Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Inhalt Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 27. März – 21. Juni 2015 1. Pressemitteilung 2 2. Gesamtkünstlerliste der Ausstellung 5 2.1 Kurzbiografien und Werkbeschreibungen der zeitgenössischen Künstler 3. Das Tel Aviv Museum of Art 6 20 3.1 Chana Schütz: Die Anfänge des Tel Aviv Museum of Art 20 3.2 Suzanne Landau: Von der Vision zur Wirklichkeit: Episoden aus dem Leben des Tel Aviv Museum of Art 23 3.3 Raz Samira: Details zur Architektur des Tel Aviv Museum of Art: die Entwicklung einer Kulturinstitution 27 4. Vermittlungsprogramm 31 5. Daten & Fakten 35 6. Partner & Sponsoren 36 Anlagen: - Copyrightliste Informationen: - Katalog zur Ausstellung - Presseerklärung des Auswärtigen Amts und des Außenministeriums des Staates Israel: Enthüllung des gemeinsamen Logos anlässlich des 50. Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel im Jahr 2015 - Israelische Botschaft: Kulturprojektauswahl für das Jubiläumsjahr - Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2015 - Wall AG - Antenna International - Flyer Seite 1 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 1. Pressemitteilung Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 27. März – 21. Juni 2015 Mark Rothko No. 24 (Untitled), 1951 Oil on canvas, 236.9 x 120.7 Tel Aviv Museum of Art Gift of The Mark Rothko Foundation, Inc., New York, through the American Friends of the Tel Aviv Museum of Art, 1986 © Kate RothkoPrizel & Christopher Rothko / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Öffnungszeiten Mittwoch bis Montag 10 – 19 Uhr, Dienstag geschlossen, an den Feiertagen geöffnet Veranstalter: Berliner Festspiele. Eine Ausstellung des Tel Aviv Museum of Art und des Martin-Gropius-Bau. Kommunikation Leitung: Dr. Susanne Rockweiler Presse: Christiane Zippel T +49 30 254 86 – 236, F +49 30 254 86 – 235 [email protected] Organisation: Ellen Clemens T +49 30 254 86 – 123, F +49 30 254 86 – 107 [email protected] Über die Ausstellung Aus Anlass des 50jährigen Jahrestages der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik entsendet das Tel Aviv Museum of Art 72 Kunstwerke erstmals nach Europa, nach Berlin. Es werden Werke aus den Bereichen Moderne Kunst, Grafik und Israelische Kunst gezeigt. Viele sind beispielhaft für wichtige künstlerische Strömungen des 20. Jahrhunderts. Arbeiten von Künstlern wie Alexander Archipenko, Max Beckmann, Seite 2 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Marc Chagall, Edgar Degas, Erich Heckel, Alberto Giacometti, Wassily Kandinsky, Jackson Pollock, Ludwig Meidner, Pablo Picasso, Mark Rothko, Egon Schiele und Lesser Ury sind zu sehen. Den Klassikern werden kontrapunktisch Video- und Installationskunst sowie Zeichnungen gegenübergestellt. Die zeitgenössischen Tendenzen werden durch Positionen folgender israelischer Künstlerinnen und Künstlern vertreten: Yael Bartana, Guy Ben-Ner, Zoya Cherkassky, Nir Evron, Raafat Hattab, Abraham Tzion Hazan, Michal Helfman, Nira Pereg, Nevet Yitzhak und Tamir Zadok. In ihren Arbeiten greifen sie persönliche, soziale und politische Themen auf. Der Dialog zwischen klassischer Moderne und zeitgenössischer israelischer Medienkunst erstreckt sich über alle Räume und ist Teil des kuratorischen Konzeptes. Kuratiert ist die Ausstellung von Raz Samira (Kuratorin für Moderne Kunst), Irith Hadar (Kuratorin für Grafik und Zeichnungen) und Ellen Ginton (Kuratorin für Israelische Kunst)- alle vom Tel Aviv Museum of Art. Die in der Ausstellung vertretenen Künstler sind: Alexander Archipenko; Avigdor Arikha; Arie Aroch; Yael Bartana; Max Beckmann; Guy Ben-Ner; Marc Chagall; Zoya Cherkassky; Jean-Baptiste Camille Corot; Edgar Degas; Marcel van Eeden; James Ensor; Max Ernst; Nir Evron; Alberto Giacometti; Arshile Gorky; Juan Gris; Raafat Hattab; Abraham Tzion Hazan; Erich Heckel; Michal Helfman; Eva Hesse; Hans Hofmann; Marcel Janco; Alexej von Jawlensky; Wassily Kandinsky; Henri Laurens; Max Liebermann; El Lissitzky; André Masson; Ludwig Meidner; Claude Monet; Giorgio Morandi; Edvard Munch; Felix Nussbaum; Max Pechstein; Nira Pereg; Pablo Picasso; Jackson Pollock; Dante Gabriel Rossetti; Mark Rothko; Reuven Rubin; Issachar Ryback; Salomé (Wolfgang Ludwig Cihlarz); Egon Schiele; Karl Schmidt-Rottluff; Georges Seurat; Paul Signac; Chaim Soutine; Jakob Steinhardt; John Stezaker; Yves Tanguy; Lesser Ury; Maurice de Vlaminck; Nevet Yitzhak; Tamir Zadok Die Ausstellung wird von einem Katalog begleitet, der im Prestel Verlag erscheint. Das Centrum Judaicum Berlin wirkte an der Erstellung der deutschsprachigen Ausgabe des Kataloges mit. Über das Museum Gegründet wurde das Tel Aviv Museum of Art 1932 durch den damaligen Bürgermeister Tel Avivs, Meir Dizengoff, in seinem Privathaus am Rothschild-Boulevard. Gründungsdirektor war der Berliner Kunsthistoriker, Dr. Karl Schwarz. Er leitete das Museum von 1933 bis 1947, besuchte Künstler und wichtige Sammler, um sie um Werke für die neue Institution zu bitten. Das Wachstum der Sammlung ging Hand in Hand mit der schrittweise räumlichen Erweiterung des Museums auf drei Gebäude; dies war dank der Unterstützung der Freundeskreise, Stifter und Spender möglich. Seite 3 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Die Museumsbestände werden bewahrt, erforscht und in Dauer- und Wechselausstellungen von sieben kuratorischen Abteilungen gezeigt: Moderne Kunst mit Hauptwerken aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis Mitte der 1980er Jahre; sie umfasst auch wichtige Kunstströmungen der europäischen und amerikanischen Kunst; Zeitgenössische Kunst mit einer stetig wachsenden Zahl von Werken internationaler Künstler; Israelische Kunst mit Arbeiten datiert von vor mehr als 100 Jahren bis zu aktuellen Positionen; Grafik und Zeichnungen mit Blättern aus allen Epochen, der Schwerpunkt liegt auf Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts; Fotografie von ihren Anfängen bis zu zeitgenössischen Positionen; der Sammlungsbereich Architektur und Design ist im Aufbau; Die alten Meister mit Gemälden und Skulpturen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert ergänzen das Portfolio. Das Tel Aviv Museum of Art zeigt jährlich etwa 30 Ausstellungen und ist Treffpunkt für kulturelle Veranstaltungen, darunter Konzerte, Performances, Tanz, Filme, Vortragsreihen und Vermittlungsprogramme für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Zum Anlass Die im Berliner Martin-Gropius-Bau gezeigte Ausstellung des Tel Aviv Museum of Art ist wichtiger Teil des Programms zum fünfzigjährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland. Sie begannen am 12. Mai 1965. Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die großzügige Unterstützung des Israelischen Außenministeriums, Abteilung für Wissenschaft und Kultur, und durch die freundliche Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Seite 4 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 2. Gesamtkünstlerliste der Ausstellung Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 27. März – 21. Juni 2015 Archipenko, Alexander Arika, Avigdor Aroch, Arie Bartana, Yael Beckmann, Max Ben– Ner, Guy Chagall, Marc Cherkassky, Zoya Corot, Jean-Baptiste Camille Degas, Edgar Eeden, Marcel Van Ensor, James Ernst, Max Evron, Nir Giacometti, Alberto Gorky, Arshile Gris, Juan Hattab, Raafat Hazan, Abraham Tzion Heckel, Erich Helfman, Michal Hesse, Eva Hofmann, Hans Janco, Marcel Jawlensky, Alexej Von Kandinsky, Wassily Laurens, Henri Liebermann, Max Lissitzky, El Masson, André Meidner, Ludwig Monet, Claude Morandi, Giorgio Munch, Edvard Nussbaum, Felix Pechstein, Max Pereg, Nira Picasso, Pablo Pollock, Jackson Rossetti, Dante Gabriel Rothko, Mark Rubin, Reuven Ryback, Issachar Salomé, Wolfgang Ludwig Cihlarz Schiele, Egon Schmidt-Rottluff, Karl Seurat, George Signac, Paul Soutine, Chaim Steinhardt, Jakob Stezaker, John Tanguy, Yves Ury, Lesser Vlaminck, Maurice de Yitzhak, Nevet Zadok, Tamir Seite 5 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 2.1 Kurzbiografien und Werkbeschreibungen der zeitgenössischen Künstler Yael Bartana Geb. 1970 in Kfar Yehezkel. Lebt und arbeitet in Tel Aviv, Berlin Und Europa wird überwältigt sein 2007–2011 Video-Trilogie, 65:19 Min. Erworben mit Mitteln des Acquisition Fund of the British Friends of the Art Museums of Israel; Gemeinschaftseigentum mit Solomon R. Guggenheim Museum, New York, 2012 Yael Bartanas polnische Trilogie And Europe Will Be Stunned wurde als offizieller Beitrag Polens erstmals während der 54. Biennale von Venedig gezeigt. Seine drei Teile, Mary Koszmary (Albträume, 2007), Mur i wieża (Mauer und Turm, 2009) und Zamach (Attentat, 2011) sind ein Drama in drei Akten, das die Ereignisse der jüdischen Besiedlung Palästinas nachvollzieht: Utopie, Aufbau und Tod. Doch machen Bartanas Umkehrungen und Abänderungen – der Szenenwechsel nach Europa; die Umkehrung, die in der Aufforderung Polens an die Juden liegt, zurückzukehren; und der Wechsel von der Vergangenheit in die Zukunft – diese Trilogie zur komplexesten, subversivsten und regelwidrigsten Arbeit im Œuvre der Künstlerin. Bartana macht sich dabei das zweiteilige Konzept zunutze, auf dem das zionistische Ethos von Shoa und Wiedererwachen des jüdischen Volkes beruht. Indem sie dieses für viele als abgenutzt empfundene Ethos irreal und grenzüberschreitend darstellt, werden Flüchtlinge ganz allgemein und im Besonderen palästinensische Flüchtlinge angesprochen. Im ersten Film der Trilogie, Mary Koszmary (Albträume), hält ein junger Pole in einem leeren Stadion in Warschau eine fiktive Propagandarede. Der Redner wird von dem polnischen Soziologen Sławomir Sierakowski gespielt, Begründer und Chefredakteur der linken Zeitschrift Krytyka Polityczna (Politische Kritik). In seiner Ansprache beschwört er drei Millionen Juden – ungefähr so viele, wie vor dem Holocaust in Polen lebten –, in das Land ihrer Vorfahren zurückzukehren und auf diese Weise sich selbst und den Polen zu helfen. In der Struktur des Films finden sich Anklänge an deutsche Propagandafilme der 1930er-Jahre – wie an die Kameraführung und Schnitttechnik Leni Riefenstahls –, das Stadion aber ist leer, eine Leere, die auf das Schicksal der Juden oder auf den im Leeren verhallenden Ruf nach ihrer Rückkehr verweist. Die Szenen des zweiten Teils der Trilogie, Mur i wieża (Mauer und Turm), spielen im Warschauer Viertel Muranów, dem Zentrum des einstigen jüdischen Viertels. In unmittelbarer Nähe des Denkmals für die Helden des Ghettoaufstands und des neuen Museums der Geschichte der polnischen Juden ließ Bartana ein neues Kibbuz in Originalgröße errichten, unter Verwendung veralteter Baumethoden, wie sie bei den zionistischen Wehrsiedlungen (hebr.: »Choma v’ Migdal«, dt.: Seite 6 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart »Mauer und Turm«) in Palästina in den späten 1930er- Jahren angewandt wurden. Zu diesem Kibbuz gehört auch ein Wachturm, auf dem eine Flagge gehisst wurde – mit einem Symbol, für das der israelische Davidstern mit dem polnischen Adler gekreuzt wurde. Diese Kibbuz-Anlage im Herzen von Warschau ist, wie die ursprünglichen Kibbuzim in Eretz Israel, von einem Zaun aus Stacheldraht umgeben. Wachturm und Stacheldraht sind erratische Fremdkörper, doch evozieren sie an diesem Ort, wo die deutsche Besatzung seit 1940 das größte jüdische Ghetto einrichtete, Bilder von Konzentrationslagern. Der Film ruft ein wahres Kaleidoskop von Erinnerungen und Fantasien hervor, an sowjetische Dokumentar- und Propagandafilme oder auch diejenigen des zionistischen Aufbauwerks. So wie der Protagonist des ersten Teils, der die Juden zur Rückkehr nach Polen drängt, in seinem wirklichen Leben ein politischer Aktivist ist, tröpfelt auch hier die Fiktion in die Wirklichkeit wie beispielsweise die Passanten in Warschau, die die seltsame Szene ausländischer Eindringlinge in ihrer Stadt beobachten. (Einige beschuldigten die Juden sogar, während der russischen Invasion Polens den Sowjets bei der Ermordung von Polen geholfen zu haben.) Wie begegnen Ästhetik und Ethik der Regelverletzung? Der dritte und letzte Teil der Trilogie, Zamach (Attentat), zeigt einen Begräbniszug, das Vorüberziehen des Sarges und am Grab die Lobreden für den ermordeten Führer (der im ersten Teil die Rede hielt). Seine Frau erwähnt in ihrer Grabrede, dass drei Schüsse den Tod verursacht hätten – eine deutliche Anspielung auf die Ermordung Yitzhak Rabins. Bartana wuchs in einer Kultur kollektiver Rituale auf, die sie als Material für ihre Kunstwerke nutzt. Dabei geht sie der Frage nach dem Verhältnis von Ritualen und Kunst nach. Ist es möglich, Rituale durch immer wieder andere Wiederholung auszusondern, in ihre Bestandteile zu zerlegen und wieder ganz werden zu lassen? Die polnische Trilogie wirft diese Fragen auf, vermeidet aber eindeutige Interpretationen. Es ist eine anspruchsvolle ethische Arbeit, die es wagt, die Grenzen dessen, was man sich vorstellen, sagen oder sogar tun darf, zu überschreiten. Ellen Ginton Guy Ben-Ner Geb. 1969 in Ramat Gan. Lebt und arbeitet in Tel Aviv Baumhaus-Bausatz 2005 Holzskulptur, verschiedene Materialien Video, 10:01 Min. Erworben mit Spenden des Rivka Saker und Uzi Zucker Fund for Contemporary Israeli Art durch die American Friends of the Tel Aviv Museum of Art, 2009 Seit den Anfängen seiner künstlerischen Tätigkeit, in der vor allem Videoarbeiten im Vordergrund standen, gelingt es Guy Ben-Ner, psychologische, pädagogische, persönliche und familiäre Beziehungen und Zustände in ein Theater mit Objekten und Menschen zu »übersetzen«. Seine »Skulpturen« sind die Gegenstände oder Seite 7 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Requisiten, die er in seinen Videos verwendet. Üblicherweise werden sie nicht ausgestellt, doch fungiert in dieser Arbeit das Baumhaus, das im daneben ausgestrahlten Video eine Requisite ist, als eigenständiges Kunstobjekt. Das Video Treehouse Kit (und somit auch das darin gezeigte Objekt) ist Teil einer Folge von Videoarbeiten mit mehreren gemeinsamen Merkmalen: 1. Eine allegorische Dimension, die in den Arbeiten Ben-Ners von Anfang an vorhanden ist – von Berkeley’s Island (1999), das auf Daniel Defoes allegorischem Roman Robinson Crusoe basiert, über Werke mit Bezügen zu anderen allegorischen Texten bis zum Video Treehouse Kit, das selbst eine Variation des Robinson-Crusoe- Themas ist. 2. Eine bildungsmäßige, pädagogische Dimension, die sich ganz natürlich mit dem Genre der Allegorie verbindet, aber eine subversive, »radikalpädagogische« Ausprägung hat: Dem Künstler sind die »unpassenden« Sprechweisen und Handlungen, die sich in den Werken finden, wohl bewusst. Beispielsweise setzt und bezieht Ben-Ner in seinen Arbeiten seine Kinder ein. Diese »Ausbeutung« von Kindern, die früher üblich war, bildet und bereichert sie und hilft ihnen, Reife zu erlangen, macht sich die Kinder aber zugleich für diverse Zwecke zunutze. 3. Eine »ästhetische Ökonomie« oder »ökonomische Ästhetik«, die den Werken in praktischer, materieller und ideologischer Hinsicht zu eigen ist. Do-it-yourself als ökonomische (und erzieherische) Regel ist sogar schon für die frühen Zeichnungen Ben-Ners charakteristisch, die den Videoarbeiten vorangingen. Und natürlich ist Do-it-yourself auch ein wesentliches Element der ökonomischen Logik des IKEA-Konzerns, dessen Konzept von Möbeln als Bausatz bei Treehouse Kit Pate stand und in dessen Niederlassungen Ben-Ner seinen Film Stealing Beauty (2007) drehte. In allen Videoarbeiten des Künstlers werden zahlreiche Alltagsobjekte und Küchengeräte, aber auch Körperteile zu Requisiten und erfüllen zugleich andere, nichtsymbolische Funktionen. In Treehouse Kit wird die Ökonomie durch ihre völlige Umkehrbarkeit versinnbildlicht. Der Baum wird zum Haus und umgekehrt – eine Allegorie oder ein Rezept für eine ideale Welt, in der sich mit Hilfe der Fantasie, oder doch zumindest in ihr, alles in alles Mögliche andere verwandeln kann. Ellen Ginton Seite 8 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Zoya Cherkassky Geb. 1976 in Kiew. Lebt und arbeitet in Tel Aviv Aachener Pessach-Haggada 2004 2002 suchte Zoya Cherkassky Geschäfte mit jüdischem Kultgerät im Süden von Tel Aviv auf. Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass die Bildsprache dieser Ritualgegenstände unwissentlich Motive der antisemitischen Symbolik übernommen hatte. Später im selben Jahr thematisierte sie in ihrer Ausstellung Collectio Judaica in der Rosenfeld Gallery in Tel Aviv diese eigentümliche Verkoppelung der dekorativen Bildsprache jüdischen rituellen Zubehörs mit ihrem Gegenpol, der antisemitischen Grafik vor allem des Mittelalters. In der Ausstellung wurden auch einzelne Seiten aus ihrer bebilderten Aachen Passover Haggadah (2001–2003) gezeigt, in der die Menschen ironischerweise mit Vogelkörpern dargestellt sind und in der nur vier Farben verwendet werden: Schwarz, Weiß, Rot und Gold. Für diese Arbeit gab es zwei Inspirationsquellen, die PessachHaggada (Sammlung von Texten, die sich auf den Auszug aus Ägypten beziehen und während der häuslichen Pessach-Feier verlesen werden) mit der Serie Chad Gadya des Konstruktivisten El Lissitzky (1918/19; Tel Aviv Museum of Art und auch Teil dieser Ausstellung) – wie Cherkassky ein jüdischer Künstler aus Osteuropa –, sowie die älteste erhaltene illustrierte Handschrift der Aschkenasim, der mittel- und osteuropäischen Juden, die Vogelkopf-Haggada aus dem späten 13. Jahrhundert, in der die Menschen mit Vogelköpfen dargestellt sind (Israel Museum, Jerusalem). Allgemein wird diese Darstellungsweise mit dem Bilderverbot in der hebräischen Bibel erklärt. Eine andere, spätere Interpretation vertritt jedoch die Ansicht, dass die Illustrationen in Wirklichkeit Angriffe antisemitischer christlicher Künstler darstellen und die hakenartigen Schnäbel auf die stereotype antisemitische Darstellung der jüdischen Nase anspielen. In Cherkasskys Haggadah vermengen sich gegensätzliche Quellen und sind doch zugleich untrennbar miteinander verflochten. Noa Rosenberg Marcel van Eeden Geb. Born 1965 in Den Haag. Lebt und arbeitet in Karlsruhe, Zürich, Den Haag Dizengoffs Auftrag 2013 Serie von 26 Zeichnungen Nero-Stift, Farbstift und Aquarell auf Papier Schenkung der British Friends of the Art Museums of Israel, 2014 Auf den ersten Blick handelt es sich hier um Kunst, die Geschichte zum Thema hat. In seiner Serie schwarzer Bleistiftzeichnungen, die von einzelnen Farbblitzen erhellt werden, entwickelt Marcel van Eeden Vorstellungen davon, wie die Welt vor seiner Geburt im Jahr 1965 ausgesehen haben könnte. Die Zeichnungen basieren auf gefundenen Bildern, hauptsächlich Fotografien, und schaffen einen Seite 9 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Textzusammenhang, der das Sichtbare in den Bereich des Erzählerischen leitet. Aber wie in einem Film noir ist in van Eedens gezeichneter Serie nichts so wie es scheint. Van Eeden entschied sich, Dizengoff‘s Commission um die Geschichte der Gründung des Tel Aviv Museum of Art im Jahr 1932 und um dessen Gründungsvater Meir Dizengoff (1861–1936) herum anzusiedeln. Angesichts der asketischen Gesinnung, die damals im ganzen Land vorherrschte, mutet die Leidenschaft des ersten Bürgermeisters der werdenden Stadt, eine Gesellschaft in einer modernen Stadt mit einem betriebsamen Kulturleben zu schaffen, ein wenig unrealistisch an. Aber seine Vision wurde wahr. Wie häufig in den Arbeiten van Eedens gingen auch hier die Worte den Zeichnungen voran, in der fertigen Serie wird der Text jedoch bis zur achten Zeichnung zurückgehalten, in der er sich mit dem Sichtbaren in einer Art Begleitkommentar vereint. Das Gezeichnete und das Geschriebene setzen sich fort, jedes in seinem eigenen Tempo und ohne Gesamtzusammenhang. Die Dinge, die beobachtet, und diejenigen, die gelesen werden sollen, sind nicht dieselben, denn van Eeden operiert auf zwei separaten Ebenen; uns bleibt nur, die beiden Informationsströme auf demselben Blatt zu verfolgen und der Geschichte nachzuspüren, deren Zentrum sich stets und ohne Erklärung verschiebt. Während des Schauens und Lesens verspürt man das dringende Verlangen nach einem festen Halt, den Wunsch, die historischen Informationen zu verifizieren: Nach dem Tod seiner Frau Zina 1930 stellte Meir Dizengoff sein Haus als Heimstätte für das Tel Aviv Museum zur Verfügung. Sein Briefwechsel der Jahre 1932 bis 1934 mit dem belgischen Sammler Maurice Lewin (1872–1934), aus dem sich eine Schenkung von Arbeiten James Ensors und anderer Künstler für die Sammlung des entstehenden Museums ergeben sollte, entspricht der Realität, die Briefe werden im Archiv des Museums aufbewahrt. 1930 wurde tatsächlich das Unabhängigkeitsabkommen zwischen Großbritannien und Irak unterzeichnet, zu prüfen ist allerdings, ob die Irak-Reise König Alberts von Belgien wirklich stattfand und ob man auch folgern darf, dass der Grund für den Besuch des Königs in Tel Aviv am 13. April 1933 auf seine Bekanntschaft mit Dizengoff nach einem Treffen in Antwerpen zurückzuführen ist. Und wer ist Oswald Sollmann? Eine genaue Erforschung der Tatsachen ist nicht zielführend. Die Recherche birgt die Gefahr, dass der Betrachter nicht mehr auf van Eedens Geschichte fokussiert und vielleicht sogar die Fähigkeit verliert, aus den Übergängen zwischen den verschiedenen Szenen einen fortlaufenden Text zu konstruieren. Selbst wenn diese Serie – wie andere im Œuvre van Eedens – bekannte Personen und Ereignisse enthält, deren Existenz belegt werden kann, bilden diese lediglich einen stützenden – und zugleich in die Irre führenden – Rahmen, welcher der Fiktion einen Anschein von Wahrheit gibt. So finden sich weder Anton Tijtgat noch Oswald Sollmann in den Archivalien und Unterlagen des Museums. Aber untergräbt diese Erkenntnis die in den Augen des Betrachters vorhandene Authentizität ihrer Existenz? Spielen sie in der Realität nicht eine wirkliche Rolle, wenn auch nur als fiktive Wesen? Irith Hadar Seite 10 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Nir Evron Geb. 1974 in Herzliya. Lebt und arbeitet in Tel Aviv Orientalischer Bogen 2009 Digitalvideo, 18 Min. Schenkung von Lauren und Mitchell Presse, New York, an die American Friends of the Tel Aviv Museum of Art, Leihgabe an das Tel Aviv Museum of Art, 2012 Oriental Arch ist der erste Teil einer Video- und Filmtrilogie, in der Nir Evron die komplexen Wechselbeziehungen und Ähnlichkeiten zwischen einem Gebäude und dem bewegten Bild untersucht. In Evrons Arbeiten werden Technisches und Formales, Historisches und Politisches verknüpft. Gefilmt wurde im Seven Arches Hotel auf dem Ölberg in Ostjerusalem, das auf Initiative des jordanischen Königs erbaut und 1962 als Jerusalem InterContinental Hotel eröffnet wurde. Damals war es das luxuriöseste Hotel in Jerusalem. 1964 fand hier das Gründungstreffen der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO statt und wurde die erste Palästinensische Nationalcharta verabschiedet. Seit dem Ende des Sechstagekrieges im Juni 1967 stehen Hotel und Grundstück unter der Aufsicht des Verwalters für Liegenschaften nicht ortsansässiger Eigentümer im israelischen Justizministerium. Es ist für jedermann geöffnet, steht aber den Großteil des Jahres leer. Die israelische Regierung zahlt die Gehälter der palästinensischen Angestellten, die mit der Instandhaltung und Führung des Hotels betraut sind, wodurch sich kaum wahrzunehmende Eigentümlichkeiten und absurde Widersprüche ergeben. Das Video dokumentiert die unterschiedlichen Bereiche des Hotels über einen Zeitraum von 24 Stunden (die Rezeption, das Foyer, die Konferenzsäle, die Restaurants, die Flure, die Wäscherei, die Küche, die Hotelzimmer und anderes). Die Angestellten erledigen ihre tagtäglichen Aufgaben, die Zimmer aber stehen leer und warten auf die schon lange überfälligen Gäste. Gefilmt wurde das Video selbst gesetzten Einschränkungen und Regeln gemäß: Die Kamera ist an einem festgelegten Ort auf einem Stativ installiert; gefilmt wird in Totaleinstellungen mit Weitwinkel, sodass sich die diversen Räume klar und deutlich entfalten und dem Betrachter die im Hotel nur langsam vergehende Zeit veranschaulichen. Darüber hinaus heben die Totalaufnahmen auch die unterschwellige Spannung zwischen dem bewegten Bild und dem Standfoto hervor. Ellen Ginton (nach einem Gespräch mit dem Künstler) Seite 11 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Raafat Hattab Geb. 1981 in Jaffa. Lebt und arbeitet in Tel Aviv Ohne Titel 2009 Video, 3:50 Min. Erworben durch den Lahat Fund for Art Ankauf initiiert durch Ruth und Bruce Rappaport, 2011 In seinem Video Untitled schöpft Raafat Hattab – Performancekünstler, Fotograf, politischer Künstler und sozialer Aktivist – Wasser mit einem Eimer aus einem Brunnen; danach gießt er mit diesem Wasser ausgiebig einen Olivenbaum, wobei er liebevoll über dessen Blätter streicht und den Stamm liebkost. Musikalisch untermalt wird das Geschehen von dem Lied Hub (Liebe) aus dem Album Ounadikom (Ich rufe dich an) des libanesischen Sängers Ahmad Kaabour (1976). Die erste Liedzeile (»Deinetwegen kehre ich zurück«) und der Refrain (»Ich verlasse diesen Ort«) richten sich an die palästinensischen Flüchtlinge, an die AbwesendAnwesenden und die Heimatlosen, und sind Ausdruck der Sehnsucht nach einem Ort, den es nicht mehr gibt. Die Kamera folgt Hattab, der sanft die Blätter des Baumes streichelt. Für einen Moment scheint es, als ob die Kamera hineintaucht in das Leitmotiv, den Olivenbaum, Symbol für das palästinensische Dorf und die palästinensische Nation sowie Sinnbild für die Wehmut und Sehnsucht des infolge der Nakba – der Vertreibung der Palästinenser aus dem Gebiet des neuen Staates Israel Ende der 1940er-Jahre – verlorenen Paradieses. Seit vielen Jahren stehen der Olivenbaum und seine Verwurzeltheit für den Überlebenskampf der Palästinenser und den nicht endenden Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Er wurde versetzt, entwurzelt, weiter und weiter gereicht. Zahlreiche israelische und palästinensische Künstler haben sich dieses Bildes bedient, um über die Geschichte des Landes und seiner Besiedlung zu reflektieren. Als die Kamera aber zurückfährt, erhält die Metapher, die für das palästinensische »Recht auf Rückkehr« steht, eine ganz andere Bedeutung. Der Zuschauer erkennt, dass der Olivenbaum und der Künstler neben ihm sich tatsächlich inmitten des Betons auf dem Rabin-Platz in Tel Aviv befinden – einem in den Nachrichten häufig gezeigten Ort, an dem Demonstrationen und Protestveranstaltungen zu sozialen und politischen Themen sowie Nationalfeiern stattfinden und der der Schauplatz der Ermordung von Ministerpräsident Yitzhak Rabin war. Darüber hinaus stellt sich heraus, dass das Wasser, mit dem Hattab den Olivenbaum gegossen hat, aus dem Springbrunnen vor dem Rathaus von Tel Aviv-Jaffa geschöpft wurde. Der Baum scheint in der betonierten Stadtlandschaft, die ihn zu isolieren und zu ersticken droht, aus seinem Zusammenhang gelöst und entfremdet zu sein. Der arabische Titel der Arbeit, Bidoun Ounone, bedeutet »ohne Titel«, aber auch »ohne Adresse«. Somit wird der Text des Liedes – in dem es um das Auffinden von Wurzeln geht, um ein gemeinschaftliches Zugehörigkeitsgefühl derjenigen, die einen Ort verlassen haben und gebeten werden, nach Hause zurückzukehren – dem Seite 12 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Standort des Künstlers an die Seite gestellt, der nie weggegangen ist und keinen Ort hat, an den er zurückkehren kann. Karin Eden Tzion Abraham Hazan Geb. 1986 in Kalifornien. Lebt und arbeitet in Tel Aviv Marganith 2012 Video, 13:11 Min. Erworben mit einer Beteiligung der Voting for Acquisition Group, 2014 Der Marganith-Turm (Marganith: hebräisch für das Primelgewächs AckerGauchheil) ist ein Verwaltungsgebäude und die Sendezentrale in Camp Rabin, dem Sitz des Generalstabs der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte in Tel Aviv. Der Plan zum Bau des Turms, der die Kontrollsysteme und -strategien des militärischen Hauptquartiers auf den neuesten Stand bringen sollte, entstand in der Folge des Jom- Kippur-Krieges von 1973, das Gebäude wurde aber erst 1987 eingeweiht und bezogen. Obwohl die Militärzensur verbot, seine Existenz öffentlich zu machen, wurde der Turm schon bald zum Symbol des Generalstabs, der auf dem als HaKirya bezeichneten Areal mit Regierungsbüros und Militäreinrichtungen ansässig war. Innerhalb seiner Mauern wurden zahlreiche Planungen des Generalstabs entwickelt und folgenreiche Entscheidungen getroffen. Der 138 Meter hohe Marganith- Turm, der nach seiner Vollendung das höchste Gebäude Israels war, gilt als Sinnbild für die militärische und technische Überlegenheit des Landes. In seinem Zentrum befindet sich eine Treppenspirale, seine Spitze ist mit metallenen Fahnenstangen und einem Minarett aus Beton bekrönt. Der Turm neigt sich 28 Zentimeter zur Seite, was jedoch für das Gebäude und die Öffentlichkeit keine Gefahr darstellt. In der Videoarbeit Marganith umkreist die Kamera den Turm wie ein verzweifelter Verehrer – eine Reise, die etwa acht Minuten dauert. Während dieses ununterbrochenen Kreisens wird das Israel von heute vermessen – Geschäfts-, Regierungs- und Wohngebäude sowie kulturelle Einrichtungen, darunter auch das Tel Aviv Museum of Art. Der abgeschlossene Militärstützpunkt Ha-Kirya liegt im Herzen der Stadt. Die Kamera hält an sieben Stellen an, von denen aus sie Marganith beobachtet; bei jedem Halt ertönt ein Horn. Der Ton versucht, das Unberührbare zu berühren und in die Festung einzudringen, doch gelingt es den Umkreisungen und trompetenartigen Signalen nicht, die »Mauern von Jericho« der Stadt aus Beton einstürzen zu lassen. Anfang der 2000er-Jahre zog das israelische Militär seine Einrichtungen aus dem südlichen Teil der Kirya ab. Dieses Gebiet gehörte früher zu der Siedlung Sarona, die im 19. Jahrhundert von den Templern, protestantischen Pietisten aus Württemberg, gegründet wurde (heute Sarona Gardens), ein »geheimer Garten« am Rande der Stadt. Seite 13 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Dort begannen 2009 Tzion Abraham Hazan und einige Partner, an einem Projekt zu arbeiten. Dabei betrat Hazan auch – ohne Erlaubnis – einige von der Armee verlassene Gebäude, die aufgegeben worden waren, um die historischen Templerhäuser zu schützen. Als er dort umherstreifte, schaute er nach oben und erblickte den Marganith-Turm. Es war Liebe auf den ersten Blick. Wenn man eine geschlechtsbezogene Analogie verwenden möchte, ist Sarona das Weibliche, eine schlafende Schönheit in dem fremdartigen romantischen Narrativ der Siedler der Tempelgesellschaft aus dem 19. Jahrhundert; eine schöne Maid mit einer Kreuzung in ihrem Zentrum, deren Schoß, die Keller der Häuser, wie ein verschlossener Garten ist. Ihre große Schwester auf der anderen Straßenseite – Marganith – antwortet ihr wie ein narratives Echo, das ebenfalls ein Geschlecht erhalten hat. Der Turm erinnert an ein in Sagen und Märchen häufiges Motiv: das der Jungfrau in Nöten, die, wie Danaë oder Rapunzel, oben in einem Turm gefangen ist. Im Video ist Marganith aber nicht nur die Gefangene; sie ist zugleich ein nach oben ragender phallischer Zyklop mit einem stets offenen Auge, der wie ein Panopticon mit stiller Gewalt über den Ein- und Ausgang der Stadt herrscht. Am Ende des Videos vereinen sich Eros und Gewalt, die mit Marganith assoziiert werden. Das Prisma öffnet sich, und eine Gruppe von Männern, die von einem Solisten angeführt werden, singt ihr ein Liebeslied. Es wurde eigens für das Video geschrieben und komponiert und basiert auf dem Hohelied der Bibel und den frommen Gesängen der Mizrachim, der Juden aus dem arabischen Kulturkreis. Ergänzt wurden diese Quellen durch zionistische Lieder aus dem frühen 20. Jahrhundert. Noa Rosenberg Michal Helfman Geb. 1973 in Ramat Efal. Lebt und arbeitet in Tel Aviv Wenn Diktatoren wüten 2013 Mit ihrer Installation und Performance While Dictators Rage rekonstruiert Michal Helfman das letzte Gemälde von Felix Nussbaum (1904–1944), Triumph des Todes (Die Gerippe spielen zum Tanz) aus dem Jahr 1944. Dieses wird zu einer Art Tableau vivant, einer »dreidimensionalen Inszenierung« einiger seiner Bestandteile im Ausstellungsraum. Nussbaum schuf den Triumph des Todes in seinem Brüsseler Versteck, in dem er sich mit seiner Frau Felka Platek drei Jahre lang verbarg, bevor beide mit dem letzten Transport aus dem Sammellager Malines (Mechelen) am 31. Juli 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden. Mit diesem Gemälde verabschiedet sich der Maler von der abendländischen Zivilisation. Deren Sinnbilder sind auf einen Haufen Seite 14 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart geworfen und werden nun von Gerippen mit Füßen getreten, die mit ihrem Tanz auf den Ruinen der Zivilisation den Triumph des Todes feiern. In den von Nussbaum gewählten Gegenständen versammeln sich Epochen von der klassischen Antike bis zur Moderne und bilden keine Hierarchie, wohl aber eine höchst symbolhafte Ansammlung von Objekten. Vor dem Hintergrund eines schmutzig-finsteren Himmels – auf dem sich in den Gesichtszügen einiger Drachen ein Spektrum von Reaktionen auf das Bild der Zerstörung weiter unten spiegelt – spielen die Gerippe in einem Orchester disparater Musikinstrumente. Das Resultat ist eine Kakophonie von Blasinstrumenten und einer Violine, die von einem Leierkasten begleitet werden; Trommelschläge feuern dieses groteske Orchester an. Im Gemälde Nussbaums verbirgt sich aber noch eine weitere Melodie, die, auch in ihrer malerischen Umsetzung, ganz anders klingt. Unten links ist ein Notenblatt vergraben, auf dem minutiös die ersten Noten des Lambeth Walk wiedergegeben sind. Dieses Lied stammt aus dem Musical Me and My Girl, das 1937 in London uraufgeführt wurde und danach Großbritannien, das europäische Festland und die USA im Sturm eroberte. Der Lambeth Walk ist ein leichtes und ziemlich unbedeutendes Lied aus dem Europa der Vorkriegszeit, sodass sich die Frage aufdrängt: Wie ist ein Hit der 1930er- Jahre auf Nussbaums Abfallhaufen der abendländischen Zivilisation gelandet? Ein 1939 in der London Times erschienener Artikel bemerkte kritisch: »Während die Diktatoren wüten, tanzt ganz Europa – den Lambeth Walk«. Abend für Abend lief Me and My Girl im Londoner Victoria Palace Theatre auch während der deutschen Luftangriffe. Damit wurde dieses Lied, das ein Symbol des Vorkriegseskapismus der europäischen Öffentlichkeit war, zum Sinnbild des freien Bürgergeistes in Zeiten des Krieges. Ob Nussbaum sich dieses veränderten Status des Liedes bewusst war, als er es in sein Gemälde einfügte, mag dahingestellt sein. In dem Augenblick, in dem die abendländische Kultur an ihr Ende gelangt zu sein scheint, präsentiert der Künstler dem Betrachter ein nur angedeutetes und fast kryptisches, überraschendes und komplexes Nachsinnen über das künstlerisch nicht Wertvolle, rein Unterhaltsame, das Unterdrückung zu verschleiern, zugleich aber einen Zugang zum gesunden bürgerlichen Menschenverstand zu eröffnen vermag. An Helfmans Werk wirkte die Musikerin Shira Yasur mit, die für zwei Instrumente eine Variation des Lambeth Walk komponierte. Die Variation ist Teil der Arbeit und wird gelegentlich von Musikern live gespielt, die dann im Ausstellungsraum zwischen den plastischen Elementen der Installation sitzen. Michal Helfman, Ellen Ginton Seite 15 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Nira Pereg Geb. 1969 in Tel Aviv. Lebt und arbeitet in Tel Aviv Sabbath 2008 2008 Video, 7:12 Min. Schenkung der Art View for Contemporary Israeli Art, 2010 Das Video Sabbath 2008 beginnt in den Außenbezirken von Jerusalem, in nur geringer Entfernung vom westlichen Stadtrand und dem Friedhof Har Menuhot, und setzt sich in den jüdisch-orthodoxen Vierteln fort. Pereg folgt dabei den Menschen, die sich abmühen, jeden Freitag vor Beginn des Sabbat den Zugang zu ihren ultraorthodoxen Wohnvierteln zu versperren. Die dabei verwendeten Barrieren scheinen improvisierte Absperrungen zu sein, und wenn sie auch die Aufschrift »Polizei« tragen, ist diese Blockade ein gemeinschaftlicher Akt von Bürgern und keine von oben verfügte offizielle Aktion. Die Stilllegung der Viertel könnte als gewalttätige Handlung interpretiert werden, die zwischen den einzelnen Stadtteilen eine Grenze zieht und den – wenn auch nicht besonders überzeugenden – Versuch der Stadtverwaltung untergräbt, die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in einer Stadt unter Kontrolle zu halten. Dieser Akt steht der Wahrnehmung der gesamten Stadt als zusammenhängendes, organisches Gewebe entgegen, dessen Bestandteile Seite an Seite und im Einklang pulsieren. Den Sabbat als Tag der Ruhe anzunehmen, kommt – wie ein jedes Hervorheben einer bestimmten Zeitspanne im Jahr oder in der Woche – einer vertraglichen Übereinkunft gleich. Es ist ein Vertrag zwischen einer Einzelperson und dem Selbst, zwischen einer Einzelperson und Gott, zwischen einer Einzelperson und der Gesellschaft oder eine Übereinkunft kraft der Gesetze des Landes. Diejenigen, die nicht durch diese Übereinkunft verpflichtet werden wollen, können von ihr auch nicht profitieren. Peregs Arbeit hebt die entgegengesetzten Elemente von Nähe und Distanz hervor, welche die Beziehungen zwischen dem Weltlichen und dem Religiösen, zwischen den gemäßigt frommen und den radikalen ultraorthodoxen Juden in Jerusalem versinnbildlichen. Die Close-ups der Menschen selbst wurden mit starken Zoomobjektiven aus großer Entfernung aufgenommen. Der Ton wurde im Studio bearbeitet und verfälscht: Pereg ließ die Hintergrundgeräusche der Stadt verstummen und verstärkte bestimmte Geräusche wie Schritte oder das Ziehen der Metallbarrieren, das zu einem ohrenbetäubenden Kreischen wird. Der auf diese Weise bearbeitete Soundtrack versucht, eine in Wirklichkeit nicht existente Nähe zwischen den gefilmten Menschen und der Kamera, die ihren Handlungen folgt, zu etablieren. Galit Eilat Seite 16 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Nevet Yitzhak Geb. 1975 in Jerusalem. Lebt und arbeitet in Tel Aviv Das Konzert 2013 4-Kanal Audio-Video Installation, 12:38 Min. Erworben mit einer Beteiligung der Voting for Art Acquisition Group, 2014 Die Videoinstallationen Nevet Yitzhaks erkunden Fragen der Identität, des kulturellen Erbes und der Wesensverwandtschaften zwischen Ost und West, zwischen Orient und Okzident. Die Künstlerin dekonstruiert und rekonstruiert Materialien aus dem Kulturkreis des Nahen Ostens wie Filme, Orientteppiche und Auszüge aus Musikstücken. Durch den Akt der Dekonstruktion entsteht ein neues audiovisuelles Werk, das ursprüngliche Bedeutungen in Frage stellt, auf Vergangenheit und Geschichte verweist und zudem ein Gefühl von Entfremdung und Verlust vermittelt. Ihrer Installation The Concert legte Yitzhak Jan Vermeers Gemälde Das Konzert (1664) zugrunde. Dieses zeigt drei singende oder musizierende Personen, Musikinstrumente am Fuß eines Tisches, der mit einem üppig gemusterten Teppich bedeckt ist, und an der Wand zwei Bilder: zum einen eine arkadisch-pastorale Landschaftsdarstellung mit einem gefällten Baum, vermutlich als Sinnbild von Tod und Verfall, sowie Dirck van Baburens Kupplerin (1622), eine der im 17. Jahrhundert beliebten Bordellszenen (boordeltjes). Der leidenschaftliche und vulgäre Realismus Baburens kontrastiert mit der Eleganz und unterschwelligen Erotik der Bürgerfrauen in Vermeers häuslichem Interieur. Yitzhaks Interieur bildet das Gemälde als Theaterkulisse nach, die eine andere Geschichte erzählt, eine voller Sehnsucht. Das Fernsehen, das in arabischer Sprache den Freitagnachmittagsfilm von IBA Channel 1 ausstrahlt, der Orientteppich, der auf dem Tisch liegt, und die in der Luft schwebenden goldenen Rahmen europäischer Herkunft erzeugen einen kultivierten und gleichermaßen geheimnisvollen Raum. Wie in den niederländischen Gemälden des 17. Jahrhunderts verschmelzen auch hier Musik, Liebe und Leidenschaft. In Yitzhaks Arbeit sind keine Musiker vorhanden, wohl aber hört man Musik (sie fehlt im Gemälde Vermeers, wenngleich sie eines seiner zentralen Motive ist), die zu den innerhalb der Rahmen ausgestrahlten Bildern passt. Der linke Rahmen präsentiert Sequenzen aus dem hoch gelobten systemkritischen Film Zawgat ragol mohim (Die Frau eines wichtigen Mannes, Ägypten 1987) mit dem ägyptischen Filmstar Mervat Amin. Die für Ägypten stehende Frau wird bei der Verrichtung der täglichen Hausarbeit gezeigt, während Gefahr und Bedrohung sich ihrer Umgebung bemächtigen. Im zweiten Rahmen läuft eine Verführungsszene aus Leqa ma al-madi (Eva und der Wolf, Ägypten 1975), in der Hauptrolle dieselbe berühmte Schauspielerin, die nun aber eine naive, ausgebeutete Verführerin spielt und so mit der Zuhälterin in Vermeers Gemälde korrespondiert. Im Europa der frühen Neuzeit versinnbildlichte ein Orientteppich einerseits die Verbindung mit und die Sehnsucht nach einem fernen und exotischen Paradies, andererseits wies seine Platzierung auf einem Möbelstück auf großen Wohlstand Seite 17 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart hin. In der Installation Yitzhaks ist der Teppich mit Hilfe moderner Digitaltechnik, durch die seine geometrischen und floralen Motive animiert werden, genauestens rekonstruiert worden – er ist ein Kunstobjekt, das zwischen der einen Kultur und der anderen hin- und herwechselt. Karin Eden Tamir Zadok Geb. 1979 in Holon. Lebt und arbeitet in Tel Aviv Gaza Canal 2010 Video-Installation, 9:01 Min. Erworben mit einer Beteiligung der Voting for Art Acquisition Group, 2014 Die Werke von Tamir Zadok entlarven die Vorgehensweise derjenigen »Geschichtsvermittler«, die versuchen, durch Mittel wie Propagandafilme, »authentische« Dokumente und Besucherzentren eine nationale Ideologie zu etablieren, das zionistische Meta-Narrativ als einzige moralische »Wahrheit« zu präsentieren. Wenn er ein solches Narrativ ausgewählt hat, verwendet es Zadok, um mit exakt denselben Mitteln künstlich Geschichte zu schaffen, aber eine andere Geschichte zu erzählen. In dieser wird die Lüge entlarvt, doch ist die Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion unscharf und verwirrt den Betrachter. Gaza Canal (2010) ist ein »Mockumentary«, ein vorgeblicher Dokumentarfilm, der eine fiktive Situation beschreibt: Ihm zufolge wurde 2002 ein Kanal gebaut, der im Zuge der Operation »Stille Wasser« den Gazastreifen vom Festland trennt. Diese Operation wird zum auslösenden Moment für eine fiktive Gemeinschaft, in der alle ethnischen, nationalen und ökonomischen Probleme gelöst sind und deren Territorium sich aus einer von Kämpfen zerrissenen Region in eine blühende Insel mit intakter Umwelt und florierendem Tourismus verwandelt hat. Das Werk wird als Werbefilm präsentiert, der im Auftrag des Rabin Visitor Center in Gaza Canal produziert wurde. In diesem Film wird der Bau des Kanals durch die gemeinschaftliche Arbeit junger jüdischer Menschen und arabischer Arbeiter nachvollzogen, die in Form eines Erdbebens, das die Region zum genau richtigen Zeitpunkt ereilt und die Insel Gaza weiter vom israelischen Festland entfernt, ein wenig göttlichen Beistand erhalten. Dem Marketing dienlich sind Interviews mit den Initiatoren des Projekts (Melamed, der Minister für Infrastruktur, wird vom Vater des Künstlers gespielt) und mit zwei deutschen Touristen (gerade zurückgekehrt von dem beliebten Jazzfestival Jazza, das auf der Insel veranstaltet wird). Das von Zadok vorgeschlagene semiotische Modell spielt auf zionistische Bauprojekte an, auf Shimon Peres’ Vision eines Neuen Nahen Ostens und enthält eine Parodie eines in erster Linie durch wirtschaftliche Überlegungen motivierten Militarismus. Seite 18 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Bei den Vorbereitungen für diese Arbeit besuchte der Künstler Geschichtsmuseen in Israel und untersuchte, wie sie das zionistische Nationalnarrativ präsentieren, sowie das Militärmuseum mit der Märtyrergedenkstätte in Amman/Jordanien und das Panorama des »Krieges vom 6. Oktober« in Kairo, die von den Ereignissen und Folgen des Jom-Kippur-Krieges 1973 eine ganz andere Geschichte erzählen, diese jedoch mit denselben Mitteln, mit Fundstücken und Fotografien, präsentieren wie die israelischen Museen. Allen Präsentationen ist gemeinsam, dass sie die ethischen Fragen »betäuben« und den Betrachtern eine erfreuliche ästhetische Erfahrung vermitteln, an die sie wie an eine wundervolle »magische Lösung« glauben sollen, wie der Erzähler zu Beginn des Videos behauptet: »Sage nicht: kann man nicht – sag Kanal!« Noa Rosenberg Seite 19 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 3. Das Tel Aviv Museum of Art 3.1 Chana Schütz: Die Anfänge des Tel Aviv Museum of Art Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 27. März – 21. Juni 2015 Lovis Corinth (German, 1858–1925) Portrait of Dr. Karl Schwarz, 1916 Oil on canvas 41 3/8 × 31 9/16 in. (105.09 × 80.17 cm) Gift of Thomas Corinth M1953.9, Photo credit: Larry Sanders Im Juni 1933 verließ der Berliner Kunsthistoriker und Gründungsdirektor des Jüdischen Museums in Berlin, Dr. Karl Schwarz, Deutschland in Richtung Palästina. Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Juden kam Schwarz mit konkreter Berufsperspektive ins Land. Meir Dizengoff, Bürgermeister von Tel Aviv, hatte ihm den Auftrag erteilt, ein Kunstmuseum zu schaffen. Am Rothschild Boulevard in Dizengoffs eigenem Wohnhaus, im Zentrum der ersten jüdischen Stadt der Neuzeit, sollte ein Museum der Moderne nach europäischen Standards entstehen und Tel Aviv zur eigentlichen Metropole des jüdischen Palästina etablieren. Sammler und Künstler - in Europa wie in Eretz Israel arbeiteten für dieses Ziel und so konnte die Vision Realität werden. Es entstand die bedeutendste Sammlung der Europäischen Moderne im Nahen Osten. Seite 20 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Das Museum am Rothschild Boulevard - seit 1935 in einem weißen, eleganten kubischen Gebäude im Bauhausstil untergebracht - wurde zum Zentrum der Kunst Palästinas, zeitweilig auch der Musikszene, und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Tel Aviv zur wichtigsten Bühne für die moderne Kunst im Lande wurde. Daran hatte Karl Schwarz, der das Tel Aviv Museum von 1933 bis 1947 leitete, maßgeblichen Anteil. 1933 begann er, die Bestände des Museums auszustellen, so z.B. das Gemälde Jude mit Thora (1925) von Marc Chagall (Nr.1 des Museuminventars), ein Geschenk des Künstlers zur Gründung des Museums 1931, oder Reuven Rubins Familienbildnis (The Artist's Family, 1926-27) sowie die hochkarätige Sammlung des Antwerpener Sammlers Maurice Lewin vor allem mit Werken von James Ensor. Ziel der Museumskonzeption in diesen ersten Gründungsjahren war es, das Tel Aviv Museum zu einer repräsentativen Sammlung europäischer Kunst auszubauen. Es müsse zu einem „wirklichen Spiegelbild moderner Kunst aller Länder“ werden, mit diesen Worten (Brief an Georg Kareski, Berlin 20.10.1935) warb Schwarz um Unterstützung. Vor allem diejenigen, die seit 1933 nach Palästina aus Deutschland eingewandert waren, stellten dem Tel Aviv Museum Kunstwerke zur Verfügung. Werke von Marc Chagall und James Ensor (Oscar Fischer, Tel Aviv), Max Pechstein (Heinrich Cohen, Tel Aviv) und ein große Anzahl von Werken von Lesser Ury, z.B. das Gemälde Holsteinische Schweiz (1908) des Berliner Psychoanalytikers Max Eitingon, der sich in Jerusalem niedergelassen hatte oder ein Selbstbildnis von Max Liebermann (1911), gewidmet an Paul Cassirer, das Karl Schwarz von einer Werbetour im Oktober 1938 aus Amsterdam mitbrachte. Auch das Gemälde von Jankel Adler, Purimspiel (1931) gelangte noch 1938 als Geschenk von Bürgern aus Danzig nach Tel Aviv. Bereits am 23. Juli 1933, kurz nach seiner Ankunft in Tel Aviv, wandte sich Karl Schwarz an den bekannten Sammler Erich Goeritz, Chemnitzer Fabrikant und Kunstmäzen, der eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Moderne in Deutschland besaß und schrieb ihm: „Ich bin nun seit kurzem hier und habe die Leitung des Museums Tel Aviv übernommen. Das Museum ist […] kein jüdisches Museum wie z.B. das Berliner, sondern ein allgemeines, das als erstes des Landes, Gemälde, Plastiken, Graphik […] aller Länder sammelt. Es soll das Nationalmuseum des Landes werden.“ Erich Goeritz sandte – zunächst als Leihgabe - Skulpturen von Ernst Barlach, Reneé Sintenis und Wilhelm Lehmbruck, sowie Gemälde von Max Liebermann und Jakob Steinhardt; aber auch eine seltene Bronze von Edgar Degas, sowie eine bedeutende Sammlung an Graphik vor allem von Lovis Corinth. Herausragend waren die Werke von Alexander Archipenko: 35 Arbeiten, hauptsächlich Skulpturen und Skulpturen-Bilder, aber auch einige Gemälde und Arbeiten auf Papier aus seinen bedeutenden frühen Wirkungsjahren 1912-1921. (10 Werke von Archipenko kehrten in den 1950er Jahren zurück an die Familie Goeritz in London, der größte Teil der Sammlung Goeritz verblieb als Geschenk im Tel Aviv Museum). In den Jahren, die auf die Gründung des Staates Israel folgten, begannen viele Sammler vor allem in den USA, das Tel Aviv Museum zu fördern und zu unterstützen. Die Museen in Israel sollten sich mit den Museen in Europa und den Vereinigten Staaten messen lassen und vor allem in der Darstellung moderner, zeitgenössischer Kunstströmungen nicht zurückstehen. Das Tel Aviv Museum erhielt seit den 1950er Jahren erstklassige Kunstwerke aus aller Welt, die deutsche Kunst des 20. Jahrhundert rückte damit - jedoch nur zeitweilig - in den Hintergrund. Im April 1971 erhielt das Museum einen repräsentativen Neubau am Seite 21 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Boulevard Shaul Hamelech, dem 2012 ein Erweiterungsbau hinzugefügt wurde, in dem vornehmlich die israelische Kunst dauerhaft präsentiert wird, sowie der bedeutenden Graphiksammlung des Museums (ermöglicht durch die deutschen Freunde des Tel Aviv Museums) Raum bietet. Bereits unter dem Direktorat von Karl Schwarz umfasste die Graphiksammlung des Tel Aviv Museums mehrere tausend Blätter und Zeichnungen, darunter – als einziges Museum der Welt - das vollständige graphische Werk von Lovis Corinth. Karl Schwarz selbst hatte die Sammlung des Tel Aviv Museums einmal eine „Zufallssammlung“ genannt, er hat in den vierzehn Jahren seiner Amtszeit als Direktor wesentlich dazu beigetragen, dass das Tel Aviv Museum of Art, wie es seit 1989 heißt, zu dem geworden ist, was es heute ist: ein international bedeutendes Kunstmuseum. Seite 22 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 3.2 Suzanne Landau: Von der Vision zur Wirklichkeit: Episoden aus dem Leben des Tel Aviv Museum of Art Text aus dem Museumsjournal Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 27. März – 21. Juni 2015 Erstmals seit seiner Gründung im Jahr 1932 wird das Tel Aviv Museum of Art die Fülle seiner Kunstsammlung außerhalb von Israel vorstellen. Der Martin-Gropius-Bau in Berlin hat das Museum eingeladen, die Ausstellung "Tel Aviv Museum of Art auf Besuch in Berlin" als zentrale Veranstaltung zu Ehren der seit 50 Jahren bestehenden diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland zu präsentieren. Die Ausstellung bietet einen facettenreichen Blick auf die Sammlungen des Tel Aviv Museum of Art - von den ersten Schenkungen bis hin zu den neuesten Errungenschaften - und zeigt 72 bedeutende Arbeiten aus den Abteilungen israelischer Kunst, Drucke und Zeichnungen sowie moderner Kunst, die in unerwarteten Beziehungen nebeneinander zu sehen sein werden. Die modernen Künstler des frühen 20. Jahrhunderts mischen sich unter die zeitgenössischen israelischen Künstler und zwingen somit zu einem Dialog über persönliche, soziale und politische Themen. Darüber hinaus gibt die Ausstellung eine Vorschau auf die neuesten Errungenschaften zeitgenössischer israelischer Kunst, hauptsächlich Videoinstallationen aufstrebender junger Künstler, in denen sich die aktuellen Probleme in der israelischen Gesellschaft widerspiegeln. Die Ausstellung beleuchtet ferner die Geschichte des Tel Aviv Museum of Art - von seinen bescheidenen Anfängen bis hin zu seiner neuen und international gefeierten Architektur. I. Dizengoff House: Ein Museum wird geboren Der erste und visionäre Bürgermeister von Tel Aviv, Meir Dizengoff, beschloss im Jahre 1930, seinen privaten Wohnsitz in ein Kunstmuseum zu verwandeln. Das Museum öffnete am 2. April 1932 offiziell seine Pforten. Ein Jahr vor der Eröffnung hatte Marc Chagall Dizengoff seine Gouache Jude mit Thora (1925) vorgestellt - das Gemälde, dem später die Nummer 1 im Bestandskatalog des Museums zugewiesen werden sollte. Im Jahr 1933 lud Dizengoff den prominenten Kunsthistoriker Dr. Karl Schwarz, den ersten Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, ein und ernannte ihn zum ersten künstlerischen Leiter und Chefkurator des Museums. Schwarz bemühte sich um die Unterstützung zahlreicher befreundeter Kunstsammler aus der ganzen Welt. Der in Berlin ansässige Seite 23 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Kunstsammler Erich Goeritz verschickte den Großteil seiner Sammlung im September 1933 nach Tel Aviv. Die Sammlung bestand aus 500 Einzelstücken Skulpturen, Gemälden, Zeichnungen und Drucken, u. a. Werke von Edgar Degas, Max Liebermann, Oskar Kokoschka, Ernst Barlach, Ludwig Meidner, Erich Heckel und Lovis Corinth, sowie aus einer einzigartigen Zusammenstellung aus 30 frühen Werken des russischen Avantgardekünstlers Alexander Archipenko. Im Jahr 1955 wandelte die Familie von Goeritz diese Sammlung in eine Schenkung um. Im Laufe der ersten Jahre wurden dem Museum weitere großzügige Schenkungen sowie zwei bedeutsame Vermächtnisse zuteil: 35 Arbeiten von Maurice Lewin aus Antwerpen und Werke von James Ensor sowie die Sammlung von Oscar Fischer aus Antwerpen, einschließlich Die Brücke von Mirabeau von Paul Signac (1903) und Die Liebenden von Marc Chagall (1929). Schwarz konnte 1938 Sidney Lamon aus Amsterdam davon überzeugen, dem Museum das monumentale Gemälde Betende Juden in der Synagoge am Jom Kippur von Maurycy Gottlieb (1878) als langfristige Leihgabe zu überlassen. Im Jahr 1955 spendete Lamon das Werk als Schenkung und seitdem ist das Gemälde einer der Glanzpunkte in der ständigen Ausstellung. Die Haupthalle des Tel Aviv Museums war der Ort, an dem David Ben Gurion am 14. Mai 1948 die Gründung des Staates Israels verkündete. Eugen Kolb, ein Überlebender von Bergen-Belsen, wurde 1952 zum künstlerischen Leiter und Generaldirektor des Museums ernannt. Als einflussreicher Kunstkritiker pflegte er persönliche Beziehungen zu internationalen Künstlern. Viele von ihnen spendeten dem Museum wichtige Werke, wie beispielsweise Der verwirrte Planet von Max Ernst (1942), Konstellation vier weißer Formen auf blauem Grund von Jean Arp (1953) und Einsamkeit von Chagall (1933). Kurz nach seiner Ernennung lernte er die jüdisch-amerikanische Kunstsammlerin Peggy Guggenheim kennen. In den Jahren 1954-1955 spendete Guggenheim eine beachtliche Sammlung von 36 Werken – hauptsächlich surrealistische und abstrakte Kunst –, u. a. charakteristische Arbeiten von André Masson, Yves Tanguy, Ben Nicholson und Hans Hofmann, sowie drei prägende Werke von Jackson Pollock. II. Helena Rubinstein Pavillon: Ein neues modernes Domizil Mit den großen Einwanderungswellen der 1950 Jahre in den neu entstandenen Staat erlebte Tel Aviv ein schnelles Wachstum und das Museum bedurfte einer Erweiterung. Im Jahr 1956 leistete Helena Rubinstein für die Errichtung eines Neubaus als Erweiterung für das Dizengoff-Gebäude eine großzügige Spende. Der von den israelischen Architekten Yaacov Rechter und Dov Carmi entworfene Helena Rubinstein Pavillon, der im Herzen der Stadt in der Dizengoff-Straße Nr. 15 steht, wurde im Januar 1959 eröffnet. Bis zum Umzug des Museums in das Hauptgebäude im Jahr 1971, fungierte der Pavillon zwölf Jahre lang als Hauptdomizil des Museums. Seite 24 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart III. Das Hauptgebäude: Ein Traum wird wahr Haim Gamzu diente dem Tel Aviv Museums in der Zeit von 1962 bis 1976 als Direktor. Er entwickelte die Idee, dem Museum eine großflächige und moderne, dauerhafte Heimat zu geben. Das von den israelischen Architekten Dan Eytan und Yitzhak Yashar im Stil des Brutalismus entworfene Gebäude steht auf dem Shaul Hamelech Boulevard in direkter Nachbarschaft zur städtischen Hauptbibliothek Beit Ariela, dem Kameri Theater, der Israeli Opera und dem Bezirksgericht von Tel Aviv. Marc Scheps, der zwischen 1977 und 1990 als Direktor tätig war, gründete die fünf derzeitig vorhandenen Museumsabteilungen und organisierte wichtige internationale Ausstellungen. Im Jahr 1989 wurde das Museum in Tel Aviv Museum of Art umbenannt. IV. Herta und Paul Amir Gebäude: Räume aus Beton und Licht Prof. Mordechai Omer wurde 1994 zum Direktor und Chefkurator ernannt. Er kuratierte großflächige Einzelausstellungen und Retrospektiven zahlreicher etablierter israelischer Künstler, u. a. Itzhak Danziger, Dani Karavan und Künstler aus der jüngeren Generation, wie beispielsweise Sigalit Landau und Michal Rovner sowie internationale Künstler - Mark Rothko und Lucien Freud, um nur einige zu nennen. Um dem weiteren Ausbau Rechnung zu tragen, stellte sich Omer einen neuen Flügel als Ergänzung zur dauerhaften Unterbringung des Museums vor, der für eine Dauerausstellung der israelischen Kunstsammlung des Museums gedacht war. Das neue Gebäude wurde vom amerikanischen Architekten Preston Scott Cohen entworfen, erstreckt sich über das Hauptgebäude und verdoppelt dessen Ausstellungsfläche. Das innovative Gebäude von Scott Cohen ist ein Meilenstein in der Architekturgeschichte von Tel Aviv und Israel. Der zentrale Lichteinfall seiner Struktur vereint die umliegenden Räume, gibt den Besuchern eine Orientierungshilfe und lässt natürliches Licht bis in die unteren Ebenen einfallen. Das Gebäude wurde im Oktober 2011 eingeweiht. V. Das Museum heute Heute präsentiert sich das Ausstellungsprogramm des Museums als Gleichgewicht zwischen zeitgenössischen israelischen und internationalen Künstlern, wobei Künstler, die erstmals in Israel ausstellen, u. a. Jeff Wall, Douglas Gordon, Michaël Borremans, David Claerbout, Gustav Metzger, Anri Sala sowie weibliche Künstler wie Alina Szapocznikow, Marina Abramovic und Raida Adon, besondere Betonung finden. Das Herz des neuen Flügels, der zuvor erwähnte 27 Meter hohe Lichteinfall, wurde von Künstlern wie Douglas Gordon, Joana Vasconcelos und Tom Friedman in einen aktiven Raum für standortspezifische Installationen umgewandelt. Die Vision von Dizengoff und deren Verwirklichung durch die Direktoren der vergangenen Jahre haben das Museum an die Spitze von Tel Aviv als dynamische Kultur- und Kunstmetropole in Israel gebracht. Zu den lebendigen und innovativen Aktivitäten des Museums gehören Kooperationen mit führenden Seite 25 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Museen im Ausland und eine Interaktion mit anderen Kunstformen und -medien, wie beispielsweise Tanz, Performance-Kunst, Musik und Literatur. Seite 26 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 3.3 Raz Samira: Details zur Architektur des Tel Aviv Museum of Art: die Entwicklung einer Kulturinstitution Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 27. März – 21. Juni 2015 Ein Zuhause als Museum Das 1910 erbaute Heim von Meir und Zina Dizengoff war eines der ersten Häuser in Tel Aviv. Nach dem Tod Zinas im Frühjahr 1930 wollte Meir Dizengoff ihre Liebe zur Kunst lebendig erhalten. Ihm war bewusst, dass die in Eretz Israel tätigen Künstler einen Ausstellungsort für ihre Werke brauchten und die sich entwickelnde moderne Stadt ein kulturelles Zentrum benötigte. Das von ihm geplante Kunstmuseum war Teil seiner größeren Vision, aus Tel Aviv eine permanente Heimstätte des Geistes und der Kultur zu machen. Dizengoff begann, die Grundsätze des künftigen Museums zu skizzieren. Um die Ausstellungsfläche zu erweitern, wurde im Herbst 1931 auf dem Dach ein drittes Geschoss errichtet. In den folgenden Monaten arbeitete er intensiv daran, das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss des Hauses für die Eröffnung des Museums vorzubereiten. Ein Meilenstein und Wendepunkt in der Geschichte der israelischen Kunst war die offizielle Eröffnung des Museums am 2. April 1932. Es wurde innerhalb kurzer Zeit zu einem der wichtigsten Kulturzentren der Stadt Tel Aviv. Anlässlich der Eröffnung schenkte der jüdische Künstler Marc Chagall sein Gemälde Jude mit Thora (1925), das die Inventarnummer 1 erhielt und noch heute zu den bekanntesten und kostbarsten Arbeiten der Sammlung gehört. Etwa ein Jahr später, im Juni 1933, bat Dizengoff Dr. Karl Schwarz aus Berlin, der erste künstlerische Direktor und Chefkurator des Museums zu werden. Der Kunstkenner und bedeutende Wissenschaftler hatte sich auf die Geschichte der modernen jüdischen Kunst spezialisiert, und er war der erste Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, das kurz vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten eröffnet worden war. Mit Schwarz trafen etwa 700 Kunstbücher und mehr als 1000 Arbeiten auf Papier in dem jungen Museum ein, die er in einer Anzahl von Ausstellungen präsentierte. Fünf Jahre nach seiner Gründung hatte das Museum bereits einen Bestand von 400 Gemälden, 105 Skulpturen und mehr als 6000 Arbeiten auf Papier von Künstlern aus dem In- und Ausland. Aufgrund des Anwachsens der Sammlung musste auch das Haus Dizengoffs erweitert und den neuen Erfordernissen angepasst werden. Aus diesem Grund leitete Schwarz in Zusammenarbeit mit dem Architekten Carl Rubin umfangreiche Umbaumaßnahmen ein. Sie sollten den Wohnsitz Dizengoffs »unter möglichster Verwendung des bestehenden Mauerwerks bei sehr bescheidenen Mitteln zu einem brauchbaren Museum« umwandeln. Seite 27 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Ein Teil des Umbaus bestand darin, das Museum in 15 Ausstellungssäle und -räume aufzuteilen und die Ausstellungsfläche fast zu verdoppeln. Eine weitere Änderung betraf die Fassade, vor der eine breite Treppe errichtet wurde. Auf der Rückseite des Gebäudes wurde ein großer, moderner, zweistöckiger Flügel hinzugefügt. Sein Erdgeschoss sollte als Konzert- und Vortragssaal genutzt werden, im Obergeschoss standen nun acht Ausstellungsräume zur Verfügung. Das umgebaute Museum wurde am 23. Februar 1936 – dem 75. Geburtstag Dizengoffs - wiedereröffnet. Nach dem Tod Dizengoffs im September 1936 wurde die Stadt Tel Aviv zum Eigentümer des Hauses und bewilligte einen weiteren Umbau. Das dritte Geschoss wurde erweitert, und aus der Privatwohnung Dizengoffs wurden drei Ausstellungsräume für Grafik und Bibliothek. Der Helena Rubinstein Pavillon: Ein Ort für Arbeiten israelischer Künstler In den 1950er-Jahren, während der Immigrationswellen in den jungen Staat Israel, wuchsen die Bevölkerung von Tel Aviv und die Stadt selbst stark. Auch das kulturelle Leben wurde immer reger. Bald war das Haus Dizengoffs zu klein, um den Sammlungen und unterschiedlichen Aktivitäten des Museums Platz zu bieten. Eine der Personen, die für die Erweiterung des Museums wichtig waren und bei seiner Gestaltung eine Schlüsselrolle spielten, war Helena Rubinstein. 1956 entschloss sie sich, einen Erweiterungsbau für das Tel Aviv Museum großzügig zu fördern und stellte die Hälfte der für den Bau erforderlichen finanziellen Mittel zur Verfügung, für die andere Hälfte nahm das Museum ein Darlehen auf. Die Stadt wies den Baugrund zu. Nun sollte sich das neue Gebäude im Zentrum der Stadt befinden, in der Dizengoff Street 15 neben dem Nationaltheater Habima und der städtischen Konzerthalle, heute Charles Bronfman Auditorium. Bei der Wahl der Architekten entschied man sich für Yaacov Rechter und Dov Carmi, Vertreter einer funktionalen und rationalen Baukunst. Der von ihnen geplante Pavillon verfügte über eine Ausstellungsfläche von etwa 1200 Quadratmetern auf drei Etagen und enthielt vier Ausstellungssäle, Bibliothek, Lesesaal und Depoträume. Sein imposantes Erscheinungsbild, die großen Dimensionen, die technischen Neuerungen und die Möglichkeit, zwei oder sogar drei Ausstellungen gleichzeitig zu präsentieren, verwandelten das Tel Aviv Museum in ein zeitgemäßes modernes Museum. Der Helena Rubinstein Pavillon wurde im Januar 1959 eröffnet. Helena Rubinstein, die Israel damals zum ersten Mal besuchte, nahm an der Einweihungszeremonie teil. Nun diente das alte Museum am Rothschild Boulevard hauptsächlich der Präsentation der ständigen Sammlungen und der Kammermusikkonzerte; im neuen Pavillon standen Wechselausstellungen und museumspädagogische Veranstaltungen wie Workshops und didaktische Ausstellungen im Vordergrund. Der endgültige Museumsbau: Ein Wirklichkeit gewordener Traum 1962 wurde Dr. Haim Gamzu, er war bereits 1947 Direktor, auf Wunsch des damaligen Bürgermeisters Haim Levanon zum zweiten Mal Direktor des Tel Aviv Museums. Gamzu entwickelte und warb für die Idee, ein neues, Seite 28 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart großes und modernes Gebäude zu errichten, das dem Tel Aviv Museum eine ständige Heimat bieten sollte. Die Ausschreibung für die Planung des Neubaus gewannen die israelischen Architekten Dan Eytan und Yitzhak Yashar. Ihr aus geometrischen Blöcken in Sichtbeton zusammengefügtes Gebäude im Stil des Brutalismus befindet sich am Shaul Hamelech Boulevard, zwischen Beit Ariela, der öffentlichen Zentralbibliothek von Tel Aviv, und dem Bezirksgericht der Stadt. 1971 war der Bau vollendet, und das Museum zog in sein endgültiges Zuhause um. An der Einweihung, zu der auch ein von Leonard Bernstein dirigiertes Galakonzert gehörte, nahmen die damalige Ministerpräsidentin Golda Meir und der Außenminister Abba Eban teil. Von 1977 bis 1990 war Marc Scheps Direktor des Museums. Er organisierte internationale Ausstellungen, darunter 1980 eine Ausstellung mit Werken der amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts aus dem Museum of Modern Art, New York. 1986 bat Scheps Roy Lichtenstein, ein Wandbild für die Eingangshalle des Museums zu schaffen, das noch heute ein Publikumsmagnet ist. In dieser Zeit zeigte das Museum auch die erste große LichtensteinRetrospektive in Israel. Vor allem galt Scheps’ Engagement der sich entfaltenden israelischen Kunst. 1989 änderte er den Namen des Museums um in ‚Tel Aviv Museum of Art‘. Das angrenzende Grundstück wurde dem Museum angegliedert, dort wurde später ein zweiter Neubau errichtet. Der Skulpturengarten verbindet die beiden Museumsgebäude. Die Stadt Tel Aviv stellte mit dem Dubnov Campus ein ungenutztes Gebäude zur Verfügung, das dank einer Zuwendung der Familie Meyerhoff renoviert und in das Joseph and Rebecca Meyerhoff Art Education Center umgebaut wurde. Es ist zu einem wesentlichen Bestandteil des Museums geworden. Ein neuer Flügel: Das Herta und Paul Amir Gebäude Seit Ende 1994 war Professor Mordechai Omer, Begründer des Fachbereichs Museumskunde und der Genia Schreiber University Art Gallery an der Tel Aviv University, Direktor und Chefkurator des Tel Aviv Museum of Art. Omers Vision war die Errichtung eines neuen Museumsflügels. Denn das Museum benötigte abermals mehr Platz. Der von Omer anvisierte Neubau sollte für eine ständige Präsentation der umfangreichen Sammlung israelischer Kunst vom Jahr 1906 bis zur Gegenwart zur Verfügung stehen und auch Räume für Wechselausstellungen aller Museumsabteilungen enthalten. 2002 wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben; 75 Entwürfe gingen ein, von denen vier in die engere Wahl gezogen wurden. Die Wahl fiel schließlich auf den US-amerikanischen Architekten Preston Scott Cohen, Leiter des Fachbereichs Architektur an der Harvard University Graduate School of Design. Der Neubau wurde neben dem Hauptgebäude errichtet. Er verdoppelte die Ausstellungsfläche. Benannt wurde der neue Flügel nach Herta und Paul Amir aus Los Angeles, die mit einem bedeutenden Beitrag unterstützten. Die Herausforderung bestand im Schaffen einer aktuellen architektonischen Form, die den Prinzipien des White Cube entsprechen und eine Präsentation im Geist der Moderne gestatten würden. Das neue Museumsgebäude sollte sich in das Kulturquartier einfügen, zu dem auch das Tel Aviv Performing Arts Center mit der Israeli Opera und dem Cameri Theater sowie die Stadtbibliothek gehören. Der neue Flügel enthält mehrere Ebenen, stellt sich in seinem Äußeren jedoch flach dar und harmoniert mit seiner vom Beton geprägten städtischen Umgebung. Charakteristisch für den durch Linien und Vielschichtigkeit Seite 29 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart bestimmten, dynamischen architektonischen Raum des Gebäudeinneren sind Bewegungsachsen, die den Besucher in rechteckige Ausstellungssäle leiten. Die vertikale Dimension des Gebäudes wird durch den sogenannten Lightfall erschlossen. Dieser verbindet alle an ihn grenzenden Räume, bietet den Besuchern einen Orientierungspunkt und lässt Tageslicht bis hinunter ins Tiefgeschoss fallen. Seine Seiten bestehen aus vorgefertigten Sichtbetonflächen. Die durchgehende Außenhülle des Baus besteht aus 430 polierten Zementtafeln, die sich in unterschiedlichen Winkeln »falten«. Das Gebäude wurde im Oktober 2011 eingeweiht. 2012 wurde Suzanne Landau zur Direktorin und Chefkuratorin des Tel Aviv Museum of Art ernannt. Zwei Jahre nach ihrem Amtsantritt machte sie aus der Abteilung für moderne und zeitgenössische Kunst zwei separate Abteilungen. 2014 wurden die David J. Azrieli Central Archives and Israeli Research Center for Architecture eröffnet. Dieses Forschungsinstitut widmet sich der Architektur in ihren künstlerischen, kulturellen, gesellschaftlichen, politischen und technischen Aspekten und hat es sich zum Ziel gesetzt, architektonische Quellen verschiedener Medien zu sammeln und zu archivieren, wie Entwürfe, Skizzen, Modelle, digitales Material, Textdokumente, Briefe und anderes. Seite 30 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 4. Vermittlungsprogramm Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 27. März – 21. Juni 2015 Für Schülerinnen und Schüler Kunst kann nicht verbinden. Aber Kunst ist imstande, die eigenen Sichtachsen zu ändern und neue Perspektiven auf die Welt zu gewinnen. Die Ausstellung „Jahrhundertzeichen“ lässt unsere eigene Gegenwärtigkeit einen Schritt zurücktreten und sie mit anderen Epochen vergleichen. Es sind Meisterwerke der Moderne von Chagall, Degas und Kandinsky über Picasso, Pollock und Rothko bis Lesser Ury, die in den Dialog mit uns und mit zeitgenössischer Kunst aus Israel treten. Ihre Themen sind aktuell: Natur- und Stadtlandschaften, Mann und Frau, Religion und Politik. Dabei kondensieren die Künstler ihr Wissen und ihre Empfindungen und schaffen Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen, Installationen und Videos. Sie kommen dabei zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Die verschiedenen Sichtweisen künstlerisch und geschichtlich zu decodieren und zu vergleichen, sind die großen Themen der Führungen und Workshops. Dahingegen rückt die MGB SchülerUni den Anlass der Ausstellung in den Fokus: Am 12. Mai 2015 jährt sich die Unterzeichnung der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Staat Israel und Deutschland zum fünfzigsten Mal. Um zu verstehen, was in den vergangenen fünfzig Jahren zwischen Israel und Deutschland passiert ist, um das Erreichte zu würdigen, muss man in die Zeit, als die Wunde zwischen dem Volk der Täter und dem Volk der Opfer so tief klaffte, dass niemand glaubte, sie werde sich jemals schließen. Immer wieder sonntags… Während der Ausstellungslaufzeit laden wir Familien ein, immer sonntags von 13 – 15 Uhr gemeinsam die Ausstellung zu entdecken und bildnerischpraktisch tätig zu werden. Anmeldung empfohlen, begrenzte Teilnehmerzahl. Seite 31 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Workshops Sehen, verstehen, selber machen ist das Motto der Schülerworkshops. In Theorie und bildnerisch-praktischen Arbeiten werden Themen diskutiert und künstlerisch bearbeitet. Die Workshops ermöglichen Schulklassen einen vertiefenden Zugang in Maltechniken, Künstlerreflexionen und gesellschaftspolitische Inhalte in Europa und Israel. Workshop 1 Ich seh‘ etwas, was Du nicht siehst Selbstportrait – Fremdportrait Ich seh‘ etwas, was Du nicht siehst - an Dir und in Dir. Frauen als Muse, als Modell, als Lebensthema. Picasso stellte sie in ihren vielen Facetten – zersplittert und vielgesichtig dar, Degas gegenständlich ohne jegliche Ironie, Archipenko zerlegt sie in geometrische Formen und Schiele zeigt sie mit eindringlichem Blick. Ich seh‘ etwas, was Du nicht siehst - an mir und in mir. Männer zeichnen sich selbst, als Spiegel der Gesellschaft wie Beckmann oder nachdenklich skeptisch als grober Holzschnitt wie Heckel. Und jetzt seid Ihr an der Reihe: wer zeichnet wie wen? Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 SchülerInnen Öffentlicher Workshop: Sonntag, 12.04.2015 und 14.06.2015, 13-15 Uhr keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) Workshop 2 Künstler, träume für uns Malerei trifft Videokunst Betrachten wir zunächst das Schaffen des Malers: Was zunächst als Einschränkung gesehen werden könnte, ist eigentlich ein Traum von Freiheit: Die Reduktion von der dreidimensionalen, sichtbaren Welt auf die zweidimensionale Bildfläche. Sie öffnet dem Maler ein Spektrum an Möglichkeiten. Aus dem feinen Gewebe Farbe, Form und Fläche erträumt er ein Bild – hingetupft zart, expressiv kraftvoll oder transzendent abstrakt. Und der Videokünstler? Dort wo der Maler seinen Blick in einem Bild kondensiert, entfaltet er ganze Bilderzählungen bei der wir uns automatisch fragen, ist das real oder geträumt? Malerei trifft Videokunst – Meisterwerke von Künstlern wie Chagall, Seurat, Rothko und Picasso treffen auf zwei zeitgenössische Videoarbeiten und dann entscheidet ihr: wer kommt Euerm Traum am nächsten. Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 SchülerInnen Öffentlicher Workshop: Sonntag, 26.04.2015 und 21.06.2015, 13-15 Uhr keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) Workshop 3 It-Girl? It-Boy? It-Art! Auf der Suche nach dem Kunstwerk mit dem gewissen Etwas. Heute gibt es Stil-Ikonen, Rockstar-Töchter oder Firmenerben, um die sich die Medien, Modehäuser und Millionen Menschen reißen. Bei uns machen sich Schüler in der Ausstellung auf die Suche nach Kunstwerken mit Ausstrahlung, Sexappeal und Charisma. Sie halten Ausschau nach Werken, die sie faszinieren und ihrer Meinung nach die Kraft haben, andere Menschen zu begeistern. Wir fragen: Welches Kunstwerk besitzt Seite 32 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart das Potenzial, junge Menschen zu begeistern. Dann fragen wir natürlich nach dem warum und bündeln das Subjektive mit den kunstgeschichtlichen Kriterien. So wird skizziert, bewertet und diskutiert. Das Ergebnis: Das Finden der It-Art der jungen Generation und vielleicht das Auffinden einer neue Selbstwahrnehmung. Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 SchülerInnen Öffentlicher Workshop: Sonntag, 17.05.2015, 13-15 Uhr keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) MGB SchülerUni Wir öffnen unser Haus und vertiefen für SchülerInnen der Klassen 7 bis 12 und Lehrende in Vortragsgesprächen Themen, die durch die Ausstellung „Jahrhundertzeichen“ tangiert werden. Dazu laden wir Experten ein, nach einem Impulsreferat den jungen Menschen Rede und Antwort zu stehen. Die Vorträge sind gekoppelt mit einer anschließenden Führung durch die Ausstellung. Dauer der Vorlesung und Führung jeweils 60 min. Vortrag und Führung sind kostenlos. Was ist Antisemitismus? Nach dem Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo in Paris am 7. Januar 2015 wurde zwei Tage später ein jüdischer Supermarkt Ziel von Terroranschlägen. Im September 2014 rief der Zentralrat der Juden in Berlin zu einer Demonstration gegen Judenhass auf. Der Antisemitismus-Bericht eines unabhängigen Expertenrats, den der Bundestag 2012 in Auftrag gegeben hatte, ergab, dass 20 Prozent der Deutschen latent antisemitisch eingestellt sind. Immer noch gibt es massive Vorurteile gegen Juden und antiisraelische Klischees, meist auf Grund von schlichter Unwissenheit. Der Vortrag gibt Einblicke in die Geschichte und aktuelle Antisemitismusforschung sowie in die Grenzen der Meinungsfreiheit. Ein Vortragsgespräch mit Dr. Isabel Enzenbach, Antisemitismusforscherin an der Technischen Universität Berlin. Do, 23.4.2015, 10.30 – 13h, Anmeldung erforderlich Wie bleibt Geschichte lebendig? Margot Friedländer, 1921 in Berlin geboren, wurde 1944 nach Theresienstadt deportiert und überlebte. 1946 emigierte sie nach New York. Nach nahezu 60 Jahren, 2004, besuchte sie erstmals wieder Berlin. Heute lebt sie hier und widmet ihre Kraft gegen das Vergessen. Die Kinderoper Brundibár wurde im Ghetto Theresienstadt uraufgeführt und gleichzeitig von den Nazis missbraucht, um die Zustände im KZ zu verschleiern. 2014 wurde Brundibár von der Schaubühne Berlin wiederentdeckt und mit Jugendlichen aus schwierigen psychischen und sozialen Situationen kommend aufgeführt. Zur Vorbereitung reisten sie nach Theresienstadt und gerieten dort in den Sog der Geschichte, die sie bisher wenig interessierte. Ein Vormittag zum Thema Erinnerungskultur und gegen Rechtsextremismus und Ausgrenzung. Seite 33 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Ein Gespräch mit Margot Friedländer, Holocaustüberlebende, und SchauspielerInnen der Kinderoper Brundibár. Do, 28. Mai 2015, 10.30h – 13h, Anmeldung erforderlich Junge Juden in Deutschland Am 12. Mai jährt sich zum fünfzigsten Mal die Vertragsunterzeichnung zwischen Israel und Deutschland zur Aufnahme der diplomatischen Beziehungen. Grund für uns, deutsche Bürger jüdischen Glaubens einzuladen und zuzuhören. Leeor Engländer ist Jude und lebt in Deutschland. Seine polnischen Großeltern mütterlicherseits haben den Holocaust überlebt. Sein Vater wiederum war Israeli. Ein Großteil seiner Familie lebt in Israel. Sein Bruder, seine Cousinen sind aus Europa nach Israel zurückgewandert. Er ist ein echter, gebürtiger, stolzer Deutscher, jüdisch – er gehört nach Deutschland, sagt er, das sei seine Heimat und trotzdem hat er stets ein Bein in Israel. Was bedeutet der Staat Israel für Juden? Welche Verantwortung trägt die 2. und 3. Generation deutscher Bürger für den Staat Israel? Was bedeutet das 50jährige Jubiläum für Juden, Deutsche und jüdische Deutsche… Mi, 6. Mai 2015, 10-30 – 13h, Anmeldung erforderlich Kostenlose Lehrerführung: Do, 16.4.2015, 17 Uhr, Anmeldung erforderlich Öffentliche Workshops (für SchülerInnen ab 5 Jahren): siehe Veranstaltungstermine, keine Gebühr, Anmeldung erforderlich, begrenzte Teilnehmerzahl Angemeldete Workshops für Schulklassen täglich außer dienstags möglich: 85 € je Gruppe (bis zu 30 SchülerInnen) Anmeldung Vermittlungsprogramm [email protected] T +49 30 247 49 888 F +49 30 247 49 883 www.gropiusbau.de/schuelerprogramm Seite 34 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 5. Daten & Fakten Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 27. März – 21. Juni 2015 Öffnungszeiten Mittwoch bis Montag 10 – 19 Uhr, Dienstag geschlossen, an den Feiertagen geöffnet Veranstalter: Berliner Festspiele. Eine Ausstellung des Tel Aviv Museum of Art und des Martin-Gropius-Bau. Kommunikation Leitung: Dr. Susanne Rockweiler Presse: Christiane Zippel T +49 30 254 86 – 236, F +49 30 254 86 – 235 [email protected] Organisation: Ellen Clemens T +49 30 254 86 – 123, F +49 30 254 86 – 107 [email protected] Eintrittspreise 10 € / ermäßigt 7 €, Gruppen (ab 5 Personen) p.P. 7 € Eintritt frei bis 16 Jahre Kombi-Tickets zum vergünstigten Preis an der Kasse erhältlich Online-Tickets: www.gropiusbau.de/tickets Katalog Erschienen im Prestel Verlag Preis in der Ausstellung: 25 Euro Führungen Öffentliche Führungen Sonntags, 15 Uhr (ohne Anmeldung), 3 € zzgl. Eintritt p.P. 7 € Angemeldete Führungen Für Gruppen: Führungen in deutscher Sprache (60 min.) Erwachsene: 60 € zzgl. Eintritt p.P. 7 € Schulklassen: 45 € zzgl. Eintritt p.P 5 €, Eintritt frei bis 16 Jahre Führungen in anderen Sprachen zzgl. 10 € Lunchführungen: Mittwochs 13 Uhr, 1.4., 6.5., 3.6.2015 Öffentliche Workshops für Familien Sonntags 13 Uhr: 12.4., 26.4., 17.5., 14.6., 21.6.2015 keine Gebühr, Anmeldung empfohlen, begrenzte Teilnehmerzahl Programm: www.gropiusbau.de/schuelerprogramm Beratung und Anmeldung für Führungen MuseumsInformation Berlin Tel. +49 30 24749-888, Fax +49 30 24749-883 [email protected] www.museumsdienst-berlin.de Seite 35 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 6. Partner & Sponsoren Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 27. März – 21. Juni 2015 Veranstalter: Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch: Ermöglicht durch: Gefördert durch: In Kooperation mit: Seite 36 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Partner: Medienpartner: Seite 37 / 37 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 24.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Anlagen Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 27. März – 21. Juni 2015 - Copyrightliste Informationen zu: - Katalog zur Ausstellung - Presseerklärung des Auswärtigen Amts und des Außenministeriums des Staates Israel: Enthüllung des gemeinsamen Logos anlässlich des 50. Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel im Jahr 2015 - Israelische Botschaft: Kulturprojektauswahl für das Jubiläumsjahr - Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2015 - Wall AG - Antenna International - Flyer —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 18.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Martin-Gropius-Bau Berlin 27. März – 21. Juni 2015 Bitte beachten Sie die Bildlegenden. Das Bildmaterial dient ausschließlich zur aktuellen redaktionellen Berichterstattung über die Ausstellung „Jahrhundertzeichen. Tel Aviv Museum of Art visits Berlin. Kunst der Moderne und Gegenwart“ (27. März bis 21. Juni 2015) im Martin-Gropius-Bau. Die Berichterstattung von Text und Bild muss im Verhältnis 1:1 stehen, dann ist das Bildmaterial für 5 Bilder kostenfrei. Die Bilder dürfen nicht beschnitten, überdruckt oder manipuliert werden. Bitte vermerken Sie bei der Veröffentlichung die Angaben der Bildlegende. Die Rechte für Titelbildnutzungen und Bildstrecken sind bei dem jeweiligen Rechteinhaber direkt einzuholen und können kostenpflichtig sein. Wir bitten um Zusendung von 2 Belegexemplaren an die unten genannte Adresse. Please respect the copyright. All image material is to be used solely for editorial coverage of the current exhibition “The Century Mark. Tel Aviv Museum of Art visits Berlin. Modern and Contemporary Art” (March 27th to June 21th 2015) at the Martin-Gropius-Bau. Please always mention the name of the artist, the work title and the copyright in the caption. The images must not be altered in any way, such as being cropped or printed over. The rights of use for title-page photos or photo spreads are to be obtained directly from the respective copyright holder. The ratio of text to image in the coverage should be 1:1, in which case there will be no charge for the use of 5 photos. Please send us 2 copies of your article to the address mentioned below. Martin-Gropius-Bau Pressearbeit / press office: Tel: +49 30 25486-236 | Fax: +49 30 25486-235 | [email protected] Öffentlichkeitsarbeit / public relations: Tel: +49 30 25486-123 | Fax: +49 30 25486-107 | [email protected] Download der Bilddateien unter / Download of the images at: www.gropiusbau.de/presse 01_MarkRothko.jpg Mark Rothko No. 24 (Untitled), 1951 Oil on canvas, 236.9 x 120.7 Tel Aviv Museum of Art Gift of The Mark Rothko Foundation, Inc., New York, through the American Friends of the Tel Aviv Museum of Art, 1986 © Kate Rothko-Prizel & Christopher Rothko / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 / Photo Avraham Hay Seite 1 / 4 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 18.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 02_PabloPicasso.jpg Pablo Picasso Bust of a Woman, 1953 Oil on panel, 91.5 x 72.5 Tel Aviv Museum of Art Bequest of Marya Rubinstein Bernard-Adir, New York, in memory of Dr. Bernard Bernard, 1978 © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 / Photo Avraham Hay 03_WassilyKandinsky.jpg Wassiliy Kandinsky Murnau, Landscape with Green House, 1909 Oil on cardboard, 69x94 Private collection, on long-term loan to the Tel Aviv Museum of Art © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 04_LesserUry.jpg Lesser Ury Holstein Switzerland, 1908 Oil on canvas, 100x70 Tel Aviv Museum of Art Purchased through a contribution from Arieh Shenkar, 1944 Photo Elad Sarig 05_JamesEnsor.jpg James Ensor My Favorite Room, 1892 Oil on canvas, 80x100 Tel Aviv Museum of Art Gift of the children of Oscar and Shulamit Fischer, Tel Aviv, 1947 In memory of their parents © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 / Photo Avraham Hay Seite 2 / 4 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 18.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 06_AlexanderArchipenko.jpg Alexander Archipenko Seated Woman, 1920 Painted plaster, h. 57 Tel Aviv Museum of Art Gift of the Goeritz Family, London, 1956 In memory of Erich Goeritz © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 / Photo Elad Sarig 07_MaxErnst.jpg Max Ernst The Bewildered Planet, 1942 Oil on canvas, 110 x 140 Tel Aviv Museum of Art Gift of the artist, 1955 © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 / Photo Avraham Hay 08_JacksonPollock.jpg Jackson Pollock Dancers, 1946 Oil on canvas, 56.5 x 46 Tel Aviv Museum of Art Gift of Peggy Guggenheim, Venice, through the America-Israel Cultural Foundation, 1954 © Pollock-Krasner Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn 2015 / Photo Elad Sarig Seite 3 / 4 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 18.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart 09_AlbertoGiacometti.jpg Alberto Giacometti Venetian Woman IX, 1956-57 Bronze, h: 113.7 Tel Aviv Museum of Art Acquisition through the Gilman Foundation, New York, with the assistance of Dina Ettinger and Tamar Rudich, 2001 © Succession Alberto Giacometti (Fondation Alberto et Annette Giacometti, Paris + ADAGP, Paris) 2015 Das Bild darf ausschließlich mit Sockel und seiner Gesamtheit abgebildet werden. Das Bild darf nicht beschnitten oder überdruckt werden und nur für Pressezwecke genutzt werden. Für jede andere Benutzung muss von der Fondation Giacometti ([email protected]) und der ADAGP ([email protected]) genehmigt werden. 10_GuyBenNer.jpg Guy Ben Ner Treehouse Kit, 2005 Video Installation (detail) Tel Aviv Museum of Art Purchased with the donation of Rivka Saker and Uzi Zucker Fund for Contemporary Israeli Art, through the American Friends of the Tel Aviv Museum of Art, 2009 © Guy Ben-Ner / Photo Elad Sarig 11_YaelBartana.jpg Yael Bartana And Europe Will Be Stunned, 2007-2011 Video still Tel Aviv Museum of Art Purchased with funds contributed by the Acquisition Fund of the British Friends of the Art Museums of Israel; co-owned with the Solomon R. Guggenheim Museum, New York, 2012 © Yael Bartana 12_MarcChagall.jpg Marc Chagall Solitude, 1933 Oil on canvas, 102 x 169 Tel Aviv Museum of Art Gift of the artist, 1953 © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 / Photo Elad Sarig Seite 4 / 4 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 18.03.2015 Tel Aviv Museum of Art (Hrsg.) Tel Aviv Museum of Art Meisterwerke der Sammlung 208 Seiten mit 200 Abbildungen Gebunden, 24 x 32 cm € 49,95 [D] / € 51,40 [A], CHF 66,90 ISBN: 978-3-7913-5460-6 Katalog zur Ausstellung „Jahrhundertzeichen. Tel Aviv Museum visits Berlin“ Martin-Gropius-Bau, Berlin (27. März – 21. Juni 2015) Das Tel Aviv Museum of Art ist Israels führendes Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Gleichzeitig beherbergt es die weltweit größte Sammlung israelischer Kunst. Seit seiner Gründung im Jahr 1932 verkörpert das Haus den kulturellen Mittelpunkt der Stadt – mit einem lebendigen Mix aus seiner Sammlung zu den wichtigsten Stilrichtungen der ersten Hälfte des 20. Jh. und zeitgenössischen Ausstellungen, die alle künstlerischen Disziplinen umfassen: Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie, Videokunst, Installationen, Architektur und Design. Ein Großteil des Bestandes ist großzügigen Schenkungen von Künstlern, Sammlern, Förderern und Freunden zu verdanken. Ergänzt wird er durch zahlreiche Werke und Sammlungen, die dem Museum als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt wurden. Anläßlich der Festlichkeiten zum Jubiläum der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel am 12. Mai 1965 sind diese Meisterwerke erstmals in Deutschland zu sehen. Die vorliegende Publikation bietet einen Einblick in den reichen Schatz dieser außergewöhnlichen, international unterstützten Sammlung des bedeutendsten Museums Israels für moderne und zeitgenössische Kunst. Weitere Informationen: Prestel Verlag, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pia Werner, 089-4136-2355, [email protected]: Nach erfolgter Rezension bitten wir um einen Beleg. Vielen Dank! Ministry of Foreign Affairs Jerusalem Spokesperson’s Bureau משרד החו ירושלי לשכת הדובר Gemeinsame Presseerklärung des Auswärtigen Amts und des Außenministeriums des Staates Israel Erscheinungsdatum 25.02.2014 in deutscher, englischer und hebräischer Sprache. Enthüllung des gemeinsamen Logos anlässlich des 50. Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel im Jahr 2015 Die Regierung des Staates Israel und die Bundesregierung haben heute in Jerusalem die fünfte Runde der Deutsch-Israelischen Regierungskonsultationen abgehalten. Eines der Gesprächsthemen war die Begehung des 50. Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern im Jahr 2015. Im Vorfeld der Regierungskonsultationen haben die Außenministerien Israels und Deutschlands in Zusammenarbeit mit der Bezalel Akademie für Kunst und Design einen Logo-Wettbewerb ausgerichtet, in dessen Rahmen deutsch-israelische Studententeams gemeinsam kreative Vorschläge für ein Jubiläumslogo erarbeitet haben. Unter den 18 unterbreiteten Vorschlägen wählte eine gemeinsame deutsch-israelische Jury das Gewinner-Logo aus, das von Herrn Ariel Wollek und Frau Ticha Matting entworfen wurde. Die beiden jungen Künstler erklärten, dass sie bei ihrem Entwurf zweierlei im Blick hatten: Einerseits die Wirkung des Logos als Schleife und damit als Symbol diplomatischer Beziehungen – andererseits seine Wahrnehmung als Sinnbild der Unendlichkeit, das für das noch unausgeschöpfte Zukunftspotential der deutschisraelischen Beziehungen steht. 025303408 : פקס025303343/555 : טל--- 91035 ירושלי,9 שד' יצחק רבי 9 Yitzhak Rabin Blvd., Jerusalem 91035 --- Tel: 02.5303343/555 Fax: 02.5303408 Kulturprojektauswahl für das Jubiläumsjahr Veranstaltungsübersicht Veranstaltung Weitere Information Ort Datum von bis Leipziger Buchmesse Israelische Autoren auf der Buchmesse und im Rahmenprogramm Leipzig 12.03. 16.03. Mazal tov! Pasinger Kulturfestival anlässlich "50 Jahre" Pasinger Fabrik präsentiert Events rund um das Jubiläum München 26.03. 12.05. Theater: Out of Mea Shearim Deutsches Schauspielhaus Hamburg Hamburg 10.04. 11.04. Eröffnung der Ausstellung TLV Museum @ MGB Werke des Tel Aviv Museum of Art zu Gast im Martin Gropius Bau Berlin 26.03. 21.06. X Jazz Festival Fokus Israel Berlin 07.05. 10.05. Batsheva Dance Company Hellerau Dresden 19.06. 21.06. Playground Israel Theater Festival Parkaue Jugendtheater Berlin 01.07. 05.07. Jüdische Woche Leipzig – Schwerpunkt Israel Diverse Orte Leipzig 29.06. 06.07. Eröffnung der Young Euro Classics mit dem Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar Project 2015 Gendarmenmarkt Berlin 07.08. 07.08. Israel Philharmonic Orchestra (Ludwigshafen (? 3.9.) Bonn: 5.9., Berlin: 6.9.) LU / Bonn / Berlin 03.09. 10.09. Festival of Lights Israel und “50 Jahre” sind Thema des Festival of Lights Berlin Berlin - all over 09.10. 18.10. Leipziger Opernball Gastland Israel Leipzig 31.10. 31.10. Stand: 11. März 2015 rot: HIGHLIGHT Weitere Informationen unter www.de50il.org Interessante Presseerklärungen: Die Deutsch-Israelische Gesellschaft konzipiert eine Ausstellung zu “50 JahreDeutschland – Israel – Menschliche Beziehungen” Kreativwettbewerb für Jugendliche SPD- Bundestagsfraktion lobt Otto- Wels- Preis zum Thema Israel aus Deutsch-Israelische Kooperationen der Freien Universität Berlin Tel Aviv Museum visits Berlin 50 Kunstwerke reisen nach Jerusalem Das Jubiläumsjahr zu Gast beim Festival of Lights 2015 Knesset to play friendly against Bundestag Netzwerk Weisse Stadt Tel Aviv – Tel Aviv White City Network - Projekte und Events “Shalom Israel” – Motto und Termin (31.10.) des Leipziger Opernballs stehen fest MPG: Wissenschaft feiert 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen “Deutschland, Juden und Israel” - Virtuelle Ausstellung der National Library Israel Erstes Abkommen über gemeinsame Promotionen zwischen deutscher und israelischer Universität Interessante Sonderschwerpunkte und –Publikationen: Programmschwerpunkt im Deutschlandradio Programmschwerpunkt Deutschlandradio Kultur Dossier der Jüdischen Allgemeinen Zeitung APuZ “Israel und Deutschland” Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2015 Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau 2015 5. Dezember 2014 bis 6. April 2015 WChUTEMAS Ein russisches Labor der Moderne. Architekturentwürfe 1920 – 1930 Veranstalter: Berliner Festspiele. Eine Ausstellung des Martin-Gropius-Bau und des Staatlichen Schtschussew Museum für Architektur Moskau 21. Februar bis 19. April 2015 Liu Xia – Eine Fotografin aus China Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau 18. März bis 14. Juni 2015 Tanz der Ahnen Kunst vom Sepik in Papua-Neuguinea Veranstalter: Berliner Festspiele. Eine Ausstellung des Musée du quai Branly, Paris. In Zusammenarbeit mit Martin-Gropius-Bau und Museum Rietberg, Zürich. Kuratiert von Philippe Peltier, Musée du quai Branly, und Markus Schindlbeck, Ethnologisches Museum – Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz 21. März bis 8. Juni 2015 ZERO Die internationale Kunstbewegung der 50er und 60er Jahre Veranstalter: ZERO foundation. In Kooperation mit Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau 27. März bis 21. Juni 2015 Jahrhundertzeichen Tel Aviv Museum of Art visits Berlin Kunst der Moderne und Gegenwart Veranstalter: Berliner Festspiele Eine Ausstellung des Tel Aviv Museum of Art und der Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau 06. Mai bis 23. August 2015 Fassbinder - JETZT Veranstalter: Deutsches Filminstitut - DIF e.V. / Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main. In Kooperation mit der Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds Seite 1 / 2 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 18.03.2015 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2015 28. Juni bis 8. August 2015 Tino Sehgal Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds 11. September 2015 bis 10. Januar 2016 Von Hockney bis Holbein Die Sammlung Würth in Berlin Veranstalter: Museum Würth und Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau 15. Oktober 2015 bis 31. Januar 2016 Germaine Krull - Fotografien Veranstalter: Berliner Festspiele. Eine Ausstellung des Jeu de Paume in Zusammenarbeit mit Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch: Seite 2 / 2 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 18.03.2015 Unternehmensdarstellung Wall AG Wall AG. Für Städte. Für Menschen. Die Wall AG ist ein international tätiger Spezialist für Stadtmöblierung und Außenwerbung und Teil des Konzerns JCDecaux SA, der Nummer 1 der Außenwerbung weltweit. Das 1976 gegründete Unternehmen gestaltet unter Einbeziehung namhafter Architekten und Designer den öffentlichen Raum mit zukunftsfähigen Stadtmöbeln. Selbstreinigende, behindertengerechte City-Toiletten, Wartehallen, Stadtinformationsanlagen, Multifunktionssäulen, Kioske und hochwertige Werbeträger werden im eigenen Werk im brandenburgischen Velten hergestellt. Die Städte erhalten die Stadtmöbel kostenlos. Die Investitionen refinanziert Wall durch die Vermarktung der in die Produkte integrierten Werbeflächen. Über 28 verschiedene Designlinien hat das Unternehmen bislang für den urbanen Raum entwickelt. Wall realisiert das Konzept .Alles aus einer Hand: Entwicklung und Produktion, Reinigung und Wartung der Stadtmöbel sowie die Vermarktung der Werbeflächen erfolgen durch das Unternehmen selbst. Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit kennzeichnen die Produkte und Dienstleistungen von Wall. Dieses Geschäftsmodell öffnet nicht nur den Städten, sondern auch der Außenwerbung neue Chancen und Räume. Werbeträger von Wall bringen die medialen Vorteile auf den Punkt: Die hoch frequentierten Standorte auf öffentlichen Plätzen und Straßen, die plakative Größe sowie die überzeugende Kontaktqualität kennzeichnen alle Wall- Premiumwerbeflächen. Bei der Vermarktung geht es um Klasse statt Masse: Wall lässt die immer bessere Qualität für sich sprechen. Seit Januar 2011 vermarkten die Wall AG und die JCDecaux Deutschland GmbH gemeinsam unter der Vertriebsmarke WallDecaux Premium Outdoor Sales, als Unternehmensbereich der Wall AG, ihre Werbeflächen in mehr als 40 deutschen Städten, darunter alle Millionenstädte. WallDecaux ist der größte Anbieter in Deutschland für das Werbeformat City Light Poster (CLP). Insgesamt vermarktet Wall europaweit mehr als 92.400 Werbeflächen, davon mehr als 6.235 an Transportmitteln wie Tram, Bus, U-Bahn und LKWs. Seit Beginn des Jahres 2011 ist der Vorstand der Wall AG auch verantwortlich für das Management der JCDecaux Deutschland GmbH und führt somit insgesamt 1.069 Mitarbeiter in Deutschland und der Türkei. Audioführung für Erwachsene und Kinder „Jahrhundertzeichen. Tel Aviv Museum of Art visits Berlin“ Die Audioführung von Antenna International™ bietet die einmalige Gelegenheit, die spannende Entstehungs- und Sammlungsgeschichte des Tel Aviv Museum of Art kennenzulernen. So erklärt die Führung beispielsweise, warum sich das Museum zunächst in den Wohnräumen seines Gründers Meir Dizengoff befand. Oder warum die schillernde amerikanische Kunstmäzenin Peggy Guggenheim dem Museum zahlreiche Meisterwerke von Jackson Pollock übereignete. Ebenso wird gefragt, was den Maler Marc Chagall mit Israel verbindet oder warum ein solch berühmter Künstler wie Mark Rothko seinen Namen änderte. Neben einer fundierten Einführung in die Geschichte des Museums und der Besprechung ausgesuchter Werke gibt die Audioführung auch einen vertiefenden Einblick in die Geschichte und politische Entwicklung des immer noch jungen Staates Israel. Einen Schwerpunkt bilden dabei zahlreiche Videoarbeiten zeitgenössischer israelischer Künstler. Der Hörer hat so die Möglichkeit, durch kenntnisreiche Werkanalysen auch die zeitgenössische israelische Kunst kennenzulernen. Für die jüngeren Besucher gibt es eine eigene Audioführung mit Lena und Paul, die einigen Audioguide-Nutzern schon aus früheren Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau bekannt sind. In einem lebendigen Dialog erklären sie ausgewählte Werke und bringen den jungen Besuchern so die Geschichte und die Sammlung des Museums näher. Die Audioführung für Erwachsene ist auf Deutsch und Englisch für 4,00 Euro erhältlich. Die Kinderführung gibt es auf Deutsch für 3,00 Euro. Über Antenna International™: Seit mehr als 20 Jahren ist Antenna International™ führend auf dem Gebiet professioneller Interpretation. Neben Audioführungen und Multimediaproduktionen in höchster Qualität bieten wir maßgeschneiderte technische Lösungen und hochklassigen Personalservice. Das Ziel von Antenna International™ ist eine emotional ansprechende und intellektuell herausfordernde Erfahrung zu erzeugen, sei es für die Besucher von Museen, historischen Sehenswürdigkeiten oder anderen Attraktionen. Weltweit widmen sich Mitarbeiter in mehr als 14 Niederlassungen dieser Aufgabe, mit Erfolg: Täglich nehmen über 50.000 Menschen die Dienstleistung von Antenna International™ in über 500 kulturell führenden Institutionen in Anspruch. So unter anderem im Metropolitan Museum in New York, im Louvre in Paris und in den Vatikanischen Museen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Antenna International™ | Antenna Audio GmbH Rosemarie Wirthmüller (Geschäftsführung) Fasanenstraße 37 10719 Berlin Tel.: 030/88 71 36-28 [email protected] Fax: 030/88 71 36-26 www.antennainternational.com
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