Foto: © stocksolutions - Fotolia.com, Collage: M. Lehmann HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Herausgeber: Die Humanisten Baden-Württemberg, Körperschaft des öffentlichen Rechts EDITORIAL Aus für Bibel-Verteilung in Ba-Wüs Polizeidienststellen Liebe Mitglieder und Interessierte, Innenministerium verbietet nach Beschwerde die Verteilung von religiösen Schriften. vielfältig, bunt, anregend, abwechslungsreich, mitunter auch kontrovers, immer generationsübergreifend, also interessant für Jung und Alt – so bemühen wir uns jede Ausgabe unserer Verbandszeitschrift zu gestalten, um das aktuelle Verbandsleben authentisch darzustellen. Dies ist, so meine ich, einmal mehr gelungen. Dank an alle, die dabei helfen und mit ihren Artikeln, Ideen und Aktivitäten unsere Arbeit unterstützen! Ihnen allen wünsche ich nun eine spannende Lektüre, und mir, dass Sie zur Teilhabe an den Aktionen unseres Verbandes animiert werden mögen. Herzlichst AUS DEM INHALT 4 Einladung 43. Ordentliche Landesversammlung – aktive Mitsprache erwünscht 6/7 Aufklärung Eine Woche im Mai mit Vorträgen und künstlerischen Beiträgen zum Humanismus 12 APRIL/MAI/JUNI 2015 Erholung Unsere Verbandsreise 2015 nach Wien In den Einrichtungen der baden-württembergischen Landespolizei dürfen künftig keine Bibeln mehr verteilt werden. Das hat das Innenministerium des Landes auf eine Beschwerde gegen Verteilaktionen des Gideonbundes hin mitgeteilt. Im Jahr 2007 hatte der Gideonbund eine entsprechende Genehmigung des Ministeriums zur Verteilung in der Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen erhalten und auch für andere Dienststellen angefragt. Die nun erlassene Untersagung betrifft alle Einrichtungen der Landespolizei und hebt sämtliche früheren Genehmigungen zur Bibelverteilung in Einrichtungen der Landespolizei, die vom Innenministerium unter der schwarz-gelben Vorgängerregierung ausgesprochen wurden, auf. Stein des Anstoßes für die Untersagung bildete ein Mitarbeiter der Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen, Jürgen Sterk. Dieser war im November 2014 durch eine Mitteilung im dienstlichen Postfach auf eine Verteilaktion des Gideonbundes aufmerksam geworden. Sterk setzte sich daraufhin mit Vorgesetzten und dem Innenministerium in Verbindung, um die Wahrung der religiösen Neutralität der Behörde einzufordern. Darüber hinaus brachte er im Januar 2015 gemeinsam mit der Humanistischen Alternative Bodensee (HABO) eine Petition mit dem Titel „Religiöse Werbung im öffentlichen Dienst“ an den Landtag in Stuttgart ein. Die Petition fordert den Erlass einer Vorschrift, welche „alle Behörden, Einrichtun- gen und Dienststellen des Landes mit staatlichem und öffentlichem Charakter und Bezug zur Einhaltung weltanschaulicher und religiöser Neutralität verpflichtet“. Zur Petition wollte sich das Ministerium vor dem Hintergrund der laufenden Prüfung nicht weiter äußern. HABO-Sprecher Dennis Riehle zeigt sich optimistisch: „Das Anliegen scheint klar geworden zu sein – und es dürfte für das Innenministerium schwer werden, gegen eine allgemeine Verfügung zu argumentieren, die das Werben für religiöse Schriften im öffentlichen Dienst des Landes generell untersagt“. Das jüngste Umdenken in der obersten Landesbehörde hat vermutlich aber noch einen weiteren Hintergrund. Denn die Bibelverteilungen des international tätigen Gideonbundes haben seit etwa 2011 insbesondere durch Koranverteilaktionen unter dem Slogan „Lies“ eine öffentlich sichtbare Konkurrenz erhalten. In Deutschland werden sie angeführt von dem islamistisch-salafistischen Prediger und Betreiber der Missionskampagne „Die wahre Religion“, Ibrahim Abou-Nagie. Die Anhänger der Kampagne könnten auf das Recht auf Gleichbehandlung mit dem Gideonbund pochen, um in öffentlichen Einrichtungen ebenfalls Korane zu verteilen. Vor diesem Hintergrund kann die Entscheidung des Innenministeriums möglicherweise sogar bundesweit eine Signalwirkung entfalten und zum grundsätzlichen Überdenken der Genehmigungen gegenüber dem Gideonbund führen, der bis heute insbesondere in und vor öffentlichen Schulen Bibelverteilungen durchführt. Arik Platzek HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 1 Gotteslästerungsparagraph 166 StGB abschaffen! Nach Anschlag auf „Charlie Hebdo“: Der Staat sollte die Kunstfreiheit schützen – nicht die Gefühle religiöser Fanatiker „Der öffentliche Friede wird nicht durch Künstler gestört, die Religionen satirisch aufs Korn nehmen, sondern durch Fanatiker, die auf Kritik nicht angemessen reagieren können“, erklärte gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon nach dem Anschlag auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“. Die weltweiten Solidaritätsbekundungen nach dem Attentat seien ermutigend, aber keineswegs ausreichend. So müsse in Deutschland der so genannte „Gotteslästerungsparagraph“ (§ 166 StGB) gestrichen werden, der den verhängnisvollen Eindruck erwecke, „religiöse Gefühle“ seien bedeutsamer als die Freiheit der Kunst. „Mit Jean Cabut (‚Cabu‘), Georges Wolinski, Stéphane Charbonnier (‚Charb‘) und Bernard Verlhac (‚Tignous‘) sind vier der wichtigsten Karikaturisten Frankreichs bei dem Anschlag ums Leben gekommen. Sie hinterlassen eine Lücke, die kaum zu schließen ist“, sagte Schmidt-Salomon. Kaum jemand habe solchen Mut gezeigt, den Einschüchterungsversuchen muslimischer wie christlicher Fundamentalisten zu trotzen. Es sei zu hoffen, „dass Cabu, Wolinski, Charb und Tignous weltweit Nachfolger finden, die sich durch das schreckliche Blutbad von Paris nicht abschrecken lassen“. Schmidt-Salomon bezeichnete es als „ermutigend“, dass die Politik und die Medien auf den Anschlag in Paris deutlich anders – nämlich im Sinne einer Stärkung der Kunst- und Meinungsfreiheit – reagierten, als sie es noch 2006 beim sogenannten „Karikaturenstreit“ getan haben. „Damals“, so Schmidt-Salomon, „sind viele Politiker nach den Gewaltexzessen, die durch die Veröffentlichung von zwölf Mohammed-Karikaturen in der Zeitung ‚Jyllands Posten‘ ausgelöst wurden, fürchterlich eingeknickt, indem sie falschen Respekt gegenüber den ‚verletzten Gefühlen‘ religiöser Fanatiker zeigten.“ Einige Politiker hätten sich in der Folge sogar als „Trittbrettfahrer des religiösen Fundamentalismus“ betätigt und eine Verschärfung des „Zensurparagraphen 166 StGB“ gefordert. Die GiordanoBruno-Stiftung hatte darauf postwendend mit einer vielbeachteten öffentlichen Petition geantwortet, die klarstellte, dass die Freiheit der Kunst niemals aus Rücksicht auf religiöse Borniertheit eingeschränkt werden dürfe. Schon damals hatte die gbs die ersatzlose Streichung des §166 StGB gefordert, der Künstlerinnen und Künstler mit Gefängnis bis zu drei Jahren bedroht, sofern sie Religionen oder Weltanschauungen in einer Weise „verächtlich“ machten, die den „öffentlichen Frieden“ gefährde. „In der Praxis hat dieser Paragraph zu einer völligen Verkehrung des Täter-Opfer-Verhältnisses geführt“, führte Schmidt-Salomon aus. „Namhafte Künstler wie Kurt Tucholsky oder George Grosz wurden mithilfe dieses Zensurparagraphen gemaßregelt. Tatsächlich aber wurde der öffentliche Friede niemals durch kritische Kunst bedroht, sondern vielmehr durch religiöse oder politische Fanatiker, die nicht in der Lage waren, die künstlerische Infragestellung ihrer Weltanschauung rational zu verarbeiten.“ SchmidtSalomon spricht hier aus eigener Erfahrung: Das von ihm komponierte Rockmusical „Das Maria-Syndrom“, eine Hommage an den amerikanischen Musiker und Bürgerschreck Frank Zappa, wurde 1994 mithilfe des §166 verboten. Einer der Hauptgründe damals: Katholische Fundamentalisten hatten ihn nach Presseberichten über das Stück mit Morddrohungen überzogen. „Wenn den deutschen Politikern die Kunstfreiheit wirklich so wichtig ist, wie sie behaupten, sollten sie den längst überfälligen Schritt vollziehen und den alten Gotteslästerungsparagraphen abschaffen!“, fordert SchmidtSalomon. „Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass sich der Freiheitsgrad einer Gesellschaft nicht zuletzt darin bemisst, welchen Freiraum sie Satirikern gewährt. Denn sie sind die ersten, die totalitärem Denken zum Opfer fallen, geht doch Totalitarismus stets mit einer ausgeprägten Humorallergie einher. Ein moderner Rechtsstaat sollte daher den Freiraum für kritische und vor allem satirische Kunst nicht nur schützen, sondern die Künstlerinnen und Künstler in ihrer kulturellen Aufgabe bestärken, althergebrachte Sichtweisen infrage zu stellen. Dies jedoch wird nur möglich sein, wenn religiöse oder politische Fanatiker in ihre Schranken verwiesen werden. Hierzu müsste der Gesetzgeber klarstellen, dass die Kritikunfähigkeit totalitär denkender Gruppen niemals mit einer Einschränkung der Kunst-, Meinungs- und Pressefreiheit belohnt werden kann. Dies wiederum verlangt, dass der alte Gotteslästerungsparagraph 166 StGB, der im Kern noch aus der Zeit der Vermählung von Thron und Altar stammt, verschwindet! Borniertheit, Intoleranz und Humorlosigkeit sind beim besten Willen keine Rechtsgüter, die in irgendeiner Weise geschützt werden sollten.“ GBS, 08.01.2015 LESERSTIMME Zum Bericht Konstanzer Konzil, Hum. Rundschau 1/2015 Beim Lesen der neuesten Ausgabe der Humanistischen Rundschau (Januar/Februar/ März 2015) ist mir - übrigens nicht zum ersten Mal - der Beitrag von Holger Reile unangenehm aufgefallen. Zwar ist sein Artikel zum Konstanzer Konzil durchaus interessant und informativ, es stören mich aber einige süffisante Formulierungen, vor allem die ganz am Schluss über den Dalai Lama. Man mag vom buddhistischen Oberhaupt halten was man will, ihn aber in einer Publikation ausgerech- 2 HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 net der Humanisten Baden-Württemberg als „buddhistische Grins- und Quasselstrippe“ zu titulieren, halte ich für wohlfeil, unseriös und dem Organ der Humanisten in BadenWürrtemberg für nicht angemessen. In einer Büttenrede der Konstanzer Fasnacht könnte ich vielleicht darüber lachen. Auch schon für frühere Ausgaben haben Sie Artikel von Herrn Reile (die ursprünglich für seine Zeitung SeeMoz verfasst wurden) zugekauft. Mir ist auch bekannt, daß Herr Reile im Konstanzer Gemeinderat für die Linke Liste Konstanz immer wieder durch polemische Auftritte negativ auffällt. Als Herausgeber sollten Sie künftig genau hinschauen, wem Sie mit der Humanistischen Rundschau ein Sprachrohr bieten. P.S.: Ich bin weder politisch rechts, noch Buddhist, noch habe ich irgendetwas mit der Konstanzer Kommunalpolitik zu tun. Peter Schmidt, Stuttgart Säkularer Humanismus Ersatzreligion für Ungläubige oder Weltanschauung für Aufgeklärte? Der Garten für Menschen mit Demenz muss umziehen – leider! Ja, Sie haben bedauerlicherweise richtig gelesen: Die Ämterhürden waren so hoch, dass trotz guten Willens und Unterstützung vieler Menschen und Gruppen, langer Vorarbeit, sowie ausschließlich ehrenamtlichem Engagement wir für dieses Projekt wichtige Genehmigungen nicht erhielten. Wir sind sehr enttäuscht, bleiben trotzdem unverzagt und sind bereits auf der Suche nach Dipl.-Phys. Helmut Fink einer neuen Fläche für unseren Garten für Beginn: 14.00 Uhr, Treffpunkt Botnanger Menschen mit Demenz. Sa.Kleingartenanlage 11.04.2015, 19:30 Uhr Über weitere tatkräftige Unterstützung des Dalbergsaal (Stadtbibliothek) N3, 4 in Mannheim Projekts freuen wir uns. Der Begriff "Humanismus" ist mehrdeutig und unscharf. Der säkulare Humanismus als Weltanschauung bedarf daher der Erläuterung. Seine Kontakt: Heike Degen-Hientz, Tel. (0711) historischen Wurzeln und philosophischen Grundideen, insbesondere naturalistisches 8708983, E-Mail: [email protected] Weltbild, humanistisches Menschenbild und säkulare Ethik werden im Vortrag umrissen. Aber auch die politischen und juristischen Rahmenbedingungen seiner Entfaltung sollen Wir feiern ein Abschiedsfest am Samstag, angesprochen werden. Hierzu gehört insbesondere die grundgesetzlich verankerte Gleichbehandlung von Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaften. den 20. Juni – alle Helfer/innen sind herzlich Darauf aufbauend wird das Selbstverständnis einiger säkularer und humanistischer eingeladen. Organisationen kurz vorgestellt. Deren verschiedene Schwerpunktsetzungen und Strategien bieten reichlich Gelegenheit zur Diskussion. Dipl.-Phys. Helmut Fink aus Nürnberg ist Vorsitzender des Koordinierungsrates säkularer Organisationen (KORSO), Präsident des Humanistischen Verbandes HVD Bayern sowie einer der Vizepräsidenten des HVD-Bundesverbandes. Ferner ist er Referent für Wissenschaft und Philosophie beim „turmdersinne“, einem Hands-onMuseum zur menschlichen Sinneswahrnehmung in Nürnberg. -Eintritt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro- GBS Stadtverband Sinsheim Veranstaltungen Heidelberg/Mannheim Hochschulgruppe Evolutionäre Humanisten Heidelberg SäkulareHumanisten GBS-Rhein-Neckar Samstag, 11. April 2015 Samstag, 23. Mai 2015 Samstag, 20. Juni 2015 Säkularer Humanismus Ersatzreligion für Ungläubige oder Weltanschauung für Aufgeklärte? Dipl.-Phys. Helmut Fink Der Begriff „Humanismus“ ist mehrdeutig und unscharf. Der säkulare Humanismus als Weltanschauung bedarf daher der Erläuterung. Seine historischen Wurzeln und philosophischen Grundideen, insbesondere naturalistisches Weltbild, humanistisches Menschenbild und säkulare Ethik werden im Vortrag umrissen. Aber auch die politischen und juristischen Rahmenbedingungen seiner Entfaltung sollen angesprochen werden. Hierzu gehört insbesondere die grundgesetzlich verankerte Gleichbehandlung von Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaften. Darauf aufbauend wird das Selbstverständnis einiger säkularer und humanistischer Organisationen kurz vorgestellt. Deren verschiedene Schwerpunktsetzungen und Strategien bieten reichlich Gelegenheit zur Diskussion. Dipl.-Phys. Helmut Fink aus Nürnberg ist Vorsitzender des Koordinierungsrates säkularer Organisationen (KORSO), Präsident des Humanistischen Verbandes HVD Bayern sowie einer der Vizepräsidenten des HVD-Bundesverbandes. Ferner ist er Referent für Wissenschaft und Philosophie beim „turmdersinne“, einem Hands-on-Museum zur menschlichen Sinneswahrnehmung in Nürnberg. Fremdes Leben im Universum Dr. Florian Freistetter Seit wenigen Jahren haben wir Hinweise dafür: Es gibt sie, fremde Welten, auf denen geeignete Bedingungen für die Entstehung von Leben herrschen könnten. Florian Freistetter schildert, wie diese fremden Welten beschaffen sein müssen, damit auf ihnen Leben entstanden sein kann. Was können wir überhaupt wissen? Wie wahrscheinlich ist es, dass wir außerirdisches Leben finden und erkennen? Freistetter kennt auch die Geschichte einer der faszinierendsten Missionen der Raumfahrt: Er war im Satellitenkontrollzentrum der ESA live dabei, als die Raumsonde Rosetta nach zehnjähriger generalstabsmäßig durchgeplanter Reise in eine Umlaufbahn um den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko einschwenkte. Freistetter erzählt Rosettas packende Geschichte: von ihrem Vorbeiflug am riesigen Asteroiden Lutetia, von Lecks im Treibstofftank und ihrem 18-monatigen Winterschlaf. Und er erklärt, wieso die Mission einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Entstehung des Lebens auf der Erde liefern könnte. Florian Freistetter, geboren 1977, hat an der Universität Wien Astronomie studiert. Er schrieb nicht nur seine Doktorarbeit über Asteroiden, einer ist sogar nach ihm benannt. 2008 rief er das Astronomie-Blog Astrodicticum simplex ins Leben, das zu den meistgelesenen Wissenschaftsblogs in deutscher Sprache gehört. Bei Hanser erschienen „Der Komet im Cocktailglas“ (2013), ausgezeichnet mit dem Preis „Wissenschaftsbuch des Jahres 2014“, und „Die Neuentdeckung des Himmels“ (2014) „Wissensbuch des Jahres“ in der Kategorie Publikumswahl. Sein neuestes Werk ist „Asteroid Now: Warum die Zukunft der Menschheit in den Sternen liegt“. Freistetter lebt und arbeitet als Wissenschaftsautor in Jena. Warum glaubt der Mensch? Dr. Ralf W. Zuber Es gibt viele Gründe, warum der Mensch glaubt. Glauben kann uns motivieren, Dinge zu untersuchen, um den wahren Zusammenhängen auf die Spur zu kommen. Insofern kann Glaube eine positive Bedeutung besitzen. Welchen Sinn hat jedoch der Glaube an Religionen und ihre Götter? - Es mag historische Gründe geben: Manche glauben, in der Geschichte sei etwas vorgefallen, das uns glauben machen sollte. - Es gibt Gründe der Sozialisation: Erziehung, Kultur, Gewohnheit und Tradition lassen viele Menschen, zumindest nominell, glauben. - Es gibt psychologische Gründe: Die Psyche unseres Gehirns bedarf einer Weltanschauung, die es uns erlaubt, unsere Ängste zu ertragen, Trost zu suchen und in unserer Welt sinnvoll leben und überleben zu können. Um zu verstehen, warum Menschen glauben, müssen wir also diese Dinge untersuchen: Die historische Entwicklung der Religionen, das Zusammenleben der Menschen und vor allem unsere psychologischen Beweggründe. Je mehr wir über all das wissen, umso weniger müssen wir glauben. Am Ende können wir uns fragen: „Müssen wir noch glauben, wenn wir wissen können?” Dr. Ralf W. Zuber, geboren 1959 in Heidelberg; Studium der Psychologie, Philosophie und Geschichte in Heidelberg. Abschluss als Diplom-Psychologe, Magister in Philosophie und Geschichte; Promotion zum Thema “Das Unbewusste Weltgedächtnis”. Seit 1999 freiberuflicher Dozent für Vorträge und Seminare im Bildungswesen. Trainer für Rhetorik und Kommunikation. Weitere Tätigkeit als Schauspieler und Regisseur am Prinzregententheater Ludwigshafen. Alle Veranstaltungen finden im Dalbergsaal (Stadtbibliothek) statt: N3, 4 · Mannheim Beginn jeweils 19.30 Uhr Eintritt: 8 Euro / 6 Euro ermäßigt Ermäßigung für Mitglieder GBS und HVD Kostenlose Karten und Reservierung unter: [email protected] HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 3 EINLADUNG 43. Ordentliche Landesversammlung 2015 Bereits in der Humanistischen Rundschau 1/2015 erfolgte die ordnungsgemäße Einladung zu unserer 43. Ordentlichen Landesversammlung am Samstag, 25. April 2015, 15 Uhr ins Humanistische Zentrum, 70178 Stuttgart, Mörikestr. 14 unter Nennung der vorläufigen Tagesordnung.WichtigsteTagesordnungspunkte der kommenden Landesversammlung werden der Tagesordnungspunkt 5) Diskussion und Abstimmung über die Beitragsanpassung 2016 sowie der Tagesordnungspunkt 6) Wahlen sein. Zwei der neu zur Wahl stehenden Kandidaten möchten sich Ihnen hier vorstellen. Zur Frage der Beitragsanpassung liegt der Vorschlag des Landesvorstandes vor, den Beitrag für Einzelmitglieder auf € 60/Jahr, den für die Familien- bzw. Partnermitgliedschaft auf € 90/Jahr zu erhöhen. Begründung: Die letzte minimale Erhöhung der Beiträge um knapp 4 % geschah im Jahr der Euroeinführung 2002, liegt also mittlerweile 13 Jahre zurück. Diese Erhöhung diente lediglich dazu, den Beitrag nach der Euroumstellung auf eine gerade Summe zu runden und konnte die über die Jahre bis dahin gestiegenen Kosten schon damals nicht ausgleichen. Gleichzeitig wurde der Familienbeitrag eingeführt, der es Ehepaaren und Partnern, die bis dahin je einen Einzelbeitrag bezahlten ermöglicht, einen gemeinsamen Beitrag zu entrichten. Davon wurde vielfach Gebrauch gemacht, was zu einer Reduzierung der Beitragseinnahmen führte. Mit der jetzt angestrebten Erhöhung soll versucht werden, den Anschluss der Beiträge an die allgemeine Kostenentwicklung wieder herzustellen. Der Landesvorstand WAHLKandidat/inNen „Wenn man davon träumt, die Welt zu verändern, dann gibt es nichts Schöneres, als zu spüren, dass es möglich ist.“ Gioconda Belli Andrea Müller-Mann *1.8.1954, DiplomPsychologin, seit über 10 Jahren tätig im Sozialpädiatrischen Zentrum des Stuttgarter Olgahospitals in Diagnostik und Beratung, Systemische Familientherapeutin. Früher war ich Leiterin einer kleinen Volkshochschule, Fotosetzerin/Korrektorin, habe Sinologie, Politik und Zeitgeschichte studiert. Verheiratet mit einem Humanisten, zwei erwachsene Töchter (die noch nicht wissen, dass sie Humanistinnen sind). 4 HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 Brot und Rosen* Mit 14 aus dem Religionsunterricht ausgetreten, mit 18 aus der Kirche aus- und in die Gewerkschaft eingetreten. Aufgewachsen in einer politischen, kritisch interessierten Familie, liegen die Wurzeln meiner politischen Sozialisation in der End-Zeit des Vietnamkrieges, dem faschistischen Putsch in Chile `73, in der Zeit der RAF-Hysterie und der Umwelt- und Friedensbewegung. Eine Zeit lang dachte ich zu wissen, wo das Ziel meines Engagements gegen kapitalistische Unterdrückung, Willkür und Ausbeutung liegt. Sicher jedoch nicht in der DDR. Es rettet uns kein höh’res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun. Das wirkliche Leben mit seinen Ent-Täuschungen hat mich wieder zur Suchenden gemacht. Ich glaube noch (oder wieder?) an das Gute im Menschen, aber es ist alles viel komplizierter… Meine Vision ist eine Welt ohne Unterdrückung und Bevormundung, ohne Geschlechterdiskriminierung, ohne Kriege und Umweltzerstörung, mit größtmöglicher Freiheit des Einzelnen und Hilfe und Unterstützung für die Schwachen. Ohne Lösung der sozialen Frage gibt es keine Befreiung von Unwissenheit und Religion. Letztlich kann das nur international erfolgreich sein und deshalb geht mein Blick in die ganze Welt. Das Wort Solidarität sollte wieder einen guten, humanistischen Klang bekommen. Ich hasse Ungerechtigkeit, Arroganz und Kriechertum. Beschrieben haben mich andere schon als allseitig, analytisch, energisch, mitfühlend, skeptisch, optimistisch und warmherzig. Aber ich bin auch ungeduldig, kritisch und manchmal intolerant. Und ich lache gern. Mein Interesse für Menschen, meine Neugier, immer nochmal um die Ecke zu gucken, wissenschaftliches Denken zu verankern, Aberglauben und Esoterik zu entlarven, beflügeln mein Tun. Die Kraft dafür schöpfe ich aus meinem Beruf, meinem Garten, beim Singen im Chor Avanti Comuna Kanti, beim Reisen in ferne und nahe Länder, beim Fotografieren, in meiner Familie und bei den vielen tollen Menschen, die sich für die gleichen Ziele einsetzen wie ich. Mich treibt der Optimismus an, dass eine andere Welt nicht nur nötig, sondern auch möglich ist. Dazu engagiere ich mich im humanistischen Umfeld, diskutiere und streite mit den WeggefährtInnen über den richtigen Weg zum großen Ziel und unterstütze den praktischen Humanismus entsprechend meinen Möglichkeiten. Auch aus diesen Beweggründen kandidiere ich für den Vorstand der Humanisten Baden-Württemberg. *Das Lied Brot und Rosen gehört zur Internationalen Gewerkschaftsbewegung und zur Frauenbewegung Richard Rozati Der 40-jährige Maschinenbauingenieur, als Projektleiter in der Energiebranche tätig, engagiert sich seit fünf Jahren für Humanismus und Aufklärung im Raum RheinNeckar und hat dort die örtliche Gruppe unseres Landesverbandes mitbegründet. Nun kandidiert er für den Landesvorstand unseres Verbandes: Humanisten bilden Ortsgruppe für den Rhein-Neckar-Raum „Unsere Region hat starke humanistische Wurzeln“, unterstrich Richard Rozati anlässlich der Gründung der neuen Gemeinschaft für die Region Rhein-Neckar. Erstmalig waren die Mitglieder der neuen Ortsgruppe Anfang Januar 2014 in Heidelberg zusammengekommen. Sie sind bisher die einzige Gruppe unseres Verbandes im badischen Landesteil. Rozati sagte weiter: „Wir wollen in der Metropolregion Rhein-Neckar ähnlich starke Strukturen aufbauen, wie sie der HVD im württembergischen Landesteil schon seit langem hat. Ich hoffe, dass es uns gelingt viele Menschen mit unseren Aktionen anzusprechen und ihnen Gelegenheit zu geben, sich für den Humanismus einzubringen“. Rozati wurde zum Vorsitzenden der neuen Gemeinschaft gewählt. Er engagiert sich bereits seit längerem als aktiver Humanist, bezeichnet sich aber auch als „Mannheimer aus Überzeugung“. Gemeinsam wollen Rozati und die anderen Angehörigen der Ortsgemeinschaft nun weitere Humanistinnen und Humanisten im Ballungsgebiet Mannheim/Heidelberg mit Treffen, Vorträgen und anderen Veranstaltungen erreichen. So sind auch für 2015 weitere Veranstaltungen geplant. Regelmäßig aktuelle Informationen erhalten Interessierte auf den Seiten der Humanisten Baden-Württemberg und des Humanistischen Verbandes Rheinland-Pfalz. „Unsere Anzahl in der Region ist in den letzten paar Jahren stark gestiegen und wir wollen sowohl regional als auch überregional Humanismus in den Vordergrund des Zusammenlebens bringen. Ich bin der Meinung, dass Religionen und Ideologien die Menschen spalten, und dass Humanismus sie miteinander verbindet. Ich denke, dass eine starke Präsenz von uns die Wahrnehmung der humanistischen Weltanschauung und ihres Wertesystems erhöhen kann“. Frühjahrswanderung durchs wildromantische Wüstenbachtal bei Backnang Ganz unterschiedliche Landschaftsformen erschließt unsere diesjährige, wie schon in den letzten Jahren von Hans Klenk geführte Frühjahrswanderung durch das wildromantische Wüstenbachtal. Während den Wanderer entlang dem Bachlauf ein dichtes grünes Dach beschirmt, erlebt er außerhalb typische Kulturlandschaft mit landwirtschaftlichen Hofstellen, Wiesen und Äckern, abseits der großen Verkehrsströme: Wüstenbachtal zwischen Burgstall und Zwingelhausen. Wir treffen uns Mittwoch, 27. Mai 2015 um 9.30 Uhr vor der Polizeiwache in der Klettpassage und fahren mit der S 3 um 9.45 nach Backnang. Von hier wandern wir nach Oberschöntal durchs wildromantishe Wüstenbachtal nach Burgstall. Die Wegstrecke beträgt ca. 8 km und die Wanderdauer wird ca. 2 ½ Stunden betragen. Da der Weg teilweise anspruchsvoll ist und ca. 100 wir auch auf eventuelle „Nichtwanderer“ treffen, gemeinsam zum Mittagessen einkehren und im Anschluss eine Stadtführung bekommen. Die Wanderer benötigen für diesen Ausflug ein Tagesticket für 6 Zonen, das für fünf Personen 19 € kostet. Die Nichtwanderer benötigen ein Tagesticket für 4 Zonen, das für fünf Personen 16,10 € kostet. Anmeldung zu dieser Wanderung erbitten wir bis zum 20. Mai telefonisch in der Geschäftsstelle, (0711) 6493780. Höhenmeter überwunden werden müssen, sollten die Mitwanderer trittsicher sein und gutes Schuhwerk mitbringen. Von Burgstall fahren wir dann mit S 4 nach Marbach am Neckar, wo Mittwoch, 27. Mai 2015 9.30 Uhr, Hbf/Klettpassage vor Polizeiwache FRÜHJAHRSWANDERUNG mit Hans Klenk diesseits.de diesseits Das humanistische Magazin 29. Jahrgang, Nr. 110, 1/2015, A 59349, 4,75 € JuHus Humanisten sind die Hoffnungsträger für unsere Gesellschaft wollen einen Platz an Universitäten Mouhanad Khorchide plädiert für eine humanistische Revolution Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe • Die offene Gesellschaft und ihre Feinde heute • JuHus sind die Hoffnungsträger für unsere Gesellschaft • Humanisten wollen einen Platz an Universitäten • Mouhanad Khorchide plädiert für eine humanistische Revolution Menschen, Perspektiven, Nachrichten – humanistisch, säkular, vier Mal pro Jahr , ch Verletzli erl Um zu üb eben, mu e Feinde lschaft ihr erkennen. 8 l ab Seite Leitartike ! LEN BESTEL Nur ro 4,7ro5AuEsgu abe p nland) -Abo (I Jahres ro u 16,- E s t wehrlo aber nich ene Gesel ss die off GLEICH Bestellen per E-Mail unter [email protected] oder telefonisch unter +49 30 613 904 61 oder als PDF auf www.diesseits.de/epaper HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 5 AUFKLÄRUNGSWOCHE 18. – 22. MAI 2015 ... damit wir klüger werden Religionen und Ideologien überwinden Die komplexen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erfordern ein zeitgemäßes Weltbild, das im Einklang mit wissenschaftlichen Forschungsergebnissen steht und das sich in ethischer Hinsicht konsequent an den individuellen Selbstbestimmungsrechten orientiert. Aufklärung hat das Ziel, die aus Wissen erwachsenden Vorteile auf möglichst alle Menschen zu verteilen. Dafür durchbricht sie eingefahrene Denkmuster, macht wissenschaftliche Erkenntnisse allgemein zugänglich und prangert Missstände an, die dem Fortschritt und einer gerechteren Gesellschaft entgegenstehen. Mit Vorträgen und künstlerischen Darbietungen wollen die Veranstalter an fünf Abenden einen kleinen Beitrag zur Aufklärung im 21. Jahrhundert leisten. Die unterschiedlichen Beiträge können Sie teilweise im Humanistischen Zentrum Stuttgart, teilweise im Kursaal in Bad Cannstatt erleben. Hier eine Übersicht: Mo, 18. Mai • 19 Uhr Ralf König Gottes Werk und Königs Beitrag Der König liest aus seiner BibelTrilogie „Prototyp“ (Adam), „Archetyp“ (Noah) und „Antityp“ (Paulus) – das Volk soll lauschen! Ein höchst vergnüglicher Streifzug durch Ralf Königs religionsverwurstende Comics. Warum Prototyp Adam in den verbotenen Apfel biss, wie das wirklich war mit Gutmensch Noah und der biblischen Sintflut, warum die Gay Pride Parade in Jerusalem von gleich drei Göttern gehasst wird und wie sich der vergrätzte Apostel Paulus mit seiner Auferstehung von den Toten bei den alten Griechen blamierte. Heilig war gestern. Per Beamer wirft der Comic-Autor seine Zeichnungen auf die Leinwand, dazu brummt, krächzt und brüllt er live die Dialoge ins Mikrofon – eine höchst vergnügliche Performance irgendwo zwischen Literaturlesung und Zeichentrick. Bürgerhaus Kursaal Cannstatt Raum: Großer Kursaal, Saal 1, Königsplatz 1 · 70372 Stuttgart; Linie U2: Haltestelle Kursaal Eintritt: 10 Euro (ermäßigt: 8 Euro) 6 HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 Di, 19. Mai • 19 Uhr Florian Freistetter Die Neuentdeckung des Himmels Auf der Suche nach Leben im Universum – Die unterschiedlichen Weltbilder von Religion und Wissenschaft Seit wenigen Jahren haben wir den Beweis: Es gibt sie, fremde Welten, auf denen ideale Bedingungen für die Entstehung von Leben herrschen. Dank der Erkenntnisse moderner Astrophysik erhöht sich die Wahrscheinlichkeit täglich, dass wir dieses Leben aufspüren. Florian Freistetter schildert an diesem Abend, wie Wissenschaftler erst lernen mussten, das Unsichtbare zu sehen, um Supererden und Heiße Jupiter zu finden. Er legt dar, wie fremde Welten beschaffen sein müssen, damit auf ihnen Leben entstanden sein kann – und wie wir mit Hilfe neuer Teleskope bald herausbekommen, wie Außerirdische wirklich aussehen. Anschließend steht der Autor zur Diskussion bereit. Humanistisches Zentrum Stuttgart Eintritt frei Mi, 20. Mai • 19 Uhr Klavierabend „Schwarze Messe” mit Martin Münch & Vernissage Jacques Tilly: Karikaturen Der Komponist und Pianist, künstlerischer Leiter der Klavierwoche Heidelberg, des N e c k a r- M u s i k festivals und des Festivals PIANORAMA Florenz, präsentiert eigene Stücke sowie die 2., 4., 5. und 9. Sonate des im April 1915 verstorbenen russischen Komponisten Alexander Skrjabin. Jacques Tilly, 1963 in Düsseldorf geboren, studierte Kommunikationsdesign in Essen. Er entwirft und baut politische Wagen für den Düsseldorfer Rosenmontagszug, die regelmäßig heftige Diskussionen auslösen. In diesem Jahr wurden aktuelle Themen wie „Charlie Hebdo“, Terror, „schlagen, aber mit Würde“, die Vielfalt der Religionen und die Flüchtlings- krise im Mittelmeer thematisiert. Er arbeitet außerdem als Illustrator, entwirft als Bildhauer Großplastiken und kooperiert mit Theatern, Fernsehanstalten, Filmproduktionsfirmen und Künstlern. Für die Giordano-Bruno-Stiftung schuf er aufsehenerregende Plastiken und stellte für verschiedene Kampagnen treffende kirchenkritische Cartoons zur Verfügung. Diese und einige Bilder von Karnevalswagen/Großplastiken werden ab heute im Humanistischen Zentrum Stuttgart ausgestellt. Humanistisches Zentrum Stuttgart Eintritt: 6 Euro (Mitglieder GBS/ Humanisten Baden-Württemberg frei) Do, 21. Mai • 19 Uhr Prof. Uwe Lehnert Die (un)heimliche Macht der Kirchen – Über den unverändert hohen Einfluss der Kirchen in Deutschland Die Kirchen erhalten vom Staat erhebliche Finanzmittel und verfügen über verborgen gehaltene finanzielle Reichtümer in Form von Immobilien, Unternehmen oder etwa Aktienbesitz. Der Normalbürger bringt Finanzkraft dennoch kaum mit politischem Einfluss in Verbindung. Die Privilegien im Rahmen des Kirchlichen Arbeitsrechts lassen schon eher den Verdacht aufkommen, dass den Kirchen außerordentliche Rechte und damit gesellschaftspolitischer Einfluss eingeräumt wird. Politikbestimmende Macht üben die Kirchen vor allem über die Parteien, die Rundfunk- und Fernsehanstalten sowie die obersten Gerichte aus. In allen entscheidenden Positionen dieser drei Bereiche haben die Kirchen ihre Vertreter platzieren können. Ein vierter, unauffälliger, aber sehr einflussreicher Bereich, die Ebene der Ministerialbürokratie, deren Aufgabe die Vorbereitung und Umsetzung von Gesetzen und Verwaltungsvorschriften ist, ist ebenfalls durchsetzt mit kirchlichen Vertretern. – Ist also Deutschland ein Kirchenstaat? Humanistisches Zentrum Stuttgart Eintritt frei Fr, 22. Mai • 19 Uhr Max Kocher Effektiver Altruismus – Wie wir mit kritisch-rationalem Denken hunderte Menschen und Tiere retten können Der Effektive Altruismus ist eine Philosophie und soziale Bewegung, die es für ethisch zentral hält, anderen aktiv zu helfen, und die wissenschaftlich-rational vorgeht, um die Welt so kosteneffektiv wie möglich für alle lebenswerter zu gestalten. Effektive Altruisten versuchen folglich, die beschränkten Ressourcen Zeit und Geld optimal einzusetzen, um die größte positive Wirkung zu generieren, d. h. das Leben möglichst vieler empfindungsfähiger Wesen möglichst umfassend zu verbessern. Entscheidend ist u. a. die Frage, wie klug man spendet. In den vergangenen Jahren haben Ökonomen, Mathematiker und Sozio- logen Hilfsorganisationen wissenschaftlich untersucht und kamen zum Schluss, dass für die Wirksamkeit vieler Hilfsmaßnahmen überhaupt keine Evidenz existiert und dass einige Hilfswerke um mehrere Größenordnungen effektiver sind als andere. Der Vortrag behandelt neben der Kosteneffektivität auch die Notwendigkeit einer systematischen Analyse und Priorisierung der größten Probleme unserer Zeit. In Beispielen wird erläutert, wie eine kritisch-rationale Vorgehensweise und die Vermeidung von typischen Denkfehlern zu besseren Lösungen in Ethik und Politik führen können. Bürgerhaus Kursaal Cannstatt Raum: Großer Kursaal, Saal 1, Königsplatz 1 · 70372 Stuttgart; Linie U2: Haltestelle Kursaal Eintritt: 8 Euro (ermäßigt: 6 Euro) „Die AnStifter“, die sich mit Menschen unterschiedlicher Meinungen und Herkünfte gemeinsam für Verständigung, Solidarität und Frieden einsetzen. Unter anderem verleihen sie den Stuttgarter Friedenspreis. Weitere Infos: die-anstifter.de Die Veranstalter: DIE HUMANISTEN BADEN-WÜRT TEMBERG Die Humanisten Baden-Württemberg kooperieren mit dem Stuttgarter Projekt Außerdem mit im Boot: Die Giordano-Bruno-Stiftung – eine Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung. Ihr Ziel ist es, die Grundzüge eines naturalistischen Weltbildes sowie einer säkularen, evolutionär-humanistischen Ethik/ Politik zu entwickeln und zu veröffentlichen. Weitere Infos: gbs-stuttgart.de HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 7 V E R A N S T A L T U N G E N 2015 April Mittwoch, 1. April, 19 Uhr Chorprobe Avanti Comuna Kanti Leitung: Lena Spohn Humanistisches Zentrum Stuttgart Der Chor freut sich immer über jeden, der Lust zum Mitsingen hat. Kommen Sie einfach vorbei und schauen eine Probe an. Weitere Probentermine in diesem Quartal erfahren Sie bei Caroline Herre, (0711) 6152098. Sonntag, 6. April – Sonntag, 12. April Bundes-JuHu-Camp 2015 im Gutshaus Klein Dammerow Die Infos zur Reise sind den angemeldeten Teilnehmern per E-Mail bzw. Post zugegangen. Wir wünschen den Jugendlichen eine spannende Woche im hohen Norden! Dienstag, 14. /Donnerstag, 16. April Feldenkrais-Frühjahrskurs I + II Leitung: Knut Störmer Dienstag, 14.4., 19.30 – 21 Uhr (I) Donnerstag, 16.4., 18.30 – 19.30 Uhr (II) Humanistisches Zentrum Stuttgart Feldenkraiskurs über 12 Abende bis zum 21. bzw. 23. Juli. Die für Mitglieder ermäßigte Kursgebühr beträgt 175 € ansonsten 190 €. Weitere Informationen direkt bei Herrn Knut Störmer, (0711) 6408415. Samstag, 18. April, 11 Uhr – ca. 16 Uhr Vorbereitungstreff Jugendfeier 2015 Humanistisches Zentrum Stuttgart Gemeinsame Überarbeitung der Beiträge zur Jugendfeier mit Susken Jurda. Mittwoch, 22. April, 15 Uhr SENIOREN- UND FREUNDESKREIS Leitung: Heidi und Walter Tannert Humanistisches Zentrum Stuttgart Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken zeigen wir einen humorvollen und tiefgründigen Spielfilm über eine bourgoise französische Familie, in der die vier Töchter (potentielle) Schwiegersöhne aus unterschiedlichen Kulturen mit nach Hause bringen… Samstag, 25. April, 15 Uhr 43. Ordentliche Landesversammlung Humanistisches Zentrum Stuttgart Alle stimm- und wahlberechtigten Mitglieder sind eingeladen. Die verfassungsgemäße Einladung erfolgte in der Humanistischen 8 HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 Rundschau 1/2015, S. 9 unter Nennung der vorläufigen Tagesordnung. Der Vorstand unseres Verbandes bittet herzlich um aktive Teilnahme an diesem obersten Organ unserer verbandlichen Selbstverwaltung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wäre aber wünschenswert, damit die Verköstigung vorbereitet werden kann (siehe Seite 4). Dienstag, 28. April, 17.30 Uhr Philosophischer Arbeitskreis Leitung: Ludwig Lauer Humanistisches Zentrum Stuttgart Klaus Heitmann wird seine Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse in und mit Indien zur Diskussion stellen. Weitere Themen und Termine für Mai/Juni werden heute festgelegt und sind gegebenenfalls bei Ludwig Lauer ([email protected]) direkt zu erfragen. Mai Freitag, 1. bis Sonntag, 3. Mai JULEICA - Schulung Erlebnispädagogik und Vorbereitung Jugendfeier Jugendherberge Sonnenbühl-Erpfingen in 72820 Sonnenbühl-Erpfingen Referent: Ingo Grießbach, Organisation: Petra Häneke; Infos siehe Seite 14. Verbindliche Anmeldung bitte bis 15. April bei Petra Häneke, (0711) 2482890 oder 0173/9532888 Donnerstag, 7. Mai, 15 Uhr um über unsere Überzeugungen und Werte sowie Herausforderungen unseres Verbandes zu informieren. Interessierte Mitglieder sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Zur Planung der Verköstigung bitten wir um Anmeldung in der Geschäftsstelle bis zum 6. Mai. Montag, 18. bis Freitag, 22. Mai, 19 Uhr AUFKLÄRUNGSWOCHE: „Damit wir klüger werden“ Humanistisches Zentrum Stuttgart/Bürgerhaus Kursaal Cannstatt Zusammen mit den Anstiftern und der örtlichen GBS veranstaltet unser Verband diese Reihe unterschiedlicher Vorträge und kulturell-künstlerischer Darbietungen zur Aufklärung im 21. Jahrhundert (s. S. 6/7) Mittwoch, 27. Mai, 9.30 Uhr Frühjahrswanderung Wildromantisches Wüstenbachtal / Stadtführung Marbach a. Neckar Leitung: Hans Klenk; Treff: Vor der Polizeiwache in der Klettpassage, siehe Seite 5 Juni Freitag, 5. Juni, 15 – 18 Uhr Evangelischer Kirchentag: „Ich bin nicht religiös. Ich bin normal“ Podiumsdiskussion und Workshops Pauluskirche, Paulusstr. 1, Stuttgart-West Eintritt inkl. VVS 33 € (Tageskarte Kirchentag) Ermäßigungen möglich. Infos https://www. kirchentag.de (siehe Seite 11) SENIOREN- UND FREUNDESKREIS Porschemuseum Leitung: Heidi und Walter Tannert Treff: Eingang Porsche-Museum Stgt.Zuffenhausen, Porscheplatz 1 Anfahrt von Stuttgart-Mitte mit S-Bahn S6 Richtung Weil der Stadt bis Haltestelle Neuwirtshaus/Porscheplatz oder von Cannstatt/Zuffenhausen mit Bus 52 Richtung Borkumstraße bis Haltestelle Marconistraße. Telefonische Anmeldung bitte bis Ende April unter (0711) 875563 bei Tannerts. SENIOREN- UND FREUNDESKREIS Polizeimuseum Leitung: Heidi und Walter Tannert Treff: U-Bahn-Haltestelle Pragsattel Die Führungsgebühr von 60 € wird auf die Teilnehmer umgelegt. Telefonische Anmeldung bitte bis Ende Mai unter (0711) 875563 bei Heidi und Walter Tannert. Freitag 8. Mai. 14 – 16 Uhr Samstag, 13. Juni bis Sonntag, 14. Juni Interreligiöser Spaziergang Humanistisches Zentrum Stuttgart Der Hospitalhof/Evangelisches Bildungswerk organisiert den Besuch unterschiedlicher Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften. Heute ist das Humanistische Zentrum dran, Vorbereitungswochenende Jugendfeier Samstag, 11 Uhr bis Sonntag, ca. 16 Uhr Humanistisches Zentrum Stuttgart Probe mit Susken Jurda und Ingo Grießbach der Beiträge für die Jugendfeier mit viel Spiel und Spaß. Donnerstag, 11. Juni, 14.45 Uhr Samstag, 20. Juni, 14 Uhr Sonntag, 28. Juni, 10 Uhr Garten für Menschen mit Demenz Abschiedsfest Wir bleiben unverzagt, suchen eine neue Fläche und freuen uns über weitere tatkräftige Unterstützung des Projekts. Anmeldung: Heike Degen-Hientz, Tel. (0711) 8708983, E-Mail: [email protected] Humanistische Jugendfeier 2015 Bürgersaal des Häusslerforums / Schwabengalerie, Stuttgart-Vaihingen, Schwabenplatz 3 (Buslinie 82 Haltestelle Vaihinger Rathaus/ Buslinie 751, 81, 84 Haltestelle Schwabengalerie/U12 S-Bahnlinien 1/2/3 Haltestelle Vaihinger S-Bahnhof) Festlicher Übergang von der Kindheit zur Jugend von Chiara und Mika Maziol, Jannes Marx, Mara Häneke, Sara Just (alle Stuttgart), Anne Knüppel, Schwendi (bei Ulm), Kim-Lisa Bernstorf, VS-Schwenningen und Magdalene Moffer, Heidelberg. Mit dem Musikseminar Weilimdorf und anschließendem Sektempfang – herzliche Einladung! Samstag, 27. Juni, 11 bis ca. 16 Uhr Generalprobe Jugendfeier 2015 Humanistisches Zentrum Stuttgart sowie Häusslerforum Stuttgart-Vaihingen Heute werden die Jugendlichen den Ablauf der Feier und ihre Beiträge proben. Humanistische Ortsgruppe Tübingen Mitteilungen Seit Herbst 2014 gibt es sie. Wir hoffen, dass viele Mitglieder von dieser Möglichkeit zu Austausch, Gespräch und geselligem Miteinander rege Gebrauch machen. Termine: • Samstag, 25. April: Besuch Naturkundemuseum Stuttgart, Treffpunkt 10.15 Uhr am HBF Tübingen, in der Bahnhofshalle. • Samstag, 30.Mai: Samstagsbrunch im Ranitzky, Am Markt, Tübingen, 10.00 Uhr Mittwoch, 17. Juni: Vortrag/Diskussion: Humanismus und was man darunter verstehen kann, Andreas Henschel, GF • Samstag, 27.Juni: Samstagsbrunch im Ranitzky, Am Markt, Tübingen, 10.00 Uhr Wir gedenken unserer Verstorbenen Erwin Schneider · Schorndorf Helga Beck · Esslingen Hedwig Staiger · Stuttgart-Weilimdorf Ernst Schmidt · Stuttgart-Botnang Ilse Wettengel · Oberriexingen Heide-Marie Melzer · Stuttgart-Sillenbuch Werner Hertfelder · Schwäbisch Hall Margarete Machrauch · Esslingen Simon van Steenkiste · Waiblingen Silke Tesch · Großbottwar IMPRESSUM Die Humanistische Rundschau erscheint vierteljährlich als Organ der Humanisten Baden-Württemberg, K. d. ö. R. Redaktion: Andreas Henschel Lektorat: Walter Tannert Layout: Monika Lehmann Druck: frechdruck, Stuttgart Die veröffentlichten Beiträge stellen nicht in jedem Fall die Meinung des Verbandes dar. DIE HUMANISTEN BADEN-WÜRTTEMBERG Körperschaft des öffentlichen Rechts Mörikestraße 14 · 70178 Stuttgart Geschäftsführung: Andreas Henschel, M. A. (0711) 6493780 · Fax (0711) 6493886 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.dhubw.de Baden-Württembergische Bank IBAN: DE49 60050101 000 2493529 BIC: SOLADEST 600 Vorstandssprecher: Dr. Gabriele Will, (07152) 948093 Dr. Norbert Röhrl, [email protected] Wir gratulieren nachträglich zu runden Geburtstagen (ab 60 Jahre aufwärts) sowie allen unseren über 90-Jährigen Gretel Knödler · Stuttgart · 94 Ernst Eberle · Magstadt · 93 Elfriede Renz · Villingen-Schwenningen · 80 Wolfgang Janouschek · Stuttgart · 93 Emilie Strobel · Reutlingen · 91 Lore Röckle · Leonberg · 85 Günther Höhnle · Calw · 92 Klara Gutekunst · Lechbruck · 92 Gerda Placek · Stuttgart · 75 Ulrich Maier · Calw · 70 Lore Müller · Stuttgart · 91 Hildegard Mögle · Aichtal · 90 Heidrun Theiner · Nürtingen · 70 Erwin Füssinger · Stuttgart · 80 Martha Frank · Stuttgart · 90 Ilse Heinzmann · Stuttgart · 92 Ellen Hamel · Wörth · 94 Eleonore Berger · Ludwigsburg · 94 Vo r a n k ü n d i g u n g Juli: Sonntag, 12. Juli, 15 Uhr Sommerfest 2015 Humanistisches Zentrum Stuttgart Bitte merken Sie sich schon mal den Termin unseres traditionellen Sommerfestes vor. Das Programm geben wir dann ausführlich in der nächsten Humanistischen Rundschau bekannt, die Ende Juni erscheint. Günther Reiser · Vill.-Schwenningen · 75 Erika Riesle · Stuttgart · 75 Lore Hartmann · Stuttgart · 91 Rolf Sauer · Ebersbach · 85 Norbert Fandrich · Heidenheim · 65 Hans Blach · Heidenheim a. d. Brenz · 94 Willi Bauer · Ostfildern · 92 Siegfried Schlumberger · Heidenheim · 85 Hanna Fohrer · Stuttgart · 85 Lotte Günther · Ludwigsburg · 85 Helene Dreher · Denkendorf · 90 Gisela Hirsch · Hemmingen · 95 Alfred Strähle · Böblingen · 80 Walter Mögle · Aichtal · 92 Heinz Lensch · Schorndorf · 85 Hermine Utz · Stuttgart · 91 Irmgard Mayer · Stuttgart · 92 Erwin Kaiser · Baltmannsweiler · 95 Sabine Ehrtmann · Heidenheim · 65 Gisela Teichert · Ditzingen · 70 Hildegard Urban · Weissach-Flacht · 93 Anne Ruth Schirm · Pfullingen · 80 Siegfried Hess · Stuttgart · 75 Emilie Klumpp · Stuttgart · 95 Renate Bürkle · Ludwigsburg · 85 Kurt Hertfelder · Schwäbisch Hall · 80 Gerald Fuchs · St. Wendel · 60 Margarete Flohr · Stuttgart · 90 Wolfgang Wisst · Wendlingen · 65 Erika Gölz · Sindelfingen · 75 Karl Wilhelm Niehus · Mosbach, Baden · 91 Marta Hägele · Esslingen · 93 HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 9 BUCHVORSTELLUNG „Humanismus für Kinder“ Das im August 2014 in Kroatien erschienene Buch zur Einführung in die Welt, das Leben und die Gesellschaft aus einer humanistischen Sicht ist nun auch in deutscher Sprache erhältlich. Die Erlöse aus dem Verkauf fließen in die Arbeit des „Zentrums für Zivilcourage“. Dies hilft dem jungen Verein nichtreligiöser Menschen, weitere Projekte zu entwickeln. Das knapp 100 Seiten umfassende Buch „Humanismus für Kinder“ macht Heranwachsende ab 10 Jahren mit humanistischen Philosophien und Ideen in kindgerechter Form vertraut. Der erste Teil unter der Überschrift „Humanismus ist für alle“ erklärt wissenschaftliche Errungenschaften und grundlegende gesellschaftliche Werte. Dazu zählen das Wissen von der evolutionären Entstehung und Entwicklung der Lebewesen, zentrale kulturelle Konzepte und Ideen wie Demokratie, Gleichberechtigung und Aufklärung sowie eine Vorstellung der langen Tradition von Personen, die sich mutig für die Menschenrechte eingesetzt haben. Der zweite Teil des Buches enthält unter der Titelfrage „Wie lebe ich ein gutes Leben?“ zehn Abschnitte mit Ratschlägen für ein gutes und selbstbestimmtes Leben auf Grundlage humanistischer Wertvorstellungen und Prinzipien: unter anderem wird dabei auf die Bedeutung von freiem und vernunftbasiertem Denken und Urteilen, solidarischem und empathischem Handeln sowie von Gerechtigkeit, Verantwortung und Mut eingegangen. Autorin des Mitte dieses Jahres zuerst in kroatischer (Humanizam za djecu) und englischer Sprache erschienenen Buches ist die in Bosnien und Herzegowina geborene Juristin Nada Peratovi´c. Sie war während des Bürgerkrieges in den 1990er Jahren aus ihrem Heimatland in die Schweiz geflohen. Dort studierte Nada Peratović und wurde aufgrund der Erfahrungen in ihrem Heimatland zur humanistischen Aktivistin. Gemeinsam mit ihrem Mann und weiteren Aktivisten gründete sie 2011 in der kroatischen Hauptstadt Zagreb das Center for Civil Courage (Zentrum für Zivilcourage). Der Verein setzt sich für säkularen Humanismus, wissenschaftliches Denken und die Rechte von Frauen und Minderheiten ein, die wegen ihrer sexuellen Identität verfolgt werden. Peratovi´c ist darüber hinaus für verwandte Kulturvereinigungen tätig, etwa als Referentin für „Skeptics in the Pub“. Das Buch Humanismus für Kinder wurde erstmals auf dem diesjährigen 19. World Humanist Congress in Oxford vorgestellt. Im Vorwort schreibt der kroatische Philosoph und Erziehungswissenschaftler Milan Poli´c, es werde täglich wichtiger, dass nichtreligiöse Eltern „ein Buch haben, das sie bei der humanistischen Erziehung ihrer Kinder unterstützt.“ Weiter schreibt er: „Eltern, die mutig genug sind, dem ideologischen Druck standzuhalten, der von der religiösen Mehrheit auf sie ausgeübt wird, sind sich bewusst, dass es ein viel größeres Übel darstellt, Freiheit, kritisches Denken, Individualität und einen direkten Zugang zu sich selbst und anderen aufzugeben, als sich dem Druck der religiösen Mehrheit zu widersetzen. Diese Eltern stärken und ermutigen ihre Kinder im Geiste des Humanismus zu leben. In dieser Bemühung wird jede Hilfe geschätzt und ist dringend nötig.“ Erworben werden kann Humanismus für Kinder unter www.center4courage.com/ des Schweizer Zentrums für Zivilcourage. Ein Ex- emplar ist für umgerechnet knapp 17 Euro zu haben, als eBook kostet „Humanismus für Kinder“ lediglich knapp sieben Euro. Die Erlöse aus dem Verkauf des Buches werden dazu dienen, die Projekte des Zentrums zu unterstützen. Die Auswahl an humanistischer Literatur wächst somit weiter. Und sie bietet auch für Eltern selbst wertvolle Erläuterungen und Tipps: Im vergangenen Jahr erschien im Reinhardt Verlag der auf dem deutschsprachigen Buchmarkt bislang einzigartige Ratgeber „Erziehen ohne Religion – Argumente und Anregungen für Eltern“, das Sie in unserer Geschäftsstelle erwerben können. Quelle: diesseits.de Dank für Spendenaktion „Klage für Ethik ab der 1. Klasse“ Nachdem ich vor fast einem Jahr auch in der dritten Instanz vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit meiner Klage für Ethik an der Grundschule gescheitert bin, haben wir (mein Anwalt Thomas Heinrichs und ich in Vertretung meiner betroffenen minderjährigen Söhne) Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht eingereicht. Eine Antwort von Seiten des Verfassungsgerichtes steht noch aus. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass die Klage angenommen und verhandelt wird. 10 HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 Allein die Verfassungsbeschwerde einzureichen, war teuer. Umso mehr habe ich mich über die zum Teil sehr großzügigen Spenden gefreut und möchte mich herzlich bei allen Spendern bedanken! Das Geld (insgesamt€2020 Euro) das an Die Humanisten Baden-Württemberg, K.d.ö.R. zum Zweck der Unterstützung meiner Klage von Ihnen gespendet wurde, ist bei mir angekommen und ich konnte damit einen großen Teil der entstanden Kosten decken. Abgesehen von der finanziellen Unterstüt- zung, ist es mir eine große Hilfe und bin ich sehr dankbar dafür, zu wissen, dass so viele Menschen hinter mir stehen. Anna Ignatius, Freiburg im März 2015 PODIUM/DIALOG/WORKSHOPS Konfessionslosigkeit als Herausforderung für die Kirche „Ich bin nicht religiös. Ich bin normal!“– Konfessionslosigkeit, Atheismus und die Gottesfrage. Humanismus auf dem Evangelischen Kirchentag 2015 in Stuttgart Dr. Andreas Fincke, Pfarrer, Erfurt im Dialog mit Dr. Michael Blume, Religionswissenschaftler, Stuttgart sowie Dr. Gabriele Will, Vorstandssprecherin der Humanisten Baden-Württemberg, Leonberg, Dorothee Land, Referentin im Gemeindekolleg der VELKD, Neudietendor. Die Moderation des ersten Blocks, von 15 Uhr bis 16.30 Uhr, hat Gernot Meier (Karlsruhe) übernommen. Es wird ein Podium geben, dort werden neben dem Referenten Andreas Fincke die Anbieter der späteren Workshops sitzen: Dorothee Land, Michael Blume und Gabriele Will. Zu Anfang wird das Podium sowie die Workshops vorgestellt, und es wird angekündigt, dass man schriftliche Fragen zum Referat übergeben kann. Das Podium hat also auch die Rolle von „Anwälten des Publikums“. (Die Fragen werden von Helfern eingesammelt. Das System „Anwälte des Publikums“ ist bei Kirchentagen eine eingeführte Praxis.) Dann folgt das Referat von Andreas Fincke (40 min). Darauf folgt ca. 15.45 Uhr der Teil „Dialog“. Für ihn sind 45 min eingeplant. Die drei „Dialogpartner“ und „Anwälte des Publikums“ werden gebeten, jeweils 5 min selbst auf das Referat zu reagieren, dabei können sie erneut auf den kommenden Workshop hinweisen. Dann sollten sie maximal 10 min die Fragen (oder, bei einer größeren Zahl) aus den Fragen referieren und auf diese reagieren, evt. auch die anderen auf dem Podium einbeziehen. Anschließend werden die Räume für die Workshops genannt. Der zweite Block von 16.30 Uhr bis 18 Uhr besteht aus den drei parallelen Workshops: 1. Der Atheismus ist ein guter Gesprächspartner: Über Vernunft, Wissenschaft und Religion, Dr. Gabriele Will, Moderation Hansjörg Hemminger 2. Evolution, Religion und die Gottesfrage, Michael Blume, Moderation: Hans-Peter WeißTrautwein 3.Evangelisch sein,evangelisch bleiben,evangelisch werden in den neuen Bundesländern, Dorothee Land, Moderation Andreas Fincke Teilnehmer benötigen eine Tageskarte des Kirchentages. Diese kostet 33 Euro, worin der Fahrausweis enthalten ist. Der Fahrausweis gilt im gesamten Gebiet des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) an den gleichen Tagen, an denen auch die Kirchentagskarte gilt. Ermäßigte Tageskarte für Teilnehmer bis 25 Jahre, Menschen mit Behinderung für Grundsicherungsempfängerinnen und -empfänger (Nachweis erforderlich) für ALG-II-Bezieherinnen und -bezieher (Nachweis erforderlich) für Studierende (Nachweis erforderlich) für Rentnerinnen und Rentner (Nachweis erforderlich), deren wirtschaftliche Lage es erfordert. Die Tageskarte kann man online unter https://www.kirchentag.de bestellen. Kurzentschlossene Besucherinnen und Besucher finden auch während des Kirchentages noch die Möglichkeit, Karten an zahlreichen Tageskassen im Stadtgebiet zu kaufen. Eine Übersicht über die Standorte der Tageskassen finden Sie ebenfalls auf der Homepage des Kirchentages. Freitag, 5. Juni 2015 15 – 18 Uhr, Pauluskirche, Paulusstraße 1, Stuttgart-West PODIUM/DIALOG/WORKSHOPS Humanismus auf dem Kirchentag mit Dr. Gabriele Will u. a. BUCHVORSTELLUNG Uwe Lehnert, „Warum ich kein Christ sein will“ „Der Glaube an Gott ist eine Kraft der Humanität, weil er ausschließt, dass Menschen einfach ausgelöscht werden dürfen. Ein Gott, der so etwas wollen würde, würde sich selbst dementieren.“ (Bischof Heinrich BedfordStrohm, Ratsvorsitzender der EKD, in: Erst beten und dann töten?, Chrismon 3/2015, S.12). Vermutlich kann Uwe Lehnert dieser Aussage zustimmen, hinzufügend, dass der „liebe Gott“ der Bibel längst dementiert ist. Sein äußerst lesenswertes „Lesebuch für Menschen, die sich über wissenschaftliche Erkenntnisse, Glauben und Kirche informieren und darüber nachdenken möchten“, trägt den Titel Warum ich kein Christ sein will. Mein Weg vom christlichen Glauben zu einer naturalistischhumanistischen Weltanschauung (6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2015, Tectum Verlag Marburg, 24,95 €). Professor Lehnert, „Nichtfachmann in Sachen Philosophie und Theologie“ (S. 15), auch kein Experte für „die hier zusammengetragenen Erkenntnisse über Kosmologie, Mikrophysik, Evolutionsbiologie und Hirnforschung“ (S. 15), ist es vielleicht auch gerade aus diesem Grund gelungen, eine im besten Sinn populärwissenschaftliche Darstellung des Themas zu verfassen. Nach einigen persönlichen Anmerkungen beschreibt er wesentliche Aspekte des gegenwärtigen wissenschaftlichen Welt- und Menschenbildes. Auf dieser Grundlage untersucht er kenntnisreich die Lehre und die historische Entwicklung des Christentums. Sein Fazit: „Es ist für mich nicht erkennbar, welchen substantiellen, geradezu un- verzichtbaren Beitrag die Religionen zum Begreifen und Erklären dieser Welt liefern könnten.“(S. 454). Professor Lehnert ist überzeugt, „dass die Vorstellungen des Neuen Humanismus am ehesten in der Lage sind, eine friedliche und glückliche, eine allen Menschen gerecht werdende Zeit anbrechen zu lassen.“(S. 459) Das Freie Radio Stuttgart hat im Mai 2014 Volker Kirschs Interview mit Uwe Lehnert gesendet. In bebilderter Form ist dieses Interview nachzuhören auf dem youtube-Kanal der Regionalgruppe Stuttgart der GBS (www.youtube.com/user/gbsStuttgart) Am 21. Mai 2015 kommt Uwe Lehnert anlässlich der Aufklärungswoche ins Humanistische Zentrum Stuttgart (siehe Seite 6). Ludwig Lauer HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 11 © Túrelio (via Wikimedia-Commons) VERBANDSREISE 2015 Wien – Perfekte Tage und Nächte in der Donaumetropole „Wien – das ist nicht nur eine der ältesten Siedlungen Mitteleuropas, ein Kristallisationspunkt der Kultur, ein Zentrum der Wirtschaft und ein bevorzugter Schauplatz der österreichischen und europäischen Geschichte: Wien ist darüber hinaus ein Phänomen eigener Prägung, ein Raum, in dem sich in unnachahmlicher und nicht wiederholbarer Weise seit jeher politische, wirtschaftliche und geistige Potenzen überschneiden, beeinflussen, modifizieren und schöpferisch gestalten, eine Stadt, die mehr als manch andere schon immer in der glücklichen Lage war, bodenständige und kosmopolitische Eigenschaften harmonisch zu verschmelzen und eine Mittlerfunktion zwischen Ost und West auszuüben.“ Mit dieser Eloge beginnt Prof. Dr. Felix Czeike in der 7. Auflage seines im Dumont Verlag erschienenen Kunst-Reiseführer die Dar- Do., 15. bis Mo.,19. Oktober 2015 9.15 Uhr, Flughafen Stuttgart, Terminal 2, Check-in Austrian Airlines VERBANDSREISE Wien mit Andreas Henschel, Geschäftsführer Reisekosten: EZ 725 €, DZ 600 € stellung seiner Heimatstadt, in die unsere diesjährige Verbandsreise vom 15. – 19. Oktober 2015 führen wird. Zusammen mit unserem erfahrenen und stresserprobten Reiseleiter Andreas Henschel (auf unseren Verbandsreisen von den Teilnehmern auch respektvoll einfach „Chef“ genannt) werden wir mittels zeitlich ideal gelegener Flüge der Austrian Airline (mittlerweile eine Tochter der Lufthansa) vom Stuttgarter Flughafen die Reise nach Wien und wieder zurück absolvieren und im Herzen der Donaumetropole direkt gegenüber der Oper im schicken Designerhotel „Motel One am Opernplatz“ domizilieren. Neben einem Besuch der Oper sowie des Burgtheaters, werden themenbezogene Stadtführungen und Besichtigungen unternommen, der Naschmarkt und diverse Kaffeehäuser, sowie selbstverständlich Schloss Schönbrunn, der Zentralfriedhof und die Weinberge erkundet und uns so das berühmt-berüchtigte „goldene Wienerherz“ nahegebracht. Dabei werden wir entdecken, dass die Liebe zum Wein, zum Tod, zur angeblich glorreichen Kaiserzeit der k.u.k. Monarchie und eine hohe, nicht selten heurigenselige Musikalität, um hier nur einige Wesenszüge zu nennen, die man den Wienern als für sie charakteristisch zuschreibt, nicht nur arg strapazierte Klischees sind, sondern durchaus auch ein Körnchen Wahrheit enthalten können. Details und Anmeldung Die Reise findet ab einer Mindesteilnehmerzahl von 20 Personen statt. Die Kosten für Flug, Unterkunft und Transfer sowie Organisation betragen im Doppelzimmer 600 Euro pro Person, im Einzelzimmer 725 Euro. Die verbindliche Anmeldung zur Reise hat unter Nennung des Vor- und Zunamens, Geburtsdatum und Anschrift der Reisenden schriftlich bis zum 15. Mai 2015 an unsere Geschäftsstelle zu erfolgen. Eine Reisebestätigung wird nach Ablauf der Anmeldefrist an alle Teilnehmer versandt, die detaillierte Reisebeschreibung folgt dann im September. Wir würden uns über Ihre umgehende Anmeldung zu dieser wiederum spannenden Gesellschafts- und Kulturreise unseres Verbandes freuen! BERICHT Kultur im Keller In der Stadt Ditzingen (Landkreis Ludwigsburg) gibt es seit mehr als 30 Jahren einen sehr aktiven Kultur- und Kunstkreis. Auf Einladung von Dieter Schnabel, dem Ersten Vorsitzenden, konnte Gabriele Will, Vorstandssprecherin unseres Verbandes, am 9. Februar 2015 im Gewölbekeller des Dreigiebelhauses in lockerer Atmosphäre über das Thema Humanismus und unsere vielfältigen Aktivitäten informieren. Erstaunt darüber, dass unser Verband so wenig bekannt ist, mahnte Herr Schnabel: „Sie müssen mehr PR-Arbeit leisten!“ Diese Aufforderung möchte ich an alle Mitglieder weitergeben. Ludwig Lauer Gabriele Will (mit Dieter Schnabel) wirbt in Ditzingen für die Humanisten Baden-Württemberg. 12 HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 NEU: Die humanistische Trauersprechstunde! Seit mehreren Jahren ist dieArbeiterwohlfahrt Stuttgart und Württemberg (AWO) gemeinsam mit uns Humanisten aktiv in der ambulanten hospizlichen Begleitung sterbender Menschen. Nun wollen wir die bisher bewährte Zusammenarbeit durch ein zusätzliches Angebot erweitern. Das neue Engagement ergänzt die bisher bereits gut etablierte Begleitung, innerhalb unseres Verbandes, vor und in der Trauerfeier. Wir freuen uns, diesen Dienst auch Verwandten und Freunden innerhalb unseres Mitgliederkreises ab sofort anbieten zu können: Trauern ist schmerzhaft. Von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen, tut weh und gehört zu den schlimmsten Krisen und den größten Herausforderungen unseres Lebens. Eine Trauersprechstunde kann hilfreich sein, den Abschied zu bewältigen, denn manchmal steht der/die Betroffene vor einem völlig veränderten Alltag. Nichts ist mehr, wie es einmal war. Trauer kann als sehr verstörende, schmerzliche Erfahrung erlebt werden, der man sich nicht gewachsen fühlt. Der/die Einzelne bestimmt ganz individuell seinen/ihren Weg des Trauerns; zudem erhält er/sie während der Trauersprechstunde wichtige Informationen, die auf den neuesten Erkenntnissen der Trauerforschung beruhen. Die- ses Wissen kann Ängste relativieren und die emotionale Verarbeitung erleichtern. Alle Gespräche finden in vertraulicher Atmosphäre (im Humanistischen Zentrum) statt und sind kostenfrei. Auch Hausbesuche können bei Bedarf (auf Wunsch) ermöglicht werden. Das Besprochene unterliegt der Schweigepflicht. Begleitung: Heike Degen-Hientz, Dipl.-Päd., Trauerbegleiterin (Zertifizierung nach Standards des Bundesverbands Trauerbegleitung e. V.), Kontakt: (0711) 66485080 oder per E-Mail: [email protected] HUKI Engagierter Elternbeirat gibt „sportlichen“ Tipp! Die Daimler ProCent-Initiative unterstützt Kindertagesstätte Huki mit Sport- und Gymnastikgeräten: Über 1.500 Euro wurden zur Verfügung gestellt. Deutschlandweit spenden über 100.000 Daimler-Beschäftigte die Cent-Beträge ihres Netto-Gehalts für gemeinnützige Projekte. Das Unternehmen verdoppelt den von der Belegschaft erbrachten Betrag. Gefördert werden ausschließlich Projekte, die von Mitarbeitern eingebracht werden. Die Spende für die Huki wurde von Monika Schulze vorgeschlagen. Die Daimler-Mitarbeiterin kam dann auch zur offiziellen Übergabe der neuen Sportgeräte, die von den Kindern im Alter von ein bis sechs Jahren mit viel Spaß angenommen werden. wichtig und erfolgreich eine gute Elternarbeit sein kann. Ein starker Elternbeirat in Zusammenarbeit mit der aktiven Elternschaft leistet großartige Arbeit und unterstützt die Institution mit Ideen, Spenden und Freizeit. Kinder und Team der Kindertagesstätte HuKi bedanken sich an dieser Stelle sehr herzlich bei der Elterschaft sowie allen Förderern der gelungenen Daimler ProCent-Initiative. Susanne Winkler Musik, Bewegung, Kreativität, Kommunikation und soziale Entwicklung bilden wichtige Pfeiler für die Entfaltung der persönlichen Potentiale, Fähigkeiten und Fertigkeiten. So wird in der HuKi montags und mittwochs von Carola Engel, Erzieherin und Übungsleiterin, die sogenannte RhyBe-Stunde (Rhythmik u. Bewegung) für alle Kinder angeboten. Denn „in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist“ und dieser Geist soll sich in der HuKi von Anfang an frei und anregend entfalten können. Die Kinder lieben diese Stunden! Die Förderung, die sie dabei erhalten, ist lebendig, bewegt bunt und vielfältig. Doch nicht nur während des Angebots, auch im weiteren Tagesablauf lassen sich positive Fortschritte und Prozesse erkennen, die dem einzelnen Kind ein intensives Gespür für Situationen, Dinge, vor allem aber für sich selbst und die Gruppe vermitteln. Den Hinweis, sich an diesem sozialen Benefit zu beteiligen, bekam die HuKi von Elternbeirätin Ines Busch. So zeigt sich einmal mehr, wie HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 13 Bericht JuHu-Bundestreffen 2014, Hannover Im September 2014 reisten sechs JuHus aus Baden-Württemberg zum JuHu-Bundestreffen ins Naturfreundehaus nach Hannover. Mit wenig Verspätung kamen wir zum Abendessen an. Danach gab es draußen spaßige Kennenlernspiele. Später spielten wir das Trollspiel: Trolle und Trolljäger verteilen sich bei Dunkelheit in einem Waldstück. Die Trolle müssen zwei Schätze stehlen, während die Trolljäger den Schatz beschützen und die Trolle fangen sollen. Die Jäger trugen dabei leuchtende Armbänder, was das Spiel in der Dunkelheit besonders spannend machte. Danach gab noch Gruppenspiele oder Chill-Zeit. Am Samstag sprachen wir in Arbeitsgruppen über Verbesserungen für den JuHu-Bundesverband, über das JuHu-Selbstverständnis und die Ferienreise im Sommer 2014. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit der S-Bahn in die Stadt zur Bike-Stadt-Rallye. Vor dem Bahnhof starteten wir eine SEHR peinliche Aktion: Wir sangen „Ein Kreis, ein Kreis, ein Kreis, eine Kurve ohne Ende, ja das ist ein schöner Kreis“. Danach erkundeten wir mit geliehenen Fahrrädern Hannover. Wir haben viel gesehen, das Bundesliga-Stadion und die Stadt-Seen mit Segelbooten. Wieder im Naturfreundehaus angekommen, wurde draußen gegrillt. Danach wieder freie Abendgestaltung. Am Sonntag dann die große Mitgliederversammlung mit Berichten über Verbandsaktivitäten, zum Beispiel die Teilnahme am internationalen Treffen der Jungen Humanisten in Europa (IHEYO). Dazu gab es Anträge und spannende Diskussionen. Insgesamt hat uns das Wochenende viel Spaß gemacht. Die Unterkunft war angenehm und schön gelegen, das Programm gut und abwechslungsreich, die Arbeitsgruppen waren spannend und produktiv – ein sehr gelungener Ausflug also! Janna, Erik, Niclas, Alex, Emmanuel, Marcel lände. Dort trafen wir Moni Schwarzfischer, die uns näherbrachte, wie Jugendliche im Dritten Reich lebten. Anschließend führte sie uns über das alte Reichsparteitagsgelände. Sie erzählte viel Interessantes über den Anfang des 2.Weltkriegs und den Nationalsozialismus. Abends waren wir beim Bowling, Ingo und Marcel lieferten sich einen Wettkampf. Danach gingen wir einkaufen und machten uns im Turm eigene Wraps (Mika hatte Heißhunger). Am Sonntag packten wir nach dem Aufstehen unsere Sachen. Wir frühstückten, einige aßen auch die restlichen Wraps vom Samstag. Dann marschierten wir zum „Turm der Sinne”, der nicht weit von unserem Schlafturm entfernt war. Dort bekamen wir eine sehr interessante Führung. Sie erklärten uns viel über unsere Sinne und zeigten uns z. B. optische Täuschungen. Das war sehr verblüffend für uns alle. Nach der Führung kauften sich manche von uns noch Andenken, die etwas mit den Sinnen des Menschen zu tun hatten. Ein letztes Mal gingen wir zum JuHu-Turm, um uns noch einmal zu stärken. Wir trafen dort auch noch Pia von den Nürnberger JuHus, die uns beim Aufräumen half und zum Bahnhof brachte. Wir verabschiedeten uns von Ingo und Pia und die Fahrt nach Hause ging los – die Zeit ging viel zu schnell vorbei. Aber vielleicht kommen wir ja nächstes Jahr wieder! Anne, Chiara, Jannes, Kim-Lisa, Magdalene, Mara, Mika, Sara JUHU-REISE Nürnberg 2015 Vom 15. bis 18. März 2015 reiste unsere diesjährige Jugendfeiergruppe nach Nürnberg. Mit nur neun Minuten Verspätung kam der Zug mit der Gruppe von Kim-Lisa, Chiara, Jannes, Anne, Mara, Sara, Mika und Marcel am Nürnberger Hauptbahnhof an. Dort empfing uns Anita Häfner von den Bayrischen JuHus, die uns freundlicherweise wieder in ihrem JuHuTurm übernachten ließen. Als die Nachzügler Magdalene und Ingo eine Stunde später ankamen, wurde gegessen und im Kerzenlicht „Werwolf” gespielt und zusammengesessen. Nach vielen Runden gingen alle müde ins Bett. Am Samstag standen wir früh um 8 Uhr auf. Nach dem Frühstück fuhren wir mit der Tram zum Doku-Zentrum Reichsparteitagsge- JuHu-Termine +++ Vorbereitungstreff Jugendfeier Samstag, 18. April, 11 bis 16 Uhr Leitung Petra Häneke/Marcel Kronfeld Humanistisches Zentrum Stuttgart +++ JuLeiCa-Seminar Teil II Freitag, 1. bis Sonntag, 3. Mai Leitung Petra Häneke/Ingo Grießbach Erpfingen, Schwäbische Alb +++ Vorbereitungs-WE Jugendfeier 13. + 14. Juni 2015 in Stuttgart Leitung Petra Häneke/Ingo Grießbach Humanistisches Zentrum Stuttgart Generalprobe Jugendfeier 27. Juni in Stuttgart-Vaihingen Leitung Petra Häneke/Ingo Grießbach Humanistische Jugendfeier Sonntag, 28. Juni, 10 Uhr Häussler-Forum in Stuttgart-Vaihingen 14 HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 JUHU Vorbereitung zur Jugendfeier 2015 Spiel und Spaß im Humanistischen Zentrum Zur Vorbereitung ihrer Jugendfeier trafen sich im Januar und März unsere acht Jugendlichen zu einem ersten Kennenlernen. Mit dabei sind in diesem Jahr Anne, Chiara, Kim-Lisa, Magdalene, Mara, Sara, Jannes und Mika. Besondere Unterstützung hatte das Team um Ingo Grießbach mit Susken Jurda und Marcel Kronfeld von unseren großen JuHus, die sich im Rahmen der Juleica-Ausbildung, wie auch schon im letzten Jahr, bei der Vorbereitung der Jugendfeier aktiv und mit viel Engagement einbrachten. Im Mittelpunkt der ersten beiden Treffen standen Kennenlernen, Austausch erster Gedanken und Erwartungen an die Jugendfeier, eine Graffiti-Aktion, Weltreligionen, Humanismus, Spiele und Action wie die „Werwölfe“ und ein spannender Kinoabend in der Villa. Fotos und Text: Petra Häneke „Hi… wer stört die Köche?“ JUHU-SEMINAR JuLeiCa-Ausbildung Teil 2 Das Seminar vom 1. bis 3. Mai 2015 unter Leitung von Ingo Grießbach ist als Einstieg zur Weiterführung und zur Vertiefung der JuleicaAusbildung konzipiert. Also für alle unsere JuHus, die sich im Rahmen der Juleica auf ein tolles und spannendes Wochenende freuen. Eine kleine Sammlung von neuen interaktiven Methoden für draußen und drinnen könnt Ihr Euch bei diesem Seminar aufbauen. Rund um die Jugendherberge Sonnenbühl-Erpfingen werden wir spannende Spiele, Kletteraktionen und vieles mehr erleben. Die Kosten betragen 90 € bei eigener Anfahrt nach Erpfingen. Schriftliche Anmeldung bitte über die Geschäftsstelle bis spätestens 15. April 2015. Wir suchen ab sofort Erlebnispädagoge/in Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams für die Durchführung von Gruppenprogrammen und zur Durchführung unserer Vorbereitungstreffen zur Humanistischen Jugendfeier eine/n kreative/n und engagierte/n Pädagogen/In gerne auch mit erlebnispädagogischer Vorerfahrung. Wir erwarten ein freundliches und offenes Auftreten, Freude an der pädagogischen Arbeit mit jungen Menschen, Teamfähigkeit, Spaß an Outdooraktivitäten sowie selbstständiges Arbeiten. Sie sind Sozial-/Pädagoge/in oder Erlebnispädagoge/in oder haben einschlägige Berufserfahrung in diesem Be- reich und Erfahrungen in der ehrenamtlichen Jugendarbeit. Wir bieten abwechslungsreiche Arbeit mit einem engagierten, ehrenamtlichen Team, Bezahlung im Rahmen der Übungsleiterpauschale für eine (bis zwei) Wochenenden im Monat. Bitte bewerben Sie sich bei: DIE HUMANISTEN BADEN-WÜRTTEMBERG Geschäftsführer: Andreas Henschel Mörikestraße 14 · 70178 Stuttgart (0711) 649 37 80 · [email protected] HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 15 Grußkarten für die Jugendfeier 16 Nun ist es bald wieder so weit. Die Jugendfeier steht kurz bevor. Um diesen besonderen Anlass zu würdigen und Ihnen die Vorbereitungen zu erleichtern, haben unsere Berliner Kollegen begabte Illustratorinnen gebeten, exklusive Glückwunschkarten und Danksagungen zu entwerfen. Die Karten kosten 3€€/Stück inkl. MwST und Versand und€können online bestellt werden unter: www.jugendfeier-berlin.de/grußkarten Oder Sie bestellen per Post: Wählen Sie einfach Ihre Lieblingsmotive aus, schreiben Sie diese zusammen mit Ihrer Adresse auf eine Bestellkarte und schicken sie an: Motiv 1 Motiv 2 Motiv 3 Motiv 4 Motiv 5 HUMANISTISCHE RUNDSCHAU April/Mai/Juni 2015 HVD Berlin-Brandenburg Büro JugendFEIER Wallstraße 61-65 · 10179 Berlin Tel.: 030 613904-74 Fax: 030 613904-89 Motiv 6
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