hr_2_2015_web - Humanisten Baden

Foto: © stocksolutions - Fotolia.com, Collage: M. Lehmann
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU
Herausgeber: Die Humanisten Baden-Württemberg, Körperschaft des öffentlichen Rechts
EDITORIAL
Aus für Bibel-Verteilung in Ba-Wüs Polizeidienststellen
Liebe Mitglieder und Interessierte,
Innenministerium verbietet nach Beschwerde
die Verteilung von religiösen Schriften.
vielfältig, bunt, anregend, abwechslungsreich, mitunter auch kontrovers, immer
generationsübergreifend, also interessant
für Jung und Alt – so bemühen wir uns
jede Ausgabe unserer Verbandszeitschrift
zu gestalten, um das aktuelle Verbandsleben authentisch darzustellen. Dies ist,
so meine ich, einmal mehr gelungen.
Dank an alle, die dabei helfen und mit
ihren Artikeln, Ideen und Aktivitäten
unsere Arbeit unterstützen!
Ihnen allen wünsche ich nun eine spannende Lektüre, und mir, dass Sie zur
Teilhabe an den Aktionen unseres Verbandes animiert werden mögen.
Herzlichst
AUS DEM INHALT
4
Einladung
43. Ordentliche Landesversammlung –
aktive Mitsprache erwünscht
6/7
Aufklärung
Eine Woche im Mai mit Vorträgen und
künstlerischen Beiträgen zum Humanismus
12
APRIL/MAI/JUNI 2015
Erholung
Unsere Verbandsreise 2015 nach Wien
In den Einrichtungen der baden-württembergischen Landespolizei dürfen künftig keine
Bibeln mehr verteilt werden. Das hat das Innenministerium des Landes auf eine Beschwerde
gegen Verteilaktionen des Gideonbundes hin
mitgeteilt. Im Jahr 2007 hatte der Gideonbund
eine entsprechende Genehmigung des Ministeriums zur Verteilung in der Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen erhalten und auch für
andere Dienststellen angefragt. Die nun erlassene Untersagung betrifft alle Einrichtungen
der Landespolizei und hebt sämtliche früheren
Genehmigungen zur Bibelverteilung in Einrichtungen der Landespolizei, die vom Innenministerium unter der schwarz-gelben Vorgängerregierung ausgesprochen wurden, auf.
Stein des Anstoßes für die Untersagung
bildete ein Mitarbeiter der Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen, Jürgen Sterk. Dieser
war im November 2014 durch eine Mitteilung
im dienstlichen Postfach auf eine Verteilaktion
des Gideonbundes aufmerksam geworden.
Sterk setzte sich daraufhin mit Vorgesetzten
und dem Innenministerium in Verbindung,
um die Wahrung der religiösen Neutralität der
Behörde einzufordern. Darüber hinaus brachte
er im Januar 2015 gemeinsam mit der Humanistischen Alternative Bodensee (HABO) eine
Petition mit dem Titel „Religiöse Werbung im
öffentlichen Dienst“ an den Landtag in Stuttgart ein. Die Petition fordert den Erlass einer
Vorschrift, welche „alle Behörden, Einrichtun-
gen und Dienststellen des Landes mit staatlichem und öffentlichem Charakter und Bezug
zur Einhaltung weltanschaulicher und religiöser Neutralität verpflichtet“.
Zur Petition wollte sich das Ministerium vor
dem Hintergrund der laufenden Prüfung nicht
weiter äußern. HABO-Sprecher Dennis Riehle
zeigt sich optimistisch: „Das Anliegen scheint
klar geworden zu sein – und es dürfte für das
Innenministerium schwer werden, gegen eine
allgemeine Verfügung zu argumentieren, die
das Werben für religiöse Schriften im öffentlichen Dienst des Landes generell untersagt“.
Das jüngste Umdenken in der obersten Landesbehörde hat vermutlich aber noch einen
weiteren Hintergrund. Denn die Bibelverteilungen des international tätigen Gideonbundes haben seit etwa 2011 insbesondere durch
Koranverteilaktionen unter dem Slogan „Lies“
eine öffentlich sichtbare Konkurrenz erhalten.
In Deutschland werden sie angeführt von dem
islamistisch-salafistischen Prediger und Betreiber der Missionskampagne „Die wahre Religion“, Ibrahim Abou-Nagie. Die Anhänger der
Kampagne könnten auf das Recht auf Gleichbehandlung mit dem Gideonbund pochen,
um in öffentlichen Einrichtungen ebenfalls
Korane zu verteilen. Vor diesem Hintergrund
kann die Entscheidung des Innenministeriums
möglicherweise sogar bundesweit eine Signalwirkung entfalten und zum grundsätzlichen
Überdenken der Genehmigungen gegenüber
dem Gideonbund führen, der bis heute insbesondere in und vor öffentlichen Schulen Bibelverteilungen durchführt.
Arik Platzek
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
1
Gotteslästerungsparagraph 166 StGB abschaffen!
Nach Anschlag auf „Charlie Hebdo“: Der
Staat sollte die Kunstfreiheit schützen –
nicht die Gefühle religiöser Fanatiker
„Der öffentliche Friede wird nicht durch
Künstler gestört, die Religionen satirisch aufs
Korn nehmen, sondern durch Fanatiker, die
auf Kritik nicht angemessen reagieren können“, erklärte gbs-Vorstandssprecher Michael
Schmidt-Salomon nach dem Anschlag auf das
französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“.
Die weltweiten Solidaritätsbekundungen nach
dem Attentat seien ermutigend, aber keineswegs ausreichend. So müsse in Deutschland
der so genannte „Gotteslästerungsparagraph“
(§ 166 StGB) gestrichen werden, der den verhängnisvollen Eindruck erwecke, „religiöse Gefühle“ seien bedeutsamer als die Freiheit der
Kunst.
„Mit Jean Cabut (‚Cabu‘), Georges Wolinski,
Stéphane Charbonnier (‚Charb‘) und Bernard
Verlhac (‚Tignous‘) sind vier der wichtigsten
Karikaturisten Frankreichs bei dem Anschlag
ums Leben gekommen. Sie hinterlassen eine
Lücke, die kaum zu schließen ist“, sagte
Schmidt-Salomon. Kaum jemand habe solchen
Mut gezeigt, den Einschüchterungsversuchen
muslimischer wie christlicher Fundamentalisten zu trotzen. Es sei zu hoffen, „dass Cabu,
Wolinski, Charb und Tignous weltweit Nachfolger finden, die sich durch das schreckliche
Blutbad von Paris nicht abschrecken lassen“.
Schmidt-Salomon bezeichnete es als „ermutigend“, dass die Politik und die Medien auf
den Anschlag in Paris deutlich anders – nämlich im Sinne einer Stärkung der Kunst- und
Meinungsfreiheit – reagierten, als sie es noch
2006 beim sogenannten „Karikaturenstreit“
getan haben. „Damals“, so Schmidt-Salomon,
„sind viele Politiker nach den Gewaltexzessen, die durch die Veröffentlichung von zwölf
Mohammed-Karikaturen in der
Zeitung ‚Jyllands Posten‘ ausgelöst wurden, fürchterlich eingeknickt, indem sie falschen Respekt
gegenüber den ‚verletzten Gefühlen‘ religiöser Fanatiker zeigten.“
Einige Politiker hätten sich in der
Folge sogar als „Trittbrettfahrer
des religiösen Fundamentalismus“
betätigt und eine Verschärfung
des „Zensurparagraphen 166
StGB“ gefordert. Die GiordanoBruno-Stiftung hatte darauf postwendend mit einer vielbeachteten
öffentlichen Petition geantwortet,
die klarstellte, dass die Freiheit der
Kunst niemals aus Rücksicht auf
religiöse Borniertheit eingeschränkt werden
dürfe.
Schon damals hatte die gbs die ersatzlose Streichung des §166 StGB gefordert, der
Künstlerinnen und Künstler mit Gefängnis
bis zu drei Jahren bedroht, sofern sie Religionen oder Weltanschauungen in einer Weise
„verächtlich“ machten, die den „öffentlichen
Frieden“ gefährde. „In der Praxis hat dieser
Paragraph zu einer völligen Verkehrung des
Täter-Opfer-Verhältnisses geführt“, führte
Schmidt-Salomon aus. „Namhafte Künstler
wie Kurt Tucholsky oder George Grosz wurden
mithilfe dieses Zensurparagraphen gemaßregelt. Tatsächlich aber wurde der öffentliche
Friede niemals durch kritische Kunst bedroht,
sondern vielmehr durch religiöse oder politische Fanatiker, die nicht in der Lage waren,
die künstlerische Infragestellung ihrer Weltanschauung rational zu verarbeiten.“ SchmidtSalomon spricht hier aus eigener Erfahrung:
Das von ihm komponierte Rockmusical „Das
Maria-Syndrom“, eine Hommage an den amerikanischen Musiker und Bürgerschreck Frank
Zappa, wurde 1994 mithilfe des
§166 verboten. Einer der Hauptgründe damals: Katholische Fundamentalisten hatten ihn nach
Presseberichten über das Stück
mit Morddrohungen überzogen.
„Wenn den deutschen Politikern die Kunstfreiheit wirklich so
wichtig ist, wie sie behaupten,
sollten sie den längst überfälligen
Schritt vollziehen und den alten
Gotteslästerungsparagraphen
abschaffen!“, fordert SchmidtSalomon. „Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass sich der
Freiheitsgrad einer Gesellschaft
nicht zuletzt darin bemisst, welchen Freiraum sie Satirikern gewährt. Denn sie
sind die ersten, die totalitärem Denken zum
Opfer fallen, geht doch Totalitarismus stets
mit einer ausgeprägten Humorallergie einher.
Ein moderner Rechtsstaat sollte daher den
Freiraum für kritische und vor allem satirische
Kunst nicht nur schützen, sondern die Künstlerinnen und Künstler in ihrer kulturellen Aufgabe bestärken, althergebrachte Sichtweisen infrage zu stellen. Dies jedoch wird nur möglich
sein, wenn religiöse oder politische Fanatiker
in ihre Schranken verwiesen werden. Hierzu
müsste der Gesetzgeber klarstellen, dass die
Kritikunfähigkeit totalitär denkender Gruppen
niemals mit einer Einschränkung der Kunst-,
Meinungs- und Pressefreiheit belohnt werden
kann. Dies wiederum verlangt, dass der alte
Gotteslästerungsparagraph 166 StGB, der im
Kern noch aus der Zeit der Vermählung von
Thron und Altar stammt, verschwindet! Borniertheit, Intoleranz und Humorlosigkeit sind
beim besten Willen keine Rechtsgüter, die in
irgendeiner Weise geschützt werden sollten.“
GBS, 08.01.2015
LESERSTIMME Zum Bericht Konstanzer Konzil, Hum. Rundschau 1/2015
Beim Lesen der neuesten Ausgabe der Humanistischen Rundschau (Januar/Februar/
März 2015) ist mir - übrigens nicht zum ersten Mal - der Beitrag von Holger Reile unangenehm aufgefallen. Zwar ist sein Artikel zum
Konstanzer Konzil durchaus interessant und
informativ, es stören mich aber einige süffisante Formulierungen, vor allem die ganz am
Schluss über den Dalai Lama. Man mag vom
buddhistischen Oberhaupt halten was man
will, ihn aber in einer Publikation ausgerech-
2
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
net der Humanisten Baden-Württemberg als
„buddhistische Grins- und Quasselstrippe“
zu titulieren, halte ich für wohlfeil, unseriös
und dem Organ der Humanisten in BadenWürrtemberg für nicht angemessen. In einer
Büttenrede der Konstanzer Fasnacht könnte
ich vielleicht darüber lachen.
Auch schon für frühere Ausgaben haben Sie
Artikel von Herrn Reile (die ursprünglich für
seine Zeitung SeeMoz verfasst wurden) zugekauft. Mir ist auch bekannt, daß Herr Reile
im Konstanzer Gemeinderat für die Linke Liste
Konstanz immer wieder durch polemische Auftritte negativ auffällt.
Als Herausgeber sollten Sie künftig genau
hinschauen, wem Sie mit der Humanistischen
Rundschau ein Sprachrohr bieten.
P.S.: Ich bin weder politisch rechts, noch
Buddhist, noch habe ich irgendetwas mit der
Konstanzer Kommunalpolitik zu tun.
Peter Schmidt, Stuttgart
Säkularer Humanismus
Ersatzreligion für Ungläubige oder
Weltanschauung für Aufgeklärte?
Der Garten für Menschen mit Demenz muss umziehen – leider!
Ja, Sie haben bedauerlicherweise richtig gelesen: Die Ämterhürden waren so hoch, dass
trotz guten Willens und Unterstützung vieler
Menschen und Gruppen, langer Vorarbeit,
sowie ausschließlich ehrenamtlichem Engagement wir für dieses Projekt wichtige Genehmigungen nicht erhielten.
Wir sind sehr enttäuscht, bleiben trotzdem
unverzagt und sind bereits auf der Suche nach
Dipl.-Phys. Helmut Fink
einer neuen Fläche für unseren Garten für
Beginn: 14.00 Uhr, Treffpunkt Botnanger
Menschen mit Demenz.
Sa.Kleingartenanlage
11.04.2015, 19:30 Uhr
Über weitere tatkräftige Unterstützung des
Dalbergsaal (Stadtbibliothek) N3, 4 in Mannheim
Projekts freuen wir uns.
Der Begriff "Humanismus" ist mehrdeutig und unscharf.
Der säkulare
Humanismus als Weltanschauung bedarf daher der Erläuterung. Seine
Kontakt: Heike Degen-Hientz,
Tel. (0711)
historischen Wurzeln und philosophischen Grundideen, insbesondere naturalistisches
8708983, E-Mail: [email protected]
Weltbild, humanistisches Menschenbild und säkulare Ethik werden im Vortrag umrissen.
Aber auch die politischen und juristischen Rahmenbedingungen seiner Entfaltung sollen
Wir feiern ein Abschiedsfest
am Samstag,
angesprochen werden. Hierzu gehört insbesondere die grundgesetzlich verankerte
Gleichbehandlung
von Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaften.
den 20. Juni – alle Helfer/innen
sind herzlich
Darauf aufbauend wird das Selbstverständnis einiger säkularer und humanistischer
eingeladen.
Organisationen kurz vorgestellt. Deren verschiedene Schwerpunktsetzungen und
Strategien bieten reichlich Gelegenheit zur Diskussion.
Dipl.-Phys. Helmut Fink aus Nürnberg ist Vorsitzender des Koordinierungsrates
säkularer Organisationen (KORSO), Präsident des Humanistischen Verbandes HVD
Bayern sowie einer der Vizepräsidenten des HVD-Bundesverbandes. Ferner ist er
Referent für Wissenschaft und Philosophie beim „turmdersinne“, einem Hands-onMuseum zur menschlichen Sinneswahrnehmung in Nürnberg.
-Eintritt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro-
GBS Stadtverband Sinsheim
Veranstaltungen Heidelberg/Mannheim
Hochschulgruppe Evolutionäre Humanisten Heidelberg
SäkulareHumanisten GBS-Rhein-Neckar
Samstag, 11. April 2015
Samstag, 23. Mai 2015
Samstag, 20. Juni 2015
Säkularer Humanismus
Ersatzreligion für Ungläubige oder
Weltanschauung für Aufgeklärte?
Dipl.-Phys. Helmut Fink
Der Begriff „Humanismus“ ist mehrdeutig
und unscharf. Der säkulare Humanismus als
Weltanschauung bedarf daher der Erläuterung. Seine historischen Wurzeln und philosophischen Grundideen, insbesondere naturalistisches Weltbild, humanistisches Menschenbild
und säkulare Ethik werden im Vortrag umrissen. Aber auch die politischen und juristischen Rahmenbedingungen seiner Entfaltung
sollen angesprochen werden. Hierzu gehört
insbesondere die grundgesetzlich verankerte
Gleichbehandlung von Weltanschauungs- und
Religionsgemeinschaften.
Darauf aufbauend wird das Selbstverständnis einiger säkularer und humanistischer Organisationen kurz vorgestellt. Deren verschiedene Schwerpunktsetzungen und Strategien
bieten reichlich Gelegenheit zur Diskussion.
Dipl.-Phys. Helmut Fink aus Nürnberg ist
Vorsitzender des Koordinierungsrates säkularer Organisationen (KORSO), Präsident des
Humanistischen Verbandes HVD Bayern sowie
einer der Vizepräsidenten des HVD-Bundesverbandes. Ferner ist er Referent für Wissenschaft
und Philosophie beim „turmdersinne“, einem
Hands-on-Museum zur menschlichen Sinneswahrnehmung in Nürnberg.
Fremdes Leben im Universum
Dr. Florian Freistetter
Seit wenigen Jahren haben wir Hinweise dafür: Es gibt sie, fremde Welten, auf denen geeignete Bedingungen für die Entstehung von
Leben herrschen könnten. Florian Freistetter
schildert, wie diese fremden Welten beschaffen
sein müssen, damit auf ihnen Leben entstanden sein kann. Was können wir überhaupt wissen? Wie wahrscheinlich ist es, dass wir außerirdisches Leben finden und erkennen?
Freistetter kennt auch die Geschichte einer
der faszinierendsten Missionen der Raumfahrt:
Er war im Satellitenkontrollzentrum der ESA
live dabei, als die Raumsonde Rosetta nach
zehnjähriger generalstabsmäßig durchgeplanter Reise in eine Umlaufbahn um den Kometen
67P/Churyumov-Gerasimenko einschwenkte.
Freistetter erzählt Rosettas packende Geschichte: von ihrem Vorbeiflug am riesigen
Asteroiden Lutetia, von Lecks im Treibstofftank
und ihrem 18-monatigen Winterschlaf. Und
er erklärt, wieso die Mission einen wichtigen
Beitrag zum Verständnis der Entstehung des
Lebens auf der Erde liefern könnte.
Florian Freistetter, geboren 1977, hat an der
Universität Wien Astronomie studiert. Er schrieb
nicht nur seine Doktorarbeit über Asteroiden,
einer ist sogar nach ihm benannt. 2008 rief
er das Astronomie-Blog Astrodicticum simplex
ins Leben, das zu den meistgelesenen Wissenschaftsblogs in deutscher Sprache gehört.
Bei Hanser erschienen „Der Komet im Cocktailglas“ (2013), ausgezeichnet mit dem Preis
„Wissenschaftsbuch des Jahres 2014“, und
„Die Neuentdeckung des Himmels“ (2014)
„Wissensbuch des Jahres“ in der Kategorie
Publikumswahl. Sein neuestes Werk ist „Asteroid Now: Warum die Zukunft der Menschheit
in den Sternen liegt“. Freistetter lebt und arbeitet als Wissenschaftsautor in Jena.
Warum glaubt der Mensch?
Dr. Ralf W. Zuber
Es gibt viele Gründe, warum der Mensch
glaubt. Glauben kann uns motivieren, Dinge zu
untersuchen, um den wahren Zusammenhängen auf die Spur zu kommen. Insofern kann
Glaube eine positive Bedeutung besitzen. Welchen Sinn hat jedoch der Glaube an Religionen
und ihre Götter? - Es mag historische Gründe
geben: Manche glauben, in der Geschichte sei
etwas vorgefallen, das uns glauben machen
sollte. - Es gibt Gründe der Sozialisation: Erziehung, Kultur, Gewohnheit und Tradition lassen
viele Menschen, zumindest nominell, glauben.
- Es gibt psychologische Gründe: Die Psyche
unseres Gehirns bedarf einer Weltanschauung,
die es uns erlaubt, unsere Ängste zu ertragen,
Trost zu suchen und in unserer Welt sinnvoll
leben und überleben zu können.
Um zu verstehen, warum Menschen glauben, müssen wir also diese Dinge untersuchen:
Die historische Entwicklung der Religionen,
das Zusammenleben der Menschen und vor
allem unsere psychologischen Beweggründe.
Je mehr wir über all das wissen, umso weniger
müssen wir glauben. Am Ende können wir uns
fragen: „Müssen wir noch glauben, wenn wir
wissen können?”
Dr. Ralf W. Zuber, geboren 1959 in Heidelberg; Studium der Psychologie, Philosophie
und Geschichte in Heidelberg. Abschluss als
Diplom-Psychologe, Magister in Philosophie
und Geschichte; Promotion zum Thema “Das
Unbewusste Weltgedächtnis”. Seit 1999 freiberuflicher Dozent für Vorträge und Seminare
im Bildungswesen. Trainer für Rhetorik und
Kommunikation. Weitere Tätigkeit als Schauspieler und Regisseur am Prinzregententheater Ludwigshafen.
Alle Veranstaltungen finden im Dalbergsaal
(Stadtbibliothek) statt: N3, 4 · Mannheim
Beginn jeweils 19.30 Uhr
Eintritt: 8 Euro / 6 Euro ermäßigt
Ermäßigung für Mitglieder GBS und HVD
Kostenlose Karten und Reservierung unter:
[email protected]
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
3
EINLADUNG 43. Ordentliche Landesversammlung 2015
Bereits in der Humanistischen Rundschau
1/2015 erfolgte die ordnungsgemäße Einladung zu unserer 43. Ordentlichen Landesversammlung am Samstag, 25. April 2015, 15 Uhr
ins Humanistische Zentrum, 70178 Stuttgart,
Mörikestr. 14 unter Nennung der vorläufigen
Tagesordnung.WichtigsteTagesordnungspunkte der kommenden Landesversammlung werden der Tagesordnungspunkt 5) Diskussion
und Abstimmung über die Beitragsanpassung
2016 sowie der Tagesordnungspunkt 6) Wahlen sein. Zwei der neu zur Wahl stehenden
Kandidaten möchten sich Ihnen hier vorstellen.
Zur Frage der Beitragsanpassung liegt der
Vorschlag des Landesvorstandes vor, den Beitrag für Einzelmitglieder auf € 60/Jahr, den für
die Familien- bzw. Partnermitgliedschaft auf €
90/Jahr zu erhöhen. Begründung: Die letzte
minimale Erhöhung der Beiträge um knapp
4 % geschah im Jahr der Euroeinführung
2002, liegt also mittlerweile 13 Jahre zurück.
Diese Erhöhung diente lediglich dazu, den Beitrag nach der Euroumstellung auf eine gerade
Summe zu runden und konnte die über die
Jahre bis dahin gestiegenen Kosten schon damals nicht ausgleichen. Gleichzeitig wurde der
Familienbeitrag eingeführt, der es Ehepaaren
und Partnern, die bis dahin je einen Einzelbeitrag bezahlten ermöglicht, einen gemeinsamen
Beitrag zu entrichten. Davon wurde vielfach
Gebrauch gemacht, was zu einer Reduzierung
der Beitragseinnahmen führte. Mit der jetzt
angestrebten Erhöhung soll versucht werden,
den Anschluss der Beiträge an die allgemeine
Kostenentwicklung wieder herzustellen.
Der Landesvorstand
WAHLKandidat/inNen
„Wenn man davon träumt, die Welt zu verändern, dann gibt es nichts Schöneres, als zu
spüren, dass es möglich ist.“
Gioconda Belli
Andrea Müller-Mann
*1.8.1954, DiplomPsychologin, seit über
10 Jahren tätig im
Sozialpädiatrischen
Zentrum des Stuttgarter Olgahospitals
in Diagnostik und Beratung, Systemische
Familientherapeutin.
Früher war ich Leiterin einer kleinen
Volkshochschule,
Fotosetzerin/Korrektorin,
habe Sinologie, Politik und Zeitgeschichte studiert. Verheiratet mit einem Humanisten, zwei
erwachsene Töchter (die noch nicht wissen,
dass sie Humanistinnen sind).
4
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
Brot und Rosen*
Mit 14 aus dem Religionsunterricht ausgetreten, mit 18 aus der Kirche aus- und in die
Gewerkschaft eingetreten. Aufgewachsen in
einer politischen, kritisch interessierten Familie, liegen die Wurzeln meiner politischen Sozialisation in der End-Zeit des Vietnamkrieges,
dem faschistischen Putsch in Chile `73, in der
Zeit der RAF-Hysterie und der Umwelt- und
Friedensbewegung.
Eine Zeit lang dachte ich zu wissen, wo das
Ziel meines Engagements gegen kapitalistische Unterdrückung, Willkür und Ausbeutung
liegt. Sicher jedoch nicht in der DDR. Es rettet
uns kein höh’res Wesen, kein Gott, kein Kaiser
noch Tribun. Das wirkliche Leben mit seinen
Ent-Täuschungen hat mich wieder zur Suchenden gemacht. Ich glaube noch (oder wieder?)
an das Gute im Menschen, aber es ist alles viel
komplizierter…
Meine Vision ist eine Welt ohne Unterdrückung und Bevormundung, ohne Geschlechterdiskriminierung, ohne Kriege und Umweltzerstörung, mit größtmöglicher Freiheit des
Einzelnen und Hilfe und Unterstützung für die
Schwachen. Ohne Lösung der sozialen Frage
gibt es keine Befreiung von Unwissenheit und
Religion. Letztlich kann das nur international
erfolgreich sein und deshalb geht mein Blick
in die ganze Welt. Das Wort Solidarität sollte
wieder einen guten, humanistischen Klang bekommen.
Ich hasse Ungerechtigkeit, Arroganz und
Kriechertum. Beschrieben haben mich andere
schon als allseitig, analytisch, energisch, mitfühlend, skeptisch, optimistisch und warmherzig. Aber ich bin auch ungeduldig, kritisch und
manchmal intolerant. Und ich lache gern. Mein
Interesse für Menschen, meine Neugier, immer
nochmal um die Ecke zu gucken, wissenschaftliches Denken zu verankern, Aberglauben und
Esoterik zu entlarven, beflügeln mein Tun. Die
Kraft dafür schöpfe ich aus meinem Beruf,
meinem Garten, beim Singen im Chor Avanti
Comuna Kanti, beim Reisen in ferne und nahe
Länder, beim Fotografieren, in meiner Familie
und bei den vielen tollen Menschen, die sich
für die gleichen Ziele einsetzen wie ich.
Mich treibt der Optimismus an, dass eine
andere Welt nicht nur nötig, sondern auch
möglich ist. Dazu engagiere ich mich im humanistischen Umfeld, diskutiere und streite
mit den WeggefährtInnen über den richtigen
Weg zum großen Ziel und unterstütze den
praktischen Humanismus entsprechend meinen Möglichkeiten. Auch aus diesen Beweggründen kandidiere ich für den Vorstand der
Humanisten Baden-Württemberg.
*Das Lied Brot und Rosen gehört zur Internationalen
Gewerkschaftsbewegung und zur Frauenbewegung
Richard Rozati
Der 40-jährige Maschinenbauingenieur,
als Projektleiter in der
Energiebranche tätig,
engagiert sich seit
fünf Jahren für Humanismus und Aufklärung im Raum RheinNeckar und hat dort
die örtliche Gruppe
unseres Landesverbandes mitbegründet. Nun
kandidiert er für den Landesvorstand unseres
Verbandes:
Humanisten bilden Ortsgruppe für
den Rhein-Neckar-Raum
„Unsere Region hat starke humanistische
Wurzeln“, unterstrich Richard Rozati anlässlich der Gründung der neuen Gemeinschaft
für die Region Rhein-Neckar. Erstmalig waren
die Mitglieder der neuen Ortsgruppe Anfang
Januar 2014 in Heidelberg zusammengekommen. Sie sind bisher die einzige Gruppe unseres Verbandes im badischen Landesteil. Rozati
sagte weiter: „Wir wollen in der Metropolregion Rhein-Neckar ähnlich starke Strukturen
aufbauen, wie sie der HVD im württembergischen Landesteil schon seit langem hat. Ich
hoffe, dass es uns gelingt viele Menschen mit
unseren Aktionen anzusprechen und ihnen
Gelegenheit zu geben, sich für den Humanismus einzubringen“.
Rozati wurde zum Vorsitzenden der neuen
Gemeinschaft gewählt. Er engagiert sich bereits seit längerem als aktiver Humanist, bezeichnet sich aber auch als „Mannheimer aus
Überzeugung“. Gemeinsam wollen Rozati und
die anderen Angehörigen der Ortsgemeinschaft nun weitere Humanistinnen und Humanisten im Ballungsgebiet Mannheim/Heidelberg mit Treffen, Vorträgen und anderen
Veranstaltungen erreichen.
So sind auch für 2015 weitere Veranstaltungen geplant. Regelmäßig aktuelle Informationen erhalten Interessierte auf den Seiten der
Humanisten Baden-Württemberg und des Humanistischen Verbandes Rheinland-Pfalz.
„Unsere Anzahl in der Region ist in den
letzten paar Jahren stark gestiegen und wir
wollen sowohl regional als auch überregional
Humanismus in den Vordergrund des Zusammenlebens bringen. Ich bin der Meinung, dass
Religionen und Ideologien die Menschen spalten, und dass Humanismus sie miteinander
verbindet. Ich denke, dass eine starke Präsenz
von uns die Wahrnehmung der humanistischen
Weltanschauung und ihres Wertesystems erhöhen kann“.
Frühjahrswanderung durchs wildromantische Wüstenbachtal bei Backnang
Ganz unterschiedliche Landschaftsformen erschließt unsere
diesjährige, wie schon in den
letzten Jahren von Hans Klenk
geführte Frühjahrswanderung
durch das wildromantische
Wüstenbachtal. Während den
Wanderer entlang dem Bachlauf ein dichtes grünes Dach
beschirmt, erlebt er außerhalb
typische Kulturlandschaft mit
landwirtschaftlichen Hofstellen,
Wiesen und Äckern, abseits der
großen Verkehrsströme: Wüstenbachtal zwischen Burgstall
und Zwingelhausen.
Wir treffen uns Mittwoch, 27.
Mai 2015 um 9.30 Uhr vor der
Polizeiwache in der Klettpassage und fahren
mit der S 3 um 9.45 nach Backnang. Von hier
wandern wir nach Oberschöntal durchs wildromantishe Wüstenbachtal nach Burgstall. Die
Wegstrecke beträgt ca. 8 km und die Wanderdauer wird ca. 2 ½ Stunden betragen. Da der
Weg teilweise anspruchsvoll ist und ca. 100
wir auch auf eventuelle „Nichtwanderer“ treffen, gemeinsam
zum Mittagessen einkehren und
im Anschluss eine Stadtführung
bekommen.
Die Wanderer benötigen für
diesen Ausflug ein Tagesticket für
6 Zonen, das für fünf Personen
19 € kostet.
Die Nichtwanderer benötigen
ein Tagesticket für 4 Zonen, das
für fünf Personen 16,10 € kostet.
Anmeldung zu dieser Wanderung erbitten wir bis zum 20. Mai
telefonisch in der Geschäftsstelle,
(0711) 6493780.
Höhenmeter überwunden
werden müssen, sollten die
Mitwanderer trittsicher sein
und gutes Schuhwerk mitbringen. Von Burgstall fahren wir dann mit S 4 nach
Marbach am Neckar, wo
Mittwoch, 27. Mai 2015 9.30 Uhr, Hbf/Klettpassage vor Polizeiwache
FRÜHJAHRSWANDERUNG
mit Hans Klenk
diesseits.de
diesseits
Das humanistische Magazin
29. Jahrgang, Nr. 110, 1/2015,
A 59349, 4,75 €
JuHus
Humanisten
sind die Hoffnungsträger
für unsere Gesellschaft
wollen einen Platz
an Universitäten
Mouhanad Khorchide
plädiert für eine
humanistische Revolution
Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe
• Die offene Gesellschaft und ihre Feinde heute
• JuHus sind die Hoffnungsträger für unsere Gesellschaft
• Humanisten wollen einen Platz an Universitäten
• Mouhanad Khorchide plädiert für eine humanistische Revolution
Menschen, Perspektiven,
Nachrichten – humanistisch,
säkular, vier Mal pro Jahr
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HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
5
AUFKLÄRUNGSWOCHE 18. – 22. MAI 2015 ... damit wir klüger werden
Religionen und Ideologien
überwinden Die komplexen Herausforderungen des 21.
Jahrhunderts erfordern ein zeitgemäßes Weltbild, das im Einklang mit wissenschaftlichen
Forschungsergebnissen steht und das sich in
ethischer Hinsicht konsequent an den individuellen Selbstbestimmungsrechten orientiert.
Aufklärung hat das Ziel, die aus Wissen erwachsenden Vorteile auf möglichst alle Menschen zu verteilen. Dafür durchbricht sie eingefahrene Denkmuster, macht wissenschaftliche
Erkenntnisse allgemein zugänglich und prangert Missstände an, die dem Fortschritt und einer gerechteren Gesellschaft entgegenstehen.
Mit Vorträgen und künstlerischen Darbietungen wollen die Veranstalter an fünf Abenden einen kleinen Beitrag zur Aufklärung im
21. Jahrhundert leisten.
Die unterschiedlichen Beiträge können Sie
teilweise im Humanistischen Zentrum Stuttgart, teilweise im Kursaal in Bad Cannstatt
erleben. Hier eine Übersicht:
Mo, 18. Mai • 19 Uhr
Ralf König
Gottes Werk und Königs Beitrag
Der König liest
aus seiner BibelTrilogie „Prototyp“
(Adam), „Archetyp“ (Noah) und
„Antityp“ (Paulus)
– das Volk soll lauschen!
Ein höchst vergnüglicher Streifzug durch Ralf
Königs religionsverwurstende Comics. Warum Prototyp Adam
in den verbotenen Apfel biss, wie das wirklich
war mit Gutmensch Noah und der biblischen
Sintflut, warum die Gay Pride Parade in Jerusalem von gleich drei Göttern gehasst wird
und wie sich der vergrätzte Apostel Paulus mit
seiner Auferstehung von den Toten bei den alten Griechen blamierte. Heilig war gestern. Per
Beamer wirft der Comic-Autor seine Zeichnungen auf die Leinwand, dazu brummt, krächzt
und brüllt er live die Dialoge ins Mikrofon –
eine höchst vergnügliche Performance irgendwo zwischen Literaturlesung und Zeichentrick.
Bürgerhaus Kursaal Cannstatt
Raum: Großer Kursaal, Saal 1, Königsplatz 1 ·
70372 Stuttgart; Linie U2: Haltestelle Kursaal
Eintritt: 10 Euro (ermäßigt: 8 Euro)
6
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
Di, 19. Mai • 19 Uhr
Florian Freistetter
Die Neuentdeckung des Himmels
Auf der Suche nach Leben im Universum
– Die unterschiedlichen Weltbilder von
Religion und Wissenschaft
Seit wenigen
Jahren haben wir
den Beweis: Es
gibt sie, fremde
Welten, auf denen
ideale Bedingungen für die Entstehung von Leben
herrschen. Dank
der Erkenntnisse
moderner Astrophysik erhöht sich
die Wahrscheinlichkeit täglich, dass wir dieses
Leben aufspüren. Florian Freistetter schildert
an diesem Abend, wie Wissenschaftler erst
lernen mussten, das Unsichtbare zu sehen,
um Supererden und Heiße Jupiter zu finden.
Er legt dar, wie fremde Welten beschaffen sein
müssen, damit auf ihnen Leben entstanden
sein kann – und wie wir mit Hilfe neuer Teleskope bald herausbekommen, wie Außerirdische wirklich aussehen. Anschließend steht
der Autor zur Diskussion bereit.
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Eintritt frei
Mi, 20. Mai • 19 Uhr
Klavierabend „Schwarze Messe” mit
Martin Münch & Vernissage Jacques
Tilly: Karikaturen
Der Komponist
und Pianist, künstlerischer
Leiter
der Klavierwoche
Heidelberg, des
N e c k a r- M u s i k festivals und des
Festivals PIANORAMA Florenz,
präsentiert eigene
Stücke sowie die
2., 4., 5. und 9. Sonate des im April 1915 verstorbenen russischen Komponisten Alexander Skrjabin.
Jacques Tilly, 1963 in Düsseldorf geboren,
studierte Kommunikationsdesign in Essen. Er
entwirft und baut politische Wagen für den
Düsseldorfer Rosenmontagszug, die regelmäßig heftige Diskussionen auslösen. In diesem
Jahr wurden aktuelle Themen wie „Charlie
Hebdo“, Terror, „schlagen, aber mit Würde“,
die Vielfalt der Religionen und die Flüchtlings-
krise im Mittelmeer thematisiert.
Er arbeitet außerdem als Illustrator,
entwirft als Bildhauer Großplastiken und kooperiert
mit Theatern, Fernsehanstalten, Filmproduktionsfirmen
und Künstlern.
Für die Giordano-Bruno-Stiftung schuf er
aufsehenerregende Plastiken und stellte für
verschiedene Kampagnen treffende kirchenkritische Cartoons zur Verfügung. Diese und
einige Bilder von Karnevalswagen/Großplastiken werden ab heute im Humanistischen Zentrum Stuttgart ausgestellt.
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Eintritt: 6 Euro (Mitglieder GBS/
Humanisten Baden-Württemberg frei)
Do, 21. Mai • 19 Uhr
Prof. Uwe Lehnert
Die (un)heimliche Macht der Kirchen –
Über den unverändert hohen Einfluss
der Kirchen in Deutschland
Die Kirchen erhalten vom Staat
erhebliche Finanzmittel und verfügen über verborgen
gehaltene finanzielle Reichtümer in
Form von Immobilien, Unternehmen
oder etwa Aktienbesitz. Der Normalbürger bringt
Finanzkraft dennoch kaum mit politischem
Einfluss in Verbindung. Die Privilegien im Rahmen des Kirchlichen Arbeitsrechts lassen schon
eher den Verdacht aufkommen, dass den Kirchen außerordentliche Rechte und damit gesellschaftspolitischer Einfluss eingeräumt wird.
Politikbestimmende Macht üben die Kirchen
vor allem über die Parteien, die Rundfunk- und
Fernsehanstalten sowie die obersten Gerichte
aus. In allen entscheidenden Positionen dieser
drei Bereiche haben die Kirchen ihre Vertreter
platzieren können. Ein vierter, unauffälliger,
aber sehr einflussreicher Bereich, die Ebene
der Ministerialbürokratie, deren Aufgabe die
Vorbereitung und Umsetzung von Gesetzen
und Verwaltungsvorschriften ist, ist ebenfalls
durchsetzt mit kirchlichen Vertretern. – Ist also
Deutschland ein Kirchenstaat?
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Eintritt frei
Fr, 22. Mai • 19 Uhr
Max Kocher
Effektiver Altruismus – Wie wir mit
kritisch-rationalem Denken hunderte
Menschen und Tiere retten können
Der Effektive Altruismus ist eine Philosophie
und soziale Bewegung, die es für ethisch zentral hält, anderen aktiv zu helfen, und die wissenschaftlich-rational vorgeht, um die Welt so
kosteneffektiv wie möglich für alle lebenswerter zu gestalten.
Effektive Altruisten
versuchen folglich,
die beschränkten
Ressourcen Zeit
und Geld optimal
einzusetzen, um
die größte positive
Wirkung zu generieren, d. h. das
Leben möglichst
vieler
empfindungsfähiger Wesen möglichst umfassend zu
verbessern.
Entscheidend ist u. a. die Frage, wie klug
man spendet. In den vergangenen Jahren
haben Ökonomen, Mathematiker und Sozio-
logen Hilfsorganisationen wissenschaftlich
untersucht und kamen zum Schluss, dass für
die Wirksamkeit vieler Hilfsmaßnahmen überhaupt keine Evidenz existiert und dass einige
Hilfswerke um mehrere Größenordnungen effektiver sind als andere.
Der Vortrag behandelt neben der Kosteneffektivität auch die Notwendigkeit einer
systematischen Analyse und Priorisierung der
größten Probleme unserer Zeit. In Beispielen wird erläutert, wie eine kritisch-rationale
Vorgehensweise und die Vermeidung von typischen Denkfehlern zu besseren Lösungen in
Ethik und Politik führen können.
Bürgerhaus Kursaal Cannstatt
Raum: Großer Kursaal, Saal 1, Königsplatz 1 ·
70372 Stuttgart; Linie U2: Haltestelle Kursaal
Eintritt: 8 Euro (ermäßigt: 6 Euro)
„Die AnStifter“, die sich mit Menschen unterschiedlicher Meinungen und Herkünfte
gemeinsam für Verständigung, Solidarität und
Frieden einsetzen. Unter anderem verleihen sie
den Stuttgarter Friedenspreis. Weitere Infos:
die-anstifter.de
Die Veranstalter:
DIE HUMANISTEN
BADEN-WÜRT TEMBERG
Die Humanisten Baden-Württemberg
kooperieren mit dem Stuttgarter Projekt
Außerdem mit im Boot: Die Giordano-Bruno-Stiftung – eine Denkfabrik für Humanismus
und Aufklärung. Ihr Ziel ist es, die Grundzüge
eines naturalistischen Weltbildes sowie einer
säkularen, evolutionär-humanistischen Ethik/
Politik zu entwickeln und zu veröffentlichen.
Weitere Infos: gbs-stuttgart.de
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
7
V E R A N S T A L T U N G E N
2015
April
Mittwoch, 1. April, 19 Uhr
Chorprobe Avanti Comuna Kanti
Leitung: Lena Spohn
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Der Chor freut sich immer über jeden, der
Lust zum Mitsingen hat. Kommen Sie einfach
vorbei und schauen eine Probe an. Weitere
Probentermine in diesem Quartal erfahren Sie
bei Caroline Herre, (0711) 6152098.
Sonntag, 6. April – Sonntag, 12. April
Bundes-JuHu-Camp 2015 im Gutshaus
Klein Dammerow
Die Infos zur Reise sind den angemeldeten
Teilnehmern per E-Mail bzw. Post zugegangen. Wir wünschen den Jugendlichen eine
spannende Woche im hohen Norden!
Dienstag, 14. /Donnerstag, 16. April
Feldenkrais-Frühjahrskurs I + II
Leitung: Knut Störmer
Dienstag, 14.4., 19.30 – 21 Uhr (I)
Donnerstag, 16.4., 18.30 – 19.30 Uhr (II)
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Feldenkraiskurs über 12 Abende bis zum
21. bzw. 23. Juli. Die für Mitglieder ermäßigte
Kursgebühr beträgt 175 € ansonsten 190 €.
Weitere Informationen direkt bei Herrn
Knut Störmer, (0711) 6408415.
Samstag, 18. April, 11 Uhr – ca. 16 Uhr
Vorbereitungstreff Jugendfeier 2015
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Gemeinsame Überarbeitung der Beiträge zur
Jugendfeier mit Susken Jurda.
Mittwoch, 22. April, 15 Uhr
SENIOREN- UND FREUNDESKREIS
Leitung: Heidi und Walter Tannert
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken zeigen
wir einen humorvollen und tiefgründigen
Spielfilm über eine bourgoise französische
Familie, in der die vier Töchter (potentielle)
Schwiegersöhne aus unterschiedlichen Kulturen mit nach Hause bringen…
Samstag, 25. April, 15 Uhr
43. Ordentliche Landesversammlung
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Alle stimm- und wahlberechtigten Mitglieder
sind eingeladen. Die verfassungsgemäße
Einladung erfolgte in der Humanistischen
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HUMANISTISCHE RUNDSCHAU
April/Mai/Juni 2015
Rundschau 1/2015, S. 9 unter Nennung der
vorläufigen Tagesordnung. Der Vorstand
unseres Verbandes bittet herzlich um aktive
Teilnahme an diesem obersten Organ
unserer verbandlichen Selbstverwaltung.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wäre
aber wünschenswert, damit die Verköstigung
vorbereitet werden kann (siehe Seite 4).
Dienstag, 28. April, 17.30 Uhr
Philosophischer Arbeitskreis
Leitung: Ludwig Lauer
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Klaus Heitmann wird seine Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse in und mit Indien zur
Diskussion stellen. Weitere Themen und
Termine für Mai/Juni werden heute festgelegt
und sind gegebenenfalls bei Ludwig Lauer
([email protected]) direkt zu erfragen.
Mai
Freitag, 1. bis Sonntag, 3. Mai
JULEICA - Schulung Erlebnispädagogik
und Vorbereitung Jugendfeier
Jugendherberge Sonnenbühl-Erpfingen in
72820 Sonnenbühl-Erpfingen
Referent: Ingo Grießbach, Organisation: Petra
Häneke; Infos siehe Seite 14. Verbindliche Anmeldung bitte bis 15. April bei Petra Häneke,
(0711) 2482890 oder 0173/9532888
Donnerstag, 7. Mai, 15 Uhr
um über unsere Überzeugungen und Werte
sowie Herausforderungen unseres Verbandes
zu informieren. Interessierte Mitglieder sind
herzlich eingeladen teilzunehmen. Zur Planung der Verköstigung bitten wir um Anmeldung in der Geschäftsstelle bis zum 6. Mai.
Montag, 18. bis Freitag, 22. Mai, 19 Uhr
AUFKLÄRUNGSWOCHE:
„Damit wir klüger werden“
Humanistisches Zentrum Stuttgart/Bürgerhaus Kursaal Cannstatt
Zusammen mit den Anstiftern und der
örtlichen GBS veranstaltet unser Verband
diese Reihe unterschiedlicher Vorträge und
kulturell-künstlerischer Darbietungen zur
Aufklärung im 21. Jahrhundert (s. S. 6/7)
Mittwoch, 27. Mai, 9.30 Uhr
Frühjahrswanderung Wildromantisches Wüstenbachtal / Stadtführung
Marbach a. Neckar
Leitung: Hans Klenk; Treff: Vor der Polizeiwache in der Klettpassage, siehe Seite 5
Juni
Freitag, 5. Juni, 15 – 18 Uhr
Evangelischer Kirchentag: „Ich bin
nicht religiös. Ich bin normal“
Podiumsdiskussion und Workshops
Pauluskirche, Paulusstr. 1, Stuttgart-West
Eintritt inkl. VVS 33 € (Tageskarte Kirchentag)
Ermäßigungen möglich. Infos https://www.
kirchentag.de (siehe Seite 11)
SENIOREN- UND FREUNDESKREIS
Porschemuseum
Leitung: Heidi und Walter Tannert
Treff: Eingang Porsche-Museum Stgt.Zuffenhausen, Porscheplatz 1
Anfahrt von Stuttgart-Mitte mit S-Bahn
S6 Richtung Weil der Stadt bis Haltestelle
Neuwirtshaus/Porscheplatz oder von Cannstatt/Zuffenhausen mit Bus 52 Richtung
Borkumstraße bis Haltestelle Marconistraße.
Telefonische Anmeldung bitte bis Ende April
unter (0711) 875563 bei Tannerts.
SENIOREN- UND FREUNDESKREIS
Polizeimuseum
Leitung: Heidi und Walter Tannert
Treff: U-Bahn-Haltestelle Pragsattel
Die Führungsgebühr von 60 € wird auf die
Teilnehmer umgelegt. Telefonische Anmeldung bitte bis Ende Mai unter (0711)
875563 bei Heidi und Walter Tannert.
Freitag 8. Mai. 14 – 16 Uhr
Samstag, 13. Juni bis Sonntag, 14. Juni
Interreligiöser Spaziergang
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Der Hospitalhof/Evangelisches Bildungswerk
organisiert den Besuch unterschiedlicher Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften.
Heute ist das Humanistische Zentrum dran,
Vorbereitungswochenende Jugendfeier
Samstag, 11 Uhr bis Sonntag, ca. 16 Uhr
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Probe mit Susken Jurda und Ingo Grießbach
der Beiträge für die Jugendfeier mit viel Spiel
und Spaß.
Donnerstag, 11. Juni, 14.45 Uhr
Samstag, 20. Juni, 14 Uhr
Sonntag, 28. Juni, 10 Uhr
Garten für Menschen mit Demenz
Abschiedsfest
Wir bleiben unverzagt, suchen eine neue
Fläche und freuen uns über weitere tatkräftige Unterstützung des Projekts. Anmeldung:
Heike Degen-Hientz, Tel. (0711) 8708983,
E-Mail: [email protected]
Humanistische Jugendfeier 2015
Bürgersaal des Häusslerforums / Schwabengalerie, Stuttgart-Vaihingen, Schwabenplatz 3
(Buslinie 82 Haltestelle Vaihinger Rathaus/
Buslinie 751, 81, 84 Haltestelle Schwabengalerie/U12 S-Bahnlinien 1/2/3 Haltestelle
Vaihinger S-Bahnhof)
Festlicher Übergang von der Kindheit zur
Jugend von Chiara und Mika Maziol, Jannes
Marx, Mara Häneke, Sara Just (alle Stuttgart),
Anne Knüppel, Schwendi (bei Ulm), Kim-Lisa
Bernstorf, VS-Schwenningen und Magdalene
Moffer, Heidelberg. Mit dem Musikseminar
Weilimdorf und anschließendem Sektempfang
– herzliche Einladung!
Samstag, 27. Juni, 11 bis ca. 16 Uhr
Generalprobe Jugendfeier 2015
Humanistisches Zentrum Stuttgart sowie
Häusslerforum Stuttgart-Vaihingen
Heute werden die Jugendlichen den Ablauf
der Feier und ihre Beiträge proben.
Humanistische Ortsgruppe Tübingen
Mitteilungen
Seit Herbst 2014 gibt es sie. Wir hoffen, dass
viele Mitglieder von dieser Möglichkeit zu Austausch, Gespräch und geselligem Miteinander
rege Gebrauch machen. Termine:
• Samstag, 25. April: Besuch Naturkundemuseum Stuttgart, Treffpunkt 10.15 Uhr
am HBF Tübingen, in der Bahnhofshalle.
• Samstag, 30.Mai: Samstagsbrunch im
Ranitzky, Am Markt, Tübingen, 10.00 Uhr
Mittwoch, 17. Juni: Vortrag/Diskussion:
Humanismus und was man darunter verstehen kann, Andreas Henschel, GF
• Samstag, 27.Juni: Samstagsbrunch im
Ranitzky, Am Markt, Tübingen, 10.00 Uhr
Wir gedenken unserer Verstorbenen
Erwin Schneider · Schorndorf
Helga Beck · Esslingen
Hedwig Staiger · Stuttgart-Weilimdorf
Ernst Schmidt · Stuttgart-Botnang
Ilse Wettengel · Oberriexingen
Heide-Marie Melzer · Stuttgart-Sillenbuch
Werner Hertfelder · Schwäbisch Hall
Margarete Machrauch · Esslingen
Simon van Steenkiste · Waiblingen
Silke Tesch · Großbottwar
IMPRESSUM
Die Humanistische Rundschau erscheint
vierteljährlich als Organ der
Humanisten Baden-Württemberg, K. d. ö. R.
Redaktion: Andreas Henschel
Lektorat: Walter Tannert
Layout: Monika Lehmann
Druck: frechdruck, Stuttgart
Die veröffentlichten Beiträge stellen nicht in
jedem Fall die Meinung des Verbandes dar.
DIE HUMANISTEN BADEN-WÜRTTEMBERG
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Mörikestraße 14 · 70178 Stuttgart
Geschäftsführung: Andreas Henschel, M. A.
(0711) 6493780 · Fax (0711) 6493886
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.dhubw.de
Baden-Württembergische Bank
IBAN: DE49 60050101 000 2493529
BIC: SOLADEST 600
Vorstandssprecher:
Dr. Gabriele Will, (07152) 948093
Dr. Norbert Röhrl, [email protected]
Wir gratulieren nachträglich zu runden
Geburtstagen (ab 60 Jahre aufwärts)
sowie allen unseren über 90-Jährigen
Gretel Knödler · Stuttgart · 94
Ernst Eberle · Magstadt · 93
Elfriede Renz · Villingen-Schwenningen · 80
Wolfgang Janouschek · Stuttgart · 93
Emilie Strobel · Reutlingen · 91
Lore Röckle · Leonberg · 85
Günther Höhnle · Calw · 92
Klara Gutekunst · Lechbruck · 92
Gerda Placek · Stuttgart · 75
Ulrich Maier · Calw · 70
Lore Müller · Stuttgart · 91
Hildegard Mögle · Aichtal · 90
Heidrun Theiner · Nürtingen · 70
Erwin Füssinger · Stuttgart · 80
Martha Frank · Stuttgart · 90
Ilse Heinzmann · Stuttgart · 92
Ellen Hamel · Wörth · 94
Eleonore Berger · Ludwigsburg · 94
Vo r a n k ü n d i g u n g
Juli:
Sonntag, 12. Juli, 15 Uhr
Sommerfest 2015
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Bitte merken Sie
sich schon mal den
Termin unseres
traditionellen Sommerfestes vor. Das
Programm geben
wir dann ausführlich
in der nächsten Humanistischen Rundschau bekannt, die
Ende Juni erscheint.
Günther Reiser · Vill.-Schwenningen · 75
Erika Riesle · Stuttgart · 75
Lore Hartmann · Stuttgart · 91
Rolf Sauer · Ebersbach · 85
Norbert Fandrich · Heidenheim · 65
Hans Blach · Heidenheim a. d. Brenz · 94
Willi Bauer · Ostfildern · 92
Siegfried Schlumberger · Heidenheim · 85
Hanna Fohrer · Stuttgart · 85
Lotte Günther · Ludwigsburg · 85
Helene Dreher · Denkendorf · 90
Gisela Hirsch · Hemmingen · 95
Alfred Strähle · Böblingen · 80
Walter Mögle · Aichtal · 92
Heinz Lensch · Schorndorf · 85
Hermine Utz · Stuttgart · 91
Irmgard Mayer · Stuttgart · 92
Erwin Kaiser · Baltmannsweiler · 95
Sabine Ehrtmann · Heidenheim · 65
Gisela Teichert · Ditzingen · 70
Hildegard Urban · Weissach-Flacht · 93
Anne Ruth Schirm · Pfullingen · 80
Siegfried Hess · Stuttgart · 75
Emilie Klumpp · Stuttgart · 95
Renate Bürkle · Ludwigsburg · 85
Kurt Hertfelder · Schwäbisch Hall · 80
Gerald Fuchs · St. Wendel · 60
Margarete Flohr · Stuttgart · 90
Wolfgang Wisst · Wendlingen · 65
Erika Gölz · Sindelfingen · 75
Karl Wilhelm Niehus · Mosbach, Baden · 91
Marta Hägele · Esslingen · 93
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
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BUCHVORSTELLUNG „Humanismus für Kinder“
Das im August 2014 in Kroatien erschienene
Buch zur Einführung in die Welt, das
Leben und die Gesellschaft aus einer
humanistischen Sicht ist nun auch in
deutscher Sprache erhältlich. Die Erlöse
aus dem Verkauf fließen in die Arbeit des
„Zentrums für Zivilcourage“. Dies hilft dem
jungen Verein nichtreligiöser Menschen,
weitere Projekte zu entwickeln.
Das knapp 100 Seiten umfassende Buch
„Humanismus für Kinder“ macht Heranwachsende ab 10 Jahren mit humanistischen Philosophien und Ideen in kindgerechter Form
vertraut. Der erste Teil unter der Überschrift
„Humanismus ist für alle“ erklärt wissenschaftliche Errungenschaften und grundlegende gesellschaftliche Werte. Dazu zählen
das Wissen von der evolutionären Entstehung
und Entwicklung der Lebewesen, zentrale kulturelle Konzepte und Ideen wie Demokratie,
Gleichberechtigung und Aufklärung sowie eine
Vorstellung der langen Tradition von Personen,
die sich mutig für die Menschenrechte eingesetzt haben. Der zweite Teil des Buches enthält unter der Titelfrage „Wie lebe ich ein gutes Leben?“ zehn Abschnitte mit Ratschlägen
für ein gutes und selbstbestimmtes Leben auf
Grundlage humanistischer Wertvorstellungen
und Prinzipien: unter anderem wird dabei auf
die Bedeutung von freiem und vernunftbasiertem Denken und Urteilen, solidarischem und
empathischem Handeln sowie von Gerechtigkeit, Verantwortung und Mut eingegangen.
Autorin des Mitte dieses Jahres zuerst in kroatischer (Humanizam za djecu) und englischer
Sprache erschienenen Buches ist die in Bosnien und Herzegowina geborene Juristin Nada
Peratovi´c. Sie war während des Bürgerkrieges
in den 1990er Jahren aus ihrem Heimatland
in die Schweiz geflohen. Dort studierte Nada
Peratović und wurde aufgrund der Erfahrungen
in ihrem Heimatland zur humanistischen Aktivistin. Gemeinsam mit
ihrem Mann und weiteren Aktivisten gründete sie 2011 in der kroatischen Hauptstadt Zagreb das
Center for Civil Courage (Zentrum
für Zivilcourage). Der Verein setzt
sich für säkularen Humanismus,
wissenschaftliches Denken und
die Rechte von Frauen und Minderheiten ein, die wegen ihrer
sexuellen Identität verfolgt werden. Peratovi´c ist darüber hinaus
für verwandte Kulturvereinigungen tätig, etwa als Referentin für
„Skeptics in the Pub“. Das Buch
Humanismus für Kinder wurde
erstmals auf dem diesjährigen 19.
World Humanist Congress in Oxford vorgestellt.
Im Vorwort schreibt der kroatische Philosoph und Erziehungswissenschaftler Milan Poli´c, es
werde täglich wichtiger, dass
nichtreligiöse Eltern „ein Buch
haben, das sie bei der humanistischen Erziehung ihrer Kinder unterstützt.“ Weiter schreibt er: „Eltern, die mutig
genug sind, dem ideologischen Druck standzuhalten, der von der religiösen Mehrheit auf sie
ausgeübt wird, sind sich bewusst, dass es ein
viel größeres Übel darstellt, Freiheit, kritisches
Denken, Individualität und einen direkten Zugang zu sich selbst und anderen aufzugeben,
als sich dem Druck der religiösen Mehrheit zu
widersetzen. Diese Eltern stärken und ermutigen ihre Kinder im Geiste des Humanismus
zu leben. In dieser Bemühung wird jede Hilfe
geschätzt und ist dringend nötig.“
Erworben werden kann Humanismus für
Kinder unter www.center4courage.com/ des
Schweizer Zentrums für Zivilcourage. Ein Ex-
emplar ist für umgerechnet knapp 17 Euro
zu haben, als eBook kostet „Humanismus für
Kinder“ lediglich knapp sieben Euro. Die Erlöse aus dem Verkauf des Buches werden dazu
dienen, die Projekte des Zentrums zu unterstützen.
Die Auswahl an humanistischer Literatur
wächst somit weiter. Und sie bietet auch für Eltern selbst wertvolle Erläuterungen und Tipps:
Im vergangenen Jahr erschien im Reinhardt
Verlag der auf dem deutschsprachigen Buchmarkt bislang einzigartige Ratgeber „Erziehen
ohne Religion – Argumente und Anregungen
für Eltern“, das Sie in unserer Geschäftsstelle
erwerben können.
Quelle: diesseits.de
Dank für Spendenaktion „Klage für Ethik ab der 1. Klasse“
Nachdem ich vor fast einem Jahr auch in der
dritten Instanz vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit meiner Klage für Ethik
an der Grundschule gescheitert bin, haben
wir (mein Anwalt Thomas Heinrichs und ich in
Vertretung meiner betroffenen minderjährigen
Söhne) Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht eingereicht. Eine Antwort von
Seiten des Verfassungsgerichtes steht noch
aus. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass die
Klage angenommen und verhandelt wird.
10
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
Allein die Verfassungsbeschwerde einzureichen, war teuer. Umso mehr habe ich mich über
die zum Teil sehr großzügigen Spenden gefreut
und möchte mich herzlich bei allen Spendern
bedanken! Das Geld (insgesamt€2020 Euro)
das an Die Humanisten Baden-Württemberg,
K.d.ö.R. zum Zweck der Unterstützung meiner
Klage von Ihnen gespendet wurde, ist bei mir
angekommen und ich konnte damit einen großen Teil der entstanden Kosten decken.
Abgesehen von der finanziellen Unterstüt-
zung, ist es mir eine große Hilfe und bin ich
sehr dankbar dafür, zu wissen, dass so viele
Menschen hinter mir stehen.
Anna Ignatius,
Freiburg im
März 2015
PODIUM/DIALOG/WORKSHOPS Konfessionslosigkeit als Herausforderung für die Kirche
„Ich bin nicht religiös. Ich bin normal!“–
Konfessionslosigkeit,
Atheismus
und
die Gottesfrage. Humanismus auf dem
Evangelischen Kirchentag 2015 in Stuttgart
Dr. Andreas Fincke, Pfarrer, Erfurt im Dialog
mit Dr. Michael Blume, Religionswissenschaftler, Stuttgart sowie Dr. Gabriele Will, Vorstandssprecherin der Humanisten Baden-Württemberg, Leonberg, Dorothee Land, Referentin im
Gemeindekolleg der VELKD, Neudietendor.
Die Moderation des ersten Blocks, von 15
Uhr bis 16.30 Uhr, hat Gernot Meier (Karlsruhe) übernommen. Es wird ein Podium
geben, dort werden neben dem Referenten
Andreas Fincke die Anbieter der späteren
Workshops sitzen: Dorothee Land, Michael
Blume und Gabriele Will. Zu Anfang wird das
Podium sowie die Workshops vorgestellt, und
es wird angekündigt, dass man schriftliche
Fragen zum Referat übergeben kann. Das
Podium hat also auch die Rolle von „Anwälten des Publikums“. (Die Fragen werden von
Helfern eingesammelt. Das System „Anwälte
des Publikums“ ist bei Kirchentagen eine eingeführte Praxis.) Dann folgt das Referat von
Andreas Fincke (40 min).
Darauf folgt ca. 15.45 Uhr der Teil „Dialog“. Für ihn sind 45 min eingeplant. Die
drei „Dialogpartner“ und „Anwälte des Publikums“ werden gebeten, jeweils 5 min selbst
auf das Referat zu reagieren, dabei können sie
erneut auf den kommenden Workshop hinweisen. Dann sollten sie maximal 10 min die
Fragen (oder, bei einer größeren Zahl) aus den
Fragen referieren und auf diese reagieren, evt.
auch die anderen auf dem Podium einbeziehen. Anschließend werden die Räume für die
Workshops genannt.
Der zweite Block von 16.30 Uhr bis 18 Uhr
besteht aus den drei parallelen Workshops:
1. Der Atheismus ist ein guter Gesprächspartner: Über Vernunft, Wissenschaft und Religion, Dr. Gabriele Will, Moderation Hansjörg
Hemminger
2. Evolution, Religion und die Gottesfrage,
Michael Blume, Moderation: Hans-Peter WeißTrautwein
3.Evangelisch sein,evangelisch bleiben,evangelisch werden in den neuen Bundesländern,
Dorothee Land, Moderation Andreas Fincke
Teilnehmer
benötigen
eine Tageskarte des Kirchentages. Diese kostet 33
Euro, worin der Fahrausweis
enthalten ist. Der Fahrausweis gilt im gesamten Gebiet des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS)
an den gleichen Tagen, an denen auch die
Kirchentagskarte gilt. Ermäßigte Tageskarte
für Teilnehmer bis 25 Jahre, Menschen mit Behinderung für Grundsicherungsempfängerinnen und -empfänger (Nachweis erforderlich)
für ALG-II-Bezieherinnen und -bezieher (Nachweis erforderlich) für Studierende (Nachweis
erforderlich) für Rentnerinnen und Rentner
(Nachweis erforderlich), deren wirtschaftliche
Lage es erfordert. Die Tageskarte kann man
online unter https://www.kirchentag.de bestellen. Kurzentschlossene Besucherinnen und
Besucher finden auch während des Kirchentages noch die Möglichkeit, Karten an zahlreichen Tageskassen im Stadtgebiet zu kaufen.
Eine Übersicht über die Standorte der Tageskassen finden Sie ebenfalls auf der Homepage
des Kirchentages.
Freitag, 5. Juni 2015
15 – 18 Uhr, Pauluskirche, Paulusstraße 1,
Stuttgart-West
PODIUM/DIALOG/WORKSHOPS
Humanismus auf dem Kirchentag
mit Dr. Gabriele Will u. a.
BUCHVORSTELLUNG Uwe Lehnert, „Warum ich kein Christ sein will“
„Der Glaube an Gott ist eine Kraft der Humanität, weil er ausschließt, dass Menschen
einfach ausgelöscht werden dürfen. Ein Gott,
der so etwas wollen würde, würde sich selbst
dementieren.“ (Bischof Heinrich BedfordStrohm, Ratsvorsitzender der EKD, in: Erst
beten und dann töten?, Chrismon 3/2015,
S.12).
Vermutlich kann Uwe Lehnert dieser Aussage zustimmen, hinzufügend,
dass der „liebe Gott“ der Bibel
längst dementiert ist. Sein äußerst lesenswertes „Lesebuch
für Menschen, die sich über
wissenschaftliche Erkenntnisse,
Glauben und Kirche informieren und darüber nachdenken
möchten“, trägt den Titel Warum ich kein Christ sein will.
Mein Weg vom christlichen
Glauben zu einer naturalistischhumanistischen Weltanschauung (6., aktualisierte und
erweiterte Auflage 2015, Tectum Verlag Marburg, 24,95 €).
Professor Lehnert, „Nichtfachmann in Sachen Philosophie und Theologie“ (S. 15), auch
kein Experte für „die hier zusammengetragenen Erkenntnisse über Kosmologie, Mikrophysik, Evolutionsbiologie und Hirnforschung“ (S.
15), ist es vielleicht auch gerade aus diesem
Grund gelungen, eine im besten Sinn populärwissenschaftliche Darstellung
des Themas zu verfassen.
Nach einigen persönlichen
Anmerkungen beschreibt er
wesentliche Aspekte des gegenwärtigen wissenschaftlichen Welt- und Menschenbildes. Auf dieser Grundlage
untersucht er kenntnisreich die
Lehre und die historische Entwicklung des Christentums.
Sein Fazit: „Es ist für mich
nicht erkennbar, welchen
substantiellen, geradezu un-
verzichtbaren Beitrag
die Religionen zum
Begreifen und Erklären dieser Welt liefern
könnten.“(S. 454).
Professor
Lehnert
ist überzeugt, „dass
die Vorstellungen des
Neuen
Humanismus
am ehesten in der Lage
sind, eine friedliche und glückliche, eine allen
Menschen gerecht werdende Zeit anbrechen
zu lassen.“(S. 459)
Das Freie Radio Stuttgart hat im Mai 2014
Volker Kirschs Interview mit Uwe Lehnert gesendet. In bebilderter Form ist dieses Interview
nachzuhören auf dem youtube-Kanal der Regionalgruppe Stuttgart der GBS (www.youtube.com/user/gbsStuttgart)
Am 21. Mai 2015 kommt Uwe Lehnert anlässlich der Aufklärungswoche ins Humanistische Zentrum Stuttgart (siehe Seite 6).
Ludwig Lauer
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
11
© Túrelio (via Wikimedia-Commons)
VERBANDSREISE 2015 Wien – Perfekte Tage und Nächte in der Donaumetropole
„Wien – das ist nicht nur eine der ältesten
Siedlungen Mitteleuropas, ein Kristallisationspunkt der Kultur, ein Zentrum der Wirtschaft
und ein bevorzugter Schauplatz der österreichischen und europäischen Geschichte: Wien
ist darüber hinaus ein Phänomen eigener
Prägung, ein Raum, in dem sich in unnachahmlicher und nicht wiederholbarer Weise seit
jeher politische, wirtschaftliche und geistige
Potenzen überschneiden, beeinflussen, modifizieren und schöpferisch gestalten, eine Stadt,
die mehr als manch andere schon immer in
der glücklichen Lage war, bodenständige und
kosmopolitische Eigenschaften harmonisch zu
verschmelzen und eine Mittlerfunktion zwischen Ost und West auszuüben.“
Mit dieser Eloge beginnt Prof. Dr. Felix Czeike in der 7. Auflage seines im Dumont Verlag erschienenen Kunst-Reiseführer die Dar-
Do., 15. bis Mo.,19. Oktober 2015 9.15 Uhr, Flughafen Stuttgart, Terminal 2,
Check-in Austrian Airlines
VERBANDSREISE Wien
mit Andreas Henschel, Geschäftsführer
Reisekosten: EZ 725 €, DZ 600 €
stellung seiner Heimatstadt, in die unsere diesjährige Verbandsreise vom 15. – 19. Oktober
2015 führen wird. Zusammen mit unserem erfahrenen und stresserprobten Reiseleiter Andreas Henschel (auf unseren Verbandsreisen
von den Teilnehmern auch respektvoll einfach
„Chef“ genannt) werden wir mittels zeitlich
ideal gelegener Flüge der Austrian Airline
(mittlerweile eine Tochter der Lufthansa) vom
Stuttgarter Flughafen die Reise nach Wien und
wieder zurück absolvieren und im Herzen der
Donaumetropole direkt gegenüber der Oper
im schicken Designerhotel „Motel One am
Opernplatz“ domizilieren.
Neben einem Besuch der Oper sowie des
Burgtheaters, werden themenbezogene Stadtführungen und Besichtigungen unternommen,
der Naschmarkt und diverse Kaffeehäuser,
sowie selbstverständlich Schloss Schönbrunn,
der Zentralfriedhof und die
Weinberge erkundet und
uns so das berühmt-berüchtigte „goldene Wienerherz“
nahegebracht. Dabei werden wir entdecken, dass
die Liebe zum Wein, zum
Tod, zur angeblich glorreichen Kaiserzeit der
k.u.k. Monarchie und eine hohe, nicht selten
heurigenselige Musikalität, um hier nur einige
Wesenszüge zu nennen, die man den Wienern
als für sie charakteristisch zuschreibt, nicht nur
arg strapazierte Klischees sind, sondern durchaus auch ein Körnchen Wahrheit enthalten
können.
Details und Anmeldung
Die Reise findet ab einer Mindesteilnehmerzahl von 20 Personen statt. Die Kosten für
Flug, Unterkunft und Transfer sowie Organisation betragen im Doppelzimmer 600 Euro
pro Person, im Einzelzimmer 725 Euro. Die
verbindliche Anmeldung zur Reise hat unter
Nennung des Vor- und Zunamens, Geburtsdatum und Anschrift der Reisenden schriftlich bis
zum 15. Mai 2015 an unsere Geschäftsstelle
zu erfolgen. Eine Reisebestätigung wird nach
Ablauf der Anmeldefrist an alle Teilnehmer
versandt, die detaillierte Reisebeschreibung
folgt dann im September. Wir würden uns über
Ihre umgehende Anmeldung zu dieser wiederum spannenden Gesellschafts- und Kulturreise
unseres Verbandes freuen!
BERICHT Kultur im Keller
In der Stadt Ditzingen (Landkreis Ludwigsburg)
gibt es seit mehr als 30 Jahren einen sehr aktiven
Kultur- und Kunstkreis. Auf Einladung von Dieter
Schnabel, dem Ersten Vorsitzenden, konnte Gabriele
Will, Vorstandssprecherin unseres Verbandes, am 9.
Februar 2015 im Gewölbekeller des Dreigiebelhauses
in lockerer Atmosphäre über das Thema Humanismus
und unsere vielfältigen Aktivitäten informieren.
Erstaunt darüber, dass unser Verband so wenig bekannt ist, mahnte Herr Schnabel: „Sie müssen mehr
PR-Arbeit leisten!“ Diese Aufforderung möchte ich
an alle Mitglieder weitergeben.
Ludwig Lauer
Gabriele Will (mit Dieter Schnabel) wirbt in Ditzingen für die Humanisten Baden-Württemberg.
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HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
NEU: Die humanistische Trauersprechstunde!
Seit mehreren Jahren ist dieArbeiterwohlfahrt
Stuttgart und Württemberg (AWO) gemeinsam mit uns Humanisten aktiv in der ambulanten hospizlichen Begleitung sterbender Menschen. Nun wollen wir die bisher bewährte
Zusammenarbeit durch ein zusätzliches Angebot erweitern. Das neue Engagement ergänzt
die bisher bereits gut etablierte Begleitung,
innerhalb unseres Verbandes, vor und in der
Trauerfeier. Wir freuen uns, diesen Dienst auch
Verwandten und Freunden innerhalb unseres
Mitgliederkreises ab sofort anbieten zu können: Trauern ist schmerzhaft. Von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen, tut weh
und gehört zu den schlimmsten Krisen und den
größten Herausforderungen unseres Lebens.
Eine Trauersprechstunde kann hilfreich sein,
den Abschied zu bewältigen, denn manchmal steht der/die Betroffene vor einem völlig
veränderten Alltag. Nichts ist mehr, wie es
einmal war. Trauer kann als sehr verstörende,
schmerzliche Erfahrung erlebt werden, der
man sich nicht gewachsen fühlt.
Der/die Einzelne bestimmt ganz individuell
seinen/ihren Weg des Trauerns; zudem erhält
er/sie während der Trauersprechstunde wichtige Informationen, die auf den neuesten Erkenntnissen der Trauerforschung beruhen. Die-
ses Wissen kann Ängste relativieren und die
emotionale Verarbeitung erleichtern.
Alle Gespräche finden in vertraulicher Atmosphäre (im Humanistischen Zentrum) statt und
sind kostenfrei. Auch Hausbesuche können bei
Bedarf (auf Wunsch) ermöglicht werden. Das
Besprochene unterliegt der Schweigepflicht.
Begleitung:
Heike Degen-Hientz, Dipl.-Päd., Trauerbegleiterin (Zertifizierung nach Standards
des Bundesverbands Trauerbegleitung e. V.),
Kontakt: (0711) 66485080 oder per E-Mail:
[email protected]
HUKI Engagierter Elternbeirat gibt „sportlichen“ Tipp!
Die Daimler ProCent-Initiative unterstützt
Kindertagesstätte Huki mit Sport- und
Gymnastikgeräten: Über 1.500 Euro wurden
zur Verfügung gestellt. Deutschlandweit
spenden über 100.000 Daimler-Beschäftigte
die Cent-Beträge ihres Netto-Gehalts für
gemeinnützige Projekte. Das Unternehmen
verdoppelt den von der Belegschaft
erbrachten Betrag. Gefördert werden
ausschließlich Projekte, die von Mitarbeitern
eingebracht werden. Die Spende für die Huki
wurde von Monika Schulze vorgeschlagen.
Die Daimler-Mitarbeiterin kam dann auch zur
offiziellen Übergabe der neuen Sportgeräte,
die von den Kindern im Alter von ein bis
sechs Jahren mit viel Spaß angenommen
werden.
wichtig und erfolgreich eine gute Elternarbeit
sein kann. Ein starker Elternbeirat in Zusammenarbeit mit der aktiven Elternschaft leistet
großartige Arbeit und unterstützt die Institution mit Ideen, Spenden und Freizeit.
Kinder und Team der Kindertagesstätte HuKi
bedanken sich an dieser Stelle sehr herzlich bei
der Elterschaft sowie allen Förderern der gelungenen Daimler ProCent-Initiative.
Susanne Winkler
Musik, Bewegung, Kreativität, Kommunikation und soziale Entwicklung bilden wichtige
Pfeiler für die Entfaltung der persönlichen
Potentiale, Fähigkeiten und Fertigkeiten. So
wird in der HuKi montags und mittwochs von
Carola Engel, Erzieherin und Übungsleiterin,
die sogenannte RhyBe-Stunde (Rhythmik u.
Bewegung) für alle Kinder angeboten. Denn
„in einem gesunden Körper wohnt auch ein
gesunder Geist“ und dieser Geist soll sich in
der HuKi von Anfang an frei und anregend
entfalten können.
Die Kinder lieben diese Stunden! Die Förderung, die sie dabei erhalten, ist lebendig,
bewegt bunt und vielfältig. Doch nicht nur
während des Angebots, auch im weiteren Tagesablauf lassen sich positive Fortschritte und
Prozesse erkennen, die dem einzelnen Kind
ein intensives Gespür für Situationen, Dinge,
vor allem aber für sich selbst und die Gruppe
vermitteln.
Den Hinweis, sich an diesem sozialen Benefit
zu beteiligen, bekam die HuKi von Elternbeirätin Ines Busch. So zeigt sich einmal mehr, wie
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
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Bericht JuHu-Bundestreffen 2014, Hannover
Im September 2014 reisten sechs JuHus aus
Baden-Württemberg zum JuHu-Bundestreffen
ins Naturfreundehaus nach Hannover. Mit wenig Verspätung kamen wir zum Abendessen
an. Danach gab es draußen spaßige Kennenlernspiele. Später spielten wir das Trollspiel:
Trolle und Trolljäger verteilen sich bei Dunkelheit in einem Waldstück. Die Trolle müssen
zwei Schätze stehlen, während die Trolljäger
den Schatz beschützen und die Trolle fangen
sollen. Die Jäger trugen dabei leuchtende Armbänder, was das Spiel in der Dunkelheit besonders spannend machte. Danach gab noch
Gruppenspiele oder Chill-Zeit.
Am Samstag sprachen wir in Arbeitsgruppen über Verbesserungen für den JuHu-Bundesverband, über das JuHu-Selbstverständnis
und die Ferienreise im Sommer 2014. Nach
dem Mittagessen fuhren wir mit der S-Bahn
in die Stadt zur Bike-Stadt-Rallye. Vor dem
Bahnhof starteten wir eine SEHR peinliche Aktion: Wir sangen „Ein Kreis, ein Kreis, ein Kreis,
eine Kurve ohne Ende, ja das ist ein schöner
Kreis“. Danach erkundeten wir mit geliehenen
Fahrrädern Hannover. Wir haben viel gesehen,
das Bundesliga-Stadion und die Stadt-Seen
mit Segelbooten. Wieder im Naturfreundehaus
angekommen, wurde draußen gegrillt. Danach
wieder
freie Abendgestaltung.
Am Sonntag dann die große Mitgliederversammlung mit Berichten über Verbandsaktivitäten, zum Beispiel die Teilnahme am
internationalen Treffen der Jungen Humanisten in Europa (IHEYO). Dazu gab es Anträge
und spannende Diskussionen. Insgesamt hat
uns das Wochenende viel Spaß gemacht. Die
Unterkunft war angenehm und schön gelegen,
das Programm gut und abwechslungsreich, die
Arbeitsgruppen waren spannend und produktiv – ein sehr gelungener Ausflug also!
Janna, Erik, Niclas, Alex, Emmanuel, Marcel
lände. Dort trafen wir Moni Schwarzfischer, die
uns näherbrachte, wie Jugendliche im Dritten
Reich lebten. Anschließend führte sie uns über
das alte Reichsparteitagsgelände. Sie erzählte
viel Interessantes über den Anfang des 2.Weltkriegs und den Nationalsozialismus.
Abends waren wir beim Bowling, Ingo und
Marcel lieferten sich einen Wettkampf. Danach
gingen wir einkaufen und machten uns im
Turm eigene Wraps (Mika hatte Heißhunger).
Am Sonntag packten wir nach dem Aufstehen unsere Sachen. Wir frühstückten, einige
aßen auch die restlichen Wraps vom Samstag.
Dann marschierten wir zum „Turm der Sinne”,
der nicht weit von unserem Schlafturm entfernt
war. Dort bekamen wir eine sehr interessante
Führung. Sie erklärten uns viel über unsere
Sinne und zeigten uns z. B. optische Täuschungen. Das war sehr verblüffend für uns alle.
Nach der Führung kauften sich manche von
uns noch Andenken, die etwas mit den Sinnen
des Menschen zu tun hatten.
Ein letztes Mal gingen wir zum JuHu-Turm,
um uns noch einmal zu stärken. Wir trafen dort
auch noch Pia von den Nürnberger JuHus, die
uns beim Aufräumen half und zum Bahnhof
brachte. Wir verabschiedeten uns von Ingo und
Pia und die Fahrt nach Hause ging los – die
Zeit ging viel zu schnell vorbei. Aber vielleicht
kommen wir ja nächstes Jahr wieder!
Anne, Chiara, Jannes, Kim-Lisa, Magdalene,
Mara, Mika, Sara
JUHU-REISE Nürnberg 2015
Vom 15. bis 18. März 2015 reiste unsere
diesjährige Jugendfeiergruppe nach Nürnberg.
Mit nur neun Minuten Verspätung kam der Zug
mit der Gruppe von Kim-Lisa, Chiara, Jannes,
Anne, Mara, Sara, Mika und Marcel am Nürnberger Hauptbahnhof an. Dort empfing uns
Anita Häfner von den Bayrischen JuHus, die
uns freundlicherweise wieder in ihrem JuHuTurm übernachten ließen. Als die Nachzügler
Magdalene und Ingo eine Stunde später ankamen, wurde gegessen und im Kerzenlicht
„Werwolf” gespielt und zusammengesessen.
Nach vielen Runden gingen alle müde ins Bett.
Am Samstag standen wir früh um 8 Uhr
auf. Nach dem Frühstück fuhren wir mit der
Tram zum Doku-Zentrum Reichsparteitagsge-
JuHu-Termine +++ Vorbereitungstreff Jugendfeier
Samstag, 18. April, 11 bis 16 Uhr
Leitung Petra Häneke/Marcel Kronfeld
Humanistisches Zentrum Stuttgart
+++ JuLeiCa-Seminar Teil II
Freitag, 1. bis Sonntag, 3. Mai
Leitung Petra Häneke/Ingo Grießbach
Erpfingen, Schwäbische Alb
+++ Vorbereitungs-WE Jugendfeier
13. + 14. Juni 2015 in Stuttgart
Leitung Petra Häneke/Ingo Grießbach
Humanistisches Zentrum Stuttgart
Generalprobe Jugendfeier
27. Juni in Stuttgart-Vaihingen
Leitung Petra Häneke/Ingo Grießbach
Humanistische Jugendfeier
Sonntag, 28. Juni, 10 Uhr
Häussler-Forum in Stuttgart-Vaihingen
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HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
JUHU Vorbereitung zur Jugendfeier 2015
Spiel und Spaß im Humanistischen Zentrum
Zur Vorbereitung ihrer Jugendfeier trafen
sich im Januar und März unsere acht Jugendlichen zu einem ersten Kennenlernen. Mit dabei sind in diesem Jahr Anne, Chiara, Kim-Lisa, Magdalene, Mara, Sara, Jannes und Mika.
Besondere Unterstützung hatte das Team um
Ingo Grießbach mit Susken Jurda und Marcel
Kronfeld von unseren großen JuHus, die sich
im Rahmen der Juleica-Ausbildung, wie auch
schon im letzten Jahr, bei der Vorbereitung
der Jugendfeier aktiv und mit viel Engagement einbrachten.
Im Mittelpunkt der ersten beiden Treffen
standen Kennenlernen, Austausch erster Gedanken und Erwartungen an die Jugendfeier,
eine Graffiti-Aktion, Weltreligionen, Humanismus, Spiele und Action wie die „Werwölfe“
und ein spannender Kinoabend in der Villa.
Fotos und Text: Petra Häneke
„Hi… wer stört die Köche?“
JUHU-SEMINAR JuLeiCa-Ausbildung Teil 2
Das Seminar vom 1. bis 3. Mai 2015 unter
Leitung von Ingo Grießbach ist als Einstieg zur
Weiterführung und zur Vertiefung der JuleicaAusbildung konzipiert. Also für alle unsere JuHus, die sich im Rahmen der Juleica auf ein
tolles und spannendes Wochenende freuen.
Eine kleine Sammlung von neuen interaktiven Methoden für draußen und drinnen könnt
Ihr Euch bei diesem Seminar aufbauen. Rund
um die Jugendherberge Sonnenbühl-Erpfingen
werden wir spannende Spiele, Kletteraktionen
und vieles mehr erleben.
Die Kosten betragen 90 € bei eigener Anfahrt nach Erpfingen. Schriftliche Anmeldung
bitte über die Geschäftsstelle bis spätestens
15. April 2015.
Wir
suchen
ab
sofort
Erlebnispädagoge/in
Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams
für die Durchführung von Gruppenprogrammen und zur Durchführung unserer Vorbereitungstreffen zur Humanistischen Jugendfeier
eine/n kreative/n und engagierte/n Pädagogen/In gerne auch mit erlebnispädagogischer
Vorerfahrung.
Wir erwarten ein freundliches und offenes
Auftreten, Freude an der pädagogischen Arbeit mit jungen Menschen, Teamfähigkeit,
Spaß an Outdooraktivitäten sowie selbstständiges Arbeiten. Sie sind Sozial-/Pädagoge/in oder Erlebnispädagoge/in oder haben
einschlägige Berufserfahrung in diesem Be-
reich und Erfahrungen in der ehrenamtlichen
Jugendarbeit. Wir bieten abwechslungsreiche Arbeit mit einem engagierten, ehrenamtlichen Team, Bezahlung im Rahmen der
Übungsleiterpauschale für eine (bis zwei)
Wochenenden im Monat.
Bitte bewerben Sie sich bei:
DIE HUMANISTEN BADEN-WÜRTTEMBERG
Geschäftsführer: Andreas Henschel
Mörikestraße 14 · 70178 Stuttgart
(0711) 649 37 80 · [email protected]
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
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Grußkarten für die Jugendfeier
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Nun ist es bald wieder so weit. Die Jugendfeier steht kurz bevor. Um diesen besonderen
Anlass zu würdigen und Ihnen die Vorbereitungen zu erleichtern, haben unsere Berliner
Kollegen begabte Illustratorinnen gebeten, exklusive Glückwunschkarten und Danksagungen zu entwerfen.
Die Karten kosten 3€€/Stück inkl. MwST und
Versand und€können online bestellt werden
unter: www.jugendfeier-berlin.de/grußkarten
Oder Sie bestellen per Post: Wählen Sie einfach Ihre Lieblingsmotive aus, schreiben Sie
diese zusammen mit Ihrer Adresse auf eine
Bestellkarte und schicken sie an:
Motiv 1
Motiv 2
Motiv 3
Motiv 4
Motiv 5
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015
HVD Berlin-Brandenburg
Büro JugendFEIER
Wallstraße 61-65 · 10179 Berlin
Tel.: 030 613904-74
Fax: 030 613904-89
Motiv 6