Bundesrat bestimmt Eckwerte für die Botschaft zur

www.news.admin.ch - Bundesrat bestimmt Eckwerte für die Botschaft zur Unternehmenssteuerreform III
n e w s .a d m in .c h
Bundesrat bestimmt Eckwerte für die Botschaft zur
Unternehmenssteuerreform III
B e r n , 0 2 .0 4 .2 0 1 5 - D e r B u n d e s r a t h a t a n s e in e r g e s t r ig e n S it z u n g Ke n n t n is g e n o m m e n v o m
Ve r n e h m la s s u n g s e r g e b n is z u r U n t e r n e h m e n s s t e u e r r e f o r m III. D ie S t o s s r ic h t u n g d e r
Vo r la g e , d ie S t ä r k u n g d e s W ir t s c h a f t s t a n d o r t e s S c h w e iz , is t a u f b r e it e Zu s t im m u n g
g e s t o s s e n . Ge s t ü t z t a u f d a s Er g e b n is d e r Ve r n e h m la s s u n g h a t d e r B u n d e s r a t a b e r
v e r s c h ie d e n e A n p a s s u n g e n v o r g e n o m m e n . Er h a t d a s Eid g e n ö s s is c h e Fin a n z d e p a r t e m e n t
(EFD ) b e a u f t r a g t , b is im J
u n i 2 0 1 5 e in e B o t s c h a f t a n d a s P a r la m e n t a u s z u a r b e it e n .
Die attraktiven steuerlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen haben in den
vergangenen Jahren wesentlich zum Wohlstand der Schweiz beigetragen. Die hier
ansässigen Firmen schaffen Arbeitsplätze, tätigen Investitionen und sorgen für ein hohes
Steueraufkommen.
Aufgrund der internationalen Entwicklungen, namentlich in der OECD, zeichnet sich ab,
dass gewisse geltende Regelungen nicht mehr im Einklang mit internationalen Standards
sind. Die schwindende Akzeptanz vermindert die Rechts- und Planungssicherheit für die
Unternehmen.
Die Reform der Unternehmensbesteuerung soll die internationale Akzeptanz des
Unternehmensstandorts Schweiz festigen und die rechtlichen Rahmenbedingungen sichern.
Weitere Massnahmen sollen die Systematik und Ausgewogenheit des
Unternehmenssteuerrechts verbessern. So stellt die Reform sicher, dass die Unternehmen
auch in Zukunft einen wesentlichen Beitrag an die Finanzierung der Aufgaben von Bund,
Kantonen und Gemeinden leisten werden.
S t e u e r p o lit is c h e M a s s n a h m e n
Der Bundesrat schlägt die Abschaffung von bestehenden Regelungen vor, die nicht mehr
im Einklang mit internationalen Standards stehen. Dazu gehören insbesondere die
kantonalen Steuerstatus für Holding-, Domizil- und gemischte Gesellschaften. Diese
Anpassungen werden von der klaren Mehrheit der Vernehmlassungsteilnehmenden
unterstützt.
Auf breite Zustimmung stösst die Einführung einer Lizenzbox auf kantonaler Ebene. Im
Hinblick auf die Botschaft wird dieses Instrument noch Anpassungen erfahren, die den
jüngsten internationalen Entwicklungen Rechnung tragen. Aufgrund entsprechender
Forderungen aus der Vernehmlassung sollen die Kantone zusätzlich auch die Möglichkeit
erhalten, Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen mittels eines erhöhten Abzugs zu
Seite 1 von 3
www.news.admin.ch - Bundesrat bestimmt Eckwerte für die Botschaft zur Unternehmenssteuerreform III
berücksichtigen. Zudem wird das EFD prüfen, ob eine sogenannte Tonnage Tax
einzuführen ist.
Die Vernehmlassungsteilnehmenden beurteilen die Einführung einer zinsbereinigten
Gewinnsteuer kontrovers, insbesondere hat sich eine klare Mehrheit der Kantone dagegen
ausgesprochen. Der Bundesrat verzichtet daher auf diese Massnahme. Weitgehend
unbestritten geblieben ist demgegenüber die Möglichkeit für die Kantone, bei der
Kapitalsteuer gezielte Erleichterungen einzuführen.
Der Bundesrat will weiterhin im Zuge der Reform auch die Systematik des Steuerrechts
stärken. Dazu gehören die Abschaffung der Emissionsabgabe auf Eigenkapital sowie eine
umfassende Regelung zur Aufdeckung stiller Reserven. Hingegen wird der Bundesrat die
vorgeschlagenen Änderungen beim Beteiligungsabzug sowie bei der Verlustverrechnung
nicht mehr weiterverfolgen.
Die Reform zielt auch auf eine ausgewogenere Besteuerung der Beteiligungsinhaber ab.
Dazu soll die Entlastung bei der Teilbesteuerung von Dividenden für Bund und Kantone
vereinheitlicht und auf 30% begrenzt werden. Die Mindestbeteiligungsquote von 10%
bleibt bestehen. Hingegen verzichtet der Bundesrat angesichts des klaren
Vernehmlassungsergebnisses darauf, eine Besteuerung von Kapitalgewinnen
vorzuschlagen.
Fin a n z p o lit is c h e M a s s n a h m e n
Auf deutliche Zustimmung stösst auch der Vorschlag, dass der Bund den Kantonen
finanzpolitischen Spielraum verschafft, damit sie bei Bedarf ergänzend zu den neuen
Regelungen die allgemeine Gewinnsteuerbelastung senken können. Die Kosten sollen je
zur Hälfte von Bund und Kantonen getragen werden. Der Kantonsanteil an der direkten
Bundessteuer soll von heute 17% auf 20,5% erhöht werden.
Die vom Bundesrat vorgeschlagene Anpassung des Finanzausgleichs an die neuen
steuerpolitischen Rahmenbedingungen wird mehrheitlich unterstützt. Die verminderte
steuerlichen Ausschöpfbarkeit von Gewinnen soll mit neuen Gewichtungsfaktoren
berücksichtigt werden.
Gemäss den vom Bundesrat festgelegten Eckwerten betragen die quantifizierbaren
statischen finanziellen Auswirkungen der Reform auf den Bundeshaushalt 1,1 Milliarden
pro Jahr. Den Mehrbelastungen von 1,2 Milliarden stehen Mehreinnahmen aus der
Anpassung bei der Dividenden-Teilbesteuerung von rund 0,1 Milliarden gegenüber. In
diesen Zahlen nicht berücksichtigt sind dynamische Effekte, namentlich aus der Zu- oder
Abwanderung von Unternehmen oder Unternehmensfunktionen. Die vom Bundesrat im
Februar beschlossenen Massnahmen zur Bereinigung des Finanzplans stellen sicher, dass die
verbleibende Belastung trotz der eingetrübten finanzpolitischen Perspektiven ohne
kurzfristige Einschnitte auf der Ausgabenseite aufgefangen werden können.
W e it e r e s Vo r g e h e n
Das EFD wird bis Juni 2015 eine Botschaft ausarbeiten. Nach deren Verabschiedung ist die
Vorlage bereit für die parlamentarische Beratung. Auch bei den weiteren Arbeiten wird der
Fortgang der internationalen Entwicklungen zu berücksichtigen sein.
A d r e s s e f ü r Rü c k f r a g e n :
Steuerpolitik:
Fabian Baumer, Leiter Hauptabteilung Steuerpolitik, Eidgenössische Steuerverwaltung ESTV
Tel. +41 58 465 31 67, [email protected]
Finanzpolitik:
Seite 2 von 3
www.news.admin.ch - Bundesrat bestimmt Eckwerte für die Botschaft zur Unternehmenssteuerreform III
Philipp Rohr, Verantwortlicher Kommunikation, Eidgenössische Finanzverwaltung EFV
Tel. +41 58 465 16 06, [email protected]
Internationales:
Mario Tuor, Leiter Kommunikation, Staatssekretariat für internationale Finanzfragen SIF
Tel. +41 58 462 46 16, [email protected]
H e ra u s g e b e r:
D e r B u n d e s ra t
Internet: http://www.bundesrat.admin.ch/(1)
Eid g e n ö s s is c h e s Fin a n z d e p a r t e m e n t
Internet: http://www.efd.admin.ch(2)
D a t e ia n h ä n g e :
Ergebnisbericht Vernehmlassungsverfahren (pdf, 46kb)
(3)
Umfassende Darstellung der Stellungnahmen des Vernehmlassungsverfahrens (pdf, 505kb)
Glossar (pdf, 76kb)
(4)
(5)
A lle L in k s d ie s e r S e it e (n )
1.
2.
3.
4.
5.
http://www.bundesrat.admin.ch/
http://www.efd.admin.ch
http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/38934.pdf
http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/38937.pdf
http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/38938.pdf
Schweizerische Bundeskanzlei
http://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de
Seite 3 von 3