Fern von der Sonnenseite der Stadt Wohnraumversorgung für Bedürftige Seminar für Führungs- und Fachpersonal aus den Bereichen Wohnungswesen, Stadtplanung, Stadtentwicklung, Soziales, Integration sowie von Wohnungsunternehmen, sozialen Trägern etc. sowie für Ratsmitglieder Die soziale Absicherung des Wohnens – Übernahme von Mindestsicherungsleistungen und Wohnraumversorgung – zählt zu den Kernaufgaben öffentlicher Daseinsvorsorge. Zu den „Bedürftigen“ zählen dabei sowohl die Bedarfsgemeinschaften (Übernahme der Kosten der Unterkunft und Heizung) und die von (drohender) Obdachlosigkeit Betroffenen als auch die der Kommune zugeteilten Asylbewerber und geduldeten Flüchtlinge. In der aktuellen Debatte um die Leistungsfähigkeit der kommunalen Sicherungssysteme im Bereich Wohnen geht es einerseits um die Definition von Standards – und damit um die Frage der Angemessenheit – sowie andererseits um die Perspektive städtischer Nachbarschaften. Welche räumlichen Wirkungen entstehen – intendiert und nicht intendiert? Viele der Konflikte entstehen gerade über Fragen der (stadt-)räumlichen Verteilung (Konzentration, Segregation), die aber bei der eigentlichen Versorgung des Individuums durch die zuständigen Ämter allenfalls eine nachgeordnete Rolle spielen. Weitere Herausforderungen entstehen für die Kommunen durch den Zustrom zusätzlicher Bedürftigengruppen (etwa aufgrund der EU-Freizügigkeit) sowie in etlichen Großstädten durch zunehmend angespannte Wohnungsmärkte, weshalb sich die Kostenproblematik der Unterbringung weiter verschärft. Im Seminar werden – unter anderem – folgende Fragestellungen aufgegriffen: Welche künftigen Anforderungen an die soziale Wohnungsversorgung sind absehbar (Niedriglohnsektor, Altersarmut, Zuwanderung etc.) und welche gesellschaftlichen Prozesse werden angestoßen bzw. wären erforderlich? Welche wohnungspolitischen Instrumente im Umgang mit Bedürftigkeit stehen zur Verfügung und welche Erfahrungen gibt es mit deren Nutzung und Umsetzung? Wie kann es gelingen die Zielkonflikte auszubalancieren, die aus wohnungs- und stadtpolitischen Auswirkungen sowie der finanziellen Belastung für den jeweiligen kommunalen Haushalt resultieren? Wie können die verschiedenen Perspektiven der involvierten Ressorts in den Kommunalverwaltungen integriert werden? Wie sind die Perspektiven des aktuell hochbrisanten Themas der Flüchtlingsunterbringung? Welche Erfahrungen bestehen im Umgang mit vielgestaltigen Nachbarschaftskonflikten, die aus den Unterbringungsfragen resultieren – mit deren Beilegung sowie im Umgang mit Eskalationen? Hinweis: Selbstverständlich erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung. Mitglieder der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen können für die Teilnahme Fortbildungspunkte erhalten, ebenso die Mitglieder der Architekten- und Ingenieurkammer von Schleswig-Holstein sowie der Architektenkammer des Saarlandes. Bitte kontaktieren Sie uns frühzeitig, wenn Sie die Veranstaltung bei anderen Kammern anerkennen lassen wollen, so dass wir dies für Sie prüfen können. 23.–24. März 2015 in Berlin Montag, 23. März 2015 10.00 Begrüßung und Seminareinführung Franciska Frölich von Bodelschwingh, Ricarda Pätzold, Difu Berlin I 14.15 Kaffeepause III Flüchtlinge: Der große Treck nach Norden und die Rolle der Städte Kursbestimmung: Ist der paternalistische Anspruch der „Versorgung“ zeitgemäß? Jede Kommune – landauf, landab, von der Großstadt bis zur Kleinstadt – ist derzeit mit der Frage der Unterbringung von Flüchtlingen konfrontiert. Die steigenden Aufnahmezahlen stellen städtische Konzepte in Frage, schüren Ressentiments und erfordern Kommunikationsprozesse – zwischen Bund, Ländern und Kommunen sowie mit den Bürgerinnen und Bürgern. Die soziale Absicherung des Wohnens ist eine Kernaufgabe der Kommunen. Wie diese aber ausgefüllt wird – im Kontext eines gewachsenen städtischen Selbstverständnisses, der finanziellen Ausstattung sowie der spezifischen räumlichen Ausdifferenzierung – wird lokal verhandelt. 10.15 Bewertung von „Bedürftigkeit“ in der Gesellschaft Pfarrer Prof. Dr. Uwe Becker, Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. 10.45 Soziale Wohnraumversorgung aus Sicht der Kommunalfinanzen Dr. Marc Hansmann, Finanz- und Ordnungsdezernent, Landeshauptstadt Hannover 11.15 Wohnungsversorgung im Spannungsfeld von individuellen Bedürfnissen und stadträumlichen Herausforderungen Gregor Jekel, Leiter des Bereichs Wohnen der Landeshauptstadt Potsdam 14.30 Was kommt auf uns zu? Stefan Rühl, Bundesamt für Flüchtlinge und Migration (BAMF), Nürnberg 15.00 Von den Problemen der Welt zur lokalen Ebene: Das Konzept der Flüchtlingsunterbringung in Münster Jochen Köhnke, Dezernent für Migration und interkulturelle Angelegenheiten, Stadt Münster 16.00 World-Café An den verschiedenen Tischen werden Aspekte des Themas „Wohnungsversorgung von Flüchtlingen“ vertieft. Die thematischen Gruppen dienen dem gegenseitigen Austausch von Positionen, Instrumenten und Ansätzen. Thementische: 12.00 Mittagspause II Aufgabenteilung und Lastenteilung Bedürftigkeit ist in Deutschland regional sehr ungleich verteilt, dementsprechend unterschiedlich sind auch die Herausforderungen für die Kommunen. 12.45 Wohngeld und Kosten der Unterkunft – eine Positionsbestimmung Gesine Kort-Weiher, Hauptreferentin, Deutscher Städtetag, Köln 13.15 Was ist angemessen? Ermittlung von Angemessenheitsgrenzen und Auswirkungen auf den städtischen Wohnungsmarkt Dr. Christian von Malottki, Institut Wohnen und Umwelt GmbH (IWU), Darmstadt Angela Seifert, Geschäftsbereich Soziales, Landeshauptstadt Dresden Zusammenarbeit der Kommunen mit Bund und Ländern Verteilungsschlüssel, Erstaufnahme, regionale Kooperation, BIMA etc. Kommunale Konzepte der Unterbringung Anspruch und Grenzen, Stufigkeit, dezentrale Versorgung Engpass der Fläche oder des Willens: neue Standorte von Unterkünften aktuelle Diskussionen, NIMBY-Phänomen, temporäre Standorte etc. Unterstützende Nachbarschaften Gerechtigkeit oder Unvernunft – Konflikte durch Gleichverteilung, Nachbarschaftsprofile zwischen Solidarität und Überforderung 18.00 Ende des ersten Tages Dienstag, 24. März 2015 9.30 Kaffee und Morgengespräche 9.45 Reflektion des ersten Seminartages Franciska Frölich von Bodelschwingh Ricarda Pätzold, Difu, Berlin IV Wohnungspolitische Ansätze und Instrumente – von Paragraphen und Richtlinien bis zur „Hardware“ Die kommunalen Möglichkeiten zur Steuerung bzw. Beeinflussung des Wohnungsmarktes sind vielfältig: Wohnungsmarktbeobachtung, Wohnungsaufsichtsgesetze, Mietspiegel, Wohnraumförderung, Ankauf von Belegungsbildung, Fehlbelegungsabgabe, Subjektförderung, Initiierung von Wohnungstausch etc. Ebenso vielfältig – und zum Teil widersprüchlich – sind die lokalen Erfahrungen in der Anwendung und Umsetzung. 10.15 Fürsorgen, Vorsorgen, Mischen – Spektrum der Möglichkeiten und Erfolgswahrscheinlichkeiten Waltraud Meier-Sienel, Leiterin des Amtes für Wohnungswesen der Stadt Frankfurt am Main 10.45 Sozialer Wohnungsbau: Renaissance eines Auslaufmodells? Mario Hilgenfeld, Verband Berlin Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU), Leiter Bereich Wohnungswirtschaft/-politik, Berlin V Integration, gemischte Stadt und Nachbarschaften Der Graben zwischen der Vorstellung von der Guten Stadt und der realen Stadt der Brüche und sozialen Polarisierung vertieft sich (gefühlt). Welche Ressourcen haben Stadtverwaltungen und weitere Akteure, um eine solidarische Stadtgesellschaft zu bestärken? Welche Rolle kommt dem Wohnen zu? 13.00 Integration durch Wohnen – in der Gesamtstadt und in Quartieren Sofie Eichner, StadtRaumKonzept GmbH, Dortmund 13.30 Nachbarschaftsarbeit im Rahmen einer Obdachlosenunterkunft in Berlin Moabit Andrea Koppelmann, Leiterin ObdachlosenWohnhaus in Berlin Moabit 14.00 Soziale Mischung und Soziale Stadt Dr. Sybill Klotz, Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales, Stadtentwicklung in TempelhofSchöneberg, Berlin 14.45 Kaffeepause 15.00 Schlussdiskussion „Recht auf Stadt“ – für wen? Für alle, für manche, für… ?“ 16.00 Ende der Veranstaltung 11.15 Zwischenruf: Wer preiswertes Wohnen will, muss radikal umdenken? Matthias Böttger, Künstlerischer Leiter des DAZ (angefragt) 12.00 Mittagspause Im Anschluss an die Veranstaltung besteht das Angebot, das Obdachlosenwohnhaus in Moabit zu besuchen. Veranstaltungsleitung: Dipl.-Ing. Franciska Frölich von Bodelschwingh, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dipl.-Ing. Ricarda Pätzold, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Bereich Stadtentwicklung, Recht und Soziales, Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Berlin Organisation: Bettina Leute, Deutsches Institut für Urbanistik, (Difu), Berlin Veranstaltungsort: Deutsches Institut für Urbanistik, Zimmerstraße 13-15 (Eingang 14-15), 10969 Berlin Anmeldung und Anfragen: Bitte melden Sie sich schriftlich bis zum 9.3.215 an. Für Ihre Anmeldung nutzen Sie bitte folgende Möglichkeiten: Fax: 030/39001-268 • E-Mail: [email protected] • online: http://www.difu.de/veranstaltungen Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH • Zimmerstraße 13-15 • 10969 Berlin; Bettina Leute, Telefon: 030/39001-148 Bitte beachten Sie, dass Ihre Anmeldung erst nach einer schriftlichen Zusendung der Anmeldebestätigung verbindlich ist, die Sie zeitnah erhalten. Wenn Sie keine Anmeldebestätigung innerhalb von 14 Tagen erhalten sollten, bitten wir Sie, mit uns Kontakt aufzunehmen. Bitte überweisen Sie die Veranstaltungsgebühr erst nach Erhalt der Rechnung. Die Teilnahme von Rollstuhlfahrer/innen ist selbstverständlich möglich. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Sie erklären sich als Teilnehmer/in damit einverstanden, dass Ihre Anmeldedaten für die Teilnehmer- und Adressverwaltung gespeichert und verwendet werden. Die Daten unterliegen den gesetzlichen Datenschutzvorschriften und werden nicht an Dritte weitergegeben. Wir weisen Sie darauf hin, dass im Rahmen einiger Difu-Veranstaltungen Foto- und Filmaufnahmen gemacht und veröffentlicht werden. Gebühr: Für Mitarbeiter/innen aus den Stadtverwaltungen, städtischen Betrieben und Ratsmitglieder gelten: ■ 255,– Euro für Teilnehmer/innen aus Difu-Zuwenderstädten ■ 385,– Euro für Teilnehmer/innen aus den Bereichen des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und Deutschen Landkreistages und NGOs. Für alle übrigen Teilnehmer/innen gilt ein Preis von 495,– Euro. Mittag- und Pausenbewirtung sind in der Gebühr enthalten, Kosten für die Unterkunft müssen selbst getragen werden. Absagen: Bei schriftlicher Abmeldung Ihrerseits nach dem 9.3.215 und bei Nichtteilnahme ist die volle Gebühr fällig. Die Veranstaltungsunterlagen werden Ihnen in diesem Fall zugesandt. Selbstverständlich können Ersatzteilnehmer/innen benannt werden. Hotelreservierung und Anfahrt: Eine Hotel- und Verkehrsverbindungsliste wird mit der Anmeldebestätigung zugesandt. Änderungsvorbehalte: Bei zu geringer Beteiligung behalten wir uns vor, Veranstaltungen abzusagen. Die Gebühr wird in diesem Fall selbstverständlich erstattet. Die Übernahme jeglicher Ersatz- und Folgekosten der Teilnehmer wegen Ausfall von Veranstaltungen oder Verschiebung von Terminen sind ausgeschlossen. Aus wichtigen inhaltlichen oder organisatorischen Gründen kann es im Einzelfall erforderlich werden, Programmänderungen vor oder während der Veranstaltung vorzunehmen. Mit der Anmeldung werden diese Teilnahmebedingungen von den Teilnehmer/innen anerkannt. Anmeldung zum Seminar: „Fern von der Sonnenseite der Stadt“, 23.-24.3.2015 in Berlin Name, Vorname, Titel Stadt, Amt/Institution Funktion Straße/Postfach PLZ, Ort Telefon E-Mail abweichende Rechnungsanschrift Datum, Unterschrift Ja, ich möchte im Anschluss an die Veranstaltung noch das Obdachlosenheim besuchen: Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH, AG Charlottenburg, HRB 114959 B Geschäftsführer: Prof. Dipl.-Ing. Martin zur Nedden
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