www.siemens.com/ec EC Newsletter Ausgabe 05 | April 2015 Einfluss der Temperatur auf die Mindestzündenergie von brennbaren Stäuben Liebe Leser, was hält der fünfte EC Newsletter an interessanten Neuigkeiten für Sie bereit? Das EC Messverfahren zur Bestimmung der Mindestzündenergie wurde erweitert. Hierdurch können Sie auf Messdaten statt auf berechnete Daten zurückgreifen. Im Beitrag weisen wir auf eine EC-Sonderaktion zur Bestimmung hin. Personell hat sich in der EC einiges verändert. Wir stellen Ihnen zwei langjährige Mitarbeiter in neuer Verantwortung vor. Kennen Sie den aktuellen Stand zur Einstufung und Kennzeichnung von Stoffen nach GLP? Wir informieren Sie hierüber und nennen Zeitfristen. Die Achema 2015 rückt näher. Wir als EC sind auf dem Siemens Stand Halle 11 vertreten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf der Achema und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Dr. Frauke Jordt Siemens Engineering & Consulting Brennbare Stäube kommen in vielen Prozessen vor. Werden brennbare Stäube aufgewirbelt, können sie in Gegenwart von Luft explosionsfähige Gemische bilden. Solche Staubwolken können bei vielen Verfahrensschritten auftreten, z.B. beim Ein- und Umfüllen oder beim Mikronisieren. Liegt dann noch eine ausreichend starke Zündquelle vor, kommt es zu einer Staubexplosion: Die bekannten Folgen einer Explosion – hohe Temperaturen und hohe Drücke – haben oftmals fatale Auswirkungen auf Mensch, Natur und betriebliche Einrichtungen. Zum Schutz vor Staubexplosionen findet oftmals das Konzept „Vermeidung von Zündquellen“ Anwendung. Dieses Konzept beruht u.a. darauf, dass wirksame Zündfunken vermieden werden. Nach aktuellem Regelwerk wird dazu in einem Laborversuch die Mindestzündenergie (MZE) des aufgewirbelten Staubes mithilfe diskreter Funkenenergien (1000, 300, 100, 30, 10, 3 und 1 mJ) bestimmt. Eine entsprechende Laborapparatur zeigt Abbildung 1. Abb. 1: Apparatur zur Bestimmung der Mindestzündenergie von Stäuben Je nach Zündempfindlichkeit werden die notwendigen Maßnahmen zum Schutz vor Staubexplosionen abgeleitet. Die MZE wird u.a. durch die Temperatur beeinflusst: Mit steigender Temperatur steigt auch die Zündempfindlichkeit eines Staubes. Dies bedeutet, dass die Mindestzündenergie bei einer höheren Prozesstemperatur niedriger ist als bei Raumtemperatur und ggf. schärfere Schutzmaßnahmen notwendig werden. Es gibt eine weit verbreitete Methode, die Mindestzündenergie bei erhöhter Temperatur MZE(T) zu berechnen. Die so ermittelten Ergebnisse EC Newsletter| 2 Ausgabe 5 empfindlich, sondern als normal zündempfindlich einzustufen. ziehen teilweise hohe Schutzmaßnahmen nach sich, gelten jedoch allgemein als konservativ. Im vergangen Jahr wurde in der Siemens Prozesssicherheit die Apparatur zur Bestimmung der Mindestzündenergie für die Messung bei erhöhter Temperatur weiterentwickelt. Diese bietet die Möglichkeit, die MZE bis zu einer Temperatur von 140 °C zu bestimmen. Mit der Apparatur wurde eine systematische experimentelle Analyse der Temperaturabhängigkeit der MZE an einer Reihe von Stoffen durchgeführt. Abbildung 2 zeigt beispielhaft die experimentell bestimmten und rechnerisch abgeschätzten Mindestzündenergien für einen untersuchten Naturstoff. Abb. 2: MZE eines Naturstoffs bei unterschiedlichen Temperaturen (gemessen vs. berechnet) Bei Raumtemperatur wurde eine MZE von 100 mJ (keine Entzündung) ermittelt. In der Abbildung ist zu erkennen, dass die rechnerisch abgeschätzten Werte bei 100 °C und 140 °C deutlich unterhalb der tatsächlichen experimentellen Werte liegen. Somit ist dieser Naturstoff bei 100 °C und 140 °C nicht als besonders zünd- Mit Hilfe unserer weiterentwickelten Apparatur zur Bestimmung der MZE bei erhöhter Temperatur sind wir in der Lage, Sie bei der Entwicklung eines individuellen Schutzkonzepts zu unterstützen und bieten Ihnen die Bestimmung der MZE bei Ihrer Prozesstemperatur an. Im Rahmen einer Sonderaktion bieten wir bis zum 31.07.2015 an, bei einer Grundprüfung Stäube (Staub-Ex) die MZE bei Ihrer Prozesstemperatur ergänzend und kostenlos zu bestimmen: Dr. Michael Nau +49 (69) 797 – 84689 [email protected] Neue Leitung in der Fachgruppe Process Design (PRD) Am 01. Februar 2015 hat Herr Dr. Tim Rogalinski die Leitung der Fachgruppe Process Design (PRD) innerhalb der EC übernommen. Er tritt die Nachfolge von Herrn Andre Ohligschläger an, der sich neuen beruflichen Herausforderungen außerhalb der Siemens AG stellt. Wir wünschen Herrn Ohligschläger auf diesem Wege alles Gute und bedanken uns für seine hervorragende Arbeit und seinen Einsatz für die EC. „Ich möchte die gute Arbeit meines Vorgängers fortsetzen, aber auch den ein oder anderen neuen Schwerpunkt setzen. Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung und darauf, unsere guten Kundenbeziehungen zu pflegen und weiter auszubauen“, so Dr. Rogalinski. Nach seinem VerfahrenstechnikStudium an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) und der Helsinki University of Technology hat Herr Dr. Rogalinski an der TUHH auf dem Gebiet der Thermischen Verfahrenstechnik promoviert. Im Anschluss war er als Post-Doc an der TUHH tätig und hat u. a. Lehrveranstaltungen im Bereich der Mischphasenthermodynamik geleitet. Seit 2008 ist Herr Dr. Rogalinski Mitarbeiter in der Fachgruppe Process Design (ehemals Chemical Industries). Er war als Lead-Ingenieur und Projektleiter für diverse nationale und internationale Projekte (u. a. in VAE, Finnland, Polen, Norwegen) tätig. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in der Prozess-Simulation, der Apparateauslegung und der energetischen Opti- mierung chemischer Prozesse (PinchAnalyse). Die Fachgruppe Process Design ist eine wesentliche Säule der EC im Consulting und in EngineeringProjekten und steht Ihnen in sämtlichen Fragestellungen u. a. zu den Themen Prozess-Simulation, Equipment-Design, Prozessoptimierung, Reaktionstechnik, Advanced Process Control, Stoffdatenmessungen, Laboruntersuchungen und Cost Engineering mit Rat und Tat zur Seite. Wenn Sie Fragen haben zum Fachgebiet Process Design, wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. Rogalinski unter folgenden Kontaktdaten: Dr. Tim Rogalinski +49 (69) 797 – 84720 [email protected] Neuer Vertriebsleiter bei Engineering & Consulting (EC) Zum 01. Februar 2015 hat Herr Harald Kohl, 46, die Vertriebsleitung von Siemens Engineering & Consulting übernommen. Herr Kohl wird die Portfolio-Elemente Process Design und Process Safety strategisch ausbauen sowie New Business forcieren. In dieser Funktion berichtet er direkt an die Geschäftsleitung. Er hat an der Fachhochschule für Technik Mann- heim und dem Institut National Polytechnique de Lorraine (Frankreich) Verfahrenstechnik studiert und ist seit mehr als 20 Jahren Mitarbeiter der Siemens EC. Herr Kohl verfügt über langjährige Erfahrung im Engineering & Consulting Bereich und war als Project Manager in Projekten in Deutschland und im internationalen Umfeld tätig. Die vergangenen drei Jahren war er für Siemens nach Saudi-Arabien delegiert und leitete das dortige VSS (Vertical Sub Segment) Chemie. „Ich freue mich über die neue Herausforderung und baue in erster Linie natürlich auf die langjährige Erfahrung des Teams. Die Mitarbeiter bieten unserem Kunden Wissen und Erfahrungswerte aus einer Vielzahl von Kundenprojekten und jahrelanger, professioneller Partnerschaft“ sagt er zu seiner neuen Aufgabe. Wenn Sie Fragen zu unseren Leistungen haben, wenden Sie sich an ihn: Harald Kohl +49 (69) 797 – 84531 [email protected] EC Newsletter| Ausgabe 5 3 Siemens PostCapTM Prozess prämiert Die EC ist bekannt als erfahrener Anbieter von verfahrenstechnischen Lösungen für die Prozessindustrie in den Branchen Pharmazie und Chemie. Sie als unser Kunde profitieren von unserer ganzheitlichen Sicht, unserem exzellenten Knowhow und unseren professionellen Methoden, die wir uns – für Sie – durch langjährige Erfahrung und Arbeit in Fachgremien erarbeitet haben. Im Rahmen dieser Fachgremientätigkeit wurde bei der DECHEMA-Fachkonferenz „“Distillation & Absorption 2014“ der Siemens PostCapTM Prozess zur Abtrennung von CO2 aus Rauchgasen anhand des dargestellten Posters vorgestellt und mit dem Fachpublikums Award prämiert. EC Newsletter| 4 Ausgabe 5 CLP – Höchste Zeit für die Einstufung von Gemischen Die CLP-Verordnung (Classification, Labelling and Packaging) ist die europäische Umsetzung des GHS (Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals). Letzteres hat zum Ziel, durch eine weltweit einheitliche Klassifizierung und Kennzeichnung den Welthandel zu vereinfachen und die Sicherheit von Mensch und Umwelt zu erhöhen. Diese Klassifizierungen beruhen, gerade bei den physikalischchemischen Gefahren, auf den seit Jahren etablierten Testmethoden des UN Manual of Test and Criteria. Diese Testmethoden werden bereits seit längerem für die Klassifizierung von Gefahrgütern für den Transport eingesetzt und viele sind daher seit langem etablierte Methoden in unserem Labor. Bereits seit 2010 müssen Stoffe gemäß der CLP-Verordnung eingestuft und gekennzeichnet sein. Nach aktuellem Stand (März 2015) wurden im Zuge dieses Prozesses bereits 121.000 Stoffe in das Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis der ECHA (Europäische Chemikalienagentur) gemeldet. Damit ist das Verzeichnis der ECHA die weltweit größte Stoffdatenbank. Die Erhebung der dafür notwendigen Daten hat von allen Beteiligten bereits viel Zeit und Geld gefordert. Die gemeldeten Daten und vor allem die Einstufungen der Stoffe sind jedoch größtenteils nicht harmonisiert. Die Harmonisierung der Einstufungen wird ein mindestens ebenso großes Thema wie die Erhebung und Bewertung der notwendigen Daten. Eine pragmatische Lösung für möglichst einheitliche Klassifizierungen ist bisher noch nicht verfügbar. Das momentan dringendere Thema ist jedoch die ablaufende Frist für die Gemische. Ab dem 01. Juni 2015 wird die Klassifizierung und Kennzeichnung nach CLP auch für Gemische verpflichtend sein. Für die meisten toxikologischen und ökotoxikologischen Klassen lassen sich die Klassifizierungen aus den Einstufungen der einzelnen Stoffe eines Gemisches berechnen. Diese Möglichkeit ist bei den physikalisch-chemischen Gefahren nur selten anwendbar. Für eine Klassifizierung der physikalischchemischen Gefahren ist es somit notwendig, die entsprechenden Tests mit dem gewünschten Gemisch durchzuführen. sche die Ermittlung und Schlie-ßung der Datenlücken. Oder in den Worten der ECHA „CLP 2015: Werden Sie jetzt aktiv“. Wir unterstützen Sie bei diesem Prozess sehr gerne. Und bieten Ihnen insbesondere unsere Unterstützung bei der Auswahl, Durchführung und Bewertung der notwendigen Tests an. Ihre Ansprechpartnerin: Dr. Maren Krack +49 (69) 797 - 84663 [email protected] Die Prozess-Sicherheit im Internet: http://www.siemens.de/prozesssicher heit. Veranstaltungshinweise Lunch & Learn in Düsseldorf unser nächstes Thema 22.04.15 Kristallisation und Nanofiltration Copyright European Chemicals Agency (Quelle: ECHA-Homepage) Die Ermittlung physikalischchemischer Daten erfordert dabei eine umfassende Expertise. Gerade bei Gemischen ist sowohl die korrekte Auswahl von Testmethoden und -bedingungen, aber auch die anschließende Bewertung und Einstufung anhand der Ergebnisse eine komplexe Materie. Zudem erfordern auch physikalisch-chemische Prüfungen einen gewissen Zeitaufwand. In Anbe-tracht dessen, dass die Klassifizierung für Gemische in wenigen Wochen vorliegen muss, empfehlen wir daher zeitnah für noch nicht klassifizierte Gemi- Lunch & Learn in Frankfurt unser nächstes Thema 22.05.15 Reaktionskinetische Analyse – ein Schlüssel zu profitablen und sicheren Anlagen Anmeldung unter: http://www.siemens.de/EC > Veranstaltungen und mehr 15.-19.06.15 ACHEMA 2015 - Weltforum und 31. Internationale Leitmesse der Prozessindustrie in Frankfurt/Main, Sie finden uns auf dem Siemens-Stand – Halle 11.0 / C3 IMPRESSUM ACHEMA 2015: Besuchen Sie uns! Besuchen Sie Siemens auf der ACHEMA 2015 vom 15. bis 19. Juni 2015 in Frankfurt am Main und erfahren Sie mehr über unsere Innovationen für die Prozessindustrie. Halle 11.0, Stand C3. mie. Unser Angebot umfasst die Dienstleistungen in allen Phasen der Wertschöpfung bei der Planung von Produktions- und Laboranlagen. Sie als unsere Kunden profitieren von unserer ganzheitlichen Sicht, unserem exzellentem Know-how und unseren professionellen Methoden. Was ist neu, welches Highlight? • • • Auf der Achema 2015 präsentieren wir Lösungen für die Prozessindustrie, u.a. in den Branchen Pharmazie und Che- Fast-Track-Engineering Prozess-Optimierung/Simulation Safety: FSS, Alarm-Mgmt., REACH-Untersuchungen „EC-Newsletter“ ist ein vierteljährlicher Rundbrief der Siemens AG, Abteilung PD PA AE EC. EC steht dabei für Engineering und Consulting. EC bietet anlagen- und verfahrenstechnische Lösungen für die Prozessindustrie. Unsere Dienstleistungen erhöhen Ihren Nutzen in den frühen Phasen der Planung einer Labor- oder Industrieanlage. Herausgeber: Siemens AG, PD PA AE EC Industriepark Höchst, B 598 65926 Frankfurt am Main Tel.: +49 (69) 797 84500 Mail: [email protected] Fotos Alle ohne Nachweis: ©Siemens AG
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