WWA Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. Presseecho April 2015 für den Vorstand: Dr. Walter Hölzel Themen des Monats: Laugenversenkung durch die K+S Kali GmbH als Voraussetzung für den "Vierphasenplan" Erneutes Aus für die Nordseepipeline - Es bleibt bei der Verklappung in die Oberweser Nanu?: B'90/Die Grünen wollen, dass vermehrt Rohstoffe aus Abfällen gewonnen werden? WWA Themen: 1. Laugenversenkung durch die K+S Kali GmbH als Voraussetzung für den "Vierphasenplan"-------------------------------------------------------- S. 4 2. Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie - "Minister ohne Stehvermö gen"---------------------------------------------------------------------------- S. 19 3. Erneutes Aus für die Nordseepipeline - Es bleibt bei der Verklappung in die Oberweser----------------------------------------------------------------- S. 24 4. Oberweserpipeline------------------------------------------------------------ S. 28 5. Stand der Technik------------------------------------------------------------- S. 30 6. Bergwerk Giesen--------------------------------------------------------------- S. 31 7. Was sonst noch interessant war--------------------------------------------- S. 34 2 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 Vorbemerkungen K+S hat die Fortsetzung der Laugenverpressung beantragt... ...und das war zu erwarten (S. 17-18). Ebenso ist zu erwarten, dass Laugenverpressung weiter erlaubt wird. Weder der "Vierphasenplan" noch der Entwurf des Bewirtschaftungsplans sehen einen "Plan B" vor für den Fall, dass die Erlaubnis verweigert würde. Dazu muss allerdings die Warnung des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie HLUG übergan gen werden (S. 5-8): die Fachbehörde hatte darauf hingewiesen, dass das Wasserhaushaltsgesetz wegen der nachgewiesenen negativen Beeinflussung des Grund- und Trinkwassers durch die Abwässer der K+S Kali GmbH keinen Spielraum für die Fortsetzung der Laugenverpressung lässt. Diese Hinweise hatten die hessischen Behörden in Zusammenarbeit mit K+S geheim halten wollen. Der Vertuschungspolitik folgt jetzt die Problemlösung durch Aussitzen. Der K+S Kali GmbH war aufgegeben worden, bis Dezember 2013 (mit einem kalibrierten 3D-Grundwasser modell) nachzuweisen, dass bei einer Fortführung der Laugenverpressung eine negative Beeinflussung des Grundwassers nicht besorgt werden muss. Diesen Nachweis hat K+S nicht erbracht. Aus den Stellungnah men des HLUG wissen wir, dass das Grundwasser im Versenkbereich als Folge der Versenktätigkeit mit Formationswässern und Abwässern der K+S Kali GmbH belastet ist. Wir wissen weiter, dass die Versal zung weiterer Trinkwassergewinnungsanlagen nicht mehr auszuschließen ist. Trotzdem haben die hessischen Behörden die 2011 erteilte Versenkerlaubnis nicht widerrufen (S. 14-17), sondern vielmehr die Anforderungen an die Antragstellerin gesenkt: sie verzichten auf die 2011 geforderte Kalibrierung des 3D-Grundwassermodells. Ein unkalibriertes Modell hat aber etwa dieselbe Vorhersagekraft wie ein Wunschzettel an den Weihnachtsmann. Man mag sich wünschen, was immer man will - was der Weihnachtsmann dann bringt, das sehen wir später. Bürgermeister Ries steht im Salzwasser Währenddessen beklagt der Bürgermeister der Stadt Heringen, dass Salzwasser über die Straßen läuft, wenn K+S es nicht mehr schafft, den Grundwasserspiegel durch Abpumpen unsichtbar unter der Erdober fläche zu halten. Seine Gutachter vermuten einen Zusammenhang mit der Laugenverpressung. Außerdem schädigt das Salzwasser die Kanalisation und beeinträchtigt die Kläranlage der Stadt und Trinkwasserbrun nen können wegen Versalzung nicht mehr genutzt werden. Nanu? Geht das Hessische Umweltministerium nicht davon aus, dass eine Versalzung von Trinkwasserge winnungsanlagen "akut nicht zu befürchten" sei? Minister ohne Stehvermögen? Der niedersächsische Umweltminister hat dem Bewirtschaftungsplan seiner hessischen Parteifreundin zu gestimmt, obwohl dieser die Verklappung von K+S-Abwässern in die Oberweser vorsieht (S. 19 ff.). Der Landtag hatte diese Möglichkeit ausgeschlossen und stattdessen die Aufarbeitung der Abwässer mit einer abstoßfreien Kaliproduktion gefordert. Die Bürger- "Initiative für Bodenfelde" hat ihm daraufhin vorgewor fen, ein "Minister ohne Stehvermögen" zu sein. Kommt darauf an, ob er vorher gestanden hat zu was? Nanu?: B'90/Die Grünen wollen, dass vermehrt Rohstoffe aus Abfällen gewonnen werden? Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert die Bundesregierung auf, ein ökologisches und Transparenz schaffendes Wertstoffgesetz vorzulegen. Dieses solle den Anteil der Wertstoffe in Abfällen, die mindestens stofflich verwertet werden, sofort deutlich erhöhen. (S. 34) Die Abwässer der K+S Kali GmbH können damit nicht gemeint sein. der "Vierphasenplan" der Hessischen Umweltministerin sieht vor, die in den Abwässern enthaltenen Wertstoffe (z.Zt. mehr als eine Million Ton nen/Jahr mit einem Wert von mehr als 250 Mio. Euro) zu vernichten. Der Plan hat die Zustimmung von weiteren vier Umweltministern von B'90/Die Grünen gefunden. 3 WWA 1. plan" Laugenversenkung durch die K+S Kali GmbH als Voraussetzung für den "Vierphasen Mittwoch, 01. April 2015 BUND prophezeit: Versenkung der Kalilauge wird fortgesetzt Wiesbaden/Kassel (dpa) - Für völlig unzureichend hält der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den jüngsten Plan der sieben Anrainer-Länder zur Reduzierung der Salzbelastung in Werra und Weser. Ohne deutliche Nachbesserungen beim Bewirtschaftungsplan werde die Versenkung der Kalilauge weitergehen, erklärte der Vorsitzende des Verbands, Hubert Weiger, heute in Kassel laut Mitteilung. Nach dem Plan von Mitte März werden dem Kasseler Kali-Konzern K+S Vorgaben gemacht, die Salzbelas tung in den Flüssen bis 2027 deutlicher als bislang geplant zu senken. Eine rechtliche Vereinbarung mit dem Unternehmen über die konkreten Schritte soll aber erst erfolgen, wenn grünes Licht aus Brüssel vor liegt. Wegen des Verstoßes gegen europäisches Wasserrecht hat die EU ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet; Grund ist die Verschmutzung der Werra durch Salzabwässer von K+S. Hessen habe sich gegen die übrigen Anrainer durchgesetzt und wolle seinen «Vier-Phasen-Plan» umset zen, kritisierte Weiger. Dies erlaube K+S, seine rücksichtslose Abbautechnik fortzusetzen. Hessens Umwelt ministerin Priska Hinz (Grüne) hatte im vergangenen Jahr mit dem Unternehmen vereinbart, die Einleitung von Salzabwässern in Werra und Weser in vier Phasen bis 2075 weitgehend abzubauen. HNA 02.04.2015 K+S darf bis Jahresende weiter Lauge verpressen Versenkerlaubnis hat weiter Bestand 02.04.2015 - 17:36 Kassel. Das Regierungspräsidium Kassel wird die wasserrechtliche Erlaubnis für die K+S Kali GmbH zur Versenkung von Salzabwasser vom 30. November 2011 nicht widerrufen. Diese Entscheidung habe die Behörde jetzt, nachdem eine Reihe von Trinkwassergewinnungsanlagen im Raum Osthessen und Westthüringen untersucht worden waren und Gefährdungen ausgeschlossen werden konnten, getroffen, teilt das Regierungspräsidium in einer Presseerklärung mit. In einer Stellungnahme hatte das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) für keine der zwölf näher betrachteten Trinkwassergewinnungsanlagen die Salzabwasserversenkung als potenzielle Ur sache für die langfristig Chloridkonzentrationen ausschließen können (wir berichteten). Am besonders belasteten Tiefbrunnen Eitra wurde daher im Zeitraum vom 1. bis 15. Dezember 2014 ein Pumpversuch zur Klärung einer möglichen versenkbedingten Beeinflussung vorgenommen. Dabei hätte es laut RP keine Hinweise auf einen Chloridanstieg durch die Salzabwasserversenkung gegeben. Die festgestellten Mineralisationsschwankungen am Tiefbrunnen Eitra ergäben sich vielmehr aus dem Zu fluss von Wasser aus anderen Gebirgsformationen. Durch Änderungen des Brunnenbetriebs oder bauliche Brunnenmaßnahmen könnte der Chloridgehalt ab gesenkt werden. (rey) 4 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 Die Welt 02.04.2015 K+S darf bis Ende November Abwasser in Boden verpressen Kassel (dpa/lhe) - Der Kali-Konzern K+S darf bis Ende November Salzabwässer in der Werra-Region in den Boden verpressen. Das Regierungspräsidium Kassel bestätigte am Freitag nach einer umfassenden neuen Untersuchung eine seit 2011 geltende Erlaubnis. Dabei geht es um die Entsorgung von Millionen Kubikme tern Lauge im Untergrund. Das Abwasser fällt bei der Gewinnung von Kali-Salzen an. Die Versenkerlaubnis war von Kritikern und Umweltverbänden infrage gestellt worden, nachdem ein Gut achten des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) vom Juli 2014 bekanntgeworden war. Darin wird eine Gefahr für Trink- und Heilwasserbrunnen durch die Lauge nicht ausgeschlossen. Eine akute Gefährdung des Trinkwassers gibt es demnach aber nicht. Das geht auch aus den neuen Untersu chungen hervor, die das Regierungspräsidium für seine Entscheidung herangezogen hatte. Focus 02.04.2015 Bergbau: K+S darf bis Ende November Abwasser in Boden verpressen Der Kali-Konzern K+S darf bis Ende November Salzabwässer in der Werra-Region in den Boden verpres sen. Das Regierungspräsidium Kassel bestätigte am Freitag nach einer umfassenden neuen Untersuchung eine seit 2011 geltende Erlaubnis. Dabei geht es um die Entsorgung von Millionen Kubikmetern Lauge im Un tergrund. Das Abwasser fällt bei der Gewinnung von Kali-Salzen an. Das Verpressen von Lauge im Wer ra-Revier an der Landesgrenze von Hessen und Thüringen stößt im Freistaat auf massive Kritik. Die Gemeinde Gerstungen (Wartburgkreis) fürchtet um ihre Trinkwasserbrunnen. Die Versenkerlaubnis war von Kritikern und Umweltverbänden infrage gestellt worden, nachdem ein Gutachten des Hessischen Lan desamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) vom Juli 2014 bekanntgeworden war. Darin wird eine Gefahr für Trink- und Heilwasserbrunnen durch die Lauge nicht ausgeschlossen. Eine akute Gefährdung des Trink wassers gibt es demnach aber nicht. Das geht auch aus den neuen Untersuchungen hervor, die das Regie rungspräsidium für seine Entscheidung herangezogen hatte. Thüringer Allgemeine 02.04.2015 K+S darf bis Ende November Abwasser in den Boden verpressen 02.04.2015 - 21:30 Uhr Kassel. Der Kali-Konzern K+S darf bis Ende November Salzabwässer in der Werra-Region in den Boden verpressen. Das Regierungspräsidium Kassel bestätigte am Freitag nach einer umfassenden neuen Unter suchung eine seit 2011 geltende Erlaubnis. Dabei geht es um die Entsorgung von Millionen Kubikmetern Lauge im Untergrund. Das Abwasser fällt bei der Gewinnung von Kali-Salzen an. Das Verpressen von Lauge im Werra-Revier an der Landesgrenze von Hessen und Thüringen stößt im Freistaat auf massive Kritik. Die Gemeinde Gerstungen (Wartburgkreis) fürchtet um ihre Trinkwasserbrunnen. Die Versenkerlaubnis war von Kritikern und Umweltverbänden infrage gestellt worden, nachdem ein Gut achten des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) vom Juli 2014 bekanntgeworden war. Darin wird eine Gefahr für Trink- und Heilwasserbrunnen durch die Lauge nicht ausgeschlossen. Eine akute Gefährdung des Trinkwassers gibt es demnach aber nicht. Das geht auch aus den neuen Untersu chungen hervor, die das Regierungspräsidium für seine Entscheidung herangezogen hatte. ZGT / 02.04.15 / TA 5 WWA Fuldainfo 03.04.2015 Versenkerlaubnis für K+S hat Bestand Kassel. Das Regierungspräsidium Kassel wird die wasserrechtliche Erlaubnis für K+S zur Versenkung von Salzabwasser vom 30. November 2011 nicht widerrufen. Diese Entscheidung traf die Behörde jetzt, nach dem eine Reihe von Trinkwassergewinnungsanlagen im Raum Osthessen und Westthüringen untersucht worden waren und Gefährdungen ausgeschlossen werden konnten. Eine Nebenbestimmungen der bis November 2015 geltenden Versenkerlaubnis war die Auflage, dass die vorgelegte Prognose gesichert werden musste. Dieser Nachweis sollte zur Absicherung der Prognoseent scheidung des Regierungspräsidiums Kassel mit Hilfe eines 3-D-Modells erbracht werden. Bei dem von K+S vorgelegten Berechnungsmodell wurde der zu diesem Zeitpunkt (Dezember 2013) erreichte Stand der Qualitätssicherung (Kalibrierung) bei der vom RP veranlassten Überprüfung als nicht ausreichend angese hen. Da das Unternehmen kein kalibriertes 3D-Modell vorlegen konnte, das die äußerst komplexen Anfor derungen vollumfänglich erfüllte, war die Prognoseentscheidung anderweitig abzusichern. Auch wenn allein das Fehlen des 3D-Modells nicht automatisch juristische Konsequenzen für die Gültigkeit der Versenkerlaubnis hat, wurde durch das RP eine neue Risikoabschätzung hinsichtlich einer möglichen Gefährdung von Trinkwasserversorgungsanlagen im Werra-Kaligebiet durchgeführt. Die jeweiligen Fachbehörden der Länder und der Behördengutachter haben die zuvor getroffene Progno seentscheidung nochmals daraufhin überprüft, ob ein neuer Sachverhalt eingetreten ist. In seiner Stellungnahme konnte das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) aufgrund der fehlenden Absicherung durch das 3D-Modell für keine der zwölf näher betrachteten Trinkwassergewin nungsanlagen die Salzabwasserversenkung als potentielle Ursache für die langfristig steigenden Trends der jeweiligen Chloridkonzentrationen ausschließen. Jedoch liegen die gemessenen Chloridkonzentrationen der Gewinnungsanlagen mit Ausnahme des TB Eitra deutlich unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 250 mg pro Liter. Die Trinkwassergewinnungsanlagen wurden daher vom HLUG mit Ausnahme des Brunnens Eitra als nicht akut gefährdet eingestuft. Am Tiefbrunnen Eitra wurde in dem Zeitraum vom 01.12.2014 bis 15.12.2014 ein Pumpversuch zur Klä rung einer möglichen versenkbedingten Beeinflussung sowie zur Einschätzung des Besorgnispotentials ei ner nachteiligen Veränderung durch die Fortsetzung der Versenkung bis zum 30.11.2015 durchgeführt. Das Pumpversuchskonzept wurde vom Büro für Hydrogeologie und Umwelt (HG) unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse in Abstimmung mit der Gemeinde Hauneck als zuständigem Wasserversorger, dem HLUG und dem RP Kassel erarbeitet. Die Ergebnisse zum Tiefbrunnen Eitra lagen im Februar 2015 vor: Es ergeben sich aus den aktuellen Befunden keine Hinweise auf eine Beeinflussung des Brunnens TB Eitra durch die Salzabwasserversenkung. Die im Rahmen der staatlichen Überwachung festgestellten Mine ralisationsschwankungen ergeben sich aus dem Zufluss von geogenen Formationswässern. Durch Ände rungen des Brunnenbetriebes und/oder brunnenbauliche Maßnahmen könnte der geogene Chloridgehalt reduziert werden. Hierzu werden weitere geophysikalische Untersuchungen empfohlen. Zusammenfassend heißt es in der Entscheidung des Regierungspräsidiums Kassel dazu: „Insgesamt ist festzustellen, dass in den vom HLUG als auffällig beschriebenen Brunnen keine Konzentrationsentwicklung festzustellen ist, die von der, die zum Zeitpunkt der Erlaubniserteilung bestand, abweicht. Laut Stellung nahme des Büros HG vom 30. 06. 2014, haben die der Prognoseentscheidung zugrundeliegenden Annah men weiter Bestand. +++ fuldainfo Osthessen News 04.04.2015 Kritik am RP in Kassel Gemeinde unterstellt "Verharmlosung der Kalilaugenversenkung" "Die Entscheidung des Regierungspräsidiums Kassel, die laufende Versenkgenehmigung für Abfalllauge des Unternehmens K+S nicht zu widerrufen, kam für uns keineswegs überra schend, war aber gleichwohl ein „Schlag ins Gesicht“ für die durch den Bergbau negativ Be troffenen, die in der Versenkregion versuchen das nur noch wenig vorhandene nutzbare Trinkwasser zu schützen und weitere unnötige Umweltschäden zu vermeiden". So schreibt der Gerstunger Bürgermeister Werner Hartung in einer Stellungnahme an die Medien. 6 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 Nachdem das RP Kassel im Vorfeld alles versucht habe, ein kritisches Gutachten der landeseigenen Fach behörde (HLUG) zur Trinkwassergefährdung durch die Laugenverpressung der Öffentlichkeit vorzuenthal ten, habe die Behörde nach dem Bekanntwerden die Erkenntnisse dieser Spezialisten ignoriert und eilig passende private Gutachten in den Entscheidungsprozess einfließen lassen, so Hartung. Für die Gemeinde Gerstungen ergebe sich daraus der Anschein, dass nicht nur die Auswirkungen der laufenden Abfallversen kung verharmlost werden solletn, sondern bereits Vorarbeit für die nächste „allerletzte?“ Versenkgenehmi gung innerhalb des völlig inakzeptablen Vier-Phasen-Planes geleistet werde. Eine Genehmigungsbehörde, die keine belastbare Erkenntnisse über den Verbleib der bislang ca. eine Milliarde Kubikmeter verpressten Abfalllauge hat, sei nicht geeignet, Gefahren für das Trink- und Grundwasser realistisch ausschließen zu können, schreibt Hartung. Naturwis senschaftliche Gesetzmäßigkeiten und die Bergbaugeschichte der letzten 100 Jahre zeigten die negativen Auswirkungen auf Grund-und Trinkwasser, wobei Hessen und Thüringen glei chermaßen betroffen seien. Es wäre ein offenes Geheimnis, dass jeder Liter Lauge, welcher weiter versenkt werde, unweigerlich zu noch größeren irreparablen Schäden unseres Grund wassers führe. "Die Laugenversenkung war, ist und bleibt unbeherrschbar und ist grundsätzlich abzulehnen" betonte der Gerstunger Bürgermeister. Immer wieder vorgetragene politische Parolen, dass der Schutz des Grund-und Trinkwasser im Zusammenhang mit der Kalilaugenentsorgung oberste Priorität habe, seien in den Augen der Gemeinde Gerstungen "Hohn und Spott", da man gerade die Experten des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie bei der Entscheidungsfindung aussperre. + Hersfelder Zeitung 06.04.2015 Gerstungens Bürgermeister kritisiert RP Kassel „Verharmlosung der Laugenversenkung“ Gerstungen. Die Entscheidung des Regierungspräsidiums Kassel, die laufende Versenkgenehmigung für Abfalllauge des Unternehmens K+S nicht zu widerrufen, kommt für die Gegner um Gerstungens Bürger meister Werner Hartung keineswegs überraschend. Sie sei aber gleichwohl ein „Schlag ins Gesicht“ für die durch den Bergbau negativ Betroffenen, die in der Versenkregion versuchten, das nur noch wenig vorhan dene nutzbare Trinkwasser zu schützen und weitere unnötige Umweltschäden zu vermeiden. Nachdem das RP Kassel im Vorfeld alles versucht habe, ein kritisches Gutachten der landeseigenen Fach behörde (HLUG) zur Trinkwassergefährdung durch die Laugenverpressung der Öffentlichkeit vorzuenthal ten, habe man nach dem Bekanntwerden die Erkenntnisse dieser Spezialisten ignoriert und eilig passende private Gutachten in den Entscheidungsprozess einfließen lassen, merkt Hartung an. „Für die Gemeinde Gerstungen ergibt sich daraus der Anschein, dass nicht nur die Auswirkungen der lau fenden Abfallversenkung verharmlost werden sollen, sondern bereits Vorarbeit für die nächste „allerletzte?“ Versenkgenehmigung innerhalb des völlig inakzeptablen Vier-Phasen-Planes geleistet wird“, erklärt der Gerstunger Bürgermeister weiter. Eine Genehmigungsbehörde, die keine belastbaren Erkenntnisse über den Verbleib der bislang etwa 1 Milli arde Kubikmeter verpresster Abfalllauge habe, sei nicht geeignet, Gefahren für das Trink- und Grundwas ser realistisch ausschließen zu können. „Irreparable Schäden“ „Es ist ein offenes Geheimnis, dass jeder Liter Lauge, welcher weiter versenkt wird, unweigerlich zu noch größeren irreparablen Schäden unseres Grundwassers führt. Die Laugenversenkung war, ist und bleibt un beherrschbar und ist grundsätzlich abzulehnen“, teilt Hartung weiter mit. Immer wieder vorgetragene politische Parolen, dass der Schutz des Grund- und Trinkwassers im Zusam menhang mit der Kalilaugenentsorgung oberste Priorität habe, klängen in den Ohren der Menschen in der Gemeinde Gerstungen wie Hohn und Spott, da man gerade die Experten des HLUG bei der Entscheidungs findung aussperre. (red/rey) 7 WWA europaticker 07.04.2015 Laufende Versenkgenehmigung für Abfalllauge von K+S wird nicht widerrufen Gemeinde Gerstungen sieht Verharmlosung der Kalilaugenversenkung Die Entscheidung des Regierungspräsidiums Kassel die laufende Versenkgenehmigung für Abfalllauge des Unternehmens K+S nicht zu widerrufen kam für uns keineswegs überraschend, war aber gleichwohl ein „Schlag ins Gesicht“ für die durch den Bergbau negativ Betroffenen, die in der Versenkregion versuchen das nur noch wenig vorhandene nutzbare Trinkwasser zu schützen und weitere unnötige Umweltschäden zu vermeiden, schreibt Werner Hartung, der Bürgermeister der Gemeinde Gerstungen in einer Presseaus sendung. Derzeit hat das Unternehmen K+S AG die Erlaubnis, Salzabwasser in die Werra bis zu den Grenzwerten von 2.500 mg Chlorid und 90° Deutscher Härte einzuleiten oder in den Untergrund zu ver senken. Nachdem das RP Kassel im Vorfeld alles versucht hatte ein kritisches Gutachten der landeseigenen Fach behörde (HLUG) zur Trinkwassergefährdung durch die Laugenverpressung der Öffentlichkeit vorzuenthal ten, hat man nach dem Bekanntwerden die Erkenntnisse dieser Spezialisten ignoriert und eilig passende private Gutachten in den Entscheidungsprozess einfließen lassen, bemängelt Hartung.. Für die Gemeinde Gerstungen ergibt sich daraus der Anschein, dass nicht nur die Auswirkungen der laufenden Abfallversen kung verharmlost werden sollen, sondern bereits Vorarbeit für die nächste „allerletzte?“ Versenkgenehmi gung innerhalb des völlig inakzeptablen Vier-Phasen-Planes geleistet wird. Eine Genehmigungsbehörde, die keine belastbare Erkenntnisse über den Verbleib der bislang ca. 1Milli arde m³ verpressten Abfalllauge hat, ist nicht geeignet, Gefahren für das Trink- und Grundwasser realis tisch ausschließen zu können, meint Hartung und steht mit seiner Meinung nicht alleine da. Naturwissen schaftliche Gesetzmäßigkeiten und die Bergbaugeschichte der letzten 100 Jahre zeigen uns die negativen Auswirkungen auf Grund-und Trinkwasser, wobei Hessen und Thüringen gleichermaßen betroffen sind. Es ist ein offenes Geheimnis, dass jeder Liter Lauge, welcher weiter versenkt wird, unweigerlich zu noch größeren irreparablen Schäden unseres Grundwassers führt. Die Laugenversenkung war, ist und bleibt unbeherrschbar und ist grundsätzlich abzulehnen. Immer wieder vorgetragene politische Parolen, dass der Schutz des Grund-und Trinkwasser im Zusammen hang mit der Kalilaugenentsorgung oberste Priorität hat, sind in den Augen der Gemeinde Gerstungen Hohn und Spott, da man gerade die Experten des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie bei der Entscheidungsfindung aussperrt. Raumordnungsverfahren (ROV) für Rohrfernleitungsanlagen der K+S KALI GmbH zur überre gionalen Entsorgung von Salzabwasser aus dem hessisch-thüringischen Kalirevier sind in Vorbereitung Die K+S KALI GmbH stellt im hessisch-thüringischen Kalirevier aus untertägig gewonnenen Kalirohsalzen kalium- und magnesiumhaltige Mineraldünger und Industrieprodukte sowie Produkte für den Lebensmit tel-, Futtermittel- und Pharmabereich her, erläutert des Kasseler Regierungspräsidium die derzeitige Situa tion. Die Kalirohsalzaufbereitung und Weiterverarbeitung ist mit Auswirkungen auf die Umwelt verbunden. Neben trockenen Rückständen entstehen u.a. Salzabwässer, die bislang teilweise in den Untergrund ver presst und z.T. über das Gewässersystem Werra / Weser entsorgt werden. Die bis 2020 erteilte Einlei tungserlaubnis in die Werra beinhaltet schrittweise sinkende Einleitwerte. Die seitens des Regierungspräsi diums erteilte Versenkerlaubnis endet am 30. November 2015. Daher verfolgt die K+S KALI GmbH zwei Optionen zur überregionalen Entsorgung von Salzabwasser: • eine Rohrfernleitungsanlage vom Werk Werra, Standort Hattorf in Philippsthal bis zu einer Einleit stelle in der Nordsee/Jade Das Unternehmen arbeitet an der Erstellung der Unterlagen, um die Durchführung eines Raum ordnungsverfahren (ROV) zu beantragen. Im März und April 2014 sind für dieses Vorhaben die Antragskonferenzen in Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen für die jeweiligen Verfah rensabschnitte durchgeführt worden. • eine Rohrfernleitungsanlage vom Werk Werra, Standort Hattorf in Philippsthal bis zu einer Einleit stelle in die Oberweser. Für dieses Vorhaben ist im Februar 2013 die Antragskonferenz durchgeführt worden. Die im Janu ar/Februar 2014 von der K+S KALI GmbH vorgelegten Unterlagen für einen ROV-Antrag hat das 8 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 Regierungspräsidium auf ihre Vollständigkeit geprüft. Zurzeit arbeitet der Antragsteller an der Ver vollständigung der Antragsunterlagen. 07.04.2015 - Pressemitteilung RP Kassel Versenkerlaubnis für K+S hat Bestand Das Regierungspräsidium Kassel wird die wasserrechtliche Erlaubnis für die K+S KALI GmbH zur Versen kung von Salzabwasser vom 30. November 2011 nicht widerrufen. Diese Entscheidung traf die Behörde jetzt, nachdem eine Reihe von Trinkwassergewinnungsanlagen im Raum Osthessen und Westthüringen untersucht worden waren und Gefährdungen ausgeschlossen werden konnten. Eine Nebenbestimmungen der bis November 2015 geltenden Versenkerlaubnis war die Auflage, dass die vorgelegte Prognose gesichert werden musste. Dieser Nachweis sollte zur Absicherung der Prognoseent scheidung des Regierungspräsidiums Kassel mit Hilfe eines 3-D-Modells erbracht werden. Bei dem von K+S vorgelegten Berechnungsmodell wurde der zu diesem Zeitpunkt (Dezember 2013) erreichte Stand der Qualitätssicherung (Kalibrierung) bei der vom RP veranlassten Überprü-fung als nicht ausreichend angese hen. Da das Unternehmen kein kalibriertes 3D-Modell vorlegen konnte, das die äußerst komplexen Anfor derungen vollumfänglich erfüllte, war die Prognoseentscheidung anderweitig abzusichern. Auch wenn allein das Fehlen des 3D-Modells nicht automatisch juristische Konsequenzen für die Gültigkeit der Versenkerlaubnis hat, wurde durch das RP eine neue Risikoabschätzung hinsichtlich einer möglichen Gefährdung von Trinkwasserversorgungsanlagen im Werra-Kaligebiet durchgeführt. Die jeweiligen Fachbehörden der Länder und der Behördengutachter haben die zuvor getroffene Progno seentscheidung nochmals daraufhin überprüft, ob ein neuer Sachverhalt eingetreten ist. In seiner Stellungnahme konnte das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) aufgrund der fehlenden Absicherung durch das 3D-Modell für keine der zwölf näher betrachteten Trinkwassergewin nungsanlagen die Salzabwasserversenkung als potentielle Ursache für die langfristig steigenden Trends der jeweiligen Chloridkonzentrationen ausschließen. Jedoch liegen die gemessenen Chloridkonzentrationen der Gewinnungsanlagen mit Ausnahme des TB Eitra deutlich unter dem Grenzwert der Trinkwasserverord nung von 250 mg pro Liter. Die Trinkwassergewinnungsanlagen wurden daher vom HLUG mit Ausnahme des Brunnens Eitra als nicht akut gefährdet eingestuft. Am Tiefbrunnen Eitra wurde in dem Zeitraum vom 01.12.2014 bis 15.12.2014 ein Pumpversuch zur Klä rung einer möglichen versenkbedingten Beeinflussung sowie zur Einschätzung des Besorgnispotentials ei ner nachteiligen Veränderung durch die Fortsetzung der Versenkung bis zum 30.11.2015 durchgeführt. Das Pumpversuchskonzept wurde vom Büro für Hydrogeologie und Umwelt (HG) unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse in Abstimmung mit der Gemeinde Hauneck als zuständigem Wasserversorger, dem HLUG und dem RP Kassel erarbeitet. Die Ergebnisse zum Tiefbrunnen Eitra lagen im Februar 2015 vor: • Es ergeben sich aus den aktuellen Befunden keine Hinweise auf eine Beeinflussung des Brunnens TB Eitra durch die Salzabwasserversenkung. • Die im Rahmen der staatlichen Überwachung festgestellten Mineralisations-schwankungen ergeben sich aus dem Zufluss von geogenen Formationswässern. • Durch Änderungen des Brunnenbetriebes und/oder brunnenbauliche Maß-nahmen könnte der geogene Chloridgehalt reduziert werden. Hierzu werden weitere geophysikalische Untersuchungen empfohlen. Zusammenfassend heißt es in der Entscheidung des Regierungspräsidiums Kassel dazu: „Insgesamt ist 9 WWA festzustellen, dass in den vom HLUG als auffällig beschriebenen Brunnen keine Konzentrationsentwicklung festzustellen ist, die von der, die zum Zeitpunkt der Erlaubniserteilung bestand, abweicht. Laut Stellung nahme des Büros HG vom 30. 06. 2014, haben die der Prognoseentscheidung zugrundeliegenden Annah men weiter Bestand. Pressestelle: Regierungspräsidium Kassel Pressesprecher: Michael Conrad, Steinweg 6, D-34117 Kassel Fax: 0561 106 1610 E-Mail: [email protected] Thüringische Landeszeitung 08.04.2015 Gerstungen kritisiert Entscheidung des Regierungspräsidiums in Kassel zur Versenkung von Abfalllauge Das Regierungspräsidium (RP) Kassel bestätigte eine seit 2011 geltende Erlaubnis zur Ver senkung bis November 2015. Gerstungen. Die Entscheidung des Regierungspräsidiums Kassel, die laufende Versenkgenehmigung für Abfalllauge des Unternehmens K+S nicht zu widerrufen, kam für die Gemeinde Gerstungen keineswegs überraschend, so Bürgermeister Werner Hartung. „Aber diese Entscheidung ist gleichwohl ein Schlag ins Gesicht für die durch den Bergbau negativ Betroffenen, die in der Versenkregion versuchen, das nur noch wenig vorhandene nutzbare Trinkwasser zu schützen und weitere unnötige Umweltschäden zu vermeiden.“ Das Regierungspräsidium (RP) bestätigte eine seit 2011 geltende Erlaubnis zur Versenkung bis November 2015. Das heißt, dass weitere Millionen Kubikmeter an Lauge in den Untergrund verpresst werden dürfen. Für Hartung stellt sich die Sache so dar: Nachdem das RP Kassel im Vorfeld alles versucht habe, ein kriti sches Gutachten der landeseigenen Fachbehörde (HLUG) zur Trinkwassergefährdung durch die Laugenver pressung der Öffentlichkeit vorzuenthalten, „hat man nach dem Bekanntwerden die Erkenntnisse dieser Spezialisten ignoriert und eilig passende private Gutachten in den Entscheidungsprozess einfließen lassen. Für die Gemeinde Gerstungen ergibt sich daraus der Anschein, dass nicht nur die Auswirkungen der lau fenden Abfallversenkung verharmlost werden sollen, sondern bereits Vorarbeit für die nächste ,allerletzte‘ Versenkgenehmigung innerhalb des völlig inakzeptablen Vier-Phasen-Planes des Konzerns geleistet wird“. Eine Genehmigungsbehörde, die keine belastbare Erkenntnisse über den Verbleib der bislang etwa einer Milliarde Kubikmeter verpressten Abfalllauge habe, sei, so Hartung, nicht geeignet, Gefahren für das Trinkund Grundwasser realistisch ausschließen zu können. „Naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten und die Bergbaugeschichte der letzten 100 Jahre zeigten uns die negativen Auswirkungen auf Grund- und Trink wasser“, wobei Hessen und Thüringen gleichermaßen betroffen seien. Das Gutachten des HLUG hatte zwar keine akute Trinkwassergefährdung festgestellt, aber eine Gefahr für Trink- und Heilwasserbrunnen durch die Lauge nicht ausgeschlossen. Hartung: „Es ist ein offenes Geheim nis, dass jeder Liter Lauge, welcher weiter versenkt wird, unweigerlich zu noch größeren irreparablen Schäden unseres Grundwassers führt. Die Laugenversenkung war, ist und bleibt unbeherrschbar und ist grundsätzlich abzulehnen.“ Immer wieder vorgetragene politische Parolen, dass der Schutz des Grund- und Trinkwasser im Zusam menhang mit der Kalilaugenentsorgung oberste Priorität habe, „sind in den Augen der Gemeinde Gerstun gen Hohn und Spott, da man gerade die Experten des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie bei der Entscheidungsfindung aussperrt“. Peter Rossbach / 08.04.15 / TLZ 10 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 euwid 09.04.2015 Regierungspräsidium Kassel bestätigt Versenkerlaubnis für K+S bis November Der Düngemittelhersteller K+S darf bis Ende November Salzabwässer in der Werra-Region in den Boden verpressen. Das Regierungspräsidium (RP) Kassel wird die entsprechende wasser rechtliche Erlaubnis für die K+S Kali GmbH zur Versenkung von Salzabwasser vom 30. No vember 2011 nicht widerrufen, teilte die Behörde am Dienstag mit. In Untersuchungen in einer Reihe von Trinkwassergewinnungsanlagen im Raum Osthessen und Westthü ringen hätten Gefährdungen ausgeschlossen werden können. Die derzeitige Versenkerlaubnis bis Ende No vember war von Kritikern und Umweltverbänden infrage gestellt worden, nachdem ein Gutachten des Hes sischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) vom Juli 2014 bekanntgeworden war. Darin wird eine Gefahr für Trink- und Heilwasserbrunnen durch die Lauge nicht ausgeschlossen. Eine akute Gefährdung des Trinkwassers gebe es aber nicht, heißt es nun seitens des Regierungspräsidiums. Insge samt ist dem Regierungspräsidium zufolge nun festzustellen, dass in den vom HLUG als auffällig beschrie benen Brunnen keine Konzentrationsentwicklung festzustellen sei, die von der, die zum Zeitpunkt, an dem die Erlaubnis erteilt worden war, bestand, abweiche. Focus 16.04.2015 K+S: 'Versenkung sicher und verantwortbar' Der Kali-Konzern K+S hat Befürchtungen über eine Trinkwassergefährdung durch die Versenkung von Salzlauge in der Werra-Region als grundlos bezeichnet. „Die Versenkung ist sicher und verantwortbar“, sagte der Geschäftsführer der K+S Kali GmbH, Ralf Diek mann, am Donnerstag im Umweltausschuss des hessischen Landtags in Wiesbaden. Alle Messungen und Kontrollen sowie ein neu entwickeltes 3-D-Modell zeigten, dass es für Grund- und Trinkwasser in der Ab bauregion an der Werra an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen keine Gefahr gebe. In Thüringen gibt es massive Kritik von Landtagsfraktionen und Kommunalpolitikern an der Versenkung von Kalilauge. K+S hat für die bei der Gewinnung von Kali-Salzen anfallenden Abwässer eine bis 2015 geltende Versenk erlaubnis. Die Verpressung soll bis zum Jahr 2021 fortgesetzt werden. Dies hatten auch Thüringer Umwelt politiker, Kommunalpolitiker und Umweltverbände kritisiert. Ein Gutachten des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) vom Juli 2014 hatte eine steigende Chlorid-Konzentration in Osthessischen Trinkwasserbrunnen festgestellt. Auch die Thüringer Gemeinde Gerstungen sieht ihre Brunnen gefährdet. Experten von K+S schlossen bei der Befragung im Ausschuss aus, dass dies auf die Versenkung zurückzu führen sei. Es müsse andere Ursachen haben. Wiesbadener Kurier 16.04.2015 K+S im Landtag: «Versenkung sicher und verantwortbar» Wiesbaden/Kassel (dpa/lhe) - Der Kalikonzern K+S hält eine Trinkwassergefährdung durch die Versenkung von Salzlauge in Nordosthessen für ausgeschlossen. «Die Versenkung ist sicher und verantwortbar», sagte der Geschäftsführer der K+S Kali GmbH, Ralf Diekmann, am Donnerstag vor dem Umweltausschuss in Wiesbaden. Ein neues dreidimensionales Modell bestätige, dass es für Grund- und Trinkwasser in der Ab bauregion an der Werra an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen keine Gefahr gebe. K+S hat für die beim Abbau von Kalisalzen entstehenden Abwässer bis 2015 eine Versenkerlaubnis, die der Konzern gerne bis zum Jahr 2021 verlängern will. Im Februar war jedoch ein Gutachten des Hessi schen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) bekanntgeworden, das eine steigende Chlorid-Kon zentration in nordosthessischen Trinkwasserbrunnen festgestellt hatte. 11 WWA Grund dafür könne nicht die Versenkung sein, sagte eine K+S-Expertin. Sie hat ein laut Konzern weltweit einzigartiges 3-D-Rechenmodell mitentwickelt. Dieses zeige, dass es nur in den von Trinkwassergebieten weit entfernten Werra-Auen zu «Aufstiegen» des Salzwassers komme. Das Modell bestätige damit die re gelmäßigen Messungen an 455 Grundwasserstellen und die Überwachung aus der Luft. Versenkt wird die Lauge in einer Tiefe von mehreren hundert Metern in einer Plattendolomit-Schicht. K+S hat seit 1925 eine Milliarde Kubikmeter Salzlösung versenkt. Seit den 1960er Jahren seien die Verpressun gen jedoch drastisch zurückgegangen und die Region erhole sich. Im Vierphasenplan, den K+S mit Hessens grüner Umweltministerin Priska Hinz im Herbst vergangenen Jahres vorstellte, ist eine weitere Versenkung von jährlich zwei Millionen Kubikmetern Salzlauge (bisher: 4,5 Millionen) bis 2021 vorgesehen. Nach Bekanntwerden des Gutachtens hatte Hinz jedoch gesagt, K+S müsse nachweisen, dass die Versenkung gefahrlos sei. Die Regierungsfraktionen CDU und Grüne sowie die SPD-Opposition waren sich einig, dass jetzt die Behör den das neue 3D-Modell genau überprüfen müssten. Die Linke kündigte an, im Ausschuss eine Anhörung von unabhängigen Experten zum Problem der Versenkung zu beantragen. FAZ 16.04.2015 K+S 'Versenkung sicher und verantwortbar' WIESBADEN/UNTERBREIZBACH (dpa-AFX) - Der Kali-Konzern K+S <SDF.ETR>hat Befürchtungen über eine Trinkwassergefährdung durch die Versenkung von Salzlauge in der Werra-Region als grundlos be zeichnet. "Die Versenkung ist sicher und verantwortbar", sagte der Geschäftsführer der K+S Kali GmbH, Ralf Diekmann, am Donnerstag im Umweltausschuss des hessischen Landtags in Wiesbaden. Alle Messun gen und Kontrollen sowie ein neu entwickeltes 3-D-Modell zeigten, dass es für Grund- und Trinkwasser in der Abbauregion an der Werra an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen keine Gefahr gebe. In Thü ringen gibt es massive Kritik von Landtagsfraktionen und Kommunalpolitikern an der Versenkung von Kali lauge. K+S hat für die bei der Gewinnung von Kali-Salzen anfallenden Abwässer eine bis 2015 geltende Versenk erlaubnis. Die Verpressung soll bis zum Jahr 2021 fortgesetzt werden. Dies hatten auch Thüringer Umwelt politiker, Kommunalpolitiker und Umweltverbände kritisiert. Ein Gutachten des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) vom Juli 2014 hatte eine steigende Chlorid-Konzentration in Osthessischen Trinkwasserbrunnen festgestellt. Auch die Thüringer Gemeinde Gerstungen sieht ihre Brunnen gefährdet. Experten von K+S schlossen bei der Befragung im Ausschuss aus, dass dies auf die Versenkung zurückzu führen sei. Es müsse andere Ursachen haben./tom/DP/jha HR online 16.04.2015 3D-Modell vorgestellt K+S sieht keine Gefahr für Trinkwasser Salzlauge wird in Philippsthal in die Werra geleitet. Der Kali- und Salzförderer K+S sieht sich durch ein Computermodell vom Vorwurf der Trinkwasser-Gefähr dung entlastet. Entsprechende Daten stellte das Unternehmen am Donnerstag den Umweltpolitikern im Landtag vor. Der nordhessische Kali- und Salzförderer K+S hat im Landtag Befürchtungen zurückgewiesen, das Versen ken von Salzlauge in den Boden könne das Trinkwasser gefährden. "Die Versenkung ist sicher und verant wortbar", sagte der K+S-Geschäftsführer Ralf Diekmann am Donnerstag im Umweltausschuss in Wiesba den. Das Unternehmen stellte im Ausschuss das vom Land geforderte dreidimensionale Computermodell vor, mit dem es diese Aussagen belegen will. Alle Messungen und Kontrollen sowie das Modell zeigten, dass 12 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 Trink- und Grundwasser in der Abbauregion an der Werra an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen nicht gefährdet seien, sagte Diekmann. Andere Ursachen für erhöhte Salzwerte Das 3D-Modell zeigt nach K+S-Angaben, was mit der seit 1925 versenkten Salzlauge im Boden passiert. Das System nutzt dazu eine Fülle von Messdaten und kann eine Prognose für die nächsten Jahre abgeben. Demnach befindet sich der Großteil der Abwässer im Untergrund. Teile der in den Boden geleiteten Salzlauge steigen nach und nach in der Werra-Aue an die Oberfläche und werden über den Fluss in die Nordsee gespült. Auswirkungen auf die Salzwerte an den Quellen könne das nicht haben, sagten Experten von K+S. Dies müsse natürliche Ursachen haben. CDU und Grüne im Landtag teilten anschließend mit, es sei gut, dass K+S das lang erwartete Modell nun vorgestellt habe. Gleichzeitig müssten die Genehmigungsbehörden nun die Ergebnisse des Konzerns prü fen. Kritik an Umweltministerin Hinz Mitte Februar war Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) in die Kritik geraten, weil sie ein Gutachten von Experten des hessischen Landesamts für Umwelt und Geologie (HLUG) ignoriert haben soll. Darin heißt es, es bestehe eine "begründete Besorgnis" für die Wasserqualität in zwölf untersuchten Trink wasserbrunnen in der Werra-Region. In einem Fall sei die Trinkwassergewinnung sogar akut gefährdet. Grund sei die Versalzung des Grundwassers durch K+S-Abwasser. Den Vorwurf hatte das Umweltmi nisterium zurückgewiesen. Langfristig wollen Umweltministerin Hinz und das Unternehmen das Entsorgungsproblem mit einem VierPhasen-Plan bis 2075 lösen. Mit Informationen von hr-Landtagskorrespondentin Sabine Hardt Südthüringer Zeitung 18.04.2015 Kali-Konzern: "Versenkung sicher" Wiesbaden/Unterbreizbach - Der Kali-Konzern hat Befürchtungen über eine Trinkwasserge fährdung durch die Versenkung von Salzlauge in der Werra-Region als grundlos be zeichnet. Wiesbaden/Unterbreizbach - Der Kali-Konzern hat Befürchtungen über eine Trinkwassergefährdung durch die Versenkung von Salzlauge in der Werra-Region als grundlos bezeichnet. "Die Versenkung ist si cher und verantwortbar", sagte der Geschäftsführer der K+S Kali GmbH, Ralf Diekmann, im Umweltaus schuss des hessischen Landtags in Wiesbaden. Alle Messungen und Kontrollen sowie ein neu entwickeltes 3-D-Modell zeigten, dass es für Grund- und Trinkwasser in der Abbauregion an der Werra an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen keine Gefahr gebe. In Thüringen gibt es massive Kritik von Landtagsfrak tionen und Kommunalpolitikern an der Versenkung von Kalilauge. Ein Gutachten des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) vom Juli 2014 hatte eine steigende Chlorid-Konzentration in Osthessischen Trinkwasserbrunnen festgestellt. Auch die Gemeinde Gerstungen sieht ihre Brunnen gefährdet. Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund kritisierte die Äußerungen von K+S am Freitag scharf. "Der Konzern ignoriert die Sorgen der Menschen und geht unverantwortlich mit der Frage der Salzwasserentsor gung um. Bis heute kann K+S keine fachlich tragfähigen Modelle vorlegen, die den Besorgnisgrundsatz entkräften und eine Trinkwasserverunreinigung durch Salzlaugenversenkung ausschließen", sagte sie. 13 WWA europaticker 21.04.2015 Anrainerkonferenz: Das 3D-Grundwassermodell der K+S Kali GmbH versagt Werra-Weser-Versalzung: Laugenversenkung außer Kontrolle? Im Bereich der Stadt Heringen steht salzhaltiges Grundwasser so dicht unter der Erdoberfläche, dass es zu Schäden an der Kanalisation und der Kläranlage gekommen ist. Gutachter der Stadt vermuten einen Zu sammenhang mit der Verpressung von Salzabwässern durch die K+S Kali GmbH, heißt es in einer Presse aussendung der Werra-Weser-Anrainerkonferenz. In den betroffenen Bereichen wird das salzhaltige Grundwasser abgepumpt, um den Grundwasserspiegel zu senken. Trotzdem kommt es nach Berichten des Bürgermeisters immer wieder zu Salzwasseraustritten, offenbar sind die Pumpen der K+S Kali GmbH nicht mehr ausreichend, um den Salzwasserspiegel unsichtbar unter der Erdoberfläche zu halten. Das Salzwasser dringt über Hausanschlüsse und undichte Muffen in die Kanalisation ein und führt dort zu Verkrustungen, die nicht beseitigt werden können, ohne die Leitungen zu beschädigen. Es bedroht zudem die Funktion der Kläranlage. Um einen Totalausfall zu vermeiden, hat sich der Bürgermeister schon ge zwungen gesehen, das kommunale Abwasser ungeklärt in die Werra zu leiten. Nach Angaben des Bürger meisters gelangen täglich bis zu 3000 Kubikmeter Salzlaugen in die Kanalisation der Stadt. Nach Bürgermeister Hans Ries sind den Behörden die Missstände seit vielen Jahren bekannt sind, sowohl die Durchtränkung des Bodens mit Salzlaugen als auch der Ausfall von Trinkwassergewinnungsanlagen wegen Versalzung. Der Bürgermeister fühlt sich von den hessischen Behörden in Stich gelassen, weil sie nicht die notwendigen Schritte unternommen haben, um die Interessen der Stadt zu schützen. Seinen Ver such, "die Sache diskreter zu lösen", sieht er offenbar als gescheitert an. Auch Verhandlungen mit dem Verursacher über Schadenersatz kommen wohl nicht voran. Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) schützt das Grundwasser vor schädlicher Beeinflussung, aber offenbar sind die hessischen Behörden nicht entschlossen, das WHG in diesem Falle anzuwenden. Der "Vierphasen plan" der Hessischen Umweltministerin Priska Hinz (B90/Die Grünen) sieht vor, die Laugenverpressung weiter zu genehmigen, bis (nach 2021) eine zusätzliche Verklappungsstelle für K+S-Abwässer an der Oberweser eingerichtet worden ist. Die "diskrete Behandlung" der K+S Entsorgungsproblematik hat Priska Hinz den Vorwurf der Vertuschung von belastenden Hinweisen auf die Folgen der Laugenverpressung für das Grund- und Trinkwasser eingebracht. In einem Urteil vom 30.03.2015 hat das Verwaltungsgericht Kas sel die Geheimhaltung dieser Unterlagen als rechtswidrig bezeichnet. . Vor diesem Hintergrund ist es be sonders bedenklich, dass das Regierungspräsidium Kassel kürzlich einen Widerruf der Versenkgenehmi gung abgelehnt hat. Das jetzt von K+S vorgestellte 3D-Grundwassermodell soll angeblich beweisen, dass eine Versalzung des Trinkwassers "akut nicht zu befürchten" ist. "Im Falle der Stadt Heringen muss eine Versalzung des Trinkwassers nicht mehr befürchtet werden, sie ist vielmehr bereits eingetreten. Wenn das K+S-Grundwassermodell noch nicht einmal geeignet ist, die Tatsa chen zu erkennen, dann wird es auch keine Aussagen über die künftige Entwicklung ermöglichen. Das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) hat schon 2014 bemängelt, dass das K+S-Grund wassermodell wegen fehlender Kalibrierung unzureichend ist. Auch das jetzt vorgestellte Modell ist nicht kalibriert und damit wertlos", so Dr. Walter Hölzel, Vorsitzender der Werra-Weser-Anrainerkonferenz. Die Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. ist ein Zusammenschluss von Kommunen, Verbänden, Vereinen und Wirtschaftsunternehmen, die als Anrainer von Werra und Weser von der Versalzung der Flüsse durch die Abwässer der Kali-Industrie betroffen sind. Dr. Walter Hölzel ist Erster Stadtrat in Witzenhausen und Vertreter der Stadt in der WWA e.V. K+S: Trinkwasser ist sicher - GRÜNE stellen Genehmigung in Aussicht Versenkung von Salzabwasser vor dem hessischen Umweltausschusses erschienen am: 2015-04-21 im europaticker 14 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 Osthessen News 21.04.2015 Werra-Weser-Anrainerkonferenz befürchtetLaugenversenkung außer Kontrolle? - "3D - Mo dell versagt" Im Bereich der Stadt Heringen stünde salzhaltiges Grundwasser so dicht unter der Erdober fläche, dass es zu Schäden an der Kanalisation und der Kläranlage gekommen sei, schreibt die Werra-Weser-Anrainerkonferenz in einer Pressemitteilung. Gutachter der Stadt würden einen Zusammenhang mit der Verpressung von Salzabwässern durch die K+S Kali GmbH ver muten. In den betroffenen Bereichen werd das salzhaltige Grundwasser abgepumpt, um den Grundwasserspiegel zu senken. Trotzdem komme es nach Berichten des Bürgermeisters im mer wieder zu Salzwasseraustritten, offenbar seien die Pumpen der K+S Kali GmbH nicht mehr ausreichend, um den Salzwasserspiegel unsichtbar unter der Erdoberfläche zu halten. Das Salzwasser dringe über Hausanschlüsse und undichte Muffen in die Kanalisation ein und führe dort zu Verkrustungen, die nicht beseitigt werden könnten, ohne die Leitungen zu beschädigen. Es bedrohe zu dem die Funktion der Kläranlage. Um einen Totalausfall zu vermeiden, habe sich der Bürgermeister schon gezwungen gesehen, das kommunale Abwasser ungeklärt in die Werra zu leiten. Nach Angaben des Bür germeisters würden täglich bis zu 3000 Kubikmeter Salzlaugen in die Kanalisation der Stadt gelangen. Nach Bürgermeister Ries - so die Werra-Weser-Anrainerkonferenz weiter - seien den Behörden die Miss stände seit vielen Jahren bekannt, sowohl die Durchtränkung des Bodens mit Salzlaugen als auch der Aus fall von Trinkwassergewinnungsanlagen wegen Versalzung. Der Bürgermeister fühle sich von den hessi schen Behörden in Stich gelassen, weil sie nicht die notwendigen Schritte unternommen hätten, um die Interessen der Stadt zu schützen. Seinen Versuch, "die Sache diskreter zu lösen", siehe er offenbar als ge scheitert an. Auch Verhandlungen mit dem Verursacher über Schadenersatz kämen wohl nicht voran. Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) schütze das Grundwasser vor schädlicher Beeinflussung, aber offenbar seien die hessischen Behörden nicht entschlossen, das WHG in diesem Falle anzuwenden. Der "Vierpha senplan" der Hessischen Umweltministerin Priska Hinz (B'90/Die Grünen) siehe vor, die Laugenverpressung weiter zu genehmigen, bis (nach 2021) eine zusätzliche Verklappungsstelle für K+S-Abwässer an der Oberweser eingerichtet worden sei. Die "diskrete Behandlung" der K+S Entsorgungsproblematik habe Pris ka Hinz den Vorwurf der Vertuschung von belastenden Hinweisen auf die Folgen der Laugenverpressung für das Grund- und Trinkwasser eingebracht. In einem Urteil vom 30.03.2015 habe das Verwaltungsgericht Kassel die Geheimhaltung dieser Unterlagen als rechtswidrig bezeichnet. Vor diesem Hintergrund sei es besonders bedenklich, dass das Regierungspräsidium Kassel kürzlich einen Widerruf der Versenkgenehmigung abgelehnt habe. Das jetzt von K+S vorgestellte 3D-Grundwassermodell solle angeblich beweisen, dass eine Versalzung des Trinkwassers "akut nicht zu befürchten" sei. "Im Falle der Stadt Heringen muss eine Versalzung des Trinkwassers nicht mehr befürchtet werden, sie ist vielmehr bereits eingetreten. Wenn das K+S-Grundwassermodell noch nicht einmal geeignet ist, die Tatsa chen zu erkennen, dann wird es auch keine Aussagen über die künftige Entwicklung ermöglichen. Das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) hat schon 2014 bemängelt, dass das K+S-Grund wassermodell wegen fehlender Kalibrierung unzureichend ist. Auch das jetzt vorgestellte Modell ist nicht kalibriert und damit wertlos", schreibt Dr. Walter Hölzel, Vorsitzender der Werra-Weser-Anrainerkonferenz, in der entsprechenden Pressemitteilung abschließend. euwid Wasser und Abwasser 22.04.2015 Werra-Weser-Anrainerkonferenz: "3D-Grundwassermodell von K+S hat versagt" Das 3D-Grundwassermodell des Düngemittelherstellers K+S zur Beurteilung hydrologischer Vorgänge im Untergrund hat nach Auffassung der Werra-Weser-Anrainerkonferenz (WWA) versagt. Im Bereich der Stadt Heringen stehe salzhaltiges Grundwasser so dicht unter der Erdoberfläche, dass es zu Schäden an der Kanalisation und der Kläranlage gekommen sei, teilte die WWA mit. 15 WWA Die Laugenversenkung sei wohl "außer Kontrolle geraten": Gutachter der Stadt vermuten den Angaben zu folge einen Zusammenhang mit der Verpressung von Salzabwässern durch die K+S Kali GmbH. Das Unter nehmen hatte vor kurzem mitgeteilt, dass von der Versenkung von Salzabwasser keine Trinkwassergefähr dung ausgehe (EUWID 17/2015). „Im Fall der Stadt Heringen muss eine Versalzung des Trinkwassers nicht mehr befürchtet werden, sie ist vielmehr bereits eingetreten“, sagte Walter Hölzel, der Vorsitzende der Werra-Weser-Anrainerkonferenz. In den betroffenen Bereichen wird das salzhaltige Grundwasser der Anrainerkonferenz zufolge abgepumpt, um den Grundwasserspiegel zu senken. Trotzdem kommt es nach Berichten des Heringer Bürgermeisters Hans Ries (parteilos) immer wieder zu Salzwasseraustritten. Offenbar seien die Pumpen der K+S Kali GmbH nicht mehr ausreichend, um den Salzwasserspiegel unsichtbar unter der Erdoberfläche zu halten. Das Salzwasser dringe über Hausanschlüsse und undichte Muffen in die Kanalisation ein und führe dort zu Verkrustungen, die nicht beseitigt werden könnten, ohne die Leitungen zu beschädigen. Es bedrohe zu dem die Funktion der Kläranlage. Um einen Totalausfall zu vermeiden, habe sich Ries schon gezwungen gesehen, das kommunale Abwasser ungeklärt in die Werra zu leiten. Nach Angaben des Bürgermeisters gelangten täglich bis zu 3.000 Kubikmeter Salzlaugen in die Kanalisation der Stadt. Laut Ries sind die Missstände, sowohl die Durchtränkung des Bodens mit Salzlaugen als auch der Ausfall von Trinkwassergewinnungsanlagen wegen der Versalzung, den Behörden seit vielen Jahren bekannt. Die hessischen Behörden hätten aber nicht die notwendigen Schritte unternommen, um die Interessen der Stadt zu schützen und das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) in diesem Fall anzuwenden, kritisierte der Bür germeister. Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → WASSER 22.04.2015 MELDUNG/090: Werra-Weser-Versalzung - Laugenversenkung außer Kontrolle? (WWA) Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. - Pressemitteilung - 20. April 2015 Werra-Weser-Versalzung Laugenversenkung außer Kontrolle? Das 3D-Grundwassermodell der K+S Kali GmbH versagt Im Bereich der Stadt Heringen steht salzhaltiges Grundwasser so dicht unter der Erdoberfläche, dass es zu Schäden an der Kanalisation und der Kläranlage gekommen ist. Gutachter der Stadt vermuten einen Zu sammenhang mit der Verpressung von Salzabwässern durch die K+S Kali GmbH. In den betroffenen Berei chen wird das salzhaltige Grundwasser abgepumpt, um den Grundwasserspiegel zu senken. Trotzdem kommt es nach Berichten des Bürgermeisters immer wieder zu Salzwasseraustritten, offenbar sind die Pumpen der K+S Kali GmbH nicht mehr ausreichend, um den Salzwasserspiegel unsichtbar unter der Erd oberfläche zu halten. Das Salzwasser dringt über Hausanschlüsse und undichte Muffen in die Kanalisation ein und führt dort zu Verkrustungen, die nicht beseitigt werden können, ohne die Leitungen zu beschädi gen. Es bedroht zudem die Funktion der Kläranlage. Um einen Totalausfall zu vermeiden, hat sich der Bür germeister schon gezwungen gesehen, das kommunale Abwasser ungeklärt in die Werra zu leiten. Nach Angaben des Bürgermeisters gelangen täglich bis zu 3000 Kubikmeter Salzlaugen in die Kanalisation der Stadt. Nach Bürgermeister Ries sind den Behörden die Missstände seit vielen Jahren bekannt sind, sowohl die Durchtränkung des Bodens mit Salzlaugen als auch der Ausfall von Trinkwassergewinnungsanlagen wegen Versalzung. Der Bürgermeister fühlt sich von den hessischen Behörden in Stich gelassen, weil sie nicht die notwendigen Schritte unternommen haben, um die Interessen der Stadt zu schützen. Seinen Versuch, "die Sache diskreter zu lösen", sieht er offenbar als gescheitert an. Auch Verhandlungen mit dem Verursacher über Schadenersatz kommen wohl nicht voran. Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) schützt das Grundwas ser vor schädlicher Beeinflussung, aber offenbar sind die hessischen Behörden nicht entschlossen, das WHG in diesem Falle anzuwenden. Der "Vierphasenplan" der Hessischen Umweltministerin Priska Hinz (B'90/Die Grünen) sieht vor, die Laugenverpressung weiter zu genehmigen, bis (nach 2021) eine zusätzli che Verklappungsstelle für K+S-Abwässer an der Oberweser eingerichtet worden ist. Die "diskrete Behand lung" der K+S Entsorgungsproblematik hat Priska Hinz den Vorwurf der Vertuschung von belastenden Hin weisen auf die Folgen der Laugenverpressung für das Grund- und Trinkwasser eingebracht. In einem Urteil 16 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 vom 30.03.2015 hat das Verwaltungsgericht Kassel die Geheimhaltung dieser Unterlagen als rechtswidrig bezeichnet. Vor diesem Hintergrund ist es besonders bedenklich, dass das Regierungspräsidium Kassel kürzlich einen Widerruf der Versenkgenehmigung abgelehnt hat. Das jetzt von K+S vorgestellte 3D-Grundwassermodell soll angeblich beweisen, dass eine Versalzung des Trinkwassers "akut nicht zu befürchten" ist. "Im Falle der Stadt Heringen muss eine Versalzung des Trinkwassers nicht mehr befürchtet werden, sie ist vielmehr bereits eingetreten. Wenn das K+S-Grundwassermodell noch nicht einmal geeignet ist, die Tatsachen zu erkennen, dann wird es auch keine Aussagen über die künftige Entwicklung ermöglichen. Das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) hat schon 2014 bemängelt, dass das K+S-Grundwassermo dell wegen fehlender Kalibrierung unzureichend ist. Auch das jetzt vorgestellte Modell ist nicht kalibriert und damit wertlos", so Dr. Walter Hölzel, Vorsitzender der Werra-Weser-Anrainerkonferenz. Weitere Informationen: http://www.heringen.de/die_behoerden_wussten_bestens_ueber_die_chloridpro.html http://www.heringen.de/upload/File/nachrichten/Gutachten%20Kleinensee%202015-0327%20%282%29.pdf http://www.heringen.de/grundwassersituation_im_bereich_der_woelfershaeuse.html Die Welt 30.04.2015 K+S reicht neuen Versenkantrag für Salzabwasser ein Kassel (dpa/lhe) - Um länger Salzabwasser in den Boden pressen zu dürfen, hat der Kali- und Salzprodu zent K+S am Donnerstag einen neuen Antrag beim Regierungspräsidium Kassel eingereicht. Danach sollen von Dezember 2015 bis Ende 2021 durchschnittlich bis zu zwei Millionen Kubikmeter Lauge pro Jahr am Standort Hattorf (Philippsthal) in Osthessen versenkt werden, wie der Dax-Konzern mitteilte. Die Menge war im mit dem Land Hessen vereinbarten Vier-Phasen-Plan so vorgesehen. Bislang sind 4,5 Millionen Ku bikmeter pro Jahr genehmigt. Das Abwasser fällt bei der Gewinnung von Kali-Salzen an. Ein Sprecher des Regierungspräsidiums (RP) sagte, die Unterlagen würden gründlich geprüft, vor allem darauf, ob alle Fragen aus den Unterlagen zu beantworten seien. Unklar sei, bis wann die Behörde darüber entscheide. «Wir werden schnell arbeiten, damit schnell Klarheit herrscht», betonte er. Laut K+S stellt ein Kontrollsystem sicher, «dass es durch die Versenkung zu keiner Gefährdung von Grundund Trinkwasser kommt». Die Methode sei «sicher und verantwortbar». Kritik kam vom Bürgermeister der thüringischen Gemeinde Gerstungen, Werner Hartung, der eine Trinkwassergefährdung durch das Abwas ser befürchtet. Die derzeitige Versenkerlaubnis war von Kritikern und Umweltverbänden nach einem Gutachten infrage ge stellt worden. Darin wurde eine Gefahr für Trink- und Heilwasserbrunnen durch die Lauge nicht ausge schlossen. Eine akute Gefährdung gibt es demnach aber nicht. Focus 30.04.2015 Bergbau: K+S reicht neuen Versenkantrag für Salzabwasser ein Um länger Salzabwasser in den Boden pressen zu dürfen, hat der Kali- und Salzproduzent K+S am Don nerstag einen neuen Antrag beim Regierungspräsidium Kassel eingereicht. Danach sollen von Dezember 2015 bis Ende 2021 durchschnittlich bis zu zwei Millionen Kubikmeter Lauge pro Jahr am Standort Hattorf (Philippsthal) in Osthessen versenkt werden, wie der Dax-Konzern mitteilte. Die Menge war im mit dem Land Hessen vereinbarten Vier-Phasen-Plan so vorgesehen. Bislang sind 4,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr genehmigt. Das Abwasser fällt bei der Gewinnung von Kali-Salzen an. Ein Sprecher des Regierungspräsidiums (RP) sagte, die Unterlagen würden gründlich geprüft, vor allem dar 17 WWA auf, ob alle Fragen aus den Unterlagen zu beantworten seien. Unklar sei, bis wann die Behörde darüber entscheide. „Wir werden schnell arbeiten, damit schnell Klarheit herrscht“, betonte er. Laut K+S stellt ein Kontrollsystem sicher, „dass es durch die Versenkung zu keiner Gefährdung von Grundund Trinkwasser kommt“. Die Methode sei „sicher und verantwortbar“. Kritik kam vom Bürgermeister der thüringischen Gemeinde Gerstungen, Werner Hartung, der eine Trinkwassergefährdung durch das Abwas ser befürchtet. Die derzeitige Versenkerlaubnis war von Kritikern und Umweltverbänden nach einem Gutachten infrage ge stellt worden. Darin wurde eine Gefahr für Trink- und Heilwasserbrunnen durch die Lauge nicht ausge schlossen. Eine akute Gefährdung gibt es demnach aber nicht. Südthüringer Zeitung 30.04.2015 K+S reicht neuen Versenkantrag für Salzabwasser ein Kassel - Um länger Salzabwasser in den Boden pressen zu dürfen, hat der Kali- und Salzpro duzent K+S am Donnerstag einen neuen Antrag beim Regierungspräsidium Kassel ein gereicht. Danach sollen von Dezember 2015 bis Ende 2021 durchschnittlich bis zu zwei Millionen Kubikmeter Lauge pro Jahr am Standort Hattorf (Philippsthal) in Osthessen versenkt werden, wie der Dax-Konzern mitteilte. Die Menge war im mit dem Land Hessen vereinbarten Vier-Phasen-Plan so vorgesehen. Bislang sind 4,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr genehmigt. Das Abwasser fällt bei der Gewinnung von Kali-Salzen an. Ein Sprecher des Regierungspräsidiums (RP) sagte, die Unterlagen würden gründlich geprüft, vor allem darauf, ob alle Fragen aus den Unterlagen zu beantworten seien. Unklar sei, bis wann die Behörde darüber entscheide. «Wir werden schnell arbeiten, damit schnell Klarheit herrscht», betonte er. Laut K+S stellt ein Kontrollsystem sicher, «dass es durch die Versenkung zu keiner Gefährdung von Grundund Trinkwasser kommt». Die Methode sei «sicher und verantwortbar». Kritik kam vom Bürgermeister der thüringischen Gemeinde Gerstungen, Werner Hartung, der eine Trinkwassergefährdung durch das Abwas ser befürchtet. Die derzeitige Versenkerlaubnis war von Kritikern und Umweltverbänden nach einem Gutachten infrage ge stellt worden. Darin wurde eine Gefahr für Trink- und Heilwasserbrunnen durch die Lauge nicht ausge schlossen. Eine akute Gefährdung gibt es demnach aber nicht. dpa 18 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 2. Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie Weserbergland Nachrichten 08.04.2015 Christdemokraten positionieren sich klar zur Gewässerversalzung CDU-Landtagsabgebordnete treffen sich in Minden Deppmeyer zur Werra-Weser-Versalzung: „Eine Nordseepipeline ist illusorisch“ Mittwoch 8. April 2015 - Minden (wbn). Klares Statement von CDU- Landtagsabgeordneten aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen: Die Beendung der Werra-Weser-Versalzung darf nicht über die umstrittene Pipeline an die Nordsee verwirklicht werden. Das ist das Ergebnis des Gedankenaustauschs von Christdemokraten, Umweltexperten und Anrainern di rekt an der Weser in Minden. Verantwortliche aus Politik und dem Unternehmen K+S dürften nicht länger an Illusionen festhalten. „Das Aufkommen an Salzabwässern muss an der Quelle reduziert werden", so Otto Deppmeyer im Fazit mit allen Landtagsabgeordneten, denn die Pläne zur Errichtung einer Nordseepi peline seien mit Blick auf die geplanten Trassenkorridore illusorisch. „Wenn Planung und Umsetzung nicht realisierbar sind, werden wir uns gegen das öffentliche Festhalten an dieser Pipeline aussprechen.“ (Zum Bild: Haben sich vor Ort zum Gedankenaustausch zusammengefunden (v. l.): Otto Deppmeyer MdL (Landtag Niedersachsen), Friedhelm Ortgies MdL (Landtag NRW), Kirstin Korte MdL (Landtag NRW), Hu bertus Fehring MdL (Landtag NRW), Martin Bäumer MdL (Landtag Niedersachsen), André Kuper MdL (Landtag NRW), Reinold Stücke (Regionalrat Detmold). Foto: CDU) Je nach Trassenverlauf wären zahlreiche verschiedene Landkreise unter anderem in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen von diesem Großprojekt betroffen. Namhafte Biologen und Umweltexperten halten nach Angaben der Christdemokraten eine Einleitung von Kaliabwässern in den Jadebusen und somit in das Weltnaturerbe Norddeutsches Wattenmeer für ökologisch unverantwortlich. Die jetzige Haltung der niedersächsischen rot-grünen Landesregierung sei mehr als verwunderlich, da sich Ministerpräsident Stephan Weil schon vor Monaten gegen eine Einleitung in den Jadebusen ausgesprochen habe. „Die politisch Verantwortlichen und das Unternehmen K+S sollten nicht irgendwelchen Illusionen hinter herlaufen, sondern die Entsorgung am Entstehungsort der Abwässer verwirklichen", lautete der einhellige Tenor der Gesprächsrunde. Die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Union verfolgt über das Instrument der Bewirtschaf tungsplanung von Flussgebieten das Ziel, für Flüsse, Seen, Küstengewässer und Grundwasser möglichst bis 2015 – spätestens jedoch bis 2027 – einen guten chemischen und ökologischen Zustand zu erreichen. Öffentliche Anhörung am 18. Mai Unisono mit allen Gesprächsteilnehmern stellte Deppmeyer fest: „Durch eine Oberweserpipeline wäre das Problem der Versalzung nicht zufriedenstellend gelöst, sondern lediglich räumlich verschoben“. Gemeinsam mit seinen Abgeordneten-Kollegen bekräftigt Deppmeyer, dass man verstärkt die bereits bekannten alter nativen Verfahren zur Vermeidung und Aufbereitung von Salzabwässern ins Visier nehmen wird. So steht im Niedersächsischen Landtag auch noch eine öffentliche Anhörung am 18. Mai 2015 bevor, bei der gela dene Sachverständige Stellung zu den aktuellen Plänen der Flussgebietsgemeinschaft nehmen werden. Neben den Landtagsabgeordneten Deppmeyer und Bäumer von niedersächsischer Seite, brachten die ost westfälisch-lippische Sichtweise Hubertus Fehring (Höxter), Kirstin Korte (Minden), André Kuper (Rietberg) und Friedhelm Ortgies (Rahden) ein. Auch der aus gesundheitlichen Gründen verhinderte OWL-Landtags abgeordnete Walter Kern (Lemgo) unterstützt diese Position ausdrücklich. Reinold Stücke, Vorsitzender des Regionalrates in Detmold, berichtete über den Diskussionsstand in weiteren Gremien und gab dazu seine Einschätzung ab. 19 WWA Europaticker 10.04.2015 Abgeordnete aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen fordern Entsorgung von Kaliabwässer noch am Entstehungsort CDU: K+S Nordseepipeline ist illusorisch Mit Blick auf die Versalzung von Werra und Weser durch eingeleitete Kaliabwässer sind sich CDU-Landtags abgeordnete aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen einig: Das Aufkommen an Salzabwässern muss an der Quelle reduziert werden. So lautet das einhellige Fazit eines Gesprächs mit Umweltexperten und Weser-Anrainern in Minden, wie der umweltpolitische Sprecher der niedersächsischen CDU-Landtagsfrakti on, Martin Bäumer, erklärt: „Die Pläne zur Errichtung einer Nordseepipeline sind mit Blick auf die geplan ten Trassenkorridore völlig illusorisch. Planung und Umsetzung der Pipeline sind nicht realisierbar, daher sollte man endlich aufhören, öffentlich daran festzuhalten." Je nach Trassenverlauf sind zahlreiche verschiedene Landkreise unter anderem in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen von diesem Großprojekt betroffen. Namhafte Biologen und Umweltexperten halten eine Einleitung von Kaliabwässern in den Jadebusen und somit in das Weltnaturerbe Norddeutsches Watten meer für ökologisch unverantwortlich. Der Hamelner CDU-Landtagsabgeordnete Otto Deppmeyer ergänzt: „Ministerpräsident Weil hatte sich schon vor Monaten gegen eine Einleitung in den Jadebusen ausgesprochen. Somit verwundert die jetzige Haltung der rot-grünen Landesregierung, für die eine Oberweserpipeline offenbar doch wieder eine Option ist." Bäumer und Deppmeyer fordern - wie ihre Kollegen aus Nordrhein-Westfalen - die Entsorgung der Ab wässer an deren Entstehungsort zu verwirklichen. Auf diese Weise ließe sich auch die Wasserrahmenricht linie (WRRL) der Europäischen Union einhalten, nach der über das Instrument der Bewirtschaftungspla nung Flüsse, Seen, Küstengewässer und Grundwasser möglichst bis 2015 - spätestens jedoch bis 2027 einen guten chemischen und ökologischen Zustand erreicht haben sollen. Bäumer stellt klar: „Durch eine Oberweserpipeline wäre das Problem der Versalzung nicht zufriedenstel lend gelöst, sondern lediglich räumlich verschoben. Es müssen verstärkt die bereits bekannten alternativen Verfahren zur Vermeidung und Aufbereitung von Salzabwässern ins Visier genommen werden, um die Si tuation an Werra und Weser zu verbessern. Im Landtag werden Sachverständige in einer öffentlichen An hörung am 18. Mai Stellung zu den aktuellen Plänen der Flussgebietsgemeinschaft nehmen. Laufende Versenkgenehmigung für Abfalllauge von K+S wird nicht widerrufen Gemeinde Gerstungen sieht Verharmlosung der Kalilaugenversenkung Landesregierung treibt doppeltes Spiel bei der Einleitung von Salzabwässern in Oberweser und Nordsee Niedersachsen: Christdemokraten bezweifeln Verzicht auf Kalipipeline Grüne: Gutes Signal für die Weser in Niedersachsen - CDU: Werra erreicht 2027 nicht den guten Gewässerzustand - LINKE: umweltpolitische Irrfahrt Weser/Werra: Ziele zur Reduzierung der Salzbelastung am Grünen Tisch ausgehandelt Europaticker 12.04.2015 Qualität der Gewässer kann nur verbessert werden, wenn Behörden und ehrenamtliche Na turschützer Hand in Hand arbeiten Umweltministerium will mit 3.000 Projekten die Gewässerqualität in Thüringen verbessern Darauf hat Thüringens Umweltstaatssekretär Olaf Möller Freitag (10.04.2015) im Vorfeld der Mitgliederver sammlung des Verbandes für Angeln und Naturschutz Thüringen in Ilmenau hingewiesen. Möller dankte den Mitgliedern des Verbandes für ihr ehrenamtliches Engagement im Natur- und Artenschutz. „Viele klei nere Projekte an Flüssen, Bächen und Seen wären ohne ihren Einsatz nicht denkbar. Das Ehrenamt ist eine tragende Säule im Naturschutz“, sagte der Staatssekretär. Gleichzeitig verwies Möller auf die Vorhaben der Thüringer Landesregierung zur Verbesserung der Gewäs serqualität. Zusammen mit den Kommunen haben das Umweltministerium und die Landesanstalt für Um welt und Geologie ein umfangreiches Landesprogramm Gewässerschutz erstellt. Es umfasst rund 3000 20 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 neue Maßnahmen für die Bereiche Abwasser, Landwirtschaft, Gewässerstruktur, Durchgängigkeit, Altlas ten, Bergbau und Fischerei. „Allein für die Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit und Gewässer struktur sind 1700 Maßnahmen vorgesehen, für die wir rund 54 Millionen Euro investieren werden, um Thüringens Fließgewässer natürlicher zu gestalten“, sagte Möller. Das Maßnahmenprogramm verbessere nicht nur den ökologischen Zustand der Gewässer, sondern trage auch zur Sicherung der Artenvielfalt bei. Möller ermutigte die Ehrenamtlichen, sich an der Anhörung der Landesprogramme Gewässer- und Hoch wasserschutz zu beteiligen, für die noch bis 22. Juni 2015 Stellungnahmen abgegeben werden können. „Reden sie mit! Wir freuen uns auch bei den Landesprogrammen über das Fachwissen und Engagement der vielen ehrenamtlichen Naturschützer in Thüringen“, sagte der Staatssekretär. Hintergrund Am 26. Januar 2015 hat Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund die öffentliche Anhörung der Lan desprogramme Hochwasser- und Gewässerschutz 2015-2021 gestartet. Mit den Programmen will die Thü ringer Landesregierung neue Schwerpunkte bei der Hochwasservorsorge und dem Gewässerschutz setzen. Gleichzeitig setzt Thüringen mit den beiden Landesprogrammen die Verpflichtungen aus der EU-Wasser rahmen-Richtlinie und Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie um. Schriftliche Stellungnahmen zu den beiden Landesprogrammen können noch bis 22. Juni 2015 abgegeben werden. Die Landesprogramme können unter www.aktion-fluss.de abgerufen und eingesehen werden. Proplanta 12.04.2015 Zeitplan für Salzentlastung der Werra stellt Angler nicht zufrieden Ilmenau - Die Sorgen der Angler um die Wasserqualität der Werra sind trotz des vereinbarten Zeitplans zur Senkung der Salzbelastung nicht kleiner geworden. Er fürchte, dass der für die Einleitung von Salzabwässern verantwortliche Kasseler K+S-Konzern auf Zeit spiele, sagte Reinhard Karoll, Präsident des Verbands für Angeln und Naturschutz Thüringen, der Deut schen Presse-Agentur. Laut dem Mitte März vereinbarten Plan der Anrainerländer soll K+S die Salzbelastung in dem Fluss bis 2027 deutlich senken. Umweltverbände haben Zweifel daran, dass der Konzern dies umsetzt. Die Angler gehören seit Jahren zu den Gegnern der Salzeinleitung. (dpa/th) lokalo24 15.04.2015 Lokales Hofgeismar Hofgeismar. Das Aktionsbündnis Salzfreies Märchenland engagiert sich seit geraumer Zeit gegen die Ab sichten des Kasseler Düngemittelherstellers Kali und Salz eine Pipeline durch den Landkreis Kassel zu bau en, um bei Gieselwerder Salzabwässer aus der Kaliproduktion in Osthessen in die Weser zu entsorgen. Be sonders erzürnt die Mitglieder des Aktionsbündnisses auch der drohende Bau eines Salzabwasserspeicher beckens in der Größe des Twistesees im nördlichen Teil des Landkreises. Infostand auf dem Hessentag Nach der großen Demonstration gegen den Vier-Phasen-Plan des Umweltministeriums am 21. März in Gie selwerder plant das Aktionsbündnis jetzt weitere Aktivitäten. Der Vorstand lädt zur Mitgliederversammlung des Vereins „Aktionsbündnis Salzfreies Märchenland“ am Dienstag, 21. April, um 20 Uhr im Alten Brauhaus in Hofgeismar ein, um neben einem Sachstandsbericht zu den laufenden Aktionen die nächsten Veranstal tungen zu besprechen. Unter anderem soll ein Infostand auf dem Hessentag zusammen mit dem BUND Kassel vorbereitet werden. „Der Vereinsvorstand lädt alle Mitglieder und betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürger aus Nordhessen und Südniedersachsen herzlich ein, um sich zu informieren und auch Mitglied zu werden“, wirbt der Vereinsvorsitzende Markus Mannsbarth. 21 WWA HNA 21.04.2015 HNA 27.04.2015 22 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 HNA 27.04.2015 HNA 27.04.2015 23 WWA 3. Erneutes Aus für die Nordseepipeline - Es bleibt bei der Verklappung in die Oberweser europaticker 21.04.2015 Untersuchungsrahmen steht ab sofort im Netz Raumordnungsverfahren für die Rohrfernleitung zur Nordsee Die Raumordnungsbehörden in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben jetzt den Untersu chungsrahmen für das Raumordnungsverfahren zur Rohrfernleitung von Hattorf zur Nordsee festgelegt. Die Fernleitung soll salzhaltige Abwässer aus dem kalirevier Werra direkt in die Nordsee transportieren. Die Unterlagen inklusive der Untersuchungskorridore sind ab sofort hier einsehbar. Im März und April 2014 waren in Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Antragskonferenzen für die jeweiligen Verfahrensabschnitte durchgeführt worden. In Zusammenarbeit der Raumordnungsbehör den der Länder ist ein gemeinsamer Untersuchungsrahmen für alle Abschnitte erstellt und der K+S KALI GmbH im April 2015 übermittelt worden. Ob die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens beantragt wird, ist Entscheidung des Vorhabenträgers. Der Detmolder 21.04.2015 Nordseepipeline betrifft auch Detmold: in mehreren Planungsvarianten teilweise stark betrof fen Raumordnungsverfahren für K & S Pipeline: Projekt zur Entsorgung von hochgradig umwelt gefährdenden Salzkonzentraten in der Nordsee Lippe. (von Thorsten Stüker) Die von der Bezirksregierung Detmold vorgestellte Planung für die Nordsee pipeline zur Entsorgung von Salzabwässern betrifft, je nach Planungsvariante, auch Lippe. So ist in der Planvariante B in Lippe eine Trassenführung auf den Gebieten der Städte Horn-Bad Meinberg, Detmold, Lage sowie Lemgo und Bad-Salzuflen vorgesehen. Die Baumaßnahmen schlagen eine zwischen 20 und 30 Metern breite Schneise auf ihrem Weg in Richtung Nordsee. Bestandteil der Planung ist die offene Bauwei se Querung von Gewässern, Straßen und der sonstigen Trassenführung. Für die Bauphase ist es außerdem erforderlich, die Grundwasserstände auf etwa 2,30m unter Geländeoberkante abzusenken – mit nicht ein schätzbaren Folgen für Natur und Umwelt. Die Planvariante C umfasst Eingriffe in den Stadtgebieten Horn-Bad Meinberg, Detmold, Lage sowie Lemgo und Bad Salzuflen. Auch hier wären die Folgen nahezu unkalkulierbar.Eine Grundwasserabsenkung so großen Stils hat es bisher nicht gegeben. Mit einer Trassenbreite von 20m im Waldbereich und 30m im Freiland plant die Kali und Salz AG eine erhebliche Beeinträchtigung des Trassenweges. Allein die Wald struktur wäre für Jahrzehnte verändert. Lippe bekäme großflächig ein neues Gesicht, eine Narbe, die nur schwer verheilen würde. Noch erheblicher ist die Bauzeit für die Landwirte, die von der Trassenführung be troffen sind. Ihre Felder würden von der Bautrasse durchtrennt und wären kaum noch nutzbar. Zwar wür de späterhin der Mutterboden wieder aufgebracht, bis die Verhältnisse normalisiert wären, würde es mög licherweise Jahre dauern. Lediglich die Planvarianten A und D würden Lippe unbeeinträchtigt lassen. Problematisch ist allerdings bei Variante A, dass das Kiesabbaugebiet Elsen gequert werden müsste: ein Abbau wäre durch die Querung kaum mehr wirtschaftlich möglich, entsprechend hohe Entschädigungen wären erforderlich. Die Planvari ante D würde zudem nur die Bundesländer Hessen und Niedersachsen betreffen. K & S AG will Salzabwässer in die Nordsee einleiten Notwendig wird die Kali- und Salz-Pipeline, damit die bei der Salzgewinnung anfallenden Abwässer in die Nordsee eingeleitet werden können. Eine Einleitung in die Ostsee kommt nicht in Frage (wie aus der Pla nung zu entnehmen ist). Die damit begründete Durchführung des Raumordnungsverfahrens wird – mit großer Wahrscheinlichkeit – auf Lippe zurückfallen. Hier sind die topographischen Probleme deutlich gerin ger, größere Abbaugebiete für Bodenschätze sind hier nicht zu befürchten und auch die Erschließung der Trasse ist mit einer angenehmeren Kostenstruktur verbinden, als die Trassen A und D. Die Wahrscheinlichkeit für Lippe ist damit bei deutlich mehr als 50% für den Streckenverlauf. Auch für die sen Verlauf steht die direkte Anbindung des Verlaufs an das norddeutsche Tiefland Richtung Nordsee. Da beide Wege (als Variante B und Variante C) sich letztlich im Bereich des Kreises Lippe nicht unterscheiden, 24 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 ist für Lippe die Wahl fast egal. Da eine Wahl der Varianten A und D aus den genannten Gründen unwahr scheinlich ist, wird die Trefferquote für Lippe deutlich erhöht. Die Pipeline wird dabei im Bereich Detmold dem Weg folgen, den die Hochdruck-Gaspipeline ebenfalls nimmt. Diese Trasse wird letztlich genutzt. Der Bau der Midas-Pipeline hatte bereits erhebliche Konsequen zen hinsichtlich der Spuren des Pipeline-Baus. Diese sind – seit den 90er Jahren – noch immer nicht ganz verheilt. Die Nordseepipeline wird deutlich erheblichere Konsequenzen auf die Umwelt haben, als dies bei der Gaspipeline der Fall war. Auch ein Pro-Argument aus Sicht der Planer dürfte die MIDAL-Gasfernleitung sein. Parallel zu ihr soll auf großen Streckenabschnitten die Salzpipeline verlegt werden. Wohngebiete und Stadtrandbebauung sind genauso betroffen, wie landwirtschaftliche Betrie be in Wald- und Ackerwirtschaft Bei Schneisen von bis zu 30m Breite in Wald und Feldflur und einer erheblichen Grundwasserabsenkung ist mit Auswirkungen auf die Umwelt und mit Langzeit-Wirkungen zu rechnen. Die Anlage der Salzpipeline schlägt eine breite Schneise durch Lippe und senkt auf der gesamten Baustrecke das Grundwasser partiell ab. Das sorgt für Unbehagen, auch bei den Verantwortlichen in den Behörden. Viel schlimmer wäre noch das, was sich niemand ausmalen mag: ein Unfall. Was, wenn die Salzpipeline undicht wird, bricht und ein Austritt der Salzlauge in Natur und Grundwasser erfolgt. Die Lauge mit Salzge halten bis zu 400g / Liter ist hochgefährlich und alles Andere als Grundwasserneutral. Dringt die Lauge in das Grundwasser ein, wären die Folgen verheerend, die Nutzung des Oberflächennahen Grundwassers würde unmöglich, Flüsse und Seen im Bereich der Unfallstelle würden auf lange Zeit versalzen. Technisch ist dies nicht ausgeschlossen, die Pipeline soll aus Stahlrohren mit Kunststoffmantel gebaut wer den. Die hochaggressive Fracht der Pipeline könnte so im Laufe der Jahre einen Unfall verursachen. Am Verlauf der Pipeline im Detail erkennt man schnell, dass dies katastrophal wäre. So würde beispielsweise im Bereich der Hornschen Straße Abzweig “Leistruper Wald” aufgrund der Geländesituation die Werre so fort betroffen. Im Falle eines Berstens können so bis zu 1200 m², also rund 1,2 Millionen Liter pro Stunde aus der Lei tung austreten. Vom Beginn des Defekts bis zur Absperrung würden – im schlimmsten Falle – rund drei Stunden vergehen können. Das würde eine Wassermenge von etwa vier Turnierschwimmbecken mit 50m Länge entsprechen. Für den eben angesprochenen Bereich der Werre würde dies bedeuten, dass auf Jahre, wenn nicht Jahr zehnte eine vollkommene Versalzung der Werre eintreten würde. Die Schäden für Flora und Fauna wären unabsehbar. Schutz vor Unfällen vollkommen unzureichend Die Pipeline wird zwar überwacht. Aber, wie sich aus den Vorgaben zum Raumordnungsverfahren ergibt, recht grobmaschig. Der Austritt der Salzlösung durch einen Unfall oder eine defekte Schweißnaht wäre nicht vermeidbar. Zwar müsste Verursacher K & S die Schäden beseitigen und entschädigen. Aber den ei gentlichen Schaden tragen diejenigen, die rund um die Abwasserleitung der Kaliproduktion leben. Letztlich ist – im Falle eines Falles – das nächste Absperrventil bis zu 10 km entfernt. Bei einem unkontrol lierten Austritt würde die Pipeline letztlich also 2826 Kubikmeter weitere Abwässer bei entsprechendem Gefälle im Nachlauf freisetzen. Eine automatische Überwachung, beispielsweise durch eine DoppelwandKonstruktion mit Leckage-Meldung und durch die Doppelwand erheblichem Schutz vor einer Freisetzung der giftigen Brühe ist nicht vorgesehen. Lediglich eine Kunststoff-Ummantelung des Stahlrohres ist vorge sehen. Zur Sicherung der Pipeline gegen Korrosion – von außen. Betrachtet man die Einleitungen, die derzeit in die Werra geschehen, sind vor Allem die Sauerstofgehalte der Abwässer interessant. Denn gerade dann, wenn ein hoher Sauerstoffgehalt mit einer solch geballten Salzladung einher kommt, ist Rost unabwendbare Folge der Konstruktion. Laut K & S ist dies zwar nicht zu erwarten. Allerdings weiß man aus anderen Solebauwerken um die Gefährlichkeit und Brisanz dieser Mi schungen. Den Kreis Lippe und die Stadt Detmold haben wir um Stellungnahme zum geplanten Vorhaben gebeten. 25 WWA Der Detmolder 21.04.2015 Aktueller Planungsstand: „Nordseepipeline“ zur Entsorgung von Salzabwässern Von: g m 21 April, 2015 Quelle: Bezirksregierung Detmold Lippe – Detmold. Das Regierungspräsidium Kassel, die Bezirksregierung Detmold und das Amt für regiona le Landesentwicklung Weser-Ems haben Anfang April als zuständige Raumordnungsbehörden den Untersu chungsrahmen für die von der Firma K+S KALI GmbH vorgesehenen Raumordnungsverfahren für die „Nordseepipeline“ zur Entsorgung der Salzabwässer aus dem thüringisch-hessischen Kalirevier in die Nord see festgelegt. Ob die Firma K+S KALI GmbH den Bau einer Nordseepipeline als mögliche Maßnahme zur Reduzierung der Salzabwassereinleitungen weiterverfolgt und ein entsprechendes Raumordnungsverfahren beantragt, ent scheidet sie im Rahmen ihrer Unternehmensplanung. Sofern sie ein Raumordnungsverfahren für eine Nordseepipeline anstrebt, ist bei der Erstellung der erforderlichen Verfahrensunterlagen die Festlegung des Untersuchungsrahmens zu beachten. Darin wird auch klargestellt, dass vor der Einleitung von Raumord nungsverfahren die Erlaubnisfähigkeit der Einleitung der Salzabwässer in die Innenjade geklärt sein muss. Zum Hintergrund Die Länder der Flussgebietsgemeinschaft Weser hatten Mitte März 2015 den Entwurf des Bewirtschaf tungsplans 2015 bis 2021 für die Weser zur Reduzierung der Salzbelastung beschlossen. Als mögliche Maßnahme zur Reduzierung der Salzabwassereinleitungen in die Werra wurde dabei unter anderem eine Pipeline für das Salzabwasser in die Nordsee (Einleitung Küstengewässer Innenjade) benannt. Zuvor hatte bereits der Runde Tisch “Gewässerschutz Werra/Weser und Kaliproduktion” im Jahr 2010 den Bau einer Nordseepipeline empfohlen. Im vergangenen Jahr wurden auf Antrag der Firma K+S KALI GmbH zur Vorbereitung von Raumordnungs verfahren in den betroffenen Ländern Hessen, NRW und Niedersachsen Antragskonferenzen durchgeführt. Mit der aktuell erfolgten Festlegung des Untersuchungsrahmens durch die zuständigen Raumordnungsbe hörden wird die Vorbereitung der Raumordnungsverfahren abgeschlossen. Die Festlegung des Untersuchungsrahmens kann unter www.bezreg-detmold.nrw.de/200_Aufgaben/010_Planung_und_Verkehr/009Raumordnungsverfahren/in dex.php auf der Internetseite der Bezirksregierung Detmold eingesehen und heruntergeladen werden. Mindener Tageblatt 26.04.2015 http://www.mt.de/lokales/minden/20442652_Salzpipeline-zur-Nordsee-ist-vom-Tisch.html Salzpipeline zur Nordsee ist vom Tisch Von Martin Fröhlich am 26.04.2015 um 17:55 Uhr Kassel/Detmold/Minden (nw). Im Streit um die Entsorgung von Salzabwässern des Konzerns K+S scheint eine Entscheidung endgültig gefallen zu sein: Eine Pipeline aus dem thüringisch-hessischen Fördergebiet zur Nordsee wird es nicht geben. Das erklärte das Unternehmen auf Nachfrage dieser Zeitung. K+S, einer der größten Düngemittelhersteller der Welt, muss in Sachen Entsorgung handeln. Die bisherige Einleitung der Abwässer in Werra und Weser soll mittelfristig enden, um die Wasserqualität wieder zu ver bessern. Seit Jahren schwelt ein Streit um die künftige Entsorgung. Im Gespräch waren neben einer Nord seepipeline auch eine Pipeline zur Oberweser, eine Aufbereitung vor Ort und die Fortsetzung der Versen kung im Untergrund. Im Herbst hatte sich dann K+S mit dem Land Hessen auf einen Vier-Phasen-Plan geeinigt. Der sieht vor, dass der Konzern eine sogenannte Kainit-Kristallisation-Flotations-Anlage baut, um die Menge der Abwäs ser zu verringern. Außerdem errichtet er eine Pipeline zur Oberweser, die von 2022 bis 2060 in Betrieb bleibt. So soll die Wasserqualität der Flüsse gesteigert werden. Für 2060 rechnet K+S damit, dass die Salz vorkommen im Werk Werra erschöpft sind. Gegen die Pipeline-Varianten gab es von Anfang an Widerstand aus den Region, durch die die Leitung ver laufen soll. NRW und Niedersachsen äußerten sich kritisch zum Alleingang Hessens. Zumindest die Nord seevariante ist offenbar vom Tisch. "Wir stehen zu dem mit dem Land Hessen vereinbarten Vier-Phasen- 26 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 Plan, der den Bau einer temporären Oberweserfernleitung vorsieht und keine Nordseefernleitung", erklärte Michael Wudonig, Sprecher von K+S. Dafür spricht auch, dass K+S bei der Bezirksregierung in Detmold offenbar keinen Gebrauch von dem ge planten Raumordnungsverfahren für die Nordseepipeline macht. Die Behörde hat zwar gerade die Vorbe reitung dieses Verfahrens formell abgeschlossen. "Das war notwendig, weil K+S als Folge der Antragskon ferenz vor einem Jahr auch diese Variante hatte vorbereiten lassen", so ein Sprecher der Bezirksregierung. Die eigentliche Eröffnung des Verfahrens habe das Unternehmen aber nicht beantragt. Berichten zufolge hätte der Bau der rund 450 Kilometer langen unterirdischen Leitung zum Meer mehr als zwei Milliarden Euro gekostet. Der Bau einer ebenso umstrittenen Leitung zur Oberweser wäre dagegen deutlich günstiger. Hier ist von weniger als 400 Millionen Euro die Rede. Copyright © Mindener Tageblatt 2015 Texte und Fotos von MT.de sind urheberrechtlich geschützt. 27 WWA 4. Oberweserpipeline Weser Kurier 23.04.2015 Fischwelt in der Weser entwickelt sich Aale - aus der Plastik-Tüte in den Fluss Tina Hayessen und Felix Weiper 23.04.2015 0 Kommentare Vom engen Plastikbeutel hinein in die Weite der Weser: Etliche Aale haben in den vergangenen Tagen ein neues zu Hause im größten Fluss des Landkreises gefunden. An der Ueser Brücke entließen Carsten Nied zielski und Bernd Stöver vom Angler-Verein Achim allein mit einem Schwung mehrere Tausend Aale in die Freiheit. Genauer gesagt sind es Glasaale, also Jungfische. Äußerlich ist ihnen noch nicht anzusehen, wie groß sie einmal werden können. „Die sehen ja aus wie Regenwürmer“, fand ein Junge, der bei der Aktion Zaungast war. Für den Plastikbeutel mit Aal zahlt man etwa 350 Euro. „Viel Geld für etwas, das früher Hühnerfutter war“, bemerkt Stöver. Carsten Niedzielski (links) und Benrd Stöver setzen klitzekleine Aale aus. (Björn Hake) Doch so reichlich wie vor 30 bis 40 Jahren komme der Aal hier nicht mehr vor, ergänzt Uwe Roll, Vorsitzen der des Angler-Vereins Achim. Deswegen sei auch die Aktion mit den ausgesetzten Jungtieren notwendig: 200 000 Euro kommen niedersachsenweit dafür aus dem Europäischen Fischereifonds (EFF). Für 54 800 Euro haben allein die Weser zwischen Bollen und Dörverden, die Aller und die Eyter neue Bewohner be kommen. Die Organisation übernimmt die Fischerei-Pachtgemeinschaft Weser IV – ein Zusammenschluss von mehreren Anglervereinen sowie einem Berufsfischer. Aale haben weiten Weg hinter sich So zogen die Angler also einmal nicht Fische aus dem Wasser, sondern gaben sie den Flüssen zurück. „Die haben schon einen weiten Weg hinter sich“, sagte Uwe Roll beim Entlassen der Mini-Aale an der Ueser Brücke mit Blick auf den gut gefüllten Plastikbeutel. Doch die wenige Zentimeter großen Tiere seien nicht so jung wie sie wirken, versicherte Roll. „Vielleicht vier Jahre alt“, schätzte er. „Und sie haben einen weiten Weg hinter sich: Von der Sargassosee mit dem Golfstrom nach Frankreich“, zeichnet Roll den Weg der Tie re nach. Dort wurden sie abgefischt und finden sich nun in Weser, Aller und Eyter wieder. Die Fischwelt in den heimischen Flüssen hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Die Wasser qualität habe sich spürbar verbessert, berichtet Roll, der die Weser seit zwei Jahrzehnten beobachtet. Sen sible Arten wie Lachse, Meerforellen und Flussneunaugen seien zurückgekehrt. Dennoch bleibt eine gehö rige Skepsis bei Anglern und Naturschützern. Der Grund: Die Weser ist nach wie vor einer der salzigsten Flüsse in Deutschland. „Da besteht Handlungsbedarf“, betont der Vorsitzende der Weser-Aller-Fischereige nossenschaft Verden, Gerd Schröder. Er kritisiert, dass die Kali-Industrie weiterhin Salzlauge in Werra und Weser leitet. Fischkrankheiten zurückgegangen So dürfe aus der Weser kein Trinkwasser gewonnen werden. Und auch die Tatsache, dass Fischkrankhei ten stark zurückgegangen seien, könne nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die schwankenden Salz werte im Fluss langfristig auf die Wasserlebewesen auswirkten, meint Schröder. Das mache ihm Sorgen, bekennt er. Gegenstand des Konflikts sind die gigantischen Mengen Salzlauge, die der Düngemittelherstel ler K+S (Kassel) in die Werra und damit auch in die Weser leitet. Die beiden Flüsse waren früher noch viel salziger – in Zeiten, in denen auch die inzwischen stillgelegten DDR-Kali-Werke jede Menge Lauge einleite ten. Doch jetzt macht die EU mächtig Druck. Ihr Ziel ist es, dass bis 2015 alle Gewässer der Union einen „guten ökologischen Zustand“ aufweisen. Werra und Weser sind davon aber weit entfernt. 2012 hat die EU bereits ein Vertragsverletzungsverfahren wegen Verstoßes gegen die Wasserrahmenrichtli nien gegen Deutschland eingeleitet. Bis Ende dieses Jahres soll nun die Flussgebietsgemeinschaft Weser – das sind die Weser-Anrainer-Länder – einen Plan vorlegen, wie das Problem in den Griff zu bekommen ist. Sollte das misslingen, könnte die EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof gegen ihr Mitglieds land Deutschland klagen und ein hohes Bußgeld verhängen. Salzwasser-Pipeline im Gespräch K+S beseitigt seine Salzabwässer auf zwei Wegen: Die eine Hälfte pumpt das Unternehmen unter die Erde zurück – die Genehmigung dafür läuft 2015 aus. Die andere Hälfte leitet K+S in Werra und Weser. Das ist 28 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 bis 2020 genehmigt, ab 2015 allerdings in schrumpfenden Mengen. Ein runder Tisch aus Vertretern der Firma, der Länder und der Anrainer verhandelt, wie die Salzfracht verringert werden könnte. Eine Salzwasser-Pipeline zur Oberweser oder gleich bis zur Nordsee ist im Gespräch. Eine weitere Idee ist es, die Abwasserlauge einzudampfen und dabei Rohstoff zu gewinnen, den K+S verkaufen kann. Das Un ternehmen will außerdem weiterhin Lauge in unterirdische Gesteinsschichten pressen. Gerd Schröder ärgert sich darüber, dass die „Problematik noch über Jahre bestehen bleiben wird“. Und auch wenn der Chef der hiesigen Fischereigenossenschaft davon überzeugt ist, dass es den in Uesen aus gesetzten Mini-Aalen gut geht, so ist für ihn dennoch klar: „Wir dürfen den Zustand der Weser nicht tole rieren.“ HNA 29.04.2015 29 WWA 5. Stand der Technik Neue Nordhäuser Zeitung 11.04.2015 Viele Ansatzpunkte bei K-UTEC gefunden Sonnabend, 11. April 2015, 15:15 Uhr Die K-UTEC AG Salt Technologies in Sondershausen war gestern Ziel des Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Aus dem ehemaligen Kali-Forschungsinstituts der mitteldeutschen Kaliindustrie hervorgegangen ist die KUTEC nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsstandort in Sondershausen, sondern für ganz Thüringen. So war s kein Wunder, dass sich der Wirtschaftsminister viel Zeit nahm, trotz seines sehr engen Terminkalenders. Und es gab vieles, das den Wirtschaftsminister interessierte. Gerade das Thema Abwasser, Salz und Salz verarbeitung waren interessierende Themen. Da gibt es ja auch für Thüringen interessierende Themen, wenn man an die Versalzung der Werra denkt. Mit Landtagsmitglied Dorothea Marx und Landrätin Antje Hochwind (beide SPD) sowie Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU) und weiteren Vertretern der Wirtschaftsförderung von Kreis und Stadt, hatten sich zahlreiche Gäste dem Ministerbesuch angeschlossen. Aber auch Abfallentsorgung und Altbergbau sind interessierende Themen. Hier informieren die Geschäfts führer der K-UTEC, Dr. Heiner Marx und Dr. Volker Asemann Sondershausens Bürgermeister Joachim Krey er und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (re.), wie Prüfkerne aus Versatzmaterialien im Labor geprüft werden. Liest man sich Leistungsspektrum des Unternehmens durch, u.a. Lagerstättenexploration, Evaluierung und Ressourcenabschätzung, Projektstudien, Verfahrensentwicklung und Anlagenplanung, Chemische Analytik und Mineralogie, Bergbauplanung, Beratung, Geomechanische Bewertung,Versatzbergbau, Bergbaustoff entwicklung & Recycling durch, so nimmt es nicht Wunder, dass das Unternehmen in allen Erdteilen prä sent ist. Unmittelbar vor dem Ministerbesuch war erst eine türkische Wirtschaftsdelegation, die sich mit der Borat produktion befasst, zu Besuch gewesen. Und gerade wenn es darum geht, Wertstoffgewinnung aus Ab wässer oder Rückständen der Salzproduktion durch zuführen, verbunden mit dem Hintergrund keine schädlichen Stoffe mehr in die Natur zu entlassen ist die K-UTEC weltweiter Ansprechpartner. Dr. Heiner Marx: "Mit jedem Salz müssen und werden wir zurecht kommen, egal ob aus bergmännischer Gewinnung, Solung oder Quellen." Man kann auch sagen, K-UTEC, die Kompetenz in Salz. So stellte er kurz ein Projekt aus Laos vor, dass sich im Konzept an das Produktionsverfahren der Firma Deusa in Bleicherode anlehnt, nur um den Faktor drei größer. Auch das Thema Lithium-Gewinnung (ein Projekt in Südamerika) wurde angerissen. 30 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 6. Bergwerk Giesen agrar heute 17.04.2015 » K + S plant Wiederaufnahme des Kali-Abbaus] K + S plant Wiederaufnahme des Kali-Abbaus Giesen - Das Unternehmen K+S plant die Wiederaufnahme des Kali-Abbaus im Landkreis Hildesheim. Dem wirtschaflichen Aufschwung steht allerdings auch Skepsis der Landwirte gegenüber. Das Unternehmen K+S plant, den Kaliabbau in Giesen im Landkreis Hildesheim wieder aufzunehmen und das seit 1987 ruhende Bergwerk wiederzubeleben. Es wirbt mit bis zu 500 Arbeitsplätzen, die für die nächsten 40 Jahre in direktem oder indirektem Zusammenhang mit der Bergbautätigkeit entstünden. Doch die Anwohner sind skeptisch. Sie fürchten zunehmenden LKW-Verkehr, Staub, Belastung der Inners te und anderer Gewässer, sowie Erdabsenkungen. Diese Begleiterscheinungen beunruhigen auch die Landwirte. 210 Hektar Acker gehen verloren Vor allem der Verlust von 210 Hektar Ackerfläche durch die Anlage einer neuen Abraumhalde, Ersatz und Ausgleichsmaßnahmen sowie den Bau der Werksanlagen erzeugt nach Angaben des Landvolks Nie dersachsen Unmut bei den Landwirten. Der Flächenmarkt in der Region, im Umfeld von Hildesheim und Hannover sei ohnehin sehr angespannt. Wie das Landvolk weiter mitteilt, wollen die Landwirte das größte Bergbauprojekt in der Geschichte Nie dersachsens nicht verhindern, aber sie fordern den Verlust von landwirtschaftlicher Nutzfläche so gering wie möglich zu halten. Außerdem wollen sie, dass die betroffenen Lanwirte angemessen entschädigt wer den und nicht mehr wertvoller Acker verloren geht als unbedingt nötig. Neben dem Flächenverlust sorgen sich die Landwirte um die Pflege, Erreichbarkeit und Funktionsfähigkeit der Gräben an Biotop- und Ausgleichsflächen. Außerdem wird ein Feldweg komplett unter der neuen Halde verschwinden und einige Flächen nicht mehr erreichbar sein. Dazu habe K+S den Landwirten noch keine Lösung angeboten. Frist zum Planfeststellungsverfahren Noch bis zum 22. April können zum aktuellen Planfeststellungsverfahren beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Eingaben gemacht werden. lpd/bes europaticker 19.04.2015 Wiederaufnahme des Kalibergbaus im Landkreis Hildesheim durch das Unternehmen K+S bringt Unruhe in die Region Landvolk Hildesheim: Skepsis vor neuem Bergbauprojekt Wirtschaftlich betrachtet stechen die Vorteile dieses Plans ins Auge: 500 Arbeitsplätze, direkt oder indirekt mit der Bergbautätigkeit verbunden, könnte die Region westlich von Hildesheim in den Gemeinden Giesen, Sarstedt, Nordstemmen und Harsum über 40 Jahre dazugewinnen. Landwirtschaftlich betrachtet ist die Förderung von Kalium und die regionale Produktion von Düngemitteln aus Kaliumchlorid und Kieserit bei steigenden Düngerpreisen nicht uninteressant. Die Menschen in der Region stehen dem größten Bergbau-Projekt in der Geschichte Niedersachsens den noch skeptisch gegenüber. Sie leben seit Jahrzehnten mit dem Kaliberg, einer alten Abraumhalde, vor Au gen. Eine neue Halde auf einer Fläche von 600 mal 900 Metern und bis zu 75 Meter hoch, auch wenn sie nach und nach begrünt werden soll, würde das Landschaftsbild einschneidend verändern. Hinzu kommt 31 WWA die Sorge um Staub und Lärm, Versalzung des Flusses Innerste und anderer Gewässer, zusätzlich anfallen den Verkehr sowie Erdabsenkungen. Letzteres beschäftigt auch Landwirte wie Friedrich Kämpfer: „Bis zu 40 Zentimeter in den nächsten 200 Jahren werden erwartet“ sagt der Realverbandsvorsitzende aus Rössing im Landkreis Hildesheim. Er sorgt sich um die Entwässerung der tiefer gelegenen Flächen und die Funktionsfähigkeit der Drainagen. Zudem könnten Wege beschädigt werden. K+S befürchtet keine Gefahr für Gebäude oder Infrastruktur. Die Ab senkungen im Kalibergbau seien erfahrungsgemäß minimal. Das Unternehmen sieht auch die Belange des Gesundheits- und Umweltschutzes berücksichtigt, die jedem Genehmigungsverfahren zugrunde liegen und verweist auf modernste Förder- und Produktionsmethoden. Noch bis zum 22. April können zum Planfeststellungsverfahren (www.lbeg.niedersachsen.de), in dem K+S die Pläne der Wiederaufnahme des seit 1987 ruhenden Bergwerks darlegt, Eingaben gemacht werden. „Die Realverbände haben dies getan“, sagt Jürgen Noyer, Realverbandsvorsitzender aus Giften. Damit sind nur die Verbandsinteressen abgedeckt. „Einzelinteressen müssen betroffene Landwirte selbst vertreten“, sagt er. Giftener Grundeigentümern gehen insgesamt 40 ha verloren. Außerdem bangen die Landwirte um die Zuwegung zu ihren Flächen. „K+S möchte Ausgleichsmaßnahmen am Wegesrand durch beidseitige Be pflanzung vornehmen und Wege mutwillig verengen“, dies ist für Noyer und seine Berufskollegen nicht ak zeptabel. Insgesamt werden 210 ha Acker für den Bau von Werksanlagen, die neue Halde, sowie Aus gleichs- und Ersatzmaßnahmen verloren gehen. 130 ha davon liegen in der Gemarkung Giesen. „Da sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies klar für das Projekt ausgesprochen hat und Land und Bund großes Interesse daran haben, könnte das Land aus dem eigenen Flächenpool schöpfen und zum Beispiel Ländereien der öffentlichen Hand als Ausgleich zur Verfügung stellen“, fordert Bernward Löff ler vom Realverband Giesen. Er schlägt außerdem die Umsiedlung eines Landwirts als Alternative vor: „Dies würde den lokalen Markt entlasten. Dazu müsste aber ein entsprechendes Angebot kommen.“ Neben dem Flächenverlust sorgen sich die Landwirte um die Pflege, Erreichbarkeit und Funktionsfähigkeit der Gräben an Biotop- und Ausgleichsflächen. Außerdem wird ein Feldweg komplett unter der neuen Halde verschwinden und einige Flächen nicht mehr erreichbar sein. Dazu hat K+S den Landwirten noch keine Lö sung angeboten. Flächenverbrauch „Weder die Landwirte noch das Landvolk möchten das Projekt grundsätzlich verhin dern“, sagt Johannes Willerding, Vorstandsmitglied im Landvolk Hildesheim: „Wir wollen aber erreichen, dass die Landwirte angemessen entschädigt werden und nicht mehr wertvoller Ackerboden verloren geht als unbedingt nötig. Der Flächenmarkt in der Region, im Umfeld von Hannover und Hildesheim, ist ohnehin sehr angespannt. Und einmal mehr wird deutlich, wie durch landschaftspflegerische Maßnahmen wert vollstes und unvermehrbares Ackerland vergeudet wird.“ erschienen am: 2015-04-19 im europaticker top Agrar online 22.04.2015 Hildesheim: K+S will 210 ha Ackerland für neue Abraumhalde 22.04.2015, Agra Europe / Alfons Deter Die Planung des Kasseler Kali- und Salzkonzerns K+S, den Kaliabbau in Giesen im Landkreis Hildesheim wieder aufzunehmen und das seit 1987 ruhende Bergwerk wiederzubeleben, sorgt für Unruhe unter den dortigen Landwirten. Das Vorstandsmitglied beim Landvolk Hildesheim, Johannes Willerding, erklärte vergangene Woche, „wir wollen das Projekt nicht verhindern, aber wir fordern, den Verlust von landwirtschaftlicher Nutzfläche so gering wie möglich zu halten“. Das Landvolk Hildesheim und die Realverbandsvorsitzenden aus den Gemeinden Giesen, Sarstedt und Nordstemmen sorgen sich dem Landvolk Niedersachsen zufolge auch um die Entwässerung tiefer gelege ner Flächen und Schäden an Wegen und Drainagen. Aussagen von K+S, wonach Erdabsenkungen im Zu sammenhang mit dem Kaliabbau eher gering seien, beruhigten die Landwirte nicht. 32 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 Ein Dorn im Auge ist dem Landesbauernverband vor allem der drohende Verlust von 210 ha Ackerfläche durch die Anlage einer neuen Abraumhalde sowie durch Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen und den Bau der Werksanlagen. „Wie wollen erreichen, dass die Landwirte angemessen entschädigt werden und nicht mehr wertvoller Acker verloren geht, als unbedingt nötig“, betonte Willerding. Er wies darauf hin, dass der Flächenmarkt im Umfeld von Hildesheim und Hannover ohnehin sehr angespannt sei. Und einmal mehr werde deutlich, wie durch die landschaftspflegerischen Maßnahmen wertvolles und nicht vermehrbares Ackerland vergeudet werde, so der Landwirt. Laut Landvolkverband können noch bis zum 22. April beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) Eingaben zum aktuellen Planfeststellungsverfahren gemacht werden. Der Verband rief alle betrof fenen Landwirte auf, die Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren auf www.lbeg.de einzusehen und ge gebenenfalls eine Eingabe zu machen. Nur so könnten auch die Interessen des Einzelnen gewahrt werden. Die K+S Kali GmbH hatte Ende Februar die Antragsunterlagen für das Planfeststellungsverfahren über die mögliche Wiederaufnahme der Kaliförderung und -produktion im K+S-Reservebergwerk Siegfried-Giesen nahe Hildesheim beim LBEG eingereicht. Das Unternehmen wirbt laut Landvolk mit bis zu 500 Arbeitsplät zen, die für die nächsten 40 Jahre in direktem oder indirektem Zusammenhang mit der Bergbautätigkeit entstünden. 33 WWA 7. Was sonst noch interessant war Thüringer Allgemeine 20.04.2015 Über 100 Einsatzkräfte proben in Tiefenort den Ernstfall Erdfall Tiefenort (Wartburgkreis). Feuerwehr, DRK und Katastrophenschutz retten 24 Verletzte von Grundstücken. Alarmierungsplan von 2012 geprüft DRK-Mitglieder der realistischen Unfalldarstellung machten ihrem Namen alle Ehre, bis es den Zuschauern kalt den Rücken herunterlief. 43 Feuerwehrleute aus Tiefenort, Frauensee, Ober- und Unterrohn, über 50 DRK-Retter sowie zahlreiche Beobachter waren am Samstag in Tiefenort im Einsatz. Foto: Sascha Willms Tiefenort. „Es kann passieren, Sie verlassen morgens ihr Haus und abends dürfen Sie nicht mehr rein“, versucht Bürgermeister Ralf Rubisch ein Gefühl zu beschreiben, mit dem die Tiefenorter schon 13 Jahre lang, seit dem Erdfall in der Frankenstein-Straße, leben müssen. Was tun mit der Tatsache, dass die Erde unter den Füßen jederzeit wieder einbrechen kann? Mit der Ge fahr umgehen, sagen sich die Tiefenorter. Am Samstag probten sie mit mehr als 100 Einsatzkräften von Feuerwehr und DRK den Ernstfall Erdfall. Früh um 9.11 Uhr steht Ortsbrandmeister Steffen Heller an der Messstation, einem weißen Kasten direkt in der Sperrzone und bestätigt zu Übungszwecken einen heftigen Ausschlag des Erdfall-Pendels. Er alarmiert die Leitstelle, wenige Minuten später rollt die erste Feuerwehr an. „2012 wurde der Alarmierungsplan ak tualisiert. Wir wollten heute testen, wie gut er funktioniert“, sagt der Ortsbrandmeister nach der Übung und ist mit dem Resultat zufrieden. Auch wenn es den zahlreichen Zuschauern gefühlt zu lange dauert, bis sich die ersten Helfer in Bewegung setzen. Doch sich von der Panik anstecken zu lassen, bringe gar nichts. Wer hier die Ruhe verliert, hat schon verloren, so der Ortsbrandmeister weiter, und wenig später wird das auch deutlich. Die Frauen und Männer der realistischen Unfalldarstellung nehmen ihren Job ernst. 24 Verletzte verbergen sich auf den Grundstücken, die die Einwohner für die Großübung zur Verfügung gestellt haben. Pfählun gen, Frakturen, Bewusstlosigkeit — die Verletzungen sind zahlreich und wirken sehr real, bestätigt der or ganisatorische Leiter des Rettungsdienstes, Patrick Heß. Andere Mimen rennen schreiend auf der Straße umher und wollen die Feuerwehrleute auf ihre Grundstücke zerren. Kalte Schauer laufen über die Rücken der Zuschauer. Eine Straße tiefer ist die Ortsdurchfahrt gesperrt. Im DRK-Zelt werden die Verletzten erstversorgt und nach Schwere der Verletzungen zum Parkplatz an der Sporthalle abtransportiert. Dort sind die Zelte und ein mo biler Operationssaal aus dem Katastrophenschutz-Container des Landkreises aufgebaut. Alles ist wie am Schnürchen gelaufen, lautet das erste Resultat am Nachmittag nach der Übung. Die de taillierte Auswertung dauere aber noch an, so Bürgermeister Rubisch. Er lobt alle ehrenamtlichen Retter, die an diesem sonnigen Samstag den Ernstfall geprobt haben. Sascha Willms / 20.04.15 / TA europaticker: 24.04.2015 Recyclingquoten für Wertstoffe sollten selbstlernend ausgestaltet werden Grüne fordern Wertstoffgesetz Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert die Bundesregierung auf, ein ökologisches und Transparenz schaffendes Wertstoffgesetz vorzulegen. Dieses solle den Anteil der Wertstoffe in Abfällen, die mindestens stofflich verwertet werden, sofort deutlich erhöhen, schreibt sie in einem Antrag (18/4648). Die Recycling quoten für Wertstoffe sollten selbstlernend ausgestaltet werden. Außerdem sollten die Kommunen die Or ganisationsverantwortung für die Erfassung der in der Wertstofftonne gesammelten Wertstoffe zurücker halten. Jährlich verpflichtend sollen sie nach Ansicht der Grünen über die Menge der anfallenden Wertstof fe und deren Verbleib berichten. In der Begründung des Antrags schreibt die Fraktion, das System der geteilten Verantwortung von priva ten und öffentlich-rechtlichen Entsorgern führe nicht zu größtmöglichen ökologischen Erfolgen. Alles, was 34 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 über die vorgeschriebenen Recyclingquoten hinausgehe, werde in die günstigste Entsorgung gegeben, üb licherweise die Verbrennung. Angesichts knapper Ressourcen sei diese Verschwendung aber nicht akzepta bel, urteilen die Grünen. erschienen am: 2015-04-24 im europaticker Thüringer Landeszeitung 23.04.2015 25 Jahre Aufbruch in Thüringen: Pfarrer Ralf-Uwe Beck und die Demokratie 23.04.2015 - 14:26 Uhr „Ein politisches Mandat habe ich nie angestrebt“. Der Eisenacher Pfarrer Ralf-Uwe Beck ist Teil jener au ßerparlamentarischen Bewegung, die ihre Wurzeln in der DDR-Opposition hat. Im Herbst 1989 wurde Politik auf der Straße gemacht, im Winter 1989/90 wurde daraus die Politik der Runden Tische. Das, was „Mehr Demokratie“ heute will, steht für Ralf-Uwe Beck in dieser Tradition. Archiv foto: Peter Michaelis Eisenach/Weimar. Ralf-Uwe Beck war Ende 20, als die Mauer fiel. Damit war die friedliche Revolution, das Ringen um „das Brot der Demokratie“ dann auch schon fast wieder zu Ende, sagt er. Es kam mit der Rei sefreiheit die Zeit der Bananen. Beck hat sich damals mehr Veränderung gewünscht - und tut es noch heu te. Viele seiner Amtskollegen gingen damals in die Politik. Ihre Bärte waren in den Sitzungen allgegenwär tig. Nichts gegen die parlamentarische Demokratie. Aber Beck hat nie einen Sitz in einem solchen Gremi um angestrebt. Der Bart ist längst ab. Beck aber ist Teil der außerparlamentarischen Bewegung geblieben - und Sprecher von „Mehr Demokratie“. Beck war schon immer ein „politischer Mensch“, wie er sagt. „Viele Probleme lassen sich besser überpartei lich lösen“, ist seine Erfahrung. Er habe gut daran getan, sich von keiner Partei vereinnahmen zu lassen. „Es ist schön, sich mit Menschen zu verbinden, die für eine Sache brennen und das gleiche Ziel verfolgen.“ Er wolle nicht behaupten, dass das in Parteien nicht gehe. Womöglich sei es einfach so, dass er keine Par tei gefunden habe, die voll und ganz zu ihm passe. Beck studierte evangelische Theologie, weil das eine Nische war Dabei stand er zunächst im Herbst 1989 dem „Demokratischen Aufbruch“ nahe und hatte damals sogar die Auftakt-Veranstaltung dieser Gruppierung in Eisenach moderiert. Aber der DA war schnell am Ende, wegen der Stasiverstrickungen von Wolfgang Schnur, aber auch wegen der inneren Zerrissenheit der Grup pe mit Blick auf die Verwerfungen bei ihrer politischen Linie. Beck gehörte zu jenen, die in der DDR-Zeit evangelische Theologie vor allem auch deshalb studierten, weil das eine Nische war. In Jena waren die Zeiten turbulent Mitte der 80er Jahre. Beck wurde Mitbegründer ei ner freien Umweltgruppe in der Uni-Stadt an der Saale. Frei heißt: sie war weder an den Kulturbund noch an die Kirche angeschlossen. „Das war etwas ziemlich Seltenes in der DDR“, sagt er. Die Mitstreiter trafen sich in Privatwohnungen. „Wir haben versucht, auf Missstände und Umweltgefährdungen hinzuweisen. Und wir haben schon damals damit begonnen, Behörden gegeneinander auszuspielen“, sagt er. Ziel war es, „die ideologische Decke, die über alles gebreitet war, an einer Stelle hochzuheben, damit da der frische Wind drunterfährt.“ Der Effekt war so ähnlich wie bei Hase und Igel: „Der Staat sollte bei der Planung der nächsten Umweltsauerei das Gefühl haben: Da ist jemand, der das mitbekommt und der auch Wege fin det, das öffentlich zu machen.“ Beck kam dann als junger Pfarrer ins Grenzgebiet - und schloss sich in Eisenach einer kirchlichen Umwelt gruppe an. Im Sommer 1989 schaffte er es sogar, ganz offiziell Mitglied des westdeutschen BUND zu wer den. Wer Mitglied einer Organisation westwärts werden wollte, musste im zuständigen Ministerium eine Genehmigung einholen. Als von dort keine Antwort kam, schrieb Beck: Er gehe davon aus, dass die Nicht reaktion als Zustimmung zu werten sei. Als erster DDR-Bürger im BUND machte er seinerzeit sogar Schlag zeilen in der Bundesrepublik. Das war aber nicht die einzige Westverbindung der Eisenacher Umweltgrup pe – und so kam es zum hessisch-thüringischen Ratschlag: „Lange vor dem Herbst 1989 haben wir uns mit den Hessen in Eisenach getroffen. Dabei spielten vor allem grenzübergreifende Umweltprobleme eine 35 WWA Rolle - etwa die durch den Kalibergbau verursachte Werra-Versalzung. Damals wurde auch der von West nach Ost geplante „Mülltourismus“ thematisiert: Der Westen plante, billig seine Abfälle im Osten zu entsor gen. Der Osten war, obwohl es an geeigneten Deponien mangelte, an Devisen interessiert. „Wir haben dazu Protestschreiben in den Westen geschmuggelt“, sagt Beck. „Wir wollten als kritische Umweltbewegung das grüne Gewissen bleiben“ Dann fiel die Mauer. „Bei den Montagsgebeten in Eisenach haben wir als Gruppe damals sehr darum ge kämpft, dass wir unseren Kerngedanken nicht aufgeben: Wir wollten als kritische Umweltbewegung das grüne Gewissen bleiben und uns nicht politisch aufspalten lassen.“ Beck und seinen Mitstreitern wurde rasch klar: Bald wird die Wiedervereinigung kommen, ob ihnen das gefällt oder nicht - und mit der deut schen Einheit verbunden sein werden auch neue Umweltgefährdungen, so „der Landschafts- und Flächen fraß, der über die alte Bundesrepublik schon in den Wirtschaftswunderjahren hereingebrochen war.“ Die Umweltgruppe betrieb die Gründung des BUND - und zu jener Zeit, als in den drei Bezirken Erfurt, Gera und Suhl 1990 Kommunalwahlen waren, wurde der Landesverband Thüringen gegründet und Beck zum ersten Vorsitzenden gewählt. Der BUND Thüringen - angetreten als „unabhängige Stimme“ - kann jetzt sein 25-jähriges Bestehen feiern. Das passiert an diesem Sonnabend - einen Tag vor dem Weimar-Dialog. Manch einer, der zu DDR-Zeiten eher aus Verlegenheit Theologie studierte, hat sich 1990 beruflich neu ori entiert. Nicht so Beck, Jahrgang 1962. Über die Arbeit in den Umweltgruppen hatte er in der Kirche längst „eine Heimat gefunden - und Menschen, mit denen man vieles bewegen konnte“. Zudem sah er sich in seiner Gemeinde in der Pflicht: Beck lebte zwar in Creuzburg, doch seine Pfarrstelle hatte er in PferdsdorfSpichra, einem Dorf, das ganz unmittelbar an der Grenze liegt. „Ich habe die Verletzungen und die Zerris senheiten dort mitbekommen. Ich habe diese Befreiung im Grenzgebiet erlebt. Ich wäre in dieser Situation gar nicht auf die Idee gekommen, den Weg meiner Gemeinde nicht mehr mitzugehen“, sagt er. Von heute aus betrachtet, sagt er, sei er für seine Gemeinde oft auch „eine Zumutung“ gewesen: „Ich konnte mit meinen politischen Gedanken und meiner Kritik an dem, was passiert ist, auch auf der Kanzel nicht hin term Berg halten“, sagt er über die Zeit vor und nach 1989/90. Beck ist Vater von drei Kindern. Die älteste Tochter ist Jahrgang 1984, die jüngeren Kinder aus zweiter Ehe sind 17 und 13. Und manchmal wirken Geschichten aus der Zeit vor 25 Jahren für die Jugendlichen gera dezu erstaunlich, womöglich sogar absurd. Um was sich Eltern damals Sorgen machten?! Becks Älteste sollte im Herbst 1990 eingeschult werden. Und er weiß noch genau, was er dachte, als in der Revolutions zeit klar wurde, dass das alte System auch und gerade im Bereich der Bildung ausgedient hatte: „Gott sei Dank! Mein Kind muss das nicht mehr ertragen.“ Denn wäre alles so geblieben, wie es zuvor war, hätte er nicht erlaubt, dass seine Tochter alles mitmacht, was bis dahin DDR-Normalität war: Mitgliedschaft bei den Pionieren und in der FDJ, Jugendweihe... Mit der friedlichen Revolution wurde dem Kind und den Eltern mancher politische Konflikt erspart. Im Herbst 1989 wurde Politik auf der Straße gemacht, im Winter 1989/90 wurde daraus die Politik der Runden Tische. Das, was „Mehr Demokratie“ heute will, steht für Beck in dieser Tradition: „Am Zentralen Runden Tisch der DDR ist ein Verfassungsentwurf geschrieben worden, der die Zustimmung aller dort ver tretenen Gruppierungen gefunden hat. Er wurde der Volkskammer übergeben. In diesem Verfassungsent wurf steht ganz selbstverständlich drin: direkte Demokratie, Volksbegehren... - und zwar mit modernen Regeln bis hin zu republikweiten Volksentscheiden.“ Der Entwurf fiel auf dem Weg zur Einheit unter den Tisch. Beck hat es sich mit „Mehr Demokratie“ zur Aufgabe gemacht, daran anzuknüpfen. Gegründet wur de das Bündnis in Thüringen Ende der 1990er Jahre. „Für uns hat eine große Rolle gespielt, zehn Jahre nach der friedlichen Revolution zu schauen: Was ist aus unseren Forderungen eigentlich geworden?!“ Beck kämpft weiter für Bürgerrechte. „Damit schließt sich der Kreis zu 1989“, sagt er. Weimar-Dialog: Mohring, Klaubert und Beck im Gespräch Die ersten freien Kommunalwahlen vor 25 Jahren sind Thema beim nächsten Weimar-Dialog. Klassik Stif tung, Kulturdienst und TLZ blicken mit Zeitzeugen aus Thüringen auf prägende Ereignisse im Jahr 1990 zurück. Birgit Klaubert , damals ML-Lehrerin und in der PDS, ist seit kurzem Bildungsministerin. Die Altenburgerin wurde 1990 Kommunalpolitikerin. Beck, damals Pfarrer im Grenzgebiet bei Eisenach, war schon zu DDR-Zeiten Umweltschützer. Er wollte nie in die Politik - er findet es wichtig, außerparlamentarisch zu wirken. Das macht er unter anderem als Spre cher von „Mehr Demokratie“. Mike Mohring war 1990 Abiturient in Apolda und beim Neuen Forum engagiert, als er 18-jährig in den Kreistag gewählt wurde. Inzwischen ist er CDU-Landeschef und Oppositionsführer im Landtag. 36 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 Die TLZ hatte vor dem 18. März einen Weimar-Dialog zur ersten freien Volkskammerwahl veranstaltet. Jetzt geht es um die Veränderungen vor 25 Jahren in der Kommunalpolitik. Veranstaltungen zur Wäh rungsunion, zur Wiedervereinigung, zur Landtagswahl und zur Bundestagswahl vor 25 Jahren folgen. Die Moderation am Sonntag übernehmen Martin Kranz (Kulturdienst) und TLZ-Chefredakteur Bernd Hilder. Weimar-Dialog, Sonntag, 26. April, 17 Uhr, im Bücherkubus des Studienzentrums der Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Der Eintritt ist frei. Der Veranstaltungsraum wird eine halbe Stunde vor Beginn geöffnet. Gerlinde Sommer / 23.04.15 / TLZ europaticker: 26.04.2015 Langfristige Versorgung heimischer Industriebetriebe mit mineralischen Roh- und Grundstoffen sichern Europäische Rohstoffinitiative bei der EUMICON Zukunftskonferenz im Fokus Zur Umsetzung einer erfolgreichen Rohstoffpolitik müssen alle europäischen Länder gemeinsam an einem Strang ziehen. Die Rohstoffinitiative der europäischen Kommission ist daher auch ein wesentlicher Teil der EUMICON Zukunftskonferenz von 05. bis 06. Mai in Linz. Ziel ist es, die langfristige Versorgung heimischer Industriebetriebe mit zu sichern. Rohstoffe sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr weg zu denken: Den morgendlichen Kaffee genie ßen wir aus einer Keramiktasse. Das Papier für die Zeitung am Frühstückstisch enthält vermahlenen Kalk stein, Talk und Zellulose. Und unser ständiger Begleiter – das Mobiltelefon – ist mit einem Lithium-Io nen-Akku ausgestattet. Um unseren gewohnten Lebensstandard zu halten, muss die Absicherung der Roh stoffversorgung daher ein langfristiges Ziel sein. Stiftner: Europa ist gefordert, in F&E zu investieren Nationale und internationale Experten der Rohstoffindustrie treffen sich Anfang Mai in der voestalpine Stahlwelt in Linz zur EUMICON Zukunftskonferenz. Diskutiert wird die Frage, wie sich Europa auf veränder te Rahmenbedingungen einstellen und die industrielle Zukunft aktiv mitgestalten kann. Eine wesentliche Säule der Überlegungen ist die europäische Rohstoffinitiative, an der Österreich international federführend beteiligt ist. Das übergeordnete Ziel ist die Reduktion der Importabhängigkeit innerhalb Europas, die Di versifizierung der Quellen sowie die Verbesserung der Ressourceneffizienz. Speziell beim letzten Punkt spielt die Innovationskraft innerhalb Europas eine entscheidende Rolle. „Innovationen sind der wichtigste Rohstoff für Wachstum. Deshalb ist es auch unser Ziel hierfür ein entsprechendes Bewusstsein aufzubau en“, erlautert EUMICON-Geschaftsfuhrer Roman Stiftner. Innovationen entstehen nicht plötzlich, sondern sind eingebettet in jahrelange Entwicklungsprozesse. Daher sei Europa auch massiv gefordert, in For schung- und Entwicklung zu investieren, so Stiftner. Das langfristige strategische Ziel – die Reindustrialisierung Europas – erfordert klare Maßnahmen, um In dustrie in Europa zu halten, bzw. anzusiedeln. In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, Unterneh men eine langfristige Planbarkeit zu ermöglichen und nicht durch klimapolitische Zielsetzungen zusätzliche Unsicherheit zu schüren. EUMICON (European Mineral Resources Confederation) versteht sich als Schnittpunkt der internationalen Rohstoffbranche hinsichtlich Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Der Verband wurde als Wissens- und In formationsplattform der Mineralrohstoffwirtschaft ins Leben gerufen. Im Fokus stehen dabei die Gewin nung, Aufbereitung und das Recycling mineralischer Rohstoffe. Neben fundierter Meinungs- und Bewusst seinsbildung u.a. mittels Informationsveranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen werden konkrete Lösungsansätze erarbeitet und der Austausch von Wissen forciert. 37 WWA Ostthüringer Zeitung 30.04.2015 Thüringer Unternehmen für Großauftrag in Bolivien im Rennen Zwei Thüringer und ein Schweizer Unternehmen stehen im Ausschreibungsfinale zur Planung einer innova tiven Lithiumcarbonat-Anlage in Bolivien. In La Paz im Gespräch: Das Sondershäuser Unternehmen Kutec ist im Rennen um einen Großauftrag aus Bolivien. Dabei geht es um die Gewinnung von Lithium, das vor allem in Batterien zum Einsatz kommt. Foto: Nico Kiesel Sondershausen/Erfurt/La Paz. Zwei Thüringer und ein Schweizer Unternehmen stehen im AusschreibungsFinale zur Planung einer innovativen Lithiumcarbonat-Anlage in Bolivien. Am Dienstag gab der boliviani sche Bergbauminister César Navarro in La Paz bekannt, dass nur drei Unternehmen die Bedingungen der Ausschreibung für die Anlage zur Lithium-Gewinnung aus dem weltgrößten Salzsee Salar de Uyuni in Boli vien erfüllen: die K-UTEC AG Salt Technologies in Sondershausen, das Unternehmen Ercosplan in Erfurt so wie Salt & Evaporation Plant (SEP) im schweizerischen Winterthur. In zehn Monaten sollen die Anbieter nach dem Willen der bolivianischen Auftraggeber bereits detaillierte Baupläne vorlegen. Die Aufnahme der Lithium-Produktion soll bereits im Jahr 2020 beginnen. Der bolivianische Staat plant eine Investition von insgesamt 620 Millionen Dollar (570 Millionen Euro) für die Lithium-Gewinnung. Der Salar de Uyuni auf 3650 Metern Höhe ist die weltgrößte Salzfläche. Die Lithiumvorkommen in Bolivien werden auf bis zu neun Millionen Tonnen geschätzt. Lithium-Batterien werden in Computern, Mobiltelefonen und Elektroautos ver wendet. In der Lars-Eckmann-Halle auf dem Firmengelände der K-UTEC AG Salt Technologies in Sondershausen ist bereits seit Mitte Oktober 2014 ein Pilotanlage zur Lithium-Gewinnung in Betrieb und hat einen Namen: LiPIA. Der Name steht als Abkürzung für Lithium-Pilotanlage, in der in Sondershausen im Auftrag des kana disch-amerikanischen Konzerns Western Lithium versuchsweise aus kalzinierten Mineralgemischen vor al lem das auf dem Weltmarkt gefragte batterientaugliche Lithiumkarbonat gewonnen wird. Außerdem fallen bei dem Verfahren, das die Verfahrensingenieure und Kaliforscher der K-UTEC entwickelt haben, noch andere Stoffe an wie Natriumsulfat oder Kalisulfat, die als Düngemittel verwendet werden können. Die tonhaltigen Rohstoffe dazu kommen aktuell direkt aus Nevada (USA) und werden durch die IBU-tec Advanced Materials AG in Weimar zunächst zu kalzinierten Mineralgemischen weiterverarbeitet. Die Firma ist auf die Produktion von Funktionschemikalien für Zukunftsmärkte spezialisiert. In der Versuchsanlage Li-PIA werden nun bis zu 5,5 Tonnen Kalzinate am Tag nach dem Thüringer Verfah ren gelaugt. Nach Laugung und Abtrennung der Feststoffe wird dann durch Eindampfung nicht nur das hochwertige batterientaugliche Lithiumkarbonat gewonnen, sondern es bleiben auch Kali- und Natriumsul fate übrig, die als Düngemittel gefragt sind. Die sonstigen Restabfallstoffe – quasi „Katzenstreu“, wie einer der beteiligten Forscher mit einem Augenzwinkern sagt – können als Versatzstoffe im Bergbau verwendet werden. Erst vor wenigen Tagen wurde Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) bei einem Be such der Sondershäuser K-UTEC AG auch die Western-Lithium-Versuchsanlage vorgestellt. Diese Anlage soll nun auch für den kanadisch-amerikanischen Konzern potenzielle Investoren nach Sondershausen brin gen, damit die sich von dem Verfahren überzeugen und es bewerten können. Ziel ist am Ende die Errich tung eines großen Werkes direkt in Nevada (USA), wo es große Vorkommen dieser tonhaltigen Erden gibt, aus denen Lithium gewonnen werden kann. Die Amerikaner setzen darauf, dass die Nachfrage nach Lithi um weltweit steigen wird – nicht nur wegen der Verwendung in Batterien, wie sie etwa in Smartphones, Tablets oder Notebooks zum Einsatz kommen, sondern auch bei den Elektro- und Hybridantrieben der Au tomobilhersteller. Ob die Sondershäuser Pilotanlage nun auch modellhaft die planerische Basis für die An lage in Bolivien sein wird, konnte gestern noch nicht in Erfahrung gebracht werden Dieter Lücke, dpa / 30.04.15 / TLZ Thüringer Allgemeine 30.04.2015 Zwei Thüringer Firmen planen Lithium-Anlage in Bolivien Sondershausen. In Südamerika setzt man auf den Sachverstand Thüringer Forscher. 38 Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V WWA Presseecho April 2015 Unter den drei Firmen, die in einer weltweiten Ausschreibung für den Bau einer Anlage zur Gewinnung von Lithium in Bolivien in die Endrunde gekommen sind, stammen zwei aus Thüringen. „Wir haben die Bestäti gung, dass unsere bolivianischen Auftraggeber außer mit uns nur noch mit der Erfurter Firma Ercosplan und dem Unternehmen SEP aus Winterthur in der Schweiz verhandeln“, sagte der Vorstand der Kutec Salt Technologies AG, Heiner Marx, auf Anfrage unserer Zeitung. Bereits seit mehr als drei Jahren bemüht sich die Firma aus Sondershausen um den Auftrag aus Südameri ka. „Wir haben bereits fünf überarbeitete Pläne für den Bau der Anlage eingereicht, weil unser Auftragge ber, die bolivianische Gesellschaft Comibol, mehrfach die Vorgaben verändert hat“, sagte Marx. Er rechnet nicht mit einer schnellen Entscheidung darüber, welcher Bewerber letztlich den Zuschlag für die Planung und den Bau der Anlage erhalten wird. Allerdings sehen sich die Sondershäuser in einer guten Ausgangsposition. Unter den drei verbliebenen Bewerbern sei die Kutec die einzige Firma, die derartige Anlagen bereits geplant und errichtet hat, sagte Marx. Im Auftrage eines US-Unternehmens betreibe die Kutec in Sondershausen eine Lithium-Anlage, die seit ei nigen Monaten in Betrieb ist. Überrascht zeigte sich Marx über die von bolivianischer Seite genannten Investitionskosten in Höhe von rund 570 Millionen Euro. „Wir haben in Argentinien gerade eine Anlage errichtet, die etwa die gleiche Ka pazität wie die in Bolivien geplante hat, und die kostete rund 110 Millionen Euro“, sagte Marx. Bei der Kutec würde man sich über den Auftrag aus Bolivien freuen. Das Unternehmen ist in Südamerika bereits in Brasilien, Argentinien, Peru aktiv. Man sei seit Jahren auf dem Kontinent präsent, so Marx. Bei dem zweiten Thüringer Bewerber, der Erfurter Ercos- plan Anlagentechnik in der Arnstädter Straße, rechnet man mit einer Entscheidung über die Auftragsvergabe in einem bis eineinhalb Monaten. Vor etwa zwei Jahren haben die Erfurter schon einmal einen Auftrag in Bolivien erhalten, erzählt Geschäftsführer Ralf Linsenbarth. Damals ging es um die Planung eines großen Kaliwerkes in dem südamerikanischen Land. Jetzt sucht man einen Generalauftragnehmer für die Bauausführung, unter anderem in Argentinien und China. „Ich denke, dass es sicher von Vorteil ist, dass wir bereits eine Ausschreibung in Bolivien ge wonnen haben“, gibt sich der Geschäftsführer recht optimistisch. Auch diesmal geht es um die Planung der künftigen Anlage. Ab 2020 will das staatliche bolivianische Unternehmen Gnre-Combibol das Lithium aus dem weltgrößten Salzsee Salar de Uyuni in dem Andenland gewinnen. Die beiden Unternehmen Ercosplan und Kutec haben ihre Wurzeln im früheren Kombinat Kali. Die Kutec war als dessen zentrale Forschungseinheit in Sonderhausen ansässig. Bernd Jentsch, Dietmar Grosser / 30.04.15 / TA 39
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