Stuttgart - Kulturnews

Foto: Oliver Rath
+S_s67_titel.kab_+S_s67titel 16.02.15 15:10 Seite 67
Stuttgart
Olli Schulz
26. 3., 20 Uhr
Stuttgart, LKA Longhorn
Entertainment | Theater | Klubs + Konzerte | Ausstellungen
+S_s68s69_entertainment_+S_s68s69_entertainment 17.02.15 09:50 Seite 68
Eröffnugsgala des Stuttgarter Kabarettfestivals
Moritz Neumeier
Eröffnugsgala
Tilman Birr:
des Stuttgarter
Holz und Vorurteil – Kabarettfestivals
STUTTGART, THEATERHAUS 13. 3., 20 Uhr
Zwischen Brett
Mit einem ambitionieren Auftakt startet das
und Kopf
STUTTGART, RENITENZTHEATER
11. 3., 20 Uhr
Er kommt von der Lesebühne, liest auch in seinen Soloprogrammen fast pausenlos nur vor,
und doch firmiert, was Tilman Birr macht, als
Kabarett. So viel zur Auflösung der Genregrenzen, zu der auch viele weitere Künstler wie
z. B. Marc-Uwe Kling beitragen. Doch damit
nicht genug: Tilman Birr ist seit dem vergangenen Jahr Besitzer des Deutschen Kabarettpreises. Bestätigt vom Segen allerhöchster
Stellen, stellt das Multitalent jetzt sein neues
Programm „Holz und Vorurteil – Zwischen Brett
und Kopf“ vor, singt dabei wie immer auch ein
paar Liedchen – wie er selbst es ausdrückt –
und tut auch sonst immer nur das, wonach
ihm gerade ist. Hauptsage es ist lustig und irritierend-kritisch.
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Stuttgarter Kabarettfestival zu einem zehn Tage
währenden Perforceritt durch die Landschaft des
Kabaretts, der komischen Lesung und der Satire.
Simone Solga (Foto) wird zum Auftakt den Takt
vorgeben und durch den Abend führen. Auszüge
aus ihren Programmen bieten der Münchner
Kabarettist Helmut Schleich, das Bremer theatre
du pain, Jens Jochimsen und René Sydow. Mit
Ausnahme von Schleich, der dem traditionellen
Kabarett verhaftet sind, gehen die Auftaktgäste
andere Wege: Sie sind artifizieller und leiser. Bis
zum 22. März werden Theaterhaus, Merlin,
Renitenztehater, Rosenau, Laboratorium und
Keller-Klub bespielt. Am 17. März treten
Nachwuchskräfte anlässlich des schon bundesweit als Kaderschmiede bekannten
Stuttgarter Besens im Renitenztheater an.
Unter http://www.stuttgarterkabarettfestival.com/
finden sie alle weiteren Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen.
Foto: Melanie Grande
Tilman Birr
Foto: Moritz Neumeier
HG Butzkoh
Foto: Eugen Zymner
Foto: Solga/Smetek
Entertainment
Dieter Nuhr:
Nuhr ein Traum
PFORZHEIM, CONGRESSCENTRUM
19. 3., 20 Uhr
Das Internet hat zweifelsohne auch seine
Tücken: Wer ständig online ist, hat mit Reizüberflutungen zu kämpfen. Doch wie kann
man trotz der ständig hereinbrechenden Informationen glücklich leben? Mit Humor und einer
guten Prise Dieter Nuhr! In seinem neuen
Programm „Nuhr ein Traum“ beschäftigt sich
der Kabarettist mit unserem Leben zwischen
Computer und Familie, Traum und Realität. Mit
viel Selbstironie deckt Nuhr den Abgrund zwischen Ist- und Sollzustand des Menschen auf
und bringt jede Lüge, die uns das Internet
erzählt, zum Vorschein – mit der Erkenntnis,
dass das Leben verrückt, aber auch traumhaft
ist.
+S_s68s69_entertainment_+S_s68s69_entertainment 17.02.15 09:50 Seite 69
Entertainment
THEATERHAUS
Siemensstr. 11 - 70469 Stuttgart
Karten: 0711- 4020720 - www.theaterhaus.com
März 2015
Dieter Nuhr
Moritz
Neumeier:
Kein scheiß
Regenbogen
STUTTGART, ROSENAU
22. 3., 20 Uhr
Er kommt vom Poetry Slam,
hatte zuletzt mit „Satire macht
frei“ sein erstes abendfüllendes
Soloprogramm und möchte nicht
als Stand-up-Comedian bezeichnet werden, weil der Begriff seiner Meinung nach komplett ruiniert wurde. Pech für Moritz
Neumeier: Er ist Stand-upComedian. Heute kommt er mit
dem Programm „Kein scheiß
Regenbogen“. Gemeinsam mit
Jasper Diedrichsen kennt man
Moritz Neumeier auch als das
Duo Team und Struppi.
HG Butzko:
Super Vision
ESSLINGEN, DIESELSTRAßE
20. 3., 20 Uhr
Diesmal macht HG Butzko den
Herkules und mistet den Augiasstall der deutschen Politik aus:
den Bundestag und das Kabinett.
Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist ein harmloser Satz
aus Angela Merkels Regierungserklärung: „Diese Bundesregierung will die Quellen des
guten Lebens allen zugänglich
machen.“ Manchmal etwas
populistisch (wenn er die
Diätenerhöhung behandelt),
meist aber fundiert und vor allem
mit viel schwarzem Humor
nimmt Butzko diesen Satz auseinander und startet eine furiose
Kritik an den politischen Verhältnissen in unserem Land.
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Sonntag 01
19:30 Theater Männerabend
20:00 Konzert Puhdys
20:15 Konzert Pepper & Salt:
Sengchron – Älle wia Oiner
Donnerstag 05
20:00 Comedy
PREMIERE Özcan Cosar:
Du hast dich voll verändert!
20:00 Konzert
5/8erl in Ehr`n: Yes we does
Freitag 06
20:00 Comedy Özcan Cosar
20:15 TH Schauspiel
Ziemlich beste Freunde
20:30 Comedy Patrizia Moresco:
Bissfest – Dolce Vita im Sparschwein
Samstag 07
20:00 TH Tanz
Gauthier Dance: ALICE
20:15 Comedy Özcan Cosar
20:15 Kabarett Bill Mockridge:
Was ist, Alter?
20:30 TH Schauspiel
Ziemlich beste Freunde
Sonntag 08
19:00 TH Tanz (Kulturgemeinschaft)
Gauthier Dance: ALICE
19:15 TH Schauspiel
Der Kontrabass mit Ernst Konarek
19:30 Theatercomedy
Cavewoman mit Heike Feist
19:45 TH Schauspiel
Ziemlich beste Freunde
Montag 09
19:00 Diskussion
Der 46. Neue Montagskreis
20:00 TH Tanz (Kulturgemeinschaft)
Gauthier Dance: ALICE
Dienstag 10
20:00 TH Tanz (Kulturgemeinschaft)
Gauthier Dance: ALICE
20:15 Gala
Anette Heiter lädt ein:
Fifty-Fifty Benefiz-Gala
20:15 TH Schauspiel
Die deutsche Ayse
Mittwoch 11
20:00 TH Schauspiel
Die deutsche Ayse
Donnerstag 12
10:30 TH Schauspiel
Die zwölf Geschworenen
20:00 Comedy Michael Mittermeier
20:15 TH Schauspiel
Die zwölf Geschworenen
Freitag 13
20:00 23. Stuttgarter Kabarettfestival
Eröffnungsveranstaltung
20:15 TH Schauspiel
Ich werde nicht hassen
20:15 Theater Caveman von Rob
Becker
20:30 TH Schauspiel
Frau Müller muss weg!
Samstag 14
20:00 Lesung
Matthias Holtmann:
Porsche, Pop Und Parkinson
20:15 Comedy
Martin Luding: Auf und Davon
20:15 TH Schauspiel
Ich werde nicht hassen
20:30 Tanz
Schauburg München:
Intimate Stranger
Sonntag 15
11:00 + 14:00 Musical
Conni – Das Musical
19:00 Konzert
American Songbirds Festival:
Sing me a Song
19:30 23. Stuttgarter Kabarettfestival
Jürgen Becker
Der Künstler ist anwesend
20:00 TH Schauspiel
Der Gott des Gemetzels
Montag 16
20:00 Konzert
Dirk Darmstaedter: Before We Leave
Mittwoch 18
20:00 TH Schauspiel/Komödie
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm
20:15 23. Stuttgarter Kabarettfestival
Angelika Beier:
Zwischen Sex und Sechzig
20:15 Konzert Viva Voce: Ego
Donnerstag 19
20:00 Konzert Die Cuba Boarischen:
Saludos und Grüaß God
20:15 TH Schauspiel/Komödie
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm
Freitag 20
10:30 TH Schauspiel TSCHICK
20:00 Theater Caveman
20:15 23. Stuttgarter Kabarettfestival
Philipp Möller: Isch hab Geisterblitz
20:15 Konzert Füenf: Bock drauf!
20:30 TH Schauspiel TSCHICK
Samstag 21
20:00 Konzert
Café del mundo & Azucena Rubio
20:00 TH Schauspiel TSCHICK
20:15 23. Stuttgarter Kabarettfestival
Margie Kinsky: Ich bin so wild nach
Deinem Erdbeermund
20:30 Tanz
Professional Dance Academy 13/15
Sonntag 22
19:00 23. Stuttgarter Kabarettfestival
Jess Jochimsen:
Für die Jahreszeit zu laut
19:15 TH Schauspiel TSCHICK
19:30 Konzert
High Five: Spassgesellschaft
20:00 Konzert Steven Wilson
Dienstag 24
10:30 TH Schauspiel Was heißt hier
Liebe?
Mittwoch 25
10:30 TH Schauspiel
Was heißt hier Liebe?
20:00 Konzert
Der Wunderbare Frauenchor & Band
Ltg. Ines Martinez: Late in the Evening
20:15 Konzert 2x60 – Musik + Kunst
Donnerstag 26
10:30 TH Schauspiel
Was heißt hier Liebe?
20:00 Tanz Das Triadische Ballett
20:15 Konzert Berta Epple
Freitag 27
20:00 Tanz Das Triadische Ballett
20:15 Theater Caveman
20:15 TH Schauspiel Mondscheintarif
Samstag 28
20:00 Tanz Das Triadische Ballett
20:30 Theater
Bernd Lafrenz: Romeo & Julia
Sonntag 29
JUBILÄUM:
30 JAHRE THEATERHAUS!
15:30 Tanz Das Triadische Ballett
Das Theaterhaus wird gefördert von der Mercedes-Benz Bank
+S_s70s71_theater.kab_+S_s70s71_theater 18.02.15 14:26 Seite 70
Foto: A. T. Schaefer
Foto: Falk Schreiber
Theater
Opernhaus, Stuttgart
Der Idiot
STUTTGART, KAMMERTHEATER ab 28. 2.
Das Stuttgarter Schauspiel vollendet, was in Leipzig nicht so recht gelingen wollte. Sebastian Hartmann, der als Intendant in Sachsen, man muss
es wohl so sagen: gescheitert war, inszeniert am
Neckar, zwar mit Gegenwind aber nicht uninteressant. Und jetzt folgt ihm auch sein Leipziger
Hausregisseur nach: Martin Laberenz, der zuletzt
in Oldenburg Shakespeares „Was ihr wollt“ inszenierte und dabei massiv auf Improvisation und
Auflösung der Dramenstruktur setzte, der allerdings auch Arbeiten am Hamburger Thalia und
am Deutschen Theater Berlin im Lebenslauf
stehen hat. Durch Laberenz’ noch junge Regiekarriere zieht sich Dostojewski wie ein roter
Faden: 2012 zeigte er in Leipzig „Schuld und
Sühne“, vor einem Jahr in Düsseldorf „Der
Spieler“. Und jetzt in Stuttgart „Der Idiot“ als
Niedergang eines zutiefst gutherzigen, arglosen
Menschen. „Der vollkommene und schöne
Mensch stürzt die Welt, die ihm begegnet, ins
Chaos“, interpretiert der Regisseur den 1868
erschienenen Roman. „Und was übrig bleibt, ist
ewiges Gelächter.“
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Badisches Staatstheater, Karlsruhe
Strawinsky HEUTE
STUTTGART, OPERNHAUS ab 13. 3.
Manchmal möchte man einfach bösartig sein –
und lästert über den Titel der März-BallettPremiere. „Strawinsky HEUTE“, das klingt aber
auch zu drollig, wenn man sich vor Augen führt,
dass das Ballett am Neckar unter der Leitung
Marco Goeckes zwar handwerklich tadellos
daherkommt, aber in seiner Fokussierung auf
klassischen Tanz nun gar nichts heutiges hat.
Und wenn man dann noch liest, dass sich drei
Choreografen mit der Musik Igor Strawinskys
auseinandersetzen werden, dann fragt man
sich endgültig, wo da der Gegenwartsbezug
sein soll. Aber Vorsicht: Zwar stammen die
Stücke des Abends zum einen von Goecke
selbst, der hier „Le Chant du Rossignol (Der
Gesang der Nachtigall)“ choreografiert, zum
anderen von Demis Volpi, der zwar auch kein
echter Tanzrevolutionär ist, allerdings mit „Krabat“
einen echten Publikumshit verantwortet, und sich
hier die „Geschichte vom Soldaten“ vornimmt.
„Der Feuervogel“ schließlich stammt von Sidi Larbi
Cherkaoui, und der ist tatsächlich ein Künstler,
der die Brücke zwischen Strawinsky und dem
21. Jahrhundert schlagen könnte. Also: Manchmal möchte man bösartig sein, aber manchmal
lohnt es auch, über die eigene Bösartigkeit noch
einmal nachzudenken.
Drei Schwestern
KARLSRUHE, BADISCHES STAATSTHEATER,
KLEINES HAUS ab 20. 3.
Von Anna Bergmann erwartet man schon lange
eine erfolgreiche Regiekarriere, die sich allerdings
irgendwie nicht einstellen mag. Regelmäßig inszeniert die Ernst-Busch-Absolventin an den
ersten Häusern des deutschsprachigen Raums
und begeistert Kritik und Publikum gleichsam
mit einer Regie, die sich einerseits intensiv mit
kanonisierten Stoffen auseinandersetzt, andererseits diese Stoffe mit kühler Sinnlichkeit und popkulturellem Codebewusstsein erweitert. Und doch:
Bergmann ist nie in der engeren Auswahl für relevante Theaterpreise, neben Arbeiten an Wiener
Burgtheater, Hamburger Thalia und Berliner Gorki
stehen immer wieder Aufträge von Bühnen aus
der zweiten Reihe, aus Braunschweig oder aus
Oldenburg, und auch eine feste Bindung an ein
Haus zeichnet sich nicht ab. Karlsruhe steht da
bezüglich des Renomees ein wenig dazwischen,
dafür ist Bergmann hier seit diesem Jahr besonders präsent: Im Januar inszenierte sie an der
Oper „La Bohème“, zwei Monate später folgt im
Schauspiel Tschechows Provinzschmerzklassiker
„Drei Schwestern“.
+S_s70s71_theater.kab_+S_s70s71_theater 18.02.15 14:26 Seite 71
Theater
Theater, Heilbronn
Das Fest
HEILBRONN, THEATER ab 7. 3.
Während eines Familienfestes wirft
der älteste Sohn dem Patriarchen
vor, seine Kinder jahrelang missbraucht zu haben – worauf erfolgreich verdrängte Verwerfungen im
Familiengefüge aufbrechen. „Das
Fest“ von von Thomas Vinterberg
und Mogens Rukov ist eigentlich
ein Stoff, wie gemacht für die
Bühne: Eine alltägliche Ausgangssituation weitet sich ins Monströse, und alles spielt sich in
einem begrenzten Raum ab.
Allerdings wurde der Stoff
zunächst im Kino populär, als
erster in Mitteleuropa vermarkteter
Film der Dogma-Bewegung, die
Ende der 1990er die dänische
Filmindustrie als eine der avanciertesten überhaupt durchsetzte.
Längst hat sich das Theater die
Vorlage zurückgeholt, der heutige
A-Klasse-Regisseur Michael
Thalheimer etwa zeigte schon früh
eine eigene Version des Stücks,
2000 in Dresden. Der weitreichende Erfolg des Stücks ist
mittlerweile freilich wieder abgeflaut, was allerdings kein Grund
ist, auf Inszenierungen zu verzichten – in Heilbronn macht
eine solche Uta Koschel, die vorige Spielzeit mit „Ziemlich beste
Freunde“ schon beweisen konnte, dass sie ein Händchen für
Filmstoffe hat.
4 WO R K SH O PS u.v.m.
Mit freundlicher Unter stützung der Kulturstiftung des Bundes
Der Goldene
Drache
Kar ten & Info
W W W.IHWA .DE
www.liedprojekt2015.org
Staatl. Hochschule für
Musik und Darstellende
Kunst Stuttgart
ULM, THEATER ab 26. 2.
Oliver Haffners Spielfim „Ein Geschenk der Götter“ war vor einem
halben Jahr eine sympathische
Working-Class-Komödie über
Künstler am provinziellen Stadttheater, die eigentlich große Kunst
machen wollen aber im Grunde
froh sein müssen, dass sie überhaupt noch Kleinstadtbespaßung
machen dürfen: Die Konkurrenz
ist groß, und wer allzu ambitioniert
ist, steht ganz schnell auf der
Abschussliste. Haffner drehte seinen Film in Ulm, mit Ensemblemitgliedern des örtlichen Theaters,
und er schaffte es, das Künstlerdasein in der Provinz weder zu
idealisieren noch zu denunzieren,
man merkte: Da ist jemand, der
die Nöte genau kennt, die er zeigt.
Weswegen er an der Donau immer noch gerne gesehen ist und
jetzt zum zweiten Mal nach „In
der Ebene“ ein Stück inszenieren
darf. Das viel gespielte „Der Goldene Drache“ von Erfolgsdramatiker Ronald Schimmelpfennig zeigt
die Belegschaft eines Chinarestaurants und überhöht das prekäre
Dasein zwischen Nudelsuppe und
Abschiebungsbescheid zum so
verzauberten wie derben Märchen.
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Klubs + Konzerte
James Hersey
Tom Lüneburger
James Hersey schreibt, singt und produziert seine Songs
selbst, spielt alle Instrumente ein – und dreht sogar seine
Musikvideos in Eigenregie. Der Austroamerikaner ist eben ein
wahres Multitalent und verarbeitet verschiedenste musikalische Einflüsse zu genreübergreifenden Originalen, die der 24Jährige als Mixtapes kostenlos zum Download anbietet: mal
mit Akustik-, mal mit E-Gitarre, mal mit, mal ohne Drumcomputer, doch immer mit viel Seele in der Stimme.
Der Nachname Tom Lüneburgers mag provinziell klingen, doch
die Karriere des Berliner Musikers ist auf dem besten Wege, bald
auf den großen Bühnen stattzufinden. Sein drittes Album „Head
Orchestra“ stellt Lüneburger bei dieser Tour vor, und zwei Sachen
kann man jetzt bereits erahnen: erstens, dass es sich fragil-verträumtes Liedgut auf der akustischen Gitarre handeln wird, und
zweitens, dass das Interesse wieder mal das Ticketkontingent
übersteigt.
Foto: Undercover Entertainment
STUTTGART, DAS CANN 7. 3., 20 Uhr
Joe Bonamassa
STUTTGART, LIEDERHALLE 4. 3., 20 Uhr
Seine Leidenschaft zum Beruf zu machen und anschließend den Spaß an
der Sache zu wahren, das schaffen nur wenige Glückliche. Der US-Amerikaner
Joe Bonamassa gehört offensichtlich dazu. Denn wenn der notorische
Anzug- und Sonnenbrillenträger seiner Gitarre mal brodelnden Rock’n’Roll,
mal smoothen Blues entlockt, knistert die Luft vor Ekstase. Das hat sich auf
„Different Shades of Blue“ nicht geändert.
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Mick Flannery
STUTTGART, DAS CANN 5. 3., 20 Uhr
Mit Blueslegende Tom Waits verglichen zu werden: für die Egos
der meisten Musiker mehr als genug, um vollkommen abzuheben. Bei Mick Flannery ist das augenscheinlich anders. Der irische Singer/Songwriter bleibt trotz Nummer-eins-Album, ausverkaufter Konzerte und jubilierender Kritiken bodenständig.
Flannerys intensiver, von rauer Melancholie geprägter Sound
klingt ebenso bescheiden wie wertvoll – und entspricht so
anscheinend ganz dem Wesen seines Schöpfers.
Foto: Prime Tours & Promotion
Foto: Rick Gould
Foto: Four Artists
STUTTGART, KELLER KLUB 3. 3., 20 Uhr
+S_s72s79_klubs.kab_+S_s72s79klubs 18.02.15 16:59 Seite 73
Klubs + Konzerte
Simple Minds
KARLSRUHE, TOLLHAUS 7. 3., 20 Uhr
Wer behauptet, noch nie „Don‘t you (forget about me)“ von den Simple Minds gehört zu
haben, lügt entweder, oder ist nicht älter als sechs Jahre. Der Besuch eines Konzerts der
Popinstitution kann im Grunde als musikalische Bildungsreise durch 30 Jahre Pop, Rock
und New Wave betrachtet werden – und wer könnte gegen solch eine schwelgerische Art
der Bildung etwas haben?
09.03.2015 |20:00 UHR
STUTTGART | LKA//LONGHORN
13.03.2015 | 20:00 UHR
STUTTGART | KKL MOZ ART-SAAL
Foto: FKP Scorpio
Foto: Undercover Entertainment
17.06.2015 | 20:00 UHR
STUTTGART | FREILICHTBÜHNE
19.06.2015 | 20:00 UHR
IFFEZHEIM | RENNBAHN (OPEN AIR)
20.06.2015 | 20:00 UHR
(OPEN AIR)
IFFEZHEIM | RENNBAHN (OPEN
Foto: Skip Records
Tingvall Trio
02.07.2015 | 20:00 UHR
STUTTGART | PORSCHE ARENA
24.03.2015 | 20:00 UHR
STUTTGART | CLUB C ANN
11 .04.2015 | 20:00 UHR
STUTTGART | CLUB C ANN
ILLINGEN, ILLIPSE 8. 3., 20 Uhr
Drei Männer, drei Herkunftsländer, eine Mission: facettenreicher Jazz. Das Tingvall
Trio ist sowohl Schmelztiegel für Kulturen als auch für Musikstile. So verquirlen der
schwedische Pianist Martin Tingvall, der Schlagzeuger Jürgen Spiegel aus Deutschland und der kubanische Bassist Omar Rodriguez Calvo jazzige Folkmelodien mit
gradlinigen Rockrhythmen zu einer Melange von südländischer Leichtigkeit.
18.04.2015 | 20:00 UHR
STUTTGART | CLUB C ANN
73
+S_s72s79_klubs.kab_+S_s72s79klubs 18.02.15 16:59 Seite 74
Klubs + Konzerte
Femme Schmidt
Steven Wilson
REUTLINGEN, KULTURZENTRUM FRANZ.K 12. 3., 20 Uhr
STUTTGART, THEATERHAUS 22. 3., 20 Uhr
Auch wenn der Familienname Gegenteiliges vermuten lässt – die
Musik der 24-jährigen Elisa Schmidt ist alles andere als 08/15. Als
Femme Schmidt sorgte die Berlinerin mit ihrem 2012er-Debütalbum
für Furore, dank provokanter Texte und lasziver 20er-Jahre-Koketterie.
Nun folgt mit „Raw“ eine weitere Pop-noir-Platte, auf der Fräulein
Schmidt mit gewohnt tiefer Stimme gegen überraschend raue Gitarren
und markige Beats ansingt.
STUTTGART, THEATERHAUS 15. 4., 20 Uhr
Johannes Oerding ist Livemusiker durch und durch: Um sich heimisch zu
fühlen, braucht der Wahlhamburger nicht etwa einen stillen Rückzugsort –
sondern eine Bühne, vor der so viele Menschen wie möglich stehen. Gut
also, dass bald Oerdings „Alles brennt“-Tour beginnt, auf welcher der bodenständige Singer/Songwriter mit seiner, so Udo Lindenberg, „Kehle aus Gold“
mal beschwingte, mal in sich ruhende Popballaden zum Besten gibt.
74
Vega
STUTTGART, DAS CANN 25. 3., 20 Uhr
Vega gilt als einer der ehrlichsten Straßenrapper der Republik.
Dafür hat der Halbitaliener aus Frankfurt hart gearbeitet; in den
Schoß gefallen ist ihm nichts. Eben deshalb wirken seine desillusionierten Texte so authentisch, auch wenn ihm inzwischen der
Sprung vom Untergrund an die Spitze der Albumcharts gelungen
ist. Vegas neues Album erzählt von „Kaos“ und erschien im Januar
bei seinem eigenen Label Freunde von Niemand.
Foto: NM-Photographie
Johannes Oerding
Foto: Mathias Bothor
Foto: Warner Music
Foto: FKP Scorpio
Steven Wilson ist zu gleichen Teilen Nerd, Workaholic und
Genie. Eine Mischung, die dem Musiker und Produzenten
mit dem schulterlangen Haar ermöglicht hat, den Progressive
Rock salonfähig zu machen. Ob mit seiner wegweisenden
Band Porcupine Tree, dem Krautrockprojekt Incredible
Expanding Mindfuck oder seinem vierten Soloalbum
„Hand. Cannot. Erase.“ – der düsteren Aura seiner Musik
kann man sich nur schwer entziehen.
+S_s72s79_klubs.kab_+S_s72s79klubs 19.02.15 14:03 Seite 75
Klubs + Konzerte
www.c2concerts.de
Archive
Das
Dschungelbuch
Christian Bergs legendärer
Musicalerfolg für die ganze Familie
KARLSRUHE, SUBSTAGE 21. 3., 20 Uhr
STUTTGART | FRIEDRICHSBAU VARIETÉ
01.03. | 07. & 08.03. | 14. & 15.03. | 21. & 22.03.2015
Seit 1994 schlägt das Musikerkollektiv Archive einen kreativen
Haken nach dem anderen. Mit wechselnden Sängern probieren sich
die Briten nach Lust und Laune aus – sei es in energetischem Progressive Rock, lichtscheuem TripHop, auf Soundtrackalben oder in
avantgardistischer Elektronika. Und irgendwie ist es dann doch stets
so, dass jedes ihrer Werke trotz aller Genrewechsel diese ganz eigene
epische Soundsignatur trägt.
20.03.2015 | 20 Uhr | STUTTGART | PORSCHE-ARENA
04.03.2015 | 20 Uhr | STUTTGART | GOLDMARK‘S
27.03.2015 | 20 Uhr | STUTTGART | KELLER KLUB
12.03.2015 | 20 Uhr | STUTTGART | LKA-LONGHORN
27.03.2015 | 20 Uhr | FILDERSTADT | FILHARMONIE
15.03.2015 | 11 & 14 Uhr | STUTTGART | THEATERHAUS
Foto: Selective Artists
Foto: FKP Scorpio
28.03. AUSVERKAUFT | ZUSATZSHOW AM 29.03.2015
20 Uhr | STUTTGART | CLUB ZENTRAL
Juli
STUTTGART, LKA LONGHORN 19. 3., 20 Uhr
Eine Dekade ist vergangen, seit die Gießener Band Juli die „Perfekte
Welle“ erwischte und zu einer der erfolgreichsten Popbands Deutschlands avancierte. Nun, nach vier Jahren auf dem Trockenen, hisst das
Quintett wieder die Segel: Im März geht es auf Tour – an Bord das lang
ersehnte vierte Studioalbum „Insel“, auf dem Eva Briegels lyrische Textzeilen mit Bedacht durch melancholische Gitarrengewässer schippern.
75
19.03.2015 | 19 Uhr | STUTTGART | PORSCHE-ARENA
30.03.2015 | 20 Uhr | STUTTGART | UNIVERSUM
Karten unter: www.c2concerts.de | T:0711-84 96 16 72 |
Easy Ticket - T:0711 -2 555 555 oder bei allen Vorverkaufsstellen
+S_s72s79_klubs.kab_+S_s72s79klubs 18.02.15 16:59 Seite 76
Klubs + Konzerte
Olli Schulz
Akua Naru
STUTTGART, LKA LONGHORN 26. 3., 20 Uhr
REUTLINGEN, KULTURZENTRUM FRANZ.K 25. 3., 20 Uhr
Wo ein Medium ist, da ist auch Olli Schulz. Ob im Fernsehen,
im Radio oder im Internet: Der Entertainer gibt überall seinen
äußerst unterhaltsamen Senf dazu. Doch Schulz ist nicht nur ein
komödiantischer Geschichtenerzähler, sondern auch ein begnadeter Singer/Songwriter. Eine Kombination, die sogar ernsthafte
Indiepopfans plötzlich zu infantilen Tänzen hinreißt („Mach den
Bibo“) und langsam aber sicher zum Kult avanciert.
STUTTGART, DAS CANN 11. 4., 20 Uhr
Als 16-Jähriger hatte Nils Wülker noch keinen blassen Schimmer von Jazzmusik – geschweige denn von der Trompeterkunst
eines Miles Davis. Heute zählt der Wahlhamburger zu den
erfolgreichsten Genrevertretern Europas, hat acht Alben herausgebracht und ein Label gegründet. Dass der brillante Trompeter aber auch gern mal in Popgefilden vorstößt, bestätigt sein
neuestes Werk „Up“, auf dem Popvokalisten wie Sasha und
Max Mutzke mitmischen.
76
The Elwins
REUTLINGEN, KULTURZENTRUM FRANZ.K 16. 4., 20 Uhr
Auch wenn der Titel ihrer neuen Single „So down low“ Gegenteiliges vermuten lässt: The Elwins haben selbst nach harter
Arbeit an ihrer zweiten LP nichts an Frohmut eingebüßt. Es
wäre auch zu schade gewesen, wenn die globale Indiepopgemeinde auf den clever arrangierten Luftballonpop des kanadischen Quartetts hätte verzichten müssen – schließlich wirkt dieser sämtlichen Arten der Gemütsschwere entgegen.
Foto: The Elwins
Nils Wülker
Foto: David Königsmann
Foto: Oliver Rath
Foto: David Doenges
Es gibt intelligenten HipHop auf der Welt, keine Frage. Doch noch
immer nicht genug – und viel zu selten von Frauen gerappt. Akua
Naru macht vor, wie es geht: Mit ihrer Band Digflo, bestehend aus
Schlagzeug, Keyboard, Saxofon/Flöte, Gitarre, Bass und Turntables,
erzeugt sie live genau die Sorte angenehmen Druck, der ihren meisterlichen Texten zusätzlichen Auftrieb verleiht. Ein junges Talent, das es
weit bringen wird.
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DIANA KRALL
„Desperado“
„California Dreamin‘“
“I’m Not In Love”
“Don’t Dream It’s Over”
“I Can’t Tell You Why”….
Legendäre Songs,
präsentiert von einer
unverwechselbaren
Stimme.
ON TOUR:
04.10.2015 Düsseldorf
05.10.2015 Hamburg
07.10.2015 Stuttgart
08.10.2015 Frankfurt/M
18.10.2015 München
19.10.2015 Berlin
www.jazzecho.de
CD/Deluxe/DL/Vinyl
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Klubs + Konzerte
Chris de Burgh
The Levellers
STUTTGART, LIEDERHALLE 27. 4., 20 Uhr
LUDWIGSBURG, SCALA 22. 4., 20 Uhr
Die Stimme: nuancenreich und ausdrucksstark. Die Texte: tiefgründig und niveauvoll. Keine Frage, Chris de Burgh ist ein
meisterlicher Geschichtenerzähler. Mit Gitarre und Klavier
berührt der Ire mit Kompositionen wie „Lady in Red“ oder
„High on Emotion“. Seine kommende Tour reichert de Burgh
zudem mit Songperlen seines neuen Albums „The Hands of
Man“ an, dessen Mix aus Folkpop und Softrock seine eigene
Gedankenwelt reflektiert.
STUTTGART, DAS CANN 23. 4., 20 Uhr
Dank Jesper Munk ist es überflüssig, im Keller Platten zu entstauben, um
hochwertigen Blues zu hören. Der gerade mal 22-jährige Deutschdäne gilt
mit seinem gleichermaßen rotzigen wie gefühlvollen Bluesrock als Retter
eines totgeglaubten Genres. Nach zwei Headlinertourneen und einem
sagenhaften fünffachen Auftritt auf dem Reeperbahn Festival 2014 zieht
Munk nun mit neuem fetzigen Programm durch die Clubs.
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Foto: Dave Morley
The Love Bülow
STUTTGART, DAS CANN 30. 4., 20 Uhr
„Bloß nicht erwachsen werden“, das ist das Fundament, auf dem
The Love Bülow ihr Indierap-Empire erbaut haben. Es scheint zu
funktionieren, schließlich versorgen die fünf Berliner ihre Fans
bereits seit sechs Jahren mit kecken Wortspielen, eingängigen Poprefrains und antidepressiven Beats. Das kommende Album der
Indierapper ist ein Paradebeispiel für erfolgreiches Crowdfunding
und verortet sie einmal mehr am Nabel der Zeit.
Foto: Tobias Bechtle
Jesper Munk
Foto: Michael Dorn
Foto: www.levellers.co.uk
Erst im vergangenen Herbst setzten The Levellers ihrer 25-jährigen
Karriere mit einer Greatest-Hits-LP ein Denkmal. Nun folgt Teil zwei
der Rückschau, ein Abend, bei dem Fans des Anarchosextetts voll
auf ihre Kosten kommen dürften. Denn bevor die Levellers punkigfolkige Klassiker in akustischer Reinform darbieten, zeigt der Dokumentarfilm „ A curious Life“, wie sie seit ihrer Gründung 1988 zu
einer der gefragtesten Livebands Großbritanniens aufgestiegen sind.
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Klubs + Konzerte
Naturally 7
STUTTGART, THEATERHAUS 12. 5., 20 Uhr
Dagobert
Foto: Victor Staaf
Foto: A.S.S. Concerts
Naturally 7 aus New York reisen mit leichtem Gepäck – denn
sie benötigen keine Instrumente, um Funkbässe, Gitarrensoli
sowie alles andere, was einen ordentlich groovenden Beat ausmacht, zu inszenieren. Nur mit ihren Mündern erzeugen die
Mitglieder der siebenköpfigen A-capella-Crew eine Instrumentalvielfalt, die staunen macht. „Hidden in plain Sight“ heißt das
neue Werk, mit dem die Vokalakrobaten uns ein Liveerlebnis
der besonderen Art bescheren.
STUTTGART, DAS CANN 17. 5., 20 Uhr
Ehe ein gewisser Schweizer seine einsame Berghütte wieder gegen Berlin eintauschte,
um die in Abgeschiedenheit am Laptop komponierten Stücke unter die Leute zu bringen, drangen Schlager eigentlich exklusiv aus Rentnerradios. Doch zu den elektronisch verzierten Liebesschwüren von Dagobert schunkeln selbst die Hipster, und Kritiker sprechen bereits von einem modernen Rio Reiser. Was an den hohen Weihen
dran ist, lässt sich überprüfen, wenn Dagobert mit seinem zweiten, am Chanson
geschulten Album „Afrika“ unterwegs ist.
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Ori Gersht: Evaders, Far Off Mountains And Rivers (2009)
Abb.: © Ori Gersht
Ausstellung
Ori Gersht
BAD HOMBURG, MUSEUM SINCLAIR HAUS
15. 3.–14. 6.
Monet und die Geburt
des Impressionismus
FRANKFURT, STÄDEL 11. 3.-21. 6.
Es gibt Ausstellungen, bei denen spürt man schon im voraus,
dass sie ein Hit werden. Ein bekannter Künstler taucht im
Titel auf, es geht um eine Epoche, mit der das Publikum
etwas anfangen kann, und schließlich geht es um jemanden,
der so stark durchgesetzt ist, dass niemand behaupten mag,
hier würde nur ein kommerzielles Modeideal bedient. Voilà:
„Monet und die Geburt des Impressionismus“. Ohne Gelästere: Die Entwicklung eines Genres über das Umfeld eines
Hauptprotagonisten erzählen zu wollen, ist natürlich ein
durchweg ehrenwertes Vorhaben. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten von Auguste Renoir, Édouard Manet, Edgar
Degas und natürlich Claude Monet selbst.
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Abb.: The Nelson-Atkins Museum of Art, Kansas City, Missouri
Foto: Jamison Miller, © The Nelson-Atkins Museum of Art, Kansas City, Missouri
Zunächst denkt man, dass man es bei der Kunst von Ori Gersht mit Gemälden zu tun hat, mit ultrarealistischen,
neoromantischen, monumentalen Landschaftsbildern. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass der britischisraelische Künstler tatsächlich fotografiert und Filme dreht, seine Motive also in der Realität vorhanden sind (wobei
die Diskussion über den Realitätsgehalt von Fotografie auch noch geführt werden muss). Der 1967 in Tel Aviv geborene Gersht war schon an der Bad Homburger Ausstellung „Still bewegt“ mit drei Filmen beteiligt, „NaturGewalten“
ist jetzt seine erste Einzelausstellung in der Bundesrepublik.
Claude Monet: Der Boulevard des Capucines (1873–1874)
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Isa Genzken: Untitled (2014)
Abb.: Courtesy Galerie Buchholz, Berlin/Köln
Ausstellung
Isa Genzken
FRANKFURT, MMK 1 14. 3.–31. 5.
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Gerd Altmann/Shapes: AllSilhouettes.com / pixelio.de
Isa Genzken ist eine Künstlerin, die eigentlich keine
Ausstellungen mehr mit „New Works“ betitelt: Die 66-jährige Bildhauerin gilt längst als eine der renommiertesten
Kunstschaffenden der Bundesrepublik, ihre von Pop Art
und Minimalismus beeinflussten Arbeiten zählen zum
Kanon der zeitgenössischen Kunst, erst vor zwei Jahren
gab es in New York eine große Retrospektive. Die
Frankfurter Ausstellung zeigt allerdings explizit aktuelle
Werke: „Schauspieler“ genannte Figuren, die stark verfremdete Selbstporträts der Künstlerin sind, ausstaffiert mit
Genzkens persönlicher Kleidung.
.de
News- und Veranstaltungsportal
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Abb.: Sammlung Wulf D. und Akka von Lucius, Foto: Daniel von Lucius
© VG Bild-Kunst, Bonn 2015 für Jasper Johns
Ausstellung
Jasper Johns/Samuel Beckett: Foirades/Fizzles (1976)
Buch – Kunst – Objekt
STUTTGART, KUNSTMUSEUM 28. 2.–30. 8.
Louise Bourgeois
MÜNCHEN, HAUS DER KUNST 27. 2.–2. 8.
Louise Bourgeois (1911–2010) gilt als eine der einflussreichsten
Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Und als eine der teuersten.
Woraus man nicht schließen sollte, dass Bourgeois je leicht verdaulich gewesen sei: Ihre Kunst war feministisch motiviert, ohne
dass sie sich je einer politischen Position untergeordnet hätte,
sie wechselte die Genres, mal standen Zeichnungen im
Zentrum, mal Skulpturen, auch war sie eine der ersten
Künstlerinnen, die ihre Arbeit explizit installativ verstanden. Die
Ausstellung konzentriert sich auf die für Bourgeois wichtigen,
„Zellen“ gennanten Rauminstallationen. „Die ,Zellen‘ repräsentieren verschiedene Arten von Schmerz: physischen, emotionalen,
psychologischen, geistigen und intellektuellen Schmerz“,
beschrieb die Künstlerin die gezeigten Werke.
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Louise Bourgeois: Cell XXVI (2003, detail)
Abb.: Collection Gemeentemuseum Den Haag, The Netherlands, Foto: Christopher Burke
© The Easton Foundation / Licensed by VG Bild-Kunst
Künstlerbücher haben nicht den besten Ruf – meist werden sie als Beiwerk eines größeren künstlerischen Œuvres verstanden, dem die eigenständige ästhetische Qualität fehlt. Aber selbst wenn diese
Sicht korrekt wäre: Dem Blick auf das Gesamtwerk eines Künstlers würde etwas fehlen, wenn man
das Künstlerbuch ignoriert. Das Stuttgarter Ehepaar Wulf D. und Akka von Lucius sammelt seit rund
40 Jahren Künstlerbücher und versteht diese als Dialog zwischen Grafik, Text, Typografie, Papierart
und Objekthaftigkeit. Die Ausstellung präsentiert einen Querschnitt der Sammlung Lucius unter anderem mit Künstlern der École de Paris, der Neuen Figuration, der Abstraktion und der Pop Art.