Andreas Ulmichers Ratgeber „Nahrungsergänzung“

Andreas Ulmichers
Ratgeber
„Nahrungsergänzung“
Sinnvoll oder überflüssig?
Naturheilpraxis Andreas Ulmicher
Andreas Ulmichers
Ratgeber
Nahrungsergänzung
Sinnvoll oder überflüssig?
Mal so ganz kurz vorneweg…!
Lieber Leser!
Sie haben sich dieses kleine E-Book kostenlos auf der Seite
www.praxis-ulmicher-freitag.de
heruntergeladen.
Sollten Sie sich das Buch gegen ein Entgelt auf einer anderen Website heruntergeladen haben,
versucht Sie jemand übers Ohr zu hauen. Entweder er zockt Sie für etwas ab, das kostenlos ist
(und bleiben soll!). Oder er (bzw. sie) reißt geistiges Eigentum an sich, das nicht ihm / ihr
gehört. Sollte dieses der Fall sein, schreiben Sie mir unter [email protected]
eine kleine Mail, wo Sie dieses Büchlein gefunden haben.
Das gilt übrigens nicht, falls Ihnen irgendjemand das Buch zugeschickt hat – z.B. als
Dateianhang oder auf einem Datenträger. Wichtig ist vor allem, dass es nichts gekostet hat.
Das, was hier drin steht, stammt zu 100% aus meiner Feder (die kleinen Illustrationen auf
Seite eins stammen von einem gewissen Herrn Microsoft Clipart, die Bildchen von Pixabay,
das nur mal nebenbei). Ich heiße übrigens Andreas Ulmicher. Ich bin Jahrgang 1970,
niedergelassener Heilpraktiker in Bad Soden-Salmünster. Das ist ziemlich genau im Zentrum
Hessens. Da habe ich eine kleine Naturheilpraxis.
Sie werden sich sicher fragen: was will ich mit diesem Buch?
Ganz simpel: Ihnen helfen.
Vielleicht haben Sie sich, wie schon viele andere Menschen, gefragt, wie Sie Ihre Gesundheit
verbessern können. Und wenn Sie sich mit Bekannten über dieses Thema unterhalten, ist
sicherlich schon die Sprache auf „Nahrungsergänzung“ gekommen. Sie wissen schon:
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und so weiter. Nur halt eben nicht in Form von
Brokkoli, Knoblauch oder Himbeeren, sondern in Kapsel- oder Trinkform.
Da gibt es ja so Leute, die behaupten: „in den Nahrungsmitteln, die Sie heute kaufen können,
stecken ja gar keine gescheiten Nährstoffe mehr, deswegen brauchen wir Nahrungsergänzung,
um nicht krank zu werden!“ Und dann gibt es wiederum Leute, die behaupten glatt das
Gegenteil: „Nahrungsergänzungsmittel sind nur Abzocke, das ist nur so eine Spinnerei von
Alternativmedizinern, um zu Geld zu kommen, da wird nur Ihr Portemonnaie dünner, sonst
nichts! (Für die jüngeren unter meinen Lesern: Portemonnaie ist ein klassischer Ausdruck für
Geldbörse!).
Aber was ist richtig, und was nicht? Sind unsere Nahrungsmittel schlechter geworden, weil
heute viel mehr chronische Krankheiten auftreten als früher (während es weniger akute
Erkrankungen gibt). Und brauchen wir tatsächlich Nahrungsergänzungsmittel, um diese
Defizite auszugleichen? Oder ist das tatsächlich alles „Schmarr’n“, und wir können mit der
ungeheuren Fülle der Nahrungsmittel, die heute verfügbar sind, jedes Defizit abdecken?
Oder ist es am Ende vielleicht noch so, dass Nahrungsergänzungsmittel heute etwas ganz
Anderes bewerkstelligen, als nur Defizite auszugleichen? Oder ist es gar so, dass wir zwar
alles Mögliche an Nährstoffen, alle Vitamine, Spurenelemente etc. – zumindest in der Theorie
– bekommen können, aber der Körper sie vielleicht gar nicht optimal verwerten kann?
Darüber hinaus gibt es natürlich weitere Fragen: z.B.: können Extra-Nährstoffe Krankheiten
heilen oder wenigstens verhüten? Können Nahrungsergänzungen in manchen Fällen zur
Medizin werden?
All diese Fragen versucht dieses E-Book zu beantworten. Und keine Panik, wenn Sie jetzt
denken sollten: „Aber der Ulmicher ist doch selbst Heilpraktiker, da ist es doch logisch, dass
er Nahrungsergänzung befürwortet, oder?“ Denken Sie daran, was ich in erster Linie will:
Ihnen helfen. Deswegen werden all meine E-Books aus dem so genannten NPOV, dem
neutral point of view, oder auf deutsch: aus einer neutralen Perspektive heraus geschrieben.
Auch das hier.
Sie werden herausfinden, wann Nahrungsergänzung sinnvoll und wann sie überflüssig ist. Das
ist nämlich keine Frage, die man pauschal entscheiden kann. Und als kleine Extra-Zugabe
habe ich das E-Book am Schluss auch noch um einen Test ergänzt, mit dessen Hilfe Sie grob
einschätzen können, wie sinnvoll Nahrungsergänzung für Sie ist!
Wie auch immer (an
Haftungsausschluss)…
dieser
Stelle
kommt
–
Sie
wissen
schon
–
der
…muss ich darauf hinweisen, dass die Lektüre eines E-Books eine direkte, persönliche
Beratung bei einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker nicht ersetzen kann. Das hierin
vermittelte Wissen kann aber helfen, den Dialog zwischen Ihnen und einem Therapeuten oder
Apotheker auf sinnvolle Basis zu stellen.
Bitte schlucken Sie nicht alles – das meine ich im doppelten Sinne – und fangen Sie nicht
eigenmächtig mit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ohne vorherige Anleitung
oder Beratung an. Manche kann man nämlich auch überdosieren! (Ja, das geht! Man kann
tatsächlich zu viele Vitamine oder andere Nährstoffe einnehmen!). Setzen Sie auch um Gottes
Willen keine verordneten Arzneien ohne Rücksprache mit dem Arzt ab, oder beenden Sie eine
medizinische Behandlung. Sollten Sie dieses tun, kann ich dafür leider keine Haftung
übernehmen!
Aber jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß mit der Lektüre und viele neue Erkenntnisse!
Herzlich, Andreas Ulmicher
Inhaltsverzeichnis
Seite 5, Inhaltsverzeichnis
Seite 6, Einführung: Brauchen wir wirklich Nahrungsergänzungen, und wenn ja, wofür?
Seite 11, Vitaminmangel – eher nicht!
Seite 15, Mineralstoffe – ein besonderes Thema…mit vielen Missverständnissen
Seite 19, Woran haben wir wirklich Mängel?
Seite 19, Spurenelemente
Seite 22, Enzyme
Seite 24, Pflanzliche Sekundärstoffe
Seite 29, Aminosäuren
Seite 34, Was ist denn das exotisches?
Seite 36, wenn gesunde Ernährung krank macht - der wahre Grund für
Mangelerscheinungen! (Und Gründe, wieso sie vielleicht doch Vitamine und
Mineralstoffe brauchen!)
Seite 43, Alternativen zu Nahrungsergänzungsmitteln!
Seite 47, „Ohne die nie!“ Sieben Nahrungsergänzungsmittel, die ich rundheraus
empfehle!
Seite 52 Nahrungsergänzung, ja oder nein? Ein kleiner Test…
Seite 55, Lesenswertes – Links – Referenzen…
Seite 56, Impressum, Infos zum Autor
Einführung
Brauchen wir wirklich Nahrungsergänzungen? Und wenn ja, wofür?
Sie muten ein wenig an wie Propaganda-Postillen oder, etwas weniger pompös:
Werbeblättchen. Die Rede ist von diversen, käuflich zu erwerbenden „GesundheitsNewslettern“. Kannten sie bereits die vier Geheimnisse des strahlenden Siegers? Bitte schön,
hier sind sie!
-
Vitamin B
Vitamin B
andere Vitamine!
Und Stoffe, von denen sie wahrscheinlich im Leben noch nie etwas gehört haben!
Falls Sie sich darüber wundern sollten, dass „Vitamin B“ zweimal in dieser Aufstellung
vorkommt: nur bei einem davon geht es tatsächlich um Vitamine, so wie wir sie in diesem EBook besprechen werden. Wie dem auch sei: die Hauspostillen diverser
Nahrungsergänzungsmittel-Hersteller machen allesamt den Eindruck, als ginge ohne die
Nährstoffpillen überhaupt nichts mehr und als wären wir ohne sie dem Untergang geweiht.
Fasst man die Messages zusammen, dann läuft es auf folgendes hinaus:
-
Unsere Böden werden immer ärmer und ausgelaugter!
Das Obst und Gemüse, dass wir Essen, wird immer vitaminärmer!
Überhaupt sind ständig und überall irgendwelche freien Radikale unterwegs, die uns
innerlich geradezu auffressen!
Und das ist der Grund, warum wir alle mehr oder weniger müde, schlapp, ausgelaugt,
und wenn es schlimm kommt, sogar Abwehrschwach oder chronisch krank sind!
Und es gibt nur eine Rettung: den Multi-Vitamin-Multi-Mineralstoffkomplex der
Firma XY!
Und dann gibt es da natürlich noch die so genannte „mainstream-Presse“. Die wiederum,
könnte man glatt meinen, erzählt das komplette Gegenteil: die Nährstoffe aus der Pille und
aus dem Pulver sind nicht nur nutzlos, nein, sie sind sogar schädlich! Vor einiger Zeit hat der
Spiegel-Report „die Vitaminlüge“ sehr viel Aufsehen in der Szene erregt und den Unmut
zahlreicher Naturheilkundler und so genannter „Orthomolekularmediziner“ erregt. Wobei
dieses kompliziert klingende Wort ausdrückt, dass der entsprechende Therapeut mit
Nährstoffen bzw. Nahrungsergänzungen behandelt - und zwar in ziemlich hoher Dosierung,
die auf natürlichem Wege (z.B. durch das Essen von Himbeeren) kaum erreicht wird.
Da heißt es zum Beispiel, dass Vitamin E das Prostatakrebsrisiko nicht nur nicht senkt,
sondern sogar fördert. Oder dass das einst als abwehrstärkender Stoff gepriesene Vitamin C
weder bei der Häufigkeit noch bei der Dauer von grippalen Infekten irgend einen Unterschied
macht.
Aber, so wenden Naturheilkundler und Orthomolekularmediziner ein: das sind ja nur die
Advokaten der Schulmedizin, die das behaupten. Und die glauben wahrscheinlich allen
Ernstes, Kopfschmerzen seien auf einen Mangel an Kopfschmerztabletten zurückzuführen!
Diese Grabenkämpfe zwischen orthodoxer Medizin auf der einen Seite und
Orthomolekularmedizin auf der anderen fordern eine neutrale, objektive Sichtweise ja
geradezu heraus! Aber wo suchen und wo finden? Im Prinzip ist es ganz simpel: Lesen Sie
einfach weiter!
Es gibt einige Mythen, und die dazugehörigen Fakten. Bevor ich in medias res gehe,
nämlich zu den einzelnen verschiedenen Nährstoffgruppen, möchte ich einige Mythen und
Fakten einander gegenüberstellen. Der erste Mythos kommt von Seiten der orthodoxen
Wissenschaft bzw. Medizin, und lautet:
„Es gibt in der westlich-zivilisierten Welt keinen Nährstoffmangel!“
Wenn Sie top gesund sein sollten, sich ausgewogen und typengerecht ernähren, ihre
Verdauung und Ihr Enzymhaushalt absolut in Ordnung sein sollten und sie wenigstens
anderthalb, eher noch 2 Stunden Sonne an jedem Tag auf große Teile ihres Körpers
bekommen sollten, und sich dazu noch regelmäßig moderat bewegen, und keinerlei
Medikamente einnehmen, und ihre Nahrungsmittel unbelastet sein sollten, dann brauchen sie
keine Nahrungsergänzung und haben auch keinerlei Nährstoffmängel zu befürchten.
Nimmt man all diese Eigenschaften zusammen, so dürften sie auf etwa 0,1 Prozent der
mitteleuropäischen Bevölkerung zu treffen. Hier einige Fakten:
-
-
fast keine Person der so genannten westlichen Zivilisation ist absolut gesund
nahezu niemand hat einen unbelasteten, wunderbar funktionierenden Verdauungstrakt
die Mehrzahl aller Zeitgenossen nehmen irgendwelche Medikamente ein
so gut wie niemand bekommt hier in Mitteleuropa jeden Tag anderthalb Stunden
Sonne auf große Hautareale, es sei denn, er ist nach Sizilien oder auf die kanarischen
Inseln ausgewandert. Das ist dann allerdings nicht mehr Mitteleuropa
nur wenige Menschen bewegen sich täglich und moderat
Wussten Sie beispielsweise, dass es durchaus möglich und gar nicht einmal so selten ist,
bei einer Ernährung, die hier in Mitteleuropa meist (mehr als) ausreichend Fleisch enthält,
einen Mangel an den Vitamin B 12 zu erleiden? Mittlerweile schätzt man, dass fast ein Viertel
aller Personen über 60 Jahre in Gefahr ist, zu wenig von diesem Vitamin zur Verfügung zu
haben. Der Grund? Der nachlassende Enzymhaushalt des Magens auf der einen Seite, vor
allem aber die Einnahme von so genannten Protonenpumpenhemmern, also
magensäurehemmenden Mitteln, die auch die Eiweißverdauung behindern. Vitamin B 12
steckt in eiweißreichen Nahrungsmitteln. Aber nicht nur dieses, auch viele andere
Medikamente behindern die Verdauung. Schmerzmittel und Antibiotika beispielsweise zählen
dazu.
Letzteres kann auch das Problem aufwerfen, dass im Dickdarm nicht genügend Vitamin
K produziert wird - ein Vitamin, das wichtig für unsere Knochen und für die Blutgefäße ist
und nach neuesten Erkenntnissen auch bestimmte Funktionen im Immunsystem erfüllt.
Den größten Schatten im wahrsten Sinne des Wortes wirft allerdings Vitamin D-Mangel
auf die mitteleuropäische Bevölkerung. Wie gesagt: um Ihren Vitamin D-Bedarf über das
gesamte Jahr hinweg zu decken, brauchen Sie wenigstens anderthalb bis 2 Stunden
Mittagssonne auf große Areale der Haut. Was hier in Mitteleuropa im günstigsten Fall von ca.
Mitte Mai bis Anfang September machbar ist - natürlich nur, wenn sie auch die Zeit haben,
sich der Sonne auszusetzen. Und das Wetter entsprechend ist (erfahrungsgemäß eher selten).
Wir haben zwar in unserer modernen Zeit eine hochkomplexe, sehr vielseitige Medizin,
aber ob Sie es glauben oder nicht - die Erforschung der Bedeutung der so genannten
Spurenelemente für den menschlichen Körper steckt tatsächlich noch in den Kinderschuhen! Viele Spurenelemente sind Bestandteil von Enzymen und stoffwechselaktiven Katalysatoren
in den Zellen. Und dennoch werden viele Spurenelemente überhaupt nicht als essenziell, d.h.
notwendig für den menschlichen Körper und Stoffwechsel angesehen!
Es wäre vermessen, zu behaupten, dass es sicher keine Nährstoffmängel gibt, wenn man
gar nicht mal sicher weiß, welche Nährstoffe der Körper eigentlich braucht!
Der Fairness halber will ich nicht nur auf der orthodoxen Sichtweise von Medizin und
Wissenschaft herum hacken, sondern auch mal die Gegenseite unter die Lupe nehmen und
vielleicht auf einige Systemfehler hin entlarven:
„Hoch konzentrierte Nährstoffe heilen Krankheiten!“
Eine sehr gerne und immer wieder zitierte Behauptung von Vertretern der so genannten
orthomolekularen Medizin, also der Art von Medizin, die mit Nährstoffergänzungen arbeitet,
ist: Krankheiten sind im Grunde genommen nur Mangelerscheinungen an bestimmten
Nährstoffen (Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren - das sind kleinste
Eiweißbausteine). Sie sind heilbar, in dem man mit hohen Dosierungen an diesen Nährstoffen
die Mängel beseitigt.
Hier passt der Spruch: das Gegenteil von „gut“ ist „gut gemeint“ mehr als alles andere.
Zunächst einmal ist es natürlich richtig, dass es ausgesprochene Vitaminmangelkrankheiten
gibt: Skorbut (Vitamin-C-Mangel), Pellagra, Kwashiorkor oder Beriberi (verschiedene
Vitamin-B-Mangelerscheinungen) kennen Sie vielleicht schon aus den schlimmen
Dokumentarfilmen von irgendwelchen Hungersnöten in Afrika oder Asien.
Doch wenn jemand an einer chronischen Zivilisationskrankheit leidet, wie kann man
dann davon ausgehen, dass die durch eine verstärkte Zufuhr von Vitaminen, eventuell auch
anderen Nährstoffen, behoben werden kann? Denn eine eindeutige Diagnose, welche
Vitamine, Mineralstoffe etc. denn nun fehlen, ist sicherlich nicht möglich. Und meist besteht
kein Mangel. Gelegentlich kann ein Mangel an Nährstoffen die Folge einer chronischen
Krankheit sein – bei Verdauungskrankheiten ist dies offensichtlich, auch bei anderen
Erkrankungen kommt es vor (z.B. Vitamin B1 bei Diabetes) – aber nicht die Ursache.
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Sekundärstoffe und Aminosäuren haben
verschiedene Aufgaben im Körper, liefern Kernsubstanzen für Enzyme, für
Stoffwechselvorgänge, für Hormone etc. – und Krankheiten verbrauchen diese Stoffe stärker
als ein gesunder, gut funktionierender Organismus. Aber die verbrauchten Nährstoffe zu
ersetzen heilt deswegen keineswegs die Krankheit! Denn die hat (noch) andere Ursachen:
In naturheilkundlicher „Denke“ ist eine Krankheit der Ausdruck einer Fehlregulation des
Stoffwechsels, in aller Regel aufgrund einer Schadstoff- oder Giftbelastung oder einer
mangelnden Entlastung. Das bedeutet, es ist etwas „zu viel“ im Körper. Diese Stoffe müssen
ausgeschieden werden, was dem kranken Organismus nicht immer möglich ist. Eine hohe
Nährstoffzufuhr kann helfen, den Schaden, den diese Stoffe im Körper verursachen, zu
neutralisieren – aber mehr auch nicht. Hoch dosierte Nährstoffe „entgiften“ den Körper nicht
und deswegen „heilen“ sie auch nicht. Was Sie bewerkstelligen können ist, Körpergewebe vor
freigesetzten Gift-, Schlacken- und Schadstoffen zu schützen, während diese mobilisiert und
ausgeschieden werden!
„Durch eine gute Ernährung lassen sich Defizite immer ausgleichen!“
Wer auch nur ein bisschen Ahnung von moderner Medizin und von modernen
Krankheiten hat, der kennt gleich, wie unsinnig dieser Spruch ist. Da fehlt zunächst einmal
die Definition, was eine gute Ernährung eigentlich ist. Zweitens reagieren zwei verschiedene
Personen auf die gleiche Ernährung völlig unterschiedlich. Um das zu sehen, müssen Sie nur
mal eine Person hernehmen, die an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung leidet. Da
ich mich jeden Tag mehrere Stunden mit Personen auseinandersetze, die entweder an Morbus
Crohn oder an Colitis ulcerosa leiden, weiß ich, dass etwa 70-80 % von ihnen rohes Obst,
aber auch Salate und Gemüse (erst recht roh) überhaupt nicht vertragen. Und das, obwohl
diese Ernährung doch beispielsweise von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
empfohlen wird!
Oder denken Sie doch nur einmal an Allergiker! Ich hatte einmal einen Patienten, der
gerade mal eine Obstsorte so vertrug, dass er nicht sofort wässrigen Durchfall darauf bekam.
Der chinesischen Medizin entlehnt ist der Spruch: „du bist nicht, was du isst, sondern das,
was dein Körper daraus macht!“ Und in vielen Fällen schafft es der Körper nicht, auch aus
einer noch so guten, gesunden und ausgewogenen Ernährung das zu machen, was er wirklich
für ein kerngesundes Dasein benötigt!
Manche Ernährungs-„Experten“ behaupten, dass Allergiker problemlos auf andere
Nahrungsmittel ausweichen könnten, die in etwa die gleichen Nährstoffe liefern würden. Aber
wenn große Areale des Darms chronisch entzündet sind, sieht es mit Obst oder Gemüse, egal
wie es zubereitet ist, meist sehr schlecht aus. Da gibt es Menschen, die Getreide nicht
vertragen, Ballaststoffe nicht vertragen, Eiweiß nicht vertragen können. Und natürlich auch
solche, durch die schlicht und ergreifend alles so hindurch geht, wie Lichtstrahlen durch Glas.
Für solche Menschen gibt es in der Medizin hoch konzentrierte Nährstofflösungen, die
alles enthalten. Was die Medizin aber nicht ahnt: viele scheinbar gesunde Menschen schlagen
sich trotz bester Ernährung mit verschiedenen Nährstoffdefiziten herum, weil sie eine
Fehlfunktion Ihres Darms nicht direkt am Darm an sich bemerken, sondern anhand
schleichender, subtiler Symptome, die sie nicht weiter einordnen können. Es ist daher ein
Mythos zu glauben, dass man allein über „gesunde Ernährung“ in jeder Lebenslage, in der
man sich noch nicht im Krankenhaus befindet, alle essenziellen Nährstoffe für langfristige
Gesundheit bekommen könnte.
Greifen wir uns zum Schluss noch ein Beispiel von der anderen Seite hervor, ein
Missverständnis, dem leider auch einige Therapeuten erliegen, die irgendetwas verordnen,
ohne ausreichend Ahnung von der Materie zu haben (das gibt’s auch, wenn auch eher selten):
„Nahrungsergänzungen können nicht schaden!“
Medikamente haben Nebenwirkungen. In den letzten zwei bis zweieinhalb Jahrzehnten
sind die Menschen zunehmend auf der Suche nach natürlichen Alternativen zu verschiedenen
medizinischen, rezeptpflichtigen Medikamenten. Von Nahrungsergänzungsmittelherstellern
werden deren Produkte als unschädlich oder nebenwirkungsfrei gepriesen. Fakt ist aber: auch
Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe oder Aminosäuren kann man überdosieren und dann
entfalten sie auch eine schädigende Wirkung. Im günstigsten Fall (beispielsweise bei den
wasserlöslichen Vitaminen) wird die überschüssige Menge vom Körper relativ unkompliziert
wieder ausgeschieden. Andere Nährstoffe, zum Beispiel fettlösliche Vitamine, lassen sich
allerdings mit Vergiftungserscheinungen überdosieren.
Ein wasserlösliches Vitamin, ein Vitamin aus der B-Gruppe (Vitamin B6 oder Pyridoxin)
kann tatsächlich Vergiftungserscheinungen auslösen. So berichtet der Medizinjournalist HansUlrich Grimm in seinem Buch „Vitaminschock“ über den Fall einer Frau, die eine Zeit lang
die hundertfache tägliche Dosis dieses Vitamins zu sich genommen hat und „plötzlich ihren
Unterkörper nicht mehr spürte und auch nicht als zu sich gehörig empfand“. Demzufolge
büßte sie ihre komplette Koordination bei Bewegungen und beim Gehen ein.
Aus gutem Grund werden hochdosierte Vitamine in der Zwischenzeit als Medikamente
eingestuft und können nur von Therapeuten verordnet werden, im Gegensatz zu den frei
verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln.
Anhand dieser vier Beispiele können Sie erkennen, dass man genug Kanonenfutter für
beide Seiten auftreiben kann. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings: keine Seite hat
vollständig recht, sondern die Wahrheit über den Wert und die Bestimmung von
Nahrungsergänzungsmitteln liegt irgendwo in der Mitte. Bleiben wir doch gleich einmal bei
den Vitaminen…
Vitaminmangel? Eher nicht!
Haben wir einen Vitaminmangel zu befürchten? Nun, hier muss man zwei verschiedene
Arten von Mangel unterscheiden: die eine Form beeinträchtigt unser Leben jetzt,
beispielsweise durch Müdigkeit, Infektabwehrschwäche und verschiedene kleinere, meist
akute Symptome, wie beispielsweise Zahnfleischbluten, die uns ein bisschen das Leben
schwer machen. Die andere Art von Mangelerscheinungen wird sich nicht direkt in der
Gegenwart aus, kann aber irgendwann einmal in der Zukunft zu chronischen Krankheiten
führen, die allerdings ganz unterschiedlichen Art und Ausprägung sein können.
Jetzt kommt etwas, dass sie wahrscheinlich nicht erwartet haben: die täglichen
„Zipperlein“, die uns begleiten, haben nur selten etwas mit Vitaminmangel zu tun. Ein kleines
Beispiel: wenn Sie an einer Konzentrationsschwäche leiden, können Sie diese mit
Traubenzucker oder einem Energiedrink relativ schnell beheben. Mit einer Vitamin-B12Tablette eher nicht. Unter sehr günstigen Umständen können Sie Ihre Konzentration leicht
verbessern, wenn Sie einige Wochen lang regelmäßig Vitamin-B12-Tabletten einnehmen, das
Ergebnis wird allerdings deutlich unter dem bleiben, was sie sofort mit einem Energiedrink
erzielen werden, oder auch nur mit einem Kaffee oder einem grünen Tee – wobei ich
persönlich den grünen Tee ganz klar vorziehen würde. Aber darum geht es jetzt nicht…
Die Vitamine, die für unser alltägliches Leben und die Gegenwart „zuständig“ sind,
bekommen Sie - zumindest wenn Sie eine einigermaßen gesunde Verdauung haben sollten nahezu immer in ausreichender Menge und müssen nicht mit irgendwelchen
Mangelerscheinungen rechnen. Es handelt sich dabei entweder um Vitamine, die der Körper
lange speichert (wie beispielsweise Vitamin B12), oder aber um Vitamine, die sie heute auch
mit Nahrungsmitteln bekommen, denn sie diesem Vitamingehalt sicher nicht zutrauen
würden. Sie bekommen das abwehrsteigernde Vitamin C heute schon mit Limonade oder
Chips, ja, sogar Vitamin B2 (Riboflavin) können Sie in reichlicher Menge aus Ihrer
Lieblingslimonade bekommen. Den meisten Limonaden ist dieses Vitamin nämlich als
Farbstoff zugesetzt!
Sollten Sie einigermaßen natürliche und gesunde Pflanzenöle (d.h. hochwertige Öle, die
nicht einer Plastikflasche entstammen und ein ausgewogenes Verhältnis verschiedener
Fettsäuren zueinander haben) und bzw. oder biologische Butter verzehren, müssen Sie sich
auch um Vitamin E keine besonderen Gedanken machen.
In der Lebensmittelindustrie werden Sie in etwa zwei Drittel aller industriell verarbeiteten
Nahrungsmittel in irgendeiner Form Vitaminzusätze vorfinden, nur heißen Sie in diesem
Zusammenhang nicht „Vitamine“, sondern „Antioxidationsmittel“. Vitamin C steckt heute
sogar in Wurst! Ich habe manchmal sogar den Eindruck, dass die Gefahr, eine
Vitaminüberdosierung zu erleiden, bei einer Ernährung mit überwiegend industriell
hergestellten Fertignahrungsmitteln größer ist als bei einer Ernährung mit überwiegend
naturbelassenen Nahrungsmitteln! Jedenfalls dann, wenn ich das klein Gedruckte auf der
Verpackung lese…
Allerdings gibt es auch eine andere Seite… Und die bedingt einen Blick in die Zukunft:
Bestimmte Vitamine, vor allen Dingen fettlösliche, haben tief greifende Wirkungen auf
unseren Stoffwechsel und auf die langfristige Gesundheit. Für Furore diesbezüglich hat in den
letzten 3-4 Jahren Vitamin D gesorgt. Ich erinnere mich noch zu gut daran, dass ich dieses
Vitamin in Form von D3 in 2008 oder 2009 als Prophylaxe gegen grippale Infekte und
sonstige Infektionskrankheiten empfahl, wobei Apotheker, die meine Rezepte lasen, damals
noch allgemein mit Unverständnis reagierten. Einige Monate später gab es erste Artikel über
die das Immunsystem steigernde Wirkung von Vitamin D in der deutschen Presse. Viele
Therapeuten sprangen dann auf den Zug auf, auch die DGE hat bald reagiert.
Mittlerweile vergeht kaum ein Monat, in der es keine neuen Studien über die
gesundheitsfördernde Wirkung dieses Vitamins, das genau genommen ein Hormon ist
(=Cholecalciferol), gibt. Mittlerweile ist sogar nachgewiesen, dass das Vitamin einen
gewissen Schutz vor Bluthochdruck und Diabetes, assoziiert mit dem so genannten
„metabolischen Syndrom“, bietet. Für weite Kreise der Generation 40+ ist das „Vitamin“
mittlerweile als langfristige Krankheitsprophylaxe etabliert.
Einige Ärzte gehen sogar so weit, zu behaupten, dass jeder Bürger, der nördlich von Rom
lebt, notorisch an Vitamin-D-Mangel zu leiden hat. Das stimmt insbesondere dann, wenn man
berücksichtigt, dass „das Leben im Süden auf der Straße“ stattfindet, während es hierzulande
eher vor dem Fernseher stattfindet.
Wie ist das eigentlich mit dem „Vitaminmangel in Obst und Gemüse“?
Dass Obst und Gemüse zu einer gesunden Ernährung dazugehören, ist eine
Binsenweisheit – die so allerdings auch nicht immer stimmt, zumindest nicht im Einzelfall. Es
ist gängige Praxis bei etlichen Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln, zu behaupten,
dass Obst- und Gemüsesorten, wie wir Sie im Laden kaufen, immer weniger Vitamine
enthalten und daher nicht in der Lage sind, unseren Bedarf zu decken. Mangelerscheinungen
trotz gesunder Ernährung? Ich denke, es lohnt sich, diese Behauptung einmal ein wenig näher
unter die Lupe zu nehmen.
Unbestreitbarer Fakt ist: durch den industriell-kommerziellen Landbau haben sich die
Struktur und die biochemische Zusammensetzung unserer Böden verändert. Die chemische
Düngung, Insekten- und Pflanzenschutzmittel und die kommerzielle Ernte (oft zu früh und
noch im unreifen Stadium), Lagerung, „Nachbehandlung“ und der Transport sorgen dafür,
dass das meiste Obst bzw. Gemüse im Laden bei weitem nicht die Qualität erreicht wie
pflanzliche Nahrungsmittel, die vor Ort, biologisch geerntet bzw. gesammelt und gleich
verkauft werden, zum Beispiel auf Märkten. Um dies einzusehen, ist es schon ausreichend, in
den Winter-oder Frühjahrsmonaten in Deutschland irgendwo im Laden eine Zitrusfrucht zu
kaufen und zu verspeisen und diese mit einer auf Sizilien oder in Südspanien servierten zu
vergleichen! Falls Sie um die Jahreszeit schon mal da waren. Falls nicht, reicht auch der Apfel
aus dem lokalen Markt oder Bioladen, wobei…
Bio-Qualität gegenüber konventioneller Handelsware eine gewisse Verbesserung
verspricht, aber immer noch vom Optimum des selber Sammelns bzw. Pflückens oder Erntens
entfernt bleibt.
Allerdings stellt sich die Frage, ob daraus wirklich direkt und offensichtliche
Mangelerscheinungen resultieren. Ich habe mir diese Frage selbst lange Zeit gestellt und
immer wieder Gegenüberstellungen von Vertretern der orthodoxen Ernährung, Wissenschaft
und Medizin mit denen so genannter „alternativer“ oder naturheilkundlicher
Ernährungsansätze verglichen, mehr Videos und Vorträge angehört und Zahlen und
Statistiken gewälzt und bin zu einem überraschenden, aber eigentlich ziemlich simplen und
sich selbst erklärenden Ergebnis gekommen:
Die so genannten „Makronährstoffe“, also Vitamine und Mineralstoffe (unter
Mineralstoffen verstehen wir allein Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium) haben im
modernen, industrialisierten und kommerziellen Landbau nur wenig gelitten. Jedenfalls
reichen die in konventionellen, aber unverarbeiteten Nahrungsmitteln ermittelten Nährstoffe
im Alltag aus, uns ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen (die Belastung
mit Pestiziden etc. lassen wir an dieser Stelle einmal außen vor). Im Umkehrschluss:
Multivitaminpräparate, die Mangelerscheinungen vorbeugen sollen, sind - vorausgesetzt sie
ernähren sich einigermaßen vernünftig und sind vor allem vom Verdauungstrakt her gesund
und Sie müssen keine besonderen körperlichen Leistungen vollbringen - im Grunde
genommen überflüssig, sieht man von Vitamin D einmal ab.
Das ist aber nur die halbe, eigentlich noch nicht einmal die halbe Wahrheit, denn es gibt
noch einen anderen Aspekt…
Schließlich muss es Gründe haben, warum wir in dieser modernen Zeit zu viele
immunologische Defekte und -Krankheiten haben und selbst die junge Generation unter 40
mehr und mehr zu chronischen Erkrankungen neigt und vor allen Dingen Allergien und
Autoimmunerkrankungen auf dem Vormarsch sind. Dahinter stehen zwei grundsätzliche
Probleme, die die moderne Ernährungswissenschaft mit der modernen Medizin gemein hat:
1. Den Wert eines Nahrungsmittels anhand der Summe seiner Nährstoffe zu bewerten ist
ungefähr so, wie die Gesundheit eines Menschen anhand seiner Laborwerte zu
messen
2. Nicht die großen Dinge sind das alles entscheidende, sondern es liegt, wie es so schön
heißt, der Teufel im Detail. Auf dieses Detail komme ich noch einmal gesondert im
Kapitel über Spurenelemente zurück.
Tatsächlich haben moderne, industriell und kommerziell angebaut und geerntete Obstund Gemüsesorten erhebliche Defizite gegenüber biologisch angebauten- und erst recht
Pflanzen aus Wildsammlung: nämlich die so genannten Mikronährstoffe und die sekundären
Pflanzenstoffe. Denn die haben durch den modernen, industrialisierten Landbau erheblich
gelitten.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie hoch der Stellenwert eines Enzyms gegenüber
einem Vitamin ist? Dann werden Sie über diese Gegenüberstellung staunen: ein Molekül
eines Vitamins kann einen bestimmten Stoffwechselprozess genau einmal vollziehen. Ein
Molekül eines Enzyms hingegen vollzieht einen Stoffwechselprozess bis zu 100.000 mal!
Nun ist unsere tägliche Ernährung mit Sicherheit alles andere als enzymreich. Und das
hat seinen Grund in den Mikronährstoffen, beispielsweise Spurenelementen. Auch habe ich
mich schon immer gefragt, warum sekundäre Pflanzenstoffe eigentlich sekundär heißen. Die
Wissenschaft hat gerade damit begonnen, herauszufinden, dass diese so genannten
„sekundären“ Stoffe in Wirklichkeit primär für unsere Gesundheit sind, d.h. wichtiger als
Vitamine und Mineralstoffe!
Teilweise ist die Nahrungsergänzungsindustrie bereits auf diesen Zug aufgesprungen. Es
werden Einzelpräparate (Monopräparate, falls sie der wissenschaftliche Ausdruck dafür
interessiert) hergestellt und vermarktet, die seltene Spurenelemente oder aber sekundäre
Pflanzenstoffe enthalten. Man hat ihre Bedeutung beispielsweise in der Alternativen
Krebstherapie erkannt. Ein Beispiel hierfür wären die so genannten „Salvestrole“, sekundäre
Pflanzenstoffe, die Nahrungsmitteln einen herben, bitter-kräftigen Geschmack verleihen.
Denken Sie einmal an Chicorée oder Rucola.
Überhaupt sind die Bitterstoffe unseren modernen, pflanzlichen Nahrungsmitteln
weitestgehend abhandengekommen. Jedoch wären sie wichtig, da sie einen entscheidenden
Beitrag zum Sättigungsgefühl und damit zu einem optimalen Zusammenspiel der so
genannten „Hungerhormone“, wie Leptin und Orexin, leisten. Ein guter Teil der Tatsache,
dass wir immer mehr erheblich übergewichtige Menschen in der Bevölkerung haben, ist
sicherlich auf diese Tatsache zurückzuführen, dass ein Mangel an Bitterstoffen in modernen
Nahrungsmitteln besteht.
Wie Sie sehen, drängt sich auch hier eine differenzierte Betrachtung auf. Mit pauschalen
Allgemeinplätzen ist niemandem gedient, erst recht nicht ihrer Gesundheit. Da
Nahrungsergänzungsmittel in aller Regel recht teuer sind, ist es natürlich am zweckmäßigsten,
sie nach dem optimalen Nutzen für die Gesundheit auszuwählen. In Enzymen, sekundären
Pflanzenstoffen und Spurenelementen liegt sicherlich für die meisten „Otto
Normalverbraucher“ mehr gesundheitsförderndes Potenzial als in Multivitaminpräparaten!
Mineralstoffe - ein besonderes Thema mit vielen Missverständnissen!
Weg von den Vitaminen, hin zu den Mineralstoffen. Um erst einmal eine
Verwechslungsgefahr auszuschließen: unter Mineralstoffen verstehe ich die fünf „großen“:
Calcium, Kalium, Magnesium, Phosphor und Natrium. Andere Namen, die Ihnen
wahrscheinlich in diesem Zusammenhang einfallen werden, wie Zink, Selen, Eisen, Chrom,
Molybdän etc., zähle ich zu den Spurenelementen.
Gerade beim Thema Mineralstoffe gibt es einige Missverständnisse, vor allen Dingen
was sie so genannte „schädigende“ Wirkung gewisser Mineralstoffe betrifft. Oder, besser
gesagt, eines Mineralstoffs…
Ist Salz wirklich so schädlich?
Wenn es zu gesundheitlich relevanten Themen für die Generation eines etwas
fortgeschrittener Alters kommt, wie Herz-Kreislauf-Probleme, Bluthochdruck und Ödeme,
stellt sich unter Vertretern der orthodoxen Ernährungswissenschaft sofort ein „KochsalzBashing“ ein - verbunden natürlich mit der dringenden Empfehlung, Kochsalz auf ein
absolutes Minimum zu reduzieren. Es könnte allerdings ein Fehler sein…
Kochsalz, oder chemisch: Natriumchlorid, hatte sich genommen tatsächlich die
Eigenschaft, Wasser im Gewebe festzuhalten. In der Wissenschaft bezeichnet man dies als
„Wasserretention“. Wasser im Gewebe jedoch setzt den feinen und feinsten Blutgefäßen, den
so genannten Kapillaren, erhöhten Widerstand entgegen. Mit der Folge, dass das Herz eine
erhöhte Pumpleistung bringen muss, um alle Bereiche des Körpers optimal zu durchbluten.
Dadurch kommt es zu einem Anstieg des Blutdrucks.
In der Rechnung „Salz = Schädigend“ tut sich ein Fehler auf: natürlich ist die Rede von
raffiniertem Salz. Doch raffiniertes, weißes Salz, womöglich noch mit Rieselhilfe, dass sie im
Supermarkt erstehen können, hat nur wenig mit dem Salz im ursprünglichen Wortsinne zu
tun, das wiederum auch als Ursalz, Steinsalz oder Kristallsalz bekannt ist. Denn dieses enthält
erstens mehrere Mineralien und zweitens eine ziemlich ausgewogene Mischung zahlreicher
Spurenelemente, auch solcher, die von der Wissenschaft (bisher) noch nicht unbedingt als
essenziell, also dringend notwendig für den menschlichen Körper und die menschliche
Gesundheit erachtet werden. Zahlreiche Versuche mit einem solchen, hochwertigen Steinsalz
haben gezeigt, dass dieses den Blutdruck zu regulieren vermag, wobei der Begriff hoher
Blutdruck durchaus missverständlich gebraucht werden kann. Auch hier wird viel zu sehr auf
so genannte wissenschaftliche Standards gesetzt, die mit der Realität nicht vereinbar sind. So
ist für manche alte Dame oder alten Herrn in den Achtzigern nämlich wirklich ein Blutdruck
von 145/85 wünschenswert und ideal, im Gegensatz zur von der Medizin in jedem Falle als
richtig erachteten 120/80. aber das steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, dass Mineralstoffe
dann eine schädigende Wirkung entfalten, wenn sie isoliert und überdosiert sind. Was im
Übrigen nicht nur auf Natrium, sondern auch auf die drei anderen Mineralstoffe zutrifft. Man
kann sich auch mit Magnesium oder Kalium „vergiften“, wenn man so ausdrücken will…
Die Gefahr, einen Kalziummangel zu erleiden, ist schon in einem bescheidenen
Lebensalter höher als man annimmt!
Kalzium ist das Haupt- da reichlichste Element in unseren Knochen. Und wenn Sie das
Wort „Kalziummangel“ hören, werden Sie mit absoluter Sicherheit als aller erstes an
Osteoporose denken. Auch hier gilt überraschenderweise: der Knochenstoffwechsel ist nur ein
kleiner Teil der ganzen Miete!
Kalzium spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle in bestimmten Abwehrreaktionen
unseres Körpers, den Histaminosen. Haben Sie vielleicht bereits einmal an einer
Sonnenallergie gelitten? Kennen Sie diesen Ausschlag auf Armen, auf dem Rücken oder auf
dem Dekolletee? Vielleicht wissen Sie ja, was ihnen ihr Apotheker als erstes in die Hand
gedrückt hat, falls Sie schon mal an einem solchen Ausschlag gelitten haben? Richtig:
Kalzium!
Kalzium ist das, was wir in der Wissenschaft und Medizin als einen so genannten
„Mastzellenstabilisator“ bezeichnen. Mastzellen sind Zellen des Immunsystems, die bei einer
Gefahr Histamin ausschütten. Kalzium bestimmt, wie hoch der Schwellenwert der Mastzellen
liegt, ab dem sie Histamin ausschütten. Je mehr Kalzium, umso höher der Schwellenwert.
Hier kann man auch einen Zusammenhang mit Vitamin D vermuten, welches ja den
Kalziumstoffwechsel im Körper steuert. Wenn Sie also eine Nahrungsergänzung mit Kalzium
einnehmen sollten, dann kann diese im Akutfall dafür sorgen, eine Histaminose zu bremsen.
Etwas anders sieht es allerdings aus, wenn Sie ein anorganisches, d.h. ein mineralisches
Kalziumpräparat zur Vorbeugung gegen Osteoporose einnehmen möchten…
Denn in diesem Punkt befindet sich die Medizin gründlich, und ich meine wirklich
gründlich auf dem Holzweg!
Ein mineralisches, anorganisches Kalzium kommt kaum in den Knochen an, oder anders
formuliert: zu einem erschreckend geringen Anteil. Das hat zwei Gründe: erstens, im Darm
wird rein mineralisches Kalzium wesentlich schlechter aufgenommen als organisch
gebundenes Calcium. Zweitens: der ausgewogene Mineralstoffverbund. Kalzium kommt nur
dann wirklich da an, wo es soll, wenn es in einem ausgewogenen Verhältnis mit Magnesium
steht und außerdem ausreichend Vitamin D zum „Management“ des Kalziumstoffwechsels
vorhanden ist. Es ist daher immer besser, Calcium in organischer Form zu verzehren. Dabei
müssen es nicht einmal die viel zitierten Milchprodukte sein, die im Gegenteil eher noch mehr
Probleme aufwerfen. Auch aus pflanzlichen Nahrungsmitteln, wie etwa Fenchel oder
ausreichenden Mengen grünen Blattgemüses, kann reichlich organisches, bioverfügbares
Calcium aufgenommen werden.
Aber warum ist die Gefahr nun so hoch, einen Kalziummangel zu erleiden? Das liegt an
der Darmflora, insbesondere an einem besonderen Darmbakterium, das im Übrigen sehr
wählerisch ist. Dieses Darmbakterium löst Calcium in Ionenform aus seinem Salz-Verbund
und sorgt dafür, dass es tatsächlich im Knochen gespeichert wird. Ist der Darm allerdings
Antibiotika-belastet - und das ist weit häufiger der Fall, als man annehmen sollte (man denke
nur an den Genuss von tierischen Nahrungsmitteln aus konventioneller Aufzucht) - dann
glänzt dieses Bakterium durch Abwesenheit. Erfahrungsgemäß dauert es nach einer
Antibiotika-Belastung je nach Regenerationsfähigkeit der Darmflora zwischen anderthalb und
fünf Jahren, bis ich diese Art von Bakterien (die so genannten Oxalobacter) wieder im Darm
ansiedeln. Es sei denn natürlich, Sie helfen auf biologisch-naturheilkundlichen Weg nach, die
Antibiotika aus ihrer Leber und Ihrem Darm zu entfernen. Das ist übrigens auch so etwas, was
mit Nahrungsergänzungsmitteln nicht funktioniert!
Auch andere chemische Substanzen, wie beispielsweise Rückstände von Pestiziden oder
allgemein Pflanzenschutzmitteln können diese Bakterien aus der Darmflora vertreiben, und so
überhaupt nicht nur die Nährstoffaufnahme von Calcium, sondern aller möglicher
Spurenelemente und andere Nährstoffe behindern.
Auch bei Magnesium kommt es öfter als gedacht zu Mangelerscheinungen!
Bei einer landläufig gesunden Ernährung, so sollte man meinen, ist ein
Magnesiummangel quasi ausgeschlossen. Da Magnesium ein äußerst wichtiges Mineral ist
und im Übrigen an über 300 organischen, biochemischen Reaktionen beteiligt, merkt man den
Mangel daran recht schnell an Symptomen, die allerdings subtil, sehr allgemein und zudem
schlecht einzuordnen sind. Dabei sind es nicht nur die viel zitierten Krämpfe, die sich gerne in
der Wadenmuskulatur einstellen. Müdigkeit und Abgeschlagenheit, depressive
Verstimmungen,
diffuse,
nicht
genau
definierbare
Gelenkbeschwerden
und
Muskelschmerzen, Heißhunger auf Süßes, Ein- und Durchschlafstörungen, sogar
Beschwerden einer Fibromyalgie (so genanntes „Muskelrheuma“, was nicht ganz korrekt ist),
Störungen in der Konzentrationsfähigkeit, schlechtes Immunsystem und viele andere
Allgemeinsymptome können tatsächlich die Folgen eines nicht entdeckten
Magnesiummangels sein.
Jetzt findet sich Magnesium vor allen Dingen pflanzlichen Nahrungsmitteln: etwa in
Kürbis- und Sonnenblumenkernen, Weizenkeimen, Hirse und Mandeln, Naturreis,
Kichererbsen und Haferflocken und natürlich in diversen Gemüsesorten, Salaten und
Früchten. Arbeitet hier die Verdauung nicht optimal, werden viele dieser Nahrungsmittel
nicht richtig zerlegt und das Magnesium wird nicht aufgeschlossen unter den menschlichen
Stoffwechsel integriert.
Bei einer Fibromyalgie stellen sich meiner Beobachtung nach auch noch oft
Nahrungsmittelunverträglichkeiten zusätzlich ein, etwa auf Fructose. Dadurch fallen
zusätzlich viele Nahrungsmittel, die Magnesium enthalten, bei der Nahrungsauswahl durch.
Noch brisanter wird die Situation, wenn jemand entweder Sport betreibt oder sauniert.
Gerade beim Passiv-schwitzen verliert der Körper sehr viel Magnesium, neben anderen
Mineralsalzen.
Ich habe auch bei Magnesium die Erfahrung gemacht - und zwar unter anderem durch
einige Selbstversuche - dass der Körper „mineralisches“ und „organisches“ Magnesium
unterschiedlich nutzt. Organische Magnesiumverbindungen wären beispielsweise
Magnesiumcitrat und –orotat. Eine mineralische Magnesiumverbindung - mit der ich im
Übrigen sehr gute Erfahrungen gesammelt habe – ist Magnesiumchlorid.
Während organische Magnesiumverbindungen in den Körper aufgenommen werden und
dort wichtige Stoffwechselfunktionen erfüllen, leistet beispielsweise Magnesiumchlorid
meiner Erfahrung nach sehr gute Dienste bei tiefgreifender Entschlackung. Mit der täglichen
Einnahme einer dreiprozentigen Lösung dieses Mineralsalzes (etwa ein Schnapsglas voll)
können Sie beispielsweise Ihre Gefäß-, aber auch Gelenkgesundheit verbessern. (Siehe hierzu
auch: letztes Kapitel, „ohne die nie!“).
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass aufgrund verschiedener Umstände, die nicht
ausschließlich mit der Zufuhr von außen zusammenhängen, ein Mineralstoffmangel in der
Normalbevölkerung sogar wahrscheinlicher ist als ein Vitaminmangel, vor allem dann, wenn
man den Querschnitt aller Vitamine bzw. Mineralstoffe betrachtet und nicht einzelne,
besonders problematische Vitamine „herausfischt“ (wie beispielsweise Vitamin D).
Die Ausnahme ist übrigens Phosphor. Da haben wir heutzutage eher einen Überschuss als
einen Mangel. Wir werden aus allen Richtungen mit Phosphorverbindungen, den so
genannten Phosphaten bombardiert. Ob in Schmelzkäse oder Limonade: Phosphor bzw.
Phosphat ist heute so ziemlich in allem Drin, was an Lebensmitteln „konfektioniert“, d.h.
gegenüber dem Urzustand verarbeitet wurde.
Aber woran mangelt es dem Homo civilisensis wirklich? Werfen Sie dazu einen Blick in
die folgenden Kapitel…
Woran haben wir wirklich Mängel?
Sollten Sie unter normalen Umständen leben, keinen außergewöhnlichen körperlichen
oder mentalen Belastungen ausgesetzt sein, sich insgesamt wohl und gesund fühlen (was
kleinere, harmlose bzw. akute Erkrankungen nicht ausschließt), nicht an Müdigkeit oder
Erschöpfung leiden und sollten Sie sich dazu noch gesund und ausgewogen ernähren - und
zwar so, dass Sie sich wohl fühlen - können Sie einen Mangel an Vitaminen und
Mineralstoffen mit ziemlicher Sicherheit ausschließen.
Dass es andere Gründe gibt, eventuell eine Nahrungsergänzung zu nehmen, darauf werde
ich etwas weiter unten noch eingehen. Aber bleiben wir mal dabei: sofern alles wie eben
besprochen „rund läuft“, ist ein Mangel an Vitaminen bzw. Mineralstoffen relativ bis sehr
unwahrscheinlich - und sollte nicht der Grund sein, zusätzlich zu einer gesunden Ernährung
noch ein Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
Von dem abgesehen gibt es allerdings Nährstoffe, an denen wir in unserer heutigen,
modernen Zeit wirklich Mängel haben. Das Fatale daran: auch diese Mängel bemerkt man
lange Zeit nicht, und wenn, dann an sehr unspezifischen Allgemeinsymptomen, die ganz
sicher keinen Rückschluss auf einen bestimmten Nährstoffmangel zulassen, wie
beispielsweise Selen oder eine bestimmte Aminosäure. Erst nach Jahren, wenn aus
unbestimmten Symptomen handfeste organische Krankheiten geworden sind, therapiert man
hier und dort mit hohen Dosierungen von Nährstoffen, die gegen einen zu Grunde liegenden
Mangel angehen. Meist jedoch therapiert man am eigentlichen Problem vorbei.
Spurenelemente
Spurenelemente sind Elemente, die, wie der Name schon sagt, im menschlichen Körper
nur in Spuren vorkommen und auch nur in Spuren benötigt werden. Und darin liegt in unserer
modernen Zeit genau das Problem: Sie können nämlich davon ausgehen - je seltener ein
Element ist, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass es aus Produkten aus konventionellem
Landbau bzw. konventioneller Tierzucht verschwindet. Heißt im Klartext: bei industriellkommerzialisierter Landwirtschaft und Viehzucht bleiben Vitamine und Mineralstoffe
weitestgehend erhalten (ob der, der sie dann letzten Endes verzehrt, sie auch voll nutzen kann,
steht auf einem völlig anderen Blatt), wohingegen der Gehalt an Spurenelementen,
sekundären Pflanzenstoffen und lebenswichtigen Enzymen immer mehr abnimmt - und viele
Spurenelemente, deren Wichtigkeit für den menschlichen Stoffwechsel noch nicht endgültig
geklärt ist, komplett verschwinden.
Sie sind wahrscheinlich bereits über die Wichtigkeit von Elementen wie Zink oder Selen
informiert. Aber können Sie Elemente wie Zinn, Bor, Chrom, Vanadium, Molybdän, Platin
oder Kupfer in Zusammenhang mit den menschlichen Stoffwechsel bringen?
Tatsache ist, so lächerlich es auch bei den gewaltigen Fortschritten der Wissenschaft
klingen mag: bei den obigen Elementen war man sich bis vor kurzem noch nicht sicher, ob sie
überhaupt im Stoffwechsel irgendeine Funktion erfüllen. Nehmen wir als Beispiel Zinn.
Dieses Element gilt eigentlich als giftig, wird aber in mikroskopisch kleinen Mengen
gebraucht, um die Synthese der Magensäure in Gang zu setzen. Molybdän ist ebenfalls nur in
verschwindend geringen Spuren im Körper vorhanden, aber ganz ohne kommt die
Entgiftungstätigkeit des Stoffwechsels quasi zum Erliegen. Und Chrom? Es wird benötigt, um
die Rezeptoren für Insulin zu aktivieren, und damit um den Blutzuckerhaushalt zu
kontrollieren. Diese genannten Dinge sind erst seit wenigen Jahren so richtig bekannt.
Pflanzen im konventionellen Landbau werden üblicherweise mit Mineralstoffdüngern,
die auch Nitrate und Phosphate enthalten gedüngt. Diese Pflanzen enthalten daher
dementsprechend
auch
reichlich
Makromineralien,
sowie
Stickstoffund
Phosphorverbindungen. Diese Pflanzen werden natürlich auch in der Viehmast verwendet.
Die Exkremente des Viehs werden wiederum als Düngung eingesetzt. Ich denke sie sehen
worauf es hinausläuft: die Nährmittelkette reichert Makromineralien, Stickstoff und Phosphat
an und verarmt zusehends an seltenen Spurenelementen. Ein bekannter naturheilkundlich
arbeitender Arzt soll sinngemäß einmal geäußert haben, dass man, wenn man Nahrungsmittel
mit allen Spurenelementen, die die menschliche Körperchemie benötigt, haben möchte, zur
Wildsammlung übergehen sollte - und sich dabei möglichst weit weg von
landwirtschaftlichen Nutzflächen und menschlichen Ansiedlungen bewegen sollte.
Hier einmal eine kleine Liste von Spurenelementen, die Sie wahrscheinlich von sich aus
nie mit dem menschlichen Körper und seinem Stoffwechsel in Zusammenhang gebracht
hätten:
Element
Chrom
Lithium
Vanadium
Bor
Zinn
Molybdän
Kobalt
Funktion im menschlichen Körper
Aktiviert die Rezeptoren für Insulin, sorgt dafür, dass der HDL-Spiegel („
gutes Cholesterin“) gegenüber dem LDL-Spiegel („schlechtes
Cholesterin“) ansteigt, sorgt für die optimale Aufnahme von Aminosäuren
in die Muskulatur.
Aktiviert Funktionen des Nervenstoffwechsels, wirkt harmonisierend bei
manischen Depressionen und depressiven Verstimmungen, ist wichtig zur
Aktivierung und Ausscheidung von harnsauren Salzen (Gicht!).
Harmonisiert den Blutzucker, sorgt für die optimale Mineralisierung von
Knochen und Zähnen, senkt den Cholesterinspiegel, wirkt antioxidativ und
hat wichtige Funktionen im Eisenstoffwechsel.
Ist beteiligt an der Zellreparatur, kann den Abbau von Hyaluronsäure
hemmen, steigert die Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und
motorische Intelligenz. Vermutlich ist dieses Spurenelement auch in den
Aufbau von Steroidhormonen eingebunden.
Ist vermutlich an der Synthese von Eiweißbausteinen und an der Bildung
von Magensäure und Verdauungsenzymen beteiligt.
Ist am Abbau von Harnsäure sowie an verschiedenen Entgiftungs-und
Redoxprozessen im Körper beteiligt.
Ist an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt und hat vermutlich
Funktionen für den Stoffwechsel der Schilddrüse.
Man ist sich mittlerweile ziemlich sicher, dass rund 70 oder 80 Spurenelemente im
menschlichen Körper vorkommen und dass die meisten davon essenzielle, also dringend
notwendige Funktionen haben - auch wenn sie nur im Mikrogrammbereich im Körper
vorhanden sind. Der Gehalt vieler dieser Spurenelemente in unseren Nahrungsmitteln hängt
stark von der Beschaffenheit der Böden ab. Daher kann man ziemlich sicher davon ausgehen,
dass an verschiedenen Spurenelementen Mangelerscheinungen bestehen, was besonders dann
gilt, wenn jemand oder unspezifischen Symptomen zu leiden hat, die ärztlicherseits nicht
abgeklärt werden können.
Nahrungsergänzungsmittel im Sinne von „Pillen“, die sämtliche Spurenelemente des
menschlichen Körpers in der richtigen Menge liefern können, sind mir nicht bekannt. Doch
gibt es einige Möglichkeiten, den Bedarf an Spurenelementen mit großer Sicherheit
vollständig zu decken, vor allen Dingen dann, wenn man diese 3 Methoden miteinander
kombiniert:
1. Pflanzenpresssäfte aus Wildpflanzen
Sollten Sie auf dem Land wohnen und zumindest in Reichweite einer Gegend leben, die
ein wenig abgelegen ist von konventionell bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen
(Wald oder insbesondere auch Naturschutzgebiet), dann können Sie in diesen Gebieten
essbare Wildpflanzen sammeln und mithilfe einer Presse (mechanische Pressen, die hierfür
geeignet sind, gibt es im Bereich von ca. 150 €) Pflanzenpresssäfte herstellen. Diese haben ein
außerordentlich reiches Gemisch an Spurenelementen, verschiedenen Enzymen und sogar
Aminosäuren, welche mit Sicherheit den Bedarf decken und darüber hinaus eine stark
entgiftende Wirkung haben.
Tipp: wenn Sie dieses Verfahren anwenden wollen, achten Sie darauf, dass Sie ein
Gemisch aus verschiedenen Wildpflanzen sammeln oder die Wildpflanzen immer wieder
wechseln, damit sie ihren Körper nicht zu einseitig mit Alkaloiden (das sind sekundäre
Pflanzenstoffe, die ab einer bestimmten Konzentration eine Giftwirkung haben können)
belasten. Natürlich sollten Sie die Pflanzen, die Sie verwenden, auch kennen!
2. „Vielseitige“ Kräuterteemischungen
Wenn Sie es sich etwas einfacher machen wollen, können Sie zur Deckung ihres Bedarfs
an Spurenelementen auch auf Kräuterteemischungen zurückgreifen, die eine reiche Auswahl
an biologisch gezogenen oder in Wildsammlung gesammelten Kräutern enthält. Der Nachteil
dieser Kräuterteemischungen gegenüber Pflanzenpresssäften ist der, dass sie zwar
Spurenelemente, aber keine Enzyme und Aminosäuren enthalten und ihre entgiftende
Wirkung deswegen nicht so stark ist.
Tipp: ich empfehle die kombinierte Anwendung von Kräutertees einer solchen Mischung
mit wilder Braunhirse (ohne Kleie!) und eventuell noch Gelee Royale. Damit haben Sie eine
hochwertige Kombination aus Spurenelementen, Sekundärstoffen und Aminosäuren, die im
Übrigen auch ihr Immunsystem stärkt!
3. Hochwertiges Salz
Das übliche Kochsalz, das Sie im Supermarkt erstehen können, können Sie vergessen.
Hochwertige Salze, die sie im Gegensatz dazu mit einem reichen Angebot an
Spurenelementen versorgen, sind Kristallsalz, Quellsalz sowie hochwertiges Meersalz. Eine
Liste von Spurenelementen, die solche hochwertigen Salze enthalten können, finden Sie hier:
http://www.salz-kontor.de/spurenelemente-mineralien-meersalz.php
In Absprache mit einem Therapeuten kann eventuell eine so genannte Sole-Trinkkur für
Sie interessant sein. Hierzu sollten Sie morgens nüchtern einen gestrichenen Teelöffel
hochwertiges Meer- oder Kristallsalz auf ein großes Glas Wasser mit ungefähr
Körpertemperatur geben. Es sollte keine Entzündung längs des Verdauungstraktes vorhanden
sein, aber falls Sie an einer Verstopfung durch Gärungs- oder Fäulnisdyspepsie zu leiden
haben, kann eine Sole-Trinkkur Abhilfe schaffen.
Enzyme
Enzyme sind so etwas wie der Motor des Lebens. Sie sind an jedem Stoffwechselprozess
in irgend einer Weise beteiligt. Wie bereits erwähnt, werden sie von seriösen
Ernährungswissenschaftlern als bedeutender eingestuft als die Vitamine. Enzyme waren lange
Zeit ein fester Bestandteil in der medizinischen Therapie, beispielsweise in den zwanziger
Jahren des letzten Jahrhunderts bei der Krebstherapie, bevor die Vorläufer der heutigen
Chemotherapie aufkamen. Noch heute spielen Enzyme eine wichtige Rolle bei der Therapie
von Gelenkbeschwerden, sowohl entzündlicher als auch degenerativer Natur. Auch andere
entzündliche Erkrankungen werden mit hohen Dosierungen an Enzymen behandelt, wenn
auch teilweise mit höchst unterschiedlichen Ergebnissen.
Was nicht allzu bekannt ist: Enzyme sind eine hervorragende Akutwaffe bei Infektionen
der Atemwege, von der simplen Erkältung bis zur Hals-, Rachen- und Mandelentzündung. Sie
sind hier deutlich wirksamer als Vitamin C.
Bei der Verdauung von Speisen geht ohne die Enzyme nichts. Insbesondere die
Bauchspeicheldrüse stellt Enzyme zur Verdauung von Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten
zur Verfügung.
Und damit kommen wir direkt zum ersten Mangel. Da ich bereits Hunderte von Patienten
mit Verdauungsstörungen in meiner Praxis behandelt habe, von einer simplen Verstopfung bis
hin zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und sogar Darmkrebs, fällt besonders eine
Verbindung von Immunschwäche, Verdauungsschwäche und Enzymschwäche ins Auge.
Menschen mit einer Obstipation (Verstopfung) und Personen, die Fäulniserscheinungen im
Darm erkennen lassen - erkennbar übrigens an dem stechenden, fauligen Geruch der Stühle
wie Stinkbomben - leiden zu über 90 % an einer Enzymschwäche sowie an einem Fehlen von
Magensäure. Ein vernünftiger Enzymhaushalt des Körpers steht und fällt zu 70 % mit unserer
Ernährung.
Naturnah, unbehandelt und roh, sowie nicht weiter verarbeitet - in solchen
Nahrungsmitteln stecken Enzyme; alles was erhitzt wurde hingegen enthält keine Enzyme
mehr, denn diese werden bei 43°C inaktiv (was im Übrigen auch der Grund ist, warum länger
dauerndes Fieber über 42-43 °C den sicheren Tod eines Menschen markiert).
Bedeutet im Klartext: der Enzymhaushalt kann nur bei Personen in Ordnung sein, die
zumindest einen Teil ihrer Nahrung roh und natürlich möglichst unverarbeitet verzehren.
Gerade das ist aber vielen modernen Zivilisationsmenschen mit ihren ausgeprägten
Verdauungsschwächen nicht mehr möglich - und ein Teufelskreis beginnt.
Enzyme stecken in rohen Nahrungsmitteln, die säuerlich, scharf oder bitter schmecken.
Falls ihre direkte Erfahrung mit Enzymen bisher beschränkt sein sollte, empfehle ich Ihnen
einmal das Ananas-Experiment: wenn Sie eine Weile Ananasstückchen verzehren, werden Sie
irgendwann feststellen, dass ihre Zunge und ihr Gaumen gereizt und sensibel werden und
später anfangen zu brennen. Keine Angst damit - das Brennen lässt nach einigen Stunden
auch schon wieder nach, und Spätschäden sind ausgeschlossen. Sie sollten natürlich eine
Ananas aus biologischem Anbau nehmen!
Um Enzyme in Ihrem Körper aufzubauen, die auch Stoffwechselvorgänge außerhalb
ihres Verdauungstrakt des Regeln und koordinieren, brauchen Sie Spurenelemente. Und mit
denen sieht es, wie sie bereits im letzten Unterkapitel erfahren mussten, mit unserer modernen
Ernährung relativ traurig aus. Wenn Sie also Nahrungsergänzungen einnehmen wollen, sind
Enzyme ein heißer Kandidat mit einer großen Bandbreite an positiven Wirkungen auf den
Organismus. Bevor Sie allerdings zu einer Pille greifen, möchte ich Ihnen noch einmal kurz
acht enzymreiche Nahrungsmittel vorstellen (und Gründe, die für und gegen einen
regelmäßigen Verzehr sprechen):
Nahrungsmittel
Ananas
Papaya
Sprossen
Endiviensalat
Kombucha
Grapefruit
Obstessig
Sauerkraut
Was spricht für den Verzehr…
…Und was dagegen?
Das Aroma, der Nährstoffmix, die Bei tropischen Früchten allgemein:
Verdauungshilfe,
die
immun- Pflanzenschutzmittel und mögliche
stärkende Wirkung
Allergien / Unverträglichkeiten. Hoher
Fruchtzuckergehalt
Überraschend starke Hilfe gegen z.B. s.o.
Arteriosklerose
und
allgemein
degenerative Krankheiten
Der Vitalstoff-Spurenelemente-Mix
So ziemlich nichts.
Zusätzlich zu Enzymen noch So ziemlich nichts.
Bitterstoffe
Kann
man
selbst
herstellen, Zucker!
schmeckt, hilft der Verdauung
Ist außerdem noch eine Vitamin-C- Erstaunlich hoher Fruchtzuckergehalt,
Bombe
nicht jeder verträgt sie
Macht müde Blattsalate munter…
…aber nur in homöopathischen Dosen!
Kann man selbst herstellen…
…rohes Sauerkraut ist „durchschlagend“
und außerdem keine allzu gute Idee bei
Schilddrüsenproblemen…
Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie bei einer geschwächten Verdauung mit Vorsicht zu
genießen sind!
Weswegen ich auch die Nahrungsergänzung mit Enzymen empfehle, oder zumindest
empfehle, den Enzymhaushalt anzuregen, falls eine Verdauungsschwäche ohne entzündliche
Komponente vorliegt. Ist eine Entzündung mit dem Spiel, muss der Einsatz von Enzymen
oder enzymanregenden Substanzen von Fall zu Fall individuell eruiert werden.
Mit dem hohen Alter und bei degenerativen Erkrankungen werden Enzyme immer
wichtiger…
Ich möchte Ihnen ein wenig aus meiner eigenen Praxiserfahrung erzählen: da wir uns in
einem Zeitalter befinden, in dem immer mehr junge Menschen an so genannten
„Autoimmunerkrankungen“ oder immunologischen Entgleisungen erkranken, stellt sich auch
hier die Frage nach dem Stellenwert der Enzyme. Hier gibt es zwei Vorgehensweisen, d.h.
eigentlich drei: die erste - einfach Enzyme als Nahrungsergänzungsmittel zu geben. Er zielt
allerdings nur bei ca. einem Drittel aller Fälle positive Effekte. Die zweite Möglichkeit: das
Enzymsystem anzuregen… Und diese Möglichkeit untergliedert sich wiederum in die
Anregung des Systems der Verdauungsenzyme und die des Systems der Enzyme, die im
Zellstoffwechsel schalten und walten. Diese beiden Dinge haben allerdings nicht mehr sehr
viel mit der simplen Einnahme einer Nahrungsergänzung zu tun, und um diese Dinge zu
bewerkstelligen, ist eine Behandlung durch einen Naturheilkundearzt oder einen Heilpraktiker
unumgänglich.
Bei den so genannten klassischen Alterskrankheiten hingegen, die ja auch als
degenerative Erkrankungen bezeichnet werden, kann nahezu jeder Betroffene von einer
Einnahme von Enzymen mittel-und langfristig profitieren - und zwar meiner Erfahrung nach
etwa 90 % aller Betroffenen. Weswegen Enzyme als Nahrungsergänzung bei mir auch einen
Favoritenstatus erhalten…siehe hierzu auch das letzte Kapitel.
Pflanzliche Sekundärstoffe
Jetzt kommen wir zu einem weiten Feld, dass zum Beispiel in englischsprachigen
Ländern wesentlich stärker beackert wurde als das bisher hier der Fall ist, und wenn ich so
manche Veröffentlichung lese, habe ich ein wenig den Eindruck, dass gerade Deutschland in
diesem Kapitel besonders weit hinterher hinkt. Sekundäre Pflanzenstoffe haben eine geradezu
unüberschaubare Wirkungsvielfalt auf den menschlichen Organismus. Ihr Fehlen ist meinem
Erachten nach einer der Gründe, warum sich psychosomatische Erkrankungen wie
Depressionen, depressive Verstimmung und Burn-Out Syndrom, aber auch Erkrankungen, die
auf hormonelle Fehlreaktionen zurückzuführen sind und nicht zuletzt Krebserkrankungen
immer weiter ausbreiten. Denn an diesen Stoffen besteht in unserer täglichen Ernährung ein
echter Mangel.
Zunächst einmal: was sind Sekundärstoffe, und wie kommt es zu ihrer Ausbildung?
Sekundäre Pflanzenstoffe sind Stoffe, die von Pflanzen zu bestimmten Zwecken ausgebildet
werden… meist als Fraßschutz, zur Ausschaltung von Konkurrenz oder als Wirkstoffe, die
der Erhaltung und Verbreitung der Art dienen. Sie sehen, worauf es hinausläuft? Richtig: bei
Kulturpflanzen sind diese Eigenschaften mehr oder weniger überflüssig geworden.
Zu den klassischen sekundären Pflanzenstoffen gehören die Bitterstoffe. Vor einigen
Jahren wurde bei einer Untersuchung erstmalig ein unmittelbarer Bezug zwischen dem Gehalt
an Bitterstoffen in pflanzlichen Nahrungsmitteln und dem hormonellen Mechanismus von
Hunger, Appetit und Sättigung erkannt. Das interessante daran: das Sättigungsgefühl kann
biologisch sinnvoll nur dann einsetzen, wenn die verzehrten Nahrungsmittel einen gewissen
Gehalt an Bitterstoffen aufweisen. Das ist aber bei den modernen Kulturzüchtungen meist
nicht der Fall, da Bitterstoffe die ursprüngliche Aufgabe haben, die Pflanze vor dem Verzehr
durch Fressfeinde zu schützen.
Wenn Sie auch nur einmal den Unterschied zwischen einer Karotten aus Wild-oder auch
nur biologischem Anbau sowie einer aus konventionellem Anbau geschmeckt haben, wissen
Sie sicher, wovon ich rede.
Die Bitterstoffe zählen zu den so genannten Alkaloiden, und wie dieser Name bereits
andeutet, hat das ganze irgendwie etwas mit „alkalisch“ bzw. „basisch“ zu tun, d.h. es handelt
sich um organische Verbindungen, die den Säure-Base-Haushalt beeinflussen können. Im
Klartext: diese Stoffe können dem, was weite Kreise in der Naturheilkunde etwas unglücklich
als „Übersäuerung“ beschreiben, entgegenwirken. Da es in der Naturheilkunde Hypothesen
gibt, dass eine Entgleisung des Säure-Base-Haushalts den natürlichen Sättigungsmechanismus
ebenfalls außer Kraft setzen kann, sind die Ergebnisse der obigen Studie eine logische
Konsequenz und werfen die Frage auf: lässt sich mit diesen Erkenntnissen etwas gegen die
Epidemie der Fettleibigkeit tun?
Tatsächlich lassen sich mit Bitterstoffen wie überhaupt mit vielen anderen sekundären
Pflanzenstoffen die verschiedensten Zustände beeinflussen, und zwar auch solche, die
langfristig durchaus zu chronischen Erkrankungen und allgemein zu Zivilisationskrankheiten
führen. Und zwar bedeutend stärker, als es Vitamine jemals könnten!
In den englischsprachigen Nationen, und insbesondere in den USA, auch Kanada, ist das
Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln, die überwiegend auf sekundären Pflanzenstoffen
aufbauen, erheblich größer als in Deutschland. Nach meinen gegenwärtigen Erkenntnissen
scheint das Angebot auch in den Nachbarländern Deutschlands teilweise besser zu sein. Viele
sekundäre Pflanzenstoffe mit hormonähnlicher Wirkung müssen importiert werden. Aber
gehen wir der Reihe nach vor:
Eine konventionelle, d.h. medizinische Lösung für Krebserkrankungen ist nach wie vor
nicht in Sicht - auch wenn die Behandlungsmethoden immer zielgerichteter und gleichzeitig
schonender werden. Da liegt es nahe, sich der Anleihen der Naturheilkunde zu bedienen.
Neben den Enzymen sind es vor allen Dingen sekundäre Pflanzenstoffe, die krebshemmend
wirken. Als spezielles Beispiel möchte ich an dieser Stelle die so genannten Salvestrole
anführen. Salvestrole sind Substanzen, die hemmend auf ein überschießendes Zellwachstum
wirken. Seit ungefähr fünf Jahren haben sie sich in der Naturheilkunde zu wirksamen
Eindämmung des unkontrollierten Zellwachstums bei Krebs durchgesetzt.
Wenn es um einen natürlichen Weg zur Behandlung von chronischen Krankheiten geht,
ist eine intelligent zusammengestellte Kombination von sekundären Pflanzenstoffen,
Enzymen und weiteren Mikronährstoffen die eine Seite der Medaille, eine effektive
Entgiftung
des
Organismus
die
andere,
wobei
gut
zusammengestellte
Nahrungsergänzungsmittel den Entgiftungsprozess zwar unterstützen, aber nicht alleine
vollständig selbst durchführen können. Das muss jedem klar sein, der sich mit
orthomolekularer Medizin bzw. Nahrungsergänzungsmitteln und ihren therapeutischen
Möglichkeiten beschäftigt.
Mittlerweile sind wir viel, viel weiter als bei profanen Vitaminpillen!
Wer heute noch der Auffassung ist, Multivitaminpräparate bzw. Kombinationen mit
mehreren Vitaminen seien das Nonplusultra, was die orthomolekulare Medizin als Teilbereich
der Naturheilkunde oder Alternativmedizin zu bieten hat, der ist auf dem Holzweg. In der
Zwischenzeit existieren, wenn man etwas näher nachforscht, so ausgeklügelte Konzepte, die
sekundäre Pflanzenstoffe mit Enzymen, Vitaminen und Spurenelementen kombinieren, dass
man nur staunen kann, dass einem ein naturheilkundlich arbeitender Arzt nicht solche
Nahrungsergänzungsmittel verordnet. Wie so etwas aussehen kann, davon möchte ich Ihnen
anhand eines Beispiels ein kleines Bild machen:
Präparat XY, zur Steigerung der Vitalität, des allgemeinen Wohlbefindens und der
sexuellen Aktivität, wirksam auch gegen depressive Verstimmung und Burn-Out:
Zugehörigkeit
Beabsichtigte Wirkung
Maca
Inhaltsstoff
Sekundärer Pflanzenstoff
Sibirischer Ginseng
Pflanzenextrakt
Tribulus
Sekundärer Pflanzenstoff
Sabal Palmetto
Pflanzenextrakt
Zink
Spurenelement
Bor
L-Arginin
Spurenelement
Aminosäure
Niacin
Vitamin
Bioperine
Gelee Royale
Sekundärer Pflanzenstoff
Tierprodukt
Steigert die Vitalität, das Wohlbefinden und
die sexuelle Potenz, regt die Bildung
männlicher Hormone bei Mangel an.
Steigert Ausdauer, Energie und
Konzentrationsvermögen, stärkt die
Nebennierenfunktion.
Regt bei Mangel die Bildung von
Testosteron im Körper an.
Optimiert die Funktion der Prostata, regt die
Hormonbildung in den Hoden an.
Ist wichtiger und elementarer Bestandteil
von Testosteron, weiteren Hormonen und
Enzymen.
Optimiert den Eiweißstoffwechsel.
Optimiert den Energiestoffwechsel der
Zelle.
Ist wichtig für die Regeneration und
optimale Funktion von Muskeln, Nerven
und Erbgut (DNA)
Optimiert die Nährstoffaufnahme.
Wirkt als Antioxidans und ist förderlich für
das Immunsystem.
(einige Inhaltsstoffe eines Präparats eines Nahrungsergänzungsmittel-Herstellers. Quelle: Vitabasix)
Wie Sie anhand dieses kleines Beispiel leicht feststellen können, spielen Vitamine in
neuen Nahrungsergänzungsmitteln eher eine Nebenrolle, der Fokus liegt auf
Pflanzenextrakten und sekundären Pflanzenstoffen. Natürlich haben solche Produkte
individuell auch den Nachteil, dass sie nicht immer gut vertragen werden. Der Bezug in
Deutschland ist schwierig und die rechtliche Situation für zum Beispiel Heilpraktiker, die
solche Präparate verordnen wollen, ist noch schwieriger.
Auch sollte man keine übertriebenen Forderungen und Hoffnungen an solche Präparate
hängen. So ist es zum Beispiel nicht möglich, dass man mit Tribulus oder Maca den Spiegel
an Testosteron so stark anheben kann, dass „echte“ Steroidhormone überflüssig werden.
Präparate wie dieses können einem Mangel entgegenwirken, aber den Spiegel an Hormonen
nicht so stark anheben, dass das Ergebnis im Sport unter Doping laufen würde.
Aber da wir hier nicht an Leistungssport interessiert sind - der ist sowieso nicht gesund konzentrieren wir uns auf die Mangelerscheinungen, und siehe da, hier wird ein Vorteil dieser
Nahrungsergänzungen, die Sekundärstoffe enthalten, deutlich: mit ihrer Hilfe lassen sich
rezeptpflichtige Medikamente einsparen!
Beispiel Allergien:
falls Sie an einer Allergie, etwa einer Pollen- oder Tierhaarallergie leiden sollten, werden
Sie wahrscheinlich in ihrer Leidenszeit auf ein Antihistaminikum zurückgreifen. Falls ihre
Allergie leicht bis mittelstark ausgeprägt sein sollte, können Sie eventuell auf dieses Mittel,
das unter anderem die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt, verzichten, indem sie:
-
Ca. sechs Wochen vor Beginn der Symptome den sekundären Pflanzenstoff Quercetin
einnehmen
ihren Kalziumhaushalt optimieren, etwa durch dunkelgrünes Blattgemüse oder durch
Fenchel
Milchprodukte, Zucker, Getreide und Backwaren, hoch erhitzte Pflanzenöle und
exotische Früchte in Ihrer Ernährung reduzieren bzw. gegebenenfalls streichen
Während des Höhepunkts der Symptome eventuell auf ein gutes, breit gefächertes
Enzympräparat zurückgreifen, welches z.B. Papain und / oder Bromelain enthält
falls Sie allerdings an einer starken Form der Allergie leiden, werden Sie auf diese Weise
dennoch nicht um einen zumindest gelegentlichen Einsatz Ihrer gewohnten, rezeptpflichtigen
Medikamente herumkommen. Dennoch werden sowohl die Symptome milder ausfallen, als
auch ihr Bedarf an diesen Medikamenten.
Beispiel Gelenkbeschwerden:
Gelenk- und Rückenschmerzen zählen zu den Erkrankungen, die das Gesundheitssystem
das meiste Geld kosten. Aber nicht nur das, sie sind auch unangenehm und können einem das
Leben im wahrsten Sinne des Wortes zur Hölle machen.
Mit einer Kombination aus Aminosäuren, sekundären Pflanzenstoffen und Mineralien
werden Sie einen viel geringeren Bedarf an so genannten „nicht-steroidalen Antiphlogistika“
haben bzw. sogar auf diese verzichten können, die ja auch nicht gerade besonders gesund sind
(Ibuprofen, Diclofenac etc.). Das wären zum Beispiel:
-
Alkaloide aus der Teufelskralle
Alkaloide aus dem Beinwell
Enzyme, wie Papain und Bromelain
S-Adenosylmethionin sowie eventuell
Methylsulfonylmethan
Aus eigener Erfahrung weiß ich zu berichten, dass die Alkaloide aus der Teufelskralle so
wirksam sind wie ein leichtes Schmerzmittel, aber auch, dass man sie nicht öfter als etwa 3040 Tage pro Jahr einnehmen sollte. Wer sagt da noch, Naturheilkunde gäbe keine gute
Akutmedizin ab!
Dies waren nur zwei Beispiele, insgesamt können wir aber bei vielen Erkrankungen den
Bedarf an rezeptpflichtigen (und damit meist mit Nebenwirkungen behafteten) Medikamenten
um zwei Drittel, gelegentlich sogar mehr, senken.
Ist der Mangel an sekundären Pflanzenstoffen unser eigentliches GesundheitsProblem?
Ich habe mich das selbst oft und lange gefragt. Eine beliebte These der „Schulmedizin“
ist ja: wir haben heute nur deswegen so viele Alters-und Degenerationskrankheiten, da die
Menschen erst durch die Möglichkeiten der modernen Medizin so alt werden! Dieser
streitbare Satz ist erst rund 20 Jahre alt, sieht aber mittlerweile so alt aus wie manche
Therapien der Medizin im Einsatz gegen chronische Krankheiten.
Das liegt daran, dass die „alten“ Patienten mit den chronischen, degenerativen
Erkrankungen immer jünger werden. Da ich in einem Kurort wohne, dessen Schwerpunkt auf
Rehabilitationsmaßnahmen chronischer, degenerativer Gelenkerkrankungen liegt, und der
nächste Kurort seinen Schwerpunkt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat, kann ich aus der
Beobachtung heraus sagen, dass wir heute bereits Patienten in den 20ern und 30ern mit
Gelenksersatz, sowie Herz-Kreislauf-Patienten und überstandener Schlaganfälle im mittleren
Lebensalter haben. Ein Bekannter von uns erlitt jüngst mit Ende 20 einen leichten
Schlaganfall.
Es stellt sich die Frage nach dem „Warum-Wieso-Weshalb?“. Einen Teil dieser
bedenklichen Entwicklung mag man auf umweltmedizinische Gründe zurückführen, aber es
gibt da noch einen anderen Aspekt. Um einmal beispielhaft auf unseren Bekannten zu
sprechen zu kommen: der hatte mit seinen 29 Lebensjahren bereits erstaunlich viele Tote
Zähne (Wurzelkanalbehandlungen). In der ganzheitlichen „Denke“ stellen aber tote Zähne
potentielle Störfelder im menschlichen Körper da, die eine gewisse Form von Stress
produzieren, den so genannten „nitrosativen Stress“. Jede Form von Stress allerdings wirkt
sich nachteilig auf das Herz-Kreislauf-System aus.
Die Gifte, die von toten Zähnen freigesetzt werden, aktivieren das RAAS – das ReninAngiotensin-Aldosteron-System: Gefäße werden verengt, der Blutfluss gehemmt, der
Blutdruck steigt, Ablagerungen in den Gefäßen werden wesentlich wahrscheinlicher als unter
normalen Umständen. Doch wir wollen das Pferd nicht von hinten aufzuräumen, denn um in
diesem relativ zarten Lebensalter mehrere tote Zähne im Kiefer zu haben, muss bereits vorher
einiges schiefgelaufen sein - und dieses „schiefgelaufen sein“ muss mit der Ernährung
zusammenhängen. Wenn der Mineralstoffhaushalt nicht stimmt, wird das bei der relativ
guten, frischen Verdauung eines jungen Mannes die Frage auf, woran es denn gelegen haben
könnte. Die Antwort: wenn Sekundärstoffe fehlen, kann der Körper die primären Stoffe
(Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate) nicht richtig aufnehmen.
Wahrscheinlich wird sich in einigen Jahren herausstellen, dass das, was wir heute noch so
schön als sekundäre Stoffe bezeichnen, in Wirklichkeit das wichtigste ist und dass Vitamine
und große Mineralstoffe erst an zweiter Stelle stehen.
Günstigstenfalls kann man in gewissen Grenzen über die Zufuhr sekundärer
Pflanzenstoffe (in Verbund mit anderen Mikronährstoffen wie Enzymen und Aminosäuren)
bestimmte Krankheitserscheinungen positiv beeinflussen, wie beispielsweise Erschöpfung,
Depression und Burn-Out-Syndrom. So gibt es zum Beispiel in den USA seit einigen Jahren
einen Trend, sich über die Grenzen von „Low Carb“ und anderen Diäterscheinungen hinaus
„männlich“ zu ernähren - und damit ist nicht gemeint, dass man sich nur noch von Steaks mit
Grillsauce ernähren und schlechte Tischmanieren haben sollte! Nein, es gibt Lebensmittel, die
den männlichen Hormonhaushalt optimieren - wie beispielsweise Sprossen, Brokkoli, grüner
Spargel, Himbeeren, Nüsse, Kokosmilch, Wildbret, Hafer. Der männliche Hormonhaushalt
wird durch den hauptsächlichen Konsum dieser Nahrungsmittel ganz sicher nicht dadurch
optimiert, dass sie bestimmte Vitamine enthalten - sondern die sekundären (Pflanzen)stoffe
und Spurenelemente in ihnen sind das eigentlich entscheidende (der bekannteste Vertreter
dieses Ernährungsstils ist übrigens ein gewisser Herr Ori Hofmekler, Autor des Buchs „the
anti-estrogenic diet“)
Wir stehen zwar noch am Anfang einer faszinierenden Forschung in dieser Disziplin der
Ernährungswissenschaften, aber wir sollten es auch nicht allzu kompliziert machen: der
gelegentliche Verzehr von Wildpflanzen oder wenigstens „Urtypen“ von Gemüse, Salaten,
Obst und eventuell Fleisch aus biologischem Anbau bzw. artgerechter Haltung kann, eine
gesunde Verdauung vorausgesetzt, Defizite in diesem wichtigen Bereich ausgleichen. Und
während wir in punkto Nahrungsergänzungen in diesem Bereich in den letzten Jahren
erstaunliche Fortschritte gemacht haben, gibt es immer noch viel zu lernen!
Aminosäuren
„Sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme - das ist ja noch einzusehen. Aber wieso sollte ein
normaler Zivilisationsmensch ausgerechnet ein Mangel an Aminosäuren haben?“ Die
Antwort auf diese Frage ist zu simpel wie sie erschreckend ist: Unsere Verdauung ist auch
nicht mehr das, was sie einmal war. Und das hat viele Gründe:
Erstens, die Qualität unserer Nahrungsmittel, die reichlich Aminosäuren enthalten. Auch
wenn Vegetarier es nicht gerne hören mögen, das von Natur aus beste Profil an Aminosäuren
enthalten tierische Nahrungsmittel. Aber genau da liegt auch das Problem: denn fast alle
tierischen Nahrungsmittel, die wir heute verzehren, sind in irgendeiner Weise belastet:
zumeist mit Antibiotika oder Hormonen. Die wirken auch noch in unserem Darm, wenn wir
sie selber gar nicht geschluckt haben - und tun der Verdauung insofern nicht gut, als dass sie
die Darmflora empfindlich verändern.
Zweitens, die Qualität unserer übrigen Nahrungsmittel. Wir essen heute so viel
„denaturierte“ Nahrungsmittel, dass unser Verdauungssystem gar keine richtige Arbeit mehr
mit Ihnen hat. Eine Verdauung allerdings, die nicht (in diesem Wortsinne) „arbeitet“, hat
recht bald einen verschlechterten Enzymhaushalt. Und der wird problematisch, wenn es an die
korrekte Aufspaltung von Eiweißen geht.
Eiweiß muss in mehreren Schritten durch die Verdauung zerlegt werden, bevor die
Aminosäuren in ihrer ursprünglichen Form vorliegen, in der sie in den Körperkreislauf und
den Stoffwechsel aufgenommen werden können. Eiweiße werden zunächst in so genannte
Polypeptide aufgespalten, die sich wiederum aus mehreren Aminosäuren zusammensetzen.
Der Darm kann sie in dieser Form nicht aufnehmen und verwerten, vielmehr erkennt das an
den Darm angrenzende lymphatische System diese nicht vollständig verkleinerten
Eiweißbausteine als Fremdkörper und bekämpft sie durch eine immunologische Reaktion.
Daher haben wir zum Beispiel heute so häufig Milcheiweißunverträglichkeit, die oft und
gerne mit Laktoseintoleranz verwechselt wird.
Erst wenn diese Eiweißbausteine, die Polypeptide, wirklich in Ihre Aminosäuren zerlegt
sind, erkennt der Körper sie als Nährstoffe und resorbiert sie ohne Probleme. Wenn wir
allerdings sich eine schwache Verdauung, eine schwache Peristaltik und einen schwachen
Enzymhaushalt Eiweiße nicht vollständig aufspalten können, ist das Dilemma
vorprogrammiert.
Daher können wir in unserer „fleischreichen“ Gesellschaft davon ausgehen, dass die
meisten von uns einen Mangel an bestimmten Aminosäuren haben. Ja, unter diesem Aspekt
ist es sogar wahrscheinlich, dass eine vegetarische Ernährung für den ein-oder anderen unter
dem Aspekt des Eiweißhaushaltes sogar besser ist als eine Ernährung, die Fleisch, Fisch, Eier
oder Milchprodukte enthält (oder alles zusammen).
Während eine Unterversorgung mit sekundären Pflanzenstoffen oder Enzymen
überwiegend auf einen Mangel in unseren modernen Nahrungsmitteln zurückzuführen ist, ist
eine Unterversorgung mit Aminosäuren überwiegend auf Mängel in unserer Verdauung
zurückzuführen. Falls Sie nicht gerade Leistungssportler sein sollten, macht es daher nur unter
Aspekten der klinischen Gesundheitsfürsorge Sinn, Aminosäuren zu ergänzen (beispielsweise
bei schweren Verdauungserkrankungen). Alle anderen, die Probleme mit der Versorgung mit
Aminosäuren haben, sind besser damit beraten, zunächst ihre Verdauung zu optimieren, bevor
sie (vorschnell) zur Nahrungsergänzungen greifen. Woran erkennt man, dass ein Mangel an
Aminosäuren besteht? Hier einige Punkte, auf die sie im Alltag achten müssen:
-
Trotz einer vitaminreichen Ernährung bestehen bestimmte immunologische
Schwächen
es kommt zu unerklärlichen Stimmungsschwankungen, die nicht auf äußeren
Ereignissen beruhen
der Schlaf ist unausgewogen: längere Wachphasen, leichter Schlaf, immer wieder
hochschrecken aus dem Schlaf
es kommt zu Wasseransammlungen bzw. Ödemen im Körper, die sich nicht durch ein
schwaches Herz-Kreislauf-System erklären lassen
Sie können sich nicht lange auf etwas konzentrieren
Sie sind stresssensibel und schnell überfordert (das Burn-Out Syndrom beruht
zumindest zum Teil auf einer mangelhaften Nährstoffaufnahme!)
-
Nach einer Mahlzeit, die Eiweiß enthält, kommt es im Zeitraum zwischen ein und 4
Stunden zu einem aufgetriebenen Bauch und eventuell Blähungen
es kommt zu funktionellen Blutdruckschwankungen und Kreislaufschwächen
die Stuhlgänge haben einen merkwürdigen Geruch
sie benötigen für verschiedenste, akute Zustände immer wieder Medikamente
Sie leiden an Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Sollten wenigstens zwei oder drei dieser Punkte auf Sie zutreffen, dann halten sie inne,
bevor sie ihr nächstes Putenschnitzel verzehren… Es könnte etwas mit ihrer Verdauung nicht
stimmen, ohne dass wirklich Verdauungsprobleme bestehen müssen! Auch wenn Sie nicht an
Durchfällen oder hartnäckiger Verstopfung, oder Sodbrennen oder anderen
Verdauungserscheinungen zu leiden haben, kann die Nährstoffaufnahme über den Darm in
ihren Stoffwechsel beeinträchtigt sein:
-
-
-
-
-
Eventuell reicht ihr Enzymhaushalt nicht aus, größere Mengen Eiweiß und
Kohlenhydrate gleichzeitig zu verdauen. Das legt eine zumindest vorübergehende
Umstellung auf Trennkost nah.
Manche Arten von Eiweiß sind relativ leicht verdaulich, andere sind schwerer
verdaulich. Milchprodukte sind für viele Menschen schwer verdaulich, was zum Teil
dadurch bedingt ist, dass den pasteurisierten Nahrungsmitteln die Enzyme fehlen, die
für die vollständige Verdauung notwendig sind
Allergien können ein Zeichen einer unvollständigen Eiweißverdauung sein. Die
wiederum steht und fällt mit ihrer Magensäure. In letzter Zeit beobachte ich immer
wieder mal, dass das einnehmen von so genannten „Basenpulvern“ (welche die
Magensäure neutralisieren) Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
verstärkt.
Das gleiche gilt auch ohne Einschränkung - ja, sogar noch stärker - für Präparate, die
Sodbrennen verhindern sollen oder bei einem Magengeschwür verordnet werden
(zum Beispiel Protonenpumpenhemmer)
Antibiotika und viele Schmerzmittel beeinträchtigen indirekt die Verdauung
Unter Stress verdaut sich es schlecht. Falls sie unter chronischem Stress leiden, ist
ihre Eiweißverdauung von vornherein beeinträchtigt
Um all diese Dinge zu umgehen, brauchen Sie keine Nahrungsergänzung mit
Aminosäuren oder allgemein mit Eiweiß, sondern Sie müssen nur einige Dinge in Ihrem
Leben umstellen. Die erste und simpelste Maßnahme zur Verbesserung der Eiweißverdauung:
trinken Sie eine halbe Stunde vor und 1 Stunde nach den Mahlzeiten nichts. Diese Maßnahme
allein verbessert Ihre Eiweißverdauung schon um mindestens 30 %. Noch einmal 20-30 %
gewinnen sie hinzu, wenn Sie sich ab sofort vornehmen, gründlicher zu kauen. Dazu gehört
natürlich auch, dass Sie sich Zeit zum Essen lassen…eine halbe Stunde sollte es schon sein.
Wenn diese Maßnahmen immer noch nicht helfen sollten, versuchen Sie es eine Weile
mit Trennkost. Binnen 2-3 Wochen sollte eine deutliche Verbesserung stattfinden. Falls Sie
Medikamente nehmen sollten, vor allen Dingen Herz-Kreislauf-Medikamente,
Protonenpumpenhemmer, Säure neutralisierende Mittel, Antibiotika, Basenmittel,
Chemotherapeutika, Antiallergika, Antihistaminika, Schmerzmittel, sollten Sie mit einem
qualifizierten Therapeuten darüber reden, inwieweit diese Mittel ihre Verdauung
beeinträchtigen könnten. Schwankungen oder Störungen in ihrer Befindlichkeit liefern
wichtige Hinweise darauf, welche Nährstoffe eventuell fehlen. Ein Tipp von mir: falls Sie
Basenpräparate einnehmen sollten, dann halten Sie mindestens 1 ½, besser 2 Stunden Abstand
zu den Mahlzeiten!
Sollte das der Fall sein oder die erstgenannten Maßnahmen nicht helfen, dann sollten Sie
versuchen, mit Enzymen, enzymstimulierenden Präparaten, Probiotika, Bitterstoffen und
Lebertherapeutika ihre Verdauung zu verbessern. Herrschen echte Mangelsymptome oder
klinische Symptome vor, dann sollten Sie eine Nahrungsergänzung vornehmen. In diesem
Falle ist sie auch Erfolg versprechend.
Wichtige Regel für Aminosäuren:
-
Bei gesundheitlichen Einschränkungen des Alltags sollten Sie versuchen, ihre
Verdauung zu verbessern
Erst bei klinischen Symptomen, die ein echtes Krankheitsgefühl erzeugen, sollten sie
ihre Nahrung mit Aminosäuren ergänzen
Leistungssportler mit den entsprechenden Indikationen, chronisch Kranke bzw.
schwer körperlich arbeitende Personen können natürlich ständig Aminosäuren
ergänzen.
Einzelne Aminosäuren sowie deren Vorstufen können gezielt bestimmte Prozesse im
Körper anregen und dämpfen…
Haben Sie schon mal etwas von S-Adenosylmethionin gehört? Ich kenne es selbst erst
seit einigen Jahren, aber diese Vorstufe von Methionin hat einige bemerkenswerte
Eigenschaften, die es geradezu für einen therapeutischen Einsatz qualifizieren. Ich gehe
darauf noch näher im letzten Abschnitt dieses E-Books, „ohne die nie!“, ein.
S-Adenosylmethionin hat nämlich einige handfeste therapeutische Indikationen: es
optimiert den Leberstoffwechsel, hilft bei der Entgiftung, optimiert auf diese Weise indirekt
die Synthese von Hormonen, die stimmungsaufhellend wirken (Serotonin, Melatonin,
Dopamin usw.). Und - auch wenn ich noch nicht genau herausgefunden habe, wie das
funktionieren soll - offensichtlich wirkt diese Vorstufe einer Aminosäure sehr gut gegen
Gelenkschmerzen.
Tryptophan ist die Aminosäure, die als Vorstufe von Serotonin fungiert und deren
Aufbau dient. Personen, die zur Stimmungsaufhellung das Präparat „5-Hydroxy-Tryptophan“
einnehmen, wundern sich gelegentlich darüber, warum Sie Durchfälle bekommen. Die
Erklärung ist relativ simpel: 95 % unseres körpereigenen Serotonins befindet sich im Darm,
und nicht im Gehirn. Auch wenn der Körper in eine „Zusatz-Produktion“ geht, wird sich der
Löwenanteil von Serotonin im Darm finden… Und Serotonin sorgt nicht nur für gute Laune,
sondern es hat auch entscheidende Wirkungen auf den Wasserhaushalt des menschlichen
Darms: Wasser wird aus dem lymphatischen System in den Darm geleitet, sobald Serotonin
aktiv ist…dies führt natürlich zu einer Verdünnung des Stuhlgangs!
Arginin ist eine weitere Aminosäure von „therapeutischer Relevanz“. Es ist allerdings
entgegen dem, was gewisse (meines Erachtens nach nicht ganz seriöse) Kreise der
alternativen Medizin verbreiten, weit von einem Wundermittel entfernt. Wenn Sie an einer
degenerativen Erkrankung leiden, beispielsweise Arteriosklerose oder einer Arthrose, die sich
mittel- bis langfristig als Folge verspannte Muskulatur, falscher Belastung und verminderter
Durchblutung der entsprechenden Gelenksregionen eingestellt hat, kann ihnen diese
Aminosäure auf die Sprünge helfen (wenn das Umfeld und die Ernährung stimmen). Falls Sie
allerdings noch jung sein sollten und eventuell an einer Allergie oder Autoimmunerkrankung
zu leiden haben, sollten Sie von Arginin als Nahrungsergänzung eher die Finger lassen. Denn:
Arginin wird über gewisse Stoffwechselprozesse in Stickstoffmonoxid übergeführt, die das
Steroid-System unterdrücken können: körpereigenes Aldosteron und Cortisol sind dann
weniger wirksam, und immunologische Reaktionen können überschießen!
Patienten, die unter überschießenden immunologischen Reaktionen leiden, sind mit der
Aminosäure Cystein besser bedient. N-Acetylcystein kennen Sie wahrscheinlich alle, es hat
schleimlösende Eigenschaften und kann darüber hinaus auch noch zur Unterstützung der
körpereigenen Entgiftung zum Einsatz kommen. Cystein selbst kann indirekt auf die
Produktion von T-Lymphozyten Einfluss nehmen, bzw. diese auf ein normales Maß
reduzieren. Außerdem beeinflusst es die Verdaubarkeit von Gluten (Getreide-Klebereiweiß)
positiv und wird daher diätetischen Lebensmitteln zugesetzt.
Und dann gibt es ja da das große Thema „Muskelaufbau“ sowie allgemein das Thema
„bessere sportliche und allgemeine Leistungen“. Da gibt es zum Beispiel die Aminosäure
Isoleucin, die dafür sorgt, dass Muskelgewebe aufgebaut wird bzw. dass ein Abbau verhindert
wird.
Tyrosin ist eine Aminosäure, die nicht nur die Muskeln schwellen lässt, sondern auch für
eine verbesserte Gedächtnisleistung, Merk- und Konzentrationsfähigkeit sorgt. Dem
therapeutischen Einsatz von Aminosäuren sind also wenig Grenzen gesetzt, wobei ein guter
Ernährungsratgeber für Krafttraining und Bodybuilding sicherlich hier noch viel mehr ins
Detail zu gehen weiß. Den kann und will ich hier nicht ersetzen, es gibt mehr als genug
Spezialliteratur zu diesem Thema.
Was ist denn das exotisches?
Wer sich ein bisschen mehr in das Thema Nahrungsergänzung ein arbeitet, der wird heute
mit einer Fülle von Sekundärstoffen konfrontiert, die „angeblich“ pharmakologische
Wirkungen haben, die ihrer chemischen Pendants teilweise sogar noch übertreffen sollen.
Besonders findig ist der Markt natürlich - wen wundert‘s? - Wenn es um sexuelle Potenz bzw.
Libido geht.
Sie haben Namen wie Tongkat Ali, Lucuma und Acai… Und sie sollen wahre Wunder
wirken,
jedenfalls
wenn
man
nach
den
Verkäufern
dieser
exotischen
Nahrungsergänzungsmittel geht. Aber generell wäre ich bei exotischen Nahrungsmitteln bzw.
auch Nahrungsergänzungsmitteln zurückhaltend. Viele, etwas weniger ungewöhnliche
Nahrungsergänzungsmittel, sogar Gemüse und Früchte, haben eine vergleichbare positive
Wirkung auf den Organismus, sind aber weniger teuer und vor allen Dingen ist das Risiko,
durch sie eine Allergie zu bekommen, wesentlich geringer.
Nehmen wir doch einmal die Acai-Beere…
Diese Beere sieht der Heidelbeere nicht nur sehr ähnlich, sie ist es auch - und zwar von
Ihrem Nährstoffprofil her. Sollte man gar nicht meinen, wenn man bedenkt, dass die AcaiBeere schon beinahe mit Gold aufgewogen wird. De facto: die Heidelbeere hat - bis auf zwei
exotische sekundäre Pflanzenstoffe, diese ungefähr im Mikrogrammbereich vorliegen ziemlich exakt das gleiche Nährstoffprofil wie die exotische Beere. Und Letztere hat ungefähr
das Dreifache an Fruchtzucker und an Kalorien!
Was ist eigentlich „Tongkat Ali“?
Um dieses ebenso seltene wie seltsame „Wundermittel“ rankt der Mythos des Nummer-1Potenzmittels der Welt, zumindest dann, wenn es nicht chemisch synthetisiert sein soll. Der
Punkt dabei ist: erstens ist Tongkat Ali unglaublich selten, zweitens unglaublich schwer
anzubauen und drittens demzufolge unglaublich teuer. Demzufolge wird das Präparat viertens
von kommerziellen Anbietern mit Kräutern gestreckt. Falls Sie an dieser exotischen
Nahrungsergänzung interessiert sein sollten, greifen Sie zu dem reinen Extrakt - wenn sie es
denn irgendwo finden. Und noch was:
Dem Ursprung nach ist Tongkat Ali eigentlich gar kein Potenzmittel… sondern ein
kraftsteigerndes Mittel. D.h., es zählt zu den besseren natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln
für Bodybuilder, aber eigentlich nur am Rande zu solchen für Casanovas (und solche, die es
werden wollen). Was das angeht, sind Sie mit Tribulus oder Maca (oder beidem) besser
bedient…
Bei Exoten sollten Sie vor allen Dingen eines wissen: der Effekt durch ihre Einnahme ist
in aller Regel nicht so berauschend, wie die Herkunft und vor allen Dingen der Preis
versprechen. Meistens sind Sie mit bekannteren und weniger exotischen
Nahrungsergänzungsmitteln besser bedient.
Oft ist es auch so, dass der Extrakt der ganzen Pflanze nur eine verschwindend geringe
Menge des Wirkstoffes enthält, der wirklich etwas bringt. Das haben z.B. Forschungen an der
Wüstenpflanze Hoodia ergeben, deren „wirksamer“ Stoff, der das Hungergefühl dämpft, P57,
in sehr geringer Konzentration vorkommt. Wenn Sie also ein Nahrungsergänzungsmittel
angeboten bekommen, das „Hoodia-Extrakt“ enthält – vergessen Sie es! Mal ganz abgesehen
davon, dass bei P57 des Öfteren allergische Reaktionen beobachtet wurden…
Eine kleine Liste mit „Exoten“ – und was sie bringen…
Was soll es bringen?
Stimmt das auch?
Irvingia Gabonensis –
afrikanische wilde Mango
Name
Soll bei Gewichtsverlust helfen
und einen positiven Effekt auf
die Blutfettwerte haben.
Mumijo (eine Art Heilerde aus
Zentralasien)
Viele positive Effekte auf den
Darm, das Blutbild und das
Immunsystem
Hoodia Gordonii
Soll das Hungergefühl effizient
dämpfen und so bei der
Gewichtreduktion helfen.
Mucuna pruriens (Juckbohne)
Soll natürlicherweise Dopamin
liefern und somit eine
Alternative zu L-Dopa bei
Parkinson darstellen.
Velvet Antler
Soll durch Übertraining
geschädigte Muskeln reparieren
und einen „anabolen“
(aufbauenden)
Muskelstoffwechsel fördern.
Von Laien als Potenzmittel
missverstanden, soll es
Muskelkraft und –Aufbau
steigern.
Soll organischen
Nervenerkrankungen wie
Alzheimer, Demenz und
Parkinson vorbeugen und vor
Krebs schützen. Anti-Aging.
Mehrere Doppelblindstudien
aus 2005-2006 bestätigen die
Annahme zumindest teilweise,
aber noch bessere Wirkung in
Kombination mit Cissus
quadrangularis.
Einige positive Effekte scheinen
gesichert: auf MagenDarmerkrankungen,
Hämorrhoiden, auf das
Immunsystem, auf das
Zentralnervensystem (soll vor
Alzheimer schützen). Ein
Wundermittel ist es aber nicht.
Im Tierversuch konnte dies
zwar nachvollzogen werden,
aber beim Menschen hat sich
die Behauptung bisher nicht
bestätigt.
Man geht derzeit davon aus,
dass der Körper diese
natürlichen DopaminVerbindungen nicht nutzen
kann, da sie nicht die Blut-HirnSchranke übertreten.
Eine Interaktion mit Hormonen
konnte in wissenschaftlichen
Studien bisher nicht bestätigt
werden.
Eurycoma longifolia (Tongkat
ali)
Carnosin, eine Kombination aus
Alanin und Histidin
(Antioxidans)
Positive Wirkungen wurden
bisher teilweise bestätigt, aber
Tongkat Ali ist rar, teuer und
wird oft gefälscht.
Die Wirkung ist bestätigt,
allerdings stellen sich auch
Nebenwirkungen ein, wenn das
Immunsystem empfindlich
reagiert.
Wenn gesunde Ernährung krank macht - der wahre Grund für
Mangelerscheinungen! (Und Gründe, wieso sie vielleicht doch
Vitamine und Mineralstoffe brauchen!)
Mangelerscheinungen in unserer westlich-zivilisierten Welt? Wo es in einem
mittelgroßen Supermarkt mehr Müslisorten gibt als noch vor 20 Jahren das gesamte
Lebensmittelsortiment umfasste?
Wenn wir uns nicht gerade auf seltene Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe,
Enzyme und Aminosäuren einschießen bleibt ein weiterer, entscheidender Faktor: was macht
der Körper aus dem, was er angeboten bekommt? Und da sieht es ziemlich traurig aus.
Übrigens auch bei den Vitaminen…
Hier ein wenig Statistik: der durchschnittliche Zivilisationsmensch nimmt im Laufe
seiner derzeit durchschnittlich 80 Lebensjahre ca. 20-70.000 rezeptpflichtige Pillen zu sich.
Bei chronischen Krankheiten kann es sogar mehr sein. Wobei die weitaus meisten
logischerweise in der zweiten Lebenshälfte genommen werden. Und jede dieser Pillen greift
direkt oder indirekt in die Verdauung ein – ganz gleich, ob es sich dabei um
Blutdruckmedikamente, Antibiotika, Schmerzmittel, Entzündungshemmer, Cholesterinsenker,
Hustenmittel, Allergiemittel, Schlaftabletten, Chemotherapeutika oder sonst etwas handelt.
Plus: gerade in diesem Lebensalter ist die Verdauung durch den zunehmenden Enzymmangel
von vornherein beeinträchtigt.
Zusammen mit verschiedenen umweltmedizinischen Problemen - unsere tägliche
Belastung mit Schadstoffen und Giftstoffen - ergibt das im Endeffekt, dass gesunde
Ernährung auf einmal überhaupt nicht mehr so gesund ist.
Nahrungsmittelintoleranzen sind fast immer sekundär!
Ich bin in meiner Praxis heute immer öfter mit verschiedenen Nahrungsmittelintoleranzen
konfrontiert, die im Übrigen nicht mit Allergien gleichzusetzen sind. Auch Letztere sind stark
im Zunehmen begriffen, und beides zusammen ergibt eine Mischung, die nahe legt, dass nicht
alle von uns mit einer „gesunden Ernährung“, bzw. dem, was die meisten von uns dafür
halten, optimal bedient sind.
Nehmen wir einmal als Beispiel die Fruktoseintoleranz, die eigentlich medizinisch
korrekt als Fruktosemalabsorption bezeichnet wird. Warum? Bei der echten
Fructoseintoleranz handelt es sich um eine ererbte Erkrankung, die sehr selten ist - nur etwa
einer von 20.000 Europäern leidet an dieser Erkrankung. Ganz anders sieht es bei der
erworbenen Fruktoseintoleranz (oder Fruktosemalabsorption) aus. Mit der haben immerhin 34 % aller Europäer während ihres Lebens mindestens einmal zu kämpfen. Da erworben immer
von erwerben kommt, muss es Gründe geben, wo her diese erworbenen
Nahrungsmittelunverträglichkeiten eigentlich stammen. Vor allen Dingen muss man sich über
die Konsequenzen klar werden, denn „gesunde Nahrungsmittel“, wie beispielsweise Äpfel
oder Trauben, sind überhaupt nicht mehr gesund! - Und das, obwohl sie reichlich Vitamine,
Mineralstoffe und Spurenelemente liefern…
Auf
einen
gemeinsamen
Nenner
gebracht
entstehen
erworbene
Nahrungsmittelintoleranzen immer dann, wenn die Verdauung bzw. Verwertung
verschiedener Nahrungsmittel nicht vollständig und ordnungsgemäß abläuft. Die Gründe
dafür:
-
eine träge Verdauung (ungenügende Peristaltik)
Mangel an Enzymen (in Zivilisationskreisen weit verbreitet)
eine veränderte Darmflora (fast immer als Folge von Medikamenten und
Umweltschadstoffen)
zu wenig Bewegung, langes Sitzen (dadurch wird die Motilität, d.h. Eigenbewegung
des Verdauungstraktes gestört)
Zum Teil tragen allerdings auch die Nahrungsmittel, die wir selbst verzehren, ihren Teil
dazu bei. Und damit schließt sich der Kreis: selbst unverarbeitete Nahrungsmittel haben, wie
wir bereits festgestellt haben, nicht mehr den Gehalt an Enzymen, Spurenelementen und
sekundären Pflanzenstoffen wie vor 100 oder noch 50 Jahren. Ganz zu schweigen natürlich
von den industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln, die in entscheidender Weise zu
mangelhaften Enzymhaushalt „Zivilisationsgeschädigter“ beitragen.
Wir können also indirekt einen Vitaminmangel erleiden, indem wir an einem Mangel an
sekundären Pflanzenstoffen und Enzymen leiden - und Spurenelementen, wenn das noch
hinzutritt. Und jetzt stell ich Ihnen noch einmal die Frage: sind sekundäre Pflanzenstoffe
wirklich sekundär?
Auch unser falsches Verständnis von gesunder Ernährung trägt zu dieser
Entwicklung bei!
Die heilige Dreifaltigkeit der gesunden Ernährung sind, wenn es nach der Lehrmeinung
offizieller Ernährungsinstitute wie etwa der DGE geht, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.
Dabei wird dringend eine fettarme Ernährung empfohlen und dazu noch ein moderater
Umgang mit Fleisch bzw. Eiweiß. Bedienen wir uns allerdings großer Ernährungsforscher wie
beispielsweise Dr. Weston Andrew Price, der in den zwanziger-und dreißiger Jahren des
letzten Jahrhunderts umfangreiche Feldforschungen bei den gesündesten Völkern der Erde
anstellte, so stellen wir fest, dass unsere Zivilisation mit ihrer fettarmen
Ernährungsempfehlung ziemlich einzigartig dasteht.
Fettlösliche Vitamine, insbesondere die Vitamine A und D, aber auch E und K, können
auf dieser Weise zu einem echten Mangel werden.
Außerdem lässt die Stressresistenz unseres Verdauungstraktes zu wünschen übrig…
Der Stressmechanismus ist ein biologisch sinnvolles Relikt aus alten Tagen, in denen eine
Versorgung der Muskulatur mit mehr Zucker und Sauerstoff einen Überlebensvorteil
darstellte. Bereitete er doch unseren Körper auf Kampf oder Flucht vor. In der modernen
Zivilisation jedoch sind wir mit diesem Mechanismus schlecht aufgestellt.
Die körperliche Umsetzung fehlt. Werden diese Mechanismen beispielsweise in einer
Gefahrensituation beim Autofahren aktiviert, können wir nur mit vergleichsweise schwachen
Hand-und Fußbewegungen auf eine solche Situation reagieren, womit die vom Stressmoment
freigesetzten Kräfte (Ausschüttung der Gewebshormone Adrenalin und Noradrenalin)
allerdings keineswegs erschöpft werden. Dies führt zu einem Langzeit-Stressmoment, der sich
empfindlich auf unsere Verdauungskraft schlägt.
Fassen wir alle Faktoren zusammen, wird klar, warum Sie Mangelerscheinungen erleiden
können, obwohl Sie alle Nährstoffe mit allen möglichen Nahrungsmitteln überreichlich
angeboten bekommen.
Was passiert, wenn Verdauungsvorgänge von „gesunden“ Nahrungsmitteln
unvollständig ablaufen?
Der Unterschied zwischen einem Apfel und einem Apfel liegt in der Person begründet,
die ihn isst. Wenn Sie einen Apfel essen, und ihre Verdauungskraft aus irgendwelchen
Gründen nicht optimal ist, wird folgendes passieren: normalerweise spalten Enzyme der
Bauchspeicheldrüse und des Dünndarms (hier zum Beispiel die so genannten Saccharidasen)
die in Äpfeln enthaltenen Mehrfachzucker vollständig zu Einfachzuckern auf, die über die
Dünndarmschleimhaut problemlos aufgenommen werden können. Dabei werden natürlich
auch die Nährstoffe des Apfels frei und können ebenso problemlos aufgenommen werden.
Geschieht dies allerdings nicht vollständig, können weder Vitamine, Mineralstoffe und
weitere Nährstoffe vollständig aufgenommen werden, noch kann der Körper irgendeinen
Nutzen aus den ihm dargebotenen Zuckern ziehen. Die wiederum wandern als immer noch
Mehrfachzucker unverdaute in den Dickdarm…und sorgen dort für eine schlagartige
Vermehrung von Gärungsflora und (in geringem Maß harmlosen) Pilzen wie etwa Candida.
Das Ergebnis ist eine Gärungsdyspepsie und eine Übersäuerung des Dickdarms, die sich ohne
Probleme an den Durchfällen und vergoren und sauer riechenden Stühlen identifizieren lässt.
Werden Mehrfachzucker nicht richtig verdaut, zieht dies natürlich auch eine schlechte
Verdauung von Einfachzuckern nach sich, außerdem wird der Säurereiz durch Zucker wie
Fructose noch verstärkt. Und hier haben wir unsere erworbene Fructoseintoleranz!
Mit solchen Verdauungsstörungen geht auch ein Großteil der eigentlich einfach
verdaubaren Vitamine verloren. Auf diese Art und Weise kann der Darm, indem er geschädigt
ist, Fernwirkungen auf andere Bereiche des Körpers ausüben, wie beispielsweise das zentrale
und das vegetative Nervensystem (neuere Studien belegen, dass Probiotika wirksam bei
Ängstlichkeit und Depressionen sein können!), Das Herz-Kreislauf-System, den
Bewegungsapparat usw.
Auch zu wenig Säure kann zum Problem werden!
In die umgekehrte Richtung kann sich ein Verdauungsproblemen einstellen, das nicht
immer auf den ersten Blick bemerkt wird, wenn es um Eiweiß geht.
Mancher Ernährungsberater, gerade aus dem Bereich der Naturheilkunde bzw.
Alternativmedizin, warnt vor zu viel Eiweiß. Wenn wir das Problem allerdings näher
beleuchten, werden wir sehr schnell feststellen, dass es gar nicht am Eiweiß an sich liegt, dass
sich gesundheitliche Probleme einstellen. Auch eiweißreiche Nahrungsmittel, und damit sind
vor allen Dingen auch tierische Nahrungsmittel wie Fleisch, Milchprodukte und Eier gemeint,
enthalten verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Als Letztere wären
beispielsweise Calcium und Zink zu nennen. Tierisches Eiweiß an sich ist eine gute Quelle
für verschiedene B-Vitamine, insbesondere Vitamin B12. das Problem ist auch nicht so sehr,
wie viele Naturheilkundler meinen, dass der Mensch überhaupt nicht für tierisches Eiweiß
geschaffen ist. Das wahre Problem steckt darin, dass es eine von Person zu Person sehr
individuell variable „Obergrenze“ für den Konsum von tierischem Eiweiß gibt.
Heißt im Klartext: eine Person kann maximal 100 g tierisches Eiweiß pro Tag verzehren,
ohne dass sich direkte oder indirekte (langfristige) gesundheitliche Beeinträchtigungen
ergeben. Eine andere Person kann vielleicht 300 g pro Tag bewältigen (ist viel, kommt aber
vor) - und es dafür auf der anderen Seite eingeschränkt, was den Verzehr von Stärke angeht.
Ziehen wir alle Komponenten mit ins Kalkül, die die Verdaubarkeit von Fleisch oder
sonstigen tierischen Eiweiß beeinflussen, und die mehr oder weniger „zivilisationsgemacht“
sind, so können wir mit Fug und Recht feststellen, dass die Verträglichkeit von tierischem
Eiweiß in den letzten, sagen wir 50 Jahren, bei einer durchschnittlichen Person der westlichen
Industriestaaten spürbar abgenommen hat. Das hat mehrere Gründe:
-
-
-
Die Zunahme von Stress - und damit sind alle Arten von Stress gemeint - schränkt die
Verdauungskraft zunehmend ein, diese Einschränkung bezieht sich insbesondere auf
Eiweiß
die zivilisationsverdorbene Verdauung weist einen eklatanten Mangel an Enzymen
auf, die aber notwendig wären, Eiweiß in seine kleinsten Bestandteile, die
Aminosäuren zu zerlegen
nicht zuletzt schränken Medikamente die Verdaubarkeit von Eiweiß ein. An erster
Stelle zu nennen wären Protonenpumpenhemmer (magensafthemmende
Medikamente) und Antibiotika. Bei Letzteren ergibt sich außerdem noch der
Nachteil, dass der größte Teil tierischen Eiweißes, der heute verzehrt wird, diese noch
„frei Haus“ mitliefert.
Ich möchte die Behauptung „tierisches Eiweiß schadet!“ einschränken, indem ich ihr die
Modifikation: „nicht vollständig verdautes tierisches Eiweiß schadet!“ entgegensetze. Ich
rede hier natürlich von tierischem Eiweiß an sich, nicht von dem, was es begleitend mit
liefert, wie zum Beispiel Medikamentenrückstände, Umweltschadstoffe, etc.
Dieses „nicht vollständig verdaute“ Eiweiß wird im Dickdarm zersetzt und liefert dabei
Stoffe, die dem Körper ganz sicher nicht gut tun, vor allen Dingen Ammoniak- und
Schwefelverbindungen. Die wiederum von der Leber abgebaut werden müssen. Die wiederum
den gesamten Stoffwechsel und die Entgiftung belasten und so zu noch mehr Stress führen.
Man kann durch kontinuierlichen Konsum von zu viel (tierischem) Eiweiß das
Stressmoment im menschlichen Körper noch verstärken, und ein Teufelskreis entsteht: Eiweiß
wird noch schlechter verdaulich, es gibt noch mehr unverdaute Rückstände im Dickdarm, die
Stressbelastung für den Organismus durch die Blockierung der natürlichen
Entgiftungsfunktionen wird noch größer, usw. obwohl ich nicht dafür bin, dass jeder
Vegetarier werden sollte, ist durch diesen Umstand zu erklären, dass den meisten
Normalbürgern einige Wochen vegetarischer, veganer Ernährung, oder (individuell) sogar ein
Heilfasten sehr gut tun.
Durch dieses Stressmoment geht es natürlich auch den Speichern von Antioxidantien im
Körper an den Kragen, und das schließt natürlich Vitamine und Spurenelemente mit ein. Das
ist der Grund, warum Nahrungsmittel, die eigentlich Vitamine und andere Mikronährstoffe
liefern sollten, einen Mangel an eben diesen Stoffen - wenn auch indirekt - hervorrufen
können.
Nimmt man all diese Faktoren zusammen, ist das Ergebnis, dass Sie sich gesund,
ausgewogen, vitaminreich und allgemein nährstoffreich ernähren können…und trotzdem an
allen Ecken und Enden verschiedene Mangelerscheinungen entwickeln.
Im Umkehrschluss ergibt sich aus dieser Feststellung heraus, dass es pauschal nie
möglich ist, den richtigen Nahrungsmittel-und Nährstoffbedarf zu ermitteln, oder pauschal
Fragen zu beantworten wie „ist Heilfasten gut oder schädlich?“, oder: „sollte man bestimmte
Nahrungsmittel und Nährstoffgruppen meiden?“
Wenn Sie sich also nach landläufiger Vorstellung „gesund“ ernähren, und sich trotzdem
chronisch müde, erschöpft, lustlos fühlen, an Konzentrationsschwäche leiden, an
Infektanfälligkeit, oder sogar chronisch krank sein sollten…dann ist es an der Zeit, das
gängige Paradigma von der „gesunden Ernährung“ über Bord zu werfen und was ganz
anderes anzufangen.
Und wenn Sie dies einmal eingesehen haben, und etwas ganz anderes anfangen wollen,
d.h. in den ersten Wochen, eventuell Monaten (wenn sie krank sein sollten) der
Ernährungsumstellung, macht eine Nahrungsergänzung mit Vitaminen, Mineralstoffen auf
einmal Sinn. Wenn und solange sie diese einfach nur als Mittel zum Zweck sehen, nicht als
Ideologie, nicht als Vehikel um „120 Jahre alt zu werden“ (in der Realität haben sich die
meisten Menschen, die ein solch biblisches Alter erreichen, eher karg ernährt und ganz sicher
keine Nahrungsergänzungen zu sich genommen)…sondern einfach als eine Maßnahme, die
bestehende Mängel und Ungleichgewichte korrigieren soll. Eine Faustregel ist dabei:
ergänzen Sie die Vitamine, die in den Nahrungsmitteln vorkommen, die Ihnen bisher
Ungemach bereitet haben, und lassen Sie Nahrungsmittel dafür weg. Wenn Sie also bisher
Probleme mit Obst hatten, könnten sie beispielsweise Vitamin C, Kalium, Magnesium,
Enzyme ergänzen, wenn Sie Probleme mit Eiweiß hatten, greifen Sie eher auf B-Vitamine,
Calcium, Zink, Selen und - falls daran ein nachgewiesener Mangel bestehen sollte - Eisen
zurück, nur um hier einmal einige Beispiele zu nennen.
Fünf einfache Schritte, die Sie selbst zuhause durchführen können, um ihre
Nährstoffaufnahme aus normalen Nahrungsmitteln zu optimieren
Aber bevor Sie zu irgendwelchen Nahrungsergänzungsmitteln greifen, wenn Sie
bemerken, dass trotz „optimaler Ernährung“ ihr Nährstoffbedarf eben nicht optimal gedeckt
ist - oder sie Verdauungsprobleme haben - setzen Sie - in dieser Reihenfolge - meine fünf
Schritte zur Optimierung der Nährstoffaufnahme um beginnen wir mit dem simpelsten
Schritt:
1. Essen und Trinken
Wie Sie vielleicht bereits wissen, wird empfohlen, pro Tag und pro Kilogramm
Körpergewicht mindestens 30 ml Wasser (bei 75 kg sind das also 2250 ml Wasser) zu sich zu
nehmen. Diese Trinkmenge sollte gleichmäßig über den Tag verteilt werden. Viele Leute
machen den Fehler, beim Essen zu trinken. Das verdünnt die Verdauungsenzyme und sorgt
dafür, dass vor allen Dingen Eiweiß, aber auch manche Kohlenhydrate und Fette, nicht richtig
aufgespalten und in den Organismus aufgenommen werden. Die erste Maßnahme zur
Optimierung ihrer Nährstoffversorgung lautet daher: trinken Sie eine halbe Stunde vor sowie
eine Stunde nach einer Mahlzeit nichts. Wenn Sie zum Essen Medikamente einnehmen
müssen, dann achten Sie bitte darauf, dass sie diese wirklich nur mit einem winzigen Schluck
Wasser zu sich nehmen. Denken Sie an die „Feuerzangenbowle“: „Jeder nur einen winzigen
Schluck…!“
2. Den Enzymhaushalt anregen
Den Enzymhaushalt anregen kann man auf zwei verschiedene Arten. Die erste Art ist
sicherlich die geschickteste, aber natürlich auch nicht für jeden machbar. Bewegen Sie sich 20
Minuten bis eine halbe Stunde vor jeder Mahlzeit moderat, vor allen Dingen vor Mahlzeiten,
zu denen sie Eiweiß zu sich nehmen. Diese Maßnahme ist kostenfrei, wichtig ist dabei, dass
sie zur Mahlzeit ein gesundes Appetitgefühl verspüren.
Der zweite Weg kostet Sie etwas Geld, und zu ihrer Sicherheit sollten Sie einmalig einen
Therapeuten aufsuchen, der darüber Bescheid weiß. Es geht um enzymanregende Substanzen.
Dazu zählen beispielsweise Bitterstoffe, Grünpflanzen-Presssäfte, Phytotherapeutika, auch
einige homöopathische Komplexmittel erfüllen diese Aufgabe recht gut. Je nach Substanz
nimmt man eine halbe Stunde bis 10 Minuten vor der Mahlzeit die entsprechende Dosierung
des Mittels zu sich. Sollte sich diese Maßnahme positiv auf ein eventuelles Sodbrennen
auswirken, dann wissen Sie, dass Sie eher zu wenig Magensäure hatten als zu viel. Und falls
dies der Fall sein sollte, und sie eventuell vorher ein magensafthemmendes Präparat
eingenommen haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, es abzusetzen. Arzneien wie
diese, zum Beispiel Protonenpumpenhemmer, sind nämlich meiner Erfahrung nach in 60-70
% aller Fälle eine Fehlverordnung.
Sollten Sie nach diesem Schritt immer noch keine Verbesserung ihrer Verdauung-und
Allgemeinsymptome verspüren, dann gehen Sie zu Schritt drei über…
3. Die Darmflora aufbauen
Zugegebenermaßen hat die Darmflora mit der Verdauung und der Nährstoffaufnahme an
sich nur teilweise zu tun, sie hat aber einen wichtigen anderen Faktor: eine gute Darmflora
reguliert die Funktion des Darms, welche Stoffe er aufnehmen soll und welche er abweisen
soll (Antigene). Dadurch wird das Risiko von kleinen Entzündungen und allergischen
Reaktionen minimiert, die man normalerweise nicht als Verdauungsstörungen mitbekommt
(oder sich an diese kleineren Störungen gewöhnt), die aber langfristig für andere Symptome
im Körper sorgen, wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Migräne,
Schlafstörungen und eventuell Gelenkbeschwerden sowie Heißhunger auf Süßes oder andere
ungewöhnliche Nahrungsmittel und Infektanfälligkeit. Diese kleinen Entzündungen
schränken nämlich die Nährstoffaufnahme ein, so dass sich die genannten Symptome
einstellen können. Ist die Darmflora optimiert, verschwinden unterschwellige Allergien und
kleinere Entzündungsstellen, und die Nährstoffaufnahme wird deutlich verbessert.
Zur Einleitung dieser Maßnahmen kommen Substanzen wie beispielsweise Brottrunk
oder Rechtsregulat infrage. Auch biologische Huminsäure, eventuell alle drei in Kombination,
können hier hervorragende Dienste leisten. Falls das noch nicht ausreichen sollte, um die
Darmflora zu optimieren, kann man immer noch auf medizinische Probiotika zurückgreifen.
4. Trennkost
Haben die drei vorgenannten Maßnahmen immer noch nicht den gewünschten Erfolg,
kann man mit einem moderaten Trennkost-Regime die Nährstoffaufnahme noch weiter
optimieren. Dabei gelten, kurz zusammengefasst, folgende Regeln:
-
-
-
-
-
Unterscheiden Sie stärkereiche von stärkearmen Kohlehydraten. Vereinfacht fassen
wir unter „stärkereichen“ Kohlehydraten Reis, Getreide, Backwaren, Kartoffeln,
sowie getreideähnliche Nahrungsmittel wie Buchweizen, Quinoa, Amaranth und alle
hieraus hergestellten Produkte zusammen.
Unter den stärkearmen Kohlehydraten müssen Sie noch solche mit einem hohen-und
einem niedrigen Zuckergehalt unterscheiden. Hier machen wir es uns auch einfach:
wir zählen ganz einfach Obst in jeder Form zu den zuckerreichen Nahrungsmitteln
sowie Gemüse und Blattsalate zu den zuckerarmen. Mehr müssen Sie für diese
einfache Form von Trennkost nicht wissen.
Essen Sie zu einer Mahlzeit, die tierisches Eiweiß in irgendeiner Form enthält
(Fleisch, Milch oder Milchprodukte, Ei oder auch Fisch) weder stärkereiche noch
zuckerreiche Kohlenhydrate dazu.
Kombinieren Sie zuckerreiche Kohlenhydrate nur mit Grünblattgemüse, aber nicht
mit Wurzelgemüse (siehe hierzu auch nächster Punkt, der grüne Smoothie)
Je nachdem, ob Sie eher abnehmen möchten oder ihr Gewicht halten möchten,
beschließen Sie den Tag mit einer Mahlzeit ohne stärke- und zuckerreiche
Nahrungsmittel (abnehmen) oder ohne eiweißreiche Nahrungsmittel (Gewicht halten)
kombinieren Sie auch stärkereiche Nahrungsmittel nicht mit zuckerreichen.
In der Praxis bedeutet das, dass sie zum Beispiel Fleisch oder Fisch mit Gemüse
kombinieren sollten, zum Beispiel Brokkoli, Aubergine, Paprika oder Tomate, nicht jedoch
mit Reis oder mit Nudeln oder auch Kartoffeln. Umgekehrt können Sie die letztgenannten
Nahrungsmittel zwar mit Gemüse kombinieren, aber nicht mit Fleisch oder Fisch. Fett ist
neutral und kann mit allen Nahrungsmitteln kombiniert werden.
Tipp: einen weiteren kleinen Kick in Richtung Nährstoffoptimierung kann das
Verwenden von Gewürzen, Kräutern und immer mal wieder kleinen Mengen Kokosmilch
liefern. Denn auch Kokosmilch trägt zur Optimierung der Darmschleimhaut und der
Darmflora bei!
Falls Sie dann immer noch Probleme haben sollten, empfehle ich den fünften Schritt…
5. Ernährung nach dem Stoffwechseltyp
Hierzu gibt es einen Test, den hierfür speziell ausgebildete Therapeuten auswerten lassen
können, denn sie aber nicht zuerst machen sollten. Es gibt nämlich ein sehr gutes Buch dazu,
dass quasi eine abgespeckte Variante dieses Tests enthält, und nach dessen Richtlinien Sie
sich am Anfang orientieren können, um die Wirkung einer Ernährung nach dem
Stoffwechseltyp auf sich zu testen. Das Buch finden Sie im Literatur-und Linkverzeichnis.
Wenn Sie den großen Test für die Ernährung nach dem Stoffwechseltyp machen wollen,
beachten Sie bitte, dass Sie viele kleine Schritte umsetzen müssen. Deswegen empfehle ich
für den Anfang diesen Test nicht. Falls Sie an diesem Test allerdings doch Interesse haben
sollten, können Sie sich mit mir in Verbindung setzen.
Alternativen zu Nahrungsergänzungen
Ich finde - bevor man zu einer Pille greift (auch wenn diese dann nur Vitamine und
Mineralstoffe enthalten sollte) - sollte man zunächst versuchen, seinen Nährstoffbedarf aus
natürlichen Quellen zu decken. Dabei ist Fruchtsaft allerdings eine eher ungünstige Quelle.
Ich möchte Ihnen nun einige Nahrungsmittel vorstellen, mit denen Sie ihren Bedarf an
bestimmten Spurenelementen, Aminosäuren oder einfach sekundären Pflanzenstoffen, und ja,
gelegentlich auch Vitaminen und Mineralstoffen, ohne Pille und ohne Krampf (im MagenDarm-Trakt) decken können.
1. Der grüne Smoothie
Ich war sozusagen „live dabei“, als der „grüne Smoothie“ erste Gehversuche in
deutschsprachigen Ländern startete. Ich habe teilweise Vereine und Gesellschaften, die diese
angenehme Ernährungsgewohnheit in Deutschland durchsetzen wollten und wollen,
unterstützt und gefördert, habe Artikel verfasst, und war auch bei der „Geburt“ eines der
ersten, wirklich guten Bücher zum Thema mit dabei.
Mittlerweile hat sich der gesunde Trank in größeren Teilen der Bevölkerung
durchgesetzt, ganz einfach, weil er ein extrem günstiges wie breites Nährstoffprofil und eine
leichte Verdaubarkeit sowie bequeme Zubereitung in sich vereint. Für die Zubereitung eines
grünen Smoothie brauchen Sie nur die folgenden Dinge:
-
eine Kombination von ein bis drei verschiedenen Früchten
einen Haufen möglichst dunkelgrünes Blattgemüse oder Blattsalate
ein handelsübliches Glas stilles Wasser
einen potenten Mixer
und ca. 10 Minuten Zeit
Das Highlight beim grünen Smoothie ist das Grün. Dunkelgrünes Blattgemüse sowie
Blattsalate enthalten eine Vielfalt von Nährstoffen, die sonst in pflanzlichen Nahrungsmitteln
eher nicht so stark vorkommen. Beispielsweise ist der erstaunlich hohe Gehalt an Kalzium zu
erwähnen, der sonst nur noch von wenigen pflanzlichen Nahrungsmitteln, beispielsweise
Fenchel, erreicht wird. Außerdem zählt dunkelgrünes Blattgemüse zu den stärksten
Basenbildnern im Bindegewebe und liefert zusätzlich wichtige Eiweißbausteine, die, wenn sie
richtig aufgeschlossen sind, auch noch sehr leicht verdaulich sind.
Geben Sie Früchte zusammen mit dem Blattgrün in den Mixer, ein kleines Glas Wasser
dazu, eine halbe Minute pürieren…und schon ist es fertig! Die meiste Zeit bei dem Procedere
nimmt das Waschen des Salats in Anspruch.
2. Pflanzenpresssäfte:
Falls Sie die Power von Blattgrün noch ein wenig konzentrierter haben wollen und den
bitterem Geschmack nicht scheuen, greifen Sie zu Pflanzenpresssäften.
Mechanische Geräte, mit denen man solche Säfte herstellen kann, gibt es bereits ab ca.
150 € im Handel. Das ist eine der besten Investitionen, die Sie in Ihre Gesundheit tätigen
können. Grünpflanzen aus Wildsammlung, wie beispielsweise Löwenzahn, Brennnessel,
Taubnessel, Vogelmiere u.a. essbare Wildpflanzen, werden zu einem Saft verarbeitet, der
hochwertiges bioverfügbares Magnesium, zahlreiche Spurenelemente, Aminosäuren und nicht
zuletzt sekundäre Pflanzenstoffe liefert, die den Körper nicht nur mit seltenen Stoffen
versorgen, sondern auch die Entgiftungsleistung enorm verbessern. In der Naturheilkunde
sagt man solchen Säften auch eine blutgefäßreinigende bzw. sie Durchblutung enorm
verbessernde Wirkung zu. Wo Sie ein solches Gerät bestellen können, erfahren Sie im
Anhang.
3. Fein gemahlene, wilde Braunhirse
Es schmeckt sogar recht gut: Wilde Braunhirse bekommen Sie eigentlich in jedem guten
Reformhaus. Was Sie so besonders macht, ist der enorme Gehalt an bioverfügbaren
Mineralstoffen und Spurenelementen, die bei handelsüblichem Getreide wie beispielsweise
Weizen und Roggen erstens zu kurz kommen und zweitens durch den Gehalt von Phytinsäure
in den erwähnten Getreidesorten außerdem nicht richtig aufgenommen werden. Die
Mineralien mit Stoffen wie Magnesium, Kalium, Calcium, Zink, Phosphor, Eisen und einigen
weiteren Spurenelementen finden Sie sowohl schmecken wohl in keinem anderen
Lebensmittel (wilde Braunhirse hat einen leichten Malzgeschmack).
In der Naturheilkunde ist es überliefertes Wissen, dass der regelmäßige Verzehr von zwei
Teelöffeln wilder Braunhirse am Tag binnen einiger Wochen Gelenkschmerzen vermindern
kann, was sicher mit der leichten aber kontinuierlichen Mineralisierung des Körpers
zusammenhängt. Achtung: nehmen Sie wilde Braunhirse aber nur ohne Kleie – Sie wissen
schon, die Phytinsäure…
4. Magnesiumchlorid-Lösung
Ich habe bereits zuvor über dieses Mittel geschrieben und habe eigentlich nur positive
Erfahrungen damit gemacht. Es handelt sich zwar hier nur um anorganisches Magnesium,
aber das hat fühlbar positive Effekte im gesamten Körper. Ich zähle ihn mal einige auf:
-
entschlackende Wirkung
hilfreich bei spannungsbedingten Gelenkschmerzen
hilfreich bei Herz-Kreislauf-Belastungen und Bluthochdruck
kann den Magensaft-Haushalt harmonisieren (nach längerer Einnahme)
erhöht Vitalität, Konzentrations- und Denkvermögen
hilft nach intensivem Sport bzw. Training schnellerer Regeneration des Körpers
Die Zubereitung ist simpel: in der Apotheke gibt es für wenig Geld „MagnesiumchloridHexahydrat“ als Pulver, 100 g sollten immer im einstelligen Euro Bereich liegen. Man nimmt
ca. 30-33 g des Pulvers auf 1 l neutralen, stillen Wassers. Von dieser Lösung trinkt man
zunächst nur abends, später je morgens und abends ein kleines Schnapsglas. Die erlaubte
empfohlene Höchstmenge für Magnesium wird durch diese Einnahmemenge ganz sicher nicht
überschritten. Nimmt man Magnesiumchlorid nüchtern ein, kann es bei sensiblen Menschen
ein wenig abführend wirken. Da die Lösung bitter schmeckt, empfehle ich, immer ein paar
Schluck Wasser nach zu trinken.
5. Die Sonne!
Ich kann mir jetzt ihr Gesicht vorstellen! Die Sonne ist doch nichts, was man einnimmt!
Werden Sie jetzt denken. Sicher, einnehmen tun sie die Sonne nicht… Aber wenn Sie auch
nur einen Funken gesunden Menschenverstand am Leib haben, dann sollten Sie gerade hier in
Mitteleuropa jeden freien Moment mit Sonne nutzen, um sich im Freien aufzuhalten. Denn
die Sonne setzt im Körper viele Gesundheitsfaktoren in Gang:
-
Die Bildung von Vitamin D
die Bildung von Wohlfühlhormonen (Endorphinen)
eine natürliche Senkung des Blutdrucks, und damit Vorbeugung vor Herz-KreislaufErkrankungen
eine Stress reduzierende, entspannende Wirkung
eine Stärkung und Auffrischung für das Immunsystem
„Ohne die nie!“ – Sieben Nahrungsergänzungen, die ich wirklich
rundheraus und ohne Einschränkung empfehle
Wenn Sie dieses E-Book gründlich gelesen haben, dann wissen Sie, dass
Nahrungsergänzungen Sinn machen können, falls Sie sich nicht hundertprozentig gesund
fühlen. Sie wissen aber auch, dass man die meisten Nahrungsergänzungen mit relativ wenig
Aufwand ersetzen kann. Und Sie wissen, dass nicht unbedingt immer gut ist, sich auf
Nahrungsergänzungen zu verlassen. Manche von ihnen können sogar Schaden anrichten,
wenn man nicht mit ihnen umzugehen weiß.
Auf den folgenden Seiten habe ich einmal sieben Nahrungsergänzungen
zusammengestellt, den meine besondere Empfehlung gilt. Sie können gerade in der heutigen
Zeit viel Nutzen bringen und schaden nur dann, wenn man Sie mutwillig überdosiert oder
sonst wie missbraucht.
1. Tocotrienol - das bessere Vitamin E!
Vitamin E als Nahrungsergänzung ist er gerade in den letzten 2-3 Jahren nicht besonders
gut weggekommen. Im Spiegel wurde vor rund zwei Jahren eine Studie zitiert, der zufolge ein
Vitamin E-Präparat das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, erhöht, statt es wie erwünscht
zu vermindern. Was die zitierte Studie allerdings nicht verrät: bei den untersuchten Präparaten
handelte es sich um künstliche Vitamin E-Verbindungen, die auch als „Tocopheryl“ –
Verbindungen bekannt sind. Natürliches Vitamin E ist unter der Bezeichnung „Tocopherol“
geläufig. Ja, und dann gibt es da noch Tocotrienole.
Tocotrienole gehören ebenfalls zu Vitamin E, bestehen aber aus dem Vitamin und einem
ungesättigten Fettsäurerest. Was in der Theorie wenig spektakulär klingt, hat in der Praxis
gewaltige Auswirkungen. Die schützende Funktion von natürlichem Vitamin E wird in Form
von Tocotrienolen um den Faktor 20-40 (!) verstärkt… Und eine stark entzündungshemmende
Wirkung gibt es gratis noch dazu. D.h., diese Form von Vitamin E lässt sich nicht nur bei den
klassischen Indikationen einsetzen (Gelenkschmerzen, Prostataerkrankungen) sondern leistet
allgemein sehr gute Dienste bei allen Arten von akuten und chronischen Entzündungen. Ich
wende Tocotrienole bei einigen Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen an,
wenn „es passt“. Tocotrienole gehören darüber hinaus zu den natürlichen
(nebenwirkungsfreien) Methoden, ein exzessives Zellwachstum bei Krebs einzudämmen. Ich
lege jedem Krebspatienten eine Nahrungsergänzung mit diesem besonderen Vitamin E ans
Herz!
2. S-Adenosylmethionin
Nicht sehr bekannt, aber dafür sehr vielseitig ist diese Vorstufe einer Aminosäure
(Methionin), wenn man sie als Nahrungsergänzung einnimmt. Gerade in der heutigen Zeit ist
eine exzellente Waffe, um depressiven Verstimmungen, Depression und Burn-Out-Syndrom
entgegenzuwirken (mehr hierzu entnehmen Sie bitte meinem E-Book „Stress, Erschöpfung,
Burn-Out und Depressionen“).
Wie funktioniert es? Nun, S-Adenosylmethionin ist eine Substanz, welche die
Leberentgiftung anregt. Und gerade was das Thema Erschöpfung, Depression und Burn-Out
Syndrom angeht, steht und fällt viel mit der Leberfunktion. Denn in der Leber werden die
Hormone synthetisiert, und natürlich unter anderem so wichtige wie Dopamin, Serotonin,
Melatonin, Adrenalin und Noradrenalin…um einmal die wichtigsten zu nennen, die für einen
gewissen Wohlfühlfaktor im Leben sorgen.
Entgiftet die Leber optimal, hat sie Kapazitäten, diese Hormone in ausreichender Menge
herzustellen. Neben dem subjektiven Gefühl des Wohlbefindens werden natürlich auch
objektiv Verdauung- und Stoffwechselfunktionen aktiviert, so dass die Allgemeingesundheit
profitiert. Das gilt übrigens gerade bei diesem Nahrungsergänzungsmittel auch bezogen auf
den Faktor Gelenke, Beweglichkeit und natürlich Schmerz.
Durch besagte Hormone wird nämlich das autonome Nervensystem ausgeglichen, was
auch zu einem nachlassen einer übertriebenen Muskelspannung beiträgt, wodurch wiederum
Gelenke besser durchblutet werden. Bessere Durchblutung bedeutet aber: bessere
Sauerstoffversorgung und besserer Abtransport von Milchsäure und Stoffwechselprodukten
aus dem Muskelstoffwechsel. Dadurch kehrt Entspannung im Bewegungsapparat ein.
3. Magnesiumchlorid-Hexahydrat
Wo wir gerade bei Entspannung und Schmerzfreiheit von Gelenken sind: bei diesem
Thema darf Magnesiumchlorid-Hexahydrat nicht unerwähnt bleiben. Dieses anorganische
Magnesiumchlorid-Salz sorgt nämlich für eine starke und schnelle Entschlackung des
Bindegewebes und der Muskulatur, mit dem gleichen Effekt der allgemeinen Entspannung
und Lockerung. Nur, dass das Ganze erstaunlich schnell vonstattengeht. Mir geht es jedenfalls
mit dieser Nahrungsergänzung immer so, dass ich eine entspannte Wirkung in der Muskulatur
und den Gelenken schon wenige Stunden nach der Einnahme bemerke. Was im Übrigen auch
für etliche weitere Faktoren gilt. Das bitter schmeckende „Schnäpschen“ ist nämlich auch eine
Wohltat für das Herz-Kreislauf-System. Und: es ist nahezu unmöglich, es über zu dosieren es sei denn mit Mutwillen. Mit nur wenigen Cent am Tag haben Sie eine Nahrungsergänzung,
die sie langfristig gesund erhält. Von Magnesiumchlorid-Hexahydrat sollte man eine
dreiprozentige Lösung zubereiten (30 g des Pulvers auf 1 l Wasser) und von dieser Lösung
täglich ein bis anderthalb, eventuell auch zwei Schnapsgläser (dann morgens und abends)
trinken.
Beim Auftreten von Niereninsuffizienz, einer Muskelerkrankung namens Myasthenia
gravis oder einer allgemeinen Muskelschwäche sollten sie das Magnesiumchlorid jedoch
nicht einnehmen. Sprechen Sie bei schweren, insbesondere hormonellen Erkrankungen und
Erkrankungen des Verdauungstraktes vor der Einnahme auf jeden Fall mit einem Arzt oder
sonstigen Therapeuten über die Einnahme.
4. Vitamin D3
Vor fünf Jahren kannte so gut wie kein Mensch im deutschsprachigen Raum Vitamin D3
als Nahrungsergänzung, heute ist es nahezu in aller Munde.
Die steile Karriere hat es bedeutenden, wissenschaftlichen Studien der letzten Jahre zu
verdanken. Bis dahin war nämlich Vitamin D3 nur in Zusammenhang mit der Gesundheit der
Knochen weiter bekannt, mit der Koordination des Immunsystems und anderen Funktionen
hingegen hat man es kaum in Verbindung gebracht. Mittlerweile gilt es als ziemlich sicher,
dass bei der mitteleuropäischen Bevölkerung - als Referenz möchte ich einmal den 50.
Breitengrad nehmen (Frankfurt am Main) - vor allem in der Zeit von Oktober bis April
erhebliche Defizite an diesem Vitamin, das eigentlich ein Hormon ist, bestehen.
Das Hormon (oder Vitamin) D wird in der Haut durch die Einwirkung der Sonne
gebildet, und zwar - auch das ist eher wenig bekannt - nahezu ausschließlich durch die
Einwirkung von UVB-Strahlen. Über 99,5 % des Vitamin D wird so gebildet. Das Problem:
UVB-Strahlung ist nur dann in ausreichender Menge vorhanden, wenn die Sonne hoch steht.
In den achtziger und neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts kam die so genannte
„Ozonlochdiskussion“ auf. Es wurde explizit vor der Sonne gewarnt, und das in einer Zeit, in
der - soweit ich mich zurück erinnern kann - recht gute, lange und sonnige Sommer
vorherrschten.
Da wir mittlerweile wissen, dass der Vitamin-D-Spiegel auch einen positiven Einfluss auf
so genannte „Autoimmunerkrankungen“ hat (also zum Beispiel Psoriasis, Arthritis, Morbus
Crohn oder Multiple Sklerose), ist es nicht weit hergeholt, die These aufzustellen, dass diese
Erkrankungen sich mit regelmäßiger Sonneneinstrahlung verbessern. So führe ich auch meine
Genesung unter anderem darauf zurück, dass ich seinerzeit alle Warnungen vor der Sonne
ignorierte und mich so oft wie es ging der Sonne aussetzte.
1000 internationale Einheiten - entsprechend 25 µg - Vitamin D wurden bis vor kurzem
als die sichere Obergrenze der täglichen Zufuhr angesehen, mittlerweile empfiehlt man diese
Menge sogar als Standardeinnahme und geht mit der Obergrenze noch einmal wesentlich
höher. Da Vitamin D in einem gewissen Rahmen auch vor Erkältungen und
Infektionskrankheiten schützt, kann ich seine Ergänzung vom Herbst bis ins Frühjahr so gut
wie jedem ans Herz legen.
5. Rechtsregulat
Während sich in den Naturheilpraxen und auch bei Ärzten für Naturheilverfahren
medizinische Probiotika bei vielen Problemen als Basis- und sogar Standardtherapie
durchgesetzt haben, hört und liest man wenig über fermentierte Getränke und vor allen
Dingen über so genanntes Rechtsregulat.
Dabei können Sie sich, was das Thema Nahrungsergänzung angeht, eigentlich kaum
verbessern - denn Rechtsregulat ist quasi ein Allrounder unter den Nahrungsergänzungen. Die
hauptsächliche Wirkung vollzieht sich auf den Dickdarm, und der ist wesentlich wichtiger für
ihre Gesundheit, als Sie sich vorstellen können. Auch wenn Sie in diesem Bereich keine
gesundheitlichen Probleme haben sollten.
80-90 % aller Mikroorganismen, die in ihrem Körper vorkommen, sind in ihrem
Dickdarm. Es handelt sich dabei um die Darmflora, mit der ihre Gesundheit steht und fällt.
Die Stoffwechselleistung Ihrer Darmflora entspricht in etwa der Ihrer Leber.
Warum ist dann Rechtsregulat besser als ein medizinisches Probiotikum? Ganz einfach:
Forscher haben mittlerweile herausgefunden, dass die menschliche Darmflora in etwa so
individuell ist wie Ihr Fingerabdruck. Wenn setzt ein medizinisches Probiotikum einnehmen,
kann es sein, dass Sie damit Darmbakterien zugeführt bekommen, die relativ wenig mit ihrer
natürlichen Darmflora gemeinsam haben. Bei einem fermentiertes Getränk wie Rechtsregulat
hingegen passiert folgendes: Ihr Dickdarm wird saurer, was einer problematischen
Fäulnisflora den Garaus macht. Ihre natürliche, positive Darmflora hat wieder Raum zum
Wachsen. In der Naturheilkunde spricht man viel vom Säure-Base-Haushalt, und dass basisch
immer besser sei als sauer. Bezogen auf ihren Dickdarm ist allerdings das Gegenteil der Fall.
Der sollte nämlich leicht sauer sein. Die gesündeste Darmflora baut sich in einem Dickdarm
auf, der einen pH-Wert zwischen 6,7 und 6,1 hat (das ist leicht sauer, Werte die oberhalb von
7,0 liegen, sind basisch, Werte, die kleiner sind als 7,0 sind sauer).
Sie können mit der regelmäßigen Einnahme von Rechtsregulat nicht nur ihre Darmflora
und damit ihren Stuhlgang verbessern, sondern viele weitere positive Effekte erzielen.
-
Die Leber wird entlastet, weil keine Fäulnisprozesse mehr im Darm stattfinden.
Eine besser arbeitende Leber produziert mehr und besser Hormone.
Dadurch reduzieren sich Stimmungsschwankungen, Ihre Stimmung wird besser, der
Schlaf wird tiefer
Kopfschmerzen, innere Unruhe und Heißhungerattacken werden reduziert.
Sie haben mehr Energie und können sich besser konzentrieren!
Langfristig tun sie etwas gegen die Entstehung von Krebs in Ihrem Körper
für
gewöhnlich
sollten
Sie
mit
fermentiertes
Nahrungsmitteln
und
Nahrungsergänzungsmitteln dann aufpassen, wenn sie an Migräne, Clusterkopfschmerz und /
oder Histaminintoleranz leiden. Ansonsten sollte es mit diesen Nahrungsergänzungsmitteln
keinerlei Probleme geben, außer eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten,
die Sie einnehmen.
6. Enzyme
Sollten Sie dieses E-Book bisher gründlich gelesen haben, haben sie es sicherlich geahnt:
ohne Enzyme geht heutzutage so gut wie nichts mehr. Ebenso wie Rechtsregulat, sind
Enzyme auch wahrer Allrounder unter den Nahrungsergänzungen. Ich wage sogar zu
behaupten: sobald sie in irgendeiner Art unter Stress leiden, benötigt Ihr Körper mit 99prozentiger Sicherheit eine über die normale Nahrung hinausgehende Zusatzration an
Enzymen, gerade bezogen auf unseren neuen, hohen Umweltbelastungen, mit denen wir
konfrontiert sind. Enzyme sind, wie bereits gesagt, der Motor des Lebens.
Sicherlich gibt es viele verschiedene Arten, ihren Körper mit Enzymen zu versorgen. Nur
manchmal ist es eben nicht möglich, sich Enzyme über lebendige, frische Nahrungsmittel zu
holen, insbesondere dann, wenn gewisse Verdauungsstörungen oder Allergien vorliegen.
Manch ein Patient reagiert auf die kleinste Menge Säure im Körper mit massiven Durchfällen,
ist daher nicht in der Lage, Obst zu verzehren.
Ein breit gefächertes Gemisch von Enzymen hat ebenso wie Rechtsregulat viele
gesundheitliche Vorteile, die sich teilweise sogar decken:
-
-
Die Verdauung wird verbessert, Fäulnis im Darm damit reduziert.
Entzündungsprozesse und Schmerzen werden vermindert.
Das Krebsrisiko reduziert sich.
Begleiterscheinungen und Folgen von Stress und deren Auswirkungen auf
Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper werden zumindest zum Teil
ausgeglichen.
Der Körper wird entgiftet.
Der Gesundheit der Blutgefäße sowie allgemein die Durchblutung wird verbessert,
indirekt kann die Einnahme von Enzymen sogar den Blutdruck senken (langfristig).
7. Sekundäre Pflanzenstoffe
Ich muss Sie der Einfachheit halber unter einer Rubrik zusammenfassen, denn Ihre
Vorteile aufzuzählen für jedes einzelne Präparat, würde im Rahmen einer kostenlosen
Einführung viel zu weit gehen. Angefangen von den krebshemmenden Eigenschaften der
Salvestrole über die antiallergischen etwa von Quercetin bis hin zu den Appetit und
verdauungsregulierenden Eigenschaften von Bitterstoffen, können Sie alle in der Gestalt von
sekundären Pflanzenstoffen profitieren, als dass sie weniger chemische Medikamente
benötigen, um bestimmte Probleme und Krankheiten in Ihrem Körper zu regulieren.
Ich würde an dieser Stelle allerdings eher sagen, dass die Beratung zur Einnahme (oder
auch Nichteinnahme) von sekundären Pflanzenstoffen in all ihrer Vielfalt einer
therapeutischen Praxis vorbehalten bleiben sollte. Aber eines ist sicher: in der heutigen Zeit,
mit ihrer Komplexität bezüglich Gesundheitsfragen lässt sich mit diesen Stoffen wesentlich
mehr erreichen als mit Vitaminen! Vor allem aber sind die antioxidativen- und
Entgiftungskapazitäten wesentlich höher einzustufen.
Ein kleiner Test: sind Nahrungsergänzungsmittel für Sie sinnvoll?
Falls Sie tatsächlich bis jetzt durchgehalten haben sollten, haben Sie sicherlich den
Eindruck bekommen, dass man die Frage „Nahrungsergänzungsmittel - ja oder nein?“ Nicht
pauschal beantworten kann. Ich stecke auch nicht in Ihrer Haut und weiß daher nicht, welche
Gesundheitsprobleme Sie plagen. Grundsätzlich ist es so, dass eine Nahrungsergänzung zum
Ausgleich irgendwelcher Mangelerscheinungen insgesamt relativ wenig Sinn macht (es sei
denn, sie sind wirklich schwer krank, dann sollten Sie allerdings auf Spezialnährstoffe
zurückgreifen), zum Schutz des Körpers vor negativen Einflüssen von Umwelt und
Zivilisation allerdings individuell Sinn machen kann. Um herauszufinden, wie groß die
Wahrscheinlichkeit ist, dass sie von Nahrungsergänzungen profitieren können, können Sie
den folgenden Test durchführen. Ich habe ihn eigens zu diesem Zweck konzipiert.
Kreuzen Sie zu einer Frage das rote Feld an, wenn die beschriebene Aussage sehr gut auf
Sie zutrifft. Kreuzen Sie das orange Feld an, wenn die Aussage meist auf Sie zutrifft, das
gelbe Feld, wenn die Aussage gelegentlich auf Sie zutrifft, dass Grüne Feld, wenn sie kaum
auf Sie zutrifft, das blaue Feld, wenn die Aussage überhaupt nicht auf Sie zutrifft. Am Ende
zählen Sie die Punkte in den Feldern zusammen und Sie haben ein Ergebnis!
Ich habe regelmäßig ein- bis zweimal täglich Stuhlgang von
unauffälligen Geruch, der beim abwischen nicht „schmiert“
Wenn ich eine Erkältung habe, dauert diese maximal 3-4 Tage und
beeinträchtigt mein Energieniveau nicht sonderlich
Nach einer Hauptmahlzeit habe ich Druck im Oberbauch, eventuell
mit Aufstoßen, was durchaus einige Zeit anhalten kann
Zum Einschlafen benötige ich abends maximal 10-15 Minuten
Ich wache gelegentlich in der zweiten Nachthälfte auf und kann dann
oft länger nicht einschlafen
Meine Augen sind sehr blendempfindlich und sind entweder sehr
trocken oder tränen stark
Essen muss bei mir berufs- bzw. zeitbedingt sehr schnell gehen
Gemüse, Salate, Sprossen und Obst machen in etwa die Hälfte
meiner täglichen Ernährung aus und ich fühle mich wohl dabei
Ich bin häufig an der frischen Luft und bekomme in aller Regel
ausreichend Bewegung
Von Obst bzw. Früchten bekomme ich Durchfall
Ich habe verschiedenen Nahrungsmittelintoleranzen (eine oder
mehrere)
Ich wache morgens auf und bin auch ohne Kaffee binnen weniger
Minuten voll leistungsfähig
Manchmal bekomme ich Heißhunger auf Süßes oder etwas zum
knabbern, besonders bei Stress
Trotz gesunder Ernährung wurden bei mir in den letzten fünf Jahren
zwei oder mehr chronische Krankheiten diagnostiziert
Wenn ich abends Socken bzw. Strümpfe ausziehe, habe ich oft
Druckstellen, da wo der Bund sitzt
Ich habe vor allem im Winter oft unreine Haut, oder an bestimmten
Hautpartien schält sich die Haut
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Ich leide öfter unter unbegründeten Stimmungsschwankungen, die
bis hin zu depressiver Verstimmung reichen können
Sorgenvolle Gedanken, auch wenn sie unbegründet sind, können
mich oft Stunden, ja sogar Tage beschäftigen
Ich schaffe es, pro Woche drei bis viermal für mindestens eine halbe
Stunde Sport zu treiben
Ich habe in meinem Beruf oder in meinem Hobby regelmäßig mit
gesundheitlich bedenklichen Stoffen zu tun
Ich habe in den letzten fünf Jahren mindestens einmal Antibiotika
einnehmen müssen
Wegen eines diagnostizierten Verdauungsleidens muss ich
regelmäßig Medikamente einnehmen
Ich benötige anregende Substanzen wie Koffein, Traubenzucker,
Energiedrinks oder schwarzen Tee, um konzentriert und
leistungsfähig zu bleiben
Mein Energieniveau ist über den Tag verteilt relativ gleichmäßig
(mittel oder hoch), ohne besondere Einbrüche
Ich nehme beruhigende oder anregende Mittel ein, auch nicht
rezeptpflichtige
Ich nehme regelmäßig Genussmittel zu mir (Tabak, Alkohol)
Bei moderater Belastung habe ich große körperliche Ausdauer, ich
kann eine Tätigkeit oft über mehrere Stunden vollziehen
Ich kann mich 1 Stunde lang oder länger voll auf eine bestimmte,
geistige Tätigkeit konzentrieren ohne abzuschweifen
Ich habe mindestens ein Hobby, bei dem ich total abschalten und
mich entspannen kann
Mein Blutdruck liegt beim zweiten Wert (diastolischer Wert,
niedrigerer Wert fast immer unter 85 und der erste Wert (systolischer
Wert, hoher Wert) liegt niemals über 100+ Lebensalter in Jahren.
Meine Libido ist konstant vorhanden und nur geringen
Schwankungen unterworfen
Ich bekomme mindestens siebeneinhalb Stunden Schlaf pro Tag
Ich bin Schichtarbeiter
Meine Arbeit stresst mich körperlich, mental bzw. emotional und ich
bin oft niedergeschlagen oder erschöpft oder beides
Ich habe nach dem Essen das Gefühl, dass mir das Essen keinerlei
Energie geliefert hat
Ich mache regelmäßig Atem-, Yoga-, oder Entspannungsübungen
Ich leide an Allergien
Ich kann aus einer sitzenden Position auf dem Boden aufstehen, ohne
einen Arm zu Hilfe zu nehmen (für Personen ab 45: muss maximal
einen Arm zu Hilfe nehmen)
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Auswertung (die maximal erreichbare Punktzahl beträgt 204):
Weniger als 51 Punkte:
Gratuliere! Mit einer Punktzahl, die unter 51 liegt, können sie recht sicher davon
ausgehen, dass sie keine Nahrungsergänzung benötigen bzw. dass eine Nahrungsergänzung
Ihnen keine weiteren Vorteile bringen würde. Vielleicht werden sie dass ein-oder andere
kleinere Gesundheitsprobleme haben, was sich aber durch einige Lebensstilmodifikationen
verbessern lassen sollte.
Für den Fall, dass Sie den Eindruck haben, dass sie manche Probleme nicht mit gesunder
Ernährung, Stressmanagement und ausreichend Bewegung an frischer Luft alleine in den
Griff bekommen, lassen Sie sich nichts „aufschwatzen“, sondern sich von einem qualifizierten
Therapeuten beraten. Das wird wahrscheinlich eine einmalige Angelegenheit und kostet auch
nicht die Welt. Eventuell benötigt ihre Ernährung einige kleinere Modifikationen, auf die sie
alleine wahrscheinlich nicht gekommen wären. Hierzu empfehle ich Ihnen mein kostenloses
E-Book „Ernährung: Fleisch oder vegetarisch?“
Zwischen 52 und 95 Punkten:
Ihre Gesundheit liegt wahrscheinlich in einem durchschnittlichen Bereich. Allerdings
sind dies mit Sicherheit keine Lorbeeren, auf denen Sie sich ausruhen sollten. Sie sollten aktiv
etwas für Ihre Gesunderhaltung tun und Probleme gezielt angehen. Viele Probleme unserer
heutigen Zeit bestehen nicht etwa aufgrund von Mangelerscheinungen (außer eventuell an den
im Buch erwähnten Mikronährstoffen wie Spurenelementen und Enzymen) sondern aufgrund
von verschiedenen Arten von Stress: psychischer Stress ist damit genauso gemeint wie Stress,
der in Ihrem Körper stattfindet. Vielleicht haben Sie schon einmal etwas von oxidativem
Stress gehört. Dieser kann mit Mikronährstoffen neutralisiert werden. Eine
Nahrungsergänzung kann nicht alle Probleme lösen, aber mit ihrer Punktzahl ist es relativ
wahrscheinlich, dass sie von einer gut zusammengestellten Nahrungsergänzung, die sie
zumindest eine Zeit lang einnehmen, profitieren können. Um eine Beseitigung der Missstände
in ihrem Organismus kommen sie allerdings auch mit einer Nahrungsergänzung nicht drum
herum.
Zwischen 96 und 140 Punkten:
Leider steht es mit Ihrer Gesundheit wahrlich nicht zum Besten. Auch wenn ein Arzt oder
Therapeut keine organischen Krankheiten oder Entzündungen bei Ihnen festgestellt haben
sollte - mit diesem Punkteprofil können sich mittel- bis langfristig mit hoher
Wahrscheinlichkeit chronische Erkrankungen einstellen. Sie sollten versuchen, ihre
Lebenssituation sowie ihren Lebensstil möglichst neutral und unvoreingenommen
einzuschätzen und gleich damit beginnen, die notwendigen Veränderungen vorzunehmen,
sonst bleibt ihre Gesundheit auf der Strecke. Eine gut zusammengestellte Nahrungsergänzung
kann Ihnen dabei helfen, die Schäden durch inneren wie äußeren Stress in Grenzen zu halten.
Aber auch hier gilt: aufgeschoben ist nicht aufgehoben und eine Nahrungsergänzung ist keine
Entschuldigung für einen schlechten Lebensstil. Lassen Sie sich von einem Therapeuten
beraten!
Mehr als 140 Punkte:
Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen: um deutliche Korrekturen in Ihrem
Leben werden sie nicht herumkommen, wenn Sie eine chronische Erkrankung vermeiden
wollen und nicht gar schon chronisch krank sind. Eine gut zusammengestellte
Nahrungsergänzung kann Ihnen dabei helfen, kurz- und mittelfristig den Schaden in Grenzen
zu halten. Leider reicht Nahrungsergänzung alleine zur Korrektur ihrer Lebenssituation nicht
aus, sondern sie sollten zusätzlich eine umfassende Therapie ins Auge fassen. Unterziehen Sie
sich einer ausführlichen Diagnostik (Vorsorgeuntersuchung) und lassen Sie sich beraten,
welche Maßnahmen sie ins Auge fassen sollten, um ihre Gesundheit zu verbessern. Auf der
anderen Seite sollten Sie sich allerdings auch nicht leichtfertig als chronisch krank abstempeln
lassen und mit Medikamenten abspeisen lassen, die sie dauerhaft einnehmen müssen (zum
Beispiel Bluthochdruckmedikamente, Cholesterinsenker oder Entwässerungsmittel). Es ist
vielmehr mindestens genauso wichtig, Ihre gesundheitlichen Probleme von einem
ganzheitlichen Standpunkt aus anzugehen. Wie bereits gesagt, bietet eine gut
zusammengestellte Nahrungsergänzung einen gewissen Schutz gegen die Folgen von
psychischen, oxidativem und anderweitigen Stress. Doch sie ist nur ein Punkt unter mehreren
Aspekten, die Sie berücksichtigen sollten, um ihre Gesundheit entscheidend zu verbessern!
Lesenswertes – Links – Referenzen
Hier eine kleine Auswahl von interessanten Links und Lesestoff zum Thema
Nahrungsergänzungen (und vor allen Dingen deren Inhaltsstoffen) :
http://www.eatarainbow.de/Sekundaere-Pflanzenstoffe/
http://www.vitalstoffe-lexikon.de/vitalstofflexikon/sekundaere-pflanzenstoffe.html
http://www.orac-info-portal.de/
http://www.yogarelations.com/yoga-wissen/gesundheit/ernaehrung/wieviel-orac-brauchtder-mensch.html
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/enzyme.html
http://akademie-orthomolekulare-medizin.de/uebersicht-naturheilverfahren/systemischeenzymtherapie/enzyme-als-schmerztherapie/
http://www.fr-online.de/wissenschaft/enzym-gegen-schmerz-staerker-alsmorphin,1472788,3260294.html
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/article/518298/enzymtherapiekrebs-jetzt-wissenschaftlich-untermauert.html
http://www.tricutis.de/?v=2-Sieben-gute-Gruende
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21774783 (in Englisch)
http://www.yumpu.com/de/document/view/5219786/lexikon-der-anwendung-vonregulat-kaskadenfermentation
http://www.amazon.de/The-Anti-Estrogenic-Diet-EstrogenicChemicals/dp/B00CAYMSN6/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1395000156&sr=85&keywords=ori+hofmekler
http://www.keimling.de/z-star-hand-saftpresse.html
http://www.vitalstoff-lexikon.de/Spurenelemente/Spurenelemente_Index/
http://www.teamsante.at/?section=leichtleben_spurenelemente
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3217694/ (in Englisch)
http://www.zdf.de/Volle-Kanne/Gr%C3%BCne-Smoothies-lecker-und-gesund27513096.html
http://www.bevegt.de/gruene-smoothies/ (einfache Rezepte für grüne Smoothies!)
http://www.novafeel.de/ernaehrung/sekundaere-pflanzenstoffe.htm
Buchtipp: Ernährung nach dem Stoffwechseltyp: „Metabolic Typing – Essen, was mein
Körper braucht“ von William Wolcott, Peter Königs und Trish Fahey, VAK Verlag.
Diese Links seien zu einer Einführung gedacht, nicht nur im Sinne von Basiswissen,
sondern auch im Sinne von Ideen, was vor allem die „Kleinigkeiten“ wie Enzyme,
Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe alles Positive im Körper bewirken können. Ich
könnte diese Linkliste natürlich endlos fortsetzen, aber darum geht es nicht. Außerdem muss
ich noch mehr nützliche Sachen schreiben, in diesem Sinne also: „auf zu neuen Ufern!“
Andreas Ulmicher
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Alle Inhalte dieses E-Books © 2013/2014: Andreas Ulmicher
Kontakt zum Autor:
Naturheilpraxis Andreas Ulmicher
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Die Inhalte dieses E-Books sind sorgfältig und gründlich recherchiert. Aus
rechtlichen Gründen kann jedoch keine Verantwortung oder Haftung für die Inhalte
dieses E-Books übernommen werden. Ebenso wenig können die Inhalte dieses E-Books
einen Besuch bei einem qualifizierten Therapeuten (Arzt, Heilpraktiker) oder einem
Apotheker ersetzen. Dieses E-Book dient allein Ihrer Information und ist keine
Anweisung, Nahrungsergänzungsmittel oder Medizinprodukte einzunehmen,
abzusetzen oder ihre Dosierung zu verändern, ebenso wenig soll es dazu verleiten, vom
Arzt verordnete Medikamente, insbesondere rezeptpflichtige Medikamente, abzusetzen
oder ihre Dosierung zu verändern. Wenden Sie sich an einen Arzt oder Apotheker!
Updates:
Dieses E-Book ist kostenlos und wird auch unbegrenzt kostenlos verfügbar bleiben.
Wie auch immer, die medizinische Entwicklung und die Erweiterung von Wissen und
Forschung macht es ab und zu notwendig, die Inhalte dieses E-Books auf einen neueren
Stand zu bringen. Auf meiner Website www.praxis-ulmicher-freitag.de werden Sie über
aktuelle Updates informiert, die Sie kostenfrei herunterladen können.
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