der MPZ Newsletter Juni 2015

Neues vom Museumspädagogischen Zentrum
der MPZ Newsletter
Juli 2015
Aktuelles
Freizeit im Museum
Neue Ausstellungen von Juli bis September
Laufende Sonderausstellungen in München
Meldungen aus den Museen
Das komplette Angebot auf www.mpz.bayern.de:
Veröffentlichungen
Schule und Museum
Kindertagesstätten
und Museum
Freizeit
und Museum
MPZ Aktuell
Inhalt Aktuelles
MPZ-Angebote zur Sonderausstellung
"Die Etrusker - Von Villanova bis Rom"
Staatliche Antikensammlungen
16.07.2015 – 17.07.2016
Neues vom MPZ zu aktuellen MuseobilBOX-Projekten in der Villa Stuck, dem
Münchner Stadtmuseum
und dem Bayerischen Nationalmuseum
Barock für alle.
Augenschmaus und Sinnenrausch im Bayerischen
Nationalmuseum
Sommerfest in Kooperation mit dem MPZ
Geänderte Öffnungszeiten der MPZ-Infothek im August und September
Von 01.08.2015 bis 14.09.2015
MPZ-Angebote zur Sonderausstellung "Die Etrusker - Von Villanova bis Rom"
Staatliche Antikensammlungen
16.07.2015 – 17.07.2016
Staatliche Antikensammlungen
Königsplatz 1
80333 München
Tel.: +49 (0) 89 / 59 98 88 30
www.antike-am-koenigsplatz.mwn.de
Öffnungszeiten:
Dienstag - Freitag 10.00 - 17.00 Uhr
Mittwoch bis 20.00 Uhr
Verkehrsanbindung:
Tram 27: Karolinenplatz
Bus 100 (Museenlinie): Königsplatz
U2: Königsplatz
Abbildung oben:
Nachbildung der berühmten Bronzechimäre von
Arezzo. Vorbild um 400 v. Chr.
© Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek
München, fotografiert von Renate Kühling
Abbildung unten:
Highlight etruskischer Vasenmalerei: Auf
dieser Amphore ist der Mythos vom Paris-Urteil
dargestellt. Zwei Herolde führen Hera, Athena
und Aphrodite vor den trojanischen Prinzen. Er soll
entscheiden, welche der Göttinnen die Schönste
ist. Aus Vulci, um 550 v. Chr.
© Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek
München, fotografiert von Renate Kühling
Die Etrusker faszinieren uns auf vielfältige Weise. Zum einen geben sie uns, nicht zuletzt
wegen ihrer weitgehend unverstandenen Sprache, auch heue noch viele Rätsel auf, zum
anderen haben sie, neben vielen materiellen Hinterlassenschaften, auch einen nachhaltigen
Einfluss auf Kunst, Architektur, Sitten, Kleidung, Gesellschaftsordnung und Militärwesen
der Römer ausgeübt, sodass wir ihre Spuren bis in unsere Zeit erkennen können.
Mit herausragenden Beispielen etruskischer Kunst präsentiert die Ausstellung "Die Etrusker
- Von Villanova bis Rom" die reiche Kultur der Etrusker von ihrem Auftauchen bis zu ihrem
scheinbaren Untergang. Viele der in den Antikensammlungen ausgestellten Objekte sind
seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr präsentiert worden, manche werden der Öffentlichkeit zum ersten Mal gezeigt.
Ab dem kommenden Schuljahr bietet das Museumspädagogische Zentrum ein breites
Programm für Schulen und Freizeit an.
In der Schülerführung „Die Geheimnisse der Etrusker“ können jüngere Schüler von
der 3. bis zur 7. Jgst. Spannendes zur Kultur der Etrusker entdecken und sich so diesem
rätselhaften Volk nähern. Die Schülerführung „Die Etrusker – Von Villanova bis Rom“
wendet sich an Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Realschulen sowie der Gymnasien und verfolgt u. a. die Einflüsse, die die Etrusker aufnahmen, sowie die, die sie beispielsweise an die Römer weitergaben.
Interessierte Lehrkräfte aller Schularten haben am 15. Oktober 2015 die Möglichkeit, an
einer Lehrerfortbildung teilzunehmen. Auf dem Weg durch die Ausstellung folgen sie den
Etruskern von ihren Anfängen bis zu ihrem scheinbaren Untergang und erhalten Informationen über Transfermöglichkeiten für den Unterricht. Gruppentermine sind ebenfalls möglich.
Familien mit Kindern können am 4. Oktober 2015 bei einer Familienaktion kostbaren
Schmuck der Etrusker und Griechen kennenlernen und selber ein Schmuckstück anfertigen. Weitere Familienaktionen finden im März und im Juni 2016 statt.
Näheres zur Sonderausstellung finden Sie hier.
Große goldene Fibel bestehend aus Scheibe, Querriegeln und Körper. Sie
ist mit Ritzzeichnungen, kleinen Figuren sowie granulierten Ornamenten
verziert und gehörte ehemals einer wohlhabenden Frau, aus Vulci, um
650 v. Chr.
© Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München,
fotografiert von Renate Kühling
Zu den aktuellen MuseobilBOX-Projekten
Projekt im Bayerischen Nationalmuseum
Die „MuseobilBOX – Museum zum Selbermachen“ wurde vom Bundesverband
Museumspädagogik (BVMP) im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht stark.
Bündnisse für Bildung“ entwickelt, mit welchem das Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) kulturelle Bildung außerhalb der Schule für benachteiligte
Kinder und Jugendliche in die Breite tragen möchte.
Folgende Projekte wurden oder werden vom MPZ und seinen Kooperationspartnern
in verschiedenen Münchner Museen umgesetzt.
Anfang August startet das MPZ im Bayerischen Nationalmuseum zum zweiten Mal
das Projekt „Natürlich Kunst!“. Kooperationspartner sind wie im vergangenen Jahr
das Bayerische Nationalmuseum sowie das Bildungslokal Hasenbergl. Mit einer
Gruppe von 15 Kindern im Alter von 8-10 Jahren werden an der Isar Naturobjekte
wie Steine, Stöcke, Blätter, Blüten gesammelt und in der Museumswerkstatt in
Kunst verwandelt. Zuvor dürfen sich die Schüler/innen der Gertrud-Bäumer-Straße
19 im Museum von Kunstobjekten der Spätrenaissance inspirieren lassen und erhalten in einem Kuratorinnen-Interview sowie einem Besuch der Museumsschreinerei
Einblicke hinter die Kulissen. Zu Beginn des neuen Schuljahres erwartet die kleinen
Künstler/innen der Höhepunkt des Projektes: eine eigene Vernissage im Bayerischen
Nationalmuseum!
Zum Projekt in der Villa Stuck
An der Isar gesammelte Naturmaterialien, die in Kunstobjekte
verwandelt werden.
Zu den aktuellen MuseobilBOX-Projekten
Projekt in der Villa Stuck
Ein weiteres MuseobilBOX-Projekt konnte in Kooperation zwischen dem Museum Villa
Stuck, dem Münchner Waisenhaus, dem Medienzentrum München JFF und dem MPZ im
April und Mai 2015 durchgeführt werden.
Ausgehend vom Werbeslogan einer deutschen Baumarktkette unter dem Titel „Und
was bleibt von Dir?“ beschäftigten sich die Kinder in einer 5-tägigen Ferienaktion und vier
weiteren Folgetagen mit der Lebenswelt Franz von Stucks, seiner Person, seinem repräsentativen Wohnhaus in der Münchner Prinzregentenstraße und setzten sich auf unterschiedlichste Weise und stets mit Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit damit auseinander.
Das zentrale Leitmotiv war dabei: „Was würde von mir bleiben, wenn ich heute so ein Haus
schaffen könnte?“ oder „wenn es über mich ein Museum gäbe?". Erkundungsgänge in den
Stadtraum und in die Akademie der Bildenden Künste, an der Franz von Stuck einstmals
Lehrer war, ergänzten das Angebot.
Eine Teilnehmerin verewigt Franz von Stuck in Farbe.
Abbildungen oben:
Blick in die Ausstellung
der MuseobilBOX-Präsentation
im MPZ-Atelier in der Villa Stuck
Zum Projekt im Münchner Stadtmuseum
Zu den aktuellen MuseobilBOX-Projekten
Projekt in den Sommerferien im Münchner Stadtmuseum
In den Sommerferien veranstaltet das MPZ für Kinder eine MuseobilBOX-Aktion zum Thema „Wohnen, Spielen, Essen – Leben in der Stadt früher und heute“. Kooperationspartner
sind das Kinderhaus Wolkerweg vom Kreisjugendring Süd und das Münchner Stadtmuseum.
Bei dem Workshop erkunden die Kinder das Leben in unserer Stadt: Wo wohnen wir mit
unseren Familien, und wo spielen wir mit unseren Freunden? Darüber hinaus werden die
Teilnehmer auf interaktive Weise das Leben in früheren Zeiten erforschen. Gemeinsam
begeben wir uns auf Streifzüge durch unser Wohnviertel, die Innenstadt und das Münchner
Stadtmuseum. Dabei gilt es Rätsel zu lösen, bekannte und neue Plätze zu entdecken. Es
werden Fundstücke gesammelt und Lieblingsorte fotografiert. Ein Reisetagebuch bietet
Platz für Ideen, Skizzen und Bilder. Abschließend entsteht aus den Fotografien und Objekten ein eigenes kleines „Museum“. Dabei geht es um die Frage: Was aus eurem Leben
soll einmal in einem Museum der Zukunft aufbewahrt werden? Die gestalteten MuseobilBOXen werden bei einer kleinen Abschlusspräsentation ausgestellt.
Weitere Informationen zum Förderprojekt „MuseobilBOX“ des Bundesverbandes Museumspädagogik erhalten Sie unter www.museobilbox.org.
Das MPZ hat für Bayern die Regionalberatung zur MuseobilBOX übernommen. Für Informationen wenden Sie sich bitte an [email protected].
Abbildung oben:
Blick in die Abteilung Schaustellerei
im Münchner Stadtmuseum
Bei Interesse an dem gesamten Förderprogramm „Kultur macht stark – Bündnisse für
Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finden Sie unter
www.buendnisse-fuer-bildung.de eine Übersicht aller Förderprojekte verschiedener
Bundesverbände und Initiativen.
Kinder beim "Ringerlspiel"
Barock für alle.
Augenschmaus und Sinnenrausch im Bayerischen Nationalmuseum
Sommerfest in Kooperation mit dem Museumspädagogischen Zentrum
Samstag, 11.07.2015, 14.00 – 24.00 Uhr
Bayerisches Nationalmuseum
Prinzregentenstraße 3
80538 München
www.bayerisches-nationalmuseum.de
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag
10.00 – 17.00 Uhr
Donnerstag bis 20.00 Uhr
Verkehrsanbindung:
Tram 18: Nationalmuseum /
Haus der Kunst
Bus 100 (Museenlinie):
Nationalmuseum
U4 / U5: Lehel
Abbildung oben:
Nach der Führung besteht u.a. die Möglichkeit,
Porzellanteller selbst zu gestalten.
Abbildung unten:
Allegorie der Musik
Rosalba Carriera, Venedig, 1712
© Bayerisches Nationalmuseum München
Endlich wiedereröffnet! Nach mehrjähriger Sanierung lädt die Dauerausstellung „Barock und Rokoko“ zum Staunen ein: Kunst- und kulturhistorische Glanzstücke des
17. und 18. Jahrhunderts präsentieren sich völlig neu – Skulpturen, Möbel, ja sogar
ganze Zimmer, Gemälde, Porzellan, Uhren, Goldschmiedekunst und vieles mehr.
Ein Großteil der erlesenen Objekte stammt aus dem Haus Wittelsbach, aus der Zeit
zwischen Dreißigjährigem Krieg und Französischer Revolution.
Anlässlich der Wiedereröffnung feiert das Museum in Kooperation mit dem Museumspädagogischen Zentrum am Samstag, den 11. Juli, von 14.00 bis 24.00 Uhr ein
großes Sommerfest mit Führungen, Mitmachstationen und Museumswerkstatt für
Jung und Alt, mit Vorführungen der Nymphenburger Porzellanmanufaktur, Modenschau, historischen Tänzen, Livemusik, barocken Gartenspielen und nächtlichem
Feuerwerk um 22.00 Uhr.
Von 14.00 bis 19.00 Uhr erwartet Kinder, Jugendliche und Familien ein buntes Programm, bei dem die Besucher auch über den „Tellerrand“ der Epoche bis in die Zeit
von Rock‘n Roll und Popart blicken können. Nach Familienführungen durch die neu
gestaltete Ausstellung können kleine und große Besucher in die Rolle von Hofmusikern schlüpfen und Instrumente zum Klingen bringen, Porzellanteller mit kunstvollen
Ornamenten bemalen oder das Glas für die nächste Party gravieren, sich mit einem
modisch-ironischen Augenzwinkern im Stil der Epoche kleiden und den „Hoffotografen“ zu sich bitten oder Selfies schießen.
Das Museum freut sich gemeinsam mit dem Museumspädagogischen Zentrum auf
heitere Gäste, denn wie sagte doch schon Liselotte von der Pfalz: „darum lasset uns
lustig sein, denn man kömmt nicht zweimal wieder…“
Der Eintritt ist frei!
Materialgeld für Werkstattprogramme: EUR 1,00 – 2,00
Himmelsglobus
Vincenzo Coronelli
Venedig, 1692
© Bayerisches Nationalmuseum München
Geänderte Öffnungszeiten der MPZ-Infothek im August und September
Von 01.08.2015 bis 14.09.2015
In den Ferien ist die MPZ-Infothek nicht zu den üblichen Öffnungszeiten, sondern nur
montags und donnerstags besetzt. Diese Regelung gilt vom 01. August bis zum
14. September.
Öffnungszeiten von August bis Mitte September:
Montags & donnerstags 10.00 - 12.00 Uhr und 13.00 - 15.00 Uhr
An der MPZ-Infothek können Sie alle Veröffentlichungen des MPZ ansehen und kaufen. Außerdem ist die Infothek Ihr Ansprechpartner für Veranstaltungen des Freizeitprogramms sowie für Buchungen von Kindergeburtstagen.
Kontakt:
Tel.: 089 / 238 05 296
Fax: 089 / 238 05 259
E-Mail: [email protected]
Bei allen anderen Buchungsanfragen für Veranstaltungen des Führungsangebots für
Schulen, Kindertagesstätten, Kindergärten usw. wenden Sie sich an die Buchungs­
stelle des MPZ:
Abbildungen:
Sie finden unsere Infothek im Untergeschoss der
Neuen Pinakothek.
Mo – Do: 9.00 – 15.00 Uhr
Tel.: 089/ 1213 23-23 oder -24
Fax: 089/1213 23-26
E-Mail: [email protected]
Eine unserer engagierten Mitarbeiterinnen
Inhalt Freizeit im Museum
Freizeitveranstaltungen bis 27.09.2015
MPZ-Familienaktion
Auf der Suche nach dem "Stein der Weisen": Zu Besuch auf Burg Grünwald
Für Familien mit Kindern von 6 bis 12 Jahren
Sonntag, 19.07.2015, 14.00 - 16.00 Uhr
Burg Grünwald
Noch Restplätze frei!
MPZ-Ferienaktion
Gold, Orange, Türkis und Grün
Für Kinder und Jugendliche von 8 bis 13 Jahren
Wochenaktion in fünf Museen:
Montag 03.08.2015 - Freitag 07.08.2015
jeweils 10.00 - 14.00 Uhr
MPZ-Familienaktion
Auf zum Ritterturnier – mit Lanzen und
Trompeten!
Für Familien mit Schulkindern von 7 bis 13 Jahren
Sonntag, 20.09.2015, 13.30 - 16.30 Uhr
Bayerisches Nationalmuseum
Fortsetzung der Freizeitveranstaltungen ->>
Inhalt Freizeit im Museum
Freizeitveranstaltungen bis 27.09.2015
MPZ-Familienaktion
Früchte des Herbstes – selbst gemachte
Marmelade schmeckt am besten
Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren
Samstag, 26.09.2015, 13.00 - 16.00 Uhr
Sonntag, 27.09.2015, 13.00 - 16.00 Uhr
Botanischer Garten München-Nymphenburg
MPZ-Familienaktion
Auf der Suche nach dem "Stein der Weisen": Zu Besuch auf Burg Grünwald
Für Familien mit Kindern von 6 bis 12 Jahren
Sonntag, 19.07.2015, 14.00 – 16.00 Uhr
Burg Grünwald
Gemeinsam erkunden wir die Burggewölbe, besteigen den Turm
und entdecken das alte Burggefängnis. Darin war vor 300 Jahren
Don Caetano eingesperrt, weil er behauptet hatte, dass er den
"Stein der Weisen" besitze, also Gold herstellen könne. Nach
unserem Rundgang entstehen in der Werkstatt wertvolle Gegenstände – ist vielleicht auch der "Stein der Weisen" darunter? Burg Grünwald
Zeillerstr. 3
82031 Grünwald
www.gemeinde-gruenwald.de
Öffnungszeiten:
Ostersamstag bis Allerheiligen,
Mittwoch bis Sonntag
10.00 – 17.00 Uhr
Verkehrsanbindung:
Tram 25: Derbolfinger Platz
Bus 224 / 271: Derbolfinger Platz
Teilnahmegebühr: EUR 2,50 pro Kind
Erwachsene zahlen Eintritt ins Museum.
Material: EUR 3,00 pro Werkstück
Keine Anmeldung erforderlich.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Aufsichtspflicht bei
dem begleitenden Elternteil liegt.
Noch Restplätze frei!
MPZ-Ferienaktion
Gold, Orange, Türkis und Grün
Für Kinder und Jugendliche von 8 bis 13 Jahren
Wochenaktion in fünf Museen:
Mo, 03.08.2015, 10.00 – 14.00 Uhr: Neue Pinakothek (ausgebucht)
Di, 04.08.2015, 10.00 – 14.00 Uhr: Pinakothek der Moderne | Kunst
Mi, 05.08.2015, 10.00 – 14.00 Uhr: Pinakothek der Moderne | Design
Do, 06.08.2015, 10.00 – 14.00 Uhr: Alte Pinakothek
Fr, 07.08.2015, 10.00 – 14.00 Uhr: Pinakothek der Moderne | Architektur
Fünf Tage lang begeben wir uns in den drei Pinakotheken auf
Entdeckungsreise. Immer geht es dabei um das Thema Farbe.
Wir sehen bunt gepunktete Bilder, Gemälde mit kostbarem Goldgrund oder farbig gestaltete Alltagsgegenstände. Gemeinsam
wollen wir schauen, spielerisch entdecken und experimentieren.
Dabei entsteht euer ganz persönliches Museumsheft, das ihr
natürlich mit nach Hause nehmt.
Teilnahme an Einzelterminen ist möglich.
Treffpunkt ist jeweils um 10.00 Uhr im angegebenen Museum.
Teilnahmegebühr pro Tag: mit Ferienpass EUR 1,00,
ohne Ferienpass EUR 3,00
Material: pro Tag EUR 1,50, für die ganze Woche EUR 6,00
Für eine kleine Pause bitte Brotzeit und Getränke mitbringen.
Teilnehmerzahl begrenzt – Anmeldung erforderlich unter
Tel. 0 89 / 2 38 05-2 96 oder direkt hier.
Bei Anmeldung bitte alle gewünschten Einzeltermine angeben.
Gruppen können leider nicht teilnehmen!
MPZ-Familienaktion
Auf zum Ritterturnier – mit Lanzen und Trompeten!
Für Familien mit Schulkindern von 7 bis 13 Jahren
Sonntag, 20.09.2015, 13.30 – 16.30 Uhr
Bayerisches Nationalmuseum
Das Ritterturnier steht im Mittelpunkt unserer Aktion. Als persönliches Erkennungszeichen des teilnehmenden Ritters spielten Wappen eine große Rolle: Nur "wappenfähige" Ritter wurden zum Wettkampf zugelassen. Im Museum entschlüsseln wir Wappenbilder wie die weiß-blauen "Wecken" und den fränkischen "Rechen", entdecken
Rüstungen und Turnierlanzen und lernen Spielregeln kennen. Anschließend wartet
unser Musikexperte mit Pfeifen, Pauken und Fanfaren und lädt Kinder ein, Turniermusik zu spielen. Auch Rüstungsteile liegen zur Anprobe bereit. Eine Veranstaltung in
Kooperation mit dem Bayerischen Nationalmuseum.
Bayerisches Nationalmuseum
Prinzregentenstr. 3
80538 München
http:/wwwbayerischesnationalmuseumde/
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag
10.00 – 17.00 Uhr
Donnerstag bis 20.00 Uhr
Verkehrsanbindung:
Tram 18: Nationalmuseum
Bus 100 (Museenlinie): Nationalmuseum
U4 / U5: Lehel
Teilnahmegebühr: EUR 3,00 pro Kind
Erwachsene zahlen den Sonntagseintritt ins Museum (derzeit EUR 1,00)
Keine Anmeldung erforderlich.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Aufsichtspflicht bei dem begleitenden
Elternteil liegt.
MPZ-Familienaktion
Früchte des Herbstes – selbst gemachte Marmelade schmeckt am besten
Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren
Samstag, 26.09.2015, 13.00 – 16.00 Uhr
Sonntag, 27.09.2015, 13.00 – 16.00 Uhr
Botanischer Garten München-Nymphenburg
Botanischer Garten
München-Nymphenburg
Menzinger Straße 65
80638 München
www.botmuc.de
Öffnungszeiten der Gewächshäuser:
Januar, November, Dezember
9.00 – 16.00 Uhr
Februar, März, Oktober
9.00 – 16.30 Uhr
April, September
9.00 – 17.30 Uhr
Mai – August
9.00 – 18.30 Uhr
Das Freiland des Gartens ist am Abend eine
halbe Stunde länger geöffnet
Verkehrsanbindung:
Tram 17: Botanischer Garten
Bus 143: Botanischer Garten
Der Herbst ist die Jahreszeit, in der Früchte und anderes im
Überfluss zur Verfügung stehen. In der Führung wird Erntereifes
vorgestellt und besprochen. Im Praxisteil beschäftigen wir uns
mit Marmeladen, die aus den Früchten des Herbstes zubereitet werden können. Ihr kocht Apfelmarmelade und verziert die
Gläser. Mit der Marmelade könnt ihr im Winter die Erinnerung an
den sonnigen Herbst auf den Tisch holen. Eine Veranstaltung in
Kooperation mit dem Botanischen Garten München-Nymphenburg.
Teilnahmegebühr: EUR 2,00 pro Kind
Erwachsene zahlen Eintritt in den Botanischen Garten.
Material: EUR 3,00 bis 6,00, je nach Bedarf
Teilnehmerzahl begrenzt – Anmeldung erforderlich bis 23.09.2015
beim Botanischen Garten München-Nymphenburg unter
Tel.: 0 89 / 1 78 61-3 10
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Aufsichtspflicht bei
dem begleitenden Elternteil liegt.
Neue Ausstellungen im Juli, August & September 2015
München
...
Bayernweit
...
Neue Ausstellungen im Juli 2015
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München
„Modellhafte Stadt- und Ortssanierung – Lebensräume für Bürger“
Haus der Architektur
bis 17.07.2015
Bayerische Architektenkammer
Plätze, Wege, Straßen und Grünanlagen prägen die Gesichter von Städten, Märkten und Gemeinden in Bayern: sie geben Orientierung und Identität,
bieten vielfältig nutzbare Aufenthaltsflächen für Bürger, sind Bühne für Kultur, soziale Kontakte und Erholung, und stellen einen wichtigen Standortfaktor für Wohnen, Handel und Gewerbe dar. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels, der Energiewende und des globalen Wettbewerbs stehen
Kommunen bei der Gestaltung von öffentlichen Räumen vor anspruchsvollen Aufgaben. Die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium
des Innern, für Bau und Verkehr lobte im vergangenen Jahr den Bayerischen Landeswettbewerb „Modellhafte Stadt- und Ortssanierungen – Lebensräume für Bürger“ aus. Mit diesem sollen vorbildliche Gestaltungen von Stadt- und Gemeindeplätzen, Wegen, Grünflächen, Quartiersplätzen
sowie des Wohnumfelds ausgezeichnet werden. Bayerische Kommunen waren aufgefordert, hierzu ihre Wettbewerbsbeiträge einzureichen. Rund
86 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen im öffentlichen Raum hatte die Jury am Ende zu bewerten. Die ausgewählten Projekte wurden alle nach
2005 begonnen, sie weisen eine hohe städtebauliche, funktionale und gestalterischer Qualität auf und sind vollständig oder in wesentlichen Teilbereichen realisiert. Sie zeichnen sich zudem durch ein hohes bürgerschaftliches Engagement aus. Zu den Preisträgern zählen die Städte Kaufbeuren,
Landsberg am Lech, Ochsenfurt und Rosenheim sowie die Gemeinde Litzendorf. Zahlreiche weitere Einreichungen erhielten besondere Anerkennungen, lobende Erwähnungen oder sind als Beispiele und Ideen dokumentiert. Sie alle bieten Anregungen für eine zukunftweisende, qualitätsvolle
gemeinsam verantwortete Gestaltung im öffentlichen Raum und sind somit zur Nachahmung empfohlen.
zum Museum
München und der Nationalsozialismus.
Das neu eröffnete NS-Dokumentationszentrum zu Gast im Infopoint
Infopoint Museen & Schlösser in Bayern
bis 18.07.2015
Foto: NS-Dokumentationszentrum München,
Jens Weber
Das im Mai 2015 im Kunstareal am Königsplatz neu eröffnete NS-Dokumentationszentrum München stellt sich im Infopoint mit informativen
Bildfahnen als Lernort über die Münchner NS-Zeit vor. Die Vermittlung dieser Thematik erfolgt im NS-Dokumentationszentrum über verschiedene Formate – die Dauerausstellung, aktuelle Sonderausstellungen und das Lernforum: Die Dauerausstellung "München und der Nationalsozialismus" dokumentiert die NS-Geschichte und besondere Rolle der Stadt München im Terrorsystem der Diktatur und den schwierigen Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945. Sie umfasst Fotografien, Dokumente und Texte sowie Filmprojektionen und Medienstationen und
erstreckt sich über vier Etagen. Die erste Sonderausstellung "Das Unsagbare zeigen. Künstler als Warner und Zeugen 1914–1945" betrachtet
die Geschichte des Nationalsozialismus im Spiegel der Kunst. Gezeigt werden ausgewählte Werke, z.B. George Grosz, Käthe Kollwitz oder
Lea und Hans Grundig, die zwischen 1914 und 1945 als unmittelbare künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus
entstanden sind. Um die komplexen historischen Informationen medial ansprechnend aufzubereiten, wurde das Lernforum mit neuesten
Vermittlungstechnologien ausgestattet. An vier großen Medientischen sind verschiedene interaktive Informationsangebote abrufbar und 24
digitale Recherchestationen bieten vertiefende Informationen.
zum Museum
Neue Ausstellungen im Juli 2015
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München
Warten
Kunst im Hauptbahnhof
bis 19.07.2015
Veronika Veit:„Bessere Zeiten“, 2015,
Fotomontage
Für das 13. RischArt_Projekt lädt die Kuratorin Katharina Keller Künstlerinnen und Künstler ein, sich mit dem Phänomen Warten auseinanderzusetzen. Die eigens für die Ausstellung entwickelten Werke werden im Hauptbahnhof München präsentiert. Der Hauptbahnhof als Ort des
Ankommens, Abfahrens, Umsteigens, Verabschiedens, Begrüßens – aber auch des Verweilens, Einkaufens und Informierens – ist der ideale
Ort für das aktuelle Ausstellungsprojekt. Für zwei Wochen soll hier ein sozialer Raum entstehen, ein Ort des Anregens, Mitteilens,
Austauschens. Gleichzeitig ist die Ausstellung ein Angebot an Wartende, die zweiwöchige künstlerische Intervention für eine individuelle
Begegnung mit den Kunstwerken, Installationen, Live Art, Performances und interaktiven Projekten zu nutzen. Aber was ist überhaupt Warten? – Ein Ereignis kommen zu sehen und dessen gewärtig zu sein. Innehalten, Stillstand, Abwarten. Im Zentrum unserer Zeit steht hingegen
die effiziente Nutzung von Zeit. Ratgeber zum Thema Zeitmanagement füllen die Regale der Buchhandlungen, in Seminaren und Coachings
kann man lernen, mit seiner Zeit effektiver und gewinnbringender umzugehen. Wir sind immer in Bewegung, Stillstand ist gleichbedeutend
mit Ineffizienz. Selbst die Freizeit wird mit Effizienz gestaltet. Es gibt Statistiker, die behaupten, dass der Mensch bei einer Lebenserwartung
von 70 Jahren durchschnittlich 5 Jahre mit Warten verbringt. Ist das viel oder wenig Zeit? Warum spricht man von Zeit "verschwenden"? Und
warum setzen viele Menschen Warten mit Langeweile gleich? Oder könnte Warten im Sinne Andy Warhols nicht auch „the idea of waiting
for something makes it more exciting“ sein?
zum Museum
Justin Lieberman. 125 things
Kunstraum
bis 26.07.2015
Justin Lieberman: #63, 2015
Der Kunstraum München zeigt in Deutschland die erste Einzelausstellung des amerikanischen Künstlers Justin Lieberman. Eine eigens für die
Räume des Kunstraums konzipierte Installation spielt mit Referenzen aus Literatur und Kunstgeschichte. 125 things aus Konsumkultur, von Freunden
oder dem Archiv des Künstlers lassen den Kunstraum zu einem Ort der Entdeckung werden. Eines der 125 things ist eine Zeichnung Liebermans, die
eine riesige Schildkröte auf einem Teppich zeigt. Lieberman nimmt hier in ironisierender Manier Bezug auf Joris-Karl Huysmans Erzählung
"À rebours", das Kultbuch der l'art-pour-l'art Bewegung. "Es war ein Buch voller Gift. Es war, als haftete seinen Seiten ein schwerer, sinnverwirrender
Duft nach Weihrauch an", schrieb Oscar Wilde voller Begeisterung über den Roman des Ästhetizismus und der Dekadenz. Der Protagonist Jean
Floressas Des Esseintes versucht in einer Manie für das Verschwenderische und den Luxus dem Positivismus des 19. Jahrhunderts zu entfliehen.
Seine Verschwendungssucht gipfelt mit der Anschaffung einer Riesenschildkröte, die Des Esseintes, mit Edelsteinen und Gold verziert einzig zur
Dekoration seines Orientteppichs vorsieht, und endet letztlich im Tod. In Liebermans Werk wird die Geschichte weitererzählt, nun aber unter vollkommen neuen Vorzeichen ... Das Prinzip der Aneignung, sei es aus der Philosophie oder der Konsumkultur, bildet das Leitmotiv im Produktionsprozess
des amerikanischen Künstlers Justin Lieberman. Zitate aus Texten und Bildern finden sich nicht nur in seiner Malerei, sondern auch in seinen skulpturalen und multimedialen Arbeiten. Liebermans Bildsprache operiert häufig mit ironisierenden Mitteln und einer teils subversiven, teils sarkastischen
Gesellschaftskritik. Auch seine eigene Arbeitsweise thematisiert er – vor allem in jüngeren Arbeiten – als Bestandteil eines ökonomischen Systems.
zum Museum
Neue Ausstellungen im Juli 2015
München
Der letzte Garten – Bauwerke des Abschieds
Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst e.V.
bis 29.08.2015
Bernardo Bader, Rene Bechter:
Friedhofsgestaltung in Krumbach, Österreich
Der Umgang mit dem Tod unterliegt im 21. Jahrhundert einem allgemeinen gesellschaftlichen – und kulturellen – Wandlungsprozess. Eine Gedenkstätte kann für jedermann zugänglich im Internet eingerichtet werden oder sich in Form einer Edelsteinbestattung nur einem kleinen Kreis
offenbaren. Doch immer wieder sind Künstler und Architekten gefragt, diese Orte des Abschieds neu zu gestalten, damit sich Trauer und Trost
annähern können. Die Ausstellung gibt Einblicke in die Umgestaltung christlicher Friedhofsanlagen und deren Erweiterung durch Krematorien
und Urnenwände, die die Bedürfnisse der gegenwärtigen Bestattungskultur widerspiegeln. Als Antwort auf die kulturelle Vielfalt in Europa und
die Begegnung mit anderen Religionen in der Diaspora werden zudem die muslimische und die jüdische Friedhofskultur exemplarisch vorgestellt. Die für die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst zusammengestellten Projekte zeichnen sich durch eine hohe Sensibilität gegenüber
der Tradition, dem Bestand und der gegenwärtigen Trauerkultur aus. Günther Vogt schaffte es mit dem Pflanzen einer Linde auf dem Friedhof
Steckborn am südlichen Bodensee, an das Dorfleben anzuknüpfen, denn eine Linde dominiert auch die Mitte des Dorfplatzes und ist somit ein
Sinnbild des profanen Lebens. Sie fasst die Gräberfelder neu und umrankt als Spalier die neu geschaffene Urnenwand. Bernardo Bader und
Rene Bechter erreichten 2005 durch die Umstrukturierung des kirchlichen Friedhofs in Krumbach, Vorarlberg, nicht nur einen schlüssig integrierten Bereich für neue Urnengräber, sondern öffneten den Friedhof auch zur Landschaft. Eine klare Formensprache und eine durchdachte
Materialisierung verbinden den früher geteilten Friedhof zu einer Einheit.
zum Museum
Idol +
Rathausgalerie
bis 05.09.2015
Die Gedok, bundesweit und regional gegliedert, ist die bekannteste traditionsreichste interdisziplinäre Künstlerinnenorganisation im deutschsprachigen Raum. Gedok München stellt mit 350 Mitgliedern die größte Einheit innerhalb des Verbands. "Idol +" zeigt Arbeiten deutscher
und österreichischer Künstlerinnen. Prähistorische Idol-Figuren und Positionen zeitgenössischer Kunst machen den Bogen auf, vor dem die
Ausstellung Perspektiven und Gegenentwürfe weiblicher Identität auslotet. Die historischen Figuren spiegeln eine facettenreiche Verehrung
des Weiblichen wider. Nicht weniger schillernd sind heutige, gesellschaftliche Zuweisungen weiblicher Identität. Arbeiten von 21 Künstlerinnen beziehen kritisch Position, erforschen Potentiale und legen den Schwerpunkt auf die Formulierung von Gegenentwürfen.
Künstlerinnen: Dörthe Bäumer, Birthe Blauth, Miriam Elia, Sabine Groschup, Stephanie Guse, Jessica Kallage-Götze. Augusta Laar/Kalle Laar,
Maria Lassnig, Ina Loitzl, Claudia-Maria Luenig, Nina Annabelle Märkl, Elisabeth Melkonyan, Cirenaica Moreira, Shirin Neshat, Paula Scamparini, Christiane Spatt, Rose Stach, Susanne Thiemann, Martina Tscherni, Die 4 Grazien.
zum Museum
Neue Ausstellungen im Juli 2015
München
Sudoku
Eine Ausstellung von Gintaras Didžiapetris, Renée Levi und Rosalind Nashashibi.
Kunstverein München
bis 06.09.2015
Fast alle der 50 ausgestellten Werke wurden individuell geschaffen, die resultierende Ausstellung ist aber eine kollektive Angelegenheit, denn jeder
der Künstler hat sich über die Jahre immer mehr mit den anderen verwickelt. Levi reagierte mit einer Bilderserie auf einen Film von Nashashibi, die
später Levi dabei filmte, wie sie in ihrem Baseler Atelier mit einem Mopp malte. Genauso beeinflussen sich fortwährend Didžiapetris und Nashashibi
mit ihren verschiedenen Praktiken. Durch "Sudoku" verdichtet sich die Verwicklung der Künstler zu einem Knoten, und dadurch treten die individuellen
Ansätze noch deutlicher hervor. Levi hat die zwei längsten Wände des Kunstvereins behängt, indem sie die Ausstellungsräume mit einem Raster aus
Bildern auf gespannter Baumwolle verkleidet hat. Die meisten Bilder wurden vor Ort gemalt, doch einige Rahmen sind auch leer, und andere hat Levi
ganz weggelassen, sodass im Raster Lücken bleiben. Didžiapetris wiederum hat drei riesige Neonglyphen in diesen Lücken installiert – Vergrößerungen von Plankton, die der Künstler aus einer Reihe seiner Zeichnungen ausgewählt hat. Sie stellen neben dem Licht der Fenster auch eine weitere
Ebene der Beleuchtung dar. Auf Levis Bilderraster projiziert Nashashibi einen 16-mm-Film, in dessen Mittelpunkt die undurchdringlichen Augen
einer Frau stehen sowie eine ganze Reihe abgedeckter Autos aus Kairo. Während Levi den Charakter der Räumlichkeiten aufhebt, indem sie Fenster,
Wände und Heizkörper abdeckt, stört Nashashibi die systematische Ordnung des Rasters noch weiter mit einer Reihe von Zeichnungen auf Papier
und loser Leinwand.
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BMW i8 mit Laserscheinwerfern und BMW Laserexponat
Deutsches Museum Verkehrszentrum
bis 30.09.2015
Im Jahr des Lichts zeigt das Verkehrszentrum bis Ende September eine kleine Ausstellungeinheit von BMW, die über die Entwicklung der BMW
Lichttechnologie informiert. Der BMW i8 mit Plug-in-Hybridsystem, ein zentrales Exponat der Ausstellung, ist das erste Serienfahrzeug mit BMWLaserlicht-Technologie. Ein aufwendig gestalteter Laserlichtdemonstrator macht es möglich, die Funktionsweise dieses buchstäblich wegweisenden
Autolichts interaktiv zu ergründen. Das Laserlicht ist eine besonders effiziente Lichttechnologie. Das Fernlicht auf Laserbasis erreicht die doppelte
Leuchtweite eines konventionellen Scheinwerfers. In Kombination mit smarter Technologie stellt es sich automatisch auf die jeweiligen Straßenverhältnisse ein. Die besonders hohe Leuchtintensität des Scheinwerfers beruht auf der Bündelung der Lichtstrahlen. Sie übertrifft die Leuchtintensität
von Lichtquellen mit Halogen-, Xenon- oder LED-Ausrüstung bis zum 10-fachen Wert. Die Laser-Technologie ist zudem energieeffizienter und spart
im Vergleich zum bereits sparsamen LED-Licht noch einmal bis zu 30 Prozent Strom ein. Da die Laserdioden besonders klein sind, bieten sie auch
Gestaltern einmal mehr neue Möglichkeiten für die Formgebung der Scheinwerfer.
BMW i8 mit Laserscheinwerfern
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
München
Jüdisches Europa heute. Eine Erkundung
Jüdisches Museum München
bis 14.02.2016
Die Ergebnisse des zweisemestrigen studentischen Lernforschungsprojekts am Institut für Volkskunde / Europäische Ethnologie der LMU
München zu "jüdischer Kultur in Europa heute" werden in einer Ausstellung im Jüdischen Museum München präsentiert. Aufgabe der
Studierenden war es, in den Sommermonaten 2014 sieben Orte in Europa zu bereisen und sich auf eine ethnografische Spurensuche nach
Phänomenen und Ereignissen jüdischen Lebens und jüdischer Kultur zu begeben. Dabei führte sie ihr Interesse an so unterschiedliche Orte
wie Istanbul, London, Budapest, Marbella, Warschau, Umeå und Reykjavik, und so verschieden die bereisten Orte sind, so heterogen und
vielschichtig sind auch die Ergebnisse dieser Feldforschungen. Sie reichen von einer judeo-spanischen Zeitung in Istanbul und koscheren
Lifestyle in London über Gentrifizierungsprozesse im einstigen jüdischen Viertel Budapest und die Suche nach einer "jüdisch codierten"
touristischen Infrastruktur an der Costa del Sol bis hin zur Festivalisierung und Re-Inszenierung von jüdischer Kultur in Warschau und einer
wenig verortbaren, aber dennoch gelebten jüdischen Kultur in Nordeuropa. Die Festschreibung des Forschungsthemas wird in diesen ethnografisch erarbeiteten Stimmungsbildern hinterfragt und dekonstruiert. So entsteht ein Kaleidoskop an Orten, Phänomenen und AkteurInnen zur vielschichtigen, facettenreichen jüdischen Kultur und Lebensweise im heutigen Europa.
Budapest. Foto: Rabea Beschta
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Wissen Sie, wer Julius Spanier war?
Jüdisches Museum München
15.07.2015 – 14.02.2016
Im Rahmen ihrer Forschungen widmet sich eine Gruppe junger Studierender unter der Leitung von Dr. Ittai Tamari und in Zusammenarbeit
mit dem Jüdischen Museum München dem Leben des Münchner Arztes Julius Spanier (1880-1959). Drei Lebensabschnitte sind es, die
in den Mittelpunkt des Ausstellungskonzepts gerückt werden und den in Vergessenheit geratenen Philanthropen ins Licht der Gegenwart
zurückholen: Dr. Spanier als bewunderter Kinderarzt und Kriegsheld, dann als verfolgter Jude, der nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager Theresienstadt als Philanthrop, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde München und Vorstand der Gesellschaft für
christlich-jüdische Zusammenarbeit Nachkriegsdeutschland wesentlich mitgestaltete. Alles beginnt mit der Frage: Wissen Sie, wer Julius
Spanier war? Von den Studierenden selbst produzierte Straßeninterviews führen zu einem kaleidoskopartigen Video, das ihre zentrale Frage
beleuchtet. Die Vielfalt der Antworten findet sich schließlich in den Objekten der Ausstellung, die das bewegte Leben von Julius Spanier
nachzeichnen und illustrieren, die einen Eindruck von seinem Wirken in München vermitteln und die jeder Besucherin und jedem Besucher
die Möglichkeit geben, die Frage nach Julius Spanier für sich selbst zu beantworten.
Dr. Julius Spanier mit Krankenschwestern im
Säuglingsheim. Foto: Geschichtswerkstatt
Neuhausen
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
München
Die Etrusker. Von Villanova bis Rom
Staatliche Antikensammlungen München
16.07.2015 – 17.07.2016
Die Etrusker üben eine ungebrochene Faszination auf uns aus. Das liegt an der rätselhaften Herkunft und der weitgehend unverstandenen
Sprache dieses uns historisch gar nicht so fernen Volkes im Herzen Europas. Außerdem steht der aus den prachtvollen Gräbern und den Schriftquellen bekannte Reichtum der Etrusker in merkwürdigem Kontrast zu ihrem ‚Verschwinden‘ aus der Geschichte. In der Ausstellung wird die etruskische Kultur als ein Prozess einer kontinuierlichen Veränderung vorgestellt: Die Etrusker nahmen unter Vermittlung der Griechen bereitwillig
Einflüsse aus dem gesamten Mittelmeerraum in ihre eigene Kultur auf. Ab dem 3. Jh. v. Chr. waren sie Teil der hellenistischen Welt. Gleichzeitig
ging die etruskische in der römischen Kultur auf und hinterließ dabei Spuren, die man bis heute erkennen kann. In der großen Sonderausstellung
in den Staatlichen Antikensammlungen werden herausragende Beispiele etruskischer Kunst präsentiert. Unterstützt von einem Mediaguide,
können die Besucher in die Welt der Etrusker eintauchen und die Dynamik einer vergangenen, aber nicht vergessenen Kultur miterleben.
Trinkgefäß in Gestalt des Todesdämons
Charun, um 400 v. Chr., Foto: Staatliche
Antikensammlungen, München
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MPZ-Angebote zu dieser Sonderausstellung.
Norihiko Dan Architects – Symbiotic Thoughts of Architecture
Architekturgalerie
16.07.2015 – 21.08.2015
In den Bauten des japanischen Architekten Norihiko Dan ist die Natur immer gegenwärtig. Mit spannungsreichen Kontrasten in Architektursprache
und Materialwahl fragt Norihiko Dan eindringlich nach der Beziehung zwischen dem Menschen und seiner Umgebung. Dan sucht die Symbiose,
das zeigt sich in der Verbindung von geometrisch-archetypischen mit organischen Formen, in seinen städtebaulichen Projekten, die historische und
kulturelle Identitäten wieder ans Tageslicht holen ebenso wie in der ökologischen Ausrichtung seiner Bauten. Das vielschichtige und faszinierende
Werk des in Japan und Taiwan vielfach ausgezeichneten Architekten wird mit der Ausstellung und der im Jovis Verlag erscheinenden Monographie,
erstmals einem westlichen Publikum vorgestellt.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
München
Paul Schneider-Esleben – Architekt
Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne
16.07.2015 – 18.10.2015
Paul Schneider-Esleben (1915–2005) zählt zu jenen Architekten, die mit ihren Bauten die Nachkriegsmoderne, das Bauen von Megaprojekten in
Beton, die High-Tech-Architektur und das Weiterbauen im Bestand beeinflusst haben. Mit dem Mannesmann-Hochhaus in Düsseldorf (1954–
1958) baut er den ersten Stahlskelettbau mit Vorhangfassade in Deutschland. Schneider-Esleben zeigt sich in seiner technischen und konzeptuellen
Ausrichtung als innovativ: Betrachtet er die Rolandschule in Düsseldorf (1957–1961) als pädagogisches Reformprojekt und bindet Avantgardekünstler
der Gruppe "Zero" und Joseph Beuys ein, so entwickelt er für den Flughafen Köln-Bonn (1962–1971) ein Verkehrskonzept, das ihn zum Berater von
Flughafenprojekten weltweit werden ließ. Auch wenn die meisten der Bauten Schneider-Eslebens erhalten sind, wirft der Abriss seiner ARAGHauptverwaltung in Düsseldorf auch ein Licht auf die anhaltende Debatte um den Denkmalwert der Nachkriegsmoderne. Anlässlich seines hundertsten Geburtstages widmet das Architekturmuseum der TUM Paul Schneider-Esleben die erste Retrospektive aus dem umfangreichen Nachlass,
der 2006 vom Museum aufgenommen wurde. Die Ausstellung zeigt das Werk eines vielseitigen Architekten, der ein außerordentlich begabter
Zeichner und ein vielseitiger Designer war und Möbel und Schmuck entwarf.
Paul Schneider-Esleben: MannesmannHochhaus, Düsseldorf (1954–58)
© Architekturmuseum TUM Foto: Inge GoertzBauer
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Goya – Alle Radierzyklen
Münchner Künstlerhaus
17.07.2015 – 13.09.2015
Francisco José de Goya y Lucinentes:
Der Schlaf der Vernunft bringt
Ungeheuer hervor (1796/99)
Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in das grafische Werk des spanischen Künstlers und demonstriert eindrücklich Goyas geniale
künstlerische Gestaltungskraft, seine Experimentierfreude und außergewöhnliche Beobachtungsgabe. Francisco José de Goya y Lucientes
(1746–1828) gilt als Wegbereiter der Moderne. Insbesondere Goyas Einfluss auf die grafische Kunst ist beachtlich. Längst gilt sein Radierwerk als
visionär. In seinen vier Zyklen – "Los Caprichos" (launige Einfälle), "Desastres de la Guerra" (Schrecken des Krieges), "Tauromaquia" (Stierkampf),
"Disparates" (Torheiten) – beschäftigt sich Goya mit sozialkritischen Themen wie Korruption, Eitelkeit, Unwissenheit und Gewalt. Seine Arbeiten
zeigen einen realistischen und kritischen Blick auf die damaligen gesellschaftlichen und politischen Ereignisse in Spanien. Krieg, Armut, Gewalt,
soziale Ungerechtigkeit, Niedergang der Sitten, vom Künstler teils ironisiert, teils bizarr anmutend, stets schonungslos anklagend dargestellt – mehr
als 200 Jahre nach Entstehung der Serien sind seine Radierungen noch immer hochbrisant und gelten als Meisterwerke eines wahren Genies. Mit
222 Exponaten wird das alle vier Zyklen umfassende Grafikwerk von Francisco de Goya aus der Sammlung von Richard H. Mayer, Kunstgalerien
Böttingerhaus, Bamberg, zu sehen sein: "Los Caprichos", "Desastres de la Guerra", "Tauromaquia", "Disparates". Aufgrund ihrer Vollständigkeit, bietet
die Ausstellung im Münchner Künstlerhaus gerade für Studierende und Schüler die sehr seltene Gelegenheit, das gesamte grafische Werk Goyas
kennenzulernen, sich mit den politischen und gesellschaftskritischen Intentionen des Künstlers auseinanderzusetzen und nicht zuletzt Wesentliches
über das Zeitalter der Aufklärung in einem sozial, religiös und kulturell zerrissenen Land zu erfahren.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
München
Das habe nur ich! Über Sammellust und Liebhabereien
Münchner Stadtmuseum
17.07.2015 – 10.01.2016
Blick in die Wohnung eines Sammlers 2014,
der sich auf Wirtschaftswundersachen der
1950er Jahre spezialisiert hat.
Foto: Benita von Bemberg, München
© Münchner Stadtmuseum
Die Ausstellung bietet Einblicke in private und museale kunst- und kulturhistorische Sammlungen. Anhand von über tausend Objekten werden Liebhabereien, wird die Lust zu sammeln sichtbar. Ein Sammler liebt abenteuerliches Suchen, ist glücklich, wenn er gefunden hat, wonach er gesucht
hat, hebt das soeben Erworbene sorgsam auf, vergleicht es mit dem, was er schon hat, integriert es in seine Sammlung und freut sich an seinem
Besitz. In Form von Stillleben und Interieurs inszeniert die Ausstellung nicht nur typologisch verwandte Werke der freien und angewandten Kunst,
sondern informiert auch über die verschiedenen Motivationen der einzelnen Sammler. Anhand neuester Statistiken und soeben geführter Interviews
werden 33 Positionen vorgestellt. Der Bogen spannt sich vom locker gehandhabten Sammelsurium bis zur wissenschaftlich exakten Kategorisierung,
vom Ansporn zu retten, was bedenkenlos weggeworfen wurde, bis hin zu Überlegungen, die auf eine ökonomische
Wertsteigerung von Kunstobjekten zielen. Sammelgebiete variieren wie die Motive der Sammler. Sie reichen von abstrakt dekorierten Kakaokannen der 1930er Jahre bis zu kunstvoll gestickten Textilien aus dem Bazar von Istanbul, von farbenfroher Glaskunst aus Nancy um 1900 bis zu platt
gefahrenen Getränkedosen, deren zufällige Verformung als ästhetische Qualität geschätzt wird. Am Ende der Ausstellung wird die rekonstruierte
Wohnung eines Sammlers zitiert, der sich auf Dinge aus der Zeit der 1950er Jahre spezialisiert hat. Seine gesamte Wohnung ist voll von Sachen aus
der Wirtschaftswunderzeit. Er hat sie über Jahre hinweg auf Flohmärkten entdeckt, erworben und bei sich zuhause aufgehoben und gezeigt.
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Freiheitsstatue und Freistaat
180 Jahre Bayerisch-Amerikanische Beziehungen
Amerika Haus
20.07.2015 – 02.10.2015
1835: Bayern feiert. Industrie, Handel und Kunst blühen. Mit Ausstellungen zu Handwerk, Landwirtschaft und Industrie sollen neue Märkte erschlossen werden. Und Amerika will mit dabei sein. Robert de Ruedorffer, ein einflussreicher Münchner Bankier und Fabrikant, erhält schon 1833
die Genehmigung von König Ludwig I., in Washington um die Position eines amerikanischen Konsuls in München anzusuchen. Die Genehmigung
der damals vorgeschriebenen Sicherheitsbürgschaft verzögert sich bis Ende des Jahres 1834. Dann ist es endlich so weit. Im Jahr 1835 wird de
Ruedorffer der erste Konsul für die Vereinigten Staaten von Amerika in München. Seit jeher unterhalten die USA und Bayern offizielle diplomatische
Beziehungen.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
München
Der Aquarellist Rudolf von Alt
Zur Bedeutung und Provenienz der Werke in der Staatlichen Graphischen Sammlung München
Staatliche Graphische Sammlung München / Pinakothek der Moderne
23.07.2015 – 11.10.2015
Rudolf von Alt (1812–1905) ist in Österreich einer der bekanntesten Künstler des 19. Jahrhunderts. Schon als Schüler seines Vaters Jakob
spezialisierte er sich auf Landschaften und Städteansichten – Veduten – und blieb diesem Genre in seiner fast achtzigjährigen Schaffenszeit
verpflichtet. Der Bestand der Staatlichen Graphischen Sammlung München ist außerhalb Österreichs der bedeutendste, zumal er zu einem großen
Teil aus dem Besitz der Tochter des Künstlers stammt und gerade die Werke der Jugendzeit, das Spätwerk und Arbeitsskizzen in einmaliger
Dichte präsentiert. Weitere wichtige Werke stammen aus Wiener Privatbesitz, darunter auch jüdische Sammlungen. Ein von der Arbeitsstelle für
Provenienzforschung in Berlin gefördertes Projekt erforschte die Herkunft der 617 Zeichnungen und Aquarelle von Jakob und Rudolf von Alt, die
1959 aus ehemaligem NS-Besitz an die Graphische Sammlung überwiesen worden waren. Einige als Raubkunst identifizierte Werke wurden und
werden restituiert. Die Ausstellung wird auch Fragen und Ergebnisse der Provenienzforschung zur Diskussion stellen.
Rudolf von Alt (1812-1905) An Bord des
Donaudampfers Maria Anna, 1837, Aquarell
über Bleistift, © Staatliche Graphische
Sammlung Munich
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Karl Blossfeldt. Aus der Werkstatt der Natur
Pinakothek der Moderne Kunst
24.07.2015 – 25.10.2015
Karl Blossfeldt: Adiantum pedatum. Haarfarn,
1898 - 1926, Stiftung Ann und Jürgen Wilde,
Pinakothek der Moderne, MünchenFoundation
for the Visual Arts, Inc./Artists Rights Society
(ARS), New York
Die Pflanzenfotografien des Hochschullehrers und Amateurfotografen Karl Blossfeldt (1865 – 1932) zählen zu den Meilensteinen der Fotografie des
20. Jahrhunderts. Aus Anlass des 150. Jubiläums seines Geburtstages ehrt die Stiftung Ann und Jürgen Wilde/Pinakothek der Moderne, München
den Künstler mit einer umfassenden Ausstellung zu Leben und Werk. Schwerpunkte der Ausstellung sind Blossfeldts frühe Ausbildungszeit als
Modelleur, die Zusammenarbeit mit dem Reformer Moritz Meurer, eigene kunsthandwerkliche Entwürfe und seine Lehrtätigkeit an der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunstgewerbemuseums Berlin. Ein weiterer Aspekt sind die Vorarbeiten für die bahnbrechende Buchveröffentlichung
„Urformen der Kunst“ 1928 und die zeitgenössische Rezeption dieses Werkes beispielsweise am Dessauer Bauhaus 1929. Die Ausstellung umfasst
rund 120 Fotografien, darunter zahlreiche großformatige historische Ausstellungsabzüge. Arbeitscollagen, Handzeichnungen, Entwürfe, Archivalien
und Dokumente machen Blossfeldts Lehr- und Arbeitskonzept sichtbar. Die Stiftung Ann und Jürgen Wilde beherbergt das Karl Blossfeldt Archiv mit
einem weltweit einzigartigen Bestand an originalen Fotografien, Negativen und Dokumenten von Karl Blossfeldt. Gemeinsam mit dem Konvolut von
Fotografien in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ist es möglich, das fotografische Werk von Karl Blossfeldt in herausragender Qualität zu
präsentieren und dieses in seiner Entwicklung mit bislang kaum veröffentlichten historischen Dokumenten und Archivalien zu zeigen.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
München
New York 60s – Sepp Werkmeister Fotografien
Münchner Stadtmuseum
31.07.2015 – 27.09.2015
Der gebürtige Münchner Sepp Werkmeister hat seit Jahrzehnten einen Namen als einer der führenden Jazzfotografen in Deutschland. Berühmte Musiker wie Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, Oscar Peterson oder Miles Davis hat er in München, Paris, New York und auf internationalen
Festivals in einfühlsamen Schwarz-weiß-Aufnahmen porträtiert. Werkmeisters Bilder zieren mittlerweile unzählige Plattencover, Plakate und
Bücher sowie die Jazzpublikationen von Joachim Ernst Behrendt. Nahezu unbekannt geblieben bislang sind Werkmeisters New Yorker Straßenbilder aus den 1960er und 1970er Jahren, die faszinierende Einblicke in das turbulente Leben der amerikanischen Metropole gewähren.
Die Straßen von New York waren in jener Zeit Schauplatz harscher sozialer Gegensätze. Glamour und Elend lagen oft dicht beieinander, die
Klassenunterschiede traten offen im Straßenleben zutage, in der Regel eindeutig identifizierbar mit der schwarzen bzw. weißen Bevölkerung. Inmitten dieses rauen, nicht immer gewaltfreien Klimas hat Sepp Werkmeister das ganze Panorama der New Yorker Stadtgesellschaft mit seiner
Rolleiflex-Kamera abgebildet: den Müll, die Gestrandeten und Obdachlosen auf der einen, die Reichen und nach der jüngsten Mode gestylten
Stadtbewohner auf der anderen Seite. Es sind viele skurrile Typen darunter, die sich aus der anonymen Masse abheben und in unbeobachteten
Augenblicken erfasst worden sind. Diese Gegensätze haben Werkmeister vor allem interessiert, als er seine Kamera auf die verwahrlosten
Mietshäuser in der Bronx oder Bowery richtete, um gleichzeitig in der Fifth Avenue die Schaufensterauslagen der Nobelboutiquen aufzunehmen.
Theater District, 1966
© Kulturkontor / S. Werkmeister
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Neue Ausstellungen im August 2015
München
Das Wunder der Verwandlung. Aus dem Leben unserer heimischen Schmetterlinge
Eine Foto-Dokumentation von Wilhelm Eisenreich
Botanischer Garten München Nymphenburg
01.08.2015 – 06.09.2015
Frisch geschlüpfter Segelfalter
Schmetterlinge mag wohl jeder. Sie sind die beliebtesten Insekten und erfreuen uns von Kindheit an. Die wunderbaren Farben und die Zeichnung
ihrer Flügel, ihr scheinbar schwereloser Flug und ihre so zerbrechlich wirkende Schönheit üben eine große Anziehungskraft auf die Menschen aus.
Aber es gibt noch etwas, was Schmetterlinge so faszinierend macht: ihr Auftreten in völlig verschiedenen Erscheinungsformen und der Wechsel von
einer zur anderen – das Wunder der Verwandlung. Das Leben eines Schmetterlings beginnt als Raupe. Sie schlüpft aus einem winzigen, mit bloßem
Auge kaum sichtbaren Ei, das ein befruchtetes Schmetterlingsweibchen an eine Pflanze gelegt hat, die für die Raupe genau die richtige Kost bietet.
Das kleine Ding hätte wegen seiner eingeschränkten Fortbewegungsmöglichkeiten ja auch keine Chance, selbst nach der geeigneten Futterpflanze
zu suchen. Die meisten Raupen nagen nämlich nicht einfach an irgendwelchem Grünzeug, sondern sind Spezialisten, die sich nur von ganz bestimmten Pflanzen ernähren – manche sogar nur von einer einzigen Pflanzenart. Unsere bekanntesten Tagfalter sind Beispiele dafür: Tagpfauenauge und
Kleiner Fuchs brauchen Brennnesseln, und nichts anderes! In der Welt der Schmetterlinge gibt es – auch hier bei uns – eine unglaubliche Vielfalt
an Formen und Farben. Leider sind viele Schmetterlingsarten selten geworden und aus manchen Gegenden schon teils oder ganz verschwunden.
Diese Tendenz hält aufgrund der fortschreitenden Zerstörung von natürlichen Lebensräumen immer noch an. Umso wichtiger ist es, dass man all das
Staunenswerte und Faszinierende an den Schmetterlingen sichtbar macht und sich darüber
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Goggo macht mobil
Das Goggomobil erobert die Wirtschaftswunderzeit
Deutsches Museum Verkehrszentrum
09.08.2015 – 18.10.2015
Das Goggomobil entwickelte sich in den 1950er Jahren zu einem Verkaufsschlager und ermöglichte vielen Deutschen den Sprung vom Zweirad ins
erste eigene Auto. Zum 60. Geburtstag widmet das Deutsche Museum Verkehrszentrum in Kooperation mit dem GLAS Automobilclub International
e.V. dem Goggo eine Ausstellung. Anhand historischer Originalaufnahmen und Filmausschnitte entführt die Ausstellung in die Zeit der 1950er und
1960er Jahre, wo Kleinstwagen wie der Goggo für viele Käufer und ihre Familien ein Einstiegserlebnis in die individuelle Automobilität bedeuteten.
Das Goggomobil steht für den extrem schnellen Wandel Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg: verkehrsgeschichtlich zur automobilen Gesellschaft, sozialgeschichtlich zur Konsumgesellschaft. Die Fahrzeuge selbst dürfen in der Sonderausstellung natürlich nicht fehlen und nehmen einen
breiten Raum ein: Neben verschiedenen Goggo-Typen und Sonderausführungen wie Transportern und ausländischen Lizenzprodukten wird die
gesamte Modellpalette der Hans Glas GmbH zu sehen sein. Deutlich wird, dass das niederbayerische Unternehmen aus Dingolfing weit mehr zu
bieten hatte als das Goggomobil. Den Einstieg in die Kraftfahrzeugproduktion unternahm Glas 1951 mit einem Motorroller, da der Motorradabsatz zu
dieser Zeit boomte. Dem Familienunternehmen wurde aber schnell bewusst, dass sich die meisten Menschen einen Pkw wünschten und das Wirtschaftswunder dies in greifbare Nähe rückte. Bereits 1955 brachte die Firma mit dem Goggomobil einen vierrädrigen Kleinstwagen auf den Markt, der
bis 1969 rund 250.000 Mal gebaut wurde.
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Neue Ausstellungen im August 2015
München
Seerosenpreis 2015: Stefanie Unruh und Dieter Villinger
Kunstpavillon im alten Botanischen Garten
14.08.2015 – 30.08.2015
Stefanie Unruh, Carry & Marry: Weißes
Zimmer, 2002
Stefanie Unruh arbeitet im Bereich Zeichnung, gezeichnetes Video, Objekt, Installation und Fotografie: Ausgangspunkt für viele ihrer Arbeiten ist
die Zeichnung, die sie mit Installationen und seit 2002 auch mit dem Medium Video erweitert. Ihre Projekte, die sie manchmal über Jahre hinweg
verfolgt, basieren auf ausführliche Recherchen vor Ort, im Internet und in den Printmedien. Sie beschäftigt sich mit Spuren und Erinnerungen von
Orten, mit politischen Ereignissen sowie mit alltäglichen Situationen und Befindlichkeiten. Häufig verfremdet sie die alltägliche Wirklichkeit und
schafft daraus surreale Situationen. Die Beschäftigung mit den spezifischen Mythen des Alltagslebens geht von ihrem Selbstverständnis als Person
in einer Gesellschaft aus, die von zeitbedingten und medialen Phänomenen nachhaltig mitbestimmt wird. In seiner Malerei setzt sich Dieter Villinger
mit den Möglichkeiten der unmittelbaren Wirkung von Farbe auseinander. Durch monochromen Farbauftrag versetzt er den Betrachter seiner Gemälde in eine unmittelbare Konfrontation mit der Farbe. Diese wird zum ausschließlichen Arbeitsfeld. Insbesondere in den großen Formaten dominiert
die unmittelbare Präsenz der Farbe. Es erstaunt, mit welcher Klarheit Villinger dem Thema "Monochromie" eine ganz individuelle Version und damit
einen persönlichen Ausdruck abzugewinnen versteht. Villinger trägt die Farbe in mehreren Schichten auf, die sich gegenseitig durchdringen, und lässt
letztlich die Lebendigkeit eines spontanen Zugriffs erkennen, wenn er kräftig strukturierte Pinselspuren an der Oberfläche reliefhaft stehen lässt. Aus
dieser Spannung zwischen monochromer Ruhe und spontaner Bewegung des Auftrags leben seine Gemälde.
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Neue Ausstellungen im September 2015
München
Hanne Darboven. Aufklärung
Haus der Kunst
18.09.2015 – 17.01.2016
Atelierhaus von Hanne Darboven HamburgHarburg, Hanne Darboven Stiftung, Hamburg,
Foto © Felix Krebs, Atelierhaus von Hanne
Darboven Hamburg-Harburg, Hanne Darboven
Stiftung, Hamburg, Foto © Felix Krebs
Die Ausstellung "Zeitgeschichten – Aufklärung" ist die erste große Retrospektive zum Werk Hanne Darbovens nach ihrem Tod im Jahr 2009. Sie
vereint Schlüsselwerke aus allen Schaffensphasen und wird in zwei parallelen Präsentationen im Haus der Kunst sowie in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik zu sehen sein. Die Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn stellt Werke in den Mittelpunkt, die sich mit politischen
Ereignissen und deutscher Geschichte befassen; das Haus der Kunst konzentriert sich auf die umfangreichen Werkserien, in denen die Künstlerin
Themen aus Kulturgeschichte, Musik, Literatur und (Natur-)Wissenschaften behandelt. Hier wird Darbovens Nähe zur Gedankenwelt der Aufklärung
deutlich, sowohl was ihre Motivwahl betrifft als auch in Bezug auf ihre persönliche Weltanschauung und ihre politischen Überzeugungen. Hier stehen
zwei Installationen im Mittelpunkt: Die erste konzentriert sich auf Darbovens Bücher und andere Veröffentlichungen; der Besucher bekommt den
Eindruck, in einer großen Bibliothek der Aufklärung zu stehen. Die zweite zeigt das sogenannte "Musikzimmer" aus Darbovens Hamburger Atelier
— ein quasi-enzyklopädisches Archiv, das zum ersten Mal Einblick gewährt in den intellektuellen Kosmos der Künstlerin, ihre Sammelpraxis und ihre
taxonomischen Strategien. Die hieraus entstandenen Objekt-Assemblagen eröffnen einen faszinierenden Zugang zu Darbovens Kunst und Persönlichkeit. Beide Ausstellungen zeigen charakteristische Serien von Symbolen und Schrift. Präsentiert werden frühe minimalistische Arbeiten, musikalische Kompositionen einschließlich Live-Performances nach numerischen Systemen in Notensequenzen, Filmarbeiten und wichtige großformatige
Werke wie "Kulturgeschichte, 1880-1983" oder "Schreibzeit" sowie Skulpturen und objektkünstlerische Arbeiten.
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Jean Paul Gaultier. From the Sidewalk to the Catwalk
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
18.09.2015 – 14.02.2016
Seit vier Jahrzehnten prägt der Franzose Jean Paul Gaultier die internationale Mode. Dabei wird er immer aufs Neue seinem Ruf als enfant
terrible der Haute Couture gerecht. JPG steht für gewagte, kritische und ironische Design-Avantgarde. Diese erste Ausstellung des vielseitigen Œuvres Gaultiers in Deutschland wird nur in München gezeigt. Nach dem enormen Publikumserfolg im Pariser Grand Palais bietet die
Kunsthalle die letzte Chance, in Gaultiers Welt einzutauchen. Diese Schau ist mehr als eine Retrospektive, eher eine spektakuläre Installation: innovativ, intermedial … und ziemlich irre.
William Baker: Kylie Minogue
Robe "Immaculata", Kollektion Virgins (oder
Madonnas) Haute Couture Frühling/Sommer
2007, Jean Paul Gaultier
Kleid aus Tüll mit großflächigen Stickereien nd
Leinenspitze © William Baker
zum Museum
München
Neue Ausstellungen im September 2015
Über Tisch und Bänke
Die einzigartige Bilderwelt der Ilon Wikland
Lese-Museen der Internationalen Jugendbibliothek
25.09.2015 – 31.01.2016
Nicht alle Leser in Deutschland dürften auf Anhieb etwas mit dem Namen Ilon Wikland verbinden, aber vermutlich nahezu wird jeder ihre
Illustrationen zu Astrid Lindgrens Kinderbüchern kennen - ob in "Mio mein Mio", den "Bullerbü"-Bänden, "Karlsson vom Dach", "Ronja Räubertochter" oder "Die Brüder Löwenherz", um nur einige der weltberühmten Kinderbuchklassiker zu nennen. Aber Ilon Wikland hat auch eigene Kinderbücher und die anderer Autoren illustriert, u. a. von der auch hierzulande bekannten Rose Lagercrantz. Charakteristisch für Ilon
Wiklands Illustrationsstil sind die unverwechselbaren Kinderfiguren und die detailreichen Interieurs, die zweifellos das Schweden-Bild nicht
nur in Deutschland maßgeblich mitgeprägt haben. Ihre Arbeiten sind zumeist feine schwarz-weiße, teilweise mit Aquarellfarben kolorierte
Federzeichnungen. Sowohl in der Farbgebung als auch in den Sujets klingt mitunter das Werk des schwedischen Malers Carl Larsson an.
Anlässlich des 85. Geburtstages der 1930 in Estland geborenen und 1944 als Flüchtling nach Schweden gekommenen Künstlerin gibt diese
erste große Werkschau in Deutschland mit nahezu 200 Originalen einen Einblick in das umfangreiche, vielfältige Werd der mit zahlreichen
Preisen ausgezeichneten Illustratorin. Präsentiert werden Arbeiten aus sieben Jahrzehnten, darunter Illustrationen zu Astrid Lindgrens Büchern sowie unveröffentlichte und freie Arbeiten.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
Bayernweit
Jahresausstellung 2015
Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg
bis 12.07.2015
Über 300 Studierende aller Klassen und Aufbaustudiengänge zeigen ihre besten Werke aus den vergangenen zwölf Monaten. Zur
Jahresausstellung werden vier Tage lang Ateliers zu Ausstellungsräumen, denn künstlerische Forschung teilt sich in Resultaten mit.
Studenten aller Fachrichtungen – freie Künstler, Kunsterzieher und angewandte Fachbereiche – präsentieren Malerei und Zeichnung, Bildhauerei,
Video und Foto, Installation, Skulptur, Gold- und Silberschmiedearbeiten, Audio, etc. Die Vielfalt und Qualität der Kunsthochschule zeigt
sich in allen Medien und Formaten. Im Rahmen der Jahresausstellung werden nicht allein die Ateliers bespielt: Traditionell zeigen zahlreiche
Studierende ihre Arbeiten im Außenraum, d.h. auf dem von den historischen Sep-Ruf-Bauten und dem Erweiterungsbau definierten Campus.
Neu dabei ist in diesem Jahr die Klasse für Freie Malerei unter der Leitung von Susanne Kühn. Die Freiburger Malerin hat zum Sommersemester
die Klasse nach der Emeritierung von Professor Ralph Fleck übernommen. Ebenfalls neu ist die frisch gegründete Klasse für Fotografie. Als
Projektklasse wurde sie seit Beginn 2014 vom Londoner Fotokünstler Juergen Teller als Gastprofessor geleitet. Seit dem Sommersemester ist
Juergen Teller zum ordentlichen Professor berufen worden.
Gestaltung Motiv / Plakat Jahresausstellung:
Marie Julie Lörch, Klasse Grafik Design
(Visuelle Kommunikation)
zum Museum
With a name like photo it has to be good
Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg
bis 26.07.2015
Mit der Bezeichnung als Fotografie erhält jedes Bild einen Rahmen von Rezeptionsbedingungen auferlegt, deren normative Kraft in den
seltensten Fällen durchbrochen oder angezweifelt wird. Im Gegenteil: weil mit dem Kanon der Eigenschaften der Fotografie ein immanent
positives Werturteil impliziert wird, verwandelt sich der Wille zum fotografischen Arbeiten letztlich zu einer kollektiv-ästhetischen Entscheidung, oder kurz gesagt: Zeitgeist eben. Nicht einmal gelegentlich stellt sich mehr die Frage, ob das, was als Foto bezeichnet wird, nicht viel
mehr ein gutes Bild ist. Was bedeutet die normativ-positive Bezeichnung "Fotografie"? Kommuniziert der Zeitgeist über Bilder oder über
Fotos? Illustriert der Begriff letztlich einen Selbstanspruch und kann dieser noch gehalten werden?
Christian Kröber: Radzierblenden, 2015,
Fotografie
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Bayernweit
Neue Ausstellungen im Juli 2015
"Show it again ... Herbert Mehler + Sonja Edle von Hoeßle"
Neuer Kunstverein Aschaffenburg e.V.
bis 31.07.2015
Der Bildhauer Herbert Mehler (Teilnehmer bei „Dehnbar“, 1996) und die Malerin Sonja Edle von Hoeßle (Teilnehmerin von „That´s what friends are
for“, 2011) greifen in Ihrem Werk das Thema Landschaft vielfältig auf; setzen Mehlers Stahlskulpturen Akzente in Parks und Landschaftsräumen, sind
Hoeßles Bilder eine poetische Liebeserklärung an die Natur.
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Richard Vogl
Kunstverein Landshut e.V.
bis 09.08.2015
Richard Vogl hat an der Akademie der Bildenden Künste studiert. Seine delikate, im doppelten Sinn vielschichtige Malerei mit Ölfarbe auf
Leinwand oder Ölpastellkreide auf Karton zeigt der Kunstverein bereits zum zweiten Mal. Der Betrachter spürt das Unkalkulierte, Überraschende
der Szenerien. Sie bleiben offen und lassen Raum für eigene Fantasien. Der feine Witz entwickelt sich in unserem Kopf schleichend und subtil.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
Bayernweit
Jan Albers: cOlOny cOlOr
Kunstpalais Erlangen
bis 06.09.2015
Das Kunstpalais lädt den Düsseldorfer Künstler Jan Albers (geb. 1971 in Wuppertal) ein, seine Werke aus jüngster Vergangenheit im Sommer in
einer umfangreichen Einzelschau zu zeigen. Albers spricht bei seinem Konzept für die Ausstellung von einem „Parcours Mortale“: Der Besucher soll
regelrecht in die Ausstellung hineingesaugt werden, sich darin wie in einem Labyrinth aus Formen und Farben bewegen, die Bilder von Nähe und
Ferne, Hitze und Kälte, Chaos, Zerstörung und Ordnung in sich aufnehmen – und sich davon ruhig auch ein wenig berauschen lassen. So präsentiert
er seine Arbeiten in Erlangen nicht in klassisch weißen Ausstellungsräumen. Mit einem umfassenden Raumkonzept denkt er den Ort von Anfang
an mit und inszeniert seine Arbeiten in einem spannungsreichen Dialog mit ihrer Umgebung. Die Farben verlassen die Leinwand, bemächtigen
sich der Wände und werden in raumgreifenden Skulpturen sowie ephemeren Architekturen fortgesetzt und einander entgegengestellt. Dazu
kombiniert Albers eine Auswahl an eigenen Fotografien, die er während seiner Reisen rund um die Welt aufgenommen hat. Die Ansichten von
Megametropolen, Naturphänomen, Hochhausfassaden und Landschaften korrespondieren durch das Interesse an Strukturen und Oberflächen
formal mit seinen reliefartigen Wandobjekten – und sie nehmen den Betrachter mit in weit entfernte Welten.
brasilpowDerupanDDownDiamonDDust, 2013
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Alois Riedl. Auf der Suche
Museum Moderner Kunst – Wörlen-Passau
bis 13.09.2015
Nach Überblicksausstellungen im MMK in den Jahren 1994 und 2005 konzentriert sich diese Präsentation mit Leihgaben aus Privat- und
Museumsbesitz auf das Frühwerk des Künstlers. Nach zeichnerischen Anfängen widmete sich Riedl in seinen frühen Gemälden der
Darstellung von alltäglichen Objekten, wie Polstermöbeln, die er unter obsessiver Beobachtung in voluminöse Körper abstrahierte. Damit
erreichte er eine zeitgemäße Mehrdeutigkeit seiner Werke, die das vordergründig Gegenständliche in einen kalkulierten Entstehungsprozess einband.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
Bayernweit
Steinzeit-Kinder – Kleine Jäger und Sammler
Fundreich Thalmässing
bis 13.09.2015
Wie lebten die Kinder vor rund 15.000 Jahren? Womit haben die kleinen Jäger und Sammler gespielt? Wie waren sie gekleidet, und was
haben sie gegessen? Die neue Sonderausstellung „Steinzeit-Kinder – Kleine Jäger und Sammler“ im Archäologischen Museum „Fundreich Thalmässing“ erzählt anschaulich vom Alltag unserer kleinen Ahnen. Sie richtet sich vor allem an Familien mit Kindern. Denn kleine
Besucher können die Geschichte ihrer Altersgenossen anhand zahlreicher Exponate zum Anfassen und Ausprobieren selbst entdecken. Ob
Fühlstation oder „Rad der Geschichte“, ein originalgetreues steinzeitliches Zelt oder eine nachgebildete Höhlenwand mit Handabdrücken –
den Besucher erwarten zahlreiche Exponate und Installationen, die das Leben in der Steinzeit widerspiegeln. Leicht verständliche Informationstafeln erläutern unter anderem die klimatischen und biologischen Gegebenheiten, den Speiseplan der „Steinzeit-Kinder“, das damalige
Spielzeug oder die Kleidung. Eindrucksvolle Ausstellungsstücke veranschaulichen die Themenbereiche und geben kleinen und großen
Forscher einen einmaligen Einblick in die Kinderwelt vor 15.000 Jahren.
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Hexagonal Water Pavilion
Neues Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg
bis 20.09.2015
Jeppe Hein: "Hexagonal Water Pavilion", 2007
Bereits zum vierten Mal in Folge präsentiert das Neue Museum auch in diesem Jahr die Brunneninstallation Hexagonal Water Pavilion des
dänisch-deutschen Künstlers Jeppe Hein auf dem Klarissenplatz. Mit großzügiger Unterstützung von Stiftungsgeldern und Spenden 2013
erworben, erfreut sich das temporäre Kunstwerk größter öffentlicher Beliebtheit und begeistert mit seinem interaktiven Charakter. Der Wasserpavillon zog 2014 rund 80.000 Besucher an. Mit seinen Arbeiten, die den Bereich der Bildenden Kunst zur Architektur und zum Design
hin erweitern, thematisiert Jeppe Hein die veränderlichen Grenzen zwischen Gegensätzen wie innen und außen oder Aktion und Reaktion.
Seine Arbeiten verbinden ihren Funktionalismus immer auch mit einer sinnlichen und räumlichen Erfahrung der Betrachter. Häufig werden
die Besucher durch Interaktivität und Kommunikation in die künstlerischen Arbeiten mit einbezogen. So auch bei der Installation Hexagonal
Water Pavilion, einer Skulptur im öffentlichen Raum in Form eines begehbaren Brunnens. Auf den ersten Blick sieht dieser Wasserpavillon
unzugänglich aus. Doch wie zufällig werden einzelne Wasserwände ausgeschaltet und dem Besucher so Wege durch das Wasserlabyrinth
ermöglicht.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
Bayernweit
Ernst Ludwig Kirchner
Energie der Linie
Franz Marc Museum, Kochel am See
bis 27.09.2015
Wie eine Schrift spiegelt der zeichnerische Duktus Ernst Ludwig Kirchners die emotionale Verfassung des Künstlers wider. Als besessener
Augenmensch und gieriger Beobachter zeichnet er auf unzähligen Blättern die Szenen seines Lebens: dramatisch, heiter, beängstigend
oder orgiastisch. Es sind Skizzen, farbig akzentuierte, größere Arbeiten auf Papier, breiter angelegte Zeichnungen mit Natur- oder Straßenszenen oder Porträts, die von einer Energie belebt werden, die erst in der Spätzeit von Kirchners Œuvre kontrollierter wirkt. Nie geht es
dem Zeichner Kirchner um Entwürfe, sondern immer um Varianten, unterschiedliche Perspektiven, neue Sichtweisen eines Motivs. Das
zeigt die in der Ausstellung vorgenommene Gegenüberstellung der Zeichnungen Kirchners mit Skulptur, Grafik, Malerei oder Weberei. In jedem Medium findet Kirchner eine neue „Schrift“, die jedoch immer von der spezifischen Energie seiner Linie beherrscht wird. Die Ausstellung geht von den Beständen des Franz Marc Museums aus, die einen repräsentativen Überblick über das grafische Werk Kirchners bieten,
ergänzt durch Neuerwerbungen und neue Dauerleihgaben.
Landschaft mit Häusern und Mann, um 1907.
Bleistift und Aquarell auf Papier
Franz Marc Museum, Kochel a. See
Stiftung Etta und Otto Stangl
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Seen-Land – Gerhard Götz und Konrad Jäger
Stadtmuseum Schwandorf
bis 27.09.2015
Seit vielen Jahren ist der passionierte Schwandorfer Fotograf Konrad Jäger gerne in der Natur rund um seinen Heimatort Schwandorf
unterwegs; vor allem die wasserreichen Gebiete in den Flussauen, aber auch die hiesigen Weiher- und Teichlandschaften und renaturierten
einstigen Braunkohletagebaue bei Steinberg und Wackersdorf, heute das Oberpfälzer Seenland, zogen und ziehen ihn immer wieder in
ihren Bann. Stimmungsvolle Landschaftsbilder, die zu den unterschiedlichsten Tageszeiten entstanden, hält er mit seiner Kamera gekonnt
fest, genauso wie detailreiche Nahaufnahmen aus der Tier- und Pflanzenwelt, die seine besondere Liebe zur Natur und eine genaue Kenntnis der ihn umgebenden Flora und Fauna zeigen. Ähnlich verhält es sich mit dem Fotojournalisten Gerhard Götz aus Wackersdorf, der diese
spiegelnden Wasser- und Landschaftsflächen auch immer wieder gerne aus der Luft betrachtet und fotografiert. Seine Spezialität sind ein
profunder Umgang mit der von ihm verwendeten Fototechnik und exquisite Perspektiven, die er auswählt, um Landschaften und Menschen
in Szene zu setzen. In der aktuell präsentierten Fotoausstellung soll vor allem herausgestellt werden, dass beide Fotografen nun seit vielen
Jahren durch eine tiefe Foto-Freundschaft verbunden sind, die sich auch bei ihren gemeinsamen Ausstellungsprojekten direkt und indirekt
widerspiegelt: Ihre Sichtweisen, Blickwinkel und fotografischen Techniken ergänzen sich dabei perfekt und formen diese Ausstellung im
Stadtmuseum Schwandorf mit einem ganz eigenen Charakter.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
Edward Harrison Compton
Museum Starnberger See
bis 01.10.2015
E. H. Compton (1881–1960) gehört zu den bekanntesten Malern, die in der Region um den Starnberger See lebten. Schon sein Vater Eward
Theodore Compton (1949-1921), der 1874 seinen Wohnsitz in Feldafing nahm, hatte sich als Landschaftsmaler insbesondere der alpinen Welt
einen Namen gemacht. Edward Harrison betrat eingetretene Pfade, als er zunächst bei seinem Vater, später an der Kunstgewerbeschule in London
Malunterricht nahm. Beeinflusst von der englischen Aquarellmalerei gehörten heitere Landschaftsbilder zu seinen bevorzugten Sujets. Gezeigt
werden Werke aus der Sammlung der Kreissparkasse-München-Starnberg-Ebersberg und Leihgaben von privater Seite.
"Bigland", England
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Frauenleben im Mittelalter
Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg
bis 04.10.2015
Die meisten Frauen lebten im Mittelalter auf dem Land und arbeiteten unvorstellbar hart. Die einzige Möglichkeit, dem zermürbenden Kreislauf
der Geburten und der schweren Landarbeit zu entgehen, war der Gang ins Kloster – doch nur für Frauen der oberen Schichten. Erst in den
aufblühenden Städten des späten Mittelalters boten sich für Frauen neue Möglichkeiten. Frauen waren im Handel erfolgreich, sie arbeiteten in
vielen Handwerken, betrieben Krämerläden oder verkauften als Hökerinnen ihre Produkte.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
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„Das Grüne Dach Europas“
Museum Jagd und Wild auf Burg Falkenstein
bis 05.10.2015
Hinter dem Begriff „Das Grüne Dach Europas“ verbirgt sich das größte zusammenhängende Waldgebiet Mitteleuropas, das sich von Oberfranken
über die Oberpfalz, Niederbayern und Böhmen bis nach Österreich erstreckt. Dieses grenzüberschreitende Gebiet ist eine wahre Schatzkammer der
Natur mit zerklüfteten Gipfeln, nordisch anmutenden Hochflächen, Urwaldrelikten, dunklen Mooren, Weihern sowie einer Vielzahl von bedrohten
Pflanzen- und Tierarten. Auerhahn, Luchs, Schwarzspecht oder Wildkatze sind in der Ausstellung nicht nur auf Fotografien, sondern ebenso als
lebensecht nachgebildete Tierpräparate zu sehen. Der Natur- und Landschaftsfotograf Berndt Fischer, ein gebürtiger Amberger, war jahrelang
unter dem „Grünen Dach“ unterwegs und hat von seinen Streifzügen faszinierende Fotos mitgebracht: Momentaufnahmen, die man in fernen
Regenwäldern vermuten würde, aber nicht hier im deutsch-tschechischen-österreichischen Grenzgebiet. Der Autor entführt in der Ausstellung des
Buch & Kunstverlags Oberpfalz in dieses einzigartige Naturparadies im Herzen Europas. Die Ausstellung entstand begleitend zum gleichnamigen
Buch. Fischer stellt eine wilde Natur vor, wie man sie so auf dem alten Kontinent nur noch selten findet. Eine Natur mit blau gefärbten Fröschen im
Hochzeitskleid, majestätisch durch die Luft segelnden Adlern, wehrhaften Feuersalamandern und selten gewordenen Pflanzen wie der Arnika, dem
Sonnentau oder dem Ungarischen Enzian. Dabei wirft Fischer, auch die Frage auf, wie wild die Natur hier noch sein darf. Er macht deutlich, dass die
Natur nicht in Jahren oder Jahrzehnten rechnet, sondern in Jahrhunderten, Jahrtausenden oder sogar Jahrmillionen.
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Künstler als Kinder – Kinder als Künstler
Buchheim Museum der Phantasie
bis 18.10.2015
Diese Ausstellung ist eine Hommage an die kindliche Phantasie. Sie setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Der erste Teil im Grafikkabinett besteht
aus der Ausstellung "Paperworlds", die zuvor bereits in Thomas Olbrichts me Collectors Room in Berlin gezeigt wurde. Die Kuratorinnen Valeska
Hageney und Sylvia Volz haben Kinderzeichnungen heute bekannter zeitgenössischer Künstler zusammengetragen. Ihre Präsentation richtet unsere
Aufmerksamkeit auf kindliches Schaffen, aus dem sich später professionelles künstlerisches Arbeiten entwickeln sollte. Sie lassen uns somit an
dem menschlichen Werdegang heute berühmter Künstlerpersönlichkeiten teilhaben. Dabei sind unter anderen Norbert Bisky, John Bock, Andy
Hope und Jonathan Meese. Hinzugefügt werden Linolschnitte und Zeichnungen, die Lothar-Günther Buchheim als Kind fertigte. Nach und nach
bereichert werden soll die Schau um den zweiten Teil im Vortragsaal: Kinderbilder, die von Besuchern eingereicht werden, und Bilder, die Kinder
im Buchheim Museum anlässlich der Ausstellung fertigen. Das Publikum und eine Fachjury geben ihr Votum ab, welches Werk ihnen am besten
gefällt. Am Ende steht ein großes Fest mit Preisvergabe.
Andy Hope (*1963), D, 1930 3, 1978
(15 Jahre), Bleistift, Buntstift auf Karton,
Courtesy: The artist and Galerie Guido W.
Baudach, Berlin. Foto: Roman Maäz
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
"Das hatte ich auch" – Spielzeugschenkungen aus dem Museumsdepot
Städtisches Museum Zirndorf
bis 10.01.2016
Wenn Erwachsene nach vielen Jahren Dingen aus ihrer Kindheit begegnen, kommt dieser Ausspruch automatisch jedem über die Lippen.
Besonders wenn es sich dabei um Spielzeug handelt. Viele Bürger hatten in den letzten Jahren in Anlehnung an die Geschichte der Zirndorfer
Blechspielzeugindustrie dem Museum ihre persönlichen Spielsachen vermacht. Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens zeigt das Haus nun ein
buntes Potpourri an ausgewählten „Schätzen“ aus diesen Beständen. Sie spiegeln einen wunderbaren Querschnitt durch die Kulturgeschichte
des Spielzeugs von ca. 1900 bis 1980 wider. Puppenmöbel und Baukästen, Kasperltheater und Dreiräder, Autos und Bücher, sie alle zeigen
ein schönes Nebeneinander verschiedener Spielzeuge und Qualitäten. Manche Gebrauchsspuren zeugen von großer Zuneigung ihrer früheren
Besitzer. Spielzeug weckt aber nicht nur Erinnerungen und Emotionen oder auch Sehnsüchte aus unseren Kindertagen. Spielzeug ist immer
auch ein Spiegelbild seiner Zeit. Es zeigt im Kleinen, wie die damalige Lebenswirklichkeit aussah, was Mode war und welche technischen
Errungenschaften die Welt veränderten. Mit dem Aufkommen neuer Materialien hatte sich besonders seit den 1960er Jahren auch im
Kinderzimmer vieles sichtbar verändert. Farbige Kunststoffe ersetzten den robusten Kaufladen aus Holz ebenso wie die moderne Vinylpuppe
das ältere Porzellanmodell. Mit Flugzeugen und ferngesteuerten Autos war damals jeder Junge für die neue Technik zu begeistern, und die
Puppenmütter fuhren mit den neuesten Puppenwagenmodellen umher. Gerade heute in der schnelllebigen Zeit kann sich kaum einer dem
Charme des alten Spielzeugs entziehen.
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25 + Highlights
Internationales Keramik-Museum Weiden
bis 10.04.2016
25 Jahre jung ist das Internationale Keramik-Museum in Weiden – und widmet sich doch dem ältesten Werkstoff der Menschheit, und dies in
einer Region, die in langer, auch industrieller Tradition engstens mit dem Thema verbunden ist. Dieses außergewöhnliche staatliche Zweigmuseum wurde 1990 ins Leben gerufen. Es beleuchtet Keramik in ihren verschiedensten Facetten von frühesten, neolithischen Beispielen im Vorderen Orient bis zu Porzellan der Gegenwart und lenkt den Blick über Europa hinaus auf andere Kontinente und Kulturen, sei es das Griechenland
der klassischen Antike, seien es Asien oder Südamerika. Im Fokus der Neuen Sammlung als Designmuseum, unter dessen Federführung das
Internationale Keramik-Museum konzipiert wurde, standen stets die unterschiedlichen Aspekte und Phänomene der modernen Keramik. Das
gilt für die permanente Präsentation ebenso wie für die Wechselausstellungen. Die Jubiläumsausstellung der Neuen Sammlung zeigt nun eine
Auswahl an besonders bedeutenden Beispielen, die nicht nur für sich gesehen künstlerische Höhepunkte bilden, sondern auch ein Vierteljahrhundert Museums- und Sammlungsgeschichte repräsentieren. Beigetragen haben hierzu einerseits die großen Schenkungen von Sammlern
wie Klaus Freiberger und Adolf Egner, und kleinere Donationen von einzelnen Keramikern, Nach- und Vorlässe. Andererseits machen aber auch
ganz gezielte Ankäufe den seit mehr als hundert Jahren aufgebauten Bestand der Neuen Sammlung so einzigartig. Neben der zeitgenössischen
Unikat-Keramik, die mit herausragenden Stücken vertreten ist, gewährt die Ausstellung ungewöhnliche Einblicke in den Designprozess moderner Industrieproduktion, um dem Besucher so den Weg vom ersten Entwurf bis zum fertigen Produkt aufzuzeigen.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
Bayernweit
Aufruhr in Augsburg
Deutsche Malerei der 1960er bis 1980er Jahre
H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast
Kunstsammlungen und Museen Augsburg – Staatsgalerie Moderne Kunst
bis 16.10.2016
Walter Dahn (*1954): Die Mülheimer Freiheit
(Zeitungsleser), 1981, Kunstharzfarbe auf
Nessel, Seit 2008 Dauerleihgabe der Michael
und Eleonore Stoffel-Stiftung, Köln Bayerischen
Staatsgemäldesammlungen, München
© Walter Dahn / Courtesy Sprüth Magers
Zwei Generationen deutscher Künstler der Nachkriegszeit stehen sich in der Ausstellung „Aufruhr in Augsburg“ mit Hauptwerken
aus den Sammlungsbeständen der Pinakothek der Moderne gegenüber. Was sie vereint, ist die Tendenz zur figürlichen Malerei, die weder
persönliche noch politische Kommentare ausklammert und damit den Ansätzen der Concept Art und Minimal Art begegnet. Dieses ausdrückliche
Interesse für Malerei bei gleichzeitiger kritischer Hinterfragung von Inhalt und Stil vereint bereits die Generation der 1938 bis 1945 geborenen:
Georg Baselitz, Jörg Immendorff, Markus Lüpertz und A. R. Penck. Ihre Revolutionierungen und Neudefinitionen wirken auf die nachfolgende
Generation der sogenannten „Neuen Wilden“, darunter Walter Dahn, Rainer Fetting, Markus Oehlen und Salomé, die zu einer noch intensiveren
und farbintensiven Bildsprache finden. In der Nachkriegszeit suchten deutsche Künstler nach Erneuerung der Malerei, – neben der Aktions- und
Objektkunst, dem Environment, der Performance und anderen innovativen Medien. Beispielhaft dafür ist Georg Baselitz. Er findet in der Methode
der Fragmentierung und Umkehrung der Motive eine Loslösung von vorherrschendenWahrnehmungsmechanismen, wie es das Werk „Der Adler“
(1978) zeigt: Das Sinnbild der deutschen Geschichte und des Reiches steht Kopf.
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Kurz, kess und Kult
Sonja DeLennart und die Caprihose
tim – Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg
17.07.2015 – 20.09.2015
Die Capri-Kollektion wird 70! Zum runden Geburtstag dieser weltberühmten Modeartikel mit Schlitz lädt das tim die Besucher auf eine spannende Zeitreise ein, zurück zum modischen Karrierestart der Caprihose. Die Schau spannt den Bogen vom Atelier der jungen Modeschöpferin
Sonja De Lennart im München der Nachkriegszeit bis zu den ersten Touristenwellen über den Brenner an italienische Strände der 1950er Jahre
und weiter bis nach Hollywood. Dabei können die Museumsbesucher einen Blick in ein Modehaus der Nachkriegszeit werfen, und sie treffen
dabei auf zahlreiche prominente Caprihosen-Trägerinnen. Zahlreiche Stücke aus den ersten Kollektionen Sonja De Lennarts zeugen von den
modischen Idealen, Frauenbildern, Hoffnungen und Träumen der damaligen Zeit und vermitteln eindrucksvoll das Lebensgefühl einer ganzen
Generation.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
Bayernweit
Internationaler Faber-Castell Preis für Zeichnung 2015
Neues Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg
17.07.2015 – 11.10.2015
Zeichnen ist nicht allein eine der ältesten Kulturtechniken des Menschen, sondern verbindet auch die bildende Kunst mit den anderen
Wissensgebieten unserer Gesellschaft. Oftmals hat die Zeichnung vorbereitende Funktion sowohl als künstlerisches Medium, wie auch
bei Entwurfs- und Darstellungsprozessen in den Bereichen der Technik, der Architektur, der Wissenschaft oder der Mode und des Designs. 2012 hat das Neue Museum gemeinsam mit dem Unternehmen Faber-Castell den Internationalen Faber-Castell Preis für Zeichnung
ins Leben gerufen. Dieser hoch dotierte Preis wird alle drei Jahre im Neuen Museum in Nürnberg vergeben und honoriert im Bereich der
Zeichnung Künstler, die in dem Medium innovativ arbeiten und außergewöhnliche Entwicklungen erwarten lassen. Dabei können die unterschiedlichen Arbeitsansätze bis hin zu gattungsübergreifenden Werken führen und so die Aktualität und Autonomie des Mediums veranschaulichen. Mit dem Preis ist eine Ausstellung im Neuen Museum in Nürnberg verbunden, in der jeweils fünf durch Fachleute nominierte
Künstler ihre Werke vorstellen. Aus diesem Kreis wird dann der Preisträger von einer eigens einberufenen Jury ermittelt.
Ulla von Brandenburg: "Kostüm mit Bändern",
2015, Foto: Peter Sander
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Tat/Ort. (Un)heimliche Spuren der Mafia
Tommaso Bonaventura, Alessandro Imbriaco, Fabio Severo
Kunsthaus Kaufbeuren
17.07.2015 – 04.10.2015
Die beiden Fotografen Tommaso Bonaventura und Alessandro Imbriaco verfolgen mit ihrem Kurator Fabio Severo akribisch die Spuren,
welche die Mafia im Land zurück gelassen hat. Die eindringliche Arbeit ergibt ein Puzzle von meist großformatigen Landschafts- und Stadtaufnahmen, aber auch Bildern von Innenräumen, wie Gerichtssälen oder Büros, oder von Beweisgegenständen, Autowracks, Erpressungsschreiben und Gedenkorten. Die Fotografen bilden somit ein Geflecht von Orten ab, die mit einschlägigen Geschehnissen verknüpft sind
– auch wenn diese Verbrechen kaum zu sehen, sondern nur zu lesen sind. Denn die Bilder werden stets von einem präzisen Text begleitet,
der es den Betrachtern ermöglicht, die unsichtbare Sprengkraft der Fotografien zu erkennen. So spiegeln die Bilder in aller Einfachheit das
Wesen der Mafia: unsichtbar anwesend zu sein.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
Bayernweit
Heimspiel + Auswärtsspiel
Neuer Kunstverein Aschaffenburg e.V.
18.07.2015 – 06.09.2015
Heimspiel: Die aus Aschaffenburg stammenden Künstler Tobias Maier, Lisa-Marie Pfeffel (geb. Richter), Wenzel Seibert und Aleschija
Seibt, finden nach dem Ende ihres Studiums an der Kunstakademie in Karlsruhe wieder zusammen, um an den Ausgangspunkt ihres
künstlerischen Schaffens zurückzukehren. Sie haben sehr unterschiedliche künstlerische Positionen (Malerei, Installation, Video und Objekte)
entwickelt bei verschiedenen Professoren, darunter Franz Ackermann, Ernst Caramelle, Helmut Dorner und Toon Verhoef. Die Ausstellung
im Neuen Kunstverein Aschaffenburg sehen sie sowohl als Prozess des Gegenüberstellens der individuellen Handschrift wie auch einem des
Zusammenfügens dieser unterschiedlichen Werkpositionen.
Auswärtsspiel: Werner Neuwirth, Matthias Will und Gerd Winter, stellten in den letzten zwei Jahrzehnten vielfach zusammen aus und
entwickelten in ihren Präsentationen immer neue Formen des Zusammenspiels. Werner Neuwirth konzentriert sich auf das Mittel der Linie,
die unabhängig von gegenständlicher Darstellung das Spiel zwischen Fläche und Raum inszeniert, Gerd Winter lotet die Möglichkeiten in der
Fläche aus, indem er alle Register des Malerischen aktiviert: Farbe, Struktur, Oberfläche gewinnen so ihr Eigenleben im Bild. Matthias Will
macht in seinen Skulpturen die Spannung zwischen Schwere und Leichtigkeit, Statik und Bewegung zum Thema. Das die plastischen Elemente
verbindende Stahlseil ist für die Konstruktion unerlässlich, gleichzeitig ist es als Zeichnung im Raum zu sehen.
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Gipfeltreffen – Ernst Ludwig Kirchner und Bernd Zimmer
Buchheim Museum der Phantasie
18.07.2015 – 11.10.2015
Abbildung: Bernd Zimmer, Tinzenhorn, 2010
Leihgabe des Künstlers © Bernd Zimmer
Bernd Zimmer stammt aus Planegg. Den ersten Kontakt mit dem deutschen Expressionismus hat er als Schuljunge auf dem Dachboden
von Lothar-Günther Buchheim, mit dessen Sohn er befreundet ist. Zunächst wird er Verlagsbuchhändler. 1973 zieht er nach Berlin, wo er
Philosophie und Religionswissenschaften studiert. Hier kommt er zur Kunst. Mit Rainer Fetting, Helmut Middendorf, Salomé und anderen
gründet er 1977 die Galerie am Moritzplatz. Eine neue Kunstbewegung ist geboren, die für ein Jahrzehnt tonangebend ist: die „Neuen“
oder „Jungen Wilden“. Sie malen unmittelbar, ungestüm, expressiv und – was zu damaliger Zeit einer Revolution gleichkommt – figurativ.
Die Maler der Brücke sind ihre Paten. Nach einem Stipendium an der Villa Massimo in Rom kehrt Zimmer 1984 nach Bayern zurück. In Polling lebt er, in Huglfing arbeitet er – nur 30 Kilometer vom Buchheim Museum entfernt. 2010 hat er sich wieder mit Ernst Ludwig Kirchner
befasst, der „wegen seiner nervösen Farbmalerei“ immer schon „ein besonderer Bezugspunkt“ für ihn ist. Zimmer ist dem Tinzenhorn,
einem berühmten Kirchner-Motiv, nachgegangen, zunächst zu Fuß, dann mit dem Pinsel. Schon bei Kirchner hemmungslos stilisiert und
deformiert, steigert sich der Berg bei ihm zu einer entfesselten Farbexplosion. In der Ausstellung kommen der Expressionist und der Junge
Wilde erstmals zusammen: Zimmers Tinzenhorn-Zyklus wird zusammen mit Kirchners monumentaler Berglandschaft aus der Sammlung
Buchheim sowie mit ausgeliehenen Tinzenhorn-Bildern von Kirchner ausgestellt.
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
"Pilze – Netzwerker der Natur"
Naturkunde-Museum Coburg
19.07.2015 – 21.02.2016
Pilze sind schmackhaft oder lebensgefährlich, wirken „bewusstseinserweiternd“, sind für die Herstellung wichtiger Nahrungsmittel unerlässlich und
faszinieren uns mit ihrer Formen- und Artenvielfalt. Vor allem nehmen sie jedoch eine zentrale Rolle in den Ökosystemen ein. Einen Einblick in die
Wunderwelt der Pilze gibt die Sonderausstellung im Naturkunde-Museum Coburg mit den fantastischen Pilzmodellen von Lilo und Klaus Wechsler,
die erstmals in Süddeutschland gezeigt werden. Pilze sind Organismen der Gegensätze: Sie können mikroskopisch klein oder mehrere Meter groß
sein. Einige von ihnen werden als kulinarische Köstlichkeiten hoch geschätzt, und die Suche nach „Schwammerln“ kann zur wahren Leidenschaft
werden. Vergiftungen, die aus Verwechslungen von Speise- mit Giftpilzen resultieren, sorgen regelmäßig für Betroffenheit. Zugleich spielen Pilze
eine wichtige Rolle in der Heilkunst – man denke nur an das Penicillin. Als Veredler mancher Speisen wie Schimmelkäse, Salami oder Brot laden sie
zum Genießen ein – doch sollten wir uns vor den Pilzkulturen verschimmelter Lebensmittel hüten. Doch was sind Pilze eigentlich? Wie vermehren
sie sich? Was ist ihre Aufgabe in der Natur? Die Sonderausstellung nimmt Pilze unter die Lupe und erzählt Spannendes, auch vielfach Unbekanntes
aus ihrer Welt. Denn Pilze führen in der Regel ein unscheinbares und verborgenes Dasein. Mit ihrem Geflecht durchziehen sie den Boden, bauen
organisches Material ab und machen dessen Bestandteile für neues Leben verfügbar.
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Unerwartetes Leben. Horst Fochler – eine Rückschau
Archäologisches Museum der Stadt Kelheim
22.07.2015 – 08.11.2015
Horst Fochler, Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler, Gründungsmitglied und seit 1978 Vorsitzender der Gruppe Kunst der Weltenburger Akademie, hatte zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Im Archäologischen Museum präsentiert er einen
Querschnitt seines Schaffens. Den Ausstellungstitel „Unerwartetes Leben“ erklärt der Künstler folgendermaßen: „Als Kind, im Krieg geboren,
aus der Heimat vertrieben, habe ich mir Essen, Unterkunft und das Zusammensein mit meiner Mutter und meinen Schwestern erwartet. Als
Jugendlicher habe ich mir Zukunft im Bergwerk erwartet, aber dann einsehen müssen, dass sich diese Erwartungen nicht erfüllen werden. Als
junger Mann habe ich mir mit Familie und Beruf ein geruhsames Leben erwartet. Aber dann habe ich durch Zufall – oder war es Fügung? – entdeckt, dass ich gestalten kann, indem ich Holz schnitze, Ton forme, schließlich mit Öl oder Aquarell male. Ein unerwartetes Leben hat sich von
nun an für mich eröffnet. Mit dieser Ausstellung ist mir dankenswerterweise die Möglichkeit geschenkt worden, die Besucher und Besucherinnen daran teilhaben zu lassen.“
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
Bayernweit
ScienceStation 2015: Zukunftsstadt
DB Museum/Verkehrsmuseum Nürnberg
23.07.2015 – 29.07.2015
Eine Mitmach-Ausstellung, die quer durch Deutschland reist und halt im DB Museum macht, die Neugierde weckt und Fragen provoziert,
deren Hauptaugenmerk auf Interaktion liegt und die spannende Informationen zum jeweiligen Wissenschaftsjahr liefert: Das ist das Konzept
der ScienceStation. Das Besondere an der ScienceStation ist, dass die Besucher aktiv in das Geschehen eingebunden sind und durch die
spielerische, experimentelle Vermittlung wissenschaftlicher Phänomene eine ganz eigene Faszination entsteht. Ein weiterer Erfolgsfaktor
ist die persönliche Betreuung der Besucher. Ein Ausstellungslotse führt die Besucher und Schulklassen durch die Ausstellung, gibt Tipps
zu den Experimenten und beantwortet Fragen. Was sind unsere Wünsche an die Stadt von morgen? Wie wollen wir künftig leben und
arbeiten? Welche Auswirkungen hat die Lichtverschmutzung auf Tiere und Menschen? Und was ist Lichtverschmutzung überhaupt? Zehn
Experimentierstationen laden die Besucher ein, die Antworten zu finden.
In 11 deutschen Bahnhöfen und im DB
Museum in Nürnberg ist die interaktive
Ausstellung zu erleben. Foto: Matthias
Rietschel/WiD
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100 beste Plakate 14
Deutschland Österreich Schweiz
Neues Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg
23.07.2015 – 13.09.2015
Villa Verdin / Aktivurlaub am Millstätter
See. Segel setzen, 2014, © Wien Nord
Werbeagentur/100 beste Plakate e. V.
Ein Plakat reduziert eine oft komplexe Botschaft auf das Wesentliche. Inhalt und Gestaltung müssen eine Symbiose eingehen, die die
Aufmerksamkeit und das Interesse des Betrachters im Bruchteil einer Sekunde wecken. Was sich in der Theorie so leicht anhört, erfordert
in der Praxis präzises Handwerk und innovative Ideen. Die 100 besten Plakatentwürfe der Länder Deutschland, Österreich und Schweiz sind
in diesem Jahr bereits zum fünften Mal in einer Ausstellung im Neuen Museum zu sehen. 2014 wurden für diesen Wettbewerb mehr als
1.800 Plakate von insgesamt 575 Teilnehmenden eingereicht. Die Präsentation gibt einen Überblick über besondere Leistungen aktuellen
Plakat-Designs der drei deutschsprachigen Länder und basiert auf dem jährlichen Wettbewerb des Vereins 100 Beste Plakate e. V., bei dem
eine internationale Jury die Auswahl der prämierten und ausgestellten Plakate trifft. Das Plakat hat sich im Verlauf seiner über 100-jährigen
Geschichte als feste Größe in der visuellen Kultur der Moderne etabliert und behauptet bis heute seinen Platz im öffentlichen Erscheinungsbild
unserer Städte. Doch nicht nur im Alltagsgeschehen ist das Plakat verankert, es ist ebenso attraktives Objekt der Begierde für private Sammler
wie auch Sammlungsgegenstand in Museen. Ob mit grafischen Farbkompositionen oder rein typografischen Lösungen, Plakate erfreuen und
faszinieren uns, und leisten einen wichtigen Beitrag zur visuellen Kultur.
zum Museum
Neue Ausstellungen im Juli 2015
Bayernweit
Die Kunst der Stunde – Wendepunkte
Rohlfs, Kandinsky, Dexel & Zeitgenossen
Schlossmuseum Murnau
23.07.2015 – 08.11.2015
Unter dem Titel "Die Kunst der Stunde – Wendepunkte" wird das Werk der Künstler Christian Rohlfs, Wassily Kandinsky, Franz Marc, Auguste
Herbin, August Macke, Walter Dexel und Ernst Wilhelm Nay an markanten Wendepunkten innerhalb ihrer Kunstentwicklung näher betrachtet.
Neben vermeintlich Bekanntem wie den Entwicklungen im Werk von Wassily Kandinsky und Franz Marc, wird das Augenmerk auch auf
Künstler wie Auguste Herbin gelenkt, der sich von einer impressionistischen Malweise über eine kubistische Formsprache hin zu einer
abstrakten Ausdrucksform entwickelte, aus der heraus er sogar ein malerisches Alphabet entwarf. Mit Leihgaben, u. a. aus der Pinakothek der
Moderne, der Kunsthalle Kiel, dem Wallraf-Richartz-Museum, Köln, und der Klassik Stiftung Weimar, werden die jeweiligen Einschnitte und
Veränderungen nachgezeichnet.
Christian Rohlfs: Waldinneres, 1912,
Privatsammlung
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Piece of Mind – Textilkunst von Ben Venom
Geburtshaus Levi Strauss – Museum Jeans & Kult, Buttenheim
25.07.2015 – 13.09.2015
Bei der dritten Ausgabe der Kunstreihe „Art in B – Kunst in Buttenheim“ des Marktes Buttenheim dreht sich alles um Stoffe und Textilien,
denn der amerikanische Quiltkünstler Ben Venom wird im Levi Strauss Museum seine außergewöhnlichen Werke präsentieren. Quilten ist
eigentlich ein traditionelles und in den letzten Jahren wieder in Mode gekommenes Handwerk, bei dem (gebrauchte) Stoffstücke zu neuen
Motiven und Objekten, am häufigsten Stepp- und Patchworkdecken, zusammengenäht werden. Die Muster sind oft geometrisch; komplexere Darstellungen entstehen in der Regel durch Applikationen. Ben Venom bewegt sich mit seinen Werken im Bereich dieser traditionellen
Techniken, doch anstatt an die bestehenden Konventionen und Muster anzuknüpfen, lässt er Quilts entstehen, die weit jenseits der typischen Vorstellungen sind. Er zerschneidet Motorrad- und Heavy-Metal T-Shirts sowie getragene Jeans und verarbeitet sie zu spektakulären
handgearbeiteten Textilkunstwerken. Seine außergewöhnlichen Werke leben vom Gegensatz traditioneller Handwerkstechnik und extremer
Elemente, diein sozialen Randgruppen zu finden sind. Sie entstehen aus recycelten, modernen Materialien mit Techniken, die normalerweise
mit Großmutters Nähzirkel in Verbindung stehen. Die Motive orientieren sich an klassischen Tattoos und den „Kutten“ der Motorradgangs.
Ben Venom setzt somit die “weiche“ Häuslichkeit des Quiltens und der Textilien in Kontrast zu „harten“, Motiven der Heavy-Metal-Musik.
Ben Venom
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Neue Ausstellungen im Juli 2015
Bayernweit
„Hier – jetzt – heute“
Schwäbische Galerie im Volkskundemuseum Oberschönenfeld
26.07.2015 – 18.10.2015
Jo Thoma: Detroit
Dorothea Dudek, Christian Hof, Christian Hörl und Jo Thoma stellen mit Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Drucken ihre Sicht gegenwärtiger
Phänomene dar. So kann die Auseinandersetzung mit dem unerschöpflichen Thema „Hier – jetzt – heute“ unsere Großstadtkultur widerspiegeln,
den Prozess des Verfalls in den Fokus nehmen, die Überwachung in unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt stellen oder die eigene Umgebung
beleuchten. Aus der Flut von Motiven und bewegten Bildern, die unseren Alltag prägen, sind Zäsuren und Ausschnitte gewählt, die zum Innehalten
und Reflektieren anregen. Die Malerin Dorothea Dudek aus Augsburg thematisiert mit ihren großformatigen Menschen- und Straßenbildern Situationen des gegenwärtigen Lebens. Mit ihren auf Fotografien basierenden Gemälden geht es der Malerin jedoch nicht einfach um Momentaufnahmen,
sondern vielmehr um die verschiedenen Ebenen der Wirklichkeit. Die unscharfen Bilder mit ihren Lichtern, Schatten, Spiegeln und Dingen, die unser
heutiges Alltagsleben prägen, lassen verschiedene Interpretationen und Identifikationen zu. Und so stellt sie schließlich die Frage, inwiefern unsere
Umgebung uns beeinflusst und wo wir dabei jeweils unsere eigenen Grenzen setzen. Mit seinen unscharfen Motiven aus Vorspannsequenzen von
Krimiserien bezieht der Konzeptkünstler Christian Hof aus Kempten eine mediale Position zum Thema „jetzt“. Die beklemmenden und unheimlichen
Bilder aus der Werkgruppe „Mordmotive“ gaukeln dem Betrachter eine fiktive Wirklichkeit vor, die so nicht existiert. Die erstmals komplett gezeigte
Serie aus 91 Bildern inszeniert chronologisch eine Ikonografie des gewaltsamen Todes. Als matter Direktdruck auf Alu-Dibond wirken die Motive
dabei wie Standbilder von Überwachungskameras.
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Salvador Dalí: Hölle – Fegefeuer – Paradies
Illustrationen zur "Göttlichen Komödie" von Dante Alighieri
Stadtgalerie Altötting
31.07.2015 – 18.10.2015
Salvador Dali und Dante Alighieri im Dialog. Der weltberühmte spanische Künstler Salvador Dali (1904–1989) schuf zwischen 1950 und 1960
einen Zyklus mit einhundert Illustrationen zu Dantes “Göttlicher Komödie”. Die Bilder Salvador Dalis zeigen, entsprechend den “Hundert Gesängen” von Dantes Werk, die Wanderung des Menschen durch Hölle, Fegefeuer und Paradies. Dali hat die Dante`schen Jenseitsvisionen adäquat
bildnerisch umgesetzt und bietet zugleich eine sehr persönliche Deutung. Die Ausstellung zeigt den gesamten Zyklus, einhundert Farbholzschnitte-Xylografien. Die farbintensiven Illustrationen zu diesem Thema zeigen auf beeindruckende Weise die künstlerisch, unbeschränkte
Fantasie des surrealistischen Meisters im Umgang mit dem literarischen Werk Dantes.
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Bayernweit
Neue Ausstellungen im Juli 2015
Schein und Sein
Materialität in Glas, Keramik und anderen Werkstoffen
Europäisches Museum für Modernes Glas
Zweigmuseum der Kunstsammlungen der Veste Coburg
31.07.2015 – 03.04.2016
Die Ausstellung widmet sich den besonderen Materialeigenschaften verschiedener Werkstoffe. Neben den unterschiedlichen
Verarbeitungsmöglichkeiten der Materialien Glas, Keramik, Stein, Metall und Naturprodukten, geht es vor allem auch um inhaltliche Konzepte,
um die Verfremdung der Oberfläche und um die Illusion der Materialbeschaffenheit. Denn immer wieder versuchen Künstler, ihr Material als ein
anderes erscheinen zu lassen.
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Bayernweit
Neue Ausstellungen im August 2015
Thomas Kühnapfel "Sculpture – Amberg 2015"
Luftmuseum Amberg
01.08.2015 – 25.10.2015
Der Stahlbildhauer Thomas Kühnapfel hat bei Tony Cragg studiert und verdankt seine Materialsicherheit seinem Lehrer, der in den unterschiedlichen
Feldern der Bildhauerei zu Hause ist. Kühnapfel hat jedoch etwas in die Skulptur eingeführt, was bisher als ganz unmöglich galt, die Verbindung von
Stahl und Luft. Natürlich gibt es Stahlskulpturen, die sich im Wind drehen wie bei George Rickey, aber dass die Gestalt einer schwergewichtigen
Skulptur durch eingepresste Luft entsteht, ist ein bisher ungehörtes Ereignis. Das Ereignis selbst – was in der fertigen Skulptur kaum nachvollziehbar
ist – wirkt als eine grandiose Performance ungestümer physikalischer Kräfte. Die von Kühnapfel verschweißten Platten werden unter Druck wie Ballons aufgeblasen, nur ist der Widerstand des Materials ein anderer als die dünne Gummihaut herkömmlicher Luftballons, allein der Klang dieses eruptiven Events berichtet von den Gewalten, die hier auf ungewöhnliche Weise wirken. Die aus dieser Technik entstandenen Skulpturen hinterlassen
bei dem Betrachter den Eindruck leichter, gefüllter Kissen, die jederzeit auffliegen können. Ihre Weichheit allerdings scheint dem Material zu widersprechen, das Auge sucht vergeblich nach der Lösung dieser eleganten Täuschung. Natürlich verändert sich das Material nicht, allein die tatsächlich
durch Pressluft entstandene Form suggeriert Leichtigkeit, wo Schwere noch immer die Skulptur konstituiert. Die auf Sockeln aufgelagerten oder nur
ins Gras gelegten Stahlkissen wirken besonders im Freien, in der gepflegten Landschaft eines Parks wie poetische Zeichen. Kühnapfels Skulpturen
entziehen sich der ausbalancierten Schwere etwa von Richard Serras monumentalen Werken, die kaum etwas neben sich dulden.
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Der Turm der Winde in Athen
Hermann J. Kienast – Fotos und Zeichnungen
Luftmuseum Amberg
01.08.2015 – 25.10.2015
Der Turm der Winde in Athen gehört zu den eigenwilligsten Architekturschöpfungen der griechischen Antike. Der oktogonale Marmorbau, der
heute noch aufrecht steht, besticht durch formale Eleganz wie auch durch konstruktive Details. Seinen Namen verdankt er einem reliefierten
Fries mit Allegorien von acht Winden, die den Bau bekrönen. Außen sind unter jedem der Winde Sonnenuhren angebracht, im Inneren gibt es
Spuren von einem mit Wasserkraft betriebenen Mechanismus. Dass diese eine Wasseruhr belegen, konnte durch die neuen Untersuchungen
jedoch widerlegt werden. Der Bau war kein Uhrturm, sondern ein Vorläufer unserer heutigen Planetarien.
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Bayernweit
Neue Ausstellungen im August 2015
Far, far away – Reisebilder Indien. Oskar Koller & Harri Schemm
Kunst Galerie Fürth
28.08.2015 – 27.09.2015
Nachdem die Sommerausstellung 2014 mit ihrem Reiseziel China auf sehr großen Zuspruch traf, geht die Kopfreise in diesem Jahr nach Indien.
Wieder werden zwei Künstler der Region aufeinandertreffen. Beide haben/hatten eine sehr große Affinität zu Indien. Oskar Koller (1925-2004),
der über Jahrzehnte Malreisen in den Mittelmeerraum und nach Asien unternahm, war von Indien und Nepal so begeistert, dass – abgesehen
von zahllosen Aquarellen und vielen Acrylbildern – nicht nur Wandkalender, sondern auch eines seiner letzten Bücher das Land aus seiner
Sicht darstellten. Harri Schemm hat das Land ebenfalls häufig bereist, vor allem aber verbrachte er schon mehrmals die Wintermonate dort.
Spannend werden die stilistischen Unterschiede sein. Hier der verstorbene Großmeister des Aquarells, der jedoch seine oft kopierte duftige,
aber zupackende Malweise unter Einbeziehung des Weiß des Papiers erfolgreich auch in die Acrylmalerei einbrachte, dort der exponierte
Vertreter einer Nürnberger Schule um Toni Burghart, Peter Angermann oder Dan Reeder, die seit Neuestem gefasst und verstanden wird unter
dem Etikett "Radikaler Provinzialismus". Hier Arbeiten eines impressiv-gebändigten Expressionismus in der Tradtion der École de Paris, dort
unbekümmerte Motivwahl und eine Tendenz zum Grotesken. Hier das nach Möglichkeit vollkommen durchgearbeitete Bild mit über Jahre hin
erarbeiteten gestalterischen Mitteln und höchstem Stilwillen, dort der Spagat zwischen dem spontan erfassten Eindruck eines Augenblicks (fast
zwingend ebenfalls als Aquarell) und dem Spiel mit einem karikaturesken Wort-Bildwitz.
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Bayernweit
Neue Ausstellungen im September 2015
Impressionen Ismaning
Fotos von Robert H. Krappel
Schlossmuseum Ismaning
12.09.2015 – 11.10.2015
Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sich der gebürtige Ismaninger Robert Krappel mit der Fotografie. Dabei entstehen immer wieder wunderbare Aufnahmen unserer Ismaninger Heimat. Für Veröffentlichungen der Gemeinde und des Schlossmuseums hat er bereits viele dieser Fotos zur
Verfügung gestellt. Das Spektrum der Motive reicht jedoch darüber hinaus: Architektur- und Naturfotografie, aber auch das Experimentieren mit
Licht und Farben reizt den Fotografen. Die Ausstellung im Schlosspavillon zeigt einen Querschnitt der Werke.
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Hans Reiser
Olaf Gulbransson Museum, Tegernsee
13.09.2015 – 06.12.2015
Hans Reiser, 1951 in Lenggries geboren, lebt und arbeitet in Reichersbeuern. Seit 1970 veröffentlicht er seine Karikaturen „Vom Winzerer
aufgespießt“ im "Tölzer Kurier". Mit der Ausstellung „Schönfärbereien“ war Reiser bereits 2007 im Olaf Gulbransson Museum zu Gast. Seitdem
ist eine Vielzahl von neuen Werken entstanden, die sich bayerischen Eigenheiten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens widmen.
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Bayernweit
Neue Ausstellungen im September 2015
Bilder des Glaubens in der Zeit Martin Luthers
Museum Otto Schäfer, Schweinfurt
15.09.2015 – 29.11.2015
Eine reiche Bilderwelt zum Leben und Leiden Christi, der Muttergottes und aller Heiligen schmückt Stundenbücher, Erbauungsliteratur und
Legendare um 1500. Allein die Bibel vermeidet die Gottesdarstellung außer bei alttestamentarischen Historien und der Offenbarung des
Johannes. Diese Zurückhaltung behalten auch die protestantischen Drucke der Heiligen Schrift bei. Die Apokalypse spielt aber weiterhin
eine herausragende Rolle bei der Illustration der Bibel. Vor allem Bilder zur Passion und die Darstellung der Evangelisten und Apostel als
Künder und Zeugen des christlichen Glaubens bestimmen – wenn auch häufig in neuer Funktion – das reformatorische Schrifttum.
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Michael Jochum – Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt
Städtische Galerie Traunstein
18.09.2015 – 18.10.2015
Der in Wien geborene Künstler Michael Jochum (* 1953) lebt heute in München. Neben seiner Tätigkeit als freier Künstler, wovon zahlreiche Ausstellungen in anerkannten Museen und Galerien Zeugnis ablegen, leitet Michael Jochum seit Jahren das Projekt Fotografie der
Münchner Volkshochschule. Mit Michael Jochum zeigt die Städtische Galerie Traunstein einen renommierten Vertreter der künstlerischen
Fotografie, der sich in seinem Werk mit der Brüchigkeit in unserer Wirklichkeitswahrnehmung auseinandersetzt. Das scheinbar Vertraute,
Alltägliche und Selbstverständliche wird in seinen Schwarz-weiß-Fotografien zu einem fremden, mitunter auch unheimlichen Motiv, das
eine Fülle von Assoziationen, Gefühlen und Erinnerungen freisetzt. Da gibt es zum Beispiel die Serie „selbst“, in der Michael Jochum Fotograf und Abgebildeter zugleich ist. Die Aufnahmen zeigen Körper- und Gesichtsteile aus ungewöhnlichen Perspektiven und extremer Nähe
fotografiert; auch die private Umgebung – Möbelstücke, Duschvorhänge, Lampen – fungieren quasi als Erweiterungen des Ichs auf den es
umgebenden Raum. Ein weiteres Beispiel aus Jochums Werk ist die Serie „R.o.T. …aus den Archiven subjektiven Erinnerns“, wo alte Fotos
aus dem Familienalbum neu und oft nur in pointiert hervorgehobenen Details abfotografiert worden sind. Die Ausstellung zeigt frühere,
teilweise noch nicht gezeigte Arbeiten und aktuelle Projekte. Ein weiterer Schwerpunkt sind Jochums Buchobjekte, die er bei den Ausstellungsrundgängen näher erläutern wird.
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Neue Ausstellungen im September 2015
Bayernweit
89. Jahresschau Oberpfälzer und niederbayerischer Künstler und Kunsthandwerker
Kunst- und Gewerbeverein Regensburg
19.09.2015 – 30.10.2015
Malerei – Grafik – Fotografie – Videokunst – Plastik – Skulptur – Objektkunst – Rauminstallationen – Kunsthandwerk
Die traditionelle Jahresschau findet Mitte September bis Ende Oktober statt, in diesem Zeitraum fällt der Regensburger Galerienabend 2015.
Es ist die bedeutendste offene Ausstellung der Region Oberpfalz und Niederbayern für zeitgenössisches Kunstschaffen. Zur 89. Jahresschau
können sich Künstler und Künstlerinnen sowie Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen, die in Niederbayern oder der Oberpfalz leben und
arbeiten oder dort geboren wurden, bewerben. Die Auswahl der Exponate und die Präsentation werden durch eine Jury vorgenommen.
Blick in die Jahresschau 2014
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Macht und Gewalt – Ohnmacht und Widerstand
Neuer Kunstverein Aschaffenburg e.V.
20.09.2015 – 22.11.2015
U.a. mit R. Longo, M. Sriwanichpoom, U. Rosenbach, P. Nozolino, T. Simon, L. Devlin, R. Mosse, M-J. Lafontaine, E. Schröter, R. Miyamoto, G. Richter, J. Hassink, A. Moore, P. Pfarr, A. Gefeller, M. Balka, G. Gäbler, M. Jetelová, B. Klemm, S. Bergemann, J. Steffen, Th. Ruff
Macht und Gewalt sind dominante Komponenten des politischen und gesellschaftlichen Lebens, die nicht notwendiger Weise, aber sehr
oft, aufeinender bezogen sind. Aus ihren jeweiligen Dimensionen und Erscheinungsformen entstehen wiederum Unterdrückung, Ohnmacht
aber auch Widerstand/Aufstand. Wie kaum ein anderes künstlerisches Medium kann die Fotografie sich diesen Phänomenen annähern, ihnen eine Bildsprache geben, die direkt, dokumentarisch oder indirekt, subtil, mit versteckten Verweisen, mit künstlerischen Eingriffen zum
nachhaltigen Nachdenken Anstoß gibt. Ausgangspunkt war die Ausstellung „Spuren der Macht“ der DZ Bank Kunstsammlung.
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Neue Ausstellungen im September 2015
Bayernweit
Sagen und Zeigen | Schrift in der Kunst
Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer
26.09.2015 – 08.11.2015
Das Zusammenspiel zwischen Bild und Schrift besteht historisch schon sehr lange, man denke etwa an mittelalterliche Handschriften und
Buchmalerei. Zu Beginn des 21.Jahrhunderts ist Text zu einem selbstverständlichen Gestaltungsmittel der bildenden Kunst geworden. Es sind
reine Text-Kunstwerke entstanden, bei denen die Schrift zum Bild wird. Sprache kann in das Kunstwerk integriert werden, in Form der Collage,
als Inspiration durch Alltagswelt und Werbung oder in kommentierender Funktion.
B. J. Blume: 4. Element der Edition Prinzip,
Vernunft, System, Abstrakt (1985) 2006,
Porzellan
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Getrennte Welten — Formen des Eigensinns.
Deutsche Kunst in Ost und West vor der Wende
Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg
26.09.2015 –31.01.2016
Noch nach 25 Jahren deutsch-deutscher Trennung weist die Rezeptionsgeschichte eine Fülle von Klischees auf. Beide scheinbar so getrennt
voneinander agierenden Kunstwelten standen sich bei näherer Betrachtung nicht so diametral gegenüber, wie es die beiden unterschiedlichen
politischen Systeme vermuten lassen. In beiden deutschen Staaten gab es beispielsweise Künstlergruppen, wie „Clara Mosch“ in Chemnitz
und „Kollektiv Herzogstraße“ in München, die durch ihre nur ihrem künstlerischen Impetus verpflichtete Aktionskunst von sich reden machten.
In der Ausstellung werden ausgewählte künstlerische Positionen des Eigensinns in Ost und West gegenübergestellt, um Gemeinsamkeiten,
aber auch Unterschiede zu zeigen. Die Ausstellung spannt den Bogen über die gesamte Zeitspanne von 1945 bis zur Wende.
Abb.: Arno Rink: Nacht der Gaukler, 1988 – 89,
Öl auf Hartfaser, © VG Bild-Kunst, Bonn 2015
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Weitere Ausstellungen, die im September beginnen,
finden Sie im Oktober-Newsletter.
Meldungen aus den Museen im Juli 2015
Labor der Phantasie
Für Kinder und Erwachsene – ein Raum der
künstlerischen Entfaltung
Buchheim Museum Bernried
Eröffnung am 5. Juli
Bayerisches Nationalmuseum
Kunstwerk des Monats Juli:
Das rote und weiße Porzellan Johann Friedrich
Böttgers
Paläontologisches Museum München
Fossil des Monats Juli:
Muschelpflaster aus dem Posidonienschiefer von
Mistelgau
(Oberfranken)
Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt
Objekt des Monats Juli:
6-pfündige Feldkanone „Arco Carl“
(Bayern 1814)
Kunstmuseum Bayreuth
Objekt des Monats Juli:
Mel Ramos: Quote 60 dash sixer unquote
Labor der Phantasie
Für Kinder und Erwachsene – ein Raum der künstlerischen Entfaltung
Buchheim Museum Bernried
Eröffnung am 5. Juli
Phantasie führt uns auf neue Wege. Sie öffnet unseren Blick für Ungewohntes und Andersartiges. Sie führt uns zu unkonventionellen Lösungen von Problemen. Durch sie gewinnen
wir Selbstvertrauen und Zuversicht. In unserem Lebensumfeld gibt es viele Faktoren, die
unsere Phantasie hemmen oder sogar blockieren. Dem möchte das Buchheim Museum entgegenwirken. In dem neuen Labor der Phantasie, das am 5. Juli eingeweiht wird,
schaffen Möbelelemente zum Sitzen, Liegen und Spielen, bemalte Originalregale aus dem
Haus Buchheim mit Kunst- und Kinderbüchern zum Schmökern, eine Tastsammlung aus
Naturalien und Kuriositäten sowie ein ganzer Baum zum Beklettern ein phantasieförderndes
Umfeld. Arbeitsflächen zum Zeichnen, Basteln und Experimentieren können von Menschen
allen Alters in Besitz genommen werden. An den Wochenenden wird überdies ein offenes
Atelier angeboten. Zusammen mit kunstpädagogischen Fachkräften können sich hier Kinder
und Erwachsene künstlerisch entfalten. Ein besonderes Angebot für alle Generationen ist
der Familienbrunch, der an jedem ersten und dritten Sonntag im Labor der Phantasie stattfindet. Hier kann nicht nur geschmökert, gebastelt und gespielt, sondern auch getratscht,
getrunken und gegessen werden.
Hier erfahren Sie mehr zum Programm des Eröffnungsfestes am 5. Juli.
Jonathan Meese, Hütchenfest, 1976, (6 Jahre), Buntstift, Bleistift und
Kugelschreiber auf Papier, © VG BildKunst, Bonn, 2015, Foto: Jan Bauer
Bayerisches Nationalmuseum
Kunstwerk des Monats Juli:
„dem indianischen weit vorzuziehen“:
Das rote und weiße Porzellan Johann Friedrich Böttgers
Bayerisches Nationalmuseum
Prinzregentenstraße 3
80538 München
www.bayerisches-nationalmuseum.de
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag
10.00 – 17.00 Uhr
Donnerstag bis 20.00 Uhr
Verkehrsanbindung:
Tram 18: Nationalmuseum /
Haus der Kunst
Bus 100 (Museenlinie):
Nationalmuseum
U4 / U5: Lehel
Johann Friedrich Böttgers Nacherfindung des besonders feinen Steinzeugs und des Porzellans aus China war bereits im 18. Jahrhundert legendär. Schon damals erzählte man sich die
abenteuerliche Geschichte des Berliner Apothekerlehrlings, der Gold herzustellen versprach
und stattdessen die Rezeptur für das rote und weiße Porzellan entdeckte. Das Aufsehen
über diese bahnbrechenden technologischen Neuerungen war groß und der Name Böttgers
bald in aller Munde. Er selbst sah seine Leistung im Kontext der Weltgeschichte des Fortschritts: Nicht ganz unbescheiden verglich Böttger sich mit keinem geringeren als Christoph
Kolumbus, der wie er entgegen vielen Bedenken Neuland betreten habe. Ein einfacher
weißer Becher des Bayerischen Nationalmuseums, der zu den frühesten Probestücken
nach Gründung der Meißener Manufaktur 1710 zählen dürfte, demonstriert in seiner Unvollkommenheit die anfänglich großen Schwierigkeiten bei der Porzellanherstellung. Dafür bot
die Manufaktur schnell ein vielseitiges Sortiment an Geschirren und Figuren aus dem roten
Böttgersteinzeug an, das dem chinesischen in Dichte und Härte des Scherbens sogar überlegen war. Bei einzelnen Modellen handelte es sich um direkte Kopien nach fernöstlichen
Vorbildern. Doch war Böttger bemüht, den seiner Meinung nach „meist plumpen Façons“
der Chinesen dezidiert europäische Entwürfe entgegenzusetzen. Ein bezeichnendes Beispiel hierfür sind die beiden seltenen Kaiserköpfe der Sammlung Ernst Schneider in Schloss
Lustheim, die als Teil einer Porträtserie der ersten zwölf römischen Imperatoren gedacht
waren. Im 17. und 18. Jahrhundert besaßen selbst die kleinsten Fürstensitze solche Kaiserserien. Sie sollten den Machtanspruch des jeweiligen Herrschergeschlechts unterstreichen,
indem sie es in eine Kontinuität zu den römischen Cäsaren stellten.
Ausgestellt in Saal 85
Öffentliche Führungen:
Sonntag, 05.07.2015, 11.00 Uhr
Donnerstag, 16.07.2015, 18.00 Uhr
Zwei Kaiserköpfe aus Böttgersteinzeug
Porzellanmanufaktur Meißen, um 1710/1715
© Bayerisches Nationalmuseum München
Paläontologisches Museum München
Fossil des Monats Juli:
Muschelpflaster aus dem Posidonienschiefer von Mistelgau
(Oberfranken)
Paläontologisches Museum München
Richard-Wagner-Straße 10
80333 München
www.palmuc.de
Öffnungszeiten:
Montag – Donnerstag
8.00 – 16.00 Uhr
Freitag
8.00 – 14.00 Uhr
Erster Sonntag im Monat
10.00 – 16.00 Uhr
Verkehrsanbindung:
U 2 / 8: Königsplatz
U1: StiglJunierplatz
Bus 100 (Museenlinie): Lenbachhaus
Das Fossil des Monats ist eine Gesteinsplatte mit zahlreichen Exemplaren der Muschel
Pseudomytiloides dubius aus dem Posidonienschiefer Frankens. Es handelt sich um ein
Massenvorkommen dieser länglichen, an Miesmuscheln erinnernden Art. Der Posidoniensschiefer ist eine Formation des Schwarzen Juras und hat ein Alter von etwa 180 Millionen
Jahren. Der Posidonienschiefer tritt weiträumig im Vorland der Schwäbischen und Fränkischen Alb zutage. Diese Formation ist eine der wichtigsten Fossillagerstätten des Erdmittelalters. Aus ihr wurden herrliche Skelette von Fischsauriern, Meereskrokodilen, Fischen und
anderen Wirbeltieren geborgen. Der Posidonienschiefer ist ein sogenannter Schwarzschiefer, das heißt ein dunkles Tongestein mit einem hohen Anteil an Kohlenstoff organischer
Herkunft und fein verteiltem Schwefelkies (Pyrit). Solche Gesteine wurden meist unter
mehr oder weniger starkem Mangel an Sauerstoff im und auf dem Meeresboden oder in
der Wassersäule oberhalb des Meeresbodens abgelagert. Dieser Sauerstoffmangel führte
dazu, dass der organische Kohlenstoff im Sediment nicht oxidiert wurde. Daher sind Gesteine wie der Posidonienschiefer oft Erdölmuttergesteine. Weiterhin führte der Sauerstoffmangel am Meeresboden zu schlechten Lebensbedingungen, sodass keine oder nur wenige auf
solche Bedingungen spezialisierte Arten dort leben konnten. Die vorliegende Platte wurde
aus einem fladenförmigen Kalkkörper freipräpariert – einer sogenannten Konkretion. Solche
Konkretionen, auch Laibsteine genannt, treten in Horizonten des sonst tonig-blättrigen Posidonienschiefers auf. Konkretionen entstehen durch chemische Prozesse sehr schnell nach
der Ablagerung von Sedimenten und verhindern durch natürliche Zementierung, dass das
Gestein und die darin enthaltenen Fossilien zusammengedrückt werden.
Somit ist die Muschel Pseudomytiloides dubius stark gewölbt erhalten, wie sie es auch zu
Lebzeiten war. Normalerweise ist diese dünnschalige Muschel durch Gebirgsdruck flachgedrückt. Die Muscheln bilden eine Lage in der Konkretion. Einige Muscheln auf der Platte
erreichen eine Länge von ca. 6 cm, während die meisten Exemplare wesentlich kleiner sind.
Muschelpflaster aus dem Posidonienschiefer von Mistelgau
(Oberfranken), Pseudomytiloides dubius (Sowerby, 1829),
Unterer Jura, Toarcium
Alter: ca. 182 Millionen Jahre
Oberfranken, Mistelgau bei Bayreuth,
Länge der Platte: 60 cm
Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt
Objekt des Monats Juli:
6-pfündige Feldkanone „Arco Carl“
(Bayern 1814)
Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt
Neues Schloss
Paradeplatz 4
85049 Ingolstadt
Tel.: +49 (0) 8 41 / 93 77-0
www.armeemuseum.de
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag
9.00 - 17.30 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertage
10.00 - 17.30 Uhr
Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis etwa 1860 kamen in der Feldartillerie bevorzugt Kanonen dieses Kalibers zum Einsatz. Geschützrohre waren innen glatt, hatten also keine Züge.
Kanonen schossen mit flacher, rasanter Flugbahn. Ihr Kaliber wurde im Gewicht einer Eisenkugel nach dem Nürnberger Handelspfund (509,5 Gramm) angegeben, die dem Rohrdurchmesser entsprach. Wie alle Vorderlader waren Kanonen sogenannte Spielraumgeschütze:
Der Durchmesser der Kugeln, die im Gefecht gebraucht wurden, war etwas geringer als
der Rohrdurchmesser, um ein leichtes Laden zu gewährleisten. Kanonen verschossen keine
Granaten. Das Rohr erhielt, wie alle Bronzerohre, einen individuellen Namen, hier „Arco
Carl“. Auf dem Bodenstück sind die Initialen der technischen Leiter des Gieß- und Bohrhauses Augsburg eingraviert: IR und CN. Ignaz Reißer war der Stückgießer. Von 1801 bis
1830 goss er 295 Rohre, davon 128 solche 6-Pfünder. Caspar Nietzl, der Stückbohrer, war
hingegen für die mechanische Bearbeitung der gegossenen Rohre verantwortlich. Von den
118 Geschützen, mit denen die bayerische Armee 1815 ausrückte, waren 48 solche 6-Pfünder. Die Lafette ist nicht zeitgenössisch. Sie entspricht einem 1836 neu eingeführten Muster
und wurde erst 1866 erzeugt. Die Bauart unterschied sich allerdings nur wenig vom Muster
der napoleonischen Zeit. 1836 hatte man die Gleisweite vergrößert und die Verbindung der
verschiedenen fahrenden Elemente wie Geschütze, Protzen, Munitionsfahrzeuge, also die
„Anhängerkupplung“, geändert. 6-pfündige Feldkanonen wurden von acht Mann bedient;
kurzfristig genügten auch drei Mann, wenn es zu Ausfällen im Gefechtsverlauf kam. Mit Vollkugeln konnte ein solches Geschütz in zwei Minuten drei Schuss abgeben. Mit Kartätschen
war die Schussfolge doppelt so hoch.
Das Geschütz ist in der Bayerischen Landesausstellung „Napoleon und Bayern“ (30. April
bis 31. Oktober 2015) im Neuen Schloss in Ingolstadt zu sehen (Inv. Nr. 378 –1988).
6-pfündige Feldkanone „Arco Carl“ (Bayern 1814), Inv. Nr. 378-1988,
© Bayerisches Armeemuseum
Kunstmuseum Bayreuth
Objekt des Monats Juli:
Mel Ramos: Quote 60 dash sixer unquote
Kunstmuseum Bayreuth
Maximilianstraße 33
95444 Bayreuth
Tel: +49 (0) 921 / 7645310
Fax: +49 (0) 921 / 7645320
www. Kunstmuseum-bayreuth.de
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag
10.00 – 17.00 Uhr
Sex sells – in den Arbeiten von Mel Ramos wird diese eherne Marketingregel seit
gut fünfzig Jahren persifliert. Der 1935 in Sacramento/Kalifornien geborene Künstler
machte sich die Bildersprache von Pin-ups zu eigen, um sie mit unverfänglichen Konsumartikeln in Verbindung zu setzen. Die Commercial-Pin-ups verhalfen dem ehemaligen Plakatmaler zum Durchbruch auf dem internationalen Kunstmarkt. Der Erfolg
fand schnell Nachahmer, denen die ironische Hintergründigkeit der Kompositionen
von Ramos egal war. Auf Kalenderblättern, die Autoreifen und Kettensägen bewerben,
finden Waren- und Objektwelt wieder zu jener simplen Appetenz-Koalition, die Ramos
in Arbeiten wie „Quote 60 dash sixer unquote“ noch vorausahnend karikieren konnte.
Das Blatt ist Bestandteil der Mappe Kunstmarkt '68 aus der Prof. Dr. Klaus Dettmann
Kunststiftung. Der Kölner Kunstmarkt, Vorläufer der Art Cologne, bot als Messe des
Vereins progressiver deutscher Kunsthändler einen Eindruck aktueller Strömungen am
Kunstmarkt. Ramos` Berücksichtigung bei der Auswahl der Mappenwerke war kein
Zufall. 1967 hatte die Kölner Polizei für beste Publicity gesorgt, als sie die Bilder einer
Einzelausstellung mit Tüchern verhängte.
Das Wappenschild mit der Ziffer 66 ist das Signum der Phillips Petroleum Company
und deren Produkt Phillips 66. Der Ölkonzern schmückt sich mit einem heraldischen
Zitat der Straßenschilder der legendären Route 66, jener rund 4000 Kilometer langen
West-Ost-Verbindung quer durch die USA, die über das von Nat King Cole und Chuck
Berry popularisierte Lied „Get your kicks on route sixty-six“ weltweite Bekanntheit
erfuhr. Mel Ramos kombiniert die Bedeutungsebenen mit der Darstellung eines Pinup-Models und verstärkt den erotischen Subkontext. Der explizite Diktatstil des Titels
betont die Vielschichtigkeit der Zitate.
Mel Ramos: "Quote 60 dash sixer unquote", 1968
Lithographie, Prof. Dr. Klaus Dettmann Kunststiftung