Bürgerinfo Mai 2015 Windkraft in Oelsberg Fotomontage eines möglichen Windparks in Oelsberg (Blick von K90 zwischen Reitzenhain und Niederwallmenach) Die Windkraft ist eine große Chance für das Blaue Ländchen. Sie bringt langfristig Pachteinnahmen in die Gemeindekasse, stärkt die regionale Wertschöpfung und ist ein wichtiger Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Stromversorgung. Wir informieren über unser Konzept eines Windparks der Ortsgemeinde Oelsberg und beantworten häufige Fragen – auch unter www.windenergie-blaueslaendchen.de. ABO Wind und die VG Nastätten Bereits seit 2011 untersucht ABO Wind die Potenziale für Windkraft in den Verbandsgemeinden Nastätten und Loreley. Das Unternehmen orientierte sich dabei stets an den jeweils in Fortschreibung befindlichen Flächennutzungsplänen, da ABO Wind die Konzentration von Windenergieanlagen (WEA) auf bestimmte geeignete Flächen unterstützt. Dies beugt einer „Verspargelung“ der Landschaft vor. Die Kommunalberatung Rheinland-Pfalz führte unter der Federführung der Verbandsgemeinde und Kommunen ein Interessenbekun- dungsverfahren durch. Dabei sollte ein für die Kommunen geeigneter, seriöser und wirtschaftlich leistungsfähiger Partner gefunden werden. Nach dem Verfahren wurde ABO Wind als Partner für die Windkraftplanung vorgeschlagen. Die Ortsgemeinden Himmighofen, Welterod und Kasdorf haben sich bereits für eine Zusammenarbeit mit ABO Wind entschieden. In der VG Loreley arbeiten die Ortsgemeinden Auel, Dörscheid, Lierschied, Weisel und Weyer mit ABO Wind an gemeinsamen Projekten. Wie entwickelt ABO Wind ein Angebot an eine Gemeinde? ABO Wind geht bei der Entwicklung von Standortkonzepten und Angeboten nach folgenden Kriterien vor, um eine umweltverträgliche Planung und einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten: Ausschluss problematischer Standorte: Wir erstellen vorab interne Schall- und Schattenprognosen, die die Immissionen an allen maßgeblichen Punkten (insb. Wohnbebauung) bewertet. So können problematische Standorte bereits frühzeitig ausgeschlossen werden. Diese Prognosen ersetzen selbstverständlich nicht die unabhängigen Gutachten, die im Lauf des Genehmigungsverfahrens erstellt werden. Dank frühzeitiger Luftbildauswertungen und Standortbegehungen sowie Gesprächen mit Förstern wählen wir insbesondere im Wald möglichst unproblematische Standorte aus (kein hochwertiger Laubwald, Windwurfflächen etc.). Keine Maximalplanung: Zwischen den Anlagen bestehen ausreichende Abstände, um die Standsicherheit nicht zu gefährden und Ertragsminderungen zu vermeiden. Bewertung der Windgeschwindigkeit: ABO Wind betreibt seit 2013 Windmessungen in Weisel und Weyer. Die Ergebnisse ermöglichen belastbare Ertragsprognosen. Da es keine geeigneten Referenzanlagen in der Region gibt, wird bei Bedarf eine weitere Messkampagne am Standort in Oelsberg durchgeführt. Seriöse Bewertung der Wirtschaftlichkeit: Folgende Aspekte sind bei der Angebotserstellung an die Kommunen bereits berücksichtigt: Technische Verfügbarkeit der Windkraftanlagen; Abschläge für die Unsicherheit der Ertragsprognose; elektrische Verluste für Kabeltrassen und Netzverknüpfung; mögliche Schall-/Schattenreduzierungen; Betriebseinschränkungen aufgrund von Artenschutz. Wie geht es weiter? Sollte sich Oelsberg für die Windkraftnutzung und die Zusammenarbeit mit ABO Wind entscheiden, gilt der folgende Zeitplan für die Umsetzung: 2. Quartal 2015 Abschluss Nutzungsvertrag 3. Quartal 2015 Beginn der avifaunistischen Untersuchungen 2. Quartal 2016 Antrag auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung 4. Quartal 2016 / 1. Quartal 2017 Genehmigung 2. Quartal 2017 Baubeginn (witterungsbedingt) Ende 2017 Inbetriebnahme Wo würden die Windkraftanlagen stehen? Die Fläche Nr.8 im FNP-Entwurf der Verbandsgemeinde Nastätten bietet ein Potential für bis zu acht Windenergieanlagen. Die Ortsgemeinde Oelsberg kann auf ihrem Anteil der Fläche zwei Windkraftanlagen errichten. Weht genug Wind, damit sich die Anlagen rechnen? Ja, dies haben die von ABO Wind durchgeführten und über ein Jahr andauernden Windmessungen in Weisel und Weyer gezeigt: Auf Nabenhöhe ist eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von ca. 6,1 bis 6,2 Metern pro Sekunde zu erwarten. Die Ertragsprognosen sind heutzutage sehr viel zutreffender als noch vor wenigen Jahren. Ein Grund dafür ist, dass die Windindizes, auf die sich Gutachter stützen, inzwischen mehrfach korrigiert wurden. Die Windregion 22, die auch den Rhein-Lahn-Kreis umfasst, wurde dabei um knapp 10 Prozent nach unten korrigiert, so dass aktuelle Planungen nun auf sehr viel realistischeren Winddaten basieren und einer Überschätzung des Windpotenzials vorgebeugt wird. Wie viele Volllaststunden werden die Anlagen erreichen? Am Standort Oelsberg sind etwa 2.500 Volllaststunden der Windkraftanlagen zu erwarten. Dieser standortspezifische Wert ergibt sich aus den Details des erstellten Konzepts, wie der gemessenen Windgeschwindigkeiten sowie dem gewählten Anlagentyp. Durchschnittswerte für Rheinland-Pfalz, die deutlich niedriger ausfallen, sind daher für Wirtschaftlichkeitsberechnungen für einen konkreten Standort nicht geeignet. Wer profitiert von den Windkraftanlagen? Die Pachteinnahmen für Windkraftanlagen auf kommunalen Flächen fließen direkt in den kommunalen Haushalt und stehen für kommunale Projekte zur Verfügung, die allen Bürgern zugutekommen. Darüber hinaus ist die Gemeinde üblicherweise auch an den Pachteinnahmen von Anlagen auf Privatflächen beteiligt und profitiert von den durch die Windenergieanlagen generierten Steuereinnahmen. ABO Wind ist außerdem bemüht, so viele Aufträge wie möglich an lokale Betriebe zu vergeben. Darüber hinaus haben sich die Ortsgemeinden der VG Nastätten zu einem Solidarpakt zusammengeschlossen, so dass auch diejenigen Gemeinden von den Einnahmen profitieren, auf deren Flächen keine WEA errichtet werden können. Eckdaten der geplanten Windkraftanlagen Anlagentyp 2 x General Electric 2.75 Nennleistung 2,75 MW Nabenhöhe 139 m Rotordurchmesser 120 m Gesamthöhe ca. 199 m Die beiden Windkraftanlagen würden jährlich ca. 14 Millionen Kilowattstunden klimafreundlichen Strom produzieren, dies entspricht einem Stromverbrauch von etwa 4.000 Drei-Personen-Haushalten. Können sich Bürger finanziell an den Anlagen beteiligen? ABO Wind ist spezialisiert auf Bürgerbeteiligungen und hat bereits vielfältige Modelle umgesetzt, wie beispielsweise Bürgerwindparks, Genussrechte, Sparbriefe, die Zusammenarbeit mit Genossenschaften sowie die Bürgerwindaktie ABO Invest. Gerne entwickeln wir das passende Konzept für die Bürgerinnen und Bürger von Oelsberg. Wie hoch ist die Lärmbelästigung durch die Anlagen? Werden die Belange von Flora und Fauna berücksichtigt? Für die Genehmigung einer Windkraftanlage müssen strenge Schallgrenzwerte eingehalten werden. Die Schallbelastung durch eine Windkraftanlage werden stets unter den ungünstigsten Voraussetzungen berechnet: Der Gutachter unterstellt, die Anlage würde durchgehend auf 95% ihrer Leistung laufen (lautester Betrieb) und es gäbe keine sonstigen Umweltgeräusche wie Blätterrauschen oder Verkehrslärm. Sorgfältige und sensible Planung ermöglicht ein weitgehend konfliktfreies Nebeneinander von Flora, Fauna und Rotoren. Die ersten Schallprognosen für die Windräder in Nastätten zeigen, dass alle zulässigen Schallwerte eingehalten werden und an den meisten Immissionspunkten deutlich unterschritten werden (siehe Schallkarte). In Misch- und Dorfgebieten sind nachts bis zu 45 Dezibel zugelassen, in allgemeinen Wohngebieten 40 Dezibel. Schon in 200 Meter Entfernung entsprechen die Geräusche einer Anlage, die mit voller Leistung Strom produziert, einem Gespräch in Zimmerlautstärke. Gutachter kartieren vor Ort exakt, welche Tiere im Gebiet leben, jagen oder nisten. Falls nötig, werden Maßnahmen ergriffen, um Tiere und Pflanzen zu schützen. In umfangreichen Studien untersucht ABO Wind beispielsweise auch die Auswirkungen der Windkraftnutzung auf Fledermäuse und zieht daraus Konsequenzen. Neben Ersatzpflanzungen setzt ABO Wind weitere Ausgleichsmaßnahmen um. Dazu zählen Renaturierungen, der Schutz von Altbaumbeständen und Fledermausstollen sowie die Wiederherstellung von Quellbereichen. Eine hauseigene Fachabteilung für Naturschutz plant und überwacht die Ausgleichsmaßnahmen und stimmt diese eng mit den Forstverwaltungen, den Genehmigungs- und Naturschutzbehörden und dem Waldbesitzer ab. Macht Infraschall durch Windkraftanlagen krank? Als Argument gegen Windkraft führen Gegner gelegentlich Infraschall an. Dabei handelt es sich um für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbaren Schall unterhalb der Frequenz von 20 Hertz. Auch viele natürliche Quellen wie böiger Wind, aber auch Klimaanlagen, Heizungen, Autos oder Flugzeuge erzeugen Infraschall. Dass Infraschall sich negativ auf die Gesundheit auswirkt, wird aktuell von der Wissenschaft noch nicht ausgeschlossen. Klar ist dagegen, dass Windkraft nicht nennenswert zur Infraschallbelastung im Alltag beiträgt. Schon in wenigen hundert Metern Entfernung verändert sich der messbare Infraschallpegel nicht, egal ob der Rotor sich dreht oder nicht. * Warum werden die Windkraftanlagen im Wald geplant? Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat sich der Energiewende verschrieben. Das Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) sieht vor, dass zwei Prozent der Landesfläche - auch der Waldfläche - der Windkraftnutzung zur Verfügung stehen sollen. Die VG-Nastätten ist eine vom Waldreichtum geprägte Region und verfolgt dieses landespolitische Ziel im aktuellen FNP-Entwurf mit 1,8% ihrer Gesamtfläche. ABO Wind hat sich als einer der ersten Projektentwickler auf Waldstandorte spezialisiert und viel Erfahrung gesammelt. Um Baumbestände zu schonen, verwenden unsere Fachplaner Luftbildaufnahmen und positionieren Anlagen dicht an Wegen und auf Lichtungen. Die erfahrenen Planer gehen mit Sachkunde und Augenmaß ans Werk. Mit Förstern verständigen wir uns über Areale, die etwa von Borkenkäfern oder Wind vorgeschädigt sind. Nach Möglichkeit nutzen wir auch Windwurfflächen, um den Wald zu schonen. Im Allgemeinen benötigt eine Windkraftanlage im Wald für den Standort sowie die Zuwegung dauerhaft eine Fläche von ca. 5.000 Quadratmetern und vorübergehend zusätzlich 2.500 Quadratmeter, die nach Inbetriebnahme wieder freigegeben werden. Dies sind grobe Orientierungswerte, je nach Gelände können sie über- oder unterschritten werden. Ist der Rückbau der Anlagen gesichert? Nach der Laufzeit von bis zu 29 Jahren werden die Anlagen zurückgebaut. Der Betreiber ist verpflichtet, die Anlagen vollständig – inklusive der Fundamente und Kabelleitungen – zu entfernen. Die Betreibergesellschaft des Windparks baut über die Laufzeit des Projekts Rücklagen auf, um den Rückbau zu finanzieren. Zusätzlich fordert die Genehmigungsbehörde vor Baubeginn die Vorlage einer Bankbürgschaft, welche über die komplette Laufzeit bei selbiger hinterlegt wird. Darüber hinaus bietet ABO Wind an, die Rückbaukosten nach dem 10. Betriebsjahr und anschließend alle 5 Jahre von einem unabhängigen Sachverständigen schätzen zu lassen und die Bürgschaftshöhe ggf. anzupassen. Somit ist der Rückbau der Anlagen doppelt abgesichert. *siehe Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: Tieffrequente Geräusche und Infraschall von Windkraftanlagen und anderen Quellen Erfahrener Projektentwickler ABO Wind plant und errichtet schlüsselfertige Windparks. Das Unternehmen zählt zu Deutschlands Windkraft-Pionieren. Aus Begeisterung für diese Technik und weil sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten, gründeten Dr. Jochen Ahn und Matthias Bockholt 1996 das Unternehmen mit Stammsitz in Wiesbaden. Aktuell ist ABO Wind mit rund 300 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in sieben Ländern Europas sowie in Südamerika tätig. Unsere Leistungen Die Energiewende in Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz bekennt sich zur Energiewende: Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 den Strombedarf bilanziell vollständig mit erneuerbaren Energien zu decken. Die Menge an Windstrom soll bis 2020 gegenüber 2011 verfünffacht werden. Die kommunalen Planungsträger sind aufgefordert, zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft auszuweisen. ABO Wind hat in Rheinland-Pfalz bereits 27 Windparks mit einer Leistung von 230 Megawatt errichtet, über 100 Megawatt sollen in den kommenden zwei Jahren hinzukommen. Die Energiewende ist ein Generationenprojekt von historischer Tragweite. Sie umfasst nicht nur den Ausbau der erneuerbaren Energien, sondern auch die Verbesserung von Energieeffizienz und Energieeinsparung. Dazu gehören der Umbau des Stromsystems und die Wende hin zu mehr Elektromobilität und erneuerbarer Wärmeerzeugung. Eine Vielzahl von Arbeitsplätzen und Märkten sind mit der Energiewende verknüpft, die Deutschland zum weltweiten Vorreiter machen kann. Windkraft: sauber, günstig, effizient Strom aus Kohle und Atomkraft ist nur scheinbar billig. Die hohen gesellschaftlichen Kosten für die Endlagerung von Atommüll und die Folgen von Umwelt- und Gesundheitsschäden sind im Preis nicht berücksichtigt. Rechnet man sie ein, ist Windenergie an Land schon seit einiger Zeit die günstigste Stromquelle in Deutschland. In Zukunft wird dieser Vorteil noch deutlicher werden. Denn der Vorrat an Kohle, Öl und Erdgas ist endlich. Das wird den Preis für Strom aus diesen Energiequellen steigen lassen. Mehr als ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen entstehen bei der Stromerzeugung, insbesondere bei der Verbrennung von Kohle. Um eine Kilowattstunde Windstrom zu erzeugen, werden 24 Gramm CO2 (Kohlendioxid) freigesetzt. Für eine Kilowattstunde Braunkohlestrom sind es dagegen 1.000 Gramm. Windenergie trägt also maßgeblich dazu bei, den Klimawandel aufzuhalten. Planung Netzeinspeisung Finanzierung Schlüsselfertiger Bau Betriebsführung Repowering Die Bürgerwindaktie: Gemeinsam mit Bürgern betreibt ABO Wind mehrere Windparks im In- und Ausland. Ausführliche Informationen zu den Beteiligungsmöglichkeiten finden Sie im Internet unter www.buergerwindaktie.de. Ein Projektleiter für alle Fragen Vom Pachtvertrag über das Genehmigungsverfahren bis zur Inbetriebnahme: Unsere qualifizierten Projektleiter verantworten die Entwicklung der Windparks in allen Phasen. Bürgermeister, Grundstückseigentümer, Planungsbehörden, Anwohner und Investoren können sich darauf verlassen, dass ihre Anliegen stets kompetent und zuverlässig bearbeitet werden. Sie haben weitere Fragen zur Windkraft in Oelsberg? So erreichen Sie uns Dr. Thomas Treiling Abteilungsleiter Tel.: (0611) 267 65-553 [email protected] Thorsten Trentzsch Projektleiter Tel.: (0611) 267 65-584 [email protected] Informieren Sie sich auch im Internet unter www.windenergie-blaueslaendchen.de Hier erhalten Sie Informationen zum aktuellen Planungsstand im Blauen Ländchen und können uns Ihre Fragen zum Thema Windenergie stellen.
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