Baustoffe - Bauindustrieverband Berlin

www.bauindustrie-bb.de
Mai
5/2015
Baumaschinen
Baugeräte
Baustoffe
Offizielles Organ des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg e.V.
Kommentar
RESSOURCENEFFIZIENZ
Mehr als Materialeinsparung
Was die Bauindustrie von der
Fortschreibung des nationalen
Ressourceneffizienzprogramms
(ProgRess) erwartet.
Mitte dieses Jahres wird die Bundesregierung den Entwurf der Fortschreibung des nationalen Ressourceneffizienzprogrammes (ProgRess),
welches erstmals im Jahr 2013 veröffentlicht wurde, vorstellen. Der Bausektor wird auch im Rahmen der Fortschreibung des Programms eine wichtige Rolle spielen. Der Umweltausschuß des Hauptverbandes hat das
Thema »Ressourceneffizienz« seit dem
Jahr 2011 aktiv auf die Tagesordnung
gesetzt mit dem Ziel, Potentiale, Chancen, aber auch Grenzen der Ressourceneffizienz im Bausektor aktiv und
konstruktiv in die politischen Diskussionen einzubringen.
Anders als in der stationären Industrie ist für den Bausektor eine notwendige breitere Behandlung des
Themas erforderlich: Erst einmal ist
der Ressourcenbedarf im Bauwesen
abhängig vom Bauvolumen, verteilt
auf verschiedene Projekte, wie Gebäude, Verkehrswege, Leitungsnetze udgl.
Die Erfüllung bautechnischer Anforderungen wie Standsicherheit, Schallschutz, Brandschutz oder Energieverbrauch sind an die Einhaltung technischer Materialvorgaben geknüpft. Der
effektive Einsatz von energetischen
Ressourcen im Baustellenbetrieb für
Baumaschinen, Krane, Baucontainer,
Beleuchtungseinrichtungen udgl. findet bei den bauindustriellen Unternehmen nicht zuletzt auch aus Kosten- und Wettbewerbsgründen seit
langem entsprechende Berücksichtigung. Die vorliegenden Erfahrungen
mit Ökobilanzierungssystemen der europaweit tätigen Bauunternehmen
werden in die weiteren Betrachtungen
einbezogen.
Die effiziente Nutzung von Roh- und
Baustoffen ist ein Kernanliegen der
Bauwirtschaft. Von den in Deutschland seit über 15 Jahren relativ konstant anfallenden rd. 210 Mio. t/a an
mineralischen Bau- und Abbruchabfällen, darunter etwa 2/3 Boden und
1/3 Bauschutt, Straßenaufbruch und
sonstige Abbruchmaterialien, wurden
insgesamt knapp 90% einer Verwertung zugeführt. Unabhängig davon
muß anerkannt werden, daß etwa nur
9% des Primärbaustoffverbrauchs bei
den Gesteinskörnungen durch RCBaustoffe ersetzt werden können.
Die Verwertung von Abfällen entscheidet sich meist am Ort ihres Anfalls. Auf Baustellen sind dies in erster
Linie Abfallgemische. Eine sortenreine
Trennung ist grundsätzlich unter dem
Aspekt einer wirtschaftlichen und
technischen Möglichkeit zu realisieren. Insgesamt ist bei den bauindustriellen Unternehmen ein großes Bewußtsein für die Getrennthaltung von
Bauabfällen verankert. Erhebliche
Zielkonflikte – aktuell z.B. zwischen
ressourcenschonenden Verwertungsmaßnahmen und dem Boden-/
Grundwasserschutz – müssen jedoch
auch adressiert werden. Während die
Wiederverwertung im Ressourcenschutz eine der maßgebenden Säulen
ist, droht die diskutierte »Mantelverordnung« die Verwertung mineralischer Abfälle zu behindern. Die deutsche Bauindustrie hält es daher für
dringend erforderlich, das Ressourceneffizienzprogramm mit einem klaren Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft
als Maßstab zur Auflösung dieses
Zielkonfliktes heranzuziehen.
Nicht zuletzt sehen wir ein großes
Potential für mehr Ressourceneffizienz
Dipl.-Geol. Thomas Paetzold
Vorsitzender des Umweltausschuß
Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie e.V. (HDB)
in der stärkeren Verankerung der
Kreislaufwirtschaft bei der öffentlichen Beschaffung. Nicht nur der aktuelle Preis sollte alleiniges Zuschlagskriterium sein, sondern auch z.B. der
Einsatz langlebiger und später recyclingfähiger Produkte, die Zulassung
von für den Zweck geeigneten Recyclingbaustoffen u.a.m.
Lassen Sie es mich zusammenfassen: Ein Ressourceneffizienzprogramm muß den Nutzen, der mit dem
Ressourceneinsatz verbunden ist, in
den Fokus stellen. Ressourcenpolitik
muß sich den wirtschaftlichen und
naturwissenschaftlich-technischen
Realitäten stellen und auf die Sicherung und Stärkung einer wettbewerbsfähigen industriellen Basis ausgerichtet sein.
Die Bauindustrie wird sich weiterhin
aktiv in die politische Diskussion einbringen und bekräftigt ihre Forderung
an die Politik, konsequent darauf hinzuwirken, daß sich politische Ziele
einzelner Akteure nicht widersprechen. Maßgebend wird sein, daß die
Bundesregierung auch weiterhin an
dem Ziel der nachhaltigen Nutzung
zum Schutz natürlicher Ressourcen
bei Stärkung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und Förderung stabiler Beschäftigung und sozialem Zusammenhalt festhalten wird.
Dipl.-Geol. Thomas Paetzold
Smarter und sauber er
Die neuen Terex Radlader treten an.
Terex beginnt das Jahr mit einer Modelloffensive im Segment der kompakten Radlader. Drei neue Modelle treten im Markt an: der TL80, der TL100
und der Schwenklader TL70S. Die »Generation 2015« wird von Terex
Compact Germany im Werk Crailsheim gefertigt. Die Radlader sind mit
Dieselmotoren ausgerüstet, die die Grenzwerte der EU-Abgasnorm IIIb
(entspricht US-Norm EPA Tier 4 final) unterschreiten.
Lesen Sie mehr auf den Seiten 5 und 6 zur Vorstellung der »Generation 2015«.
Terex Compact Germany GmbH
Kraftwerkstraße 4
74564 Crailsheim
www.terex.com
Mai 2015
3
Inhalt
ABDICHTUNGSSYSTEME
Baumaschinen
B a u g e rä t e
RADLADER
Smarter und sauberer
ELEKTROWERKZEUGE
5
E i n s a t z re p o r t
WOHNANLAGEN
Brückenfahrbahnen sanieren
14
Wireless Charging System
22
Fa h r z e u g e
LKW
Neubau mit Poroton-S9
7
ROHRLEITUNGSSYSTEME
Auf Dauer geschützt
15
FARBEN
Echt lösemittelfrei
Flexibel und robust
16
Aktive Sicherheit
23
Pro z e ß o p t i m i e r u n g
10
STRASSENBAU
B a u s t o f fe
Einführung von BPO-Asphalt
KALK
24
Bauindustrie
RECHENSCHAFTSBERICHT
Highway to Color
17
Bauelemente
TÜRSCHLIESSER
Der Wohlfühlbaustoff
12
TRANSPORTBETON
Sichere Brandschutztür
18
TÜRBÄNDER
Lösungen für Aufdecktüren
19
E DV
Verbandsarbeit 2014
25
Wer bietet was/Impressum
30
BAUSOFTWARE
Ortbetonpfähle am Rollberg
4
13
Das neue Zauberwort
19
Effizienz in der Zusammenarbeit
21
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Offizielles Organ des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg e.V.
Baumaschinen
RADLADER
Smarter und
sauber er
Die neuen Terex Radlader
treten an.
Terex beginnt das Jahr mit einer
Modelloffensive im Segment der
kompakten Radlader. Drei neue
Modelle treten im Markt an: der
TL80, der TL100 und der Schwenklader TL70S. Die »Generation
2015« wird von Terex Compact
Germany im Werk Crailsheim gefertigt. Die Radlader sind mit Dieselmotoren ausgerüstet, die die
Grenzwerte der EU-Abgasnorm
IIIb (entspricht US-Norm EPA Tier
4 final) unterschreiten. Im gleichen
Entwicklungsschritt wurden alle
neuen Radlader mit dem »Terex
Smart Control«-Steuer- und Bediensystem ausgestattet.
Peter Hirschel, Geschäftsführer der
Terex Compact Germany GmbH, sagte
zum Generationenwechsel: »Wir haben nahezu das gesamte Segment
unserer Radlader auf eine neue Entwicklungsstufe gehoben. Vom Allrounder TL80 bis zum Schwenklader
TL70S verkörpern die Maschinen den
Stand der Technik. Mehr noch: Die
zahlreichen kleinen und großen Verbesserungen – neue Motoren, verbesserte Bedienung und neues Design –
bieten in der Summe unserem Kunden
einen echten Mehrwert, von dem er
auf der Baustelle profitiert: mehr Leistung, mehr Bedienkomfort und damit
letztlich mehr Arbeitseffizienz und
Produktivität.«
Saubere Sache: Motoren mit
weniger Schadstoffen
Die neuen Motoren verzeichnen gegenüber den Vorgängermodellen einen verringerten Kraftstoffverbrauch
bei deutlich vermindertem Schadstoffausstoß, ohne auf Leistung zu verzichten. In allen drei Radladern kommt ein
wassergekühlter 4-Zylinder-Turbodieselmotor mit Ladeluftkühlung und gekühlter Abgasrückführung zum Ein-
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satz. Er setzt das Prinzip des »Downsizing« – gleiche oder sogar mehr Leistung bei verringertem Hubraum –
konsequent um.
Der neue 2,9 Liter-Motor entwickelt
bei einer Nenndrehzahl von 2.200 min-1
eine Leistung von 45 kW (61 PS) im
TL70S und im TL80 bzw. 55,4 kW (75
PS) im TL100. Der Motor arbeitet mit
einer elektronisch gesteuerten Hochdruck-Common-Rail-Einspritzung und
erzeugt ein maximales Drehmoment
von 240 Nm (bei 1600 min-1 im TL70S
und TL80) bis 300 Nm (im TL100). Damit sind im Vergleich zu den Vorgängermodellen höhere Drehmomente zu
verzeichnen sowie ein höherer Wirkungsgrad der Fahrantriebskomponenten. Die Motoren kommen ohne
Dieselpartikelfilter aus. Das reduziert
die Wartungskosten. Bei Bedarf können die Filter aber nachgerüstet werden. Im Vergleich zu ihren Vorgängern
sind die Motoren der Radlader neu
»verpackt« – die neu gestaltete Motorhaube besitzt jetzt um 20% vergrößerte Lüftungsschlitze zur verbesserten
Kühlung des Motorraums.
Eigenentwicklung
Terex Smart Control
Die zweite grundlegende Veränderung, durch die sich die Radlader der
»Generation 2015« auszeichnen, ist
eine komplett neu entwickelte Steuer-
5
Baumaschinen
Terex in Daten:
Lastschwingungsdämpfung. Die Menüführung aller Funktionen erfolgt im
modernen Kachel-Look wie bei einem
Smartphone. Eine lange Umgewöhnungsphase entfällt.
Die Ladeanlage des TL70S ist nach rechts und links jeweils um 90° schwenkbar
– ein entscheidender Vorteil auf besonders
schmal geschnittenen Baustellenabschnitten.
Fotos: Terex
und Bedieneinheit. Das »Terex Smart
Control (TSC)« genannte System umfaßt eine neue Steuerelektronik, verbunden mit einem neuen Instrumenten- und Joystickdesign. Karl Kleinhenz, Leiter Konstruktion und Entwicklung Radlader: »Terex Smart Control haben wir von A bis Z komplett
selbst entwickelt. Dabei ging es uns in
erster Linie darum, die Ansprüche des
Fahrers nachzuvollziehen, also seine
Arbeitsumgebung zu optimieren. Wir
wollten für ihn Bedienbarkeit und Bedienkomfort sowie Leistung und Ergonomie verbessern, denn nicht der Fahrer soll sich dem Lader anpassen, sondern der Lader den Bedürfnissen des
Fahrers.« TSC soll die Effizienz verbessern. »Der Fahrer bekommt zahlreiche
Möglichkeiten, durch die Software direkt über das Display auf die Maschinenperformance zuzugreifen, beispielsweise bei der Einstellung der Hydraulikleistung der Zusatzsteuerkreise«, ergänzt Kleinhenz. »Wenn der
Fahrer die optimale Konfiguration für
den Einsatz eingestellt hat, spart er
Zeit und kann sich besser auf seine
eigentliche Aufgabe konzentrieren«,
so Kleinhenz weiter. Der verbesserte
Arbeitskomfort trage ebenfalls dazu
bei, die Leistung des Fahrers zu steigern. Mit der Software kann er für sich
wichtige Funktionen auf seine individuellen Präferenzen einstellen, beispielsweise die optional erhältliche
Bedienelemente neu gestaltet
Bedienelemente wie Joystick und
Schalter wurden ebenfalls neu gestaltet. Daraus resultieren eine verbesserte Ergonomie, Haptik und Griffigkeit.
In den Joystick wurden weitere Bedienfunktionen integriert, die somit
ohne Umwege direkt anwählbar sind,
wie beispielsweise der dritte elektroproportionale Steuerkreis für die
Steuerung der Arbeitsgeräte. Die
Neuerungen sollen zu einer spürbaren
Verbesserung von Handling und Bedienkomfort führen. Das neue Keypad
faßt wesentliche Laderfunktionen zusammen. Die extra großen Tasten lassen sich selbst mit Arbeitshandschuhen einfach bedienen. Letztendlich
führen die Neuerungen zu präziseren,
schnelleren und geschmeidigeren Arbeitsbewegungen und damit zu einer
gesteigerten Performance.
Vier unabhängige
Zusatzsteuerkreise
Die Hydraulikanlage sorgt für ein
exaktes, schnelles Arbeitsspiel bei
gleichmäßiger und ruckfreier Kraftentfaltung. Bei allen drei Radladern
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Die Terex Corporation ist ein Anbieter
von Hub- und Materialumschlaglösungen. Terex berichtet in fünf Unternehmenssegmenten: Aerial Work Platforms,
Construction, Cranes, Material Handling & Port Solutions und Materials Processing. Terex fertigt ein umfangreiches
Programm an Maschinen und Anlagen
für Kunden in diversen Branchen, darunter Bau, Infrastruktur, verarbeitendes Gewerbe, Transport, Verkehr, Recycling, Energie, Versorgung, Bergbau
und Gewinnung von Steinen und Erden.
Terex unterstützt den Erwerb seiner Maschinen und Anlagen durch Finanzprodukte und Dienstleistungen aus dem
Unternehmensbereich Terex Financial
Services. Investoren und Marktteilnehmer finden relevante Informationen
über Terex auf der Unternehmenswebsite (www.terex.com) sowie auf Facebook (www.facebook.com/TerexCorporation).
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kann der Fahrer die Anbauwerkzeuge
über bis zu vier voneinander unabhängige Zusatzhydrauliksteuerkreise bedienen. Dazu zählen beispielweise ein
breites Sortiment an Schaufeln oder
Gabeln und eine Reihe von Spezialwerkzeugen. Diese lassen sich mit einem Schnellwechselsystem bequem
per Zweihandsteuerung von der Kabine
aus wechseln.
Service und Wartung vereinfacht
Ein Plus im Bereich Service und
Wartung bietet die vereinfachte Zugänglichkeit der Elektrik. Alle Relais
und Sicherungen sind in der Kabine
erreichbar, die Service-Klappe läßt
sich werkzeugfrei öffnen.
Die kompakten Terex Radlader
der »Generation 2015« versprechen dem Kunden die Verbindung
von hoher Leistung und präziser,
feinfühliger Steuerung. Das macht
sie zu wirtschaftlich einsetzbaren
Baumaschinen auch auf komplizierten Baustellen.
Carsten Schmidt, www.terex.com
Einsatzreport
WOHNANLAGEN
Neubau mit P or oton-S9
Massive und wertbeständige Studentenwohnanlage als Kapitalinvestition.
Pünktlich zum Start des Wintersemesters 2014/15 wurde in der
florierenden Hochschulstadt Landshut nach nur einjähriger Bauzeit eine Wohnanlage für über 240 Studenten fertiggestellt. In den Appartements an der Ritter-vonSchoch-Straße wohnen, lernen
und leben ab sofort Studierende
auf insgesamt 5.060 m2 Wohnfläche in zweckmäßig moderner
Atmosphäre. Gebaut wurde die
sich in unmittelbarer Nähe zum
Campus befindende Wohnanlage
in massiver, wertbeständiger und
energieeffizienter Bauweise mit
perlitgefüllten Ziegeln von Schlagmann Poroton.
Die Finanzierung des Komplexes
folgt einem Trend, der in vielen deutschen Hochschulstädten vermehrt zu
beobachten ist: Studentenappartements werden von privater Hand errichtet und als lukrative Kapitalanlage
angeboten.
Finanzierung aus privater Hand
Nicht nur in Ballungszentren ist
Wohnraum für Studenten schwer zu
finden, auch an Standorten kleinerer
Hochschulen – wie hier in Landshut –
herrscht in diesem Segment akuter
Wohnungsmangel. Plätze in Studentenwohnheimen sind rar, die Wartelisten lang. Kleine Wohnungen sind
aufgrund der Nähe zu München
ebenso knapp. Die Mieten meist für
Studenten und deren Eltern nicht erschwinglich. Angesichts dieser Lage
errichtete die Firma Erl-Bau aus Deggendorf, wo sie dieses Konzept bereits
erfolgreich erprobte, am Hochschulstandort Landshut eine Studentenwohnanlage, die ganz auf die Bedürfnisse junger Studierender ausgerichtet ist und bietet diese samt Vermietungsservice als Kapitalanlage an.
Den Anlegern werden eine steigende
Mietnachfrage und gute Renditen versprochen. Die Kaufpreise reichen von
81.500,- bis 149.700,- € pro Appartement. Die Mieten für die zwischen 19
und 37 m2 großen Ein- und Zweibettzimmer liegen bei 285,- bis 511,- €. Als
»Investorengruppe« setzt man bei ErlBau auf die Eltern. Zuerst einmal ist
dem Nachwuchs mit der Kapitalan-
lage ein während des Studiums adäquater Wohnraum sicher, später profitieren sie von den Mieteinnahmen.
Ausstattung läßt
keine Wünsche offen
Dafür erhalten die Studenten auch
einiges an Komfort, der in Wohnheimen der öffentlichen Hand so nicht zu
Poroton-S9 in Daten:
Zulassungsnummer Z 17.1-1058
Wanddicke: 30,0 / 36,5 / 42,5 cm
Länge x Höhe: 248 x 249 mm
Wärmeleitwert: 0,09 W/mK
U-Wert: 0,28 / 0,23 / 0,20 W/(m2K)
Rohdichteklasse: 0,70
Festigkeitsklasse: 8
Zulässige Druckspannung:
1,2 MN/m2
Schalldämm-Maß (Rw,Bau,ref) in dB:
≥ 48 / 49,2 / 48,4
Feuerwiderstandsklasse: F 90-AB
Erhältlich über den Baustoffhandel.
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Einsatzreport
finden ist. Die 240 Appartements sind
funktional, aber ebenso hochwertig
mit Bett, Schreibtisch, Stuhl, Schrank,
Sideboards und Garderobe komplett
möbliert. Vorhänge und Lampen gehören ebenso dazu wie eine Küche mit
Markengeräten und ein Duschbad.
Sämtliche Anschlüsse für Telefon,
Fernsehen und Internet sind selbstverständlich vorhanden. Nutzen kann
man außerdem mehrere Gemeinschaftsräume. Im Untergeschoß gibt
es einen großen Raum mit Kickerkasten, im Erdgeschoß einen weiteren, der mit Sofas und Fernseher ausgestattet ist. Ein paar Türen weiter
wartet ein Fitneßraum samt Ergometer, Laufband und Hanteln auf diejenigen, die genug haben von ihren Bü-
chern. Diese können in den Studierzimmern, von denen je zwei in den
Obergeschossen vorhanden sind,
beim gemeinsamen Lernen gewälzt
werden. Zum Wäschewaschen stehen
im Untergeschoß in zwei Räumen
Waschmaschinen und Trockner bereit.
Die Aufzüge reichen barrierefrei vom
Keller bis in das oberste Geschoß.
U-Form schafft
Kommunikationsraum im Grünen
Der Entwurf des Deggendorfer
Architekten Alfred Wagner schuf einen vierstöckigen, massiven Baukörper in U-Form mit ökologisch begrüntem Flachdach. Die Fenster gehen alle
entweder hin zum grünen Innenhof
oder zu den Gartenanlagen rechts und
links des Wohngebäudes. Im U-Inneren findet sich ein begrünter Hof mit
altem Baumbestand, der sich hervorragend für gemeinsame Sommernachmittage und -abende mit den
Kommilitonen eignet. Dort liegen in
der Mitte der gegenüberliegenden
Gebäudeflanken die beiden Eingangsbereiche. Über zwei Aufzüge können
die 240 Appartements in den drei Etagen wie auch die 200 überdachten
Fahrradabstellplätze und 53 Stellplätze
in der Tiefgarage barrierefrei erreicht
werden. Klimafreundlich beheizt wird
die Anlage mit Fernwärme, die aus
dem Landshuter Biomasse-Heizkraftwerk stammt.
Nachhaltiger und
wohngesunder Baustoff
Um heutigen Ansprüchen an langlebigen, wertbeständigen, besonders
auch unter energieeffizienten Gesichtspunkten zukunftsfähigem Wohnraum gerecht zu werden, wurde die
Außenwandkonstruktion der gesamten Anlage mit perlitgefüllten Wärmedämmziegeln von Schlagmann Poroton
ausgeführt. Die 36,5 cm dicken Poroton-S9-Planziegel sorgen zusammen
mit den dreifach verglasten Fenstern
dafür, daß ein KfW-55-Standard des
Gebäudes erreicht wurde. Neben seinen hohen Wärmeschutzeigenschaften
ist der Ziegel auch wegen seiner
Objektinformation:
Neubau Studentenwohnanlage mit 240 Wohneinheiten
Adresse: Ritter-von-Schoch-Straße 5+7, 84034 Landshut
Konstruktion: massive monolithische Ziegelbauweise
Energiestandard des Gebäudes: KfW Effizienzhaus 55
Jahresprimärenergiebedarf (errechnet): 22,8 KWh/m2
Außenwand: Poroton Planziegel-S9, d=36,5 cm, U-Wert=0,231 W/ m2K
Abmessung L x B: 49,96 x 59,49 m
Grundstücksgröße: 6.200 m2, Nutzfläche: 7.025 m2, Wohnfläche: 5.057 m2
Anlagentechnik: Fernwärme aus einem Biomasseheizkraftwerk, Bauzeit: Juli 2013 - August 2014
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schalldämmenden Eigenschaften
bestens geeignet. Anhand optimierter
Lochbilder und massiver Ziegelstege
in Kombination mit der Füllung aus
Perlit gelingt es Schlagmann Poroton
mit den Poroton-S-Ziegeln beides unter einen Hut zu bringen. Der Dämmkern aus Perlit erreicht in Kombination
mit dem massiven Ziegelgerüst Werte,
für die die Anforderungen der EnEV
2014 wie auch die Einhaltung der
Empfehlungen für den erhöhten
Schallschutz nach DIN 4109 für den
mehrgeschossigen Wohnungsbau
vollkommen ausreichend sind. Und
das in einschaliger, massiver Bauweise. Bei einer Wanddicke von 36,5 cm
erzielt der Poroton-S9, so wie er hier
verbaut wurde, ein bewertetes, korrigiertes Schalldämmmaß (Rw,Bau,ref) von
49,2 dB und gleichzeitig einen U-Wert
von 0,231 W/m2K.
Hohe Lebensdauer
Bei der Auswahl des Wandbaustoffes spielten sowohl ökonomische wie
auch ökologische Gesichtspunkte
eine Rolle. Zum einen schätzen Investoren wie die Erl-Bau, die hier zugleich als Bauträger und Bauunternehmer agieren, vor allem die hohe
Lebensdauer und die geringen Instandhaltungskosten von Ziegelbau-
Fotos: Schlagmann Poroton
Einsatzreport
ten. Zum anderen fühlen sich Bewohner in Räumen mit einem gesunden
Wohnklima aus unbedenklichen, natürlichen Materialien wohl. PorotonZiegel ermöglichen durch ihre kapillaraktive Struktur, durch die sie Feuchtigkeitsschwankungen ausgleichen
können, ein natürliches und gesundes
Raumklima, ganz ohne Schimmel oder
extremer Trockenheit. Alle perlitgefüllten Ziegel sind zudem auf ihre wohngesunden Eigenschaften geprüft (ecoInstitut, Köln) und weitgehend frei von
Schadstoffen und Ausgasungen. Sie
werden ausschließlich aus den Natur-
Produkten Ton, Wasser und Perlit (=
Mineral vulkanischen Ursprungs) produziert.
Sowohl Konzept als auch Realisierung von qualitativ hochwertigem sowie massiv und nachhaltig
gebautem Wohnraum für Studenten sind ein voller Erfolg. Das zeigt
auch das wachsende Interesse privater Investoren. Alle Wohnungen
sind laut der Firma Erl-Bau bereits
verkauft. Die Vermietung für dieses
Semester bereits abgeschlossen.
www.schlagmann.de
Fachliteratur
BAUSTOFFE
Engagement in neuem Regelw erk
Rolf Spahr als einflußreiche Persönlichkeit der Branche ausgezeichnet.
men mit dem Committee 347 ein Regelwerk zu schaffen, das die Herstellung von definierten Betonoberflächen
mit allen Einflüssen klar und umfänglich beschreibt. Das Ergebnis ist die
neue Richtlinie ACI 347R-14 (Guide to
Formed Concrete Surfaces). Die Erarbeitung war offen, es konnten alle Beteiligten ihren Einfluß geltend machen. Das Regelwerk wurde über
sechs Jahre im Konsens intensiv abgestimmt und im Dezember 2014 veröffentlicht.
Die Auszeichnung geht an Personen, die durch ihr Wirken die Betonindustrie signifikant nach vorne gebracht haben. Sie gilt als Oskar der
Branche und wurde 2015 an Rolf
Spahr, MEVA Vertriebsleiter Deutschland, aufgrund seiner erfolgreichen
Grundsatzarbeit im American Concrete Institute verliehen. Das ACI ist
die maßgebliche institutionelle Größe
der Branche und in 120 Ländern vertreten.
Neues Regelwerk
für Betonoberflächen
»Vor Jahren wurde ich aufgefordert,
mich in der Arbeit des ACI zu involvieren, um umfangreiche Kenntnisse und
Erfahrungen von der Schalungsseite
Foto: Meva
Concrete Construction ist eine
namhafte amerikanische Baufachzeitung und gehört zu Hanley
Wood Media, Veranstalter der
Messe World of Concrete. Jährlich
zeichnet der Verlag fünf der »einflußreichsten Persönlichkeiten«
der Bauindustrie in den USA aus.
einzubringen. Seit 2001 ist MEVA aktives Mitglied im ACI Committee 347,
dem Ausschuß, der sich umfänglich
mit der Schalungstechnik befaßt. Ich
beschäftigte mich intensiv mit den Regelwerken (ACI 347.301 und 117). Dabei wurde mir klar, daß es an Handlungsanweisungen zur Herstellung
vorbe stimmter Betonober flächen
mangelte. Mein Ziel war es, zusamMai 2015
Es beinhaltet nun klare Voraussetzungen für eine einheitliche Bewertung von Betonoberflächen,
wie wir dies in Deutschland und
Europa schon seit Jahren erfolgreich kennen und anwenden. Bauherr, Architekt und Bauunternehmer haben nun eine Grundlage,
um sich konstruktiv und zielsicher
abzustimmen. Das ist ohnehin das
Wichtigste. Man muß miteinander
reden.«
www.meva.de
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Einsatzreport
ROHRLEITUNGSSYSTEME
Fle xibel, r obust und selbst-kompensier end
Spezielles Fernheizkabel verbindet Gießener Fernwärmenetz in Rekordzeit.
zel-Heizwerke, über 110 KWK-Anlagen und sogar ein Wasserrad betreiben. Der Ausbau eines weitläufigen
Fernwärmenetzes fügt sich nahtlos in
dieses Konzept ein, ermöglicht es
doch, die Abwärme der verschiedenen
Kraftwerke sinnvoll zu nutzen. Allerdings gestaltet sich die Einbringung
neuer Anschlußleitungen innerhalb
des bebauten Stadtgebiets mitunter
schwierig, größere Aushubarbeiten
oder längere Verkehrssperrungen sind
nach Möglichkeit zu vermeiden.
Umweltfreundliches Heizen mit
Fernwärme liegt heute im Trend.
Einer der Vorreiter in diesem
Bereich sind die Stadtwerke
Gießen, die schon vor 30 Jahren
das erste Blockheizkraftwerk mit
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in
Betrieb nahmen.
Inzwischen werden hier zahlreiche
Haushalte per Heißwasserleitung bequem mit Wärme versorgt. Die Erschließung neuer Gebiete und die
Herstellung neuer Verbindungen innerhalb der hessischen Kreisstadt
stellen jedoch oft eine bauliche Herausforderung dar: So verläuft unter einer Bahnunterquerung nur ein
schmaler Entwässerungskanal, in den
das Fernleitrohr für Vor- und Rücklauf
in einem Stück eingebracht werden
mußte. Aufgrund der nötigen Straßensperrungen stand zudem nur ein sehr
enges Zeitfenster zur Verfügung. Verwendet wurde daher eine flexible,
doppelwandige Lösung der Brugg
Rohrsysteme GmbH, die sich wie ein
Kabel am Stück einziehen läßt. Zudem
kompensiert das wendelgewellte Rohr
Druck und Wärme selbständig, wodurch keine Dehnungsbögen oder
Kompensatoren benötigt werden und
der Einbauaufwand sehr gering ausfällt. Für die Verlegung der insgesamt
130 m langen Strecke reichten auf
diese Weise zwei Wochen aus.
Ohne längere Verkehrssperrungen
Eine effiziente und vor allem umweltfreundliche Energieerzeugung
steht im Fokus der Stadtwerke Gießen
(SWG), die dazu unter anderem zwei
Biogasanlagen, mehrere Hackschnit-
Die doppelwandigen, flexiblen
Rohre werden wie Kabel von der
Rolle verlegt.
Dies galt insbesondere für das Verbindungsstück zwischen Hollerweg
und Margaretenhütte, das nicht nur
den weiten Gleisbereich vor dem
Gießener Bahnhof unterqueren sollte,
sondern auch an einer stark frequentierten Straße liegt. Um den Eingriff
hier möglichst gering zu halten, entschieden sich die Stadtwerke, einen
vorhandenen Schacht zu verwenden,
Innerhalb von nur einer Woche
konnte das erste Fernwärmerohr
eingebaut werden.
Die Stahlrohre wurden in einen alten, gemauerten Schacht eingebracht,
welcher als Entwässerungsschacht diente.
10
Mai 2015
der bislang Gas- und Wasserleitungen
enthielt sowie zur Schmutzwasserabfuhr diente. »Aus Platzgründen mußten die Arbeiten in dem Tunnelbauwerk aber ohne Schweißverbindungen ausgeführt werden«, so Stefan
Ruckstuhl, Projektleiter Fernwärmerohrnetze bei den SWG. Zusätzlich
verboten die gemauerten Wände eine
Fixierung mit Rohrschellen, so daß ein
Einbau herkömmlicher Rohre praktisch ausgeschlossen war. Die Stadtwerke wandten sich daher an Brugg
Rohrsysteme, mit denen sie bereits
2012 beim Bau eines Lahn-Dükers
gute Erfahrungen gemacht hatten.
Flexible Leitung läßt sich wie
Kabel ziehen
»Bei der ersten Sichtung der Bedingungen war die zentrale Frage für uns:
Wie kriegen wir die Rohre da rein?«,
erinnert sich Sven Meyer, Montageleiter bei Brugg. Die Experten entschieden nach Begutachtung der
baulichen Gegebenheiten, daß die
beiden Leitungen für Vor- und Rücklauf jeweils am Stück eingebracht
werden mußten, was ein flexibles
Rohr erforderte. Zum Einsatz kamen
Flexwell-Fernheizkabel, die das Unternehmen genau für derartige Anwendungen entwickelt hatte und die sich
durch ihre hohe Biegsamkeit auszeichnen. Die auf einem Metallkabel
basierende Ursprungsidee wurde
dazu bei Brugg immer weiter verfeinert, optimiert und um weitere Konstruktionsmerkmale wie eine Isolierung oder spezielle Anschlußverbinder ergänzt. Daraus ergab sich eine
ganze Baureihe flexibler FernwärmeRohrleitungen von DN 25 mit 1.000 m
Maximallänge und 1 m minimalem
Biegeradius bis zu DN 150 mit 230 m
Länge und 6 m Biegeradius.
Zusätzlich sorgt die wendelgewellte
Gestaltung der Rohre dafür, daß die
Leitungen Wärmeeinwirkungen oder
Druckschwankungen aufnehmen und
ausgleichen können, ohne daß es zu relevanten Formveränderungen kommt.
Dadurch entfallen die sonst bei Heizwasserrohren nötigen Zusatzkomponenten wie Dehnungsbögen oder
Kompensatoren; das Fernheizkabel
kompensiert alle etwaigen Einflüsse in
sich. In Verbindung mit ihrer Flexibilität wird es dadurch möglich, die Leitungen ähnlich wie Stromkabel mit
Hilfe von Verlegetrommeln zu installieren. Die 130 m langen und 0,31 m
dicken Rohre wurden einfach durch
den Schacht gezogen, Schweißarbeiten zur weiteren Anbindung waren somit nur an den Endstellen notwendig.
Ebenso wurde auch zur Lagerung der
Rohre im Tunnel auf eine bewährte
Lösung aus dem Elektrobereich zurückgegriffen: Die Installateure zogen
die Rohre vorsichtig auf Kabelpritschen, wobei diese innerhalb des
Schachtbauwerks so angelegt wurden, daß die Leitungen zuverlässig in
der Halterung fixiert sind.
Das Fernheizkabel wurde auf Kabelpritschen verlegt. So konnte die
Einbauzeit von 6-7 Wochen auf
2 Wochen verkürzt werden.
Doppelte Wandung, robustes
Material und Alarmsystem
Für maximale Sicherheit und eine
lange Lebensdauer sind die Fernheizkabel doppelwandig ausgeführt. Innen- und Außenrohr werden aus
widerstandsfähigem Edelstahl gefertigt, um eine hohe Korrosionsbeständigkeit und die Diffusionsdichte der
Leitung zu gewährleisten. Zusätzlich
werden die Rohre an der Außenseite
zum Schutz mit Polyment und Polyethylen beschichtet, so daß sie auch
aggressiven Umgebungen wie dem
Schmutzwasser in dem unterirdischen
Kanal standhalten. Zwischen den beiden Rohren ist ein Isolationsschaum
aus flexiblem Polyurethan eingebracht, der Wärmeverluste beim
Transport des heißen Wassers minimiert und so den Wirkungsgrad der
Fernwärmeversorgung steigert.
Mai 2015
Fotos: Brugg Rohrsysteme
Einsatzreport
Montageleiter Sven Meyer (rechts):
»Das wendelgewellte Rohr kompensiert Wärme und Druck, so daß bei
der Verlegung keine Dehnungsbögen
nötig sind.«
In den Dämmschaum eingebettet
liegen die Meldeadern für alle gängigen Überwachungssysteme, mit dem
Feuchtigkeitseintritte sofort registriert
und somit Leckagen frühzeitig entdeckt werden können. Das System
reagiert sowohl auf Schäden am
äußeren wie am inneren Rohr und
meldet die fehlerhafte Stelle mit einer
Genauigkeit von 0,2% der überwachten Leitungslänge. Diese präzise Positionierung erlaubt eine rasche und
zielgerichtete Reparatur ohne lange
Betriebsunterbrechung.
Statt sieben nur zwei Wochen
Arbeitszeit für die Rohrverlegung
Dank der robusten und dennoch flexiblen Gestaltung ließen sich die Fernheizkabel von Brugg trotz der schwierigen baulichen Bedingungen in Rekordzeit verlegen: Die erste Leitung
wurde noch Ende Dezember eingezogen, die zweite Anfang Januar – beide
innerhalb von jeweils einer Woche.
»Daß wir die Rohre wie Kabel legen
können, bedeutet eine enorme Zeitersparnis«, so Meyer. »Allein die Verwendung von Rohrschellen statt der Kabelpritschen hätte ein bis zwei Wochen mehr Zeit gekostet. Insgesamt
hätte man mit herkömmlichen starren
Rohren rund sieben Wochen für diese
Installation veranschlagen müssen.«
Im Rahmen der Montage der
Fernwärmerohre wurde zusätzlich
der bestehende Kanal durch die
Mittelhessischen Wasserbetriebe
saniert. »Insgesamt liefen alle Arbeiten reibungslos und zuverlässig«,
berichtet Stadtwerke-Projektleiter
Ruckstuhl. »In einem nächsten
Schritt werden wir nun noch die
Gas- und Wasserleitungen in eigener Verlegung erneuern.«
www.brugg.de
11
Baustoffe
KALK
Natürlich K alkputz: der W ohlfühlbaustoff
Reizüberflutung, Streß oder
Schadstoffbelastung durch Umweltverschmutzung … das sind
längst nicht mehr nur Schlagwörter - diese Faktoren beeinflussen
zunehmend unser Wohlbefinden
und führen bei vielen Menschen zu
einer deutlichen Beeinträchtigung
ihrer Lebensqualität. Angesichts
der Tatsache, daß Menschen in
unseren Breitengraden fast 80%
ihrer Zeit in Innenräumen verbringen, liegt die Schaffung eines
möglichst reizfreien und gesunden
Raumklimas nahe.
cher Baustoff erzeugen Rajasil Kalkputze deutlich weniger Emissionen als
andere Baumaterialien, sind diffusionsfähig und wasserdampfdurchlässig. Rajasil Kalkputze balancieren die
Feuchtigkeit in der Raumluft regelrecht aus, denn eine zu hohe oder zu
niedrige Luftfeuchtigkeit und zu wenig
Sauerstoff wirken sich negativ auf das
Raumklima aus. Die poröse Oberfläche der Putze nimmt sogar Gerüche
Mit Kalk hatte jeder
schon einmal in
irgendeiner Form
zu tun.
Rohstoffe aus der Natur, Zusammensetzung vom Spezialisten
Für Heck Wall Systems gehört Kalk
seit Anbeginn zu den Basismaterialien
in der Produktion. Als Marktredwitzer
Marmor-Weiß- und Schwarzkalkwerke im Jahre 1906 gegründet, war es
Ziel, die auf den Grundstücken sehr
hochwertigen Marmorvorkommen zu
erschließen und industriell zu verwerten. Der Spezialbaustoffhersteller
blickt damit auf über 100 Jahre Erfahrung mit dem Baumaterial Kalk zurück. Der Tradition geschuldet und
dank kontinuierlicher Forschungsarbeit sind die Rajasil Kalkputzsysteme
seit Jahrzehnten äußerst wirksame,
stets innovative Produkte auf höchstem Qualitätsniveau.
Ohne Lösemittel, Konservierungsstoffe und Weichmacher
Rajasil Kalkputze sind rein mineralische Putze, die fast ausschließlich aus
den natürlichen Inhaltsstoffen Kalkstein, Marmor, Quarz und Sand, mit
Kalk als mineralischem Bindemittel,
bestehen. Sie enthalten keine Lösemittel, Konservierungsstoffe oder
Weichmacher, vielmehr binden sie
Schadstoffe wie Schwefeldioxid oder
das Treibhausgas CO2. Als ökologisch
und gesundheitlich völlig unbedenkli-
12
Fotos: Heck Wall Systems
Der Baustoff Kalk zählt zu den ökologisch und gesundheitlich unbedenklichsten Baustoffen überhaupt
und sorgt erwiesenermaßen für stark
reduzierte Emissionen in Innenräumen. Sensible Personengruppen wie
Kinder und Allergiker profitieren ganz
besonders, denn allergieauslösende
Substanzen sind im Kalk kaum enthalten. Kalk ist ein Wohlfühlbaustoff, der
sich ständig wachsender Nachfrage
erfreut. Während Kalkputzsysteme in
der Denkmalpflege und in Altbauten
immer dazugehörten, entdeckt auch
der Neubaubereich zunehmend Kalkinnenputze für sich.
Foto: ©iStock.com/sculpies
Gesunde Wände für mehr Lebensqualität.
Rustikaler Altbaucharme oder glatte, moderne Oberflächen in Neubauten alles ist machbar und die Verarbeitung noch dazu sehr einfach.
bauten. Sowohl rustikaler Altbaucharme oder glatte, moderne Oberflächen in Neubauten… alles ist machbar und die Verarbeitung noch dazu
sehr einfach. Als Grundputz wird Rajasil Kalkputz maschinell oder per
Hand aufgebracht, abgezogen und
aufgeraut. Der Oberflächenputz, entweder Rajasil Kalkglätte, Kalkfeinputz
oder Kalkfilzputz, wird per Kelle in
gleichmäßiger Putzdicke aufgetragen
und entsprechend gefilzt oder geglätKinder und Allergiker profitieren von
tet. Fertig!
dem Wohlfühlbaustoff ganz besonders.
auf. Kalkputze überzeugen außerdem
durch ihre natürliche Alkalität (hoher
ph-Wert), sind dadurch antiseptisch
und fungizid, was Schimmelpilzen jeden Nährboden entzieht. Auch in
puncto Sicherheit geht es nicht besser. Eingestuft in Brandschutzklasse
A1 bieten Rajasil Kalkputzsysteme die
höchste Sicherheitsstufe.
Leichte Verarbeitung
Ob als Kalkputz, Kalkglätte, Kalkfilzoder Kalkfeinputz – Rajasil Kalkputzsysteme bieten durch verschiedene
Körnungen und Putzweisen eine einzigartige Strukturierbarkeit und immer
die beste Lösung für Alt- und Neu-
Mai 2015
Farbig oder »pur«
Mit Rajasil SIF Interior (Silikat-Innenfarbe) bietet Heck Wall Systems eine abschließende Farbbeschichtung
für die Kalkputzinnenwände an und
rundet das Rajasil Kalkputzsystem damit ab. Mit Hilfe einer sehr umfangreichen, klassisch-modernen Farbpalette
ist so gut wie jede Idee umsetzbar und
der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auch eine »pur« belassene Kalkputzoberfläche ist eine mögliche Variante. Sie lädt sich nicht statisch auf
und bleibt deshalb länger sauber.
www.wall-systems.com
Baustoffe
TRANSPORTBETON
Ortbetonpf ähle am Rollber g
Cemex-Beton verankert Kindl-Treppenanlage.
Eine 9 m hohe Treppenanlage
wird das Kindl-Gelände besser zugänglich machen. Das tonnenschwere Bauwerk ist auf 32 Ortbetonpfählen gegründet, für die Cemex Deutschland im Auftrag der
Wendt Grundbau GmbH Bohrpfahlbeton lieferte.
Für die Pfahlgründung lieferte die
Cemex Deutschland AG rund 250 m3
eines Bohrpfahlbetons der
Druckfestigkeitsklasse C25/30.
Fotos: Wendt Grundbau
Das ehemalige Brauereigelände in
Berlin-Neukölln wird revitalisiert. Wo
bis 2005 Berliner Kindl gebraut wurde,
hält eine bunte Mischung aus Kunst,
Kultur, Einzelhandel und Gewerbe Einzug, im Bereich des vormaligen Vollgutlagers wächst ein neues Wohngebiet. In die Ergebnisse eines städtebaulichen Realisierungswettbewerbs
sind die teilweise unter Denkmalschutz stehenden alten Brauereigebäude wie das 1926 bis 1930 errichtete Sudhaus einbezogen. Jetzt soll das
Areal besser erschlossen und an das
umliegende Quartier angebunden
werden.
Im Berliner »Rollberg-Kiez«
Sowohl die Neckar- als auch die
Isarstraße führen aus verschiedenen
Richtungen direkt zum Kindl-Areal,
um an dessen nordöstlicher Ecke aufeinanderzutreffen. Wer von hier einen
Zugang suchte, der stand bisher allerdings vor einem unüberwindlichen
Hindernis: einem 9 m hohen Geländesprung. Jetzt schaffen der Grundstückseigentümer und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und
Umwelt Abhilfe.
An der Ecke Neckarstraße/Isarstraße werden seit September 2014
eine Treppe und ein Aufzug errichtet,
die ab Mitte 2015 den Zugang zum
Gelände ermöglichen werden, das
sich dann ohne Umweg und auch barrierefrei aus dem Bereich der KarlMarx-Straße erreichen läßt. Davon
werden die Anwohner auf ihren Wegen durch das Quartier profitieren.
Am Rand des ehemaligen Kindl-Areals entstehen eine Treppe
und ein Aufzug. Die Wendt Grundbau GmbH, Berlin, führte
den Spezialtiefbau aus.
Die 32 Bohrpfähle reichen bis zu 11 m
in den Berliner Boden. Sie werden die
Last der 9 m hohen Treppenanlage
abtragen.
Auch wer vom U-Bahnhof Rathaus
Neukölln aus auf das Kindl-Gelände
möchte, wird einen erheblich kürzeren
Fußweg haben.
Die 9 m hohe Treppenanlage und
der Aufzug rechts davon ruhen auf
Ortbetonpfählen aus Cemex-Beton.
Für die Herstellung der 32 Bohrpfähle,
die bis zu 11 m in den Berliner Boden
reichen, produzierte das Cemex-Transportbetonwerk Kreuzberg 250 m3 eines Bohrpfahlbetons der Druckfestigkeitsklasse C25/30 mit einem Hochofenzement der Cemex Zement
GmbH. Die Bohrpfähle tragen die Last
über ihre Mantelreibung mit dem Baugrund und den Spitzendruck in tragfähige Bodenschichten ab. Die Wendt
Grundbau GmbH, Berlin, führte den
Spezialtiefbau aus.
Mai 2015
Mit Radladerunterstützung
Für die Gründungsarbeiten hoben
die Mitarbeiter des Bauunternehmens
hinter der Außenmauer des Geländes
eine Baugrube aus, in der die Bohrpfahlgeräte Stellung bezogen. In die
Baugrube führte eine Rampe mit einem erheblichen Gefälle. »Ihre Ladung
zu den Bohrlöchern zu bringen, war
für unsere Fahrmischer kein Problem,
aber zumindest denen mit Automatikschaltung fiel es schwer, aus der Baugrube wieder rauszukommen«, erklärt
Torsten Schiller vom Key Account Management der Cemex Deutschland
AG. »Wir haben dann eine Lösung
gefunden – und die Fahrmischer per
Radlader hochziehen lassen.«
www.cemex.de
13
Baustoffe
ABDICHTUNGSSYSTEME
Brückenf ahrbahnen sanier en
Fahrbahnabdichtung mit StoPox BV 100 – sicher und dauerhaft.
Bei der Instandsetzung schadhafter Fahrbahnen auf Brücken
haben sich Schweißbahnen und
Flüssigkunststoffe als schnelle und
zuverlässige Problemlöser etabliert. In beiden Fällen ist StoPox
BV 100 die ideale Grundierung.
Darüber hinaus kann der Dichtstoff als Versiegelung bei Systemen mit Bitumendichtungsbahnen
nach ZTV-ING TL/TP-BEL-B1 eingesetzt werden und als Kratzspachtel Rautiefen bis 5 mm ausgleichen.
Frühwasserbeständigkeit
StoCretec hat für diesen Anwendungsfall die geprüften dauerhaften
Abdichtungssysteme StoMonoflexbahn 200 nach ZTV-ING Teil 7, Abs. 1
(einlagige Schweißbahn) sowie StoPur
BA 2000 nach ZTV-ING Teil 7, Abs. 3
(Flüssigkunststoff) entwickelt und dabei besonders auf die Verarbeitungssicherheit geachtet. Bestandteil beider
Aufrühren der zweikomponentigen Grundierung StoPox BV 100 mit einem
einfachen Rührgerät als Bohreraufsatz.
Systeme ist die zweikomponentige
Grundierung StoPox BV 100. Diese
härtet schnell, kommt mit kurzen
Überarbeitungsintervallen aus und
bietet auch auf jungem Beton eine gute Frühwasserbeständigkeit. So ist
StoPox BV 100 gerade für die Baustellensituation auf Brücken ideal.
Anwendungssicherheit dank
Thermoindikator
Beim Aufbringen der Schweißbahn
sowie bei der Verlegung des Gußasphalts treten Temperaturspannungen auf, welchen das Epoxidharz aufgrund seiner speziellen Formulierung
Fotos: StoCretec
Jede zweite Brücke in Deutschland
ist derzeit sanierungsbedürftig – bei
manchen ist sogar die Tragfähigkeit
gefährdet. Der weiter steigende
Schwerlastverkehr und Tausalze führen zu anfälligen, maroden Brückenbauwerken. Insbesondere die Fahrbahnen haben gelitten. Gerade diese
Instandsetzung ist eine komplexe Aufgabe. Sperrzeiten sollen kurz sein,
Bauarbeiten müssen auch bei
schlechter Witterung funktionieren.
Das fordert Bauarbeiter wie Baustoffe.
Farbkontrolle:
Stimmt die Verarbeitungstemperatur,
zeigt die Grundierung dies durch den
Farbwechsel deutlich an.
ausweicht. Für hohe Anwendungssicherheit ist StoPox BV 100 mit einem
innovativen Thermoindikator ausgestattet, welcher die optische Kontrolle
der Brennerführung ermöglicht. Bei
richtiger Einbautemperatur verändert
das gelblasierende Grundierharz seinen Farbton in Orange.
Brückenfahrbahn nach dem Verlegen der Bitumenbahn auf der Grundierung
StoPox BV 100.
14
Mai 2015
Neben der Verwendung als
Grundierung eignet sich StoPox BV
100 sowohl als Versiegelung bei
Systemen mit Bitumendichtungsbahnen nach ZTV-ING TL/TP-BELB1 als auch als Kratzspachtelung
zum Ausgleichen von Rautiefen bis
5 mm.
www.stocretec.de
Baustoffe
ABDICHTUNGSSYSTEME
A uf Dauer dicht, auf Dauer geschützt
PMMA-Hochleistungsabdichtung: Zuverlässig undurchlässig.
Ob Flachdach, Treppe oder Türschwelle – die PMMA-Abdichtungen schützen in
jedem Fall zuverlässig vor eindringender oder durchdringender Feuchtigkeit.
Vor eindringender oder durchdringender Feuchtigkeit schützen
die Hochleistungsabdichtungen
aus PMMA(Polymethylmetacrylat)-Harzen von Silikal, Mainhausen, in kurzer Zeit und dauerhaft.
Auf Bauflächen wie beispielsweise
Treppen, Terrassen und Balkonen,
Schwimmbädern oder Flachdächern ebenso wie bei Rohr- oder
Kabeldurchführungen und in Fugenbereichen sorgt das System für
zuverlässige Undurchlässigkeit
und individuell angepaßte Gestaltungsmöglichkeiten.
Silikal in Daten: Die Silikal GmbH mit
Sitz in Mainhausen bei Frankfurt am
Main entwickelt und produziert seit über
60 Jahren Reaktionsharze für Böden und
den Bautenschutz auf Basis Methylmethacrylat, Epoxid und Polyurethan.
Zum umfangreichen Angebot zählen
Produkte für Beton-Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen, für Industrie- und Gewerbeböden, für Bauwerksabdichtungen, Straßenmarkierungen,
taktile Leitsysteme und Orthopädieharze
zum Beispiel. Die Vermarktung findet
über das eigene Verkaufsteam, über Vertretungen, Fachverlegebetriebe des
Handwerks, Bau- und Bautenschutz-Unternehmen sowie über Mittler wie Ingenieure, Planer und Architekten statt.
Silikal ist mittlerweile in über 50 Ländern
weltweit aktiv und unterhält eigene Verkaufsbüros und Lager in der Schweiz,
Korea, Vereinigte Arabische Emirate,
Malaysia, Thailand und der Türkei.
Fotos: Silikal
Silikal-Abdichtungen haften auf den
unterschiedlichsten Materialien wie
Beton, Asphalt, Bitumenbahnen, Fliesen, Metall oder PVC – vollflächig,
fugenlos und ganz ohne Nähte. Problemlos umschließen sie durchgeführte Kabel und Rohre und dichten
Lichtschächte wie Schwellen oder
Sockel ab. Die PMMA-Harze härten
auch bei niedrigen Temperaturen superschnell aus und sparen damit eine
Menge Zeit bei Sanierungs- wie bei
Neubaumaßnahmen. Das Material ist
witterungsbeständig, flexibel gegenüber Temperaturschwankungen und
resistent gegen die meisten aggressiven Substanzen.
Besonders ansprechend: Die vielen dekorativen Möglichkeiten der
PMMA-Systeme für repräsentative
Flächen wie Terrassen oder Stufenbereiche. Die Silikal-Hochleistungsabdichtungen bieten dafür
eine vielseitige Palette an Farben
für die Oberflächengestaltung an.
www.silikal.de
Mai 2015
15
Baustoffe
FARBEN
E cht lösemittelfr ei
Vor 30 Jahren hatten es die Maler auf Baustellen nicht leicht.
Zahlreiche öffentlich geführte Debatten – nicht zuletzt die Diskussion um gesundheitsgefährdende
Holzschutzmittel – sorgten für Unsicherheit beim Kunden. Mehr
denn je achteten diese plötzlich
auf umweltfreundliche und gesundheitsverträgliche Produkte.
Politisch äußerte sich das im Dezember 1985 mit der Vereidigung des
Grünenpolitikers Joschka Fischer zum
ersten grünen Umweltminister auf
Landesebene. Sein Auftritt in weißen
Turnschuhen vor dem hessischen
Landtag ist legendär und markiert den
Wendepunkt, an dem die bis dato geringschätzig als »Ökos« bezeichnete
Umweltbewegung salonfähig wurde.
Bahnbrechende Neuentwicklung
Ebenso legendär ist das, was Caparol Monate zuvor der Weltöffentlichkeit präsentiert hatte. Mit Indeko-plus
2000 stellte der Farben- und Lackspezialist aus Ober-Ramstadt die
weltweit erste emissionsminimierte
und lösemittelfreie, völlig geruchslose
Dispersionsfarbe vor. Die zuvor so verunsicherten Malerbetriebe konnten im
wahrsten Sinne des Wortes aufatmen.
Sie nahmen die Neuentwicklung erfreut an, was sich in dem damaligen
Werbeslogan »Wir Maler malen umweltfreundlich mit den emissions- und
lösemittelfreien Innenfarben von Caparol« widerspiegelt. Um diese positiven Eigenschaften hervorzuheben,
wurde Indeko-plus 2000 schon bald
zu Indeko-plus E.L.F. umgetauft. Endlich hatte der Maler eine Farbe, die
beim Kunden keinerlei Fragen aufwarf
– höchstens die eine: »E.L.F. – was
bedeutet das?« Und der Maler antwortete selbstbewußt: »Echt lösemittelfrei!« Heute wissen wir es besser, die
korrekte Übersetzung lautet »emissionsminimiert und lösemittelfrei«.
Umwelt- und
gesundheitsverträglich
Aber was war damals das Revolutionäre an Indeko-plus? Worin unterschied sich diese Farbe von den herkömmlichen Produkten? Bevor Caparol mit Indeko-plus E.L.F. auf den
Markt kam, enthielten Innendispersionsfarben ein Bindemittel, das zur
optimalen, rißfreien Trocknung soge-
Fotos: Caparol
Indeko-plus E.L.F. setzt seit 30 Jahren Maßstäbe.
Auch im Bundeskanzleramt
entschieden sich die Verantwortlichen
für Indeko-plus.
nannte Filmbildner in Form von Lösemitteln oder sogenannten Weichmachern enthielt. Obwohl deren Anteil
nur bei rund 1-2% lag, entstand dadurch ein mehr oder weniger stark
wahrnehmbarer Geruch. Aus heutiger
Sicht sind solche Produkte wohnhygienisch weniger empfehlenswert.
Den Forschern bei Caparol gelang es
dann, dank einer neuartigen Bindemittelrezeptur, auf diese lösemittelhaltigen Filmbildner verzichten zu können. Mit Indeko-plus schufen sie die
erste Dispersionsfarbe ohne Lösemittel und Weichmacher.
Überragende
Produkteigenschaften
Neben den positiven Eigenschaften,
was die Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit betrifft, zeigten sich die
Maler vor allem von der herausragen-
Foto: Roland Halbe
Malermeister Uwe Böhme von der
Firma Steuernagel & Lampert schätzt
die hohe Deckkraft der Innenfarbe
Indeko-plus.
Indeko-plus ist eine der beliebtesten Innenfarben ihrer Klasse, die auch die
hohen Anforderungen beim Neubau des Kunstmuseums Ravensburg erfüllte.
16
Mai 2015
Baustoffe
Innovationsträger
Seit ihrer Markteinführung vor 30
Jahren haben die Caparol-Produktentwickler Indeko-plus stetig weiterentwickelt. Sie verbesserten die Deckkraft durch Erhöhung des Anteils an
hochwertigen Pigmenten wie Titandioxid und einer neuartigen Füllstoffkombination. Andere Entwicklungen
Foto: Caparol/Blitzwerk
den Verarbeitbarkeit von Indeko-plus
begeistert. Damals wie heute besitzt
die Farbe ein hervorragendes Deckvermögen und besticht durch eine
lange Offenzeit, was streifenfreie Flächen ermöglicht. Mit ihr gelingen
hochwertigste Innenbeschichtungen
in edler, stumpfmatter Optik. Ihre
Deckkraft – meist reicht ein einziger
Anstrich – ist ebenso sprichwörtlich
wie ihre Ergiebigkeit. Verschiedene
Versuche und Praxistests haben ergeben, daß sich die Arbeitszeit bei Beschichtungsarbeiten aufgrund dieser
positiven Eigenschaften um bis zu
25% reduzieren läßt. Davon profitiert
nicht nur der Malerfachbetrieb, sondern auch der Kunde.
Umweltfreundlich, wohngesund und
exzellente Qualität gehören zu den
Vorzügen der Innenfarbe.
im Bereich der Additive sorgen für eine höhere Ergiebigkeit der Farbe. Dabei reagierten die Forscher immer
auch sehr schnell auf Anforderungen
aus dem Markt. Als das Thema Fogging ab Ende des vergangenen Jahrhunderts die Schlagzeilen beherrschte, war man mit Indeko-plus bereits
seit Jahren einen Schritt weiter. Denn
nach wie vor werden Weichmacher in
verschiedenen Baustoffen und Einrichtungsgegenständen für das Auftreten des Phänomens verantwortlich
gemacht. Nicht mit Indeko-plus, denn
die E.L.F. Qualität garantiert seit 1985
eine weichmacherfreie Rezeptur. All
diese Faktoren machen Indeko-plus in
jeder Hinsicht zu einem verläßlichen,
exzellenten Problemlöser. Das ist der
Grund dafür, daß man Indeko-plus
E.L.F. seit Generationen auf vielen Malerbaustellen findet – heute mehr
denn je. Um die weißen Turnschuhe
von Joschka Fischer zu sehen, muß
man hingegen das Ledermuseum in
Offenbach besuchen.
www.caparol.de
Highw ay to Color
Farbkonzeption des DAW-Bürogebäudes der IT in Ober-Ramstadt.
Welche Farben hat eine Datenautobahn? Kann eine Fassade
schnell sein? Diese Fragen stellten
sich die Gestalter bei der Farbkonzeption des DAW-Bürogebäudes
der IT in Ober-Ramstadt.
Die Fassadengrafik des IT-Neubaus der DAW SE gibt
dem Gebäude eine unvergleichliche Identität.
Starkfarbige Gebäudehülle
Als IT-Abteilung eines Farbenherstellers durfte die Gebäudehülle
durchaus vielfarbig oder zumindest
starkfarbig sein. Ein klarer Fall für das
Caparol FarbDesignStudio. Die beauftragte Architektin und Farbgestalterin
Carmen Rubinacci ging sogleich an
die Recherche. Sie fragte sich: »Was
machen die Kollegen der IT eigentlich? Womit beschäftigen sie sich?«
Sie messen, prüfen, analysieren, reparieren, installieren, planen, realisieren,
entwickeln und programmieren. Das
Internet spuckt zu diesen Stichworten
kühlblaue Bildwelten und technische
Foto: Caparol/Blitzwerk
Für ihren Neubau auf grüner Wiese
schwebte dem Unternehmen etwas
ganz Besonderes vor. Während der
geradlinige, dreigeschossige Zweckbau geplant, gemauert, gedämmt und
verputzt wurde, liefen bereits die
Überlegungen zur Farbfassade. Der
Bauherr wollte keine klassische Gestaltung mit anthrazitgrauen Fensterrahmen und weißem Putz. Ziel war eine außergewöhnliche Farbgebung.
Die Besucher sollen erstaunt und beeindruckt stehen bleiben.
Begriffe aus: Schaltnetze, MenschMaschine-Schnittstellen, Sicherungssysteme, Rechenzentrum, Hard- und
Software, Client und Server. Im IT-Gebäude werden Informationen gebündelt und geschichtet. Für die Arbeit
sind Konzentration, Ruhe, Tatendrang
und Entscheidungskraft nötig. Anforderungen müssen in hohem Tempo
realisiert werden. Klare und dynamische Köpfe sind am Werk. Carmen Rubinaccis Ziel wurde klarer: »Die Fassade des EDV-Gebäudes soll dessen
Inhalte nach außen transportieren –
Mai 2015
Bewegung, Innovation und Elefantenstärke.« Läßt sich das in Farbe fassen?
Noch dazu am Rande des Naturparks
Odenwald?
Die Fassade lebt, vibriert, fließt
und schaltet. Schon glaubt man,
Schwingungen, technische Klänge
zu hören, aber es ist nur der Wind
vom angrenzenden Waldgebiet.
Man bleibt stehen, staunt und freut
sich. Über die Farbenpracht.
Petra Ruhnau, www.caparol.de
17
Bauelemente
TÜRSCHLIESSER
Sicher e Br andschutztür
Leicht wie eine freilaufende Tür mit dem Türschließer DC700G-FM.
Türschließer sind gerade an
Brand- und Rauchschutztüren eine
komplexe Angelegenheit. Denn
zum einen müssen sie strengen,
gesetzlichen Vorgaben gerecht
werden und zum anderen sollen
sie das Betätigen einer Tür nicht
erschweren. Beide Ansprüche vereint der Türschließer DC700G-FM.
Die Assa Abloy Sicherheitstechnik
GmbH verbindet darin bei obenliegenden Türschließern die FreilaufFunktion und die Nocken-Technologie Cam-Motion® in der Lösung
»Free-Motion«.
Zuverlässig auch bei Stromausfall
Manuell kann das Ventil über einen
Handauslösetaster geöffnet werden,
der direkt neben der Tür montiert ist.
Ebenso zuverlässig arbeitet der Türschließer bei Stromausfall, denn ohne
Energieversorgung öffnet das Ventil
und deaktiviert die Freilauffunktion. Die
Free-Motion-Funktion wird bereits ab
einem Türöffnungswinkel von 1° realisiert und eignet sich somit für alle Türen.
Produktattribute:
· Cam-Motion® Gleitschienen-Türschließer,
Der Freilauftürschließer mit Anschlußbox
in der Standardvariante.
Mit dem DC700G-FM lassen sich
Brand- und Rauchschutztüren nahezu
kraftfrei betätigen. Aufgrund der Freilauffunktion ist die Tür frei beweglich,
so als wäre kein Türschließer montiert.
Die Free-Motion-Variante basiert auf
dem Türschließer DC700. Ein zusätzlich integriertes Magnetventil blockiert
beim Öffnen der Tür den Ölkreislauf
und setzt so die Türschließer-Funktion
außer Kraft. Die Tür läßt sich nun im
Normalbetrieb ohne Kraftaufwand öffnen und schließen. Durch die Kopplung an eine Brandmeldeanlage bzw.
bei einer Variante mit integriertem
Rauchmelder schließt die Tür im Ernstfall wie gewohnt und zuverlässig.
· Größe EN 3-6 mit elektrohydraulischer Feststellung und FreeMotion-Funktion,
· Schließgeschwindigkeit stufenlos
einstellbar,
· DIN links u. DIN rechts verwendbar,
· Betriebsnennspannung 24 V DC,
· für Türflügelbreiten bis 1.400 mm,
· einstellbare Schließkraft EN 3-6,
· für ein- und zweiflügelige Türen,
· allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vom DIBt für die Verwendung
als Feststellanlage beantragt.
Der Freilauftürschließer D C
700G-FM eignet sich insbesondere für barrierefreies Bauen nach
DIN 18040 oder DIN SPEC 1104
und wird zur Absicherung von Feuer- und Rauchschutztüren in Schulen, Kindergärten, Altenheimen,
Behindertenzentren und Krankenhäusern eingesetzt.
www.assaabloy.de
Fotos: Assa Abloy
Der Freilauftürschließer mit Anschlußbox ist auch
mit der Gleitschiene mit integriertem Rauchschalter
für die Normalmontage erhältlich.
Der Freilauftürschließer als Komplettgerät eignet sich zur Kopfmontage
und verfügt über einen integrierten Rauchschalter.
18
Mai 2015
Bauelemente
TÜRBÄNDER
Inno v ativ e L ösung für A uf decktür en
Neu: Hahn AT-G für flächenversetzte Aluminiumtüren.
Der Türbandhersteller Dr. Hahn
aus Mönchengladbach bietet sein
Türband AT-G nun auch für Profilsysteme mit Flächenversatz an.
Dabei erhält das Standardband eine eigene Verstelltreppe, mit der
Überschlaghöhen von 7 bis 11 mm
bedient werden können.
Für Türen bis zu 90 kg
Je nach Ausführung der Profile tragen die Bänder Türen bis zu 90 kg. Bei
farblichen Varianten werden sowohl
Bandkörper als auch die sichtbaren
Teile der zusätzlichen Verstelleinheit in
der beauftragten Farbe geliefert. An
Haupteingangstüren, Nebentüren, innen, außen oder als Wohnungsabschluß, ist das Hahn AT-G ohne Verän-
Fotos: Dr. Hahn
Die Entwicklung der sogenannten
»Aufdecktreppe« ist eine zum Patent
angemeldete Lösung. Beide Ausführungen der Bänder für leichte Aluminiumtüren sind in horizontaler und
vertikaler Richtung justierbar.
AT-G Aufdecksituation: Schnitt.
AT-G Aufdecksituation: Außenansicht.
derungen DIN links und DIN rechts
verwendbar.
mm (Halbmaß 20,5 mm). Damit
werden die häufigsten Situationen
der im Markt verbauten ProfilSysteme bedient.
Die zweiteilige Ausführung gibt
es mit einem Drehpunkt von 20
mm und einem Stichmaß von 62,5
Klaus Weiss, www.dr-hahn.de
EDV
BAUSOFTWARE
Das neue Zauberw ort
Building Information Modeling - modellbasiertes Arbeiten mit Nevaris® BIM.
Zu den wichtigsten aktuellen
Trends im Bauwesen zählt zweifellos Building Information Modeling,
kurz BIM. Im folgenden Artikel
wollen wir Ihnen nicht nur BIM an
sich vorstellen, sondern auch eine
der vielseitigsten Lösungen aus
diesem Bereich – Nevaris® BIM –
sowie die Vorteile der Integration
mit der Nevaris®-Bautechnik.
Was ist BIM?
Man könnte es sich einfach machen
und sagen, BIM stehe für ein aus einem 3D-Modell erstelltes BauwerksInformations-Modell, das zusätzlich
alle Informationen, die im Zusammenhang mit diesem Modell stehen, enthält – Kosten, Lieferantendaten, Lebenszyklusinformationen, etc. Das 3DGebäudemodell ist damit im Mittelpunkt aller Anwendungen. In Wirklichkeit ist BIM aber viel mehr. Dieser Begriff umfaßt eine gänzlich neue Technologie, bestehend aus Software,
Content, Qualifizierung der Mitarbeiter
und Veränderungen der betrieblichen
Prozesse. Besonders in Deutschland
ist BIM noch nicht sehr verbreitet. Dabei liegen die Vorteile dieser Technologie auf der Hand wie z.B.:
• Durchgängigkeit aller Daten von
der ersten Planung bis zur Fertigstellung des Bauwerks.
• Visualisierung der Prozesse mit Hilfe von Modellen.
• Weitgehend automatisierte Kostenkontrolle.
• Verbesserte Möglichkeiten zur Planung der Ressourcen und sich daraus ergebende Kostenreduzierungen.
Ausschnitt eines mit Nevaris® BIM bearbeiteten Projektes.
Mai 2015
19
EDV
Abb.: Hartmann Technologies/Auer
• Teilautomatisierte Ermittlung von
Mengen und Leistungsverzeichnissen.
• Teilautomatisierte Planung bei Bauwerken mit hohem Standardisierungsgrad.
• Integration der Daten aus allen
Fachbereichen für die technische
Vorbereitung und die Baudurchführung.
Die vorstehende Aufzählung der
Mehrwerte läßt sich fortsetzen, ist jedoch anwenderspezifisch unterschiedlich.
Komplettlösung für Angebotsbearbeitung und technische Vorbereitung
Durch den Einsatz von Nevaris® mit
Nevaris® BIM steht dem Anwender eine Komplettlösung für die Angebotsbearbeitung und die technische Vorbereitung der Baustellen zur Verfügung. Im Zusammenspiel mit einer
CAD-Software ermöglicht Nevaris ®
BIM, ein datenkonsistentes und intelligentes 3D-Gebäudemodell zu erstellen sowie die dazugehörigen LV-Positionen zu definieren und zu verwalten.
Das Gebäudemodell steht im Mittelpunkt aller Bearbeitungsprozesse und
dient unter anderem zur Mengenberechnung für Roh- und Ausbau. Nevaris® BIM ist mit einer Reihe von CADLösungen kompatibel, etwa mit den
Lösungen der Nemetschek-Unternehmen Graphisoft (Archicad) und Allplan (Allplan, 2. Quartal 2015).
Automatisieren lassen sich viele Arbeitsschritte mit dem voreingestellten
intelligenten praxisgerechten Content.
Dieser aktuelle Content umfaßt alle
Gewerke des Rohbaus, die Ausbaugewerke inkl. Fassaden, Türen, Fenster
und Dach. Immer mehr zeigt sich, daß
die Einheit von Content, Mengener-
Übersicht über die Integration von CAD-Lösungen und Nevaris® BIM.
mittlungssoftware und AVA-Software
in einer integrierten Lösung wie Nevaris® eine hohe Effizienz in der modellbasierten Arbeit bewirkt.
• Raumbuch.
• Anlage und Integration eigenen
Contents.
• Zahlreiche Filtermöglichkeiten.
• Verlinkung von Teilmodellen zu einem Gesamtmodell, wodurch die
Bearbeitung von Projekten jeglicher
Projektgröße ermöglicht wird.
• Mengenberechnung und LV-Erstellung für die Gewerke der Technischen Gebäudeausrüstung.
Arbeitszeiteinsparungen
von bis zu 60%
Das hat in der Praxis, u.a. bei der
Porr AG und Deutschen Bahn AG, bemerkenswerte Ergebnisse gebracht.
So wurden durch die Porr AG Arbeitszeiteinsparungen bis zu 60% bei der
Erstellung der Ausschreibungsunterlagen bei gleichzeitiger Verbesserung
der Qualität der erarbeiteten Unterlagen erreicht. Die Nevaris®-Gesamtlösung (inkl. BIM) ermöglicht:
• Mengenermittlung und teilautomatisierte Erstellung der Leistungsverzeichnisse.
• Nachvollziehbare Aufmaße.
• Ansicht im Viewer mit bidirektionaler Verbindung zu den LVs.
• Versionierung.
• Plausibilitätskontrolle und zahlreiche Qualitätschecks.
Neben der Angebotsbearbeitung
stehen im Rahmen der modellbasierten Arbeit weitere Anwendungen zur
Verfügung. Dazu gehören:
• Erfassung der Leistungen (Leistungsmeldung) über das 3-DModell für alle Leistungspositionen.
• Laufende Kontrolle der Istkosten
auf der Baustelle.
• Rechnungskontrolle (Nachunternehmerrechnungen) über das 3-DModell.
• Mängelmanagement.
• Anlegen von farbigen Gewerkeplänen.
Foto: Roger Ferch
Mit der Integration der Bauzeitenplanung in die modellbasierte Arbeitsweise und die Visualisierung des Ablaufes von Teilleistungen wird künftig
den Bauunternehmungen ein wichtiges Werkzeug zur Optimierung der
Prozesse in der Baudurchführung zur
Verfügung stehen.
Porr-Richtfest Hotel Alexander Parkside in Berlin.
20
Mai 2015
BIM ermöglicht die automatisierte Mengenermittlung auf
Grundlage eines 3D-Gebäudemodells. Damit wird die Projektbearbeitungszeit verkürzt und die Qualität der Arbeitsergebnisse erhöht.
Mit Nevaris® und seiner BIM-Software erhält man eine ideale Komplettlösung für Planung und
Ausführung, mit der man alle wesentlichen Daten immer im Blick
und auf dem aktuellen Stand hat.
www.nevaris.com
www.bausoftware.de
EDV
BAUSOFTWARE
Mehr Effizienz in der Z usammenarbeit
Zielgerichtete Projektkommunikation neu definiert.
»Erfahrungen zeigen, daß den möglichst kurzen Planungs- und Bauzeiten
oft eine unstrukturierte Kommunikation auf Basis unterschiedlichster
Plan- oder Dokumentenversionen sowie endlos weitergeleiteter und immer
wieder fortgeschriebener E-Mails entgegen wirkt«, erläutert Udo Schwenker, Geschäftsführer der Smarter Business Group. Ziel der gemeinsamen
Entwicklung von BRZ und Smarter
Business Group war es, eine leicht zugängliche Informations- und Austauschplattform für alle Projektbeteiligten zu schaffen, in der nicht nur ein
Projekt, sondern auch mehrere Projekte parallel bearbeitet werden.
Virtueller Multi-Projektraum
einer neuen Generation
Um eine intuitive Bedienung zu gewährleisten, sind die Funktionen direkt
in die weit verbreitete Arbeitsumgebung von Microsoft integrierbar. Im
selben Programm, mit dem ohnehin
E-Mails und Termine koordiniert werden, kann nun auch direkt auf die immer aktuellen Pläne zugegriffen oder
Dokumente verwaltet und ausgetauscht werden, sowohl stationär als
auch mobil über Tablet oder Smartphone.
Über 300 unterschiedliche
Formate in der Vorschau
Unabhängig von Softwareanwendungen, die zusätzlich auf dem Rech-
Fotos: BRZ
Die reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten bestimmt in
hohem Maße den wirtschaftlichen
Erfolg von Bauprojekten. Der virtuelle Multi-Projektraum »BRZ.Projekt.Connect« gewährleistet einen
einheitlichen Wissenstand und
sorgt für mehr Effizienz in der Projektkommunikation.
ner oder dem mobilen Endgerät installiert sind, ermöglicht das System eine
Vorschau auf über 300 Datenformate,
beispielsweise Dokumente, Pläne oder
Grafiken. Der integrierte Viewer
»BRZ.desite SHARE« erlaubt zudem
die interaktive Darstellung von 3D-
Modellen bis hin zum Kommentieren
und Markieren zu klärender Sachverhalte (Redlining) direkt im Modell –
ganz ohne zusätzliche Software oder
Programmlizenzen.
BRZ-Geschäftsführer Johannes Lunz:
»Jeder Nutzer hat zu jeder Zeit den aktuellen Informationsstand samt lückenloser Versionskontrolle vor sich. Das
spart Zeit und vor
allem auch Geld,
denn Abstimmungsprozesse
werden beschleunigt und Mißverständnisse reduziert.« Durch autom a t i s c h e Ve r -
Mai 2015
schlagwortung und vordefinierte Workflow-Regeln, mit denen Planläufe gesteuert werden, wird die Projektkommunikation zielorientiert gestaltet und
wertvolle Ressourcen der Projektteilnehmer für deren Kernaufgaben freigesetzt.
Sicher, einfach und in Echtzeit
arbeiten
Alle Daten stehen in Echtzeit zur
Verfügung. Die Zugriffsrechte der Projektbeteiligten lassen sich einfach
steuern, so daß exakt festgelegt werden kann, wer welche Dokumente lesen oder ändern darf. Projektmitteilungen und Änderungen an Plänen
oder Dokumenten werden dokumentiert und sind damit jederzeit nachvollziehbar. Das Konzept von BRZ.Projekt.Connect als Multi-Projektraum
beinhaltet, daß beliebig viele Bauprojekte und beliebig viele Projektbeteiligte damit arbeiten können. Das
hybride Speicherkonzept des Projektraums verbindet sensible Informationen aus dem ERP-System, zum Beispiel Daten für Einkauf und Kalkulation, mit speicherintensiven Daten,
darunter Planstände, die im Rechenzentrum am Standort Nürnberg gespeichert sind. So wird Datenschutz
und Datensicherheit nach strengen
deutschen Vorgaben gewährleistet.
www.brz.eu/de
21
Baugeräte
ELEKTROWERKZEUGE
W ir eless Char ging S ystem
Ducati MotoGP- und Superbike-Teams setzen auf des Akku-Ladesystem von Bosch.
Bei den Wintertests 2015 der
Ducati MotoGP- und SuperbikeTeams ging in diesem Jahr auch
das »Wireless Charging System«
von Bosch mit an den Start. »Beim
Rennen müssen wir absolut präzise arbeiten. Gleichzeitig stehen
wir unter extremen Zeitdruck. Das
Wireless Charging System von
Bosch meistert diese Herausforderungen perfekt«, erklärt Mark Elder, Mechaniker des Teams von
Rennfahrer Andrea Dovizioso.
Akku-Werkzeuge
immer einsatzbereit
Mit der Einführung des Wireless
Charging Systems im Herbst 2014 hat
Bosch das Laden von Akku-Werkzeugen revolutioniert. Als weltweit erster Anbieter nutzt Bosch seitdem die
Vorteile der induktiven Energieübertragung, um den Ladevorgang in den
Arbeitsprozeß von Profis zu integrieren. Damit sind neue Wege zu effizientem, kosten- und zeitsparendem
Arbeiten eröffnet. Die System-Komponenten, die die Ducati-Teams beispielsweise in Kombination mit dem
Bosch Drehschlagschrauber GDX 18
V-EC Professional nutzen, sind das
Akku-Ladegerät GAL 1830 W Professional und der 18 Volt Lithium-Ionen-
Fotos: Bosch
Mit dem stetig steigenden Anspruch
an Rennfahrer und Motorräder erhöht
sich auch die Erwartung an die Werkzeuge. Höchstleistung ist daher nicht
nur auf der Rennstrecke, sondern
auch in den Boxen erforderlich. Für
Montage- und Einstellungsarbeiten
bei den MotoGP-Prototypen hat sich
das Ducati-Team daher für die Bosch
18 Volt Akku-Werkzeuge für Profis in
Verbindung mit dem Wireless Charging System entschieden und wird damit auch bei den Weltmeisterschaften
2015 antreten.
kömmliche Ladesysteme, da kein
zweiter Akku benötigt wird. Darüber
hinaus bietet das Bosch Wireless
Charging System Anwendern folgende
Vorteile:
Akku GBA 18 V 2,0 Ah MW-B Professional. Denn die kontaktlose Energieübertragung ist vor allem bei stationären Anwendungen von Vorteil
und zahlt sich daher auch in den Ducati-Rennboxen aus: Hier ist sie wesentlich kostengünstiger als her-
Akku-Drehschlagschrauber:
Arbeiten ohne lästigen
Druckluftschlauch oder
Kabel.
• Höhere Nutzerfreundlichkeit und
Produktivität, weil die Akkus am
Gerät verbleiben und während jeder
Arbeitsunterbrechung auf der Ladestation abgestellt und so geladen
werden können. Das Laden wird
ganz selbstverständlich in den Arbeitsablauf integriert.
• Volle Flexibilität, weil die induktiven
Akkus einer Volt-Klasse weiterhin
mit allen Geräten dieser Klasse
kompatibel sind.
• Sehr robuste Ladestationen, die keine Kontaktstellen mehr haben und
deshalb unempfindlich gegenüber
Wasser, Staub und Schmutz sind.
Vielseitiges Gerät mit langer
Lebensdauer:
Der GDX 18 V-EC Professional
Für schnelle Boxen-Einsätze wie das
Anziehen oder Lösen verschiedener
Schrauben mit unterschiedlichen
Durchmessern setzen die DucatiTeams den Akku-Drehschlagschrauber GDX 18 V-EC Professional ein. Das
Gerät vereint die Vorteile eines bürstenlosen EC-Motors mit einer bewährten und einzigartigen Sechskant/Vierkant-Aufnahme: Mit dieser können sowohl Schrauberbits als auch
Steckschlüssel verwendet werden. Der
GDX 18 V-EC Professional bietet darüber hinaus eine bis zu 100% längere
Lebensdauer sowie eine kompaktere
und leichtere Bauweise als Werkzeuge
mit konventionellen Motoren.
www.bosch-professional.de
22
Mai 2015
Fahrzeuge
LKW
Aktiv e Sicherheit mit Assistenzsystemen
Der Mercedes-Benz Econic.
• Mercedes-Benz Econic jetzt
serienmäßig mit Active Brake
Assist und Spurhalte-Assistent.
• Abstandsregeltempomat
optional.
• Weitere Sicherheitsassistenzsysteme in Vorbereitung.
Mercedes-Benz Econic NGT:
Erdgasmotor Mercedes-Benz
M 936 G im Spezialisten für
Entsorgungs- und
Verteilerverkehr.
Seit März 2015 ist der MercedesBenz Econic serienmäßig mit den
Assistenzsystemen Active Brake Assist und Spurhalte-Assistent ausgestattet, optional ist der Abstandsregeltempomat erhältlich. Der Active Brake
Assist leitet bei Bedarf eine Bremsung
ein und kann somit Auffahrunfälle
verhindern. Dies bereits sieben Monate vor der gesetzlich vorgeschriebenen Frist von November 2015.
gern und Radfahrern, wodurch der
Econic gerade in Innenstädten bei den
Bewohnern ein gutes Image hat.
Die ersten Mercedes-Benz Econic-Modelle nahm die Stadtreinigung
Hamburg (SRH) entgegen. Die Fahrzeuge vom Typ 2630 L sind mit Abfallsammelaufbauten des Typs Rotopress von Faun Umwelttechnik versehen.
Unfälle vermeiden
Der Spurhalteassistent warnt den
Fahrer, wenn das Fahrzeug von der
Spur abzukommen droht, während der
auch aus dem Pkw bekannte Abstandsregeltempomat - beispielsweise
im Kolonnenverkehr – den Abstand
zum vorausfahrenden Fahrzeug regelt.
Bereits in der Vergangenheit war der
Econic mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) ausgestattet. Im
nächsten Schritt werden bereits weitere Sicherheitssysteme entwickelt,
welche sukzessive im Zeitraum von
2015 bis Anfang 2017 in Serie gehen
sollen. Hierbei geht es darum, Unfälle
mit Fußgängern und Radfahrern sowie
Unfälle beim Anfahren und Rangieren
im Entsorgungseinsatz zu vermeiden.
durch das tief positionierte Fahrerhaus, die große Panorama-Frontscheibe sowie die verglaste Beifahrertür
und ein ausgefeiltes Spiegelsystem
Rechnung getragen. Vor allem dank
des Niederflurkonzepts sitzt der Fahrer quasi auf Augenhöhe mit Fußgän-
Daimler Presseabteilung
Nutzfahrzeuge
Fotos: Daimler
Sicherheit wird beim neuen Econic
groß geschrieben
Schon bei der Entwicklung des Mercedes-Benz Econic stand das Thema
Sicherheit im kommunalen Einsatz im
Vordergrund. Speziell den Sicherheitsaspekten gute Rundumsicht und Minimierung des toten Winkels wurde
Erhöhung der Wirtschaftlichkeit
Neben dem wesentlichen Aspekt
des Schutzes von Fußgängern und
Radfahrern hat das Thema Sicherheit
auch eine wirtschaftliche Seite. So
schätzt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat den finanziellen Schaden
durch Verkehrsunfälle allein in Deutschland auf jährlich rund 25 Mrd. €. Der
Fahrer, der zeitweilig wegen eines Unfalls ausfällt, muß ersetzt werden. Ein
Lkw, Reisebus oder Transporter, der
zur Ausbesserung in der Werkstatt
steht, kostet Geld, statt Geld zu verdienen. Somit leisten die Assistenzsysteme nicht nur einen Beitrag zu mehr Sicherheit, sondern auch zur Erhöhung
der Wirtschaftlichkeit.
Mai 2015
23
Prozeßoptimierung
STRASSENBAU
Vogel-Bau führt B P O Asphalt ein
Baustelle auf der B28 wird in Echtzeit mit BPO Asphalt gesteuert.
B28 Appenweier: Erfolgreicher Einbau
von 5.600 t Binderschicht und 2.900 t
Deckschicht in fünf Tagen, trotz des
schlechten Wetters.
Während der Bauausführung wurden die eigenen und Fremd-LKW über
Smartphones in das System integriert,
so konnte immer nachvollzogen werden, wann der nächste LKW auf der
Baustelle eintreffen wird und wo er
sich gerade befindet. Durch Schnittstellen zu bestehenden Flottenmanagementsystemen bzw. Thermomulden
kann die Integration der Fahrer weiter
vereinfacht werden.
Karl-Heinz Geppert und Armin Beck sind von BPO Asphalt begeistert. Besonders
beeindruckt hat die Einbindung der LKW Logistik. Ankunftszeiten, Verzögerungen
und die aktuelle Position der LKW sind auf der Baustelle verfügbar.
Kontrolle des Materialverbrauchs
Neben der Logistik wurde die Bauausführung detailliert mit der integrierten Tagebuchfunktion dokumentiert, was als Nachweis für die bevorstehende Qualitätsoffensive im Straßenbau dienen kann. Während des Projekts wurde das System auch vom Asphaltbauleiter Armin Beck unter die
Lupe genommen: »Die Ankunft der
Lieferfahrzeuge hat man immer im
Blick und der Aufenthaltsort wird auf
der Karte angezeigt. Besonders gefällt
mir, daß bei jedem Fahrzeugwechsel
ein Soll-Ist-Vergleich der eingebauten
Tonnage erstellt wird. Das hilft bei
Kontrolle des Materialverbrauchs.«
Laufendes Projekt komfortabel
überblicken
Das System überzeugte nicht nur
auf der Baustelle, sondern auch an den
Mischanlagen. Herr Grund, zuständig
für das Mischwerk und die Asphalteinsätze bei der Firma Ossola, erhielt
als ARGE-Partner ebenfalls einen Zugang: »Während der Bauausführung
konnte ich neben meiner Arbeit im
Büro die Baustelle in Echtzeit am PC
verfolgen. Alle wichtigen Kennzahlen
sowie die Aufenthaltsorte, Fahrtdauer
und Standzeiten der LKW wurden dargestellt und man sieht auf der Karte,
wo sich die LKW gerade befinden. Alle
laufenden Projekte lassen sich so
komfortabel überblicken.«
Keine Standzeiten mehr
Das Fazit von Vogel-Bau fällt positiv
aus: »Das Ergebnis spricht für sich.
Standzeiten sind während des Systemeinsatzes nicht aufgetreten und der
24
Mai 2015
Einbau lief glatter ab als gewohnt. Die
Vorteile liegen klar auf der Hand und
wir werden ab dieser Bausaison BPO
Asphalt unternehmensweit einführen«, so Grüninger weiter. Vogel-Bau
besitzt neben Einbauteams auch mehrere Mischanlagen und eine eigene
LKW-Flotte mit Thermomulden. Gerade für den künftigen Ausbau von BPO
Asphalt zu einem herstellerunabhängigen Dokumentationssystem für die
bevorstehende Qualitätsoffensive ist
dies von Vorteil.
Fotos: Volz Consulting
Um bestehende Potentiale zu
nutzen, wird es notwendig den
Straßenbauprozeß ganzheitlich zu
betrachten und bereits bei der Arbeitsvorbereitung zu beginnen.
Das sieht auch die Unternehmensgruppe Vogel-Bau aus Lahr im
Schwarzwald so. Der anfänglichen
Skepsis folgte der Einsatz auf der
Baustelle. »Wir hatten zunächst
Bedenken, ob für uns als Mittelständler ein solches System überhaupt Sinn macht. Deshalb entschlossen wir uns, BPO Asphalt an
einem Bauabschnitt auf der B28
einzusetzen, um die Ergebnisse
mit den bereits eingebauten
Streckenabschnitten vergleichen
zu können«, so Martin Grüninger,
technischer Leiter, bei Vogel-Bau.
Von BPO Asphalt überzeugt: Herr
Deckert, Wiegemeister bei Ossola,
bediente das System. Durch die Einbindung der LKW über GPS, bleibt
die Mischanlage informiert, wo sich
die Fahrzeuge befinden.
Neben Vogel-Bau setzt bereits
Wolff & Müller BPO Asphalt ein.
Weitere Unternehmen werden folgen. Interessenten haben die Möglichkeit sich das System vor Ort auf
der Baustelle anzusehen.
www.volzconsulting.de
Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg
RECHENSCHAFTSBERICHT
Verbandsarbeit 2014
Traditionsgemäß veröffentlichen
wir auch in diesem Jahr den Rechenschaftsbericht des Präsidenten des Bauindustrieverbandes
Berlin-Brandenburg e.V., Marcus
Becker, als Jahresbericht. Dieser
hat folgenden Wortlaut:
Die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg findet
am 6. Mai in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund statt. An
dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei dem Gastgeber, der Brandenburger Landesregierung, die es uns
ermöglicht hat, dort unseren Verbandstag abzuhalten.
1. Wirtschaftspolitik
Wirtschaftliches Umfeld
Die deutsche Wirtschaft ist 2014 im
Vergleich zu 2013 um 1,5% gewachsen.
Motor dieser Entwicklung war der private Konsum. Die preisbereinigten Bauinvestitionen stiegen um 3,4% und leisteten einen Wachstumsbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt von immerhin 0,3%.
Die vorliegenden Halbjahreswerte
für die Länder Berlin und Brandenburg deuten darauf hin, daß sich die
Länder Berlin und Brandenburg
knapp unter den bundesdeutschen
Werten beim Wachstum des BIP bewegen werden.
Das Niedrigzinsumfeld und die Unsicherheiten an den Finanzmärkten
führten 2014 zu einer erhöhten Nachfrage nach Sachwerten, wovon insbesondere der Wohnungsbau profitierte.
Ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit
nicht absehbar. Auf der anderen Seite
führte die anhaltend schlechte Ausstattung der öffentlichen Haushalte zu
einem teilweise massiven Einbruch bei
den öffentlichen Investitionen. Die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand betraf insbesondere die Infrastruktur.
Bauwirtschaft der Region
Der baugewerbliche Umsatz stieg in
Brandenburg 2014 um 5,9%. In Berlin
sank der Bauumsatz 2014 bei den Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten
um 2,5%. Insgesamt stieg er moderat
um 2,4%. Positiv entwickelten sich vor
allem der Wohnungs- und Gewerbebau. Erfreulich war die Beschäftigtenzahl, die in der Region Berlin/Brandenburg ein Plus von 1,8% erreichte.
Während die Zahl der gewerblichen
Arbeitnehmer in Berlin bei 14.878 und damit bei +4,8% - lag, sank sie in
Brandenburg leicht um -0,2%. Mit der
höheren Beschäftigtenzahl korrespondierten die Arbeitsstunden, die in beiden Bundesländern in fast allen Bereichen deutlich zulegten.
Lobbyarbeit
In der Lobbyarbeit spielten neben den
allgemeinen Rahmenbedingungen
des Bauens auch im vergangenen
Jahr wieder die Themen Investition
und Werteverzehr eine zentrale Rolle.
Unsere diesbezüglich jahrelange Arbeit hat mit dazu beigetragen, daß die
Investitionslücke und der Werteverzehr der öffentlichen Infrastruktur ins
öffentliche Bewußtsein gedrungen
sind und von der Politik nicht mehr
verdrängt werden konnten. Ein durchgreifender Wandel läßt allerdings weiter auf sich warten. Neben der unzureichenden Ausstattung der Investitionshaushalte kam erschwerend hinzu, daß bereits beauftragte Bauvorhaben insbesondere in Berlin wegen
fehlender Genehmigungen zur Nutzung des öffentlichen Straßenlandes
nicht begonnen werden konnten. An
der Beseitigung dieser Hemmnisse arbeiteten wir intensiv.
In beiden Bundesländern beteiligten
wir uns an der Evaluation der jeweiligen Vergabegesetze, um die Rahmenbedingungen der öffentlichen Auftragsvergabe zu verbessern. Die Ergebnisse der Untersuchungen, die
bislang nur in Brandenburg veröffentlicht wurden, führten 2014 allerdings
noch zu keinen Änderungen.
Rechtspolitik
Rechtspolitisch engagierte sich der
Verband regional im Rahmen von Stellungnahmen zu Gesetzgebungsvorhaben wie z.B. zur Bauordnung Berlin.
Wo immer es sinnvoll und möglich
war, erfolgten entsprechende Stellungnahmen und Gespräche zusammen mit der Fachgemeinschaft Bau.
Über den Hauptverband der Deutschen Bauindustrie nahm der Verband
darüber hinaus zu vielen weiteren
rechtspolitischen Themen Stellung.
Besonders hervorzuheben sind die
geplanten Änderungen im Bauvertragsrecht sowohl des Bürgerlichen
Gesetzbuches als auch der VOB und
nicht zuletzt die Umsetzung der Anfang 2014 beschlossenen neuen
Richtlinien der Europäischen Union
für das öffentliche Beschaffungswesen ins deutsche Recht, die die bisherigen EU-Vergaberichtlinien ersetzen
werden.
Gremien und Beratungstätigkeit
Verbandsintern und zusammen mit
dem Hauptverband haben wir uns
aufgrund von Änderungen in der
Rechtsprechung im Bereich der Umkehr der Steuerschuldnerschaft vielfältig mit dem Umsatzsteuerrecht beschäftigt und im Rahmen des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses eine Informationsveranstaltung durchgeführt, Rundschreiben und Rundbriefe veröffentlicht und in zahlreichen
Fällen Beratungen angeboten. Mit
dem Hauptverband haben wir uns intensiv für eine Gesetzesänderung eingesetzt, die durch die Rechtsprechung
des Bundesfinanzhofes notwendig
geworden war. Im Herbst 2014 trat
schließlich das neue Gesetz in Kraft.
Seitdem besteht für die Unternehmen
wieder Rechtssicherheit.
Die Tätigkeit in den Ausschüssen
und Arbeitskreisen des Verbandes
wäre ohne die engagierte Arbeit der
Ehrenamtsträger nicht möglich. Besonderer Dank gilt daher dem Vorsitzenden des Betriebswirtschaftlichen
Ausschusses, Frank Wendrich, dem
Vorsitzenden des Fachausschusses
Recht, Erik Jahn, sowie dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Einkäufer,
Gerd-Rainer Lamprecht.
Auch im letzten Jahr standen wir in
zahlreichen Fällen für Beratungen in
rechtlichen Fragen zur Verfügung und
führten diverse Gespräche mit Auftraggebern. Schwerpunkt waren immer wieder einzelne von dem gesetzlichen Leitbild und der VOB/B abweichende Vertragsbedingungen zulasten der Auftragnehmer.
Die Netzwerkarbeit setzte die
Hauptabteilung Wirtschaft auch 2014
wieder in Berliner Klimaschutzbündnissen, den Verwaltungsausschüssen
der Arbeitsagenturen Potsdam und
Neuruppin sowie in vielen Sitzungen
des Bündnisses zur Bekämpfung der
Schwarzarbeit fort.
Ihr kompetenter
p
Partner für Aus - und Weiterbildung
g in der Bauwirtschaft
BERUFSFÖRDERUNGSWERK E.V.
DES BAUINDUSTRIEVERBANDES
BERLIN - BRANDENBURG E. V.
Karl - Marx - Straße 27
14482 Potsdam
Tel: 0331 / 74 46 168 Fax: 0331 / 74 46 166
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Mai 2015
• Ausbildung, Fortbildung und Umschulung in
allen Bereichen der Bauwirtschaft
• Lehrgänge für Fach- und Führungskräfte
• PC - Kurse
• Firmenschulungen nach Ihren Vorgaben
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25
Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg
Compliance-Richtlinien
Verbandsintern begleitete die
Hauptabteilung Wirtschaft das Jahresthema des Verbandes »Compliance«
und führte hierzu eine gut nachgefragte Informationsveranstaltung
durch, in der unter anderem das Wertemanagementsystem der Bayerischen Bauindustrie vorgestellt und
diskutiert wurde.
Schließlich wurden verbandseigene
Compliance-Richtlinien erarbeitet, die
das Präsidium in seiner Sitzung im Dezember 2014 verabschiedete. Sie sind
auf unserer Homepage abrufbar und
bilden die Leitplanken für die Arbeit
des Verbandes sowohl intern als auch
gegenüber den Mitgliedern und
Dritten und werden zu weiterhin stets
rechtskonformem und gutem Handeln
zum Wohle der Branche in der Region
beitragen.
2. Gesellschaftspolitik
Tarifpolitik
Die Tarifpolitik unseres Verbandes
gemeinsam mit dem Hauptverband
der Deutschen Bauindustrie e.V. war
im Jahr 2014 maßgeblich geprägt von
Verhandlungen mit der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG
BAU), die die Lohn- und Gehaltstarifverträge zum 30.04.2014 gekündigt
hatte. Trotz der bereits seinerzeit
schon schwierigen Lage der Bauwirtschaft forderte die Gewerkschaft eine
»kräftige« Lohnsteigerung, die »sicher
nicht unter dem gegenwärtigen Forderungsniveau anderer Gewerkschaften von 5,5%« liegen werde. Erwartungsgemäß begründete der neue
Bundesvorsitzende der IG BAU, Robert Feiger, seine damalige Forderung
mit der von den Arbeitgeberspitzenverbänden prognostizierten Umsatzsteigerung 2014 von 3,5% im Branchendurchschnitt. Mit Pressemitteilung vom 20.02.2014 wurde die Forderung der IG BAU auf 7% konkretisiert.
Ferner forderte die Gewerkschaft eine
Erhöhung der Pauschalen für Fahrtkosten und Übernachtungen, die Fortsetzung der Ost-West-Angleichung
und die Einführung der tarifvertraglichen Rentenbeihilfen in dem Tarifgebiet Ost. Der Verhandlungsführer der
Arbeitgeber, Dipl.-oec. Andreas
Schmieg, zugleich Vizepräsident Sozialpolitik des Hauptverbands der
Deutschen Bauindustrie, wies die
Tarifforderung der IG BAU als unangemessen hoch zurück. Die IG BAU habe bei ihrer Forderung nicht berücksichtigt, daß die Einführung einer
neuen kapitalgedeckten Alterssicherung für die rund 760.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe die Arbeitgeber zusätzlich belaste.
Erst nach langen Tarifverhandlungen am 05. und 06. Mai 2014 in Frankfurt am Main konnte ein vorläufiges
Verhandlungsergebnis der Verhandlungsführer präsentiert werden, das
aufgrund seiner Komplexität mit einer
Vorfrist zum 13.05.2014 beraten wurde. Nach einer Verlängerung der Vorfrist bis zum 14.05.2014 kam es zu einem offiziellen Tarifvorschlag unter
dem 15.05.2014. Als Ergebnis wurde
eine Erhöhung der Löhne, Gehälter
und Ausbildungsvergütungen ab dem
01.06.2014 in der ersten Stufe und ab
dem 01.06.2015 in der zweiten Stufe
mit einer Laufzeit von 24 Monaten bis
zum 30.04.2016 erzielt.
Ferner wurde vereinbart, zum 01.01.
2016 die Tarifrente Bau (TRB) im Rahmen einer Systemumstellung West
und Einführung im Tarifgebiet Ost einzuführen und das Kilometergeld wurde ab dem 01.01.2015 auf 0,40 Euro
pro Entfernungskilometer angehoben
und die Obergrenze angepaßt (§ 7
BRTV).
Im Tarifgebiet Berlin wurde die Abweichungsmöglichkeit von den Entgelten durch Haustarifvertrag von 4%
auf 6% erhöht.
Der Sozialpolitische Ausschuß des
Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg (SPA) hat unter Vorsitz von
Fred Kiergaßner dieses Tarifergebnis
kritisch gewürdigt und im Ergebnis
angenommen. In Abstimmung mit unseren Delegierten in der Sozialpolitischen Vertretung des Hauptverbands
der Deutschen Bauindustrie wurde
daher diesem Ergebnis zugestimmt.
Sozialpolitik
In der Sozialpolitik hat unser Landesverband im Jahr 2014 gemeinsam
mit dem Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie erneut erfolgreiches
Lobbying gegenüber den Landesregierungen Berlin und Brandenburg,
der Bundesregierung, der Politik und
den Spitzenverbänden betrieben. So
konnte im wohlverstandenen Interesse der Branche mehrfach verhindert
werden, daß bürokratische Hürden
neu errichtet werden. Leider nicht verhindert werden konnten die Aufzeichnungspflichten nach dem Mindestlohngesetz für Arbeitnehmer. Diese
wurden lediglich in »letzter Minute«
kurz vor dem Jahreswechsel 2014/
2015 eingeschränkt für die Arbeitnehmer, deren verstetigtes regelmäßiges
Monatsentgelt 2.958 Euro brutto überschreitet. Der Arbeitgeber bleibt aber
verpflichtet, seine bereits nach dem
Arbeitszeitgesetz bestehende Verpflichtung zur Aufzeichnung der
werktäglich über 8 Stunden hinausgehenden Arbeitszeit nachzukommen.
Das Bundesarbeitsministerium plane
jedoch eine Überprüfung der Regelungen im Hinblick auf die Auswirkungen in der Praxis. Hier bleibt noch viel
zu tun!
Im übrigen hat es lediglich einige
wenige Änderungen im Arbeitsschutzrecht gegeben. Es bleibt somit
auch für den Gesetzgeber noch viel zu
tun. Beispielhaft wären zu nennen die
Streichung des europarechtswidrigen
§ 622 Abs. 2 Satz 2 BGB, die Einführung einer sachgrundlosen Befristung
gemäß § 14 Abs. 2 Satz 2 TZBFG auch
bei einer vorherigen Beschäftigung
des Arbeitnehmers durch den glei-
Geburtstage leitender Mitarbeiter unserer Mitgliedsunternehmen im Mai 2015
Dipl.-Ing. Dirk Dalichow, Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Rainer Tepasse, Geschäftsführer
Dipl.-Kfm. Christoph Amarotico, Geschäftsführer
Martin Liefke, Prokurist
Gerhard Geisen, Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Frank Stopa, Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Uwe Hinzmann, Managing Dir. Business Unit CE
Dr. Michael Meetz, Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Leo W. A. de Man, Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Matthias Loske, Geschäftsführer
Jürgen Krause, Niederlassungsleiter
Dipl.-Wirt.-Ing. Frank Buckram, Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Ralf Armbruster, Niederlassungsleiter
Dipl.-Ing. Nevzat Köstek, Geschäftsführer
Barg-Betontechnik GmbH & Co. Bohren und Schneiden KG
DEGAS-ATD-GMBH Dt. Ges. für Anlagensicherheit u. Projektmanag. mbH
Hyder Consulting GmbH, Deutschland
Michael Liefke Kommunaler Tiefbau GmbH
Dankwart Klein Grundbau GmbH
RBS Raffinerie-Bau-Schwedt GmbH
Keller Grundbau GmbH, Germendorf
uve GmbH für Managementberatung
Kondor Wessels Wohnen Berlin GmbH
STAVE GmbH
EUROVIA BETON GmbH, Nl. Betonstraßenbau
Berufsförderungswerk e.V. d. Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg
Züblin Spezialtiefbau GmbH, Bereich Nord
BATEG Ingenieurbau GmbH
08.05.1968
08.05.1949
08.05.1964
08.05.1976
10.05.1936
14.05.1961
15.05.1958
16.05.1945
18.05.1964
18.05.1951
23.05.1965
25.05.1967
25.05.1963
31.05.1965
Präsidium
Ing. Nils Olov Boback, Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Burkhard Siegemund, Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Jörg-Christian Isert, Geschäftsführer
NCC Deutsche Bau GmbH
Zech Bau GmbH, Regionalbereich Ost
beton & rohrbau C.-F. Thymian GmbH & Co. KG
12.05.1953
20.05.1955
30.05.1963
26
Mai 2015
Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg
chen Arbeitgeber, wenn eine angemessene Zeit verstrichen ist (beispielsweise drei Jahre) sowie insbesondere die Anpassung des Bundesurlaubsgesetzes an die neue Rechtsprechung des EuGH und BAG. Abzuwarten bleibt auch, ob die »fest versprochene« Einführung der Tarifeinheit
- wenn schon nicht im Jahr 2014 - so
dann doch möglicherweise im laufenden Jahr 2015 kommt.
Die Bauwirtschaft in unserer Region
Berlin-Brandenburg konnte sich nur in
bestimmten Bereichen weiter erholen.
Gleichwohl weisen sowohl die Zahlen
der Sozialkasse Berlin als auch der
statistischen Landesämter im Jahresdurchschnitt auf einen langsamen
aber stetigen Personalzuwachs hin.
Insbesondere im Bereich der Angestellten, teilweise jedoch auch schon
bei den gewerblichen Facharbeitern,
erreichen uns Meldungen von Mitgliedsbetrieben, wonach sie Schwierigkeiten haben, solche Stellen zu besetzen.
Die Inanspruchnahme der Rechtsanwälte unseres Verbandes in den
verschiedenen Geschäftsstellen in
Berlin und Brandenburg verhielt sich
entsprechend. Die Fallzahlen im Bereich der Kündigungsschutzklagen
waren gleichbleibend, während andere Anlässe für Rechtsstreitigkeiten vor
den Arbeits- und Sozialgerichten
leicht zunahmen.
Die Rechtsanwälte unseres Verbande s aus den Ge schäft sstellen
Potsdam, Berlin, Frankfurt (Oder) und
Cottbus vertraten vor den Arbeits- und
Sozialgerichten im Jahr 2014 in ca.
150 Fällen die Interessen unserer Mitgliedsfirmen. Darüber hinaus wurden
die Mitgliedsunternehmen erneut in
täglicher Arbeit umfassend sowohl
persönlich als auch telefonisch beraten und betreut. Hierzu gehörten unzählige Besuche bei den Mitgliedsfirmen ebenso wie auch Beratungstermine in den Geschäftsstellen. Die insoweit festzustellende außerordentliche Akzeptanz der Qualität der Beratungsleistungen unserer Juristen und
Rechtsanwälte freut uns sehr und
zeigt deutlich, daß unser Verband seinen Mitgliedern insoweit einen echten
Mehrwert bietet.
3. Umweltpolitik
Die umweltrechtlichen Rahmenbedingungen spielen für die Bauwirtschaft eine besondere Rolle, denn danach entscheidet sich, ob, wie und mit
welchem Aufwand überhaupt gebaut
werden darf. Die Inanspruchnahme
von Naturressourcen wie Boden,
Grundwasser oder mineralischen Rohstoffen ist unabdingbar und Emissionen wie Staub, Lärm oder Vibrationen
sind nur bedingt vermeidbar.
Wie in anderen Branchen auch,
steht bei der Bauwirtschaft das Umweltthema Ressourceneffizienz zurzeit
an vorderster Stelle. Mittlerweile ist es
der Bauwirtschaft gelungen, gegenüber der Politik klarzumachen, daß der
allgemeine Ansatz - wachsende Produktion bei gleichbleibendem oder
sinkendem Ressourceneinsatz - hier
relativiert werden muß. Denn Bauwerke benötigen schon aus konstruktiven
Gründen einen relativ hohen Materialeinsatz, der u.a. gerade auch wegen
bestimmter Umweltanforderungen,
z.B. bei Maßnahmen im Hochwasserschutz oder Lärmschutz oder zur Wärmedämmung, notwendig ist. Unser
Ansatz ist, die Material-, Energie- und
Prozeßeffizienz z.B. durch moderne
Technologien, Langlebigkeit der Bauwerke, Wiederverwendung bzw. Recycling von Abbruchmaterialien u.a.m.
zu verbessern.
In diesem Sinne war unser Verband
auch im Berichtszeitraum auf Landesund Bundesebene, z.B. über den Umweltausschuß des Hauptverbandes
der Deutschen Bauindustrie, aktiv.
Mit den entsprechenden Umweltressorts von Berlin und Brandenburg
wurden im Berichtszeitraum solche
Themen besprochen wie:
• Nachhaltige Beschaffung von
Bauleistungen,
• Selektiver Rückbau,
• Recycling von Bauabfällen und
• die Situation bei der Deponierung
mineralischer Abfälle.
Wir gehen davon aus, daß diese Gespräche mit dazu beigetragen haben,
daß z.B. durch das Brandenburgische
Umweltministerium eine Studie zur
Deponiesituation im Land beauftragt
und Gesprächsrunden zum Thema
Effizienzsteigerung des Recyclings mineralischer Abfälle mit ausgewählten
Beteiligten, darunter auch Mitglieder
unseres Verbandes, durchgeführt
wurden. Es liegen bereits eine entsprechende Studie und ein Rückbauleitfaden vor.
Mit dem Landesbetrieb Straßenwesen wurden informelle Gespräche,
insbesondere zur Novelle der Brandenburgischen Technischen Richtlinien für Rec yclingbaustoffe im
Straßenbau, welche seit Anfang dieses Jahres in Kraft ist, sowie zu den
Untersuchungsergebnissen an Recyclingbaustoffen durch die Entsorgergemeinschaft Bau geführt.
Dieser Erfahrungsaustausch und
das auch von unserem Verband mitinitiierte und bereits 7 Jahre laufende Pilotprojekt zum Einsatz ziegelreicher
Tragschichten im Straßenbau haben
u.a. dazu geführt, daß zukünftig mehr
Ziegelsplitt in Brandenburger Straßen
Mai 2015
eingebaut werden darf, weil er einfach
besser dafür geeignet ist, als sich viele
Experten das bisher vorgestellt hatten.
Das ist ein erfreulicher Schritt für erhöhte Ressourceneffizienz von Baustoffen.
Auf Bundesebene befinden sich eine Reihe von Gesetzes- und Verordnungsverfahren auf dem Weg, die insbesondere über den Umweltausschuß des Hauptverbandes, aber auch
durch Stellungnahmen unseres Verbandes auf Landesebene begleitet
werden. Als uns besonders tangierende Projekte seien genannt: die Arbeitsentwürfe zur Ersatzbaustoffverordnung und zur Gewerbeabfallverordnung.
Gerade bei den genannten Verordnungsentwürfen läuft es trotz vieler
mündlicher und schriftlicher Aktivitäten unsererseits nicht optimal für die
Bauwirtschaft. Das Hauptproblem bei
der Ersatzbaustoffverordnung besteht
darin, daß diese die gegenwärtige, relativ geschlossene Regelung der Materie über die sogenannte Empfehlung
M 20 der Länderarbeitsgemeinschaft
Abfall von 1997 ablösen soll, sie aber
nur teilweise abbildet und z.T. unverhältnismäßig verschärft.
Darin nicht enthalten sind z.B. Regelungen zur Erfassung und Deklaration von Bau- und Abbruchabfällen an
der Anfallstelle, also der Baustelle. Gerade hier muß aber schnell und
rechtssicher entschieden werden, ob,
wo und wie bestimmte Abfallfraktionen gesammelt und verwertet oder
auf die Deponie gefahren werden sollen.
Über die von uns betreute Entsorgergemeinschaft Bau wurden u.a. vergleichende Untersuchungen nach gegenwärtigen und zukünftigen Prüfmethoden im Rahmen der Herstellung
von RC-Baustoffen durchgeführt. Das
Ergebnis lautet: Die Prüfkosten werden steigen, die Prüfzeiten werden
sich vervielfachen und die Einsatzbedingungen werden sich erheblich verkomplizieren. Das wird die Kreislaufwirtschaft nicht gerade befördern.
Der Arbeitsentwurf der neuen
Gewerbeabfallverordnung unterscheidet sich strukturell nicht von der bisherigen Vorschrift. Ein Referent auf
der Informationsveranstaltung zur
Vorstellung dieses Entwurfs in Berlin
bezeichnete sie zutreffend als die am
wenigsten beachtete Verordnung
Deutschlands. Es ist nicht erkennbar,
daß sich dies durch die vorgesehene
Novellierung ändern wird.
Die Gewerbeabfallverordnung verfolgt primär das Ziel, auch die in gewerblichen Einrichtungen anfallenden
haushaltsähnlichen Siedlungsabfälle
über entsprechende Sammelsysteme
den dafür zuständigen öffentlichen
Entsorgungsträgern zu überlassen.
27
Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg
Da es sich bei Bauabfällen jedoch
um Produktionsabfälle handelt, die
laut Kreislaufwirtschaftsgesetz innerhalb der Wirtschaft einer Verwertung
zugeführt werden sollen, lehnt die
Bauwirtschaft es grundsätzlich ab, in
der Gewerbeabfallverordnung auch
Regelungen für die Entsorgung von
Bau- und Abbruchabfällen - sozusagen systemfremd - zu treffen.
Dies umso mehr, als zwischenzeitlich ein gut funktionierendes System
für die Verwertung von Bau- und Abbruchabfällen durch die Wirtschaft installiert wurde.
Angesichts der Tatsache, daß die
genannten Projekte nicht zu mehr,
sondern zu weniger Ressourceneffizienz im Bausektor beitragen werden,
hat die Bauwirtschaft die vorliegenden
Arbeitsentwürfe in letzten Stellungnahmen abgelehnt. Sie fordert gemeinsam mit anderen Verbänden ein
geschlossenes und widerspruchsfreies Gesamtkonzept für die Verwertung
von Bau- und Abbruchabfällen, das
inhaltlich zumindest nicht hinter den
bereits bestehenden Regelungen zurückbleibt oder diese unnötig verschärfen darf. Auf diesem Gebiet wird
auch zukünftig ein Schwerpunkt unserer umweltpolitischen Aktivitäten
liegen.
Neben dieser rechtsgestaltenden
Tätigkeit gegenüber dem Gesetz- bzw.
Verordnungsgeber haben wir unsere
Mitgliedsunternehmen über praxisrelevante Vorschriften, Gerichtsentscheidungen und Entwicklungen im
Umweltbereich informiert. Dies erfolgte über mehrere Artikel in unserer Verbandszeitschrift »BAU« und den
Rundschreibdienst des Bauindustrieverbandes.
4. Technik
Im Rahmen von Gesprächen, Veranstaltungen und Exkursionen haben
wir uns für unsere Infrastruktur in Berlin und Brandenburg eingesetzt. Eine
bessere Mittelausstattung für die Bereiche Ver- und Entsorgung, Straßen
und Brücken haben wir - wie schon in
den vergangenen Jahren - eingefordert sowie die Übertragung evtl. nicht
ausgeschöpfter Mittel in die Folgejahre. In Berlin sind nunmehr die Voraussetzungen hierfür durch den neuen
Infrastrukturfonds und die Entscheidung des Finanzsenators, das Schlaglochprogramm überjährig weiterzuführen, geschaffen worden. In Brandenburg ist der Entfall der EU-Fördermittel für die Infrastruktur spürbar.
Darauf muß sich das Land einstellen
und die entfallenden Fördermittel
dringend ersetzen. Wir werden zukünftig weiter den sachgerechten Einsatz dieser Mittel beobachten und
ggfs. hierzu unseren Standpunkt deut-
28
lich machen und auf mögliche Optimierungen aufmerksam machen.
Auch ist nunmehr deutlich geworden,
daß Geld allein nicht die einzige
Lösung für den Abbau des von allen
erkannten Investitionsstaus ist. Bei
jahrelang konsequent durchgeführtem Personalabbau im öffentlichen
Bereich sind die wachsenden Aufgaben zum Erhalt der öffentlichen Infrastruktur nicht ausreichend berücksichtigt worden. Im Schatten der demographischen Entwicklung der Länder Berlin und Brandenburg hat er
sich verselbstständigt und wird nur
schwer aufzuhalten sein.
Die Abteilung Technik wird sich zukünftig weiter intensiv mit dem Thema
Nachwuchsgewinnung und Attraktivität der Bauberufe sowohl für den öffentlichen Bereich als auch für die
Bauwirtschaft einsetzen. Hierzu bedarf es, neben einem Paradigmenwechsel, auch einem Wechsel in der
Wahrnehmung in der Bevölkerung
zum Bauen grundsätzlich. Die Erwartungen der neuen Generationen und
deren Lebensplanungen unterscheiden sich von denen der Vorgänger.
Nicht nur das Gehalt, sondern die Familienplanung, die Gesundheit und Sicherheit des Arbeitsplatzes sowie die
Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung und eine planbare Zukunft stehen für junge Menschen
mehr denn je im Fokus. Ein Staat, der
nicht mehr investiert, sondern nur
spart und Personal abbaut ist gleichzusetzen mit einem Unternehmen, das
keine Zukunft hat.
Durch die Mitarbeit im Fachausschuß Antrags- und Genehmigungsprozeßoptimierung für straßenverkehrsbehördliche Anordnungen, der
sich intensiv mit dem Thema Verkehrslenkung Berlin beschäftigt, haben wir uns für eine Verbesserung der
Rahmenbedingungen im Straßenund Leitungsbau eingesetzt. Optimierungsmöglichkeiten in der Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wurden ausgelotet, scheitern aber oftmals
an offenbar nicht zeitgemäßen Gesetzen oder deren Auslegung. Hier werden wir nicht nachlassen, auf notwendige Anpassungen und Änderungen
hinzuweisen.
Hierzu ist Hilfe und Bereitschaft der
Gesetzgeber erforderlich. Das braucht
Zeit, aber diese müssen wir uns nehmen, im Hinblick auf die uns nachfolgenden Generationen.
Die FG Bau und der BBB haben einen Offenen Brief zum Thema »Notstand bei der Genehmigung von Baustellen im Berliner Straßennetz« an die
• Abgeordneten des Berliner
Abgeordnetenhauses,
• Senatorinnen und Senatoren für
Verkehr, Wirtschaft und Finanzen,
Mai 2015
• Bezirksbürgermeister,
• Baustadträte und die
• Stadträte für Ordnungsaufgaben
gesandt.
In den Landesfachabteilungen und
Arbeitskreisen wurden im Jahr 2014
• 22 Vorstandssitzungen,
• 7 Mitgliederversammlungen,
• 6 Sitzungen des AK Ingenieurbau,
• 1 Sitzung des AK Wohnungsbau
durchgeführt.
Zusätzlich wurden interne Informationsveranstaltungen für unsere Mitglieder im Verbandshaus durchgeführt, u.a. zu den Themen:
• Beschleunigtes Genehmigungsverfahren bei der Verkehrslenkung
Berlin.
• Effizienter und nachhaltiger Kanalbau – Anwendung der KSS 2011 in
der Praxis.
• Arbeitssicherheit /ASiG,
• Baustellenverordnung.
Zu öffentlichen Veranstaltungen im
Rahmen unserer Mitgliederversammlungen wurden auch Mitglieder der
Fachabteilungen der FG Bau eingeladen.
Gemeinsam mit der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg
haben wir mit Parlamentariern von
Berlin Gespräche und Veranstaltungen zu den Themen:
• Marode Brücken (Brückenfahrt),
• Partikelfilter für Baumaschinen,
• VLB (Bauwirtschaftsgespräche bei
Staatssekretär Gaebler)
geführt.
In vielen Einzelgesprächen mit Entscheidungsträgern der öffentlichen
Auftraggeber und der Bauwirtschaft
konnten in einer konstruktiv partnerschaftlichen Atmosphäre eine Vielzahl
von Einzelthemen angesprochen und
Lösungen erarbeitet werden.
Unsere Gesprächspartner waren u.a.:
• Berlin:
• SenStadtUm
• Wasserstraßenneubauamt
• Deutsche Bahn AG
• Berliner Wasserbetriebe
• IHK Berlin
• Brandenburg:
• Ministerium für Infrastruktur und
Landwirtschaft
• Landesumweltamt
• Landesbetrieb Straßenwesen
Auch haben wir neue Kontakte aufgenommen, u.a. zu dem Märkischen
Abwasser- und Wasserzweckverband
(MAWV) und sind hierbei auf großes
Interesse am Dialog mit der BerlinBrandenburgischen Bauwirtschaft
gestoßen.
Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg
Nachfolgend aufgeführte Hauptthemen in den Landesfachabteilungen
waren:
LFA Straßenbau:
• VLB
• Partikelfilter
• Regelblatt 16.2. der BWB
• Referenzbescheinigung
Formblatt 444
LFA Leitungsbau /
AK Leitungstiefbau:
• VLB
• Prioritätenliste
• ZertBau – Güteschutzkanalbau
• Partikelfilter
• »Berlins Kanalsystem am Scheideweg?! Was braucht unser
Wasser- und Abwassernetz?«
LFA Bahnbau:
• Lieferantenbewertung
• Präqualifikation
• Nachtragsbearbeitung
• Musterbauvertrag der DB AG
LFA Erd-, Wasser- und
Spezialtiefbau:
• Gespräche: Wasserstraßen-Neubauamt Berlin
• Kampfmittel im Baugrund
AK Ingenieurbau:
• Kampfmittel
• Winterbau
• Marode Brücken
• Stoffpreisgleitklausel
• Bahnthemen
• Regelung zur elektronischen
Abrechnung
• Nachtragsmanagement
• VLB
• eGeStra
• PQ-Verein
• Partikelfilter für Baumaschinen
Weiter intensiviert wird auch zukünftig die Zusammenarbeit mit der
Fachgemeinschaft Bau Berlin und
Brandenburg, um mit gemeinsamen
Statements, Presseerklärungen, Konferenzen und Veranstaltungen die Positionen der Berlin-Brandenburgischen Bauwirtschaft noch nachhaltiger vertreten zu können.
• »Brückensperrung für den LKWVerkehr muß ein Warnzeichen sein«
Eine Brückentour durch Berlin mit
dem Ziel der Sensibilisierung der Berliner Abgeordneten sowie der verkehrspolitischen Sprecher aller Fraktionen für den Werteverzehr an den
Brücken, verdeutlichte anschaulich
den Zustand der Infrastruktur.
In Vorbereitung auf die Landtagswahlen in Brandenburg wurde zur
Kommunikation der Verbandspositionen ein Parlamentarierbrief erarbeitet,
in dem die Forderungen der Bauindustrie an die Politik dargestellt wurden. Die thematischen Schwerpunkte
bildeten die Infrastruktur, der Wohnungsbau sowie die Fachkräftesicherung. Der Brief wurde an alle Brandenburger Parlamentarier verschickt.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
publizierte der Verband mit einem regionalen Verlag auch im Jahr 2014 die
Zeitschrift »BAU - Das bundesweite
Baumagazin«. Erneut gelang es, Entscheidungsträger der Region sowie
von Bundesebene für Gastkommentare zu gewinnen. Zudem wurden auf
den Verbandsseiten Artikel über die
Berufsbildung, die Aktivitäten der
Landesfachabteilungen, über Gesetzgebungsverfahren oder Rechtsprechungen publiziert.
Als Serviceleistung für die Mitgliedsunternehmen wurde 2014 ein
Bauwettertool eingerichtet, das bundesweit detailliert das Bauwetter angibt. Das Baugeschehen läßt sich so
auch dezentral besser planen.
Zum großen Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gehörten schließlich die
auch im Vorjahr wieder erfolgreich
und mit großer Resonanz bei Politik,
Wirtschaft und Verwaltung stattgefundenen Höhepunkte der Verbandsarbeit: Der Neujahrsempfang, der Tag
der Bauindustrie 2014 sowie der Grillabend im Potsdamer Verbandshaus.
• »Kanalausbau schon lange überfällig«
Tina Lohmann-Wolters
5. Öffentlichkeitsarbeit
Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes hat im zurückliegenden Berichtszeitraum erneut die
Verbandsarbeit thematisch flankiert.
Pressemitteilungen, Pressekonferenzen, Kontaktpflege zu Meinungsbildnern sowie Zeitungs-, Rundfunk- und
Fernsehinterviews dienten als Werkzeug, um Themen zu setzen. So wurde
erreicht, daß die Anliegen der Bauwirtschaft bei einer breiten Öffentlichkeit sowie in Politik und Wirtschaft
wahrnehmbar wurden.
Insgesamt wurden im zurückliegenden Zeitraum 25 Pressemitteilungen
und 12 statistische Kommentare versandt.
Durch den Ausbau und die Pflege
der Journalistenkontakte konnten darüber hinaus die Verbandspositionen in
verschiedenen Interviews für Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk und
Fernsehen kommuniziert werden. Im
Mittelpunkt standen die Themen Verkehrslenkung Berlin (VLB) und der
Zustand der Infrastruktur in Berlin und
Brandenburg. Beispielhaft für die vom
Verband veröffentlichten Pressemitteilungen stehen Schlagzeilen wie:
• »Notstand bei der Baustellengenehmigung im Berliner Straßennetz«
• »Mahnwache der Bauwirtschaft«
Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg e.V.
Hausadresse:
Karl-Marx-Straße 27, 14482 Potsdam
Postanschrift:
Postfach 60 15 62, 14415 Potsdam
Telefon:
0331/74 46-0, Fax: 0331/74 46-166
lnternet:
www.bauindustrie-bb.de
Gründung:
9. Mai 1990
Präsident:
Dipl.-Ing. Marcus Becker, Geschäftsführer Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH,
Kronprinzendamm 15, 10711 Berlin, Telefon: 030/81 03 10-402, Fax: 030/81 03 10-411
Vizepräsident:
Dipl.-Ing. Wolfgang Frey, Geschäftsführer TRP Bau GmbH,
Stahnsdorfer Straße 107, 14513 Teltow, Telefon: 033 29/60 44-0, Fax: 033 29/60 44-11
Hauptgeschäftsführer: RA Axel Wunschel, Telefon: 0331/74 46-142, Fax: 0331/74 46-166
Pressesprecherin:
Tina Lohmann-Wolters, Tel.: 0331/74 46-161, E-Mail: [email protected]
Mai 2015
29
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30
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ISSN 1435-1714, A 46108,
18. Jahrgang
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