Kassel Mittwoch, 24. Dezember 2014 KS-LO4 Fraunhofer-Iwes EAM ist tüftelt an neuen Wärmeverlust Stromrichtern auf der Spur KASSEL. Am Kasseler Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (Iwes) ist ein Forschungsprojekt zur Entwicklung einer völlig neuen Generation von Stromrichtern gestartet. Sie spielen bei der Energiewende mit künftig noch mehr dezentralen Stromeinspeisern eine sehr wichtige Rolle. Sie stabilisieren die Netze, die seinerzeit für wenige Großkraftwerke und nicht für Tausende von kleinen Stromproduzenten gebaut wurden. Mit Siemens und Infineon Das bis Ende August 2017 laufende Projekt hat ein Volumen von 7,32 Millionen Euro. Davon stammen knapp drei Mio. Euro vom Bundesforschungsministerium. Neben dem Iwes sind der SiemensKonzern, der Halbleiter-Produzent Infineon sowie der bayrische Spezialist für magnetische Bauteile, Sumida, beteiligt. Ziel ist die Entwicklung extrem leichter, kompakter und leistungsfähiger Stromrichter, die in der Regel Gleich- in Wechselstrom wandeln. Gleichzeitig geht es um eine spürbare Kostensenkung bei der Herstellung der Hochleistungselektronik. Der Niestetaler Wechselrichter-Hersteller SMA ist bei diesem Projekt nicht beteiligt. (jop) KASSEL. Wer als Hauseigentümer wissen will, ob er viel Geld zum Fenster oder durch ungedämmte Wände hinausheizt, kann sich mithilfe einer Thermografie Klarheit verschaffen. Der neue kommunale Energieversorger EAM fotografiert auf Wunsch das Haus mit einer Spezialkamera. Auf den Wärmebildern, die mit Infrarot-Technik entstehen, wird die Oberflächentemperatur von Wänden, Dach, Fenstern und Türen angezeigt. Daran lassen sich unnötige Wärmeverluste erkennen. Das hilft, künftig die Heizkosten zu verringern. Die EAM bietet die Thermografiemessungen ab sofort an. Wer wissen möchte, ob und wo die Wärme aus den eigenen vier Wänden verloren geht, kann sein Haus gründlich unter die Lupe nehmen lassen. „Schon durch einfache energetische Sanierungen lässt sich anschließend viel Geld sparen“, verspricht EAM-Geschäftsführer Georg von Meibom. Der Thermografie-Einsatz kostet 148,50 Euro, für Kunden der EAM 98 Euro. Interessierte Hauseigentümer können sich unter der Telefonnummer 0561/9330-9330 informieren und einen Termin vereinbaren. (ach) Adventskalender (24. Dezember): Entbindungsstation Sie haben es noch vier Tage vor Heiligabend geschafft und dürfen wohl heute - rechtzeitig zum Fest - die Koch-Klinik in Bettenhausen verlassen. Die 28-jährige Sarah Saul (rechts) aus Baunatal hat am 20. Dezember um 8.03 Uhr ihr erstes Kind auf die Welt gebracht. Leon wog bei der Geburt 3945 Gramm und war 51 Zentimeter groß. Heute Abend will Sarah Saul mit ihrem Mann Sven und Sohn Leon allein Weihnachten feiern. „Leon ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das wir bekommen konnten“, sagt die junge Mutter. Für die Feiertage haben sich aber auch schon die glücklichen Großeltern und Urgroßeltern angekündigt. Esther Schröder (links), Leiterin der Entbindungsstation der KochKlinik, erzählt, dass Eltern ganz unterschiedlich auf Geburtstermine rund um die Feiertage reagieren: Manche Eltern fänden es nicht so schön, wenn ihr Kind an Weihnachten Geburtstag hat, andere würden auf diesen Termin hoffen. (use) Foto: Schachtschneider Mattheus sichert Zukunft Kasseler Bürofachhändler schließt sich Anfang 2015 der Kaut-Bullinger-Gruppe an VON JÖRG STEINBACH Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr wünscht Ihnen Ihr Autohaus Hetzler Kassel und Fritzlar KASSEL. Die Georg Mattheus GmbH, seit 1890 Bürofachhändler und eigenständiges Familienunternehmen in Eisenach, Bad Hersfeld und seit 1961 auch in Kassel, gehört ab Jahresanfang 2015 zur KautBullinger-Gruppe aus Taufkirchen bei München. Die 1794 gegründete Firma für Papier, Büro und Schreibwaren gilt mit bundesweit 19 Standorten als größtes deutsches Handelsund Dienstleistungsunternehmen in Familienhand. Das Traditionsunternehmen aus Bayern, das mit den neuen Standorten in Kassel und Bad Hersfeld erstmals die Main-Linie überschreitet, war für Mattheus-Chefin Claudia Leimert, die das von Georg Mattheus gegründete Geschäft in der fünften Generation führt, der Traumpartner. Denn als eigenständiges Unternehmen, davon ist die Geschäftsführerin überzeugt, hätte Mattheus angesichts veränderter Bedingungen im Markt schon bald schwer zu kämpfen. „Wir sind derzeit noch gut aufgestellt, sehen aber, was kommen wird“, sagt Claudia Leimert. Mattheus erziele 95 Prozent des Umsatzes von rund sieben Millionen Euro jährlich im gewerblichen Bereich. Dort würden die Wettbewerber und auch die Kunden immer größer. Viele Gewerbetreibende würden sich für den Einkauf von Büroausstattung und Büromaterial zu Einkaufsgemeinschaften zusammenschließen. Mit der Größe der Firmen oder Einkaufsgemeinschaften wachse die Erwartung an die Lieferanten. „Wir sind leistungsfähig“, erklärt Claudia Leimert, die in der Region 7500 Kunden vom Großkonzern bis zum Einmannbetrieb hat. Bei geforderten europaoder sogar weltweiten Belieferungen stoße man aber als Der Bürofachhändler Mattheus wird Kaut-Bullinger: Mattheus-Chefin und neue Niederlassungsleiterin Claudia Leimert vor dem Büro-Fachmarkt an der Falderbaumstraße 24. Foto: Zgoll mittelständisches Unternehmen an seine Grenzen. Immer öfter musste die Mattheus-Chefin, die seit 2007 zusammen mit ihrem Ehemann Armin Leimert das Familienunternehmen mit bisher 55 Mitarbeitern führt, die Erfahrung machen, dass große Kunden einem kleinen Unternehmen die nötige Leistungsfähigkeit nicht zutrauten und lieber von großen Händlern beliefert werden wollten. Deshalb habe man in der Familie beschlossen, rechtzeitig nach einem starken Partner zu suchen. Das sei mit Kaut-Bullinger geglückt. Die Gruppe sei der Branchenprimus, in Familienbesitz und erziele einen Jahresumsatz von 120 Millionen Euro. Die Konzentration in der Branche schreitet weiter fort. Gab es 2004 noch 1000 Bürobedarfshändler in Deutschland, sind es derzeit nur noch 490. Während Mattheus bisher 4000 Büroartikel auf Lager habe, könnten die Kunden nun auf 19 000 Artikel zugrei- fen und von günstigeren Preisen profitieren. „Wir sind jetzt gut für die Zukunft gerüstet“, sagt Claudia Leimert. Sie wird als Filialleiterin weiterhin für die Kunden da sein. Armin Leimert bleibt Ansprechpartner für Großkunden. In Kassel mussten 13, in Eisenach drei Mitarbeiter entlassen werden, weil einige Tätigkeiten in Taufkirchen zentralisiert werden. Das Ladengeschäft im Industriepark bleibt erhalten, firmiert aber künftig unter dem Namen Kaut-Bullinger. HINTERGRUND Seit 1961 in Kassel und seit 1975 im Industriepark Waldau Georg Mattheus hatte sein Schreibwarengeschäft im Jahr 1890 in Eisenach gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab die Familie das Stammhaus in Thüringen auf und ging 1947 nach Bad Hersfeld. Der Großvater war im Krieg gefallen, die Großmutter hatte mit drei Kindern im Westen „wieder bei null angefangen“, erzählt Claudia Leimert: „Keinen Namen, kein Geld, keine Ware, kein Gebäude.“ Doch die Neugründung wurde zur Erfolgsgeschichte. Das Schreibwarengeschäft und der Büro-Fachmarkt in Bad Hersfeld bleiben auch zukünftig erhalten. 1990 wurde das Stammhaus am Markt 18 in Eisenach wiedereröffnet, zum Jahresende wird das Geschäft geschlossen. Seit 1961 ist Mattheus auch in Kassel; anfangs an der Kurt-Schumacher- Straße 18, seit 1975 an der Falderbaumstraße 24. Dort wurde die Zentrale des Unternehmens 1994 auf 2700 Quadratmeter Fläche erweitert. „Es war vorausschauend von meinem Onkel, 1975 aus der Kasseler Innenstadt nach Waldau zu gehen“, sagt Claudia Leimert. Im Industriepark gehörte Mattheus zu den ersten Unternehmen auf der damals noch grünen Wiese. (ach)
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