4 magazin Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft April 2015 – 68. Jahrgang Projekt Generalzolldirektion Neue Strukturen Seite 10 < Zolljahrespressekonferenz www.bdz.eu Herausragender Beitrag zur inneren Sicherheit Seite 12 < Einstellungsverfahren BDZ-Forderungen Rechnung getragen Bundesweit für Sie da: Mit Direktbank und wachsendem Filialnetz. Für uns: das kostenfreie Bezügekonto 1) 1) Voraussetzung: Bezügekonto; Genossenschaftsanteil von 15,– Euro/Mitglied Banken gibt es viele. Aber die BBBank ist die einzige bundesweit tätige genossenschaftliche Privatkundenbank, die Beamten und Arbeitnehmern des öffentlichen Dienstes einzigartige Angebote macht. 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Wie auch immer die endgültige Zuständigkeit für die Pkw-Maut aus sieht, die schwerpunktmäßig beim Bundesamt für Güterverkehr lie gen soll, dem bereits Hunderte neue Planstellen zugesagt wurden: Auch der Zoll wird die Folgen der neuen Aufgabe zu spüren bekommen. Von Anfang an hat te der BDZ vor einem „Bürokratiemonster“ gewarnt und die Schnittstellen mit der Arbeit unter anderem der Kfz-Festsetzungsstellen in den Blickpunkt gerückt. Inzwischen ist klar: Die Koalition wird 129 neue Stellen für Außendiensttätigkeiten im Rahmen der Vollstre ckung zur Verfügung stellen. Ich frage: Woher soll dieses Personal kurzfristig k ommen, zumal eine exakte Bewertung der Übernahme der Fälle der Kfz-Steuer noch aussteht?! zoll < < << Projekt Generalzolldirektion: Neue Strukturen 4 Ich habe im Finanzausschuss deutliche Zweifel angemeldet, ob angesichts des hohen Arbeitsaufkommens im Zusammenhang mit der Neufestsetzung der Kfz-Steuer der vom Gesetzgeber bezifferte personelle Mehrbedarf ausreicht. Die angesichts von 43,5 Millio nen Steuerfällen im Jahr der Einführung veranschlagten zehn Prozent sind meines Erach tens zu gering. Außerdem ist nicht damit zu rechnen, dass sich das Publikumsverhalten wesentlich verändert. Vielmehr ist auch in den nächsten Jahren mit hohen Aufkommen an Anfragen zu rechnen. Nach einer Flut von 25 000 erfolglosen Anfragen pro Tag, die im letzten Jahr zu einer völli gen Überlastung der Auskunftsstellen führten, über die in den Medien ausführlich berich tet wurde, muss die Politik vorgewarnt sein und rechtzeitig Vorkehrungen treffen. Dieses Signal habe ich nicht nur im Finanzausschuss, sondern auch in zahlreichen Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten und mit der Leitungsebene des Bundesfinanzministeriums gesetzt. Ich bin sicher: Das Thema wird uns noch lange beschäftigen. << Zolljahrespressekonferenz: Herausragender Beitrag zur inneren Sicherheit 10 << Einstellungsverfahren: BDZ-Forderungen Rechnung getragen 12 << Urteil zur „Vertreterzulage“: BDZ prüft rechtliche Auswirkungen 10 14 gewerkschaft < < << Bundesvorstand: Die zusätzliche Arbeitsbelastung des Zolls war auch Thema einer Expertenanhörung im Finanzausschuss des Bundestags am 16. Mai 2015, an der ich neben weiteren Sach verständigen teilgenommen habe, um zum Zweiten Verkehrssteueränderungsgesetz Stellung zu beziehen. Klar und deutlich habe ich mich bei diesem Termin für eine bessere Personalausstattung ausgesprochen und die hohe Arbeitsbelastung der Kfz-Festsetzungs stellen beklagt. Fakt ist: Erhöhter Auskunftsbedarf und vermehrte Rechtsbehelfsverfahren haben erhebli che Mehrarbeit nach sich gezogen, auf die die Politik endlich reagieren muss. Erfahrungsge mäß gibt es bei jeder Abgabenänderung zahlreiche Widersprüche, deren Bearbeitung Zeit beansprucht. Planungen, nur für die Umstellung der Kfz-Steuer das Personal aufzustocken, aber im Folgejahr schon wieder deutlich abzubauen, sind daher nicht nachvollziehbar. 4 Konstruktive Beratungen 15 << Bundestag: Im Dialog mit Innenpolitikern 15 16 << Aus den Bezirksverbänden 17 < Wir gratulieren 20 << Der HPR tagte 21 < Wir trauern 22 << dbb aktuell < < << Einkommensrunde Länder 2015: Einigung auf Beamte übertragen24 24 << Arbeitsschutz: Arbeitsstätten verordnung umsetzen25 << Berliner Anwenderforum E-Government25 << Interview mit Sigmar Gabriel46 fokus < < << Tarifeinheitsgesetz: Ver fassungsbruch verhindern! 26 << Kommunale Energiever- sorgung und Energiewende 28 Dieter Dewes, Bundesvorsitzender << Impressum << Energiewende stellt 26 Herausgeber und Verlag: BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft. Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin. Telefon: 030 - 40816600. Telefax: 030 - 40816633. E-Mail: [email protected]. Internet: www.bdz.eu. Gesamtverantwortung: Bundesleitung. Redaktion: Für den ge werkschaftlichen Teil: Dieter Dewes, Christof Stechmann; für „BDZ Senioren“: Wilfried Weißköppel; für „BDZ Fachteil“: Heinz-Gerd Görtz. Fotos: Slipek, fotolia, BMF, Titelbild: ©roostler – Fotolia.com. Das BDZ magazin erscheint zehn Mal jährlich und wird den BDZMitgliedern nach § 6 Abs. 3 der Satzung zugestellt. Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Bezugspreis für Nichtmitglieder jährlich 28,12 Euro. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung der Schriftleitung. Manuskripte müs sen einseitig beschrieben und deutlich lesbar sein. Leserbriefe: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des BDZ oder des dbb wieder. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen. Herausgeber der dbb seiten: Bundesleitung des dbb beamtenbund und tarifunion – Bund der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und des privaten Dienstleistungssektors – Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin. Telefon: 030.4081-40. Telefax: 030.40815598. Internet: www.dbb.de. E-Mail: [email protected]. Chefredaktion: Dr. Walter Schmitz. Redaktion: Christine Bonath, Jan Bren ner. Fotos: fotolia, Brenner, MEV. Redaktionsschluss: am 10. jeden Monats. Namensbeiträge stellen in jedem Falle nur die Meinung des Verfassers dar. Verlag: dbb verlag gmbh. Internet: www.dbbverlag.de. E-Mail: [email protected]. Verlagsort und Bestell anschrift: Friedrichstraße 165, 10117 Berlin. Telefon: 030.7261917-0. Telefax: 030.7261917-40. Herstellung: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern. Layout: Dominik Allartz. Anzeigen: dbb verlag gmbh, Mediacenter, Dechen str. 15 a, 40878 Ratingen. Telefon: 02102.74023-0. Telefax: 02102.74023-99. E-Mail: [email protected]. 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Europäischer Abend: Europas Wirtschaft – Risse im Fundament? << Der Fall des Monats 34 37 << Mitgliederwerbeaktion 201438 finale < < 30 3 editorial << editorial << Energie-Vergleichsportale40 > BDZ magazin | April 2015 BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Projekt Generalzolldirektion Neue Strukturen Sparvorschläge aus der Vergan genheit haben die Zollverwal tung schrittweise von ehemals 21 Zoll- und Verbrauchsteuer abteilungen der Oberfinanzdi rektionen sowie einer Vielzahl von Ortsbehörden auf heute fünf Bundesfinanzdirektionen mit 43 Hauptzollämtern redu ziert. Verblieben sind zudem das Zollkriminalamt mit acht Zollfahndungsämtern sowie das bundesweit präsente Bildungsund Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung. Wer den also mit dem anstehenden Reformprozess des Projekts Generalzolldirektion die Spar zwänge aus der Vergangenheit fortgeführt? Das Bundesminis terium der Finanzen scheint die ser Philosophie erstmals eine Absage zu erteilen. > BDZ magazin | April 2015 „Stelleneinsparungen wird es durch diese Reform nicht ge ben“, bekräftigt Schäuble in einem Informationsschreiben zu den Strukturmaßnahmen an die Zöllnerinnen und Zöllner. Vielmehr sollen nach dem Kon zept die Kompetenzen der Bundesfinanzdirektionen und des Zollkriminalamts mit ihren Fachpaketen sowie des Bil dungs- und Wissenschaftszen trums unter dem Dach einer Generalzolldirektion erhalten bleiben. Gleichzeitig werden aber strukturelle Schwächen durch die Straffung und un mittelbare Ausgestaltung von Informations- und Weisungs wegen behoben. Dadurch frei werdende Dienstposten sollen zu einem gewissen Teil die Ortsebene entlasten. Die Ver lagerung der Dienstposten und ihre Besetzung auf der Orts ebene erfolgt auf der Zeitschie ne und auf Grundlage freiwilli ger Fluktuation – also in erster Linie dann, wenn Dienstposten ohnehin frei werden. Darüber hinaus wird sich die Zollverwal tung im politischen und parla mentarischen Raum verstärkt präsentieren, indem die minis teriellen Kernaufgaben der Zoll- und Verbrauchsteuerab teilung in Berlin verortet und neu aufgestellt werden. Kurz zusammengefasst ver folgt das Projekt Generalzoll direktion folgende Ziele: >>Neuorganisation der Zollund Verbrauchsteuerabtei lung des Bundesministeri ums der Finanzen in Berlin blickwinkel2511 - Fotolia.com zoll 4 Das Projekt Generalzolldirektion nimmt zügig weiter Fahrt auf. Bereits wenige Monate nach Projektbeginn im November 2014 liegt derzeit ein Gesetzesentwurf zur Neuorganisation der Zollverwaltung vor. Das Konzept sieht die Verlagerung der ministeriellen Kernaufgaben in einer verschlankten Zoll- und Verbrauchsteuerabteilung nach Berlin vor. Der Standort Bonn wird durch die Einrich tung einer Generalzolldirektion zum 1. Januar 2016 stabi lisiert. Die Bundesfinanzdirektionen, das Zollkriminalamt sowie das B ildungs- und Wissenschaftszentrum der Bun desfinanzverwaltung werden in die Generalzolldirektion integriert. Dabei werden sogenannte operativ-steuernde Bereiche aus dem Bundesministerium der Finanzen abge schichtet und mit den Aufgaben der bisherigen Mittelbe hörden zusammengeführt. Durch diese Aufgabenbünde lung entfällt die Mittelebene der Zollverwaltung. Mit der Auflösung sämtlicher Mittelinstanzen der Zollverwaltung handelt es sich um eine der größten und ehrgeizigsten Strukturreformen des Zolls der vergangenen Jahre. Der BDZ hat sich bereits zu Beginn des Projekts für eine sozi alverträgliche Umsetzung der Strukturmaßnahmen ein gesetzt, von der etwa 7 000 Beschäftigte direkt betroffen sind und begrüßt die bereits erfolgte Zusage von Bundes finanzminister Wolfgang Schäuble. „Ein Ortswechsel der Beschäftigten darf aufgrund der Umstrukturierung nur auf freiwilliger Basis erfolgen“, versichert Schäuble. >>Einrichtung einer General zolldirektion bei Integration der Mittelbehörden und des Bildungs- und Wissen schaftszentrums der Bundes finanzverwaltung als Bun desoberbehörde in Bonn >>Stärkung der Bedarfsberei che der örtlichen Behörden durch Effizienzgewinne in folge unmittelbarer Wei sungswege und Hierarchie abbau << Künftige Organisationsstrukturen > Bundesministerium der Finanzen Die Aufgaben der Zoll- und Ver brauchsteuerabteilung des Bundesministeriums der Finan BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft gliedert sich in Controlling, Innenrevision sowie Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Abteilung III Zoll- und Verbrauchsteuerabteilung Unterabteilung III A Unterabteilung III B Strategische Steuerung der operativen Aufgaben der Zollverwaltung; Querschnittaufgaben Zoll; Verbrauchsteuern; Kraftfahrzeugsteuer und Luftverkehrsteuer sowie Internationale Zusammenarbeit Referat III A 1 Referat III B 1 Abgabenordnung (Zoll); Kontrollen; Prüfungen; Vollstreckung Zollrecht und Zollverfahren; Einfuhrumsatzsteuer; Marktordnungsrecht Referat III A 2 Referat III B 2 Zollfahndungsdienst; Risikoanalyse; Sicherheitsrisikoanalyse; Straf-und Ordnungswidrigkeitenrecht; Verbote und Beschränkungen EU-und Internationale Zusammenarbeit; Amtsund Rechtshilfe; Außenwirtschaftsrecht Referat III A 3 Referat III B 3 Finanzkontrolle Schwarzarbeit Energiesteuer; Stromsteuer; Kernbrennstoffsteuer; Biokraftstoffquote Referat III A 4 Referat III B 4 Organisations-, Personal- und Haushaltsangelegenheiten der Zollverwaltung und der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein; Ressourcensteuerung und Zielvereinbarung Grundsätze der Verbrauch steuern; Tabaksteuer; Branntweinmonopol; Branntweinsteuer; Steuern auf sonstige alkoholische Getränke; Kaffeesteuer Referat III A 5 Referat III B 5 Informationstechnik in der Zollverwaltung Kraftfahrzeugsteuer; Luftverkehrsteuer Quelle: BMF > Generalzolldirektion Die Generalzolldirektion wird nach dem Gesetzesentwurf zum 1. Januar 2016 errichtet. Als künftige Bundesoberbe hörde übernimmt die Generalzolldirektion als operativ-steuernde Instanz die vormaligen, nicht-kernministeriellen Aufgaben des Bundesministeriums der Finanzen – gekoppelt mit den Aufgaben der Bundesfinanzdirektionen und dem Zollkriminalamt. Das Bildungsund Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung wird als Einheit organisatorisch in die Struktur der Generalzoll direktion eingegliedert. Die Generalzolldirektion gliedert sich insgesamt in neun Direktionen: >>Direktion 1: Personal, Bonn >>Direktion 2: Organisation, Bonn >>Direktion 3: Allgemeines Steuerrecht und Kontrollen, Potsdam >>Direktion 4: Verbrauchsteuer- und Verkehrssteuerrecht, Prüfungsdienst, Neustadt an der Weinstraße >>Direktion 5: Allgemeines Zollrecht, Hamburg >>Direktion 6: Recht des grenzüberschreitenden Warenverkehrs/Besonderes Zollrecht, Nürnberg >>Direktion 7: Finanzkontrolle Schwarzarbeit, Köln >>Direktion 8: Strafverfolgung (Zollkriminalamt), Köln >>Direktion 9 – Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung, Münster Die Generalzolldirektion leitet bundesweit die Durchführung der Aufgaben der Zollverwaltung und übt die Dienst- und Fachaufsicht über die Haupt- zollämter und Zollfahndungsämter aus. Etwa 7 000 Beschäftigte sind insoweit zentral für das gesamte Aufgabenspek trum der Zollverwaltung mit rund 32 000 Beschäftigten auf Ortsebene verantwortlich. Während die Direktionen 1 und 2 als Zentraldirektionen die administrativen querschnittlichen Aufgaben im OPH- und IT-Bereich der Generalzolldirektion wahrnehmen, erfüllen die Direktionen 3 bis 9 die fachlichen Aufgaben der Generalzolldirektion. Diese werden am Hauptdienstsitz in Bonn als auch den Standorten der ehemaligen Mittelbehörden und des Bildungs- und Wissenschafts zentrums der Bundesfinanz verwaltung ausgeübt. Ein Leitungsstab unterstützt die Präsidentin beziehungsweise den Präsidenten der Generalzolldirektion bei der Wahr nehmung der Aufgaben und > Direktion 1 – Personal Die Direktion 1 nimmt die Aufgabenbereiche Personalangelegenheiten und Service-Center wahr. Entsprechend sind zwei Abteilungen für die Direktion 1 vorgesehen. Die Abteilung Personal als Personalstelle für die Beschäftigten der Generalzolldirektion, die gleichzeitig die Personalbereiche der Zollverwaltung steuert sowie die Abteilung Service-Center, die die Aufgaben der Service-Center bei der Generalzolldirektion unverändert fortführt. Die Abteilung Personal steuert, koordiniert und unterstützt als Oberbehörde die Ortsebene in Personalangelegenheiten und führt die Rechts- und Fachaufsicht über die Sachgebiete A der Hauptzollämter und die Sachgebiete 100 der Zollfahndungsämter. Ihr Aufgabenspektrum umfasst insbesondere die Personalgewinnungsmaßnahmen, Einstellungsverfahren, Fragen der Personalentwicklung, der Ausgestaltung des Laufbahnrechts, des Beförderungswesens und die Steuerung und Durchführung von Ausschreibungen. Entscheidend dabei ist, dass ein wesentlicher Teil der Personalsachbearbeitung und der Vorbereitung der zentral zu treffenden Entscheidungen zumindest mittelfristig an den Standorten der ehemaligen Mittelbehörden und des Bildungs- und Wissenschaftszen trums der Bundesfinanzverwaltung erfolgt. Insgesamt werden die künftigen Aufgaben der Direktion 1 von rund 1 400 Beschäftigten wahrgenommen. > Direktion 2 – Organisation Die Aufgabenbereiche Organisation, Haushalt/Informationsund Wissensmanagement Zoll (Zentrale Auskunft)/Arbeits-, Gesundheits- und Strahlenschutz sowie IT/Technischer Dienst werden künftig in der > BDZ magazin | April 2015 5 zoll zen (Abteilung III) werden künftig mit Sitz in Berlin auf ihren ministeriellen Kernbestand reduziert. Das führt im Ergebnis zu einer organisatorischen Straffung von bisher 15 Referaten auf künftig zehn Referate in zwei Unterabteilungen. Insgesamt 128 Dienstposten werden bei der verschlankten Zoll- und Verbrauchsteuerabteilung in Berlin eingerichtet. Zum Vergleich: Dem stehen derzeit 186 Dienstposten in der Abteilung III in Bonn gegenüber. Die Dienstposten werden in kurzund mittelfristigen Tranchen nach Berlin verlagert. Zur Er hebung der Verwendungs wünsche der Angehörigen der Abteilung III wird eine Neigungsabfrage durchgeführt. Neben der politischen und strategischen Steuerung der Zollverwaltung obliegt der künftigen Abteilung III die Rechts- und Fachaufsicht über die Generalzolldirektion. Die Zuständigkeiten anderer Abteilungen des Bundesministeriums der Finanzen bleiben hiervon unberührt (z. B. Abteilung Z für die Service-Center oder das Bildungs- und Wissenschafts zentrum). BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Direktion 2 angesiedelt. Folg lich werden drei Abteilungen der Direktion 2 die Steuerung dieser Arbeitsbereiche über nehmen. Ferner werden die Aufgaben des Kompetenzzen trums für das Kassen- und Rechnungswesen des Bundes und der Bundeskassen Halle und Trier ebenfalls der Direkti on 2 angegliedert. Rund 1 700 Beschäftigte – ausgenommen das Kompetenzzentrum für das Kassen- und Rechnungs wesen des Bundes und die Bundeskassen – sind künftig u. a. für die Steuerung der Or ganisationsangelegenheiten, der Beschaffung, des Liegen schaftsmanagements, der Haus- und Servicedienste, organisationsunterstützende Fachverfahren, Haushaltsange legenheiten, Informationstech nik, Arbeits-, Gesundheits- und Strahlenschutz sowie Techni scher Dienste verantwortlich. zoll 6 Wesentliche Neuerungen umfasst die Bündelung der Aufgaben der Organisation einschließlich dezentraler Be schaffung, Liegenschaftsma nagement und Hausdienste, die bislang in den Referaten RF 1 der Bundesfinanzdirektio nen, in der Gruppe V des Zoll kriminalamts und im Referat AV des Bildungs- und Wissen schaftszentrums der Bundesfi nanzverwaltung wahrgenom men werden. Diese werden an den Standorten der bisherigen Bundesfinanzdirektionen zu nächst von der jeweiligen Lei tung der Abteilung Rechts- und Fachaufsicht der bisherigen Bundesfinanzdirektionen ge leitet. Ebenso werden an den Standorten die verbleibenden Tätigkeiten der Hausdienste (einschließlich Fahrdienste) ausgeübt. > Direktionen 3 bis 7 Die Fachdirektionen verant worten jeweils ganzheitlich den ihnen übertragenen Kata log fachlicher Aufgaben. Sie steuern mit ihren jeweiligen Zuständigkeiten die operative Aufgabenwahrnehmung der > BDZ magazin | April 2015 Insgesamt stellt sich der Personalbedarf der Fachdirektionen wie folgt dar: Fachdirektionen Direktion 3 (Allgemeines Steuerrecht, Kontrollen), Potsdam Direktion 4 (Verbrauchsteuer- und Verkehrssteuer recht, Prüfungsdienst), Neustadt an der Weinstraße Direktion 5 (Allgemeines Zollrecht), Hamburg Direktion 6 (Grenzüberschreitender Warenverkehr), Nürnberg Direktion 7 (Finanzkontrolle Schwarzarbeit), Köln Personalbedarf in AK 165,25 << 242,28 243,76 141,81 167,83 Quelle: BMF Ortsebene und sind dieser gegenüber unmittelbar wei sungsbefugt. Im Unterschied zu den bisherigen Abteilungen Zentrale Facheinheit der Bun desfinanzdirektionen wird die ses Steuerungsmodell durch eine in die Referate der Fach direktion künftig integrierte Rechts- und Fachaufsicht ge währleistet. Fachliche Steue rung sowie Rechts- und Fach aufsicht werden somit künftig „in einer Hand“ bundesweit wahrgenommen. Dazu gehö ren die Durchführung und Nachbereitung von Geschäfts prüfungen und anderen Maß nahmen der Rechts- und Fachaufsicht aber auch ins besondere der regelmäßige Besuch der Dienststellen und die Teilnahme an Besprechun gen vor Ort. Darüber hinaus bleiben unter anderem die Er stellung und Weiterentwick lung der Standards ebenso Kernaufgabe wie die Definition fachlicher Anforderungen an die IT-Fachverfahren und die sächliche Ausstattung der Zoll verwaltung sowie die fachliche Zuarbeit für die kernministe riellen Aufgaben des Bundes ministeriums der Finanzen. > Direktion 8 – Strafverfolgung (ZKA) Die Direktion 8 mit Dienstsitz in Köln gliedert sich künftig in drei Abteilungen: „Internatio nale Zusammenarbeit und Risi komanagement“, „Außenwirt schaftsüberwachung und Zollkriminalität“ und „Unter stützung Zollfahndungs dienst“. Das Zollkriminalamt verlagert etwa zehn Prozent seines Ressourcenbedarfs in den Leitungsstab und die Zen der neu einzurichtenden Generalzolldirektion auf 7 012 Arbeitskräfte. traldirektionen der General zolldirektion. Darüber hinaus werden die Aufgaben der „Che mischen und Kriminaltechni schen Untersuchungen“ an die Direktion 9 am Dienstsitz Köln abgegeben. Für die verbleiben den Fachaufgaben werden etwa 990 Beschäftigte ein geplant. > Direktion 9 – Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung Entsprechend ihren beiden Kernkompetenzen besteht die Direktion 9 aus den Abteilun gen Lehre und Wissenschaft und Technik sowie dem orga nisatorisch angegliederten Fachbereich Finanzen der Hochschule des Bundes. Die Präsenz in der Fläche bleibt er halten, sodass die Direktion 9 auch zukünftig dem Bedarf entsprechend an zwei großen Ausbildungsstandorten in Sig maringen und Plessow sowie an den bundesweit angesiedel ten Fortbildungsstandorten dezentrale Dienstleistungen anbieten wird. Die bisher orga nisatorisch dem Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung an gegliederten Einheiten Steue rungsunterstützung Zoll sowie Informations- und Wissens management Zoll gehen auf gabengerecht in die Zustän digkeit der Direktion 2 über. In der Gesamtheit werden die Aufgaben des Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung ein schließlich dem Fachbereich Finanzen von etwa 1 286 Be schäftigten wahrgenommen. Insgesamt beläuft sich der errechnete Personalbedarf Die Arbeit bleibt bei den Beschäftigten Die Beschäftigten der Bundes finanzdirektionen, des Zollkri minalamts sowie des Bildungsund Wissenschaftszentrums der Bundesfinanzverwaltung werden zum 1. Januar 2016 gesetzlich in die Generalzolldi rektion übergeleitet. Um die Funktionsfähigkeit der Gene ralzolldirektion zum 1. Januar 2016 sicherzustellen, werden Beschäftigte, deren fachliche Tätigkeit auch in der neuen Struktur verbleibt, gesetzt. Den Beschäftigten wird unter Beibehaltung ihres Dienstortes und möglichst im Rahmen ihres bisherigen Aufgabenbe reichs ein Dienstposten über tragen. Frei werdende Dienst posten oder Stellen sollen voraussichtlich ausgeschrieben werden und Beschäftigte, de ren Dienstposten beziehungs weise Stelle in der künftigen Struktur nicht mehr fortbe steht, sollen mittels einer Nei gungsabfrage ihr Interesse an neu eingerichteten Dienstpos ten beziehungsweise Stellen bekunden können. Für alle Beschäftigten der Generalzoll direktion gilt dabei der Grund satz, dass ein Ortswechsel aufgrund der Umstrukturie rung nur auf freiwilliger Basis erfolgt. Dabei stellt sich jedoch die Frage, wie sich durch die Um setzung der neuen Strukturen die erhofften mehreren hun dert Dienstposten für Bedarfs bereiche der Hauptzollämter gewinnen lassen. Den Vor schlägen des Projekts zufolge werden sich frei werdende Ressourcen zur Stärkung der Ortsebene nur sukzessive und mittelfristig realisieren lassen. Beispielsweise durch eine schrittweise und flexible Zen tralisierung von OPH-Tätigkei ten am Hauptdienstsitz der Generalzolldirektion in Bonn. Hierdurch frei werdende Warten Sie nicht, bis der Lack ab ist. Modernisieren Sie jetzt! Mit einer Finanzierung von Wüstenrot bringen Sie neuen Schwung in Ihr Zuhause. Was Sie auch vorhaben – sichern Sie sich jetzt die günstigen Zinsen für Ihre Modernisierung! Profitieren Sie mit Wüstenrot Bausparen Finanzielle Planungssicherheit Zinssicherheit über die gesamte Laufzeit Flexible Ansparung und Auszahlung Exklusiv für dbb-Mitglieder und ihre Angehörigen: Sie sparen 50% der Abschlussgebühr. 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Die sozialverträgliche Zusage gilt. > BDZ magazin | April 2015 Viele offene Fragen zur eigent lichen Zielstruktur der Gene ralzolldirektion werden sich deshalb wohl erst fortlaufend klären und sukzessive umset zen lassen. Mangels einer ein deutigen Zielstruktur wird sich der Reformprozess der Generalzolldirektion im Zuge der Aufgabenwahrnehmung in den neuen Strukturen er geben und somit auch nach der Errichtung der General zolldirektion durch weitere Umsetzungsschritte fortset zen. So auch die Frage der Standorte der Aufgabenwahr nehmung der Rechts- und Fachaufsicht. Diese soll die bislang dezentral vorhande nen Kompetenzen nutzen und disloziert an verschiedenen Standorten der Generalzoll direktion erfolgen. Ist dieser Grundsatz mittelfristig vor gesehen? Wie viele und vor allem welche Dienstposten verbleiben an den dislozierten Standorten der Rechts- und Fachaufsicht? Nach welchen Kriterien wer den Hauptzollämter bezie hungsweise Zollfahndungs ämter für Geschäftsprüfungen ausgewählt oder entsteht eine nie zuvor dagewesene Flut von Maßnahmen der Rechts- und Fachaufsicht? Derartige Fragen müssen durch den Aufbaustab der Generalzolldirektion zeit nah beantwortet werden. Hier bedarf es insbesondere eines Geschäftsverteilungsplans der künftigen Generalzolldirektion. Neben den organisatorischen Fragen muss insbesondere auch das Beurteilungswesen den neuen Strukturen ange passt werden, zu denen bislang keine Aussage im Konzept getroffen wurde. Wer die Be schäftigten in der Struktur reform mitnehmen will, muss jedoch vor allem künftige Berufsperspektiven – insbe sondere an den zahlreichen BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft << Personalvertretungen Durch die Integration der Bundesfinanzdirektionen, des Zollkrimi nalamts und des Bildungs- und Wissenschaftszentrums (BWZ) der Bundesfinanzverwaltung in die Generalzolldirektion werden diese Behörden aufgelöst. Somit endet automatisch das Mandat der dort gewählten Personalvertretungen. Davon betroffen sind demnach die Personalräte bei den Mittelbehörden und dem BWZ, der Ge samtpersonalrat beim BWZ und der Bundesfinanzdirektion Mitte sowie die Bezirkspersonalräte der Mittelbehörden. Entsprechendes gilt für die Jugend- und Auszubildendenvertretung. Die Zuständig keiten des Hauptpersonalrats für Entscheidungen, die auf der Ebe ne des Bundesministeriums der Finanzen getroffen werden, und der örtlichen Personalräte auf der Ebene der Hauptzollämter bezie hungsweise Zollfahndungsämter bleiben hierbei unverändert. Organ Hauptpersonal rat beim Bun desministerium der Finanzen (Berlin) Bezirksperso nalrat (Bonn) Gesamtperso nalrat GZD (Bonn) (Örtlicher) Per sonalrat GZD (Bonn) Mitglieder/Zuständigkeit – Mitglieder: 31 (maximale Größe) – Zuständigkeit für die Belange der Beschäftigten der Bundesfinanzverwaltung – Mitglieder: 31 (maximale Größe) – Zuständigkeit für die ca. 7 000 Beschäftigten der Generalzolldirektion und der ca. 32 000 Be schäftigten der Ortsebene – Mitglieder: 21 – Zuständigkeit für die Belange der Beschäftigten der Generalzolldirektion – Mitglieder: 21, bei ca. 7 000 Wahlberechtigten/ Beschäftigten der Generalzolldirektion – Die Mitgliederstärke der Personalräte kann sich infolge von Verselbstständigungsbeschlüssen von Außenstellen verringern, da die Beschäftig ten der Außenstellen, die sich verselbstständigt haben, ihren eigenen Personalrat vor Ort wäh len und nicht mehr den Personalrat bei der Generalzolldirektion Der Personalrat bei der Generalzolldirektion in Bonn wird künftig für alle Maßnahmen zuständig sein, die von der Generalzolldirektion ausschließlich für die durch den örtlichen Personalrat der General zolldirektion vertretenen Standorte getroffen werden. Im Gegenzug dazu ist der Gesamtpersonalrat für alle Maßnahmen der Generalzoll direktion verantwortlich, die Beschäftigte nicht verselbständigter und verselbstständigter Standorte gleichermaßen betreffen (zum Bespiel Beförderungen, Versetzungen oder Abordnungen). Dienstsitzen der Generalzoll direktion – sicherstellen. Der falsche Weg wäre die Zen tralisierung von Aufgabenbe reichen soweit auszugestalten, dass am Ende das Beförde rungsgeschehen für eine Viel zahl von Beschäftigten zum Erliegen kommt. Wer meint, in Zeiten der Zuspitzung immer knapperer Ressourcen auf lan ge Sicht eine Mammutbehörde mit Tausenden Beschäftigten an nur einem Standort orga nisieren zu können, irrt gewal tig. Das Potenzial und die vor handenen Kompetenzen der Beschäftigten müssen weiter hin flächendeckend genutzt werden. Die Projektteilneh merinnen und Projektteilneh mer des Hauptpersonalrats werden daher den weiteren Projektverlauf unter verschie densten Gesichtspunkten kri tisch begleiten. Die erfolgrei che Arbeit aller von dieser Reform betroffenen Beschäf tigten muss sich in den künfti gen Strukturen widerspiegeln und auf langfristige Sicht mit Berufsperspektiven untermau ert werden, bekräftigt BDZBundesvorsitzender Dieter Dewes. Thomas Liebel Personalräte an verselbstständigten Außenstellen wirken künftig an Maßnahmen mit, die von Verantwortlichen vor Ort ausschließ lich für diese verselbstständigte Außenstelle getroffen werden. Hierzu zählen beispielsweise die Mitwirkung bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen, Arbeits-, Gesundheits- und Strahlenschutz sowie soziale Angelegenheiten. Bei der personalvertretungsrechtlichen Verselbständigung von Nebenstellen und Teilen von Dienststellen lässt das Bundespersonalvertretungsgesetz einen breiten Spielraum zu. Eine Grundvoraussetzung dabei ist, dass die Mehrheit der Wahl berechtigten die Verselbstständigung beschließen muss. Der Bezirkspersonalrat wird – wie auch in den bisherigen Orga nisationsstrukturen der Zollverwaltung – übergeordnete Maß nahmen begleiten, die sowohl die Beschäftigten der Generalzoll direktion einschließlich Außenstellen und die Hauptzollämter/ Zollfahndungsämter gleichermaßen betreffen. Die regulären Wahlen zu den Personalvertretungen werden tur nusmäßig zwischen dem 1. März und dem 31. Mai 2016 stattfin den. Um eine personalvertretungslose Zeit bei der Generalzolldi rektion von ihrer Errichtung bis zu den Neuwahlen zu vermeiden, erfolgt die übergangsweise Wahrnehmung der Aufgaben des örtli chen Personalrats und des Bezirkspersonalrats bei der Generalzoll direktion durch den Hauptpersonalrat beim Bundesministerium der Finanzen. > BDZ magazin | April 2015 9 zoll Stand: 5. März 2015, Quelle: BMF Für die neu zu wählenden Personalvertretungen auf Ebene der Generalzolldirektion ergibt sich folgendes Bild: BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Zolljahrespressekonferenz Herausragender Beitrag zur inneren Sicherheit Positiv hat der BDZ das Bekenntnis von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zum Beitrag des Zolls zur inneren Sicherheit aufgenommen. Im Rahmen der Zolljahrespressekonferenz, in der eine eindrucksvolle Bilanz 2014 vorgestellt wurde, kündigte Schäuble am 12. März 2015 an, den Kampf des Zolls gegen die organisierte Kriminalität zu verstärken. BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes stellte fest, dieses Vorhaben stimme mit den Zielen seiner Gewerkschaft überein, den Zoll auf dem Gebiet stärker zu profilieren und die Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsbehörden weiter zu verbessern. Nicht nur die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) stehe dabei im Fokus. Insbesondere die Situation der Kontrolleinheiten – auch an den Flugund Seehäfen – gehörten aktuell auf den Prüfstand, betonte Dewes. Diese Rolle sei klar definiert und erfordere auch keine Debatte über neue Strukturveränderungen. Schäubles Erklärung sei somit zugleich als Absage an derartige Bestrebungen zu verstehen, die kon traproduktiv seien und am Kern des Auftrags des Zolls vorbeigingen. << Nicht auf Mindestlohnkontrolle reduzieren Die FKS sei mehr als ein Arbeitsbereich, der die Einhaltung des Mindestlohns zu überwachen habe. Deshalb dürfe die FKS nicht auf diese Aufgabe reduziert werden. Eine offensive strategische > BDZ magazin | April 2015 << Schwerpunkte der Bilanz 2014 > Steuererhebung Der größte Anteil an den Zolleinnahmen von 129 Milliarden Euro entfällt mit 65,9 Milliarden Euro auf die besonderen Verbrauchsteuern. Die drei Aufkommensstärksten: Energiesteuer mit 39,8 Milliarden Euro, die Tabaksteuer mit 14,6 Milliarden Euro und die Stromsteuer mit 6,6 Milliarden Euro. > Organisierte Kriminalität BMF: Jörg Rüger zoll 10 Dewes begrüßte die klaren Aussagen Schäubles, weil damit neben der Rolle des Zolls als wichtigster Einnahmeverwaltung des Bundes der herausragende Beitrag gewürdigt werde, den der Zoll auf dem Gebiet der inneren Sicherheit leiste. Die Bündelung der Kon troll-, Ermittlungs- und Fahndungsaufgaben unter einem Dach in der Zuständigkeit des Zolls mache die Stärke dieser Verwaltung aus, die gleichberechtigt neben anderen Organen der inneren Sicherheit auftrete. nahtlos an die Aussagen aus anderen Teilen der Politik an, die dem BDZ Unterstützung bereits zugesagt haben, wenn es um die Stärkung des Zolls auf diesem Gebiet geht. < < Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Zollabteilungsleiter Julian Würtenberger mit Beschäftigten der Zentralen Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ) Ausrichtung der FKS erfordere in stärkerem Maß als bisher eine enge Verzahnung mit der Zollfahndung. Gleiches gelte für Vollzugsbereiche, die im Kampf gegen die organisierte Kriminalität gut aufgestellt sein müssten. Auf die Defizite, die in diesen Bereichen bestehen, weist der BDZ vehement hin und setzt sich deshalb auch mit der prekären Situation an den Flug- und Seehäfen auseinander. Wenn Bedienstete an Flug- und Seehäfen zu Intensivkontrollen nicht in der Lage seien, weil das Per- sonal an anderer Stelle gebunden sei, müsse gegengesteuert werden. Der BDZ beklagt die chronische Unterbesetzung in diesen Bereichen mit deutlich erhöhtem Arbeitsaufkommen. Dewes unterstrich, dass die Kontrolldichte des Zolls nicht zuletzt aus präventiven Gründen erhöht werden müsse. Das setze voraus, dass die Kontrolleinheiten und der Ermittlungsbereich des Zollfahndungsdienstes ausgebaut werden. Schäuble knüpfe mit seinem Bekenntnis zum Beitrag des Zolls zur inneren Sicherheit Die Anzahl der Ermittlungsfälle bei Zolldelikten ist von 12 593 (2013) auf 14 657 (2014) gestiegen. Schwerpunkt der Arbeit des Zollfahndungsdienstes ist die Aufdeckung und endgültige Zerschlagung von organisierten Täterstrukturen. Der Zollfahndungsdienst führt seit 2011 jährlich durchschnittlich 13 900 Ermittlungsverfahren der mittleren, schweren und organisierten Kriminalität. Davon sind der organisierten Kriminalität jährlich durchschnittlich 70 Ermittlungsverfahren zuzurechnen; im Jahr 2014 waren es 75 Ermittlungsverfahren. Auf diese Weise leistet der Zollfahndungsdienst einen bedeutenden Beitrag zur inneren Sicherheit in Deutschland und nimmt, was die Verfahren der organisierten Kriminalität angeht, im Verhältnis zu den Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder einen Spitzenplatz ein. < < Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble >S chwarzarbeit und illegale Beschäftigung Die rund 6 700 Zöllnerinnen und Zöllner der Finanzkon trolle Schwarzarbeit über prüften 513 000 Personen und 63 000 Arbeitgeber. Bei Straftaten auf dem Gebiet der Schwarzarbeit und ille galen Beschäftigung leitete der Zoll im v ergangenen Jahr 102 974 Ermittlungsverfahren gegenüber 95 020 im Jahr 2013 ein. Der Zoll stellt im Bereich der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung zunehmend einen hohen Grad organisierter Wirtschaftskri minalität fest. Durch diese besonders schweren Strafta ten wird die Handlungsfähig keit des Staates geschwächt, das Sozialversicherungs system umgangen und die Rechts-, Wirtschafts- und Ar beitsordnung untergraben. Die hier tätigen Banden sind europaweit organisiert, ar beiten oftmals a bgeschottet und gehen höchst konspirativ vor. Die Ermittlungserfolge im vergangenen Jahr zeigen jedoch, dass es möglich ist, sich wirksam dagegenzu stemmen. Exklusiv für dbb-Mitglieder und ihre Angehörigen Norman S., langjähriges dbb-Mitglied Bild: Jana Denzler BMF: Jörg Rüger BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft > Rauschgiftkriminalität Der Zoll zog insgesamt 13,5 Tonnen Rauschgift aus dem Verkehr, darunter 1,6 Tonnen Marihuana, Kokain (1,2 Tonnen), Haschisch (674 Kilogramm) und Amphetamine (383 Kilogramm). Die beschlagnahmte Menge an Metamphetamin (Crystal) hal bierte sich mit 22 Kilogramm im Vergleich zu 2013. Das ist unter anderem auf die intensi vierte Zusammenarbeit mit in ländischen und ausländischen Strafverfolgungsbehörden zu rückzuführen. > Marken- und Produktpiraterie Der Zoll hat im vergangenen Jahr in über 45 000 Fällen ver hindert, dass gefälschte Waren nach Deutschland eingeführt und in den Verkehr gebracht werden konnten. Seit 2012 ha ben sich damit die Fälle der Grenzbeschlagnahme nahezu verdoppelt. Dreiviertel der vom Zoll beschlagnahmten Waren stammen aus der Volksrepu blik China und Hongkong. Am häufigsten geschmuggelt wur den Schuhe und persönliches Zubehör wie Taschen, Sonnen brillen, Uhren und Schmuck. > Zigarettenschmuggel > Erhalt der Artenvielfalt Der Zoll verhinderte im vergan genen Jahr den Schmuggel von 140 Millionen Zigaretten auf den deutschen Schwarzmarkt. Die Zahl ist gegenüber dem Jahr 2013 (147 Millionen) leicht gesunken. Der Zoll stellte hauptsächlich an den Flughäfen in 852 Fällen über 118 000 geschützte Tierund Pflanzenarten sowie dar aus hergestellte Waren sicher. Quelle: BMF > BDZ magazin | April 2015 Kredite ablösen oder Wünsche erfüllen Freiräume schaffen! Alles spricht für ein Beamtendarlehen über das dbb vorsorgewerk: » Freier Verwendungszweck: z. B. für die Umschuldung bisheriger Kredite, Ausgleichen von Rechnungen oder Investitionskredit für größere Anschaffungen » Darlehen von 10.000 € bis 60.000 € Flexible Laufzeiten: 12, 15 oder 20 Jahre » Festzinsgarantie Beam tenda rlehen zu Be Höchsteintrittsalter 58 Jahre » 100 % anonym (keine Datenweitergabe an Unberechtigte) » 100 % Vertrauensgarantie kondit stionen Jetzt unverbindliches Angebot anfordern! 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BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes bewertet die Neuregelung als deutlichen Fortschritt und erklärte: „Jetzt muss die tatsäch liche Durchführung dieses und künftiger Einstellungsverfahren daran gemessen werden, ob der Wunsch der Nachwuchskräfte nach heimatnaher Verwendung eher erfüllt wird als in der Vergangenheit.“ BWZ zoll 12 Der demografische Wandel und die Übernahme neuer Aufgaben wie die Kfz-Steuer und die Ausweitung der Kontrolle des Mindestlohns mit dem daraus resultierenden steigenden Personalmehrbedarf kann nur durch die Erhöhung der Einstellungszahlen der Anwärterinnen und Anwärter im mittleren und gehobenen Zolldienst bewältigt werden. Bei der Besetzung mit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern steht der Zoll jedoch nicht nur mit der Privat- > BDZ magazin | April 2015 wirtschaft in einem ständigen Konkurrenzkampf um die besten Nachwuchskräfte, sondern auch mit anderen Behörden. Umso notwendiger ist aus Sicht des BDZ die Neuordnung des Verfahrens. Die bisherige Verteilung der Nachwuchskräfte hatte jahrelang organisatorische Probleme nach sich gezogen und unter den Betroffenen Unzufriedenheit hervorgerufen. Die Einsatzbereiche wurden bei be- standener Laufbahnprüfung nach fachlichen Schwerpunkten festgelegt. Das führte regelmäßig dazu, dass nicht sämtliche Nachwuchskräfte des mittleren und gehobenen Zolldienstes in dem Bezirk der bisherigen Bundesfinanzdirektion eingesetzt werden können, in dem sie ursprünglich auch eingestellt worden waren. Im Hinblick auf die geplante Einrichtung der Generalzolldirektion ist jetzt ein neues Ver- fahren gewählt worden, das eine höhere Flexibilität ermöglicht und den hohen Aufwand verringert, der in der Vergangenheit zu zahlreichen Versetzungsgesuchen geführt hatte. Ziel des BDZ bleibt es, eine heimatnahe Verwendung zu fördern. Unabhängig von diesem Verfahren gilt die Zusage des Bundesfinanzministeriums gegenüber dem BDZ, dass alle Laufbahnabsolventinnen und -absolventen, die ihre Prüfungen erfolgreich bestehen, von der Zollverwaltung übernommen werden. Das stellt gegenüber der Privatwirtschaft, aber auch gegenüber anderen Behörden einen bedeutenden Attraktivitätsbonus dar. Diese praktizierte Übernahmegarantie ist keine Selbstverständlichkeit und beruht Jahr für Jahr auf den durch den BDZ geführten Verhandlungen mit dem Bundesfinanzministerium. Umso mehr ist es nach Einschätzung von Dewes als Erfolg anzusehen, dass dem BDZ langfristig diese Zusage gegeben wird. Wörtlich erklärte er: „Damit wird den Anwärterinnen und Anwärtern sowie künftigen Ausbildungsjahrgängen Planungssicherheit geboten. << Wechsel der Einstellungsbehörden Mit dem Wegfall der Bundesfinanzdirektionen als bisherige Einstellungsbehörden zum 31. Dezember 2015 und dem voraussichtlichen Inkrafttreten neuer Verordnungen über die Vorbereitungsdienste für den mittleren und gehobenen Zolldienst zum 1. August 2015 sind erhebliche rechtliche und organisatorische Änderungen im laufenden Verfahren zu erwarten. Vorgesehen ist die künftige Einrichtung sämtlicher Hauptzollämter – mit Aus BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft nahme des Hauptzollamts Hamburg-Jonas – als neue Einstellungs- und Ausbildungsbehörden. Aufgrund dieser Veränderungen soll die Zuständigkeit für die dann noch nicht abgeschlossenen Auswahlverfahren von den Bundesfinanzdirektionen, die die entsprechenden Auswahlverfahren zum 1. April 2015 initiieren werden, mit Ablauf des Jahres auf die Hauptzollämter übergehen. Die Hauptzollämter werden über den Eigenbedarf hinaus auch für die künftige Generalzolldirektion einstellen beziehungsweise – wie bisher – für die Zollfahndungsämter ausbilden. Das künftige Verfahren auch zur Verteilung der Einstellungsermächtigungen wird noch festzulegen sein. Die Wahrnehmung der künftigen Rechts- und Fachaufsicht über die Ausbildungshauptzollämter durch die Generalzolldirektion wird zu gegebener Zeit gesondert geregelt. << Bundesweite Bewerbungen mit Nennung zweier Wunschhauptzollämter In Abkehr vom bislang geltenden Wohnortprinzip sollen sich die Bewerberinnen und Bewerber bundesweit bewerben und im Bewerbungsbogen ihr be- vorzugtes Hauptzollamt beziehungsweise einen Alternativwunsch benennen können. Die Bewerbungen sind in 2015 aufgrund des bestehenden Verfahrens an die Bundesfinanzdirektionen als noch zuständige Einstellungsbehörden zu richten, in deren Bezirk das bevorzugte Hauptzollamt ansässig ist. Diese berücksichtigen die Angabe des bevorzugten Hauptzollamtes beispielsweise bei der Auswahl der einzubindenden Hauptzollämter im Hinblick auf eine dortige spätere Fortführung des Verfahrens. Gegebenenfalls ist die Bewerbung an die für das Alternativhauptzollamt zuständige Bundesfinanzdirek tion weiterzuleiten. << Ganzjährige Bewerbungsmöglichkeit Interessierte Bewerberinnen und Bewerber haben künftig die Möglichkeit, ganzjährig eine Bewerbung bei der Zollverwaltung einzureichen. Bewerbungen, die vor oder nach den jeweiligen Stichtagen eines Bewerbungskorridors eingehen, sind deshalb nicht mehr von den Einstellungsbehörden zurückzuweisen, sondern für das nächstmögliche Auswahlverfahren zu berücksichtigen. Die Bewerberinnen und Be werber erhalten hierzu eine Nachricht durch die Einstellungsbehörden. Mit diesem Verfahren will die Zollverwaltung sämtliche möglichen Bewerbungen unabhängig vom Zeitpunkt ihres Eingangs berücksichtigen und sich dadurch einen größeren Bewerberkreis an potenziell gut geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten für die Auswahlverfahren erschließen. << Übersicht über den planmäßigen Verlauf des Auswahlverfahrens Diejenigen Bewerberinnen und Bewerber, die das schriftliche und künftig gegebenenfalls das elektronische Auswahlverfahren erfolgreich bestanden haben, erhalten zu ihrer Information künftig einen „Fahrplan“ von den Einstellungsbehörden, der einen Überblick über die planmäßigen kommenden Schritte des Auswahlverfahrens enthält. Künftig erhält jede Bewerberin und jeder Bewerber schnellstmöglich, spätestens jedoch innerhalb einer Woche nach Abschluss des eigenen mündlichen Auswahlverfahrens eine Rückmeldung durch die Einstellungsbehörde über die Feststellung der grundsätz lichen Eignung. Zu Statistikzwecken werden die entsprechenden Angaben (Körpergröße, Dioptrienwerte) weiterhin abgefragt. Die Tauglichkeitskri terien für besondere Verwendungen nach Abschluss des Vorbereitungsdienstes, zum Beispiel im Vollzugsbereich, werden derzeit überarbeitet. << Nutzung der PVS-Komponente „e-Recruiting“ Die Nutzung der Komponente des Personalverwaltungssystems (PVS) „e-Recruiting“ für Onlinebewerbungen ist angesichts der Unwägbarkeiten, die mit den voraussichtlich im laufenden elektronischen Auswahlverfahren stattfindenden Struktur- und Zuständigkeitsveränderungen einhergehen, für das zum 1. April 2015 beginnende Auswahlverfahren noch nicht vorzusehen. Es ist beabsichtigt, die Zeit bis zum Beginn des nächsten Bewerbungszeitraumes im Jahr 2016 zu nutzen, um die künftige Struktur der Einstellungsbehörden sowie weitere notwendige Anpassungen in der PVS-Komponente „e-Recruiting“ anpassen zu lassen, damit das Onlinebewerbungsverfahren zu diesem Zeitpunkt funktionsbereit und auf aktuellem Stand zur Verfügung steht. _0JZZO_Debeka_BDZ_Magazin_4_2015.pdf; s1; (210.00 x 109.00 mm); 04.Mar 2015 07:52:58; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien N BEAMTENW HE I SC D Unser Angebot – Ihr Vorteil .V. · MITG LIE TSIEG TES iedenheit fr Kundenzu ngen ersicheru Krankenv • Private rkassen monitor pa en us nd /ku • Ba ebeka.de : Branchen ter www.d Details un Profitieren auch Sie von unserer Leistungsstärke. anders als andere Info GE IN Das Geheimnis des Erfolges liegt darin, den Standpunkt des anderen zu verstehen. 1905 wurde die Debeka Krankenversicherung von Beamten für Beamte gegründet. 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Nach erfolgloser Klage in der ersten Instanz lehnte auch das zu ständige Oberverwaltungs gericht die von der Klägerin eingelegte Berufung mit der Begründung ab, dass eine Zula ge trotz Ausübung einer höher wertigen Tätigkeit im Fall der sogenannten „Topfwirtschaft“ nicht gewährt werden könne. Der Anspruch auf die Vertre terzulage erfordere eine freie und besetzbare Planstelle, die dem Dienstposten des Beam ten fest zugeordnet sei. Das Bundesverwaltungsgericht verwarf in seinem Revisionsur teil diese Auffassung. Es stellte fest, dass die Gewährung der > BDZ magazin | April 2015 Zulage keine feste Verknüp fung zwischen dem Dienst posten und einer bestimmten Planstelle voraussetzt. Viel mehr könne die Zulage unab hängig vom System der Zu ordnung der Planstellen zu einzelnen Dienstposten inner halb der jeweiligen Behörde gezahlt werden. Damit kann die Zulage grund sätzlich auch im Fall der Topf wirtschaft gewährt werden. Hier steht in der Regel eine größere Zahl höher bewerte ter Dienstposten einer kleine ren Zahl von Planstellen mit entsprechender Wertigkeit ohne feste Zuordnung von Dienstposten zu Planstellen gegenüber. Die im Haushalts titel, dem „Topf“, bewilligten Planstellen werden den Dienstposten zugeordnet, wenn eine Beförderungs möglichkeit ausgeschöpft werden soll. Nach Paragraf 46 Absatz 1 des Bundesbesoldungsgeset zes ist einem Beamten, dem die Aufgabe eines höherwer tigen Amtes vorübergehend vertretungsweise übertragen wird, nach 18 Monaten der ununterbrochenen Wahrneh mung dieser Aufgabe eine Zu lage zu zahlen, wenn in diesem Zeitpunkt die haushalts- und laufbahnrechtlichen Voraus setzungen für die Übertragung dieses Amtes vorliegen. Die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen für die Über tragung des höherwertigen Amtes liegen nach Ansicht des Bundesverwaltungsgerichts dann vor, wenn für die Beför derung des Beamten eine freie Planstelle der entsprechenden Wertigkeit vorhanden ist. Das Bundesverwaltungsgericht stellt weiterhin fest, dass Para graf 46 des Bundesbesoldungs gesetzes auch in den Fällen Anwendung findet, in denen der Dienstherr erheblich mehr Beförderungsdienstposten ausweist als Planstellen und damit Statusämter in dieser Wertigkeit im Haushaltsplan zur Verfügung stehen. Wir werden weiter berichten. << Finanzausschuss Am 16. März 2015 nahm BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes neben weiteren Sachverständigen an einer Expertenanhörung zum Zweiten Verkehrssteueränderungsgesetz im Finanzausschuss des Bundestags teil. Dewes plädierte in der Expertenanhörung für eine bessere Personalausstattung der Zollverwaltung und beklag te die hohe Arbeitsbelastung der Kfz-Festsetzungsstellen infolge des erhöhten Auskunftsbedarfs und vermehrter Rechtsbehelfsver fahren. Dewes gab detailliert Auskunft auf zahlreiche Fragen von Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen. Bundestag zoll 14 Der BDZ prüft in Abstimmung mit dem dbb und in Gesprächen mit dem Bundesfinanzministerium die rechtlichen Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 25. September 2014 zur Zulage für die Wahr nehmung eines höherwertigen Amtes („Vertreter zulage“). Die Entscheidungsgründe des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts liegen inzwischen vor. In dem vom dbb geführten Verfahren (Akten zeichen: BVerwG 2 C 21.13) hatten die Leipziger Richter festgestellt, dass der Anspruch auf Zah lung einer Zulage nach Paragraf 46 des Bundes besoldungsgesetzes keine feste Verknüpfung von Dienstposten und Planstelle erfordert, sondern die Zulage auch in Fällen der haushaltsrechtlichen „Topfwirtschaft“ zu gewähren ist. BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Bundesvorstand Konstruktive Beratungen Vom 2. bis 4. März 2015 ist der BDZ-Bundesvorstand zu seiner Sitzung in Heilbronn zusammengekommen, um aktuelle gewerkschaftspolitische Themen zu beraten. Neben einem intensiven Meinungsaustausch mit dem Zollabteilungsleiter beim Bundesfinanzministerium, Julian Würtenberger, über die Umsetzung des Projekts Generalzolldirektion standen unter anderem die Personalratswahlen 2016, das BDZ-Mitgliederentwicklungskonzept und Anträge der BDZ-Bezirksverbände auf der Tagesordnung. Vorgestellt wurde auch die Planung eines Runden Tischs zur Problematik der „Warenabfertigung und Produktpiraterie“. < < BDZ-Bundesvorstand Im Meinungsaustausch mit dem Zollabteilungsleiter beim Bundesfinanzministerium, Julian Würtenberger, diskutierte der BDZ-Bundesvorstand den aktuellen Stand des Projekts Generalzolldirektion. Nach den Worten Würtenbergers stehen die Arbeiten am Projekt, die wesentliche Fortschritte machten, unter der Prämisse, dass die Zusage der Sozialverträglichkeit, die den Beschäftigten gegeben wurden, eingehalten werde. Eine klare Aussage traf er zu den Strukturen der Haupt zollämter, die unangetastet bleiben sollen. Angesichts des ehrgeizigen Zeitplans des Projekts äußerte Würtenberger Respekt vor der Leistung, mit der seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Projekt umsetzen. Dieses Tempo sei notwendig, um einen quälenden Prozess zu vermeiden, der zulasten der Beschäftigten gehe. Seit Bekanntwerden der Pläne am 8. Oktober 2014 habe keine Abkehr von grundsätzlichen Strukturentscheidungen stattgefunden. Rechtliche Anpassungen seien unabdingbar. Der Referentenentwurf eines Einrichtungsgesetzes liege vor, von dem er erwarte, dass es nicht der Zustimmung durch den Bundesrat bedürfe. << Konzept deckt sich mit Zielvorgaben Nach Auffassung Würtenbergers deckt sich das „hausab gestimmte“ Konzept mit den Zielvorgaben des Projekts. Im Hinblick auf die Strukturen seien aber vereinzelt Differenzierungen vorgenommen worden. Dazu gehöre, dass es entgegen der ursprünglichen Vorstellungen keine Bündelung von Personal und Organisation/ Haushalt in einer zentralen irektion geben werde. VielD mehr sei auf der Ebene der Staatssekretäre entschieden worden, dass diese Bereiche geteilt werden. Neben den weiteren Fachdirektionen an den Standorten der bisherigen Bundesfinanzdirektionen werden das Zollkriminalamt sowie das Bildungs- und Wissenschaftszentrum in eigenen Direktionen aufgehen. Die bisherige Konzeption gehe davon aus, dass sich an den heutigen Zuschnitten im Wesentlichen nichts ändert. Teilweise würden Aufgaben von der Zollabteilung beim Bundesfinanzministerium an die Generalzolldirektion abgeschichtet. Diese Abteilung werde sich auf ministerielle Kernaufgaben konzentrieren. 111 Dienstposten (ohne Pool) in künftig zehn statt bisher 15 Referaten entspreche der Ankündigung von Bundesfinanzminister Wolf- Für die personalwirtschaftliche Umsetzung des Projekts gelte, dass in einer ersten Stufe statusgerechte Umsetzungen auf Dienstposten erfolgen, in einer zweiten Stufe bei Verlust des bisherigen Dienstpostens eine Umsetzung über eine Neigungsabfrage vorgenommen werde und in einer dritten Stufe bei verbleibenden unbesetzten Dienstposten eine Stellenausschreibung stattfinde. Das Interesse an fachlicher Kontinuität stehe im Vordergrund. << Mögliche Verselbstständigung Zu personalvertretungsrecht lichen Fragen sei festzustellen, dass Behörden, die in der Generalzolldirektion aufgehen, ihre Personalräte verlieren und die Mandate erlöschen. An der Generalzolldirektion werde künftig ein Bezirkspersonalrat mit bundesweiter Zuständigkeit errichtet. An den Standorten der Direktionen hänge es vom Willen der Beschäftigten ab, ob Verselbstständigungen herbeigeführt werden. BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes betonte, dass die Personalräte über weitreichende personalvertretungsrechtliche Befugnisse verfügen sollten. Im > BDZ magazin | April 2015 15 gewerkschaft BDZ gang Schäuble, die Zollabteilung um etwa ein Drittel zu verkleinern, die sukzessive bis 2019 von Bonn nach Berlin verlagert werden soll, um den Übergang sozialverträglich zu gestalten. BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Projekt werde der Hauptpersonalrat aufzeigen, wo Klärungsbedarf bestehe, bevor weitere Schritte im Projekt unternommen werden. << gewerkschaft 16 Reizwort „Effizienzrendite“ Zum Reizwort „Effizienzrendite“ merkte Würtenberger an, die Darstellung, wonach diese im Wesentlichen aus übertragenen Aufgaben bestehe, sei grundfalsch. Es gebe nur wenige Aufgaben, die sich abschichten ließen. Der größte Teil der „Effizienzrendite“ werde ohne Aufgabe erzielt. In einer ersten BDZ Würtenberger sagte unter Hinweis auf die Publikationen „e.zoll-info“ und „zoll aktuell“ im weiteren Prozess eine offene und transparente Kommunikation gegenüber den Beschäftigten zu. Darüber hinaus seien ab September 2015 Personalversammlungen geplant, in denen belastbare Aussagen getroffen werden sollen. Nach weiteren Entscheidungen auf der Staatssekretärsebene soll das Konzept dann auch veröffentlicht werden. durch das BADV werde unverändert fortgesetzt. Für die Beihilfeberechtigten ergäben sich nur minimale Änderungen. < < Julian Würtenberger und Dieter Dewes Stufe seien im Projekt knapp 100 Dienstposten identifiziert worden, die in der künftigen Generalzolldirektion nicht mehr benötigt werden. In einer zweiten Stufe soll die „Effizienzrendite“ zwischen 2017 und 2019 jeweils durch Globalabzüge Dienstposten erbracht werden. Ziel sei eine Stärkung der Hauptzollämter. Auf Nachfrage einzelner Mitglieder des BDZ-Bundesvorstands bekräftigte Würten berger, dass eine erneute Betrachtung der Hauptzollamtsstrukturen nicht zur Debatte stehe. Bei einer weiteren Vergrößerung der Bezirke würde sich der Zoll weiter von Bürgerinnen und Bürgern sowie von seinen „Kunden“ entfernen. Keine weitergehenden Überlegungen gebe es auch bei den Service Centern. Die geplante Übernahme von Beihilfeaufgaben Bei weiteren Fragen, unter anderem zu Ausbildungshauptzollämtern, Mitarbeiterbefragung, Prüfungsdienst und Zollfahndung stand Würtenberger dem BDZ-Bundesvorstand Rede und Antwort. In der Frage der Evaluierung der Zollämter bat er um Verständnis, dass er noch kein entscheidungsreifes Konzept vorstellen könne und bot an, bei einem Meinungsaustausch in der nächsten Sitzung des Gremiums konkretere Aussagen zu treffen. << Mitgliederentwicklungskonzept Weiteres Schwerpunktthema der dreitägigen Beratungen des BDZBundesvorstands war das BDZ-Mitgliederentwicklungskonzept, das bereits in der Sitzung des Gremiums vom 27. bis 29. Oktober 2014 in Neustadt an der Weinstraße beschlossen worden war. Nach eingehender Diskussion wurde die weitere Umsetzung skizziert und Wünschen Rechnung getragen, die an der Basis der BDZBezirksverbände seit der Beschlussfassung geäußert worden waren. Ziel des Konzepts ist es, positive Effekte bei der Gewinnung und Bindung von Mitgliedern zu erzielen und mit einem bundesweit einheitlichen Erscheinungsbild professionell aufzutreten und wahrgenommen zu werden. Bundestag Im Dialog mit Innenpolitikern In einem Gespräch mit CDU-Innenpolitikern des Bundestags hat BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes am 25. Februar 2015 die tragende Rolle des Zolls in der Sicherheitsarchitektur Deutschlands hervorgehoben. Mit den CDU-Bundestagsabgeordneten Clemens Binninger und Armin Schuster war sich Dewes einig, dass der Zoll vor zunehmenden Herausforderungen im Bereich der inneren Sicherheit steht. Dazu gehören die wachsende terroristische Bedrohung ebenso wie die Sicherheitslücken an den Flughäfen. Die bestehenden Strukturen bedürften keiner grundsätzlichen Reformen. Allerdings müsse die Zusammenarbeit mit anderen Behörden ausgebaut und verbessert werden. nalsituation an den Flug- und Seehäfen sowie in den Kon trolleinheiten. Aus präventiven Gründen muss die Kontrolldichte des Zolls erhöht werden. Auch in diesem Zusammenhang unterstrich Dewes die Notwendigkeit des Ausbaus der Zusammenarbeit zwischen dem Zoll, der Polizei von Bund und Ländern sowie der Justiz. Weiteres Thema des Gesprächs, das in offener und konstruktiver Atmosphäre stattfand, war das Mindestlohngesetz. Hier stellte Dewes nochmal klar, dass der Arbeitsbereich Finanzkontrolle Schwarzarbeit nicht auf Min- Die enorme Zunahme der Zahl der an der Schweizer Grenze ausgestellten Ausfuhrkassenzettel war Gesprächsthema insbesondere mit Schuster, dessen Wahlkreis LörrachMüllheim sich in der Region befindet. Dewes erneuerte die > BDZ magazin | April 2015 destlohnkontrollen reduziert werden dürfe. Dewes thematisierte auch die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Überprüfung des Werkvertragsverfahrens und die fehlenden Abgrenzungskriterien zur Leiharbeit. Einen weiteren Schwerpunkt des Meinungsaustauschs bildete die Personalausstattung insbesondere in den Bereichen, die die innere Sicherheit berühren. Der BDZ problematisiert aktuell die angespannte Perso- BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Insbesondere die derzeitige Diskussion über die innere Sicherheit, an der sich auch Bundesfinanzminister Wolf- BDZ Position des BDZ, dass ein automatisiertes Verfahrens, das derzeit aufgebaut wird, alternativlos ist. Die Beschäftigten seien über Gebühr belastet. Gemeinsam mit der Industrieund Handelskammer (IHK) müsse der Zoll eine schnelle Lösung finden, waren sich Dewes und Schuster einig. < < Clemens Binninger (CDU), Dieter Dewes (BDZ) und Armin Schuster (CDU) gang Schäuble beteiligt hatte, veranlasste die Gesprächspartner, schnellstmöglich einen Dialog zwischen Mitgliedern des Innenausschusses des Bundestags einerseits und der Leitung der Zollabteilung beim Bundesfinanzministerium andererseits sowie dem BDZBundesvorsitzenden Dieter Dewes zu initiieren. Die Vorbereitungen für dieses Gespräch werden in Kürze getroffen. Über den Verlauf werden wir berichten. Aus den Bezirksverbänden arbeit und stellte sich anschließend den Fragen von Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Dazu zählten der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, und der Landrat des Kreises Clop- Nürnberg Gespräch mit Klaus Ernst (DIE LINKE) Am 18. Februar 2015 hat sich der Vorsitzende des BDZ-Bezirksverbands Nürnberg, Peter Krieger, mit dem Bundestagsabgeordneten Klaus Ernst getroffen, der von 2005 und 2009 als Spitzenkandidat der Landesliste Bayern für DIE LINKE im Bundestag vertreten war. Bis 2010 war Ernst Leiter des Arbeitskreises „Arbeit und soziale S icherung“ und bis Juni 2012 Mitglied im Fraktionsvorstand der Bundestagsfraktion seiner Partei. Seit Oktober 2013 ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender sowie Leiter des Arbeitskreises Wirt- Katja Julia Fischer << < < Klaus Ernst (DIE LINKE) schaft, Arbeit und Finanzen. Hauptthema des Gesprächs war die Verteilung des Personals für die Kontrolle der Einhaltung der Mindestlöhne. Der BDZ ist nach wie vor der Auffassung, dass 1 600 Arbeitskräfte nicht genügen, eine ausreichende Prüfdichte zu gewährleisten. Krieger erläuterte seinem Gesprächspartner, wie < < Holger Schoneveld und Franz- Josef Holzenkamp (CDU) zeitintensiv die Prüfungen von Geschäftsunterlagen und die Auswertung umfangreichen Datenmaterials sind. Um eine effektive Kontrolle von fünf Millionen zusätzlichen Beschäftigungsverhältnissen sicherzustellen, muss eine flächendeckende Präsenz der Finanzkontrolle Schwarzarbeit erreicht werden. Krieger hält die vom Bundesfinanzministerium vorgegebene Formel für die Berechnung der Personalverteilung für ungeeignet, eine sachgerechte Personalausstattung sicherzustellen. Einige Hauptzollämter bekommen kaum zusätzliches Personal zugeteilt. Die Verwaltung hat bisher keinerlei Informationen veröffentlicht, wie die fachlichen Indikatoren festgelegt worden sind, insbesondere wie die vorgegebenen Gewichtun- gen berechnet worden sind. Einen arbeitswissenschaftlichen Ansatz kann man nicht erkennen. Insbesondere verwundert, warum das Brutto inlandsprodukt (BIP) mit 30-prozentiger Gewichtung als wichtigste Berechnungsgrundlage herangezogen wird. Das BIP ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Es wird maßgeblich beeinflusst von Großfirmen, Banken und Ver sicherungen, also von Wirtschaftsunternehmen, die nicht in den Haupttätigkeitsfeldern unserer Kolleginnen und Kollegen liegen. Es wäre sinnvoller, die Anzahl der Betriebe und Beschäftigten in besonders von Schwarzarbeit betroffenen Branchen stärker zu gewichten. ▶ BDZ Im Rahmen einer Klausurtagung der CDU Cloppenburg am 14. Februar 2015 in Osnabrück war der stellvertretende Vorsitzende des BDZ-Bezirksverbands Hannover, Holger Schoneveld, als Gastredner eingeladen. Schoneveld hielt ein Referat über das Aufgabenspektrum der Finanzkontrolle Schwarz penburg, Johann Wimberg. Schoneveld machte deutlich, dass man die Aufgaben der Finanzkonrolle Schwarzarbeit nicht auf Mindestlohnkontrollen reduzieren dürfte. Er erinnerte Holzenkamp an die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Überprüfung des Werkvertragsverfahrens und die fehlenden Abgrenzungskriterien zur Leiharbeit. Schoneveld und Holzenkamp vereinbarten, weiterhin im Kontakt zu bleiben. > BDZ magazin | April 2015 17 gewerkschaft Hannover 60 65 < < BDZ-Jugend Nürnberg mit Peter Schmitt (HJAV), 1. v. l. und Stefan Kopolt, 5. v. l. << gewerkschaft 18 BDZ-Jugend Nürnberg Die BDZ-Jugend des Bezirksverbands Nürnberg tagte in den ehrwürdigen Räumlichkeiten der Kaiserburg Nürnberg, um ihre alljährliche Jahresauftaktsitzung durchzuführen. Vom 26. bis 28. Februar 2015 beschäftigten sich über 20 aktive und engagierte Mitglieder der BDZ-Jugend Nürnberg mit grundsätzlichen organisatorischen und gewerkschaftlichen Angelegenheiten und legten die Zielsetzung für das kommende Jahr fest. Unter der Leitung von Alexander Kopolt und Sebastian Spindler brachten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Arbeitsgruppen, Plenumsdiskussionen, Dialogen mit Vertretern aus Verwaltung, Gewerkschaft und der dbb j ugend sowie durch Infor- mationsvorträge auf den ak tuellsten Stand rund um die Geschehnisse in der Zollverwaltung und in ihrer Gewerkschaft. Und die haben es in sich: So wird sich der Zoll zum 1. Januar 2016 in Form der Generalzolldirektion nicht nur wieder einmal neu erfinden. Vielmehr gilt es, auch die Ergebnisse der beiden Arbeitsgruppen, die die Einstellung und Ausbildung der Nachwuchskräfte besser organisieren und somit einen Beitrag dazu leisten soll, die Attrakti vität der Zollverwaltung als moderner und zuverlässiger Arbeitgeber weiter zu stärken, in die Praxis umzusetzen. Optimal vorbereitet kann die BDZJugend Nürnberg daher auch 2015 wieder die Bewältigung der Aufgaben des kommenden Jahres angehen. Württemberg Am 12. und 13. März 2015 fand die Sitzung des Hauptvorstands des BDZ-Bezirksverbands Württemberg in Sigmaringendorf statt. Zentrale Besprechungspunkte waren die Ergebnisse der Beratungen des BDZ-Bundesvorstands, der vom 2. bis 4. März 2015 in Heilbronn getagt hatte, die Vorbereitung der Personalratswahlen 2016, das BDZ-Mitgliederentwicklungskonzept und die Planung des Bezirkstags 2015 am 19. und 20. November 2015 in Bad Mergentheim. Mit der Einrichtung der Generalzolldirektion zum 1. Januar 2016 und der damit verbundenen Auflösung der Bundesfinanzdirektionen entsteht eine neue Personalrats- > BDZ magazin | April 2015 struktur, die in der Sitzung vorgestellt wurde. Vorsitzender Peter Horzella erläuterte dem Gremium anhand eines Schaubilds die neu zu wählenden Personalräte. Es handelt sich neben dem Hauptpersonalrat beim Bundesfinanzministerium um die Bezirks- und örtlichen Personalräte bei der künftigen Generalzolldirektion und in der Folge der Verselbstständigung von Personalräten bei Fachdirektionen oder deren Dienstsitzen um den zu bildenden Gesamtpersonalrat im Organisationsbereich der Generalzolldirektion. Der BDZ-Bezirksverband Württemberg wird dem BDZ-Bundesvorstand Kandidatinnen und Kandidaten zur Nominierung Im Bezirksverband Baden Hans Althauser, Freiburg im Breisgau Rolf Schemenauer, Weil am Rhein Im Bezirksverband Berlin-Brandenburg Eberhard Claußen, Berlin Im Bezirksverband BMF Gottfried Rosenhayn, Sankt Augustin Im Bezirksverband Hannover Ernst Bielefeld, Brake Franz Löffler, Emden Helmut Tüpker, Osnabrück Horst Andres, Hannover Karl-Heinz Lüderßen, Bremen Im Bezirksverband Hessen Erhard Schulze, Kassel Karl-Heinz Dippel, Fuldatal Im Bezirksverband Köln Gerhard Winkler, Troisdorf Im Bezirksverband Nord Gerd Scholmann, Lübeck Kurt Jessen, Flensburg Walter Spieker, Hamburg Winfried Salefsky, Hamburg Im Bezirksverband Südbayern Erich Haubner, Kaufbeuren Im Bezirksverband Württemberg Willy Steimle, Reutlingen << 65 Jahre Mitglied im BDZ Im Bezirksverband Baden Helmut Schäffner, Ehrenkirchen Siegfried Riedinger, Straubenhardt Walter Schmitt, Elchesheim-Illingen Im Bezirksverband Berlin-Brandenburg Hans-Joachim Bergel, Berlin Harald Klinke, Berlin Im Bezirksverband Nord Ewald Erichson, Brunsbüttel Hans Menzel, Kiel Im Bezirksverband Württemberg Adolf Kissling, Stuttgart Karl-Josef Rueß, Friedrichshafen Walther Stanger, Stuttgart BDZ BDZ << 60 Jahre Mitglied im BDZ < < Hauptvorstand des BDZ-Bezirksverbands Württemberg vorschlagen. Ein weiteres Kernthema der Veranstaltung war die Umsetzung des BDZMitgliederentwicklungskonzepts, mit dem das Corporate Identity, die Bereitstellung einer Grundausstattung an Werbematerial durch die Bundesge- schäftsstelle und regelmäßige Werbekampagnen zur Mitgliedergewinnung, Mitgliederbetreuung und Mitgliederbindung auf den Weg gebracht wurden. In lebhaften und sachbezogenen Diskussionen wurden konstruktive Lösungen erarbeitet. Verkehrs-Rechtsschutz mit Top-Leistung Damit Sie privat und dienstlich abgesichert sind Mit der HUK-COBURG fahren dbb-Mitglieder sicher, gut und günstig: Verkehrs-Rechtsschutz abschließen Versichern Sie ein bestimmtes Fahrzeug oder alle Fahrzeuge der Familie! In jedem Fall sind Sie auch als Fahrer eines fremden Fahrzeugs geschützt – zum Beispiel in einem Dienst- oder Behördenwagen. Auch in der Autoversicherung niedrige Beiträge zahlen Der Verkehrs-Rechtsschutz ist die optimale Ergänzung zu Ihrer HUK-COBURG-Autoversicherung. 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Geburtstag: Ackermann, Manfred, Stadeweg 3, 38106 Braunschweig Möschk, Rudolf, Mahlower Straße 2, 15831 Mahlow Peschel, Wenzel, Göttingstraße 20, 31139 Hildesheim Blinn, Kurt, Nikolaus-von-Weis-Straße 2, 66849 Landstuhl Wiechert, Horst, Bergstraße 26 a, 52525 Heinsberg Brandt, Helmut, Braukamp 6, 30974 Wennigsen Zum 92. Geburtstag: Balzer, Joachim, Carl-Cohn-Straße 36 b, 22297 Hamburg Wilczek, Heinz, Erikaplatz 17, 41334 Nettetal Bellhaeuser, Heinz, Hohenzollernstraße 113 b, 66117 Saarbrücken Lauer, Heinz, Dr.-Lindemann-Straße 50, 41372 Niederkrüchten Wohlgemuth, Hans-Georg, Adelbecker Weg 24, 29614 Soltau Beutler, Heinz, Lindenallee 47, 47533 Kleve Zum 91. Geburtstag: wir gratulieren 20 Kerkhoff, Werner, Dodostraße 24, 48145 Münster Zerbes, Michael, Burghartstraße 17, 75217 Birkenfeld-Gräfenhausen Wessels, Bernhard, Auf der Schevemoorer Heide 32, 28325 Bremen Fischer, Hans-Heinrich, Lindenplatz 3, 76185 Karlsruhe Riedl, Joachim, Querstraße 11, 08648 Bad Brambach Rohlfes, Karl-Heinz, Nicolaistraße 19, 28195 Bremen Eiden, Walter, Seeweg 5, 63128 Dietzenbach Klicza, Alfons, Jahnstraße 19, 47475 Kamp-Lintfort Wilke, Walter, Stockholmstraße 33, 24109 Kiel Dalka, Alfred, Salinenstraße 145, 55543 Bad Kreuznach Zum 90. Geburtstag: Durchholz, Rudi, Moubisstraße 11, 41334 Nettetal Hegemann, Heinrich, Weißenburgstraße 51, 48151 Münster Kummer, Richard, Hamalandstraße 78, 46399 Bocholt Brech, Ambros, Mittlerer Dallenbergweg 41, 97082 Würzburg Rueß, Karl-Josef, Pacellistraße 18/5, 88045 Friedrichshafen Bögelsack, Rolf, Hanselhofstraße 5, 79199 Kirchzarten Reichl, Karl, Röntgenstraße 32, 92224 Amberg Schulz, Gerhard, Von-Kleist-Straße 27, 21337 Lüneburg Frank, Erich, Raunsbergweg 1, 86637 Wertingen Kaupa, Karl, Thüringerstraße 42, 73207 Plochingen Beck, Martin, Wilhelm-Kolb-Straße 1 f, 76187 Karlsruhe Fabricius, Hans, Schomburgstraße 3, 22767 Hamburg Zum 85. Geburtstag: Kunz, Herbert, Alte-Zollstraße 3, 77694 Kehl Rock, Emil, Achstraße 35, 88131 Lindau Kowalski, Burghard, Humserstraße 29, 60320 Frankfurt am Main Bauer, Karl, Heubergstraße 29, 83404 Ainring Scheuenstuhl, Johann, Mühlstraße 14, 86875 Waal Bahner, Georg, Am Broinsken 12, 46446 Emmerich Grunau, Lothar, Hans-Sachs-Straße 44, 14471 Potsdam Hager, Herbert, Forststraße 24, 71364 Winnenden Orthuber, Josef, Rießerseestraße 9, 82467 Garmisch-Partenkirchen Lange, Henry, Grimmstraße 12, 30171 Hannover Schulz, Hans-Peter, Windfeld 31, 22559 Hamburg Welter, Klaus, Eichendorffstraße 9, 63500 Seligenstadt Riese, Wilhelm, Mittlere Straße 16, 79576 Weil am Rhein Zum 80. Geburtstag: Gneipelt, Gisela, Trebetastraße 11, 54296 Trier Menzel, Hans-Christoph, Rimbergstraße 16, 57258 Freudenberg > BDZ magazin | April 2015 am 9.4.2015 am 14.4.2015 am 15.4.2015 am 17.4.2015 am 2.4.2015 am 12.4.2015 am 21.4.2015 am 23.4.2015 am 24.4.2015 am 30.4.2015 am 4.4.2015 am 4.4.2015 am 20.4.2015 am 22.4.2015 am 27.4.2015 am 30.4.2015 am 5.4.2015 am 9.4.2015 am 10.4.2015 am 13.4.2015 am 19.4.2015 am 20.4.2015 am 22.4.2015 am 22.4.2015 am 25.4.2015 am 29.4.2015 am 3.4.2015 am 3.4.2015 am 11.4.2015 am 15.4.2015 am 15.4.2015 am 16.4.2015 am 16.4.2015 am 16.4.2015 am 21.4.2015 am 26.4.2015 am 27.4.2015 am 29.4.2015 am 2.4.2015 am 2.4.2015 am 7.4.2015 am 8.4.2015 am 9.4.2015 am 11.4.2015 am 11.4.2015 am 11.4.2015 am 11.4.2015 am 13.4.2015 am 21.4.2015 am 21.4.2015 am 26.4.2015 am 5.4.2015 am 5.4.2015 Spohn, Roland, Vitzthumstraße 10, 01069 Dresden Fahlbusch, Klaus, Irler Straße 42, 42719 Solingen Siegels, Günther, Ludwig-Jahn-Straße 54, 50858 Köln Wagner, Klaus, Heckkaten 10, 23619 Badendorf Kupzyk, Reinhard, Alter Postweg 276 b, 28207 Bremen Drückhammer, Horst, Am Adalbertplatz 27, 26382 Wilhelmshaven Buddig, Lutz, Kopperpahler Allee 19, 24119 Kronshagen Krüger, Horst, An der Breiten Wiese 50, 30625 Hannover Schu, Ewald, Rohleuk 1, 54441 Taben Schröder, Klaus-Dieter, Hinter dem Hagen 30, 38382 Beierstedt Dichans, Peter, Glimbacher Straße 6, 52441 Linnich Hüffmeier, Kurt, Süringstraße 75, 48691 Vreden Smidt, Anneus, Johann-Sebastian-Bach-Straße 29, 38350 Helmstedt Döhring, Manfred, Ochsenweg 91, 24941 Flensburg Kulick, Bernhard, Geesthachter Straße 7, 21502 Geesthacht Green, Bruno, Norderweg 18, 24941 Jarplund-Weding Kranzfelder, Florian, Mittlerer Hauswang 6, 87459 Pfronten Zum 75. Geburtstag: Hühn, Rudolf, Gerlachstraße 29, 14480 Potsdam Koop, Friedel, Husumer Straße 46 a, 25821 Breklum Raffel, Wolfgang, Hochstraße 13, 79725 Laufenburg (Baden) Assmann, Peter, Ostwall 25, 59269 Beckum Breitbach, Manfred, Rhein-Mosel-Straße 96, 56283 Gondershausen Duden, Gerd, Haferkampstraße 33, 26316 Varel Jonischkeit, Harri, Hauptstraße 44, 53229 Bonn Kreidler, Heinz, Heinrich-Heine-Straße 14, 88045 Friedrichshafen Moser, Edmund, Altland 13, 66687 Wadern Besecke, Hans-Michael, Provinzialstraße 56, 53127 Bonn Eichenseer, August, Tulpenstraße 1, 92287 Schmidmühlen Zillgen, Karl, Schulstraße 27, 54558 Gillenfeld Holtermann, Theo, Am Katzenhof 14 a, 47533 Kleve Belgardt, Hermann, Seegrabenstraße 22, 79771 Klettgau Reichardt, Arnold, Hersfelder Straße 9, 36266 Heringen Marquart, Friedrich, Langer Grabenweg 5, 53175 Bonn Dillinger, Heinrich, Bischof-Firmian-Straße 8, 94158 Philippsreut Kemner, Joachim, Klingsöhrstraße 16, 30659 Hannover Weichel, Jan, Masurenring 104, 24149 Kiel Weichselbaum, Günter, Hauptstraße 15, 96163 Gundelsheim Klinkmann, Klaus-Jürgen, Burkhardtweg 15, 32758 Detmold Zöpfgen, Günter, Windaustraße 13, 38116 Braunschweig Prahl, Wolfgang, Fritz-Reuter-Straße 14, 21680 Stade Berg, Jürgen, Bahnhofstraße 22, 21244 Rosengarten Nusko, Adolf, Von-Schrank-Straße 15, 94152 Neuhaus Donaubauer, Herbert, Sudelfeldstraße 70, 83098 Brannenburg Dunkl, Emma, Hagngasse 47, 83707 Bad Wiessee Mayer, Johann, Haidennaabweg 9, 92655 Grafenwöhr Mielk, Hermann, Am Fahrweg 7, 53123 Bonn Heuler, Kurt, Uhlandstraße 16, 97753 Karlstadt Koehn, Jürgen, Berntweg 6, 12353 Berlin Linke, Horst, Hindenburgstraße 1 m, 21335 Lüneburg Teusch, Anton, Kalkturmstraße 15 a, 54516 Wittlich Frey, Hans, Maisbachweg 4, 83259 Schleching Schnarr, Wilfried, Obergasse 18, 63654 Büdingen Stief, Hans-Freimut, Rohrstraße 12, 88131 Lindau (Bodensee) Bepler, Karl Dieter, Hohenzollernring 17, 32427 Minden Groß, Anton, Marzellgasse 2, 81245 München Mathies, Udo, Friedrich-Wilhelm-Raasch-Straße 70, 28865 Lilienthal Pfeil, Horst, Suhlburgerstraße 90, 74547 Untermünkheim am 6.4.2015 am 7.4.2015 am 10.4.2015 am 10.4.2015 am 11.4.2015 am 12.4.2015 am 13.4.2015 am 13.4.2015 am 13.4.2015 am 14.4.2015 am 17.4.2015 am 18.4.2015 am 19.4.2015 am 20.4.2015 am 20.4.2015 am 25.4.2015 am 29.4.2015 am 1.4.2015 am 1.4.2015 am 1.4.2015 am 2.4.2015 am 2.4.2015 am 2.4.2015 am 2.4.2015 am 2.4.2015 am 3.4.2015 am 5.4.2015 am 6.4.2015 am 6.4.2015 am 7.4.2015 am 8.4.2015 am 8.4.2015 am 9.4.2015 am 10.4.2015 am 10.4.2015 am 10.4.2015 am 12.4.2015 am 14.4.2015 am 17.4.2015 am 19.4.2015 am 20.4.2015 am 20.4.2015 am 21.4.2015 am 22.4.2015 am 24.4.2015 am 24.4.2015 am 25.4.2015 am 25.4.2015 am 25.4.2015 am 25.4.2015 am 27.4.2015 am 27.4.2015 am 28.4.2015 am 29.4.2015 am 29.4.2015 am 30.4.2015 am 30.4.2015 Zum Fest der diamantenen Hochzeit: Rüthemann, Paul und Ehefrau Else, Alter Schwanefelder Weg 8, 38350 Helmstedt am 30.4.2015 Zum Fest der goldenen Hochzeit: Jessat, Paul und Ehefrau Ilse, Parkstraße 11, 51147 Köln am 20.2.2015 BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Gemeinschaftliche Besprechung Im Rahmen der gemeinschaftlichen Besprechung mit dem Bundesfinanzministerium am 11. März 2015 in Berlin informierte die Leiterin der Zentralabteilung, Dr. Martina StahlHoepner, und der Leiter der Zollabteilung, Julian Würtenberger, den Hauptpersonalrat über den Stand des Konzepts „Strukturentwicklung Zoll – Projekt Generalzolldirektion (GZD)“. Der Konzeptentwurf liegt den Staatssekretären Werner Gatzer und Johannes Geismann zur Billigung vor. Auch der Entwurf zur Änderung des Finanzverwaltungsgesetzes wurde fertiggestellt und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zugeleitet. Der Bundestag wird das Gesetz voraussichtlich im Herbst 2015 abschließend beraten. Dem BDZ ist Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben worden. In Kürze wird eine e.zoll-info veröffentlicht, die detailliert über das Projekt informiert. Der Vorsitzende des Haupt personalrats, Dieter Dewes, ging auf die Historie des Projekts GZD ein und bedankte sich für die gute Kommunika tion zwischen den einzelnen Teilprojekten beziehungsweise Arbeitsgruppen sowie den Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern des Hauptper sonalrats. Er thematisierte projektbezogene Personalum setzungen. Die betroffenen Beschäftigten erwarteten die zugesagte Einhaltung der Sozialverträglichkeit. Würtenberger ließ gegenüber dem Hauptpersonalrat keinen Zweifel daran, dass diese Forderung bei Umsetzung des Projekts erfüllt wird und die Wünsche der Beschäftigten Gehör finden. Die Leiterin der Unterabteilungsleiterin III A, Dr. Claudia Hülsebusch, berichtete, dass nach der Hausabstimmung noch strukturelle Änderungen am Konzeptentwurf vorgenommen wurden. Als Beispiele führte sie die Zusammenlegung der Bereiche Presse und Öffentlichkeitsarbeit sowie bessere Bewertungsmöglichkeiten aufgrund von Synergieeffekten des Projekts auf der örtlichen Ebene an. Des Weiteren sei vorgesehen, einen zen tralen Aufbaustab einzurichten. Darüber hinaus werden an den Standorten der künftigen Fachdirektionen dezentrale Aufbaustäbe eingerichtet. Auch werde ein Koordinierungsstab zum Gesetzgebungsverfahren gebildet. Dr. Stahl-Hoepner ging auf die Frage der Verselbstständigung von Personalvertretungen ein. Das Gesetz lässt hier einen breiten Spielraum. Nebenstellen und Teile einer Dienststelle können sich verselbstständigen. Dabei müssen Grundvoraussetzungen erfüllt sein. So muss die Mehrheit der Wahlberechtigten die Verselbstständigung beschließen. Die räumliche Trennung betrifft die Entfernung zwischen der GZD in Bonn und den jeweiligen Außen stellen beziehungsweise Teilen der GZD. Dabei gilt der Richtwert von einer Entfernung von circa 20 Kilometern. Dr. Stahl-Hoepner stellte aus Sicht des Bundesfinanzministeriums klar, dass die tatsächlichen personalvertretungsrechtlichen Zuständigkeiten der Personalräte bei verselbstständigten Standorten sehr gering seien. Weiter betonte sie, dass der Wunsch zur Verselbstständigung aus der Mitte der Beschäftigten kommen müsse. Über die Regelung der personalvertretungsrechtlichen Zuständigkeiten werden wir berichten. < < Zollabteilungsleiter Julian Würtenberger, HPR-Vorsitzender Dieter Dewes und Zentralabteilungsleiterin Dr. Martina Stahl-Hoepner << Neuausrichtung des Einstellungsverfahrens Dem Hauptpersonalrat ist ein Erlass zur Zustimmung vorgelegt worden, in dem einige Vorschläge der Arbeitsgruppe „Einstellung“ umgesetzt werden sollen, an der für den Hauptpersonalrat Thomas Krämer (BDZ) und der Vorsitzende der Haupt- Jugend- und Auszubildenenvertretung, Peter Schmitt (BDZ), teilgenommen haben. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Maßnahmen: >>Mit dem Wegfall der Bundesfinanzdirektionen als bisherige Einstellungsbehörden ist die Einrichtung sämtlicher Hauptzollämter (Ausnahme Hauptzollamt Hamburg- Jonas) als Einstellungs- und Ausbildungsbehörden beabsichtigt. Daher sollen die Hauptzollämter schon mit Beginn der Auswahlverfahren im April 2015 in die Durchführung der Auswahlverfahren miteinbezogen werden, damit ein reibungsloser Übergang gewährleistet ist. Die Hauptzollämter werden über den Eigenbedarf auch für die künftige Generalzolldirektion einstellen beziehungsweise – wie bisher – für die Zollfahndungsämter ausbilden. >>In Abkehr vom bisherigen Wohnortprinzip sollen sich die Bewerberinnen und Bewerber bundesweit bewerben und ihr bevorzugtes Hauptzollamt beziehungsweise einen Alternativwunsch benennen können. >>Es besteht künftig die Möglichkeit der ganzjährigen Bewerbung bei der Zollverwaltung. Das soll dazu führen, dass sämtliche Bewerbungen berücksichtigt werden können. Dadurch erschließt sich ein größerer Bewerberkreis an potenziell gut geeigneten Kandidatinnen und Kandi daten für die Auswahlver fahren. >> Alle Bewerberinnen und Bewerber, die das schriftliche Auswahlverfahren erfolgreich bestanden haben, erhalten künftig einen „Fahrplan“ von den Einstellungsbehörden, der einen Überblick über die kommenden Schritte des Auswahlverfahrens darstellt. >>Spätestens eine Woche nach Abschluss des eigenen mündlichen Auswahlverfahrens erhält jede Bewerberin und jeder Bewerber eine Rückmeldung über die Feststellung der grundsätzlichen Eignung. Diese dient ausschließlich der zeitnahen Mitteilung des Bestehens beziehungsweise Nichtbestehens und soll sowohl mündlich als auch schriftlich erfolgen. Für die Einstellung in den Vorbereitungsdienst wird ab sofort auf die Forderung einer Körpermindestgröße sowie eine Mindestsehstärke verzichtet. Die jeweiligen Tauglichkeitskriterien für besondere Verwendungen nach Abschluss des > BDZ magazin | April 2015 21 gewerkschaft << BDZ Der HPR tagte BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Vorbereitungsdienstes werden derzeit überarbeitet. >>Für das zum 1. April 2015 beginnende Auswahlverfahren ist die Nutzung der Komponente des Personalverwaltungssystem (PVS) „e-Recruiting“ für Onlinebewerbungen noch nicht vorgesehen. Das soll gegebenenfalls zum Beginn des Bewerbungszeitraumes ab 2016 möglich sein. Durch diese geplanten Maßnahmen vermittelt die Zollverwaltung das Bild eines professionellen und wertschätzenden Arbeitgebers und ermöglicht durch ein zeitnahes positives Feedback einen frühen Einstieg in weitere Bewerberbindungsoder Beratungsmaßnahmen. Der Hauptpersonalrat geht davon aus, dass zu gegebener Zeit weitere Vorschläge der Arbeitsgruppe Einstellung umgesetzt werden. gewerkschaft 22 << ATLAS-Recherche datenbank Versand Im Bundesfinanzministerium ist eine Entscheidung für die Einrichtung einer neuen Aus- wertedatenbank gefallen, um künftig eine fachliche Auswertung von Daten aus ATLAS- Versand zur Risikoanalyse und elektronischen Recherche durchführen zu können. In einem Lastenheft sind zunächst die Rahmenbedingungen für die Entwicklung einer entsprechenden IT-Anwendung festgelegt worden. Die notwendigen fachlichen Anforderungen sind allerdings noch zu ermitteln und IT-technisch umzusetzen. Die Datenbanknutzung soll nach Fertigstellung und Abnahme der Programmierung zunächst bei der Bundesfinanzdirektion Nord pilotiert werden. << Einstellung von Nachwuchskräften Mit Erlass vom 4. März 2015 hat das Bundesfinanzministerium die einzelnen Bundesfinanzdirektionen ermächtigt, bundesweit insgesamt 438 Nachwuchskräfte in den Vorbereitungsdienst „Gehobener nichttechnischer Zolldienst des Bundes“ und 800 Nachwuchskräfte in den Vorbereitungsdient „Mittlerer Zolldienst des Bundes“ einzustellen. Zusätzlich können 25 Beamtinnen und Beamte des mittleren Dienstes zum 1. August 2015 zum Aufstieg in den gehobenen Dienst ohne Anrechnung auf die vorgenannten Ermächtigungen zugelassen werden. << Steuerungsinstrumente in der Zollverwaltung Das Bundesfinanzministerium informierte den Hauptpersonalrat darüber, dass bereits zum Jahresbeginn 2015 Änderungen der Steuerungsinstrumente durch die Steuerungsunterstützung Zoll umgesetzt wurden. Demnächst sind weitere Erleichterungen für die Anwenderinnen und Anwender beabsichtigt. Folgende wesentliche Veränderungen wurden initiiert: >>Vereinfachung bei der Zeitaufschreibung (periodische Anschreibung) Für mehr als die Hälfte der Beschäftigten der Zollverwaltung wurde die Möglichkeit geschaf- fen, sie von der regelmäßigen Zeiterfassung zu befreien. > Zielvereinbarung 2015/2016 Die strategischen und operativen Ziele wurden erstmals in einem „neuen“ Zollverwaltungszielekatalog für das Jahr 2015 abgebildet. Dieser ist im Intranet zu finden (IV-BFinV mit dem Stichwort „Zielekataloge“). > Messgrößen zu Kennzahlen und Zielen 2015 im Vergleich zu 2014 Zum 1. Januar 2015 wurden deutlich mehr Messgrößen gestrichen, als neue aufgenommen worden sind. > Produktkatalog der Zollverwaltung Zum 1. April 2015 wird der Produktkatalog drastisch gestrafft. 59 Prozent der Kontierungsobjekte sollen entfallen und damit auf nur mehr 124 reduziert werden. Damit beteuert die Steuerungsunterstützung Zoll << Wir trauern Austinat, Siegfried, Eichenweg 9, 70771 Leinfelden-Echterdingen geb. am 29.4.1935 Bath, Horst, Stralsunder Straße 69, 13355 Berlin geb. am 3.1.1922 Bäuerlein, Julius, Egloffsteiner Straße 34, 91301 Forchheim geb. am 10.4.1931 Brauner, Heinrich, Achtalstraße 60, 87459 Pfronten geb. am 7.4.1928 Brenner, Kurt, Kurhessenstraße 139, 60431 Frankfurt geb. am 10.6.1925 Brumme, Kurt, Am Hang 7, 27711 Osterholz-Scharmbeck geb. am 13.12.1920 Dechert, Heinrich, Holzgasse 9, 64380 Roßdorf geb. am 26.2.1932 Fuchs, Karl-Heinz, Im Schmiedsacker 22, 73277 Owen geb. am 29.8.1928 Furtner, Karl, Ostuzzistraße 10, 94032 Passau geb. am 4.9.1928 Galow, Walter, Südring 62, 15236 Frankfurt (O.) geb. am 17.6.1929 Girke, Gottfried, King‘s-Lynn-Straße 7, 46446 Emmerich geb. am 3.3.1937 Grotewohl, Ernst-August, Martinusstraße 5, 46446 Emmerich geb. am 18.3.1923 Hafner, Anton, Rebdorfer Straße 3, 85072 Eichstätt geb. am 23.4.1928 Hecht, Adolf, Knappertsbuschstraße 4, 81927 München geb. am 11.5.1933 Heynen, Wilhelm, Am Sommerskamp 7, 47638 Straelen geb. am 15.10.1925 Hille, Hans-Werner, Bahnhofstraße 11 b, 01796 Pirna geb. am 18.2.1949 Kaben, Wilhelm, Am Mühlengraben 3, 23909 Ratzeburg geb. am 6.2.1932 Kirner, Thomas, Neuffenstraße 7, 71384 Weinstadt geb. am 24.6.1917 > BDZ magazin | April 2015 Klötzer, Helmut, Stormstraße 5, 96465 Neustadt bei Coburg Kurowski, Norbert, Robert-Stolz-Straße 5, 67098 Bad Dürkheim Krepf, Kurt, Tettenweiser Straße 28, 94060 Pocking Lenz, Gerhard, Theodor-Heuss-Straße 141 a, 21629 Neu Wulmstorf Marquardt, Helmut, Ekkehardstraße 19, 78315 Radolfzell Marzodko, Johann, Breslauer Straße 7, 83410 Laufen Nowak, Adolf, Bei der Goldenen Bremm 5, 66117 Saarbrücken Rauch, Günther, St.-Josef-Straße 12, 96317 Kronach Rieder, Alfred, Habichtweg 10, 93437 Furth Schacht, Georg, Danziger Straße 7, 52134 Herzogenrath Schaufler, Georg, Landvogtei 6, 79312 Emmendingen Schmitt, Karl Friedrich, Keltenweg 5, 79713 Bad Säckingen Soltau, Heinz, Marschnerstraße 31 b, 22081 Hamburg Stark, Klaus, Zum Kegelberg 12, 08265 Erlbach Wild, Johann, Grenzlandstraße 30, 83435 Bad Reichenhall Wilhelm, Michael, Kondrauer Quellenweg 3, 95652 Waldsassen Zimmermann, Anton, Regerstraße 49, 84489 Burghausen geb. am 4.8.1944 geb. am 28.3.1945 geb. am 31.10.1915 geb. am 1.6.1931 geb. am 16.7.1924 geb. am 21.10.1939 geb. am 17.9.1930 geb. am 20.11.1939 geb. am 14.7.1930 geb. am 11.10.1937 geb. am 4.5.1929 geb. am 30.11.1914 geb. am 30.6.1927 geb. am 14.5.1949 geb. am 15.12.1929 geb. am 29.7.1945 geb. am 18.1.1927 BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft mehr im Lokalmodus ohne In tranet/Internet-Anschluss möglich sein. Deshalb sollen alle am Rollout-Prozess beteiligten Kräfte unterstützt und gegebenenfalls auch standortübergreifend alles versucht werden, den Rollout von Windows 7 bei möglichst vielen noch nicht umgestellten Rechnern bis zum 31. März 2015 abzuschließen. Der Hauptpersonalrat wird ein Schreiben an die Bezirkspersonalräte bei den Bundesfinanzdirektionen richten und um einen entsprechenden Erfahrungsbericht bitten. Neuregelung der Leistungsbezahlung hat sich das Bundes finanzministerium dafür entschieden, die Verfahrensweise << Windows XP für die Beamtinnen und Beamten des Bundes auf die TarifbeOffenbar wäre eine Weiternutschäftigten zu übertragen. Ein zung von aktiven XP-Rechnern entsprechendes Rundschreiben im Netz der Bundesfinanzverdes Bundesinnenministeriums waltung ab April 2015 mit ermit gesondertem Regelungsheblichen Sicherheitsrisiken bedarf für den Tarifbereich des verbunden. Ende Februar 2015 Bundes wurde bereits im Febhat das Bundesfinanzministeriruar 2014 veröffentlicht. Die um die Bundesfinanzdirektiozukünftigen Regelungen gelten nen und das Zollkriminalamt für den gesamten Geschäftsinformiert, dass das Zentrum bereich der Bundesfinanzverfür Informationsverarbeitung waltung. Aufgrund der gedeund Informationstechnik (ZIVIT) ckelten Vergabequote für den << Tarif Vorbereitungen zu treffen hat, Tarifbereich fordert der Hauptsolche Rechner mit Ablauf des personalrat im Rahmen einer Monats März 2015 vom Netz zu Das Bundesfinanzministerium Statistik, die Anzahl der vergebereitet zurzeit die Ausgestaltrennen. Ab diesem Zeitpunkt benen Leistungsprämien – auftung der Leistungsbezahlung würde somit für die betroffegeschlüsselt nach Entgeltgrupnen Beschäftigten ein Arbeiten im Beamten- und Tarifbereich pen beziehungsweise in von aktiv im Einsatz befindlivor. Im Wesentlichen geht es Anlehnung an das Beamtenchen Arbeitsplatzcomputern dabei für beide Statusgruppen recht nach Laufbahngruppen _0K6LM_EAZ_dbb_magazin_4_2015_S_23.pdf; s1; (210.00 x 148.00 mm); 10.Mar 2015 11:33:59; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien mit dem Betriebssystem Windarum, ein einheitliches Ver– dem Hauptpersonalrat jährdows XP ausschließlich nur fahren zu ermöglichen. Mit der lich zur Verfügung zu stellen. M E H R W I S S E N A L S A N D E R E . B E S T E L L E N S I E Hierbei soll insbesondere die Anzahl der vergebenen Leistungsprämien der möglichen Vergabe im Tarifbereich gegenübergestellt werden. Mit einem Durchführungserlass ist nach Auskunft des zuständigen Tarifreferats beim Bundesfinanzministerium in Kürze zu rechnen. Darüber hinaus hat sich das Bundesfinanzministerium an alle Dienststellen der Zollverwaltung mit der Bitte gewandt, geeignete Arbeitsplätze für die vorerst befristete Übernahme von Fachangestellten für Bürokommunikation nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung zu melden. Die Frist endete im März 2015. Der Hauptpersonalrat fordert die Dienststellen der Zollverwaltung auf, möglichst viele Arbeitsplätze zu melden, um den gut ausgebildeten Nachwuchs im Tarifbereich eine Anschlussbeschäftigung zu ermöglichen. J E T Z T. Handbuch für den öffentlichen Dienst in Deutschland 2015 INFORMATIONEN FÜR BEAMTE UND ARBEITNEHMER Das Wichtigste für 2015. Hier steht’s drin. NEUAUFLAGE 2015 770 Seiten Einzelpreis € 23,90* Abopreis € 19,50* ISBN 978-3-87863-087-6 Alle Preise inkl. MwSt. * zuzügl. Porto und Verpackung Der Inhalt im Überblick: • Beamtenstatusgesetz • Bundesbeamtengesetz • Bundeslaufbahnverordnung • Besoldungs- und Versorgungsrecht des Bundes • Bundesbesoldungstabellen • TVöD, TV-L, TVÜ-Bund, TVÜ-VKA, TVÜ-Länder Was Sie davon haben: Das aktuelle Standardwerk in Status-, Einkommens- und Versorgungsfragen für den öffentlichen Dienst des Bundes bietet Gesetze und Verordnungen auf dem neuesten Stand, teilweise mit Rechtsprechung und Anmerkungen; abgerundet durch die Adressen der dbb Mitgliedsgewerkschaften und der Einrichtungen des dbb. So bestellen Sie ganz einfach: Sie können mit dem Bestellcoupon per Post oder Fax bestellen. Oder Sie teilen uns Ihren Wunsch per E-Mail oder über das Internet mit. dbb verlag gmbh Friedrichstraße 165 10117 Berlin Telefon: 0 30/ 7 26 19 17-0 Telefax: 0 30/ 7 26 19 17-40 E-Mail: [email protected] Internet: www.dbbverlag.de BESTELLCOUPON Zuschicken oder faxen –– Exemplar/e „Handbuch für den öffentlichen Dienst in Deutschland 2015“ zu je € 23,90 Abonnement zu € 19,50 pro Jahr (Mindestlaufzeit 2 Jahre, Kündigung 3 Monate vor Ende des Abonnements) Verlagsprogramm Name Anschrift Datum/Unterschrift Widerrufsrecht: Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Frist beginnt mit Absendung dieser Bestellung. Zur Einhaltung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs an: dbb verlag gmbh, Friedrichstr. 165, 10117 Berlin, Tel.: 030.726 19 17-0, Fax: 030.726 19 17-40, E-Mail: [email protected] > BDZ magazin | April 2015 23 gewerkschaft (Stütz Zoll) eine deutliche Reduzierung der Belastung für die Beschäftigten. dbb Einkommensrunde Länder 2015: Einigung auf Beamte übertragen Die Einigung in den Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) am 28. März 2015 in Potsdam hat der Zweite Vorsitzende und Verhandlungsführer des dbb, Willi Russ, als tragfähigen Kompromiss bezeichnet: „Die lineare Einkommenserhöhung um durchschnittlich 4,61 Prozent, mindestens 75 Euro, stellt sicher, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder in den kommenden zwei Jahren einen echten Reallohngewinn verbuchen und Anschluss an die Einkommensentwicklung bei Bund und Kommunen halten. Das war für uns der zentrale Benchmark.“ aktuell Friedhelm Windmüller 24 < Abschluss nach zähem Ringen: dbb Verhandlungsführer Willi Russ (Mitte) erläuterte den Tarifabschluss vor der Presse. „Die Arbeitgeber haben hier lange gemauert und sich erst durch den Druck der Warnstreiks in den letzten Tagen eines Besseren belehren lassen. Jetzt kommt es darauf an, dieses gute Tarifergebnis auf die Beamtinnen und Beamten der Länder zu übertragen. Die Einkommensrunde Länder 2015 ist erst dann wirklich abgeschlossen“, so Russ. Beide Seiten hätten zudem Flexibilität in zentralen strukturellen Fragen bewiesen. Russ: „Die Gewerkschaften haben für die Zukunftssicherung der Zusatzversorgung eine Erhöhung des Arbeitnehmerbeitrags akzeptiert, Einschnitte ins Leistungsrecht konnten verhindert werden und beim Thema Lehrereingruppierung haben die Arbeitgeber zur Kenntnis genommen, dass die Zeiten einseitiger Arbeitnehmerrichtlinien vorbei sind.“ Nach sechs Jahren teilweise zäher Verhandlungen gebe es jetzt erstmals einen umfassenden Tarifvertrag und den konkret verabredeten Einstieg in die Paralleltabelle. „Damit fallen endlich auch die 200 000 Lehrerinnen und Lehrer unter den Flächentarifvertrag.“ < Keine unwürdige Feilscherei Der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt hat die unmittelbare Zusage der Länder Bayern, Hamburg und Rheinland-Pfalz für eine Übernahme des Tarifabschlusses für die Landesbeschäftigten auf die Landes- und Kommunalbeamtinnen und -beamten begrüßt und forderte am 30. März 2015 in Berlin alle übrigen Länder auf, die Einigung ebenfalls zeitund wirkungsgleich auf ihre Beamten und Versorgungsemp- > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 fänger zu übertragen: „Wir brauchen jetzt keine unwürdige Feilscherei, sondern zügig spürbare Signale der Wertschätzung. Denn auch die Beamtinnen und Beamten machen Tag für Tag und rund um die Uhr ihren Job und haben ein Anrecht auf Teilhabe an der finanziellen und wirtschaftlichen Entwicklung“, so Dauderstädt. Auch Mecklenburg-Vorpommern tendiert zu einer wirkungsgleichen Übernahme, hier hatten die Beamtinnen und Beamten bereits zum 1. Januar 2015 eine Besoldungserhöhung in Höhe von zwei Prozent erhalten. Aus Berlin, Brandenburg, Bremen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es derzeit noch keine Signale zu einer Übernahme des TdL-Ergebnisses. In Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein haben sich dbb und Landesregierung jeweils bereits zu konkreten Gesprächen über die künftige Beamtenbesoldung und -versorgung auf Grundlage des vorliegenden Tarifabschlusses verabredet. Auch im Saarland werden Gespräche zwischen dbb und Landesregierung angestrebt. Dort geht das Landeshaushaltsgesetz aktuell von einer maximalen Besoldungserhöhung in Höhe von jeweils nur 1,5 Prozent für 2015 und 2016 aus. In Baden-Württemberg sorgten Äußerungen der Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen und SPD für Verärgerung. Sie hatten bereits vor dem Abschluss der Tarifverhandlungen mit der TdL angekündigt, man werde auch das Tarifergebnis 2015/2016 wieder nur zeitversetzt auf den Beamten- und Versorgungsbereich des Landes übertragen. In Niedersachsen soll es entsprechend Verlautbarungen der Landesregierung bei der im Haushaltsgesetz eingestellten Anhebung der Beamtenbezüge um 2,5 Prozent zum 1. Juni 2015 bleiben. Für den Fall, dass es zu linearen Abstrichen für die Beamtinnen und Beamten kommen sollte, haben bereits mehrere dbb Landesbünde, beispielsweise BBW und dbb saar, Verfassungsklagen angekündigt. Das Land Hessen bleibt als Nichtmitglied der TdL außen vor und verhandelt eigenständig mit den Gewerkschaften für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Landes. < dbb Web-Tipp Die Einzelheiten des Potsdamer Tarifkompromisses finden Sie unter www.dbb. de/themen/einkommens runde-2015/ Arbeitsschutz: Arbeitsstättenverordnung umsetzen Die in der neuen Arbeitsstättenverordnung vorgesehenen Änderungen sollten jetzt nach Auffassung des dbb ohne Abstriche umgesetzt werden. Das hat dbb Chef Klaus Dauderstädt in einem Schreiben an Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles gefordert. In der öffentlichen Diskussion war Nahles vorgeworfen worden, sie begebe sich mit diesem „Bürokratiemonster“ nach „Absurdistan“. Als Beleg waren plakative Beispiele angeführt worden, die einer sachlichen Überprüfung nicht standhalten. So war etwa angeprangert worden, dass eine sogenannte „Sichtverbindung nach außen“ (gemeint sind Fenster und Oberlichter, die einen Tageslichteinfall ermöglichen), angeblich künftig in allen Räumen vorhanden sein müssten und so umfangreiche Umbaumaßnahmen bei fensterlosen Teeküchen, Toiletten und Kopierräumen notwendig würden. Tatsächlich sind aber diese Räume wie auch Ein- kaufszentren mit Verkaufsräumen, Gaststätten, großflächige Produktionshallen, spezielle ärztliche Behandlungsräume und Labors von dieser Regelung ausgenommen. Ähnlich verhält es sich mit der Kritik an den Anforderungen für Telearbeitsplätze oder die gleichfalls beanstandeten abschließbaren Spinde. Der dbb bedauere, dass der bereits mit dem Bundesrat abgestimmte Entwurf nicht – wie vorgesehen – Anfang Februar vom Kabinett verabschiedet, sondern auf unbestimmte Zeit vertagt wurde, so Bundesvorsitzender Klaus Dauderstädt in seinem Schreiben vom 25. Februar 2015. Zugleich forderte er eine frühzeitige Beteiligung des dbb an ähnlichen Gesetzgebungs- und Verordnungsvorhaben durch Mitarbeit im Ausschuss für Arbeitsstätten ein. „Als gewerkschaftliche Spitzenorganisation wollen wir uns an der Ausgestaltung technischer Regeln und anderer Vorgaben, die Einfluss auf die Arbeitsbedingungen und auf die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten in Deutschland haben, aktiv beteiligen“, so Dauderstädt. Berliner Anwenderforum E-Government: Verwaltungsbeschäftigte in Veränderungen einbinden Eine erfolgreiche Umsetzung digitaler Veränderungsprozesse in der öffentlichen Verwaltung ist nur zu gewährleisten, wenn die Beschäftigten frühzeitig einbezogen werden und die Entwicklung selbst aktiv mitgestalten können. Das hat der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende und Fachvorstand Beamtenpolitik Hans-Ulrich Benra betont. „Nur Transparenz kann Hemmnisse und Vorbehalte gegenüber neuen Technologien abbauen“, sagte Benra am 25. Februar 2015 auf dem 21. Berliner Anwenderforum E-Government. „Wenn E-Government gelingen soll, brauchen die öffentlichen Verwaltungen ihre Beschäftigten auf allen Ebenen motiviert als verantwortliche Treiber und Promotoren.“ Als Ideengeber müssten sie von Anfang an eingebunden werden. „Ignoranz gegenüber den Beschäftigten- belangen fördert Ablehnung und Misserfolg. Außer Kosten entsteht dann nichts, schon gar keine positive Veränderung und kein zufriedener Bürger“, so Benra. Der dbb plädiere dafür, dass in den für einen Umsetzungsprozess vorgesehenen Steuerungskreis sowohl die Personalvertretungen eingebunden werden als auch die gewerkschaftlichen Spitzenvertretungen. Wie die Wirtschaft unterliege auch die Verwaltung einem ständigen Wandel der Arbeitswelt. Dieser Prozess sei nur von kompetenten und engagierten Beschäftigten zu meistern, von denen zunehmend mehr Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit erwartet werde. „Wir müssen aber auch der Entwicklung in der Personalwirtschaft als Folge der über 20 Jahre dauernden Haushaltskonsolidierung Rechnung tragen: Aufgabenzuwachs bei gleichzeitigem Rückgang des Personalumfangs. Zudem ist durch Aufgabenzuwachs und schnellere Kommunikationsstrukturen eine Arbeitsver- dichtung eingetreten“, gab der dbb Vize zu bedenken. Diese Entwicklung müsse unbedingt in der Personalplanung und -entwicklung berücksichtigt werden. Auch dies gehöre zur Wahrheit in der Diskussion um E-Government-Prozesse in der Verwaltung. < Info Mit rund 400 Teilnehmern ist das Berliner Anwenderforum, das am 25. und 26. Februar 2015 stattgefunden hat, eine der größten Tagungen bundesweit rund um das Thema E-Government. Experten und erfahrene Praktiker stellen auf dem Treffen Best Practises vor und diskutieren neue Entwicklungen und Trends. > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 25 aktuell © Zerbor – Fotolia.com dbb dbb Tarifeinheitsgesetz: Verfassungsbruch verhindern! Am 5. März 2015 hat der Bundestag das umstrittene Gesetz zur ZwangsTarifeinheit in erster Lesung behandelt. Das Bündnis für Koalitionsfreiheit, dem der dbb, der Marburger Bund, der Deutsche Journalistenverband und die Pilotenvereinigung Cockpit angehören, hatte am 3. März 2015 in Berlin erneut auf die Verfassungswidrigkeit des Gesetzentwurfs hingewiesen und gefordert, das Vorhaben zu stoppen. fokus 26 Auch in einem Interview mit der „Nordwest-Zeitung“ (Ausgabe vom 3. März 2015) machte Dauderstädt klar, dass der dbb einen gesetzlichen Zwang zur Tarifeinheit nicht akzeptieren werde: „Das Gesetz ist ein Eingriff in die Koalitionsfreiheit. Wenn im Streitfall nur der Tarifvertrag der mitgliederstärksten Organisation zur Anwendung kommen darf, sind wir auf dem Weg zur Einheitsgewerkschaft. Das hatten wir während des Nationalsozialismus und in der DDR schon mal. Die Väter unseres Grundgesetzes haben bewusst einen ganz hohen Rang für Artikel 9 vorgegeben. Wenn der Bundestag dieses Gesetz wirklich verabschiedet, werden wir einen Tag nach Inkrafttreten Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht einlegen.“ Marco Urban < < Gemeinsam gegen die Tarifeinheit: Dr. Rudolf Henke (1. Vorsitzender Marburger Bund), Klaus Dauderstädt (dbb Bundesvorsitzender), Ilja Schulz (Präsident Pilotenvereinigung Cockpit) und Kajo Döhring (Hauptgeschäftsführer Deutscher Journalisten-Verband, von links). „Letztendlich ist der Bundestag Gesetzgeber und Hüter der Verfassung“, erklärte der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt zwei Tage vor der ersten Lesung zum ZwangsTarifeinheitsgesetz im Parlament, vor der Bundespressekonferenz in Berlin. „Die von der Koalition geplante gesetzliche Einschränkung der Koalitionsfreiheit ist nach Ansicht der übergroßen Mehrheit der Verfassungsexperten ein eindeutiger Verstoß gegen die in Artikel 9 des Grundgesetzes geschützte Koalitionsfreiheit.“ Der dbb Chef erinnerte die Abgeordneten von SPD und CDU/ CSU daran, dass die Grundgesetztreue wichtiger sei als die Koalitionsdisziplin: „Das mag pathetisch klingen, ist aber sehr ernst gemeint. Die Bundesregierung entzieht den kleineren Gewerkschaften die Existenzgrundlage, wenn sie ihnen die Möglichkeit nimmt, für die eigenen Mitglieder Tarifverträge abzuschließen.“ Am selben Tag stellte das Bündnis für Koalitionsfreiheit der Öffentlichkeit eine gemeinsame Resolution „Nein zum Grundrechtsbruch! Nein zum Tarifeinheitsgesetz!“ vor. Darin heißt es unter anderem: „Wir lehnen es ab, dass gewerkschaftliche Freiheitsrechte aller Arbeitnehmer in diesem Land per Gesetz eingeschränkt werden sollen. Die Bundesregierung darf entsprechende War- > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 nungen von renommierten juristischen Sachverständigen, Wirtschaftswissenschaftlern, Politikern und Gewerkschaftern nicht länger ignorieren.“ Und weiter: „Wer die Axt an die Koalitionsfreiheit legt, muss sich fragen lassen, welche freiheitlichen Grundrechte er als nächste einschränken will.“ Niemand dürfe durch den Eingriff der Politik dem Tarifdiktat einer fremden Gewerkschaft unterworfen werden. „Wir fordern daher die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, keinen Grundrechtsbruch zuzulassen und den Regierungsentwurf des Tarifeinheitsgesetzes zurückzuweisen“, so die in dem Bündnis zusammengeschlossenen Verbände. Bundespräsident soll Entwurf kritisch prüfen In einem Schreiben an Bundespräsident Joachim Gauck hat der dbb Chef noch einmal nachdrücklich auf die Verfassungswidrigkeit des Gesetzesvorhabens hingewiesen. „Mit vielen anderen Gewerkschaften, Richtern und Professoren sind wir zuversichtlich, dass der vorliegende Gesetzentwurf vor dem Bundesverfassungsgericht nicht bestehen wird“, heißt es in Dauderstädts Brief vom 10. März 2015. Diese „höchstrichterliche Korrektur“ der Gesetzgebung sollte man allerdings von vornherein vermeiden: „Gesellschaftspolitisch, aber auch in der konkreten gewerkschaftlichen Arbeit entsteht durch ein Gesetz, dessen rechtliche Fundierung derart fragwürdig ist, schon bis zu einer Karlsruher Entscheidung großer Schaden.“ Eine gesetzlich vorgeschriebene Tarifeinheit widerspreche der Realität in Deutschland. Jan Brenner Jan Brenner dbb < Bezogen vor der SPD-Parteizentrale Stellung gegen die Tarifeinheit: Bastian Roet (Cockpit), dbb Vize Claus Weselsky, DPolG-Chef Rainer Wendt, der Zweite dbb Vorsitzende Willi Russ und Maik Wagner, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS, von links). < Vor der CDU-Zentrale in Berlin brachten der Marburger-Bund-Vorsitzende Dr. Rudolf Henke (links) und dbb Chef Klaus Dauderstädt unter anderem Bundestagspräsident Norbert Lammert (rechts) die Bedenken der Gewerkschaften gegen das Tarifeinheitsgesetz nahe. Dauderstädt: „Der dbb praktiziert an vielen Tariftischen eine gut funktionierende Tarifeinheit mit DGB-Gewerkschaften. Solche Tarifeinheit stellt jedoch eine politische Herausforderung dar, folgt nicht einer legislativen Verpflichtung. Jeder Gewerkschaft muss das Recht erhalten bleiben, Tarifverhandlungen auch eigenständig zu führen.“ Neben der drohenden Einschränkung der Koalitionsfreiheit befürchtet der dbb auch strukturelle Fehlentwicklungen. „Mit Sorge sehen wir am Ende einer derartigen staatlichen Bevormundung einen Trend zu Monopolisierung und chen am 2. März 2015 in Berlin. Von acht Uhr morgens bis zum Nachmittag des 5. März hatten Mitglieder des dbb und der anderen betroffenen Gewerkschaften durchgehend vor den Hauptquartieren gewacht und gegenüber Passanten, Parteimitarbeitern und -vorständen gegen die geplante gesetzliche Einschränkung der Koalitionsfreiheit argumentiert. < Mahnwachen vor den Parteizentralen Begleitet hatte der dbb seinen Protest gegen das Gesetz mit Mahnwachen vor den Parteizentralen von CDU und SPD in Berlin. „Wir müssen den Spitzen von CDU/CSU und SPD auf den Pelz rücken“, sagte Dauderstädt zu Beginn der Mahnwa- Klaus Dauderstädt erklärte vor der CDU-Zentrale: „In dieser Woche findet die erste Lesung im Bundestag statt und die Koalitionäre sollen wissen, dass der Widerstand gegen diesen offensichtlichen Grundgesetzverstoß weiter wächst.“ Vor dem Willy-Brandt-Haus erwarteten der Zweite Vorsitzende des dbb, Willi Russ, und der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und dbb Vize, Claus Weselsky, die Mitglieder des SPD-Vorstandes. Russ: „Jede Kollegin und jeder Kollege hat das Recht darüber zu entscheiden, ob und wo sie oder er sich organisiert. Wenn die Bundesregierung die Tarifpartnerschaft und damit das Streikrecht für kleinere Gewerkschaften gesetzlich ausschließt, sind diese in ihrer Existenz bedroht.“ Weselsky ergänzte: „Warum soll man denn auch Mitglied einer Gewerkschaft werden, die man der Möglichkeiten zu wirksamer Interessenvertretung beraubt hat? Zwangstarifeinheit und Koalitionsfreiheit schließen sich aus.“ Jan Brenner < dbb Web-Tipp: < Bannerwagen des dbb patroullierten während der Mahnwachen im Regierungsviertel und vor dem Brandenburger Tor. Der dbb hat alle Informationen zur geplanten ZwangsTarifeinheit auf einer Sonderseite seines Internetauftritts gebündelt: www.dbb.de/ tarifeinheit dort finden Sie unter anderem Videomitschnitte von der Pressekonferenz sowie den Mahnwachen. > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 27 fokus Einheitsgewerkschaft.“ Klaus Dauderstädt bat den Bundespräsidenten nachdrücklich um eine „besonders kritische Prüfung des Gesetzentwurfs“, der im Mai vom Bundestag verabschiedet werden soll. dbb Arbeitsschutz und TTIP: „Wir müssen nicht nur sehr darauf achten, dass öffentliche Dienstleistungen tatsächlich von der Anwendung des Ab- kommens ausgenommen werden. Auch unsere Arbeitsschutzstandards dürfen sich nicht verschlechtern“, sagte Benra am 19. Februar 2015. Gefahrenstoffe würden in den USA und in der EU unterschiedlich klassifiziert, so der dbb Vize. „Viele Arbeitnehmer kommen mit Gefahrenstoffen in Berührung. Das gilt besonders auch für den öffentlichen Dienst. Unter anderem Feuerwehr, Polizei und Zoll sind da klar betroffen. Wenn bei öf- fentlichen Ausschreibungen amerikanischen und damit anderen Zulassungsvoraussetzungen unterliegenden Schutzausrüstungen der Vorzug gegeben wird, kann das, wenn wir unterschiedliche Systeme vermengen, zu einem Sicherheitsproblem für die Bediensteten auf beiden Seiten des Atlantiks werden“, so Benra. Kommunale Energieversorgung und Energiewende: Im Aufwind 2015 jährt sich die Reaktorkatastrophe von Fukushima zum vierten Mal. Sie hatte unmittelbare Auswirkungen auf den europäischen und deutschen Strommarkt. Die Bundesregierung entschied sich infolgedessen zum Atomausstieg. Seitdem wird auf erneuerbare Energien gesetzt, die den Hauptteil der deutschen Energieversorgung bilden sollen. Kommunale und kleinere sowie große private Versorgungsunternehmen teilen sich den Markt. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Westfälischen Hochschule Recklinghausen im Auftrag von Greenpeace zur „Zukunft der großen Energieversorger“ zeigt jedoch, wie stark sich die Marktbedingungen und damit die Marktmacht der vier großen Energiekonzerne E.on, RWE, EnBW und Vattenfall, nicht zuletzt durch den Beschluss zur Energiewende, verändert haben. Ihre Marktanteile sinken, während sich kleinere Privatanbieter und Stadtwerke laut Studie zu ernsthaften Konkurrenten entwickelt haben – und das nicht ohne Grund. Kommunale Versorgungsunternehmen sind aus vielfältigen Gründen wichtig. Sie gewährleisten, nicht zuletzt im Rahmen der Daseinsvorsorge, die ausreichende Bereitstellung von beispielsweise Strom, Gas und Wasser. Die Versorgungssicherheit stellt damit ein unschätzbares Gut dar, das unbedingt gewährleistet und auch künftig gesichert sein muss. Ohne die aktive Beteiligung von Städten, Kommunen und Stadtwerken ist die geplante Energiewende nicht realisierbar. Bereits jetzt spielen die kommunalen Versorgungsunternehmen als dezentral und regional tätige Akteure eine wichtige Rolle. Die erneuerba- > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 Marco Urban fokus 28 < Ein Standpunkt von dbb Vize Ulrich Silberbach ren Energien stehen vor Ort, eröffnen neue Möglichkeiten für den ländlichen Raum, stärken regional die Wirtschaft und bieten eine Vielzahl an Kooperations- und Beteiligungsmöglichkeiten zwischen Bürgern und Kommunalunternehmen. Hier können die kommunalen Versorgungsunternehmen mit ihren örtlichen Dienstleistungszentren und dem Vertrauen, das Bürger in sie setzen, gegenüber Privatanbietern punkten. Darüber hinaus lässt sich eine Akzeptanz für die Wende nur schaffen, in dem die Bürgerinnen und Bürger in Projekte und Entscheidungsprozesse kommunaler Versorgungsunternehmen aktiv involviert sind. Der Strommarkt geht uns alle an. Das hat auch die Bundesregierung erkannt und arbeitet, unter Einbeziehung der Öffentlichkeit, daran, eine Grundsatzentscheidung über die Ausgestaltung des zukünftigen Strommarktes zu treffen. Hierbei hat die komba gewerkschaft aus kommunalgewerkschaftlicher Sicht Stellung bezogen und betont die Wichtigkeit, Stromkunden und kommunale Versorger mit ins Boot zu nehmen. Den Beschäftigten im Bereich Versorgung müssen seitens der Politik Perspektiven aufgezeigt werden, die ein zukunftsfähiges, an die Energiewende angepasstes, Berufsleben ermöglichen. Ulrich Silberbach, stellvertretender dbb Bundesvorsitzender und Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft < Web-Tipp Stellungnahme der komba gewerkschaft unter: http://www.komba.de/ aktuelles-komba-bund/ artikel-komba-bund/article/ komba-stellungnahmezur-energiewende.html Jan Brenner Hans-Ulrich Benra, stellvertretender dbb Bundesvorsitzender und Fachvorstand Beamtenpolitik, hat sich nach einer Fachkonferenz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zum Transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) besorgt über dessen mögliche Folgen für den Arbeitsschutz geäußert. © Wolfilser – Fotolia.com Keine Kompromisse Kredite Beamtendarlehen ab 10.000 € - 120.000 € Extra günstig vom Spezialisten Umschuldung: Raten bis 50% senken Baufinanzierungen günstig bis 120% 0800 - 1000 500 Free Call Wer vergleicht, kommt zu uns, Seit über 35 Jahren. Deutschlands günstiger Autokredit 3,14% effektiver Jahreszins 5.000 € bis 50.000 € Laufzeit 36 bis 120 Monate www.Autokredit.center ! SOFORTKREDITE ! 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Junge Menschen brauchen Sicherheit und Perspektiven, und deswegen vor allem eine unbefristete Übernahme!“, rief Walter in Richtung Landesregierung. „Ein Arbeitgeber, der mit der Zeit gehen will und sich selbst so auf die Schultern klopft wie das Land Hessen, muss auch zeitgemäße Konzepte für junge Beschäftigte anbieten“, so Walter. Der dbbj Hessen Chef zitierte die Klage des hessischen Innenministers Beuth über die Ge- Bernwart Bertram Mehr als 1 200 Landesbeschäftigte legten am 16. März 2015 in Hessen die Arbeit nieder, um im Tarifkonflikt mit der Landesregierung Druck zu machen, nachdem die Arbeitgeber, vertreten von Innenminister Ingo Beuth (CDU), in der ersten Verhandlungsrunde am 6. März 2015 kein Angebot vorgelegt hatten. spezial Nachwuchs ist keine Verschiebemasse < Martin Walter, Vorsitzender der dbb jugend hessen werkschaftsforderungen. Beuth hatte gesagt, die Summen, um die es gehe, seien keine Trinkgelder. „Wir wollen auch keine Trinkgelder“, hielt Walter dagegen, „denn gute Beschäftigte, die hervorragende Arbeit leisten, verdienen eine angemessene Bezahlung. Wir haben es satt, immer als Kostenfaktor oder Negativseite der Bilanz dargestellt und mit der Schuldenbremse abgefrühstückt zu werden. Gerade in einer Zeit, in der es der Wirtschaft wieder besser geht und die Steuereinnahmen fließen, wollen auch wir am Aufschwung beteiligt werden.“ Walter mahnte mit Blick auf den demografischen Wandel mehr Verantwortung seitens der Landesregierung an: „Im Kampf um die besten Köpfe muss die Landesregierung Anreize und Perspektiven schaffen. Nullrunden, Einschnitte in der Beihilfe, Stellenabbau und mangelnde Übernahme sind das Gegenteil davon. Ein moderner und handlungsfähiger Staat braucht einen modernen und leistungsfähigen öffentlichen Dienst mit stabilen Strukturen, qualifiziertem, motivierten Nachwuchs und ordentlichen Arbeitsbedingungen. Es sind die Auszubildenden und die Anwärter, die jungen Beschäftigten von heute, die morgen für die Qualität des öffentlichen Dienstes einstehen müssen“, betonte Walter. > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 dbb „Die Unverzichtbaren“ – Vermessungstechnikerin Annette Ringlstetter: Landentwicklung mit System Vitale Dörfer, Gemeinden und Regionen mit hoher Lebensqualität sind das Rückgrat stabiler ländlicher Räume – Instabilitäten kann sich das Gemeinwesen in der Fläche nicht leisten. Denn dann verfällt der ländliche Raum, ist nicht mehr Teil der volkswirtschaftlichen Wertschöpfungskette, droht zu veröden und zum Einfallstor für allerlei Unerwünschtes zu werden und muss, um genau dies zu vermeiden, teuer vom Staat unterhalten werden. Deswegen setzt der Staat professionelle Landentwickler ein, die die Regionen gemeinsam mit den Bürgern gestalten und fit für die Zukunft machen. Eine von ihnen ist Vermessungstechnikerin Annette Ringlstetter (24) aus der Oberpfalz, eines der neuen Gesichter der dbb Nachwuchskampagne „Die Unverzichtbaren“. Britta Ibald (2) spezial 30 < Regionen fit für die Zukunft machen: Annette Ringlstetter arbeitet als Vermessungstechnikerin in der Oberpfalz. Ländlicher Raum? Provinz also. Nix los außer Landluft und Landwirtschaft – so in etwa die gängigen Vorurteile über die „Peripherie“ außerhalb der großen und größeren Städte Deutschlands. Dass „Land“ aber ganz schön bedeutsam, attraktiv und abwechslungsreich sein kann und vor allem auch in Zukunft bleiben muss, wissen Politiker wie Verwaltungsexperten nur allzu gut. Und dazu steht auch Annette Ringlstetter. Die 24-jährige Vermessungstechnikerin aus dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz ist eines der neuen Gesichter der dbb Nachwuchskampagne „Die Unverzichtbaren“, und heute ist das Team der Agentur für Foto-, Videoshooting und Interview nach Tirschenreuth, Standort des Amtes, gekommen. Schnell ist das Eis zwischen der jungen Frau und dem Team der Dresdner Agentur „SK Schulkurier GmbH“ gebrochen – Redakteurin Polina Boyko, Kameramann und Fotograf Franz Leuschner, Projektmanager Matthias Winkler und Annette Ringlstetter verstehen sich auf Anhieb. Munter führt die Vermessungstechnikerin das Team durch das moderne Gebäude, in das das Amt vor zwei Jahren > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 eingezogen ist. Während die Kolleginnen und Kollegen von Annette Ringlstetter den Tross mit Kamera und Mikro hier und da immer wieder freundlich und interessiert beobachten, erläutert die junge Landentwicklerin ihren Job: „Der ländliche Raum steht vor großen Herausforderungen. Vor allem der demografische Wandel, aber auch umweltbedingte Entwicklungen wie Hochwasserlagen oder Erosion beschäftigen die Bevölkerung und damit auch uns. Wir entwickeln gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Lösungsansätze und Hilfestellungen, die die Region fit für die Zukunft machen, die attraktive Lebensräume und sichere, gleichzeitig innovative Standorte schaffen.“ < Zukunftssicherung und Zukunftsentwicklung Schnell wird deutlich, dass sich Vermessungsexpertinnen und -experten im Staatsdienst nur selten auf die reine Technik des Vermessens kaprizieren, sondern wichtiger Bestandteil im Prozess von Zukunftssicherung und Zukunftsentwicklung sind: „Wir sorgen dafür, dass passgenaue Lösungen entstehen, von denen alle Beteiligten profitieren“, sagt Annette Ringlstetter. Ob es nun um die Unterstützung der Land- und Forstwirtschaft geht, die eigentumsverträgliche Gestaltung öffentlicher Vorgaben, die Lösung von Konfliktfällen bei der Landnutzung, Energiekonzepte, den Schutz von Natur und Kultur oder die nachhaltige Stärkung von Gemeinden – stets haben die Vermesserinnen und Vermesser, was die jeweiligen Lagen und Grenzen angeht, den idealen Überblick und können den Rahmen der Möglichkeiten in jedem Einzelfall sehr genau abstecken. „Mit unseren Daten liefern wir wichtige Entscheidungsgrundlagen, machen klar, was geht und was nicht“, so Ringlstetter. < Hochwasserschutz und Dorferneuerung Was die Landentwickler in der Oberpfalz beispielsweise gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern hinbekamen, war die Realisierung eines gemeindeübergreifenden Hochwasserschutzes am Krumbach – dringender Wunsch vieler Bürger nach dem Jahrhunderthochwasser 2002. Vier Gemeinden entlang des Gewässers wollten so eine Katastrophe nicht noch einmal schutzlos erleben und dbb Gewonnen haben auch die Einwohner der kleinen Gemeinde Gleirtisch: einen Dorfladen, der im Rahmen der Dorferneuerung mit Unterstützung der Tirschenreuther Landentwickler entstand. Seitdem das letzte Lebensmittelgeschäft vor mehr als zwölf Jahren schloss, mussten die Einwohner der 670-Seelen-Gemeinde zum Einkaufen auf die nächstgelegenen Städte ausweichen. Die älteren, nicht mobilen Menschen waren auf Nachbarschaftshilfe angewiesen. „Damit wollte sich niemand in Gleirtisch abfinden – und die Idee des Dorfladens war geboren“, erzählt Annette Ringlstetter. „Schaut’s eina!“, hieß es nach einem arbeitsintensiven Jahr, in dem die Land- entwickler auch Fördergelder gewährten, der gemeindeeigene Dorfladen öffnete seine Pforten. Heute sichert er die Grundversorgung mit Produkten des täglichen Bedarfs, bietet Landwirten, Bäckern und Metzgern der Region eine Vermarktungs- und mehreren Dorfbewohnern eine Arbeitsmöglichkeit vor Ort. Vor allem aber ist der Dorfladen von Gleirtisch zum beliebten Kommunikationszentrum und Treffpunkt von Jung und Alt geworden – „gerade Älteren bietet er ein Stück Selbstständigkeit und Teilhabe am sozialen Leben“, sagt Annette Ringlstetter – und freut sich jedes Mal, wenn sie durch den Ort fährt, über das Projekt. < „Ein wahnsinnig abwechslungsreicher Job“ „Ich finde es toll, dass wir bei unserem Job gestalten können und die Ergebnisse immer direkt vor Augen haben“, stellt die junge Oberpfälzerin fest. „Außerdem ist es wahnsinnig abwechslungsreich: Als Vermessungstechnikerin habe ich keinen reinen Bürojob, sondern bin mit meinem Team auch immer viel draußen unterwegs – da vergeht die Zeit wie im Flug!“ Im Außeneinsatz mit den Kollegen Maximilian Ros- < Im Außeneinsatz: „Ich finde es toll, dass wir gestalten können und die Ergebnisse immer direkt vor Augen haben“, sagt Annette Ringlstetter. ner und Alfred Kammermeier ist Annette Ringlstetter der Spaß bei der Arbeit denn auch anzusehen. Problemlos handelt sie Tachymeter, Prismenstab und Funkgerät – „Frauen und Technik? Geht doch!“, sagt sie augenzwinkernd. Heute müssen die Grenzpunkte, die durch den Bau eines neuen Fahrradwegs verdeckt wurden, neu eingemessen werden, damit die Karten wieder stimmen. Da sind Sorgfalt und Genauigkeit der Landentwickler gefragt – maximal drei Zentimeter Abweichung sind erlaubt bei der satellitenunterstützten Vermessung. „Wir machen hier natürlich alles digital“, erklärt Annette Ringlstetter, die gespeicherten Da- ten vom Außeneinsatz werden dann im Amt eingelesen und in die Karten eingetragen. Dank der Vermessung haben Land und Leute quasi alle wichtigen Daten, wenn es in der Republik um räumliche Planung und Entwicklung geht – ob Bürgerinnen und Bürger vor ihrer Haustür bessere Infrastruktur, Verkehrsanbindungen oder Schutz bekommen oder für Wirtschaftsunternehmen optimale Standortbedingungen geschaffen werden: Annette Ringlstetter und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter sorgen dafür, dass alles nach Plan und mit System realisiert werden kann. „Deswegen sind wir unverzichtbar.“ Britta Ibald dbb jugend magazin „Hartnäckigkeit zahlt sich aus!“ – so lautet der Titel der aktuellen Ausgabe des dbb jugend magazin t@cker. „Weil Ihr alle in den letzten Tagen und Wochen Flagge auf den Straßen in ganz Deutschland für Einkommensverbesserungen und Attraktivitätssteigerungen im öffentlichen Dienst der Länder gezeigt habt, liegt jetzt ein Tarifabschluss mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) vor, der sich sehen lassen kann. Das Ergebnis ist Euer Verdienst – und deswegen danke ich Euch im Namen der gesamten Bundesjugendleitung ganz herzlich für Euren tollen Einsatz – Ihr seid spitze!“, schreibt dbb jugend-Chefin Sandra Kothe in ihrem Editorial, das sich an die zahlreichen Mitglieder der dbb jugend wendet, die sich in großer Zahl und lautstark an den Warnstreiks und Demonstrationen im Zuge des online Tarifkonflikts beteiligt haben. t@ckerspecial informiert ausführlich über den TdL-Abschluss. „Jetzt gilt es, das Tarifergebnis auf die Landes- und Kommunalbeamtinnen und -beamten zu übertragen“, so Kothe. Die t@cker-story zeigt ein weiteres neues Gesicht der Nachwuchskampagne „Die Unverzichtbaren“, die in diesem Monat mit ihrer zweiten Staffel und insgesamt fünf neuen Gesichtern an den Start gehen wird. Das dbb jugend magazin t@cker: immer aktuelle News aus dbb jugend und dbb, reichlich Tipps, Infos und Gewinnspiel. Einfach reinsurfen unter www.tacker-online.de! > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 31 spezial erarbeiteten gemeinsam mit dem Amt für Ländliche Entwicklung ein nachhaltiges Rückhaltemodell. Vier im Rahmen einer Flurneuordnung geschaffene Bodenwellen zur Wasserrückhaltung funktionierten beim Sommerhochwasser 2013 optimal – „ein voller Erfolg von vielen für viele“, berichtet Vermessungstechnikerin Ringlstetter: „Die Bürger bekamen ihren Schutz, die Bauern landwirtschaftlich nutzbare Bodenwellen, die Natur durch Renaturierung wieder mehr Raum.“ dbb Führungspositionen: Bundestag beschließt die Quote spezial 32 Neben einer Quote für Führungspositionen in börsennotierten Unternehmen gilt ab 2016 auch eine Frauenquote von 30 Prozent für die Aufsichtsgremien, in denen der Bund mit mindestens drei Sitzen vertreten ist. Ab 2018 soll der Frauenanteil auf 50 Prozent erhöht werden. Zudem soll die Bundesver waltung Zielvorgaben zur Steigerung des Frauenanteils auf der Führungsebene erlassen. Kurz vor dem Bundestagsbeschluss wurde erneut Kritik an dem Entwurf laut: Ausgerechnet der Part des Entwurfes, der sich mit der geschlechtergerechten Besetzung von Stellen im öffentlichen Dienst beschäftigt, wurde in der Expertenanhörung im Bundestag als verfassungswidrig und nicht mit dem Europarecht vereinbar bezeichnet. Eine Passage zum Gleichstellungsgesetz habe quasi eine neue Männer- © thodonal - Fotolia.com Der Bundestag hat am 6. März 2015 das Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen beschlossen. Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung: „Das wurde auch höchste Zeit. Ich habe es selten erlebt, dass einem Gesetzesentwurf so viele Widerstände entgegenstanden wie diesem.“ quote vorgesehen, da Männer bei Einstellung und beruflichem Aufstieg bevorzugt werden sollten, falls sie im jeweiligen Bereich unterrepräsentiert seien. Diese Kritik führte dazu, dass der Entwurf kurzfristig nochmals geändert wurde. Nun soll Geschlechterparität nicht für alle Ebenen der Bundesverwaltung gelten. Eingegriffen werden soll nur, wenn eine struk- turelle Benachteiligung von Frauen vorliegt. Diese Regelung soll nun auch für Männer gelten. Helene Wildfeuer: „Die dbb bundesfrauenvertretung wird sehr genau beobachten, ob das Gesetz tatsächlich die gewünschte Wirkung zeigt. Die Erfahrung mit über 20 Jahren Bundesgleichstellungsgesetz hat gezeigt, wie geduldig Papier sein kann.“ 11. dbb bundesfrauenkongress: „Erfolgsfaktor Zukunft: Frauen und Männer – gemeinsam stark!“ Die dbb bundesfrauenvertretung hat sich viel vorgenommen: Zum 11. dbb bundesfrauenkongress vom 8. bis 9. Mai haben die Mitgliedsgewerkschaften und Landesbünde rund 300 Delegierte und bis jetzt circa 700 Gastdelegierte benannt, außerdem haben viele Ehrengäste die Einladung angenommen und werden in Potsdam dabei sein. Die Aufgabe: gemeinsam die Ziele für die nächsten fünf Jahre aus frauen- und gewerkschaftspolitischer Sicht zu diskutieren und festzulegen. Auf dem nun anstehenden 11. dbb bundesfrauenkongress wird nicht nur die Geschäftsführung neu gewählt. Die Delegierten werden auch über circa 120 Anträge beraten und abstimmen“, sagte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung. „In den vergangenen fünf Jahren, seit dem letzten dbb bundesfrauenkongress, hat sich die dbb bundesfrauenvertretung konsequent für ihre Mitglieder Sie ist sich sicher: „Bereits mit dem Motto ,Erfolgsfaktor Zukunft: Frauen und Männer – gemeinsam stark!‘ wird deutlich, wie wir die zukünftige politische Arbeit sehen. Wir müssen die Stärken aller nutzen, damit der öffentlichen Dienst auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitsplatz bleibt. Das wird nicht einfach werden, denn der demografische Wandel ist bereits dabei, die Alters- eingesetzt. Wir haben viele engagierte Frauen in unseren Reihen, die ihren Sachverstand und ihre Erfahrung in unsere Gremien einbringen. Dadurch > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 können wir unsere Meinung zum Beispiel fundiert in Gesetzgebungsverfahren einbringen oder auf politische Missstände aufmerksam machen. dbb strukturen in Deutschland nachhaltig zu verändern. Um auch in Zukunft genügend qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, brauchen wir einen öffentlichen Dienst, der gut bezahlte Arbeitsplätze bietet und der die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht. Denn sowohl viele Frauen, aber auch viele Männer wollen beides: Beruf und Familie – und auch Karriere! Deshalb werden in Zukunft Themen wie ,Führen in Teilzeit‘ oder ,familienfreundliche Arbeitszeiten‘ ganz oben auf der Agenda der dbb bundesfrauenvertretung stehen.“ < Die Vorbereitungen laufen Damit auch der 11. dbb bundesfrauenkongress im wahrs- ten Sinne des Wortes glatt über die Bühne gehen kann, ist im Vorfeld viel getan worden. Die Kongressunterlagen wurden vorbereitet, Anträge gesichtet und Hotelzimmer und Sitzungssäle gebucht. Im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung wird unter anderem eine Diskussionsrunde zu dem Veranstaltungsschwerpunkt stattfinden. Es diskutieren Henrike von Platen (Präsidentin des Business and Professionell WomenGermany e. V.), Monika SchulzStrelow (Präsidentin Frauen in die Aufsichtsräte e. V.), Dr. Martina Kloepfer (Bundeskongress GenderGesundheit) und Martin Rosowski (BUNDESFORUM MÄNNER). Die Moderation übernimmt die Journalistin Tanja Samrotzki. seb Zum Internationalen Frauentag: Gewalt gegen Frauen bekämpfen und Gender Pay Gap schließen Die Vorsitzende des CESI-Frauenrechtsausschusses FEMM und stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Kirsten Lühmann hat mit Blick auf den Internationalen Frauentag am 8. März Überlegungen der neuen EU-Kommission begrüßt, einen Vorstoß zum Beitritt der Europäischen Union zur „Istanbul-Konvention“ zu unternehmen. Die neue EU-Kommission wolle Gewalt gegen Frauen und sogenannte „harmful practices“ – schädliche „traditionelle“ Praktiken wie zum Beispiel Genitalverstümmelungen, Zwangsheirat und Ehrenmorde – verstärkt bekämpfen, so Lühmann. „CESI unterstützt die Kommission in diesem Vorhaben und ruft auch die Mitgliedstaaten auf, zu prüfen, was darüber hinaus zum Schutz von Frauen unter- spezial © Gina Sanders – Fotolia.com Allerdings sei das Abkommen „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ noch nicht von allen EU-Mitgliedstaaten unterzeichnet worden und erst in einem Drittel der Staaten ratifiziert: „Das muss sich dringend ändern“, so Lühmann. 33 nommen werden kann.“ Eine Studie der europäischen Grundrechteagentur von 2014 habe ein ernüchterndes Ergebnis für die Situation von Frauen in den 28 EU-Mitgliedstaaten ergeben. Eine von drei Frauen habe demnach seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren, 20 Prozent seien gestalkt worden und die Hälfte aller Frauen sei mit einer oder mehreren Formen der sexuellen Belästigung konfrontiert worden. „Das sind absolut inakzeptable Zustände, die nicht hingenommen werden dürfen“, fordert die FEMM-Vorsitzende. Bezüglich der Benachteiligung von Frauen im Berufsleben erklärte Lühmann: „Der Internationale Frauentag ist auch in Europa keine Alibiveranstaltung für politisch Überkorrekte. Vielmehr gibt es nach wie vor ernst zu nehmende Probleme. Frauen verdienen im Schnitt immer noch über 16 Prozent weniger als Männer. Frauen in den Führungsetagen von großen Unternehmen sind nach wie vor meist eine Minderheit oder gar nicht zu finden. Auch im Privatleben sind Frauen häufig durch deutlich mehr Aufgaben gefordert als ihre männlichen Partner.“ „Make it happen“ („Lass es geschehen“) lautet das Motto der Vereinten Nationen zum diesjährigen Internationalen Frauentag. Seit über 100 Jahren wird dieser Tag mittlerweile begangen, seit 1977 rufen die Vereinten Nationen weltweit zu Veranstaltungen am 8. März auf. Auch dieses Jahr setzten sich viele Tausend Menschen weltweit in Aktionen und Kundgebungen für gleiche Rechte und Chancen für Frauen ein. In Deutschland lautet das Motto, wie schon in den Vorjahren, „Heute für Morgen ein Zeichen setzen!“ > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 Jan Brenner (6) dbb 22. Europäischer Abend: Europas Wirtschaft – Risse im Fundament? spezial 34 Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 stehen Stabilität und Entwicklung der europäischen Wirtschaft unter intensiver Beobachtung. Einige Mitgliedsstaaten stehen kurz vor dem Bankrott, die Arbeitslosenzahlen steigen auf ungekannte Höchststände. Insbesondere die Jugend Südeuropas gerät immer mehr in die Hoffnungslosigkeit. Zeigen sich erste Risse in Europas Fundament und wie ließen sie sich kitten? Diesen und anderen Fragen widmete sich am 16. März 2015 der 22. Europäische Abend. Wie bei den Vorgänger-Veranstaltungen hatten die Organisatoren dbb, Europa-Union Deutschland, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement und die Vertretung der EU-Kommission in Deutschland ins dbb forum berlin eingeladen. Wirtschaftliche Interessen seien von Anfang an Motor des europäischen Einigungsprozesses gewesen: „Die Wirtschaftspolitik des wachsenden europäischen Staatengebildes hat aber immer darauf geachtet, auch die Schwächeren mitzunehmen“, stimmte die SPD-Bundestagsabgeordnete und VizePräsidentin der Europa-Union Deutschland, Eva Högl, die rund 400 Gäste im dbb forum berlin auf das Thema des 22. Europäischen Abends ein. „In Zeiten der EU-Erweiterung, hoher Jugendarbeitslosigkeit und einer zunehmenden Verschlechterung der sozialen Bedingungen insbesondere im Südosten Europas müssen wir uns allerdings fragen, ob unser Instrumentarium, Krisen zu begegnen, noch ausreicht,“ schloss Eva Högl ihre Begrüßung. < Günther Oettinger: Mit einer Stimme sprechen Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, verortete die Mittel, mit denen die wirtschaftliche und gesellschaftli- > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 schen Union darauf verzichteten, „mit 28 fragmentierten Zielen“ aufzutreten. Wenn Europa „mit einer Stimme spricht“ bieten sich nach Auffassung Oettingers weitere Chancen sowohl für ein nachhaltiges Parieren der russischen Vormachtsinteressen in Osteuropa, als auch für eine gemeinsame Flüchtlingspolitik im Mittelmeerraum, die auf mehr zielt als „Schengen-Abschottung“. < Eva Högl che Stimmung in Europa deutlich verbessert werden könnte, im Verzicht auf nationale Alleingänge zugunsten gemeinschaftlicher Zielvorgaben, die von allen EU-Mitgliedern mitgetragen würden. „Wir brauchen zum Beispiel eine digitale Strategie in Europa mit einheitlichen hohen Datenschutzstandards. Sonst können wir nicht Schritt halten mit der Konkurrenz aus China, Japan oder den USA“, machte Oettinger gleich zu Beginn seines Impulsvortrages deutlich. Gleiches gelte für eine gemeinsame Energiepolitik. Und auch der Erfolg der Weltklima-Konferenz, die derzeit in Paris vorbereitet wird, hänge letztendlich davon ab, ob die Staaten der Europäi- Mit Blick auf die derzeit in Europa herrschenden sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen, die einen guten Nährboden für die nationalistischen Ziele rechter oder linker Populisten bereiteten, forderte Oettinger, die Mehrheitsfähigkeit der europäischen Idee zu sichern. „Europa ist nicht in Lebensgefahr. Aber es hängt vom öffentlichen Meinungsbild ab, ob es sich weiterentwickelt.“ < Matthias Machnig: Zeit für Zukunftsplanung „Die Idee Europas weitertragen und auch in diesen Tagen Kurs halten.“ Mit dieser Empfehlung leitete Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, seinen Impulsvortrag dbb < Günther Oettinger ein und lenkte den Blick zurück zum Ausbruch der Finanzkrise: „Europa bricht auseinander, schrieben die Medien 2008. Aber wir sind immer noch zusammen, weil wir gemeinsam agiert haben. Instrumente wie die Bankenunion haben uns sicherer gemacht. Und wir koordinieren heute besser als wir das vor der Finanzkrise getan haben. Deshalb hoffe ich, dass wir jetzt wieder verstärkt über die Zukunft Europas nachdenken können.“ Dazu gehöre, ökonomisch voranzukommen, einen Energiebinnenmarkt zu schaffen und eine vernünftige Klimapolitik in die Wege zu leiten. Allergrößte Aufmerksamkeit sollte der Digitalisierung eingeräumt werden: „Hier muss es den Europäern schnell gelingen, ein Regelwerk zu entwickeln. Wir brauchen eine Verständigung, was Netzneutralität in Europa bedeutet, wie wir das Thema Datensicherheit in Konsens bringen und welche Auch Machnig warnte vor der Radikalisierung und Re-Nationalisierung Europas und beschwor die Überzeugungskraft der Zivilgesellschaft, der es in Deutschland gelungen sei, die Pegida-Bewegung zu stoppen. „Es ist unsere Verantwortung als Staatsbürger, für ein Europa einzutreten, das zusammensteht. Uns sollte daran gelegen sein, in einer starken Staatengemeinschaft zu leben, die uns Schutz gibt in der globalisierten Welt.“ < vertretende dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach erinnerte in diesem Zusammenhang an die Schwierigkeiten, die das Thema Datenschutz allein im föderalistischen Deutschland aufwerfe: Panel: proaktiv handeln, flexibel entscheiden Bewertungen und Prognosen, sowohl zur wirtschaftlichen als auch zur allgemeinen Situation der Europäischen Union, lieferten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der von der Journalistin Annette Rollmann moderierten Podiumsdiskussion. Richard Kühnel, der Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland gab beim Thema Digitalisierung zu bedenken, dass Europa gegen die übermächtige Konkurrenz nur bestehen könne, „wenn wir etwas Gemeinsames schaffen. Wir müssen proaktiv werden. Digitalisierung ist nicht nur ein Thema für die Wirtschaft, sondern auch für die Gesellschaft. Deshalb müssen wir die Balance finden Daten zu nützen und Daten zu schützen“. Der stell- < Diskutierten auf dem Podium: dbb Vize Ulrich Silberbach, die ARD-Fernsehjournalistin Marion von Haaren, Annette Rollmann (Moderation) ... < Matthias Machnig „Wir haben in Deutschland schon 17 Datenschutzgesetze. Das bedeutet, 17-mal das Rad zu erfinden um Regeln zur Digitalisierung zu erarbeiten. Es wird schwierig, das in einen europäischen Kontext zu bringen.“ Die ARD-Fernsehjournalistin Marion von Haaren mahnte in der Bewertung der gegenwärtigen Griechenland-Krise zur Zurückhaltung: „Ich bin ein bisschen enttäuscht, wie ungeschickt einige europäische Politiker agieren. Wir Deutsche müssen einfach lernen, dass nicht jede Medizin, die wir für richtig halten, überall hilft. Man kann nicht nur in Euro und Cent rechnen und die soziale Misere komplett ausblenden.“ Linn Selle, Preisträgerin „Frauen Europas“ kritisierte die untergeordnete Rolle, die junger Politik beigemessen werde. „Die Stimme der Jugend wird in der Debatte über Jugendarbeitslosigkeit viel zu wenig gehört. Junge Menschen sind die Hauptleidtragenden der aktuellen Situation. 60 Prozent sind von der Politik abgehängt. Ich denke, das ist ein europäisches Zivilisationsproblem.“ Einen Blick von außen auf europäisches Politikgeschehen lieferte der amerikanische Wirtschaftsjournalist Andreas Kluth, der Europa eine „sehr defensive Tonart“ attestierte und daraus den Schluss zog , dass „eine Gesellschaft, die defensiv ist und Angst vorm Risiko hat, spart und nicht investiert.“ Deshalb werde Europa in zehn Jahren nicht sehr dynamisch aussehen: „Es passt das Bild des Schlafwandlers, der in noch Schlimmeres hineinwandelt.“ Als wollte er diese Prognose entschärfen, appellierte dbb Chef Klaus Dauderstädt in seinem Schlusswort nochmals an den europäischen Willen zum gemeinsamen Handeln: „Wir in Europa sollten mehr darüber nachdenken, wie wir den Krisenausgang finden. Unsere europäische Wirtschaft ist schon zu interdependent, als dass jede Nation allein agieren kann.“ cri < ... der Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland, Richard Kühnel, „Frauen Europas“-Preisträgerin Linn Selle und der Wirtschaftsjournalist Andreas Kluth (von links nach rechts). > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 35 spezial flächendeckenden Ausbauziele wir erreichen wollen.“ WZ_2014/03_027 Kliniken und Sanatorien Kompetenz. Empathie. Verlässlichkeit. Reha-Osteopathie und Chinesische Medizin Pauschalpreis 127,– ¤ pro Tag, inkl. Behandlungen Infos: 03 50 22/47-9 30 oder www.kirnitzschtal-klinik.de „Heute habe ich wieder Kraft für meinen Alltag. Das war nicht immer so. Zum Glück war ich in den Waldburg-Zeil Kliniken während meiner Krankheit gut aufgehoben.“ Johanna S. Waldburg-Zeil Kliniken. Ein Stück Leben. Argentalklinik, Isny-Neutrauchburg Klinik Schwabenland, Isny-Neutrauchburg Klinik Alpenblick, Isny-Neutrauchburg Klinik Niederbayern, Bad Füssing Telefon +49 (0) 7562 71-1135 www.wz-kliniken.de Innere Medizin, Orthopädie, phys. und Rehab.Medizin, Naturheilverfahren, Erkrankungen der Haltungs- und Bewegungsorgane, Herz-Kreislauferkrankungen, Stoffwechselstörungen, Biologische Krebsnachsorge, Migräne, Erschöpfungszustände, chron. Schmerzzustände, Stressfolgen, Burnout-Prävention. Hotelatmosphäre – Wellnessbereich – beihilfefähig KNEIPP-SANATORIUM MÖST, Uferstraße 1, 87629 Füssen-Hopfen am See Tel. 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Kostenlose Beratungs-Hotline: 0800 1983 198 www.schmerzklinik.com dbb Der Fall des Monats Kündigung eines nach BAT (West) ordentlich nicht kündbaren Mitarbeiters: Aus formellen Gründen rechtsunwirksam Der Mitarbeiter einer Behörde (Kläger), der nach Überleitung aus dem BAT (West) ordentlich nicht mehr kündbar war, hat sich mithilfe des Dienstleistungszentrums Nord erfolgreich gegen eine außerordentliche fristlose Kündigung gewehrt. Weil dem Kündigungsschreiben keine Originalvollmacht des stellvertretenden Personalleiters beilag, wies das Dienstleistungszentrum Nord als Rechtsvertreter des Klägers diese Kündigung aus formellen Gründen innerhalb von vier Werktagen zurück. Dem Umstand der unverzüglichen Zurückweisung war damit Genüge getan. Die Vorlage einer Vollmachtsurkunde im Original war auch nicht deswegen entbehrlich, weil im Betrieb allgemein bekannt gewesen wäre, dass der stellvertretende Personalleiter Vollmacht zu einer Kündigung habe (vergleiche § 174 Satz 2 BGB). Die im Übrigen von der Arbeitgeberseite behaupteten Pflichtverletzungen rechtfertigten bestenfalls jeweils den Ausspruch einer Abmahnung. Die außerordentliche fristlose Kündigung sei jedenfalls unverhältnismäßig. ak < Info Der dbb gewährt den Einzelmitgliedern seiner Mitgliedsgewerkschaften berufsbezogenen Rechtsschutz. Zuständig dafür sind die Juristen in den dbb Dienstleistungszentren in Berlin, Bonn, Hamburg, Nürnberg und Mannheim. Das dbb magazin dokumentiert den „Fall des Monats“. Privatklinik Eberl BAD TÖLZ Alle Zulassungen für Sanatoriums- und stationäre Maßnahmen: Psychosomatik / Burn-Out Orthopädie Innere Medizin • modernste Diagnostik und Therapie • großer Fitnessraum, Sauna, Dampfbad • Thermal-Schwimmbad (31-32°C) Privatklinik Eberl Buchener Straße 17 D – 83646 Bad Tölz Telefon: 08041.78 72-0 Fax: 08041.78 72-78 [email protected] www.privatklinik-eberl.de Kostenträger: Beihilfe und private Krankenkassen > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 37 spezial Das Arbeitsgericht Hamburg entschied unter dem Az.: 14 Ca 147/14 mit Urteil vom 14. November 2014, dass die streitgegenständliche Kündigung aus formellen Gründen rechtsunwirksam sei. Die Kündigung als einseitiges Rechtsgeschäft sei unwirksam, wenn sie von einem Bevollmächtigten vorgenommen wird, ohne dass dieser eine Vollmachtsurkunde vorlegt und der Empfänger die Kündigung aus diesem Grund unverzüglich zurückweist (vergleiche § 174 Satz 1 BGB). © Marco2811 – Fotolia.com Die Kündigung wurde vom stellvertretenden Personalleiter wegen verschiedener behaupteter Pflichtverletzungen des Klägers ausgesprochen. Eine Originalvollmacht, die den stellvertretenden Personalleiter zur Kündigung berechtigt hätte, wurde nicht vorgelegt. dbb Mitgliederwerbeaktion 2014: dbb weiter im Aufwärtstrend „Mehr Junge, mehr Frauen, mehr Tarifbeschäftigte, das ist eine Entwicklung, die uns in Zeiten des Fachkräfte- und Nachwuchsmangels sehr freut und uns in unserem Handeln bestärkt“, kommentierte der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt die Ergebnisse der Werbeaktion 2014: Werberinnen und Werber aus den Mitgliedsgewerkschaften haben dem dbb 2014 insgesamt 15 560 Neumitglieder gemeldet. sind 8 551 Beamte (einschließlich Anwärter und Pensionäre) und 7 009 Tarifbeschäftigte (einschließlich Azubis und Rentner). In Bezug auf die früheren Aktionen steigt auch der Anteil der Tarifbeschäftigten kontinuierlich leicht an. Ferner sind mehr Anwärter (4 943) als Beamte (3 548) beigetreten. Bei den Tarifbeschäftigten ist der Trend entgegengesetzt: 6 223 Beschäftigte zu 712 Azubis. Für den Gewerkschafts- nachwuchs insgesamt ein hervorragendes Ergebnis: Von den 15 560 Neumitgliedern sind demnach insgesamt 5 655 Anwärter und Azubis (36,34 Prozent). Die meisten Mitgliederzuwächse verzeichnen die komba gewerkschaft (2 531), die DSTG (2 387), der VBE (1 803), die GDL (1 795) und die GdS (1 139). Alle Werberinnen und Werber erhalten für jedes neu geworbene Mitglied vom dbb Wertschecks, die einzeln oder Der dbb führt seit 1991 zur Unterstützung seiner Mitgliedsgewerkschaften Mitgliederwerbeaktionen durch. Seit dem sind die Mitgliederzahlen des gewerkschaftlichen Dachverbandes kontinuierlich von 1 053 001 (1991) auf 1 282 829 (2014) gestiegen. Solidarität leben – Mitglieder werben dbb Werbeaktion Werben Sie für Ihre Fachgewerkschaft ... juniart – fotolia spezial 38 Die Geschlechterzugehörigkeit hält sich inzwischen in etwa die Waage: 7 612 Männer und 7 948 Frauen sind gemeldet worden. Der Frauenanteil der Neueintritte ist im vergangenen Jahr erstmals größer gewesen als der Männeranteil und in den letzten zehn Jahren kontinuierlich angestiegen. Zum Vergleich die Zahlen von 2008: Damals meldeten die Werber insgesamt 18 894 neue Mitglieder, davon waren 11 346 Männer und 7 548 Frauen. Von den Neumitgliedern gesammelt für größere Anschaffungen, in einen oder mehrere Einkaufsgutscheine namhafter Markenartikler eingetauscht werden können. Und unter allen Werbern verlost der dbb Jahr für Jahr zusätzlich einen Superpreis, der 2014 von der Bausparkasse Wüstenrot gesponsert worden ist: ein iPhone6 mit 64 GB Speicherkapazität. Der Gewinner kommt diesmal aus Bayern und gehört dem Landesverband der Bayerischen Justizvollzugsbediensteten an. Das dbb magazin gratuliert herzlich und wünscht allen Werberinnen und Werbern weiterhin viel Erfolg bei der Mitgliederwerbung. > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 ... und der dbb belohnt Sie mit einem Wertscheck und verlost am Ende der Aktion unter allen Werbern zusätzlich einen attraktiven Sonderpreis. (Aktionsschluss: 29. Februar 2016) 2015 Infos: www.dbb.de/mitgliederwerbung Telefon: 030.4081-40 Fax: 030.4081-5599 E-Mail: [email protected] Friedrichstraße 169/170 10117 Berlin dbb Glosse: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“ Diese Aufforderung zählt inzwischen wohl zu den legendärsten Sprüchen des deutschen Werbefernsehens. Alle Medikamentenwerbespots, ob für Pillen oder Pasten, Gels oder Tinkturen, enden mit dieser nicht nachvollziehbaren Warnung, weil doch am Ende stets beschwerdefreie Menschen glücklich in die Kamera lächeln. Dabei ist nichts schwieriger als die Lektüre des Beipackzettels, der jedem Medikament – wie der Name schon sagt – in Zettelform beigepackt ist. Doch wer sich darauf einlässt, braucht starkte Nerven, um die verordneten Pil- len nach der Lektüre dennoch zu schlucken: Gehirnblutungen, Magen-Darm-Entzündungen, Leber- und Nierenversagen, Orientierungslosigkeit, alles ist möglich, und selbst Haarausfall wird nicht ausgeschlossen. Die Risiken und Nebenwirkungen kommen häufig, weniger häufig oder selten vor. Aber was nützt das den Betroffenen? Woher sollen sie wissen, ob sie mit dem Leben davonkommen, oder doch an einem (eher seltenen) Nierenversagen doppelt so schnell dahinscheiden wie das Produkt seine gesundheitsfördernde Wirkung gegen lästige Kopfschmerzen entfalten kann? In Expertenkreisen wird die Furcht der Patienten vor Risiken © Kzenon – Fotolia.com Horrorliste Beipackzettel und Nebenwirkungen milde belächelt. Der Beipackzettel diene in erster Linie der juristischen Absicherung des Herstellers und nicht der Patientenaufklärung. Deshalb ist offenbar auch die Schrift der Horrorlisten so winzig, damit die Patienten nicht lesen, sondern, wenn überhaupt, den Arzt oder Apotheker fragen. Seit zwei Jahren werden übrigens besonders kritische Medikamente, deren Nebenwirkun- gen noch gar nicht alle bekannt sind, auf der Packungsbeilage mit einem schwarzen Dreieck gekennzeichnet. Dieses Beispiel sollte Schule machen und auch für die Gesetzgebung Anwendung finden. Der Beipackzettel mit Risiken und Nebenwirkungen zum geplanten Tarifeinheitsgesetz kann gar nicht lang genug werden, und ein dickes schwarzes Dreieck verdient er allemal. sm M e h R W I S S e n a l S a n D e R e . B e S T e l l e n S I e j e T z T. Reisekosten-, Umzugskosten-, Trennungsgeldrecht – Bund Der Inhalt im Überblick: • Vorschriftensammlung auf dem aktuellen Stand • Reisekosten-, Umzugskosten-, Trennungsgeldrecht • für In- und Ausland • zahlreiche Erläuterungen • Hinweise für die Abrechnungspraxis V oRan k ÜnDIg Ung Was Sie davon haben: Das bewährte Kompendium ist eine praxisnahe Arbeitshilfe für Personalsachbearbeiter, die Bundesrecht anwenden – beliebt auch bei Studierenden und Auszubildenden des öffentlichen Dienstes. Es bietet eine praktische Arbeitshilfe für alle Bediensteten in Reise- und Umzugskostenstellen. Die Textsammlung enthält neben den relevanten Gesetzen auch Verordnungen, Verwaltungsvorschriften, Tabellen und zahlreiche Erläuterungen. So bestellen Sie ganz einfach: Sie können mit nebenstehendem Bestellcoupon per Post oder Fax bestellen. Oder Sie teilen uns Ihren Wunsch per E-Mail oder über Internet mit. ca. 300 Seiten 29,90* ISBN: 978-3-87863-191-0 * zuzügl. Porto und Verpackung 39 spezial _0K6LH_EAZ_dbb_magazin_4_2015_S_39.pdf; s1; (185.00 x 135.00 mm); 10.Mar 2015 11:33:48; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien InformatIonen für Beamte und arBeItnehmer dbb verlag gmbh friedrichstraße 165 10117 Berlin telefon: 0 30/ 7 26 19 17-0 telefax: 0 30/7 26 19 17-40 e-mail: [email protected] Internet: http://www.dbbverlag.de Bestellcoupon Zuschicken oder faxen __ exemplar/e „reisekosten-, umzugskosten-, trennungsgeldrecht – Bund” Verlagsprogramm name anschrift datum/unterschrift Widerrufsrecht: Sie haben das recht, binnen 14 tagen ohne angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. die frist beginnt mit absendung dieser Bestellung. Zur einhaltung der frist genügt die rechtzeitige absendung des Widerrufs an: dbb verlag gmbh, friedrichstr. 165, 10117 Berlin, tel.: 030.726 19 17-0, fax: 030.726 19 17-40, e-mail: [email protected] > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 dbb Energie-Vergleichsportale: Drum prüfe, wo sich Preise finden Verivox, Check24, Preisvergleich und viele andere Vergleichsportale locken Nutzer mit dem kostenlosen Angebot, die billigste Reise, den günstigsten Telefonanbieter oder den preiswertesten Anbieter für Gas, Strom, Holzpelletts und Heizöl zu finden. Das Vergleichsangebot hat sich mittlerweile auf jede erdenkliche Dienstleistung und alle möglichen Waren ausgedehnt, die Portale haben damit in kurzer Zeit die Art, wie Menschen auswählen und einkaufen, revolutioniert. Zwar ist der Markt damit transparenter geworden. Aber die Portale schaffen auch neue Intransparenzen und zwingen die Industrie in neue Marketingstrategien. Illusionen sollten sich Nutzer nicht hingeben: Die Betreiber der Preisvergleichsportale bieten ihre Dienste nicht aus reiner Nächstenliebe an. Ihr Ziel ist Gewinn, und der generiert sich in aller Regel über Provisionen, die in dem Portal gelistete Anbieter von Waren oder Dienstleistungen für eine erfolgreiche Vermittlung an den Betreiber zahlen. Nach welchem System diese Provisionen auf den verschiedenen Portalen zustande kommen und ob es dabei sogar unerlaubte Preisabsprachen gibt, die Energie für Endverbraucher letztlich verteuern, ist immer wieder Gegenstand von Schlagzeilen. So ist zum Beispiel keinesfalls sicher, dass der vom Vergleichsportal ermittelte beste Preis auf Platz eins der Suchergebnisse wirklich der günstigste ist. Möglicherweise ist der gleiche Energietarif über die Webseite des Anbieters selbst gebucht doch noch ein bisschen günstiger. Auch sollten Kunden > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 © Trifonenko Ivan – Fotolia.com finale 40 Die Kosten für Energie haben sich im Laufe der vergangenen Jahre stetig verteuert. Musste ein durchschnittlicher deutscher Haushalt zur Jahrtausendwende monatlich rund 160 Euro oder knapp über sechs Prozent der privaten Konsumausgaben für Energie und Kraftstoffe zahlen, waren es 2013 bereits 261 Euro oder 8,1 Prozent. Wer sparen will, ist immer mehr auf den jeweils günstigsten Energieanbieter angewiesen. Diesen treffsicher zu finden, haben sich Onlinevergleichsportale auf die Fahnen geschrieben. Doch bei der Suche gibt es Fallstricke. den selbsternannten Sparfüchsen nicht blind vertrauen, weil die Sucheinstellungen der Vergleichsportale oft Voreinstellungen aufweisen, die weniger dem Verbraucher zugutekommen als vielmehr dem Provisionsfluss des Betreibers: Die Datenbanken hinter der Suchmaschine spucken in der Regel zuerst Angebote aus, bei denen Prämien und Wechselboni in den Tarif eingerechnet werden. Diese Wechselprämien können bis zu mehrere 100 Euro ausmachen und lassen den Jahrespreis beispielsweise für Strom in hellem Glanz erstrahlen. Stellt sich dann bei näherer Betrachtung des Tarifs heraus, dass es nur eine einjährige Preisgarantie gibt, können mögliche Kostensteigerungen ab dem zweiten Jahr die vermeintliche Ersparnis schnell wieder aufzehren. Preiserhöhungen von über 30 Prozent im zweiten Jahr sind keine Seltenheit. Nur im Vergleich mit einem Tarif ohne Bonus kann letztlich bestimmt werden, ob er wirklich günstig ist. Kunden müssen also selbst aktiv werden und die Sucheinstellungen so anpassen, dass die Datenbank des Vergleichsportals Ergebnisse liefert, die fair sind. < Vertrackte Tricks Stiftung Warentest hat zuletzt im Februar 2014 einen prüfenden Blick auf Billigstromanbieter, die in den Vergleichsportalen meist auf den ersten Plätzen landen, geworfen und ist zu ernüchternden Ergebnissen gekommen: Fast alle vermeintlichen Energieschnäppchen enthalten unfaire Vertragsbedingungen. Zum Beispiel werden hohe Boni versprochen, aber nur zu abstrusen Bedin- dbb < Wechselservice: Das Portal kümmert sich Pluspunkte bieten die großen Vergleichsportale mit ihrem Wechselservice. Die Sorge, bei einem Vertragswechsel plötzlich ohne Strom oder Gas dazustehen, sind in der Regel unbegründet. Für den Wechsel muss weder ein Techniker ins Haus kommen noch sind Erdaushub oder Verlegearbeiten vonnöten. Die Energie fließt wie gewohnt und idealerweise ohne Unterbrechung durch die vorhandenen Leitungen, nur der Aussteller der Rechnung ändert sich. Den zugehörigen Papierkrieg übernehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vergleichsportals – vorausgesetzt, der neue Tarif wird direkt über das Portal gebucht. Wie bei Internet- oder Telefontarifen unterliegen Gasund < Preise in Bewegung Auf dem Energiemarkt gehen die Preise genauso heftig auf und ab wie an der Wertpapierbörse. Diese Schwankungen werden zwar nicht eins zu eins an die Endverbraucher weitergeben. Trotzdem sollten Kunden flexibel bleiben und Vertragslaufzeiten nicht länger als ein Jahr wählen. Zudem sollte sich die Kündigungsfrist nach Ablauf des ersten Jahres nicht automatisch um ein weiteres Jahr verlängern, sondern monatlich kündbar werden. Dadurch bleibt die Flexibilität gewahrt, bei starken Preisschwankungen reagieren zu können und den Anbieter zu wechseln. Ist der neue Vertrag gebucht, und fallen nach dem Abschluss doch noch Unregelmäßigkeiten im Vertrag auf, ist das kein Grund zur Panik. Für alle online oder telefonisch abgeschlossenen Verträge regelt das Fernabsatzgesetz eine Widerrufsfrist von zwei Wochen. Vom Tag des Abschlusses kann der Vertrag 14 Kalendertage lang ohne Angabe von Gründen storniert werden. Erst nach Ablauf dieser Frist wird der Vertrag bindend. Anders bei Verträgen, die in der Filiale eines Anbieters vor Ort abgeschlossen worden sind. Diese greifen sofort mit der Unterschrift des Kunden. Hartgesottene Energiekunden können übrigens kräftig sparen, indem sie die Anbieter mit ihren eigenen Mitteln schlagen: Sie buchen den wirklich günstigsten Tarif beim Oberbilligheimer, wohl wissend, welche Gemeinheiten im Vertrag lauern. Rechtzeitig im Rahmen der rechtlichen Bestimmungen gekündigt und den Anbieter gewechselt, streichen sie Jahr für Jahr hohe Boni ein und springen quasi von Lieferant zu Lieferant. Die Mühe und die Gefahr, Schiffbruch zu erleiden, können sich auszahlen. Disziplin, Timing und eingehendes Studium der AGB sind dabei allerdings unabdingbar. 41 finale Vorsicht geboten ist auch bei sogenannten Prepaidangeboten oder Paketpreisen. Hier zahlen Kunden im voraus einen festen Betrag für eine feste Menge Energie. Das kann unschlagbar günstig sein. Geht aber der Anbieter bankrott, wird es richtig teuer. Bis heute hoffen rund 500 000 Gläubiger der 2011 insolvent gewordenen Firma „TelDaFax“ darauf, ihr Geld zurückzubekommen. TelDaFax hatte neben Telefonverträgen auch Strom- und Gaskontingente gegen Vorauszahlung verkauft. Auch wenn ein Haushalt mehr Energie braucht als der abgeschlossenen Liefervertrag hergibt, rechnet sich das Schnäppchen nicht mehr, denn in der Regel sind Nachlieferungen von Strom oder Gas über das gebuchte Kontingent hinaus so teuer, dass sie die Ersparnis des billigen Vertragsabschlusses mehr als auffressen. Nicht verbrauchte Energie aus dem Vertrag wird dagegen nicht erstattet. Es gibt sogar Verträge, die Aufschläge verlangen, wenn weniger Energie verbraucht wird als im Vertrag vorgesehen. Vorsicht also bei Verträgen mit sogenannten Mehroder Minderverbrauchsaufschlägen. Ein anderer Trick, um Marge zu generieren, ist, Strom oder Gas unter Auf jeden Fall sollten sich Energiekunden die Mühe machen, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des infrage kommenden Vertrages akribisch zu prüfen, ob unfaire Klauseln enthalten sind. Stromkunden gesetzlichen Kündigungsfristen für ihre Verträge. Ein Anbieterwechsel ist in aller Regel erst möglich, wenn der alte Vertrag ausläuft. Auch dabei helfen Vergleichsportale, indem sie Wechselerinnerungen per E-Mail verschicken. Ein Sonderkündigungsrecht gibt es bei Preiserhöhungen und gegebenenfalls bei Umzug. br > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 ictures4you - Fotolia.com Weiter verschleiern Billiganbieter gern saftige Preiserhöhungen und verstecken diese in blumig formulierten Kundenbriefen oder ändern den Zahlungsturnus von vereinbarten elf auf zwölf Monatsraten. Schwarze Schafe, die durch unlautere Praktiken ins Gerede gekommen sind, ändern auch gerne einmal den Markennamen, um neue Kunden zu ködern. verschiedenen Markennamen anzubieten. Der Lieferant ist derselbe, das Preismodell und die Vertragsklauseln sind es nicht. Auch hier sollten Kunden prüfen, wer wirklich hinter der Billigmarke steckt. © Pictures4you – Fotolia.com gungen wirklich ausgezahlt, etwa, wenn der Kunde Freiberufler ist. Auch sollen Stromanbieter schon vorzeitig Verträge gekündigt haben, um den Bonus nicht zahlen zu müssen. dbb Die andere meinung: schwert eine nachhaltige Positionierung der Unternehmen. ©Photocreo Bednarek – fotolia.com Energiewende stellt Stadtwerke vor Herausforderungen fokus 42 Mit der Energiewende vollzieht sich ein Wandel der Erzeugungsstrukturen hin zu kleineren, dezentralen Anlagen. Dieser wird sich weiterhin spürbar auf die Strukturen der Energiewirtschaft auswirken. Ein wesentliches Element stellt dabei der Ausbau der erneuerbaren Energien dar. Als zentrales legislatives Element fungiert zu deren Markteinführung das EEG, welches in seiner Wirkung häufiger Kritik ausgesetzt war und ist. Mit seiner Novellierung 2014 sollten vor allem die Kosten der Energiewende begrenzt werden. Besonders für moderne, effiziente Kraftwerke werden allerdings infolge von Einspeisevorrang und Einspeisevergütung Wirtschaftlichkeitsprobleme gesehen, da diese nun nicht mehr kostendeckend betrieben werden können. Zudem kommt es durch die bisherige Förderung der erneuerbaren Energien zu keiner bedarfsgerechten Erzeugung, was wiederum die Netzstabilität und Versorgungssicherheit gefährden könnte. Dennoch bietet die Veränderung grundsätzlich auch Chancen insbesondere für die dezentral agierenden Stadtwerke: Aufgrund ihrer traditionell eher regionalen Verankerung und Nähe zu den Endverbrauchern können sich neue Geschäftsfelder ergeben. Hierzu sind jedoch einige Anpassungen sowohl in den Netzinfrastrukturen als auch im zukünftigen Marktdesign erforderlich. Nicht zuletzt, um dem energiewirtschaftlichen Zieldreieck aus Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit zu entsprechen. Ob hierin nun Chancen oder Risiken liegen, hängt von der konkreten Wirkung des neuen EEG 2014 und dem zukünftigen Energiemarkt ab. Insbesondere Stadtwerke haben aber nicht nur in erneuerbare Energien, sondern auch Milliarden in hocheffiziente konventionelle Kraftwerke investiert. Unter den gegenwärtigen Bedingungen lässt sich durchaus ein Risiko illustrieren: Aufgrund des Einspeisevorrangs der erneuerbaren Energien, des niedrigen Strompreises, des extrem niedrigen CO2-Emissionszertifikatepreises und in Verbindung mit dem Merit-Order-Effekt bei der Stromerzeugung wird derzeit immer weniger Strom aus diesen Kraftwerken eingespeist. Damit können diese nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden, weitere Investitionen sind damit eher unrentabel. Die Energiewende und insbesondere der Ausbau der erneu- > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 erbaren Energien führen allerdings auch zu einer steigenden Zahl von Marktteilnehmern, wobei verstärkt Bürger in die Energieerzeugung investieren. Hierin wird ebenfalls Potenzial gesehen, da sie durch die Beteiligung der Bürger an der Erzeugung einerseits die Akzeptanz für Maßnahmen erhöhen, andererseits aber auch neue Kapitalgeber binden können. Die Studie „Herausforderungen der Stadtwerke aus der Energiewende“, die das Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e. V. an der Universität Leipzig in Kooperation mit der Commerzbank AG und den Stadtwerken Leipzig GmbH erstellt hat, illustriert den hohen strategischen Anpassungsbedarf der Versorgungsunternehmen durch die Energiewende. Im Rahmen einer zweistufigen Expertenbefragung wurde deutlich, dass Stadtwerke als regional verankerte Versorgungsunternehmen fundamentale Marktveränderungen und strategische Anpassungsnotwendigkeiten in ihren zukünftigen Unternehmensstrategien und Geschäftsfeldentwicklungen zu berücksichtigen haben. Besonders der unklare gesetzliche und politische Rahmen er- Die Stadtwerke sind überwiegend der Auffassung, dass eine Anpassung des Energiemarktdesigns notwendig ist. Vor diesem Hintergrund sollten die effizientesten Erzeugungstechnologien am stärksten gefördert werden, damit konventionelle Gas- und Dampfkraftwerke nicht weiter aus dem Markt gedrängt werden. Nicht zuletzt für moderne, effiziente Kraftwerke werden infolge von Einspeisevorrang und Einspeisevergütung des EEG die bereits genannten Wirtschaftlichkeitsprobleme gesehen, da diese nun nicht mehr kostendeckend betrieben werden können. Sofern jedoch die Marktstrukturen dahingehend verändert werden, dass unter anderem einerseits das Vorhalten von garantierten Kapazitäten entlohnt und andererseits Strom aus erneuerbaren Energien vollkommen in den Markt integriert wird, kann die Energiewende gelingen. Auch zukünftig sehen sich die Stadtwerke hier als regionale Garanten der Versorgungssicherheit. Dr. Oliver Rottmann < Info Der Autor ist geschäftsführender Vorstand des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e. V. an der Universität Leipzig und stellvertretender Vorstand des P/S/R Instituts in Wien. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Chemnitz und war wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Bremen und Leipzig. 2011 war er Gastprofessor an der Universität Lumière Lyon 2. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Public Services, Infrastrukturen und öffentliche Finanzen. Anzeige Lesenswertes vom dbb verlag empfohlen Anzahl: Eindrucksvolle Foto-Chronik des vergangenen Jahres aus eigenem Erleben Christiane Stenger Lassen Sie Ihr Hirn nicht unbeaufsichtigt! Auch wenn die Schaltzentrale in unserem Kopf der Wissenschaft immer noch viele Rätsel aufgibt, schreitet die Gehirnforschung unaufhaltsam voran. Wie aber kann man die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns nutzbringend im eigenen Alltag umsetzen? Christiane Stenger, mehrfache Gedächtnisweltmeisterin der Junioren und gefragte Gedächtnistrainerin, zeigt, wie auf entspannte Weise Konzentration und Aufmerksamkeit geschult werden können, wie Stress abgebaut, die Merkfähigkeit verbessert und die Kreativität gesteigert werden kann. 252 Seiten, 17,99 Euro Christian Krug (Hrsg.) Das war 2014 An „großartige und grausame Ereignisse“ des Jahres erinnert auch die Ausgabe 2014 des „stern jahrbuchs“ in faszinierenden Fotos. Bilder der weltbesten Fotografen halten magische Augenblicke, das Entsetzen von Kriegen und Katastrophen, aber auch kulturelle, wissenschaftliche oder modische Highlights fest. Natürlich fehlen auch die besonderen Momente des Sports nicht im Rückblick auf ein Jahr, in dem uns die deutsche Fußballnationalmannschaft verzaubert hat. In einer Chronik am Ende des Bandes sind schließlich noch einmal die wichtigsten Nachrichten jedes Monats des vergangenen Jahres aufgeführt. 308 Seiten, Großband geb., 35,00 Euro Familienchronik und Autobiografie Anzahl: Udo Jürgens; Michaela Moritz Der Mann mit dem Fagott Udo Jürgens hat seinen Fans nicht nur ein überreiches musikalisches Erbe hinterlassen, sondern auch eine spannende, in die Geschichte seiner Familie eingebaute Autobiografie. Bereits 2011 war das Buch Vorlage für einen zweiteiligen Fernsehfilm, der die detailreiche Familienchronik naturgemäß nur in Auszügen wiedergeben konnte. Das Buch erzählt die Geschichte so, wie der 1934 geborene Künstler das wechselvolle Familienschicksal selbst erlebt hat beziehungsweise aus Überlieferungen kannte. Kapitelweise in die über 100-jährige Familienchronik eingebettet wird von Jürgens sein eigener Aufstieg als Sänger, Pianist und Komponist zum größten deutschsprachigen Unterhaltungskünstler des 20. Jahrhunderts und zum gefeierten internationalen Star Udo Jürgens. 720 Seiten, brosch., 14,99 Euro Passende Worte zu Jubiläum, Beförderung und Co. Anzahl: Gabriele Baron Glückwunsch Berufliche Anlässe für ein Glückwunschschreiben gibt es viele. Oft bleiben sie ungeschrieben oder werden hölzern formuliert, weil einfach Zeit und Muße für ein paar einfühlsame Worte fehlen. Dabei sorgt gerade die Anteilnahme, sei es an Beförderungen und Jubiläen oder sei es an privaten Ereignissen, wie Hochzeiten oder Geburten, für ein kollegialeres Klima im Arbeitsalltag. Mit dem Ratgeber sind ein paar Zeilen, die dem Adressaten Wertschätzung und Aufmerksamkeit vermitteln, schnell geschrieben, denn die Beispieltexte lassen sich ohne Schwierigkeiten auf den speziellen Einzelfall zuschneiden. 126 Seiten, brosch., 6,90 Euro Anzahl: Auf den Spuren einer traumatischen Kindheit Anzahl: Patrick Modiano Die Kleine Bijou Nobelpreisträger Modiano versetzt mit dem Roman, auch wenn er ganz konkret in Paris spielt, seine Leser in eine fast surreale Welt, die von Gefühlen, Einbildungen und Sehnsüchten geprägt ist. Wie in Trance folgt die neunzehnjährige Therese einer Frau, die sie in der Metro als ihre vor vielen Jahren verschollene Mutter erkannt haben will. Für Therese beginnt mit der Verfolgung, bei der sie die Frau aber nie wirklich anzusprechen wagt, eine Reise in die eigene Vergangenheit. Immer mehr biografische Bruchstücke einer traumatischen Kindheit gelangen dabei ans Tageslicht. Auch die Menschen, denen Therese begegnet, werden in die verschwommene Realität der jungen Frau eingefügt. Eine faszinierende und zugleich behutsame Betrachtung einer leidenden Seele. 150 Seiten, brosch., 9,90 Euro 400 Merkhilfen und wie man sich selbst welche baut Anzahl: Helge Weinrebe Eselsbrücken Menschen gehen gern aus einem gewissen Gefühl der Unsicherheit heraus mit Merkhilfen – selbstgebastelt oder allgemein bekannt – auf Nummer sicher. Sogenannte Eselsbrücken dürften jedem Leser schon aus Schulzeiten bekannt sein, wie etwa „333 bei Issos Keilerei“ oder „wer nämlich mit h schreibt ist dämlich“. Merkhilfen können dem Gedächtnis aber auch in späteren Jahren beste Dienste leisten, sei es, um die wahre Flut von Passwörtern in der Internetwelt zu beherschen, um sich Fachbegriffe zu merken oder sei es beim Erlernen von Sprachen oder Verkaufsstrategien. Das Buch bietet einen Überblick über nützliche und nicht allgemein bekannte Merktechniken, eine Sammlung von fast 400 Merkhilfen sowie Hinweise und Tipps zum Umgang mit ihnen. 156 Seiten, geb., 6,95 Euro Für unsere Leser versandkostenfrei! Einfach diesen Bestellcoupon ausfüllen, die gewünschte Anzahl eintragen und per Post oder Fax unter 030.7261917-40 abschicken. Widerrufsrecht: Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Frist beginnt mit Absendung dieser Bestellung. Zur Einhaltung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs an: dbb verlag gmbh, Friedrichstr. 165, 10117 Berlin, Tel.: 030.7261917-0, Fax: 030.7261917-40, E-Mail: [email protected] Name/Vorname Straße PLZ/Ort Datum/Unterschrift Friedrichstraße 165 • 10117 Berlin Telefon 030 7261917-0 • Telefax 030 7261917-40 E-Mail: [email protected] • www.dbbverlag.de Aktuelle Angebote vorab erfahren – jetzt Newsletter abonnieren unter www.dbbverlag.de Gebrauchsanweisung für Ihren Kopf dbb Versorgungslücke trotz Pflegestärkungsgesetz: Private Vorsorge bietet Schutz fokus 44 Die Politik hat die Zeichen der Zeit erkannt: Durch das Pflegestärkungsgesetz hat sie zu Beginn des Jahres die meisten Leistungen der Pflegeversicherung um vier Prozent angehoben und den Leistungsanspruch bei Demenz erweitert. stehende Lücke ist beachtlich: Mehr als 1 600 Euro fehlen Monat für Monat. Auch bei häuslicher Pflege tun sich nicht unerhebliche Finanzlücken auf. Im Ernstfall müssen die Kinder für ihre pflegebedürftigen Eltern aufkommen. Bislang hatten Menschen mit einer erheblich eingeschränkten Alltagskompetenz (Demenz) nur einen begrenzten Leistungsanspruch, wenn ihr Pflegebedarf unterhalb der Pflegestufe I lag (sogenannte Pflegestufe 0). Dieser Anspruch ist nun etwas größer geworden, wie in allen Pflegestufen aber nicht ausreichend. Eine Versorgungslücke bleibt für viele somit dennoch bestehen. Das dbb vorsorgewerk schafft mit einer flexiblen Pflegezusatzversicherung hier Abhilfe – und bietet über seinen langjährigen Kooperationspartner Deutsche Beamtenversicherung Krankenversicherung (DBV) nun auch umfangreichere Leistungen bei Pflegestufe 0. Auch Beamte und Beschäftigte im öffentlichen Dienst sollten sich nicht in Sicherheit wiegen. Zwar sind sie durch Beihilfe und private Pflegepflichtversicherung für den Pflegefall abgesichert, dennoch reichen diese Leistungen zur Deckung der Kosten in der Regel nicht aus. Dies gilt insbesondere für den großen Bereich der ambulanten Pflege; immerhin werden 70 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. < Gesetzliche Pflege allein deckt Kosten nicht Damit also alles gut? Weit gefehlt. Ein Rechenbeispiel zeigt, wie notwendig zusätzliche Pflegevorsorge ist: Wird ein Betroffener mit der Pflegestufe III in Deutschland stationär gepflegt, so fallen laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich rund 3 250 Euro monatliche Kosten an. Hochwertige Pflege kann auch schnell 4 000 Euro und mehr kosten. Tendenz steigend. Als gesetzliche Leistung erhält er lediglich 1 612 Euro. Die ent- Trotz erhöhter Leistungen bleibt es dabei: Die Pflegeleistungen bieten auch nach Änderungen durch das Pflegestärkungsgesetz nicht mehr als eine Grundversorgung. Das Bundesministerium für Gesundheit beschreibt sie selbst als Teilkaskoversicherung – und empfiehlt den Abschluss einer privaten Pflegevorsorge. Das dbb vorsorgewerk bietet Einzelmitgliedern der Landesbünde und Mitgliedsgewerkschaften des dbb und ihren Angehörigen mit der „Pflegevorsorge Flex“ der DBV eine flexible und einfache Lösung: Einzelne Pflegestufen können individuell abgesichert werden, und wer frühzeitig zusätzlich vorsorgt, kann erst mit einem kleinen Beitrag beginnen und den Versicherungsschutz später ausbauen. Außerdem kann die Police mit dem PflegeBahr kombiniert werden. Der > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 © Kzenon – Fotolia.com Zum Pflegefall kann jeder werden. Derzeit sind in Deutschland mehr als 2,5 Millionen Pflegefälle registriert; für das Jahr 2050 rechnet das Bundesministerium für Gesundheit mit über 4,7 Millionen. Vorteil: Die Wartezeit beim Pflege-Bahr entfällt und der Kunde sichert sich die staatliche Förderung. < Demenzleistungen im Fokus Zugleich bietet die Pflegevorsorge umfangreiche Leistungen: So erhalten Pflegebedürftige jeden Monat ein Pflegegeld, das sie bereits ab Stufe 0 flexibel einsetzen können – für zusätzliche Betreuungsbesuche am Tag durch einen professionellen Pflegedienst, für selbst organisierte Pflegebetreuung oder für ein Pflegeheim mit höherer Qualität. Zudem sind Kunden bereits ab Pflegestufe I von der Beitragszahlung befreit. Zum Januar wurde die Pflegevorsorge um den „Demenzbaustein“ Flex 0 ergänzt. Damit wurde ein Thema aufgegriffen, das durch das Pflegestärkungsgesetz in den Fokus gerückt ist. Auch prominente Betroffene wie der Schauspieler Karlheinz Böhm oder der Fußballmanager Rudi Assauer haben dazu beigetragen, dass Demenz in der Öffentlichkeit zum Thema geworden ist. Sie stehen stellvertretend für zahlreiche Be- troffene: Bereits heute sind in Deutschland circa 1,4 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, bis zum Jahre 2050 könnte sich die Zahl verdoppeln. Denn klar ist: Eine Versorgungslücke im Pflegefall bleibt trotz Gesetz – aber sie kann geschlossen werden. dbb Mitglieder und ihre Angehörigen profitieren mit dem Tarif „Flex“ über das dbb vorsorgewerk von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis sowie zusätzlich von attraktiven Kollektivvertragskonditionen. sz < Info Welche Möglichkeiten für Sie bestehen, rechnen Ihnen die Pflegeexperten des dbb vorsorgewerk gerne aus. Diese sind montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr unter 030.40816444 für Sie da. Gerne wird Ihnen auch ein Vorsorgeberater vor Ort vermittelt. Der Tarif „Flex“ ist auch online abschließbar: www.dbb-vorsorgewerk. de/pflege. Berechnen Sie hier ganz unverbindlich Ihren Beitrag – auch mit staatlicher Förderung. Reise und Erholung DEUTSCHLAND Am Harz: 2 FeWos unterschiedl. Größe u. 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Wie sehen Sie die Zukunft des EEG, und vor allem: Wie lassen sich für Privathaushalte und für kleinere und mittlere Unternehmen die Kosten senken? aktuell 46 Gabriel Die Energiewende ist eines der zentralen Zukunftsprojekte Deutschlands. Wir brauchen daher quer durch alle Handlungsfelder Kosteneffizienz bei den Instrumenten, Planungs- und Investitionssicherheit für die Akteure und Akzeptanz bei den Verbrauchern. Außerdem müssen wir die verschiedenen Handlungsfelder besser miteinander synchronisieren. Klar ist, all dies ist keine einfache Aufgabe. Und zu lange haben die meisten die Komplexität der Energiewende unterschätzt. Die EEG-Reform 2014 war ein erster wichtiger Schritt. Hiermit haben wir Planungssicherheit geschaffen und klare Ausbaukorridore festgelegt, Über förderungen abgebaut und zugleich die erneuerbaren Energien beispielsweise durch die verpflichtende Direktvermarktung näher an den Markt herangeführt. Ich habe zudem bereits im Juli 2014 die „10-Punkte-Energie-Agenda“ des Bundeswirtschaftsministeriums vorgestellt, die die zentralen Vorhaben zur Energiewende in dieser Legislaturperiode enthält. Jetzt befinden wir uns gerade im SPD < < < Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie (BMWi) Grünbuch-Weißbuch-Prozess für ein neues Strommarktdesign. Weitere Maßnahmen werden auch beim Thema Netzausbau und Energieeffizienz folgen. > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 < dbb magazin In der Diskussion über die Transatlantische Handelsund Investitionspartnerschaft (TTIP) wird oft die Befürch- Gabriel Klar ist: Die öffentliche Daseinsvorsorge wird durch TTIP nicht angetastet. Das hohe Schutzniveau für bestimmte grundlegende Dienstleistungen auf lokaler Ebene in Bezug auf Wasser, Gesundheit und Bildung in Europa steht nicht zur Debatte. Und auch der Schutz der kulturellen Vielfalt wird nicht infrage gestellt. Für die öffentliche Finanzierung der Kulturlandschaft, bestehend etwa aus Theatern, Museen, Opern wird gewährleistet, dass TTIP keine Verpflichtungen zum Subventionsabbau schafft. Um möglichst viel Sachlichkeit in die Debatte zu bringen und möglichst viel Transparenz zu gewährleisten, stehen wir bei den TTIP-Verhandlungen mit den Kommunalvertretungen und den Bundesländern in engem Austausch. Auch ist beispielsweise der Deutsche Städtetag in dem von mir einberufenen TTIP-Beirat vertreten, damit die Positionen der deutschen Kommunen in die Verhandlungen und Meinungsbildung direkt einfließen können. < dbb magazin Die Rechnungshöfe von Bund und Ländern kritisieren ÖPP- dbb Gabriel Nein, hier müssen wir zwei Dinge klar trennen. Zum einen existiert eine Investitionslücke in Deutschland. Deshalb ist es unser Ziel, sowohl private wie auch öffentliche Investitionen stärker anzureizen. Denn Investitionen bestimmen die Kapitalbasis einer Volkswirtschaft und sind damit Fundament für Wachstum und Beschäftigung. Hierfür haben wir in dieser Legislaturperiode bereits erste, umfangreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht: Fünf Milliarden Euro werden vom Bund bis 2017 zusätzlich für die Verkehrsinfrastruktur eingesetzt. Hinzu kommt eine weitere Entlastung von Kommunen und Ländern. So können sie ihren Aufgaben bei Krippen, Kitas, Schulen und Hochschulen besser nachkommen. Dafür sind im Zeitraum bis 2017 insgesamt rund zehn Milliarden Euro zusätzlich vorgesehen. Ferner hat die Bundesregierung am 18. März 2015 im Kabinett beschlossen, dass der Bund zwischen 2016 und 2018 weitere sieben Milliarden Euro für zusätzliche Investitionen in Verkehrswege, Energieeffizienz, Klimaschutz, Breitbandausbau und den Städtebau ausgeben wird. Zusätzlich wird das Kommunale Investitionsprogramm KIP aufgelegt, ein Sondervermögen mit einem Volumen von 3,5 Milliarden Euro. Finanzschwache Kommunen können damit mit einer sehr geringen Eigenbeteiligung (nur zehn Prozent) dringend Auf der anderen Seite brauchen wir aber auch mehr private Investitionen, zum Beispiel in Infrastruktur. Hierzu habe ich im letzten Sommer eine unabhängige Expertenkommission aus Unternehmens- und Gewerkschaftsvertretern, Verbandsspitzen und Wissenschaft eingesetzt. Die Experten sollen Vorschläge für Instrumente erarbeiten, mit denen wir die Rahmenbedingungen für private Investitionen verbessern können. Diese werden im April 2015 vorgestellt. Dabei stehen zwei wirtschaftspolitische Anknüpfungspunkte im Vordergrund: Zum einen sollen neue Konzepte für die Finanzierung des Erhalts und Ausbaus der öffentlichen Infrastruktur erarbeitet werden. Zum anderen sollen die Rahmenbedingungen für private Investitionen und Finanzierungsmöglichkeiten durch einen Abbau bestehender Investitionshemmnisse verbessert werden. Es geht also nicht um Privatisierung versus Rekommunalisierung, sondern um eine klare Untersuchung, welche Instrumente existieren, und wo bereits problematische Erfahrungen mit einzelnen Instrumenten gemacht wurden, um hieraus konkrete Verbesserungsvorschläge abzuleiten. < dbb magazin Nicht nur die Wirtschaftsunternehmen, sondern auch die Verwaltungen benötigen dringend Fachkräfte. Welche Maßnahmen sehen Sie als vordringlich, um den wachsenden Bedarf beispielsweise im öffentlichen Gesundheitswesen oder im technischen Bereich zu decken? < Gabriel Die Sicherung einer qualifizierten Fachkräftebasis ist angesichts des demografi- schen Wandels eine zentrale Aufgabe von Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Es gilt zum einen, unser inländisches Potenzial auszuschöpfen und alle Qualifizierungsreserven zu nutzen. Ergänzend brauchen wir die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland – insbesondere aus Engpassberufen, damit der Fachkräftemangel hierzulande nicht zur Wachstumsbremse wird. Deutschland braucht eine Willkommenskultur – auch für ausländische Fachkräfte. Es muss mehr als bisher dafür über alle Gesellschaftsbereiche hinweg getan werden. Auch sollte weltweit stärker als bisher für internationale Fachkräfte geworben und das Signal einer Willkommenskultur gesetzt werden. Wir tun das beispielsweise mit der BMWi-Initiative und dem Willkommensportal „Make it in Germany“ bereits sehr erfolgreich. < dbb magazin Auf der Internetstartseite Ihres Hauses werden Sie mit dem Satz zitiert: „Investitionen sind ein Schlüssel zu höherer Wettbewerbsfähigkeit für Deutschland und Europa.“ Eine zuverlässige öffentliche Infrastruktur ist für die Wirtschaft ebenso unerlässlich. Wie muss in den öffentlichen Dienst investiert werden, um dessen Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten? < Gabriel Wir haben in Deutschland einen starken und leistungsfähigen öffentlichen Dienst auf Bundes- und Landesebene. Dies muss auch in Zukunft so bleiben. Hierzu müssen sowohl der Bund wie auch die Länder für die Attraktivität des öffentlichen Dienstes werben und sich hier dem Wettbewerb mit der Wirtschaft um die klügsten Köpfe stellen. < Sigmar Gabriel ... ... Jahrgang 1959, legte 1979 das Abitur am Ratsgymnasium in Goslar ab. Nach dem Wehrdienst studierte er von 1982 bis 1987 in Göttingen Politik/Soziologie/ Germanistik und legte 1987 das erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Das Referendariat beendete er 1989 mit dem zweiten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien am Christian-von-Dohm-Gymnasium in Goslar. Anschließend war Gabriel in der Erwachsenenbildung tätig. 1977 trat er der SPD bei. Von 1987 bis 1998 war er Kreistagsabgeordneter des Landkreises Goslar, gleichzeitig von 1990 bis 2005 Abgeordneter des Niedersächsischen Landtages. Von Dezember 1999 bis Februar 2003 war er Ministerpräsident des Landes Niedersachsen. Von Februar 2003 bis Juni 2005 war er Vorsitzender der SPD-Frak tion im Niedersächsischen Landtag. Anschließend, von Oktober 2005 bis Oktober 2009, amtierte er als Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Im Oktober 2007 wurde er Mitglied des SPD-Parteivorstandes. Am 13. November 2009 wurde er zum Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands gewählt. Seit dem 17. Dezember 2013 amtiert Gabriel als Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Stellvertreter der Bundeskanzlerin. > BDZ magazin | dbb seiten | April 2015 47 aktuell < benötigte Investitionen anschieben. SPD Projekte (öffentlich-private Partnerschaft), weil diese langfristig oft teurer für den Steuerzahler sind als Projekte in staatlicher Eigenregie. Viele Kommunen nehmen deshalb privatisierte Bereiche wieder in ihre eigene Hand. Trotzdem, so berichten Medien, fördern Sie insbesondere im Autobahnbereich weitere Privatisierung. Warum, Herr Minister? Sparen Sie 49 % SPANIENS BESTE WEINE! + 10 Flaschen + 2er-Set Weingläser zum Jubiläumspreis statt € 95,50 nur € 49,- www. hawesko.de /dbb-magazin oder Tel. 04122 50 44 33 unter Angabe der Vorteilsnummer 1050441 bestellen. Keine Versandkosten innerhalb Deutschlands! Zusammen mit 10 Flaschen im Vorteilspaket erhalten Sie 2 Gläser von Zwiesel Kristallglas, Deutschlands renommiertem Glashersteller, im Wert von € 14,90. Versandkostenfrei innerhalb Deutschlands. Max. 3 Pakete pro Kunde und nur solange der Vorrat reicht. Es handelt sich um Flaschen von 0,75 Liter Inhalt. Alkoholische Getränke werden nur an Personen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr geliefert. Informationen zu Lieferbedingungen und Datenschutz finden Sie unter www.hawesko.de/datenschutz. Ihr Hanseatisches Wein- und Sekt-Kontor Hawesko GmbH, Geschäftsführer: Nikolas von Haugwitz, Gerd Stemmann, Anschrift: Hamburger Straße 14–20, 25436 Tornesch, Handelsregistereintrag: HRB 99024 Amtsgericht Hamburg, USt-Identifikationsnr: DE 25 00 25 694.
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