Tipps für unbeschwerte Sommerferien

aha!magazin
Themenheft Allergien und Haut
Wenn die Haut rebelliert
Seite 8
Urtikaria – ein Randthema
im Fokus
Seite 26
Tipps für unbeschwerte
Sommerferien
Seite 22
SEITE 3
ALLERGIEN: DIE HAUT IN
DER HAUPTROLLE.
Liebe Leserin, lieber Leser
Allergien sind weiterhin auf dem Vormarsch. Als Treiber der Zunahme hat die Forschung unter anderem die Umweltbelastung,
die Ernährung, die Art des Wohnens und unseren Umgang mit
Hygiene identifiziert – letztlich also unseren modernen westlichen
Lebensstil. Einige dieser Faktoren sind schwer zu fassen und nur
indirekt beeinflussbar. Andere jedoch können wir steuern. Damit
uns dies gelingt, müssen wir aber zuerst wissen, was in unseren
Möglichkeiten steht. Die vorliegende Ausgabe des aha!magazins
widmet sich deswegen einem Organ, das in der Allergiethematik
eine Hauptrolle spielt: der Haut.
An dieser Grenzfläche zwischen unserem Organismus und unserer Umwelt kann es zu zahlreichen Formen von Allergien kommen.
Zudem ist die Haut Ausgangspunkt der sogenannten Allergiekarriere: Wer bereits im Säuglings- oder Kindesalter an Neurodermitis leidet, kann später auch andere Allergien entwickeln. Die Frage
nach den Entstehungsgründen von Hautallergien, aber auch deren
Ausheilen bewegt daher die Grundlagenforschung intensiv.
Denn: Hier gibt es viel über Allergien im Allgemeinen zu erfahren.
Allergien der Haut sind aber nicht nur eine gesundheitliche, sondern auch eine soziale Belastung: Entspricht die Haut nicht dem
allgemein gültigen Schönheitsideal, wird die betroffene Person
oft als krank wahrgenommen. Ein Hauptaugenmerk der therapieorientierten Forschung gilt daher sowohl der ursächlichen als
auch der Symptombekämpfung von Allergien der Haut.
Jetzt aber genug der einleitenden Worte. Erfahren Sie auf den
nächsten Seiten Erstaunliches, Interessantes und Praktisches zum
faszinierenden Thema Haut.
Dr. Georg Schäppi
Geschäftsleiter aha! Allergiezentrum Schweiz
Das Schweizer Allergie-Gütesiegel ist ein Label für Produkte, die Menschen mit Allergien und
Intoleranzen einen Mehrwert an Sicherheit und Information bieten. Die Produkte sind zusätzlich
geprüft und unabhängig zertifiziert. Sie werden empfohlen durch aha! Allergiezentrum Schweiz.
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08
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INHALT
03Editorial
24  Reisen mit Allergien: Die aha!infoline
gibt Auskunft
06 Die Haut – ein Organ der Superlative
26 Urtikaria im Fokus: Formen und Ursachen
08 Wenn die Haut auf Kosmetika reagiert
29 Zu Besuch im aha!kinderlager in Davos
11  Freude am Garten – auch mit Allergien
15  Ein Insektenstich – was jetzt?
Empfehlungen und Tipps
33 Über die Stigmatisierung bei Hautauffällig-
keiten: Stichworte an einen Experten
19  Mythos Sonnenallergie
34 Schulungen, Kurse, Workshops für
Betroffene und Fachpersonen
22 Reiseapotheke: gut vorbereitet in die Ferien
36 Leben mit Allergien: Eine Mutter erzählt
Für Genuss und Wohlbefinden.
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Impressum
Herausgeberin und Redaktion: aha! Allergiezentrum Schweiz
Scheibenstrasse 20, Postfach 1, 3014 Bern
Konzept und Realisation: ZB Werbung AG, Bern
Foto Titelseite: Eléonore H (Fotolia.com)
Druck: Jordi AG, Belp
Erscheinungsdatum: März 2015
Auflage: 13 000 Exemplare
klimaneutral
gedruckt
SEITE 6
DAS ORGAN DER SUPERLATIVE.
Die häufigsten Hautreaktionen in Zusammenhang mit
bestimmten Reizfaktoren und Allergieauslösern sind:

ATOPISCHE
Lederhaut
Haar
Haarwurzel
Blutgefässe
Unterhaut
elvira gerecht (Fotolia.com)
SCHICHTDIENST
Die Haut ist eine in sich geschlossene Hülle, die sich aus
verschiedenen Schichten zusammensetzt: der Oberhaut,
der Lederhaut und der Unterhaut. Die Oberhaut als Grenze
des Körpers zur Aussenwelt ist eine gefässlose Schicht,
die sich innerhalb von 30 Tagen erneuert. Die darunterliegende Lederhaut dient der Versorgung und Verankerung
der Oberhaut und sorgt für Elastizität und Dehnbarkeit. Sie
und die Unterhaut sind durchzogen von Blut- und Lymphgefässen, Nervenfasern sowie Rezeptoren für Wärme und
Berührung. Die Unterhaut ist mit ihren Fettzellen vor allem
für die Wärmeisolierung und Polsterung zuständig. Hier
liegen auch die Schweissdrüsen.
IN AUSBILDUNG
Die Haut besitzt nicht schon von Geburt an ihre definitive
Struktur: Babys haben eine vier- bis fünfmal dünnere Haut
als Erwachsene und noch keine schützende Hornschicht.
Diese bildet sich erst durch die Wechselwirkung mit der
Umwelt und ist mit vier Jahren ausgereift. Deswegen
reagiert die Baby- und Kinderhaut besonders sensibel auf
äussere Einflüsse. Ab vier Jahren fängt die Haut langsam
an, sich zur Erwachsenenhaut zu verwandeln, bis sie mit
etwa zwölf Jahren dieselbe Funktion und Struktur wie beim
Erwachsenen besitzt. Mit der Pubertät kommen dann neue
Herausforderungen: Durch die hormonell bedingte Überfunktion der Talgdrüsen verstopfen die Hautporen. Das umgebende Gewebe kann sich entzünden. Ausserdem ist die
Haut eher schlecht durchblutet, was sie ebenfalls anfälliger
macht.
EIN MULTITALENT
Unsere Haut übernimmt für den Körper eine Vielzahl von
Funktionen. Sie scheidet Schweiss, Talg, Salze und Substanzen aus, die als Stoffwechselprodukte im Körper entstehen. Im Gegenzug kann die Haut aber auch Fett, Wasser
und Wirkstoffe aufnehmen – was vor allem für ihre Pflege
von Bedeutung ist. Durch Verdunstung beziehungsweise
Transpiration hält die Haut eine konstante Körpertemperatur aufrecht. Als Sinnesorgan leitet sie Schmerz, Druck,
Wärme und Kälte an das Gehirn weiter. Ausserdem schützt
die Haut vor mechanischen, physikalischen und chemischen Einwirkungen und spielt als Teil des Immunsystems
eine wichtige Rolle bei Kontaktallergien. Fakt ist also: Eine
gesunde Haut ist für den gesamten Organismus von Bedeutung. Was aber, wenn sie das nicht ist?
EMPFINDLICHE SCHUTZHÜLLE
Auch wenn die Haut über ein umfangreiches körpereigenes
Schutzsystem verfügt, kann sie nicht immer allen äusseren
und inneren Einflussfaktoren standhalten. Die Hautoberfläche ist von einem unsichtbaren Schutzfilm, dem sogenannten Hydrolipidfilm, überzogen. Dieser Film bildet zusammen
mit der Hornschicht die Hautbarriere, die vor schädlichen
äusseren Einflüssen schützt. Wird diese Barriere durch
reizende, schädigende oder allergieauslösende Stoffe geschwächt oder gestört, können körperfremde Stoffe in die
tiefen Hautschichten eindringen. Darauf reagiert der Köper;
es kann zu Trockenheit, Juckreiz, Empfindlichkeit oder sogar
Hauterkrankungen kommen.
AUF URSACHENSUCHE
Auch innere Faktoren können zu Hautveränderungen führen.
Durch ihre besondere Wechselwirkung mit den anderen
Organen zeigt die Haut an, wenn der Körper nicht gesund
ist. Vielen Hautkrankheiten liegt ein organisches Leiden
zugrunde, das durch eine ursächliche Behandlung geheilt
werden kann. Gleichzeitig ist die Haut auch «Spiegel der
Seele»: Gerät das psychische Gleichgewicht aus den
Fugen, macht sich dies oft in Form von Hautveränderungen bemerkbar. Und diese können wiederum das seelische Befinden erheblich beeinträchtigen. Eine makellose
Haut ist Zeichen von Schönheit und Gesundheit. Ekzeme,
Schuppen oder Flecken werden von den Mitmenschen
oft mit «unattraktiv» und «ungepflegt» verbunden und
provozieren mitunter Ekel oder Angst vor Ansteckung.
Diese Stigmatisierung kann die Betroffenen in eine soziale
Isolation drängen. Dabei sind solche Hautveränderungen
weder ansteckend noch gefährlich.
ERSTE HILFE
Wichtig ist in erster Linie, den Schutz der Haut in gutem
Zustand zu erhalten. Prävention hat folglich oberste Priorität. Dazu gehört die gründliche Reinigung, um Schweiss,
DERMATITIS ODER NEURODERMITIS
Eine chronische Erkrankung mit schubweisem Verlauf, die typischerweise im Säuglingsalter auftritt.

KONTAKTDERMATITIS
TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: ZVG
Jeden Tag erbringt die Haut Höchstleistungen, schützt
vor Wind, Kälte, Sonne, Schadstoffen und krankmachenden Erregern. Und sollte dabei unserem Schönheitsideal
entsprechend immer makellos und ebenmässig sein. Die
Realität sieht aber für viele anders aus: Die Haut ist gerötet, schuppt und juckt. Um zu verstehen, woran das liegt,
muss man zuerst wissen, was unsere Haut ausmacht.
ALLERGISCHE REAKTIONEN DER HAUT
Talg und Schmutz zu entfernen. Am besten kurz und nicht
zu heiss duschen und ein sanftes Duschgel verwenden.
Danach nicht abreiben, sondern abtupfen, damit die
Feuchtigkeit in der Haut bleibt. Danach folgt die Pflege.
Vorzugsweise nach dem Waschen, weil die saubere Haut
die Wirkstoffe besser aufnehmen kann. Das Eincremen
fördert die Regeneration, indem die Schutzschicht wieder aufgebaut wird. Und zuletzt: schützen. Zum Beispiel
durch das Tragen von Handschuhen bei der Arbeit mit
heiklen Substanzen. Für Personen mit atopischer Veranlagung sind pflegende Cremes besonders wichtig.
Eine nichtinfektiöse Entzündungsreaktion der Haut
auf äussere Substanzen und Einflüsse
(z.B. Nickel, Duftstoffe).

URTIKARIA
(NESSELFIEBER)
Eine Ansammlung von Quaddeln (Hautschwellungen)
mit Rötungen der Haut; Unterscheidung je nach Dauer
der Symptome zwischen chronischer und akuter
Verlaufsform; die akute Form tritt meist in Zusammenhang mit einer Allergie auf (z.B. Nahrungsmittel). Die
Auslöser der chronischen Urtikaria sind sehr vielschichtig und oft schwierig zu bestimmen.

CHRONISCHES
HANDEKZEM
Eine nicht ansteckende Hautentzündung der Hände
aufgrund einer geschwächten Schutzfunktion der
Haut, meist durch reizende, hautschädigende oder
allergieauslösende Stoffe bedingt.
Von den allergischen Reaktionen des Körpers sind
zwei Typen für die Haut von besonderer Bedeutung:

TYP
1: SOFORTREAKTION
Die Reaktion tritt innerhalb von Sekunden bis
Minuten auf, evtl. auch erst innerhalb der ersten
6 Stunden.

TYP
4: SPÄTTYP
Die Reaktion tritt erst nach 12-72 Stunden auf.
Zuvor muss eine Sensibilisierungsphase über
5-21 Tage erfolgt sein.
arkna (Fotolia.com)
Mit 110 Milliarden Zellen, davon 2 Milliarden Pigmentzellen, 2 Millionen
Schweiss- und 350 000 Talgdrüsen, ist die Haut ein wahres Wunderwerk
der Natur. Doch unsere Körperhülle ist nicht nur unser grösstes, sondern
auch unser vielfältigstes Organ, dessen physiologische, soziale und
emotionale Bedeutung oft unterschätzt wird.
Oberhaut
SEITE 8
SEITE 9
DAS IST JA REIZEND.
«kosméo» – ich schmücke mich. Von diesem altgriechischen Verb stammt
der Ausdruck «Kosmetik» ab. Was aber, wenn die Haut aufs Schönermachen
mit roten Flecken und Pusteln reagiert? Zu Besuch bei Miriam Westermann,
einer Kosmetikallergie-Betroffenen.
TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: REMO NEUHAUS
«Meine Haut ist mein Schutzmantel, der mich durchs Leben
begleitet. Und der mich vor äusseren Einflüssen abschirmt»,
beginnt Miriam Westermann das Gespräch. Gesunde Haut.
Ein Thema, das für sie immer wieder sehr präsent ist; um
das sich aber keinesfalls ihr ganzes Leben drehen soll.
BESONDERS ANFÄLLIG
Eine Kontaktallergie wie jene auf Kosmetik ist nicht angeboren, sondern bricht erst im Laufe des Lebens aus. Seit
Kindesalter leidet Miriam Westermann an Neurodermitis
und reagiert allergisch auf Kuhmilch. Mit einer solch empfindlichen Haut war sie sozusagen prädestiniert für eine
Kontaktallergie. «Es ist wie ein Kreislauf. Meine Haut ist
aufgrund der Neurodermitis sowieso schon gereizt. Wenn
ich dann eine Creme mit heiklen Inhaltsstoffen verwende,
kann sich die Haut nicht mehr wehren. Das Resultat sind
Pusteln und rote Flecken», erklärt sie. Bis sich alles wieder
beruhigt hat, dauert es meistens fast eine Woche. Aber
das kommt mittlerweile nur mehr selten vor.
 GUTER RAT
«Ich will meinen Allergien nicht zu viel Raum in meinem Leben geben. Deswegen verhalte ich mich
eher passiv», erzählt Miriam Westermann. Solange ihre Haut gesund aussieht, wird diese nicht zu
sehr verwöhnt. «Ich salbe nicht prophylaktisch. Erst wenn ich ein trockenes Gefühl habe, greife ich zur
Creme.» Trotzdem ist es wichtig, seine Allergien nicht zu ignorieren, sondern sich damit auseinanderzusetzen. «Man muss unbedingt den Ursachen seiner Überempfindlichkeit auf die Spur kommen.
Und sich über seine Krankheit informieren. Eine gute Möglichkeit sind zum Beispiel die Broschüren
von aha! Allergiezentrum Schweiz.» Ein letzter Rat? «Allergien sind immer ein Zeichen, dass man auf
sich schauen soll. Je ausgeglichener ich bin, desto besser geht es mir und meiner Haut.»
ERSTE HILFE
Aber was tun, wenn sich das Crememüsterli trotz eingängiger Analyse als Fehlgriff herausstellt? Miriam Westermann
weiss Rat: «Kalt oder heiss duschen schafft Abhilfe. Zudem
gibt es spezielle Cremen, die kühlen und so den Juckreiz
lindern.» Früher löste man das Problem fast immer mit
Cortison. «Zum Glück gibt es heute eine grosse Auswahl
an Alternativen», weiss sie. «Überhaupt ist der heutige
Markt sehr sensibilisiert auf das Thema Allergien. Damit
ich den Überblick behalte, sind Labels wie beispielsweise
das Schweizer Allergie-Gütesiegel sehr hilfreich. Sogar
meine Tochter hält bereits danach Ausschau, selbst wenn
sie nicht betroffen ist.»
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URSACHE UMGEHEN
Miriam Westermann weiss, worauf sie beim Kosmetikkauf
achten muss. «Auf parfümierte Sachen reagiere ich fast immer. Marken, die extra für Allergiker gemacht sind, vertrage
ich hingegen eigentlich immer gut.» Ist sie unsicher, nimmt
sie das Produkt mit zu ihrer Bioresonanz-Therapeutin. «Dank
Bioresonanz fand ich heraus, dass Kuhmilch meine Neurodermitis beeinträchtigt. Das habe ich dann schulmedizinisch
bestätigen lassen», erzählt die Betroffene. Und fügt hinzu:
«Heute ist die Allergieforschung natürlich viel weiter. Eine
Diagnose wäre sicherlich etwas einfacher.»
VERSUCH UND IRRTUM
So gut Miriam Westermann die Inhaltsstoffe auch kennt, die
sie meiden muss: Ihre Haut verändert sich. Manche Kosmetikartikel verträgt sie über Jahre hinweg gut – und plötzlich
beginnt es nach deren tausendsten Anwendung zu jucken.
Der Grund: Vor jeder allergischen Reaktion liegt eine sogenannte Sensibilisierungsphase. Die Zeit, in der das Immunsystem ein Allergen kennenlernt und sich mit ihm auseinandersetzt, bis es zur Überreaktion kommt. Diese Phase
kann manchmal sehr lange dauern. «Deswegen probiere
ich immer wieder neue Marken aus. In diversen Geschäften
kann ich Müsterli mitnehmen oder man füllt mir die Creme
extra ab.» Ihre Methode nennt sie «Trial-and-Error-Prinzip».
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AB INS BEET – TROTZ ALLERGIEN.
Blühende Sträucher, intensiv duftende Blumen – das Horrorszenario für Allergiebetroffene. Denn
neben Pollen können auch Pflanzensäfte und Duftstoffe allergische Reaktionen auslösen. Trotzdem
muss der ideale Garten keine Steinwüste sein. Biologin Inge Forster von JardinSuisse erklärt, wie
Gartenarbeit trotzdem möglich ist.
TEXT: INGE FORSTER | FOTO: ZVG
GRUNDLAGE
Allergiker reagieren jeweils auf ganz spezifische Pollen,
Säfte und Duftstoffe. Deswegen sind Pauschalempfehlungen, welche Pflanzen in den Garten sollen und welche nicht,
eher schwierig. Ein paar grundsätzliche Tipps gibt es
jedoch trotzdem.
POLLENALARM
Pollen von insektenbestäubten Pflanzen haben oft eine
stachelige und klebrige Oberfläche, damit sie an den Insekten gut haften. Und nicht nur dort: Auch an den menschlichen Schleimhäuten können sie kleben bleiben und durch
ihre Eiweisse zu allergischen Reaktionen führen. Viel bedeutender für die meisten Allergiker sind jedoch die windbestäubten Pflanzen, die eine sehr grosse Menge an Pollen
produzieren. Möglichst also im Garten auf Esche, Birke,
Pappel, Buche, Schwarzerle, Edelkastanie, Hasel, hochwachsende Gräser (Wiesen-Lieschgras, Gemeines Knäuelgras, Glatthafer) und Beifuss verzichten sowie natürlich
auf die Arten, auf die man zusätzlich allergisch reagiert.
ZEITFENSTER
Der Pollenflugkalender und der aktuelle Pollenbericht
geben Auskunft, wie hoch die Belastung ist. Allgemein
lässt sich sagen: Bei warmem Wetter ist die Konzentration
besonders hoch – nach Regen am tiefsten. Auf dem Land
ist morgens zwischen 3 und 8 Uhr die pollenstärkste Zeit,
abends und nachts ist die Belastung geringer. In der Stadt
liegt die Konzentration vor 8 Uhr und um die Mittagszeit
tiefer; am späten Nachmittag sollte man im Haus bleiben.
In trockenen Gebieten wie dem Wallis ist die Pollenkonzentration zwischen 6 und 12 Uhr am höchsten. Achtung
aber: Bei längeren Schönwetterperioden sind die Pollen
während 24 Stunden in der Luft.
KLEIDERKNIGGE
Es empfiehlt sich als Allergiker, im Garten möglichst lange
Ärmel und Hosen zu tragen und bei der Gartenarbeit
Handschuhe anzuziehen. Kleidung mit glatter Oberfläche
lässt die Pollen weniger anhaften. Eine Brille – in extremen
Fällen mit Seitenklappen oder Rundumabdichtung – schützt
die Augenschleimhäute; eine Kopfbedeckung verhindert,
dass sich Pollen in den Haaren festsetzen.
Claudia Paulussen (Fotolia.com)
ABSTANDSVERORDNUNG
Direkte Hautreizungen kommen durch Pflanzensäfte und
Pflanzenhaare zustande. Besondere Vorsicht ist vor Ambrosia artemisiifolia geboten: Sie hat sowohl stachelige Pollen
als auch Haare an den Stängeln, welche zu Hautreizungen
führen. Zudem ist das Allergenpotential der Pollen sehr
hoch. Ebenso Achtung vor den Härchen an den Stängeln
des Bärenklaus: Diese dürfen nicht in den Kontakt mit blosser Haut kommen, weil es sonst mit Sonnenlicht zu einer so
genannten phototoxischen Reaktionen kommt. Weitere Arten für Kontaktallergene sind Chrysanthemen, Efeu, einige
Frühlingszwiebelblumen, Bohnen, Radieschen und Paprika.
Die ätherischen Öle der einheimischen Pflanzen wirken als
Duftstoffe weniger problematisch als synthetische, jedoch
gibt es auch da Überempfindlichkeiten. Als unproblematisch für die meisten Allergiker gelten z.B. Hortensien, Hibiskus, Akelei, Petunie, Löwenmäulchen, Vergissmeinnicht,
Wilder Wein und Kapuzinerkresse.
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«REGELMÄSSIGE AUFENTHALTE AN DER
FRISCHEN LUFT TUN UNSERER SEELE GUT.»
DÜNGEMITTEL
Kompost reicht als Dünger aus, denn gestreutes Düngerpulver kann die Atemwege reizen und bei Fehldosierungen
der Umwelt schaden. Allerdings sollten Allergiker sicherheitshalber die Komposterdenverteilung anderen überlassen oder vorbeugend eine Schutzmaske und -brille tragen.
Denn in dieser Erde könnten, wenn der Kompostierungsprozess nicht ganz optimal gelaufen ist, Schimmelpilze
enthalten sein, die allergisches Asthma auslösen können.
PFLANZENSCHUTZMITTEL
Die aggressiven Pflanzenschutzmittel können Haut und
Lunge reizen, was bestehende Allergien verschlimmern
kann. Standortgerechte robuste Pflanzen mit angepasster
Pflege brauchen keine solchen Spezialmittel.
FEIERABEND
Nach getaner Arbeit die Kleidung möglichst draussen
wechseln, damit man keine allergieauslösenden Stoffe wie
z.B. Pollen ins Haus schleppt. Mit einer gründlichen Dusche
wird man auch die letzten Pollen los, vor allem auch in den
Haaren. Nach dem Reinigen die Haut mit einem pflegenden/nährenden Produkt einsalben, damit sich diese wieder
regenerieren kann, was sie langfristig widerstandsfähiger
macht. Übrigens: Eine entsprechende Creme bildet auch
vor der Arbeit einen Hautschutz, der Hautreizungen entgegen wirkt. Jedoch auch hier auf die persönlichen Verträglichkeiten der Inhaltstoffe achten.
 MEHR WISSEN
Allergisches Kontaktekzem oder normale Hautreizung?
Inge Forster ist Leiterin der Fachstelle Umwelt
bei JardinSuisse – dem Unternehmerverband der
SCHLUSSWORT
Regelmässige Aufenthalte an der frischen Luft tun unserer
Seele gut. Und unserer Gesundheit: Denn Sonnenlicht auf
unserer Haut ist die wichtigste Quelle zur Bildung von Vitamin D, das unser Immunsystem stärkt.
SO VIELFÄLTIG IST
GLUTEN- UND LAKTOSEFREI.
Gärtner. Nach ihrer Lehre zur Chemielaborantin
studierte Forster Biologie an der Universität Bern
und absolvierte ein Nachdiplomstudium Umweltmanagement an der Fachhochschule Biel.
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GARTENBAU
Pflanzen mit reichlich Pollen sollten nicht in der Nähe von
Türen und Fenstern angepflanzt werden. Kompost stellt
man in einer geschützten Ecke des Gartens sachgerecht
her. Fragen Sie hier am besten einen Berufsgärtner. Tipp:
Schnellkompostbehälter schirmen den Kompost ab und
vereinfachen die Arbeit. Damit man sich beim BarfussLaufen keinen Bienenstich einfängt, sollte der Trittrasen
kurz gehalten werden. So lassen sich Kleeblüten und
Günsel, die Bienen anlocken, vermeiden.
SEITE 13
Ein allergisches Kontaktekzem ist eine Entzündung der
Haut. Es entsteht dort, wo die Haut in Kontakt mit einer
Substanz – dem sogenannten Allergen – kommt, die
das Immunsystem als fremd erkennt. Die Haut rötet sich,
juckt, kann anschwellen und es können sich Quaddeln
sowie Bläschen bilden. Eine normale Hautreizung hingegen ist keine Allergie, auch wenn sie vielleicht ähnlich
aussieht, denn es liegt keine Immunreaktion vor.
Ein Beispiel: Die normale Reaktion bei der Berührung
einer Brennnessel.
SEITE 15
DIE GESTREIFTE GEFAHR.
In der Schweiz leiden drei bis vier Prozent der Bevölkerung an einer Insektengiftallergie. Einige, ohne dass sie sich dessen bewusst sind. Deswegen gilt
umso mehr zu beachten: Was ist der beste Schutz, welches sind die rettenden Sofortmassnahmen?
TEXT: SABRINA AEBISCHER | FOTO: ZVG
Fühlen sich Tiere bedroht, so zeigen sie ihre «Krallen», greifen an oder
stechen zu, wie beispielsweise Bienen, Wespen, Hornissen oder Hummeln. Ihr Gift hat unterschiedliches Aggressionspotential, alle vier
können jedoch allergische Reaktionen auslösen. Jährlich enden drei
bis vier Insektenstiche tödlich; oftmals ohne, dass die Personen über
ihre Allergie Bescheid wussten. Genau wegen diesem Unwissen ist
die richtige Erste Hilfe dringend notwendig.
WENN’S GEFÄHRLICH WIRD
Bei einer schweren allergischen Allgemeinreaktion – also einem anaphylaktischen
Schock – heisst es: sofort reagieren.
SCHRITT
1
Notrufnummer 144 anrufen.
GESTOCHEN – WAS JETZT?
Sofortmassnahmen müssen nach jedem Stich getroffen werden – egal
von welcher Insektenart; egal, ob Allergiker oder nicht. Das Wichtigste
überhaupt ist, Ruhe zu bewahren. Falls der Stachel noch in der Haut
steckt (was normalerweise bei einem Bienenstich der Fall ist), muss
dieser mitsamt Giftsack vorsichtig entfernt werden. Um keine weiteren Hautverletzungen zu verursachen, darf nicht an der Einstichstelle
gekratzt werden. Kaltes Wasser oder Eiswürfel lindern den Schmerz und
die Schwellung um die Stichstelle. Vorsicht bei beringten Fingern: Falls
der Finger anschwillt, kann der Ring die Blutversorgung abschnüren. Bei
einem Stich in den Mund muss in jedem Fall ein Notarzt alarmiert werden, da unter Umständen die Atemwege zuschwellen können. Kühlen
des Halses von innen und aussen hilft vorübergehend, die Schwellung
möglichst gering zu halten – zum Beispiel mit Eiswürfeln oder Glacé.
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JEDER MENSCH REAGIERT UNTERSCHIEDLICH
Die Reaktionen auf Stiche lassen sich in drei Hauptverlaufsformen
aufteilen: normale Reaktion, schwere Lokalreaktion oder allergische
Allgemeinreaktion (anaphylaktischer Schock). Das Symptom bei einer
normalen Reaktion ist eine bis zu zehn Zentimetern grosse, oft schmerzhafte und juckende Schwellung mit Rötung um die Stichstelle, die
normalerweise innerhalb von wenigen Stunden wieder abklingt. Ist die
Schwellung jedoch grösser und dauert über 24 Stunden an, wird dies als
schwere Lokalreaktion eingestuft. Zudem kann sich bei Stichen an Hand
und Fuss die Schwellung auf den ganzen Arm oder das gesamte Bein
ausbreiten. Klagt der oder die Gestochene bereits nach wenigen Minuten
über Hautrötungen auch an anderen Körperstellen, Juckreiz, Augen- und
Lippenschwellung, Übelkeit, Atemnot, Herzrasen oder Schwindel, liegt
eine allergische Allgemeinreaktion bis hin zu einem anaphylaktischen
Schock vor. Dann muss die Sanität alarmiert werden (Tel.: 144). Wenn
die betroffene Person Allergiker ist und Notfallmedikamente bei sich hat,
müssen diese spätestens jetzt verabreicht werden. Wird jemand gleich
mehrmals gestochen – mehrere Dutzend Stiche bei Erwachsenen, bei
Kindern weniger – droht auch bei nicht allergischen Personen die Gefahr
einer anaphylaktischen Reaktion.
SCHRITT
2
Stachel entfernen, falls vorhanden.
SCHRITT
3
Medikamente wie Adrenalin-Fertigspritze,
Antihistaminika, Kortisonpräparate und
Asthmasprays nehmen oder verabreichen,
sofern solche vorhanden sind.
SCHRITT
4
Die betroffene Person in Schocklage
bringen: hinlegen, Beine hochlagern.
Ausnahmen: bei Atemnot ist der Oberkörper aufzurichten, um die Atmung zu
erleichtern und das Herz zu entlasten;
bei Bewusstlosigkeit ist die stabile Seitenlage anzuwenden, um die Atemwege
freizuhalten.
SCHRITT
5
Bis der Notarzt eintrifft, die betroffene
Person beruhigen, warm halten und
nicht alleine lassen. Wenn eine zweite
Adrenalin-Fertigspritze vorhanden ist,
auch diese verabreichen, wenn sich die
Symptome nicht bessern oder wiederkehren.
SCHRITT
6
Nach einer anaphylaktischen Reaktion
müssen in jedem Fall weitere Abklärungen beim Arzt gemacht werden, um
allfällige Spätreaktionen verhindern zu
können.
SEITE 16
 TIPPS FÜR EINEN STICHFREIEN SOMMER
Ein paar Verhaltensmassnahmen können helfen, Insektenstichen vorzubeugen:
•In der Nähe von Insekten keine hastigen, schlagenden Bewegungen: Entfernen Sie sich langsam, wenn Sie ein Insekt in Ihrer unmittelbaren Nähe entdecken.
•Vermeiden Sie es, barfuss zu gehen: Bienen lieben den süssen Klee, und viele Wespen und Hummeln nesten im Boden.
•Sparsam umgehen mit Parfüm, Sonnencremes, Haarspray, Rasierwasser und anderen duftenden Kosmetika. Die Duftstoffe darin, aber auch Schweiss, ziehen viele stechende Insekten an.
•Geben Sie acht, wenn Sie auf zwei Rädern unterwegs sind: Beim Fahrradfahren Mund möglichst geschlossen halten und keine weit ausgeschnittenen Shirts tragen. Auf dem Motorrad Helm und Handschuhe anziehen und Helmvisier schliessen.
•Vorsicht beim Obst- und Blumenpflücken: Vor allem überreife Früchte werden oft von Wespen und Bienen angepeilt.
•Nahrungsmittel locken Wespen an: Vermeiden Sie den Verzehr von Fleisch, süssen Speisen, Bier und Süssgetränken im Freien und halten Sie Nahrungsmittelabfälle verschlossen. Trinken Sie nicht direkt aus offenen Flaschen oder Dosen.
INSEKTENGIFTALLERGIE DIAGNOSTIZIEREN
Wer auf einen Insektenstich stark allergisch reagiert, sollte
beim Arzt einen Allergietest machen lassen. Um ein irrtümlich positives Testergebnis zu verhindern, sollte der Test
frühstens drei Wochen nach dem Stich durchgeführt werden. Bei einer diagnostizierten Insektengiftallergie muss
jederzeit eine schnelle medikamentöse Behandlung möglich
sein – Betroffene sollten deswegen immer ein Notfallset
und einen Allergiepass bei sich tragen. Übrigens: Drei bis
vier Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an einer
Insektengiftallergie.
AUF DER STRASSE NACHGEFRAGT:
ERFAHRUNGEN UND UMGANG MIT
INSEKTEN

CLAUDIA
RUDIN, ALLROUNDERIN BÄCKEREI
«Als Kind wurde ich in der Badi von einer Biene in die
Lippe gestochen. Innert Sekunden schwoll diese massiv
an. Ich wurde im Sanitätszimmer verarztet und bekam
Kortisontabletten. Danach musste ich mich übergeben
und hatte Fieber. Das hat mich sehr geprägt. Heute
muss ich schauen, dass ich nicht hysterisch werde,
wenn es im Laden Bienen und Wespen hat. Ich halte
mich einfach fern, so gut es geht.»
SEHR EFFEKTIV: SPEZIFISCHE IMMUNTHERAPIE.
Insektengiftallergiker müssen aber nicht ein Leben lang
ständig auf der Hut sein, um nicht gestochen zu werden.
Mit einer sogenannten spezifischen Immuntherapie wird
der Körper an das Wespen- oder Bienengift gewöhnt,
damit die Reaktion beim nächsten Stich nicht mehr so stark
ausfällt. Das Insektengift wird zuerst in stark verdünnter
Form, später in steigender Dosis unter die Haut injiziert.
Damit greift die spezifische Immuntherapie unmittelbar
in den Krankheitsprozess ein und unterdrückt nicht nur
die Symptome bei einem Folgekontakt, sondern bekämpft
auch die Ursache der allergischen Erkrankung.

MARC
ANGEBOTE VON AHA! ALLERGIEZENTRUM
SCHWEIZ

ANAPHYLAXIE-SCHULUNG
FÜR BETROFFENE
Anaphylaxie ist eine schwere allergische Reaktion, die
lebensbedrohlich sein kann und Betroffene sowie ihr
Umfeld vor Herausforderungen stellt. In dieser Schulung
werden Sie von Fachpersonen unterstützt, um den Alltag
mit möglichst wenigen Einschränkungen zu meistern.
Teilnehmende: Eltern von betroffenen Kindern, Jugendliche und Erwachsene (mit oder ohne Begleitung).
JAUNER, GELATERIA-BESUCHER
«Letzten Sommer wurde ich von einer Wespe in den
Arm gestochen. Zuerst schwoll alles an, dann juckte es.
Mein Tipp: Kühlen, dann beruhigt sich alles. Als Kind
machte ich mal Bekanntschaft mit einem Wespennest
und bin fast kollabiert. Heute schaue ich einfach, dass
ich entsprechend ruhig bleibe, auch mal den Platz
wechsle und allen Insekten aus dem Weg gehe.»

BRIGITTE
BIERHENKE, GELATERIA-BESUCHERIN
«Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Insektenstich. Ich war noch ein Kind. Mein Fussgelenk schwoll
innert Sekunden an. Beim Arzt wurde ich mit Kalzium
versorgt. Heute habe ich immer ein Gel mit Antihistaminika dabei, das bei einem Stich das Jucken und Brennen
lindert. Aber so oder so: Ich schaue immer besonders
darauf, dass es in meiner Nähe keine Bienen oder Wespen
hat. Und natürlich aufs Eis.»
Schulungsinhalte: Aktuelles Wissen über Anaphylaxie;
Was tun im Notfall? Übung macht den Meister; Lösungen
für die alltäglichen Probleme und Herausforderungen;
Umgang mit Ängsten und Konflikten; Meiden von Auslösern; Alltagsstrategien (Einkauf, Verpflegung, Umfeld,
Schule etc.).
Jens Ottoson (Fotolia.com)

ANAPHYLAXIE-WORKSHOP
FÜR LEHRPERSONEN
Kinder mit schweren Allergien, die sogar lebensbedrohlich sein können, sind zunehmend auch ein Thema an
Schulen, Kindergärten und in Kindertagesstätten. Erste
Schulen erklären sich zu «nussfreien Zonen». Auch in den
Medien wird das Thema vermehrt aufgenommen. Wir
bieten in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten
einen praxisnahen, interaktiven Workshop für Teams von
Lehrpersonen, Erziehenden und Betreuenden an.
Teilnehmende: Lehrpersonen, Erziehende und Betreuende.

MARTIN
KÖNIG, BADEMEISTER
«Heikle Situationen habe ich schon einige erlebt. Als
Erstes muss man Ruhe bewahren. Danach kommt die
Frage, ob es eine Biene oder eine Wespe war. Und
schliesslich müssen wir abschätzen, ob wir den Patienten selber verarzten können oder ob wir die Sanität
kommen lassen.»
SEITE 19
SONNENALLERGIE: EINEM MYTHOS
AUF DER SPUR.
«Nach dem ersten Strandtag bildeten sich plötzlich juckende Pusteln auf meinen Schultern.» –
«Wenn ich an sonnigen Tagen im Garten arbeite, sind meine Arme abends voller Quaddeln.»
Symptome, die im Volksmund allgemein als Sonnenallergie bezeichnet werden. Aber ist dem
so? Eine Nachforschung.
REMEDERM – INTENSIVPFLEGE
FÜR SEHR TROCKENE HAUT
VON DERMATOLOGEN EMPFOHLEN – AUCH FÜR KLEINKINDER
Die Remederm Linie wurde speziell für
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die Pflege der trockenen, gereizten und
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geröteten Haut entwickelt. Dank ihrer
n
dem Austrocknen der Haut
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stärken die Remederm Präparate die
n
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Regenerationsfähigkeit
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die Verhornung und schützen wirksam
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n
Intensive Befeuchtung der Haut
vor äusseren Einflüssen. Sie pflegen und
befeuchten die Haut nachhaltig. Zudem
GEEIGNET AUCH
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Klinische Tests bestätigen:
eignen sie sich optimal für die sanfte
FÜR KLEINKINDER
Pflege der empfindlichen Haut von Babys
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Optimale Verträglichkeit
Wirksamkeit sowie signifikant
und Kindern sowie für die Altershaut.
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verbesserter Hautzustand
n
Schnelle Absorption
sehr gute Verträglichkeit und
n
Leicht parfümiert oder
ohne Parfum erhältlich
Dmitry Naumov (Fotolia.com)
TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: ZVG
Gerötete Stellen, Quaddeln, Bläschen, Juckreiz – auch wenn
diese Hautreaktionen einer Allergie ähnlich sind: Nur selten
handelt es sich um eine wirkliche Allergie im Sinne einer
überschiessenden Immunreaktion. Meistens verbirgt sich
dahinter eine andere Erkrankung – wir beleuchten die vier
häufigsten im Kurzverfahren:
AM HÄUFIGSTEN: POLYMORPHE LICHTDERMATOSE
Wenn sich die Haut Stunden oder Tage nach einem ausgiebigen Sonnenbad rötet, zu jucken anfängt und sich
Bläschen, Knötchen oder Quaddeln bilden, handelt es sich
vermutlich um eine polymorphe Lichtdermatose. Polymorph (vielgestaltig) deswegen, weil die Hautreaktionen
sehr unterschiedlich ausfallen können. Betroffen sind vor
allem Körperregionen, die vorher länger nicht mehr der
Sonne ausgesetzt waren. Verantwortlich für die Hautreaktion ist die ungewohnt hohe UVA- und/ oder UVB-Strahlung.
Der genaue Entstehungsmechanismus ist noch unklar.
Therapie: Juckende, gerötete Hautstellen kühlen. Sich nicht
mehr der Sonne aussetzen, dann bildet sich der Ausschlag
selbst zurück.
Vorbeugung: Langsame Angewöhnung an die Sonne, UVBund UVA-Sonnenschutz verwenden, mit Kleidung schützen,
Mittagssonne vermeiden oder eventuell auch eine UVVorbeugung beim Arzt vornehmen. Solarienbesuche helfen
nicht – die Energie und UV-Qualität sind ungenügend.
AM ZWEITHÄUFIGSTEN: MALLORCA-AKNE
Diese Sonderform der Lichtdermatose entsteht, wenn
UV-Strahlung auf die Haut trifft und dort mit Inhaltsstoffen
von Sonnenschutzmittel oder anderen Kosmetikprodukten
reagiert. Zu den häufigsten Auslösern zählen Emulgatoren.
An den Haarwurzeln der Haut entsteht eine Entzündung; es
bilden sich stark juckende Papeln, Pusteln und Rötungen –
ähnlich wie bei Akne. Betroffen sind meist Hals, Schultern,
Oberarme, Rücken und das Dekolleté.
Therapie: Juckende, gerötete Hautstellen kühlen. Die Sonne
meiden, dann gehen die Beschwerden zurück.
Vorbeugung: Fett- und emulgatorfreie Sonnenschutzprodukte mit hohem UVA-Lichtschutz verwenden. Am besten
bereits einige Tage vor dem ersten Sonnenbad die Haut
langsam an die Sonne gewöhnen.
Louis Widmer SA, Rietbachstrasse 5, 8952 Schlieren, Tel. 043 433 77 00 / Fax 043 433 77 88, www.louis-widmer.com, [email protected]
SEITE 21
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OMIDA® Schüssler Tabletten sind glutenfrei
Zur Herstellung der OMIDA® Schüssler-Tabletten wird glutenfreie, reine Weizenstärke nach Pharmakopöe
Europaea verwendet. Dies garantiert, dass die Tabletten gemäss IG Zöliakie für Zöliakie-Patienten geeignet
sind.
In einem besonderen Herstellverfahren wird der Keimling des Weizenkorns – und mit ihm die allergenen
Stoffe Gluten und Prolamin − sowie die Samenschale abgetrennt. Verwendet wird lediglich der Mehlkörper, der keine Klebereiweisse enthält. Im Vergleich zum Nahrungsmittelweizen mit 12 % Eiweissgehalt
darf reine Weizenstärke nach Ph. Eur. lediglich einen Proteingehalt von maximal 0,3 % aufweisen.
Die Herstellung der OMIDA ® Schüssler Tabletten erfolgt nach den Vorschriften des Homöopathischen
Arzneibuches (HAB) und entspricht den GMP-Richtlinien (Good Manufacturing Practice). Laboruntersuchungen belegen, dass bei OMIDA ® Schüssler-Tabletten sowohl der Gehalt von Gluten als auch der von
Prolamin unter den Bestimmungsgrenzen (0,25 mg /100 g bei Prolamin, bzw. 0,50 mg /100 g bei Gluten)
liegt.
«OMIDA® Schüssler Tabletten gelten gemäss IG Zöliakie als glutenfrei und sind auch für Zöliakie-Patienten
geeignet.»
Omida AG ist das führende Unternehmen in den Bereichen Homöopathie sowie biochemische Mineralstoffe nach Dr. Schüssler. OMIDA AG gehört zum Schwabe Konzern und gilt als Pionierin auf dem Markt.
SELTEN: PHOTOTOXISCHE REAKTIONEN
Bei einer phototoxischen Reaktion wird die Haut direkt
durch Giftstoffe gereizt, die unter Sonneneinwirkung aus
bestimmten Substanzen entstehen können. Diese Reizung
führt zu einer verstärkten Empfindlichkeit gegenüber UVStrahlen. Vor allem Säfte von bestimmten Pflanzen wie
unter anderem Riesenbärenklau, Gartenraute, Wiesengras
oder Zitrusfrüchte können diese Form auslösen, aber auch
Substanzen in bestimmten Medikamenten oder Parfums.
Die Symptome erinnern an einen heftigen Sonnenbrand
und treten wenige Stunden nach Sonneneinwirkung auf.
GANZ SELTEN: PHOTOALLERGISCHE REAKTIONEN
Auch wenn man es aufgrund des Namens zuerst vermutet:
Bei einer photoallergischen Reaktion ist nicht die Sonne
selbst der Allergieauslöser, sondern eine Substanz, die
von aussen oder von innen an die Haut gelangt und dort
aufgrund der Sonneneinwirkung ihre Struktur verändert.
Das können zum Beispiel Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten
oder Medikamenten sein. Die zunächst harmlose Substanz
wird zu einem Allergen, das vom Immunsystem als schädlich eingeordnet wird – es bildet sich typischerweise ein
juckendes Ekzem.
Therapie: Sich nicht mehr der Sonne aussetzen, kühlende
Umschläge verwenden, eventuell auch kortisonhaltige
Salben anwenden. Bei starken Beschwerden den Arzt aufsuchen.
Therapie: Das Medikament in Absprache mit dem Arzt
wenn möglich absetzen oder wechseln. Sich nicht mehr der
Sonne aussetzen oder eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden, kühlende Umschläge auflegen.
Vorbeugung: Die auslösende Substanz vermeiden; Medikamente absetzen. Falls dies nicht möglich ist, sich nicht mehr
ohne schützende Kleidung an die Sonne begeben.
Vorbeugung: Die auslösenden Wirkstoffe meiden und sich
vor der Sonne schützen.
1873, kurze Zeit nach Dr. Wilhelm Heinrich Schüsslers Veröffentlichungen, wurden von Apotheker
Dr. Willmar Schwabe die ersten Schüssler Tabletten hergestellt, damals noch unter dem Label der
Apotheke Markgraf. Später ging die Originalrezeptur auf Dr. Willmar Schwabe über, dem heutigen Mutterhaus der Firma Omida AG in Küssnacht am Rigi.
Kundinnen und Kunden profitieren heute von einem umfangreichen Sortiment, das laufend mit innovativen Produkten erweitert wird, die grösstenteils in der Schweiz hergestellt werden.
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•Die Haut langsam an die Sonne gewöhnen; die Dauer der Sonnenexposition nur langsam steigern.
•Die Mittagssonne von 11 bis 15 Uhr meiden.
•Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutz-
faktor im UVA- und UVB-Bereich verwenden.
NEU
•Leichte Kleidung aus Naturfasern wie bei-
spielsweise Baumwolle oder Leinen tragen.
•Vor dem Sonnenbad keine Parfüms, duftstoff-
haltige Rasierwasser oder stark fetthaltige Lotionen anwenden.
Lassen Sie sich in Ihrer
Apotheke oder Drogerie beraten.
•Bei längerer Einnahme von Medikamenten: www.omida.ch
Omida AG, 6403 Küssnacht am Rigi
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den. Hierbei ist auch an die Reflexion der Strahlen auf Schnee, Sand und Wasser zu denken. Übrigens: Fensterglas schützt nicht vor UVA.
15.01.15 10:13
Den behandelnden Arzt über mögliche Wech-
selwirkungen befragen, die Packungsbeilagen beachten oder in der Apotheke nachfragen.
BlueOrange Studio (Fotolia.com)
SEITE 22
DIE ALLERGIE MACHT FERIEN.
Der Allergie einfach davonreisen – schön wärs. Wer sich gut vorbereitet und die
richtige Reiseapotheke einpackt, kann seine Ferien jedoch sorglos geniessen –
und die Beschwerden bleiben bestenfalls daheim.
TEXT: DENISE JEITZINER | FOTO: OLIVER MENGE
Bald ist wieder Zeit, Ferienpläne zu schmieden. Wohin soll
die Reise dieses Mal gehen? In die Wärme oder in die Höhe?
Hotel oder Camping? Kultur oder Natur? Für Allergiker
stellen sich noch ein paar Fragen mehr, deren Antworten
in keinem Reiseführer stehen. Was, wenn neue Allergieauslöser am Ferienort lauern? Wenn das Meerwasser sich
nicht mit der Haut verträgt? Wenn die Insekten besonders
aggressiv sind oder der ständige Wind immer die Blütenpollen umherwirbelt? Kein Grund, sich die Vorfreude auf die
Ferien vermiesen zu lassen. «Bei guter Vorbereitung können
auch Allergiker fast überallhin reisen», sagt die Solothurner
Apothekerin Franziska Viatte. «Wichtig ist, dass sie sich
rechtzeitig bei uns informieren und nicht erst einen Tag vor
der Abreise.»
Weil jeder anders auf Allergene reagiert, setzt sich auch
die Ferienapotheke entsprechend individuell zusammen.
Für manche kann bereits die Reise zum Problem werden.
In Polstern von Flugzeugsitzen beispielsweise können sich
Hausstaubmilben oder Tierallergene befinden, die eine
allergische Reaktion auslösen können. Bei bekannter Überempfindlichkeit empfiehlt es sich, vor der Reise prophylaktisch ein Antiallergikum einzunehmen.
Eine allergische Reaktion lässt sich dennoch nie ausschliessen. Alle, die schon stark auf Insektengift, Tiere,
Hausstaubmilben, bestimmte Nahrungsmittel wie Erdnüsse
oder andere Allergene reagiert haben, sollten immer ein
Allergie-Notfallset in Griffweite haben, denn starke Beschwerden wie Atemnot, tiefer Blutdruck, Schwellungen
von Haut- und Schleimhäuten, Erbrechen und Angst treten
meist plötzlich auf und können lebensgefährlich sein. Bei
Flugreisen gehören die nötigen Medikamente daher unbedingt ins Handgepäck und nicht in den Koffer. Wer einen
Adrenalin-Autoinjektor auf sich trägt, nimmt für Flugreisen
am besten ein Bestätigungsschreiben des Arztes und den
Allergiepass mit. Dann gibt es auch keine Probleme bei der
Sicherheitskontrolle.
Ein klassisches Allergie-Notfallset besteht aus je zwei
Tabletten eines Kortisonpräparates und eines Antihistaminikums, die sich in einem kleinen Behälter wie einer
Dose oder einem Anhänger befinden. Sobald die ersten
Beschwerden auftreten, müssen die Betroffenen sofort alle
vier Tabletten des Sets einnehmen. Starke Allergiker sollten
für den Notfall zusätzlich einen Asthmaspray sowie einen
Adrenalin-Autoinjektor bei sich tragen, also eine Adrenalinfertigspritze, die sie sich bei einer akuten allergischen Reaktion in den äusseren Oberschenkel verabreichen müssen.
«Man sollte sich unbedingt vorgängig damit vertraut
machen, wie die Adrenalinfertigspritze korrekt angewendet wird», betont Franziska Viatte. «Im Ausnahmezustand
hat man dafür keine Zeit mehr.» Viele Apotheken bieten
Übungskits an. Bei aha! Allergiezentrum Schweiz kann auch
eine Anaphylaxie-Schulung besucht werden.
«BEI GUTER VORBEREITUNG KÖNNEN AUCH
ALLERGIKER FAST ÜBERALLHIN REISEN.»
Wichtig ist, dass auch die Mitreisenden immer wissen, wo
sich die Notfallmedikamente befinden und was im Ernstfall
zu tun ist. Denn Allergiker können beispielsweise in Panik
geraten, wenn sie von einer Wespe gestochen werden. Die
Gefahr eines Insektenstichs ist in den Ferien grösser als
daheim, weil man sich meist länger im Freien aufhält. Auch
der Sonne ist man entsprechend stärker ausgesetzt, was
zu unerwünschten Hautreaktionen führen kann. Ein hoher
Lichtschutzfaktor ist Pflicht, und nach dem Bad im Meer
sollte man gründlich mit klarem Wasser duschen. Wer empfindlich auf Pflegeprodukte reagiert, nimmt am besten sein
eigenes Duschmittel und Shampoo von zu Hause mit.
Nicht alle Allergiker reagieren mit lebensgefährlicher
Atemnot oder einem Kreislaufkollaps auf Allergene. Bei
manchen löst beispielsweise ein Insektenstich bloss eine
harmlose, aber unangenehm starke Schwellung aus. Sie
können ein Antiallergikum, einen insektenabweisenden
Spray sowie ein juckreiz- und schmerzstillendes Gel in die
Reiseapotheke packen. Dieses Gel enthält Antihistaminika,
Lokalanästhetika oder essigsaure Tonerde. Die geschwollene Stelle kühlt man am besten sofort mit Eis oder einer
kalten Kompresse. Für Kinder und Jugendliche unter zwölf
Jahren müssen die Medikamente und die Dosierungen angepasst werden. Umso wichtiger ist es, sich vor den Ferien
in der Apotheke beraten zu lassen.
EMPFEHLUNGEN


Wer in ein Land mit gut zugänglichen Apotheken reist,
braucht jedoch nicht einen Koffer voller Medikamente
mitzunehmen. Einzig stark Betroffene sollten lieber einen
Asthmaspray und ein Notfallset zu viel als zu wenig
einpacken, selbst wenn es an vermeintlich unkomplizierte Destinationen wie in die USA geht. «Dort erhält man
rezeptpflichtige Medikamente erst nach ärztlicher Untersuchung», gibt Franziska Viatte zu bedenken. «Im Notfall
kann das zu spät sein.»
VOR DER REISE
•Die Wahl des Ferienorts und der Reisezeit kann Allergien positiv beeinflussen, denn nicht überall fliegen Pollen,
nicht überall blühen allergieauslösende Pflanzen zur
selben Zeit. Apotheken oder die aha!infoline
(031 359 90 50) haben die Übersicht, sofern man sich rechtzeitig beraten lässt.
•Von einem Arzt einen mehrsprachigen Allergiepass aus-
stellen lassen.
•Kopie der Rezepte sowie die Koordinaten der Apotheke und des Arztes mitnehmen.
•Mögliche Allergieauslöser in die Fremdsprache über-
setzen und Spickzettel stets bei sich tragen.
Unter www.aha.ch  Infos zu Allergien  Wissens-
wertes  Jahresthema 2015 finden sich in diversen Sprachen Allergie-Wörterbücher zum Herunterladen, Ausfüllen und Mitnehmen.
• S tark betroffene Allergiker müssen unbedingt einen genügend grossen Vorrat an Medikamenten einpacken.
AUF DER REISE
• Stress spielt als Reizfaktor für Asthma und Hautreaktio-
nen eine wichtige Rolle: genügend Zeit für die Reise einberechnen.
• Ein Allergie-Notfallset (eventuell mit Adrenalin Autoinjektor) gehört zwingend ins Handgepäck. Vor gängig nachfragen, was in der Flugkabine mitgeführt werden darf. Ebenso ein Bestätigungsschreiben des Arztes auf Englisch mitnehmen.

VOR ORT
•In den ersten Tagen ist die Gefahr von allergischen Haut-
reaktionen am grössten. Vorsicht bei der Kombination von Sonne, Meerwasser und Sonnenschutzmitteln.
•Keine Experimente mit unbekannten Speisen machen.
•Parfümierte Pflegeprodukte meiden.
•Nicht direkt aus Flaschen und Dosen trinken.
•Bei Insektenstichen oder ersten Anzeichen einer starken allergischen Reaktion sofort die Medikamente aus dem
Notfallset einnehmen. Danach einen Arzt informieren und den Verlauf beobachten. Bei zunehmenden Be-
schwerden Adrenalinfertigspritze anwenden und sich in ärztliche Behandlung begeben.
•Für Asthmatiker: keine Tauchgänge ohne ärztliche Vorabklärung.
SEITE 24
WOHIN GEHT DIE REISE?
Süden – Norden, Berge – Meer, Club – Camping: Die Ferienmöglichkeiten sind heute nahezu
grenzenlos. Auch für Allergiebetroffene. Wenn sie ihr Reiseziel klug wählen und sich im Vornherein
gut vorbereiten. Die Beraterinnen und Berater der aha!infoline helfen gerne weiter. Vier Beispiele.
TEXT: AHA!INFOLINE | FOTO: REMO EISNER
DIE
AHA!INFOLINE
Jeden Morgen von Montag bis Freitag
(8.30 Uhr – 12.00 Uhr) beantwortet das
aha!infoline-Team telefonisch Ihre Fragen
zu Allergiethemen – selbstverständlich
nicht nur betreffend Ferien.
EF-EL (Fotolia.com)
031 359 90 50 (üblicher Telefontarif)
FALL 1: FRAU M., 38 JAHRE,
POLLENALLERGIE
FALL 2: KIND, 5 JAHRE,
NEURODERMITIS BEI KÄLTE
FALL 3: JUGENDLICHE, 13 JAHRE,
HAUTREAKTIONEN SONNENSCHUTZ
FALL 4: KIND, 3 JAHRE,
NAHRUNGSMITTELALLERGIE MILCHEIWEISS
Frau M.: Ich bin allergisch auf Frühblüher, vor allem auch
auf Birke. Immer im Frühling habe ich starke Beschwerden: die Augen jucken, die Nase läuft und ich fühle mich
schlapp und energielos. Nun fahren wir im April in die
Toscana in die Ferien. Muss ich etwas beachten?
Mutter: Wir fahren bald wieder in unsere Skiferien, das
erste Mal mit unserem 5-jährigen Sohn. Schon als kleines
Kind hatte er starke Neurodermitis und leidet gerade im
Winter extrem unter der trockenen und kühlen Luft. Wir
sind nun etwas besorgt, dass seine Haut während der Skiwoche sehr leiden wird. Was können Sie uns empfehlen?
Vater: Während unseren dreiwöchigen Familienferien
in Thailand hatte unsere Tochter nach einigen Tagen
ziemlich starke Hautausschläge. Wir haben dann herausgefunden, dass sie die Sonnencreme nicht gut verträgt.
Worauf müssen wir das nächste Mal achten?
Mutter: Unsere Tochter leidet unter einer Milcheiweissallergie. Als reisefreudige Familie ist das nicht immer
einfach: Oft wissen wir nicht, welche Bestimmungen im
Ausland gelten, welchen Angaben wir trauen können und
welche Wörter für Milch oder Produkte, die Milch enthalten, verwendet werden.
aha!infoline: Auch in der Toscana gibt es Bäume mit
Pollen, die Allergien auslösen können. Gerade im Mittelmeergebiet kann bei einer Eschen-Sensibilisierung auch
der Ölbaum (Olivenbaum) allergische Beschwerden
verursachen. Besonders im nördlichen Teil Italiens gibt
es während dieser Blütezeit eine hohe Pollenbelastung
durch Birkenpollen. Wichtig ist, dass Sie Medikamente
wie Tabletten, Sprays oder Tropfen immer bei sich tragen
und einige Tipps auch in den Ferien berücksichtigen:
Haare vor dem Schlafengehen waschen, eine Sonnenbrille tragen und die Fenster der Ferienwohnung oder
des Hotels nur kurz zum Stosslüften öffnen.
aha!infoline: Es ist wichtig, dass Sie für die Hautpflege
Ihres Sohnes eine gute, fettende Basispflege verwenden.
Falls nötig, können Sie diese auch mehrmals täglich
auftragen. Um die Lippen vor der Kälte zu schützen, können Sie einen speziellen Fettstift verwenden. Geeignete
Produkte mit dem Schweizer Allergie-Gütesiegel finden
Sie unter www.service-allergie-suisse.ch. Fragen Sie
am besten in der Apotheke nach, welche Produkte sich
für Ihren Sohn eignen. Übrigens: Um die exponierten
Hautstellen im Gesicht warmzuhalten und zu schützen,
hilft eine Skimaske.
aha!infoline: Reaktionen auf Sonnenschutz-Produkte
können entstehen, wenn Inhaltstoffe wie Parfum, Emulgatoren, Farbstoffe oder Konservierungsmittel nicht
vertragen werden. Deswegen empfehlen wir Ihnen beim
Kinderarzt oder einem Hautspezialisten abzuklären,
welcher Inhaltsstoff bei Ihrer Tochter ein Kontaktekzem
auslöst. So wissen Sie künftig, worauf Sie beim Kauf von
Produkten achten müssen. Mineralische Sonnencremes
werden bei einer Überempfindlichkeit auf chemische Filter
oftmals besser vertragen. Ausserdem: Wenn sich Ihre
Tochter eincremt, soll sie darauf achten, dass die Haut
sauber und nicht zu fettig ist.
aha!infoline: Bei einer Milcheiweissallergie ist das genaue Lesen der Zutatenlisten sehr wichtig. Sowohl in der
Schweiz als auch in der EU müssen Milch und aus Milch
hergestellte Zutaten in der Zutatenliste aufgeführt sein.
Neu müssen diese sogar hervorgehoben werden. Fragen
Sie im Restaurant, in der Bäckerei oder Metzgerei immer
nach, was in den Produkten enthalten ist. Wenn Sie nicht
sicher sind, ob die Auskunft stimmt, empfehlen wir Ihnen,
auf das Produkt zu verzichten. Sprachliche Barrieren
machen dies teilweise etwas schwierig. Auf unserer
Webseite finden Sie hierzu aber Übersetzungshilfen zum
Herunterladen: www.aha.ch  Infos zu Allergien 
Wissenswertes  Jahresthema 2015.
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URTIKARIA – EIN RANDTHEMA
IM FOKUS.
DIE URSACHENSUCHE: HERAUSFORDERND
Zahlreiche Auslöser können zu einer Urtikaria führen – den
verantwortlichen Faktor zu finden verlangt vom Betroffenen
und vom Arzt viel Geduld. Eine akute Urtikaria ist oft allergisch bedingt (Nahrungsmittel, Insektengift, Medikamente,
Kontaktallergene), wohingegen eine chronische Urtikaria
verschiedene nicht allergisch bedingte Auslöser haben
kann; zum Beispiel Kälte, mechanische Reize wie Reiben
oder Druck, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Infektionen oder körperliche Anstrengung. Bei der Diagnose einer
Urtikaria gibt es verschiedene Verfahren: Allergietests oder
physikalische Provokationen der Haut mit Wärme, Kälte,
Belastung, Druck und Licht. Bei Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten wird eine spezielle Diät oder eine
Provokation unter Beobachtung des Arztes durchgeführt.
Hilfreich ist zudem, wenn der Betroffene sich notiert, wann
die Quaddeln auftauchen und was er vorher gemacht und
gegessen hat.
Wenn die Haut aussieht, als hätte man eine Brennnessel berührt, und dazu noch heftig juckt,
kann es sich um Urtikaria handeln – auch Nesselsucht oder Nesselfieber genannt. Ein solches
Intermezzo macht etwa jeder fünfte Mensch einmal durch. Die meisten, ohne sich der Krankheit
bewusst zu sein. «Deswegen wollen wir von aha! Allergiezentrum Schweiz Aufklärungsarbeit
leisten», erklärt Katrin Brunner, Leiterin Markt und Kunden.
TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: ZVG
DIE GENESUNGSPROGNOSE: AUSBAUFÄHIG
Ist die Ursache der Nesselsucht einmal gefunden, lassen
sich die Beschwerden in den meisten Fällen vermeiden.
Doch immer noch sind viele Auslöser unbekannt oder die
genaue Ursache wird gar nicht erst gefunden. Und auch
die bereits vertrauten Urtikaria-Formen sind nicht gänzlich
erforscht. Um solche Wissenslücken zu füllen, muss man
Urtikaria ist in den meisten Fällen nicht gefährlich und auch
nicht ansteckend, aber belastend. Betroffen sind vor allem
Erwachsene; Frauen doppelt so häufig wie Männer.
DIE GRUNDFORMEN: AKUT UND CHRONISCH
Meistens verschwinden die Symptome innerhalb weniger
Stunden oder Tage so spontan, wie sie aufgetaucht sind.
Eine akute Urtikaria tritt meist in Zusammenhang mit einer
Allergie auf und kann symptomatisch mit Antihistamin-Tabletten oder -Tropfen behandelt werden. Eine allergologische
Abklärung ist sinnvoll, um in Zukunft den Auslöser meiden
zu können. Halten die Beschwerden jedoch länger als sechs
Wochen an, handelt es sich vermutlich um eine chronische
Urtikaria. Hier ist eine Allergie nur selten die Ursache, weswegen eingehende Untersuchungen notwendig werden.
ampyang (Fotolia.com)
DER ENTSTEHUNGSPROZESS: KOMPLEX
Urtikaria ist eine Überempfindlichkeitsreaktion der Haut,
ausgelöst durch bestimmte Zellen des Immunsystems –
den Mastzellen. Diese schütten Botenstoffe, insbesondere
Histamin, aus, welche in der Haut zu einer entzündlichen
Reaktion führen. Flüchtige Hautschwellungen, sogenannte
Quaddeln, Hautrötungen und Juckreiz sind die Folgen. Nur
in seltenen Fällen wird Urtikaria bedrohlich: Zum Beispiel,
wenn die Schwellung auch Rachen und Kehlkopf betrifft
und sich dadurch die Atemwege verengen. Dann gilt es
rasch zu handeln.
dem Thema mehr Aufmerksamkeit schenken – in der Forschung und in der Bevölkerung. Katrin Brunner führt weiter
aus: «Als Haut- und Allergiespezialistin ist die Stiftung aha!
prädestiniert, sich dieser Thematik zu widmen. Um zu informieren und zu sensibilisieren.» Mit Broschüren, diversen
Artikeln und in Zukunft vielleicht mit einer umfassenden
Webseite, die sich spezifisch mit Urtikaria befasst. «Daran
arbeiten wir noch», so Katrin Brunner.
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Katrin Brunner, Leiterin
Markt und Kunden
aha! Allergiezentrum
Schweiz
OMIDA® Homöopathie
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Wenn es juckt, schuppt und brennt. Die gute Wahl
bei allen akuten und chronischen Hautbeschwerden.
Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Lesen Sie die Packungsbeilagen.
SEITE 28
SEITE 29
«DAS COOLSTE LAGER, IN DEM
ICH JE WAR.»
MARLENE,
AUS DEM LEBEN DER 25- JÄHRIGEN
UR TIK ARIA-BE TROFFENE
14.1.2014
7.11.2013
t
Heute kurz nach dem Früh stück übersäh
und
e
mit stark juckenden Punkten. Meine Arm
meine Lippen sind gesc hwollen.
19.11.2013
ttag
Nac h einem Milc hkaffee am Nac hmi
kuusel
Stre
sieht meine Haut wieder aus wie
.
lten
chen. Der Juckrei z ist kaum ausz uha
Morgen Arzttermin.
20.11.2013
Arzt stel lt Diagnose Urtikaria. Ursache
libleibt trot z Allergietests und physika
re
schen Provokationen unbekannt. Ich füh
auf
nun ein Urtikaria-Tageb uch , um den Verl
zu beobachten.
11.12 .2013
ern
End lich: Die Antihistamin-Tabletten lind
z.
die Quadde ln und den heftigen Juckrei
Sch üZwei Monate mit immer wieder neuen
zur
wird
eit
nkh
Kra
ben sind vergangen. Die
e
elig
ärm
optischen Belastung – auf kurz
Shirts muss ich verz ichten.
elNeuer Arzttermin. Beginn einer Kartoff
e.
Tag
fünf
Reisdiät für die näch sten
7.3.2014
t mir
Die Diät ist anstrengend – aber es geh
seh r gut.
15.3 .2014
chVerdacht: Milc hal lergie. Der erneut dur
t
ätig
best
t
Arz
geführte Allergietest beim
dies.
28.3 .2014
Milc h
Seitdem ich auf alles verz ichte, was
enth ält, lebe ich besc hwerde frei.
Auf verschiedenen Wegen nimmt sich die
Stiftung aha! dem Thema Urtikaria an:
AUSTAUSCHGRUPPEN
«Urtikaria – Nesselfieber»
(Hier zum Herunterladen:
Leben mit Allergien Infothek)
NATIONALER
ALLERGIETAG
WELTURTIKARIA-TAG
NEWSLETTER
BERATUNGSTELEFON
AHA!INFOLINE
031 359 90 50 (Mo-Fr, 08.30-12.00 Uhr)
TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: MARINA GONCALVES
5.3.2014
AHA! ALLERGIEZENTRUM SCHWEIZ UND URTIKARIA
BROSCHÜRE
Noch ist es andächtig ruhig im Ferienhaus Gruoberhus am Ortseingang von Klosters. Doch bald
schon übertönt Kinderlachen das Plätschern des anliegenden Baches: Jeweils im Sommer und im
Herbst verbringen vierzehn Mädchen und Buben hier eine spannende Woche im aha!kinderlager.
Das Motto: Hotel KiLaha! Gastgeberinnen sind die Betreuerinnen Anika, Miriam und Tiziana sowie
Köchin Vroni.
In diesen Gruppen bieten wir Selbsthilfe durch den persönlichen Erfahrungsaustausch sowie Gespräche über
die veränderte Situation, über Ängste und Probleme. Das
Selbsthilfeangebot unterstützt Betroffene, Angehörige
und Eltern von Kindern mit Neurodermitis, Asthma und
Allergien in ihrem Alltag und bietet ihnen mit der Einbindung in ein Netzwerk die Gelegenheit, Erfahrungen
einzubringen und hilfreiche Tipps auszutauschen.
Teilnehmende: Betroffene, Angehörige und Eltern von
Kindern mit Neurodermitis, Asthma und Allergien.
«Reception» steht in grossen Buchstaben über dem Empfangstisch im Eingang des Gruoberhus. Daneben informiert ein Plakat über das Tagesthema
(Sporttag), das Wetter (sonnig, 24 °C) und das heutige Mittagsmenü (Älplermagronen). Die Eingangstür fällt ins Schloss. Lagerleiterin und Hoteldirektorin Anika schaut um die Ecke und fragt mit einem Schmunzeln: «Ihre Reservationsbestätigung bitte?»
HOTELRUNDGANG
Zuoberst im dreistöckigen Haus im Chaletstil liegen die Zimmer der Betreuerinnen. An einer der Türen klebt ein Zettel mit einem roten Kreuz. Anika
erklärt: «Wir machen nachts keine Kontrollgänge. Ist etwas, kommen die
Kinder zu uns. Damit sie wissen, wo sie klopfen dürfen, kennzeichnen wir die
Tür mit diesem Zettel.» Gleich daneben befindet sich der Raum zum Inhalieren. Dort sind ebenfalls alle Medikamente deponiert. Auf dem Tisch liegt
eine Liste mit den Angaben, wer was wann erhält. Alles in Absprache mit den
Eltern und einer Ärztin. «Die Kinder wissen aber selbst sehr gut Bescheid»,
erzählt Anika. Morgens und abends wird inhaliert, gepflegt, eingecremt
– je nach dem, von welchen Krankheiten die Kinder betroffen sind. Ganz
selbstverständlich. «Wir bieten den Kindern ein normales Umfeld in einem
sicheren Rahmen», bringt es Anika auf den Punkt.
HÜHNERHAUFEN
Einen Stock tiefer schlafen die sieben Mädchen und sieben Buben – aufgeteilt
auf je zwei verschiedene Räume. Eigentlich. Aber es wäre ja kein Lager ohne
richtige Lagerstimmung: Nach einigem Bitten und Augenklimpern durften
die Mädchen gestern ihre Betten allesamt in ein Zimmer verlegen. Da stehen
diese nun, in einer Reihe und man weiss nicht, wo ein Bett aufhört und das
andere anfängt. «Dürfen wir diese Nacht nochmals?», fragt der Mädchenchor. Anika bleibt hart: «Nein, das war die Ausnahme.» Lange Gesichter.
Aber nur für kurze Zeit: Gleich schon beginnt wieder der Tauschhandel ums
schönste Armbändchen.
LAUSBUBEN
Die Jungs sitzen auf zwei Betten, Köpfe über einem Blatt Papier zusammengesteckt. Getuschel. Hecken die etwas aus? «Heute ist Fussballturnier», klärt
Anika auf. Raphi, einer der Ältesten, hat alles selbst organisiert: die Gruppen
zusammengestellt, den Spielplan gemacht. «Um 10.30 Uhr geht’s unten
auf dem Platz los», strahlt er. Joel brummelt: «Die Gruppen sind unfair. Wir
gewinnen nie.» «Du hast doch gestern schon den Parcours gewonnen und
musst nun ein Ämtli weniger machen», antwortet ihm Anika. Freude kommt
bei Joel trotzdem nicht auf. Er hofft auf ein besseres Nachmittagsprogramm.
Das ist aber noch geheim. Anika: «Natürlich machen nicht alle alles gerne,
trotzdem ist für jeden etwas dabei.»
SEITE 30
KILAHA! CUP
Kurz vor halb elf: Getöse und Gewirbel in den Gängen.
Sportschuhe werden angezogen, Trinkflaschen gefüllt.
Das Turnier beginnt. Die «knackigen Pouletbrüstli» spielen
gegen die «wilden Hotelspieler». Wer nicht auf dem Feld
steht, schaut zu, sitzt im Schatten oder gönnt sich eine
kleine Zwischenverpflegung. Auf der Ersatzbank, schön im
Schatten, liegen Wasserflaschen, Getreidestängel, Traubenzucker und Asthmasprays. Nach sieben Minuten gehen die
«Pouletbrüstli» als Sieger vom Platz; die «Zauberblasen»
und «Fussballpiraten» machen sich parat. Aus dem Haus
duftet es nach dem Mittagessen. Claire schwärmt: «Es
schmeckt hier immer so fein. Am liebsten würde ich etwas
in Vorratsdosen mit nach Hause nehmen.»
AUF WIEDERSEHEN
Anika gibt Anweisungen, was in den Rucksack gehört:
Sonnencreme, Trinkflasche, Notfallset. Die Kinder stürmen
los in ihre Zimmer. Pünktlich um 14 Uhr sind alle wieder vor
dem Haus versammelt – für das gemeinsame Erinnerungsfoto. Eine eingeschworene Truppe, trotz der Altersspanne.
«Bei uns entstehen oft Freundschaften», weiss Miriam.
«Sicher auch, weil die meisten Kinder mehr als einmal
bei einem aha!kinderlager mitmachen.» Dass sie gerne
wiederkommen, ist wohl eines der schönsten Feedbacks.
Die Gruppe macht sich auf Richtung Bushaltestation. Noa
zieht sein Käppi an und strahlt: «Das ist das coolste Lager,
in dem ich je war».
«DAS AHA!KINDERLAGER BIETET
DEN KINDERN EIN NORMALES UMFELD
IN EINEM SICHEREN RAHMEN.»
Anika, Lagerleiterin
KOCHKUNST
In der Küche rührt Vroni in einem grossen Topf voller Apfelmus. Die Älplermagronen sind ofenfertig – verteilt auf eine
Gratinform und einzelne Teller, die mit den Namen beschriftet sind. «Älplermagronen sind eher kompliziert wegen
den Gluten- und Milchunverträglichkeiten», erklärt Vroni.
«Deswegen diese Trennung.» Wochen im Voraus stellt sie
den Menüplan zusammen und hält Absprache mit den Eltern,
um die Zutaten auf jedes einzelne Kind abzustimmen. «Die
Kinder sollen das Lager geniessen. Es soll sich für einmal
nicht ums Essen drehen», erläutert Vroni. Ebenfalls wichtig:
Jedes Menü wird aus frischen Zutaten gekocht. Denn nur so
weiss man, was drin ist.
LAGEBESPRECHUNG
Das Fussballturnier ist vorbei. Im und ums Haus wird gebastelt, gespielt oder musiziert. Shayan knüpft ein Bändeli
für Miriam. «Kannst du mir den Knoten mal erklären?», fragt
diese. Shayan schaut erstaunt. «Du kannst den nicht? Warst
du denn nie in der ersten Klasse?» Gelächter. Aus der Küche
schallt es «Essen!» und innert Sekunden sitzen alle am
Tisch. Wie im Hotel darf jeder sein Essen am Buffet holen.
Tiziana hat ein Auge darauf, dass die Kinder das richtige
nehmen – die Schüsseln sind zudem mit Namen angeschrieben. Ella freut sich auf ihre Magronen. «Hier kann ich
einfach alles essen, ohne vorher überlegen zu müssen. Ich
habe nie Bauchschmerzen und kann überall mitmachen. Ein
Lager ohne Allergien.» Es wird ruhig. Nur das Besteck klappert. Etwas zu laut raunt es vom Bubentisch: «Heute Nacht
machen wir durch.» «Das habe ich gehört!», ruft Anika. Sie
schmunzelt: «Das planen sie in jedem Lager. Geklappt hat
es bisher nie. Heute Abend nach dem Ausflug ans Wasser
sind sie erst recht kaputt.» Kurze Aufregung: Ausflug ans
Wasser? Das Geheimnis ist gelüftet. Es geht ins Monbiel
an den Bach, um Stöcke fürs Bräteln zu sammeln. «Ou nei,
grilliere! Und ich habe heute das Abwasch-Ämtli», murrt
Tabea.
AHA!KINDERLAGER
AHA!JUGENDCAMP
Das aha!kinderlager in Klosters (1100 m ü. M., GR) bietet
eine Ferienwoche mit Sport, Spiel und Spass. Ein Lagermotto führt durch die Woche und sorgt für abwechslungsreiche Erlebnisse. Dank fachgerechter Betreuung
werden die Kinder im eigenverantwortlichen und guten
Umgang mit ihren gesundheitsbedingten Einschränkungen
unterstützt. Die Höhenlage hat eine positive Auswirkung
auf das Wohlbefinden.
Action den ganzen Tag, Fun auf dem Berg, Badespass,
Workshops zu unterschiedlichsten Themen, ein schönes
Camp-Haus an toller Lage – das und vieles mehr bietet das
aha!jugendcamp, das ebenfalls in Klosters stattfindet. In
dieser Camp-Woche werden Sport und Fitness grossgeschrieben. Durch verschiedene Bewegungs- und Sportmöglichkeiten soll Freude und Spass am Sport vermittelt
werden. Gleichzeitig bietet ein Team durch fachgerechte
Betreuung Unterstützung bei gesundheitsbedingten Einschränkungen. Die Höhenlage hat eine positive Auswirkung auf das Wohlbefinden.
Leiterteam: Erfahrene Fachpersonen aus den Bereichen
Pädagogik, Gymnastik, Pflege und Ernährung sorgen für
die Einhaltung der Medikation, unterstützen Kinder mit
Neurodermitis bei der täglichen Hautpflege und kennen den
Umgang mit Anaphylaxie-Betroffenen in einer Notfallsituation. Für die Verpflegung ist eine Diätköchin verantwortlich, die alle speziellen Bedürfnisse berücksichtigt.
Teilnehmende: Kinder zwischen 8 und 12 Jahren, die von
Allergien, Asthma, Neurodermitis oder Nahrungsmittelintoleranzen betroffen sind.
Leiterteam: Erfahrene Fachpersonen aus den Bereichen
Bewegung, Pädagogik, Pflege und Ernährung nehmen
Rücksicht auf die Krankengeschichte der Teilnehmenden,
sorgen für die Einhaltung der Medikation und kennen den
Umgang mit Anaphylaxie-Betroffenen in einer Notfallsituation. Auf besondere Bedürfnisse bei der Ernährung
wird Rücksicht genommen.
Teilnehmende: Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren,
welche von Allergien, Asthma, Neurodermitis oder Nahrungsmittelintoleranzen betroffen sind.
SEITE 33
WENN DIE HAUT AUFFÄLLT.
Die Haut ist nicht nur Wahrnehmungsorgan und Schutzhülle, sie stellt auch den Kontakt zur Umwelt
her. Deswegen ist es gerade bei Krankheiten wie Neurodermitis wichtig, dass sich die Betroffenen
und ihr Umfeld damit auseinandersetzen. Ein paar Stichworte kommentiert von Hannes Lüthi, Leiter
Fachdienstleistungen bei aha! Allergiezentrum Schweiz und ausgebildeter Sozialpädagoge.
TEXT: PETRA BIFFIGER | FOTO: OLIVER MENGE
STIGMATISIERUNG
Weicht das Aussehen der Haut stark vom allgemein gültigen Schönheitsideal ab, wird die betroffene Person in den
Augen der anderen oft als anders, als krank wahrgenommen. Das Umfeld geht auf Distanz, zeigt seine Abneigung.
Die Reaktionen können von negativen Kommentaren bis –
im Falle von Schulkindern – zu physischer Gewalt reichen.
Viele sind zudem unsicher, ob die Krankheit ansteckend
ist.
REAKTIONEN DER BETROFFENEN
Jeder Betroffene reagiert anders auf eine Stigmatisierung. Manche lässt das kalt, andere ziehen sich zurück oder
suchen sich die teilweise fehlende Bestätigung, indem sie
auffällig im Verhalten werden. Das ist natürlich abhängig
vom Alter der Betroffenen und von der Schwere der Krankheit.
Sozialpädagoge Hannes Lüthi arbeitet bei aha! Allergiezentrum Schweiz
als Leiter Fachdienstleistungen. Seine Masterarbeit schrieb er zum Thema
«Stigmatisierung von Primarschulkindern mit atopischer Dermatitis».
PSYCHOSOZIALE KONSEQUENZEN
Werden Kinder und Jugendliche diskriminiert und ausgegrenzt, hat dies einen Einfluss auf ihre Entwicklung. Denn
soziale Integration und Akzeptanz sind von entscheidender
Bedeutung für den Aufbau eines positiven Selbstbildes.
Um solche Stigmatisierungsprozesse zu verhindern, ist die
Auseinandersetzung mit dem Thema elementar.
MÖGLICHE STRATEGIEN
Neben einer guten medizinischen Therapie ist es wichtig,
sich mit seiner Krankheit auseinanderzusetzen, daran zu
arbeiten, sie zu akzeptieren und das Umfeld miteinzubeziehen. Familie und Freunde können vor allem auf emotionaler
Ebene unterstützen.
BEITRAG AHA! ALLERGIEZENTRUM SCHWEIZ
Wir bieten Beratungen für Betroffene an; aber auch für
Eltern, Partner oder Lehrpersonen. Per Telefon oder E-Mail
beantwortet unser Beratungsteam medizinische und psychosoziale Fragen. Diverse Broschüren informieren zudem über
das Thema. In Schulungen lernen Kinder und Eltern wichtige medizinische, pflegerische, psychologische, pädagogische sowie ernährungsphysiologische Aspekte. Und jeweils
im Sommer und Herbst findet unser aha!kinderlager statt.
ANGEBOTE DER STIFTUNG AHA!

NEURODERMITIS-KINDERSCHULUNG
Hat ein Kind Neurodermitis, betrifft das die ganze
Familie. In der Schulung für Kinder und Erwachsene
werden medizinische, pflegerische, psychologische,
pädagogische sowie ernährungsphysiologische
Aspekte behandelt. Kinder lernen auf spielerische
Art für sich, ihre Haut und ihre Erkrankung Verantwortung zu übernehmen; die Eltern vertiefen ihr
Wissen.
Teilnehmende: Kinder von 4 bis 7 Jahren und ihre Eltern
Schulungsinhalte:
•Hautpflege, Strategien gegen Juckreiz
kennenlernen
•Entspannungsideen
•Allergenvermeidung
•eigene Stärken erkennen

NEURODERMITIS-ELTERNSCHULUNG
Nähere Informationen finden Sie auf Seite 34.
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ANGEBOTE VON AHA!
ALLERGIEZENTRUM SCHWEIZ.
ANGEBOTE FÜR FACHPERSONEN

KURSE FÜR GASTRONOMIE-BETRIEBE
In der Schweiz sind 300‘000 Menschen von einer Nahrungsmittelallergie oder -intoleranz betroffen. Auch die
Gastronomie muss sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzen, um den Bedürfnissen der Gäste gerecht
zu werden. Wir bieten für Gastronomie-Fachleute Kurse
zu diesen Themen an.
Als Kompetenzzentrum in den Bereichen Allergie, Haut und Asthma bietet
aha! Allergiezentrum Schweiz sowohl Betroffenen als auch Fachpersonen
Informationen, Beratungen und Schulungen an.
TEXT & FOTO: AHA! ALLERGIEZENTRUM SCHWEIZ
Ziel ist es, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus
Küche, Service und Management im Umgang mit betroffenen Gästen mehr Sicherheit erlangen. Wir kommen
gerne in Ihren Betrieb und führen Ihr Personal in die
Thematik der Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen
ein und geben Ratschläge zu Einkauf, Zubereitung und
innerbetrieblicher Kommunikation. Durch diesen Kurs
erhöhen Sie die Lebensmittelsicherheit für Betroffene
und somit die Zufriedenheit Ihrer Gäste. Die Kursdauer
und Kursinhalte können auf Wunsch den individuellen
Bedürfnissen der Betriebe angepasst werden.
ANGEBOTE FÜR BETROFFENE

NEURODERMITIS-ELTERNSCHULUNG
Neurodermitis (atopische Dermatitis) ist eine komplexe
Krankheit, die in 60 % der Fälle im ersten Lebensjahr beginnt. 85 % der Betroffenen erkranken bis zum Alter von
5 Jahren. Die Kinder brauchen viel Aufmerksamkeit und
Pflege, weshalb Eltern und Angehörige oft stark gefordert
sind.

BERATUNG FÜR UNTERNEHMEN
Drei Millionen Menschen in der Schweiz sind von einer
Allergie oder Intoleranz betroffen, und die Zahl wächst
Teilnehmende: Mütter und Väter (wenn möglich gemeinsam) und weitere Bezugspersonen von betroffenen
Kindern zwischen 0 und 7 Jahren.

SEMINAR «ALLERGIEN, ASTHMA UND CHRONISCHE BRONCHITIS»
detailblick (Fotolia.com)
Teilnehmende: Das Seminar ist geeignet für Betroffene
(ab 15 Jahren) sowie Eltern bzw. Bezugspersonen von
betroffenen Kindern.
Seminarinhalte:
•Wie entstehen Allergien? Warum nehmen diese zu?
•Ursachen und Auslöser des allergischen und nicht allergischen Asthmas
•Wie unterscheidet sich allergisches Asthma von
chronischer Bronchitis?
•Prävention, Therapien, Medikamente
•Richtige Handhabung von Inhalationsgeräten
•Spezielle Atemtechniken und Entspannungsübungen
Wir bieten Unternehmen, Ausbildungsstätten, Behörden
und Verbänden individuell auf ihre spezifischen Fragestellungen und Herausforderungen zugeschnittene Beratungsdienstleistungen an (z. B. Erarbeitung von Qualitätssicherungssystemen und Konzepten zum betrieblichen
Gesundheitsschutz, wissenschaftliche Dokumentationen, Recherchen). Unser breites fachliches Know-how
und unser hervorragendes Netzwerk von Fachleuten
stehen zur Verfügung.
Mehr Informationen zu unseren Dienstleistungs- und
Beratungsangeboten, Daten und Anmeldeformulare
finden Sie auf unserer Webseite: www.aha.ch
Gerne gibt Ihnen auch unser Sekretariat Auskunft:
Telefon: 031 359 90 00
E-Mail: info @aha.ch
www.rausch.ch
Schulungsinhalte:
•Entstehung, Einflussfaktoren, Auslöser
•Aufbau der Haut, Basispflege und Lokaltherapie
•Gesunde und angepasste Ernährung bei Neurodermitis
•Neurodermitis im Alltag: Juckreiz-Kratzzirkel,
Schlafprobleme, Stressbewältigung
•Behandlungsstufenplan, komplementäre Therapie methoden, Erfahrungsaustausch, Fragerunde
Atemwegserkrankungen sind häufig allergisch bedingt.
Betroffene sollten daher mögliche Auslöser, die Behandlungsmöglichkeiten und richtigen Inhalationstechniken
kennen.
täglich. Daher werden Organisationen verschiedenster
Art aus vielfältigen Gründen mehr und mehr mit der
Allergieproblematik konfrontiert.
DAS GEHEIMNIS BEI IRRITIERTER
HAUT UND KOPFHAUT
Die RAUSCH Herzsamen SENSITIVE-LINIE Hypoallergen wurde speziell auf die Bedürfnisse
hochsensibler, reizempfindlicher und irritierter Haut und Kopfhaut abgestimmt.
Allergiegetestet, ohne Parfum, Konservierungs- und Farbstoffe.
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SEITE 37
ÜBER SEINE ALLERGIEN BESCHEID
ZU WISSEN, ERLEICHTERT VIELES.
Bereits als Baby litt Florian* an juckenden Hautausschlägen am gesamten Körper. Er hatte eine starke
Neurodermitis, eine extreme Form von Kontaktallergie und Nahrungsmittelallergien auf Bestandteile,
die er mit der Muttermilch aufnahm. Von da an begleiten die Allergien sein Leben. Wie der heute
sechsjährige Florian damit umgeht, erzählt seine Mutter.
TEXT: MIRIAM KOLLY | FOTO: ZVG
Wie geht es Florian zurzeit?
Grundsätzlich geht es ihm gut. Er hat immer noch Kontaktund Nahrungsmittelallergien, gewisse sind aber schwächer
geworden. Ob sie ausgewachsen sind oder die homöopathischen Mittel zur Besserung beigetragen haben, können
wir nicht mit Bestimmtheit sagen. Mittlerweile wissen
wir jedoch genau, auf welche Lebensmittel er reagiert und
konsequent verzichten muss.
Sind seine Neurodermitis-Schübe immer noch so stark?
Durch regelmässiges Eincremen und das Tragen von antiallergischer Unterwäsche konnten wir seine Haut beruhigen und entspannen. Zudem benutze ich ein spezielles
Waschmittel und hautverträgliche Pflegeprodukte. Heute
hat er sehr schöne Haut, doch durch die Neurodermitis
bleibt sie empfindlich und ein gewisser Juckreiz ist
immer da.
«AN EINEM VORTRAG DER STIFTUNG AHA! WURDE
MIR BEWUSST, WIE VIELE ANDERE BETROFFENE
ES GIBT. DAS GAB MIR KRAFT.»
Wie unterscheidet sich Florians Alltag vom Alltag eines
«normalen» Sechsjährigen?
Wir müssen sehr vorsichtig sein, was das Essen anbelangt.
Bei einem Geburtstagsfest kann er nicht einfach vom
gleichen Kuchen essen wie die anderen. Meistens backe
ich ihm einen Spezialkuchen. Er muss sehr konsequent sein
und stets sein Notfallset mit Antihistaminikum, Kortison
und der Adrenalinspritze dabei haben.
Wie sprechen Sie mit ihm über seine Krankheit? Versteht
er, was er hat?
Da Florian überdurchschnittlich früh sprechen und lesen
konnte, war er auch bald in der Lage zu verstehen, was
seine Krankheit bedeutet. Dadurch hat er eine grosse
Vorsicht entwickelt.
Wie erklären Sie ihm, dass er nicht alles darf, was die anderen dürfen?
Ich habe ihm gesagt, dass nicht alle Menschen gleich sind.
Es gibt verschiedene Krankheiten und Allergien, manche
sind heftiger, manche weniger schlimm. Aber er hat das
Glück, dass er weiss, worauf er allergisch ist und so durch
Verzicht heftige Reaktionen vermeiden kann.
Was sagt er über seine Krankheit?
Er ist froh, dass er die Allergien bereits von Geburt an hatte.
Er ist damit aufgewachsen und hat sie akzeptiert. Sein
Trost: Er verzichtet auf Sachen, die er gar nicht kennt. Oft
sagt er: «Vielleicht hätte ich die Lebensmittel, die ich nicht
essen darf, ja auch überhaupt nicht gerne.»
Wie reagiert das Umfeld?
Im Umfeld sind alle informiert. Die anderen Kinder sind
alle sehr aufmerksam. Sie wissen, dass sie mit Florian kein
Znüni teilen dürfen.
Wie konnte und kann Ihnen aha! Allergiezentrum Schweiz
helfen?
Ich war an einer Vortragsreihe der Stiftung aha! zum Thema
Neurodermitis. Da wurde mir bewusst, wie viele andere
betroffene Eltern es gibt. Das gab mir Kraft, nicht aufzugeben und es so zu akzeptieren, wie es ist. Zudem verwenden wir zahlreiche Produkte, die von aha! Allergiezentrum
Schweiz empfohlen werden.
Wie gross ist die Chance, dass Florian eines Tages ein beschwerdefreies Leben führen kann?
Ausser der Nussallergie können die anderen Allergien auswachsen. Bereits heute kann Florian Lebensmittel essen, die
er als Dreijähriger nicht zu sich nehmen durfte. Besonders
auf Käsefondue möchte er nicht mehr verzichten.
*Name geändert
Publireportage
SEITE 38
Eine natürliche Lösung bei Dermatitis
LEBENSQUALITÄT
SCHENKEN.
Unzählige Menschen jeden Alters leiden an Dermatitis. Neu bietet der Schweizer
Markt mit Sanadermil® EctoinAcute und Sanadermil® EctoinCare zur Linderung und
Pflege bei Dermatitis eine natürliche Lösung mit dem aus der Natur gewonnenen
Wirkstoff Ectoin.
Allergien können jeden treffen und können auch in jedem Lebensalter auftreten. In der Schweiz leben
rund drei Millionen Menschen mit Allergien, Asthma, Neurodermitis und Intoleranzen, wodurch sie
teils massive Einschränkungen erfahren.
Mit umfassender Information, Beratung, Schulungen und Ferienlagern für Kinder und Jugendliche hilft die
Stiftung aha! Betroffenen, ihren Alltag gut zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Prof. Dr. med. Jean Krutmann,
Dermatologe und Direktor des
Leibniz Instituts für Umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf
Mit Ihrem Beitrag können Sie unsere Arbeit unterstützen.
Vielen Dank!
Spenden können Sie:
online unter www.aha.ch (Rubrik «Helfen Sie»)
per Einzahlungsschein: PC 30-11220-0
per E-Banking: IBAN CH07 0900 0000 3001 1220 0
oder per SMS an 488 mit dem Vermerk «aha allergien»
(CHF 5.– per SMS)
Prof. Dr. med. Jean Krutmann war wesentlich an der Entdeckung und Aufklärung der antientzündlichen und hautschützenden Eigenschaften von Ectoin beteiligt. In einem
Interview erklärt er, wie Sanadermil® EctoinAcute Ihren
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Was ist Ectoin?
Ectoin stammt aus Mikroorganismen, die unter extremen
Umweltbedingungen leben. Ectoin ist ein natürlicher Zellschutzfaktor, der durch seine schützenden Eigenschaften
effizient die Gesundheit der menschlichen Haut unterstützt.
Ectoin bindet Wassermoleküle und bildet so einen HydroKomplex. In eigenen Untersuchungen konnten wir erstmals
zeigen, dass Ectoin auf Zellmembranen stabilisierend wirkt.
Hierdurch werden von aussen auslösbare, an der Zellmembran
entstehende Stresskaskaden in ihrer Entstehung gehemmt
bzw. verhindert. Diese Wirkung tritt nach bisherigem Kenntnisstand an nahezu allen Zelltypen auf, so auch bei Hautzellen.
So kann Ectoin auf der Haut gegen Erkrankungen schützen,
seine entzündungslindernden Eigenschaften entfalten und
die gereizte Haut regenerieren.
Wie wirkt Ectoin bei Dermatitis?
Ectoin weist eine ganze Reihe von Eigenschaften auf, die
einen Einsatz bei Dermatitis, also bei Ekzemen, sinnvoll
machen. So sind nach äusserlicher Anwendung von Ectoin
einerseits antientzündliche Wirkungen und andererseits
Verbesserungen der Hautbarrierefunktion nachweisbar. Da
Neurodermitis sowohl durch entzündliche Prozesse als auch
durch Störungen der Hautbarrierefunktion charakterisiert
ist, bietet sich der Einsatz von Ectoin für diese häufige
Hauterkrankung geradezu an.
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