Chronik unserer Gemeinde aus den Jahren 1945-47. Einige Hinweise zum Text und zum Inhalt: Im Jahre 2008 feierten wir das 150 Jährige Bestehen der kath. Gemeinde nach der Reformation. Aus diesem Grund sichtete ich die Unterlagen im Pfarrbüro. Die Originale liegen im Pfarrbüro in der Hornhauserstr. Ich habe hier Kopien bei mir zu Hause. Zum 70igsten Jahrestag des Kriegsendes sollen diese Texte jetzt an die Öffentlichkeit. Bedanken möchte ich mich bei Frau Christa Kramer und ganz besonders bei Frau Gisela Lachmund aus Großalsleben. Sie hat die Chronik in die heutige Schriftform übertragen und handschriftlich abgeschrieben. Auf diesen Seiten ist alles beschrieben was zur Zeit im TV gezeigt wird. Alle historischen Ereignisse können aus diesen Schilderungen abgeleitet werden. Viele Grüße Uwe Reichel Damaschkeweg 8 39387 Oschersleben/Bode 09349/4020 015781649326 [email protected] [email protected] 0 Oschersleben, 29.03.15 0 Jahr des Herren 1945 – im 6. Jahr des Krieges Januar 1945 1.1.1945 Um 17:00 Uhr feiern wir eine heilige Messe und hielten eine Bittandacht um Gottes Segen für das neue Jahr 7.1.1945 Am Nachmittag war eine Missionsandacht mit Predigt und Opfergang der Kinder für die Mission und Segnung der Kinder. Um 16:00 Uhr ist heute heilige Messe für die Zivilpolen. Sie darf nur einmal im Monat stattfinden und es darf dabei weder polnisch gesprochen noch gesungen werden. 14.1.1945 Zur Illustration bezüglich der „Luftlage“ nachfolgender Bericht: 9:00 Uhr vormittags Vollalarm bis 10:30 Uhr, dann Entwarnung. 12:25 Voralarm: 12:50 Alarm bis 14:05.19:50 bis 21:35 Uhr Alarm , 23:05 Uhr bis 0:45 Uhr Alarm. Wenn der Alarm über 0:00 Uhr hinausdauerte, durfte der Gottesdienst für die Gemeinde am nächsten Tag erst um 10:00 Uhr beginnen. 16.1.1945 Zwischen 20:00 Uhr und 23:00 schwerster Angriff auf Magdeburg. 18.1-25.1.1945 Wir hielten die Weltgebetsoktav für die Wiedervereinigung im Glauben. 28.1.1945 In einer Kanzelverkündigung wird vor Kettenbriefen gewarnt. Aufforderung: Sie gehören ins Feuer. Februar 1945 4.2.1945 Erteilung des Blasius-Segen, 16:00 Uhr Polenmesse. Schwester Rufina Molitor im Waisenhaus stirbt. Sie ist 77 Jahre alt geworden und war seit 1890 hier. 55 Jahre hat sie hier gedient in Gebet und Arbeit und Opfer und hat vielen Kindern die Mutter ersetzt. 1 1 7.2.1945 Beerdigung der verstobenen Schwester Molitor durch Dechant Thon von Hamersleben. Morgens ein Leviten- Requiem, Assistenten: Pfarrer und Vikar. Nachmittags die Beerdigung unter guter Beteiligung der Gemeinde. 9.2.1945 Ca.30 Bomben fallen zwischen Oschersleben und Großalsleben, zwischen Kilometerstein 7,1 und 7,8. Sie liegen in der Richtung zu den AGO - Werken und sind wahrscheinlich zu früh ausgelöst. Es wurde niemand verletzt und auch die Straße und auch die Straße nicht allzu stark beschädigt. 11.2.1945 10:15 Uhr Hochamt für die Westevakuierten, die hauptsächlich aus den Städten Mönchen-Gladbach, Leverkusen und Oberhausen sind. Mit entsprechender Predigt und westdeutschen Kirchenliedern. 14.2.1945 Aschermittwoch: Heutige Luftlage: 0:45 Uhr Voralarm, 0:45 bis 2:10 Uhr Alarm. 3:30 Uhr bis 4:00 Uhr Voralarm, danach Alarm bis 12:50 Uhr, 13:55 Uhr Vorentwarnung und 15:05 Uhr Entwarnung. 19:30 Uhr Voralarm, 20:30 Uhr bis 22:05 Uhr Alarm. 18.2.1945 Fastenpredigt hielt Domherr Otto Thamm. Sie werden gehalten nach der regelmäßigen Nachmittagsmesse um 17:00 Uhr. März 1945 4.3.1945 Die Zählung der Kirchenbesucher ergab: Gesamtbesucherzahl:1555. Zu spät kamen 362. Gesamtzahl der Männer: 309 Gesamtzahl der Frauen: 838 Gesamtzahl der Kinder:408 11.3.1945 6. Krönungstag des Papstes. 10:15 hl. Messe mit Aussetzung und sakramentalem Segen. Um 17:00 Uhr war zum Heldengedenktag ein Hochamt für die gefallenen Soldaten. 18.3.1945 Wurde die kirchliche Schulentlassungsfeier begannen. 2 2 Gesamtzahl: 41 davon Knaben 16, Mädchen 25, davon Evakuierte 16, nicht kirchlich entlassene 11 Kinder 25.3.1945 Palmsonntag: Die Karwoche verlief wie immer. 25.3. Palmweihe mit Palmprozession. Karfreitag sangen wir die Passionstexte in deutscher Sprache, wie sie von den Oratorianern in Leipzig herausgegeben sind. April 1945 1.4.1945 Osterfest: 5:50 Uhr Auferstehungsfeier. 6:00 Uhr Frühhochamt. Im feierlichen Hochamt 10:15 Uhr sang der Kirchenchor eine vierstimmige Messe von Faist. Die Sommerzeit beginnt in der Nacht vom 1. zum 2. April. 2.4.1945 Erstkommunionfeier der Kinder um 7:30 Uhr. 66 Kinder: 34 Knaben und 32 Mädchen. 14:00 Uhr Dankandacht mit Lichtenprozession. Die Kriegslage ist inzwischen immer kritischer geworden. 4.4.1945 kamen mehrfach größere Transporte von Gefangenen aus Konzentrationslagern hier durch, die einen entsetzlichen Anblick bieten. Sie kommen von Nordhausen her. 5./6. 1945 erfolgten mehrfach größere Sprengungen der Munitionswerke Stapelburg- Dingelstedt. 8.4.1945 10:15 Uhr im Hochamt besondere Predigt für die Umquartierten aus dem Westen . 12:00 Uhr bis 13:00 Uhr schwerster Angriff auf Halberstadt. 9.4.1945 Meldungen. Dass amerikanische Panzer in Schlanstedt, 12 km von hier stehen. Im Landratsamt wurden alle Personalakten verbrannt. 11.4.1945 Die Amerikaner kommen. Um 9:00 Uhr großer Alarm. 12:30 Uhr Vorentwarnung. Alles ist in fieberhafter Erwartung. Die Panzersperren sind nicht einmal fertig. Den Volkssturm hat man nach Hause geschickt. Der Kreisleiter Dr. Kölzow hat sich verzogen. 13:15 Uhr erfolgt Panzeralarm. Feindpanzer kommen von Wulferstedt her, zwei kleine Aufklärungsflugzeuge fliegen voraus, kreisen. Der Bürgermeister Vogt schickt Polizeileutnant Wolf in einem Auto mit weißer Fahne den Panzern entgegen. Die Stadt wird übergeben ohne Kampf. Die meisten Panzer rollen ohne Unterbrechung weiter in Richtung Magdeburg. 2 Panzer kommen durch die Hornhäuser Straße, bleiben am Bahnübergang stehen. 3 3 Die neue amerikanische Kommandantur setzt den Stadtrad Fritz Polle, Drogeriebesitzer, einen Katholiken und Mitglied unseres Kirchenvorstandes zum Bürgermeister ein. Er war nicht Mitglied der nationalsozialistischen Partie gewesen. Am Ausgang der Stadt in Richtung Schermke schießt ein Hitlerjunge einen amerikanischen Panzerspähwagen in Brand. Dadurch eine kurze Panzerschießerei, wodurch der Apotheker Schnelter , Katholik, tödlich getroffen wird. Ein Volkssturmmann, Hendriks, bekam auch einen Schuss aus einem Maschinengewehr ab. Beim Einrollen der Panzer war er noch in Uniform und lief weg. Er kam ins Lazarett und starb am Nachmittag. Die beiden einzigen Opfer wahren also Katholiken. Gegen Abend und in der ganzen Nacht, Kontrolle in den Häusern, wo sie nach Waffen und Munition usw. fragten. Es passierte nicht, sie gingen ruhig wieder fort. Heute Nachmittag herrschte in der ganzen Stadt großer Jubel und große Freude. Alles ist froh, dass der Krieg nun zu Ende ist. Es wurde an dem Tag alles ohne Marken(Lebensmittelmarken) verkauft. Es kamen auch Plünderungen von Lagern vor. Ein kleines persönliches Erlebnis vom Tage des Einmarsches der Amerikaner in Oschersleben. Im katholischen Vereinshaus waren schon seit Jahren Kriegsgefangene. Belgier- Wallonen, die eine feine religiöse Haltung hatten. Es waren etwa 70-80. Die Behandlung von deutscher Seite war auch gut. Die Kriegsgefangenen erhielten ihre normale Verpflegung, hatten aber sehr guten Zusatz durch die Rot-Kreuz Spenden. Am 11. April gegen Mittag sollten die Kriegsgefangen noch abtransportiert werden unter deutscher Besatzung. Es kam der Einzug der Amerikaner dazwischen und die deutsche Soldaten, die soeben noch die belgischen Kriegsgefangen bewachten, mussten ihre Gewehre abgeben und waren selbst Gefangene. Als ich nach dem Einzug der Amerikaner gleich in die Kirche ging, um dem Herrgott zu danken, war der erste den ich auf dem gleichen Weg traf ein belgischer Kriegsgefangener. Wir gaben uns wortlos und beglückt die Hand. ( Pfarrer Kretschmar). 12.-14. 4.1945 Es ist Ausgang nur von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr. Vikar und Pfarrer bekommen sofort von der amerikanischen Kommandantur einen Freipassierschein. 13.4.1945 Der erste amerikanische Feldgeistliche hier hielt Gottesdienst für seine Soldaten am 15.4. Sonntag, um 15:00 Uhr. Fast jeden Nachmittag war eine hl. Messe für amerikanische Soldaten, die sehr eifrig zum Gottesdienst kamen. In der Stadt waren Schilder angebracht mit dem Hinweis: catholik church protestant church . 4 4 15.4.1945 Wir hielten einen feierlichen Dankgottesdienst für die Abwendung all der Gefahren. Zugleich erfolgte an dem Tage die Mahnung an die Gläubigen von der Kanzel aus: Ruhe, Besonnenheit und Würde zu bewahren. Die Eltern fordern wir auf dafür z u sorgen, dass Kinder und Jugendliche Zurückhaltung üben, Zucht und Ordnung halten und sich zu keiner unüberlegten Handlung hinreißen lassen. Da kein Schulunterricht vorläufig ist, beginnt die Werktagsmesse erst um 8:00 Uhr. In diesen Tagen ist Oschersleben eine große amerikanische Militärstadt. Überall stehen die Panzer herum, sind Reparaturwerkstätten an allen Ecken und Enden wird Munition gestapelt. Der Transport wird meistens von Negern durchgeführt. Die neue Stadtverwaltung teilt der Bevölkerung aus den Lagerbeständen Lebensmittel zu. Die amerikanischen Soldaten haben inzwischen alle Führer der NSDAP-Kreisleitung verhaftet. Kriegspropagandaleiter Kolp(katholisch aber aus der Kirche ausgetreten) schießt 2 Amerikaner an und erschießt sich dann selbst. Kreisleiter Kölzow ist geflohen, wird aber im Königshof im Neindorfer Wald verhaftet. So ist das nationalsozialistische Regime zusammengebrochen. Vor ein paar Wochen war noch eine große Versammlungswelle mit folgenden Text: „Jetzt geht es um alles! Wer gewinnt den Krieg? Der, der es verdient! Volksgenossen Ihr erhaltet letzte Aufklärung in den Massenversammlungen, die in allen Orten des Kreises stattfinden. Es sprechen die Redner: Kreisleiter Dr. Kölzow, Parteigenosse Bergmann, Dreuschke, Feldmann, Gottschalk, Hirschfeld, Kolb, Merseburger, Schroeter, Töpke, Wendt, Weber und Zimmermann. Versammlungsort und zeit geben die Plakate an. Deutsche Volksgenossen ! Beweist durch euer Erscheinen, dass Ihr zum Siege beitragen wollt!“ In der Woche vom 11.4.-19.4.1945 wird Magdeburg Tag um Tag von der Luft und auf er Erde angegriffen. Am 18.4.1945 ist Magdeburg erobert. Es sind auch Übergriffe von Ausländern vorgekommen: Sodass Geschäfte geplündert und Vieh auf der Weide gestohlen wird. Sonst geht es aber verhältnismäßig ruhig zu. Ab 15.4. 1945 ist wieder freier Ausgang für die gesamte Bevölkerung; nur abends um 10:00 Uhr ist Sperrstunde. Sonntag, den 15.4.1945 begehen wir das Schutzfest des hl. Josef, zugleich als Dank für die Beendigung der Kampfhandlungen. 5 5 Mai 1945 1.5.1945 Um 18:00 feierliche Eröffnung der Maiandacht mit Predigt. Die Maiandacht ist an jedem Tag außer Samstag. Am Montagabend singen die westdeutschen Evakuierten ihre Mareinlieder, Dienstag und Freitag singt der Kirchenchor mehrstimmige Marienlieder; am Donnertag singt die Jugend. 8.5.1945 Es wird bekannt gegeben, die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. 7.5-9.5.1945 Bittage: Prozession in der Kirche. 10.5.1945 Christi Himmelfahrt: Hl. Messe 7:30 Uhr, 10:15 Uhr, und 19:30 Uhr. Ab 10.5.1945 wird wieder regelmäßig der Engel des Herren geläutet; er war in den letzen Jahren durch die Nazis abgeschafft wurden, angeblich wegen der Luftlage. 13.5.1945 Ewige Anbetung in der Kirche. 6:30-20:30 Aussetzung 17:00-18:00 Betstunde für die Westevakuierten. Mit dieser Woche beginnen wir wieder die Seelsorgestunden In einem Raum des Waisenhauses im Anschluss an die Werktagsmesse, die um 8:00 Uhr früh beginnt. Oberschule, Volksschule- Breite Straße und Volksschule- Alte Dorfstraße sind schon vor einiger Zeit Lazarett geworden. Schluss der österlichen Zeit: Die Zahl der Osterkommunionen ist 2182. Wir hielten heute die alljährliche Caritas-Kollekte, die durch die Seelsorger durchgeführt wurde. Sie hatte das Ergebnis von 3256,27 RM (Reichsmark). Überhaupt waren die Kollekten in dieser Woche sehr gut. Heute ist Pfingsten: 14:00 Uhr wird die deutsche Vesper gehalten. Ab heute kann wieder normaler Seelsorgegottesdienst gehalten werden, am Sonntag also: 6:30 Uhr, 7:30 Uhr, 9:00 Uhr und 10:15 Uhr. Wegen des geschlossen Einsatzes der Kinder zum Rübenverziehen fallen 2 Wochen lang die Seelsorgstunden aus. Sie werden nur für das 1-3. Schuljahr gehalten. Frohnleichnam 1945: 9:00 Uhr feierliches Hochamt, danach Prozession auf dem Hof des Waisenhauses. Beim 1. Altar Predigt. Es war gutes Wetter; Beteiligung 2149 gesamt: 6 6 Knaben 285, Mädchen: 355, Jungfrauen : 313, Frauen und Mütter: 879, Männer und Jungmänner: 317. Es waren sehr viele Westevakuierte dabei und auch die Ausländer gingen in großer Zahl mit. Nach Beendigung der Prozession war um 12:15 Uhr noch eine hl. Messe Juni 1945 Um 16:00 Uhr die erste hl. Messe in der evangelischen Kirche in Emmeringen gehalten, vor allem für die Bewohner in der Emmeringer Siedlung. Von jetzt an jeden ersten und dritten Sonntag im Monat hl. Messe. Am Feste Peter und Paul ist Sonntagsgottesdienst. In den ersten Tagen des Junis wurde die Amerikanische Besatzung durch englische Besatzung abgelöst. Es sind meistens Schotten hier, die nicht katholisch sind. Juli 1945 Die englische Besatzung ist inzwischen wieder abgezogen und es kommt russische Besatzung. Am ersten Tag- es ist ein Sonntag- ist Ausgangsverbot und der Gottesdienst kann nur teilweise durchgeführt werden. In den ersten Tagen werden von den Russen Hauskontrollen durchgeführt. 4.7.1945 Heute ist das 75 jährige Jubiläum der Gründung des Gesellenvereins. Es wird im Hochamt gefeiert für die verstorbenen Präses und Mitglieder. Die äußere Feier soll nachgeholt werden. 14.7.1945 In diesen Tagen bringen russische Lastautos viele dienstverpflichtete Zivilfranzosen und Begier zur neuen Zonengrenze, die mit dem Bach Aue zwischen dem Bach Aue zwischen Hötensleben und Schöningen verläuft, und die Autos bringen russische Zivilisten, die dienstverpflichtet waren, vom Westen mit hier her. Die neue Zonengrenze der russischen Besatzung deckt sich genau mit der Landesgrenze der Provinz Sachen-Anhalt. Im Braunschweiger Gebiet ist englische Besatzungszone. 26.07.1945 Die Gebeine vom verstorbenen Pfarrer Anton Harbort wurden vom alten Friedhof zum neuen Friedhof übertragen. Während des Krieges war die Übertragung mehrer Male damaligen Bürgermeister Schrader abgelehnt wurden und war in einer Form, dass man den Mangel an guten 7 7 Willen herauslesen konnte. Der jetzige katholische Bürgermeister, Herr Polde hat die Übertragung genehmigt. Pfarrer Anton Harbort war von 1860-1866 hier und zwar der zweite Seelsorge der Gemeinde. Er ist gestorben als Opfer der Cholera im Dienste der Seelsorge. Seinen Platz bekam er auf dem neuen Gräberfeld, das die Katholische Kirchengemeinde für Priester und Schwestern gekauft hat. Es wurden bei den Ausgrabungen noch Knochenteile, auch Teile der Sultane und den Schuhen gefunden. Sie wurden in einem kleinen Sarg beigesetzt. Der Grabstein den die Pfarrgemeinde damals ihrem Seelsorger gesetzt hat, wurde auf dem neuen Grab aufgestellt und erneuert. Die frühere General Litzmannstraße heißt jetzt Anton Harbortstraße. Ein Vorschlag von Lehrer Karl Kellner hier bei der Stadtverwaltung. August1945 Bürgermeister Fritz Polle, katholisch, der schon immer Stadtrat und nie in der NSDAP gewesen war und von den Amerikanern eingesetzt war, wurde jetzt abgesetzt und ersetzt durch einen Herrn Zaretzke, Wilhelm; KPD. Am 8.8. 1945 wurde Zaretke Landrat und erster Bürgermeister: Kautschur, KPD, zweiter Bürgermeister Bock, SPD. 12.08.1945 10:15 Uhr Hochamt für die Westevakuierten mit rheinischen Kirchenliedern. Um 16:00 Uhr heute die erste hl. Messe in der Schlosskapelle im Park zu Neindorf, wohin das Kreiskrankenhaus nach der Bombardierung verlegt wurden ist. Es ist vom Kreis ,von Herrn von Asseburg gemietet wurden. Heute kommt der erste Transport der Vertriebenen aus dem Sudetenland. Auch unser Vereinshaus und die Schule werden Flüchtlingslager. 13.08.1945 In der ganzen Stadt nächtliche Hauskontrollen der russischen Militärbesatzung, im Waisenhaus von 01:20 Uhr bis 03:30 Uhr Im Pfarrhaus von 04:15 Uhr bis 05:30 Uhr. In der Nacht vom 14.08-15.08.1945 erneut mehrstündige Kontrolle im Waisenhaus. 16.08.-17.08. 1945 Nächtliche Anbetungsstunden im Waisenhaus; 20:00 Uhr Anfang und 6:00 Uhr früh mit dem Hochamt Schluss. 15.08.1945 Neue Flüchtlingstransporte kommen aus dem Sudetenland; Sind von den Tschechen furchtbar ausgeplündert und geschlagen wurden. 8 8 Zur Fahrradbenutzung muss eine eigene Genehmigung erteilt werden. Ich bekomme den Schein; Mitglieder der NSDAP bekommen ihn nicht. 19.8.1945-26.8.1945 Fast die ganze Bevölkerung wird zum Ernteeinsatz kommandiert. 26.08.1945 Erste hl. Messe in Günthersdorf. 28.08-31.08.1945 Die Besuche in den Flüchtlingslagern geben erschütternde Bilder von der brutalen Behandlung der Sudetendeutschen bei ihrer Evakuierung durch die Tschechen. September 1945 09.09.1945 Diözesanrat Barton aus Jägerndorf (Flüchtling aus dem Sudetenland) hält Predigt für seine Landsleute. Wir beteiligen und an der Wallfahrt nach Schwanebeck. 10.09.1945 Die Kirche vom Keller bis zum Turm wird durch ein russisches Militärkommando durchsucht. Grund ist uns nicht bekannt! 16.09.1945 Zählung der Kirchenbesucher. Gesamtzahl: 1332 Männer:298; Frauen:831;Kinder; 203. 23.09.1945 09:00 Uhr feierliche Aufnahme der neuen Messdiener in der Schulmesse. Heute geht die Sommerzeit zu Ende. 29.09.1945 Erntedanktag und Michaelfest. Xyxyxyxyxyxyxy 18:00 Uhr Dankandacht 9 Oktober 1945 Mit dem Oktober beginnt wieder der Schulunterricht. Die Seelsorgestunden für die Kinder wurden schon immer gehalten; allerdings nur in kirchlichen Räumen. 01.10.1945 Abends Eröffnung der Rosenkranzandacht mit Predigt. Dienstags und Freitags ist abends Rosenkranzandacht, an den übrigen Tagen wird der Rosenkranz nach der Messe gebetet. 04.10.1945 9 Diözesanrat Barton aus Jägerndorf hält um 18:00 Uhr Andacht und Predigt für die sudetendeutschen Flüchtlinge. 07.10. 1945 Rosenkranzfest: Um 11:30 Uhr kam ein polizeilicher Anruf: Pfarrer soll sofort zum Kommandanten kommen. Zusammen mit dem evangelischen Superintendenten Beta war Pfarrer Kretschmar ¾ Stunden beim russischen Kreiskommandanten Major Fendel ; dieser Empfang hat anscheinend auf Anweisung in allen Kirchengemeinden stattgefunden. Wir wurden aufgefordert, Anliegen und Nöte der Bevölkerung vorzubringen und haben das auch getan, haben besonders auf die mangelnde Verpflegung – vor allem mit Fett- und die unzureichende Kohlenversorgung hingewiesen. Bei der Frage der Bodenreform haben wir den nach unserer Ansicht menschlichen und christlichen Standpunkt vertreten. Wir wurden aufgefordert, unsere Anliegen schriftlich einzureichen; was wir auch getan haben. 09.10.1945 8 Ordensschwestern und 37 Kinder kommen mit einem Lastwagen aus Liebenwerda und wollen zur Grenze wieder zurück zu ihrem Waisenhaus nach Merkstein bei Aachen. Kommen nicht über die Grenze und müssen zwangsläufig ein paar Wochen untergebracht werden. 14.10.1945 Caritasopfersonntag mit Opfergang der Liebe für Flüchtlinge. Ergebnis: 3733,36 RM. Die Gläubigen gingen zur Kommunionbank und legten dort ihre Opfergabe nieder. Als gefallen ist jetzt gemeldet worden Rot-Kreuz-Schwester Anna Opfermann. Sie ist in der Nordsee mit dem Schiff auf eine Mine gelaufen und untergegangen. 16.10.1945 Von der Kirchenbehörde ist der Gemeinde zur Seelsorgearbeit zugewiesen: Erzpriester Otto Tham aus Guttstadt in Ostpreußen, Domherr der Kathedralkirche In Frauenburg Ermland. Er ist auch Flüchtling seine Wohnung bekommt er im Waisenhaus. Am gleichen Tag Aufruf von der Kanzel, um weitere Hilfe für die Flüchtlinge ; besonders in Kleidern, Wäsche , Schuhe und Möbelstücke. 16.10.1945 10 10 Besprechung beim Landrat Zaretzke zusammen mit Superintendent und Schwester Oberin des Waisenhauses und der Oberin der Schwester aus Merkstein wegen unserer Eingabe an den Kommandanten. Gesamtergebnis: Negativ Im neuen Schulplan ist kein Religionsunterricht eingebaut und es ist nicht gestattet, die Seelsorgesprechstunden in den Schulräumen zu erteilen. Deshalb am 26.10. mit Schulleiter Alte Dorfstr. Und Schulrat zum Religionsunterricht verhandelt. Wird auf Widerruf gestattet. 26.10.1945 Chriskönigsfest: 10:15 Uhr feierliches Lewitenhochamt. Kirchenchor singt vierstimmige St. Raphaelsmesse von Kagerer. November 1945 Allerheiligen- Gottesdienste wie an Sonntagen. Außerdem 18:00 Uhr noch eine heilige Messe, danach Armenseelenpredigt – und Andacht. Erste Zusammenkunft der Mitglieder der Kolpingfamilie in der Vikari. Andacht für die Mitglieder der Elisabethkonferenz im Waisenhaus; Patronatsfest. 10:15 Uhr Hochamt für alle Opfer des Krieges ; 18:00 Uhr Andacht in der selben Meinung. Aufruf an alle neuen Gemeindemitglieder- vor allem Flüchtlinge zur Erfassung für eine Kartei für Bischof Maximilian Kalter in Halle. Erste Religionsstunde in der Schule in Neubrandsleben. Dezember 1945 Adventfeier der Jugend im Waisenhaus. 08.12..1945 Samstag, Fest der unbefleckten Empfängnis. Gottesdienst wie am Sonntag. Außerdem 18:00 Uhr eine hl. Messe. Am Spätnachmittag Ankunft s. E. des hochw. Herrn Bischofs Kalter aus Ermland am Kirchenportal. Pontifikalamt mit Predigt des hochw. Herrn Bischof. 14:00 Uhr Bischofspredigt für die Kinder. 18:00 Uhr Festandacht mit Predigt ( Pfarrer) und Weihe der Gemeinde an die Gottesmutter in Anwesenheit des Bischofs. Er gibt den sakramentalen Segen. Kollekte für den Bischof an diesem Tag: 1000 RM 13.12.1945 Besprechung des Pfarrers mit Bürgermeister Bock betr: 1. Freigabe des Vereinshauses 2. Nichtbelegen des Pfarrhauses durch Flüchtlinge, 11 11 weil zu starker Publikumsverkehr 3. Freigabe eines Unterrichtsraumes in der Schule 16.12.1945 Anforderung an die Gemeinde ein Kind als Weihnachtsgast zu nehmen 19.12.1945 Erneute Durchsuchung der Kirche mit Keller und Turm durch ein russisches Militärkommando: Ein Offizier, drei Soldaten, ein Dolmetscher und ein deutscher Polizist. Die Ausgangssperrzeiten sind aufgehoben, also auch kein Hindernis mehr für den Weihnachtsgottesdienst. Rektor Neuzug aus Halwer im Kreis Lüdenscheid, der 1940 Seelsorger der Saarländer war und 4 Jahre im Konzentrationslager in Dachau war meldet dass er alles gut überstanden hat . 25.12.1945 Weihnachten- 5:00 Uhr Krippenfeier mit anschließender Christmette- Levitenhochamt. 14:00 Uhr deutsche Vesper Domherr Thamm hält am 1. und 2. Weihnachtstage in drei Flüchtlingslagern hl. Messe 1. im kath. Vereinshaus 2. in der Zuckerfabrik 3. im Landhaus 30.12.1945 Segnung der Kinder der Kleinkinder und Schulneulinge 31.12.1945 Jahresschlussandacht mit Predigt Jahresübersicht 1945 Trauungen; 54 Paare, davon 30 Paare nicht deutsche Katholiken, zu meist Polen, die in der Nazizeit nicht getraut werden durften. Deutsche Paare 24 Davon : K/K: 14 Paare K/E: 4 Paare E/K : 6 Paare Taufen: 126: davon 24 früheren Jahren: 13 aus 1944, 6 aus 1943, 1 aus 1942, 2 aus 1941, 12 12 1 aus 1940, 1 aus 1936 Eltern der neugetauften Kinder aus Ehen K/K: 74 Kinder E/K :22 Kinder K/E : 8 Kinder Ledige Mütter 24 Kinder Nicht aus der Gemeinde 10 Kinder, Ausländer 23 Kinder, Westevakuierte 20 Kinder Aus der Gemeinde selbst 65 Kinder Sterbefälle: 114 Gesamt 47 Männer Westevakuierte:23 42 Frauen Ostflüchtlinge: 35 31 Kinder Kriegsgefangne 3 dazu 9 gefallene Soldaten 6 Ausländer Von 70 erwachsenen Toten der Gemeinde sind 43 mit den heiligen Sakramenten versehen worden, 27 sind nicht versehen worden. Kirchenausrtitte:1 Wiederaufnahme: 1 Übertritt: 1 Osterkommunion: 2182 Gesamtzahl der Kommunionen 48748; davon in der Pfarrkirche 39930; im Waisenhaus 8818 Jahr 1946 Jahresübersicht Die Pfarrgemeinde Oschersleben/Bode umfasst folgende Seelsorgestationen, an denen regelmäßig hl. Messe gehalten wird: Hornhausen und Hordorf alle14 Tage sonntags abwechselnd, ebenso in Emmeringen, in Neindorf am 2. Sonntag im Monat, in 13 13 Günthersdorf am 4. Sonntag im Monat gehört zu Hadmersleben. In den 4 Monatssonntagen werden jeweils Standeskommunionen gehalten, 1. Sonntag die Männer, 2.Sonntag die Jugend, 3. Sonntag die Kinder, 4. Sonntag die Frauen und Mütter. Im Schulplan gibt es keinen Religionsunterricht mehr. Die Religions-respektive die Seelsorgesprechstunden werden nur von den Geistlichen gehalten. Schulraum darf benutzt werden. Das dritte Schuljahr soll Erstbeichtjahr sein das 4. Schuljahr Erstkommunionjahr. Für jede Klasse zunächst eine Seelsorgesprechstunde. Alle 14 Tage Christenlehre. Januar 1946 00:00 Uhr läuten die Glocken. Als neue Jahresaufgabe sind gestellt: 1. Die Einbürgerung und Verwurzlung der neuen Gemeindemitglieder, besonders aus dem deutschen Osten in das Leben der Pfarrfamilie, besonders in die Sonntagsmessen. Im Sakramentenempfang und Eingliederung in die 4 Lebensstände. 2. Die restlose Beteiligung der Kinder an den Seelsorgesprechstunden. Um18:00 Uhr ist Bittandacht um Gottes Hilfe für das neue Jahr. 06.01.1946 Erscheinung des Herren. Nachmittags Missionsandacht und Opfergang der Kinder. 18:00 Uhr Dreikönigsandacht. Der Kirchechor singt Lieder aus dem Weihnachtsoratorium von Fidelis Müller. Für die Jugend werden folgende Heimatabende gehalten: Montag: Jungmänner und Gesellen (Georgsgruppe) Dienstag: Jungmänner (Christpherusgruppe) Mittwoch: Jungfrauen (Hildegardisgruppe) Donnerstag: Jungmädchen ( Mechthildisgruppe) 25.01.1946 Wir halten die Weltgebetsoktav für die Wiedervereinigung im Glauben. 27.01.1946 Es werden begonnen die Predigten über Erziehungsfragen nach der Erziehungsenzyklika des Papstes Pius XI. 30.01.1946 Der Pfarrer hält auf Einladung eine Ansprache bei einer Morgenfeier der Antifaschistischen Jugend im „ Deutschen Haus“ in Oschersleben. Februar 1946 03.02.1946 14 14 Vor dem Hochamt werden die Kerzen geweiht und nach allen hl. Messen wird der Blasiussegen erteilt. Um 18:00 Uhr ist eine Lichtfeierstunde für die Jugend. Alle bringen Kerzen mit. 25.02.1946 Frl. Hildegard Schacht wird als Stenotypistin im Pfarrbüro eingestellt. März 1946 03.03.1946 Es wird ein Aufruf zur Beteiligung an eine Provinzialsammlung für Ausgebombte und Flüchtlinge bekannt gegeben. Ebenso wird aufgerufen zu einer Kleider- Wäsche- und Schuhsammlung in der Gemeinde. 10.02.1946 Frl. Haase aus Magdeburg hält einen Liegfrauentag für die weibliche Jugend der Gemeinde. 49 nahmen teil. 1?.02.1946 1. Fastensonntag: Nach allen hl. Messen wird noch die geweihte Asche ausgeteilt. 18:00 Uhr 1. Fastenpredigt, die Domherr Thamm hält. Es wird nachfolgendes Schreiben an den Präsidenten der Provinz Sachsen bekannt gegeben; An die Provinzialverwaltung der Provinz Sachsen z. Hd. d. Herrn Dr. Hübner, Halle/Saale Willi- Lohmannstr.7 Der Kirchenvorstand der katholischen Kirchengemeinde Oschersleben/Bode als gesetzmäßige Vertretung der Pfarrgemeinde hat erfahren, dass die Provinzialverwaltung der Provinz Sachsen ein neues Schulgesetz vorbereitet in welchem die neue Schule religionslos sein soll. Der Religionsunterricht soll ausschließlich Angelegenheit der Kirche sein. Wir nehmen im folgenden dazu Stellung: Nachdem die faschistische Diktatur in Deutschland gestürzt wurden ist, ist amtlich erklärt wurden dass der Neuaufbau nach demokratischen Grundsätzen erfolgen soll. Deshalb müssen wir: 1. ein Regelung der Schulfrage ohne Befragung der Eltern und ohne Respektierung des klaren Elternwillens grundsätzlich ablehnen. 2. Aus Gewissensgründen verlangen wir, dass katholische Kinder eine katholische Schulbildung erhalten können. 3. Eine Religionslose staatliche Zwangsschule widerspricht dem bestehenden Recht in Deutschland (Religionslosigkeit wird gar zu oft und leicht zur Religionsfeindlichkeit). Sie stört den wirklichen Frieden und die wahre Einheit 15 15 unseres Volkes: Sie widerspricht dem gerade in den vergangenen oft und tapfer ausgesprochenen Elternwillens; Sie stellt im Grunde eine Vergewaltigung der Gewissen dar. Wir verlangen auf Grund des Elternrechts und der uns zugesicherten demokratischen Freiheit und letzten Endes auf des unabänderlichen Auftrages unseres Herren und Heilandes: 4. die katholische Bekenntnisschule für katholische Kinder (wenn nicht die Eltern ausdrücklich ihre getauften Kinder anders erziehen wollen). 5. dort, wo keine Bekenntnisschule eingerichtet ist, zumindest den Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach in der Schule ; er muss so in den Schulunterricht eingegliedert sein, dass er nicht Fremdkörper und Nebensache, sondern wirksames Bestandteil der Gesamterziehung ist. 6. die Gewissensfreiheit für die katholischen Lehrer, entsprechend ihrer Glaubensüberzeugung den Religionsunterricht zu erteilen. Der Kirchenvorstand Der katholischen Kirchengemeinde Oschersleben/Bode 21.03.1946 Wir hielten auf Anweisung eine Kollekte für den Wiederaufbau der zerstörten Kirchen und Anstalten unserer Erzdiözese. Ergebnis: 250 RM April 1946 04.04.1946 Seit August 1945 ist heute der wärmste Tag 22°C Pfarrvikar Theo Schmidt aus Gröningen, Diözesanseelsorger für die männliche Jugend im Kommissariat Magdeburg hält einen Schulungstag für die männliche Jugend der Gemeinde im Waisenhaus: 22 Teilnehmer. Versammlung der Caritas-Sterbekasse mit Beschluss: Mai bis Juni soll eine Werbung neuer Mitglieder durchgeführt werden. 11.04.1946 Ein Jahr Schluss des Krieges für Oschersleben---- Einzug der Amerikaner. Wir halten eine Dankmesse--- zugleich Für die beiden Gefallen dieses Tages, den Apotheker Schnetter und den Werkzeugmacher Paul Hendricks. Zugleich Bitte für Gottes Segen für Volk und Vaterland. 12.04.1946 Von heute an jeweils am Freitag vor dem 2. Sonntag im Monat die „Stunde der Pfarrjugend“--- Vortrag für die gesamte Pfarrjugend. 14.04.1946 16 16 Palmsonntag: 10:00 Uhr Palmenweihe und Prozession. Heute beginnt die Sommerzeit,Uhr eine Stunde vorgestellt. 18.04.1946 Gründonnerstag: 8:00 Hochamt, dann Anbetung vor dem Allerheiligsten. 18:00 Uhr Sakramentsandacht. 19.04.1946 Karfreitag: 9:00 Uhr Trauergottesdienst mit Predigt- Domherr Tamm, 18:00 Uhr Kreuzandacht 20.04.1946 Karsamstag: 6:30 Uhr Beginn der hl. Weihen 21.04.1946 Ostersonntag: 5:50 Uhr Auferstehungsfeier, dann Auferstehungshochamt, 10:15 Uhr Lewitenhochamt. Der Kirchenchor singt die vierstimmige Messe „ missa admirabilis“ von Griesbacher, Graduale und Ostersequenz von Goller. 14:00 Uhr deutsche Ostermesse. 28.04.1946 Die Kirchenbesucher wurden gezählt. Es besuchten die hl. Messe. Männer Frauen Kinder Gesamt Zu spät 6:30 Uhr 50 120 4 174 58 7:30 Uhr 98 272 26 396 104 9:00 Uhr 131 269 296 696 171 10:15 Uhr 108 180 68 356 68 20:00 Uhr 26 105 27 158 30 Gesamt 413 946 421 1780 431 17 30.04.1946 Umzug der Kinder durch die Stadt Mai 1946 01.05.1946 Großer Umzug der Werktätigen durch die Stadt. Feierliche Eröffnung der Maiandacht mit Predigt. Jeden Abend Maiandacht. 05.05.1946 100 jähriges Bestehen des Werkes der hl. Kindheit gegangen. Missionsfeier mit Predigt und Opfergang der Kinder. 12.05.1946 17 Ewige Anbetung gehalten. 20:00 Uhr Weihe des neuen Jungfrauenbanners. Am gleichen Tag die diesjährige Caritaskollekte gehalten. Ergebnis : 1530 RM . Vorläufig noch jeden Sonntag 20:00 Uhr Abendmesse 23.05.1946 Russischer Zeitungsreporter beim Pfarrer 27.05-29.05.1946 Bittage—6:45 Uhr Bittprozession durch die Kirche gehalten. Als „gefallen“ ist gemeldet: Magistadsinsp. Paul Thein. Er hat in der Gemeinde eifrig mitgewirkt, besonders im Kirchenchor und im Gesangsverein. Mai—Juni: Neuwebung von Mitgliedern für die Caritassterbekasse ---> Über 100 neue Mitglieder. 30.05.1946 Christi Himmelfahrt. Der Kirchenchor singt noch einmal die „Missa Admirabilis“ von Griesbacher. 31.05.1946 Feierliche Schlussandacht des Maimonats in der Form einer kirchenmusikalischen Andacht unter Mitwirkung Collegium Musicum: Violine Bratsche Orgel Chello. Vikar Hambrack geht in den Westen zurück. War hier von 1941-1946 Zahl der diesjährigen Osterkommunionen--> 1582 (1945--> 2182). Die Westevakuierten sind zum größten Teil nach Hause zurückgekehrt. Von jetzt an keine Abendmesse mehr. Juni 1946 04.06.1946 Durch Frauen und Mädchen wird eine gründliche Kirchereinigung vorgenommen. 09.06.1946 Erster Pfingsttag---> 7:30 Uhr Erstkommunion der Kinder, 28 Knaben, 36 Mädchen. Die Ausstattung für die Kinder an Kleidern ist zum Teil ausgeliehen wurden. Die Kinder haben nur kleine Kerzen, die die Pfarrgemeinde ausleiht. 16.06.1946 Aufruf betreffend Fronleichnahm: 1. Haltet an diesem Tag Arbeitsruhe! 2. Nehmt teil am Festgottesdienst! 3. Kommt alle zur Fronleichnamsprozession. Über Kommissariat Magdeburg kommt die Mitteilung, dass die Provinzialregierung in Halle den kath. Schülern und Schülerin für Fronleichnam schulfrei gibt. Schulrat hat nichts bekommen, deswegen Telefonate hin und her. 18 18 17.06.1946 Mitteilung........... Und SMA- Kommandantur. Eröffnung des Kindergartens im Waisenhaus. Nur Mitteilung an Bürgermeister, das wir das alte Recht wieder in Anspruch nehmen, das uns durch den Nazismus genommen wurde. 20.06.1946 Fronleichnamsfest: 9:00 Uhr feierliches Hochamt, danach Prozession. Wetter war zufriedenstellend. Beteiligung:1506 Personen. Kinder: 598; Jungfrauen und Mütter: 611; Männer:297. Beim 1. Altar auf dem Waisenhaushof hält Domherr Tham die Predigt. Um 12:00 Uhr nach der Prozession noch eine hl. Messe in der Kirche. Während der Prozession Mitteilung von der Kommandantur, dass der Pfarrer mit einem Kirchenvorstandsmitglied zur Kommandantur kommen soll. Am Frühnachmittag dort Besprechung mit politischen Kommandanten über Fronleichnam etc. Die Prozession war vor 17 Tagen schon gemeldet wurden. Keine Schwierigkeiten. In der Fronleichnamsoktav jeden Abend um 20:00 Uhr Sakramentsandacht. 28.06.1946 Mitteilung durch Dechant. Katholische Kinder haben am Fest Peter und Paul schulfrei. 29.06.1946 Peter und Paul: Hl. Messe 6:00 Uhr, 7:00 Uhr, 9:00 Uhr, und 20:00 Uhr 30:06.1946 Sonntag: Bekenntnistag der kath. Jugend unter dem Thema „Einer trage des anderen Last“. 7:30 Uhr Gemeinschaftsmesse mit Gaben- und Opfergang der Jugend. 16:00 Uhr Feierstunde für die Dekanatsjugend in unserer Kirche. 123 Mädchen, 69 Jungmänner. Predigt--> Domherr Thamm. Juli 1946 02.07.1946 Neue Schwester Oberin Egberdine für das Waisenhaus kommt; war bisher in Lübeck im Waisenhaus. Kennt unseren Hochwürdigen Herrn Erzbischof aus ihrer „Olper Zeit“ sehr gut. 03.-05.07 1946 18:15 Uhr Schulentlassungsvorträge für die Kinder im Waisenhaus durch Domherr Thamm. Propagandazug durch die Stadt für die Einheitsschule durch die (Schule ????) 19 19 Offizielle Jahresdekanatskonferenz 9:30 Uhr feierliches Lewitenhochamt. 08.07. 1946 Kirchliche Schulentlassungsfeier durch Domherr Thamm gehalten:17 Knaben und 26 Mädchen. Heute Abend Messe 20:00 Uhr weil großer Arbeitpflichteinsatz der ganzen Bevölkerung. 14.07.1946 Wallfahrt nach Schwanebeck. 14:00 Uhr dort Jugendfeier. Hier 20:00 Uhr Abendmesse wegen Arbeitseinsatz. Von Ende Juli an wieder Benutzungsmöglichkeit unseres Waisenhauses durch die Standesgruppen. 2 Jungen- und 2 Mädchengruppen, Kirchenchor Männergesangsverein und an den Sonntagen bei den Standesvorträgen. 28.07.1946 Liborifest: Feierliches Hochamt. August 1946 15.08.1946 Fest Maria Himmelfahrt 20:00 Uhr Abendmesse gehalten. 16.17..08.1946 ………sind wieder viele Flüchtlinge aus dem Sudetenland gekommen, zum Teil auch Schlesier, die dorthin evakuiert waren ????? September 1946 08.09.1946 Sonntag um 9:00 Uhr Hochamt zum Schulbeginn. Heute Kommunalwahl: Berechtigt: 12267; abgegeben: 11460; SED: 5729=16; LDP: 2222=6; CDU: 3039=8. 12.09. 1946 Sitzung des Kirchenvorstandes: Die Ausmahlung der Kirche wird beschlossen. Sitzung der Vereinshauskommission: Herr Paul Dölle wird zum Kastellan des Vereinshausens bestellt. 13.09.1946 Leitern etc. zum Gerüst aus Quedlinburg von Pacholski geholt. 15.09.1946 Hochamt für Flüchtlinge mit Predigt von Domherr Thamm. Es wird die deutsche Messe von Franz Schubert gesungen. 20 20 Schulbrief des Erzb. Kommissariat Magdeburg verlesen. Wallfahrt nach Schwanebeck der Jugend. 18.09.1946 Beginn der Kircheausmalung durch Kirchemaler Leweke Halle. Durch ihn sind auch die beiden Kunstwerke; das Kreuz aus dem 14. Jahrhundert und die Madonna aus dem 16. Jahrhundert renoviert worden. 19.09.1946 Maler Martin Maas abgestützt: 9 m hoch; 13:45 Uhr. Sofort ins Krankenhaus; mehrfacher Beckenbruch. Der neue Vikar kommt. Wilhelm Dietz aus We……/ Westfahlen, neu geweihter Priester, 31 Jahre alt, hat den Krieg mitgemacht. 29.09.1946 Kirchenkollekte für die Ausmalung der Kirche gehalten. Gruß an den neuen Vikar. Dank- und Abschiedsworte von Vikar Hambrok, der zum Westen zurückgegangen ist. Oktober 1946 Erntedanktag und Rosenkranzfest. Tagsüber eine Gabensammlung an Naturalien für die Flüchtlinge; wurden am 17.10. verteilt Die Sommerzeit wird abgelöst; die Uhr wird eine Stunde zurückgestellt. Die Zahl der Kirchenbesucher hatte folgendes Resultat: Hl. Messe Männer Frauen Kinder Zu spät! 6:30 Uhr 18 73 2 7/19 7:30 Uhr 89 255 12 21/51/8 9:00 Uhr 141 291 293 42/102/44 10:15 Uhr 107 193 32 38/64/7 21 21 Gesamt: 355 812 339 108/236/59 Insgesamt:1506 Gottesdienstbesucher 12.10.1946 Kirchenmaler Martin Maas stirbt im Krankenhaus. Er war am 19.09.1946 am 2. Tag der Arbeit in der Kirche beim Gerüstaufbau etwa 9m hoch abgestürzt; mehrfacher Beckenbruch; komplizierter Ellenbogenbruch. 15.10.1946 Beerdigung des Kirchenmalers Martin Maas (evangl.), durch den evangl. Pfarrer Winkler. Pfarrer und Vikar nehmen an der Beerdigung teil. Die Gemeinde stiftet einen Kranz. 19.10.1946 Die Kolpingsfamilie konstituiert sich neu und wählt einen neuen Vorstand. Josef Klefken: Senior. 27.10.1946 Christkönigsfest und Feierstunde für die Jugend des Dekanates in Hadmersleben um 15:00 Uhr. Erster Gottesdienst von hier aus in Wulferstedt für die Flüchtlinge. Die Gottesdienststation in Güntersdorf, die bisher von hier aus betreut wurde, ist an den Pfarrer von Hadmersleben zurückgegeben wurden, in dessen Pfarrbezirk Hadmersleben liegt. Wulferstedt gehört zum Pfarrbezirk Hamersleben. Domherr Tamm hält um 16:00 Uhr im Vereinshaus eine Landmannschaftsversammlung für Ermländer- und Danziger Flüchtlinge. November 1946 01.11.1946 Allerheiligen: Gottesdienst wie am Sonntag. Um 18:00 Uhr war noch eine hl. Messe, anschließend Armenseelenandacht und Predigt. 03.11.1946 Domherr Thamm hält um 16:00 Uhr im Vereinshaus einen Landschaftsnachmittag für Schlesier und Schneidemühler Flüchtlinge. In der Kirche wurde eine Gabensammlung für Flüchtlinge an Kleidung und Wäsche gehalten. 10.11.1946 22 22 Domherr Thamm hält einen Landmannschaftsnachmittag für sudetendeutsche Flüchtlinge im Vereinshaus um 16:00 Uhr. Am Abend Feierstunde für die Pfarrjugend mit Überreichung der neuen Abzeichen. 16.11.1946 Domherr Thamm verlässt uns, um eine Stelle im Schwesternhaus Capellen bei GeldernDiözese Münster zu übernehmen. Seit Oktober 1945 war er hier. 17.11.1946 Wir begehen das Kirchweihfest. Der Kirchenchor singt im Hochamt eine vierstimmige Messe von Grießbacher. Um 16:00 Uhr ist eine Elisabeth-Feierstunde im Vereinshaus für die Frauen und Jungfrauen mit Lesung von Frau Hanna Huth, Bischofswerda/Sachsen(Konvertitin). 19.11.1946 Die Kirchenausmalung wird im Großen und Ganzen abgeschlossen, die letzte Vollendung soll im Frühjahr 1947 erfolgen. Dezember 1946 01.12.1946 7:30 Uhr Generalkommunion der Kolpingsfamilie. Um 18:00 Uhr war in der Kirche eine Adventsfeierstunde mit Orgel- und Violinenmusik, Sololiedern und Gesängen des Kirchechores. Das Programm hatte folgenden Inhalt: 1. Orgel Tocata Frohberger 8.Sopran Oh Jesulein süß Bach 2.Gebet 9. Violine Adagio Bach 3.Adventantiphohn Chor Fideles 10. Bariton Liebster Herr Jesu wo bleibst 23 23 Müller 4.Sopran Advent Joh. Wolfg. Frank 5.Violine Siciliana Bach 6.Bariton Das Volk das im Dunkeln wandert aus “Messias” Händel 7. Violine Allegro aus der Ersten Sonate Bach du so lange Bach 11. Lied der Gemeinde: Auf Sion dein Verlangen 12. Chor Tantum ergo Franz Schubert 13.Orgel Prälidium und Fuge Bach Am Abend um 20:00 Uhr hielt die Kolpingsfamilie ihre Generalversammlung im Vereinshaus ab. Es war der 76. Gedenktag der Gründung, zugleich auch das 100jährige Bestehen des Gesellenvereins. Aufruf zur Übernahme eines Flüchtlingskindes zum Weihnachtstisch an den Festtagen. 08.12.1946 Immaculatafest, Patronatsfest der Pfarrgemeinde. 10:15 Uhr Levitenamt für die verstorbenen Seelsorger und Wohltäter unserer Gemeinde, sowie für die gefallenen Soldaten aus der Pfarrgemeinde. Der Kirchenchor singt die vierstimmige Messe von Faist. 18:00 Uhr deutsche Vesper, 20:00 Uhr Nikolausfeier der Jugend im Vereinshaus. Vom 13. Dezember an schon Starker Frost bis -18° C. 15.12.1946 Einkehrtag für die gesamte Pfarrjugend durch Hochwürden P. Josef Schwan P.S.M. Berlin. 18 Mädchen und 40 Jungen nehmen Teil. 18.12.1946 Adventfeier der gesamten weiblichen Pfarrjugend im Vereinshaus. 21.12.1946 ………. Magdalena Maß aus Gleiwitz tritt ihre Stelle an. Sie soll bis 01.04.1947 hier bleiben, um dann ins Pfarrhelferinnenseminar nach Berlin zu gehen. 22.12.1946 Sammlung von Weihnachtsgebäck für Flüchtlinge in den Lagern Landhaus und AktienZuckerfabrik. Zu Weihnachten konnten 35 Kinder in einheimische Familien vermittelt werden. 25.12.1946 Hochheiliges Weihnachtsfest: 04:50 Uhr Krippenfest durch die Messdiener. 05:00 Uhr Christmette; 06:00 Uhr hl. Messe; 07:30 Uhr hl. Messe; 09:00 Uhr Schulmesse; 10:15 Hochamt. 24 24 08:00 Uhr hl. Messe in Hornhausen;13:00 Uhr hl. Messe in Wulferstedt; 15:00 Uhr hl, Messe in Hordorf.. 18:00 Uhr deutsche Vesper. Die Krippe war wieder vor dem Marienaltar aufgebaut, linkes Nebenschiff. Der Hochaltar war in Tannen eingekleidet und mit über 80 elektrischen Birnen beleuchtet. Es liegt Schnee, aber es ist nicht allzu kalt. 26.12.1946 20:00 Uhr Weihnachtsfeier für die Pfarrgemeinde im Vereinshaus, gut besucht. Bühnenspiele der Pfarrjugend. 29.12.1946 Dieselbe Weihnachtsfeier 15:00 Uhr für die Kinder, 20:00 Uhr für die Pfarrgemeinde. 31.12.1946 18:00 Uhr Schlussandacht mit Predigt. Januar 1947 Der Pfarrer gibt den Jahresbericht 1946 in allen hl. Messen: Die Zahl der Gemeindemitglieder beläuft sich auf früher 3500, heute auf rund 7000, mit den Flüchtlingen in den umliegenden Dörfern, die von der Gemeinde aus betreut werden. In der Stadt wohnen etwa 6000 Katholiken. Gottesdienststationen sind im 14 tägigen oder 4 wöchigen Abstand: Hornhausen, Hordorf, Emmeringen, Neindorf und Wulferstedt. Traungen1946: 36 Paare; davon 19k/k; 14 e/k; 3k/e. Taufen 1946: 87; 38 Knaben, 49 Mädchen; von der Gesamtzahl 12 Kinder aus früheren Jahren. 50 Kinder waren aus rein katholischen Ehen, und zwar 22 Knaben und 28 Mädchen; 12 Kinder aus Ehen e/k; 5 Kinder aus Ehen k/e; uneheliche Kinder 20. Sterbefälle 1946: 95; davon 35 Männer; 43 Frauen; 17 Kinder. 40 der Toten sind Flüchtlinge. 36 verstorbene Erwachsene wurden mit den Sterbesakramenten versehen; 26 wurden nicht versehen, zum Großteil durch die Schuld der Angehörigen. Kirchenaustritte 1946 erfolgten 2; Kirchenübertritte 3 Wiederaufnahme in die kath. Kirche 3 Osterkommunion1946 1582, Gesamtzahl der Kommunionen 39786, davon in der Pfarrkirche 32647; im Waisenhaus 7139. Die Zählung der Kirchenbesucher ergab am 28.4. 1946 1780; 413 Männer, 946 Frauen, 421 Kinder. ……………… An Caritasbarauslagen wurden gegeben 12966,50 RM. Über die Hälfte der Summe wurde zur Unterstützung der Flüchtlinge ausgegeben. Als Jahresaufgabe 1947 wurde gestellt: 25 25 1. gesteigertes religiöses, bes. sakramentales Leben; Forderung monatliche Standeskommunion. 2. Erfassung und Eingliederung der neuen Gemeindemitglieder in das Pfarrfamilienleben, besonders Beteiligung am Sonntagsgottesdienst und Eingliederung in die Standesgruppen. 3. Teilnahme aller Kinder am Religionsunterricht. Im Hochamt sang der Kirchenchor die vierstimmige Messe von Feist, Am Nachmittag war eine Weihnachtsfeier für die Flüchtlinge im Vereinshaus, die sehr stark besucht war. 06.01.1947 Fest der Heiligen drei Könige. Der Gottesdienst wird gehalten wie an Sonntagen. Um 20:00 Uhr ist ein Hochamt. Der Männerchor singt die vierstimmige Messe von Gruber. Um 14:00 Uhr Missionsandacht für die Kinder mit Opfergang für die Heidenmission. Wegen des sehr kalten und des Kohlenmangels werden die Ferien bis zum 21.01.1947 verlängert. Das Thermometer zeigt öfters 20° C. 12.01.1947 Die Predigten fallen wegen der Kälte aus. 19.01.1947 Herr Kaplan Franz Dorneiser aus Breslau wird als entlassener Kriegsgefangener der Gemeinde zugewiesen; er wohnt im Waisenhaus; er isr körperlich sehr schwach und kann kaum gehen, kommt aus russischer Kriegsgefangenschaft und war in Sibirien im Bergwerk beschäftigt. ........................... Von jetzt an wird auf Weisung der Kirchenbehörde eine Hochamtskollekte im Monat gehalten zum Aufbau der zerstörten Kirchen und kirchlichen Gebäude im Erzbistum Padarborn. 02.02.1947 Sonntag—Septumagesima; Fest Maria Lichtmeß. Vor dem Hochamt Weihe der Kerzen. Um 14:00 Uhr Andacht mit Segnung der Kinder. ES wird am Freitag vor dem Kommunionssonntag der Jugend in der Kirche Monatlich ein religiöser Vortag für die Pfarrjugend gehalten. 10.02.1947 Heute und die nächsten Tage sehr kalt. Heute nur 12 Personen in der Kirche; davon gingen 8 zur Kommunion. Im Waisenhaus ist der Gottesdienstbesuch stärker. 12.02.1947 Der Meßwein friert im Kelch zu Eis, muß durch Hauchen und Reiben des Kelches flüssig gemacht werden. 26 26 15./16.02.1947 Religiöse Tage für die Pfarrgemeinde abgehalten durch den früheren Probst von Schwiebus: Dr. Ottfried Müller; besonders für die Flüchtlinge. Thema: Der katholische Christ aus dem Osten in der mitteldeutschen Diaspora. Samstag 19:30 Uhr trotz des sehr kalten Wetters 150 da. Samstags drei Predigten; 15:00 Uhr Versammlung im Vereinshaus, über 300 Flüchtlinge da. 19:30 Uhr: Feierliche Schlussandacht in Form einer St. Hedwigsfeier. 17.02.1947 Montag, 8:30 Uhr hl. Messe und Predigt; 14:00 Uhr Kinderstunde mit Predigt; 15:00 Uhr Frauenpredigt. Der Besuch war gut, aber durch die große Kälte doch stark behindert. 23.02.1947 1. Fastensonntag: Beginn der österlichen Zeit. 17:00 Uhr Fastenpredigt durch Pfarrer. Sehr starker Schneefall. 27 März 1947 An die Flüchtlinge konnten Gesang- und Gebetsbücher ausgegeben werden. Das Büchlein hatte zusammengestellt und herausgegeben Pfarrvikar Tremer in Eilsleben. Die Gemeinde bekommt 700 Stück. Das Buch kostet 3.00 RM. 16.03.1947 Gebetstag für den Frieden. Den ganzen Tag Aussetzung des Allerheiligsten von früh 6:00 Uhr -18:00 Uhr. Nach einer Verfügung der kirchlichen Behörde. Der Männerchor singt eine vierstimmige Messe. Heute 8. Jahrestag der Krönung des Papstes; feierliches Hochamt mit TE deum und Segen. 17.03.1947 Sehr starkes Tauwetter. Straße zum Teil überschwemmt. Bei einer Beerdigung musste der Pfarrer auf dem Friedhof über 100 m auf dem Gang zum Grabe durch 20 cm hohes Wasser waten. Straße nach Großalsleben überschwemmt und gesperrt. 23.03.1947 Es wird ein Hirtenbrief der deutschen Bischöfe zur Friedenskonferenz in London verlesen. 23.03.1947 27 Assesor Dr. Müller, früher Probst in Schwiebus, jetzt in Magdeburger Kommissariat, hält religiöse Tage für die Flüchtlinge in Hornhausen und Hordorf. Gute Beteiligung. 30.03.1947 Palmsonntag: Zählung der Kirchenbesucher; Ergebnis: Hl. Messe 6:30 Uhr 7:30 Uhr 9:00 Uhr 10:15 Uhr Gesamt: Insgesamt: Männer 46 80 147 192 465 2011 Frauen 148 334 345 275 1102 Kinder 3 11 363 67 444 Zu spät! 16/46 4/66/6 34/63/54 41/19/8 95/131/68 294 April 1947 01.04.1947 Heute begeht unser H.H. Erzbischof das silberne Priesterjubiläum. Wir hielten in der Kirche ein feierliches Hochamt. 03.04.1947 Gründonnerstag Den ganzen Tag hindurch hielten wir Anbetung- privat04.04.1947 Karfreitag Es wurde die deutsche Passion nach der Herausgabe der Oratorianer von Leipzig gesungen. 06.04.1947 Erster Ostertag Beginn der Sommerzeit. 5:50 Uhr: Auferstehungsfeier mit Hochamt. 10:15 Uhr: feierliches Levitenhochamt; Kirchenchor singt die vierstimmige Benediktusmesse von Griesbacher; Graduale Alleluja und Sequenz von Vinzenz Goller 07.04.1947 Zweiter Ostertag 07:30 Uhr Erstkommunion der Kinder, 54 Kinder. Pfarrvikar Josef Neunzig in Haller , der im Jahre 1940 Seelsorger für die Evakuierten aus dem Saargebiet war und mehrere Jahre im K.Z. Dachau zugebracht hat, hat sich als glücklich befreit gemeldet. 13.04.1947 Wir hielten heute zweimal eine Feierstunde für die Gemeinde über das Thema: Osterfreude. 28 28 Mai 1947 Am 01. Mai war abends die feierliche Eröffnung der Maiandacht mit Predigt und Liedern des Kirchenchores. Sehr guter Besuch. 04.04.1947 Sonntag: Es wurde allen Kirchenbesuchern, die zu spät kamen ein Zettel gegeben mit folgendem Inhalt: „Vom Zu spät kommen in der Kirche ! In einer altchristlichen Kirchenordnung lesen wir: Wenn jemand zum Gottesdienst zu spät kommt, so bleibe er draußen, wer es auch sei, der Diakon lasse ihn nicht hin nein. Das ist nämlich ein Vorbild des künftigen Gerichts und außerdem würden durch die Bewegung, die beim Hin nein führen entsteht, die Beter gestört werden. Wer also zu spät kommt und die Tür schon verschlossen findet, soll nicht anklopfen. Wenn dann der erste Teil des Gottesdienst beendet ist, soll ihn der Diakon her einlasen und rufen: Lasset uns beten für unseren Bruder der zu spät kommt, dass Gott ihm Fleiß und Eifer gebe, ihm von den Banden der Welt erlöse und ihm die Liebe und Hoffnung gewäre.“ Es kam jeder 4.-5. Kirchenbesucher zu spät. Am gleichen Tage auch Warnung vor Kettenbriefen. Frl. Haase aus Magdeburg hält für die Weibliche Pfarrjugend einen religiösen Schulungstag. Es waren etwa 80 Teilnehmerin da. 11.05.1947 Sontag. Wir halten ewige Anbetung und am gleichen Tag Caritaskollekte. Ergebnis: 1758.45 RM. 12.05.1947 Im Mutterhaus der Franziskanerin zu Olpe ist Neuwahl der würdigen Mutter. Unsere letzte Oberin , ehrwürdige Schwester Fabiana, wird zur Generaloberin gewählt. 16.051947 29 29 Der katholische Männergesangsverein „Cäcilia“ begeht im Vereinshaus ein Frühlingsfest. 18.05.1947 Sonntag, Pfarrfamilienabend, gesaltet durch ein Programm des Gesangsvereins. Österliche Zeit geht heute zu Ende. Osterkommunion: 2322. 20.05.1947 Die vorletzte Oberin unseres Hauses, ehrwürdige Schwester Antoinetta feiert in Sundern ihr goldenes Ordensjubiläum. Wir begehen den Gedenktag mit einem feierlichen Hochamt im Waisenhaus. Schwester Antoinetta war zweimal 6 Jahre hier. 25.05.1947 Pfingsten: 10:15 Uhr feierliches Levitenhochamt. Kirchenchor singt vierstimmige Messe von Grießbacher. 31.05.1947 Feierlicher Schluss der Marienandacht mit Predigt. Juni 1947 30 01.06.1947 Sonntag: Bekenntnistag der katholischen Jugend. 10:15 Uhr Gemeinschaftsmesse. 16:00 Uhr Bekenntnisfeierstunde der gesamten Dekanatsjugend mit 450 Jugendlichen. Vikar Dietz hält die Predigt; Thema: „Ihr sollt mir Zeugen sein“ 05.06.1947 Frohnleichnam: 9:00 Uhr feierliches Levitenhochamt, danach Prozession: Predigt auf dem Waisenhaushof durch Vikar Dietz. 1759 Teilnehmer; 576 Kinder; 890 Frauen und Jungfrauen 293 Männer und Jungmänner. Gegen Ende der Prozession gab es Regen und wir mussten am 4. Altar vorbeiziehen und zur Kirche zurück. Am Nachmittag war das Wetter wieder schön. Es fand eine Zusammenkunft der Gemeinde im Stadtpark statt ( Gartenkonzert ). Die Kinder wurden in 5 Gruppen aufgeteilt und zwar Kleinkinder in Stadtpark; Mädchen von 7-10 Jahre und Jungen 10-14 Jahren auf dem Wiesenplatz neben dem Waisenhaus und im Saal des Vereinshauses. Jungen in drei Gruppen auf dem Schulhof. Es konnten Süßigkeiten, Spielzeug und andere nützliche Dinge verteilt werden. Im Vereinshaus war Kasperletheater. 08.06.1947 30 Froher Abend der Pfarrjugend im Vereinshaus mit Theaterspiel. Wallfahrt nach Schwanebeck. Die Leute gehen einzeln dorthin. 18.06.1947 Es war die offizielle jährliche Dekanatskonferenz des Klerus. 10:00 Uhr Lewitenhochamt in der Kirche. 22.06.1947 Bei der Abendandacht war Prüfung, Aufnahme und Verpflichtung der neuen Messdiener. 29.06.1947 Die Uhr wird um eine weitere Stunde zurückgestellt; also doppelte Sommerzeit. Juli 1947 06.07.1947 Sonntag: Fest Maria Heimsuchung. In Der Abendandacht Predigt und Erneuerung der Weihe an die Gottesmutter. 15-17.07.1947 Religiöse Vorträge für die Kinder, die aus der Schule entlassen werden. 20.07.1947 7:30 Uhr: Kirchliche Schulentlassungsfeier. Am gleichen Tage Bekanntgabe, dass Exellenz Bischof Maximilian Kalter am 07.07.1947 gestorben ist. Er war der Flüchtlingsbischof, aus dem Ermland ausgewiesen. Am 08.12. 1945 hielt er in unserer Pfarrkirche ein Pontifikalamt. 27.07.1947 Wir begehen das Diözesanfest des heiligen Diözesanpatrons Bischof Liborius. An dem Tage wird ein Bischofswort zum Priesterhilfswerk verlesen. 31 August 1947 02.08.1947 Seelenamt für den verstorbenen Bischof Exellenz Maxemilian Kalter. 12.08-13.08.1947 31 Nächtliche ewige Anbetung im Waisenhaus. 13.08.1947 Es beginnt heute die wöchentliche Gemeinschaftsmesse für die Pfarrjugend früh um 6:00 Uhr, am Mittwoch einer jeden Woche mit Ansprache. 15.08.1947 Fest Maria Himmelfahrt: Morgens um 8:00 Uhr und Abends um 20:00 Uhr heilige Messe. 17.08.1947 Viele Leute sind an diesem Sonntag zur Feldarbeit verpflichtet; deswegen am heutigen Sonntag 20:00 Uhr eine heilige Messe gefeiert. September 1947 02.09.1947 Schulbeginn ; neues Schuljahr 07.09.1947 Sonntag: 14:00 Uhr Andacht mit Predigt und Segnung der Schulneulinge. 14.09.1947 Um 7:30 Uhr in der heiligen Messe werden 35 Kinder: 13 Jungen und 22 Mädchen, zur ersten heiligen Kommunion geführt, größtenteils Flüchtlinge Vikar Dietz Im ganzen Lande wird eine Gedenkfeier für die „Opfer des Faschismus“ durchgeführt. Wir geben folgende Kanzelverkündigung: Im Geiste Christi gedenken wir heute im Gebet nach dem Hochamt aller Opfer des Faschismus. Wir beten zu Gott, dass der Geist der Gewalt, des Hasses und der Unduldbarkeit in uns alle ersterbe und dass der Geist der christlichen Liebe in allen Menschen lebendig und wirksam werde! 19.09.1947 Der am 16.09.1947 verstorbene Lehrer Georg Wehling war 30 Jahre als katholischer Lehrer hier; war lange Jahre stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Die Pfarrgemeinde ist ihm als katholischer Lehrer und Erzieher und als teuer Helfer in der Gemeinde zu großem Dank verpflichtet. Er bekam ein Lewitenrequiem und eine Lewitenbeerdigung. 25.09.1947 Kaplan Doneiser, Flüchtlingsgeistlicher aus Breslau, entlassener Kriegsgefangener, wird nach Weisenfels versetzt. 28.10.1947 Wir hielten die vorgeschriebene Zählung der Kirchenbesucher. 32 32 Ergebnis: Männer: 414 Frauen: 1020 Kinder: 522 Gesamt:1956 zu spät: 517 Oktober 1947 01.10.1947 Eröffnung der Rosenkranzandacht mit Predigt. Jeden Abend um 18:00 Uhr wird der Rosenkranz gebetet; Montags besonders von den Flüchtlingen mit ostdeutschen Liedern. Die Gläubigen beten selbst vor. Dienstag und Freitag der Priester, Mittwoch die Jugend, Donnerstag die Männer und Frauen. 02.10.1947 Vortrag des Jesuitenpaters Krause S.J. „ Glaube und Aberglaube“. Sehr guter Besuch! Während des Vortrags gab es Stromsperre. Ab Oktober wird von hier aus zweimal monatlich in Wulferstedt Gottesdienst gehalten, am 2. und 4. Sonntag. Am 3. Sonntag ist in Emmeringen Gottesdienst. Die Gottesdienste in Hornhausen und Hordorf sind alle 14 Tage. 05.10.1947 Rosenkranzfest und Erntedanktag. Wir rufen alle Gartenbesitzer auf, an diesem Tag in einer persönlichen Spende den Flüchtlingen etwas von den Erträgen abzugeben. 10.10.1947 Kaplan Gerhard Kluge aus Wahlstatt in Schlesien wird als Flüchtlingsgeistlicher uns zugewiesen durch das Kommissariat Magdeburg. Er kommt aus Calförde und ist erholungsbedürftig. 12.10.1947 Männergesangsverein Cäcilia singt im Hochamt die vierstimmige Missa Tertia von Haller. 20:00 Uhr im Vereinshaus Pfarrfamilienabend; wird getragen vom Männergesangsverein mit Liedern und 2 Singspielen. 13.10.-14.10.1947 Einkehrtag für Frauen und Mütter; gehalten durch H.H. Pfarrer Ludwig Wulf aus Hadmersleben. Die Frauen wurden Sonntag s durch Ausgabe von Zetteln mit folgendem Wortlaut schriftlich eingeladen: „persönlich-privat“ 33 33 Liebe kath. Frauen und Mütter unserer Pfarrgemeinde. Am Montag und Dienstag, den 13. und 14.10. wird in unserer Kirche ein religiöser Einkehrtag für die Frauen und Mütter durch einen fremden Geistlichen gehalten. Plan: Mo.13.10. 20:00 Uhr: 1. Predigt mit Segen. Di. 14.10. 8:00 Uhr hl. Messe mit Predigt, 15:00 Uhr hl. Messe mit Predigt und gemeinschaftlicher Kommunion. 2 Stunden Nüchternheit genügen. Sie sind herzlich eingeladen. Bringen sie noch anderer kath. Frauen mit . gez. H. Kretschmar, Pfarrer 350-400 Frauen nahmen teil.205 Kommunionen. 15.10.1947 Der H.H. Erzbischof von Paderborn, Dr. Lorenz Jäger, hält in Halberstadt eine Konferenz mit den Geistlichen ab. In der Pfarrkirche hält Herr Kaplan Kluge eine Hedwigsandacht für die Flüchtlinge mit Predigt. 20.10.1947 Die erste Versammlung der Kolpingsfamilie zusammen mit den Altmitgliedern. Wird monatlich von jetzt an einmal gehalten. Die Frau des Augenarztes Dr. Wulkow hat einen Kursus in Bad Kösen und spricht bei den Müttern in mehreren Vorträgen am 20. und 27.10. 26.10.1947 Christkönigsfest, Festtag der Jugend. 10:15 Uhr Levitenhochamt. Kirchenchor singt vierstimmige Benedictusmesse von Griesbacher. 18:00 Uhr Christkönigsfeierstunde. Das Kreuz, eine Anstecknadel der kath. Jugend, wird den Jugendlichen übergeben. Die Jugend geht im Hochamt gemeinschaftlich zur hl. Kommunion. 31.10.1947 Feierlicher Schluss der Rosenandacht mit Predigt. Die Andacht war durchschnittlich von 200 Gemeindemitglieder besucht. November 1947 01.11.1947 34 34 Allerheiligen, Sonnabend, Gottesdienst wie am Sonntag. Um 18:00 Uhr noch ein Hochamt. Die Kinder bekamen schulfrei zum Gottesdienst. 02.11.1947 Sonntag, 18:00 Uhr Armseelenstunde mit Predigt. 09.11.1947 Kolpingsfamilie spielt das Stück „Der Wächter von Minoriten“ von Gümermann. Wiederholung am 16.11.das Spiel findet einen sehr guten Anklang. 16.11.1947 Warnung der Gläubigen von der Kanzel aus vor der Werbung durch Sekten, besonders Bibelforscher, Adventisten usw. 19.11.1947 Buß- und Bettag. Staatlicher Feiertag. Elisabethtag gefeiert. Am Nachmittag große Konferenz einer größeren Anzahl von geladenen Frauen zur Aktion der Hilfe im Vereinshaus. Vorbereitung einer großen Sammelaktion. 15:00 Uhr Elisabethandacht mit Predigt. 23.11.1947 Betstunde für den Frieden gehalten, anlässlich der Außenministerkonferenz in London. An diesem Tage öffentlicher Aufruf zur Aktion der Hilfe ( rein kirchliche Gemeindeangelegenheit ). 25.u.26.11 Pfarrer Clemens Wittelsbacher, ein Kind unserer Gemeinde, jetzt Pfarrer in Zeitz, spricht auf einer Versammlung der CDU im Vereinshaus. Dezember 1947 Die gesammelten Caritas-Spenden sind folgende: Textilien: 265 Stück Haushaltsgegenstände: 292 Stück Lebensmittel: 27 Tüten; Bilder, Spielzeug, Geld, Bücher usw. Sie wurden restlos an die Flüchtlinge verteilt. 6.12.u.7.12 Nikolausfeier im Vereinshaus und in den Ständen 8.12.1947 Immaculatatag. Sonntaggottesdienst gehalten. Um 18:00 Uhr ein zweites Hochamt. 14.12.1947 35 35 Sonntag: Äußere Feier des Immaculatafestes. 10:15 Uhr Lewitenhochamt. Um 15:00 Uhr hält Kaplan Kluge eine Flüchtlingsandacht mit Predigt, die sehr gut besucht war. Sie soll jeden Monat gehalten werden. 16.12.1947 Londoner Friedenskonferenz ergebnislos abgebrochen. Von den Spenden aus der Sammlung vor Weihnachten sind zu erst Familien mit Kindern bedacht worden. Auch ausländische Gaben, die vom Caritasverein kamen, wurden ausgegeben: Weizenschrot, Sojaschrot, Heringe, Reis. Zu Wehnachten wurden 12 Kinder als Weihnachtsgäste in Familien vermittelt. 24.12.1947 Heiliger Abend. Sehr starker Beichtandrang. 25.12.1947 1. Weihnachtstag: 4:50 Uhr Krippenfeier durch die Messdiener. Vikar hält Christmesse mit Predigt. Lewitenhochamt um 10:15 Uhr brechend voll. 28.12.1947 Es wird der Weihnachtshirtenbrief des H.H. Erzbischofs …………… verlesen. 31.12.1947 18.00 Uhr Jahresschlussandacht mit Predigt. Sehr starker Besuch; gehalten durch den Pfarrer. 36 Hier enden die Aufzeichnungen in deutscher Schrift. Vielen Dank noch einmal an Frau Lachmund aus Großalsleben für ihren Dienst die Jahre 1945-1947 in heutiger Schreibweise zu übertragen. Uwe Reichel aus Oschersleben hat die Chronik der Gemeinde dann schreibtechnisch bearbeitet. 36
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