V-2 Unterstützung der Kampagne „Lernfabriken . . . meutern!“ V-2 Unterstützung . . . meutern!“ der 1 Kampagne „Lernfabriken Antragsteller*innen: Matthias Ernst u.a. Bemerkungen: ◦ angenommen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 ◦ abgelehnt ◦ In den letzten Jahren wurde versucht, Bildung immer mehr zu kommerzialisieren. Die unternehmerische Hochschule war das ausgesprochene Ziel. In Bayern wurde dies gerade durch Wissenschaftsminister Heubisch von der FDP vorangetrieben. Die Folgen zeigten sich in der Einführung von Studiengebühren oder der Schaffung von Hochschulräten an den Universitäten, welche – besetzt mit externen Wirtschaftsvertreter*innen – als Aufsichtsrat fungieren sollen. Doch auch diesem „Idealbild“ kommen die Hochschulräte oft nicht sehr nahe: Oftmals wird die Beschäftigung mit den internen Angelegenheiten der Hochschule als lästig wahrgenommen, allzuoft lassen sich geeignete Hochschulrät*innen kaum finden. Der Staat hat außerdem versucht, sich aus der Finanzierung der Bildung zurückzuziehen und dafür Studierende und Konzerne als Geldgeber zu akquirieren. Gleichzeitig wird versucht, auch das Studium selbst zu kommerzialisieren. Anstatt der persönlichen Entwicklung, soll das Studium rein der Privatwirtschaft und der Verwertbarkeit auf dem Arbeitsmarkt nutzen und nach ihren Interessen ausgerichtet sein. Die Folgen dieser Entwicklungen sind dramatisch: Die Universitäten sind durchweg unterfinanziert und in einem maroden baulichen Zustand. Es fehlt das Geld für Sanierungen und für eine ausreichende Ausstattung mit Lehrmaterialien. Zusätzlich werden Studentische Hilfskräfte und der akademische Mittelbau vielfach prekär beschäftigt und zum Teil mit Verträgen unter einem Jahr Laufzeit abgespeist. Die Studierenden werden in diesem System durchgeschleust und sollen ihren Abschluss in möglichst kurzer Zeit erreichen. Eine große Prüfungsdichte und der Druck der Regelstudienzeit lassen individuelle Interessen und einen wissenschaftlichen Reflektionsprozess nicht mehr zu. Gleichzeitig ist der Zugang zu einer Hochschule immer noch mit vielen sozialen und finanziellen Hürden belegt und studentische Mitbestimmung in Bayern immer noch durch den Gesetzgeber unterbunden. Dies muss sich ändern, die unternehmerische Hochschule ist gescheitert! Ob Schüler*innen, Auszubildende, Studierende oder wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, wir alle sind dem gleichen Problem ausgesetzt: dem Bildungssystem. Aus diesem Grund sind wir nicht auf unseren eigenen Vorteil innerhalb dieses Systems aus, sondern fordern ein solidarisches Bildungssystem für alle Menschen! Eine umfassende Demokratisierung der Hochschulen und des gesamten Bildungssystems geht daher mit einer ebenso entschlossenen Umgestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse einher. Die GRÜNE JUGEND Bayern unterstützt deshalb die Kampagne „Lernfabriken . . . meutern!“ und stellt explizit folgende Forderungen aus dem Aufruf an die bayerische Staatsregierung: GRÜNE JUGEND Bayern 36. Landesjugendkongress 2 V-2 Unterstützung der Kampagne „Lernfabriken . . . meutern!“ 34 • Die Ausfinanzierung der Hochschulen für gute Lehre und Forschung und die damit verbundene Beendigung der Abhängigkeit von Wissenschaft von Profitinteressen 35 • Die Öffnung der Hochschulen durch die Abschaffung aller Bildungsgebühren 33 38 • Die Demokratisierung der Hochschulen durch die paritätische Mitbestimmung aller Statusgruppen und eine demokratisch und nicht unternehmerisch geprägte Entscheidungsstruktur 39 • Würdevolle Arbeitsbedingungen für Lehrende und Mitarbeitende 36 37 40 41 42 43 44 • Die Gewährleistung einer allgemeinwohlorientierten Wissenschaft durch die gesetzliche Verankerung einer Zivil- und Transparenzklausel Der Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND Bayern wird darüber hinaus damit beauftragt, in Zusammenarbeit mit den anderen Bündnispartner*innen rund um den bundesweiten Aktionstag am 17. Juni 2015 Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit zu planen. Begründung Das Bündnis „Lernfabriken . . . meutern!“ ist in Niedersachsen entstanden und hat sich mittlerweile in Zusammenarbeit mit dem freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften (fzs) zu einer bundesweiten Kampagne entwickelt. Diese Kampagne unterstützt bereits der Bundesverband der GRÜNEN JUGEND nach einem Beschluss auf dem letzten Bundeskongress. Auch in Bayern hat sich ein Bündnis gebildet, in welchem eine starke junggrüne Stimme wünschenswert ist. Den vollständigen Aufruf gibt es unter www.lernfabriken-meutern.de. Antragsteller*innen Matthias Ernst Astrid Bösl Stefan Christoph Christiane Fuchs Thomas Zizlsperger 36. Landesjugendkongress GRÜNE JUGEND Bayern
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