17 Ausgezeichnet engagiert

Gelnhausen
Gelnhäuser Tageblatt
Dienstag, 1. September 2015
Thiemel soll
Lupton beerben
LESERBRIEF
Leserbriefe sind persönliche Äußerungen, für die die Redaktion nicht die
inhaltliche, sondern nur die presserechtliche Verantwortung übernimmt.
Leserbriefe werden bis zu einer Länge
von 40 Zeilen veröffentlicht. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.
Vorsicht!
Zum Artikel „Todesfalle Leckerli“ im
GT vom 29. August:
Erst einmal vielen Dank, dass Sie dazu
ihre Leser in Kenntnis gesetzt haben.
Voller Trauer und Wut wollte ich Ihnen
nur mitteilen, dass es auch unsere Familie getroffen hat. Unser geliebter Hund
Benni hat die letzten Tage gekämpft,
aber hat es leider nicht geschafft und
musste gestern früh leider aufgeben, das
Gift war stärker.
Kein Hund und kein anderes Tier haben dies verdient. Ich weiß nicht, was
diese kranken Menschen sich dabei denken oder wie sie zu so etwas fähig sein
können. Unschuldige liebenswürdige
Tiere müssen sterben... Unser Benni hatte nicht nur Rattengift in sich, sondern
auch ein anderes der Klinik unbekanntes Gift, für welches es kein Gegengift
gab und was letztendlich sein Blut zerfressen hat. Unser kleiner Schatz musste
so leiden. Es ist immer noch unfassbar.
Mir ist es nur wichtig, Sie in Kenntnis zu
setzen, damit andere Hundebesitzer gewarnt werden. Dies ist nun auch in Hailer passiert. Ebenfalls ein vergifteter
Hund aus Gründau lag in der Klinik,
welcher Gott sei Dank über den Berg ist.
Catherine Hupe
Langenselbold
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Claus Witte (links) freut sich über die Unterstützung von Georg Raab.
Ausgezeichnet engagiert
GELNHAUSEN (skl). Am Freitag, 11.
September, findet um 19.30 Uhr in der
Gaststätte „Zur Post“ die Mitgliederversammlung der CDU GelnhausenMitte statt. In dieser Versammlung sollen sowohl die CDU-Kandidaten für
die Wahl des Ortsbeirats im kommenden März als auch die Mitglieder des
neuen Vorstands gewählt werden. Das
Ziel: eine deutliche Verjüngung des
Vorstands. Nach beinahe zwölf Jahren
als Vorsitzender wird Professor Dr. David Lupton nicht wieder kandidieren,
teilt er in einer Pressemitteilung mit.
Ihn soll Jens Peter Thiemel beerben.
Als Stellvertreter sind Adem Gür und
Benjamin Rüllig vorgeschlagen. Für
das Amt des Schriftführers kandidiert
Morten Pfeifer, als Beisitzer Frank BayFoto: Kaufmann er, Johanna Bayer, Gabriele Grauel,
Lupton, Thomas Rehbein und Gerhard
Woestendiek.
UNTERSTÜTZUNG Tantec GmbH wird „Unternehmen des Monats“ und spendet Gewinn an Tafel
GELNHAUSEN (dik). Fröhliche Gesichter beim Spender und beim Empfänger: Georg Raab, Geschäftsführer
der Tantec GmbH Gelnhausen, übergab dem Vorsitzenden der Gelnhäuser
Tafel, Claus Witte, am Montag einen
Scheck in Höhe von 1000 Euro.
Die Tantec GmbH wurde von der
Hessischen Landesregierung
als
„Unternehmen des Monats Juli 2015“
ausgezeichnet (das GT berichtete), wobei der Einsatz des Gründers und Geschäftsführers Georg Raab in der Förderung regionaler und überregionaler
Luftsportvereine besonders gewürdigt
wurde. Zu der Auszeichnung gehörte
auch ein Anerkennungsbetrag in Höhe
von 500 Euro, den Raab selbst noch-
mals um den gleichen Betrag erhöhte
und als Spende für die Gelnhäuser Tafel vorsah.
Witte bedankte sich für die Unterstützung. Seitens der Tafel sei man auf
Spender wie die Tantec GmbH angewiesen, merkte der Vorsitzende an.
Nach einem kurzen Gespräch, in dem
der Unternehmer seine Firma vorstellte und Claus Witte die Arbeitsweise der
Tafel beschrieb, unternahmen die beiden Männer gemeinsam einen Rundgang durch die Räumlichkeiten, wobei
die unterschiedlichen Sortierstationen
erklärt wurden. So konnte der Ablauf
von der Anlieferung der Lebensmittel
über die erste Sortierung, eine mögliche Zwischenlagerung bestimmter Wa-
ren in zwei größeren Kühlräumen bis
hin zur endgültigen Zusammenstellung
der Ausgabe an Bedürftige gut nachvollzogen werden.
An den Ausgabetagen in Gelnhausen,
Brachttal, Freigericht, Biebergemünd
und Lieblos versorgt die Tafel 990 Kunden, davon über 300 Kinder. Witte
wies auf die Zunahme der Bedürftigen
hin, deren Zahl durch Asylanten um etwa 400 angestiegen sei. Das habe natürlich auch Folgen für die ehrenamtlichen Mitglieder, deren Arbeit dadurch
noch zugenommen habe. So werde geprüft, ob die Flüchtlinge in die Arbeit
der Tafel einbezogen werden können,
und der eine oder andere sei bereits
sehr engagiert, so Witte.
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BUND-Sitzung
in der „Post“
GELNHAUSEN (red). Die Monatssitzung des BUND-Ortsverbandes Gelnhausen, Biebergemünd, Gründau und
Linsengericht findet am Dienstag, 8.
September, in der Gaststätte „Zur
Post“ in Gelnhausen statt. Es stehen
aktuelle Themen des Natur- und Umweltschutzes zur Diskussion. Interessierte Bürger sind als Gäste eingeladen.
Die Sitzung beginnt um 20 Uhr.
„Glühender Fan“ des Freibads
JUBILÄUM Silke Schickel ist hunderttausendste Besucherin 2015 / Freude über Rekord-Sommer
GELNHAUSEN (red). Mit Silke Schickel aus Biebergemünd-Kassel betrat
am Montag, Punkt 12.39 Uhr, der hunderttausendste Gast der Saison 2015
das Barbarossafreibad in Gelnhausen.
Bürgermeister Thorsten Stolz und
Schwimmmeisterin Rachel Sondergeld
überraschten die Jubiläumsbesucherin
aus der Nachbarkommune am Eingang
mit einer herzlichen Begrüßung und
einem Blumenstrauß.
Dauerkarteninhaberin Silke Schickel
arbeitet in Gelnhausen und fährt nach
Dienstschluss meist ins Barbarossafreibad, um dort 20 Bahnen im 50-MeterBecken zu ziehen. „Alleine in diesem
Jahr war ich fast 100 Mal hier“, berichBürgermeister Thorsten Stolz und Schwimmmeisterin Rachel Sondergeld (rechts) tete sie. Seit vielen Jahren sei sie glügratulieren Silke Schickel.
Foto: red hender Fan des Gelnhäuser Freibades
– nicht zuletzt auch, weil es über ein
50-Meter-Becken verfügt. „Die Dauerkarte lasse ich mir mittlerweile zu
Weihnachten schenken“, lachte sie im
Gespräch mit Bürgermeister Stolz.
Lachende Gesichter gab es in den
letzten Wochen im Barbarossabad zuhauf: „Dieses Jahr verlief sehr gut, sowohl von den Besucherzahlen her als
auch wegen des durchgehend warmen
Wetters“, berichtete Rachel Sondergeld. Rekordzahlen mit täglich rund
5000 Besucherinnen und Besuchern
verzeichnete sie am ersten Juli-Wochenende, an dem auch der beliebte
Erlebnistag
stattfand.
Für
die
Schwimmmeisterin besonders beeindruckend: „Das Schwimmbecken hat
sich bis auf 28,5 Grad, das Nicht-
schwimmerbecken sogar bis auf 29,5
Grad aufgeheizt. Das habe ich seit der
Eröffnung des Freibads 2004 noch nie
erlebt.“ Deshalb musste das Becken
auch nicht mehr beheizt werden, da
das Wasser in den warmen Nächten
nicht abkühlte. Für Rachel Sondergeld
und ihr Team begann gestern auch der
Endspurt der Saison 2015: Bis einschließlich Sonntag, 6. September, hat
das Barbarossafreibad noch geöffnet.
Dann machen es die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter winterfest. 100 000 Besucher pro Jahr sind übrigens keine
Selbstverständlichkeit,
denn
die
„100 000er-Grenze“ wird nicht in jeder
Saison geknackt. Vergangenes Jahr kamen rund 76 000 Besucher, 2011 waren es sogar nur 71 000.
Neuland für das Ohr
KULTUR Konzert für Alphorn und Orgel in der Marienkirche Gelnhausen
GELNHAUSEN (hhu). Die Reihe der
Konzerte „Orgel plus“ in der Marienkirche Gelnhausen wurde am Sonntagnachmittag mit einem Konzert für Alphorn und Orgel fortgesetzt. Eine auf den
ersten Blick recht ungewöhnliche Kombination, kann man sich doch das gemeinsame Spiel der beiden Instrumente
nur schwer vorstellen. Bezirkskantor Sascha André Heberling lud die zahlreich
erschienen Konzertbesucher ein zu einer
Reise durch die Zeiten, durch Länder
und durch die Musikgeschichte.
Zu Gast in der Marienkirche war der
aus Baden-Württemberg stammende
Posaunist, Komponist und Arrangeur
Hans Kuhner. Kuhner war als ausgebildeter Posaunist von 1977 bis 2008 Mitglied des Sinfonieorchesters des Hessischen Rundfunks, er gibt seit vielen Jahren Alphornkonzerte und hat für dieses
Instrument typisch alpenländische Weisen als auch klassische Kompositionen
bearbeitet. Mit dem „Ruf vom Seeberg“
(c).
begann Kuhner das Konzert auf dem
3,60 Meter langen Instrument. Alphornklänge, gepaart mit moderner Technik
(Vogelgezwitscher), versetzten die Konzertbesucher in den Wald. Heberling
spielte im Anschluss auf der neuen Chororgel die Andante mit Variationen in DDur von Felix Mendelssohn Bartholdy,
bevor das Publikum in den Genuss des
Zusammenspiels von Alphorn und Orgel kam. In der „Hommage à Mendelssohn“ hat Kuhner Themen aus der 4.
Sinfonie des Komponisten aus der Zeit
der Romantik aufgegriffen und für Alphorn und Orgel verarbeitet. Töne in Dur
und Moll wechselten sich ab, wobei sie
sich in erstaunlicher Weise ergänzten. In
verschiedenen Passagen entwickelte sich
die Musik zu einem quirligen Ganzen
mit einer gewissen Leichtigkeit, fast
schwerelos, Neuland für das Ohr. Die
Verbindung von Alphorn- und Orgelmusik präsentierte sich in einer, vom Laien
nicht zu erwartenden Harmonie.
Für die Herstellung eines Alphorns
wird nur ausgesuchtes und über viele
Jahre abgelagertes Fichtenholz – Kuhner
bevorzugt hier das Holz aus dem Gebiet
unterhalb des Wendelsteins – verwendet. Die Qualität des Holzes ist, neben
der Verarbeitung, für den Klang des Instrumentes von erheblicher Bedeutung.
Der „Naturton“ eines Alphornes kann
durch Verkürzung oder Verlängerung
des Instrumentes im Bereich des Mundstückes verändert werden. Die Konzertbesucher konnten sich im weiteren Konzertverlauf an von Sascha André Heberling auf der Chororgel gespielten Stücken von Gustav Merkel, Louis-JamesAlfred Lefébure-Wély und Eugène Gigout erfreuen. Im Zentrum des
Interesses der Konzertbesucher, und mit
viel Applaus bedacht, standen die Konzertpassagen, die von Alphorn und Orgel gemeinsam gespielt wurden. Hier
kam eine Komposition von Etienne
Isoz, einem Schweizer Komponisten,
Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG 2003-2013 / Erstellt von VRM am 02.09.2015
zum Vortrag, des
Weiteren eine von
Kuhner bearbeitete
Passage aus dem
Posthornsolo
3.
Satz, 3. Sinfonie
von Gustav Mahler. Den Konzertabschluss
setzte
Kuhner mit der
Eigenkomposition
„Droben in den
Bergen“,
einem
Stück für Alphorn,
Orgel und, typisch
für die Berge, Kuhglocken.
Die Künstler hatten eine Zugabe im
Gepäck, sie verwöhnten die Konzertbesucher mit
einer Variation von
„Amazing Grace“. Beweist, dass Alphorn gut zur Orgel passt: Hans Kuhner.Foto: hhu