Gelnhäuser Tageblatt Samstag, 18. April 2015 23 Gelnhausen Kleider, Kunst und Kurioses AUSSTELLUNG 3. „Gelnhäuser Sammelsurium“ steht bevor GELNHAUSEN (mwe). „Gelnhausen schreit nach Kulturstadt“, ist Dennis Merbach, Sohn von Ursula Merbach, der Veranstalterin des „Gelnhäuser Sammelsuriums“, überzeugt. Und so öffnen sich bereits zum dritten Mal am Samstag, 25., und Sonntag, 26. April, die Tore der Stadthalle Gelnhausen zum Sammelsurium – einer Ausstellung von Mode, Kunst und feinstes Handwerk, die auch direkt erworben werden können. Über 50 Aussteller präsentieren an zwei Tagen Schmuck, Designerkleidung, Kunst für Haus und Garten, Praktisches ebenso wie Dekoratives. Und alles ist von Hand und mit Liebe gemacht. Etabliert wurde der Markt vor Jahren in Offenbach. „Zu Beginn haben sich Künstler am Namen gestört und blieben aus“, berichtet Ursula Merbach, „mittlerweile können wir aus einer Vielzahl von Bewerbern selbst auswählen“. Und sie setzt dabei auf die Vielfalt der Angebote und Alleinstellungsmerkmale jedes einzelnen Künst- lers. So gestaltet sich jedes Jahr das Sammelsurium neu, frisch und individuell auf hohem Niveau. Die weiteste Anreise dieses Jahr hat Engelbert Leichauer aus dem Elsass, der Objekte aus Schrottmetall fertigt. Zudem können von anderen Künstlern Leinenmode, Glasdesign, Goldschmiedearbeiten, Bücherwürmer, Metallskulpturen bestaunt werden – um nur einige Beispiele zu nennen. Alles aber künstlerisch hochwertig und aus einer einzigartigen Kreativität heraus gestaltet. Davon ist auch Bürgermeister Thorsten Stolz sehr angetan und hofft auf großen Zuspruch an Gästen. Denn das Sammelsurium soll zum festen Bestandteil des städtischen Veranstaltungskalenders werden – immer gegen Ende April eines jeden Jahres. * Geöffnet ist das „Sammelsurium“ am Samstag von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet drei Euro. Treppenaufgang erstrahlt in neuem Glanz Der Zustand des Treppenaufgangs zum Gelnhäuser Parkdeck in der Holzgasse war Frau Oergel (Foto, rechts) schon länger ein Dorn im Auge. Beschmiert mit Obszönitäten bot dieser keinen schönen Anblick. So nahm sie Kontakt zu Katja Mieke, Kunstlehrerin der Kreisrealschule Gelnhausen (Foto, 2. von rechts), auf, um ein Projekt zur Neugestaltung ins Leben zu rufen. Der Kunstkurs der zehnten Klasse erstellte bereits im Herbst 2014 verschiedene Skizzen zum Thema Gelnhausen, präsentierte diese im Rathaus und bekam schnell grünes Licht. „Das lief alles sehr harmonisch ab“ berichtet Frau Oergel. Als es nun Frühling wurde, war es endlich soweit: Der Bauhof der Stadt übernahm den Voranstrich und stellte das Grundmaterial bereit, die Farben spendete die Firma Obi. So konnten am Freitag Lehrer und Schüler zur Tat schreiten. Frau Oergel hofft dadurch auf einen ganz bestimmten Effekt: „Es wurde von Jugendlichen geschaffen und wird dadurch hoffentlich auch von allen Jugendlichen respektiert!“ (mwe)/Foto: Weitzel Einladung an alle Konrads VORTRAG Geschichtsverein lädt Namensvetter und alle Interessierten ein GELNHAUSEN (red). „In der Geschichte der Stadt Gelnhausen gibt es nur wenige Persönlichkeiten, die internationale Bedeutung erlangt haben – Konrad von Gelnhausen ist so jemand. Aus diesem Grund laden wir zum Vortrag des Geschichtsvereins am nächsten Freitag besonders herzlich auch jene ein, die den berühmten Namen als Vornamen oder Familiennamen tragen, um sich an diesem Abend über die Bedeutung und das Leben des Namensvor- bilds zu informieren“, so Vorsitzender Stefan Horst. Konrad von Gelnhausen ging in die Geschichtsbücher zwar als Jurist und Theologe ein – sein Lebenslauf wäre unabhängig davon aufsehenerregend genug gewesen: Bereits in jungen Jahren ein Studium an der Sorbonne im weit entfernten Paris mit dortigen Graduierungen absolviert, erfreute er sich durchgängig der Unterstützung von überwiegend weltlichen Herrschern, was ganz offensichtlich von sei- nem diplomatischen Geschick zeugt. Das passt auch gut zur sinngemäßen Bedeutung seines Namens Konrad: „der gute Ratgeber“. Der Vortrag wird von zwei Universitätsdozenten gehalten, ist eintrittsfrei und beginnt am Freitag, 24. April, um 20 Uhr im Brausaal des Romanischen Hauses. Eingeladen sind alle Mitglieder und interessierten Bürger – und dieses Mal besonders herzlich alle mit dem Namen Konrad oder Conrad“, so Horst abschließend. −Anzeige− Bürgermeister Thorsten Stolz, Dennis Merbach, Doris-Maria Viel (stehend) und Ursula und Klaus Merbach (sitzend) geben gemeinsam Einblick in das dritte „Gelnhäuser Sammelsurium“ am kommenden Wochenende. Foto: Weitzel Chance gegen das „Bädersterben“ FINANZAUSGLEICH Stolz unterstützt Forderungen Müllers GELNHAUSEN (red). Der Vorschlag des Präsidenten des hessischen Landessportbundes (lsb), Dr. Rolf Müller, die hessischen Städte und Gemeinden bei der Unterhaltung und Finanzierung ihrer kommunalen Schwimmbäder im Rahmen der Neuordnung des Kommunalen Finanzausgleichs zu unterstützen, findet die uneingeschränkte Unterstützung von Gelnhausens Bürgermeister Thorsten Stolz (SPD). „Was Dr. Rolf Müller für das gesamte Bundesland Hessen in die Diskussion eingebracht hat, ist zu 100 Prozent zu unterstützen und sinnvoll. Ich hoffe sehr, dass dieser Vorschlag in Wiesbaden auf positive Resonanz stößt und auch von unseren heimischen Landtagsabgeordneten persönlich unterstützt wird“, betont der barbarossastädtische Rathauschef und kündigt an, bei den Landtagsabgeordneten in dieser Sache vorstellig zu werden. Es sei vollkommen richtig, die Neuordnung des Kommunalen Finanzausgleichs dazu zu nutzen, um diejenigen hessischen Kommunen besser zu unterstützen, die Schwimmbäder vorhalten, von denen die gesamte Region profitiert. „Von den kommunalen Schwimmbädern, besonders den Hallenbädern, haben nicht nur die Einwohner der jeweiligen Gemeinden etwas, sondern Bürger, Vereine und Schulen der gesamten sie umgebenden Regionen. Es muss deshalb einen Aufschlag bei der Neuordnung des Kommunalen Finanzausgleichs für solche Kommunen geben, die diese Einrichtun- (c). gen trotz enormer finanzieller Lasten tragen und damit für ihre Regionen eine wichtige Aufgabe erfüllen“, so Stolz. Am Beispiel des Hallenbades in Gelnhausen, das ein gemeinsamer Hallenbadzweckverband der Kommunen Gelnhausen, Gründau und Linsengericht unterhält und betreibt, macht der Bürgermeister den Kern der Forderung deutlich: „Das Hallenbad in Gelnhausen wird durch die Kommunen Gelnhausen, Gründau und Linsengericht finanziert, obwohl Bürger, Vereine und vor allem Schulen aus dem gesamten Altkreis Gelnhausen und teilweise darüber hinaus diese Einrichtung nutzen. Das geht so nicht mehr weiter. Hier muss eine solidarische Lösung gefunden werden“. Besonders auch mit Blick auf den Schwimmunterricht an Schulen erwartet der Bürgermeister eine stärkere Unterstützung durch das Land Hessen: Schließlich nutzten Schülerinnen und Schüler aus sämtlichen Kommunen des Kreises das Hallenbad in Gelnhausen. „Gerade im Hinblick auf den Schulsport muss das Land Hessen eine stärkere Verantwortung übernehmen, um diesen auch künftig zu sichern“, fordert Stolz. Der Gelnhäuser Bürgermeister weist darauf hin, dass die Gefahr des Bädersterbens, auf die der Präsident des Landessportbundes hingewiesen habe, kein abstraktes Szenario mehr sei, sondern in Hessen mittlerweile traurige Realität: So mussten etwa die Schwimmbäder in Pfungstadt, Korbach und Witzenhausen bereits schließen. Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG 2003-2013 / Erstellt von VRM am 23.04.2015
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