KÄRNTNER FORSTVEREIN Nr. 75 - Sept. 2014 I N F O R M AT I O N P.b.b. | 14Z040101 M | Kärntner Forstverein, Mageregger Straße 175, 9020 Klagenfurt Österreichische Forsttagung und Holzmesse in Klagenfurt Ein wichtiges Gemeinschaftsprojekt ist in diesem Jahr die Durchführung der Österreichischen Forsttagung: In Zusammenarbeit mit dem Lebensministerium und dem Österreichischen Forstverein veranstaltet der Kärntner Forstverein mit den Kärntner Messen Klagenfurt vom 3. bis 5. September 2014 die Österreichische Forsttagung. Seiten 2–3ff Internationale Fachmesse für Forstwirtschaft Sägewerkstechnik Transport & Logistik Bioenergie Holzmesse Klagenfurt Mit über 460 Fachausstellern aus 22 Nationen ist das Messeduo „Internationale Holzmesse HOLZ&BAU“ der wichtigste Marktplatz in Mittel- und Südosteuropa. Hier finden Sie Klagenfurter Österreichische auf einer Ausstellungsfläche von 46.000 Quadratmetern alle Marktführer und die neuesten Trends. Seite 4 Holz&bau Holzbautechnik & Holzprodukte Tischlereibedarf & Ausstattung Klagenfurter Internationale Forst-& Forsttagung Holzimpulse Gelungener Walderlebnis3.-5.sept. tag in Klagenfurt Aus Anlass der Woche des Waldes veranstalteten die Bezirksforstinspektion Klagenfurt und der Kärntner Forstverein gemeinsam mit der Forst- und Holzwirtschaft Klagenfurterdes Bezirkes, am Donnerstag, dem 12. Juni 2014, & am Neuen Platz in Klagenfurt unter dem Motto „Der Wald kommt in die Stadt“ einen gelungenen Walderlebnistag. Seite 27 »»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»» 3.-5. sept. 2014 2014 2014 2014 Klagenfurter Österreichische ForstForst-& tagung Holzimpulse Anmeldung unter www.holzmesse.info Österreichische Das aktuelle Kursangebot der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach des BFW finden Sie auf Seite 41. 3.-5.september KLAGENFURT ForstHolzimpulse 3.-5. Forstsept. Kurse in Ossiach tagung Forsttagung Holz 4.-7. messe sept. 2014 »»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»» Forst-& Holzimpulse Österreichische MESSEGELÄNDE KLAGENFURT 120x166+3mm_Forstverein.indd MIT UNTERSTÜTZUNG 1 DES LANDES KÄRNTEN KÄRNTNER FORSTVEREIN - Aktiv für den Wald. www.holzmesse.info 28.05.14 10:44 F O R S T T A G U N G Internationale Holzmesse mit Österreichischer Forsttagung Wieder einmal ist die Österreichische Forsttagung zu Gast in Kärnten. Das diesjährige Tagungsthema führt uns zu einem zentralen Bedarf der erfolgreichen Wertschöpfungskette Wald und Holz, nämlich den Menschen, die hinter der erfolgreichen, aktiven Waldbewirtschaftung stehen. 13.00 Uhr Österreichische Forsttagung 2014 und Klagenfurter Forst- & Holzimpulse 17.00 Uhr Ordentliche Vollversammlung des Österreichischen Forstvereins ab 18.30 Uhr „woodlake” Abendempfang im Schloss Loretto Kärntner Messen, Klgft. Österreichischer Forstverein, Wien Kärntner Forstverein Details: siehe Seiten 18 – 33. Abfahrt: 7.30 Uhr Minimudus Klagenfurt Freitag, 5. September Im Rahmen der Österreichischen Forsttagung finden heuer 8 Exkursionen statt. Stärker denn je muss es uns gelingen, die ländliche Bevölkerung für eine motivierte und verantwortungsbewusste Waldbewirtschaftung zu gewinnen. Mehr denn je brauchen wir die Potenziale, die uns eine intensive Nutzung der Ressource Holz bieten, natürlich im Rahmen der Nachhaltigkeit. Dort liegt nämlich der Schlüssel zum Erhalt der ländlichen Regionen: ohne Forstwirtschaft keine Menschen in den ruralen Bereichen, ohne Menschen keine Forstwirtschaft mit großartigen Wertschöpfungspotenzialen. In diesem Sinne versuchen wir einen intensiven Dialog mit allen, die in der Wertschöpfungskette etabliert sind, um künftige Generationen für das Projekt „Wald und Holz“ zu begeistern! Mittwoch, 3. September 10.00 Uhr Sitzungen von Fachausschüssen des Österreichischen Forstvereins, lt. gesonderter Ausschreibung 15.00 Uhr Sitzung des Hauptausschusses des Österreichischen Forstvereins, lt. gesonderter Ausschreibung 19.00 Uhr Abendempfang und gemeinsames Abendessen mit Kärntner Kulinarik und Kultur im Jägerhof Schloss Mageregg Donnerstag, 4. September 10.00 Uhr Eröffnung der 53. Internationalen Holzmesse Klagenfurt mit der Verleihung des Innovationspreises für die Forst- und Holzwirtschaft (Messe-Foyer, Haupteingang St. Ruprechter Straße) Seite 2 Übersicht Exkursionen • EXKURSION 1 • EXKURSION 5 • EXKURSION 2 • EXKURSION 6 Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach des BFW Bildungspartnerschaften zur Sicherung von Humanressourcen ORT: Ossiach Waldpflegeverein und Landesforstdienst Wertschöpfungskette – Von der Waldpflege bis zum Fertighaus ORT: Unteres Lavanttal/St. Paul • EXKURSION 3 Österreichische Bundesforste AG Schutzwaldprojekt Bleiberger Erzberg – wo liegen die Grenzen forstlichen Handelns? ORT: Bleiberg • EXKURSION 4 Pro Silva Austria Ertragsoptimierung im Naturverjüngungsbetrieb mit Qualitätsarbeit und Wertschöpfungskette ORT: Bad St. Leonhard im Lavanttal Kyrle’sche Forstverwaltung Hollenburg Buchenmischwald-Bewirtschaftung in den Karawanken ORT: Maria Rain, Rosental und Keutschach Waldverband Kärnten und WWG Kärnten GmbH Waldverband Kärnten – Service für Kleinwaldbesitzer ORT: Brückl • EXKURSION 7 CeSFAM von Paluzza, Landesforstdienst von Friaul-Julisch-Venetien Wald, Holz in Friaul-Julisch Venetien ORT: Paluzza, Sutrio • EXKURSION 8 Slowenischer Forstdienst Eisbruch-Katastrophe in Sloweniens Wäldern ORT: Postojna KFV Info 75/September 2014 F O R S T T A G U N G Österr. Forsttagung & Forst- und Holzimpulse Die Österreichische Forsttagung und die Klagenfurter Forst- & Holzimpulse stehen unter dem Thema: „Ist die Forst- und Holzwirtschaft attraktiv genug am Arbeitsmarkt?” Wir fragen nach! Donnerstag, 4. September 12.00 Uhr / Messe-Centrum 5, OG, Foyer Gemeinsames Mittagsbuffet 13.00 Uhr: Eröffnung und Begrüßung Albert GUNZER, Präsident der Klagenfurter Messe Betriebsges.m.b.H, 1. Vizebürgermeister der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee DI Mag. Johannes WOHLMACHER, Präsident des Österr. Forstvereins DI Andrä RUPPRECHTER, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 13.30 Uhr: Beschäftigung in der Forstund Holzwirtschaft als Basis und Motor für die Entwicklung des ländlichen Raums in Europa und Österreich EU-Regionalkommissar Dr. Johannes HAHN (angefragt) 14.00 Uhr: Am Anfang war der Holzknecht – vom Erfahrungswissen zur forstlichen Bildung DI Andreas FISCHER, Chefredakteur Österr. Forstzeitung 14.20 Uhr: Geniale Holzjobs – so vielfältig sind die Berufe in der Forst- und Holzwirtschaft heute Mag. Georg BINDER, Geschäftsführer proHolz Österreich 14.40 bis 15.00 Uhr - Kaffeepause PROGRAMM 15.00 Uhr: Knochenjob, Naturverbundenheit, Büroalltag – Image und Wirklichkeit der Arbeit in der Forst- und Holzwirtschaft. Vier ArbeitnehmerInnen aus der Forstund Holzwirtschaft erzählen in einer moderierten Diskussionsrunde aus der Praxis KFV Info 75/September 2014 15.30 Uhr: Der Arbeitsmarkt aus Unternehmersicht – Erwartungen und Angebote an die ArbeitnehmerInnen OFM Dr. Lutz PICKENPACK, Forstbetrieb; Franz Mayr-Melnhof-Saurau; Dipl.-Betriebswirt (FH) Roland PFLIEGER, Binder Beteiligung AG 16.00 Uhr: Nischendasein oder Karriereschmiede – wie zukunftsfähig ist die Ausbildung in der Forst- und Holzwirtschaft? DI Martin NÖBAUER, Abteilungsleiter der Abteilung IV/2 – „Forstliche Ausund Weiterbildung“ im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Univ.-Prof. DI Dr. nat. techn. Dr. h. c. Alfred TEISCHINGER, Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Holzforschung Wichtige Termine •Österreichische Forsttagung (3. bis 5. September 2014) •Internationale Holzmesse (4.bis 7. September 2014) •Landeswaldbauerntag auf der Holzmesse (7. September 2014, 9.30 Uhr) •Forststudienreise „Kroatien“ (1. bis 5. Oktober 2014) •Forsttechnik im Bauernwald (Ossiach, 5. November 2014) •Kurse in Ossiach (Seite 41) Aus dem Inhalt Forsttagung mit Exkursionen Forsttagungs-Programm 2 Forst- und Holzimpulse 3 Programm der Int. Holzmesse 4 Der Kärntner Forstverein 5 Österr. Forsttagungen in Kärnten 8 16.30 Uhr: Regionalität und Attraktivität – aktuelle Studienergebnisse zum Arbeitsmarkt der Forst- Holz- Branche in der Steiermark DI (FH) Erhard PRETTERHOFER, Geschäftsführer Holzcluster Steiermark Exk. 1: Ausbildungsstätten – 16.45 Uhr: Diskussion und Zusammenfassung Moderation: Dr. Rainer EDER, Österreichischer Agrarverlag Simultanübersetzung: Englisch/Serbisch/Kroatisch/ Slowenisch/Italienisch Exk. 5: Forstverwaltung Hollenburg18 17.00 Uhr: Ordentliche Vollversammlung des Österreichischen Forstvereins Tagesordnung 1. Eröffnung und Begrüßung 2. Bericht des Vorstandes 3. Bericht des Geschäftsführers über die Kassengebarung 2013 4. Bericht der Rechnungsprüfer über das Jahr 2013 5. Allfällige Wahlen 6. Genehmigung des Voranschlages 2015 7. Beschlussfassung über satzungs gemäß eingebrachte Anträge 8. Sonstige aktuelle Fragen ab 18.30 „woodlake” – Abendempfang im Schloss Loretto Motoren des Fortschritts 10 Exk. 2: Ausbildung trifft Wald 12 Exk. 3: Grenzen forstl. Handelns 14 Exk. 4: Ertragsoptimierung im Naturverjügungsbetrieb Exk. 6: WWG Kärnten GmbH 16 20 Exk. 7: Natur-Waldwirtschaft in Friaul 22 Exk. 8: Eisbruch-Katastrophe in Slowenien 24 BFW Ossiach auf der Holzmesse 26 Kärnten Gelungener Walderlebnistag 27 Douglasie – Baumart mit Potential 30 Laubholzbewirtschaftung in der Praxis 32 Wildökologieprojekt Berg – Mensch – Wildtiere 33 Neue WEP-Generation in Kärnten 36 Praxisseminar „Tragbare Wildbestände“ 38 60 Jahre BFW FAST Ossiach 40 Jagdliche Auswirkung zielgerichteter Dickungspflege 42 142 Jahre Kärntner Forstverein 45 Produktinformation 50 Seite 3 H O L Z M E S S E Holzmesse – die führende Fachmesse im Herzen Europas Kärntner Messen, Klgft. Österreichischer Forstverein, Wien Kärntner Forstverein Mit über 460 Fachausstellern aus 22 Nationen ist das Messeduo „Internationale Holzmesse/ HOLZ&BAU“ der wichtigste Marktplatz in Mittel- und Südosteuropa. Hier finden Sie auf einer Ausstellungsfläche von 46.000 Quadratmetern alle Marktführer und die neuesten Trends. Die Philosophie der „Internationalen Holzmesse/HOLZ&BAU“ ist es, einen Überblick entlang der Wertschöpfungskette zu geben – „vom Wald bis zum Massivholz“. Durch diese wichtige Funktion sorgt die Messe für eine stärkere Vernetzung der einzelnen Branchen und bildet so den Nährboden für erfolgreiche Kooperationen. Nützen Sie die „Internationale Holzmesse/HOLZ&BAU“ zum Netzwerken. Nützen Sie das umfangreiche Rahmenprogramm und profitieren Sie von internationalen Experten. Verschaffen Sie sich einen optimalen Marktüberblick und werfen Sie einen Blick über die Grenzen Ihrer eigenen Branche… Ausstellungbereiche • Forstwirtschaft • Sägewerkstechnik • Transport & Logistik • Bioenergie • Holzbautechnik & Produkte • Tischlereibedarf & Ausstattung Holzmesse – Veranstaltungen •B2B-Kooperationsbörse Donnerstag, 4. September, 9–12 Uhr •Österr. Forsttagung & Klagenfurter Forst- und Holzimpulse Donnerstag, 4. September, s.S. 2 u. 3 •Klagenfurter Holzbau-Fachtagung Donnerstag, 4. Septembeer, 13–18 Uhr Seite 4 • Intern. Forum-Holzbau Workshop Freitag, 5. September, 9.15–14.15 Uhr • Intern. Holztag Freitag, 5. Septemer, 10–13 Uhr Detailauskünfte: Tel. 0463/56800-0, www.holzmesse.info [email protected] KFV Info 75/September 2014 F O R S T V E R E I N Der Kärntner Forstverein – heute und in Zukunft! Johannes Thurn-Valsassina Präsident des KFV DI Johann Zöscher Geschäftsführer des KFV Präsident:Johannes Thurn-Valsassina Vizepräsident: DI Günther Kuneth Vizepräsident: Ing. Karl Eisner Vizepräsident: DI Bernhard Pokorny Geschäftsführer:DI Johann Zöscher Kassier: Ing. Mag. Walter Ebner Der Kärntner Forstverein ist mit aktuell 1534 Mitgliedern der mitgliederstärkste Landesforstverein im Rahmen des Österreichischen Forstvereines. Der Verein besteht seit mehr als 142 Jahren (gegründet am 28. April 1872) und hat sich vor allem der Öffentlichkeitsarbeit, der Information und der Aus- und Weiterbildung sowie der Motivation zu einer intensiven, nachhaltigen Waldbewirtschaftung verschrieben. Mitglieder sind Forstbetriebe, Forstleute, bäuerliche Waldbesitzer, Forstunternehmer, Holzverarbeiter, aber auch Körperschaften sowie Schützer und Freunde des Waldes. Durch zahlreiche Aktivitäten soll während des Arbeitsjahres über den Wert des Lebens- und Wirtschaftsraumes Wald und seine Funktionen berichtet und informiert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde kürzlich in einer Reorganisationsphase ein „Arbeitsausschuss“ eingerichtet, der sich aus Vertretern der unterschiedlichsten Stakeholder-Gruppen rund um Wald und Holz zusammensetzt und so stärker focusiert die wesentlichsten Themenbereiche aufbereiten und diskutieren kann. Seit März 2012 führen Forstvereins-Präsident Johannes Thurn-Valsassina (2ter von links) und Geschäftsführer DI Johann Zöscher (4ter von links) den Kärntner Forstverein. In Kärnten konnte durch einige Initiativen der Nutzungsgrad des jährlichen Zuwachses bereits auf etwa 70 Prozent angehoben werden. Die Verfügbarkeit des Rohstoffes ist für den Erfolg der Holzverarbeiter natürlich eine zentrale Größe. Die Nutzung der Ressourcen führt zur Steigerung der lokalen und regionalen Wertschöpfung. Stichwort: Holzverwendung Wesentlich wird in der Zukunft die Frage der Steigerung des Holzverbrauches und die Holzverwendung im privaten Wohnbau und in der öffentlichen Infrastruktur sein. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 0,68 m³ Holz pro Jahr liegt Österreich gleich mit Schweden deutlich vor Italien (0,15 m³), aber deutlich hinter Stichwort: Wertschöpfungskette Wald und Holz Wald und Holz ist in Kärnten einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren überhaupt. Mit einer Waldausstattung von 61,3 Prozent der Landesfläche liegt Kärnten österreichweit betreffend der Waldfläche an zweiter Stelle. Kärnten hat aber insofern eine sehr spezielle Situation, als der Anteil des Privatwaldes mit 96 Prozent sehr hoch ist. Auch der Kleinwaldbesitz ist mit 70 Prozent der Waldfläche äußerst stark repräsentiert. Kärnten hat eine außergewöhnlich starke Holz verarbeitende Industrie mit einigen Betrieben, die man als „Global player“ einstufen kann. Mit einem jährlichen Einschnitt von etwa 3 Mio. m³ liegt die Kapazität der heimischen Sägewerke über der jährlichen Einschlagsmenge. KFV Info 75/September 2014 Beim Försterinformationstag 2014 standen der Naturschutz, ein Rotwild-Nichtfütterungsprojekt, die Forsttechnik und das Waldeigentum im Mittelpunkt der Diskussionen. Seite 5 F O R S T V E R E I N Finnland (1,05 m³). Durch besonders positive Aktivitäten von Pro Holz ist der Lebensstoff Holz stark in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt. Es muss weiter gelingen, wirkliche „Leuchtturmprojekte“ – wie beispielsweise der Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel – zu realisieren. Speziell bei Bauten der öffentlichen Hand müsste das noch konsequenter verfolgt werden. Durch die Steigerung der Holzverwendung wird der Holzmarkt gestärkt. Ein starker Holzmarkt braucht Rohstoff, der von den heimischen Waldbesitzern – bei entsprechender Preissituation – auch geerntet werden kann. Die Wertschöpfung bleibt zur Gänze im Land. Strukturschwache ländliche Regionen können dadurch enorm aufgewertet werden. Stichwort: Forcierung der Bioenergie Kärnten ist ein Musterland hinsichtlich der Nutzung von Bioenergie. Erneuerbare Energie in Form von Biomasse, Hackschnitzel, Pellets und Stückholz mit einer optimalen, innovativen Verbrennungstechnik wird von öffentlichen und privaten Interessenten stark nachgefragt und bringt große Einspar- und Wertschöpfungspotenziale. Gerade qualitativ weniger gute Sortimente können dadurch besser am Markt positioniert werden. Die Konkurrenz zwischen stofflicher und energetischer Verwertung des Holzes stimuliert den Markt. Investitionen in erneuerbare Energieträger produzieren Wertschöpfung im Land. Investitionen in fossile Energieversorgungssysteme wie Erdöl oder Erdgas steigern die Abhängigkeit von instabilen politischen Strukturen und ergeben einen Abfluss der Wertschöpfung zu Erdöl- und Erdgasmagnaten des Ostens. Stichwort: Nutzungskonflikte zwischen Eigentum und Freizeittourismus Der Forstverein hat sich stets sehr engagiert und ganz deutlich in die derzeitigen Diskussionsprozesse rund um die Naturund Eigentumsnutzung durch Dritte eingebracht. Klar gesetzlich geregelt ist, dass jeder den Wald zu Erholungszwecken betreten darf. Klar muss aber auch sein, dass jedwede darüber hinausgehende Nutzung von Privatwald an die Zustimmung des Grundeigentümers gebunden sein muss. Die Eigentümer stehen in der zentralen Verantwortlichkeit für den Wald und seine nachhaltige und umfassende Funk- Seite 6 Öffentlichkeitsarbeit für die Wald- und Holzwirtschaft in Kärnten wird im Forstverein als sehr wichtig angesehen. tionserfüllung der Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion. Um künftige Nutzungskonflikte zu entschärfen, ist die Zusammenarbeit aller relevanten Organisationen und Vereine aus Interessenvertretung für das Grundeigentum, Politik, Sport und Tourismus notwendig. Aufklärung und Information müssen im Vordergrund stehen, Sachlichkeit muss vor Populismus kommen. Der Kärntner Forstverein bringt sich in diese politischen Prozesse als unabhängiger, nur den Interessen des Waldes verpflichteter Partner, ein. Stichwort: Öffentlichkeitsarbeit und Bildung Öffentlichkeitsarbeit für die Wald- und Holzwirtschaft in Kärnten wird im Forstverein als sehr wichtig angesehen. Dabei ist einerseits die Waldpädagogik als „neue“ forstliche Bildungsschiene etabliert und personalisiert und durch den „Arbeitskreis Waldpädagogik des KFV“ auch institutionalisiert. Andererseits wird aber durch die Auflage der „Kärntner Forstverein Information“ mindestens dreimal jährlich höchst effizient Information an die Mitglieder weitergegeben. Neue Forschungsergebnisse, innovative Praxistipps und Informationen über das Vereinsgeschehen bestimmen im Wesentlichen die inhaltliche Kulisse dieser hervorragenden Zeitschrift. Durch die erfolgreiche Arbeit des Kärntner Forstvereines konnten im vergangenen Jahr bei Veranstaltungen mehr als 4.000 Personen direkt angesprochen werden. Wahrlich eine Erfolgsbilanz! Diese Leistung aufrecht zu erhalten und in Arbeitsgruppentreffen mit Experten und Mitgliedern des Vereines zu aktualisieren und mit Tätigkeiten zu hinterlegen, wird kurzfristig eine wichtige Aufgabe darstellen. Stichwort: Wald-Wild Auch in der Frage der Problematik „Wald-Wild“ bietet der Kärntner Forstverein eine Diskussionsplattform. Bei Seminaren wird dieses brennende Thema immer wieder zwischen Vertretern der Forstwirtschaft und der Jagd sachlich und weitestgehend emotionslos erörtert. Es geht darum, miteinander Wege zu finden, Wald als Wirtschaftsraum, aber auch als Lebensraum gleichermaßen zu gewährleisten. Dazu soll das bestehende Seminarangebot ausgebaut und eine Seminarreihe aufgebaut werden, wo es auch darum geht, optimierte Beispiele der Wald-Wild-Bewirtschaftung in den Vordergrund zu stellen. Aktivitätenbilanz 2013: Weiterbildung, Seminare, Kurse 1.381 Personen Information und Öffentlichkeitsarbeit 5.640 Personen Wir A lle L eben D avon Wirtschaftsraum A rbeitgeber L ebensraum D evisenbringer KFV Info 75/September 2014 F O R S T V E R E I N Führungsteam des KFV – Vorstand, Ausschussmitglieder und Rechnungsprüfer für die Funktionsperiode von 3 Jahren (Zeitraum März 2012 bis März 2015): Präsident: Vizepräsidenten: Ehrenpräsident und Ehrenmitglied: Geschäftsführer: Kassier: Thurn-Valsassina Johannes Schloss Hagenegg, Vellach 1, 9135 Bad Eisenkappel, Tel. 04238/247, [email protected] 1. Kuneth Günther, FD DI LK Klagenfurt, Museumgasse 5, 9020 Klagefnurt, Tel. 0463/5850-1280, [email protected] 2. Eisner, Karl Georg, Ing. 9100 Völkermarkt, Rot-Kreuz-Platz 1, Tel. 04232/27159, [email protected] 3. Pokorny Bernhard, Bezirksforstinspektor DI BFI Klagenfurt, Völkermarkter Ring 19, 9010 Klagenfurt, Tel. 0463/536-64131, [email protected] Habsburg-Lothringen Christoph, FR h. c. DI FV Schütte, St. Andrä 14, 9433 St. Andrä, Tel. 04358/2214, [email protected] Zöscher Johann, DI 9570 Ossiach 21, Tel. 04243/2245-10, E-Mail: [email protected] Ebner Walter, Ing. Mag. Großbuchstraße 46, 9061 Klagenfurt – Wölfnitz, Tel. 0436/71250, [email protected] Ausschussmitglieder: Benger Christian, DI, Schlossberg 15, 9112 Griffen, Tel. 04233/2226, [email protected] (Funktion derzeit ruhend) Brunner Josef, DI, Meister-Friedrich-Straße 2, 9500 Villach, Tel. 04242/3025-0, [email protected] Egger Hans, Ing., Bildstöcklstraße 9A, 9500 Villach, Tel. 050536/64134, [email protected] Gfreiner Joachim, FD i. R. DI, Treffner Straße 13, 9500 Villach, Tel. 04213/34190, [email protected] Gorton Ferdinand, LJM DI Dr., Hauptstraße 1, 9341 Straßburg, Tel. 04266/2500, [email protected] Habsburg-Lothringen Dominik, FM DI, FV Schütte, 9433 St. Andrä 14, Tel. 04358/2214, [email protected] Hillgarter Franz Werner, DI Dr., Altendorf 85, 9411 St. Michael, Tel. 0676 414 98 37, [email protected] Huber Martin, DI, 9570 Ossiach 21, Tel. 04243/2245-14, [email protected] Johann Elisabeth, Dr., FV Freibach, Oberdörfl 12, 9173 St. Margarethen, Tel. 04226/216, [email protected] Kummer Thomas, Lerchenfeld 15, 9125 Kühnsdorf, Tel. 0664/5483176, [email protected] Kurath Karl, Mag., Christophberg 13, 9064 St. Filippen, Tel. 04224/29400, [email protected] Lindner Josef, Gajach 1, 9754 Steinfeld, Tel. 0664/2223736, [email protected] Lodron Alberich, DI, Himmelberg 2, 9562 Himmelberg, Tel. 04276/2253, [email protected] Maier Rudolf, Obmann, Marktstraße 12, 9361 St. Salvator, Tel. 04268/4004, [email protected] Marginter Georg, Ing., Meister-Friedrich-Straße 4, 9500 Villach, Tel. 0664/6202933, [email protected] Mattanovich Johannes, OFM DI, Hollenburg 1, 9161 Hollenburg, Tel. 04227/84011, [email protected] Mattersdorfer Werner, Ing., Tanzenberg 1, 9572 Deutsch-Griffen, Tel. 0664/9126408,[email protected] Moritz Josef, DI, Tiroler Straße 13, 9800 Spittal/Drau, Tel.04762/5301-225, [email protected] Müller Christian, Klagenfurter Straße 9a, 9100 Völkermarkt, Tel.050536/65682, [email protected] Obersriebnig Ursula, DI, Dörfl 2, 9360 Friesach, Tel. 0664/6489766, [email protected] Orsini-Rosenberg Hubertus, DI, Sonnegg 1, 9141 Eberndorf, Tel. 04237/2275, [email protected] Petrasko Stefan, Ing., Schlossblick 12, 9313 St. Georgen/Längsee, Tel. 0664/8518423, [email protected] Pirtscher Harald, DI, Muldenweg 15, 9170 Ferlach, Tel. 0664/3420149, [email protected] Rinner Stefan, Ing., Mießtaler Straße 1, 9021 Klagenfurt, Tel. 050536/11314, [email protected] Rinner Thomas, Timrian7, 9361 St. Salvator, Tel. 04268/3047, [email protected] Sallmann Walter, DI, Gut Treffen, Rudolf von Gall-Weg 17, 9521 Treffen, Tel. 04248/3009, [email protected] Schaschl Elisabeth, Mag. DI Dr., Singerberg 1, 9162 Strau, Tel. 0676/83555282, [email protected] Schmiedler Roman, Ing., Pierlstraße 3/4, 9020 Klagenfurt, Tel. 0463/590384, [email protected] Senitza Eckart, DI Dr., Poitschach 2, 9560 Feldkirchen, Tel. 04276/2054, [email protected] Seymann Christof, DI, Meister-Friedrich-Straße 2, 9500 Villach, 04242/3025-50, [email protected] Sonnleitner Günter, Prof. DI, Sonnleiten 8, 9563 Gnesau, Tel. 0664/1502663, [email protected] Straubinger Martin, FM DI, Forstdirektion Foscari, 9711 Paternion 1, Tel. 04245/2431, [email protected] Taferner Ingrid, Mag. Dr., Oberboden 58, 9562 Himmelberg, Tel. 04276/4770-12, [email protected] Winkler Erwin, KR, Bleiberger Straße 394, 9500 Villach, Tel. 04244/2390, [email protected] Winkler Josef, Präs. a. D. Ing., Obervellach 225, 9821 Obervellach, Tel. 0664/2101027, [email protected] Wuggenig Walter, DI, Mießtaler Straße 1, 9021 Klagenfurt, Tel. 0463/536-11306, [email protected] Rechnungsprüfer: KFV Info 75/September 2014 Taferner Ingrid, Mag. Dr. Oberboden 58, 9562 Himmelberg, Tel. 04276/4770-12, [email protected] Petrasko Stefan, Ing. Schlossblick 12, 9313 St. Georgen/Längsee, Tel. 0664/8518423, [email protected] Sonnleitner Günter, Prof. DI Sonnleiten 8, 9563 Gnesau, Tel. 0664/1502663, [email protected] Seite 7 H O L Z M E S S E Österreichische Forsttagungen in Kärnten Dr. Elisabeth JOHANN Kärntner Forstverein Klagenfurt Informationstagungen in Kombination mit Exkursionen haben in Kärnten eine schon über hundert Jahre reichende Tradition. Seit dem Gründungsjahr 1871 ist es ein erklärtes Ziel des Kärntner Forstvereins, durch gegenseitigen Meinungs- und Ideenaustausch sowie fachliche Information und Weiterbildung zur Förderung des Forstwesens in seiner Gesamtheit beizutragen. Dazu gehörten und gehören sowohl die Weitergabe neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse an die Praxis als auch die Information über besonders aktuelle wirtschaftliche und forstpolitische Fragestellungen. Erste gemeinsame Tagung 1899 1899 kam es zur ersten gemeinsamen Tagung mit dem Österreichischen Reichsforstverein, dem Vorläufer des heutigen Österreichischen Forstvereins. Schwerpunkt war damals die Diskussion über weite Pflanzverbände (2000 bis 2500 Stück pro ha) im Zusammenhang mit Zuwachsleistung, Widerstandsfähigkeit gegen Schneedruck und Astigkeit. Weltkrieg und die finanzielle Not des Waldbesitzes brachten es mit sich, dass es erst 1930 wieder zu einer gemeinsa- Das letzte Mal fand die Österr. Forsttagung im Jahre 2008 in Klagenfurt statt. men Tagung mit dem Österreichischen Reichsforstverein kam, der seit 1927 als Dachverband aller Landesforstvereine firmierte. Man beschäftigte sich mit der Provenienzfrage des Saatgutes und setzte sich bereits damals für eine wirksame staatliche Kontrolle der Herkunftsbezeichnung bei den vom Handel in den Verkehr gebrachten Waldsamen ein. Noch einmal führte vor der Auflösung des Vereins im Jahre 1938 eine Österreichische Forsttagung alle forstlich Interessierten im Jahre 1936 nach Klagenfurt, wobei die drei Tage dauernden Exkursionen die Zusammenarbeit von Waldwirtschaft und Holzverarbeitungsbetrieben anhand einzelner Beispiele thematisier- Eröffnung der Österreichischen Forsttagung 2008 in Kärnten. Seite 8 ten. Nach langjähriger kriegsbedingter Unterbrechung waren die Forstaufschließung durch Waldwegebau und der Holztransport mittels Seilgeräten, die damals gerade ihre Erfolgsstory begannen, die wichtigsten Themen auf der ersten gemeinsamen Tagung nach Kriegsende in Pörtschach im Jahre 1953. Ab 1960 begann dann die enge Kooperation des Kärntner und des Österreichischen Forstvereins mit der Holzmesse Klagenfurt, die bis heute ununterbrochen andauert. Die Entwicklung der Holzverwertung in Österreich war ein wichtiges Anliegen, daneben aber waren die Wahrung der Nachhaltigkeit und die Erhaltung der Wohlfahrtswirkungen zentrale Schwerpunkte der Exkursionen, die in die Schutzwaldgebiete von Gerlitzen, Trögern und Koralm führten. Die erwähnte Zusammenarbeit führte dazu, dass eine Reihe von Österreichischen Forsttagungen in Klagenfurt abgehalten wurden, die schwerpunktmäßig die Kooperation der Forst- und Holzwirtschaft (1976) sowie die Herausforderung neuer Marktstrukturen (1987) und den Arbeitsplatz Wald (1995) im weitesten Sinn als Leitthemen hatten. Waldschadensdiskussion und die zunehmenden Ansprüche der Gesellschaft an den Wald waren der Anlass, dass sich die Österreichische Forsttagung 1982 in Villach ausdrücklich zur Erhaltung KFV Info 75/September 2014 F O R S T T A G U N G Inhaltsbeschreibungen der Vorträge bei der Österreichischen Forstvereinstagung in Kooperation mit den Klagenfurter Forst- und Holzimpulsen IST DIE FORST- UND HOLZWIRTSCHAFT ATTRAKTIV GENUG AM ARBEITSMARKT? Wir fragen nach! Die Veranstaltung widmet sich der Entwicklung des Arbeitsmarktes und der Berufsfelder im Laufe der Geschichte, zeigt die gegenwärtige Situation und die Erfahrungen von ArbeitnehmerInnen und Arbeitgeber und wagt einen Blick in die Zukunft der Ausbildugswege. Am Anfang war der Holzknecht – Vom Erfahrungswissen zur forstlichen Bildung Der Ehrenpräsident des Österr. Forstvereines, FD Bertram Blin, bei der Eröffnung der Österr. Forsttagung 2008. der Wälder durch ihre Bewirtschaftung bekannte. Sie eröffnete damit auf breiter Ebene den Diskurs mit der Öffentlichkeit und versuchte, durch eine Vielzahl von Exkursionen die Problematik der Walderhaltung von den verschiedensten Seiten wie Forstschutz, Bestandesumwandlung, Wild, Tourismus, Schutzwald und intensive Waldbewirtschaftung anzusprechen. Die Forsttagung 2003 in Villach – zugleich die Feier des 50-jährigen Bestehens der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach – war der gesamten Forst- und Holzwirtschaft im AlpenAdria-Raum gewidmet, indem sie die gemeinsamen Interessen und die historische wie aktuelle Zusammenarbeit der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft mit den südlichen Nachbarländern betonte. Tagung 2008 mit „Vision 2020” Im Zeichen einer wiedererwachten Wertschätzung des Rohstoffes Holz, aber auch sich verändernder gesellschaftlicher Strukturen war „Vision 2020“ im Bereich der Forst- und Holzwirtschaft das Generalthema der gemeinsamen Tagung 2008 in Klagenfurt. Die angebotenen Exkursionen umfassten dabei das breite Spektrum, mit dem sich die Forst- und Holzwirtschaft in der heutigen Zeit auseinandersetzen muss, das nicht nur die gesamte Wertschöpfungskette im ländlichen Raum, sondern auch das Bedürfnis der Gesellschaft nach Schutz, Kultur und Erholung beinhaltet. KFV Info 75/September 2014 DI Andreas FISCHER, Chefredakteur Österreichische Forstzeitung, Österreichischer Agrarverlag DI Fischer beleuchtet die wichtigsten Entwicklungsschritte und Meilensteine in der forstund holzwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung, die oftmals mit historischen/politischen Ereignissen einhergingen. Geniale Holzjobs – So vielfältig sind die Berufe in der Forst- und Holzwirtschaft heute DI Rüdiger LEX, GF proHolz Tirol DI Lex zeigt den gegenwärtigen Stand der Berufsfelder in der Forst- und Holzwirtschaft Österreichs und spannt den weiten Bogen von Lehrberufen bis zur universitären Bildung. Knochenjob, Naturverbundenheit, Büroalltag – Image und Wirklichkeit der Arbeit in der Forst- und Holzwirtschaft 4 ArbeitnehmerInnen aus der Forst- und Holzwirtschaft erzählen aus der Praxis Vier PraktikerInnen erzählen aus ihrem Berufsleben, über den Unterschied zwischen ursprünglicher Erwartung und tatsächlichem Alltag, zeigen mögliche Defizite in den Ausbildungswegen auf und generieren Verbesserungsvorschläge. Der Arbeitsmarkt aus Unternehmersicht – Erwartungen und Angebote an die ArbeitnehmerInnen OFM Dr. Lutz PICKENPACK, Forstbetrieb Franz Mayr-Melnhof-Saurau Dipl.-Betriebswirt (FH) Roland PFLIEGER, Binder Beteiligung AG Die Unternehmervertreter stellen sich den Fragen, inwiefern die BerufsanwärterInnen für die Praxis gerüstet sind, was sie sich in Zukunft von Aus- und Weiterbildungseinrichtungen erwarten, wie sie selber den ArbeitnehmerInnen ein attraktives Arbeitsumfeld bieten und was sie sich für die Zukunft wünschen. Regionalität und Attraktivität – Aktuelle Studienergebnisse zum Arbeitsmarkt der Forst-Holz-Branche in der Steiermark DI (FH) Erhard PRETTERHOFER, GF Holzcluster Steiermark DI Pretterhofer präsentiert brandaktuelle Ergebnisse einer Umfrage (Juni 2014) unter steirischen Vertretern aus der Holzbranche, die u.a. die Attraktivität der Branche am Arbeitsmarkt bewerten sollten. Somit können die vorangegangenen Aussagen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitgebervertreter gleich in Relation zu den Ergebnissen der Studie gestellt werden. Nischendasein oder Karriereschmiede – Wie zukunftsfähig ist die Ausbildung in der Forst- und Holzwirtschaft? DI Martin NÖBAUER, Abteilungsleiter der Abteilung IV/2 – „Forstliche Aus-und Weiterbildung“ im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Univ. Prof. DI Dr. nat. techn. Dr. h. c. Alfred TEISCHINGER, Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Holzforschung DI Nöbauer (Forstwirtschaft) und Prof. Teischinger (Holzwirtschaft) wagen einen kritischen Blick in die Zukunft der fachlichen Ausbildung, beleuchten neue Trends und Entwicklungen, bewerten Chancen und Risiken und stellen auch internationale Vergleiche an. Seite 9 F O R S T T A G U N G 1 Ausbildungsstätten – Motoren des Fortschritts Überbetriebliche Ausbildungsstätten sind Motoren des berufsspezifischen Fortschrittes Die Forstlichen Ausbildungsstätten orientieren sich in ihren Tätigkeiten am Bedarf der forstlichen Praxis. Zentrale Zielsetzung der Kurs- und Seminarveranstaltungen ist das Faktum, dass die Absolventen im Wirtschaftsprozess durch die Aus- und Weiterbildung Vorteile bekommen müssen. In Form von Kursen bis hin zu ganzen Ausbildungen aus dem Bereich Forst kann die FAST Ossiach als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis bereits auf eine jahrzehntelange Expertise hinweisen. Erfreuliches Fazit: mittlerweile besuchten rund 228.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die am Ossiacher See gelegene Bildungsstätte. Strategische Ausrichtung in Analogie zu den Haupttätigkeitsbereichen des BFW Um seine Ziele zu erreichen, orientiert sich das BFW an forst-, umwelt- und gesellschaftspolitisch relevanten Themen, über welche die unterschiedlichen Leistungen des BFW einer Fachöffentlichkeit, aber auch der breiten Öffentlichkeit vermittelt werden sollen. Das Generalthema ist „Wald und Gesellschaft“, darunter werden gesellschaftlich relevante Antworten zu folgenden Themen gesucht: • Wald und seine Bewirtschaftung • Wald und Klima • Wald und Bioenergie • Wald und Biodiversität • Wald und Naturgefahren Nachfolgende Arbeitsbereiche und die in diesen Bereichen erbrachten Leistungen tragen zur Erreichung der Ziele des BFW bei, die Forstlichen Ausbildungsstätten unterstützen diesen Prozess nach Kräften. Themenparcours „Moderne Holzernteverfahren im Seilgelände“ Vorgesehen sind 3 Prozessor-Kippmastgeräte im Baumverfahren bergauf und ein Seilgerät im Sortimentsverfahren bergab: • MM-Wanderfalke 3-t mit Woody 60 Harvesterkopf 2-Seilsystem bergauf, Laufwagen Prisys mit hydraulischer Zwangsausspulung des Zugseiles; Tragseil: 18 mm verdichtet, MBK 282 kN, max. Betriebsspannung 94 kN • Koller K 507 GH mit Woody 60 Harvesterkopf 2-Seilsystem bergauf, Laufwagen MSK 3 mit motorischer Zwangsausspulung des Zugseiles; verdichtetes Tragseil, MBK 453 kN, max. Betriebsspannung 151 kN • Konrad Mounty 3000 mit Woody 50 Harvesterkopf zur Verfügung gestellt von der Fa. Konrad – Forsttechnik; 2-Seilsystem bergauf, Laufwagen Liftliner mit integrierter Lastseilwinde; Tragseil: 20mm verdichtet, MBK 342,9 kN, max. Betriebsspannung 114,3 kN • Tröstl TST 600 3,5 t Anhängergerät 3-Seilsystem bergab im Sortimentsverfahren; Laufwagen LW 3500 / I, 3-Trommelsystem mit Lastseilausspulung durch Arbeitsseil; Tragseil: 18,5 mm verdichtet, MBK 369 kN, max. Betriebsspannung 123 kN Seite 10 DI Johann ZÖSCHER Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach des BFW Innovation für Wirtschaft Aus- und Weiterbildung sowie Forschung sichert Innovation! Nur durch die Förderung innovativer Köpfe kann eine Branche langfristig erfolgreich sein. Gerade bei Waldarbeit und Holzernte muss der ergonomischen und technischen Weiterentwicklung der Holzerntemethoden zentrales Augenmerk geschenkt werden. Die großen Herausforderungen liegen in einer effizienten und trotzdem schonenden Ernte des Roh- und Lebensstoffes Holz. Vertiefende Kooperationen mit Forstbetrieben und Forstmaschinenherstellern Für eine Bildungsinstitution ist es von eminenter Wichtigkeit, mit aktueller und moderner Technologie zu arbeiten sowie innovative Prozesse mit zu begleiten. Dem entsprechend ist eine partnerschaftliche Kooperation mit Forstbetrieben und speziell mit Forstmaschinenherstellern eine zentrale Strategie. Im Interesse der Wirtschaft kann auf diese Art und Weise Technologietransfer an potenzielle Interessenten für moderne Forsttechnik erfolgen. Neben technologischer Kompetenz kann in unseren Bildungsprogrammen auch methodische Kompetenz vermittelt werden. Diese gelebte Kooperation ist Teil der Exkursion im Rahmen der Österreichischen Forsttagung. KFV Info 75/September 2014 E X K U R S I O N 1 Spürhunde zur Detektion von Quarantäneschädlingen an Bäumen und deren Ausbildung an der FAST Ossiach Mit dem jährlich ansteigenden internationalen Warenverkehr infolge der zunehmenden Globalisierung werden auch Schädlinge und Krankheiten zwischen den Kontinenten und Ländern verschleppt. Schädlinge und Krankheiten, die aufgrund einer internationalen Risikoanalyse als Schadorganismen mit potentieller ökonomischer und ökologischer Bedeutung für das Gebiet eingestuft werden, werden als Quarantäneschadorganismen bezeichnet. Zu den in Europa und den USA am meisten gefürchteten Schädlingen zählen der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) Anoplophora glabripennis M. und der Citrusbockkäfer (CLB) Anoplophora chinensis F., weil fast alle Laubbaumarten und z. T. auch Strauchgehölze befallen werden können. Die Einschleppungen von ALB aus Asien erfolgen © Ute Hoyer-Tomiczek, BFW Wien vorwiegend über Verpackungsholz, von CLB über Pflanzenware. Derzeit sind 17 ALB-Befallsgebiete in Europa (AT, CH, DE, FR, IT, NL, UK) bekannt. CLBBefallsgebiete gibt es hauptsächlich in Italien, Kroatien und den Niederlanden. Aufgrund der versteckten Entwicklung als Larve im Holz ist eine visuelle Erkennung sehr schwierig. Daher wurde 2009 am Institut für Waldschutz des BFW die Spürhunde-Detektionsmethode für ALB/ CLB entwickelt, die inzwischen international anerkannt und im Einsatz ist. ALB/ CLB-Spürhunde können universell bei der Importkontrolle von Verpackungsholz und Pflanzenware sowie in Befallsgebieten beim Monitoring eingesetzt werden. Dabei ist die geruchsorientierte Trefferquote der Spürhunde wesentlich höher als die visuelle des Menschen. Seit Herbst 2011 bietet das BFW-Waldschutzinstitut an der FAST Ossiach die Grundausbildung für solche Spürhundeteams an, die aus zwei einwöchigen Modulen besteht. Inzwischen wurden 45 Spürhunde und 35 HundeführerInnen aus AT, DE und CH ausgebildet, weitere 11 Teams folgen heuer noch. Neue Durchforstungskonzepte für die Bewirtschaftung von Fichtenbeständen Zur Absicherung des forstlichen Wissens und zur Veranschaulichung von neuen Konzepten sind die Anlage, kontinuierliche Beobachtung und Präsentation von Dauerversuchen unentbehrlich. Am Ossiacher Tauern befinden sich dazu zwei Versuchsanlagen des BFW. Beide sind als Demonstrationsobjekte auch in den Lehrbetrieb der FAST Ossiach eingebunden. Auf einer eher „traditionell“ bewirtschafteten Fläche „Tauernteich“ wurde eine Parzelle seit längeren nach dem Ausleseprinzip behandelt und die Vergleichsparzelle daneben blieb unbehandelt. Die derzeit gemessenen Oberhöhen liegen mit 33 Meter weit über den höchsten Ertragstafelbonitäten. Auch die Vorräte sind beindruckend: Im Alter von 56 Jahren stocken dort 760 bzw. 860 Vor- KFV Info 75/September 2014 ratsfestmeter. Unter Einschluss der Vornutzung erreicht die durchforstete Parzelle eine Gesamtwuchsleistung von 1270 VfmSmR, die unbehandelte unter Einrechnung der stehend abgestorbenen bzw. liegenden Stämme hingegen 1100 Vfm. Vor einigen Jahren wurde in einem benachbarten, jüngeren Bestand ein weiterer Versuch „Tauernwald“ angelegt: Dort soll untersucht werden, inwieweit sich eine einmalige und extrem starke Reduktion im weiteren Verlauf auf Bestandeszuwachs und –stabilität auswirken wird. Als Vergleich dazu wurden eine „normale“ Auslesedurchforstungsparzelle und eine Nullparzelle ohne Eingriffe eingerichtet. In einem einzigen Eingriff wurden die Stammzahlen von mehr als 3000 pro Hektar auf 340 Stämme (auf Endbaumzahlen) abgesenkt. Nachfolgend fielen noch einige Bäume aus, so dass die Stammzahl nun 280 pro DI Dr. Markus Neumann, BFW Wien, Institut für Waldwachstum und Waldbau Hektar beträgt. Die Auslesedurchforstungsvariante hat mit 940 eine dreimal höhere Stammzahl und die Nullfläche liegt derzeit bei knapp 2000 Stämmen. Die erreichten Wuchsleistungen in den Jahren seit 2006 werden zu Diskussionen vor Ort Anlass geben. Seite 11 F O R S T T A G U N G 2 Ausbildung trifft Wald und Holz Der Kärntner Waldpflegeverein dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken. Seine Hauptaufgaben sind die Vorbeugung von Elementarschäden durch rechtzeitige Waldpflegeeingriffe sowie die Aus- und Weiterbildung der Waldbesitzer. Diese Aufgaben werden momentan durch das Förderungsprojekt „Ausbildung trifft Wald“ im Rahmen des Programmes zur Ländlichen Entwicklung 2007-2013 umgesetzt. Mitglieder beim Kärntner Waldpflegeverein sind alle namhaften forstlichen Institutionen in Kärnten. Zurzeit werden beim Kärntner Waldpflegeverein rund 26 Waldpflegetrainer und zwei Förster beschäftigt und es werden mit diesen 650 Waldbesitzer pro Jahr betreut und dabei über 1.300 Hektar Wald gepflegt; das entspricht 31.000 Stunden Waldpflegetraining! Das Förderungsvolumen für dieses Projekt beträgt aktuell knapp eine Million Euro pro Jahr, wobei es sich hauptsächlich um eine Personalkostenförderung handelt. Alle Mitarbeiter des Vereins sind forstlich bestens ausgebildet. Neben einer Grundausbildung als Forstfacharbeiter, Forstschutzorgan, Forstwart oder Forstwirtschaftsmeister, werden permanent Seite 12 Landesforstdirektor DI Gerolf Baumgarnter Kärntner Waldpflegeverein Klagenfurt alle Mitarbeiter in forstlichen als auch in nicht forstlichen internen Weiterbildungsmaßnahmen geschult, um die Waldbesitzer optimal betreuen zu können. Durch die Bereitstellung dieser Waldpflegetrainer und die zwingende Mitarbeit des Waldbesitzers kann individuell auf sämtliche Bedürfnisse und Fragen eingegangen werden. Gemeinsam wird ein Waldpflegekonzept erarbeitet, welches auf die Betriebsziele und den jeweiligen Standort abgestimmt ist. Ing. Stefan Rinner, Geschäftsführer des Kärntner Waldpflegevereines Klagenfurt am Wörthersee Im Anschluss setzen der Waldpflegetrainer und der Waldeigentümer in gemeinsamer Waldarbeit das Konzept in die Praxis um. Nach diesem Waldpflegetraining sollte der Waldbesitzer das Erlernte auch selbständig in seinem Wald umsetzen können und somit seinen Wald auch als „Arbeitsplatz“ nutzen… KFV Info 75/September 2014 E X K U R S I O N Das Benediktinerstift St. Paul ausreichenden Deckungsbeitrag für die Aufgaben des Stiftes erwirtschaften kann und weiterhin attraktive Arbeitsplätze erhalten bleiben, werden die Wälder intensiv bewirtschaftet. Dabei gilt es nicht nur, sich den unsicheren Auswirkungen des Klimawandels zu stellen, sondern sich auch mit dem zunehmenden Einfluss touristischer Nutzung, der Inanspruchnahmen durch Infrastrukturunternehmen und mit den Begehrlichkeiten des Naturschutzes auseinanderzusetzen. erhebt sich auf einem Felskegel des Unteren Lavanttales, eingebettet in die fruchtbare Landschaft, umgeben von Wäldern der St. Pauler Berge. In der mehr als 900-jährigen wechselvollen DI Dr. Bernhart Binder, Forstdirektor des Benediktinerstiftes St. Paul Geschichte gestalteten die Mönche des Stiftes mit den Mitarbeitern durch die Bewirtschaftung der Felder und Wälder die Landschaft mit. Durch die spirituellen, multikulturellen und multifunktionellen Aufgaben bietet das Benediktinerstift St. Paul zahlreiche Arbeitsplätze. Die Forstwirtschaft mit ca. 2.600 ha stellt ein wichtiges wirtschaftliches Standbein des Stiftes mit seinen 14 Mönchen dar. Mit eigenen Mitarbeitern und mit Hilfe von Unternehmern und Landwirten werden die Aufgaben im Wald erfüllt. Die Holzprodukte in Form von Sägerundholz und Industrieholz werden vorwiegend an die Sägebetriebe im Lavanttal und an die Papierfabrik in Frantschach-St. Gertraud geliefert, damit die Wertschöpfung überwiegend in der Region bleibt. Die Waldungen erstrecken sich von den tiefen Talböden in 380 m Seehöhe bis zur Baumgrenze auf der Koralpe. Dadurch ergibt sich ein mannigfaltiges Bild von natürlichen und menschlich beeinflussten KFV Info 75/September 2014 2 Waldgesellschaften. Damit der Forstwirtschaftsbetrieb auch in Hinkunft einen Die Exkursion im Stift St. Paul bietet neben kulturellen Eindrücken einen kurzen forstlichen Abriss der Arbeiten in den laubholzreichen St. Pauler Bergen. Ergänzt wird die Exkursion durch Hinweise auf alternative Einkommensmöglichkeiten im stiftlichen Wirtschaftsbetrieb. Die Firma GT-Haus ist spezialisiert auf den Bau von individuellen, hochwertigen Naturhäusern, gefertigt mit der neuen GT-Massiv-Holz-Mauer oder alternativ mit ökologischen GT-Holzriegelwänden. Die Massiv-Holz-Mauer ist eine reine Vollholzwand mit einer Dicke bis zu 34,5 cm, bestehend aus beliebig breiten, getrockneten 23 mm Seitenwarebrettern. Die Bretter werden mit einem Wechselfalz versehen und mit vielen kleinen Nuten, die einen Luftpolster bilden, profiliert. Durch diese stehende Luftschicht wird der Dämmwert der Wand um ca. 30 % gegenüber dem Vollholz verbessert, der Wandaufbau kann also insgesamt schlanker gehalten werden. Profil-HolzElemente ergänzen nun das System der Massiv- Holz-Mauer um Dach- und Deckenelemente und ermöglichen es, den kompletten Rohbau eines Wohngebäudes in massiver Holzbauweise zu realisieren. Wohlfühlhäuser aus reinem Massivholz Anton Geißelbacher, Firmengründer und Geschäftsführer der Firma GT-Haus ohne Chemie begeistern durch ihr behagliches Wohnklima und den hohen Dämmwert. Sie gestatten originelle Architektur, punkten durch simple Konstruktion und Statik sowie maßgenaue Anfertigung und kurze Aufbauzeit. Das Holz stammt aus der Region. Die Firma beschäftigt 25 Mitarbeiter. Seite 13 F O R S T T A G U N G 3 Wo liegen die Grenzen forstlichen Handelns? DI Alfred Steininger Österreichische Bundesforste AG Forstbetrieb Kärnten-Lungau Organisation: DI Alfred Steininger – ÖBF AG Revierleiter Ing. Hubert Angerer – ÖBF AG DI Peter Honsig-Erlenburg - BFI-Villach Freitag, 5. September 2014 Abfahrt: 7.30 Uhr – Minimundus – Parkplatz, Klagenfurt Ankunft: 17.30 Uhr – Minimundus – Parkplatz, Klagenfurt Verpflegung: Die ÖBF AG ladet zur Mittagsjause im Wald ein. V.r.n.l.: Bezirksforstinspektor DI Peter Honsig Erlenburg, BFI Villach, Revierleiter Ing. Hubert Angerer und DI Alfred Steininger von den ÖBF organisieren diese Exkursion. Massenvermehrung des sechszähnigen Kiefernborkenkäfers führte zum Kiefernsterben. Hochtal von Bad Bleiberg – die ÖBf AG ist seit 1994 Eigentümerin des Forstbesitzes der Bleiberger Bergwerksunion. Seite 14 KFV Info 75/September 2014 E X K U R S I O N 3 Inhalte: • Die Waldfunktionen des Dobratsch und Erzberges: vom Wirtschaftswald bis zum extremen Objektschutzwald • Das Schutzwaldprojekt „Bleiberger Erzberg“ • Kiefernsterben in Bleiberg • Forststraßenbau im Extemgelände • Der große Waldbrand am Erzberg – 10 Jahre danach • Bleiberger Forstgeschichte im Hinblick auf Bergbau und Wappenrecht • Wald-Weide-Trennung und Jagdbewirtschaftung als Herausforderung • Terra Mystika: zeitgeschichtliche Reise im Berg Die ÖBf AG ist seit 1994 Eigentümerin des Forstbesitzes der Bleiberger Bergwerks Union. Das Bleiberger Hochtal erstreckt sich auf einer Seehöhe von 920 m in Ost-West-Richtung zwischen dem Dobratsch im Süden und dem Erzberg im Norden. Viele Jahrhunderte prägte der Bergbau das Waldbild und führte zu regelrechten Umweltkatastrophen (Rauchschäden, Wasserverunreinigungen, Lawinenabgänge durch instabile Schutzwälder etc.) im heutigen Sinne. Aufgrund der Waldgeschichte und Geländeausformung kommt der Schutzfunktion der umliegenden Wälder in Bleiberg die größte Bedeutung zu. Ein Großteil der Schutzwälder weist eine Objektschutzwirkung auf. Der Dobratsch als Wasserberg für die Stadt Villach hat neben der hohen Wohlfahrtsfunktion auch als Wander- und Ausflugsziel ganzjährig für Naturliebhaber eine große Bedeutung. Natura 2000, Naturschutz, Wasserschutz und Landschaftsschutzgebiete sind im Naturpark Dobratsch zusammengefasst und haben direkt und indirekt Auswirkungen auf die forstliche Bewirtschaftung. Die Waldbrandfläche im Jahr 2003. Nach dem Föhnsturm im November 2002 entstand eine ca. 20 ha große Windwurffläche. Bei der Aufarbeitung im März 2003 entfachte sich durch eine Unachtsamkeit eines Forstarbeiters ein Waldbrand auf einer 25 ha großen Fläche, welcher erst nach 17 Tagen gelöscht werden konnte. Dieses Ereignis war Auslöser, dass das lange geplante Schutzwaldprojekt „Bleiberger Erzberg“ mit einer Fläche von ca. 1.000 ha in Angriff genommen wurde. Im Zuge des Projektes wurde auch eine Forststraße im schwierigsten Baugelände errichtet. Gemeinsam mit der FD Foscari wurde eine Gamsund Rotwildreduktion eingeleitet. Das Zusammenspiel von langer Trockenheit, Hagelschlag und Stein- schlagschäden führte in den letzten Jahren zu einer sukzessiven Massenvermehrung des sechszähnigen Kiefernborkenkäfers (Ips acuminatus) und einem flächigen Absterben der Weißkiefer im extremen Objektschutzwald, was zu heftigen Diskussionen bei der Bevölkerung führte. Zum Abschluss der Exkursion ist ab 14.00 Uhr der Besuch der Terra Mystica geplant. Über den österreichweit einzigen, für Besucher befahrbaren Schaftaufzug gelangt man in den historisch wissenschaftlichen Teil des angeschlossenen Bergbaumuseums mit 700 Jahren Bergbaugeschichte. Im gesamten Bergwerk herrscht ein besonderes Stollenklima mit konstanten 9 ° C. Die insgesamt 25 ha große Waldbrandfläche im Jahr 2014. KFV Info 75/September 2014 Seite 15 F O R S T T A G U N G 4 Ertragsoptimierung im Naturverjüngungsbetrieb Organisation: Ing. Wilhelm Himmelbauer, Forstbetrieb Reichenfels, Wolfsberg Andreas u. Astrid Rittler, Gut Lichtengraben, Bad. St.Leonhard Ing. Johann Hochegger, Stora Enso WP Bad St. Leonhard GmbH DI Dr. Eckart Senitza, Obm. Pro Silva Austria Abfahrt: 07.30 Uhr Minimundus Klagenfurt, Zusteigemöglichkeit 8.15 Uhr Parkplatz Autobahnraststätte Völkermarkt in einen gemischten Land-, Forst-, Tourismus- und Fischereibetrieb • Sägeindustrie und Produktinnovation „mit Leimholzprodukten zum Erfolg“ Die Forstbetrieb Reichenfels Ges.m.b.H. ist eine Tochtergesellschaft der Olanger Seilbahnen AG (Südtirol). Die Fläche stammt aus dem ehemaligen HESPABesitz und wurde 1998 gekauft. Betriebsziel Waldbau 18.00 Uhr Minimundus Klagenfurt Begehbarkeit: leicht, festes Schuhwerk – Verpflegung: Mittagsimbiss auf Gut Lichtengraben • Erhaltung und Steigerung des Vermögenswertes des Waldes • jährliche Ertragserwirtschaftung aus dem Wald mit Hilfe der biologischen Automation • die Erhaltung der Stabilität des Ökosystems Wald Inhalte: Jagd Rückkehr: • Bewirtschaftungsgrundsätze und Er folgspotenziale im Naturverjüngungsbetrieb – Ertragoptimierung durch einzelbaumweise Hiebsreife • Stabilität und Risikominimierung ohne „Umtriebszeit“ • Planung und Organisation kleinflächig differenzierter Pflege- und Nutzungsmaßnahmen • Auszeige und Wertzuwachs in strukturierten Waldbeständen • Wald-Wild-Management, Rotwildbewirtschaftungskonzept „Saualpe“ • Räucherforelle und Renaissanceschloss: Gut Lichtengraben – Einblick Foto: W. Himmelbauer DI Dr. Eckart Senitza Obmann Pro Silva A Poitschach 2 9560 Feldkirchen • das Ziel „Wald mit Wild, aber Wald vor Wild“ wird durch ein modernes WaldWild-Management erreicht. Beschreibung 910 ha Gesamtfläche, davon 853 ha Wald, 2 ha Wildwiesen. Ein Förster ist als Revierleiter angestellt. Die Waldarbeit wird von Schlägerungsunternehmern der Umgebung sowie durch Bauernakkordanten ausgeführt. Lage Der Forstbetrieb Reichenfels liegt im oberen Lavanttal am Nordosthang vom Wilhelm Himmelbauer fliegt seit 1981 Drachen vor allem im Lavanttal in Österreich. „Ich bin Förster in Kärnten. Für viele Naturnutzer ist es schwer nachvollziehbar, welche Aktivitäten unsere Wildtiere stören und welche sie ignorieren. Mich faszinieren die überlegenen Flugkünste der Greifvögel und Störche und mit wie wenig Respekt sie uns deshalb begegnen.“ Hohenwart, dem nördlichen Ausläufer der Saualpe. Die Seehöhen erstrecken sich von 1050 bis 1550 m, die mittlere Seehöhe liegt bei 1325 m. Die durchschnittliche Hangneigung beträgt 45%. Der Untergrund besteht aus altkristallinem Glimmerschiefer und Glimmergneis mit tiefgründigen Braunerden. Die natürlichen Waldgesellschaften sind der montane Fichten-(Tannen)-Wald sowie der tiefsubalpine Fichtenwald mit Lärche. Waldzustand Als Folge massiver Schneebrüche in den Jahren 1976 und 1979 sowie einer gleichzeitig beschleunigten Umwandlung total geschälter Bestände entfallen derzeit 24% der Fläche auf die 2. Altersklasse. 35% der Wälder sind über 120 Jahre alt. 86% des Vorrates sind Fichte, 12% Lärche, welche aber in der 3. und 4. Altersklasse fehlt. Die 1. und 2. Altersklasse weist vermehrt Mischbaumarten auf, die in Zäunen künstlich eingebracht wurden. Im Revier befinden sich 50 Zaunflächen mit insgesamt 45 ha. In den Altersklassen 3 bis 5 sind zwischen 60% und 80% der Stammzahl geschält. Seite 16 KFV Info 75/September 2014 E X K U R S I O N Erschließung Der Forstbetrieb Reichenfels verfügt über eine Forststraßendichte von ca. 55 lfm/ha. Dazu kommt etwa die gleiche Länge an sekundären Rückewegen. Forstbetriebsplanung Die Operate der HESPA-Domäne basierten auf Stichprobeninventuren mit fixem Probekreis und daraus gemessenen Veränderungen sowie bestandesweiser Taxation mit waldbaulicher Planung und der thematischen Kartografie. Derzeit stocken etwa 290 Vfm/ha. Die letzte Zuwachsmessung 1979/1988 ergab 5.170 Efm pro Jahr. Waldbewirtschaftung Seit 1999 wurden jährlich 5.100 Efm genutzt, davon 33% in der Vornutzung. Die Jahresmengen streuten je nach Holzmarktsituation zwischen 2.800 und 10.600 Efm, die Anteile der Vornutzung zwischen 19% und 43%, durchschnittlich 30%. Verjüngte Baumarten Seit 1999 wurden bei einer Gesamtnutzungsmenge von ca. 70.000 Efm ca. 10.000 Lärchen aufgeforstet, 7.500 davon allein auf den Windwurfflächen aus dem Jahr 2002. Waldpflege Seit 1999 wurden jährlich auf ca. 17 ha Dickungspflege durchgeführt. Biologische Automation Unter Einhaltung der Pflegekette beginnend bei der Dickungspflege über Erstund Folgedurchforstung bis hin zur Zielstärkennutzung wird sowohl die vertikale Schichtung als auch die Durchmesserstreuung konsequent gefördert. Ziel dabei ist nicht nur die Ausnützung des hohen laufenden Massen-, sondern vor allem des Wertzuwachses in den über 120-jährigen Beständen, der bei Anwendung der Hilfstafeln für die Forstwirtschaft generell massiv unterschätzt wird. Langfristige Erfolgspotentiale • Durchmesserstreuung und vertikale Schichtung • Konzentration auf Wertzuwachsträger • Nach Entnahme der Z-Stämme im Zuge der Zielstärkennutzung verbleibt ein Bestand mit mittleren Durchmessern • Verlängerung der Umtriebszeit verlängert auch den Zeitraum für potentielle Naturverjüngung • Im Idealfall führt diese Methode zu einer Dauerbestockung KFV Info 75/September 2014 Exkursionsthemen: • Wertzuwachs Zuwachsmessung auf permanenter Stichprobe, Vergleich 1970/1979/1988/2008 ET-Vergleich: Laufender Zuwachs, Durchschnittlicher Gesamtzuwachs, Wertveränderungen • Strategien zur Optimierung Entmischung – Ergänzungspflanzung mit Lärche Pflegekette – Strukturierende Stammzahlreduktion K-Wert-Methode – Durchmesserabhängige Beurteilung des Konkurrenzdrucks Holzauszeige – Schlechte Sichtbarkeit Flexibilität 4 • Räumliche Unordnung Einzelstamm statt Einzelbestand Professionelle Fällung und Rückung Schadholzaufarbeitung • Wildbewirtschaftung Wildschäden Bejagbarkeit, Abschussnehmer, Jagdgäste Zonierung, gestaffelter Jagddruck • Betriebsplanung Chaos mit System Schwierigkeit der Flächenabgrenzung keine Zuordnung von Nutzungsmengen Stora Enso, Bad St. Leonhard: Integrierte Produktion von Brettsperrholz Mit einem Jahreseinschnitt von über 780.000 Festmeter Rundholz ist Stora Enso Timber Bad St. Leonhard GmbH das größte Sägewerk Kärntens. 80 % des Rundholzes kommen aus Österreich (Kärnten und Steiermark). Mehr als 430.000 Kubikmeter Schnittholz wird im Jahr erzeugt – ein großer Teil davon getrocknet und gehobelt. Die Haupt-Absatzmärkte sind Österreich, Deutschland, Italien, Japan, Amerika und die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens. Mit seinen 234 Mitarbeitern zählt unser Betrieb zu den größten Arbeitgebern der Region und damit zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor. Er beschäftigt sich seit Jahren mit der Verbesserung der Auswirkung des Betriebes auf die Umwelt. Neben diesem Umweltmanagement haben wir auch ein Sicherheits- und Gesundheitsmanagement installiert. Diese beiden Managementsysteme wurden auch von akkreditierten Gutachtern geprüft und mit Zertifikaten ausgezeichnet. Mit der Investition in ein Werk zur Herstellung von großformatigen Holzplatten mit bis zu 3 x 16m wurde auch am Kärntner Standort von Stora Enso eine Weiterverarbeitung von Schnittholz etabliert. Dieses Produkt aus kreuzweise verleimten Holzlagen wird unter der Marke CLT vertrieben. CLT steht dabei für Cross Laminated Timber und wird im deutschsprachigen Raum auch als Brettsperrholz bezeichnet. Das massive CLT aus Fichtenholz wird vorwiegend im Wohnbau für Ein- und Mehrfamilienhäuser verwendet, es wird aber auch gerne im Industrie-, Gewerbe und Ingenieurbau eingesetzt. Komplette Rohbausätze aus Wand-, Decken- und auch Dachelementen werden fertig zugeschnitten vom Werk direkt auf die Baustelle geliefert. Dort werden die Elemente mit einem Kran versetzt und der Rohbau eines üblichen Einfamilienhauses ist in ein bis zwei Tagen fertig errichtet. Dieses innovative und zukunftsweisende Produkt wird am Bau gut angenommen und erfreut sich guter Nachfrage. Ing. Johann Hochegger Stora Enso WP Bad St. Leonhard GmbH Seite 17 F O R S T T A G U N G 5 Die Forstverwaltung Hollenburg FM DI Hans Mattanovich Forstverwaltung Hollenburg Maria Rain Die Forstverwaltung Hollenburg umfasst einen ca. 8.500 ha großen Forstbetrieb in den Karawanken, einem Gebirgszug an der Südgrenze Kärntens und das ca. 600 ha große Revier Rehhof im Wienerwald. Inhaber beider Betriebsteile sind Dr. Johannes Kyrle und Dr. Paul Alexander Kyrle. Der Kärntner Betrieb umfasst zirka 6.000 ha Wirtschaftswald und Schutzwald, ca. 2.000 ha unproduktive Flächen und 500 ha Grünland, Acker und sonstige Flächen. Der überwiegende Teil der Forstflächen liegt in den Karawanken, einem Gebirgszug der südlichen Kalkalpen in einer Höhenlage von 500 bis 1500 m Seehöhe. Die Böden sind durchwegs wüchsige Braunlehme auf Kalk und Dolomit. Charakteristisch für die südlichen Kalkalpen sind Niederschlagsmengen von 1.500 bis 1.800 mm/Jahr, welche auf den Kalkstandorten von ausschlaggebender Bedeutung für das Pflanzenwachstum sind. Die dominierende Waldgesellschaft ist der hochmontane Fichten – Tannen – Buchenwald. Laut Forsteinrichtung setzen sich die Bestände aus 56 % Fichte, 7 % Tanne, 22 % Buche, 11 % Lärche, 2 % Kiefer und 2 % sonstiger Baumarten zusammen. Hiebsatz –Einschlag – Zuwachs Bei einem laufenden Zuwachs von 30.500 fm und einem Hiebsatz von 23.000 fm werden im Kärntner Betrieb je nach Marktlage und betrieblicher Erfordernis, jährlich 22.000 bis 24.500 fm eingeschlagen. Dazu kommen Einschläge von 4.000 fm im niederösterreichischen Revier. Ca. 19.000 fm Nadelholz werden fast ausschließlich an die Kärntner Sägeund Papierindustrie verkauft, 5.000 fm Laubholz werden zu 15 % über Händler nach Italien als Sägeholz vermarktet, 15 % als Faserholz und 70 % als Brennholz in unterschiedlichster Form abgesetzt. Nebenbetriebe: Jagd, Fischerei in drei Draustauseen, Forstgarten, Brennholz, eigener Fuhrpark, ein Durchfortsungsseilgerät, ein Schlepper. Seite 18 Waldbauliches Konzept Grundlage der forstlichen Planung ist die im Betrieb erstellte und jährlich fortgeführte Forsteinrichtung. Der Einschlag wird zu ca. 65 % in Form von Streifenhieben und kleineren Kahlschlägen durchgeführt. Plenterung und Femelung ist auf günstige Bringungslagen beschränkt. Im Seilgelände hat sich der Streifenhieb mittels Kippmastgerät mit Bergaufbringung absolut bewährt. Schlagbreiten von maximal einer Baumlänge sind ideal für die Seilarbeit und stellen ein rasches Aufkommen von Buchen- und Lärchenverjüngung sicher. 50 – 60 % Fichte aus eigener Produktion werden künstlich eingebracht. Kontrollierte Wildstände tragen dazu bei, dass in der Regel Kultursicherungszeiträume unter sieben Jahren erreicht werden. Exkursion Buchenwaldbewirtschaftung in den Karawanken Das Revier Gotschuchen der Forstverwaltung Hollenburg hat eine Größe von 1154 ha, wovon 797 ha auf die Betriebsklasse Wirtschaftswald entfallen. Das Revier Hollenburg wurde sehr früh durch Forststraßen erschlossen und daher auch in den ersten Nachkriegsjahren verstärkt genutzt. Dadurch überwiegen in diesem Betriebsteil Bestände der zweiten und dritten Altersklasse. Die Bestände stocken auf skelettreichen und meist seichtgründigen Braunerden auf Kalk und Dolomit In einer Seehöhe von 900 m bis 1500 m. Die Niederschläge erreichen in diesen, dem Hauptkamm der Karawanken vorgelagerten, Revieren 1600–1700 mm. Das Revier Gotschuchen befindet sich am Nordabhang des Schwarzgupf und das Gelände hat den Charakter einer großen Mulde. Es gibt auf Grund der Durchlässigkeit des Grundgesteins im gesamten Revier keine offene Wasserstelle. Diese Tatsache führte auch dazu, dass man bei Grabungsarbeiten für eine nutzbaren Wasserstelle in ca. 2 m Tiefe auf permanentes Eis stieß. Ein geologisches Phänomen welche auch heute noch beim sogenannten Eisloch beobachtet werden kann. Exkursionspunkt 1 Harvesterdurchforstung in Fichten Buchen Mischbeständen In den flacheren Unterhangstandorten des Reviers wurden in den letzten Jahren KFV Info 75/September 2014 E X K U R S I O N auf einer Fläche von ca. 50 ha Durchforstungen mit Harvester durchgeführt. Die Ausgangsbestände waren alle zwischen 50 und 65 Jahre alt, meist in der Jugend ungepflegt und enorm stammzahlreich. Es handelt sich um Mischbestände welche sich zu etwa 40 % aus Fichte und 45 % Buche sowie 15 % Lärche zusammensetzen. Die Fichte stammt aus künstlicher Verjüngung, Buche und Lärche haben sich natürlich verjüngt. Fehlende Stammzahlreduktion und Mischungsregelung haben dazu geführt, dass die Buche sehr stammzahlreich vorhanden ist und durchwegs sehr schlanke und kleinkronige Stämme ausgebildet hat. Die Herausforderung besteht nun darin, im Zuge der Durchforstung zu versuchen, die Kronenentwicklung der Buchen zu verbessern, ohne ein allzu hohes Betriebsrisiko einzugehen. Einzelne Buchen mit besser ausgeformten Kronen werden gezielt begünstigt, der Standraum von Fichte und Lärche wird im Zuge des Durchforstungseingriffes geregelt. Da die Erzielung von Buchen-Wertholz in den meisten Fällen ausgeschlossen scheint, gilt es andere Betriebsziele für die Baumart Buche zu definieren. Exkursionspunkt 2 Dickungspflege in buchenreichen Mischbeständen Die Bestände stammen aus Kunstverjüngungen nach Kahlschlägen. Es wurde mit nacktwurzeligen Fichten aus dem eigen Forstgarten aufgeforstet, Buche und Lärche haben sich natürlich verjüngt. Auf Grund der extrem hohen Stammzahl der Buchenverjüngung, droht diese die Fichte und die Lärche zu überwachsen. Ziel der Pflegemaßnahme ist es, eine Mischungsregelung zwischen den drei vorhandenen Baumarten herbeizuführen. Die Buche wird dort, wo sie zwischen der Fichte und der Lärche steht, so reduziert dass sie die beiden anderen Baumarten nicht überwachsen kann. Dort wo reine Buchengruppen vorhanden sind, werden diese belassen. Exkursionspunkt 3 Schneedruck in buchenreichen Jungbeständen Im Zuge der Nassschneeereignisse der letzten Jahre sind etliche zu spät gepflegte buchenreiche Flächen zusammengebrochen. An diesen Beispielen soll die Problematik der klimabedingt immer häufiger werdenden Schneedruckgefahr bei Buche und Lärche diskutiert werden. KFV Info 75/September 2014 5 Publikumsmagnet aus Holz proHolz Kärnten Klagenfurt am Wörthersee Foto: Holzbau Rubner Zu einem Publikumsmagneten hat sich der neue Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel entwickelt. Er ist einer der höchsten Aussichtstürme aus Holz weltweit und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Kärntner Landschaft. Der alte Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel war in die Jahre gekommen und massiv sanierungsbedürftig. Daher entschloss sich die Gemeinde Keutschach für einen Neubau und lud fünf Architekturbüros ein, ein neues Konzept vorzulegen. Die Klagenfurter Architekten Markus Klaura und Dietmar Kaden mit dem Villacher Tragwerksplaner Markus Lackner überzeugten die Juroren mit einem Entwurf, in dem Holz das vorrangige Material für die tragende Konstruktion ist. 500 Kubikmeter Hochwaldlärche Für die Holzkonstruktion wurde langsam wachsende, kräftige Hochwaldlärche vom Fuße des Großglockners verwendet. Insgesamt wurden 500 Kubikmeter Lärchenverbundholz verarbeitet. Hinauf kommt man mit dem Lift oder über eine Stiege. Die Aussicht kann man auf drei Plattformen genießen, die höchste liegt auf einer Höhe von 70,6 Metern und bietet einen 360-GradRundum-Blick. Alle drei Plattformen wurden aus Brettsperrholzplatten gefertigt. Die wettergeschützte und rundum verglaste Skybox kann für Veranstaltungen gemietet werden. Hinunter geht es nicht nur über Lift oder Treppe, sondern auch über die höchste überdachte Rutsche Europas mit einer Höhe von 51,4 Metern und einer Länge von 120 Metern. Rund 30 Sekunden dauert diese „Fahrt“. Zu ebener Erde gibt es ein Restaurant und einen Souvenirshop. Die Entscheidung für diesen Aussichtsturm aus Holz hat sich als richtig herausgestellt. Er ist bei Besuchern aus dem In- und Ausland sehr beliebt, hat sich bereits zu einem neuen Wahrzeichen des Bundeslandes Kärnten entwickelt und begeistert auch die Fachwelt. Holzbaupreis Kärnten So wurde das Bauwerk mit dem Holzbaupreis Kärnten 2013 ausgezeichnet. Die Juroren bezeichneten den Turm als „spannende, architektonisch und konstruktiv ästhetische und ausführungstechnische Meisterleistung.“ Sie waren beeindruckt von dem Effekt, wie die „Weichheit und Wärme des Holzes mit der Kühle des Stahles verschmilzt“. Seite 19 F O R S T T A G U N G WWG Kärnten GmbH – Service für Kleinwaldbesitzer Exkursionverlauf: • Abfahrt 7:30 Uhr Minimundus-Parkplatz Klagenfurt • Administration in der WWG Kärnten – Besuch des Regionalbüros in Brückl • Organisatorische Besonderheiten bei der Bewirtschaftung des Kleinwaldes – Besichtigung ausgewählter Einsatzflächen oPlanung und Koordination überbetrieblicher Holzernteeinsätze oHolzflusssteuerung im Kleinwald – eine logistische Herausforderung • Biomasseproduktion – Logistik vom Rundholzlager bis ins Werk • Rückkehr ca. 17:30 Uhr MinimundusParkplatz Klagenfurt Organisation und Leitung: Mag. Karl Kurath, Obmann Waldverband Kärnten und Geschäftsführer WWG Kärnten GmbH Ing. Christian Schmoliner, Geschäftsführer Waldverband Kärnten und WWG Region Lavanttal Die professionelle Betreuung von kleinen und mittleren Waldbesitzern ist mit besonderen Herausforderungen verbunden. Vor allem bei der gemeinschaftlichen Holzvermarktung und bei der Steuerung des Holzflusses (Ernte und Transport) ist spezielles Knowhow erforderlich. Ein gemeinsames und geschlossenes Auftreten am Markt, höchste Professionalität bei der Geschäftsabwicklung und die restlose Klärung von Haftungsfragen sind wesentliche Grundbedingungen für die langfristige Absicherung und die Weiterentwicklung des forstlichen Dienstleistungsangebotes von Waldwirtschaftsgemeinschaften. Die dafür erforderlichen strategischen Maßnahmen lassen sich in einzelnen, kleinen Regionalorganisationen, vor allem wegen der dafür fehlenden personellen Ressourcen, nur sehr schwer umsetzen. Eine gemeinsame, effiziente Bearbeitung übergeordneter Geschäftsbereiche und die gleichzeitige Konzentration auf eine regionale und persönliche Mitgliederbetreuung sind die organisatorische Voraussetzung für einen zukunftstauglichen WWG-Servicebetrieb. Seite 20 Mag. Matthias Granitzer Geschäftsführer WWG Kärnten Um diesen Herausforderungen wirkungsvoll zu begegnen, wurde für die Regionen des Waldverbandes Kärnten die „WWG Kärnten GmbH“ geschaffen. In diesem Unternehmen arbeiten seit 2012 die „WWG Norische Region“, die „WWG Region Hemmaland“ sowie die „WWG Oberkärnten“ und seit 2013 die „WWG Carnica Lebensraum Rosental“ zusammen. Die Regionen und der Waldverband Kärnten halten auch die Eigentumsanteile an der GmbH. Die forstliche Beratung der Mitglieder, die gemeinschaftliche Vermarktung von Rundholz und die Organisation von Holzernteeinsätzen zählen zu den unumstrittenen Leistungsschwerpunkten der WWG Kärnten. In der Administration setzt man auf den Einsatz von modernster EDV. Die Geschäftsfälle werden damit nicht nur rasch abgewickelt, sondern auch lückenlos und nachvollziehbar dokumentiert. Das Unternehmen verfügt über drei regionale Bürostandorte (Brückl, Spittal/ Drau und Strau bei Ferlach) und 17 Mitarbeiter stehen für die Betreuung der Waldbesitzer sowie die erforderlichen Verwaltungstätigkeiten zur Verfügung. Die angebotenen Dienstleistungen konzentrieren sich in erster Linie auf die, GF Mag. Matthias Granitzer in 16 örtlichen WWGs vereinten, 2.200 Mitglieder. In der aktuellen Größenordnung wurden im Jahr 2013 vergleichsweise 225.000 FM Rundholz vermarktet und 50 verschiedene Abnehmer beliefert. Die Stärken der WWG Kärnten Regelmäßige Informationen Viel Wert wird in der WWG Kärnten auf eine konsequente Information der WWG-Mitglieder gelegt. Sei es mit Ein Serviceschwerpunkt der WWG Kärnten: Überbetriebliche Organisation der Holzernte. KFV Info 75/September 2014 E X K U R S I O N 6 periodisch erscheinenden Informationsschreiben, mit regelmäßig veranstalteten Forststammtischen oder durch die persönlichen Gespräche mit den Betreuungsförstern: Die Waldbesitzer werden stets mit aktuellsten Auskünften zum Holzmarkt und zu anderen wichtigen Themen versorgt. Auch die Organisation von Fachreferaten zu unterschiedlichsten forstlichen Aspekten und die Veranstaltung von Exkursionen werden von den Mitgliedern gerne angenommen. Wertvolles Knowhow Die Beschäftigung von professionellem Personal in allen Unternehmensbereichen der WWG Kärnten erlaubt den WWG-Mitgliedern den vertrauensvollen Zugriff auf wertvolles Knowhow und sichert ihnen die Unterstützung ihrer „eigenen“ Mitarbeiter. Dabei werden vor allem der Qualität bei Beratung und Geschäftsabwicklung und der Sicherheit einzelner Geschäftsfälle besondere Bedeutung zugeschrieben. Ein regelmäßiger Austausch von Erfahrungen und kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sorgen für einen Wissensaufbau bei den Mitarbeitern und für die weitere Verbesserung der individuellen Serviceleistungen für die Waldbesitzer. Zielgerichtete Holzvermarktung „Das richtige Holz zum richtigen Abnehmer“ (wenn möglich in der gewünschten Menge und zum gewünschten Zeitpunkt) ist eine grundsätzliche Zielsetzung bei der gemeinschaftlichen Holzvermarktung. Mit einem kundenorientierten Holzverkauf lassen sich nicht nur die Durchschnittserlöse für den Waldbesitzer ansehnlich erhöhen, sondern auch Holz-LKW mit Anhänger brauchen entsprechende Kurvenradien – im Kleinwald oft ein Problem. die Beziehungen zu den Holzabnehmern langfristig festigen. Wichtig ist es dabei, neben der Holzindustrie auch die noch existierenden kleinen und mittleren Betriebe zu beliefern und damit einen Beitrag zur Erhaltung der noch vorhandenen Abnehmerstruktur zu leisten. Die WWG Kärnten beliefert rund 50 verschiedene Kunden mit Sägerundholz, Industrieholz, Energieholz und unterschiedlichsten Sondersortimenten. Einsatz modernster EDV Mit dem eigens für den Waldverband Kärnten programmierten „WWG Manager“, einem umfassenden Computerprogramm für die Mitgliederver- Die WWG Kärnten beliefert das Heizwerk Brückl mit Hackgut. KFV Info 75/September 2014 waltung, die Planung und Steuerung des Holzflusses und die Abrechnung der Geschäftsfälle, ist bei der WWG Kärnten eines der modernsten forstlichen EDVSysteme im Einsatz. Den Waldbesitzern wird damit nicht nur höchste Präzision bei der raschen Bearbeitung ihrer Geschäftsfälle garantiert, sondern auch Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Belegflüsse in allen Bereichen. Mit dem WWG Manager werden unter anderem die FHP-AbmaßProtokolle der Sägeindustrie elektronisch übernommen und weiter bearbeitet sowie Frachtaufträge und Lieferscheine mit den Holzfrächtern auf elektronischem Wege ausgetauscht. Auch Scheitholz kann verwertet werden. Seite 21 F O R S T T A G U N G 7 Natur-Waldwirtschaft: Holz für Bio-Wohnbau Ist Verwendung von Rohstoffen (Holz, Stein, Kalk) aus lokaler Herkunft für Wohnbau im Gebirge wieder möglich? Die Antwort auf diese Frage ist nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Kenntnis der modernen Erntetechniken und die Verwendung von Holz bei der Renovierung von alten Gebäuden. Organisation: Dr. Luciano Sulli, Leiter der Dienststelle für Forstbewirtschaftung der Region Friaul-Julisch Venetien in Udine Dr. Rinaldo Comino, Bereich Landund Forstwirtschaft der Zentraldirektion für produktive Aktivitäten, Handel, Kooperation, Land- und Forstressourcen Dr. Mario Di Gallo, Verantwortlicher des Servicezentrum für Forstwirtschaft und Gewerbe im Gebirge in Paluzza Arch. Andrea Boz, Freiberufler, Experte in TUW-Urban Wood in Paluzza Abfahrt: 07.30 Uhr Minimundusparkplatz Klagenfurt Ankunft: 10.00 Uhr Rathaus Ravascletto und Begrüßung der Begleiter Dott. Rinaldo COMINO Area risorse agricole e forestali Udine Begehbarkeit: Kurzer Weg auf Straßen und Wanderwege mit Höhenunterschied von max. 200 Metern in der Ortschaft Salars. Verpflegung: Das Mittagessen wird auf Einladung der Region Friaul Julisch Venetien im CeSFAM eingenommen. Rückkehr: 17.30 Uhr Minimundusparkplatz Klagenfurt Waldbewirtschaftung in Friaul Julisch Venetien im TannenFichten Wald in Salars In der Region Friaul Julisch Venetien findet eine Naturnahe Waldbewirtschaftung nach dem System der standortsangepassten Forstwirtschaft, das sich auf wissenschaftlichen Kenntnissen und letztlich auch durch ein regionales Gesetz gründet, statt. Das bedeutet anthropogene Eingriffe im Wald, wie Waldschlägerungen, die mehr oder weniger Nutzholz ergeben, indem man den Entwicklungsund Strukturprozessen nachkommt und durch passende Eingriffe versucht, auch ökonomische Prinzipien gelten zu lassen. Das braucht genaue Kenntnisse der natürlichen biologischen und ökosys- temaren Dynamiken um angemessene Bewirtschaftungstechniken anzuwenden. Dieses Prinzip erfordert bestimmte Zielsetzungen: 1) die aktive Forstwirtschaft soll nur dort eingesetzt werden, wo keine negativen Änderungen zu erwarten sind, 2) Wälder, in denen die Naturverjüngung fortgeführt wird, 3) alle bodenständigen Baumarten sollen gleiche Berechtigung haben, 4) Tendenz für Mischwälder, wo möglich, und Strukturvielfalt durch Baumabstand und langen Verjüngungszeitraum ermöglichen, Inhalte: - Etablierung der Naturnahen Waldbewirtschaftung und Anwendung der standortsangepassten Forstwirtschaft in Friaul Julisch Venetien; - Stärke- und Schwächepunkte der lokalen Holzkette; - Sonderfall der Fichten-Tannen-Wälder auf sauren Böden in Salars, Vorort der Gemeinde Ravascletto; - neues System der Forstunternehmen und der Ausbildung in Friaul Julisch Venetien; - Revitalisierung von alten und neuen Gebäuden mit lokalen Rohstoffen als Wirtschaftsankurbelung im Gebirge für Tourismus und Unternehmen; - Beispiel einer Revitalisierung des „Cjasa dal len“ in Sutrio mit traditionellem Baumaterial Seite 22 Fichten-Tannen-Wald im Gebirge auf sauren Böden mit Schwierigkeit in der Verjüngung auch auf freien Fächen. KFV Info 75/September 2014 E X K U R S I O N 5) mit Bezug auf die Multifunktionalität, nicht zuletzt auf die wirtschaftliche Funktion, sollte man immer mehr auf natürliche Bewirtschaftunsziele fokussiert sein und biologische Veränderungen durch strenge Bewirtschaftungsschemata vermeiden. Die Fichten-Tannen Wälder im Gebirge sind ein Beispiel, wie man einst die Regeln der naturnahen Forstwirtschaft nicht respektiert hat. Die aktuellen Bestände haben über die Jahre zwei schwere Eingriffe des Menschen erlitten. Der erste hat zum Verlust der vorhandenen Buchenwälder geführt. Für lange Zeit hat man dann versucht, den natürlichen gleichaltrigen Bestand in einen mehrschichtigen Bestand überzuführen, mit schlechten Ergebnissen. Diese Fichten-Tannen Wälder, die an steilen sonnigen Hängen zwischen 1000 und 1400 Höhenmetern mit einem kontinentalen Klima wachsen, haben dagegen immer eine gleichaltrige Struktur, mit regelmäßiger Bestockung. Diese Entwicklung muss unterstützt werden, denn da gedeihen schöne Fichten mit guten technologischen Eigenschaften. Die Verjüngung ist normalerweise gut vorhanden, auch unter den Baumkronen, aber in der Kronenschicht muss alle 10 bis 20 Jahre eine Auflichtung durchgeführt werden. Dieses Vorgehen bringt Rand- oder Gruppenschlägerungen mit sich, wenn die Verjüngung nur an den Rändern vorhanden ist. Ist die Verjüngung unter Schirm vorhanden, dann kann man mit nachfolgenden, auch größeren Nutzungen, eingreifen. Fichten-Tannen-Wald im Gebirge auf sauren Böden in der Durchforstungsphase. KFV Info 75/September 2014 7 CeSFAM – Aus- und Weiterbildungsstätte für die Profi-Forstarbeiter. Strukturelle und funktionale Revitalisierung der „Cjasa dal len“ in Sutrio Sutrio liegt zwischen Ravascletto und Paluzza. Hier arbeitet man mit Holz schon seit dem 18. Jahrhundert. Die Spezialisierung im Möbel-, Fenster- und Türenbau ist in der lokalen Wirtschaft noch heutzutage wichtig. Ein anderer wichtiger Wirtschaftszweig dieser Ortschaft ist der Tourismus, Dank des naheliegenden und bekannten Skigebiets Zoncolan. Alle historische Häuser wurden in 4 Kategorien klassifiziert und werden jetzt nach dem lokalen Modell des „albergo diffuso“, d.h. einem erweiterten Gästehaussystem des Alpinraumes, an Touristen vermietet. Diese Häuser werden mit Berücksichtigung der Architektur dieser Alpinlandschaft renoviert. Zum Bau werden Stein, Ziegel und Kalk zusammen mit Holz verwendet. All das soll nach den Prinzipen des Biowohnbaus erfolgen unter Verwendung von lokalen Rohstoffen, vor allem Holz. Ein erster Eingriff ist mit der Renovierung des alten Sägewerks Sutrio oder Marsilio genannt, abgeschlossen worden. Das originale Gebäude (Mühle) ist aus dem Jahre 1600 und war bis Mitte der 80er Jahre in Betrieb. Es wurde ein einzigartiges Projekt für einen konservativen Wiederaufbau der ganzen Struktur, von den Mauern bis zum Dach, den Böden und Mühle, Werkstatt, Sägewerk und Wasserkraftwerk erstellt. Auch die Bauunternehmen waren aus der Umgebung. Das Holz, Fichte und Lärche, nach Mondphasen geschlägert und getrocknet, ist dann 2011 im Bau zusammen mit dem Jahrhunderte alten schon vorhandenen und bestens erhaltenen Holz zum Einsatz gekommen. Diese Struktur, „Cjase dal len“ genannt, soll als lebendiges Museum dienen und bezeugen, wie alte Kenntnisse und neue Tätigkeiten die Zukunft eines Volkes und die alpine Wirtschaft wieder aufwerten können. Wenn man das, was die Natur bietet, wie z. B. Holz, mit Kenntnis verarbeitet, ergeben sich schöne Bauten. Cjase dal len (Haus des Holzes) in Sutrio, Ostseite. Links neben dem historisch-renovierten Teil befindet sich ein modernes Gebäude mit Dienstleistungseinrichtungen und Zugangstreppe zu den oberen Etagen. Cjase dal len mit einem Detail der historisch-architektonischen Renovierung. Seite 23 F O R S T T A G U N G Eisbruch Katastrophe in Sloweniens Wäldern Zwischen dem 30. Jänner und dem 10. Februar 2014 hat eine Kombination von Schnee, Regen und tiefen Temperaturen einen großen Eisbruch ausgelöst, welcher schwere Schäden in mehr als der Hälfte der Wälder Sloweniens verursachte. Die Schäden sind über das ganze Land verbreitet, aber die westlichen Landesteile waren am stärksten betroffen. Eines der am stärksten geschädigten Gebiete ist die Region Postojna (Adelsberg, Postumia), wohin unsere heutige Exkursion führt. Organisation: DI spec. Jurij Beguš, Slowenischer Forstdienst DI Anton Smrekar, Slowenischer Forstdienst, Regionaleinheit Postojna DI Frenk Kovač, Forstunternehmen GG Postojna, Direktor Seite 24 DI spec. Jurij Beguš Slowenischer Forstdienst Laibach Abfahrt: 07.00 Uhr Minimundusparkplatz/Klgft. Inhalte: • Situation der Forst- und Holzwirtschaft in Slowenien, Aktivitäten des slowenischen Forstdienstes, Rakov Škocjan • Vorstellung der Regionaleinheit Postojna, Rakov Škocjan • Eisbruchkatastrophe im Februar 2014 – Daten und Fakten, Rakov Škocjan • Katastrophenmanagement auf der Fläche, Waldmanagement für die Zukunft des Staatswaldes, Rakov Škocjan • Katastrophenmanagement auf der Fläche, Waldmanagement für die Zukunft im Privatwald, Slavna • Probleme mit dem Holzverkauf, Biomasse/Pellets Produktion, Pivka • Kulturprogrammpunkt: Die Karstregion rund um Lipica Rückkehr: 18.00 Uhr Minimundusparkplatz/Klgft. Eissturm in Slowenien 2014 In Slowenien kommen Eisstürme mittlerer Intensität alle paar Jahre vor. Schwere Eisstürme, die großen wirtschaftlichen Schaden anrichten, treffen uns jedoch nur einmal im Zeitraum von ein bis zwei Dezennien. Der Eissturm von 2014 verursachte großen Schaden an Bäumen, aber KFV Info 75/September 2014 E X K U R S I O N fachen durchschnittlichen jährlichen Einschlag in Slowenien. Bei den schwer geschädigten Bäumen überwiegen die Laubbaumarten (6,2 Millionen fm oder 66 %), was typisch für Eis- und Schneesturmschäden ist. Die Pionierbaumarten – Weiden, Pappeln und Birken – aber auch Linden und Erlen, wurden am stärksten geschädigt. Bei den Nadelholzbäumen wurden 3,1 Millionen fm (34 %) stark geschädigt. Am häufigsten Kiefer. Wiederbewaldung auf Schadholzflächen – durch Naturverjüngung und Aufforstung – ist auf 13.800 Hektar notwendig (2 – 3 % der gesamten betroffenen Waldfläche). Es sind dies jene Waldflächen, wo bei der Schadholzaufarbeitung mehr als 50 % des Vorrats entnommen werden 8 müssen. Die Wiederbewaldung erfolgt vorwiegend natürlich. Aber auf größeren Schadflächen werden Baumarten durch Anpflanzung oder Saat eingebracht werden. Dies vor allem auf Flächen mit Erosionsgefahr, auf Flächen mit geringem Naturverjüngungspotenzial und auf Schadflächen, wo ein Baumartenwechsel von nicht standortsgerechten, unnatürlichen und gefährdeten Baumarten (hauptsächlich Fichte) durchgeführt wird. In den nächsten 5 Jahren werden 2,3 Millionen Bäume, vorwiegend Laubbäume, angepflanzt werden, was circa 2/3 der benötigten Gesamtpflanzenanzahl entspricht. Es werden dies hauptsächlich Birke (56 %) und Fichte (33%) sein. Den Rest bilden Ahorn, Eiche und Kirsche sowie einige andere Baumarten. auch an der Infrastruktur für die Stromversorgung und Telefonie. Die Eisstürme kommen vorwiegend im Südwesten Sloweniens vor, entlang der Dinarischen Barriere, sowohl auf der Küsten- wie auf der kontinentalen Seite. Der Grund für den heurigen Eissturm im Großteil Sloweniens war das Aufeinandertreffen von kalten Luftströmungen aus dem Osten in tieferen Lagen mit warmen und feuchten Luftmassen über dem Mittelmeer. Dies passiert, wenn über dem Mittelmeer und der Adria ein Tief bei gleichzeitigem Hoch über Osteuropa und Russland auftritt. Durch die Niederschläge zwischen dem 31. Jänner und dem 10. Februar formten sich dicke Eisauflagen (bis zu 9 cm !) in großen Teilen Sloweniens. Die Baumkronen waren zuvor schon durch Schneeauflage zusätzlich schwer belastet. Am 01. und 02. Februar war im Großteil Sloweniens der Eissturm am schlimmsten. Die Belastung durch Eisanhang überschritt bei größeren Bäumen mehrere Tonnen an Gewicht. Nach den Schätzungen des Slowenischen Forstdienstes, der den Plan für die Schadholzaufarbeitung und Wiederbewaldung der durch den Eissturm geschädigten Waldflächen ausarbeitete, waren circa 600.000 ha vom Eisbruch betroffen. Das entspricht der Hälfte der bewaldeten Flächen des Landes. Geschätzte 9,3 Millionen Festmeter (fm) Schadholz müssen aufgearbeitet und abtransportiert werden. Nach den Aufzeichnungen des Slowenischen Forstdienstes beträgt die durchschnittliche jährliche Nutzungsmenge 3,9 Millionen fm. Die Aufarbeitung der Schadholzmenge ergibt daher den 2,5- KFV Info 75/September 2014 Seite 25 H O L Z M E S S E Kompetenzzentrum Ossiach – auf der Holzmesse! Die Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach sieht sich als ein nationales und internationales Kompetenzzentrum im forstlichen Bildungssektor, wo ein gutes und motiviertes Team bemüht ist, Wissen auf die „forstliche Fläche“ zu bringen. Seit 1953 bietet die Ausbildungsstätte praxisnahe Bildungsveranstaltungen für kompetente Waldbewirtschaftung. Diese 60-jährige Erfahrung hilft mit, dass wissenschaftliche Erkenntnisse zur Findung von Arbeitsbestverfahren und „Bestpractise-Beispielen“ unmittelbar in die Praxis transportiert werden. Den größten Anteil zuordenbarer Zielgruppen über den Tätigkeitsbereich der Ausbildungsstätte machen bäuerliche Waldbesitzer und Eigenwaldbesitzer kleiner Betriebsstrukturen aus. Vor allem die forstlichen Nachwuchskräfte zeigen heutzutage eine sehr hohe Motivation zu berufsbegleitenden Weiterbildungsmaßnahmen. Bildung für die Zukunft! Auch auf der heurigen Internationalen Holzmesse von 4. bis 7. September 2014 wird die Forstliche Aubildunsstätte Ossiach ihr Programm präsentieren, Innovationen und technische Neuerungen vorstellen und im Dialog mit den Messebesuchern über moderne, naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung sprechen. Bildung ist die Grundlage für erfolgreiche Zukunft. Nur wenn die Vorteile der Wissensgenerierung über Bildungsmaßnahmen erkannt werden, können Zukunftsperspektiven kreiert werden. Dem entsprechend kann Bildung mehrere Effekte gleichzeitig garantieren. Seite 26 DI Johann ZÖSCHER Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach des BFW technische Anforderungen an die Waldbewirtschaftung auf einen gemeinsamen Nenner bringen können. Der Arbeitsplatz Wald braucht Fachkräfte, um die Wertschöpfungskette „Wald-Holz“ ausreichend mit Holz versorgen zu können. Speziell für die bäuerliche Jugend können sich aus dieser Tatsache gute Chancen für die Zukunft ergeben. Viele Forstbetriebe suchen nach dauerhaften Partnern, die neben dem professionellen Unternehmertum als Bauernakkordanten oder Klein(Forst)unternehmer qualifizierte Waldarbeit als Dienstleistung anbieten. Wald und Gesundheit als neues Thema Bildung schafft Motivation! Kenntnisse über die Nutzungspotenziale, die im kleinstrukturierten Privatwaldbesitz gegeben sind, wirken sich positiv auf die Holzmobilisierung aus. Gerade in Zeiten guter Holzpreise besteht seitens der bäuerlichen Waldbesitzer vermehrt die Bereitschaft zur Holzernte und zur Waldpflege. In der Besitzkategorie Kleinwald bestehen noch Defizite in der Abschöpfung des jährlichen Holzzuwachses. Das sind schlummernde Potenziale, die der heimische Holzmarkt dringend benötigt. Eine nachhaltige, vollständige Abschöpfung des jährlich laufenden Zuwachses muss angestrebt werden. Bildung erzeugt Selbstbewusstsein Moderne, gut ausgebildete Waldarbeiter von heute haben nichts mehr zu tun mit den Holzknechten von gestern. Von qualifizierten Waldprofis wird verlangt, dass sie ökologische, ökonomische und Ausbildungszentren müssen permanent auf der Suche nach neuen Themen sein und Trends der Zeit erkennen können. Themen gibt es rund um Wald, Holz und Gesellschaft in mannigfacher Ausprägung. Ein neues Thema, dem sich Forstliche Ausbildungsstätte und Kärntner Forstverein gleichermaßen annehmen, ist das Thema „Wald und Gesundheit“. Wald kann in vielfacher Weise Beiträge zum Wohlbefinden der Gesellschaft leisten. Neuerdings werden bei uns gesundheitsfördernde Aspekte genauer untersucht und wissenschaftlich untermauert. „Green Care WALD“ heißt das neue Schlagwort, das genau diese Zusammenhänge zwischen Gesundheit – nach einer Definition der FAO (Food and Agricultural Organisation der UNO) das physische, psychische und soziale Wohlbefinden von Menschen – und dem Lebens- und Wirtschaftsraum Wald untersucht. Im Fernen Osten, speziell in Japan, sind diese Phänomene der Zuhilfenahme des Waldes als „Therapeuten“ viel weiter verbreitet, als das bei uns der Fall ist. KFV Info 75/September 2014 F O R S T V E R E I N ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Gelungener Walderlebnistag in Klagenfurt DI Bernhard Pokorny BFI Klagenfurt DI Walter Wuggenig LFD Kärnten Aus Anlass der Woche des Waldes veranstalteten die Bezirksforstinspektion Klagenfurt und der Kärntner Forstverein gemeinsam mit der Forst- und Holzwirtschaft des Bezirkes, am Donnerstag, dem 12. Juni 2014, am Neuen Platz in Klagenfurt unter dem Motto „Der Wald kommt in die Stadt“ den traditionellen Walderlebnistag. Nach Grußworten von Agrarlandesrat Dipl.-Ing. Christian Benger, Bezirkshauptmann Mag. Johannes Leitner und Bürgermeister Christian Scheider wurden den Besuchern, insbesondere den zahlreichen Schülern, vielfältige Informationen zur Bedeutung des Waldes und seiner Bewirtschaftung sowie der Holzwirtschaft geboten. Die Veranstaltung wurde von der Jagdhornbläsergruppe Bärental und dem LK-Quintett umrahmt. Im Bild: Landesjägermeister Gorton, Bezirkshauptmann Leitner, Bürgermeister Scheider, Bezirksforstinspektor Pokorny, Stadtrat Steinkellner, Forstvereins-Ehrenpräsdient Habsburg-Lothringen und Forstvereinspräsident. Bürgermeister Scheider, Vizebürgermeisterin Mathiaschitz, Stadträtin Wulz und Stadtrat Steinkellner mit einer der Schulklassen. KFV Info 75/September 2014 Seite 27 K Seite 28 Ä R N T E N KFV Info 75/September 2014 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Sehenswerte Ausstellung „vom Baum zum Brett“ Neben den Organisatoren, der BFI Klagenfurt und dem Kärntner Forstverein, präsentierten sich die Landesforstdirektion Kärnten, die Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach, die Landwirtschaftskammer Kärnten – Forstabteilung, der Waldverband Kärnten, die Stadtwerke Klagenfurt, ProHolz Kärnten, Kärntner Forstbaumschulen, Kärntner Bergbaumschulen, Firma Lieco-Forstpflanzen, Pro Natura Kärnten, Sozialversicherungsanstalt der Bauern, Wildbach- und Lawinenverbauung Kärnten, Kärntner Waldpflegeverein, Kärntner Jägerschaft – Bezirk Klagenfurt, Landesfischereiverband sowie Landesfischereivereinigung und Betriebe der Forst- und Holzwirtschaft des Bezirkes Klagenfurt. Auch ein Fassbinder und ein Rechenmacher waren mit dabei. Schwerpunkt Ausbildung Für die Schulklassen gab es einen besonderen Schwerpunkt - die weiterbildenden Schulen Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach, LFS Ehrental, Fachberufsschule Klagenfurt, HBLA Pitzelstätten, Försterschule Bruck/Mur, Holztechnikum Kuchl und HTBLVA Ferlach - gaben detaillierte Information über Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Forst- und Holzwirtschaft. Außerdem gewannen alle teilnehmenden Schulklassen einen Waldausgang mit einem zertifizierten Waldpädagogen. Ein herzliches Dankeschön! Die Bezirksforstinspektion Klagenfurt und der Kärntner Forstverein bedanken sich auf diesem Wege nochmals bei allen Dienststellen, Organisationen, Betrieben und Schulen, die beim Walderlebnistag mitgemacht und damit sehr zum guten Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben. Dank gebührt auch dem Agrarreferat und ProHolz Kärnten für die finanzielle Unterstützung. KFV Info 75/September 2014 Seite 29 K Ä R N T E N Die Douglasie – eine Baumart mit Potential DI Martin HUBER Stellvertretender Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach des BFW Das Seminar Baumartenportrait Douglasie: Herkunft, Pflege, Wachstum, Verarbeitung am 5. Juni zeigte, dass die Douglasie eine echte Alternative im Klimawandel ist. Mit ihrer hohen Produktionsleistung auf mittleren und schlechten Standorten ist sie heimischen Baumarten überlegen. Ihr schlechter Ruf ist hauptsächlich darin begründet, dass sie oft auf falschen Standorten gepflanzt wurde. Ein positives Bild von der Douglasie Die Referenten DI Werner Ruhm; Dr. Silvio Schüler und Ing. Lambert WeiSSenbacher (alle vom Bundesforschungszentrum für Wald) zeichneten ein sehr positives Bild von der Douglasie. Langjährige positive Erfahrungen mit der Douglasie DI Andrea Fürst von der Gutsverwaltung Eberstein berichtete mit großer Begeisterung von den langjährigen Erfahrungen mit der Douglasie in ihrem Betrieb. Eine 120 jährige Douglasie mit 46 Metern Höhe und einem BHD von 1,2 Metern zeigt die Leistungsfähigkeit dieser Baumart. Das Referenten Team: Ing. Lambert Weißenbacher, Dr. Silvio Schüler, FM DI Andrea Fürst, DI Werner Ruhm (v.l.n.r.) werden sollten gut vom Wind „durchblasene“ Standorte im Mittel- und Oberhang. • Sie neigt zur Grobastigkeit. Daher sollte man sich rechtzeitig Ziele bezüglich der Verwertung des produzierten Holzes setzen. Im Weitverband kann ohne Astung nur Konstruktionsholz produziert werden. • Sie zieht Wild geradezu magisch an. In Rotwildgebieten ist eine Zäunung unumgänglich, auch gegen den Ein- fluss von Rehwild ist ein konsequenter Schutz unbedingt notwendig. • In Lagen über 900 Metern Seehöhe fühlt sie sich nicht mehr wohl, kann allerdings - wie Frau DI FÜRST eindrucksvoll gezeigt hat - auch dort ansprechende Leistungen erbringen. • Empfohlene Herkünfte: aus Österreich: Manhartsberg, aus Nordamerika zum Beispiel Samenzonen 402, 403 od. 461 (Nähere Details siehe www.herkunftsberatung.at) Was mag die Douglasie? Was mag sie nicht? • Auf Standorten, die weder vernässt noch flachgründig sind, ist die Douglasie windresistent. • Mittlere bis schlechte Standorte sind ideal, da bei guten Standorten die Jahrringbreite sehr groß wird. • Ungünstig sind Frostlagen, denn vor allem junge Douglasienkulturen können durch Frühfröste (im Herbst) und Spätfröste (im Frühjahr) stark geschädigt werden. • Kalkstandorte sind ungünstig • Sie ist relativ tolerant gegenüber Trockenheit. • Luftfeuchte Staulagen (Nebel) im Unterhang sind ungeeignet, denn sie fördern Pilzerkrankungen. Bevorzugt Seite 30 … enorme Wuchsleistung und grobastig KFV Info 75/September 2014 WA L D W I R T S C H A F T Mit der richtigen Herkunft sicher zum Erfolg!! Europäische Wälder besitzen im Vergleich zu anderen Waldgebieten der nördlichen Hemisphäre eine sehr geringe Baumartenvielfalt. Zum Beispiel finden sich im östlichen Nordamerika etwa 230 Baumarten, in Ostasien 570 Baumarten, in Europa dagegen nur rund 120 Baumarten. Als Ursache für diese geringe Baumartenvielfalt gelten die Klimaveränderungen der Eiszeiten in den letzten 2,5 Millionen Jahren: im Gegensatz zu anderen Kontinenten wurde in Europa der Rückzug von Baumarten in wärmere Refugialgebiete durch die in Ost-West Richtung orientierten Gebirge und das Mittelmeer behindert, so dass Baumarten mit höheren Klimaansprüchen nicht überleben konnten. Die europäische Forstwirtschaft hat in den vergangenen Jahrhunderten gelernt, mit dem vorhandenen Baumartenspektrum nachhaltig zu wirtschaften. In Folge des Klimawandels muss allerdings davon ausgegangen werden, dass auf vielen Waldstandorten die derzeitigen Wirtschaftsbaumarten an ihre klimatischen Grenzen kommen und nicht mehr geeignet sind. Aus diesem Grund wird die aus dem Westen Nordamerikas stammende Douglasie von vielen Forstbetrieben als alternative Wirtschaftsbaumart angesehen. Die Douglasie wurde vor etwa 200 Jahren erstmals nach Europa gebracht und angebaut. Aufgrund ihrer hohen Wuchsleistung und des geringen Schädlingspotentials hat sich die Douglasie schnell zur wichtigsten Gastbaumart in Europa entwickelt. Die ökologischen Folgen des Douglasienanbaus können als sehr gering eingeschätzt werden, denn sie tritt nicht invasiv gegenüber heimischen Baumarten auf und beheimatet eine ähnliche Artenvielfalt an Insekten wie die heimische Fichte. Heute wachsen die meisten Douglasien Europas in Frankreich (2,9% der Waldfläche) und Deutschland (1,7% der Waldfläche). Im Vergleich dazu ist der Douglasienanteil in Österreich mit weniger als 0,2% der Waldfläche noch sehr gering. KFV Info 75/September 2014 Das natürliche Verbreitungsgebiet der Douglasie in Nordamerika erstreckt sich in Nord-Südrichtung über 4000 km vom Norden British Columbias (Kanada) bis nach Mexiko und in West-Ost Richtung 1500 km von der Pazifikküste bis nach Oregon (USA). Dieses große Areal umfasst die unterschiedlichsten Klimabedingungen und führte zu zahlreichen regionalen Anpassungen an die unterschiedlichen Lebensräume. Die Herausforderung für den Anbau in Europa ist nun, diejenigen Standortsrassen und Samenherkünfte Nordamerikas auszuwählen, die für das europäische Klima am geeignetsten sind und welche hier die höchste Wuchsleistung und die geringste Mortalität aufweisen. Die Bedeutung der richtigen Samenherkunft wurde schon vor mehr als hundert Jahren erkannt und hat zu zahlreichen nationalen und internationalen Versuchsanbauten geführt. In Österreich werden am Institut für Waldgenetik des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und Landschaft seit mehr als 40 Jahren Versuche mit der Douglasie angelegt und betreut. Insgesamt wurden in dieser Zeit mehr als 60 Herkunftsversu- Dr. Silvio Schüler Institut für Waldgenetik des BFW, Wien che angelegt und weit mehr als 100,000 Bäume gemessen. Diese Daten sind die Grundlage für die heutigen Herkunftsempfehlungen. Allerdings stellen sich viele Waldbewirtschafter die Frage, ob die bisherigen Empfehlungen auch für das Klima der Zukunft geeignet sind. Diese Fragestellung soll in einem laufenden Projekt unter Leitung des Instituts für Waldgenetik des BFW gemeinsam mit Wissenschaftern der Universität für Bodenkultur, der Zentralanstalt für Meteorologie und der Universität für British Columbia in Vancouver, Kanada beantwortet werden. Empfehlungen für den zukünftigen Douglasienanbau Das im Herbst 2012 gestartete Projekt hat das Ziel, alle Daten von Herkunftsversuchen mit Douglasie in Österreich zusammenzuführen und Klimainformationen zu verknüpfen. Die so entstandene Datenbank soll zur Berechnung des klimabedingten Anbaurisikos und der innerartlichen genetischen Variation der Klima-Reaktion von Douglasie genutzt werden und damit die Frage klären, welche Herkünfte sich für das zukünftige Klima am besten eignen. Die Douglasie ist eine echte Alternative! Die Douglasie ist eine echte Alternative im Klimawandel. Mit ihrer hohen Produktionsleistung auch auf mittleren und schlechten Standorten ist sie heimischen Baumarten überlegen. Ihr schlechter Ruf ist hauptsächlich darin begründet, dass sie oft auf falschen Standorten gepflanzt wurde. Auf Standorten, die weder vernässt noch flachgründig sind, ist die Douglasie windresistent. Sie ist auch relativ tolerant gegenüber Trockenheit. Luftfeuchte Staulagen mit einem pilzfreundlichen Milieu sind für diese Baumart auch ungeeignet. Auf mittleren Buchenstandorten fühlt sie sich am wohlsten. Waldbaulich sollte man sich rechtzeitig Ziele bezüglich der Verwertung des produzierten Holzes setzen. Die Douglasie neigt bei zu geringem Dichtstand zur Grobastigkeit. Im Weitverband kann ohne Astung nur Konstuktionsholz produziert werden. Sie zieht Wild geradezu magisch an. In Rotwildgebieten ist eine Zäunung unumgänglich. Auch gegen den Einfluss von Rehwild ist ein konsequenter Schutz notwendig. In Lagen über 900 Meter Seehöhe fühlt sie sich nicht mehr wohl. Seite 31 WA L D W I R T S C H A F T Laubholzbewirtschaftung: Praxis-Exkursion inVillach Ing. Mag. Thomas BRANDNER Arbeitskreis Mischwald Abteilung 10, UAbt. Landesforstdirektion, Klagenfurt Unter dem Dach des Kärntner Forstvereines fand am 3. Juli 2014 die vom Kärntner Landesforstdienst organisierte und sehr gut besuchte Exkursion zum Thema Laubwaldbewirtschaftung in der Praxis im Raum Villach statt. Neben einem Mindestmaß an theoretischer Einführung wurden alle relevanten Schritte zur Wertholzerziehung in der Praxis demonstriert. Kärntens Wälder bestehen zu etwa 14% aus Laubhölzern. Waldbau mit Laubholz hat in Kärnten noch keine lange Tradition. Ein Blick auf den beim Holzeinschlag anfallenden Sortimentsanfall zeigt drastisch, dass Laubholz zum überwiegenden Teil als Energie- und Industrieholz Verwendung findet. Um beim Laubholz den Anteil an höherwertigen Holzsortimenten zu steigern, bedarf es besonderer Waldbaustrategien, welche sich von der klassischen Nadelholzbewirtschaftung doch wesentlich unterscheiden. Ein besonders wichtiges Kriterium sind dabei die notwendigen starken Stammdurchmesser als wesentlichste Voraussetzung für eine Wertholzklassifizierung. Speziell für die Laubwertholzproduktion wurde das Q/D Verfahren (Qualifizierung/Dimensionierung) entwickelt. Mit möglichst geringem Aufwand sollen starke Stammdurchmesser in kürzest möglicher Zeit erzielt werden. Ebenso ist die Vermarktung von Laubholz im Wertholzbereich ein besonderes Spezialgebiet, und der Besuch von „Wertholzsubmissionen“ lässt erahnen, welche Wertschöpfung mit Laubholz möglich ist. Von der Qualifizierungsphase im Dickungsstadium bis zur Freistellung und Wertastung der Z - Bäume, wurden mit Unterstützung der Waldpflegetrainer Michael Lienhart und Thomas Kummer vom Kärntner Waldpflegeverein, die notwendigen Pflegeeingriffe in der Praxis vorgeführt. Seite 32 KFV Info 75/September 2014 WA L D Wildökologieprojekt: Berg – Mensch – Wildtiere & J A G D DI Monika Pfeifer und DI Thomas Huber Büro am Berg Afritz Durch Freizeitaktivitäten im Lebensraum von Wildtieren sind Konflikte oft vorprogrammiert, würde man denken. Dass dies nicht zwangsläufig so sein muss, zeigt das Projekt der wildökologischen Regionalplanung im oberen Gail- und Lesachtal. Ziel des Projektes war es, ein gutes Miteinander von Wildtieren und Freizeitnutzungen zu ermöglichen. Die „Zauberformel“ dafür ist eine offene Kommunikation und Einbindung aller Beteiligten von Beginn an: Gemeinden und Tourismusverbände, alpine Vereine, Jagd und Grundbesitz sitzen an einem Tisch. Fast jedes Projekt beginnt mit einer längeren Vorgeschichte. So auch hier. Im Gail- und Lesachtal waren im Laufe der letzten Jahre mehrere Projekte zum Problembereich Wald-Wild durchgeführt worden. Bei vorgeschlagenen Maßnahmen zur Umsetzung lag der Schwerpunkt in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie der Jagd. Auch der Themenbereich Tourismus/Freizeitaktivitäten und seine Auswirkungen auf Wildtiere wurde in allen Projekten je nach regionaler Intensität behandelt, zur konkreten Umsetzung von Maßnahmen kam es nicht. Doch das Thema blieb „im Raum“. So ergab etwa eine Idee der Stadtgemeinde Hermagor – „Wanderwege minus 50%“ – die vor allem aufgrund des Arbeitsaufwandes und der wachsenden Kosten für die Erhaltung der zahlreichen Wanderwege entstand, einen weiteren Anstoß, sich um dieses Thema zu kümmern. Der konkrete Beginn einer „Besucherlenkung im Bergland“ erfolgte 2006 mit der Wegverlegung eines Abschnittes des Karnischen Höhenweges im Angerbachtal am Plöcken. Zwischen der Sektion Kötschach-Mauthen des OeAV (Obm. Sepp Lederer) und dem Grundbesitzer des Angerbachtals (BJM Carl Gressel) wurde vereinbart, den Wegverlauf des vielbegangenen Höhenweges aufgrund eines Einstandsgebietes für Rotwild zu KFV Info 75/September 2014 „Konflikttafel“ Winter: dargestellt sind alle aktuellen Routen und die Winter-Kernlebensräume der behandelten Wildtierarten. Diese Karte bildete die Grundlage für die gemeinsamen Diskussionen zur Ausweisung der empfohlenen Routen im Winter. ändern und die neue Route dementsprechend zu markieren. Im Jahr 2011 folgte ein weiterer Teil dieser Zusammenarbeit: die Markierung einer Schitourenroute auf den Polinik – zum Vorteil für Birkwild. BJM Carl Gressel war es auch, der sich dafür einsetzte, das Thema auf größerer Fläche zu behandeln: die Gemeindegebiete von Kötschach-Mauthen und Lesachtal. Dies gelang im Rahmen eines Projektes der Naturschutzabteilung des Landes Kärnten mit der Programmschiene LE.NA (Ländliche Entwicklung Naturschutz). Ziel des Projektes „Berg-Mensch-Wildtier“ war es, die Lebensraumsituation für Wildtiere in einer touristisch genutzten Region zu verbessern, die Vielfalt an Wildtierarten zu erhalten und gleichzeitig für Gäste und Besucher der Region ein attraktives Angebot an Tourenmöglichkeiten anbieten zu können. Durch die Einbindung aller Interessensgruppen in die Erhebungen, Planungen und die Umsetzung wird eine zeitliche und räumliche Entflechtung der Interessen angestrebt. Erreicht werden soll diese mittels Informationstafeln vor Ort, Infobroschüren und geführten Exkursionen. Die Kärntner Jägerschaft übernahm die Projektträgerschaft, Projektpartner waren die Gemeinden Kötschach-Mauthen und Lesachtal und als wichtige Vertreter der alpinen Vereine der Österreichische Alpenverein und die Naturfreunde. Das Projektgebiet Warum gerade dieses Gebiet? Die beiden Gemeinden Kötschach-Mauthen und Lesachtal haben eine Fläche von 34.000 ha, davon sind 28.000 ha Berggebiet. Die Region ist wirtschaftlich geprägt von Land- und Forstwirtschaft, Kleingewerbe und Tourismus. Die Nächtigungszahlen von jeweils rund 120.000 Nächtigungen pro Jahr in den Gemeinden zeigen den wichtigen Stellenwert, den der Tourismus für die Bewohner in diesem wirtschaftlich abgelegenen Gebiet darstellt. Aktivitäten wie Skitouren- und Schneeschuhgehen, Wandern, Mountainbiken und Klettern sind der wichtigste Sektor im touristischen Angebot und werden auf der gesamten Fläche ausgeübt. Die touristische Zielausrichtung dieser beiden Gemeinden geht klar in Richtung eines nachhaltigen, sanften Bergtourismus. Seite 33 K Ä R N T E N Wildtiere und Störung Wildtiere reagieren unterschiedlich auf die Anwesenheit von Menschen in ihrem Lebensraum. Rudelwild wie Rot- oder Gamswild reagiert stärker auf Beunruhigungen als z.B. Rehwild. Im Projektgebiet (wie auch im restlichen Bezirk Hermagor, mit wenigen punktuellen Ausnahmen) wird Rotwild im Winter nicht gefüttert, ruhige Winterlebensräume sind daher absolut notwendig. Nicht zuletzt deshalb, weil Störungen auch Wildschäden auslösen können. Raufußhühner haben vor allem im Winter wenig Spielraum: sie können kaum Energievorräte anlegen, sind auf tägliche Nahrungsaufnahme angewiesen und müssen darum ihren für sie optimalen Lebensraum nutzen können. Wegen ihrer hohen Ansprüche an den Lebensraum und der Störungsempfindlichkeit wurden die beiden Schalenwildarten Rotwild und Gamswild sowie die Raufußhühnerarten Auerhuhn, Haselhuhn, Birkhuhn und Schneehuhn als „Zeigerarten“ gewählt. Eine Besonderheit der Bergregionen des Gail- und Lesachtals ist das Steinhuhn. Dieses Glattfußhuhn hat keine anatomischen Anpassungen an den Winter, wie sie die Raufußhühner haben (Afterfedern, Hornstifte an den Zehen als „Schneeschuhe“, lange Blinddärme). Aufgrund der gegebenen Lebensräume mit südseitigen, steilen und felsblockdurchsetzten Das Ergebnis der gemeinsamen Planungen: die empfohlenen Routenführungen für Skitour- und Schneeschuhwanderungen. Grashängen ist in den Karnischen- und vor allem den Gailtaler Alpen mit noch guten Vorkommen des Steinhuhnes zu rechnen. Freizeitaktivitäten Im Rahmen des Projektes wurden alle raumrelevanten Freizeitaktivitäten im Gebiet, für Sommer und Winter getrennt, recherchiert und in Karten eingetragen. Die vorrangige Aktivität im Winter ist das Skitourengehen, deutlich nachrangig das Gehen mit Schneeschuhen. Im Sommer steht Wandern/Bergsteigen bei den Aktivitäten deutlich im Vordergrund, danach kommt das Mountainbiken. Das Wanderwegenetz ist dicht, bei den Mountainbike-Routen zeigte sich, dass viele der befahrenen Routen aus Internetseiten stammen und keine offiziellen, mit den Grundbesitzern abgesprochene, Routen darstellen. Das obere Gail- und Lesachtal bietet schon aufgrund seiner abwechlungsreichen Topografie eine hohe Vielfalt verschiedener Lebensräume für Wildtiere. Seite 34 KFV Info 75/September 2014 WA L D Erhebung der Wildlebensräume und Erstellung von „Konfliktkarten“ Zur Erhebung der Wildtierarten wurden Revierkarten an die Jagdausübungsberechtigten ausgegeben, mit der Bitte, die Kernlebensräume der Zielwildarten sowohl für den Winter als auch für den Sommer einzuzeichnen. In mehreren Durchgängen wurden diese Angaben gemeinsam besprochen und per Luftbild und im Gelände kontrolliert. Daraus wurden Karten mit der Verbreitung der Wildtiere für Sommer und Winter erstellt und anschließend mit den Karten der Freizeitaktivitäten verschnitten (GIS Bearbeitung: DI Roland Gutzinger vom büro waldplan). Daraus gingen die Karten mit den möglichen Konflikten zwischen Routenverläufen und Lebensräumen hervor. Diese Konfliktkarten wurden getrennt für Sommer und Winter mit Vertretern der alpinen Vereine, der lokalen Tourismusverbände, lokalen Bergführern und Vertretern der Jagd wiederum in mehreren Durchgängen besprochen und eine Ergebniskarte „Wildtier- und naturverträgliche Routenführung“ erarbeitet. Maßnahmen Auf dieser Grundlage erfolgte die Umsetzung in der Form der Produktion von zweisprachigen Informationstafeln (deutsch/italienisch) jeweils für Winter und Sommer, die an den Ausgangspunkten der verschiedenen Routen aufgestellt werden. Auch hier erfolgte eine enge Abstimmung der textlichen und graphischen Gestaltung mit allen Interessensvertretern. Diese Tafeln enthalten Empfehlungen für die Routenführung, kurze Informationen über Wildtiere und ihre Lebensräume sowie Verhaltensregeln. Für die Umsetzung der Öffentlichkeitsarbeit wurde zusätzlich ein zweisprachiger Informationsfolder mit ausführlicheren Informationen zu Auswirkungen von Störungen erstellt, welcher zukünftig an Gäste und Besucher der Region ausgegeben wird. Weiters wurden Exkursionen vor Ort durchgeführt, Vorträge abgehalten und Artikel zum Projekt veröffentlicht. Bei den Besprechungen von Konflikten zwischen Wildlebensräumen und Freizeitaktivitäten zeigte sich für den Winter, dass die Vertreter der alpinen Verbände und Bergführer einen Teil der Skitourenrouten aus mehreren Gründen nicht empfehlen wollen: Geringe Attraktivität/Frequenz & J A G D (viel Waldbereich, kurze Abfahrt), flache und lange Talzugänge sowie zu anspruchsvolle und lawinengefährliche Routen. Für einige Bereiche ergaben sich Konflikte von Routen mit Wildtierlebensräumen, in allen Fällen im Winter. Für diese Bereiche wurden jeweils eigene Maßnahmen im Gelände vorgeschlagen u.a. Aufstiegsspur anlegen, Auflichten einer Trasse, Kennzeichnen im Gelände und weiteres Beobachten der Entwicklungen. Die Thematik der Freizeitaktivitäten und deren mögliche Folgewirkungen für Wildtiere muss weiterhin in der Öffentlichkeit, in den Medien und im Rahmen von Weiterbildungen präsent bleiben. Von größter Wichtigkeit ist weiterhin die im Rahmen dieses Projektes begonnene, konstruktive Zusammenarbeit der verschiedenen Interessensvertreter. Und: Solche Vorhaben sind als Prozess zu verstehen. Die gemeinsam erarbeiteten Routen sind Empfehlungen, jede aufgestellte Informationstafel wirkt neben der Darstellung der Route auch laufend als ein Teil der Öffentlichkeitsarbeit. Seitens der alpinen Vereine und der Jägerschaft wird diese Vorgangsweise der Planung, Diskussion und Maßnahmensetzung zum Wohl des Wildes sehr unterstützt. Beispiel einer zweisprachigen Informationstafel: empfohlene Routenführung, Grundinformation über Wildtiere im Winter und Verhaltensweisen für Touren im Lebensraum. KFV Info 75/September 2014 Seite 35 F O ÄR SR T V K N E TR EE I N Kärnten: 2. Generation des Waldentwicklungsplanes Dipl.-Ing. Christian MATITZ Abteilung 10, UAbt. Landesforstdirektion Klagenfurt an Wörthersee Der II. Abschnitt des Forstgesetzes 1975 regelt die Forstliche Raumplanung und auch den Waldentwicklungsplan. Darüber hinaus hat das BMLFUW eine Richtlinie über den Inhalt und die Ausgestaltung des WEP erlassen. (http://www.bmlfuw.gv.at/forst/oesterreich-wald/raumplanung/waldentwicklungsplan/). Vorgeschichte: Schon Anfang der 80er Jahre wurden in Kärnten die ersten Waldentwicklungspläne für die einzelnen Bezirke erstellt. Dies dauerte rund 10 Jahre und im Jahre 1991 waren alle WEP´s fertig gestellt. Trotz eines planmäßigen 10-jährigen Revisionszeitraumes hielten diese fast 20 Jahre, wohl auch wegen der hohen inhaltlichen Qualität. Der WEP war und ist nicht nur ein beliebtes Nachschlagwerk für forstliche und holzwirtschaftliche Daten jedes Bezirkes, sondern ein beinahe tagtägliches Hilfsmittel bei der Amtssachverständigentätigkeit. Die Revision: Nach mehreren FG-Novellen (insbesondere die Änderung der Schutzwalddefinition, Objektschutzwald) und der Seite 36 Im Mai fand an der FAST Ossiach die Tagung „Länderreihe Forstliche Raumplanung in Österreich 2014 bis 2020” statt. Am 2. Tag gab es ein spannendes Exkursionsprogramm mit Fachbeiträgen & Diskussion im Raum Villach und am Dobratsch. Überarbeitung der WEP-Richtlinie durch das BMLFUW wurde im Jahr 2008 in der LFD Kärnten die 1. Revision der WEP´s eingeleitet. Von den 8 Bezirken in Kärnten sind 7 revidiert und durch das BMLFUW genehmigt, der letzte wird 2015 fertig gestellt sein. das Überwiegen der Nutzfunktion im Zentralraum und im Norden und Osten von Kärnten. Mit rund 55 % der Waldfläche überwiegt die Nutzfunktion als Leitfunktion, dahinter die Schutzfunktion mit 39 %, die Wohlfahrtsfunktion und die Erholungsfunktion mit je 3 %. In Abb. 1 erkennt man den Schutzwaldschwerpunkt im Westen Kärntens und Durch die Revision haben sich die Leitfunktionen im WEP Kärnten gebiets- KFV Info 75/September 2014 forst p olitik Abb. 1: WEP – Funktionen in Kärnten, Stand 2014 weise stark verändert: die Leitfunktion Schutzfunktion S3 hat um 30 % zugenommen, ebenso die Wohlfahrtsfunktion W3. Die Erholungsfunktion E3 hat sich mehr als verdoppelt. Die Gründe liegen einerseits in der Novellierung des FG 1975 und der Adaptierung der WEPRichtlinie, andererseits konnten durch bessere Basisdaten (Laserscan, Geländemodelle, Hangneigungskarten, geologische Karten, Ereigniskataster, Karten der Wasserwirtschaft und der WLV,…) genauere Abgrenzungen der Funktionsflächen vorgenommen werden. Der WEP besteht aus einem Karten- und einem Textteil und bildet inhaltlich die 4 Funktionen des Waldes lt. FG 1975 ab. Jede Funktionsfläche wird in einem Datenblatt ausführlich beschrieben und erhält eine dreistellige Kennziffer. Der WEP liegt in analoger Form bei jeder Bezirksforstinspektion, in der Landes- forstdirektion und beim BMLFUW auf und kann dort eingesehen werden. Des Weiteren findet man die Darstellung der Funktionsflächen im WEP in digitaler Form im Kärnten – Atlas unter www. kagis.ktn.gv.at im Kartencenter unter „Landwirtschaft/Wald“. Eine Verlinkung zu den Beschreibungen der Flächen wird im Jahr 2015 umgesetzt werden. Danksagung: Ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiter in der LFD, Dipl.-Ing. Clemens ZUBA, Fö. Stefan LIEGL und Fö. David WUTTI, die maßgeblich an der Revision mitgearbeitet haben sowie an alle Bezirksforstinspektoren und ihren Försterteams. Abb. 2: Gliederung der Leitfunktionen im WEP Kärnten, Stand 2014 Gesamtwaldfläche 562.733 ha 100% Nutzfunktion 307.800 ha 54,7% Schutzfunktion 219.201 ha 39,0% Wohlfahrtsfunktion 19.057 ha 3,4% Erholungsfunktion 16.675 ha 3,0% (Die Waldfläche bezieht sich auf die ÖK50 2006) KFV Info 75/September 2014 David WUTTI bei der Bearbeitung der Karte im ArCGiS. Seite 37 K Ä R N T E N Tragbare Wildbestände für eine Kärntner Modellregion DI Martin HUBER Stellvertretender Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach des BFW Am 26. Juni 2014 veranstaltete der Kärntner Forstverein ein Praxisseminar zum Thema Rotwildbewirtschaftung. DI Dr. Eckart Senitza organisierte dieses Seminar mit der von ihm gewohnten Perfektion. Er fand Referenten für das Seminar , die einerseits die Situation vor Ort analysierten und andererseits auch die Situation in Italien bzw. in Südtirol beleuchteten. Das Gasthaus Sereinig im Panoramadorf Saualpe war mit ca. 80 Teilnehmern gut besuchter Seminarort. Die Exkursion am Nachmittag führte auf die Saualm in das Revier der Gutsverwaltung Eberstein. Forstvereinspräsident Johannes Thurnvalsassina stellte gleich am Anfang fest, dass gegenseitige Schuldzuweisungen nichts bringen. Jäger und Grundbesitzer sitzen im selben Boot und sind gefordert, gemeinsam eine Lösung zu suchen. Landesjägermeister Dr. Ferry Gorton erinnerte an die Feststellung von Prof. Hackländer von der BOKU im Jahr 2007, dass sich Österreich die höchsten Wildstände Europas leiste. Er meint, es habe inzwischen ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Dieser führte dazu, dass jetzt ein Projekt zur Bewirtschaftung des Rotwildes am gesamten Saualmstock ausgearbeitet wird. Dr. Eckart Senitza gab den Tipp, diese komplexen Systeme nicht linear, sondern systemisch begreifen zu versuchen. Ohne die vielschichtigen Auswirkungen von Abschüssen, Fütterung, Lenkungsmaßnahmen usw. zu kennen und zu berücksichtigen, sind viele Maßnahmen nicht zielführend. DI Markus Wedenig stellte das „Rotwildbewirtschaftungskonzept Saualm” vor. Als wichtiges Ziel nannte er die deutliche Reduktion des Rotwildes bei gleichzeitiger Erhaltung von jagdlich nutzbaren Rotwildbeständen. Als für das Rotwild wichtigste Flächen befand er die Almflächen mit dem angrenzenden Schutzwaldgürtel. Diese Flächen haben eine geringe Schaddisposition und eignen sich gut als Lebensraum für einen angepassten Rotwildbestand. Der darunter liegende Wirt- Seite 38 Dr. Eckart Senitza organisierte und moderierte das Seminar. schaftswald mit einem großen Anteil von Waldflächen der 1. und 2. Altersklasse wird die Problemzone bleiben. In diesen Fichtebeständen wird durch die natürliche Waldentwicklung das Äsungsangebot geringer werden. Der Lebensraum auf der Saualpe hat eine Tragfähigkeit von max. 2,5-3 Stück Rotwild auf 100 ha. Wobei aber zu berücksichtigen ist, dass dieser Lebensraum auch verfügbar sein muss. Die Konkurrenz um die Flächen mit anderen Naturnutzern ist bei der Hochrechnung mit zu berücksichtigen. Analysen der Abschusszahlen belegen einen Rotwildbestand von min. 2.400 Stück im Projektgebiet. Leider zeigte die Analyse auch eine nicht artgerechte Altersstruktur. Die männlichen Stücke werden zu stark genutzt. Die Abschusszahlen aus dem Vorjahr sind zwar ambitioniert, müssten aber für eine erfolgreiche Reduktion noch gesteigert werden. Da die Reduktionsphase sonst zu lange dauert und die Motivation der Jäger sinkt. DI Harald Bretis stellte ein von ihm im Zuge einer Diplomarbeit erstelltes Konzept zur Anpassung von Wildständen vor. Dieses Konzept wurde in einem steirischen Revier bereits erfolgreich umgesetzt. Bei genauer Analyse der Dynamik von Rotwildpopulationen zeigte sich, die Menge des Abschusses ist nicht für den Erfolg verantwortlich. Vielmehr ist es wichtig, dass gezielt Zuwachsträger entnommen werden. Er stellte schlüssig dar, dass bei entsprechender Bejagung mit einem halbierten Rotwildbestand der gleiche Jagdwert erzielt werden kann. Einsparungen wären dann eigentlich nur beim Kahlwild und bei den einjährigen Hirschen notwendig. Bei überlegter Bejagung sollte sich der Abschuss von alten Erntehirschen trotz Halbierung des Wildstandes steigern lassen. Dr. Armin Deutz referierte über Sinn und Unsinn der Rotwildfütterung. Fütterung soll eingehend geprüft werden. Es ist sicherzustellen, dass die in der Folge höheren Abschuss-Erfordernisse tatsächlich bewältigt werden können. Ansonsten hat die Futtervorlage eine (regionale) Zunahme der Wilddichte zur Folge und steigert somit die Wildschadensgefahr und/oder das Krankheitsrisiko. Deutz stellte fest, dass Fütterung nur unter ganz bestimmten Rahmenbedingungen zu einer Wildschadensminderung führt. Jeder Fehler bei der Wildfütterung verschärft die Situation zusätzlich. Dot. Paolo MoLinari ging auf die Situation im Großraum Tarvis ein. Dort wird kaum gefüttert. Es gibt große Wildruhezonen in denen nicht gejagt wird. Der Winter wird als wichtiger, natürlicher Regulator gesehen. Die Kondition des Wildes hängt sehr stark mit der Wilddichte zusammen. Nach Starkwintern mit hohen Fallwildraten steigt das durch- KFV Info 75/September 2014 WA L D schnittliche Wildbretgewicht um bis zu 30 Prozent. Ziel von Molinari ist weder eine Reduktion noch eine Förderung der Bestandeszahlen – Natur soll Natur bleiben. DI Lothar Gerstgrasser schilderte die Situation in Südtirol. Seit den 80iger Jahren gibt es dort einen dramatischen Anstieg bei den Bestandeszahlen des Rotwildes. Die Abschussrichtlinien sehen vor das 1/3 Jahrlinge und 2/3 mehrjährige Hirsche zu erlegen sind. Zusätzlich sind pro Hirsch 2-4 Stück Kahlwild zu erlegen. Er merkte auch gleich an, dass in Südtirol kaum alte Hirsche erlegt werden. Er hat allerdings den Eindruck, dass dies in Kärnten auch nicht der Fall sei. Fütterung ist dort nur mit Heu erlaubt, stellt aber eher die Ausnahme dar. Bei der Exkursion am Nachmittag stellten DI Andrea Fürst und ihr Vater DI Gerolf Neuper das Revier der Gutsverwaltung Eberstein vor. Problematisch sind einerseits die durch das Rotwild verursachten Schäden und die damit verbundenen erhöhten Kulturkosten. Andererseits haben sich auch die Fütterungskosten durch eine Verdoppelung des Fütterungswildstandes enorm erhöht und sind vom Betrieb nicht so ohne weiteres tragbar. Hans Erlacher als nicht jagender Grundbesitzer strich in seinem Statement hervor, dass Jäger und Grundbesitzer zusammenarbeiten müssen. Das ist allerdings für ihn nur möglich, wenn & J A G D DI Markus Wedenig stellte das Rotwildbewirtschaftungskonzept Saualm vor. beide Seiten entsprechendes Fachwissen über den jeweils anderen Themenbereich haben. Aus gegenseitigem Verständnis resultiert gemeinsames Handeln. Am Ende der Diskussion meldete sich noch DI Hubert Schatz, Wildbiologe in Vorarlberg, zu Wort. Er unterstrich die Notwendigkeit der Lebensraumverbesserung für die Tragfähigkeit des Lebensraumes. Es wäre sehr wichtig die Almflächen trotz steigender Waldgrenze für das Rotwild offen zu halten da es sonst auf andere attraktive, schadensanfällige Flächen ausweichen muss. Schatz hofft auch, dass es den Jägern gelingt die Rotwildbestände in den Griff zu bekommen. Seuchen beim Rotwild haben gezeigt, dass beispielsweise das Gesundheitsministerium durchaus gewillt ist, die Kompetenz der Jäger in Frage zu stellen und das Problem mit Keulungsgattern und anderen jagdlich derzeit nicht vorstellbaren Mitteln zu lösen. Das Seminar fand einen gemütlichen Ausklang auf der Druckerhütte. Die Teilnehmer traten motiviert und in der Hoffnung, dass die Kärntner Jäger vollzählig die Notwendigkeit der Reduktion erkennen und auch umsetzen, die Heimreise an. „Tage der Nachhaltigkeit“ auf der Herbstmesse Klagenfurt Eva Bernsteiner Forstschutzorgan und zertifizierte Waldpädagogin Klagenfurt am Wörthersee Unter dem Motto: „Gib der Zukunft eine Chance“ gestaltet das Bündnis Alpenkonvention Kärnten in diesem Jahr die „Tage der Nachhaltigkeit“ auf der Herbstmesse Klagenfurt. Von 17. bis 21. September 2014 dreht sich in der Messehalle 2 alles um das Schwerpunktthema „Energie“. „Energiemasterplan – von der Vision zur Umsetzung“ vom Land Kärnten und dem Bündnis Alpenkonvention Kärnten, die Podiumsdiskussion „Touristische Großprojekte in sensiblen Naturräumen – Kleinfragant als Nagelprobe für die Alpenkonvention“ der ARGE der Alpinen Vereine Kärntens, der „E5 – Gemeindetag“ vom Land Kärnten und Energiebewusst Kärnten, ein Mobilitätsworkshop oder eine Fairtradeveranstaltung. In der „Halle der Nachhaltigkeit“ präsentieren rund 70 Aussteller zukunftsweisende Projekte und Produkte. In einem interaktiven NGO-Kommunikationsbe- KFV Info 75/September 2014 reich informieren die teilnehmenden Organisationen, eine interaktive Experimentierzone bietet viel Wissenswertes und ein „nachhaltiges“ Quiz führt durch die Halle. Viele professionelle Aussteller präsentieren die neuesten Produkte in den Bereichen ökologisch Bauen, Energieerzeugung, Energiesparen oder Elektromobilität. Für das leibliche Wohl ist auf der „Bio- und Engagementmeile“ gesorgt. Viele Attraktionen, wie z.B. „Fairware“ Modeschauen oder das Projekt „Plastiksackerl dislike“ sorgen für Abwechslung. Begleitend zur Messe finden im Kongressbereich Fachveranstaltungen statt. Dazu zählen unter anderen der Kongress Seite 39 K Ä R N T E N 60 Jahre Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach DI Johann ZÖSCHER Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach des BFW Vom Baumsteigen bis zum Seilspleißkurs: Die Forstliche Ausbildungsstätte (FAST) Ossiach gibt seit 60 Jahren forstliches Wissen an angehende Profis und am Wald Interessierte weiter. In Form von Kursen bis hin zu ganzen Ausbildungen aus dem Bereich Forst kann die FAST Ossiach als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis bereits auf eine jahrzehntelange Expertise hinweisen. Erfreuliches Fazit: mittlerweile besuchten rund 228.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die am Ossiacher See gelegene Bildungsstätte. Am 7. Dezember 1953 wurde sie als selbständige Bundesdienststelle gegründet und im Jahr 2002 als Dienststelle dem Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) zugeordnet. Wichtige Aufbauarbeiten über viele Jahre leisteten em. Univ.-Prof. DI Dr. hc Anton Trzesniowski und Prof. DI Günter Sonnleitner. „Das Besondere an der FAST Ossiach ist die Kombination von Wissensgenerierung, die in enger Kooperation mit dem BFW erfolgt, und der Wissensvermittlung. Damit haben wir europaweit einzigartigen Status“, betont der aktuelle Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach, DI Hans Zöscher. 16 von 24 MitarbeiterInnen sind als Lehrende tätig – und das mit großem Elan und Begeisterung. Innovation für Wirtschaft Aus- und Weiterbildung sowie Forschung sichert Innovation! Nur durch die Förderung innovativer Köpfe kann eine Branche langfristig erfolgreich sein. Gerade bei Waldarbeit und Holzernte muss der ergonomischen und technischen Weiterentwicklung der Holzerntemethoden zentrales Augenmerk geschenkt werden. Die großen Herausforderungen liegen in einer effizienten und trotzdem schonenden Ernte des Roh- und Lebensstoffes Holz. Speziell für Steillagen und sensibles Gelände kann das schwierig werden. In Kärnten haben wir Betriebe, wie beispielsweise die Firma Konrad Seite 40 Die FAST Ossiach feiert 60 Jahre erfolgreiche Bildungsarbeit als Basis für die Zukunft. Forsttechnik, die zu den Weltmarktführern zählen und in den vergangenen Jahren wichtige Innovationen auf den Markt gebracht haben, um die erwähnten Zielsetzungen sicher erreichen zu können. Ausbildungsinitiative für forstliche Nachwuchskräfte Kenntnisse über die Nutzungspotenziale, die im kleinstrukturierten Privatwaldbesitz gegeben sind, wirken sich positiv auf die Holzmobilisierung aus. Gerade in Zeiten guter Holzpreise besteht seitens der bäuerlichen Waldbesitzer vermehrt die Bereitschaft zur Holzernte und zur Waldpflege. In der Besitzkategorie Kleinwald bestehen noch Defizite in der Abschöpfung des jährlichen Holzzuwachses. Das sind schlummernde Potenziale, die der heimische Holzmarkt dringend benötigt. Eine nachhaltige, vollständige Abschöpfung des jährlich laufenden Zuwachses muss angestrebt werden. Da richtet sich der Appell speziell an die bäuerliche Jugend, die als forstliche Dienstleister auftreten könnten und für die ländlichen Regionen eine deutliche Wertschöpfung erwirken könnten. Promotion für waldbezogene Berufe Moderne, gut ausgebildete Waldarbeiter von heute haben nichts mehr zu tun mit den Holzknechten von gestern. Von qualifizierten Waldprofis wird verlangt, dass sie ökologische, ökonomische und technische Anforderungen an die Waldbewirtschaftung auf einen gemeinsamen Nenner bringen können. Der Arbeitsplatz Wald braucht Fachkräfte, um die Wertschöpfungskette „Wald-Holz“ ausreichend mit Holz versorgen zu können. Speziell für die bäuerliche Jugend können sich aus dieser Tatsache gute Chancen für die Zukunft ergeben. Viele Forstbetriebe suchen nach dauerhaften Partnern, die neben dem professionellen Unternehmertum als Bauernakkordanten oder Klein(Forst)unternehmer qualifizierte Waldarbeit als Dienstleistung anbieten. Budgetäre Bedeckung der Bildungsarbeit seitens der Politik muss gegeben sein! Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung von Bildungsprogrammen ist eine budgetäre Bedeckung für personelle und infrastrukturelle Ressourcen bei Bildungsanstalten. Diese Forderung richtet sich an die Politik: keine Einsparungen im Bildungs- und Forschungsbereich! Eine Reduktion der Bildungs- und Forschungsbudgets ist langfristig eine Bankrotterklärung des Staates und führt zu Rückschritt und Stagnation. Mit Qualität in die Zukunft Die Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach des BFW ist seit März 2013 auf Ö-Cert gelistet. Damit wird die hohe Qualität und Transparenz „unserer Einrichtung“ KFV Info 75/September 2014 A U S B I L D U N G nun auch österreichweit anerkannt. Das bedeutet für Bildungsinteressierte mehr Überblick über Qualitätsanbieter österreichweit und gleiche Möglichkeiten beim Zugang zur Förderung ihrer Weiterbildung, auch wenn diese nicht im eigenen Bundesland stattfindet. Vom TÜV-Saarland wurde der FAST die prozessorientierte Qualitätszertifizierung nach ISO 9001:2008 zuerkannt. Dadurch wird Professionalität und Transparenz in sämtlichen Arbeitsabläufen dokumentiert. FAST im neuen Kleid Um die Idee von Holzverwendung weiter zu verstärken, hat die Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach des BFW ein neues Kleid bekommen. Gemeinsam mit der Bundes Immobiliengesellschaft Kärnten wurde eine neue Fassade umgesetzt. Das Internatsgebäude erscheint jetzt im Holzdesign mit heimischer Lärche. Unter der Vertäfelung wurde eine Wärmedämmung mit ökologischen Dämmmaterialien, im gegenständlichen Falle mit Hanf, angebracht. „Erfolgreiches Lernen in einer Wohlfühlumgebung“, das ist Teil des integralen Erfolgskonzeptes der Forstlichen Ausbildungsstätte. Die Reaktionen der örtlichen Bevölkerung sind äußerst positiv, es wurde ein „eye-catcher“ neben dem Ossiacher Juwel und Wahrzeichen, der Stiftskirche, geschaffen! Bildungsbilanz 2013: Kursteilnehmer fachlich Kursteilnehmertage fachlich Anzahl der Kurstage Veranstaltungen 7.041 15.300 573 184 Mitarbeiterstand 2014: 24 motivierte Mitarbeiter (mit 22,75 Vollarbeitskraft-Äquivalenten) Das Internatsgebäude erscheint jetzt im Holzdesign mit heimischer Lärche. KFV Info 75/September 2014 Kurse in Ossiach 2014 Allgemeine Hinweise • Die Kursteilnehmer können bereits am Tage vor Kursbeginn das Quartier im Internat zwischen 18.00 und 20.00 Uhr beziehen. Verpflegung gibt es erst ab dem 1. Kurstag. Der Unterricht am ersten Kurstag beginnt um 9.00 Uhr, sofern in der Einladung kein anderer Zeitpunkt angeführt ist. • Die Verpflegungs- und Unterkunftskosten betragen derzeit je Tag und Teilnehmer E 47,35 bei Vollpension. Anmeldungen direkt an die Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach des BFW, Tel. 04243/2245, Fax DW 55 oder www.fastossiach.at (Kurskalender) Kurse 2014 SEPTEMBER 8.9.–4.12. Forstwirtschaftsmeisterlehrgang und Kurs für Forstschutzorgane 11.9. Thementag: Lärche 12.9. Ersthelferkurs - Outdoor Forst 12.-13.9. In der Wildnis leben (Modul D) 15.-19.9. Waldwirtschaft für Einsteiger Modul I 17.9. Wünschelrutenseminar Modul I 18.9. Pilze des Waldes erkennen und sammeln 20.9. Motorsägenwartung und -instandsetzug für Hobbyanwender 22.-26.9. Waldwirtschaft für Einsteiger Modul II (Praxiswoche) 25.9. Moderner Forstschutz – Effektive Schutzmaßnahmen gegen Wildschäden 29.9.-3.10. Motorsägengrundkurs Modul 1 (Zertifikatslehrgang) OKTOBER 6.-9.10. Grundseminar zum zertifizierten Waldpädagogen - Modul A 6.-10.10. Motorsägengrundkurs Modul 1 (Zertifikatslehrgang) 6.-10.10. Zertifikatslehrgang: Pädagogik für Praxistrainer - Modul I 7.10. Wünschelrutenseminar Modul III 9.10. Fischereibetrieb als Forstlicher Nebenbetrieb 13.-17.10. Motorsägenaufbaukurs Modul 2 (Zertifikatslehrgang) 20.–21.10. Waldpflege bei der Fichte - Modul I 20.–22.10. Baumsteigen mit Seilsteigetechnik 20.–23.10. Aufbauseminar zum zertifizierten Waldpädagogen Modul B/C 22.–23.10. Waldpflege bei der Fichte - Modul II 24.10. Thementag: Korbflechten 27.-29.10. Baumsteigekurse (Baumsteigen Abtragen von Bäumen) 30.10. Professioneller Obstbaumschnitt für mehr Ertrag NOVEMBER 7.11. Wildbret zerwirken und kochen leicht gemacht 10.–14.11. Zertifikatslehrgang: Qualifikation für forstliche Praxistrainer - Modul II 20.11. Brennholz selbst gemacht Seite 41 K Ä R N T E N Jagdliche Auswirkungen zielgerichteter Dickungspflege* „In homogenen Fichtenbeständen herrscht Ordnung. Der Preis dafür ist ein krankes, anfälliges Ökosystem, das nur durch massive Eingriffe des Menschen überleben kann. Das botanische Gegenstück zur Käfighaltung, aber mit Sicherheit kein Zustand, den wir als Ideal anstreben sollten“ (Werner 2012). In diesem Artikel sollen nicht waldbauliche Feinheiten einzelner Baumarten aufgezeigt werden, sondern der Fokus liegt auf den Bedürfnissen und Möglichkeiten im Zuge forstlicher Pflegearbeiten, den Wald nachhaltig, tiergerecht zu bewirtschaften. In vielen Gebieten Kärntens kann die Fichte als von Natur aus dominierende Baumart gesehen werden. Dominierend bedeutet einen hohen Anteil an Individuen dieser Baumart. Für das Wild ist es aber ein großer Unterschied, ob diese in monotoner Höhen- und Durchmesserverteilung (siehe Vorwort- Stichwort botanische Käfighaltung) vorkommt, oder einen gestuften Aufbau aufweist. Unabhängig davon, ob ein forstlicher Bestand künstlich oder aus Naturverjüngung gezogen wurde, ist der Eingriff der Dickungspflege ein richtungsweisender Schritt, der die Baumartenzusammensetzung bis zum Endbestand beeinflusst. Als Dickung bezeichnet man in der Regel einen jungen Waldbestand nach dem Eintritt des Bestandessschlusses. Dieser tritt bei etwa 2m Höhe ein und erstreckt sich bis zum Erreichen des Stangenholzes bei etwa 12-15m Höhe. Die Äste beginnen sich zu berühren und durch den Lichtmangel beginnt das Absterben der untersten Zweige. Die Dickungspflege (Läuterung) dient zur Standraumerweiterung (Stammzahlreduktion vor allem beim Nadelholz) sowie zur Mischungsregulierung zu einem Zeitpunkt, in dem noch kein verwendbares Sortiment anfällt. Laubholz wird hier nur punktuell, Nadelholz flächig bearbeitet. Aus Kosten und/oder Zeitgründen wird bei der Dickungspflege sehr oft der Fokus zu stark auf die Baumarten-Zusammensetzung des Endbestandes gelegt. Eigentlich ist hier aber der Weg das Ziel. Man kann eine Fülle von KleinstbiotopEtappen in einem Bestandesleben unterbringen, ohne dabei die wirtschaftlichen Baumarten zu gefährden. Es fehlt bei der zu stark abgegrenzten Forstwirtschaft an Pufferzonen für das Wild. Auch wenn es forstlich gesehen nachhaltig ist, gleichmäßige Altersklassenwälder zu produzieren. Somit ergibt sich zwar der Vorteil, dass die Grenzen für territoriales Wild besser zu erkennen sind, jedoch auch in höherer Dichte (jagdlich interessanter?) besiedelt werden können/müssen. Ohne ausreichendes Niemandsland als Pufferzone (Bubenik 1984), dürfte es vor allem beim psychisch sensiblen Rehwild außer Thomas KUMMER Forstwirtschaftsmeister ak.Jagdwirt Kärntner Waldpflegeverein Thomas Kummer, Forstwirtschaftsmeister und Akademischer Jagdwirt aus Kühnsdorf ist Waldpflegetrainer des Kärntner Waldpflegevereins. zur Überbelastung der Vegetation auch zu vermehrtem sozialem Stress kommen. Laut Forstner et al. (2006) kann „nachhaltig“ mit „jetzt und in Zukunft“ übersetzt werden. Dies bedeutet, dass wildlebende Ressourcen von zukünftigen Generationen zumindest in dem Umfang genutzt werden können, in dem sie heute nutzbar sind, ohne dass dabei die Biodiversität/ Artenvielfalt vermindert wird. Dies gilt grundsätzlich für alle Pflanzen- und Tierarten (Forstner et al. 2006). * In seiner Abschlussarbeit zum akad. geprüften Jagdwirt beschäftigte sich Thomas Kummer mit dem Thema „Zielgerichtete Dickungspflege als richtungsweisende Lebensraumgestaltung, und deren Auswirkungen beim Reh“. Seite 42 KFV Info 75/September 2014 WA L D & J A G D Bei dem „Stall-Trog-Effekt“ des Kahlschlagverfahrens wird das Wild gezwungen, freie Äsungsflächen aufzusuchen. Somit kann sehr schnell für den jeweiligen Standort bzw. das bestehende Nahrungsangebot ein zu hoher Wildeinfluss entstehen. Dadurch werden auch die Möglichkeiten für die Dickungspflege stark herabgesetzt, da die Artenvielfalt sich nicht entsprechend entwickeln kann. Wenn nun durch unfachmännisches Bearbeiten der Jungkulturen auch der letzte Rest an forstlicher Mischung entfernt wird, verstärkt sich dieser Effekt natürlich noch einmal. Dies gilt vor allem für reine Nadelholzkulturen, egal ob auf natürlichen bzw. Zwangsstandorten. Reimoser et al. (2006) schreiben dazu: „Die einzelnen Tiere entwickeln sich körperlich weniger gut, zum „ruhigen“ Überleben bei erhöhtem Sicherheitsgefühl durch nahegelegene Grenzlinien reicht es jedoch. Eine schlechtere körperliche Verfassung der Tiere kann sich zwar populationsdynamisch in Form geringerer Zuwachsraten und erhöhter Sterbeverluste auswirken, aber die Rehe bleiben dennoch in dieser überhöhten Anzahl am Ort. Der Mechanismus Abrängen bzw. Abwandern funktioniert nicht mehr richtig, die Rehe halten sich gleichsam zu stark selbst in ihrem Habitat gefangen und belasten dadurch nachhaltig in unnatürlicher Weise die in solchen Gebieten relativ spärlich vorhandene Vegetation“. Bei Rehen nimmt Reimoser (2006) an, dass ihnen der Vorteil von Randlinien, aus Gründen der Feindvermeidung und des besseren Sozialverhaltens, sogar mehr wert ist als äsungsreichere Naturverjüngungsstrukturen. Sie legen also mehr Wert auf Sicherheit als auf üppige Nahrung. Wobei essentielle Ansprüche gedeckt sein müssen. Somit ergibt sich für den Forst die Aufgabe, Äsung und Deckung auf kleinere Fläche mit ersichtlichen Übergängen zu schaffen bzw. zu erhalten. Reimoser et al. schreiben in ihrem Buch, Wildlebensräume: „Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft sind ein vielschichtiges, auch stark von der Gestaltung des Lebensraumes abhängiges Problem. Im Hinblick auf eine nachhaltige Verbesserung der Wildschadenssituation bzw. des Umwelt-Wild-Mensch-Systems ist es sicherlich von Vorteil, nicht bei der Überlegung „Wildtier als Verursacher von Wildschäden“ stehen zu bleiben, sondern verstärkte Wildschäden zunächst als Symptom für die durch Menschen KFV Info 75/September 2014 Der Haselhahn ist eine weitere Tierart die von zielgerichteten Eingriffen profitiert. gestörte Wechselbeziehung zwischen Wild und Umwelt aufzufassen, dessen Ursachen dann regional zu ergründen sind“. Waldbauliche Möglichkeiten der Einflussnahme werden folgend beschrieben: • die Vermeidung großflächiger Kahlflächen, • die Förderung heterogener Bestandesstrukturen unter Beachtung der jeweiligen Standortansprüche einzelner Baumarten (Ammer 2010). Ammer (2010) beschreibt, dass es größtenteils sehr schwer ist, die Habitatqualität für das Wild zu verbessern, da dieses sich selbst dieser Optionen beraubt. Folgt darauf eine noch höhere Absenkung der Mischungsanteile durch den Mensch, führt dies zu einer Steigerung der Wildeinflussgefährdung und schmälert damit die Lebensraumkapazität. Erstaunlicherweise differenziert das Reh hinsichtlich seines Äsungsverhaltens nicht nur zwischen Baumarten, sondern auch innerhalb der Individuen einer Art. Es gibt Untersuchungen, nach denen vitale Bäumchen, d. h. solche mit längeren Trieben und dickeren Knospen, bevorzugt verbissen werden (Kech/Lieser 2006). In der betreffenden Untersuchung lag die Verbissbelastung derjenigen Pflanzen, die im Sommer einen großen Höhenzuwachs geleistet hatten, deutlich über den weniger wüchsigen Bäumchen, welches einer negativen Vitalitätsauslese entspricht. Dies erklärt sich daraus, dass eine gute Nährstoffverfügbarkeit des Bodens eine höhere Blattbiomasse, einen höheren Blattstickstoffgehalt und ein reduziertes C/N-Verhältnis des Blattes zur Folge hat. Die Wirkungen resultieren in einer höheren Verbissintensität (Edenius 1993 in Ammer 2010). Als Folge des Verbisses bilden viele Baumarten mehrere Gipfeltriebe aus. Solche Bäume werden bevorzugt erneut verbissen. Wenn ein Baum durch Verbiss geschädigt wurde, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich dies in Zukunft wiederholt (Welch 1991 in Ammer 2010). Das bedeutet für den Praktiker, dass verbissene Bäumchen nicht entfernt werden sollten, sondern als „Ablenkfütterung“ in der Kultur belassen werden. Gegebenenfalls sollten sie zurückgeschnitten (geköpft) werden, um den wirtschaftlich interessanten Bäumen mehr Platz zu verschaffen. Diese Erkenntnis ist für die Bewirtschafter oft nicht nachvollziehbar, da versucht, wird die Flächen „sauber“ zu bearbeiten. Und gerade mit diesen zu sauberen Eingriffen wird ein gegenteiliger Effekt erzielt. Wird das forstliche Ziel (weniger Verbiss- und Fegedruck durch das Wild) erreicht, kompensiert dies die minimalen wirtschaftlichen Einschränkungen. Der Standraumverlust durch die alternativen Gehölze relativiert sich bis zum Seite 43 WA L D & JA GD Endbestand, da Sukzessionsbaumarten und Sträucher in tiefer gelegenen Stockwerken des Waldes ihr Auslangen finden. Zeiler stellte fest, dass die Verbissbelastung der Waldvegetation bei zielgerichteter Bewirtschaftung nicht in Zusammenhang mit der Wilddichte steht (Zeiler 2009). Diese Erkenntnis ermöglicht die Kombination von Jagd- und Forstwirtschaft. Setzt ein Forstbetrieb auf Gewinnmaximierung und sieht das Wild als Störfaktor, so widerspricht diese Haltung der Sichtweise auf das „Ganze“ (Meran 2013). In der Abbildung 1 wird von Ammer (2003) der negative Einfluss hoher Schalenwilddichten und dem damit verbundenen Wildeinfluss auf komplexe Ökosysteme graphisch dargestellt. Wenn man nun anstatt hoher Schalenwilddichte das Wort „rein ökonomisch orientierte Forstwirtschaft“ einsetzt, entwickelt sich die Graphik in gleich negativer Weise. „In Ökosystemen können kleine Eingriffe an einer Stelle große Auswirkungen an ganz anderen Stellen haben, ohne dass sich die verursachenden Akteure dessen bewusst sein müssen“ (Forstner et al. 2006). Die Dickungspflege kann so auch Auswirkungen auf Tier- und Pflanzenarten haben, die erst in einer späteren Phase den Wald besiedeln würden. Die Förderung wirtschaftlicher Baumarten ist grundsätzlich legitim, darf sich aber nicht zulasten von ganzen Ökosystemen auswirken. Daher sollten vor allem Pioniergehölze nicht generell entfernt werden, denn damit geht viel Verbissangebot verloren. Auch das Stehenlassen von Sträuchern und Füllholz bei Kulturpflegemaßnahmen beziehungsweise deren Förderung ist ein wertvoller Beitrag zur Entlastung der Forstgehölze (Zeiler 2009). „Forstliche Rücksichtnahme auf wildökologische Aspekte bringt in der Regel mehr, als sie kostet“ (Führer/Nopp 2001). Durch die Dickungspflege kommt auf größerer Fläche Licht für die Entwicklung von Äsungspflanzen zum Boden. Gleichzeitig kommt es zu einer ökologisch günstigen Verminderung der Klimaschutzwirkung und führt damit zu „relativ gedrosseltem Besiedlungsanreiz bei vermehrtem Äsungsangebot“ (Führer/ Nopp 2001). Wenn bei der Dickungspflege Mischbaumarten gefördert bzw. Stammzahlen reduziert werden ist es von Vorteil, die Konkurrenzvegetation möglichst geringfügig zu reduzieren, wie beispielsweise Verbissgehölze in Kniehöhe kappen (Führer/Nopp 2001). Rehe haben ein großes Potential, sich an nicht optimale Verhältnisse anzupassen. Dagegen können andere Tierarten wie das Haselhuhn nur bedingt ausweichen. Nach der Losungsanalyse von Lieser (1995) lassen sich die wichtigsten Baumarten für das Haselhuhn mit Erle, Hasel, hohe Schalenwilddichte Verbiss Biomassenverlust Dekompostierung Entmischung Dung Höhenbegrenzung Strukturverlust Spezialisten Dungkäfer Fledermaus Spinnen Regenwürmer Springschwänze Milben Singvögel Bodenfruchtbarkeit Abb. 1: Darstellung der Auswirkungen von Schalenwildverbiss/selektiver Dickungspflege auf verschiedene Ökosystemkompartimente (Ammer 2009). Seite 44 Abb. 2: In Ökosystemen hängen alle Bestandteile direkt oder indirekt miteinander zusammen und voneinander ab (Forstner et al. 2006). Birke und Eberesche definieren. Das Überleben dieser Baumarten bis in den Altbestand ist die größte Zielsetzung für den Praktiker im Haselhuhnrevier. Bergmann et.al (1996) beschreiben, dass durch die Dickungs- und Jungbestandspflege wichtige Nahrungspflanzen herausgenommen werden. In diesem Fall kann das Haselhuhn kaum mehr als 10% eines Umtriebes nutzen. Zusammenfassend geht an den Forstmann die Empfehlung, standortgerechte Baumarten zu bewirtschaften. Damit qualitativ wie auch quantitativ, insbesondere im Frühjahr (Geophyten) und im Herbst (Falllaub und Mastjahre) das Angebot höher ist als in reinen, immergrünen Nadelholzbeständen. Auf natürlichen Fichtenreinstandorten finden sich zumindest einzelne Mischbaumarten wie Weide, Eberesche und Birke, die als Äsung dienen können. Realistisch gesehen dürfen die waldbaulichen Möglichkeiten, Verbissschäden zu vermeiden, insbesondere bei hohen Wilddichten nicht überschätzt werden. Die in den vergangenen Jahrzehnten in Gang gebrachten Waldbauförderungen und auch die Veränderungen in der Bewirtschaftung von Privatwäldern haben vielerorts zu einer Verbesserung der Lebensgrundlagen für das Schalenwild geführt. Ein vielfältiges Nahrungsangebot kann aber nur dann helfen, Schäden zu vermeiden, wenn die Schalenwilddichte niedrig ist. Bei diesen Voraussetzungen kann die aus ökologischen und ökonomischen Gründen gewollte Diversität der Waldbestände hinsichtlich ihrer Struktur und ihrer Baumartenzusammensetzung durch die Dickungspflege erhalten bzw. gesteigert werden. KFV Info 75/September 2014 F O R S T V E R E I N 142 Jahre Kärntner Forstverein Scheinbar kostenlos bietet der Wald tagaus tagein Erholung, sauberes Trinkwasser, frische Luft, Biomasse und wertvolles Nutzholz und schützt in den Bergen vor Lawinen und Steinschlag. Doch er ist das Ergebnis einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Bewirtschaftung durch viele Generationen von Forstleuten und Waldbauern, die oft unter schwierigen wirtschaftlichen wie politischen Rahmenbedingungen seine vielfachen Leistungen erhalten und für die Zukunft gesichert haben. Die „Hebung der Forstkultur, die Verbesserung der forstlichen Zustände und das Wecken des Interesses an einer pfleglichen Behandlung des Waldes durch Anleitung, Beispiel und Unterstützung“ waren vor nunmehr über 140 Jahren das Motiv, das zur Gründung des Kärntner Forstvereins führte. Vorgänger war die k.k. Ackerbaugesellschaft, die noch unter Maria Theresia bereits 1765 geschaffen worden war und sich auch intensiv mit forstlichen Belangen auseinandergesetzt hatte. Land- und Forstwirtschaft waren damals wie auch heute noch durch die im Land historisch bedingte kleinflä- KFV Info 75/September 2014 Dipl. Forstw. Dr. Elisabeth JOHANN ÖFV Fachausschuss Forstgeschichte Verein Waldpädagogik in Österr. FV Freibach, St. Margarethen chige Struktur eng miteinander verbunden. Holz war als einzige zur Verfügung stehende Energiequelle für die Kärntner Eisenindustrie, die damals in der österreichisch- ungarischen Monarchie noch eine führende Rolle innehatte, von überragender Bedeutung. Mit der allmählichen Trennung des Berg- vom Forstwesen und der Substitution der Holzkohle durch mineralische Brennstoffe, die in Kärnten den raschen Niedergang der Eisenindustrie zur Folge hatte, stiegen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Nachfrage und der Wert des Nutzholzes. Das wachsende öffentliche und politische Interesse an der Forstwirtschaft, aber auch die Notwendigkeit, nach einer Zeit intensivster Nutzung den Waldzustand zu verbessern, erweckten schließlich den Wunsch nach einer selbstständigen, von der Landwirtschaft unabhängigen FachOrganisation, um eine öffentliche Anerkennung der Forstwirtschaft zu gewinnen und um sie in allen Bereichen zu fördern. Gründerjahre Die ersten Anregungen zur Gründung eines eigenständigen Forstvereins in Kärnten gehen auf das Jahr 1851 zurück, als durch die k.k. Förster Gatterer aus Bleiburg und Wurm aus Arnoldstein ein Aufruf an alle Forstleute erging, sich zu einem eigenen Verein zusammenzuschließen. Doch es dauerte noch volle zwanzig Jahre, bis es schließlich im April 1872 zur konstituierenden Sitzung kam, auf der Franz Strobach, Forstinspektor der Hüttenberger Eisengewerksgesellschaft, zum ersten Vereinsdirektor gewählt wurde und an der bereits 45 Forstleute teilnahmen. Bereits bei seiner Gründung war der Kärntner Forstverein eine Vereinigung aller am Wald interessierten Personen. Herkommen sowie beruflicher Hintergrund spielten keine Rolle, alle Freunde des Waldes waren gleichermaßen willkommen. Er unterschied sich bereits damals von anderen Landesforstvereinen, die eine Mitgliedschaft wesentlich einschränkten und diese Öffnung, wenn überhaupt, erst sehr spät vorgenommen haben. Der Mitgliederstand wuchs in den ersten Jahren des Vereinsbestehens rasch an, nicht zuletzt wahrscheinlich deshalb, weil es keine Standesunterschiede gab. Mit der Gründung verband man die Hoffnung auf eine Verbesserung der forstlichen Zustände und eine sorgfältige Behandlung des Waldes durch Anleitung, Beispiel und Unterstützung möglichst mit reger Beteiligung aller Schichten der Bevölkerung. Die regionale Vielfalt wurde gepflegt, ebenso aber auch die Vernetzung mit den Forstvereinen der angrenzenden Nachbarländer (Steiermark, Niederösterreich, Galizien, Küstenland und Tirol). Seite 45 F O R S T V E R E I N Das erste Jahrhundert Pflanzgarten und Forstschule informellen Wanderversammlungen und Exkursionen in alle Teile des Landes noch zur Zeit der Pferdefuhrwerke und Dampfeisenbahn führt ein Bogen bis zur intensiven Schulungsarbeit des heute tätigen Bildungsausschusses. Bereits in der Vergangenheit sah es der Kärntner Forstverein stets als seine Pflicht an, zu allen forstlichen Tagesfragen und den Anliegen und Anforderungen der Gesellschaft an Wald und Umwelt Stellung zu nehmen. Die Öffentlichkeit über die Nutz-, Schutz- und Erholungswirkungen des Waldes und die sich daraus ergebenden Erfordernisse der Bewirtschaftung zu informieren, war bereits vor 140 Jahren ein wichtiges Anliegen. Aus diesem Grunde beteiligte sich der Verein sehr bald an verschiedenen Ausstellungen, so auch an der großen land- und forstwirtschaftlichen Ausstellung 1890 in Wien. Niedere Forstschule in Kärnten in Klagenfurt. Wenn man heute auf die damals von den Gründungsmitgliedern formulierten Aufgaben zurückblickt, so klingen die Ziele, die man sich bei der Gründung vor bald 150 Jahren gestellt hat, noch immer modern und aktuell, wenngleich sich natürlich die Themenschwerpunkte im Laufe der Jahre - angepasst an die Rahmenbedingungen (politische, gesellschaftliche, natürliche) - geändert haben und auch die Methoden der Wissensvermittlung andere geworden sind. Von den Seite 46 Zu den bemerkenswertesten Tätigkeiten der ersten Jahrzehnte gehörte der Betrieb eines vereinseigenen Forstpflanzgartens, aus dem vorwiegend bäuerliche Waldbesitzer mit Waldpflanzen und Samen versorgt werden konnten. Grund für diese Initiative war der Umstand, dass es einen ausgesprochenen Mangel an geeignetem Saat- und Pflanzgut im Lande gab. Der Betrieb gestaltete sich um die Jahrhundertwende so erfolgreich, dass auch Pflanzen ins benachbarte Ausland verkauft werden konnten (Ober- und Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Küstenland, Kroatien, Galizien, Slawonien, Bosnien, Herzegowina, Böhmen, Ungarn, Siebenbürgen, Bayern). Um Kahlflächen schneller in Bestand zu bringen und die Techniken zu verbessern, wurden Prämierungen für gute Kulturarbeiten vorgenommen und Preise vergeben. Wanderversammlungen in allen Teilen des Landes sollten zur Verbesserung des Wissens der Mitglieder beitragen. Das Interesse an der Aufforstungstätigkeit einschließlich der Wahl des Pflanzenverbandes und am Waldbau, insbesondere an den verschiedenen Methoden der Bewirtschaftung (Kahlschlag – Plenterwald) war groß. Darüber hinaus standen weitere wichtige Themen, wie der Gemeindewald und die Waldnebennutzungen, aber auch Fragen des Forstschutzes im Mittelpunkt. Ausgelöst wurde diese Diskussion durch das großflächige Auftreten von Waldschädlingen (Borkenkäfer, Nonne), aber auch von großen Naturkatastrophen wie Lawinen (1880, 1881) und Hochwasser (1886, 1890, 1904). Ein großes Anliegen im ausgehenden 19. Jahrhundert war die Verbesserung der forstfachlichen Ausbildung. In Ermangelung einer eigenen Schule gewährte der Kärntner Forstverein Stipendien für das Studium an der Hochschule für Bodenkultur, an der um die Jahrhundertwende nur 6% der Hörer aus den Alpenländern kamen, während das Gros der Hörer in Böhmen, Mähren und Ungarn beheimatet war. Schließlich kam es 1905 zur Gründung einer Waldbauschule, der Niederen Forstschule in Klagenfurt, die bis 1914 und dann nochmals von 1925 bis 1932 vorwiegend die Söhne bäuerlicher Waldbesitzer für die Führung des eigenen Waldwirtschaftsbetriebes und junge Männer für den Forstschutz- und technischen Hilfsdienst sowie für den Holzhandel und Brettersägenbetrieb ausbildete. Das Aufnahmealter betrug 16 Jahre, eine einjährige Vorpraxis war erforderlich, jedoch keine besondere schulische Vorbildung. Die Ausbildung dauerte ein Jahr. 75% der Teilnehmer kamen aus Kärnten, der Rest aus Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Wien. Es gab einen theoretischen und einen praktischen Teil. Die Schwerpunkte der Ausbildung lagen auf dem Waldbau, dem Schutz des Waldes und dem Erwerb von Holzhandelskenntnissen. Die gute Arbeit, die der Forstverein in diesen Jahren vor dem Ersten Weltkrieg leistete, spiegelte sich wider in der raschen Zunahme der Mitglieder, die von etwa 300 in den ersten Vereinsjahren auf über 700 bei Kriegsausbruch angewachsen war. KFV Info 75/September 2014 F O R S T V E R E I N Probleme der Zwischenkriegszeit Nach Kriegsende nahm der Forstverein seine Tätigkeit rasch auf und führte erstmals nach fünf Jahren 1918 wieder eine Wanderversammlung durch, doch gestaltete sich die Arbeit aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung äußerst schwierig. Die Bautätigkeit ruhte, Bergwerke und Papierfabriken schränkten ihren Betrieb weitgehend ein, die Industrie stand still. Es gab einen Preissturz bei allen Holzsortimenten durch ein Überangebot aus dem benachbarten Ausland und starke Windwurfschäden im eigenen Land. Dazu kam das politische Umfeld, das Groß- wie auch bäuerliche Betriebe schwer belastete wie z.B. durch progressive Grundsteuern und damit verbundene Umlagen, hohe soziale Abgaben, Erb- und Übertragungsgebühren, hohe Bahnfrachten, hohe Schuldenzinsen und steigende Lebenshaltungskosten. Die Holzausfuhr aus Kärnten ging in den Jahren 1928 – 1933 nach Deutschland um 95%, nach Italien um 37%, nach der Schweiz um 62%, nach Frankreich um 36% und nach Ungarn um 29% zurück. Die wirtschaftliche Lage der Forstbetriebe war katastrophal. 1932/33 lagen die Preise um 50% niedriger als 1928 und deckten nicht einmal mehr die reinen Produktionskosten; 1934 überschritten die betrieblichen Ausgaben die Einnahmen um durchschnittlich 50%. Der Kärntner Forstverein versuchte, trotz der schwierigen Lage seine Tätigkeit fortzusetzen, indem er z.B. Reisekostenzuschüsse zur Teilnahme an Hauptversammlungen gewährte, die Errichtung von Zweigstellen im Land überlegte oder sich um die Unterbringung von stellungslosen Forstleuten kümmerte, die aus den ehemaligen Österreichischen Kronländern ins Land zurück strömten. Er konnte es jedoch nicht verhindern, dass die Mitgliederzahl zwischen 1933 bis 1935 um mehr als ein Drittel zurückging und waldbauliche Erkenntnisse in den Betrieben kaum oder gar nicht umgesetzt werden konnten. Schließlich kam es politisch motiviert 1935 erst zu einer Einschränkung der Tätigkeiten und Aufgaben der Forstvereine allgemein, bis die Betätigung auf forstlichem Bildungs- und Informationsgebiet überhaupt verboten wurde. 1938 wurde nach dem Umbruch der Kärntnerische Forstverein wie alle anderen Forstvereine auch gelöscht. KFV Info 75/September 2014 Österreichische Forsttagung in Klagenfurt 1936: Präsident Ministerialrat A. Locker Der Aufbau nach Kriegsende Schon kurz nach Kriegsende kam es 1947 zur Wiederbegründung des Kärntner Forstvereins. Die Männer der ersten Stunde waren Graf Zeno Goess, der den Verein bereits in der Zwischenkriegszeit nach Max Rothauer als Präsident geleitet hatte, und Franz Schmidt, dem nach einem Jahr Josef Ehrlich als Geschäftsführer nachfolgte. Er hatte dieses Amt bereits in den dreißiger Jahren ausgeübt und bekleidete es wiederum bis 1971. Mit Schwung und Elan wurden die Wanderversammlungen wieder aufgenommen und man widmete sich neuen Aufgaben, die mit dem Einzug neuer Technologien in die Waldbewirtschaftung entstanden, wie der Aufschließung der Forste durch Wegebau und anderen Arbeitsund Bringungstechniken. Ein zentrales Thema war der Waldbau und seine Verfeinerung, Bestandesumwandlungen und der Schutzwald in seiner ganzen Problematik. Die standortgerechte Bewirtschaftung des Wirtschaftswaldes, die Umwandlung von Monokulturen in naturnahe Wirtschaftswälder, naturnahe Waldwirtschaft, Information über die neuesten Erkenntnisse von Art, Umfang und Methode der Durchforstung, Auslesedurchforstung sowie umweltgerechter Herbizideinsatz waren Themen, die der Forstverein in den folgenden Jahrzehnten seinen Mitgliedern nahe brachte. Auch neue Materien fanden Eingang in die forstliche Bildungsarbeit wie Menschenführung, Vortragstechnik, Gesprächsund Verhandlungstaktik, Ergonomie für Führungskräfte oder modernes Manage- ment im Forstbetrieb als umfassende Schulung forstlicher Führungskräfte und Waldbesitzer. Voller Freude wurden die Kontakte mit den Nachbarländern wie Italien und Slowenien wieder aufgenommen und es begann ein intensives Netzwerken mit wissenschaftlichen Institutionen, Vereinen und Verbänden. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Öffentlichkeitsarbeit gerichtet, die bereits seit der Gründung des Vereins einen gewissen Stellenwert in der Vereinsarbeit inne gehabt hatte. Nun wollte man verstärkt das Interesse am Wald, seiner Erhaltung und Pflege wecken und die Öffentlichkeit über die besonderen ökonomischen und ökologischen Probleme bei der Bewirtschaftung informieren. Als geeignetes Mittel sah man die Publikation des Grünen Handbuches zusammen mit dem Steiermärkischen Forstverein an, die Herausgabe von Mitteilungsblättern an die Mitglieder mehrmals jährlich, sowie die Information der Bevölkerung durch Folder, Presseaussendungen und den Rundfunk. Der Tag des Waldes gab einen idealen Rahmen, um verstärkte Informationsarbeit in Form von Fachvorträgen, Großveranstaltungen in Klagenfurt oder Exkursionen und Pressefahrten durchzuführen. Die letzten 50 Jahre Bei der Tätigkeit des Kärntner Forstvereins während der letzten Jahrzehnte ging es grundsätzlich darum, die Bauern, Forstbetriebe und andere Waldbesitzer in ihrer Gesamtheit bei der Bewirtschaftung Seite 47 F O R S T V E R E I N des Waldes in allen Belangen zu unterstützen mit dem Ziel, gesunde und stabile Wälder für die Zukunft zu erhalten und zu fördern. Diesem Ziel versuchte man durch Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern, durch Aus- und Weiterbildungsprogramme in Form von Kursen, Tagungen, Exkursionen und Studienreisen ins In- und Ausland näher zu kommen. Der Kärntner Forstverein nahm darüber hinaus zu Gesetzesentwürfen Stellung und verfasste zu wichtigen Fragen eine Reihe von Resolutionen (u.a. Aufforderung an alle verantwortlichen Politiker zum raschen Handeln bezüglich des weltweit steigenden CO2 Ausstoßes; Verringerung des Schadstoffausstoßes auf ein Zehntel des derzeitigen Wertes, Aufstockung des Umweltfonds). Einen besonderen Stellenwert erhielt ab den 1980er Jahren die forstliche Öffentlichkeitsarbeit. Bildung und Weiterbildung Ab den 1970er Jahren rückte die Bildung und Weiterbildung allgemein in den Blickpunkt des Interesses des Österreichischen Forstvereins. Die forstliche Bildung wurde als eine der Grundlagen für eine zukunftweisende Entwicklung des Forstwesens angesehen und entwickelte sich - wie schon zur Zeit der Gründung der Forstvereine - zu einer ihrer Hauptaufgaben. Bildung sollte für Forstleute, Waldarbeiter und Waldeigentümer auf gleicher Rangstufe mit ihrer wirtschaftlichen und beruflichen Tätigkeit stehen und die Bereiche Fortbildung und Weiterbildung umfassen. Während man unter Fortbildung die permanente Bildung im beruflichen Wirkungskreis verstand, sollte die Weiterbildung dem Erwerb von neuem oder zusätzlichem beruflichen Wissen und zusätzlichen Fähigkeiten oder Spezialkenntnissen dienen. Eine Intensivierung der forstlichen Bildungsarbeit schien nur möglich durch das Zusammenwirken aller Beteiligten. Diese Anregung des Österreichischen Forstvereins griff der Kärntner Forstverein im Jahre 1975 auf, indem der damalige Präsident Fürst Heinrich Orsini Rosenberg die Vereinsmitglieder Granig sen., Hillgarter, Lexer und Trzesniowski mit der Organisation von Weiterbildungsveranstaltungen für alle in der Forstwirtschaft direkt oder indirekt Tätigen als Serviceleistung des Forstvereins betraute. Als Ort für Tagungen, Seminare und ähnliche Veranstaltungen bot sich die Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach an. Seite 48 Österreichische Forsttagung in Kärnten 1936: Exkursion in das Bärental in den Karawanken. Mit großem Elan nahm der Bildungsausschuss unter Leitung von Forstmeister DI Dr. Hillgarter 1976 seine Tätigkeit auf. Insbesondere nachdem DI Günter Sonnleitner 1978 Geschäftsführer des Kärntner Forstvereins wurde, wurde in Ossiach eine Fülle von verschiedenartigsten Bildungsveranstaltungen angeboten, die ein großes Echo fanden. Es ergaben sich fruchtbringende Synergieeffekte mit der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach als Veranstaltungsort, die auch die notwendige Infrastruktur zur Verfügung stellen konnte. Nicht zuletzt aufgrund dieses reichen Angebots nahm die Zahl der Mitglieder des Kärntner Forstvereins seit 1975 ständig zu und ist nunmehr auf über 1500 angewachsen. Die Durchführung des interessanten und erfolgreichen Bildungsangebots wurde nur möglich durch eine intensive Zusammenarbeit mit allen forstlichen Kräften in Kärnten und darüber hinaus – eben durch ein intensives Netzwerken wie mit der forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach, der Landesforstdirektion und anderen forstlichen Dienststellen, der Kärntner Jägerschaft, den Land- und Forstbetrieben, der Landwirtschaftskammer, dem Waldverband, den Waldbesitzern und Standesorganisationen, Forstschulen und Universitäten. Es war dies die konsequente Umsetzung der seitens des Vorstandes entwickelten Visionen einer wirtschaftlichen Partnerschaft und einer wechselseitigen Befruchtung zwischen Wissenschaft und Praxis, indem einerseits theoretische Erkenntnisse an die forstliche Praxis weitergegeben werden, aber auch die Ausbildung auf die Anforderungen der forstlichen Praxis abgestimmt werden sollte. In diesem Sinne bot und bietet der Verein jährlich ein überaus attraktives Weiterbildungsprogramm in rund 12 Veranstaltungen, die mit großer Vielfalt aktuelle forstliche Themen behandeln (Öffentlichkeitsarbeit, Waldbewirtschaftung innerhalb von Ökologie und Ökonomie, Holzvermarktung). Aber man war und ist auch bereit, von den Nachbarn zu lernen und eröffnete durch ein breites Spektrum von Exkursionen Einblicke in die forstlichen Belange und Kulturen europäischer und außereuropäischer Länder. Die Themen der jährlichen Informationsveranstaltungen befassen sich zu jeweils einem Drittel mit dem Waldbau, der Forstpolitik und der Wertschöpfungskette. In zunehmendem Maße ist in Zeiten des Klimawandels der Waldbau ein besonderer Schwerpunkt mit den Themen Mischbaumarten, Jungwaldpflege, Naturverjüngung, Auszeige, strukturierte Bestände, sowie Begründung und Pflege des Mischwaldes. Informationsblatt des Kärntner Forstvereins Der gute Ablauf der Österreichischen Forsttagung 1982 in Villach und das rege Medieninteresse an den Belangen der Forstwirtschaft waren die auslösenden Momente, die 1983 auf Anregung des Präsidenten Fürst Heinrich Orsini Rosenberg zur Gründung des Informationsblattes des Kärntner Forstvereins führten. KFV Info 75/September 2014 F O R S T V E R E I N Damit sollte der Versuch gemacht werden, eine möglichst breite Öffentlichkeit in aktueller Form über die Probleme der Forstwirtschaft und des Waldes zu unterrichten und am Laufenden zu halten und die gegenseitige Information aller in der Forstwirtschaft Tätigen zu stärken. Immer mehr steige – so Präsident Orsini Rosenberg 1983 – die Bedeutung des Waldes und Holzes nicht nur für die Wirtschaft des Landes, sondern auch für die Erhaltung der Kärntner Kulturlandschaft. Viele Faktoren positiver und negativer Art würden auf den Wald einwirken. Fortschritte und Fehler würden jedoch nicht nur die gegenwärtige, sondern auch die nächste und übernächste Generation betreffen. Er betrachtete es daher als eine wichtige Aufgabe, den interessierten Menschen des Landes genügend Wissen über und Einblick in die komplexen Zusammenhänge im Werden und Vergehen der heimischen Wälder zu geben und damit ein Waldbewusstsein zu erzeugen und aufzubauen, das letzten Endes allen zugute kommen sollte. Die Kärntner Forstvereinszeitung erschien anfangs erst einmal, ab 1990 mehrmals jährlich und war von allem Anfang an eine Erfolgsgeschichte. Sie erreicht alle Mitglieder, aber auch Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik, Land- und Forstwirtschaft, Wissenschaft und Umweltschutz. Der Inhalt ist äußerst vielseitig und bringt aktuelle und interessante Informationen für die Praxis der Waldbewirtschaftung und der Holzverarbeitung und befasst sich mit Entwicklungen und neuesten Erkenntnissen aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie deren Umsetzung in die forstliche Praxis. Seit 2002 erscheint sie in neuem, buntem Layout in einer Auflage von 2.500 Stück. Das Sonderheft, das 2003 anlässlich der Tagung des Österreichischen Forstvereins in Villach und des 50 Jahr-Jubiläums der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach erschien, hat einen bleibenden Wert, da es die Forstund Holzwirtschaft der Nachbarländer dreisprachig dokumentiert. Die Publikation des Informationsblattes wurde und wird durch das Land Kärnten wesentlich unterstützt und hat in der Person von DI Walter Wuggenig eine hervorragende redaktionelle Leitung. Öffentlichkeitsarbeit im Kärntner Forstverein Das zunehmende Spannungsfeld und wachsende Interessenskonflikte mit den verschiedenen Waldnutzern im ausgehenden 20. Jahrhundert waren der Anlass, KFV Info 75/September 2014 dass sich der Kärntner Forstverein an die außerforstliche Öffentlichkeit wandte. Er wollte damit eine breitere Akzeptanz für die Kärntner Wälder in ihrer Bedeutung als nachhaltiger Produzent eines umweltfreundlichen Rohstoffes, als Wirtschaftsfaktor und Erwerbsquelle für Bauern und unselbständig Beschäftigte, als Grundlage des Fremdenverkehrs, als Erholungsraum für Einheimische und Gäste sowie als Garant für die Bereitstellung der Wohlfahrtsfunktionen schaffen. Zielgruppen waren einerseits Touristen und Sport Ausübende, besonders aber Kinder und Jugendliche. Durch eine Vielzahl von angebotenen Veranstaltungen wollte man einerseits die Forstleute selbst mit dem Instrumentarium der Öffentlichkeitsarbeit vertraut machen, andererseits aber die Zielgruppen mit unterschiedlichen Aktionen zu verschiedenen Themen erreichen. Dazu zählen Pressefahrten und Exkursionen in Schutzwaldgebiete, aber auch die Auftaktveranstaltungen anlässlich der Woche des Waldes, die seit 1999 unter dem Motto: „Der Wald kommt in die Stadt“ alljährlich abwechselnd in einer anderen Bezirksstadt in Zusammenarbeit mit vielen Partnern wie LWK, Schulen, Industrie, Landesforstdienst und anderen sehr erfolgreich stattfinden. Mit dem Fokus auf Kinder und Jugendliche begann der Kärntner Forstverein, ab 1989 Seminare mit dem Thema Waldpädagogik anzubieten, um damit Mitglieder anzuregen, selbst Waldausgänge und Exkursionen für Kinder und Jugendliche durchzuführen. Durch ein Netzwerk zwischen Landesforstdienst, Bezirksforstinspektionen, interessierten Mitgliedern und Schulen wurde in Kärnten der Grundstein zum Aufbau der Waldpädagogik als einer neuen Art von Öffentlichkeitsarbeit für den Wald gelegt. Die Aktivitäten auf diesem Gebiet sind seither äußerst vielfältig und erfolgreich und fanden Eingang in viele Projekte, so das „Abenteuer Wald“ unter Einbindung der Forstbetriebe Kärntens, die Ossiacher Waldjugendspiele oder die Ausbildungslehrgänge zum/zur zertifizierten Waldpädagogen/Waldpädagogin, die seit dem Jahr 2000 an der forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach angeboten werden. Visionen – wozu – wofür Die mitteleuropäische Forstwirtschaft hat durch viele Jahrhunderte gezeigt, dass Waldnutzung ohne Waldzerstörung, ohne Abbau der Substanz möglich ist. Wälder ohne Forstwirtschaft bedeuten den Verzicht auf Holznutzung, auf jenen Rohstoff, der als einer der ganz wenigen nicht nur erneuerbar ist, sondern in Österreich auch nach strengen Regeln der Nachhaltigkeit erzeugt wird. Wälder ohne betreuende und pflegende Forstwirtschaft aber können die vielfachen Leistungen, die von der Gesellschaft eingefordert werden, nicht nachhaltig erbringen. Angesichts der Zunahme der Waldfläche und steigender Holzvorräte scheint die Ressource selbst nicht in Gefahr. Allerdings stehen die Kosten für die Rohstoffgewinnung und seiner Verarbeitung im internationalen Wettbewerb. Welche Rolle spielt der Wald in Zukunft bei der Sicherung der Lebensräume in den Alpen, welchen Einfluss hat der Tourismus auf die Wertschöpfung aus dem Wald, welche Ansprüche stellt die Bevölkerung künftig an die Erfüllung der infrastrukturellen Wirkungen des Waldes? Es sind dies Fragen, die zur Diskussion stehen und beantwortet werden wollen. Die Sorge um den Wald und die mit ihm verbundenen Menschen war und ist auch heute noch das Leitbild des Forstvereins. Im Laufe der Geschichte hat es viele interessante positive und negative Fragen und Entwicklungen in der Kärntner Gebirgswaldbewirtschaftung gegeben. Durch Wirtschaftskrisen und Kriege wurde die positive Arbeit des Kärntner Forstvereins teilweise unterbrochen. Trotzdem hat es immer wieder beherzte Menschen gegeben, die sich eine nachhaltige Waldbewirtschaftung innerhalb ökologischer und ökonomischer Grenzen zum Vorbild ihrer täglichen Arbeit gemacht haben. Dieses Ziel verfolgt auch der Kärntner Forstverein und ist damit österreichweit zum stärksten Landesforstverein aufgestiegen. Diese positive Entwicklung konnte nur durch die Visionen und das Engagement der jeweiligen Führung des Vereins, das Interesse seiner Mitglieder und seine gute Zusammenarbeit mit allen forstlichen Kräften in Kärnten und darüber hinaus erreicht werden. Die Weiterentwicklung des ländlichen Raumes hängt besonders von der lokalen Bevölkerung, ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten ab. Der beruflichen Aus- und Weiterbildung, aber auch der Innovation und Motivation kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Daher hat die Tätigkeit des Kärntner Forstvereins auch in Zukunft einen hohen Stellenwert, um den Menschen das Rüstzeug in die Hand zu geben, auch den zukünftigen Aufgaben gewachsen zu sein. Seite 49 PRODUKTINFORMATION Wegweisende Holzwerkstoffe mit Weltklasse HASSLACHER NORICA TIMBER, der Spezialist mit extrem breit gefächerter Produktpalette, hält nicht nur Schritt mit der rasanten Entwicklung zukunftsorientierter, architektonischer Anwendungen von Holz. Er steht für wegweisendes Know-how im konstruktiven Holzbau. Sie ist längst nicht mehr aufzuhalten und hat das analoge Zeitalter schon fast atemlos überholt. Faszinierend, mit welcher digitalen Präzision heute Holzbaugeschichte geschrieben wird. HASSLACHER NORICA TIMBER, seit 110 Jahren weltweiter Lieferant von Holzwerkstoffen, hat diesen Trend nicht nur erkannt, sondern bedeutend mitgetragen. Immerhin verfügt man über das weltweit modernste BrettsperrholzWerk. Und dieses lässt unter anderem zu, auch neue, alternative Holzarten zu produzieren wie Birke, die mit ihrer ansprechenden Oberfläche und schlanken Konstruktion aufgrund der hohen mechanischen Eigenschaften begeistert. Bauausführende Kunden werden bei Bedarf direkt an der Baustelle mit optimierten Bausatzlösungen beliefert. Alles ist möglich, das gilt für ein- bis mehrgeschossige Wohnbauten genauso wie für Industrie- und Gewerbeimmobilien bis hin zu Hotelanlagen. Aus Wald wird Neu. Christoph Kulterer, CEO Hasslacher Holding GmbH legt Wert auf die kreative Wandlungsfähigkeit im Unternehmen: „Nicht nur Prozesse und Holzarten sind im Umbruch. Der Baum selbst, der genialste Baustoff, um den sich alles dreht, beweist ja eindrucksvoll, dass die einzige Konstante die Veränderung ist. Wir arbeiten ständig an der Entwicklung und Produktion innovativer, hoch-technologischer Produkte, die Weltklasse sind und nachhaltig begeistern, selbst Umweltschützer.“ Bretter, die die Welt bedeuten. Kunden können sich auf absolute Liefertreue, attraktive Preise, bestes Service und optimale Qualität verlassen, und das weltweit. Vielsprachige Vertriebspartner und Außendienstmitarbeiter gewährleisten die unmittelbare, persönliche Betreuung vor Ort. In der auftragsbezogenen Fertigung ist man äußerst flexibel. Davon überzeugen sich der professionelle Holzbauer genauso wie der qualifizierte Holzfachhandel, industrielle Verarbeiter, aber auch Baumärkte. Die Palette an den produzierten Vollholzwerkstoffen ist sehr breit und umfasst: • gerades Brettschichtholz • Brettschichtholz - Sonderbauteile • Duo/Trio • Brettsperrholz • Brettstapelsystemdecken • Konstruktionsvollholz • Hobelware • Schalungsplatten • Schnittholz • Paletten • Pellets • Spezialprodukte Rohstoffmanagement mit Gütesiegel. Dass man bei HASSLACHER NORICA TIMBER die unternehmerische Verantwortung besonders ernst nimmt, beweisen aber auch die absolute Verlässlichkeit Seite 50 HASSLACHER Holding GmbH 9751 Sachsenburg Feistritz 1 Christoph Kulterer, CEO Hasslacher Holding GmbH legt Wert auf die kreative Wandlungsfähigkeit im Unternehmen. und gelebte Handschlagqualität beim Rundholzeinkauf. Belegt durch Schnelligkeit, unkomplizierte wie kompetente Abnahme von Fichte, Tanne, Lärche und Kiefer, ein regionales, umspannendes Einkäufernetz und effiziente Logistik. Jeder Baum, der gefällt wird, wächst auch wieder nach: So sieht ein selbstverständlicher Zugang zu nachhaltig bewirtschafteten Wäldern aus. Dokumentiert durch die Zertifizierungen PEFC. Denn: Die Verantwortung endet nicht beim Fällen des Baumes, in Wahrheit beginnt sie dort erst. Geballte Energie, die nachwächst. Die Erzeugung von umweltfreundlichen Energieträgern nimmt bereits einen wichtigen Anteil am gesamten HASSLACHER NORICA TIMBER Produktportfolio ein: Resthölzer werden Teil der Kreislaufwirtschaft, indem sie in 100.000 t Pellets pro Jahr umgewandelt werden. Der klimaneutrale Brennstoff verbrennt CO2-neutral und wirkt so im Gegensatz zu Heizöl und Erdgas dem Treibhauseffekt entgegen. Ein eindeutiges wie nachhaltiges Statement des „grünen Wirtschaftsmotors“. www.hasslacher.at KFV Info 75/September 2014 PRODUKTINFORMATION Viel Bewährtes und manch Neues bei HFS in Pischeldorf: HFS Vertriebs- und Produktions GmbH 9064 Pischeldorf 85 Das Traditionshaus für Forstund Hebesysteme stellt wieder auf der Holzmesse Klagenfurt aus. Zusammen mit Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach des BFW bieten wir Ihnen unsere hochqualitativen und preisgünstigen Forstprodukte an. Verkauf direkt auf der Messe! Messestand: FG-West W 30 Seit 24 Jahren ist HFS GmbH der Kärntner Spezialist für alle Produkte rund um das Heben. Neues haben wir auch zu bieten: einen neuen Katalog, eine neue Homepage, insgesamt 8 neue Mitarbeiter und neue Produkte. Höchste Qualität zu sehr guten Preisen gilt auch für unsere neuen Forstprodukte: • Seilrolle mit Verkürzungslasche, drehbar • Seilrolle UR-B mit beweglichen Seitenblechen aus Aluminium • Seilendstück SE mit Verkürzungslasche gerade drehbar • Gleitbügel mit Verkürzungslasche drehbar für Kunststoffseile Nur mit dem richtigen Equipment bleiben Sie und der Forst gut aufeinander zu sprechen. Am besten Sie vertrauen auf die qualitativ hochwertigen Produkte von FORST Austria und S.F.S. Austria. KFV Info 75/September 2014 Die beiden Geschäftsführer B. Pohlhammer und G. Repitsch. • H.F.S. Forstketten werden nach den letztgültigen EU-Normen und EUStandards hergestellt. • Alle H.F.S. Ketten, gestempelt mit HFS8 oder HFS10, werden bei namhaften Kettenherstellern in Europa produziert. Wir bestätigen Ihnen gerne den europäischen Ursprung. • H.F.S. Forstzubehör wird nach eigenen Zeichnungen und mit eigenen Werkzeugen in Auftragsfertigungen erzeugt und nur entsprechend unserer sehr hohen Qualitätsanforderungen auf den österreichischen Markt gebracht. • S.F.S. Forst-Umlenkrollen werden auf die doppelte Zugkraft geprüft – für eine volle Funktionsfähigkeit nach Probebelastung. • Alle Produkte garantieren höchste Innovation, Qualität und Funktionalität – abgestimmt auf die Anforderungen nationaler und internationaler Forstwirtschaft und Holzbringung. Seite 51 PRODUKTINFORMATION Stadt Villach bekämpft Unkraut umweltfreundlich Stadt Villach Dem Unkraut geht es heuer mit neuer Technik an den Kragen. Zum Einsatz kommt dabei eine Nassdampf- und HeißwasserHochdruckanlage, alternativ zu herkömmlichen, chemischen Unkrautbekämpfungsmitteln. Andere Länder Europas wenden diese Methode bereits äußerst erfolgreich an, und die Stadt Villach übernimmt damit eine Vorreiterrolle im gesamten AlpenAdria-Raum. Das Gerät ist aber auch für die Reinigung diverser Flächen vorgesehen. Vorteile liegen auf der Hand „Diese neue, alternative Methode zeichnet sich durch erhebliche Vorteile aus“, freut sich Stadtrat Harald Sobe. „Wir können damit Unkraut umweltfreundlich bekämpfen. Das neue Gerät eignet sich hervorragend für große Flächen. Diesen Aspekt haben wir bei der Anschaffung einbezogen. Außerdem können wir nun wesentlich witterungsunabhängiger arbeiten als mit anderen Mitteln wie etwa Round Up. Die Wirkungsweise ist mit Heißwassertechnik vergleichbar, nur wird in diesem Fall Wasserdampf in Form von Hochdruck aufgebracht. Dadurch können wir den Wasserverbrauch erheblich reduzieren.“ Stadtrat Harald Sobe mit Dominik Truppe und Sandro Tscheligi vom Wirtschaftshof der Stadt Villach, die mit der neuen Nassdampf- und Heißwasser-Hochdruckanlage im Einsatz sind. mittels Lanze möglich, womit diese neue Technologie in der Reinigung ebenso einsetzbar ist. Vor allem nach Großevents wie Kirchtag oder Fasching können die Mitarbeiter des Wirtschaftshofes großund kleinflächige Bereiche von Schmutz befreien. Sogar Kaugummis werden entfernt und in einem Behälter aufgefangen. Anlage sehr flexibel Die mobile Anlage ist mit der Pritsche des Trägerfahrzeuges verschraubt und lässt sich leicht auf- und abbauen. Durch diese Flexibilität ist der Ankauf eines speziellen Fahrzeuges nicht notwendig, da der bestehende Fuhrpark des Wirtschaftshofes zum Einsatz kommt. Nach dem Abbau der Anlage im Herbst steht das Fahrzeug außerdem sofort für den Winterdienst zur Verfügung. Für diese neue Nassdampf- und HeißwasserHochdruckanlage hat die Stadt Villach rund 200.000 Euro investiert. Ausgezeichnete Wirkungsweise Das Gerät funktioniert wie ein Durchlauferhitzer. Zwei Brenner mit je 80 Kilowatt heizen das mitgeführte Wasser auf 150 Grad auf und sprühen es mit einem Druck von 10 bar auf die Oberfläche. Der Wassertank umfasst 1800 Liter und ermöglicht ein großes Einsatzgebiet, ohne rasch nachtanken zu müssen. Die Arbeitsgeschwindigkeit liegt zwischen zwei und fünf Kilometer pro Stunde. Der Erfolg überzeugt: Nach nur wenigen Minuten sind bereits braune und verwelkte Pflanzen zu sehen. Die Umlauffunktion der Anlage macht ein Ablassen des Druckes übrigens nicht notwendig, sondern führt das Heißwasser beziehungsweise den Dampf zurück in den Wassertank. Durch verschiedene Aufsätze ist auch eine handgeführte Unkrautbekämpfung Seite 52 Die neue Nassdampf- und Heißwasser-Hochdruckanlage zerstört die Eiweißstruktur der Pflanze und damit auch die Wurzel. KFV Info 75/September 2014 PRODUKTINFORMATION Holz Klade und Royer gehen in eine gemeinsame Zukunft Ing. Karl Eisner Holz Klade GmbH Wolfsberg Die Wolfsberger Holz Klade GmbH übernahm mit Anfang Juli den gesamten operativen Holzerntebereich der Royer Georg GmbH aus Schladming. Damit wird die neue Firmengruppe Klade/Royer die österreichweite Marktführerschaft in der Holzernte übernehmen und das Dienstleistungsangebot rund um das Thema „WaldHolz-Forstwirtschaft“ weiter ausbauen und professionalisieren. Beide Unternehmen sind traditionelle Familienunternehmen mit 50-jähriger Erfahrung in der Forstwirtschaft. Beide Unternehmen zählen mit 310 bzw. 140 MitarbeiterInnen zu den Big Playern in Österreich. Jetzt segeln die Holz Klade GmbH und die neu gegründete Holzernte Royer GmbH gemeinsam in die Zukunft mit dem strategischen Ziel, in Mitteleuropa der Ansprechpartner Nummer 1 als forstlicher Dienstleister zu werden. „Die Übernahme des Holzerntebereichs der Firma Royer ermöglicht uns eine noch größere Professionalisierung. Wir können damit noch kundenorientierter auftreten“, erklärt Reinhard Klade seine Beweggründe. „Ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen mit einem exzellenten Ruf erwerben zu können, ist eine Jahrhundertchance für uns, die Kunden und den gesamten Markt.“ Dass es nach vernünftigen Verhandlungen zu einem sehr guten Ergebnis gekommen war, ist nicht zuletzt den guten persönlichen Kontakten von Reinhard Klade und Georg Royer zu verdanken. „Ich habe niemanden in meiner Familie, der den Betrieb übernehmen wird. Deshalb habe ich eine Lösung für das Unternehmen gesucht, die seinen Fortbestand und seine gesunde Zukunft ermöglicht. Und diese Lösung habe ich mit der Firma Klade gefunden“, erklärt Georg Royer. „Meine Royer Georg GmbH bleibt als eigene Gesellschaft bestehen, an der neuen Gesellschaft bin ich noch beteiligt.“ KFV Info 75/September 2014 Prokurist Ing. Karl Eisner, Reinhard Klade und Georg Royer nutzen die Synergien zweier Unternehmen für ein noch professionelleres Angebot. Die Geschäftsführung der Holzernte Royer GmbH übernimmt der Forstprofi und Klade-Prokurist Ing. Karl Eisner. Alle anderen Schlüsselpositionen bleiben unverändert. Einen ersten Schritt in der gemeinsamen Arbeit sieht Eisner in der Nutzung von Synergien: „In der ersten Phase geht es um die Bereiche Service- und Reparaturleistungen für die Maschinen sowie um einen gemeinsamen Einkauf. Auch die gesamte Logistik wird profitieren. Für unsere Kunden werden wir insgesamt noch flexibler.“ Ziel beider Unternehmen ist es, dem Markt ein umfassendes Angebot an Dienstleistungen bieten zu können. Die nunmehrige Größenstruktur erlaubt insbesondere ein äußerst flexibles Zeit- und Mengenmanagement. Die Holzernte Royer GmbH wird nach wie vor ihre bestehenden KundInnen bedienen. Sie wird die Holzernte mittels Seilgeräten aber auch aktiv in Österreich, Deutschland und Italien vermarkten. Der Schwerpunkt der Holz Klade GmbH liegt weiterhin bei der Holzernte mittels Harvester und Seilkran in Österreich, Slowenien und der Slowakei. Darüber hinaus ist Klade ja bekanntlich in allen Bereichen der forstlichen Dienstleistung aktiv. Das Produktportfolio ist auf die Forstwirtschaft und Holzindustrie fokussiert und deckt sämtliche Bereiche ab – vom Pflanzen setzen über die Kulturpflege bis zur Holzernte, von Aufschließungsthemen bis zu den Leistungen eines Ingenieurbüros. Eine eigene Division widmet sich weiters sehr erfolgreich allen kommunalen Dienstleistungen für Gewerbe und Industrie in Österreich. Für diesen Bereich ist ab sofort Patrick Klade zuständig. Kündigungen wird es durch die Übernahme keine geben, viel eher wird an einen weiteren Ausbau der Mitarbeiterzahlen gedacht. Während die Aufträge jeweils vor Ort beim Kunden abgewickelt werden, macht es durchaus Sinn, Bereiche wie die Verwaltung, den Einkauf und die Lagerhaltung vom zentralen Standort Wolfsberg aus zu organisieren. Dementsprechend wird der Firmensitz der operativ eigenständigen Holzernte Royer GmbH nach Wolfsberg verlegt. „Mit 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem der modernsten und größten Maschinenparks in Österreich haben wir eine Position erreicht, die uns eine weitere Professionalisierung und Qualitätsoffensive erlaubt – und das weit über die österreichischen Grenzen hinaus“, so Reinhard Klade abschließend. Seite 53 PRODUKTINFORMATION Pfanner: Schutzbekleidung mit System Der Protos® Integral ist der 1. Kopfschutz, der nicht für die Normen, sondern für die Sicherheit des Kopfes bzw. des Trägers konzipiert ist, denn die Normen sind uns zu wenig! So ist der Protos® Integral 8 mal sicherer als die EN397 vorgibt und bietet 8 mal mehr Komfort. Somit ist er der sicherste Schutz für Kopf und Hals in den Klassen, in denen er eingesetzt werden kann. Was den Protos® einzigartig macht, ist das modulare Integralkonzept und die innovativen Befestigungs- und Montagelösungen. Das Zubehör lässt sich hierdurch für jeden Einsatz rasch adaptieren und durch die Integration in die Helmschale ist es unmöglich, an Ästen oder Gestrüpp und anderen Hindernissen hängen zu bleiben, und das bei einer maximalen Rundumsicht. Die integrierten Visiere sind so konstruiert, dass sie das Sichtfeld nicht beeinträchtigen und somit eine maximale Rundumsicht gewährleisten. Kinngurt, Visier, Nackenschutz, Gehörschutz, Schutzbrille – alles ist integriert und gleichzeitig modular und mit 2-Fingern bedien- und verstellbar. auch den optimalen Sonnenschutz bietet. Des Weiteren ist der Protos® unschlagbar als Regenschutz mit Belüftung. Die Hauptauflage mit Klima-Air Technologie sorgt für einen hervorragenden Schweißabtransport und kann gewaschen und bei Bedarf ausgetauscht werden. Pfanner Marktstraße 40 6845 Hohenems sondern schont die Umwelt durch kurze Transportwege. Das komplette Protos® Integral System ist komplett recyclebar und fällt auch nach dem Einsatz der Umwelt nicht zur Last. Die 5-fache Schlagabsorbierung bei extremem Risiko bietet die Technologie des Crash-Absorbers. Durch die Wabenstruktur ist der Crash-Absorber extrem leicht, da er aus 95% Luft und nur 5% Koroyd besteht und garantiert so auch die Belüftung des Kopfes im Protos®. Es wird somit keine Reflektion der Körperwärme zugelassen, wie es bei Styropor der Fall ist. Die Endfertigung findet direkt in der Firmenzentrale in Koblach statt. Know-how und die Profis der Fertigung kommen aus der Region und garantieren so die hohen Qualitätsansprüche, die an den Protos® Integral gestellt werden. Durch diese Experten in der unmittelbaren Umgebung war es auch möglich, jedes Bauteil zu perfektionieren. Der Protos® Integral ist kein gewöhnlicher Kopfschutz – er ist der einzige seiner Art ohne Einschränkung des Tragekomforts! Der Protos® mit seinem modularen System wird in Österreich, der Schweiz und Deutschland entwickelt und produziert und schützt so nicht nur den Kopf, Mit dem Protos® Integral wurden neue Standards geschaffen, welche weit über die Normen hinaus den Kopf und somit das Leben schützen. Sicherheit für den Kopf und Hals ist beim Protos® das oberste Gebot. Durch die zweifarbige Kombination bietet er eine um 35% erhöhte Sichtbarkeit bei schwierigen Sichtverhältnissen. Die Nackenschale schützt den Hinterkopf bei Stürzen und Schlägen und bannt somit die Gefahr eines Schädelbasisbruchs. Zusätzlich verfügt der Protos® integral über einen Rundumschutz und schützt so vor horizontalen Schlägen. Aufgrund der ausgeklügelten Innenschale mit der 3-Punkt Aufhängung sitzt der Protos® perfekt am Kopf. Im Fall einer Krafteinwirkung wird die Energie großflächig verteilt und absorbiert. Schutz für die Augen vor umherfliegenden Kleinteilen bieten die optionale Integral Schutzbrille mit UV-Schutzfilter, welche Seite 54 EINFACH. SICHER. LEBEN. PFANNER - SCHUTZBEKLEIDUNG MIT SYSTEM KFV Info 75/September 2014 F O R S T V E R E I N Werden auch Sie Mitglied beim Kärntner Forstverein! Zu diesem Erfolg haben Thomas KUMMER (7 neue Mitglieder) Eva BERNSTEINER (6 neue Mitglieder) und DI Johann ZÖSCHER (4 neue Mitglieder) Eine aktivere Waldbewirtschaftung und Holzmobilisierung wird uns bei steigendem Holzbedarf auch in Zukunft fordern. Deshalb startet der Kärntner Forstverein eine Mitgliederwerbeaktion mit dem Ziel einer verstärkten forstlichen Informations- und Bildungsoffensive und ladet alle am Wald und Holz interessierten Personen zur Mitgliedschaft beim Kärntner Forstverein ein. Der Kärntner Forstverein wurde 1871 gegründet und ist eine Vereinigung von derzeit rund 1.500 an der Wald- und Holzwirtschaft interessierten Personen. wie Gespräche, Kurse, Tagungen, Exkursionen und Studienreisen bietet der Kärntner Forstverein seinen Mitgliedern und Freunden stets ein interessantes Aus- und Weiterbildungsprogramm an. Auch die forstliche Öffentlichkeitsarbeit sowie die Beratung und Stellungnahme zu vorliegenden Gesetzesentwürfen gehört zu den Aufgaben des Forstvereines. Dabei geht es grundsätzlich um die Begründung und Erhaltung gesunder und stabiler Wälder für die Zukunft. Der Wald und seine Bewirtschaftung soll in allen Belangen unterstützt und gefördert werden. Die Kärntner Forstvereinszeitung erscheint mehrmals jährlich. Sie erreicht alle Mitglieder, aber auch Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik. Weiters erhalten die Mitglieder des Kärntner Forstvereines aktuelle und interessante Informationen für die Praxis der Waldbewirtschaftung und der Holzverarbeitung. Seminare und Tagungen Die vom Kärntner Forstverein veranstalteten Seminare und Tagungen befassen sich mit Entwicklungen und neuesten wesentlich beigetragen. Mitgliedsbeiträge 2014 KFV-Konto-Nr.: 100220393, BLZ 17000 Erkenntnissen aus Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft sowie deren Umsetzung in die forstliche Praxis. Vor allem sind Forstbetriebe, Waldbesitzer, Bauern und Forstleute, Forstfacharbeiter, Forstunternehmer, Sägewerker, Zimmerer, Tischler, Jäger sowie Schützer und Freunde des Waldes die Träger des Forstvereines. Deshalb laden wir auch Sie zur aktiven Mitgliedschaft und Mitarbeit im Kärntner Forstverein herzlich ein. Geschäftsführer DI Johann Zöscher Vereinsbüro 9020 Klagenfurt Mageregger Straße 175 Tel.+Fax. 0463/55596 oder Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach, 9570 Ossiach Tel. (04243) 2245-0 Fax (04243) 2245-55 e-mail: [email protected], www.fastossiach.at Bei Fragen rufen Sie einfach an, wir beraten Sie gerne! Wir freuen uns über Ihre Mitgliedschaft und werden uns bemühen, Ihre Erwartungen zu erfüllen! KFV Info 75/September 2014 Mit Stichtag 31.12.2013 hat der Kärntner Forstverein 1.538 Mitglieder Mit 32 Neubeitritten können wir auf ein erfolgreiches Vereinsjahr 2013 zurückblicken. Geschätzte Waldbesitzer, Forstleute, Forstunternehmer, Sägewerker, Zimmerer, Tischler und Freunde von Wald und Holz! Durch zahlreiche Initiativen, Mitgliederstand • Waldbesitzer, Bauern EURO bis 100 ha Wald 20,- 101 - 300 ha Wald 40,- 301 – 1000 ha Wald 80,- 1001 ha und darüber 200,-• Körperschaften, Sägewerker und Holzverarbeiter 75,-• Forstmaschinenbau und -handel, Forstunternehmer 75,-• Höherer Forstdienst 22,-• Förster 15,-• Forstwarte, Forstarbeiter, Jäger 12,-• Forstpensionisten 12,-• Schützer und Freunde des Waldes 12,-- Kärntner Forstverein Information Auflage: 2.500 Exemplare Medieninhaber und Verleger: Kärntner Forstverein Anschrift des Medieninhabers, der Redaktion und des Herausgebers: Mageregger Straße 175, 9020 Klagenfurt Präsident des Kärntner Forstvereines: Johannes THURN-VALSASSINA Geschäftsführer des Kärntner Forstvereines: Dipl.-Ing. Johann ZÖSCHER Redaktionelle Bearbeitung: Dipl.-Ing. Walter WUGGENIG, Landesforstdirektion Kärnten Die Information erscheint 2-3 mal jährlich und informiert die Mitglieder des Vereines und an der Forstwirtschaft Interessierte über das forstliche Geschehen in Kärnten und über die Aktivitäten des Forstvereines. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Layout: Creative – Die Werbeagentur 9400 Wolfsberg Druck: Druckerei Theiss, St. Stefan Gedruckt auf PEFC-zertifiziertem Papier: Certificat SGS-PEFC/COC-0490 Verlagspostamt: 9400 Wolfsberg PEFC / 01-4-12 Seite 55 Aus Wald wird Neu. hasslacher.at Forstunternehmen Waldpflege, Holzhandel Überlassung von Arbeitskräften robert hunka A-9162 Strau Kappel/Drau 20 Büro: 04227/5262 Fax: 04227/52623 Mobil: 0664/1801100 Mobil: 0664/3506207 Brettsperrholz NORITEC X-LAM. e-mail: [email protected] KÄRNTNER FORSTVEREIN Nr. 75 - September 2014 INFORMAT I O N
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