141208 Pouillon - Meyer

Fernand Pouillon, Architekt, Städteplaner und Schriftsteller
Studienreise 2015, nach Marseille und Algier, 21. - 31 Mai 2015
Diese Studienreise ist ganz den »Ensembles urbains« von Fernand Pouillon in Marseille und Algier
gewidmet. Wir beginnen mit »Les pierres sauvages« in Le Thoronet, dann vergleichen wir die zwei
Prototypen des französischen Massenwohnungsbau: »La Tourette« und »LʻUnité dʻhabitation« und
besuchen »Les 200 logements« in Aix-en-Provence. Anschliessend fahren wir mit dem Schiff nach Algier
und kombinieren so den Besuch zweier Städte, die das Mittelmeer als einen Kulturraum verstehen.
Algiers Gesicht zum Wasser ist heute noch geprägt vom ineinander verschachtelten Komplex arabischer
Architektur am oberen Ende des Hanges und den französischen Interventionen des 19. und 20.
Jahrhunderts. In Algier gehen wir vor allem der hohen Qualität der öffentlichen Räume nach, die Fernand
Pouillon auf den Anhöhen der Stadt realisierte: »Diar-El-Mahçoul«, »Diar-Es-Saada« und »Climat de
France«, und lassen unsere Reise ausklingen mit einem Ausflug in die Hotel- und Ferienwelt, die
Fernand Pouillon als Chefarchitekt für die Entwicklung des Tourismus in Algerien realisierte.
Climat de France, Algier
Donnerstag, 21. Mai 2015: Anreise und erster Überblick
Treffpunkt 09:15 09.32 16:18 Anreise Zürich HB nach Marseille-Saint-Charles
Zürich HB am Treffpunkt unter der Grossen Uhr
Zürich HB ab, mit ICN 518
Marseille-Saint-Charles an 17.15
Check-In: Hôtel La Résidence du Vieux-Port****
18 Quai du Port Marseille
(http://www.hotel-residence-marseille.com/fr/)
Treffpunkt 18.00
Lobby Hôtel La Résidence du Vieux-Port
»Une promenade à travers 2ʻ600 ans«, mit Carina Kurta
Norman Foster, Pavilion, Marseille
Frankreichs zweitgrösste und älteste Stadt ist immer noch stark durch ihrer
Vergangenheit geprägt und fördert unablässig die Relikte von ehemaligen Städten, die im
Laufe der Jahrhunderte hier errichtet wurden. Entdecken Sie die 2600-jährige
Geschichte, den Vieux Port und die Altstadt Panier.
Abbaye du Thoronet
20.00
Restaurant LʼEpuisette (www.l-epuisette.com)
Übernachtung: Grand Hotel Beauvau Marseille (1)
Freitag, 22. Mai 2015: »Les pierres sauvages«
Treffpunkt Lobby Hôtel La Résidence du Vieux-Port
Fahrt mit dem Reisebus nach Le Thoronet
09.00
Erste Begegnung mit Fernand Pouillon. Der französische Architekt hat in seinem Roman
»Les pierres sauvages« die Baugeschichte der Abtei geschildert. In der einsamen,
rauhen, sonnendurchfluteten und waldreichen Landschaft der Provence beginnt eine
Schar Mönche eine Abtei zu erbauen. Ein Ort des weltabgewandten, allein der
Versenkung und dem Gebet gewidmeten Lebens soll erstehen.
S t u d i e nreise 2015, nach Marseille und Algier, 21. - 31 Mai 2015, S t a n d 1 0 . 1 2 . 1 4
Mittagessen Restaurant Le Valon, Thoronet
Treffpunkt Fahrt mit dem Reisebus nach Les Sablettes
14.00
Der Wiederaufbau des während dem Zweiten Weltkrieg zerstörten Dorfs »Les Sablettes«
gab Fernand Pouillon die Möglichkeit das Seebad der Nachkriegszeit einschliesslich der
öffentlichen Räume, Geschäfte und Wohnungen zu entwickeln, das später die
Feriendörfer der Mittelmeerküste beeinflusste.
Abendessen Fernand Pouillon, Les Sablettes
in Bandol (mit Gästen)
Übernachtung: Hôtel La Résidence du Vieux-Port (2)
Samstag, 23. Mai 2015: »Objekt versus Kontext«
Treffpunkt 09.00
Lobby Hôtel La Résidence du Vieux-Port
»Une promenade à travers 2ʻ600 ans«, mit Carina Kurta
Kurz nach der Befreiung Frankreichs erhielten Fernand Pouillon und Le Corbusier den
Auftrag, Sozialwohnungen für Marseille zu entwerfen und daraus Prototypen für den
französischen Massenwohnungsbau zu entwickeln. Das Projekt von Fernand Pouillon
bildet ein Modell entspannter Urbanität in der Nachkriegsstadt. Er entwickelt einen Hof,
der sowohl modern als auch traditionell ist und sich bemerkenswert in den Alten Hafen
einfügt.
Mittagessen Fernand Pouillon, La Tourette, 1948-53
individuell (Vieux-Port)
Treffpunkt 15:00 Treffpunkt Metrostation Vieux Port
16.00
Besichtigung „Unité dʻhabitation“ von Le Corbusier
Le Corbusiers Aufmerksamkeit ist auf ein gleichsam freischwebendes, isoliertes
autonomes Objekt gerichtet. Er fasste in der Unité dʻhabitation seine lebenslange Suche
nach der idealen Gemeinschaft zusammen und entwickelte eine»Wohnmaschine« als
autarke Wohneinheit in einem weitgehend unberührten Raum und schafft ein autonomes
Objekt, wie ein NASA-Vehikel im interstellaren Raum.
19.00
Apéro und gemeinsames Abendessen im Restaurant
Le Ventre de lʼArchitecte, Hôtel Le Corbusier
(www.leventredelarchitecte.com)
Übernachtung: Hôtel La Résidence du Vieux-Port (3)
Sonntag, 24. Mai 2015: »pierre de taille«
Le Corbusier, Unité dʻhabitation, 1947-52
Treffpunkt 09.00
Lobby Hôtel La Résidence du Vieux-Port
Ausflug mit dem Reisebus nach Aix-en-Provence
Fernand Pouillon berichtet in den Memoiren eines Architekten von einer Wette, die er
einging: »200 Wohnungen, in 200 Tagen und 200 Meter vom Stadtzentrum« zu bauen,
was er beinahe einhalten konnte. Das architektonische Konzept der »200 logements«
basiert auf dem Schaffen öffentlicher Räume mittels I-, L-, U- oder T-förmiger Blöcke,
welche die räumlichen Verhältnisse der Altstadt von Aix-en-Provence aufnehmen.
Mittagessen La Tomate Verte, Aix-en-Provence
Der Wiederaufbau in Frankreich ist geprägt vom Mangel an Baumaterial, der das Bauen
mit Naturstein konkurrenzfähig machte. Das Ministerium für den Wiederaufbau förderte
die Verwendung von »vorgefertigten« Steinen und unterstützte die Steinbrüche bei der
Anschaffung von Steinsägen. Fernand Pouillon verwendete oft Steine des Steinbruchs
von Fontvieille, wo er auch einige Kleinbauten entwarf, die der regionalen Tradition
folgen.
Abendessen Les 200 Logements, Aix-en-Provence
S t u d i e nreise 2015, nach Marseille und Algier, 21. - 31 Mai 2015, S t a n d 1 0 . 1 2 . 1 4
Catering Carrières Fontvieille
Übernachtung: Hôtel La Résidence du Vieux-Port (4)
Montag, 25. Mai 2015: » Marseille - cité de la méditerranée«
Treffpunkt 09.00
Lobby Hôtel La Résidence du Vieux-Port
»Une promenade à travers 2ʻ600 ans«, mit Carina Kurta
Euroméditerranée ist eines der grössten Stadtentwicklungsprojekts Westeuropas: Eine
futuristische Stadtlandschaft, aus der Wolkenkratzer ragen. Dazwischen funkeln auf
weiten, glatt gepflasterten Flächen gläserne Würfel wie das neue Museum der
Mittelmeerzivilisation. Das einst grösste Getreidesilo Frankreichs direkt am Meer ist zum
Kulturzentrum mit Konzertsaal, Café und Konferenzräumen umgebaut: nackte
Betonwände, moderne minimalistische Einrichtung.
Mittagessen Le Môle Passédat, Terrasse MuCEM http://www.passedat.fr/
Treffpunkt Besichtigung MuCEM,
mit Tilmann Reichert, PL Atelier Rudy Ricciotti
Zaha Hadid, La Tour LCMA CGM, 2010
14.00
Als wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Cité de la Méditerranée beinhaltet die
Anlage von Rudy Ricciotti einen einzigartigen Ausstellungsbereich, ein Auditorium mit
400 Plätzen, einen Bereich für Zusammenkünfte und Arbeit sowie Abschnitte für
Boutiquen, Cafés und Restaurants. Das Museum ist den Kulturen Europas und der
mediterranen Welt gewidmet. Ricciotti entschied sich für ein Volumen, das von einem
Netz aus hoch leistungsfähigem Faserbeton umspannt wird, welches die Sonne wie eine
Blende filtert, den Eindruck des »Sehens ohne gesehen zu werden« vermittelt und
sowohl das Massive als auch das Zarte, Zerbrechliche betont.
Abendessen individuell (Marseille)
Übernachtung: Hôtel La Résidence du Vieux-Port (5)
Dienstag, 26. Mai 2015: »La pensée de midi«
Rudy Ricciotti, MuCEN, 2013
Treffpunkt 09.00
Lobby Hôtel La Résidence du Vieux-Port (mit Gepäck)
11.00
SNCM / Algérie Ferries, Überfahrt nach Algier (ca, 22 h)
»Die Sonne des Mittelmeers ist für alle Menschen die gleiche«, schrieb Albert Camus
und meinte damit einen grenzüberschreitenden mediterranen Kulturraum, in dem sich
unterschiedliche Traditionen mischen und Neues entsteht. Das Mittelmeer ist bis an die
Ränder gefüllt mit Poesie und Wissen, mit Philosophie, Geschichte und Religionen.
Zeitlebens hielt der Nobelpreisträger von 1957 an seinem Selbstbild als Algierienfranzose
fest. Ideologien, Fanatismus und Gewalt setzte er das Prinzip des Masses entgegen. »La
pensée de midi« nannte er dieses philosophisch-politische Konzept.
Mittagessen indivuduell SNCM / Algérie Ferries
Abendessen Bordrestaurant SNCM / Algérie Ferries
Übernachtung: SNCM / Algérie Ferries (1)
Mittwoch, 27. Mai 2015: » Casbah d'Algier«
Überfahrt nach Algier
Ankunft
10.00
Port d'Algier, Transfer zum Hotel
Check-In: Hôtel El Djazair - Ex Saint George****
Mittagessen indivuduell Algier
Treffpunkt Lobby Hôtel El Djazair,
»Historique de la ville d'Algier«, mit ...
14.00
Die überwiegend in osmanischer Zeit entstandene und zum UNESCO-Welterbe
zählende Kasbah von Algier ist eine einzigartige Medina und ein herausragendes
Beispiel einer historischen islamischen Stadt, vor allem da sie sich an einer der
schönsten Küsten des Mittelmeers befindet. Trotz Zerstörung und schlechter
Konservierung des alten Stadtgefüges bewahrt die Kasbah interessante traditionelle
Häuser, in denen sich die arabisch-muslimische Lebensweise mit der architektonischen
Traditionen des Mittelmeers vermischt.
Abendessen Casbah d'Algier
S t u d i e nreise 2015, nach Marseille und Algier, 21. - 31 Mai 2015, S t a n d 1 0 . 1 2 . 1 4
Algier
Übernachtung: Hôtel El Djazair - Ex Saint George (1)
Donnerstag, 28. Mai 2015: »Algier, vitrine du modernisme«
Treffpunkt Algier, front de mer
09.00
Lobby Hôtel El Djazair, Stadspaziergang, Metro, zu Fuss
»Historique de la ville d'Algier«, mit Myriam Maâchi Maïza
Algiers Gesicht zum Wasser ist heute noch geprägt vom ineinander verschachtelten
Komplex arabischer Architektur am oberen Ende des Hanges und den französischen
Interventionen des 19. und 20. Jahrhunderts, die, wenn auch in etwas kleinerem
Massstab, an die Pariser »Grands travaux« erinnern: Ein kolossales Bauwerk, scheinbar
aus einem Guss, bestehend aus Arkaden, Rampen und Treppen überwindet den
markanten Unterschied von 18 Höhenmetern zwischen der Küste und dem Niveau der
Stadt und bildet das Fundament für eine 1,7 km lange »Rue panoramique« mit Blick über
die ganze Bucht, gesäumt von leicht variierten Häuserblöcken im französischen
Kolonialstil.
Mittagessen indivuduell Algier
Treffpunkt Lobby Hôtel El Djazair, Stadspaziergang, Metro, zu Fuss
»Fernand Pouillon à Algier«, mit Myriam Maâchi Maïza
14.00
In den drei auf den Anhöhen realisierten Wohnsiedlungen »Diar-El-Mahçoul« und »DiarEs-Saada« baut Fernand Pouillon vielschichtige Erfahrungswelten auf, deren hohe
Qualität über hierarchische Abfolgen von öffentlichen Räumen etabliert wird, die um die
klassischen Begriffe von Platz, Hof, Promenade usw. kreisen. Auch in der späteren, im
Norden hinter der Altstadt gelegenen Siedlung »Climat de France« finden sich ähnliche
Raum-Prinzipien. Hier werden die Türme aber durch ein burgenhaftes, gigantisches
Hofgebäude mit einer umlaufenden Stellung aus 200 Pfeilern ersetzt, welches sich
unwiderruflich ins Gedächtnis einschreibt.
Abendessen Gemeinsam Algier
Übernachtung: Hôtel El Djazair - Ex Saint George (3)
Freitag, 29. Mai 2015: » Mémoires d'un architecte«
Treffpunkt Lobby Hôtel El Djazair (mit Gepäck)
Fahrt mit dem Reisebus über Zéralda nach Tipaza
Fernand Pouillon, Climat de France, 1954-1957
09.00
Die Architektur der Hotels und Feriensiedlungen, die Fernand Pouillon in Algierien baute,
gehen einen anderen Weg: Es sind Skulptur in einem monumentalen Massstab, wo die
architektonische Bezüge multikulturell sind und eine Vielzahl von Architektursprachen
enthüllen. Tipaza, 80 Kilometer westlich von Algier, eingebettet auf einem Felsvorsprung,
hinter einem Pinienwald ist der archetypische Urlaubsort am Mittelmeer: Pseudomaurischen und etwas griechisch, mit weiss getünchten Wänden , blauen Fensterläden,
schattigen Balkon, Freilufttheater, weissem Sandstrand: Sein »Lieblingsdorf«.
Mittagessen Corne d'Or à Tipaza
Treffpunkt Fahrt mit dem Reisebus von Tipaza nach Sidi-Ferruch
14.00
le village-hôtel de la Corne d'Or à Tipaza
Wir lassen unsere Reise im Hôtel El Riadh ausklingen, direkt am wunderschönen
Sandstrand von Sidi Fredj, in einem der besten Ferienkomplexe Algieriens, ein Ort, der
Urlaub und Entspannung verspricht. Das Hotel von Fernand Pouillon steht für Qualität
und Luxus in eleganter Französischer Architektur und weisser Farbe, die es mit dem blau
des Meeres verbindet.
Abendessen 20.00
Hôtel El Riadh de Sidi Fredj****
Übernachtung: Hôtel El Riadh de Sidi Fredj
www.hotelAlgier-dz.com/hotel-el-riadh-sidi-fredj.html
Samstag, 30. Mai 2015: »Rückkehr«
Treffpunkt ca. 14.00
ca. 18.00
Hôtel El Riadh de Sidi Fredj
S t u d i e nreise 2015, nach Marseille und Algier, 21. - 31 Mai 2015, S t a n d 1 0 . 1 2 . 1 4
Lobby Hôtel El Riadh de Sidi Fredj (mit Gepäck)
Transfer zum Flughafen (Anfahrt ca. 1.0 h)
Rückflug
Reisedaten
21. - 31 Mai 2015
Reisekosten
ca. 4ʻ850 CHF
ca. 250 CHF
90 CHF 95 CHF pro Person im Doppelzimmer (in Abklärung)
Zuschlag Einzelzimmer (in Abklärung)
Visagebühr
Reiseversicherung (fakultativ)
Teilnehmerzahl 12 bis 18 Personen
Leistungen ICN / TGV 1. Klasse nach Marseille Überfahrt Marseille - Algier
Flug Algier -Zürich
Hôtel La Résidence du Vieux-Port**** 4 Nächte
Hôtel El Djazair - Ex Saint George****
3 Nächte
Hôtel El Riadh de Sidi Fredj**** 1 Nacht
Essen gem. Programm
Bus Transfers
Eintrittsgelder, soweit nicht anders angeben
Gepäcktransport, Reisedokumentation
Anmeldung Anmeldeschluss 28. Februar 2015
an Th. Meyer-Wieser (mit Angabe von GA 1. resp. 2. Kl. oder 1/2 Tax)
[email protected]
Durchführung Die Studienreise wird von rhz reisen durchgeführt.
Es gelten die Vertragsbedingungen der rhz reisen AG
http://www.rhzreisen.ch/reisebedingungen.html
Teilnehmerzahl: 12 bis 18 Personen
Organisation
Th. Meyer-Wieser, +41 79 664 17 23
[email protected]
Sonnenaufgang 05:30 Uhr, Sonnenuntergang 19:50 Uhr
S t u d i e nreise 2015, nach Marseille und Algier, 21. - 31 Mai 2015, S t a n d 1 0 . 1 2 . 1 4