Jahresbericht 2014 - Psychiatrische Universitätsklinik Zürich

JAHRESBERICHT 2014
MODELLANGEBOTE
EISBRECHER
D R . I U R . T H O M A S H E I N I G E R / R E G I E R U N G S R AT U N D G E S U N D H E I T S D I R E K T O R D E S K A N T O N S Z Ü R I C H
«Die Psychiatrische Universitätsklinik
Zürich ist prädestiniert,
Treiberin innovativer Modelle zu sein.» Von Märchen und Jahresberichten
«Es war einmal …» – Märchen öffnen mit diesen drei Worten die Tore zu ihren
wundersamen Erzählungen. «Es war einmal …» wirft uns zurück in Zeit und
Raum. Wir lernen Charaktere und Welten kennen, die uns entweder gänzlich
fremd oder innig bekannt sind, die uns berühren und genau darum eine unglaubliche Faszination ausüben. Und es lohnt sich allemal, in diesen märchenhaften Zeit-RaumKontext einzutauchen, denn wir werden schliesslich mit dem ewig gültigen Happy End belohnt:
«Und wenn sie nicht gestorben sind …».
Liebe Leserin, lieber Leser, haben Sie einen Jahresbericht jemals aus der Perspektive «Es war einmal …» gelesen? Ich rate es Ihnen. Aus Fakten werden Geschichten, weil wir sie durch die animierte Brille der Protagonisten lesen. Aus Bildern werden Welten, weil wir sie fantasievoll zum
Leben erwecken. Gleichzeitig bauen wir Spannung auf. Der Bogen führt uns vom Rückblick auf
das Geschäftsjahr über die unmittelbare Gegenwart in die Zukunft: «Was nun?»
Diese Perspektive passt wunderbar zum Fokus-Thema des Jahresberichts «Modellangebote». Diese
zeichnen sich dadurch aus, dass sie über einen ausgeprägten innovativen Charakter verfügen.
«Jede Innovation lässt sich hinterher erklären, aber keine prognostizieren», stellt richtigerweise
der deutsche Chemiker Prof. Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger fest. Modellangebote überbrücken eine
besonders grosse Lücke zwischen Ausgangssituation und Zielvorstellung. Darum sind die Treiber
innovativer Modelle speziell gefordert. Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich ist dazu prädestiniert. Wie zum Beispiel mit dem Modellangebot «Aufsuchender Gerontopsychiatrischer Interprofessioneller Liaisondienst» (AGIL). AGIL schliesst eine Lücke in der ambulanten psychiatrischen Grundversorgung: Ältere, nicht mobile Patientinnen und Patienten mit einer psychischen
Erkrankung werden interdisziplinär und zu Hause betreut. Damit entfallen unnötige stationäre
Behandlungen. Dieses Modellangebot liefert im Idealfall Ergebnisse, die über die Modellphase
hinaus in den Regelbetrieb überführt werden können. Modellangebote sind die konzeptionellen
Eisbrecher, die in weitgehend unerforschte Gebiete vorstossen und neue Routen permanent schiffbar machen.
Thomas Heiniger
( 1 )
P S Y C H I A T R I S C H E U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K Z Ü R I C H / J A H R E S B E R I C H T 2 014
INHALT
V O R W O R T
1 Eisbrecher
Dr. iur. Thomas Heiniger
F O K U S 4 Modellangebote
Prof. Dr. med. Wolfram Kawohl
Prof. Dr. med. Egemen Savaskan
Angela Guldimann
G E S C H Ä F T S L E I T U N G
7 Zukünftiger Geschäftsbereich Kinder- und Jugendpsychiatrie
Erich Baumann
3 VERSORGUNG
1
J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E
KLIN IK FÜ R P SYCHIATRIE , P SYCH OTH ER A PIE U N D P SYCH OSOM ATIK
55 Im Fokus
Prof. Dr. med. Erich Seifritz
78 Forensisch-psychiatrische Forschung:
gut vernetzt und international sichtbar
21 AGIL: erste Erfahrungen
Prof. Dr. med. Elmar Habermeyer
KLIN IK FÜ R FO RENSISCH E P SYCHIATRIE
Prof. Dr. med. Egemen Savaskan 80 Mission, Vision und Strategie des Zentrums
für Psychiatrische Forschung
KLI N I K FÜ R A LTERSP SYCH I ATRI E
25 Von der Prävention bis zur Nachsorge
Markus Breulmann
Daniel Knipping
Karin Amsler
77 FORSCHUNG UND LEHRE
F O R S C H U N G S - U N D L E H R B E R I C H T E
14 Ausbau spezialisierter Behandlungsangebote F O T O G R A F I E N
Prof. Dr. med. Elmar Habermeyer
Prof. Dr. med. Erich Seifritz
KLIN IK FÜ R P SYCHIATRIE , P SYCH OTH ER A PIE U N D P SYCH OSOM ATIK
KLIN IK FÜ R FO RENSISCH E P SYCHIATRIE
28 Die zwei Seiten der Perspektive I N T E R N I S T I S C H E R D I E N S T Dr. med. Andreas Schönbeck
89 Die Abteilung Forschung und Entwicklung ist auf dem Weg D I R E K T I O N P F L E G E , T H E R A P I E N U N D S O Z I A L E A R B E I T
90 Attraktive Lehre Psychiatrie
30 Einblick in die Zukunft der Direktion Pflege,
Therapien und Soziale Arbeit
D I R E K T I O N P F L E G E , T H E R A P I E N U N D S O Z I A L E A R B E I T Rebekka Gemperle
Rebekka Gemperle
Dr. sc. nat. ETH Cornelia Marty
92 Publikationen
94 Fachveranstaltungen, Vorträge, Symposien
34 Anpassungen an Kundenbedürfnisse B E T R I E B U N D I N F R A S T R U K T U R Niklaus Baumgartner
95 Drittmittel-Projekte
38 Roadmaps, Konzepte und neue Weisungen
H U M A N R E S O U R C E S Jasmine Güdel
96 Forschungsprojekte
40 Das Streben nach Excellence als Geisteshaltung einer Unternehmung
Renate Labora
ANHANG
98 Geschäftsleitung
V E R B E S S E R U N G S M A N A G E M E N T
42 Erfreuliches Jahresergebnis
Urs Humm
FINANZEN UND BETRIEBSWIRTSCHAFT
46 Spezifische Unterschiede innerhalb der Geschäftsfelder
P A T I E N T E N S T A T I S T I K Dr. phil. Carlos Nordt Dr. phil. Ingeborg Warnke
52 Strategische Partnerschaften und Kooperationen
( 2 )
99 Gesamtorganigramm der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich
100 Fachgebiete und Leistungsangebote
101 Standorte der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich
Impressum
( 3 )
MODELLANGEBOTE
Neuerungen im Supported Employment
P R O F. D R . M E D . W O L F R A M K AW O H L
AGIL – ein Modellangebot für die alterspsychiatrische
Versorgung in Alters- und Pflegeheimen sowie zu Hause
Das Jahr 2014 brachte für das Supported Employment in vielen Bereichen grosse Veränderun-
P R O F. D R . M E D . E G E M E N S AVA S K A N
gen. Das Supported Employment ist eine Abteilung des Zentrums für Soziale Psychiatrie der
Die Zahl der älteren Betroffenen mit einer psychiatrischen Erkrankung, die häufig auch kognitive
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und bietet Menschen mit psychi-
Defizite und körperliche Gebrechen aufweisen, nimmt im Kanton Zürich kontinuierlich zu. Die
schen Erkrankungen Hilfe beim Finden und Aufrechterhalten eines Arbeitsplatzes im ersten
Versorgungssituation dieser Betroffenen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich
Arbeitsmarkt. Im Laufe des Jahres konnte die Abteilung die Stellenprozente von 240 % auf insge-
wird sich in den nächsten Jahren verschärfen. Die alterspsychiatrische Versorgung in den Alters-
samt 740 % erhöhen. Das Team umfasst nun zehn Job Coaches, die Menschen mit psychischer Er-
und Pflegeheimen weist Lücken auf, weil sehr oft Fachpflege und alterspsychiatrische ärztliche
krankung bei der Stellensuche und bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz unterstützen. Ende 2014
Therapie fehlen. In diesem Zusammenhang stärkt seit dem 1. Juni 2014 ein zusätzliches aufsuchen-
waren 177 Klientinnen und Klienten in einem Job Coaching, davon knapp 40 % auf Stellensuche.
des Angebot der Klinik für Alterspsychiatrie (KAP) die bestehenden ambulanten und konsiliari-
Die anderen Klienten arbeiten in den unterschiedlichsten Positionen und Branchen und wer-
schen Therapiemöglichkeiten im Kanton. Das Ziel des «Aufsuchenden Gerontopsychiatrischen In-
den für den Arbeitsplatzerhalt gecoached. Obwohl durch die Erhöhung der Stellenprozente das
terprofessionellen Liaisondienstes» (AGIL) ist es, diese Lücke in der Versorgungskette zu schliessen,
Team die Warteliste erheblich abbauen konnte, ist aufgrund anhaltend grosser Nachfrage für
die ambulante Therapie in den Alters- und Pflegeheimen zu verbessern und in geeigneten Fällen
Stellensuchende weiterhin mit einer Wartezeit von mehreren Monaten zu rechnen. Für Klien-
die Behandlung auch im häuslichen Umfeld zu gewährleisten. Betroffene, die von sich aus nicht in
tinnen und Klienten, die sich in einem Arbeitsverhältnis befinden, initiieren die Job Coaches
die Klinik kommen können, werden im eigenen Zuhause behandelt und so stationäre Aufnahmen
bislang eine rasche Fallübernahme. Zusätzlich zu den Job Coachings wird Stellensuchenden im
vermieden. AGIL ergänzt das bestehende Angebot des Konsiliar- und Liaisondienstes der KAP.
Bewerbungstreffpunkt und Bewerbungsatelier Unterstützung geboten. Die Abteilung bietet zu-
Die Besonderheit von AGIL stellt der interprofessionelle Auf bau dar: Neben einem Facharzt
dem am Donnerstagabend die Gruppentherapie «Arbeit und Recovery» an.
sind eine Pflegeexpertin und eine Sozialarbeiterin feste Bestandteile des Teams. Dadurch werden
Die Leitung des Supported Employment konnte die Zusammenarbeit mit diversen Auftragge-
nicht nur ärztliche Therapien in den Institutionen und zu Hause möglich, sondern auch pflegeri-
benden weiter vorantreiben, sodass neben der Verrechnung über Tarmed auch viele Job Coachings
sche Interventionen und Schulungen sowie sozialarbeiterische Beratung. Die betroffene Person
von IV-Stellen, Krankentaggeldversicherungen und Arbeitgebern finanziert werden (ca. 50 % der
kann therapiert werden, ohne ihr soziales Umfeld verlassen zu müssen. Kriseninterventionen und
Fälle). Die Abteilung wird, einem Beschluss der Geschäftsleitung entsprechend, in Zukunft ins-
psychotherapeutische Behandlungen können an Ort und Stelle durchgeführt werden. Der Arzt
besondere die Zusammenarbeit mit Kostenträgern wie Arbeitgebenden und Sozialversicherern
und die Pflegeexpertin tragen zudem zur Verbesserung des alterspsychiatrischen Know-hows in
(IV etc.) weiter intensivieren.
den Alters- und Pflegeheimen bei, indem sie Fallbesprechungen, Visiten und problembezogene
Im September konnten die letzten Job Coachings des vom BSV finanzierten IV-Pilotprojekts
Fortbildung anbieten.
«Zürcher Eingliederungs-Pilot-Projekt» (ZHEPP) erfolgreich beendet werden, nachdem im Som-
AGIL versteht sich als Teil des alterspsychiatrischen Versorgungsnetzwerks der Region und
mer bereits das Supported Employment-Projekt im Rahmen des Zürcher Impulsprogramms zur
arbeitet sehr eng mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Institutionen, Spitälern, der Spitex
nachhaltigen Entwicklung der Psychiatrie (ZInEP) abgeschlossen worden war. Die Studiendaten
und mit anderen Leistungserbringern zusammen. In den ersten beiden Jahren wird AGIL als
werden derzeit ausgewertet und zur Publikation vorbereitet. Besonders erfreulich ist, dass die Job
Modellangebot von der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich unterstützt. Erste Erfahrungen
Coaches aus den Forschungsprojekten in klinische Anstellungen übernommen werden konnten.
zeigen, dass die Nachfrage nach diesem aufsuchenden Angebot stetig steigt. Die Zukunft wird weisen, ob AGIL ausreichend sein wird, um die Versorgungslücke zu schliessen.
CO-AUTORINNEN: BET TINA BÄRTSCH / MICHELINE HUBER
(4 )
FOKUS
( 5 )
ZUKÜNFTIGER GESCHÄFTSBEREICH KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE
ERICH BAUMANN
«Zusammenkommen
ist ein Beginn,
zusammenbleiben ist ein Fortschritt
und zusammenarbeiten
ist ein Erfolg.» Fachstelle Forensic Assessment: Psychiatrischpsychotherapeutisches Wissen im Einsatz
bei den Polizei- und Strafverfolgungsbehörden
ANGELA GULDIMANN
Das zweijährige Modellangebot «Fachstelle Forensic Assessment» (FFA) unterstützt die Polizeibe-
H E N R Y F O R D (18 6 3 –19 47 ) , G R Ü N D E R D E R F O R D M O T O R C O M PA N Y
hörden und die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich bei Risikoeinschätzungen und im Fallmanagement bei vielschichtigen Gefahrenlagen wie häusliche Gewalt, Stalking, Querulanz oder bei
Prägend für das Entwicklungsjahr 2014 war das Fusionsprojekt KJPD & PUK .
Amokdrohungen. Die Fachstelle wird von der Klinik für Forensische Psychiatrie betrieben und
hat am 1. Februar 2013 ihren Betrieb aufgenommen. Sie umfasst eine Psychologenstelle zu 100 %,
die auf drei Mitarbeitende verteilt ist. Diese arbeiten direkt bei der Kantonspolizei Zürich und sind
werktags persönlich oder telefonisch für Anfragen erreichbar.
Mit dem Pilotprojekt sollen der Bedarf einer solchen Fachstelle geklärt, Synergie- und Lerneffekte zwischen den Berufsgruppen gefördert, der Informationsf luss standardisiert sowie
relevante Schnittstellen mit anderen Behörden herausgearbeitet werden. Der Einsatz von psychiatrisch-psychologischem Wissen in diesem interdisziplinären Setting soll dazu beitragen, die
Wahrscheinlichkeit einer frühzeitigen beziehungsweise rechtzeitigen Erkennung von Gefahrenpotenzial für Einzelpersonen und Behörden zu erhöhen und in der Folge entsprechende Interventionen vorzunehmen, um eine Eskalation zu verhindern. Der spannenden Interdisziplinarität des
Angebots wird auch dadurch Rechnung getragen, dass drei Direktionen (Gesundheit, Justiz und
Inneres, Sicherheit) das Angebot gemeinsam mit CHF 210’000 pro Jahr finanziell unterstützen. Der
Abschlussbericht, der Ende 2015 ansteht, wird Aussagen darüber treffen, ob und wie eine künftige
Zusammenarbeit in einem Regelbetrieb organisiert werden sollte. Die bisherige Bereitschaft der
Polizei und der Staatsanwaltschaften, mit der Fachstelle Forensic Assessment zusammenzuarbeiten, war hoch. Die FFA war bisher in über 90 Fällen bei den Polizeibehörden einmalig oder mehrfach beratend tätig. Darüber hinaus wurden für die Polizeibehörden und die Staatsanwaltschaft
Zürich mehr als 100 schriftliche Risikoeinschätzungen mit Interventionsempfehlungen verfasst.
Im Juni 2014 beschloss der Regierungsrat des Kantons Zürich, die Psychiatrische
Universitätsklinik Zürich (PUK ) vor der Umwandlung in eine selbstständige öffentlich-rechtliche
Anstalt mit dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst des Kantons Zürich (KJPD) zu fusionieren. Mit der organisatorischen Zusammenlegung der beiden universitären psychiatrischen Institutionen bezweckt der Kanton mitunter die Stärkung der universitären Psychiatrie innerhalb
der Medizin.
In finanzwirtschaftlicher Hinsicht erreichte die PUK die hoch gesteckten Ziele sehr gut und
sie konnte mit den Tarifpartnern sowohl in der stationären Grundversorgung als auch bei den
zusatzversicherten stationär hospitalisierten Patientinnen und Patienten in einem schwieriger
werdenden Umfeld Verträge abschliessen. Mit dem vierten Geschäftsbereich Klinik für Kinderund Jugendpsychiatrie und -psychotherapie wird sich die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
ab 2016 dank des Versorgungsangebots über die ganze Lebensspanne im wettbewerblichen Umfeld
nochmals besser positionieren können.
Zusammenführung der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie unter einem Dach
Mit der Fusion der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Erwachsenenpsychiatrie unter dem
Dach der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich soll vor allem die Zusammenarbeit in Versorgung sowie in der universitären Forschung und Lehre gestärkt werden. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich (GD) genehmigte als Projektauftraggeberin Ende Juni 2014 den Projektauftrag Fusion KJPD & PUK . Die wesentlichen Rahmenbedingungen für die Projektbearbeitung
legten die Leitungen KJPD und PUK im Einvernehmen mit der GD bereits zu Projektbeginn fest.
So soll die künftige Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (KKJPP) neben
den drei etablierten Erwachsenenkliniken ab dem 1. Januar 2016 der vierte Geschäftsbereich der
Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich werden. Damit nimmt die ärztliche Direktorin des
Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes des Kantons Zürich Einsitz in die Geschäftsleitung
der PUK . Die frontorientierten Dienste in der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden ab Januar
2016 an den bestehenden Standorten weiter betrieben. Die Supportfunktionen wie Finanzen,
Patientenadministration, Personal, Informatik, Technischer Dienst, Hauswirtschaft und Küche
des KJPD werden in die entsprechenden Dienstleistungseinheiten der PUK integriert. Im Zusammenhang mit der Fusion der beiden Betriebe sind keine Entlassungen vorgesehen.
C O - A U T O R : P R O F. D R . M E D . E L M A R H A B E R M E Y E R
( 6 )
FOKUS
( 7 )
GESCHÄFTSLEITUNG
Gemäss Projektfahrplan erfolgt die Projektbearbeitung bis März 2016 in den vier Phasen strategi-
Mit allen wichtigen Tarifpartnern Verträge verhandelt
sche Planung, operative Planung, Vorbereitung Fusion und Nachbearbeitung / Evaluation. Ein
Am 1. Januar 2012 trat die neue Spitalfinanzierung in Kraft. Die Leistungserbringer verhandeln
Vierergremium bestehend aus Prof. Dr. med. Susanne Walitza, Ärztliche Direktorin KJPD, Prof.
seither mit den Krankenversicherern für die Vergütung stationärer Behandlungen in der Regel
Dr. med. Erich Seifritz, Direktor Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik,
Fallpauschalen. Seit 2012 beinhaltet der Tarif 100 % aller KVG -Leistungen einschliesslich des
Marcel Brenn, Spitaldirektor KJPD, und Erich Baumann, Spitaldirektor PUK , ist verantwortlich
Investitionsanteils. In der Akutsomatik ist mit SwissDRG bereits ein schweizweit einheitliches
für die Projektsteuerung. Die operative Gesamtverantwortung liegt bei Prof. Dr. med. Susanne
Tarifsystem mit Fallpauschalen etabliert, während ein Tarifsystem in der Psychiatrie erst in Be-
Walitza und Erich Baumann als Co-Projektleitung. Das Projekt ist in die sieben Teilprojekte
arbeitung ist. Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich hat mit ihrem Modell einer tagesbe-
Human Resources, Finanzen, Bau und Technik, Gastronomie und Ökonomie, Informatik, Kinder-
zogenen Teilpauschale, einem Fallbeitrag (Fallelement) und einer fallbezogenen Teilpauschale
und Jugendforensik sowie Integration KJPD in die PUK gegliedert. Bereits im August 2014, also
einen ersten Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten Finanzierung der stationären Leis-
knapp zwei Monate nach Projektstart, konnte die Projektsteuerung die sieben Teilprojektauf-
tungen in der Psychiatrie gemacht. Sowohl in der Grundversicherung als auch im Zusatzversi-
träge zur Umsetzung freigeben. Die Teams werden je von einem Kadermitarbeitenden der PUK
chertensegment konnte die PUK in einem schwieriger werdenden Umfeld erfreulicherweise mit
und des KJPD geleitet. Damit wird sichergestellt, dass das breite Know-how beider Betriebe optimal
allen Versicherern Verträge für das Jahr 2015 abschliessen.
in die künftigen Organisations- und Prozessstrukturen einfliesst. Insgesamt sind rund 70 Mitarbeitende der beiden Kliniken in die Projektbearbeitung involviert.
Arealplanung als Grundlage für die Weiterentwicklung des Standorts Rheinau
Im Oktober 2014 beschloss die projektinterne Steuerung in Absprache mit der Gesundheits-
Im Januar 2014 wurde der Regierungsrat des Kantons Zürich von Vertretern der Gesundheits-
direktion des Kantons Zürich, die Kinder- und Jugendforensik des KJPD bereits auf den 1. Januar
direktion, der Direktion der Justiz und des Innern und der Sicherheitsdirektion über den grossen
2015 in die Klinik für Forensische Psychiatrie zu integrieren. Mit der vorgezogenen Integration
baulichen Entwicklungsbedarf in Rheinau orientiert. Nicht nur in der forensischen Psychiatrie
kann die PUK nicht nur das Modellangebot stationäre Kinder- und Jugendforensik, sondern
besteht ein unmittelbarer Erweiterungsbedarf für mindestens 35 zusätzliche Betten, sondern
auch die neu etablierte Zusammenarbeit mit dem Massnahmezentrum Uitikon bei der therapeuti-
das ebenfalls in Rheinau domizilierte, der Sicherheitsdirektion angegliederte Wohnheim Tilia soll
schen Behandlung von jugendlichen Straftätern proaktiv weiterentwickeln. Ende Februar 2015
ausgebaut werden. Der Regierungsrat beauftragte eine Projektgruppe unter der Leitung des Amts
haben die Teilprojektleitungen der projektinternen Steuerung ihre Fusionskonzepte zur Geneh-
für Raumentwicklung bei aktiver Beteiligung der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich mit
migung vorgelegt, sodass die in den Konzepten festgelegten Aktionspläne bis zum Zeitpunkt
der Entwicklung einer Arealplanung. Dabei soll für den Standort Rheinau eine langfristige Ent-
der Fusion per 1. Januar 2016 rechtzeitig umgesetzt werden können.
wicklungsperspektive unter Berücksichtigung des öffentlichen Interesses und der denkmalpflegerischen Auflagen aufgezeigt werden. Die Infrastruktur soll den Bedürfnissen der Nutzer ent-
Spitalliste Psychiatrie konzeptionell neu ausgerichtet
sprechen und auch betriebswirtschaftlich sinnvoll und kostenoptimiert geführt werden können.
Auf der Zürcher Spitalliste Psychiatrie werden fünf innerkantonale Kliniken der Allgemein-
Das Projektteam beurteilte und bewertete insgesamt acht Entwicklungsvarianten hinsicht-
psychiatrie mit insgesamt zehn Standorten im Kanton Zürich geführt, welche die stationäre
lich dieser Ziele. Die dem Regierungsrat zur Umsetzung empfohlene Variante baut auf den beste-
psychiatrische Grundversorgung in der Erwachsenenpsychiatrie sicherstellen. Der Regierungsrat
henden denkmalgeschützten Gebäuden in Neu-Rheinau auf und sieht den Erhalt dieser Schutz-
des Kantons Zürich verabschiedete im Juli 2014 konzeptionelle Anpassungen an den Spitallisten,
objekte vor. Sie ermöglicht nicht nur einen raschen Baubeginn und eine zweckmässige Etappie-
die am 1. Januar 2015 in Kraft getreten sind. Neu erhält die Psychiatrische Universitätsklinik
rung der baulichen Massnahmen, sondern auch die weitgehende räumliche Zusammenlegung
Zürich einen unbefristeten Leistungsauftrag für Erwachsene ab 18 Jahren für den Standort Lengg-
der Nutzungen in Rheinau. Der Masterplan wurde im Januar 2015 vom Regierungsrat genehmigt.
strasse sowie für die Krisenintervention stationär an der Militärstrasse 8 in Zürich wie auch für
In einem nächsten Schritt wird das Hochbauamt einen kantonalen Gestaltungsplan erarbeiten.
ältere Erwachsene ab 65 Jahren an den Standorten Lenggstrasse und Hegibach in Zürich. Der
Der Baubeginn für den Ausbau der stationären Forensik in Rheinau erfolgt voraussichtlich ab 2017.
Regierungsrat hat zudem den bereits bestehenden überregionalen unbefristeten Leistungsauftrag
in der stationären forensischen Psychiatrie verlängert und den bisher befristeten Auftrag für das
Das Finanzjahr 2014
Zentrum für Integrative Psychiatrie in Rheinau in einen unbefristeten Leistungsauftrag umge-
Im Geschäftsjahr 2014 hat die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich 4’921 Patientinnen und
wandelt. Mit dem Kanton Appenzell Ausserrhoden konnte die PUK für das Zentrum für Integra-
Patienten (2013: 4’990 Patienten) stationär aufgenommen. Dies entspricht einer Abnahme um
tive Psychiatrie ab 1. Januar 2014 einen Leistungsauftrag abschliessen.
1.4 %. Damit beteiligt sich die PUK mit knapp 39 % an der stationären Versorgung in der Psychi-
( 8 )
( 9 )
GESCHÄFTSLEITUNG
atrie im Kanton Zürich und hat sich nicht nur innerhalb des Kantons, sondern auch schweizweit
dritte und wohl schwierigste Schritt, das längerfristige Zusammenarbeiten, erfolgsgekrönt sein
zu einem bedeutenden Leistungserbringer in der Psychiatrie entwickelt. Bei den ambulanten
wird, wird man wohl erst einige Zeit nach abgeschlossener Fusion definitiv beantworten können.
Konsultationen verzeichnet die PUK nochmals eine Zunahme um 5 % (2014: 94’419 Konsultationen;
Die Chancen stehen gut, dass mit viel Energie, Optimismus und Zuversicht dieses hoch gesteckte
2013: 89’845 Konsultationen), während im stationären Bereich die tagesklinischen Betreuungs-
Ziel erreicht werden kann. Im Namen der Geschäftsleitung der Psychiatrischen Universitätsklinik
tage um 1’354 zunahmen (2014: 35’817 Betreuungstage; 2013: 34’463 Betreuungstage). Weiterfüh-
Zürich danke ich allen Mitarbeitenden herzlich für ihr Engagement und ihre hohe Einsatzbe-
rende Informationen zum Jahresabschluss 2014 können dem Kapitel Finanzen und Betriebswirt-
reitschaft im Jahr 2014.
schaft sowie den Kennzahlen stationär und ambulant entnommen werden.
Vierter Geschäftsbereich «Kinder und Jugendpsychiatrie» ab 2016
Seit der Integration des Psychiatriezentrums Rheinau in die Psychiatrische Universitätsklinik
Zürich per 1. Juli 2011 und der Fusion der ehemaligen Klinik für Affektive Erkrankungen und Allgemeinpsychiatrie Zürich Ost und der Klinik für Soziale Psychiatrie und Allgemeinpsychiatrie
Zürich West zur Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (KPPP) per 1. Februar
2013 verfügt die PUK über 497 Betten, acht Tages- und Nachtkliniken und ebenso viele Ambula-
torien. Nach der Fusion mit dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst des Kantons Zürich
per 1. Januar 2016 wird die PUK neben den bereits etablierten Geschäftsbereichen in der Erwachsenenpsychiatrie, der Alterspsychiatrie und der Forensischen Psychiatrie zusätzlich das Geschäftsfeld Kinder- und Jugendpsychiatrie betreiben. Dieser Schritt ermöglicht es der Psychiatrischen
Universitätsklinik Zürich, ab 2016 das ganze Altersspektrum in der universitären Psychiatrie mit
dem Spezialauftrag in der Forensik abzudecken. Damit zeichnen sich für die PUK nicht nur in der
Versorgung, sondern auch in Forschung und Lehre über die Altersgrenzen und in der universitären Spezialversorgung neue Entwicklungsperspektiven ab.
Danksagung
Das Jahr 2014 war für die Mitarbeitenden der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich in vielerlei Hinsicht sehr anspruchsvoll. Im Nachgang zur Integration des Psychiatriezentrums Rheinau
waren verschiedene grössere Bau- und Sanierungsmassnahmen am Standort Rheinau erforderlich, dies jeweils mit einem hohen Ressourcen- und Managementbedarf. Zum Fusionsprojekt
KJPD & PUK kann festgestellt werden, dass mit Bezug auf das einleitend genannte Bonmot von
Henry Ford der Projekt-Kickoff am 4. Juli 2014 dem ersten Zusammenkommen der Teilprojektund stellvertretenden Teilprojektleitenden aus dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst des
Kantons Zürich und der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich entsprach. Es war der Beginn
einer intensiven Zusammenarbeit beider Kliniken. Seither haben nicht nur die leitenden Personen der sieben Teilprojekte, sondern auch viele Mitarbeitende beider Kliniken sehr viel Zeit und
Herzblut in das Projekt investiert und bislang ausserordentlich gute Arbeit geleistet. Die Zusammenarbeit gestaltet sich nicht nur innerhalb der Teilprojektteams, sondern auch auf Stufe Gesamtprojektleitung und projektinterne Steuerung sehr erfreulich und ist von einem positiven
Klima geprägt, womit der zweite Schritt, das Zusammenbleiben, bisher gut gelungen ist. Ob der
( 1 0 ) G E S C H Ä F T S L E I T U N G
( 1 1 )
Versorgung
Modellangebot «Fachstelle Forensic Assessment»
berät Polizeibehörden und Staatsanwaltschaft des Kantons
100
90
Zürich bisher in über
Fällen und verfasst mehr als
schriftliche Risikoeinschätzungen mit
Interventionsempfehlungen.
Kinder- und
Jugendpsychiatrie
Mit zukünftigem Geschäftsfeld
bietet die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
ab 2016 psychiatrische Versorgung über die ganze Lebensspanne an.
Erneut hohe Bettenauslastung von
98.7 %
auf den
Akutstationen entspricht einer maximalen
Auslastung der Kapazitäten in diesem Bereich.
( 1 3 )
AUSBAU SPEZIALISIERTER BEHANDLUNGSANGEBOTE
P R O F. D R . M E D . E R I C H S E I F R I T Z
«Wir legen grossen Wert darauf,
die Versorgung, Forschung und Lehre
synergistisch zusammenzuführen.»
Mitarbeiterbedürfnisse zu berücksichtigen. Bezüglich des letzten Punktes haben wir im Berichtsjahr das Management der Assistenzarztstellen inklusive Weiterbildungsorganisation überarbeitet. Hinsichtlich der Verknüpfung von Forschung und Klinik sind gerade für uns als Universitätsklinik Synergien gegeben, die ein Alleinstellungsmerkmal bedeuten und einen Transfer von der
Forschung in die Versorgung ermöglichen. Weiter liegt besonders im Bereich der Psychotherapie
Aus der Direktion der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
eine wesentliche Entwicklungsmöglichkeit für die KPPP. Hier gilt es, das Angebot auszubauen und
Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (KPPP) blickt nun
zu spezialisieren, wobei Dr. Dipl.-Psych. Birgit Kleim als neue Leiterin des Psychologischen Dienstes
auf das zweite Jahr ihres Bestehens nach der Fusion der Klinik für Affektive
diese Entwicklung wesentlich verstärkt, um die Psychotherapie sowohl in der Versorgung als
Erkrankungen und Allgemeinpsychiatrie Zürich Ost und der Klinik für Soziale
auch in der Forschung und Lehre vermehrt zu implementieren. Schon jetzt ist die Klinik für
Psychiatrie und Allgemeinpsychiatrie Zürich West im Februar 2013 zurück. Dank der intensiven
Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik zudem wesentlich am Projekt Weiterbildung
Vorbereitungen konnten wir uns nach dem guten Start letztes Jahr auch im Jahr 2014 im Wesent-
in der Psychotherapie auch auf universitärer Ebene beteiligt.
lichen reibungslos und stabil der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten widmen und
Entsprechend dem wachsenden Bedürfnis nach qualitativ hochstehender psychiatrischer Be-
gleichzeitig den universitären Auftrag in Forschung und Lehre sowie die Aufgaben als Weiter-
gutachtung im Bereich des Zivil- und öffentlichen Rechts sowie im Zusammenhang mit der Ver-
bildungsstätte für den Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie auf höchstem Niveau erfüllen.
sicherungsmedizin hat die KPPP 2014 eine Gutachtenstelle ins Leben gerufen. Unter der Leitung
Wir legen dabei grössten Wert darauf, die drei Elemente Versorgung, Forschung und Lehre sowie
von Dr. med. Michael Liebrenz wurden neue Prozesse, Qualitätsstandards sowie Weiter- bezie-
die Weiterbildung in einer Synergie zusammenzuführen. Damit wurde nun eine solide Grundlage
hungsweise Fortbildungsgefässe geschaffen und es werden Gutachten erstellt, die eine national
für den Ausbau der Behandlungsangebote geschaffen. Dies ist zentral, denn die gesellschaftliche
hohe Anerkennung geniessen. Dies zeigt sich auch darin, dass die Auftragslage die Kapazitäten
Landkarte, in der wir unsere Leistungen erbringen, Neuerungen in Forschung und Lehre wie auch
der Gutachtenstelle bereits überschreitet. Es ist geplant, das Angebot in Zukunft auszubauen
die Erwartungen unserer Patientinnen und Patienten bedürfen einer fortwährenden Weiterent-
und insbesondere auch die klinikinternen Qualitätsstandards laufend zu verbessern.
wicklung unserer Klinik.
Bis zum Ende des Jahres 2014 wurden die strategischen Ziele der Klinik für Psychiatrie, PsychoGerade als grösste psychiatrische Klinik der Schweiz und eine der grossen psychiatrischen Uni-
therapie und Psychosomatik formuliert, die ab diesem Jahr im Rahmen von Teilprojekten realisiert
versitätskliniken in Europa stehen wir vor der Herausforderung, nicht nur eine qualitativ hoch-
und operativ umgesetzt werden sollen. Mit dieser Weiterentwicklung wollen wir nicht nur eine
stehende Versorgung nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen anzubieten, sondern auch
bestmögliche und zeitgemässe Behandlungsqualität für unsere Patientinnen und Patienten er-
das Fach Psychiatrie und Psychotherapie weiterzuentwickeln und Trends zu setzen. Diesen Auf-
reichen, sondern uns als Klinik in einem kompetitiven Umfeld prominent platzieren. Neben
gaben möchten wir gezielt mit dem Projekt «KPPP Vision 2020» begegnen. Auf der Basis der
dem Projekt KPPP Vision 2020 und als Teil der Gesamtstrategie der KPPP wurde auch im Zentrum
schon im Vorfeld erfolgten Analysen und Vorbereitungsprojekte wurde im März 2014 von der
für Integrative Psychiatrie (ZIP) ein Projekt «Vision 2020 ZIP» durchgeführt. Des Weiteren wurde
Geschäftsleitung ein Umsetzungsprojekt beschlossen. Im Rahmen dieses Projekts haben wir uns
ein Modellprojekt zur Verbesserung der Wohnversorgung unserer Patienten bewilligt.
zunächst den Strategiefeldern Versorgungsangebot, Forschung und Lehre, Prozesse und Arbeitgeberattraktivität gewidmet, um strategische Ziele für die Umsetzung zu bestimmen.
Ende 2014 haben uns Dr. med. Bernhard Küchenhoff, Chefarzt, altershalber und PD Dr. med.
Daniel Schüpbach, Leitender Arzt, für eine auswärtige Chefarztstelle verlassen. Zudem haben
Inhaltliche Schwerpunktthemen, abgeleitet aus den gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und
sich im Laufe des Jahres Dr. med. Katharina Lötscher, PD Dr. med. Karsten Heekeren und Dr. med.
medizinischen Trends, sind unter anderen die zunehmende Spezialisierung der Versorgung, die
Roland Kowalewski beruflich weiterentwickelt und Positionen ausserhalb der Psychiatrischen
steigende Bedeutung der Psychotherapie, neu verfügbare Behandlungsmöglichkeiten, die Sensibi-
Universitätsklinik Zürich angenommen. An dieser Stelle möchten wir allen unseren Mitarbeiterin-
lisierung für psychische Erkrankungen in der Gesellschaft und die Sicherstellung grösstmögli-
nen und Mitarbeitern der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, den Mitarbei-
cher Autonomie für die Patientinnen und Patienten. Zudem sind Wirtschaftlichkeitsüberlegungen
tenden der Direktion Pflege, Therapien und Soziale Arbeit und der Spitaldirektion ganz herzlich
und rechtliche Fragen, Herausforderungen in Forschung und Lehre sowie Fachkräftemangel und
für das grosse Engagement im Jahr 2014, insbesondere im Rahmen des Projekts «KPPP Vision 2020»
C O - A U T O R E N : P R O F. D R . M E D . U W E H E R W I G / P D D R . M E D . S T E F A N K A I S E R / P R O F. D R . M E D . W O L F R A M K A W O H L / D R . M E D . B E N E D I K T H A B E R M E Y E R /
P D D R . M E D . S T E F A N V E T T E R / P D D R . M E D . G O D E H A R D W E N I G E R / P R O F. D R . M E D . H E I N Z B Ö K E R / P R O F. D R . M E D . D R . P H I L . D O M I N I K B A C H /
DR. MED. M ARCUS HERDENER / DR. MED. C ARLO C AFLISCH
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danken. Wir freuen uns auf eine weiterhin exzellente Zusammenarbeit im Jahr 2015.
( 1 5 )
Zentrum für Akute Psychische Erkrankungen – Konsolidierung und Weiterentwicklung
für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik wissenschaftlich eng verbunden und beteiligt
Das Zentrum für Akute Psychische Erkrankungen (ZAPE) ist mit über 170 Betten auf zehn Akut-
sich auch weiterhin an Forschungsprojekten sowie an der universitären Lehre an der Universität
stationen die grösste stationäre Einheit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psycho-
Zürich. Seine Nachfolge trat Dr. med. Benedikt Habermeyer an, der gleichzeitig die Tagesklinik
somatik. Auch im Jahr 2014 hat das ZAPE wieder rund 2’400 Eintritte bei einer durchschnittlichen
Militärstrasse oberärztlich leitet. Für die zuvor von PD Dr. med. Karsten Heekeren wahrgenom-
stationären Aufenthaltsdauer von 25 Tagen bewältigt. Die Bettenauslastung betrug 98.7 %, obwohl
mene oberärztliche Leitung der Akut-Tagesklinik konnte mit Dr. med. Kunigunde Pausch eine
durch Renovierungsarbeiten temporäre Bettenschliessungen auf allen Stationen notwendig waren.
bestens ausgewiesene Nachfolgerin gefunden werden. Dr. med. Roland Kowalewski wurde zum
Dies entspricht einer maximalen Auslastung der Kapazitäten. Bei allen Leistungsparametern – Ein-
Leitenden Arzt Akutpsychiatrie der Psychiatrischen Dienste Thurgau in Münsterlingen gewählt.
tritte, Liegedauer und Bettenauslastung – zeigte sich gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung.
Seine Nachfolge als Oberärztin der Abteilung Krisenintervention ambulant trat Dr. med. Stephanie
Ein wesentlicher Aspekt der Weiterentwicklung bestand in der besseren Vernetzung zwischen
Cornella an. Dr. med. Katharina Lötscher, Oberärztin und langjährige Leiterin der Standorte
stationären und ambulanten Angeboten. Es gibt nun für jede Station des ZAPE ein Partner-Am-
Helios- und Klusstrasse, widmet sich seit Oktober 2014 ganz ihrer bereits zuvor bestehenden Praxis.
bulatorium im Zentrum für Soziale Psychiatrie. Dadurch wird eine enge, kontinuierliche Betreu-
Als oberärztliche Nachfolgerin im Ambulatorium Heliosstrasse konnte Dr. med. Eva Wirz gewon-
ung über die Behandlungskette gewährleistet, die von unseren Patientinnen und Patienten sehr
nen werden. Auch die Tagesklinik Heliosstrasse steht unter neuer betrieblicher Leitung; hier
geschätzt wird.
übernahm Markus Hundrup den Staffelstab von Christoph Ranzenhofer, der dem Zentrum für
Für die Weiterentwicklung des Zentrums befinden sich eine Reihe von Projekten bereits in
Soziale Psychiatrie als Pflegefachmann in der Akut-Tagesklinik weiter zur Verfügung steht.
einem fortgeschrittenen Stadium. Die bessere Vernetzung mit externen Partnern – insbesondere
Mirabelle Michael trat die Nachfolge von Bettina Schenk als Sekretariatsleiterin an. Die Tatsache,
Wohneinrichtungen – stellt dabei einen wichtigen Fokus dar. Im Sinne der inhaltlichen Schwer-
dass für die meisten Nachbesetzungen Mitarbeitende aus der eigenen Klinik rekrutiert werden
punktbildung liegt aktuell ein Schwerpunkt auf der Behandlung von Patientinnen und Patien-
konnten, zeigt, dass wir uns auch im Bereich der Nachwuchsförderung auf dem richtigen Weg
ten mit Erstpsychosen. In einem aktuellen Projekt soll das «Zürcher Erstpsychose-Netzwerk» für
befinden.
die Stadt Zürich entwickelt werden. Daran beteiligt sind das Zentrum für Soziale Psychiatrie,
Im Zentrum für Soziale Psychiatrie finden neben der klinischen Tätigkeit intensive For-
der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst des Kantons Zürich sowie niedergelassene Psychia-
schungsarbeiten im Bereich der Versorgungs- und Interventionsforschung sowie der Neurobio-
terinnen und Psychiater respektive die Zürcher Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie.
logie statt. Dies geschieht in der inhaltlich und personell eng mit dem Zentrum verbundenen
Als übergeordnete Themen für die Weiterentwicklung sind die Recovery-Orientierung und die
Arbeitsgruppe Social Psychiatry der Forschungsdomäne Social Psychiatry and Schizophrenia
systematische Implementierung psychotherapeutischer Behandlungsangebote im Akutbereich
Research des Zentrums für Psychiatrische Forschung der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie
zu nennen.
und Psychosomatik. Im Bereich der Versorgungsforschung werden bestehende Angebote evaluiert
und vor allem auch neue Angebote prospektiv beforscht. Zwei grosse randomisierte kontrollierte
Zentrum für Soziale Psychiatrie – den eingeschlagenen Weg weitergehen
Studien im Bereich Supported Employment konnten im Jahr 2014 erfolgreich abgeschlossen wer-
Der nach der Klinikfusion im Februar 2013 eingeschlagene Weg des Zentrums für Soziale Psychia-
den. Im Bereich Neurobiologie gelang die Einwerbung von Forschungsmitteln der Europäischen
trie (ZSP) mit einer leistungsfähigen allgemeinpsychiatrischen Grundversorgung und zusätzlichen
Union im Rahmen eines Projekts zum Aufbau eines multimodalen Neuroimaging-Tools, das in der
Spezialangeboten wird weiter beschritten. So wurde beispielsweise die Autismussprechstunde
Diagnostik psychischer Störungen zur Anwendung kommen soll. Ziel auch dieser Bemühungen
personell verstärkt, die psychosomatische Spezialsprechstunde konnte ihre Aktivitäten ausbauen
ist eine ständige Verbesserung der klinischen Versorgung im Interesse der sich uns anvertrauen-
und das Supported Employment wurde auf nunmehr zehn Job Coaches aufgestockt. Die allgemein-
den Patientinnen und Patienten.
psychiatrischen Tagesklinik-Angebote an den Standorten Helios- und Militärstrasse in Zürich
werden laufend den aktuellen Erfordernissen angepasst. In der Tagesklinik Heliosstrasse wurde
Zentrum für Integrative Psychiatrie –
das Angebot intensiviert und steht nun sowohl halb- als auch ganztags zur Verfügung. Der Perso-
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann
nalbereich war, bei insgesamt erfreulich grosser Konstanz, nicht frei von Veränderungen. PD
Dieses Zitat des französischen Schriftstellers, Malers und Dadaisten Francis Picabia (1879–1953)
Dr. med. Karsten Heekeren, der seit Gründung des ZSP als stellvertretender Zentrumsleiter ent-
repräsentiert eine wichtige Einstellung aller Mitarbeitenden des Zentrums für Integrative Psychia-
scheidend zum schnellen und erfolgreichen Aufbau des Zentrums beigetragen hatte, wurde zum
trie (ZIP): die Bereitschaft, ausgetretene Pfade zu verlassen und für die Lösung von Problemen
Chefarzt des St. Nikolaus Hospitals in Rheinberg (D) gewählt. Er bleibt dem ZSP und der Klinik
offen zu sein.
( 1 6 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / K L I N I K F Ü R P S Y C H I A T R I E , P S Y C H O T H E R A P I E U N D P S Y C H O S O M A T I K
( 1 7 )
Die Umsetzung der im Projekt «Vision 2020 ZIP» formulierten Ziele stellte einen inhaltlichen
Lenggstrasse in Zürich die Psychotherapie durch störungsspezifische Gruppenangebote zu Angst-
Schwerpunkt der strategischen Weiterentwicklung des Zentrums dar. Damit einher ging unter
bewältigung, Achtsamkeit, Schlaftraining und Psychoedukation ergänzt.
anderem die Schliessung der Station für somatoforme Störungen, da sich gezeigt hatte, dass so-
Auf wissenschaftlicher Ebene laufen mehrere Projekte zu Fragestellungen im Bereich neuro-
wohl die langen Transportwege zu somatischen Versorgungseinrichtungen als auch die sprachli-
wissenschaftlicher Grundlagen affektiver Störungen und zu pharmakologischen und psycho-
che Heterogenität der Patientinnen und Patienten eine psychotherapeutische Behandlung extrem
therapeutischen Aspekten. Im Oktober des Berichtsjahres wurde eine Tagung zur Behandlung der
schwierig und zu kostenintensiv gestalteten. Komplementär wurde der Bereich Impulskontroll-
therapieresistenten Depression mittels Elektrokonvulsionstherapie und weiterer Hirnstimulati-
störungen um Angebote für Patientinnen und Patienten mit einer Zwangsstörung sowie für Er-
onsverfahren durchgeführt, die internationale Beachtung fand. Eine wissenschaftliche Zusammen-
wachsene mit einer Aufmerksamkeits- und / oder Hyperaktivitätsstörung erweitert. Zudem konn-
arbeit zwischen dem Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie besteht
ten am 1. Oktober 2014 eine neue Station Alkoholentwöhnung im Haus 72 am Standort in Rheinau
mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Dr. phil. Dominik Bach, der auch oberärztlich auf der
eröffnet und somit das Angebot für den Bereich Suchterkrankungen um ein psychotherapeuti-
Station C1 für Depressionen und Angsterkrankungen tätig ist, sowie mit dem privat von Dr. med.
sches Angebot erweitert werden. Die Patienten durchlaufen auf dieser Station ein fünf- bis acht-
Joe Hättenschwiler geleiteten Zentrum für Angst- und Depressionsbehandlung Zürich.
wöchiges psychotherapeutisches Programm, das kognitiv-verhaltenstherapeutische und dialektisch-behaviorale Komponenten mit Anteilen der motivierenden Gesprächsführung enthält.
Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen
Ein zweiter Schwerpunkt lag in der Durchführung einer Zuweiserbefragung zur fundierten
Das Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen bietet ein integriertes Versorgungsangebot für
Erfassung der Bedürfnisse und Wünsche unserer niedergelassenen und institutionellen Part-
Menschen mit Substanzstörungen und oftmals weiteren psychischen Erkrankungen an. Es um-
nerinnen und Partner. Im Rahmen mehrerer Workshops wurden verschiedene interne und ex-
fasst das Ambulatorium Selnaustrasse, die Tagesklinik Selnaustrasse und die Spezialstation E1 für
terne Massnahmen identifiziert, welche die strategische Positionierung und Zusammenarbeit mit
Dualdiagnosen am Standort Lenggstrasse in Zürich. Somit kann jederzeit ein bedarfsgerechtes,
potenziellen Zuweisern verbessern sollen. Einige dieser Massnahmen wie beispielsweise Kom-
an die individuelle Situation angepasstes Behandlungssetting angeboten werden. Die einzelnen
munikation, Transparenz, Erreichbarkeit und Triage konnten bereits im Jahr 2014 erfolgreich
Behandlungsangebote sind auch untereinander gut vernetzt, um lückenlose Übergänge zwischen
umgesetzt werden. Weitere Massnahmen wie die Neugestaltung des Webauftritts werden ge-
den verschiedenen Settings zu ermöglichen.
genwärtig bearbeitet und sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden.
Diese verschiedenen Angebote wurden auch im Jahr 2014 stark nachgefragt. So sind im Ambu-
Auch ist es uns 2014 gelungen, unsere Aktivitäten zur Versorgungsforschung weiter auf- und
latorium Selnaustrasse ständig weit über tausend Patientinnen und Patienten in laufender Be-
nachhaltig auszubauen. So konnten unsere Ergebnisse erfolgreich in wissenschaftlichen Fachzeit-
handlung. Viele dieser Patienten leiden neben der Substanzstörung oftmals unter weiteren psy-
schriften publiziert und die Nachbefragung der Patientinnen und Patienten initiiert werden.
chischen Erkrankungen. Diese Mehrfachbelastung macht die Behandlung komplex und kann sie
erheblich erschweren. Dennoch wird heute davon ausgegangen, dass die Therapie aus einer Hand
Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie –
mit einer Unité de doctrine für die Behandlung von Substanz- als auch von zusätzlichen komor-
Ausbau der Angebotsspezialisierung
biden Störungen den grössten Erfolg verspricht. In unserer klinischen Praxis sehen wir häufig
Das Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie hat sich im Hinblick auf
Patientinnen und Patienten, die verschiedene Traumatisierungen erfahren haben und an entspre-
den Gesamttrend der Angebotsspezialisierung auch im Jahr 2014 weiterentwickelt. Neu wird die
chenden Folgestörungen kombiniert mit einer Substanzstörung leiden. Für diese Patientengruppe
ehemalige Station C2 für Akutpsychiatrie neben den bestehenden Stationen B2 und C1 als dritte
haben wir ein neues ambulantes Gruppentherapieangebot etabliert, das sich an erfolgreich er-
spezialisierte Akutstation für Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen geführt. Hervorzu-
probten Therapiemanualen orientiert und typische Problemlagen lösungsorientiert aufgreift.
heben ist auch die nach wissenschaftlich basierten Leitlinien orientierte Behandlungsstrategie,
Eine weitere klinische Herausforderung im Ambulatorium stellt die Behandlung von Menschen
die vermehrt in den klinischen Alltag übersetzt wurde. Die mehrdimensionale und innovative
mit einer Schizophrenie und zusätzlichen Abhängigkeitserkrankungen dar. Auch hier sollen
Depressionsbehandlung, die in den Bereichen tiefe Hirnstimulation und Vagusnerv-Stimulation
die spezifischen Angebote zukünftig weiter ausgebaut werden.
bereits erfolgt, wurde durch die Anwendung intravenöser und intranasaler Ketaminapplikationen
In der Tagesklinik Selnaustrasse kam es im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr zu einer deutlichen
ergänzt. Des Weiteren ist nun das Angebot einer ambulanten Elektrokonvulsionstherapie etab-
Zunahme der Fallzahlen. Dies ist zum einen bedingt durch eine vermehrt akuttagesklinische
liert, das intensiv genutzt wird. Daneben werden auch psychotherapeutische Angebote als wesent-
Tätigkeit, die dazu beiträgt, stationäre Aufenthalte zu verringern und zu verkürzen, um es den
liche Säulen der Behandlung erweitert. So wurde auf den Spezialstationen und in der Tagesklinik
Patientinnen und Patienten zu ermöglichen, die Behandlung möglichst von ihrem gewohnten
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( 1 9 )
AGIL: ERSTE ERFAHRUNGEN
P R O F. D R . M E D . E G E M E N S AVA S K A N
Umfeld aus durchführen zu können. Die gesteigerte Nachfrage beruht zum anderen auch auf
zusätzlichen Erweiterungen des gruppentherapeutischen Angebots wie beispielsweise die Einführung achtsamkeitsbasierter Therapien in der Rückfallprophylaxe von Substanzstörungen, die
auf grosses Interesse stossen. Angesichts der erhöhten Nachfrage stiess die Tagesklinik Selnaustrasse 2014 an ihre räumlichen Grenzen. Für 2015 ist deshalb eine Erweiterung der tagesklinischen Räumlichkeiten durch Zumietung geplant. Dies wird helfen, die zentrumsübergreifende
Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Integrative Psychiatrie und dem dort neu entstandenen
«Eine gute Vernetzung
und Zusammenarbeit
mit den Institutionen und
Partnern im Altersbereich
ist eine wichtige
Voraussetzung.»
Bereich der Alkoholentwöhnung zu intensivieren und entsprechende Übergänge von der stationären in die tagesklinische Behandlung innerhalb der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und
Der Aufsuchende Gerontopsychiatrische Interprofessionelle Liaisondienst (AGIL)
Psychosomatik (KPPP) optimal zu gestalten.
hat am 1. Juni 2014 als alterspsychiatrisches, aufsuchendes Modellangebot seinen Dienst aufge-
Auch im stationären Bereich der KPPP am Standort Lenggstrasse sind zahlreiche Patientinnen
nommen. Dieses innovative Angebot vervollständigt das Versorgungsnetz im Kanton Zürich
und Patienten mit einer Substanzstörung in Behandlung. Gemäss der strategischen Zielsetzungen
und ermöglicht älteren Menschen kontinuierliche ärztliche, pflegerische und sozialarbeiterische
der KPPP im Rahmen der Vision 2020 ist ein Ausbau der entsprechenden störungsspezifischen
Therapien und Interventionen im eigenen Umfeld. Die folgenden Fallbeispiele aus dem Alltag
stationären Angebote unter anderem durch die Erweiterung der psychotherapeutischen Angebote
sollen exemplarisch die Einsatzmöglichkeiten des AGIL beschreiben.
vorgesehen. Im Rahmen einer Doppelstation sollen daher zukünftig in einem teiloffen geführten
Bereich Akutbehandlungen von Menschen mit im Vordergrund stehenden Abhängigkeitserkran-
AGIL aus der Sicht des Alterspsychiaters
kungen angeboten werden, in einem weiteren offen geführten Bereich soll das psychotherapeu-
AGIL bietet unterschiedliche Behandlungssettings (zu Hause und in den Alters- und Pflegeheimen)
tische Angebot für diese Patientengruppe gestärkt und ausgebaut werden.
sowie therapeutische Möglichkeiten (ärztliche, pflegerische und sozialarbeiterische Interventionen). Eine gute Vernetzung und Zusammenarbeit mit den Institutionen und Partnern im Altersbereich ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche und individuell auf die Patienten
zugeschnittene Arbeit. Das neue Angebot wird deshalb von den Zuweisern bereits sehr geschätzt.
Den Erstkontakt mit einer neuen Patientin oder einem neuen Patienten des AGIL nimmt der Facharzt gemeinsam mit der Pflegeexpertin wahr.
Herr X , Jahrgang 1920, befand sich im Sommer 2014 aufgrund der Diagnose AlzheimerDemenz in stationärer Behandlung in der Klinik für Alterspsychiatrie. Der hochbetagte Patient
wollte trotz eingeschränkter Alltagsfähigkeiten wieder nach Hause. Es war uns ein wichtiges Anliegen, ihm dies zu ermöglichen. AGIL wurde für die weitere Behandlung eingeschaltet, weil es für
den Patienten schwierig war, von sich aus die ambulante Therapie aufzusuchen.
Herr X wohnt allein in einer Dreizimmerwohnung. Die Wohnung ist liebevoll eingerichtet,
überall hängen Fotografien, die sein wichtigstes Hobby widerspiegeln. Beim ersten Besuch zu
Hause erschien Herr X zunächst antriebslos und in gedrückter Stimmung. Er hatte Suizidgedanken. Thema war das Alleinsein. Er vermisste seine verstorbene Frau und wünschte regelmässigen
Kontakt zu seinem Sohn. Es erfolgten die medikamentöse Einstellung auf ein Antidepressivum
und regelmässige psychotherapeutische Behandlung. Herr X erhielt Unterstützung von der Spitex.
Zusätzlich wurde die Sozialarbeiterin des Teams eingeschaltet, die einen Besuchsdienst organisierte. Im weiteren Verlauf konnte eine Stabilisierung beobachtet werden. In den Gesprächen
konnte er seine kognitiven Defizite (findet manchmal den Weg nach Hause nicht mehr, kann
einige Geräte im Haushalt nicht mehr bedienen) und seine Einsamkeit reflektieren.
CO -AUTOREN: DR. MED. M ARTIN PETERSON / RUTH SCHMID / VALERIE JORDI
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( 2 1 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / K L I N I K F Ü R A L T E R S P S Y C H I A T R I E
Die Gespräche haben insgesamt stützenden Charakter, inhaltlich geht es um eine biografische
AGIL aus der Sicht der Sozialarbeiterin
Rückschau und Wertschätzung des im Leben Erreichten. Dabei ist es einfach faszinierend, diesem
Die Soziale Arbeit berät und unterstützt die Betroffenen unter anderem in den Bereichen Wohnen,
betagten Menschen als Zeitzeuge des letzten Jahrhunderts zuzuhören. Ziel der weiteren ambulan-
Finanzen, Organisation der Tagesstruktur, Rechtsfragen und Versicherungen. Die Interventionen
ten Behandlung und der sozialen Unterstützung ist es, Herrn X die Lebensqualität zu Hause mög-
sollen sie und ihre Angehörigen in diesen Fragen entlasten und den weiteren Verbleib im eigenen
lichst lange zu erhalten und einen eventuell notwendig werdenden Heimübertritt so lange wie
Umfeld fördern. Bei den Betroffenen handelt es sich um Menschen, die aus eigenem Antrieb keine
möglich hinauszuzögern. Dank der aufsuchenden psychotherapeutischen Behandlung in seiner
Hilfe aufsuchen können und über mangelnde soziale Netzwerke verfügen.
eigenen Wohnung scheint dies momentan zu gelingen.
Herr A ist ein 94-jähriger Mann, der zur Abklärung einer Demenz und aufgrund eines Selbstversorgungsdefizits zu Hause zunächst stationär in der Klinik für Alterspsychiatrie behandelt
AGIL aus der Sicht der Pflegeexpertin
wurde. Er äusserte mit Nachdruck den Wunsch, nach Hause zurückkehren zu können. Ein Haus-
Im Auftrag des Facharztes von AGIL übernimmt die Pflegeexpertin des Teams Aufträge zur pfle-
besuch durch die Soziale Arbeit zeigte, dass Herr A im gewohnten Umfeld eine recht gute Orien-
gerischen Beratung der Betroffenen und deren Betreuer. Diese können im häuslichen Umfeld
tierung besitzt und die Wohnung sehr ordentlich ist. Herr A zeigte auch eine gute körperliche
oder in einer Institution stattfinden. Das Angebot umfasst auch die pflegerische Beratung für
Konstitution, rannte er mir doch – Gentleman der alten Schule – voraus aufs Tram, um mir die
Pflegeteams in Institutionen bei konkreten fallbezogenen pflegerischen Problemstellungen.
Tür aufzuhalten.
Die Beratungen sollen lösungsorientiert erfolgen, um die individuellen Kompetenzen und Res-
Mit dem Sohn bestand zu diesem Zeitpunkt nur sehr unregelmässiger Kontakt. Das Verhältnis
sourcen zu entdecken und zu aktivieren. Damit soll ein Bewusstsein für Selbstwirksamkeit er-
war angespannt. Herr A berichtete, dass er sehr glücklich mit einer Italienerin verheiratet war
worben und der Fokus vom Problem in Richtung Lösung verlagert werden.
und den Verlust bis heute nicht überwunden habe. Auch seine Tochter hatte er sehr geliebt. Dass
Erste Erfahrungen haben gezeigt, dass der Bedarf für pflegerische Fallgespräche in Pflege-
sie durch Suizid aus dem Leben schied, konnte er nur mit Mühe verstehen. In einem Familien-
heimen gross ist. Der Auftrag bezieht sich meistens auf herausforderndes Verhalten einer Bewoh-
gespräch mit dem Sohn auf der Station wurde vereinbart, dass Herr A in einer geschlossenen
nerin oder eines Bewohners mit beispielsweise Aggressivität, Depression und verweigerndem
Station eines Heimes wohl sehr unglücklich wäre und wir ihm die Chance einer Rückkehr nach
Verhalten. Die Pflegeexpertin muss sich ihrer Rolle als Beraterin sehr bewusst sein und äusserst
Hause ermöglichen wollten. Die Verantwortung für die Betreuung konnte aber nicht allein dem
sensibel vorgehen. Sie versteht sich als Expertin in alterspsychiatrischer Pflege, die den Betreu-
Sohn zugemutet werden. So wurde durch die Soziale Arbeit zweimal täglich die Spitex sowie ein
enden beratend zur Seite steht. Ein sehr häufiges Thema ist das ethische Dilemma zwischen
Mahlzeitendienst organisiert, da Herr A nicht mehr selber kochte und sich ungenügend ernährte.
Autonomie und Fragen der Sicherheit.
Des Weiteren wurde das AGIL -Team für die ärztlichen und pflegerischen Interventionen mitein-
Frau M, Jahrgang 1936. Anruf einer Pflegedienstleiterin eines Heims. Wegen zunehmender
bezogen.
Orientierungsprobleme, Agitiertheit und Unruhe bei einer Demenz wurde die Bewohnerin zwei
Kurz darauf kam ein Anruf des Sohns, Herr A nehme die Menus vom Mahlzeitendienst nur
Wochen vorher in eine Wohngruppe für Menschen mit Demenz innerhalb des Heims verlegt. Sie
unregelmässig ein; das Essen reichte natürlich lange nicht an das seiner verstorbenen Frau heran.
ist seitdem noch ängstlicher und agitierter. Die Belastung des Pflegeteams ist durch das Verhalten
Gleichzeitig meldete der Facharzt von AGIL Bedarf an einem Besuchsdienst an. Als Sozialarbei-
von Frau M sehr gross geworden. Einige Mitglieder des Pflegeteams drängen daher auf eine Ver-
terin organisierte ich den Erstkontakt mit Pro Senectute und war beim ersten Treffen anwesend.
legung in eine psychiatrische Klinik und auf Platzierung in einer anderen Institution.
Wir trafen uns bei Herrn A zu Hause und wieder war ich von der Ordnung in der Wohnung über-
Im Fallgespräch werden durch eine Analyse mögliche Gründe für die Zunahme des herausfor-
rascht. Mit einem Schmunzeln nahm ich zur Kenntnis, dass mittlerweile auch bereits Büroablage-
dernden Verhaltens identifiziert. Mögliche Ursachen sind ein neu aufgetretener Harnwegsinfekt
fächer mit der Beschriftung «Spitex» und «Mahlzeitendienst» bestanden. Ein freiwilliger Helfer
und die wegen ihrer demenziellen Entwicklung notwendig gewordene Verlegung in eine andere
geht nun jede Woche für Gespräche bei Herrn A vorbei. Dieser fühlt sich dennoch oft einsam und
Abteilung. Im bedürfnisorientierten Ansatz wird herausforderndes Verhalten als Ausdruck eines
sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben. Nach Rücksprache mit dem Sohn wurde dann nebst der
unerfüllten Bedürfnisses verstanden. Als wichtigste Massnahme soll die Bewohnerin mehr direkte
bereits aktiven Spitex-Versorgung noch eine weitere private Betreuungsfirma involviert, die nun
Betreuung durch ihre Bezugsperson erhalten. Zudem sollen sinnstiftende, aktivierende und für
dreimal wöchentlich ein paar Stunden bei Herrn A vorbeigeht, um mit ihm zu kochen und zu
Frau M angenehme Aktivitäten gefunden werden. Das Pflegeteam ist sehr motiviert, die Bewoh-
essen. So hat er Gesellschaft und gleichzeitig ist die Ernährung ausgewogener und sichergestellt.
nerin trotz der Belastung weiterhin in der Wohngruppe zu betreuen. Die Intervention des AGIL
Da die ganzen Unterstützungsangebote kostenintensiv sind, wurde der Sohn in finanziellen An-
erspart Frau M eine Überweisung in die Klinik.
gelegenheiten beraten und entsprechende Unterlagen wurden ihm zur Verfügung gestellt.
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( 2 3 )
VON DER PRÄVENTION BIS ZUR NACHSORGE
P R O F. DR. MED. EL M AR HABERMEYER
«Die Flexibilisierung
der Behandlungsabläufe hat zu einer
Reduktion der Liegezeiten beigetragen.» Wie geht es nun weiter? Herr A möchte «gerne in den Himmel», mag nicht mehr recht essen, findet
aber dennoch immer wieder auch zu seinem Lebenswillen zurück. So äusserte er kürzlich, wenn
ein guter Fussballmatch im Fernseher laufe, könne er so richtig emotional werden und dann habe
er also auch Hunger! Er hängt sehr an seiner Wohnung. Mit dem helfenden Netzwerk möchten
wir ihm den Verbleib an diesem geliebten Ort auch ermöglichen. Dazu braucht es Kreativität,
Geduld, Kontinuität und Einfühlungsvermögen im Helfernetzwerk und eine gute Koordination,
Die Forensische Psychiatrie steht im Spannungsfeld von Recht und Medizin. Die
die wir von AGIL übernehmen. Sollte dennoch irgendwann eine Heimplatzierung anstehen, bin
Behandlung, Begutachtung und prognostische Beurteilung psychisch kranker
ich als Sozialarbeiterin herausgefordert, einen Platz zu finden, wo sich Herr A den restlichen
Straftäterinnen und Straftäter hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer eigen-
Lebensabend wohlfühlen kann.
ständigen Disziplin entwickelt. Auf der Grundlage einer allgemeinpsychiatrischen Ausbildung haben sich vor allem in der Risikobeurteilung und beim Risikomanagement
Spezialisierungen entwickelt. Diese Entwicklungen berücksichtigt die Klinik für Forensische
Psychiatrie (KFP), die zum 1. Februar 2013 aus dem vormaligen Zentrum für Forensische Psychiatrie hervorgegangen ist. Die KFP ist von der FMH als Weiterbildungsstätte für zwei Jahre der stationären und ambulanten Weiterbildung im Fach Psychiatrie und Psychotherapie sowie vollumfänglich als Ausbildungsstätte für den Schwerpunkttitel Forensische Psychiatrie und Psychotherapie
der FMH anerkannt. Unter den ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KFP verfügen
aktuell vier über diese Spezialisierung.
Aufbau
Die Klinik für Forensische Psychiatrie umfasst zwei Zentren: das Zentrum für Stationäre Forensische Therapie am Standort Rheinau sowie seit dem 1. Januar 2015 das Zentrum für Kinder- und
Jugendforensik in Zürich. Hinzugekommen sind im Jahr 2013 zwei Modellangebote, die Aspekte
der präventiven Risikoeinschätzung und des Risikomanagements in den Fokus rücken und forensisch-psychiatrisches Know-how für allgemeinpsychiatrische Kliniken beziehungsweise für die
Polizei und Staatsanwaltschaft kurzfristig nutzbar machen. Es sind dies die Forensisch-Psychiatrischen Abklärungs- und Beratungsstellen sowie die Fachstelle Forensic Assessment.
Im Rahmen der Fusion der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich mit dem Kinder- und
Jugendpsychiatrischen Dienst des Kantons Zürich (KJPD) erfolgte bereits auf den 1. Januar 2015
die Integration der Kinder- und Jugendforensischen Fachstelle des KJPD in die Klinik für Forensische Psychiatrie. Nun werden unter einem Dach auch strafrechtliche Gutachten bei jugendlichen
Delinquenten erstellt sowie eine sachgerechte Behandlung dieser Personengruppe sichergestellt.
Behandlung
Mit 79 stationären Behandlungsplätzen im Zentrum für Stationäre Forensische Therapie am Standort Rheinau und mittlerweile 100 Patientinnen und Patienten im Ambulatorium stellt die Klinik
für Forensische Psychiatrie die schweizweit grösste Behandlungseinrichtung für psychisch kranke
Rechtsbrecher dar. Behandelt werden erwachsene Männer und Frauen, die Straftaten begangen
haben, für die sie seitens der Gerichte aufgrund einer schuldmindernden psychischen Störung zu
( 2 4 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / K L I N I K F Ü R A L T E R S P S Y C H I A T R I E
( 2 5 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / K L I N I K F Ü R F O R E N S I S C H E P S Y C H I A T R I E
einer Behandlungsmassnahme verurteilt wurden. Daneben bietet das Zentrum für Stationäre
Abklärungs- und Beratungsstellen
Forensische Therapie die Möglichkeit, Patienten aus der Haft zur Krisenintervention aufzunehmen.
Seit dem 1. August 2013 können die allgemeinpsychiatrischen Kliniken des Kantons Zürich bei den
Im Jahr 2014 wurden im Zentrum für Stationäre Forensische Therapie 139 Behandlungsfälle
Forensisch Psychiatrischen Abklärungs- und Beratungsstellen der Klinik für Forensische Psychia-
stationär versorgt (bezogen auf 115 Patienten und 16 Patientinnen, bei acht Wiederaufnahmen im
trie eine Risikoabklärung in Bezug auf gewaltbereite Patientinnen und Patienten in Auftrag ge-
Laufe des Jahres). Die Patientinnen und Patienten waren im Durchschnitt 38 Jahre alt. Bei den
ben. Die Konsile werden zeitnah – das heisst innerhalb weniger Arbeitstage – durchgeführt. Je
131 Patientinnen und Patienten handelte es sich mit überwiegender Mehrheit um Personen, die im
nach Gefahrenpotenzial werden geeignete Interventionsempfehlungen abgegeben. Das Modell-
Rahmen einer stationären therapeutischen Massnahme gemäss Art. 59 StGB untergebracht waren;
angebot soll den Umgang mit und die Unterbringung von gewaltbereiten Patienten klären und den
43 Patientinnen und Patienten wurden zur Krisenintervention aufgenommen. Die Auslastung des
diesbezüglichen Veränderungsbedarf in organisatorischer Hinsicht herausarbeiten. Seit Projekt-
Zentrums für Stationäre Forensische Therapie lag 2014 bei 99.8 %. Die mittlere Behandlungs-
start wurden 48 Konsile respektive schriftliche Risikoeinschätzungen durchgeführt, wovon fünf
dauer ist 2014 fallbezogen auf 671 Tage gesunken, was den Trend aus den Vorjahren bestätigt
von ausserhalb der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich in Auftrag gegeben wurden. Im ge-
(2013: 779 Tage; 2012: 842 Tage; 2011: 898 Tage) und unter anderem auf das forensisch-psychiatrische
samten Verlauf bestand – bei sechs entsprechenden Anfragen – zweimal die Notwendigkeit, einen
Ambulatorium zurückzuführen ist, aber auch auf Änderungen im therapeutischen Prozedere.
Patienten auf die Sicherheitsstation des Zentrums für Forensische Therapie in Rheinau zu verlegen.
Dabei ist insbesondere die neu geschaffene Möglichkeit von Direktaufnahmen im Massnahme-
Das Modellangebot wird durch eine Fachkommission begleitet, die aus Vertretern der allge-
bereich und ein optimiertes Übertrittsprozedere zwischen Sicherheits- und Massnahmestationen
meinpsychiatrischen Kliniken, der Gesundheitsdirektion, der Klinik für Forensische Psychiatrie,
zu erwähnen.
der Oberstaatsanwaltschaft, der Kantonspolizei, der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde und
Im Bereich der Ambulanten Forensischen Therapie können Patientinnen und Patienten nach
des Sozialamts besteht. Im Rahmen dieser interdisziplinären Zusammensetzung wird aktuell eine
ihrer Entlassung aus dem stationären Setting fachgerecht weiterbetreut werden. Das forensisch-
rechtliche Wegleitung für Behörden und Kliniken erarbeitet, die es den verschiedenen Schnitt-
psychiatrische Ambulatorium besteht seit 2012. Im Jahr 2014 wurden 90 Patienten und 10 Patien-
stellenpartnern erleichtern soll, ihre Rechte und Pflichten betreffend Informationsaustausch im
tinnen betreut. Die Patientinnen und Patienten des Ambulatoriums waren im Durchschnitt mit
Umgang mit gewaltbereiten Patientinnen und Patienten zu kennen sowie geeignete Massnahmen
43 Jahren etwas älter als die stationären Patientinnen und Patienten des Zentrums für Stationäre
für diese Patienten beziehungsweise für die in ihrer Sicherheit gefährdeten Personen in die Wege
Forensische Therapie.
leiten zu können.
Sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich machen Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis den Hauptteil der Diagnosen der Patientinnen und Patienten aus. Die The-
Weitere Entwicklungen
rapie schizophrener Straftäterinnen und Straftäter erfolgt, wie im allgemeinpsychiatrischen
Nachdem im Vorjahr ein externes Sicherheitsaudit in Auftrag gegeben worden war, wurden die
Rahmen, multimodal. Neben der Medikation kommt der begleitenden Psychotherapie und Psycho-
Empfehlungen im Jahr 2014 bei der Aktualisierung des Sicherheitshandbuchs des Zentrums für
edukation eine besondere Bedeutung zu, nicht zuletzt, um die Behandlungsmotivation der Patien-
Forensische Therapie umgesetzt. Ausserdem wurden die Stationskonzepte im Jahr 2014 aktuali-
ten zu fördern und ihre Behandlungsadhärenz zu stabilisieren. Dass diese Arbeit durchaus erfolg-
siert, um eine integrative, moderne und effektive Behandlung zu gewährleisten, die sowohl den
reich geleistet wird beziehungsweise geleistet werden kann, konnte die Promotionsstudie einer
Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten als auch den Erfordernissen der Sicherheit gerecht
Mitarbeiterin belegen, die gezeigt hat, dass die Behandelnden in der Forensik im Durchschnitt posi-
wird, und zwar sowohl in gesellschaftlicher Hinsicht als auch im Besonderen für die Mitarbeiter-
tiver wahrgenommen werden als Therapeuten, die per Fürsorgerische Unterbringung eingewie-
innen und Mitarbeiter.
sene Patientinnen und Patienten in der Allgemeinpsychiatrie versorgen.
Eine bauliche Erweiterung um 35 zusätzliche Behandlungsplätze (aufgeteilt auf zwei Massnahme- und eine Akutstation) ist in Vorbereitung. Die bereits per 1. Januar 2015 erfolgte Einglie-
Begutachtung
derung des Zentrums für Kinder- und Jugendforensik in die Klinik für Forensische Psychiatrie
Neben der stationären Versorgung gehört die Erstellung von Gutachten für Gerichte und Behör-
ist zudem mit dem Modellangebot einer stationären Kinder- und Jugendforensik verbunden.
den zu den Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Forensische Psychiatrie.
Dabei geht es zum einen um die Betreuung der im Massnahmezentrum Uitikon untergebrachten
Im Jahr 2014 wurden insgesamt 112 Gutachten erstellt (2013: 117).
Jugendlichen, zum anderen um den Auf bau einer Adoleszentenstation am Standort Rheinau.
( 2 6 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / K L I N I K F Ü R F O R E N S I S C H E P S Y C H I A T R I E
( 2 7 )
DIE ZWEI SEITEN DER PERSPEKTIVE
DR. MED. ANDREAS SCHÖNBECK
«Unsere Patientinnen und Patienten
bedürfen einer ganzheitlichen
Betrachtungsweise.» Fach Psychiatrie und Psychotherapie im Haus anbieten. Dieses Angebot ist insofern als bedeutend
zu werten, als dass es zunehmend schwieriger wird, auf dem Arbeitsmarkt qualifizierte Assistenzärztinnen und -ärzte zu rekrutieren.
Interprofessionalität
Strukturwandel
Weiterhin ist es uns ein besonderes Anliegen, die Zusammenarbeit interprofessionell insbeson-
Wie bereits im letzten Jahresbericht beschrieben, ergaben sich aus der Integra-
dere mit der Pflege als wichtige Schnittstellenpartnerin in der Behandlung unserer Patientin-
tion des ehemaligen Psychiatriezentrums Rheinau in die Psychiatrische Uni-
nen und Patienten mit der nötigen professionellen Sensibilisierung für somatische Probleme zu
versitätsklinik Zürich (PUK ) für den Internistischen Dienst neue organisatori-
optimieren. Hierzu leistet der Internistische Dienst einen wichtigen Beitrag, indem sich die Ärzte
sche Aufgaben und strukturelle Anforderungen. Die Leitung des Internistischen Dienstes in
des Internistischen Dienstes in Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen engagieren und Lehr-
Rheinau, die bis anhin organisatorisch unter der Führung des Internistischen Dienstes der PUK
veranstaltungen aktiv mitgestalten.
stand, wurde per 1. April 2015 nun auch personell durch letzteren übernommen. Ferner wurde
das Labor in Rheinau per 1. März 2015 durch das Labor im Stammhaus in Zürich gemeinsam mit
Eine Brille, zwei Farben, eine Durchsicht
unserem externen Labor-Kooperationspartner Unilabs neu organisiert. Wir erwarten uns von
Aus Sicht unserer Arbeit im Internistischen Dienst an und mit den Patientinnen und Patienten
diesen beiden Zusammenführungen verbesserte Synergien, vereinfachte Prozesse und eine opti-
der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich gibt es immer zumindest zwei Perspektiven: die
mierte Einbindung in die IT-Systeme sowie dadurch insgesamt eine Vereinheitlichung der Abläufe
psychiatrische und die somatische. Beide verschmelzen zu einer Sichtweise, wenn man erst einmal
und verbesserte Kostentransparenz.
gelernt hat, unsere Patienten mithilfe unserer blau-gelben oder gelb-blauen Brille zu betrachten.
Die Organisation der Apotheken am Standort Lenggstrasse und am Standort Rheinau war im
Unsere Patientinnen und Patienten bedürfen nämlich einer ganzheitlichen Betrachtungsweise
Rahmen eines Projekts «PUK Apotheke 2015» über das Jahr 2014 in Evaluation, insbesondere mit
und dabei ist diese Brille von immensem Nutzen, um mehr Klarheit in der Schnittmenge der
Schwerpunkt auf dem Standort Apotheke Lenggstrasse als verantwortliche Spitalapotheke für
beiden Farben respektive der psychiatrischen und somatischen Perspektiven zu erhalten. Einen
alle neun Standorte der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Dieses Projekt ist insofern von
verbesserten Nutzen für unsere Patienten wird die Zwei-Farben-Brille gerade auch durch die Reali-
Relevanz, als sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen gemäss Heilmittelgesetz und damit
sierung des Fremdjahres im Fach Allgemeine Innere Medizin an der PUK erhalten. Ich freue mich
der Kantonalen Heilmittelbehörde verändert haben, dies mit deutlich gestiegenen Anforderungen
weiterhin auf eine gute Durchsicht und besonders auf eine besonnene Weitsicht zum Wohle
an Versorgungsqualität und -sicherheit und an das Qualitätsmanagement. Die Geschäftsleitung
unserer Patientinnen und Patienten.
der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich hat sich dafür ausgesprochen, dass die Apotheke
im Stammhaus an der Lenggstrasse weiterhin Spitalapotheke der Gesamt-PUK sein soll; insbeson-
Fusionsprojekt KJPD & PUK
dere im Hinblick auf den Zuwachs an Komplexität durch die anstehende Fusion mit dem Kinder-
Das für die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich bestimmende Thema des laufenden Jahres
und Jugendpsychiatrischen Dienst des Kantons Zürich neu mit eigenen Apothekerinnen.
ist die bevorstehende Fusion mit dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst des Kantons
Zürich (KJPD) per 1. Januar 2016. Der Internistische Dienst ist in einem Subprojekt im Bereich ärzt-
Aus- und Weiterbildung
lich-medizinischer Dienstleistungen auf drei Ebenen gleichzeitig eingebunden. Hierbei geht es
Erklärtes Ziel für 2014 war es, den Internistischen Dienst als Weiterbildungsstätte im Fach All-
um Fragen möglicher Verschmelzungen oder Synergien pädiatrisch-internistischer Dienstleis-
gemeine Innere Medizin mit mindestens einem Jahr anerkannter Weiterbildung bei der FMH zu
tungen, bei den Labordienstleistungen sowie innerhalb des Angebots unserer Spitalapotheke. Der
akkreditieren, um unseren psychiatrischen Assistenzärztinnen und -ärzten das für die Errei-
eigentliche Prozess der Fusion, der in den Köpfen der Mitarbeitenden stattfindet, wird länger
chung des Weiterbildungstitels Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH obligatorische
als bis ins Jahr 2016 andauern. Mit vereinten Kräften und wohlwollendem Verständnis der einen
Fremdjahr inhouse im Internistischen Dienst der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich zu
jeweils für die andere Seite wird es gelingen – ganz nach dem Motto: Gut Ding will Weile haben
ermöglichen. Dieses Ziel ist erreicht. Ein entsprechendes Reglement, das seit dem 1. Januar 2015
oder Schritt für Schritt, Besenstrich für Besenstrich.
in Kraft ist, koordiniert die Zuteilung der Assistenzärztinnen und -ärzte über alle drei Kliniken
der PUK . Somit kann die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich eine komplette Weiterbildung im
( 2 8 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / I N T E R N I S T I S C H E R D I E N S T
( 2 9 )
EINBLICK IN DIE ZUKUNFT DER DIREKTION PFLEGE, THERAPIEN UND SOZIALE ARBEIT
REBEKKA GEMPERLE
«Das Ziel weicht ständig vor uns zurück.
Genugtuung liegt im Einsatz,
nicht im Erreichen. Ganzer Einsatz
ist ganzer Erfolg.» M A H AT M A G A N D H I (18 6 9 –19 4 8 )
sowie dem Aufsuchenden Interprofessionellen Gerontopsychiatrischen Liaisondienst (AGIL)
zusammen.
Seit Juni 2014 liegt das Konzept «Pflege Ambulante Dienste KAP» vor. Dem Konzept zugrunde
liegt eine moderne Definition von «professioneller Pflege». Diese zielt darauf ab, Gesundheit zu
fördern und zu erhalten, gesundheitlichen Schäden vorzubeugen und Menschen in der Behandlung und im Umgang mit Auswirkungen von Krankheiten und deren Therapien zu unterstützen.
Strategieentwicklung im Fokus
Im Mittelpunkt der pflegerischen Tätigkeit steht die Beratung. Diese wird als Prozess angesehen,
Im Jahr 2013 standen noch die bildhaften Strukturen wie Organigramm, Funk-
der zunächst Erwartungen an die Beratung und daraus erwachsende Möglichkeiten erfragt und
tionendiagramm und Gremienstruktur im Vordergrund. 2014 galt es, diese Struk-
mit der vorab vereinbarten Zielerreichung endet.
turen mit Inhalten zu füllen. Das obere Kader der Direktion Pflege, Therapien und Soziale Arbeit
Während im Ambulatorium und in der Tagesklinik den Patientinnen und Patienten im
(DPTS) einigte sich schnell auf die drei Strategiefelder «Fachentwicklung», «Ausbildung» und «Mit-
direkten Kontakt Unterstützung angeboten wird, liegt das Augenmerk der Beratungsleistung bei
arbeitende und Führung». Doch schon die Umweltanalyse, die Formulierung der Trendfelder und
AGIL auf der Schulung und Information von betreuendem Fachpersonal in den Wohn- und Pflege-
der künftigen Herausforderungen führten zu tiefgreifenden Diskussionen. Ist es möglich, heute
heimen. Da in den Schulungen Fragen behandelt werden, die spezifisch die Pflege und Betreuung
bereits abzusehen, was morgen wichtig und richtig sein wird?
von psychisch erkrankten älteren Menschen betreffen, bietet eine Pflegeexpertin MNSc die Schu-
Die Trendfelder lieferten die entscheidenden Hinweise zu den neuen Fragestellungen, welche
lung an und stellt ihr spezifisches Wissen aus dem Bereich der gerontopsychiatrischen Pflege
die in der Direktion Pflege, Therapien und Soziale Arbeit vertretenen Berufsgruppen in den nächs-
betreuenden Personen zur Verfügung.
ten Jahren beschäftigen werden: Ist es möglich, die Qualität bei einer modifizierten Tarifsituation
zu steigern? Wie reagieren die Vorgesetzten auf den sich heute bereits abzeichnenden Fachkräfte-
Im Rahmen des Projekts «Zürcher Erstpsychosen-Netzwerk» des Zentrums für Akute Psychische
mangel im Gesundheitswesen? Wie geht die Direktion mit der zunehmenden Profilbildung von
Erkrankungen wird erstmals eine Advanced Practice Nurse (APN) an der Psychiatrischen Univer-
nichtärztlichen Gesundheitsberufen um? Welche Rollenveränderungen für die Berufe im Gesund-
sitätsklinik Zürich beschäftigt. Die Stelleninhaberin hat mit Unterstützung aus der Direktion
heitswesen zieht dies nach sich? Diese und andere Fragen stellen sich in allen drei Strategiefeldern
Pflege, Therapien und Soziale Arbeit ein Stellenprofil und ein Konzept zur Integration der APN
der DPTS. Schon heute stehen die Ziele der Strategie fest, obwohl diese noch nicht in allen Punkten
erarbeitet. Diese werden für künftiges Fachpersonal in dieser Funktion massgeblich sein.
ausformuliert ist: Durch einen attraktiven Arbeitsplatz, eine qualitativ hochwertige Ausbildung,
Das Konzept « APN Erstpsychose» beruht auf der Reglementierung der Pflegeexpertin APN
interessante Lauf bahnmodelle und eine fruchtbare Zusammenarbeit mit anderen Berufsgrup-
im zukünftigen Gesundheitsberufsgesetz GesBG: Gemäss dieser benötigt eine APN einen Master
pen der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK ) werden früh Mitarbeitende gewonnen
of Science in Nursing, spezialisiert sich auf eine klar definierte, zumeist hochkomplexe, multi-
und durch geeignete Massnahmen der Mitarbeiterbindung in der PUK gehalten. Die Fachent-
morbide Patientenpopulation und ist für deren Pflege- und Betreuungsmodelle zuständig. Eine
wicklung legt einen ihrer Schwerpunkte auf den Versorgungsbereich. Sie ist an der Best Practice
APN ist zu einem grossen Teil in der klinischen Praxis tätig, gleichzeitig arbeitet sie zu For-
orientiert, passt sich stetig neuen Gegebenheiten an und wird durch eine wissenschaftlich fun-
schungsthemen in ihrem Spezialisierungsbereich, die unabdingbar für die Weiterentwicklung
dierte Versorgungsforschung gestützt. Ein weiterer Fokus der Strategie liegt auf der Entwicklung
des Fachwissens und zur Etablierung der Best Practice im klinischen Alltag sind.
von tragfähigen Angeboten in Zusammenarbeit mit den drei Kliniken der PUK . Die Direktion
Pflege, Therapien und Soziale Arbeit hat für alle Angebotsbereiche den Anspruch, Leistungen
Der Einsatz für die Berufsbildung wird erhöht
und Qualität der Arbeit transparent auszuweisen. Dadurch unterstützt sie die PUK darin, kosten-
Seit 2013 verpflichtet der Kanton Zürich die kantonalen Spitäler dazu, eine bestimmte Anzahl
deckend zu arbeiten und als Klinik im umkämpften Gesundheitsmarkt erfolgreich zu bestehen.
Ausbildungsplätze für nicht-medizinische Gesundheitsberufe zur Verfügung zu stellen. Diese
Anzahl wurde bis heute jährlich erhöht. Mit dem bisherigen Ausbildungsmodell können die gefor-
Mitten im klinischen Alltag entstehen neue Berufsprofile in der Pflege
derten Ausbildungsplätze auf lange Sicht nicht sichergestellt werden. Also hat die Abteilung
Bereits 2013 begann die Klinik für Alterspsychiatrie (KAP) mit der ersten Planung zum Auf bau
Bildung DPTS, angelehnt an Ausbildungsmodelle in somatischen Spitälern, ein Testprogramm für
der Ambulanten Dienste am Standort Hegibach. Diese setzen sich aus der bisherigen Tagesklinik,
Lern- und Arbeitsgemeinschaften (LAG) auf den Stationen ausgearbeitet. Diese beruhen auf dem
einem neu aufgebauten Ambulatorium, dem rein ärztlich geführten Konsiliar- und Liaisondienst
Modell des «Cognitive Apprenticeship».
CO-AUTOREN: FRITZ FR AUENFELDER / JUDITH KÜSTLER / THERESA WITSCHI
( 3 0 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / D I R E K T I O N P F L E G E , T H E R A P I E N U N D S O Z I A L E A R B E I T
( 3 1 )
Vor der Implementierung der LAGs auf den Stationen in diesem Jahr führte der Bereich Bildung
Neu wird das Angebot der Arbeitsagogik durch die Arbeitsdiagnostik ergänzt. Diese schätzt mit-
zwei zweitägige LAG -Testläufe auf insgesamt vier Stationen an den Standorten Lenggstrasse,
tels standardisierter Arbeitsaufgaben und evaluierter Assessments die momentane Leistungs-
Hegibach und Rheinau durch und evaluierte die für alle Beteiligten neue Lernsituation. Die Lern-
fähigkeit der Patientinnen und Patienten ein. Der Bereich der Arbeitsdiagnostik unterteilt sich in
und Arbeitsgemeinschaften bieten den Auszubildenden und Studierenden ein lernfreundliches
die drei Module Eintrittsbereich, soziale Kompetenzen am Arbeitsplatz und Bürotraining.
und lernförderndes Arbeitsklima in einem definierten Rahmen. Die Tätigkeiten, die die Lernen-
Das erweiterte Angebot der Arbeitsagogik am Standort Rheinau wird vor allem denjenigen
den und Studierenden im Rahmen der LAG durchführen, sind theoretisch vertief bar und inspi-
Patientinnen und Patienten einen Nutzen bringen, die – je nach Bedarf und aufgrund ihres
rieren neue Lernfelder. Gleichzeitig wurden neue Lehrmethoden im Ansatz erprobt. Das Modell
jeweiligen Zustands – arbeitsagogisch und arbeitsdiagnostisch betreut werden können. Die auf
zeigt aber auch Vorteile für die Stationen: Die Lernenden und Studierenden sind vielseitiger
individuelle Bedürfnisse abgestimmten Angebote versprechen im Hinblick auf eine allfällige
und flexibler einsetzbar. Zugleich gewinnt die Funktion des Berufsbildners an Attraktivität, da
Wiedereingliederung eine grössere Nachhaltigkeit als bisher.
sich seine Tätigkeit im Rahmen des LAG stärker auf Lernbegleitung fokussieren wird.
Im Herbst 2014 legte die Abteilung Bildung DPTS ein Konzept zum Auf bau eines PUK-eigenen
Die Administration DPTS setzt vorhandene Klinik-Strategien im Kleinen um
Bereichs «Learning Training Transfer Praxis Psychiatrie» für die Ausbildung diplomierter Pflege-
Im Mai 2014 erstellte die Administration DPTS ein Konzept zur Erstellung eines digitalen Lauf-
fachpersonen der Höheren Fachschule vor. Seit März 2015 werden die Schulungen zum Theorie-
werks für Mitarbeitende der Direktion Pflege, Therapien und Soziale Arbeit. Neu werden Lese-
Praxis-Transfer neu in der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich angeboten.
und Schreibberechtigungen auf dem digitalen Laufwerk nach Funktion des jeweiligen Mitarbeitenden erteilt. Darüber hinaus haben alle Mitarbeitenden der DPTS nunmehr eine Arbeitsplattform,
Der Bereich Therapien und Soziale Arbeit bereitet die Zukunft vor
die für alle gleichermassen zugänglich ist. Kurzfristig bedeutet dies eine Umstellung der Gewohn-
Eines der Ergebnisse aus dem Projekt «Skill- und Grademix» im Bereich Therapien und Soziale
heiten, langfristig aber eröffnet das digitale Laufwerk DPTS den Mitarbeitenden neue Möglich-
Arbeit lautete, dass im Bereich von administrativen und logistischen Teilaufgaben Delegations-
keiten der Zusammenarbeit.
potenzial vorhanden ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts stellte die Abteilung Physio-, Tanz-, Bewegungs- und Musiktherapie eine Disponentin ein, die Therapieanmeldungen bearbeitet und Grup-
Liegt die Genugtuung im Einsatz, nicht im Erreichen?
pen- und Einzeltherapien plant und koordiniert. Die Auswirkungen der Disponententätigkeit auf
2014 blies uns der Wind ins Gesicht. Viele unerwartete Situationen stürmten auf uns ein. Viel
die Arbeit des Teams Physio-, Tanz-, Bewegungs- und Musiktherapie wurde evaluiert: Die Warte-
Neues wollte bewältigt werden. Nicht alles, was wir uns für das vergangene Jahr vorgenommen
zeiten der Patientinnen und Patienten auf Therapieplätze reduzierten sich und die Therapiever-
hatten, haben wir erreicht. Auch ist es nicht möglich, alles, was wir erreicht haben, in diesen
bindlichkeit wurde erhöht. Eine administrative Unterstützung entlastet somit die Therapeutinnen
wenigen Zeilen umfassend zu beschreiben. Nichtsdestotrotz war das Berichtsjahr auch ein erfolg-
und Therapeuten zugunsten einer höheren Kapazität für die Patientenarbeit. Die positiven Ergeb-
reiches: Die Mitarbeitenden der Direktion Pflege, Therapien und Soziale Arbeit engagierten sich
nisse führten dazu, dass die Disponentin regulär ihre Tätigkeit in der Abteilung Physio-, Tanz-,
unermüdlich für die Patientinnen und Patienten der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich.
Bewegungs- und Musiktherapie aufgenommen hat.
Die Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen der PUK intensivierte sich. Unser aller Einsatz
machte es der Direktion möglich, Strategien zu entwickeln, Projekte voranzutreiben und neue
Infolge der Schaffung der Klinik für Forensische Psychiatrie 2013 und des veränderten Angebots
Entwicklungen in Gang zu setzen. Ein grosser Dank gebührt deshalb allen Mitarbeitenden der
des Zentrums für Integrative Psychiatrie 2014 hat sich auch der Auftrag der Abteilung Arbeits-
Direktion Pflege, Therapien und Soziale Arbeit für das aussergewöhnliche Engagement und die
agogik verändert. Das im Frühling 2014 vorgelegte Grobkonzept zur Anpassung des Angebots der
eingebrachten Ideen.
Abteilung Arbeitsagogik trägt diesen Veränderungen Rechnung: Die Arbeit in der Arbeitsagogik
fokussiert darin noch stärker darauf, die Ressourcen der Patientinnen und Patienten gezielt zu
fördern. Primäres Ziel der Arbeitsagogik ist die Vorbereitung der Patienten auf die berufliche
Wiedereingliederung. Für Patienten der Forensik trägt dies wesentlich zur späteren Deliktfreiheit bei.
( 3 2 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / D I R E K T I O N P F L E G E , T H E R A P I E N U N D S O Z I A L E A R B E I T
( 3 3 )
ANPASSUNGEN AN KUNDENBEDÜRFNISSE
NIKLAUS BAUMGARTNER
«Durch eine Reorganisation
und mit neuen Dienstleistungen
konnte die Wirtschaftlichkeit
gesteigert werden.» die Angebotsattraktivität zu erhöhen und den Wareneinkaufsprozess zu optimieren. Ausserdem
konnte das Menüausgabesystem in den Restaurants aller drei Standorte vereinheitlicht werden.
Der Gast kann nun alle Komponenten, die nach Gewicht verrechnet werden, am kalten und warmen Buffet frei kombinieren und so selbst die Portionengrösse bestimmen. Durch diese Umstellung und das damit verbundene bewusste Schöpfen durch den Gast fallen deutlich weniger Speiseabfälle an. So konnte zum Beispiel am Standort Lenggstrasse der Speiseabfall im Vergleich
Im Berichtsjahr konnten die festgelegten Ziele der Bereiche Bau und Technik,
zum Vorjahr um 27 % auf circa 70’000 l gesenkt werden. Neben dem ökologischen Aspekt entste-
Gastronomie, Informatik und Ökonomie zu den Themen «laufende Weiterent-
hen auch Kosteneinsparungen beim Wareneinsatz, da weniger Lebensmittel entsorgt und folglich
wicklung und Optimierung der Angebote und Dienstleistungen» und «konse-
geringere Mengen eingekauft werden müssen. Dies kommt wiederum dem Gast in Form von
quente Bereinigung der formellen Instrumente, der physischen Umgebung und der Arbeitsabläufe»
gezieltem Einkauf und bewusster Verwendung von hochwertigen und regionalen Produkten
vollumfänglich erreicht werden.
zugute. So wurde unter anderem nur noch Fisch aus nachhaltigem Fischfang oder nachhaltiger
Produktion eingekauft sowie ausschliesslich Schweizer Poulet verarbeitet.
Ersatz der Fenster im Patientenbereich an der Lenggstrasse
Die im Stammhaus an der Lenggstrasse in Zürich aus den 1950 er- bis 1960 er-Jahre stammenden
Umstrukturierung der Wäscherei Rheinau in eine Wäschezentrale
Fenster mit Doppelverglasung, zwei unteren Lüftungsflügeln, vorgesetzten Metallgittern und
Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (PUK ) verfügt seit der Integration des Psychiatrie-
mit Bleifarbe behandelten Fensterläden entsprachen nicht mehr den heutigen betrieblichen An-
zentrums Rheinau 2011 über je eine Wäscherei an den Standorten Zürich und Rheinau. Wäh-
forderungen. Mit dem Geschäftsleitungsentscheid zum Ersatz der Fenster in den Bettentrakten
renddem die Wäscherei in Zürich im Rahmen der Sanierung des Wirtschaftstrakts 2013 total
im Jahr 2008 begann in enger Zusammenarbeit mit der Kantonalen Denkmalpflege die strategi-
erneuert wurde, besteht in Rheinau ein erheblicher Investitionsbedarf in Immobilien und Anla-
sche Planung zur Entwicklung, Bemusterung und Testung verschiedener Elemente. Bei den geneh-
gen. In einem Grundlagenpapier wurden mögliche Varianten zum weiteren Vorgehen am Stand-
migten Elementtypen handelt es sich um energetisch hochwertige Holz-Metall-Fenster, vor denen
ort Rheinau erarbeitet und mit den entsprechenden Vor- und Nachteilen sowie Chancen und
hinterlüftete Sicherheitsgläser und unter denkmalpflegerischen Vorgaben rekonstruierte Holz-
Risiken analysiert. Der Entscheid fiel zugunsten einer Wäschezentrale, bei der die Flachwäsche an
läden mit Elektroantrieb montiert werden. Die neuen Fensterflügel aus einer Holz-Metall-Kon-
eine externe Wäscherei ausgelagert und die verbleibende Patientenwäsche, Berufsbekleidung und
struktion sind nun grösser und lassen sich frei öffnen, was zu einer besseren Luftumwälzung in
Bettinhalte am Standort Zürich gereinigt werden. Eine Waschmöglichkeit für Notfälle vor Ort
den Räumen führt. In den Jahren 2011 und 2012 erfolgte ein Submissionsverfahren mit anschlies-
wird sichergestellt. Die Näherei für Flickarbeiten und Kennzeichnung der Wäschestücke sowie
sender Ausschreibung und der darauffolgenden Elementbemusterung. Die Fenstersanierung in
das Einmessen, Anpassen und die Ausgabe der Berufsbekleidung wird für alle Standorte der PUK
den Trakten A und B sowie E und F konnte termingerecht in zwei Hauptetappen von Januar bis
in Rheinau zentralisiert. Für die künftige Nutzung können mit dem geplanten Um- und Rückbau
Dezember 2014 sowie ohne Bettenschliessungen ausgeführt werden.
der Maschinenpark wesentlich reduziert, die veralteten Waschmaschinen inklusive Dosieranlage,
Insgesamt wurden 398 Fenster ersetzt, 406 Sicherheitsgläser eingebaut und 265 Paar Holz-
Wäschetrockner, Mange und Finishergeräte entsorgt und so die neue Wäschezentrale räumlich
läden montiert. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf offerierte CHF 8.6 Millionen. Zusammen
wie betriebstechnisch den heutigen Bedürfnissen angepasst werden.
mit den neuen Sicherheitsgläsern ermöglichen die Fenster den Patientinnen und Patienten einen
freien Blick nach aussen sowie für die Besuchenden einen ebensolchen auf die Klinik.
Umsetzung der Informatik-Strategie
Das Geschäftsjahr 2014 wurde im Bereich Informatik massgeblich von der 2013 verabschiedeten
Neue Angebote und Dienstleistungen für Patienten und Mitarbeitende
IT-Strategie bestimmt. Der Fokus lag einerseits auf dem Handlungsfeld IT-Service-Portfolio, bei
Für den Bereich Gastronomie war das Jahr 2014 von internen Reorganisationen, diversen Prozess-
dem durchgängige Prozesse, die für die qualitative Erbringung der IT-Services massgeblich sind,
bereinigungen und punktuellen Standardisierungen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und
festgelegt und ein detaillierter IT-Service-Katalog mit dem Leistungsumfang des Bereichs Informa-
Nachhaltigkeit geprägt. So wurde beispielsweise die Menüplanung für Patientinnen und Patienten
tik erstellt wurden. Mit dem IT-Change-Management, einer elektronischen Abbildung von Ände-
sowie für die Restaurantgäste an den Standorten Lenggstrasse, Hegibach und Rheinau mit dem
rungen, die einen Prozess durchlaufen, wurde ein weiteres Handlungsfeld bearbeitet. Das Ziel des
Ziel zusammengelegt, vorhandene personelle Ressourcen und aktuelles Fachwissen zu bündeln,
Change Managements ist eine klare Dokumentation und Nachvollziehbarkeit von Anpassungen
CO-AUTOREN: CHRISTIAN A MSTAD / DENISE SLIPK A / ELISABETH ANGST / ROBERT SVENDSEN / CHRISTINE KOCSI
( 3 4 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / B E T R I E B U N D I N F R A S T R U K T U R
( 3 5 )
an der IT-Infrastruktur sowie eine Verminderung des Risikos, dass eine Änderung im IT-Bereich
mangelhaft umgesetzt wird und somit unnötige Kosten zur Folge hat. Dazu wurde eine Testumgebung aufgebaut, in der Änderungsanfragen erfasst und freigegeben werden können. Im Jahr
Gastronomie
Betriebsertrag
(CHF)
Eine weitere Priorität des Bereichs Informatik bestand in der Modernisierung der Sitzungs-
erlaubt. 2015 ist die flächendeckende Ausrüstung der Sitzungsräumlichkeiten an allen Standorten
Anzahl
Patientenmahlzeiten
der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich geplant. Zusätzlich zu den genannten Handlungs-
Online-Nachschlagewerk für die Mitarbeitenden oder die Einführung einer spezialisierten Adress-
200’000
300’000
Lebensmittelaufwand (CHF)
datenbank für die Abteilung Supported Employment.
800’000
1’000’000
1’400’000
1’500’000
938’641
825’433
167’507
165’571
263’352
262’970
Lenggstrasse 2013
2014
137’077
130’617
Rheinau 2013
2014
41’676
42’958
1’562’442
1’494’444
Lenggstrasse 2013
2014
960’216
905’285
292’404
271’908
Hegibach 2013
2014
Das neue Geschäftsjahr steht ganz im Fokus des Fusionsprojekts KJPD & PUK . Dabei gilt es, sämtliche Vorbereitungsarbeiten für die operative Zusammenführung des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes des Kantons Zürich (KJPD) mit der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich
Ökonomie
zu planen, um den reibungslosen Übergang in den gemeinsamen klinischen Betrieb per 1. Januar
Verarbeitete
Wäsche (kg)
2016 sicherzustellen. Parallel dazu stehen weitere Herausforderungen und strategische Projekte
Für das Betriebsjahr 2013
an, besonders im Zusammenhang mit der Neukonzeption der Arbeitsplatznutzung und -zuteilung
konnten aufgrund der
am Standort Lenggstrasse aufgrund der sich stetig verknappenden Raumressourcen. Eine neu
Wirtschaftstrakts keine
zu schaffende zentrale Anlaufstelle wird künftig den gesamten Prozess des Raum- und Umzugs-
Sanierung des
Zahlen eruiert werden.
managements für alle Mitarbeitenden über sämtliche Standorte der PUK koordinieren.
Unterhaltsreinigung (Std.)
Kennzahlen Betrieb und Infrastruktur
Bau und Technik
Strom (MWh)
0
Lenggstrasse 2013
2014
Rheinau 2013
2014
Hegibach 2013
2014
Wasser (m 3)
5000
10’000
15’000
25’000
30’000
35’000
2’162
2’128
Anzahl Clients
( 3 6 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / B E T R I E B U N D I N F R A S T R U K T U R
Anzahl Server
( 3 7 )
75’000
100’000
125’000
150’000
175’000
Rheinau 2013
2014
7’241
Lenggstrasse 2013
2014
46’845
47’073
Rheinau 2013
2014
35’994
42’742
20’391
20’536
0
250
500
Lenggstrasse 2013
2014
Lenggstrasse 2013
2014
200’000
260’694
Hegibach 2013
2014
Hegibach 2013
2014
34’904
30’792
50’000
138’316
750
1’000
777
791
Rheinau 2013
2014
27’720
27’778
3’528
3’259
25’000
Lenggstrasse 2013
2014
Informatik
349
321
Rheinau 2013
2014
0
Hegibach 2013
2014
40’000
3’132
2’639
Lenggstrasse 2013
2014
Hegibach 2013
2014
20’000
1’600’000
1’473’832
1’559’308
Rheinau 2013
2014
Ausblick
900’000
Lenggstrasse 2013
2014
Hegibach 2013
2014
feldern unterstützte der Bereich Informatik verschiedene Projekte wie die Einführung des Klinikinformationssystems KIS MCC am Standort Rheinau in Kombination mit einem umfassenden
100’000
Hegibach 2013
2014
räumlichkeiten in Bezug auf die elektronische Ausstattung. So wurde eine Vielzahl der besteheneinheit ausgestattet, welche die kabellose Übertragung vom Notebook auf den Grossbildmonitor
45’000
Rheinau 2013
2014
2015 ist die Vernehmlassung und Produktivnahme geplant.
den Sitzungsräume mit hochauflösenden Grossbildmonitoren und mit einer Remote-Steuerungs-
40’000
275
293
91
93
71
83
ROADMAPS, KONZEPTE UND NEUE WEISUNGEN
JASMINE GÜDEL
«Die Teilnehmenden der Befragung
zur Mitarbeitendenzufriedenheit
sind mit ihrer Arbeit zufrieden.» von unterschiedlicher Dauer an der PUK im Einsatz. Ebenso engagiert sich die PUK in der Lehrlingsausbildung. Folgende Berufslehren bietet die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich an:
Fachfrau / Fachmann Gesundheit EFZ
Medizinische Praxisassistentin / Medizinischer Praxisassistent EFZ
Human Resources-Strategie
Köchin / Koch EFZ
Nachdem im Jahr 2013 die Human Resources-Strategie in einem interdiszipli-
Diätköchin / Diätkoch EFZ
nären Team erarbeitet worden war, erfolgte 2014 die Abnahme derselbigen in-
Fachfrau / Fachmann Betreuung (Kleinkinder) EFZ
klusive der entsprechenden Umsetzungsplanung durch die Geschäftsleitung
Informatikerin / Informatiker EFZ
der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK ). Die vier strategischen Grundpfeiler erstre-
Fachfrau / Fachmann Betriebsunterhalt (Hausdienst) EFZ
cken sich auf die Gebiete Personalmarketing, Lauf bahnmodelle, attraktive Arbeitsbedingungen
Fachfrau / Fachmann Hauswirtschaft EFZ
und kundenspezifische Dienstleistungen der Abteilung Human Resources. Während im Bereich
Gärtnerin / Gärtner (Zierpflanzen) EFZ
Personalmarketing noch ein entsprechendes Konzept erarbeitet werden muss, sind die Rahmenbedingungen für die Lauf bahnmodelle bereits festgelegt. So können im Jahr 2015 die ersten
Ein leichter Zuwachs bei den Personaleintritten (555) gegenüber dem Vorjahr und eine Vermin-
Modelle entwickelt und eventuell bereits mittels Pilotbetrieb in einzelnen Bereichen getestet wer-
derung der Austritte (483) lassen auf eine stabile Personalsituation schliessen. Das widerspiegelt
den. Die Entwicklung neuer Arbeitszeitmodelle wird ebenfalls vorangetrieben, da die Vereinbar-
auch die Fluktuationsquote von 9.65 %.
keit von Beruf und Privatleben ein immer grösseres Bedürfnis der Mitarbeitenden ist. So sind eine
Verbesserung der Piketteinsatzmodelle oder auch die Einführung von Home Office in Planung.
Der Ausbau der Dienstleistungen der Abteilung Human Resources wird im Zusammenhang mit
der Fusion des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes des Kantons Zürich und der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich eingehender überprüft und den Bedürfnissen der Anspruchsgruppen angepasst.
Befragung zur Mitarbeitendenzufriedenheit
Es zeigt sich, dass die erwähnten Massnahmen der definierten strategischen Handlungsfelder den
Bedürfnissen der Mitarbeitenden entsprechen. Dies hat auch die Befragung zur Mitarbeitendenzufriedenheit gezeigt, die 2013 durchgeführt worden war und deren Resultate Anfang 2014 kommuniziert wurden. Die Teilnehmenden der Befragung sind mit ihrer Arbeit zufrieden und arbeiten
Personalstatistik
Berufsgruppen
Total Mitarbeitende
Ärzte
Psychologen
Pflege
Therapien und Soziale Arbeit
Verwaltung und Administration
Ökonomie und Gastronomie
Bau und Technik
CH
Ausland
gungen und Arbeitszeitmodelle werden als verbesserungswürdig bewertet.
Geschlecht
Beim Audit durch die Finanzkontrolle wurde der Fokus auf das Thema Nebenbeschäftigungen gelegt. Entsprechende Massnahmen zur Information der Mitarbeitenden wurden implementiert, sodass sichergestellt wird, dass meldepflichtige Tätigkeiten vorschriftsgemäss angegeben werden.
weiblich
männlich
Personalbestand PUK am
31. Dezember 2014
(inkl. Auszubildende und
Praktikanten)
Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich ist eine grosse Anbieterin von Ausbildungsplätzen
in Gesundheitsberufen. Auf der Tertiärstufe waren zahlreiche Studierende für ihre Praktika
( 3 8 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / H U M A N R E S O U R C E S
250
500
750
1’000
100 %
11 %
6 %
48 %
10 %
10 %
13 %
3 %
1’713
193
99
823
165
164
224
45
Herkunft
grundsätzlich gerne in der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Nur die Anstellungsbedin-
Alltag in der Abteilung Human Resources
0
( 3 9 )
67 %
33 %
61 %
39 %
1’148
565
1’039
674
DAS STREBEN NACH EXCELLENCE ALS GEISTESHALTUNG EINER UNTERNEHMUNG
R E N AT E L A B O R A
«Wer eine neue Richtung einschlägt,
findet leichter neuen Käse.» (AUS SPENCER JOHNSON: DIE M ÄUSESTR ATEGIE)
Entwicklung von Schulungskonzepten und E-Learning
Wichtigstes Ziel hierbei war die Optimierung der Einführung von neuen Mitarbeitenden. Dazu
wurde für jede Berufsgruppe ein Paket von obligatorisch zu besuchenden unternehmensrelevanten Einführungsschulungen definiert. Ein zentralisierter Administrations- und Controllingpro-
Was haben Begriffe wie «Einführung von neuen Mitarbeitenden», «Entlastung
zess sorgt für die Entlastung der Führungskräfte und sichert die Verbindlichkeit der Teilnahme
von Führungskräften», «Kostenreduktion», «Patientensicherheit», «Steigerung
an den Einführungen. Parallel dazu wurde ein Programm zur Einführung von E-Learning gestar-
des Bekanntheitsgrads», «Schaffung von Transparenz» oder «Verständnis für an-
tet, um den internen Aufwand für Einführungsschulungen senken zu können.
dere Berufsgruppen» gemeinsam? Sie alle finden sich in den ausgewiesenen
Nutzenpotenzialen der sieben Verbesserungsprojekte, die im Rahmen der Ex-
Implementierung des Strategieentwicklungsprozesses
cellence-Initiative «PUK to Excellence» im Jahr 2014 umgesetzt wurden. Dabei handelte es sich um
Dieses Projekt beinhaltete die Definition eines einheitlichen, für die Psychiatrische Universitäts-
Grundlagen-Projekte zu verschiedenen umfangreichen Handlungsfeldern, die in den nächsten
klinik Zürich spezifischen Vorgehens zur Entwicklung von Geschäftsfeld- oder funktionalen Stra-
Jahren weiter bearbeitet werden.
tegien sowie einen standardisierten Prozess zur Abstimmung der geplanten Umsetzungsmassnahmen.
Aufbau der Grundlagen des Prozessmanagements
Mit der Erarbeitung der Gesamt-Prozesslandkarte startete der Auf bau eines systematischen Pro-
Projektmanagement von Angebotsmassnahmen
zessmanagements an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK ).
Mittels Anwendung des standardisierten Strategieentwicklungsprozesses wurde die Entwicklung strategischer Ziele und des Umsetzungsplans der «KPPP Vision 2020» der Klinik für Psychia-
Dokumentenmanagement
trie, Psychotherapie und Psychosomatik methodisch begleitet.
Für die Veröffentlichung sämtlicher relevanter Dokumente im Intranet, deren Zielpublikum Mitarbeitende mehrerer Abteilungen, Stationen oder Berufsgruppen der Psychiatrischen Universi-
Ausblick
tätsklinik Zürich sind, wurde ein neues System implementiert. Dabei wurde die Ablagestruktur
Die Excellence-Initiative «PUK to Excellence» wird sich im Jahr 2015 auf die Verankerung der be-
entlang der Gesamt-Prozesslandkarte definiert. Für die Einhaltung der getroffenen Regelungen
schriebenen Themen in der Organisation fokussieren.
sorgt ein automatisierter Freigabeprozess. Die Sicherstellung der Aktualität wird durch einen
Ein Self-Assessment der European Foundation of Quality Management (EFQM) ist für Mitte
Aktualisierungsworkflow unterstützt.
2016 geplant. Dies mit dem Ziel, eine erste Standortbestimmung der durch die Fusion der Psychia-
trischen Universitätsklinik Zürich mit dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst des Kan-
Prototyp für Zuweisermarketing
tons Zürich entstandenen neuen Organisation zu erheben sowie um den EFQM -Zertifizierungs-
2014 wurde erstmals eine Zuweiserbefragung als individualisierte Telefonbefragung durchge-
prozess zur Erreichung des Reifegrads «Committed to Excellence» zu starten.
führt. Aktuelle und potenzielle Zuweiser für das Zentrum für Integrative Psychiatrie wurden in
angebotsspezifische Gruppen eingeteilt und zu verschiedenen Themen befragt. Diese persönliche
Ansprache wurde von den meisten Zuweisern als sehr positiv gewertet.
Konzeption des klinischen Risikomanagements
Für den Auf bau des systematischen gesamtbetrieblichen Risikomanagements wurde eine neue
Vollzeitstelle geschaffen, die Anfang Dezember 2014 besetzt werden konnte. Ein erster Aufgabenschwerpunkt der Risk-Managerin beinhaltet die Professionalisierung des klinischen Risikomanagements.
( 4 0 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / V E R B E S S E R U N G S M A N A G E M E N T
( 4 1 )
ERFREULICHES JAHRESERGEBNIS
JAHRESABSCHLUSS 2014 URS HUMM
«Erneut konnte das Jahr 2014
mit einem guten Ergebnis
abgeschlossen werden.»
AUFWAND
IN 1’000 FRANKEN
PERSONAL AUFWAND
Löhne
2014 Vorjahr
114’714110’537
Temporäre Arbeitskräfte
889
878
Erfolgsrechnung und Rücklagenantrag
Zulagen
158
145
Aufgrund des guten Ergebnisses konnte die Psychiatrische Universitätsklinik
Arbeitgeberbeiträge
21’795
21’216
Zürich erfreulicherweise wieder einen Rücklagenantrag über CHF 1 Mio. bei
Arbeitgeberleistungen
196
490
der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich einreichen. Der Gesamtaufwand
Übriger Personalaufwand
im Berichtsjahr liegt bei CHF 188.4 Mio. Dies entspricht einer Zunahme von CHF 4.2 Mio. (2.3 %)
TOTAL PERSONAL AUFWAND
139 ’233134’624
gegenüber der Vorjahresrechnung. Der Ertrag erhöhte sich von CHF 123.4 Mio. um CHF 2.2 Mio.
SACH- UND BETRIEBSAUFWAND
(1.8 %) auf CHF 125.6 Mio. Dies führt zu einem Kostendeckungsgrad von 66.7 % (Vorjahr: 67 %) und
Büro-, Betriebs- und Verbrauchsmaterial
zu einem Staatsbeitrag von CHF 62.7 Mio. (Vorjahr: CHF 60.7 Mio.). Der Personalaufwand nahm
Lebensmittel
um CHF 4.6 Mio. zu und ist insbesondere auf einen höheren Rückstellungsbedarf sowie auf den
Medizinisches Material
kostenneutralen Ausbau und die Erweiterung von zusätzlichen Angeboten zurückzuführen.
Nicht aktivierbare Anschaffungen
Die übrigen Aufwände konnten gegenüber dem Vorjahr leicht um CHF 0.8 Mio. gesenkt werden.
Ver- und Entsorgung
Dienstleistungen und Honorare
Wirtschaftliches Gesamtergebnis in 1’000 Franken
0
Aufwand
2013
2014
Ertrag
2013
2014
Deckungsbeitrag Kanton
2013
2014
25’000
50’000
75’000
100’000
125’000
150’000
175’000
200’000
184’140
188’379
123’409
125’638
60’731
62’742
1’358
2’249
2’334
3’408
3’446
5’803
5’836
985
854
2’157 2’548
6’645
6’565
Verwaltungs- und Informatikaufwand
2’863
3’110
Unterhalt von Gebäuden
2’387
2’334
Unterhalt von Anlagen
503
623
Übriger Aufwand 714 815
TOTAL SACH- UND BETRIEBSAUFWAND
27’71328 ’466
ABSCHREIBUNGEN UND ZINSEN
Abschreibungen
16’096
15’301
Zinsen
5’338
5’749
TOTAL ABSCHREIBUNGEN UND ZINSEN
21’43421’050
TOTAL AUFWAND ERTRAG
IN 1’000 FRANKEN
188’379184’140
Taxen und Kostgelder (exkl. Kantonsanteil)
-109’798
-110’588
Übriger Ertrag
-13’677
-10’735
Miete, Pacht und Zuschreibungen
-2’163
-2’086
TOTAL ERTRAG -125’638-123’409
STAATSBEITRAG 62’74260’731
Entnahme aus Rücklagen, Buchung über Eigenkapital
Rücklagenantrag, Bilanzbuchung erfolgt im Folgejahr
( 4 2 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / F I N A N Z E N U N D B E T R I E B S W I R T S C H A F T
1’481
( 4 3 )
-255
-205
1’000
1’000
Hinweis: Aufgrund von Rundungen können sich im vorliegenden Bericht bei Summenbildungen geringfügige Abweichungen ergeben.
STATIONÄR
Entwicklung Eintritte
Entwicklung Pflegetage
2014 traten 4’921 Patientinnen und Patienten in die Klinik ein. Dies entspricht einer Abnahme
Im Berichtsjahr nahm die Zahl der stationären Behandlungsfälle (Austritte ohne Berücksichti-
gegenüber dem Vorjahr von 69 Eintritten.
gung des Fallelements) gegenüber dem Vorjahr um 90 auf 4’910 Fälle (-1.8 %) ab. Mit 168’605 PflegeAnzahl Eintritte
tagen konnten 2’985 Tage (1.8 %) mehr fakturiert werden als im Vorjahr. Die Bettenbelegung von
92.8 % (Vorjahr 92.9 %) konnte weiterhin hoch gehalten werden.
Pflegetage
0
25’000
50’000
75’000
100’000
125’000
150’000
2013
2014
Total
Alterspsychiatrie
2013
2014
Forensische Psychiatrie
2013
2014
200’000
165’620
168’605
2013
2014
Erwachsenenpsychiatrie
175’000
117’362
118’655
0
Total
2013
2014
Erwachsenenpsychiatrie
2013
2014
Alterspsychiatrie
2013
2014
Forensische Psychiatrie
2013
2014
21’002
21’172
1’000
2’000
3’000
4’000
5’000
6’000
7’000
8’000
4’990
4’921
4’496
4’437
445
420
49
64
AMBULANT
27’256
28’778
Entwicklung Tageskliniken
Im tagesklinischen Bereich wies die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich 2014 mit 35’817 Be-
Pflegetage nach Versicherungsklasse
handlungstagen 1’354 Behandlungstage mehr aus als im Vorjahr.
Der Anteil im privaten und halbprivaten Bereich erhöhte sich leicht um 192 Pflegetage auf 7’603
Pflegetage. Im privaten Bereich war wie im Vorjahr eine Abnahme zu verzeichnen (- 471 Pflege-
Entwicklung tagesklinische
Betreuungstage
tage). Im halbprivaten Bereich nahmen die Pflegetage um 663 auf 4’742 Pflegetage zu.
Total
2013
2014
Pflegetage nach Versicherungsklasse
Erwachsenenpsychiatrie
2013
2014
Alterspsychiatrie
2013
2014
0
5’000
10’000
15’000
20’000
25’000
30’000
Total 2014
168’605
Privat
Halbprivat
Allgemein
Erwachsenenpsychiatrie
Alterspsychiatrie
Forensische Psychiatrie
2’861
4’742
0
5000
1’045
2’387
Privat
Halbprivat
Allgemein
1’816
2’355
115’223
Allgemein
( 4 4 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / F I N A N Z E N U N D B E T R I E B S W I R T S C H A F T
15’000
20’000
25’000
30’000
35’000
40’000
34’463
35’817
31’424
32’481
3’039
3’336
161’002
Privat
Halbprivat
Allgemein
10’000
Entwicklung ambulante Konsultationen
Im ambulanten Bereich wurden 94’419 Konsultationen verrechnet, was einer Zunahme um
4’574 Konsultationen (5.1 %) gegenüber dem Vorjahr entspricht.
17’001
28’778
Anzahl ambulante Konsultationen
0 Total
2013
2014
Erwachsenenpsychiatrie
2013
2014
Alterspsychiatrie
2013
2014
Forensische Psychiatrie
2013
2014
( 4 5 )
10’000
20’000
30’000
40’000
50’000
60’000
70’000
80’000
90’000
100’000
89’845
94’419
80’492
83’672
7’307
8’118
2’046
2’629
SPEZIFISCHE UNTERSCHIEDE IN DER ERWACHSENEN-, ALTERS- UND FORENSISCHEN PSYCHIATRIE
DR. PHIL . C ARLOS NORDT / DR. PHIL . INGEBORG WARNKE
«Die ambulante und
tagesklinische Versorgung ist
in der Erwachsenenpsychiatrie
am stärksten ausgebaut.» Alter, Geschlecht und Schweregrad der Erkrankung der Patientinnen und Patienten
Die Altersstruktur und der Frauenanteil in den drei Geschäftsfeldern unterscheiden sich stark und
haben sich seit dem vergangenen Jahr nur geringfügig verändert. In der Erwachsenenpsychiatrie
und in der Forensischen Psychiatrie liegt das Durchschnittsalter zwischen 36 und 42 Jahren, je
nach Versorgungsbereich etwas variierend. In der Alterspsychiatrie liegt das Durchschnittsalter
dagegen zwischen 75 und 79 Jahren. Der Frauenanteil in der Alterspsychiatrie bewegt sich je nach
Anteile der Versorgungsbereiche
Versorgungsbereich zwischen 62 % und 67 %, in der Erwachsenenpsychiatrie zwischen 46 % und
Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich gliedert
52 % und in der Forensischen Psychiatrie zwischen 12 % und 15 %. Hingegen ist der Schweregrad der
sich in die drei Geschäftsfelder Erwachsenenpsychia-
Erkrankung bei Eintritt in allen drei Geschäftsfeldern in etwa gleich stark ausgeprägt, er liegt
trie, Alterspsychiatrie und Forensische Psychiatrie. Je nach Geschäftsfeld ist der Anteil der er-
jedoch bei den tagesklinischen und insbesondere bei den ambulanten Behandlungen etwas tiefer
brachten Dienstleistungen im stationären, tagesklinischen und ambulanten Bereich unterschied-
als bei den stationären Behandlungen.
lich ausgeprägt. Die Grafiken zeigen die Anteile dieser Versorgungsbereiche gemessen an den
stationären und tagesklinischen Pflegetagen und der Anzahl ambulanter Konsultationstage im
Alter
Jahr 2014. Es zeigt sich deutlich, dass in der Erwachsenenpsychiatrie die tagesklinischen und
Erwachsenenpsychiatrie
Ambulant
Tagesklinisch
Stationär
Alterspsychiatrie
Ambulant
Tagesklinisch
Stationär
ambulanten Versorgungsbereiche mit Anteilen von 13.8 % beziehungsweise 35.6 % stärker ausgebaut sind als in den anderen beiden Geschäftsfeldern. In der Alterspsychiatrie betragen diese
Anteile 10.2 %, beziehungsweise 24.8 %, in der Forensischen Psychiatrie besteht kein tagesklinisches Angebot und der Anteil des ambulanten Bereichs beträgt 8.4 %. Verglichen mit dem Vorjahr
stieg in den drei Geschäftsfeldern der ambulante Versorgungsanteil zwischen 0.5 % und 1.5 % an.
Forensische Psychiatrie
20
30
40
50
60
70
80
41.8
39.3
42.3
78.8
74.9
78.5
40.0
Ambulant
36.5
Stationär
Pflegetage / Konsultationen / Behandlungstage
Erwachsenenpsychiatrie
Alterspsychiatrie
35.6 %
65.0 %
10.2 %
0 %
Erwachsenenpsychiatrie
Ambulant
Tagesklinisch
Stationär
Alterspsychiatrie
Ambulant
Tagesklinisch
Stationär
8.4 %
24.8 %
50.5 %
Anteil Frauen
Forensische Psychiatrie
91.6 %
Forensische Psychiatrie
13.8 %
Ambulant
Tagesklinisch
Stationär
60 %
80 %
66.9 %
62.3 %
63.3 %
14.8%
Ambulant
11.5 %
Ambulant
Stationär
Schweregrad der Erkrankung bei Eintritt
Erwachsenenpsychiatrie
Alterspsychiatrie
Forensische Psychiatrie
( 4 6 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / P A T I E N T E N S T A T I S T I K
40 %
46.2 %
52.2 %
47.4 %
Stationär
Ambulant
Tagesklinisch
Stationär
20 %
( 4 7 )
1
2
3
4
5
6
Ambulant
Tagesklinisch
Stationär
5.4
Ambulant
Tagesklinisch
Stationär
5.4
5.4
Stationär
7
5.9
6.0
6.1
6.2
Diagnosen
Diagnose Tagesklinisch
Der Anteil der Diagnosen innerhalb der drei Geschäftsfelder sowie zwischen den Versorgungs-
Erwachsenenpsychiatrie
bereichen variiert ausgesprochen stark. Innerhalb des jeweiligen Geschäftsfelds ergeben sich im
Vergleich zum Vorjahr jedoch nur unwesentliche Veränderungen: In der Erwachsenenpsychiatrie
sind sowohl in der stationären wie in der ambulanten Versorgung die Diagnosegruppen Substanzstörungen (F1), psychotische Störungen (F2) und affektive Störungen (F3) am häufigsten. In der
Alterspsychiatrie dominieren in der stationären wie auch in der ambulanten Versorgung organi-
Alterspsychiatrie
sche (F0) und affektive (F3) Störungen, in der stationären forensischen Psychiatrie dagegen psychotische Störungen (F2). Auffällig ist zudem, dass sowohl in der Erwachsenenpsychiatrie wie
auch in der Alterspsychiatrie die Diagnosegruppe affektive Störungen (F3) im tagesklinischen
Versorgungsbereich besonders häufig auftritt.
Diagnose Stationär
Erwachsenenpsychiatrie
Alterspsychiatrie
Forensische Psychiatrie
F 0 F 1 F 2 F 3 F 4 F 6 0 %
F0
F1
F2
F3
F4
F6
Übrige
F0
F1
F2
F3
F4
F6
Übrige
F0
F1
F2
F3
F4
F6
Übrige
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
3.5 %
80 %
12.8 %
8.4 %
1.5 %
40.6 %
Alterspsychiatrie
7.1 %
11.4 %
34.8 %
5.0 %
0.0 %
0.4 %
5.0 %
2.9 %
69.1 %
7.2 %
2.9 %
12.9 %
0.0 %
Organische Störungen
Substanzstörungen
Psychotische Störungen
Affektive Störungen
Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
( 4 8 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / P A T I E N T E N S T A T I S T I K
F0
F1
F2
F3
F4
F6
Übrige
F0
F1
F2
F3
F4
F6
Übrige
Diagnose Ambulant
Erwachsenenpsychiatrie
23.9 %
25.4 %
24.1 %
0 %
( 4 9 )
10 %
F0
F1
F2
F3
F4
F6
Übrige
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
80 %
0.3 %
12.1 %
18.8 %
49.2 %
7.8 %
8.3 %
3.5 %
15.8 %
3.4 %
4.5 %
70.6 %
4.5 %
0.6 %
0.6 %
0 %
F0
F1
F2
F3
F4
F6
Übrige
20 %
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
1.0 %
18.2 %
18.2 %
24.8 %
17.3 %
9.8 %
10.8 %
59.0 %
1.2 %
6.3 %
25.2 %
5.8 %
0.6 %
1.9 %
70 %
80 %
Stationäre Versorgung: Aufenthaltsdauer nach Diagnosen und Aufenthaltsort nach Austritt
Aufenthaltsdauer in Tagen
Im Folgenden liegt der Fokus ausschliesslich auf der stationären Versorgung unter Betrachtung
Erwachsenenpsychiatrie
der stationären Aufenthaltsdauer – wobei nur Eintritte im Jahr 2014 berücksichtigt sind (Methode: Kaplan-Meier (Survival-Analyse) – und des Aufenthaltsorts nach Austritt.
Über alle Diagnosegruppen hinweg und in beiden berücksichtigten Geschäftsfeldern Erwachsenen- und Alterspsychiatrie hat sich die durchschnittliche stationäre Aufenthaltsdauer seit dem
letzten Jahr nicht verändert. In der Erwachsenenpsychiatrie liegt die durchschnittliche Aufent-
Alterspsychiatrie
haltsdauer bei 28 Tagen, in der Alterspsychiatrie bei 37 Tagen. Je nach Diagnosegruppe variiert
die durchschnittliche Länge der stationären Aufenthalte innerhalb der beiden Geschäftsfelder.
In beiden Geschäftsfeldern bleiben Patientinnen und Patienten mit psychotischer Störung, organischer Störung oder affektiver Störung länger in Behandlung als Patienten mit einer Substanz-
0
10
20
40
50
27.9 Gesamt
F0
F1
F2
F3
F4
F6
Übrige
Gesamt
F0
F1
F2
F3
F4
F6
Übrige
30
31.6 24.7 33.0 31.4 17.2 29.3 17.8 36.5 32.8 28.2 41.6 41.8 27.2 0.0 %
45.0 störung oder mit einer neurotischen, Belastungs- oder somatoformen Störung.
Der Aufenthaltsort nach Austritt im Anschluss an eine stationäre Behandlung variiert je nach
Aufenthalt nach Austritt
Geschäftsfeld. In der Erwachsenenpsychiatrie wird der Grossteil der Patientinnen und Patienten
Erwachsenenpsychiatrie
nach Hause entlassen. Hier wohnen weitere 16 % der Patienten nach der Entlassung in einem Heim
und 6 % wechseln in eine andere psychiatrische Klinik. Patienten ohne festen Wohnsitz machen
in der Erwachsenenpsychiatrie 3 % aus. In der Alterspsychiatrie werden 38 % der Patientinnen und
Patienten nach Hause entlassen, 49 % treten in ein Kranken-, Pflege-, Alters- oder Wohnheim oder
in eine andere sozialmedizinische Institution ein. Etwa 11 % der Patienten kommen in ein soma-
Alterspsychiatrie
tisches Spital. In der Forensischen Psychiatrie werden 45 % der Patientinnen und Patienten in eine
Strafvollzugsanstalt verlegt, 16 % in ein Heim und 15 % in eine andere psychiatrische Klinik. Nach
der stationären Behandlung gehen 8 % in ihr eigenes Zuhause.
Forensische Psychiatrie
( 5 0 ) J A H R E S - U N D F A C H B E R I C H T E / P A T I E N T E N S T A T I S T I K
( 5 1 )
0 %
Zu Hause
Heim, sozialmedizinische Institution
Psychiatrische Klinik
Rehabilitation, somatisches Spital
Strafvollzug
Ohne festen Wohnsitz
Anderes
Zu Hause
Heim, sozialmedizinische Institution
Psychiatrische Klinik
Rehabilitation, somatisches Spital
Strafvollzug
Ohne festen Wohnsitz
Anderes
Zu Hause
Heim, sozialmedizinische Institution
Psychiatrische Klinik
Rehabilitation, somatisches Spital
Strafvollzug
Ohne festen Wohnsitz
Anderes
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
67.3 %
15.6 %
6.3 %
3.6 %
0.9 %
3.2 %
3.1 %
37.9 %
48.8 %
1.2 %
10.6 %
0.0 %
0.0 %
1.6 %
8.1 %
16.1 %
14.5 %
1.6 %
45.2 %
0.0 %
14.5 %
80 %
STRATEGISCHE PARTNERSCHAFTEN UND KOOPERATIONEN – AUSWAHL
Åbo-Akademi-Universität, Institut für Psychologie und Logopädie, Turku, Finnland
Regelmässige Zusammenarbeit
University of Ottawa, Canada
Regelmässige Zusammenarbeit
Begutachtungs- und Evaluationsstelle für Gewalt- und Sexualstraftäter, Wien, Österreich
Regelmässige Zusammenarbeit
Universität Ulm, Institut für Psychologie und Pädagogik, Abteilung für Differentielle Psychologie
und Psychologische Diagnostik
Fachabkommen
Center for Radiopharmaceutical Science, ETH Zurich, Paul Scherrer Institute and University
Hospital Zurich
Regelmässige Zusammenarbeit
Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW)
Forschungs- und Ausbildungskooperation im Bereich Soziale Diagnostik
Institut Psychologie & Bedrohungsmanagement, Darmstadt, Deutschland
Regelmässige Zusammenarbeit
International Psychoanalytic University Berlin
Fachabkommen
Kanton Appenzell Ausserrhoden
Befristeter Leistungsauftrag vom 1.1.2014 bis 31.12.2015 für das Zentrum
für Integrative Psychiatrie für die Leistungsgruppen F2, F3, F6, F10, F13
University Zurich, Institute for Empirical Research in Economics
Regelmässige Zusammenarbeit
Universität Zürich, Psychologisches Institut, Lehrstuhl für Neuropsychologie (Prof. Dr. rer. nat. Lutz Jäncke)
Regelmässige Zusammenarbeit
UniversitätsSpital Zürich / Universitätsklinik Balgrist / Kinderspital Zürich
Kooperation und Austausch zu Fragen der Forschung und Fachentwicklung Pflege
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften / Berner Fachhochschule
Kooperationen zur Förderung, Ausbildung und Werbung des Nachwuchses im Bereich Pflege
sowie Sicherstellung inhaltlicher Anforderungen an die Ausbildung
Kanton Glarus (Spitalliste)
Unbefristeter Leistungsauftrag in der stationären Erwachsenenpsychiatrie
für die Diagnosegruppen F0 bis F9
Militärärztlicher Dienst und Oberauditorat
Kooperationsvereinbarung zur Durchführung von psychiatrischen Standardabklärungen (Gutachten)
der Diensttauglichkeit von Armeeangehörigen in Militärstrafverfahren
Spital Limmattal
Konsiliar- und Liaisondienst für hospitalisierte Patienten, die neben einer körperlichen
auch eine psychische Erkrankung aufweisen
SVA Zürich, IV-Stelle / verschiedene kantonale Stellen
Vereinbarungen zur Begleitung und Durchführung des Case Managements mit dem Ziel
der Erhaltung oder des Ausbaus der noch vorhandenen Restarbeitsfähigkeit von Arbeitnehmenden
Swiss Excellence Forum
Regelmässiges Networking und Erfahrungsaustausch zu Excellence-Themen
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie
Regelmässige Zusammenarbeit
University of British Columbia, Institute for Psychology, Vancouver, Canada
Regelmässige Zusammenarbeit
University of California, San Diego, Institute for Psychology
Regelmässige Zusammenarbeit
( 5 2 )
( 5 3 )
IM FOKUS
Dem Moment
Dauer geben
In der Fotografie hat mich immer schon interessiert, wo der jeweilige Fokus liegt. Was ist sichtbar
MARKUS BREULMANN
Fokus auf das Handeln gelegt und das Ergebnis weniger berücksichtigt. Das Spiel mit Schärfe
Das Thema «Entstigmatisierung von Psychiatriepatientinnen und -patien-
und Unschärfe soll diesen Gedanken aufgreifen. Die geringe Tiefenschärfe lenkt den Blick ge-
ten» hat mich sofort angesprochen. Jedoch war es für mich eine Heraus-
zielt auf die Hand beziehungsweise auf die Finger, die in Aktion sind oder waren.
und was wird bewusst oder unbewusst ausgeblendet oder eben hervorgehoben? Wem oder was
wird Raum gegeben? Was ist scharf oder unscharf dargestellt? Ich habe in meiner Fotoserie den
forderung, dieses Thema fotografisch umzusetzen. Während meiner einjährigen Weiterbildung an einer Zürcher Privatschule für Fotografie
lernte ich verschiedene technische Möglichkeiten und Settings kennen,
wie man ein Thema fotografisch ins rechte Licht rücken kann. Mir war
Momentaufnahmen
von der direkten Patientenarbeit
und vom Ergotherapieteam
aber auch bewusst, dass man Patientinnen und Patienten nicht wie Models behandeln kann, die
dann gekonnt in wechselnden Settings die verschiedenen Posen einnehmen.
Bei der Umsetzung des Fotothemas war ich überrascht, wie bereitwillig die Patientinnen und
Patienten an diesem Projekt teilnahmen und wie gross das mir entgegengebrachte Vertrauen war.
KARIN AMSLER
Während der Shootings musste ich dann die Zeit und die Stimmung nutzen, welche die Patienten
Der Auftrag lautete, eine Fotoserie aus meinem Alltag in der
bereit waren, mir zu schenken. So sind meines Erachtens Bilder entstanden, die diese «Zusammenkunft» widerspiegeln, eben «dem Moment Dauer geben».
Ich danke allen porträtierten Personen für ihren Mut, bei diesem Fotoprojekt mitzuwirken
und sich somit einer gewissen Öffentlichkeit zu stellen, sowie dafür, mir dadurch die Gelegenheit zu geben, meine Arbeit darzustellen.
Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich zu erstellen. Dabei
kamen mir auf Anhieb einige Ideen in den Sinn: Sollten es Stimmungsbilder sein von den verschiedenen Orten, an denen ich mich aufhalte, oder Gegenstände, die im Mittelpunkt meiner
Arbeit stehen? Skulpturen, die in der Therapie entstanden sind? Oder eine kleine Figur aus Plastik, die stellvertretend und anonym an den Orten posiert, wo ich mich im Arbeitsalltag aufhalte?
Gerne wollte ich Aspekte der Ergotherapie darstellen. Der Fokus der Ergotherapie liegt auf
der Betätigung und auf der Handlungsfähigkeit. Welche Fähigkeiten es braucht, um eine Handlung durchzuführen, kann nicht auf einem Bild eingefangen werden. Auch nicht, welche Über-
HANDlungen
DANIEL KNIPPING
In meiner Tätigkeit als Kunsttherapeut beschäftige ich mich
stets mit der Förderung und Begleitung kreativer Handlungen.
Die Hände bringen neben vielem anderen Gefühltes, Erlebtes
legungen dabei eine Rolle spielen. Wohl aber die Aktivität und die Menschen, die sie ausführen.
Solche Situationen sind zahlreich. Ich habe also die Kamera in meine tägliche Arbeit mitgenommen. Für die fotografierten Menschen bin ich eine vertraute Person. So konnte ich Einblicke in
eine Patientengruppe, in der Küche oder in den Pausen des Ergotherapieteams festhalten – aus
meiner ganz persönlichen Sicht.
oder Erhofftes zum Ausdruck. Die Bewegung der Hände, ihre
Physiologie, die Beschaffenheit der Haut spiegeln häufig auf eindrückliche Art den Arbeitsalltag
eines Menschen wider. Sie sind die Werkzeuge des Tuns.
In meiner fotografischen Auseinandersetzung mit diesem Bildthema habe ich in verschiedenen therapeutischen Arbeitsbereichen der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich am Standort Rheinau nach Alltagshandlungen gesucht und diese mit einem Makroobjektiv festgehalten.
Es geht in den Fotografien um Fingerspitzengefühl, um Handarbeit, Handwerk und Handfestes.
( 6 0 )
( 6 1 )
Forschung und Lehre
«Neurofeedback»
Mittels erlernte Aktivitätssteuerung in den Belohnungsregionen des Gehirns
soll bei der Behandlung von Kokainkonsumenten helfen.
Advanced
Practice Nurse
Erste
für wissenschaftliche Forschungsarbeiten
in der Pflege angestellt.
Studienschwerpunkt
Erste Medizin-Studierende schliessen 2015 mit
Psychiatrie
und Psychotherapie ab.
( 7 7 )
FORENSISCH-PSYCHIATRISCHE FORSCHUNG: GUT VERNETZT UND INTERNATIONAL SICHTBAR
P R O F. D R . M E D . E L M A R H A B E R M E Y E R
«Die forensisch-psychiatrische Forschung
liefert relevante Resultate
für die klinische Versorgung.» Für ein laufendes Projekt ist Pia Hollerbach, wissenschaftliche Mitarbeiterin, im Jahr 2014 mit dem
Ludwig-Meyer-Preis für empirische Forschung in der Forensischen Psychiatrie ausgezeichnet
worden. Im Projekt «Typologien schizophrener Straftäter und Straftaten» geht es darum, zu untersuchen, inwiefern zwei Entwicklungspfade bei schizophrenen Patientinnen und Patienten in
Gewalt münden können: Ein Pfad mit früh einsetzender dissozialer Entwicklung verbunden mit
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Forensische Psychiatrie (KFP)
allgemeiner Straffälligkeit bereits vor den ersten psychotischen Symptomen. Der andere Pfad, in
beteiligen sich nicht nur an den Lehrangeboten der Psychiatrischen Universi-
dem die (Gewalt-)Tat symptomatisch ist für die Schizophrenie und erst nachfolgend auftritt. An-
tätsklinik Zürich, sondern aufgrund des interdisziplinären Charakters des
hand einer Aktenanalyse und mithilfe multivariater statistischer Verfahren (Latente Klassen-
Faches auch an Lehrveranstaltungen der Juristischen Fakultät. Darüber hinaus
analyse) konnte Pia Hollerbach zwei entsprechende Gruppen unter ehemaligen Patientinnen
besteht eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychologie der Universität Zürich, insbe-
und Patienten der Klinik für Forensische Psychiatrie identifizieren. Die Ergebnisse sollen anhand
sondere dem Lehrstuhl für Psychopathologie und Klinische Intervention (Prof. Dr. med. Dr. phil.
aktuell behandelter Patienten repliziert werden und haben Implikationen für die Beurteilung des
Andreas Maercker). Diese Kooperation ermöglicht beispielsweise auch die Anleitung von psycho-
Gewaltrisikos schizophrener Patientinnen und Patienten und für deren Behandlungsplanung.
logischen Masterarbeiten innerhalb der KFP.
Aktuell führen die Mitarbeiterinnen der KFP mehrere Forschungsprojekte durch, zum Teil
Friederike Höfer hat sich im Rahmen ihres medizinischen Dissertationsprojekts mit den Auswir-
in Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern. Die Forschungsaktivitäten um-
kungen des Zwangskontexts auf die Arzt-Patient-Beziehung auseinandergesetzt. Hierfür wurden
fassen vier Säulen:
unter anderem Fragebogendaten von Patientinnen und Patienten und deren behandelnden Ärz-
— Ätiologie forensisch relevanter Störungen (wie Psychopathy oder Pädophilie), unter anderem
tinnen und Ärzten erhoben. Zusätzlich wurden psychopathologische Merkmale und soziodemo-
auch mithilfe (verhaltens)genetischer Methoden (Grundlagenforschung)
grafische Informationen erfasst. Berücksichtigt wurden Patienten der Allgemeinpsychiatrie,
— Entwicklung indirekter psychologischer Testverfahren für sexuelle Präferenzstörungen (An-
Forensikpatienten und solche, die mit einer Fürsorgerischen Unterbringung gegen ihren Willen
wendungs- und Diagnostikforschung)
in der Allgemeinpsychiatrie untergebracht waren. Im Rahmen der Fürsorgerischen Unterbrin-
— psychiatrische Vorgeschichte schizophrener Patienten und die Entwicklung von Präventions-
gung eingewiesene Patienten schätzten die Qualität des therapeutischen Bündnisses signifikant
strategien zur Vermeidung einer «Forensifizierung» schizophrener Patienten (Versorgungs-
schlechter ein als allgemeinpsychiatrische oder Forensikpatienten. Die Einschätzung der Quali-
forschung)
tät der Arzt-Patient-Beziehung aus Patientensicht war negativ korreliert mit der Ausgeprägtheit
— Beurteilung und Verbesserung der Qualität forensisch-psychiatrischer Gutachten sowie die
psychopathologischer Symptome, vor allem mit Hostilität. Die Ergebnisse der Arbeit von Friede-
Beurteilung von forensischen Risikoprognoseverfahren auch in den Bereichen Stalking und häus-
rike Höfer unterstreichen die Notwendigkeit, die Qualität der Zusammenarbeit im Dialog mit
liche Gewalt (Qualitätssicherung)
der Patientin oder dem Patienten zu thematisieren.
Das Publikationsaufkommen der Klinik für Forensische Psychiatrie konnte in den zwei Jahren seit ihrer Gründung gegenüber den Vorjahren erheblich gesteigert werden: Während in den
Fortgesetzt wurde 2014 ein Kooperationsprojekt gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Psychologische
Jahren 2011 und 2012 insgesamt sieben Fachartikel unter Beteiligung von Mitarbeiterinnen und
Diagnostik und Differentielle Psychologie an der Universität Ulm (Prof. Dr. Oliver Wilhelm) zu
Mitarbeitern des damaligen Zentrums für Forensische Psychiatrie erschienen sind, waren es seit-
Emotionserkennung und –ausdruck bei Psychopathy. Experimentell wird dabei eine computer-
her (2013 und 2014) 30. Zudem wurde zunehmend in Zeitschriften mit höherem Impact-Faktor
gestützte Testbatterie zu den Bereichen Gesichtswahrnehmung und -gedächtnis, Emotionserken-
veröffentlicht: Lag der Wert zuvor im Mittel bei 1, lautet der Impact-Faktor für die Jahre 2013 und
nung, Empathie, Emotionsausdruck und Intelligenz eingesetzt. Die Messungen finden in foren-
2014 anhand der gelisteten Zeitschriften im Durchschnitt 2. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der
sisch-psychiatrischen Kliniken und Justizvollzugsanstalten statt. Da Psychopathy mit einem
Impact von forensisch-psychiatrischen Fachzeitschriften in der Regel niedriger ist als der von all-
signifikant erhöhten Risiko zur Begehung von Gewaltdelikten assoziiert ist, sollen die Ergebnisse
gemeinpsychiatrischen Publikationen. Zudem hat sich die internationale Sichtbarkeit von For-
zu einem tiefer gehenden Verständnis der Störung beitragen.
schungsarbeiten unter Beteiligung von Mitarbeitenden der KFP erhöht, weil ein wesentlich grösserer Anteil der Veröffentlichungen nunmehr in englischsprachigen Fachzeitschriften erscheint.
( 7 8 ) F O R S C H U N G S B E R I C H T E / K L I N I K F Ü R F O R E N S I S C H E P S Y C H I A T R I E
( 7 9 )
MISSION, VISION UND STRATEGIE DES ZENTRUMS FÜR PSYCHIATRISCHE FORSCHUNG
P R O F. D R . M E D . E R I C H S E I F R I T Z
«Das geplante Clinical Trial Center
schafft die Bedingungen dafür,
klinisch relevante Forschungsergebnisse
zu generieren und diese in die
klinische Anwendung zu übersetzen.» Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes des Kantons Zürich (CTC-PUK/KJPD) mit integralem
Datenmanagement zur Aufdeckung, Durchführung und Optimierung differenzieller psychopharmakologischer und psychotherapeutischer Behandlungsansätze von psychiatrischen Patientinnen und Patienten der PUK und des KJPD aufzubauen und eine noch engere interinstitutionelle
Zusammenarbeit mit dem Clinical Trial Center des Universitäts Spitals Zürich zu ermöglichen. Das
CTC-PUK/KJPD schafft die Bedingungen dafür, Forschungsergebnisse zu generieren, die klinisch
relevant sind, und akademische Forschungsresultate in die klinische Anwendung zu übersetzen.
Im Jahr 2014 hat das Zentrum für Psychiatrische Forschung (ZPF) der Klinik für
Damit wird eine effiziente und konkurrenzfähige Forschungseinrichtung geschaffen, welche
Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (KPPP) erfolgreich die interdis-
die derzeitige Lücke in der psychiatrischen Therapieforschung füllen kann.
ziplinäre Forschung innerhalb der vier Forschungsdomänen Affective Disorders, Neuropsychopharmacology, Social Psychiatry and Schizophrenia Research und Humanities vorangetrieben.
Domäne Affective Disorders
Des Weiteren wurde die Zusammenarbeit des ZPF mit den fünf klinischen Zentren der KPPP in-
Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Arbeitsgruppe Emotionsregulation unter der Leitung
tensiviert, um die universitäre Forschung und Lehre in die Patientenversorgung zu integrieren
von Prof. Dr. med. Uwe Herwig lag im Jahr 2014 in der Untersuchung von Trainingseffekten auf die
und zu konsolidieren. Diese Organisationsform soll ein effizientes Zusammenspiel zwischen
Emotionsregulation durch Echtzeit-Rückmeldung von Hirnaktivität während der funktionellen
innovativer Forschung und klinischer Patientenversorgung auf höchstem Niveau erlauben.
Magnetresonanztomografie (fMRT). Probanden, die ihre Gefühle bei Stimulation mit emotionalen
Um dieses Ziel zu erreichen, haben 2014 verschiedene Forschungsgruppen des Zentrums für
Bildern regulieren, wurde die Aktivität ihres eigenen Mandelkerns (Amygdala) zurückgemeldet.
Psychiatrische Forschung die Entwicklung neuer integraler psychotherapeutischer, pharmako-
Da diese ein Indikator für emotionale Erregung ist, konnten die Probanden versuchen, über die
logischer und anderer somatischer Behandlungsmethoden für psychiatrische Störungsbilder
Herunterregulation der Aktivität mittels kognitiver Strategien ihre eigene emotionale Reaktion
vorangetrieben. Diese umfassen spezifische psychometrische Verfahren, neuropsychologische
zu beeinflussen. Die hierzu abgeschlossene Pilotstudie bestätigte die Möglichkeit eines derart
Testung, neurophysiologische Methoden (Protonenpumpeninhibitoren (PPI), Elektroenzephalo-
unterstützten Trainings der Emotionsregulation. Des Weiteren untersuchte die Arbeitsgruppe
grafie (EEG), strukturelle, molekulare und funktionelle Bildgebung mittels (funktioneller) Mag-
Patientinnen und Patienten mit Depressionen, Angsterkrankungen und Borderline-Persönlich-
netresonanztomografie (fMRT ), Diffusion Tensor Imaging (DTI), Magnetresonanzspektroskopie
keitsstörungen hinsichtlich der zugrunde liegenden Vorgänge während emotionaler Informati-
(MRS) und Positronenemissionstomografie (PET)) sowie Genetik und Neuroendokrinologie. Die ge-
onsverarbeitung im Gehirn und die Auswirkungen von Psychotherapie. Im Laufe des Jahres konn-
nannten Untersuchungsverfahren dienen auch dazu, personalisierte Therapiepläne für die betrof-
ten neben mehreren Masterstudenten mit diesen Arbeiten zwei Doktorandinnen, Sigrid Scherpiet
fenen Patientinnen und Patienten zu entwickeln sowie den Therapieerfolg zu evaluieren. Einen
und Sarah Hänert, ihre Dissertationen mit den vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten
weiteren Schwerpunkt bilden die Psychotherapie und Verlaufsforschung und deren Kombination
Studien erfolgreich abschliessen.
mit neurophysiologischen (Neurofeedbackmethoden mittels fMRT ) und pharmakologischen Ansätzen. Die Effizienz solcher neuer Verfahren soll in weiteren Proof-of-Concept-Studien in Quer-
Die Arbeitsgruppe Verlaufs- und Therapieforschung von Prof. Dr. med. Heinz Böker fokussiert
und Längsschnittuntersuchungen evaluiert werden.
auf die Erforschung der Affekte als therapierelevante Schnittstellen neurobiologischer und psy-
Um die Weiterentwicklung, Durchführung und Evaluation neuer Therapieverfahren und
chosozialer Dimensionen der Depression. Forschungsschwerpunkt ist die Evaluation des Verlaufs
letztlich deren Überführung in den klinischen Alltag zu erreichen sowie um Studien nach an-
affektiver Erkrankungen und therapeutischer Interventionen in der Depressionsbehandlung.
erkannten internationalen Richtlinien wie Good Clinical Practice und nach den Anforderungen
Im Rahmen einer multimodalen Neuroimaging-Studie mittels pharmakologischer Intervention
des Schweizerischen Humanen Forschungsgesetzes durchführen zu können, ist zukünftig eine
mit Ketamin werden die neuronalen und metabolischen Korrelate der emotionalen Prozessie-
zentrale Forschungsinfrastruktur mit einem einheitlich standardisierten Projekt- und Daten-
rung erforscht. Die Ergebnisse der Konnektivitätsanalysen weisen auf das Vorliegen eines dys-
management unabdingbar. Um diese Strukturen zu schaffen, haben wir uns erneut erfolgreich
funktionellen Netzwerks im Bereich des mediofrontalen «dorsalen Nexus» hin, das in spezifi-
mit einem Projekt innerhalb des durch den Regierungsrat des Kantons Zürich geförderten Pro-
scher Weise bei der durch Ketamin induzierten Reduktion funktioneller Konnektivität beteiligt
gramms Hochspezialisierte Medizin beworben. Dieses hat zum Ziel, im Jahr 2015 ein Clinical Trial
ist. Die neuronalen und metabolischen Marker von Patientinnen und Patienten mit therapie-
Center sowie ein Forschungsambulatorium der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich und des
resistenten Depressionen, die mittels Elektrokonvulsionstherapie behandelt werden, werden in
C O - A U T O R : P R O F. D R . M E D . F R A N Z X . V O L L E N W E I D E R
( 8 0 ) F O R S C H U N G S B E R I C H T E / K L I N I K F Ü R P S Y C H I A T R I E , P S Y C H O T H E R A P I E U N D P S Y C H O S O M A T I K
( 8 1 )
einer Studie, die fMRT mit MRS -Antistreptolysin (ASL) kombiniert, untersucht. Die Modulation
und der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) zur klinischen Behandlung von Depressionen
mentaler Aktivität, die neuronalen Korrelate der Kontrolle von Aversion und der Veränderung
zugesprochen erhielt, das er in Kooperation mit einer Arbeitsgruppe in Berlin durchführt.
von Beziehungserleben im Verlauf der Behandlung depressiv Erkrankter mittels Psychotherapie
(Psychoanalytische Psychotherapie, Kognitiv-Behaviorale Therapie, Körpertherapie) werden mittels
Die Gruppe ADHD um Prof. Dr. med. Dominique Eich-Höchli hat im Jahr 2014 mehrere Arbeiten
eines innovativen, einzelfallorientierten Bildgebungsparadigmas und ferner mittels Operationali-
betreut und an verschiedenen Studien gearbeitet. Unter der Leitung von Dr. med. Michael Liebrenz,
sierter Psychodynamischer Diagnostik erforscht. Die im Rahmen dieses mehrmodalen Ansatzes
Dr. med. Ana Buadze-Liebrenz, Prof. Dr. med. Dominique Eich-Höchli und PD Dr. med. Alex Gamma
generierten empirischen Befunde tragen zur Entwicklung spezifischer neuronaler diagnostischer,
wurde eine qualitative Interviewstudie durchgeführt, deren Ziel es war, subjektive Einstellungen
therapeutischer und prognostischer Marker der Depression bei.
und Wahrnehmungen von ADHD -Betroffenen zu Krankheitsbild, Krankheitsbewältigung und
Im Berichtsjahr konzentrierte sich die Arbeitsgruppe von Dr. sc. nat. Simona Spinelli, SNF -
Krankheitskonsequenzen inhaltlich zu analysieren und thematisch zu ordnen. Daraus ergeben
Ambizione Fellow, auf die Frage, ob strukturelle und funktionelle Eigenschaften im präfronta-
sich potenziell wichtige Hinweise für ein tieferes Verständnis des Patientenverhaltens, Verbesse-
len Cortex (PFC) und im anterioren cingulären Cortex (ACC) bei Patientinnen und Patienten mit
rung der Compliance und gezieltere Therapiemassnahmen. Die Studie war Gegenstand von Master-
schwerer Depression, die nicht unter medikamentöser Therapie stehen, das Ansprechen auf kog-
arbeiten dreier Medizinstudentinnen. Unter der Leitung und Betreuung von Prof. Dr. med. Domi-
nitive Verhaltenstherapie beeinflussen. Mit dieser Fragestellung wurde untersucht, ob Unter-
nique Eich-Höchli und PD Dr. med. Alex Gamma wurde eine weitere ausgezeichnete Masterarbeit
schiede in der strukturellen und funktionellen Konnektivität zwischen dem PFC und dem ACC
zu dem noch weitgehend unerforschten Thema frauenspezifischer hormoneller und neurochemi-
bei Patienten mit Depression im Vergleich zu gesunden Probanden nachweisbar sind und ob
scher Beeinflussung des Krankheitsbildes bei ADHD erstellt. Autorin dieser Literaturübersicht ist
Patienten, die ein vergrössertes Volumen der ACC oder PFC aufweisen, besser auf die kognitive Ver-
cand. med. Anita Schneider. Eine in Vorbereitung stehende Studie (Doktorarbeit in Psychologie)
haltenstherapie ansprechen. Die Untersuchungen zeigten, dass ein grösseres Volumen und ver-
unter der Leitung von PD Dr. med. Alex Gamma und Prof. Dr. med. Dominique Eich-Höchli soll
mehrte Konnektivität einer spezifischen Region innerhalb des ACC mit besserem Ansprechen
sogenannte Parent-of-Origin-Effekte bei Eltern und Nachkommen mit ADHD untersuchen. Von
auf die kognitive Verhaltenstherapie assoziiert sind. Dies impliziert, dass eine Verstärkung der
Parent-of-Origin-Effekten spricht man, wenn die Ausprägung einer erblichen Krankheit vom Ge-
Funktion dieser spezifischen Region das Therapieansprechen von Patientinnen und Patienten
schlecht des betroffenen Elternteils abhängt. Das Hauptziel der Studie ist die breite Erfassung der
mit schweren Depressionen verbessern könnte.
ADHD -Symptomatik von erwachsenen Betroffenen und deren Eltern zur Klärung der Frage, ob
Der wissenschaftliche Schwerpunkt des präklinischen Labors an der August Forel-Strasse in
und wo sich Unterschiede zwischen Fällen mit rein mütterlicher und solchen mit rein väterlicher
Zürich, das von Prof. Dr. Christopher Pryce, PhD, geleitet wird, lag in der Erforschung der Rolle
Belastung ergeben. Dies könnte einfache, aber grundlegende Hinweise auf Ätiologie und Therapie
von Entzündungsprozessen bei der Ätiologie und Pathogenese der Depression. Im Mausmodell
dieser Erkrankung liefern. Eine Zusammenarbeit innerhalb der Klinik für Psychiatrie, Psycho-
wurden der Zusammenhang zwischen psychosozialem Stress und der Aktivierung von inflamma-
therapie und Psychosomatik ergab sich mit Prof. Dr. rer. nat. Boris B. Quednow, für dessen Projekt
torischen Signalwegen sowie der Effekt dieser Aktivierung auf Hirn und Verhalten untersucht.
«Soziale Kognition bei Kokainkonsumenten: eine Längsschnittstudie» Versuchsteilnehmende
Wichtige Erkenntnisse waren, dass chronischer psychosozialer Stress zu vermehrter Angstkon-
rekrutiert wurden. Schliesslich nimmt die Gruppe ADHD als eines der Untersuchungszentren an
ditionierung führt und inflammatorische Prozesse in bestimmten Hirnregionen, welche die
der von der Gehirn- und Traumastiftung Graubünden lancierten Studie «Biomarker-orientierte
Angstkonditionierung unterhalten (zum Beispiel in der Amygdala), auslöst. Des Weiteren wird die
Diagnostik bei ADHS» teil. Dieses Projekt verfolgt 700 ADHD -Betroffene über zwei Jahre hinweg
Expression von Genen unterdrückt, die bei der Neurotransmission und Myelinisierung eine Rolle
mittels elektrophysiologischer EEG/ERP (Ereignisbezogene Hirnpotenziale), neuropsychologischer
spielen. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. sc. nat. ETH Markus Rudin konnten wir mittels funk-
und psychometrischer Messmethoden. Ziel ist es, Biomarker zu finden, die die Diagnosestellung
tioneller Bildgebung zeigen, dass Mäuse unter chronischem Stress verstärkte cortico-limbische
unterstützen und/oder prädiktiv für den Therapieerfolg sind. Die Gruppe ADHD steuert einen
Konnektivität aufweisen. Diese Stresseffekte im Mausmodell rekapitulieren zum Teil Erkennt-
Teil der erwachsenen ADHD -Patienten bei.
nisse bei Patientinnen und Patienten mit Depression. Dies bedeutet, dass das Mausmodell geeignet
ist, um gewisse molekulare Mechanismen der Stressumkehr und Genesung in Richtung einer ge-
Ziel der Forschungsarbeit der Gruppe Addictive Disorders ist es, ein besseres Verständnis der bio-
sunden Hirnstruktur und -funktion zu erforschen. Im Rahmen dieser Forschungsprojekte konnte
psycho-sozialen Faktoren, die bei Suchterkrankungen involviert sind, zu erlangen. Auf dieser
ein Doktorand, Damiano Azzinnari, sein vom SNF gefördertes Projekt erfolgreich abschliessen.
Grundlage sollen noch effektivere therapeutische Interventionen entwickelt werden, mit deren
Besonders erwähnenswert ist auch, dass Dr. med. Quentin J.M. Huys ein grosses Projekt des SNF
Hilfe das Leben von Menschen mit Suchterkrankungen verbessert wird.
( 8 2 ) F O R S C H U N G S B E R I C H T E / K L I N I K F Ü R P S Y C H I A T R I E , P S Y C H O T H E R A P I E U N D P S Y C H O S O M A T I K
( 8 3 )
Zu diesem Zweck nutzt die Gruppe um Dr. med. Marcus Herdener in enger Zusammenarbeit mit
und dem Welcome Neuroimaging Trust Center London. Die Ergebnisse der Teilstudien wurden auf
Prof. Dr. rer. nat. Boris B. Quednow eine Vielzahl von methodologischen Ansätzen und Erhe-
verschiedenen internationalen Kongressen vorgestellt und als Originalbeiträge in renommierten
bungstechniken. Diese umfassen beispielsweise die humane Neurobiologie mit einem Schwer-
Fachzeitschriften publiziert.
punkt im Bereich Neuroimaging, die statistische Modellbildung von epidemiologischen Daten,
die Evaluation von Behandlungsmassnahmen und medizinischer Versorgung sowie qualitative
Den 2013 erhaltenen Ruf an die Universität Trier lehnte Prof. Dr. rer. nat. Boris B. Quednow im
Interviews. Im Berichtsjahr wurden neben anderen Aktivitäten vor allem zwei durch Drittmittel
Berichtsjahr zugunsten einer Professur ad personam an der Universität Zürich ab. Somit bleibt
finanzierte neurobiologische Studien ausgearbeitet und gestartet. Eine dieser Studien hat zum
die Arbeitsgruppe Experimentelle und Klinische Pharmakopsychologie bestehen. Sie führt ihre
Ziel, Veränderungen des Glutamatstoffwechsels bei Kokainkonsumenten sowie deren Bedeutung
Forschungen zu den Voraussetzungen und Folgen des Substanzkonsums und zu den neuropharma-
für das durch äussere Reize induzierte Kokainverlangen zu testen. Zudem werden in dieser Studie
kologischen Grundlagen von Emotion, Kognition und Verhalten auch in Zukunft an der Psychia-
pharmakologische Interventionen getestet, die den Glutamatstoffwechsel normalisieren und so
trischen Universitätsklinik Zürich weiter. In mehreren Publikationen konnte die Arbeitsgruppe
das Kokainverlangen reduzieren sollen. Erste Ergebnisse dieser Untersuchung, die eine hohe Rele-
im letzten Jahr zeigen, dass chronische Kokainkonsumenten Veränderungen in sozialen Fähig-
vanz sowohl für das Verständnis der Kokainabhängigkeit als auch für die klinische Praxis haben
keiten (wie zum Beispiel der Empathie und der Perspektivenübernahme) aufweisen, über weniger
könnte, sind noch in diesem Jahr zu erwarten. Ähnliches gilt auch für eine zweite Studie, in der
Sozialkontakte berichten und sich auch weniger sozial verhalten. In einer wegweisenden Studie
Kokainkonsumenten mittels Neurofeedback erlernen sollen, die Aktivität in den Belohnungsre-
wies die Gruppe anschliessend nach, dass diese sozialen Probleme mit einer veränderten Beloh-
gionen des Gehirns zu steuern. Diese Fähigkeit könnte ebenfalls hilfreich sein in der Behandlung
nungssensitivität durch Sozialkontakte zu erklären sein könnten, was wichtige Implikationen für
von Menschen mit einer Kokainproblematik.
die Therapie der Kokainabhängigkeit hat. Dr. med. Katrin Preller wurde für ihre Veröffentlichung
zu diesem Thema in der Fachzeitschrift «PNAS» jüngst mit dem Pfizer-Forschungspreis ausge-
Domäne Neuropsychopharmacology
zeichnet. Des Weiteren konnte die Gruppe in einer Längsschnittuntersuchung nachweisen, dass
Die Arbeitsgruppe Neuropsychopharmacology and Brain Imaging von Prof. Dr. med. Franz X. Vol-
kognitive Störungen bei Kokainkonsumenten grösstenteils durch den Konsum von Kokain aus-
lenweider hat sich im Jahre 2014 fortführend auf die Aufdeckung der neurobiologischen Grund-
gelöst werden und nicht schon vor dem Konsum bestehen.
lagen perzeptiver, emotionaler und kognitiver Prozesse im Gehirn bei Gesunden und dessen Stö-
Die Arbeitsgruppe Experimentelle und Klinische Pharmakopsychologie konnte 2014 insge-
rungen bei psychiatrischen Erkrankungen fokussiert. Die Arbeitsgruppe verbindet bildgebende
samt elf Originalarbeiten und ein Buchkapitel veröffentlichen. Einige der Publikationen wurden
Verfahren (PET, fMRT, MRS), elektrophysiologische Methoden (EEG, ERP), psychopharmakologische
in hochrangigen Fachzeitschriften wie «Molecular Psychiatry», «PNAS», «Neuropsychopharma-
Interventionen und neuropsychologische Testverfahren. Dabei haben sie in einem thematisch und
cology», «Translational Psychiatry», «Addiction Biology» und «Psychological Medicine» publiziert.
konzeptuell eng verzahnten Rahmenprojekt («The Neurobiology of Self and Emotion», 2013–2017)
Prof. Dr. rer. nat. Boris B. Quednow betreute drei im Jahr 2014 abgeschlossene Masterarbeiten in
mittels multimodaler Bildgebungsstudie (fMRT, MRS) die Bedeutung des serotonergen und gluta-
den Bereichen Medizin, Psychologie und ETH Neurobiologie und war an der Dissertation von fünf
matergen Systems bei sozialem Schmerz, Empathie und moralischem Entscheidungsverhalten
psychologischen Doktoranden als Kommissionsmitglied beteiligt. Der Arbeitsgruppenleiter orga-
untersucht. In einer weiteren Teilstudie haben sie begonnen, die neurobiologischen Korrelate und
nisierte fünf Symposien auf Kongressen und Mitglieder der Arbeitsgruppe trugen auf mehr als
Plastizität des Selbst sowie selbstreferenzielle Prozesse mittels Brain Mapping (ERP, fMRT) bei ge-
15 nationalen und internationalen Kongressen und Symposien ihre Forschungsergebnisse vor.
sunden Probanden und Langzeit-Meditierenden aufzuklären. Ein wichtiges Ziel dieses interdiszi-
Schliesslich wurden 2014 CHF 150’000 an Drittmitteln eingeworben. Prof. Dr. rer. nat. Boris B. Qued-
plinären Forschungsvorhabens ist die Identifikation von Biomarkern affektiver und psychotischer
now begutachtete 25 Forschungsarbeiten für Peer-reviewed Journals und fungierte als Gutachter
Störungen zur Entwicklung neuer, innovativer und personalisierter Behandlungsansätze. Dies
beispielsweise für die Volkswagen Stiftung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Zudem
ermöglicht einem Kernteam – zurzeit bestehend aus je zwei Medizinern, Neurowissenschaftlern
wurde er in das Scientific Advisory Board der Nichtregierungsorganisation «Dr. Sexual Health –
sowie PhD -Doktoranden – mit Unterstützung einer medizinisch-technischen und administrativen
Medical doctors for sexual health» berufen.
Einheit sowie verschiedener Masterstudenten unter exzellenten Forschungsbedingungen zu habilitieren beziehungsweise zu promovieren. Enge wissenschaftliche Zusammenarbeiten bestehen
Domäne Social Psychiatry and Schizophrenia Research
mit Instituten der Universitäten Zürich, Bern und Basel sowie ausländischen Forschungseinrich-
Die Arbeitsgruppen der Forschungsdomäne Social Psychiatry and Schizophrenia Research verwen-
tungen an der University of California, San Diego, der Yale University, der University of Cambridge
den sowohl sozialwissenschaftliche als auch neurowissenschaftliche Methoden. Im neurowissen-
( 8 4 ) F O R S C H U N G S B E R I C H T E / K L I N I K F Ü R P S Y C H I A T R I E , P S Y C H O T H E R A P I E U N D P S Y C H O S O M A T I K
( 8 5 )
schaftlichen Bereich kommen dabei fMRT, EEG, ERP, fNIRS (funktionale Nahinfrarotspektroskopie)
tätsklinik Zürich sowie der weiteren Vernetzung nach aussen. Eine besondere Herausforderung
und funktionelle Dopplersonografie sowie in Kooperation auch PET und Genetik zur Anwendung.
besteht aktuell noch in der Neuorganisation der Aufgaben von Dr. med. Bernhard Küchenhoff,
Der sozialpsychiatrische Schwerpunkt liegt in der Versorgungsforschung mit besonderem Fokus
der auf Ende 2014 in den Ruhestand getreten ist, vor allem bezüglich des Bleuler-Archivs und des
auf der Implementierung neuer Versorgungsmodelle und deren Überprüfung im Rahmen ran-
Bereichs Transkulturelle Psychiatrie.
domisierter kontrollierter Studien. Darüber hinaus werden in Kooperation mit anderen Arbeitsgruppen epidemiologische Fragestellungen bearbeitet. Die Domäne besteht aus den vier Arbeits-
Inhaltlich standen die folgenden Arbeiten im Vordergrund: Für das vom SNF geförderte inter-
gruppen Clinical Neurophysiology (PD Dr. med. Daniel Schüpbach, unterdessen nicht mehr an der
disziplinäre Projekt «Schizophrenie: Rezeption, Bedeutungswandel und Kritik eines Begriffs im
Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich tätig), Integrative Psychiatry (PD Dr. med. Stefan Vetter
20. Jahrhundert» beginnt 2015 das dritte und letzte Förderjahr. Ein Antrag auf Verlängerung der
und PD Dr. med. Godehard Weniger), Schizophrenia Research (PD Dr. med. Stefan Kaiser) und
Förderdauer um zwölf Monate ist in Planung. Die innerhalb des Projekts aufgebauten Strukturen
Social Psychiatry and Clinical Neurophysiology (Prof. Dr. med. Wolfram Kawohl).
zum Austausch zwischen den vier beteiligten Fachdisziplinen haben sich bewährt. In verschie-
Für die Domäne Social Psychiatry and Schizophrenia Research war 2014 ein erfolgreiches
dener Zusammensetzung hielten Projektmitarbeitende Vorträge und veranstalteten Symposien
und publikationsaktives Jahr. In der Forschungsgruppe Social Psychiatry and Clinical Neuro-
an nationalen und internationalen Tagungen. An der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich
physiology konnten die interventionellen Teile dreier grosser randomisierter kontrollierter Stu-
wurde im Oktober 2014 ein internationaler Workshop veranstaltet, der auf grosses Interesse stiess.
dien zum Thema Job Coaching abgeschlossen werden. Zwei dieser Studien wurden in Zürich
Erste Publikationen aus dem Gesamtprojekt sind erschienen beziehungsweise befinden sich in
durchgeführt, die dritte im Rahmen der Gastprofessur von Prof. Dr. med. Wolfram Kawohl an der
Vorbereitung. Neben den Aktivitäten der über SNF -Mittel finanzierten Mitarbeitenden sind in
Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg (D). Aktuell erfolgt die
allen vier Disziplinen Master- und Promotionsprojekte in Arbeit. Für 2016 wird eine grosse Ab-
Auswertung der resultierenden umfangreichen Datensätze. Es wurden insgesamt 30 in Medline
schlusstagung geplant. Die interdisziplinäre Arbeit an einem so breiten und vielschichtigen Thema
gelistete Publikationen veröffentlicht. Zusätzlich wurden Fortbildungsartikel publiziert und wis-
erweist sich als bereichernd, aber auch als anspruchsvoll, dies vor allem wegen der unterschied-
senschaftliche Ergebnisse auf nationalen und internationalen Kongressen präsentiert. Neben
lichen wissenschaftlichen «Sprachen», in denen der Begriff «Schizophrenie» verhandelt wird.
laufenden Drittmittelprojekten mit Förderung durch den Schweizerischen Nationalfonds, die
Bleuler-Archiv und Transkulturelle Psychiatrie: Nach ausführlichen Sondierungen der ver-
Volkswagen-Stiftung, die Olga-Mayenfisch-Stiftung, die EMDO -Stiftung, das Bundesamt für Sozial-
schiedenen Optionen und in Absprache mit den Nachkommen Eugen und Manfred Bleulers hat
versicherungen und die Europäische Union konnten im Jahr 2014 abermals erfolgreich Drittmittel
die Geschäftsleitung der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich im Sommer 2014 entschieden,
von der EMDO -Stiftung eingeworben werden. Weiterhin erwähnenswert sind zwei mit Bestnote ab-
die psychiatriehistorisch besonders relevanten Dokumente des Bleuler-Archivs mittelfristig an
geschlossene ausgezeichnete Promotionen: Christine Wyss, Doktorandin der Arbeitsgruppe Social
das Staatsarchiv des Kantons Zürich abzugeben. Aktuell finden Gespräche über die rechtlichen
Psychiatry and Clinical Neurophysiology, erreichte mit ihrer Dissertation zum Thema «The LDAEP
Rahmenbedingungen und den Zeitplan statt. Entscheidend ist, dass auch nach der Übergabe der
as a potential biomarker for central serotonergic activity: Challenges to overcome» an der Philoso-
Zugang zu den Dokumenten für wissenschaftliche Mitarbeitende der PUK jederzeit unkompliziert
phischen Fakultät der Universität Zürich die Bestnote «summa cum laude». Die Arbeit von Matthias
möglich ist. Der Bereich Transkulturelle Psychiatrie befindet sich in einer Phase der Reorganisa-
Hartmann aus der Arbeitsgruppe Schizophrenia Research mit dem Titel «Apathy in schizophrenia
tion. Dr. med. Janis Brakowski übernimmt dabei als Oberarzt neben der klinischen Nachfolge von
as a deficit in effort-based decision-making and option generation» wurde ebenfalls mit der Best-
Dr. med. Bernhard Küchenhoff in der Station A1 für Akutpsychiatrie auch weitere koordinative
note bewertet. Dies zeigt, dass sich die Domäne Social Psychiatry and Schizophrenia Research auch
Aufgaben.
im Bereich der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung auf einem guten Weg befindet.
Mit dem Zentrum für Psychiatrische Forschung assoziierte Forschungsgruppen
Domäne Humanities
Eine wichtige Forschungszusammenarbeit des Zentrums für Psychiatrische Forschung besteht mit
Die Forschungsdomäne Humanities entstand vor zwei Jahren im Rahmen der Fusion der Klinik für
der Arbeitsgruppe Comparative Emotion Group von Prof. Dr. med. Dr. phil. Dominik Bach, die
Affektive Erkrankungen und Allgemeinpsychiatrie Zürich Ost und der Klinik für Soziale Psychia-
im Rahmen der assoziierten Professur mit verschiedenen Arbeitsgruppen der Klinik für Psychi-
trie und Allgemeinpsychiatrie Zürich West zur Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psycho-
atrie, Psychotherapie und Psychosomatik, insbesondere in der Bildgebung, zusammenarbeitet.
somatik. Das Jahr 2014 stand im Zeichen der Entwicklung und Konsolidierung von tragfähigen
Das Zürcher Impulsprogramm zur nachhaltigen Entwicklung in der Psychiatrie (ZInEP) unter
Strukturen für die wissenschaftliche Kommunikation innerhalb der Psychiatrischen Universi-
der Leitung von Prof. Dr. med. em. Wulf Rössler ist weiterhin in der KPPP verankert und insbe-
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( 8 7 )
DIE ABTEILUNG FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IST AUF DEM WEG
REBEKKA GEMPERLE
KPPP im Speziellen sowie für die Sozialpsychiatrie generell eine sehr wichtige und richtungs-
«Das Ziel weicht ständig vor uns zurück.
Genugtuung liegt im Einsatz, nicht im Erreichen.
Ganzer Einsatz ist ganzer Erfolg.» weisende Rolle. Die geschaffenen wissenschaftlichen Grundlagen haben bereits Einfluss auf die
M A H AT M A G A N D H I (18 6 9 –19 4 8 )
sondere mit der Forschung im Bereich Sozialpsychiatrie eng verzahnt. Dieses mehrjährige gross
angelegte und international vernetzte Projekt spielt für die sozialpsychiatrische Forschung der
klinischen Versorgungsangebote, zum Beispiel das Supported Employment, genommen und es ist
vorgesehen, die Kooperation sowie Teilprojekte nach Ablauf des ZInEP auch in Zukunft weiterzuführen. Besonders zu erwähnen ist auch die Zürich Studie, die von Prof. Dr. med. em. Jules Angst
Integration der Abteilung Forschung und Entwicklung in die DPTS
auch 2014 erfolgreich weitergeführt und ausgebaut wurde. Sie gibt auch heute noch entschei-
2014 hat sich die Abteilung Forschung und Entwicklung das Ziel gesetzt, ihr
dende international relevante Impulse für die psychiatrische Epidemiologie und Diagnostik. Die
Profil innerhalb der Direktion Pflege, Therapien und Soziale Arbeit (DPTS) zu
Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und
schärfen, sich stärker mit den anderen Abteilungen der DPTS zu vernetzen und so die eigene Inte-
den mit der Universität Zürich assoziierten Instituten, das heisst mit dem Institut für Response
gration voranzutreiben. Den Schwerpunkt legt die Abteilung auf die Fachentwicklung und wissen-
Genetik (Leitung Prof. Dr. med. Hans Stassen) sowie dem Key-Institute, war auch 2014 erfolg-
schaftlich fundierte Versorgungsforschung, das heisst, sie orientiert sich vor allem an angewand-
reich und gegenseitig befruchtend, dies auch nach der traurigen Nachricht über den Hinschied
ter Forschung innerhalb ihrer Berufsfelder zur Förderung und Weiterentwicklung der Best Practice
von Prof. Dr. med. Christian Scharfetter und von Prof. Dr. med. Dietrich Lehmann.
in der Patientenversorgung.
Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer stärkeren Verknüpfung von Forschung, Entwicklung und klinischem Alltag war die Anstellung eines neuen Leiters Forschung und Entwicklung, der im Herbst 2014 seine Stelle antrat. Sein aktuelles Aufgabenspektrum reicht von der
Konkretisierung der inhaltlichen Arbeit in der Abteilung über die periodische Erhebung des
Forschungsbedarfs bis hin zu Arbeiten zur Evaluation der Wirksamkeit von pflegerischen und
therapeutischen Angeboten. Unter seiner Leitung hat das Fachgremium DPTS die Aufgabe übernommen, Anstösse für Projekte der Wirksamkeitsforschung auf Stichhaltigkeit zu überprüfen.
Im Rahmen eines Master of Science in Nursing hat sich die erste Advanced Practice Nurse
(APN) der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich mit der wissenschaftlichen Konzeptionierung der «Intensivbetreuung» für Forschung und Praxis auseinandergesetzt. Intensivbetreuung
bedeutet in der Regel einen schwerwiegenden Eingriff in die Privatsphäre der Patientin oder des
Patienten. Sie ist kosten- und ressourcenintensiv. Mithilfe der Methode einer evolutionären Konzeptanalyse hat die APN herausgearbeitet, dass acht Kategorien von Intensivbetreuung unterschieden werden können, die zumeist mit den Gründen für eine Intensivbetreuung in Zusammenhang
stehen. Sie reichen von Kontrolle über Therapie und Sicherheit der Betroffenen bis hin zur Absicherung der Professionellen. Letztlich kann Intensivbetreuung von anderen Überwachungsmassnahmen unterschieden werden, was ihre gezielte Erforschung und Weiterentwicklung erlaubt.
CO-AUTOREN: FRITZ FR AUENFELDER / JUDITH KÜSTLER / DR. PHIL. DOMINIK SCHORI
( 8 8 ) F O R S C H U N G S B E R I C H T E / K L I N I K F Ü R P S Y C H I A T R I E , P S Y C H O T H E R A P I E U N D P S Y C H O S O M A T I K
( 8 9 ) F O R S C H U N G S B E R I C H T E / D I R E K T I O N P F L E G E , T H E R A P I E N U N D S O Z I A L E A R B E I T
ATTRAKTIVE LEHRE PSYCHIATRIE
D R . S C . N AT . E T H C O R N E L I A M A R T Y
«Die PUK als universitäre Institution hat die
Aufgabe, ein solides Basiswissen über psychische
Störungen und den richtigen Umgang mit
psychisch Kranken zu vermitteln.» Kerngeschäft
Im dritten Studienjahr «Bachelor Medizin» besuchen die Studierenden einen Einführungskurs in
Psychiatrie. Der Hauptfokus folgt im ersten Studienjahr «Master Medizin». Dann erhalten die Studierenden über vier Wochen im sogenannten Themenblock in Form von Vorlesungen einen vertieften Einblick in sämtliche Gebiete der Psychiatrie. An diesen Veranstaltungen stehen 30 Dozierende
mit Fokus auf ihre Spezialisierung im Einsatz. Zudem sind fallbasierte Vorlesungen integriert. Den
Aufgabe und Zielsetzung der Lehre Psychiatrie
zweiten und vielleicht noch wichtigeren Pfeiler des Unterrichts stellt jedoch der klinische Kurs
Die Lehre der Psychiatrie in Zürich hat einen grossen und vor allem positiven
Psychiatrie ebenfalls im ersten Studienjahr «Master Medizin» dar. An nicht weniger als elf Stand-
Wandel durchlaufen. Dies ist nicht zuletzt Dr. med. Wolfgang Gerke zu verdan-
orten können die Studierenden in Kleingruppen von acht bis zehn Studentinnen und Studenten
ken, der bis September 2014 als Koordinator Lehre Psychiatrie tätig war. Er hat es verstanden, die
den konkreten Alltag in einer Klinik erleben. Neben den universitären Spitälern sind auch weitere
Dozierenden zu motivieren, das Fach Psychiatrie attraktiver zu gestalten sowie das Interesse der
öffentliche und private Spitäler in der Umgebung daran beteiligt, dies mit rund 100 Dozierenden.
Studierenden für die Psychiatrie zu wecken. Durch diese im Jahr 2009 neu geschaffene Stelle
Die Koordination dieses Kurses bedingt einen grossen organisatorischen Aufwand, der direkte
konnten seither viele Ideen umgesetzt und das Image des Fachs Psychiatrie zusätzlich verbessert
Unterricht wird von den Studierenden jedoch sehr geschätzt. Nach dem Wahlstudienjahr im zwei-
werden. Die enge Zusammenarbeit und Koordination zwischen der Psychiatrischen Universitäts-
ten Studienjahr «Master Medizin» folgt im dritten Studienjahr nochmals ein Abschnitt zum Thema
klinik Zürich, dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst des Kantons Zürich und dem Uni-
Psychiatrie, das sogenannte «Themenfeld»: Im Zuge der Studienreform wurde das frühere Repe-
versitätsSpital Zürich hat sich ebenfalls sehr erfreulich auf die Qualität der Lehre ausgewirkt.
titorium ersetzt. Die Studierenden sollen stattdessen im Themenfeld möglichst nahe an den Alltag
Die Lehre Psychiatrie hat sich zum Ziel gesetzt, die bewährte Grundstruktur des Lernpro-
als zukünftige Ärztinnen und Ärzte herangeführt werden. Im Grundverständnis der Lehre Psy-
gramms beizubehalten, sich aber den äusseren Gegebenheiten laufend anzupassen und neue
chiatrie nimmt der Einbezug von Patientinnen und Patienten im Unterricht einen hohen Stellen-
Trends und Ideen aufzunehmen. Dazu gehören auch ein vernetztes und flexibles Denken und Han-
wert ein. Wo dieser nicht möglich ist, wie zum Beispiel in den neuen, standardisierten Prüfun-
deln sowie fächerübergreifende Veranstaltungen und interdisziplinäre Projekte.
gen, werden Schauspielerinnen und Schauspieler als Patientinnen oder Patienten eingesetzt.
Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (PUK ) als universitäre Institution hat die Auf-
Neben den Vorlesungen und klinischen Kursen bietet das Fach Psychiatrie zudem in jedem
gabe, allen Medizin Studierenden ein solides Basiswissen über psychische Störungen und den rich-
Semester vier verschiedene Mantelstudium-Module an. Hierbei handelt es sich um Wahlmodule.
tigen Umgang mit psychisch Kranken zu vermitteln. Nicht minder wichtig sind die Förderung des
Die Titel der Kurse lauten «Biowissenschaftliche Zugänge zu psychischen Störungen», «Affektive
wissenschaftlichen Nachwuchses und das Wecken der Begeisterung, sich im Fach Psychiatrie zu
Störungen», «Psychische Störungen» und «Ärztliche Psychotherapie». Drei Kurse werden von der
vertiefen und weiterzubilden.
Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich geleitet, einer steht unter der Leitung des UniversitätsSpitals Zürich. Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst des Kantons Zürich ist in allen Kur-
Studienschwerpunkt Psychiatrie
sen mit seinen Inhalten und Dozierenden vertreten.
Bereits im ersten Studienjahr werden die Studierenden auf die Möglichkeit, sich mit dem Fach
Die Studierenden werden während der ganzen Studienzeit dreimal im Fach Psychiatrie ge-
Psychiatrie intensiver zu beschäftigen, aufmerksam gemacht. Wer sich in diese Richtung vertiefen
prüft: Über die Vorlesungen im Themenblock erfolgt dies in schriftlicher Form (Multiple-Choice-
möchte, kann sich für das Programm «Studienschwerpunkt Psychiatrie und Psychotherapie» be-
Fragen). Zweimal finden die Prüfungen mündlich im Rahmen der sogenannten «Objective Struc-
werben. Jede Studentin, jeder Student bekommt für die ganze Studienzeit durch ein Matching der
tured Clinical Examination» sowie an der eidgenössischen Prüfung Humanmedizin statt.
Profile eine Mentorin oder einen Mentor zugewiesen. Die Studierenden profitieren zudem von der
bevorzugten Wahl der Mantelstudium-Module. Die ersten Studierenden schliessen das Studium im
Herausforderung
Jahr 2015 ab. Aktuell am Programm beteiligt sind 72 Studierende; jedes Jahr kommen circa 20 Stu-
Im Jahr 2012 hat die Universität Zürich, dem Anspruch der Gesundheits- und Bildungspolitik fol-
dierende dazu.
gend, die Anzahl der Studierenden in der Medizin von 240 auf 300 pro Jahrgang erhöht. Dies hat
nun im Jahr 2015 auch Folgen für die Psychiatrie, da 60 zusätzliche Plätze in den klinischen Kursen
zur Verfügung stehen müssen.
( 9 0 ) L E H R B E R I C H T
( 9 1 )
PUBLIKATIONEN – AUSWAHL
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( 9 2 )
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FACHVERANSTALTUNGEN, VORTRÄGE, SYMPOSIEN – AUSWAHL
DRITTMITTEL-PROJEKTE – AUSWAHL
Liebrenz M, Seifritz E: 1. Zürcher Symposium der Gutachtenstelle für Zivil- und Öffentlichrechtliche
Fragestellungen der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (KPPP): Psychiatrische
Expertise – juristische Entscheidung: Fokus Versicherungsmedizin, Psychiatrische Universitätsklinik
Zürich (Januar 2014)
Pryce C, Seifritz E: The pro-inflammatory cytokine hypothesis of depression: An integrative study of mouse models to investigate cytokine-astrocyte mediation of the effects of psychosocial stress on emotional-cognitive dysfunction (Schweizerischer Nationalfonds)
Workshop mit Dr. Reid Meloy, Clinical Professor of Psychiatry, University of California, San Diego, USA:
«WAVR-21», Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, (Januar 2014)
Klaus F: Causal effects of increased pro-inflammatory cytokine expression in the mouse brain on
circuitry, cellular and behavioural phenotypes relevant to the aetio-pathology of human depression
(Swiss Academy of Medical Sciences und Schweizerischer Nationalfonds; MD/PhD-Programme)
Fünftägige Workshop-Reihe mit Dr. Stephen Hart & Dr. Randall Kropp, Simon Fraser University, Vancouver,
Canada: «Violence Risk Assessment», Zentrum für Stationäre Forensische Therapie, Rheinau (März 2014)
Herwig U: Emotion regulation in affective disorders – basic neuroscience and training by using real-time fMRI neurofeedback (Schweizerischer Nationalfonds)
Seifritz E, Hell D: Der Verein «Gastfamilien für Psychischkranke» lädt anlässlich des zehnjährigen Bestehens
zum Themenabend ein: Die Familie als Ressource für Psychischkranke, Psychiatrische Universitätsklinik
Zürich (Mai 2014)
Vollenweider FX: Multimodale Bildgebungsstudie (fMRT/MRS) zur Bedeutung des serotonergen und
glutamatergen Systems bei sozialem Schmerz, Empathie und moralischem Entscheidungsverhalten
(Heffter Research Foundation, USA, and Swiss Neuromatrix Foundation)
Konrad A: Modul A. Neue Handlungsfelder für die Ergotherapie, Kongress des DVE (Deutscher Verband
der Ergotherapeuten e.V.), Erfurt, Deutschland (Mai 2014)
Kawohl W: TRIMAGE – An optimised trimodality (PET/MR/EEG) imaging tool for schizophrenia
(EU FP7)
Konrad A, Wenger C (Zentrum für Ergotherapie, Luzern): Wie schafft (es) ein Mensch mit einer
psychischen Erkrankung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt? Workshop auf der Netzwerk-Tagung
«Public Mental Health», Olten (August 2014)
Kleim B: Psychological and biological predictors of stress resilience (Schweizerischer Nationalfonds)
Workshops mit Vera Schneider-Njepel, Charité – Universitätsmedizin Berlin: «LSI-R: Level of Service
Inventory-Revised», Zentrum für Stationäre Forensische Therapie, Rheinau (August / Dezember 2014)
Bräuninger I: Resilience through dance movement therapy: A multidimensional perspective, Key
Presentation at the First European Dance Movement Therapy Conference on Resilience within a changing
world – as professionals, individuals and communities, Riga, Latvia (September 2014)
Hoff P, Küchenhoff B: Schizophrenie: Rezeption, Bedeutungswandel und Kritik eines Begriffes im 20. Jahrhundert (Schweizerischer Nationalfonds)
Kaiser S: Combining dimensional and neuroimaging approaches to the negative symptoms of schizophrenia (Schweizerischer Nationalfonds)
Kaiser S: Irrationality as dysfunctional option generation (Volkswagen Stiftung)
Böker H, Seifritz E: 14. EKT-Workshop und Treffen des DGPPN-Referats: Klinisch angewandte
Stimulationsverfahren, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (Oktober 2014)
Hare R D, Mokros A: Psychopathic variants: Assessment, treatment, and management of violent and
sexual offenders [Session], 33rd Annual Research and Treatment Conference of the Association for the
Treatment of Sexual Abusers, San Diego, USA (Oktober / November 2014)
Seifritz E, Kissling D: Psychiatrie-Symposium für Hausärzte und niedergelassene Psychiater: Depression und
Kognition: Auswirkungen erkennen und behandeln, Zürich (November 2014)
Seifritz E, Berger M: State of the Art in der Depressionsbehandlung, DGPP State of the Art Symposium,
Berlin (November 2014)
3. Forum Justiz und Psychiatrie (Veranstalter: Prof. Dr. med. Elmar Habermeyer & Dr. iur. Marianne Heer):
«Rollendiffusion in der Strafjustiz, im Vollzug therapeutischer Massnahmen und in der
Forensischen Psychiatrie», (November 2014)
( 9 4 )
( 9 5 )
FORSCHUNGSPROJEKTE – AUSWAHL
Effekte von chronischem sozialem Stress sowie bestimmten Immuno-Erregern auf
Entzündungsprozesse und depressionsrelevante Verhaltensweisen, kombiniert mit Studien zu
Entwicklung neuer pharmakologischer Ansätze, im Tiermodell (Pryce C, Azzinnari D, Klaus F,
Cathomas F, Bergamini G, Seifritz E in Zusammenarbeit mit Fritschy JM, Pharmakologisches Institut der
Universität Zürich, Fontana A, Experimentelle Immunologie der Universität Zürich, Suter T, Klinik für
Immunologie der Universität Zürich, Rudin M, Institut für Biomedizinische Technik, ETH Zürich, Volterra A,
Departement of Fundamental Neurosciences der Universität Lausanne, CNS Diseases Research, Boehringer
Ingelheim Pharma Germany und Institut de Recherches Internationales Servier France)
Analyse von Warnverhalten (z.B. Stalking) im Vorfeld von schweren Gewaltdelikten, (Durchführung:
Guldimann A, Projektleitung: Habermeyer E in Kooperation mit Meloy JR, University of California, San Diego,
USA, und Hoffmann J, Institut Psychologie & Bedrohungsmanagement, Darmstadt, Deutschland)
Multimodale Bildgebung zur Aufdeckung von funktioneller und struktureller Veränderung in der Verbindung des Präfrontalen Cortex mit dem Anterioren Cingulären Cortex als potenzieller
Endophänotyp der Depression (Spinelli S in Zusammenarbeit mit Stämpfli P, Psychiatrische
Universitätsklinik Zürich, und Hänggi J, Psychologisches Institut, Universität Zürich)
Evaluation der ergotherapeutischen Behandlung von Patienten mit Depression in Bezug auf ihre
Alltagsbewältigung in der Tagesklinik für Affektkranke der Psychiatrischen Universitätsklinik
Zürich (Saxer N, Treusch Y, Page J, Witschi T in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften)
Nursing Interventions in the Inpatient Psychiatry (Frauenfelder F)
Clinical Pathways in der stationären Behandlung: Bestandesaufnahme und Auswahl von
Evaluationskriterien zur Bestimmung der Qualität von Clinical Pathways (Holzer-Pruss C)
Neurobiologische Korrelate und Plastizität des Selbst und selbstreferenzieller Prozesse nach
serotonerger Manipulation bei gesunden Probanden und Langzeit-Meditierenden: eine EEG-ERPund fMRT-Studie (Vollenweider FX und Kometer M in Zusammenarbeit mit König T, Universität Bern, und
Wittmann M, Universität Freiburg, Deutschland. Rolle der NMDA-Rezeptor-abhängigen Theta Oszillationen
beim Verstärkungslernen. Vollenweider FX, Kometer M in Zusammenarbeit mit Huys Q)
Neurobiologische Grundlagen kognitiver und sozialer Störungen bei Kokain- und
Ecstasykonsumenten (Quednow B in Kooperation mit Tobler P, Universität Zürich, Schilbach L,
Universität zu Köln, Müller C, Universität Erlangen und Eisenegger Ch, Universität Wien)
Evaluation der Substitutionsbehandlungen bei Opiatabhängigkeit im Kanton Zürich auf der
Grundlage des kantonalen Behandlungsregisters sowie Evaluation des Beikonsums von Patienten in Substitutionsbehandlung mittels Haaranalysen (Herdener M in Kooperation mit dem IRM Zürich)
Multimodale Untersuchungen bei Patienten mit Schizophrenie und bei Individuen mit einem
erhöhten Psychoserisiko (EEG, PET, fMRI, MRS, NIRS) (Kawohl W in Kooperation mit dem
Forschungszentrum Jülich, Uniklinikum Aachen, Technische Universität München und der Universität Pisa)
Nachhaltigkeit der integrativen psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung.
Längsschnittbefragung der stationär behandelten Patienten des Zentrums für Integrative
Psychiatrie (Projektleiter: Vetter S und Weniger G, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich)
Antidepressiva Absetzstudie (SNF- und DFG-Projekt. Projektleiter: Huys Q in Kooperation mit Walther H,
Charité Berlin)
Risiko- und Resilienzfaktoren bei forensisch-psychiatrischen Patienten mit der Diagnose
Schizophrenie (Habermeyer E, Lau S)
Die Qualität der therapeutischen Beziehung im Kontext der Zwangsbehandlung (Höfer F, Lau S,
Habermeyer E in Kooperation mit Gairing S, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel)
Emotionsverarbeitung bei Psychopathy (Habermeyer E, Mokros A in Kooperation mit Olderbak S und
Wilhelm O, Universität Ulm, sowie Nitschke J, Klinik für Forensische Psychiatrie Ansbach)
Typologien schizophrener Straftäter und Straftaten (Hollerbach P, Lau S, Mokros A, Habermeyer E)
( 9 6 )
( 9 7 )
Direktor Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik P R O F. D R . M E D . R O G E R M . N I T S C H
Direktor Klinik für Alterspsychiatrie, Vorsteher des Medizinischen Direktoriums P R O F. D R . M E D . E L M A R H A B E R M E Y E R
Direktor Klinik für Forensische Psychiatrie REBEKKA GEMPERLE
Direktorin Pflege, Therapien und Soziale Arbeit ERICH BAUMANN
Spitaldirektor, Vorsitzender der Geschäftsleitung NIKLAUS BAUMGARTNER
Leiter Betrieb und Infrastruktur, Stellvertretender Spitaldirektor URS HUMM
Leiter Finanzen und Betriebswirtschaft ( 9 8 )
( 9 9 )
P R O F. D R . M E D . E R I C H S E I F R I T Z
Zentrum für Versorgung
Zentrum für
Psychiatrische Forschung
Zentrum für Stationäre
Forensische Therapie
Zentrum für Kinderund Jugendforensik
Direktion Klinik
für Alterspsychiatrie 1)
UNIVERSITÄT
Rektor: Prof. Michael Hengartner
Im Gesamtorganigramm werden nur die Direktionen und Zentrumsebenen aufgezeigt
Internistischer
Dienst 2 )
Direktion Klinik
für Forensische
Psychiatrie 1)
DIREK TION DER JUSTIZ UND DES INNERN
Regierungsrat: Martin Graf
Mit Bezug auf Versorgung Verantwortlichkeit gegenüber der Spitaldirektion
bzw. für Lehre und Forschung gegenüber der Universität
2 ) Linien- und Fachunterstellung Vorsteher Medizinisches Direktorium
1)
V. L . N . R . :
Zentrum für Depressionen,
Angsterkrankungen und
Psychotherapie
Zentrum
für Abhängigkeitserkrankungen
Klinik
für Alterspsychiatrie
Klinik für Forensische
Psychiatrie
Zentrum für Integrative
Psychiatrie
Zentrum für Depressionen,
Angsterkrankungen und
Psychotherapie
Zentrum
für Abhängigkeitserkrankungen
Zentrum
für Psychiatrische
Forschung
Therapien und
Soziale Arbeit
Zentrum für Integrative
Psychiatrie
Zentrum für Akute
Psychische Erkrankungen
Direktion Pflege,
Therapien und
Soziale Arbeit
Zentrum für Soziale
Psychiatrie
Zentrum für Akute
Psychische Erkrankungen
Direktion Klinik
für Psychiatrie,
Psychotherapie und
Psychosomatik 1)
GESCHÄF TSLEITUNG PUK
Erich Baumann (Vorsitzender), Niklaus Baumgartner,
Rebekka Gemperle, Prof. Elmar Habermeyer, Urs Humm,
Prof. Roger Nitsch, Prof. Erich Seifritz
GESUNDHEITSDIREK TION
Regierungsrat: Dr. Thomas Heiniger
GESAMTORGANIGRAMM DER PSYCHIATRISCHEN UNIVERSITÄTSKLINIK ZÜRICH
Human Resources
Finanzen und
Betriebswirtschaft
Betrieb und Infrastruktur
Spitaldirektion
GESCHÄFTSLEITUNG
FACHGEBIETE UND LEISTUNGSANGEBOTE
STANDORTE DER PSYCHIATRISCHEN UNIVERSITÄTSKLINIK ZÜRICH
Diagnostisches Angebot
– Spezialambulatorium für Aufmerksamkeits-
– Psychopathologie
– Psychologisch- / psychodynamische Diagnostik
– Neuropsychologische Diagnostik
– Neurophysiologische Diagnostik
– Internistische Diagnostik
– Labor
– Rehabilitationsassessment
– Soziale Diagnostik
– Arbeitsdiagnostik
– Spezialtherapeutische Diagnostik
und Hyperaktivitätsstörungen (ADHD)
– Memory Clinic
– Spezialsprechstunden
– Angehörigengruppen
– Ambulante forensische Therapie im
Erwachsenen-, Kinder- und Jugendbereich
Behandlungsangebot
– Allgemeinpsychiatrie
– Demenz / neurodegenerative Erkrankungen
– Abhängigkeitserkrankungen
– Schizophrenien
– Depressionen / Manien
– Zwangsstörungen
– Angsterkrankungen
– Belastungsstörungen / Burnout
– Psychosomatische und somatoforme Störungen
– Persönlichkeitsstörungen
– Forensische Psychiatrie
– Internistische Erkrankungen (Mitbehandlung)
Stationäres Spezialangebot
– Psychotische Erkrankungen / Früherkennung
und -behandlung von Psychosen
– Depressionen und Angsterkrankungen
– Dualdiagnosen / Abhängigkeitserkrankungen
– Integrierte Versorgung (stationär, tagesklinisch
und ambulant)
– Demenz / Delir / akute Psychosen
– Impulskontroll- und Persönlichkeitsstörungen
– Stationäre forensische Therapie (Sicherheits und Massnahmebereich)
– Ethnopsychiatrische Behandlung
– Psychotherapie- und Frauenstation
– Krisenintervention
– Gastfamilien für akut Psychischkranke
Tagesklinisches Spezialangebot
– Akut-Tagesklinik
– Tageskliniken (6)
– Nachtklinik Villa Klus
Ambulantes Spezialangebot
– Ambulatorien (7)
– Ambulatorium für Elektrokonvulsionstherapie
( 1 0 0 )
Konsiliar- und Liaisondienst
– Spital Limmattal
– Pflegezentrum Bauma
– Alterspsychiatrie
Pflege
– Bezugspersonenpflege / Primary Nursing
– Krisenintervention
– Pflegetherapeutische Gruppen- und
Einzelangebote
– Tiergestütztes Angebot
– Somatische Pflege
– Aromatherapie
– Gesundheitsförderung und Prävention
– Angehörigenberatung
Therapien und Soziale Arbeit
– Ergotherapie
– Arbeitstherapie
– Aktivierungstherapie / Arbeitsagogik
– Physiotherapie
– Tanz- und Bewegungstherapie
– Sporttherapie
– Musiktherapie
– Kunsttherapie
– Soziale Arbeit
Weitere medizinische / therapeutische
Dienstleistungen
– Internistischer Dienst
– Forensisch-psychiatrische Abklärung und
Beratung
– Forensisch-psychiatrische Gutachten im
Erwachsenen-, Kinder- und Jugendbereich
– Sozial- und versicherungsmedizinische
Gutachten
– Supported Employment
– Ernährungsberatung
Zentrum für Soziale Psychiatrie
Ambulatorium und Tagesklinik Heliosstrasse
Heliosstrasse 32
Postfach 2081
8032 Zürich
Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
Lenggstrasse 31
Postfach 1931
8032 Zürich
Telefon Zentrale +41 (0)44 384 21 11
Zentrum für Soziale Psychiatrie
Nachtklinik Villa Klus
Klusstrasse 44
8032 Zürich
Telefon +41 (0)44 389 15 70
Telefon +41 (0)44 422 02 60
(ab 17.30 Uhr)
Telefax +41 (0)44 389 15 71
[email protected]
Klinik für Alterspsychiatrie Zentrum für Versorgung
Minervastrasse 145
Postfach 1668
8032 Zürich
Telefon +41 (0)44 389 14 11
Telefax +41 (0)44 389 14 14
[email protected]
Zentrum für Soziale Psychiatrie
Krisenintervention stationär und ambulant KIZ
Akut-Tagesklinik
Militärstrasse 8
Postfach 1930
8021 Zürich
Krisenintervention stationär und ambulant KIZ
Telefon +41 (0)44 296 73 10
Telefax +41 (0)44 296 73 19
[email protected]
Akut-Tagesklinik
Telefon +41 (0)44 296 74 44
Telefax +41 (0)44 296 74 45
[email protected]
Lehre und Forschung
( 1 0 1 )
Ambulatorium Heliosstrasse und Gastfamilien
Telefon +41 (0)44 389 15 70
Telefax +41 (0)44 389 15 71
[email protected]
Tagesklinik Heliosstrasse
Telefon +41 (0)44 389 15 90
Telefax +41 (0)44 389 15 91
[email protected]
Zentrum für
Abhängigkeitserkrankungen
Selnaustrasse 9
8001 Zürich
Telefon +41 (0)44 205 58 00
Telefax +41 (0)44 205 58 02
[email protected]
Zentrum für Kinder- und
Jugendforensik
Neptunstrasse 60
8032 Zürich
Telefon +41 (0)43 556 40 40
Telefax +41 (0)43 556 40 41
[email protected]
Zentrum für Stationäre Forensische Therapie
Zentrum für Integrative Psychiatrie
Alleestrasse 61A
8462 Rheinau
Telefon +41 (0)52 304 91 11
Zentrum für Stationäre Forensische Therapie
Telefon +41 (0)52 304 93 01
Telefax +41 (0)52 304 93 91
[email protected]
Zentrum für Integrative Psychiatrie
Telefon +41 (0)52 304 93 14
Telefax +41 (0)52 304 93 90
[email protected]
( 1 0 2 )
Zentrum für Soziale Psychiatrie
Ambulatorium Oerlikon
Hofwiesenstrasse 318
8050 Zürich-Oerlikon
Telefon +41 (0)44 315 57 30
Telefax +41 (0)44 315 57 49
[email protected]
Zentrum für Soziale Psychiatrie
Ambulatorium Limmattal
Zürcherstrasse 49
8953 Dietikon
Telefon +41 (0)44 744 47 87
Telefax +41 (0)44 744 47 88
[email protected]
IMPRESSUM
Autorinnen und Autoren (in der Reihenfolge ihrer Erscheinung): Dr. iur. Thomas
Heiniger, Regierungsrat und Gesundheitsdirektor Kanton Zürich // Prof. Dr. med.
Wolfram Kawohl, Chefarzt Zentrum für Soziale Psychiatrie // Bettina Bärtsch, Leiterin Supported Employment // Micheline Huber, Job Coach // Prof. Dr. med. Egemen
Savaskan, Chefarzt ad personam Klinik für Alterspsychiatrie // Angela Guldimann,
Psychologin Fachstelle Forensic Assessment // Prof. Dr. med. Elmar Habermeyer,
Direktor Klinik für Forensische Psychiatrie / Erich Baumann, Spitaldirektor und Vorsitzender der Geschäftsleitung // Prof. Dr. med. Erich Seifritz, Direktor Klinik für
Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (KPPP) // Prof. Dr. med. Uwe Herwig,
Chefarzt Organisationsentwicklung KPPP // PD Dr. med. Stefan Kaiser, Leitender
Arzt Zentrum für Akute Psychische Erkrankungen // Dr. med. Benedikt Habermeyer, Oberarzt Tagesklinik Militärstrasse // PD Dr. med. Stefan Vetter, Chefarzt
Zentrum für Integrative Psychiatrie // PD Dr. med. Godehard Weniger, stv. Chefarzt Zentrum für Integrative Psychiatrie // Prof. Dr. med. Heinz Böker, Chefarzt
Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie // Prof. Dr. med.
Dr. phil. Dominik Bach, Oberarzt Station C1 für Depressionen und Angsterkrankungen // Dr. med. Marcus Herdener, stv. Chefarzt Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen // Dr. med. Carlo Caflisch, Oberarzt Ambulatorium Selnaustrasse // Dr.
med. Martin Peterson, Oberarzt Aufsuchender Gerontopsychiatrischer Interprofessioneller Liaisondienst (AGIL) // Ruth Schmid, dipl. Pflegefachfrau AGIL // Valerie
Jordi, Sozialarbeiterin AGIL // Dr. med. Andreas Schönbeck, Chefarzt Internistischer Dienst // Rebekka Gemperle, Direktorin Pflege, Therapien und Soziale Arbeit
(DPTS) // Fritz Frauenfelder, Vizedirektor Pflege // Judith Küstler, Leiterin Administration DPTS // Theresa Witschi, Vizedirektorin Therapien und Soziale Arbeit //
Niklaus Baumgartner, Leiter Betrieb und Infrastruktur und Stellvertretender Spitaldirektor // Christian Amstad, Leiter Bauprojekte // Denise Slipka, Leiterin Gastronomie Rheinau // Elisabeth Angst, Leiterin Ökonomie Rheinau // Robert Svendsen,
Leiter Informatik // Christine Kocsi, Assistentin Leiter Betrieb und Infrastruktur //
Jasmine Güdel, Leiterin Human Resources // Renate Labora, Leiterin Unternehmensplanung und Projektmanagement // Urs Humm, Leiter Finanzen und Betriebswirtschaft // Dr. phil. Carlos Nordt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Zentrum für Psychiatrische Forschung // Dr. phil. Ingeborg Warnke, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Public Mental Health // Dr. phil. Dominik Schori, Leiter Forschung und Entwicklung DPTS // Prof. Dr. med. Franz X. Vollenweider, Leitender Arzt Zentrum für Psychiatrische Forschung // Dr. sc. nat. ETH Cornelia Marty, Koordinatorin Lehre //
Markus Breulmann, dipl. Pflegefachmann Pool DPTS // Daniel Knipping, Kunsttherapeut Spezialtherapien DPTS // Karin Amsler, Gruppenleiterin Ergotherapie DPTS
Herausgeberin: Psychiatrische Universitätsklinik Zürich // Konzept und Redaktion: Zsuzsanna Karsai, Leiterin Kommunikation, Psychiatrische Universitätsklinik
Zürich // Konzept, Gestaltung und Satz: Buch & Grafik, Barbara Willi-Halter,
Zürich // Fotografien: Markus Breulmann, dipl. Pflegefachmann Pool DPTS, Daniel
Knipping, Kunsttherapeut Spezialtherapien DPTS, Karin Amsler, Gruppenleiterin
Ergotherapie DPTS, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich // Porträts: Ursula Markus, Zürich, und Karin Amsler, Gruppenleiterin Ergotherapie DPTS // Lithografie:
Armin Ulrich, Stein AR // Druck: Feldegg Medien AG, Zürich-Schwerzenbach
Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
Lenggstrasse 31, Postfach 1931, 8032 Zürich
Telefon +41 (0)44 384 21 11
www.pukzh.ch
JAHRESBERICHT 2014
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