Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

Kommentiertes
Vorlesungsverzeichnis
des Instituts für
Musikwissenschaft und
Musikpädagogik,
Sommersemester 2015
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Lehrveranstaltungen Musikwissenschaft
im Sommersemester 2015
BACHELOR
Musik, Kultur und Gesellschaft
Vorlesung
Dozentin: Prof. Dr. Barbara Alge
donnerstags, 13.15-14.45, O1 01
Beginn: 16.04.2015
Modul: Musikwissenschaft Orientierung für BA und LA
Wir erarbeiten uns gesellschaftlich und musikpädagogisch relevante Fragen, die bei
der Beschäftigung mit Weltmusik auftauchen (Kulturkontakt und Kulturwandel;
Tonsystem; Politik; Identität; Migration; Gender; Religion; Tanz; Populäre
(Welt)Musik; Weltmusik und Kunstmusik) anhand von Fallbeispielen aus unterschiedlichen Teilen der Welt. Die Themen reichen dabei von Volksmusik aus
Deutschland, Kunstmusik aus Indien und dem arabischen Raum, Tänzen aus der Karibik bis hin zu Popmusik aus Afrika. Als besonderen Gast begrüßen wir am 21. Mai
den Kanun-Spieler Hossam Shaker, der uns in einem dreistündigen Workshop die
arabische Musik in Theorie und Praxis näher bringen wird.
Einführende Literatur: B. Wade, Thinking Musically; T. Miller and A. Shariari,
World Music. A Global Journey.
Lehr- und Lernmethode: Vortrag, Lektüre (auch Englisch), Schreiben, Diskussionen,
Hörübungen, Handouts, Materialien im Semesterapparat, Klausurvorbereitung,
Klausur.
Teilnahmeschein: aktive Teilnahme und 2 kleine schriftliche Aufgaben
Leistungsnachweis: Klausur (wahlweise in 1. oder 2. Semester der Orientierungsphase)
Sprachvielfalt und Sprachlosigkeit in der Musik des 20. Jahrhunderts
(Musikwissenschaft & Zentrum für Verfemte Musik)
Vorlesung/Seminar
Dozenten: Prof. Dr. Hartmut Möller, Volker Ahmels
mittwochs, 17.15-18.45, OE 01
Beginn: 15.04.2015
Modul: Musikgeschichte II für BA, LA Orientierungsmodul 4. Sem.
Anrechenbar für: BA, LA Orientierung
Ist es im Zusammenhang mit verschiedenen Entwicklungen der Musik im 20. Jahrhundert zu einer Verabschiedung von der Sprachähnlichkeit von Musik gekommen?
Inwiefern besteht ein Zusammenhang zwischen Tonalität und Sprachtonfall? Bleibt
möglicherweise ein allgemeinverständlicher Sprachhintergrund nur in den im weitesten Sinne tonalen Musiken des 20. Jahrhunderts erhalten, oder bleibt alle Musik
auch weiterhin, unabhängig von allen jüngeren Entwicklungen, Sprache der Empfindungen? Diese und weitere Fragen werden untersucht u.a. an der Gegenüberstel2
lung von Strawinsky’s „The Rake’s Progress“ (Theaterbesuch in Schwerin) und
seinen Zwölftonwerken nach dem Tod Schönbergs, Ansätzen und Stücke u.a. von
Schnebel, Rihm und Cage („Roaratorio“). Texte zur Seminararbeit nach Absprache;
Ausgangspunkt Dieter Schnebel, „Der Ton macht die Musik, oder: Wider die Versprachlichung“ (1995). In das Seminar sind integriert Vorträge des Zentrums für
Verfemte Musik (s. Aushang).
Lehr- und Lernmethode: Verbindung von gemeinsamer Seminararbeit und Vorträgen
mit Nachbereitung, Unterrichtsmaterial im Internet zum Herunterladen
Teilnahmeschein: regelmäßige Teilnahme
Leistungsschein: Hausarbeit zu Thema nach Absprache
Kunstmusik-Kolonialismus-Lateinamerika
Seminar mit Ringvorlesung
Dozentin: Prof. Dr. Barbara Alge
montags, 15.15-16.45 (alle 2 Wochen) und 18.00-19.30 (alle 2 Wochen), SZ 06, Kapitelsaal und Orgelsaal
In Kooperation mit dem Konzert des Hochschulchors am 20. und 21. Juni 2015.
Beginn: 13.04.2015
Modul: Musikwissenschaft (hist, ethno, syst) Vertiefung für BA und LA
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit ‚Kunstmusik’-Praktiken, die mit Lateinamerika und dem Phänomen des Kolonialismus in Zusammenhang stehen. Besondere Berücksichtigung finden dabei musikalische Praktiken der Jesuiten, Unabhängigkeitsprozesse Lateinamerikas und ihre Reflektion in der Oper und die sogenannte
‚Barockmusik’ aus dem brasilianischen Staat Minas Gerais, die wir auch im Konzert
des Hochschulchors zu hören bekommen. Die Ringvorlesung wechselt mit Seminareinheiten ab, in denen auf die Ringvorlesung vorbereitet wird.
Ringvorlesung 1: 20.04.2015
Prof. Dr. Marcos Holler (Santa Catarina) “Die Jesuiten und ihr Einfluss auf die koloniale Musik in Brasilien“
Ringvorlesung 2: 4.05.2015
Dr. Jutta Tolle (Frankfurt), „Mission durch Musik im Mexiko der frühen Neuzeit“
Ringvorlesung 3: 18.05.2015
Prof. Dr. Christina Urchueguia (Bern), “Oper und Amerika”
Ringvorlesung 4: 15.06.2015
Dr. Jan Philipp Sprick (Rostock) und Jun. Prof. Dr. Barbara Alge (Rostock), “Musikmanuskripte aus Minas Gerais: Musiktheorie und Ethnomusikologie im Dialog”
Workshop und Ringvorlesung 5: 22.06.2015
Prof. Dr. Domingos Sávio Lins Brandão (Belo Horizonte) und Dr. Mary Angela Biason
(Ouro Preto), “Baroque elements and hybridity in the music of Minas Gerais from
the eighteenth century” (Vorlesung), “Editions of musical manuscripts from Minas
Gerais and musical practice” (Workshop)
Ringvorlesung 6: 06.07.2015
Dr. Edite Rocha (Aveiro/Belo Horizonte), “The ‚Lundu da Monroy’ in manuscripts
for keyboard: A case of transatlantic musical culture“
Einf. Literatur: Storch, Christian (Hg.), 2014, Die Musik- und Theaterpraxis der Jesuiten im kolonialen Amerika, Studio Verlag
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Lehr- und Lernmethoden: Schreiben, Lektüre (Deutsch und Englisch), Diskussionen,
Hörübungen, Vortrag, Handouts, Materialien im Semesterapparat.
Teilnahmeschein: Aktive Teilnahme und 2 kleine Aufgaben (mündlich und schriftlich)
Leistungsnachweis: Hausarbeit (min. 10 Seiten)
Mittelalterliche Musikfragmente in Bibliotheken von Mecklenburg-Vorpommern
Seminar
Dozent: Prof. Dr. Hartmut Möller
mittwochs, 11.15-12.45, O1 01
Beginn: 15.04.2015
Modul: BA, Seminar Musikwissenschaft, LA Vertiefungsmodul
Nach der Reformation waren die teilweise prächtigen lateinischen liturgischen Gesangbücher des Mittelalters nicht mehr zu gebrauchen und wurden zerschnitten als
Einbandmaterial verwertet, schöne verzierte Seiten wurden später einzeln teuer
verkauft. Am Beispiel von Musik-Fragmenten aus dem Stadtarchiv Stralsund, der
(restaurierten) Kirchenbibliothek Barth, der UB Rostock und dem Stadtarchiv
Rostock wird in die Erschließung von Quellen eingeführt, von der Bestimmung von
Inhalt (Buchtyp, liturgische Einordnung und ggf. Lokalisierung: z.B. Franziskaner
des Katharinenstifts) und Notation bis zur Edition und klanglichen Realisierungsmöglichkeiten.
Lehr- und Lernmethode: Einführungen, Vorstellung der wichtigsten Arbeitsmittel
und Methoden, gemeinsame Bestimmung von exemplarischen Fragmenten, Unterrichtsmaterialien auf Internetserver
Teilnahmeschein: regelmäßige Teilnahme
Leistungsschein: Hausarbeit zu Thema nach Absprache, regelmäßige Teilnahme
Die klassische Klaviersonate
Seminar
Dozent: Prof. Dr. Walter Werbeck
freitags, 09.15-10.45, O1 01
Modul: Musikwissenschaft III: Musikwissenschaft Vertiefung (hist.)
Nach einem furiosen Start und erstem Höhepunkt in den Werken u. a. von Carl Philipp Emanuel und Johann Christian Bach erlebt die noch junge Gattung der Klaviersonate bei Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven
einen Gipfelpunkt. Doch zeigen sich im Werk Beethovens schon deutliche Spuren
einer Veränderung der Gattung; es entstehen Werke, die zwar noch als Sonaten
bezeichnet werden, aber mit einer "klassischen" Sonatenanlage (soweit es eine solche überhaupt gibt) nicht mehr viel zu tun haben. In der Veranstaltung wird die
Entwicklung zur klassischen Klaviersonate ebenso nachgezeichnet werden wie Formen und Typen bei Haydn, Mozart und Beethoven.
Literatur: .
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Ulrich Leisinger, Joseph Haydn und die Entwicklung des klassischen Klavierstils,
Laaber 1994
John Irving, Mozart's piano sonatas: contexts, sources, style, Cambridge [u.a.] 1999
Siegfried Mauser, Beethovens Klaviersonaten. Ein musikalischer Werkführer, München 2001
Analytische Übungen an den Klaviersonaten Ludwig van Beethovens
Übung
Dozent: Prof. Dr. Walter Werbeck
freitags, 11.15-12.45, O1 01
Modul: Musikwissenschaft III: Musikwissenschaft Vertiefung (hist.)
Beethovens Klaviersonaten bieten der musikalischen Analyse ein reiches Feld - wobei es nicht nur um thematische und harmonische Verhältnisse gehen soll. Vielmehr
spielen auch Tempo, Dynamik und Klangfarbe eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Und in den späten Werken tritt zunehmend die Rolle der Figuration in den Vordergrund. Alle diese Parameter werden an ausgewählten Beispielen näher untersucht.
Literatur:
Siegfried Mauser, Beethovens Klaviersonaten. Ein musikalischer Werkführer, München 2001
Hans-Joachim Hinrichsen, Beethoven - die Klaviersonaten, Kassel u. a. 2013
Die Musik der Renaissance
Vorlesung
Dozent: Prof. Dr. Walter Werbeck
freitags, 13.15-14.45, O1 01
Modul: Musikwissenschaft I: Musikgeschichte I
Schwerpunkte der Vorlesung bilden u. a. Gattungen und Formen der Musik, musikalische Überlieferungswege, musikalische Lehrsysteme, Orte der Musik und ihre jeweiligen Funktionen, weltliche vs. geistliche Musik, die Folgen der Reformation für
die Musik und ihre Institutionen.
Literatur:
Ludwig Finscher (Hrsg.), Die Musik des 15. und 16. Jahrhunderts, 2 Bände, Laaber
1989 u. 1990 (Neues Handbuch der Musikwissenschaft)
Laurenz Lütteken, Musik der Renaissance: Imagination und Wirklichkeit einer kulturellen Praxis, Kassel u. Stuttgart 2011
E. Schmierer/A. Lindmayr-Brandl/J. Rifkin (Hrsg.), Handbuch der Musik der Renaissance, Laaber 2012ff.
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MASTER
Die Musik des Christlichen Abendlandes
Seminar
Dozent: UMD Thomas Koenig
dienstags, 11.15-12.45, Hauptgebäude, Universitätsplatz 1, Raum wird noch bekanntgegeben; s. Aushang
Beginn: 07.04.2015
Modul: Seminar Muwi hist /LA Vertiefungsmodul 6. Sem.
Oft wird von der kulturellen Identität des Abendlandes gesprochen, doch selten
wird der Versuch unternommen, eine genaue Bezeichnung dessen vorzunehmen,
was das Spezifische dieser Kultur ist, was sie eint und zugleich von anderen Kulturen unterscheidet. Es müßten Merkmale aufgefunden werden, die so entfernte Ereignisse wie den Gregorianischen Gesang, die Musik Vivaldis, ein Lied von Schubert,
Sinfonien von Beethoven und Gustav Mahler, Strawinskys Sacre du Printemps und
ein Musical von Lloyd Webber verbinden. Da ein Stilvergleich offensichtlich nicht
zielführend ist, muß auch die philosophische Frage nach der Bedeutung musikalischer Phänomene gestellt werden. Das Seminar geht von den Wurzeln unserer Kultur aus und ist auf einen historischen Überblick angelegt.
Lehr- und Lernmethode: Verbindung von gemeinsamer Seminararbeit und Vorträgen
mit Nachbereitung, Literaturempfehlungen, Unterrrichtsmaterial im Internet zum
Herunterladen
Teilnahmeschein: regelmäßige Teilnahme
Leistungsschein: Hausarbeit zu Thema nach Absprache
Kontakt: UMD Thomas Koenig, Sprechzeit dienstags 14.00-15.00 Uhr,
Telefon: 03814981040, E-Mail: [email protected]
Der Orpheusmythos als psychoanalytisches Grundparadigma der Musik
Seminar
Dozent: Prof. Dr. Hartmut Möller
donnerstags, 15.15-16.45, O1 01
Beginn: 16.04.2015
Modul: Seminar Muwi syst / LA Vertiefungsmodul: 6. Sem
Der Mythos von Orpheus, dem tragischen Sänger der antiken Mythologie, hat sich
für die europäische Kulturgeschichte als außerordentlich anregend erwiesen. Zahllose Komponisten, Autoren, Filmschaffende und bildende Künstler haben sich mit
seiner tragischen Hadesfahrt, um die Nymphe Eurydike zurückzugewinnen, befasst;
im Internet ist dazu ein umfangreiches „Chronologisches Verzeichnis (in progress)
der auf Orpheus (und/oder Eurydike) bezogenen oder zu beziehenden Opern, Kantaten, Instrumentalmusiken, literarischen Texte, Theaterstücke, Filme und historiographischen Arbeiten“ zu bewundern. Darüber hinaus haben sich u.a. auch psychoanalytische Autoren mit diesem Mythos befasst, der offenbar in besonderer
Weise die innere Struktur des Musikerlebens aufschlüsseln lässt. Im Seminar wechselt die Präsentation ausgewählter Orpheus-Opern und –filme (u.a. Monteverdi,
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Gluck, Offenbach, „Orfeo negro“) mit der Lektüre und Diskussion ausgewählter
psychoanalytischer Texte.
Lehr- und Lernmethode: . Einführung und Präsentation von ausgewählten Stücken
zur Orpheus-Thematik. Vorbereitete Lektüre der psychoanalytischen Texte (Referate), gemeinsame Vertiefung und Diskussion dieser Texte zum Seminar auf Internetserver.
Teilnahmeschein: regelmäßige Teilnahme
Leistungsschein: Hausarbeit zu Thema nach Absprache, regelmäßige Teilnahme
Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens
Seminar
Dozent: Prof. Dr. Hartmut Möller
Modul: MA Musik, LA Hauptstudium, Angewandte Musikwissenschaft
Erster Termin: s. Aushang (mit Besprechung weiterer Termine im Lauf des Wintersemesters)
Da man Schreiben nur durch Schreiben lernt, geht es in diesem Seminar um das
Verfassen einer Hausarbeit zu einem (gerne mit Hilfe) zu findenden Thema. Diese
Arbeit wird während des Semesters schrittweise vorbereitet und soweit möglich
während des Semesters in Etappen verfasst. Als möglichen Themenschwerpunkt in
diesem Semester möchte ich anregen: Streichquartett/Kammermusik. Systematisch
werden alle Schritte auf dem Weg zu einer guten Hausarbeit auf Master-Niveau
nach zu Beginn festgelegtem Zeitplan gemeinsam und in intensiver Betreuung bearbeitet: von der Suche nach einem geeigneten Thema über die Gliederung, Methodenprobleme, Stadien der Textentstehung, äußerer und innerer Form, bis zur
Frage nach Qualitätskriterien etc. Intensive individuelle Betreuung neben den Seminarzeiten in Sprechstunden und über Mailkontakt.
Teilnahmeschein: aktive Mitarbeit, Kurzexposé für ein Schreibprojekt
Leistungsschein: a) für Master-Studierende 5 LP für Absolvierung dieser 2teiligen/semestrigen Veranstaltung mit obligatorischer schriftlicher. Hausarbeit
mind. 10 S. (die Hausarbeit kann entweder im Zusammenhang mit diesem Seminar
oder in einem späteren Semester geschrieben werden). b) für Lehramtsstudierende: Hausarbeit, mind. 10 Seiten
DOKTORAT
Doktorandenseminar
Dozenten: Prof. Dr. Barbara Alge, Prof. Dr. Hartmut Möller
Beginn: 10.04.2015 (ganztägig),
weitere Termine nach Absprache
GRADUIERTENKOLLEG
„Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs“
Dozenten: Prof. Dr. Barbara Alge, Prof. Dr. Hartmut Möller
Termine: siehe Aushang
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Lehrveranstaltungen Fachdidaktik Musik
im Sommersemester 2015
Methoden des Musikunterrichts
Dozenten: Prof. Dr. Oliver Krämer, Anne Hameister
mittwochs, 09.15-10.45, O1 01
Beginn: 15.04.2015
obligatorisch für LA Gymnasium/Regionalschule, Modul: Musikpädagogik I
Das Methodenseminar baut auf dem Einführungsseminar auf. Ziel ist die Erarbeitung
und Erprobung eines vielfältigen musikpädagogischen Handlungsrepertoires als Vorbereitung auf die schulpraktischen Übungen. Die Gliederung in fünf Themeneinheiten ergibt sich aus der Systematisierung musikbezogener Umgangsweisen nach D.
Venus (1969):
• Rezeption (Musik wahrnehmen und verstehen),
• Reproduktion (Singen und Musizieren),
• Produktion (Improvisieren und Komponieren),
• Transformation (Tanzen, Schreiben und Malen zur Musik),
• Reflexion (Nachdenken über Musik).
Mit Bezug auf diese fünf Kategorien werden verschiedene Unterrichtsmethoden
vorgestellt, erörtert und im Seminarunterricht praktisch erprobt.
Zum Bestehen des Seminars gehört die Anfertigung einer kommentierten Bibliografie zu einem der behandelten Themenaspekte.
Experimentelle Musik / Gruppenimprovisation
Dozenten: Prof. Dr. Oliver Krämer, Franziska Hahn
dienstags, 11.15-12.45, Orgelsaal
Beginn: 14.04.2015
Institutsübergreifendes Lehrangebot, alle Studiengänge, wahlobligatorisch für LÄ
Gymnasium und Regionalschule,
Modul: Instrumentalensemble bzw. Musikpädagogik III
Zu viele Noten? Zu wenig Freiheit? Hier ist alles anders, denn Falsch gibt es nicht,
nur „Besser geht immer“. Besondere improvisatorische Vorerfahrungen sind nicht
erforderlich (schaden aber auch nicht). Einzig die Lust auf neue Klänge sollte in
jedem Fall mitgebracht werden.
Zu den Lehrveranstaltungsinhalten zählen das Kennenlernen von Improvisationstechniken und die Erforschung neuer Klangerzeugungsmöglichkeiten, gemeinsam zu
entwickelnde Improvisationsideen, aber auch die Auseinandersetzung mit und die
Aufführung von Musikstücken der Avantgarde (John Cage u.a.)
Die Lehrveranstaltung besteht aus zwei aufeinander bezogenen Teilen:
• aus musikpraktischem Ensemblespiel und
• einer anschließenden Reflexion zu Fragen der Ensembleleitung, der Probenplanung und Probenmethodik.
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Studierende, die ausschließlich am Ensemble teilnehmen wollen, sind herzlich eingeladen, nur den ersten Lehrveranstaltungsteil bis ca. 12.00 Uhr zu belegen.
Doktorandenkolloquium
dienstags, 14.00-17.00, SZ 06
Beginn: 14.04.2015
Lehrangebot im Rahmen des Promotionsstudiums
Das Kolloquium bietet den Beteiligten die Möglichkeit, die Themen ihrer Dissertationen im kleinen Kreis vorzustellen und Textauszüge kritisch zu diskutieren. Es dient
dem vertiefenden Erfahrungsaustausch über Forschungsmethodik und Schreibstrategien und soll durch das gemeinsame Studium zusätzlicher Texte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Feld der wissenschaftlichen Musikpädagogik über den
eigenen Themenkreis hinaus erschließen.
Sprechzeit: mittwochs, 11.00-12.00 Uhr, Raum SZ 11
Werkbetrachtung im Musikunterricht
Dozentin: Katja Brunsmann
mittwochs, 13.15-14.45, O1 01
Beginn: 08.04.2015
für alle Lehrämter, Modul: Musikpädagogik III
Um konkrete Musikwerke als Ausgangspunkt für pädagogisch-didaktische Überlegungen soll es in diesem Seminar gehen. Wir werden uns intensiv mit einzelnen Musikwerken beschäftigen, um die Vielfalt der im Werk liegenden Ansatzmöglichkeiten für eine Betrachtung im Musikunterricht der verschiedenen Schulformen und
Altersklassen herauszuarbeiten.
Im ersten Teil des Seminars werden wir uns mit dem theoretischen Fundament dieser Herangehensweise auseinandersetzen, mit der kunstwerkorientierten Didaktik
von Michael Alt und dem Konzept der didaktischen Interpretation von Christoph
Richter. Darüber hinaus werden wir uns mit neueren Überlegungen zur Vermittlung
von Musik beschäftigen.
Im zweiten Teil werden einzelne Werke im Zentrum der Seminarsitzungen stehen,
die von den Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern selbstständig vorbereitet
werden sollen.
Schulpraktische Übungen in der Sekundarstufe I
Dozentin: Katja Brunsmann
mittwochs, 09.45-12.30, O1 03 und Jenaplanschule (Lindenstraße 3a)
Beginn: 08.04.2015
obligatorisch für LA Gymnasium/Regionalschule, Modul: Musikpädagogik II
Für diese Übungen ist keine Anmeldung mehr möglich!
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Die erste Sitzung am 8.4.15 findet in der hmt statt.
Sie werden in einer Stammgruppe des 9. und 10. Jahrgangs hospitieren und unterrichten. Ziel dieser Übungen ist es, durch Unterrichtsbeobachtung und eigene Unterrichtserfahrungen das Berufsbild und die eigene Berufswahl zu reflektieren. Sie
werden Methoden zur Beobachtung, Planung, Durchführung und Auswertung von
Musikunterricht kennen lernen und zu einer Unterrichtseinheit einen ausführlichen
Unterrichtsentwurf mit anschließender Reflexion schreiben.
Klangerfahrung und Improvisation in inklusiven Unterrichtsprozessen
Dozentin: Juliane Sayk
montags, 17.15-18.45, O1 03
Beginn: 13.04.15
LÄ Grundschule und Sonderpädagogik
Modul: Musikpädagogische Praxis
Ziel des Seminars ist das Erkunden und Erproben von Improvisationstechniken, wie
sie in der aktiven Musiktherapie üblich sind und in der Musikpädagogik möglich sein
könnten oder sollten, besonders unter dem Gesichtspunkt inklusiver Unterrichtsprozesse.
Im Mittelpunkt steht eine vertiefte spielerische Auseinandersetzung mit dem erweiterten Orff-Instrumentarium, mit Blas- und Zupfinstrumenten, klangerzeugenden
Materialien aber auch mit der Stimme.
Spezifische Wirkungsfunktionen von Klängen und ihre Analogien zu seelischen Gegebenheiten werden erforscht, beschrieben und verglichen.
Die Teilnehmer sollen befähigt werden:
• Gruppenimprovisationen zu leiten,
• Spielideen zu finden und zu formulieren,
• die Instrumentenauswahl zu begründen,
• die Improvisation zu reflektieren.
LITERATUR:
1. Improvisation
Hegi, F. (1990):
Improvisation und Musiktherapie. Paderborn. Junfermann-Verlag.
Schwabe, M. (1992):
Musik spielend erfinden. Kassel. Bärenreiterverlag.
Tavor, E. (2004):
Klanggestaltung und freie Improvisation. Ein Weg zur Musik. Schaffhausen.
Oratio
Tischler, B.; Moroder-Tischler, R. (19932)
Musik aktiv erleben. Fankfurt am Main. Diesterweg
2. Entwicklungspsychologische Aspekte
Weymann, E. (2000):
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Frühe Dialoge oder: Was haben Musikmachen und –hören mit der menschlichen Entwicklung zu tun? In: Decker-Voigt: Aus der Seele gespielt. München:
Goldmann, S. 299-311
Winnicott, D. W. (19938):
Vom Spiel zur Kreativität. Stuttgart: Klett-Cotta.
3. Musikpsychologische Aspekte
Klausmeier, F. (1978):
Die Lust, sich musikalisch auszudrücken. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt
Bruhn/Oerter/Rösing (Hrg.).(1997³):
Musikpsychologie – Ein Handbuch. Hamburg
Methoden des Musikunterrichts
Dozent: Prof. Dr. Bernd Fröde
donnerstags, 13.15-14.45, O1 03
Beginn: 09.04.15
obligatorisch für LÄ Grundschule und Sonderpädagogik,
Modul: Musikpädagogik I
Das Methodenseminar baut auf dem Einführungsseminar auf. Ziel ist die Erarbeitung
und Erprobung eines vielfältigen musikpädagogischen Handlungsrepertoires als Vorbereitung auf die schulpraktischen Übungen. Die Gliederung in fünf Themeneinheiten ergibt sich aus der Systematisierung musikbezogener Umgangsweisen nach D.
Venus (1969):
• Rezeption (Musik wahrnehmen und verstehen),
• Reproduktion (Singen und Musizieren),
• Produktion (Improvisieren und Komponieren),
• Transformation (Tanzen, Schreiben und Malen zur Musik),
• Reflexion (Nachdenken über Musik).
Mit Bezug auf diese fünf Kategorien werden verschiedene Unterrichtsmethoden
vorgestellt, erörtert und im Seminarunterricht praktisch erprobt.
Zum Bestehen des Seminars gehört die Anfertigung einer kommentierten Bibliografie zu einem der Themenaspekte.
Orff-Ensemble: Musizieren und Leiten I
Dozent: Prof. Dr. Bernd Fröde
donnerstags, 15.15-16.45, O1 03
Beginn: 09.04.15
obligatorisch für LÄ Gymnasium, Regionalschule, Sonderpädagogik und Grundschule
mit Vertiefung
Modul: Instrumentalensemble
In diesem, für die oben genannten Lehrämter obligatorischen Seminar geht es zum
einen um das Musizieren in einem Instrumentalensemble, das sich vorwiegend, aber
nicht nur aus so genannten Orff-Instrumenten zusammen setzt. Zum anderen geht
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es um das Anleiten eines solchen Ensembles sowie das Erstellen unterrichtsnaher
Arrangements und das probende Erarbeiten und musikalische Gestalten.
Kolloquium zur Vorbereitung des Ersten Staatsexamens „Fachdidaktik Musik“
Dozent: Dr. Bernd Fröde
freitags, 09.15-10.45, SZ 06
Beginn: 10.04.15
fakultativ für alle Lehrämter
Ziel dieses fakultativen Kolloquiums ist die Vorbereitung der schriftlichen und/oder
mündlichen Prüfung der Fachdidaktik Musik, die im Rahmen des Ersten Staatsexamens abzuleisten ist. Entlang der drei Komplexe Historische Musikpädagogik, Systematische Musikpädagogik, Angewandte Musikpädagogik werden verschiedene
Themen und Fragestellungen wiederholt und prüfungsorientiert in einen Diskurs
gebracht. Hierbei sind die TeilnehmerInnen des Kolloquiums weitgehend Impulsgeber und Gestalter der Veranstaltungen. Darüber hinaus sind Simulationen von Prüfungsabschnitten vorgesehen.
Schulpraktische Übungen Musik in der Sekundarstufe I
Für diese Veranstaltung sind keine Anmeldungen mehr möglich.
Dozent: Prof. Dr. Bernd Fröde
Termin/Ort: wird durch Aushang Anfang März 2015 bekannt gegeben
Obligatorisch für LÄ Gymnasium und Regionalschule (+alte LÄ G/H und H/R)
Modul: Musikpädagogik II
In den Schulpraktischen Studien und Übungen geht es darum, praktischen und alltäglichen Musikunterricht in seinen vielfältigen Zusammenhängen (Schul-, Gruppen, Individualspezifik) zu verstehen und erste eigene Unterrichtsversuche zu planen
und zu gestalten. Ebenso geht es dabei aber um den Erwerb (selbst)reflexiver Kompetenz bezüglich beobachteten und eigenen Unterrichts.
Wöchentlich werden Sie im Musikunterricht einer Schulklasse dabei sein, zunächst
hospitierend, anschließend unterrichtend. Ihren eigenen Unterricht – zunächst gemeinsam mit Ihren KommilitonInnen, später allein – planen Sie selbst, bekommen
jedoch Unterstützung von Seiten Ihres betreuenden Dozenten. Im Anschluss an Ihren Unterricht findet eine Auswertung mit LehrerInnen und StudentInnen statt.
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Lehrveranstaltungen Musikpädagogik, Didaktik, Psychologie
im Sommersemester 2015
Allgemeine Didaktik
Dozent: Prof. Dr. Nicolai Petrat
montags, 13.45–15.15, O1 01
ZIEL ist es, theoretische Grundlagen zu vermitteln, die es ermöglichen sollen, Unterricht nach zeitgemäßen Prämissen zu reflektieren und zu konzipieren. Dabei
wird der Fokus auf methodische Prinzipienfelder gelegt, die u.a. auf einen lernorientierten sowie schüler- und motivationsorientierten Unterricht ausgerichtet sind.
Das gilt sowohl für den Einzel- wie auch den Gruppenunterricht. Es wird versucht,
Theorie und Praxis möglichst zu verbinden, also – soweit möglich – manche didaktische Prämissen durch praktische Beispiele bzw. Videomitschnitte von Lehrproben
zu veranschaulichen. Durch die analytische Betrachtung und Auswertung verschiedener Lehrproben werden Einblicke in die Vielfalt des Instrumental- und Gesangsunterrichts gegeben. Beabsichtigt ist, Grundlagen zu für einen qualifizierten Instrumental- u. Gesangsunterricht zu vermitteln, die einerseits die Fähigkeit zur
Reflexion und Konzeption des Unterrichts optimieren sollen. Andererseits sollen in
dieser Veranstaltung Impulse für die Bildung eines Unterrichtskonzepts gegeben
werden, die dazu beitragen, einen stringenten, effektiven und wirklich authentischen Unterricht durchzuführen, also ein individuelles, mit der (Lehrer)Persönlichkeit vereinbares Unterrichtskonzept zu entwickeln, dem Unterrichten
später also auch eine persönliche Note zu verleihen.
Überblick einzelner Aspekte:
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Das „Didaktische Dreieck“
Einblicke in das Berufsfeld „Musikschule“
Entwicklung von Unterrichtszielen und Visionen des Unterrichtens
Erschließung von Lernfeldern
Erarbeitung von Prinzipienfeldern der Unterrichtsgestaltung
Methodenmodelle / Methodenverfahren
Methoden des Gruppen- u. Klassenunterricht
Unterrichtskonzepte
Perspektiven der Elterndidaktik
Didaktische Reflexion von Unterrichtseinheiten: Was ist „guter“ Unterricht?
Musikpädagogik: „Pädagogische Prämissen des Instrumental- u. Gesangsunterrichts – früher und heute“
Dozent: Prof. Dr. Nicolai Petrat
montags, 12.15–13.00, O1 01
Pädagogisches Denken ist immer an zeitbedingte Umstände gebunden, orientiert
sich an gesellschaftlichen Entwicklungen und Bedingungen, hat mit Ideologien zu
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tun. Heute ist es vor allem die Prämisse des sog. „schülerorientierten Unterrichts“,
an die wir längst gewöhnt sind. Der Schüler soll nicht nur individuell gefördert werden und sein gesamtes Begabungspotenzial entfalten können, sondern auch möglichst früh an Musik herangeführt werden. Vor diesem Hintergrund hat auch die
Elementare Musikpädagogik (EMP) inzwischen einen hohen Stellenwert im heutigen
instrumental- u. gesangspädagogischen Denken erhalten. Von ihr gehen inzwischen
grundlegende Impulse einer umfassend angelegten Instrumental- u. Gesangspädagogik aus.
Zunächst wird es das Ziel dieser Veranstaltung sein, musikpädagogische Prämissen
aus dem historischen Kontext heraus nachzuvollziehen, also Wurzeln der Entwicklung kennen zu lernen, aus denen heutige pädagogische Prämissen entstanden sind
bzw. auf die sie zurückgeführt werden können. Dazu gehören sowohl die Analyse
pädagogischer Intentionen z.B. von J.S. Bach, C. Czerny oder R. Schumann als auch
Hintergründe zur sog. „Reformpädagogik“.
Im Anschluss daran werden Konzeptionen der Elementaren Musikpädagogik vorgestellt, erörtert und z.T. auch kritisch reflektiert, bei denen der Fokus u.a. auf den
sog. „Handlungsorientierten Unterricht“, die sog. „Ästhetische Erziehung“ oder den
Aspekt der „Ganzheitlichkeit“ gelegt wird. Vor diesem Hintergrund werden aktuelle
instrumentalpädagogische Unterrichtsprojekte und Konzepte heutiger Instrumentalwerke erarbeitet. Diese werden auch anhand entsprechender Videobeispiele
veranschaulicht.
Besonderes Ziel dieser Veranstaltung ist es, Aspekte der Elementaren Musikpädagogik zu reflektieren und in die Praxis ihres (Früh-)Instrumentalunterrichts zu integrieren, Musikwerke nach pädagogischen Kriterien zu beurteilen und für den Unterricht auszuwählen sowie eigene musikalische Visionen zu bilden, um Schülern/innen zeitgemäße Lernperspektiven geben zu können.
Überblick einzelner Aspekte:
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Recherchen zu den Anfängen heutigen musikpädagogischen Denkens bzw.
heutiger instrumentalpädagogischer Prämissen aus dem historischen Kontext
Perspektiven des „Elementaren“ in der Musik und Konzeptionen der Elementaren Musikpädagogik (EMP)
Konzeptionen heutiger (früh-)instrumentaler Musikpädagogik
Recherchen zu aktuellen Trends musikpädagogischer Diskussion anhand von
Neuerscheinungen
Musikpsychologie: „Hintergründe zur Musikverarbeitung und Optimierung der
musikalischen Aufführungspraxis“
Dozent: Prof. Dr. Nicolai Petrat
montags, 10.30–12.00, O1 01
In dieser Veranstaltung geht es zunächst um psychologische Hintergründe zur Musikverarbeitung und -wirkung. Dazu gehören Zusammenhänge zur Entstehung der
Musik im Gehirn sowie tiefenpsychologische Hintergründe zur Musikrezeption. Sie
sollen u.a. auch dazu beitragen, den Blick zu öffnen, um beispielsweise die unterschiedlichen Motive des Musikmachens von Schülern besser erkennen und nachvoll14
ziehen zu können sowie grundlegende Erkenntnisse zur Optimierung des eigenen
Musizierens zu gewinnen.
Musikmachen ist eine Tätigkeit, die sehr störanfällig sein kann – zumindest aus psychologischer Perspektive! Da kommt so viel zusammen, das koordiniert werden
muss. Da geht es nicht nur um den Aspekt des Übens – im engeren Sinne. Zum effektiven Üben und Musizieren gehört auch die Bewältigung von Stresssituationen.
Man weiß inzwischen, dass Podiumsängste regelrecht erlernt werden können. Umgekehrt lassen sich durch Methoden wie beispielsweise der „systematischen Desensibilisierung“ Ängste wieder „ver“-lernen.
In dieser Veranstaltung werden auch psychologische Perspektiven zur Optimierung
des Konzertauftritts vorgestellt. Dabei werden nicht nur theoretische Hintergründe
angesprochen, sondern auch konkrete praktische Tipps für die Übe- und Konzertpraxis gegeben.
Überblick einzelner Aspekte:
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Musik steckt uns in den Genen – wie die Evolution unseren „Musikinstinkt“
gebildet hat
Musik ist eine Gedächtniskunst – Mechanismen der „funktionellen Architektur“ unseres Musikgedächtnisses
Neuro-ästhetische Dimensionen musikalisch-künstlerischer Musikverarbeitung
Transfereffekte: Machen Musikhören u. aktives Musizieren schlau?
Neurodidaktische Perspektiven für die Praxis des Instrumental- u. Gesangsunterrichts
Lernpsychologische Perspektiven zum Üben: Gehirnphysiologische Grundlagen, die Dimension des mentalen Lernens, vom effektiven Wiederholen u.
Konditionieren
Stress- u. Angstbewältigung: Stressresidenz erreichen, psychosomatische Dimensionen, Podiumsangst bewältigen
Psychologische Perspektiven zur Optimierung der Kreativität beim Musizieren
Üben und musizieren im Flow
Bühnenpräsenz
Pädagogische Literaturkunde
Dozent: Prof. Dr. Nicolai Petrat
montags, 16.30–17.15, OE 01
Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung stehen die wichtigsten und praxisrelevanten
Lehrwerke der Instrumental- und Gesangspädagogik, pädagogischen Psychologie
sowie der pädagogischen Literatur zur Elementaren Musikerziehung. Zu den ausgewählten Texten werden die theoretischen Hintergründe reflektiert und gemeinsam
erarbeitet.
Schwerpunkte:
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Erarbeitung und Lektüre der wichtigsten Quellen historischer Unterrichtsliteratur von den Ursprüngen bis zur Gegenwart
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Übersicht über die Unterrichtsliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts unter
Berücksichtigung aktueller Entwicklungen der Musikpädagogik in Forschung
und Lehre
• Repräsentative Literatur der Pädagogischen Psychologie, insbesondere im
Hinblick auf Lern- und Motivationsförderung im Unterricht sowie entwicklungspsychologische Themen zur Unterrichtspraxis
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Pädagogische Psychologie: „Grundlagen musikalischer Entwicklungspsychologie
und Schülermotivierung“
Dozent: Prof. Dr. Nicolai Petrat
dienstags, 09.00–10.30, O1 01
Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht zunächst die Musikalität von Instrumental- u. Gesangsschülern. Es geht im Wesentlichen darum, sich grundsätzlich Gedanken über das Phänomen „Musikalität“ zu machen sowie ein Bild über Profile musikalischer Begabungen zu bekommen, somit musikalische Begabungen in ihrer Vielfalt erkennen zu können. An konkreten Beispielen soll auch geprüft werden, inwieweit Musikalitätstests für eine wirklich qualifizierte Schülerdiagnose angemessen
sind. Ziel ist es außerdem, in diesem Kontext ein Gespür für altersbedingte Entwicklungsprozesse beim Unterrichten zu bekommen, als Grundlage zur individuellen Förderung der Musikalität bei Schülern.
Im zweiten Teil dieser Veranstaltung geht es um Schülermotivierung:
Kaum eine andere Freizeitbeschäftigung ist so störanfällig wie das eigene Musikmachen. Schüler hier zum Durchhalten zu motivieren, ihren ursprünglichen musikalischen Antrieb immer wieder zu stärken und ihnen durch manche Übekrise hindurch
zu helfen, gehört heute zu einer der wesentlichen Aufgaben des Instrumentalunterrichts. Unter dieser Vorgabe wird in dieser Veranstaltung ein zeitgemäßer und theoretisch fundierter Weg gezeigt, verschiedene Faktoren der Motivation aufzugreifen, die sich gerade zur Förderung des Instrumentalspiels eignen. Dazu gehören
auch Hintergründe zu psychologischen Zusammenhängen der Motivation. Im Mittelpunkt wird in diesem Kurs der „Motivationszirkel“ stehen, der aus einem verhaltenspsychologischen Ansatz resultiert und von fünf grundlegenden Prinzipien des
Unterrichtens geprägt ist. Auf der Basis verschiedener Grundprinzipien soll durch
diese Veranstaltung in der Praxis gezielt festgestellt werden können, wo bei der
Schülermotivierung im Instrumentalunterricht konkret besonderer Motivationsbedarf besteht, wo dem Schüler im Unterricht gezielt geholfen werden kann, seine
intrinsische Motivation zu erhalten oder wieder zu entfachen.
Überblick der Themen-Schwerpunkte:
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Dimensionen der Musikalität
Musikalitätstests
Musikalität im Kontext spezifischer Theorien zur Persönlichkeitsentwicklung
Altersbedingte Aspekte musikalischer Entwicklung
Komponenten der Schülerdiagnose
Besondere Herausforderungen bei der Förderung der Schüler im Unterricht:
Problemschüler, Schülertypen
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Modelle u. Theorien der Motivation
Wie Motivation im „Motivationszirkel“ funktioniert
Das Motiv als Ursprung: Grundbedürfnisse, das Leistungsmotiv
Die Neugier als Auslöser zum Handeln: Perspektiven für Abwechslung
Die Bewältigung von Unsicherheiten: altersbedingte Verunsicherungen
Die Bedeutung der eigenen Erfolge: Selbstdisziplin, Bezugsnormorientierung,
effektives Loben
Das Gefühl der totalen Sicherheit: Perspektiven zum Flow
Perspektiven zur Eigenmotivation als Lehrer/in
Schülermotivierung im Gruppenunterricht
Spezifische Aspekte der Lernmotivation
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Lehrveranstaltungen Musiktheorie
im Sommersemester 2015
Beatles: “The White Album”
Analyse-Seminar
Dozent: Nikos Titokis
montags, 12.15–13.45, O1 02
Beginn: 30.03.2015
Die Beatles gehen bei ihren Aufnahmesessions neue Wege und stehen gleichzeitig
als Band am Scheideweg. Ein analytischer Blick hinter die Kulissen des White Album.
Kurt Weills Musik für das Theater
Analyse-Seminar
Dozent: Prof. Dr. Jan Philipp Sprick
dienstags, 11.15-12.45, O1 01
Beginn: 31.03.2015
In dem Seminar sollen ausgehend von der Dreigroschenoper und der Oper Aufstieg
und Fall der Stadt Mahagonny musikalische und dramaturgische Grundzüge von Kurt
Weills Musiktheater beleuchtet werden. Dabei geht es neben einer detaillierten
Analyse der Musik auch um die Frage, wie sich die beiden Stücke zur Gattungsgeschichte der Oper verhalten. Außerdem wird im Hinblick auf die Aufführung der
Dreigroschenoper im Wintersemester 2015/16 auch die Inszenierungsgeschichte des
Werkes in den Blick genommen.
Im Rahmen des Seminars wird es zudem zwei Exkursionen (Teilnahme freiwillig)
geben: am 16.04.2015 zur Aufführung von Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny in
der Staatsoper im Schiller Theater (Inszenierung: Vincent Boussard) und am
26.04.2015 zur Aufführung der Dreigroschenoper im Berliner Ensemble (Inszenierung: Robert Wilson). Zudem wird Dr. Susanne Winnacker eine einführende Sitzung
zu Brechts Theaterkonzeption übernehmen.
Monteverdis Madrigale
Analyse-Seminar
Dozent: Matan Entin
dienstags, 13.15-14.45, OE 01
Beginn: 31.03.2015
Dem Stilwandel um die Jahrhundertwende 1600 soll am Beispiel von ausgewählten
Madrigalen Claudio Monteverdis (1567-1643), eines der Hauptakteure der »seconda
practica«, untersucht werden. Vor dem Hintergrund der polemischen musiktheoretischen Auseinandersetzung der Zeit und der Kontroverse zwischen Monteverdi und
Zarlinos Schüler Artusi, werden mehrere Teilaspekte des Tonsatzes erarbeitet und
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Stilidiome untersucht. Im Mittelpunkt des Seminars werden das Wort-Ton-Verhältnis
und dessen Deutung anhand der Figurenlehre stehen. Somit wird der in die Musikgeschichte eingegangene Leitspruch Monteverdis "L'orazione sia padrona e non servo della musica" im Laufe des Semesters nach und nach expliziert.
Die Symphonien von Johannes Brahms
Analyse-Seminar
Dozent: Jan Marinus Ruesink
mittwochs, 11.15-12.45, OE 01
Beginn: 01.04.2015
Im Seminar werden die vier Symphonien von Johannes Brahms beleuchtet. Gemeinsam mit den Symphonien Anton Bruckners markieren sie für Carl Dahlhaus ein
»zweites Zeitalter« ihrer Gattung. Ob eine solche Zählung angesichts der Gattungsentwicklung im Laufe des 19. Jahrhunderts jedoch gerechtfertigt ist lässt sich sicher bezweifeln, nicht aber die in mehrfacher Hinsicht herausragende Bedeutung
der Brahmsschen Symphonien. Die monumentalen Schatten, die Beethovens Beiträge auf die Symphonik des 19. Jahrhunderts geworfen haben, verstärkt durch Schumanns Verehrung für den noch jungen Brahms, wirkten in besonderem Maße hemmend für den Komponisten, der seine Erste nach mehreren Anläufen und 14jähriger Entstehungszeit erst 1876, im Alter von 43 Jahren fertigstellte. Ihre – eben
erkennbare – Beethoven-Auseinandersetzung führte darüber hinaus zu ihrer
schmählichen Bezeichnung als (Beethovens) Zehnte durch das neudeutsche Lager
um Wagner und Liszt, das in Brahms einen konservativen und »rückschrittlichen«
Komponisten sah. Konterkariert wird diese Einschätzung durch Arnold Schönberg,
der 1933 in seinem Aufsatz mit dem pointierten Titel »Brahms, der Fortschrittliche« u.a. das nicht nur für die zweite Wiener Schule äußerst bedeutsame, Brahmssche Verfahren der »entwickelnden Variation« identifizierte.
Einführung in die musikalische Analyse
Vorlesung
Dozent: Jan Marinus Ruesink
donnerstags, 11.15-12.15, OE 01
Beginn: 02.04.2015
In der Vorlesung werden überblicksartig und problemorientiert wichtige methodische Ansätze zur musikalischen Analyse vorgestellt. Themen in der Vorlesung sind
u.a. historische und systematische Analyseverfahren, Methoden der harmonischen
Analyse, motivisch-thematische Analyse, Modellanalyse und Analysemethoden für
nicht-tonale Musik.
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