1 Eckdaten XVI.3 Schule Bornholmer Grundschule, Berlin Straße PLZ Ort Ibsenstraße 17 10439 Berlin Telefon / Fax dienstl. E-Mail 030/4458763 / 030/44719469 [email protected] URL / Internetadresse Schulform www.bornholmer-grundschule.de Projektleiterin/Projektleiter Catrin Kremer (Konrektorin) denkmal aktiv-Schulteam Fr. Fuhg (Klassenlehrerin, Lehrerin für Deutsch, Geschichte, Geografie, NaWi) Grundschule Unterrichtsfächer Deutsch; Bildende Kunst Jahrgang E-Mail 6. Klasse Deutsch; Bildende Kunst [email protected] Unterrichtsfach/-fächer Kurs oder Arbeitsgruppe Anzahl beteiligter Schülerinnen und Schüler Klasse 6b 19 Schüler und Schülerinnen Beteiligte Kolleginnen/Kollegen Fr. Kudernatsch (Kunstlehrerin) Fachlicher Partner vor Ort (Name, Einrichtung) Anke Kühn, Projektkoordinatorin/Landschaftsarchitektin/Stadtführerin Straße PLZ Ort Thulestraße 21 13189 Berlin Telefon 0162 98 67 429 Telefax 3042808546 E-Mail [email protected] URL / Internetadresse www.otro-berlin.com 2 Angaben zum Schulprojekt Projekttitel Verbund: “Architektur und Farbe” Projekt: “Sozialistische Botschaften - weg mit den nüchternen Einheitsbauten oder Erhalt von Zeugnissen aus der Zeit des Kalten Krieges?" Objekt / Kurzbeschreibung des Projektes Die Schüler der 6b Bornholmer GS beschäftigen sich mit dem im unmittelbaren Umfeld der Bornholmer GS gelegenen ehemaligen Botschaftsviertel der DDR. Vor allem recherchieren sie zur Geschichte (u.a. auch die Frage stellen "Warum damals der graue Anstrich?"), analysieren den aktuellen Zustand und setzen sich mit der zukünftigen Gestaltung "ihres" Botschaftsviertels auseinander. Sie beschäftigen sich mit der Architektur und den Farben der Moderne und werden frei/spielerisch auf der Grundlage vermittelten Wissens die Gebäude kreativ in Modellen farblich weiter entwickeln. Das Projekt ist ein Beitrag im Themenfeld “Architektur und Farbe” der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin. 3 Vorerfahrungen der Schule / der Projektleitung Eingabe Vorerfahrungen Schuljahr 2011/2012 Projekt 4b "Berlin Vor und Zurück – 100 Jahre Geschichten Stadt in Wandel – 100Jahre Schule" durch Arbeitskreis „Architektur und Schule“ der Architektenkammer Schuljahr 2012/2013 Projekt 5b „Wenn Mauern erzählen - Berliner Mauern im Wandel der Zeit“ Teil 1 (Mittelaltermauer, Festung und Akzisemauer) Schuljahr 2013/2014 Projekt 6b Wenn Mauern erzählen - Berliner Mauern im Wandel der Zeit Teil II "Geschichten einer geteilten Stadt - Berlin im Kalten Krieg" 4 Ziele des Schulprojekts Projektidee Farben beeinflussen die Menschen, sie erzeugen Emotionen und wecken häufig Erinnerungen. Mit der Farbwahl für ein Gebäude kann ein Architekt enorme Wirkung erzielen. Eine Farbe wirkt gestaltbildend und materialisierend, sie funktioniert und dient der Orientierung. Wir sind alle in unserer Gesellschaft und Kultur mit bestimmten Farben aufgewachsen und von ihnen geprägt. Nun sind Botschaften und ihre Gebäude in diesem Sinne Repräsentationsarchitektur der jeweiligen Kultur. So kann es bei der Gestaltung von Botschaftsgebäuden ein Ansinnen sein, den Natur- und ‚Kulturraum’ des jeweiligen Landes über seine Materialien, die Farbe und ihre Gestaltung zu repräsentieren. Dabei sind ‚landestypische’ Materialien und Farben hier wesentlich mehr als nur Fassade: Sie verkörpern ein Land und stellen – im Falle von Botschaften – ‚das Land selbst’ dar. Nationale Repräsentation sollte also mit der programmatischen Verwendung ‚landestypischer’ Farben und Materialien aufs Engste verbunden sein. Im unmittelbaren Umfeld der Bornholmer GS liegt im Nordischen Viertel das ehemalige Botschaftsviertel der DDR. Einige Schülerinnen und Schüler wohnen mit ihren Familien in den heute veränderten und umgebauten ehemaligen Botschaftsgebäuden. Als auf die DDR 1972 eine Welle von diplomatischen Beziehungen zu anderen Staaten zukam, wurden die Plattenbau-Prototypen "Pankow II" und "Pankow III" entwickelt und identische Botschaftsneubauten für viele Staaten in das Nordische Viertel nördlich der Bornholmer Straße gesetzt. Zwischen 1971 und 1973 wurden für das Botschaftsensemble zwischen Esplanade und Ibsenstrasse rund 25 zweistöckige Bauten mit großzügigen Grundstücken realisiert. Ein merkwürdiges Botschaftsviertel war damals in der DDR entstanden, mit einförmigen funktionalnüchternen Plattenbauten gleichen Zuschnitts. Die gemauerten Kuben erhielten einen grauen Anstrich und wurden nur mit schmalen Balkonen und manchmal mit Bändern aus farbigen Mosaikfliesen verziert. Die Botschaftsgebäude enthielten in diesem Fall keine individuellen oder landestypischen Farben oder Stilmerkmale. Auffallend ist aus heutiger Sicht die fehlende Hierarchisierung sowohl bezüglich der verschiedenen Nationen als auch bezüglich der Position der einzelnen Bewohner im diplomatischen Korps. Die Größe oder das weltpolitische Gewicht einer Nation scheint keine Auswirkungen auf die Zuweisung eines Gebäudes gehabt zu haben. Und außerdem bemerkenswert ist, dass die Dependancen damals als schick galten; farb- und schnörkellose Sachlichkeit auf höchster Ebene als Muss galt. Die Schweiz, Finnland und Indien zogen unter anderem ein, daneben sozialistisch-befreundete Staaten. Auch Kuba zählte dazu, das als einziger Staat durchgehend bis heute hier ansässig ist. Die anderen zogen 1990 fort. Nur einige kleinere Staaten -Kapverden, Ghana, Eritrea, Moldawien, Bosnien/Herzegowina, Mongolei- wählten knapp zehn Jahre später die Würfel als Sitz. Sie nutzten die Chance, nach dem Umzug der Regierung von Bonn nach Berlin in der neuen Hauptstadt eine günstige Bleibe zu beziehen, statt selbst bauen zu müssen. Die übrigen Häuser bot der Bund zur Versteigerung an. Die Mehrzahl der ehemaligen Botschaften sind bis heute in Wohn- oder Bürogebäude umgewandelt worden. Sie geben dem Viertel ein völlig neues Gesicht. Für die Nachnutzung wurden nun ganz individuelle Veränderungen vorgenommen: die Würfel wurden farblich neu gestaltet, Treppenhäuser und Terrassen angebaut, ein Lamellenband vor die Treppenhausfenster gesetzt. Wobei die neuen Nutzer mit dem "sozialistischen Erbe" unterschiedlich umgehen: die einen schätzen die praktisch-funktionale Sachlichkeit, integrieren z.B. die farbigen Mosaikbänder in die Fassade oder entwickeln mit einen kräftigen Ton aus der Farbpalette der Moderne den vorgefundenen praktisch-funktionalen Bauhaus-Stil weiter, die anderen nehmen starke farbliche und bauliche Veränderungen vor. 2003 wurden gegen den Protest einer Anwohnerinitiative drei der ehemaligen Botschaften am Anfang der Esplanade abgerissen, dort steht nun ein Aldi Markt. Eine geforderte Unterschutzstellung ist 2002 vorerst gescheitert. Derzeit läuft eine intensive Diskussion um die Frage nach einer Unterschutzstellung. Können oder sollten die diplomatischen Bauten hier in Berlin-Pankow Sache des Denkmalschutzes sein? Sind sie schützenswert und »schutz-fähig«? Weiterer Diskussionspunkt ist die baukünstlerische Qualität der Architektur der 1970er Jahre. Anderer Natur ist die Diskussion um Wiederverwendungsobjekte. Welche Originalität und baukünstlerischen Werte besitzen diese? Ausmachen lässt sich hierbei eine Tendenz zur Unterschutzstellung von Prototypen, also Objekten, die für die Entwicklung der Wiederverwendungsobjekte von Bedeutung sind. Ziele (u.a. bezogen auf: Einführung in das Thema Denkmalschutz und Kulturerbe; Regionale Kulturdenkmale; Entwicklung von Handlungsvorschlägen; Dokumentation des Verlaufs und der Ergebnisse; Kontinuitätssicherung) Eingabe Ziele Im Projekt setzen sich die Schüler intensiv mit dem direkt an die Schule grenzenden ehemaligen Botschaftsviertel der DDR und seiner Farbgebung im Gestern und Heute auseinander: - es werden Grundlagen der Denkmalpflege vermittelt, Möglichkeiten der Unterschutzstellung und daraus resultierende Konsequenzen behandelt - Grundlagen zu Stadtgeschichte sowie dem Zusammenhang von Architektur und Farbe im städtischen Raum und anhand von konkreten Objektbeispielen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden vermittelt, - Selbstständiges Recherchieren, Dokumentieren und Präsentieren der SchülerInnen stehen im Fokus des Projektes - da die 6b hier Defizite aufweist - sollen Gruppenarbeit und soziale Kompetenzen gestärkt werden - Bezüge zu den Unterrichtsfächern Deutsch und Kunst sind hergestellt - die Schüler lernen die Berufsfelder von Architekten, Denkmalschützern- und pflegern kennen Skizzierung der angestrebten Projektergebnisse Eingabe Projektergebnisse Die Schüler 6b setzen sich in der Projektwoche intensiv mit dem Thema auseinander und gestalten eigene Plakate oder bauen Häuser in Modellen kreativ nach. Die SchülerInnen der Verbundschulen werden eingeladen und durch den Botschaftskiez geführt. 5 Vorgehensweise, geplante Umsetzung Wichtige Projektphasen und "Meilensteine" Eingabe Projektphasen 14. Oktober 2014 9-14h Exkursion durch das ehemaligen Botschaftsviertel in Pankow- eine Annäherung und Vortrag "Architektur und Farbe" von: Architektin Therese Strohe / in der Schule, Dauer 2h Theorie (1) und Praxis (2) (1) Grundlagen: Farbtheorie, Gesetze der Farbharmonie, Farbwahrnehmung und –wirkung, Farbe in Stadt und Land, historische Betrachtungen zur Farbkultur (2) aktuelle Planungs- u Baubeispiele werden präsentiert, v.a. Neubau von 3 Stadthäusern in Ingolstadt (2012-Fertigstellung 2014) 29. Januar 2015 9-13h Workshop 1) Diashow Projektgebiet 2) SchülerVorstellung der Zeichnungen und Skizzen der Botschaftsbauten, 3) Grundlagenvermittlung Recherche 4) Recherche zu Ländern der Botschaften (in Gruppen): Paul und Magda: Moldau Anni und Friedrich: Bosnien Herzegowina Laura und Albert: Kuba Sira und Albin: Kap verde Malina und Joe: Ghana Sami und Paul H. : Eritrea Recherche Denkmale und Denkmalschutz: Maite, Marlene, Matteo, Anna: Was ist ein Denkmal? Welche Denkmale gibt es/welche kennt ihr? Wie ist ihre kulturelle Bedeutung für uns heute? Wer und was ermöglicht eine Unterschutzstellung? 5) Kurzvorträge der einzelnen Gruppen Themen siehe (4) 12. Februar 2015 Kunstunterricht 2 Schulstunden, Beginn Block: Farbe und Architektur (Kunstlehrerin Frau Kudernatsch) 19. Februar 2015 Deutschunterricht die Schüler 6b schreiben Briefe an Botschaften, Vorbereitung der Besuche Projektwoche 28. Febr 2015 Austausch im Verbund Besuch von 5 Schülern 6b beim Workshop Nürthingen-Grundschule (Katja Virkus) 12-15h März 2015 2 Schulstunden, Deutschunterricht Grundlagenvermittlung Dokumentation 16.4. - 22. April 2015 Projektwoche Do-Mi 8.30h bis 12.30h Die 22 noch bestehenden "Botschaftswürfel" werden von jeweils einem Schüler der Klasse 6b analysiert, es wird die Geschichte des jeweiligen Hauses recherchiert und aufgeschrieben. Es wird eine Broschüre zusammengestellt. Die Schüler arbeiten dabei in Gruppen. Die Schüler werden wahlweise ein Modell bauen oder ein Plakat entwerfen, und das Bestehende und Vorgefundene mit ihren eigenen Farbideen gestalten und damit die Geschichte des jeweiligen Gebäudes fiktiv fortschreiben. Es sind im Rahmen der Projektwoche drei Ausflüge geplant: - Exkursion ins Botschaftsviertel im Tiergarten- Farbe und Materialität der neuen Botschaftsrepräsentanzen - Besuch der Botschaften im Nordischen Viertel in Pankow - Besuch eines umgebauten privaten "Botschaftswürfels" und Baustellenbegehung Stavangerstraße 21 Mittwoch 20. Mai 2015 Abschlusspräsentation Einladung an Schüler der Verbundschulen (Nürthingen-Grundschule, John-Lennon-Gym) – Führung durch Botschaftskiez und Präsentation Projektergebnisse 27. Mai Projektpräsentation auf Schulfest Bornholmer GS 1. Juni 2015 Teilnahme Klasse 6b an Performance Staatliche Ballettschule Berlin und Schule für Artistik Anmerkung: Besuch Bezirksamt, Stadtentwicklungsamt, - Fachbereich Denkmalschutz Untere Denkmalschutzbehörde Pankow, Fachbereichsleiterin Frau Lindstädt kam leider (noch) nicht zustande, da aus Kapazitätsgründen bis Jan 2015 kein Termin an Bornholmer GS angeboten werden konnte Inhaltliche Aspekte, u.a. Konkretisierung der zu bearbeitenden Einzelthemen, ggf. inhaltliche Beiträge der beteiligten Fächer Eingabe Aspekte in diesem Schuljahr sollen die SchülerInnen lernen, Geschichten zu recherchieren, aufzubereiten und zu präsentieren (unterschiedliche Präsentationstechniken werden angewendet) Methodisch-didaktische Aspekte, u.a. Grad des selbständigen Arbeitens der Schülerinnen und Schüler Eingabe Aspekte die Kinder arbeiten meist in Gruppen und müssen in Absprache untereinander Zwischenergebnisse darstellen und zusammenfassen können die Schüler werden befähigt, Meinungen und Sachverhalte zusammenzufassen und zu präsentieren soziale Kompetenz steht im Vordergrund in der Gruppenarbeit die SchülerInnen sollen lernen, Material zu strukturieren, aufzuarbeiten und sich ein Mittel der Präsentation zu überlegen Organisatorische Aspekte, u.a. Aufgabenverteilung zwischen Schulteam und fachlichem Partner, Verzahnung/Schnittstellen Eingabe Aspekte Regelmäßige Treffen der Projektbetreuergruppe: 7.10.14, 20.1.15, 11.2.15, 24.2. mit Lehrerin Fuhg, 13.10.14 mit Kunstlehrerin Kudernatsch, 3.12.14 mit Projektleiterin Kremer innerhalb der Projektbetreuergruppe besteht eine klare Aufgabenverteilung die vor 2 Jahren eingerichtete Stelle der Projektkoordinatorin im Team wird beibehalten: genauer Ablaufplan, Abstimmung aller Termine aufeinander, Organisation der Exkursionen Thematisierung und Einbindung aktueller Ausstellungen in Berlin Kooperation mit Schulen Verbund: 27.1.2015 Arbeitstreffen Verbund: Anke Kühn, Thorsten Kluge, Katja Virkus 9.2. 16h Arbeitstreffen Grundschulen Verbund: Katja Virkus, Anke Kühn Kooperation mit anderen denkmal aktiv Schulen (Umgebung): Arbeitstreffen mit Heike Sinning, Marcel-Breuer- Schule am 10.10.14, Teilnahme an Präsentation 5.12.14 in der Marcel-Breuer- Schule, Absprachen mit Marcel Kröner, Staatliche Ballettschule Berlin weitere fachl. Partner Architektin Therese Strohe Kostenplan Herkunft der Projektmittel (Förderung, Sponsoren) Eingabe Herkunft Projektmittel Schulprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule Einsatz der Projektmittel, Planung/aktueller Stand Eingabe Einsatz Projektmittel 1.Sachmittel 1.1 Büromaterial (Druckerpatronen, Zeichenpapier, Folien) EUR 41,00 1.2 Verbrauchsmaterial Projektwoche (Material Modelle) EUR 100,00 1.3 Preise, Überraschungen Projektwoche EUR 35,00 2. Personalkosten 2.1 Projektkoordination, Organisation und Durchführung der unter (5) aufgeführten Veranstaltungen und Exkursionen Anke Kühn EUR 350,00 2.2. Vortrag Architektin Therese Strohe EUR 100,00 2.3 Vorbereitung, Organisation und Durchführung der Projektwoche Anke Kühn EUR 350,00 3. Fahrtkosten Treffen Naumburg EUR 54,00 Treffen Bad Segeberg EUR 170,00 Summe Ausgaben gesamt Schuljahr 2014/2015= Euro 1.200
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