Hessische Landesinitiative „ProAbschluss“

Hessische Landesinitiative „ProAbschluss“
Fasbender: „Berufsbegleitende
Nachqualifizierung von Erwachsenen mildert
Fachkräftemangel.“ // Zehn Prozent der
Beschäftigten ohne Abschluss
29.04.2015
Frankfurt am Main. Die hessische Wirtschaft unterstützt die Initiative der hessischen
Landesregierung "ProAbschluss" zur Nachqualifizierung von Erwachsenen. "Von 3,3 Millionen
Beschäftigten in Hessen haben 340.000 keinen beruflichen Abschluss. Da schon heute
Facharbeiterplätze zum Teil nur schwer zu besetzen sind, ist es für Arbeitgeber sinnvoll zu prüfen,
ob und wie das Potenzial der eigenen Mitarbeiter weiterentwickelt werden kann.
Eine abgeschlossene Ausbildung verringert auch das Risiko von Langzeitarbeitslosigkeit
erheblich, wenn der derzeitige Arbeitsplatz einmal wegfallen sollte. Wir rufen Arbeitgeber und
Arbeitnehmer dazu auf, die Beratungs- und Förderangebote der Initiative nutzen", sagte Volker
Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU)
im Vorfeld der Anhörung im hessischen Landtag.
Die VhU gehe zwar davon aus, dass auch die Beschäftigten ohne Abschluss zurzeit einen
guten Job machten und über Qualifikationen verfügten, die sie in der betrieblichen Praxis
erworben hätten. Ein Abschluss in einem Ausbildungsberuf habe jedoch den Vorteil einer
breiteren Qualifizierung und verbessere die Beschäftigungsfähigkeit. „Für Arbeitgeber kann
die Nachqualifizierung von Beschäftigten eine sinnvolle Maßnahme sein, da sie danach
diese Personen breiter einsetzen können. Wichtig für sie ist jedoch, dass Angebote zur
Nachqualifizierung berufsbegleitend angeboten werden und die Beschäftigten im Arbeitsprozess
bleiben können“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer.
Noch wichtiger sei die Nachqualifizierung für ca. 60.000 Personen ohne beruflichen
Abschluss, die derzeit arbeitslos seien. Gerade für diese Personengruppe empfehle es sich,
Qualifizierung und Beschäftigung miteinander zu verbinden. Denn die wichtigste Fähigkeit
sei die praktische Umsetzung der neu erworbenen Kenntnisse. Dies lasse sich außerhalb
eines Beschäftigungsverhältnisses nicht erreichen. „Deshalb ist unsere klare Empfehlung: erst
einsteigen, dann nachqualifizieren, dann aufsteigen“, skizzierte Fasbender den richtigen Fahrplan
aus der Arbeitslosigkeit.
Um 400.000 Menschen für Nachqualifizierung zu erreichen sei ein flächendeckendes Angebot
erforderlich, das sehr viele Berufsfelder abdecke. Deshalb sehe die VhU dies auch als eine
zukünftige Aufgabe der beruflichen Schulen an. "Wir haben hier die nötige Kompetenz und vor
allem die Bereitschaft der beruflichen Schulen, diese für die neue Aufgabe der Nachqualifizierung
einzusetzen", so Fasbender.
13.08.2015
http://www.vhu.de
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