JA H R E S B E R I C H T 2013 R inderzuchtverband M ilcherzeugerring OBERFRANKEN RTE E S BES VER Rez eptur jetzt noc h sicherer! Milkra ImmunStart® 2.0 Der beste Milchaustauscher für die ersten Lebenstage • Beste Schmackhaftigkeit • Höchste Verträglichkeit • Hervorragender Darmschutz Trouw Nutrition Deutschland GmbH • Tel.: 0 84 32 / 89-0 • www.milkivit.de • [email protected] JAHRESBERICHT 2013 desRinderzuchtverbandes Oberfranken des Fachzentrums Rinderzucht am AELF Bayreuth desMilcherzeugerringes Oberfranken sowie weiterer ORGANISATIONEN DER RINDERZUCHT in OBERFRANKEN Impressum Herausgeber: Rinderzuchtverband Oberfranken e. V. Adolf-Wächter-Str. 12 95447 Bayreuth Telefon: 09 21/591 - 208 und 290 Fax: 09 21/59 11 60 Internet: www.RZV-Oberfranken.de E-mail: [email protected] in Zusammenarbeit mit MER Oberfranken, und der Mithilfe des Fachzentrums Rinderzucht Fotos: Oertel, Protschky (4), Völkl (2), Raps (1) Das Titelbild zeigt den besten Waldbrand-Sohn „Wildfire 167020“ vor der Eremitage in Bayreuth Für den Inhalt der Anzeigen sind allein die Auftraggeber verantwortlich. Gestaltung und Druck: Kohlmann Medienkontor GmbH 37431 Bad Lauterberg, Hauptstraße 36 - 38 E-mail: [email protected] Internet: www.kohlmann-medienkontor.de 2 Zum Geleit Vollkommen ist kein Glück auf dieser Erde (Horaz) D as Zuchtjahr 2013 ist Geschichte. Es wurde begleitet von Wetterextremen wie dem langen Winter, einem nassen Frühjahr und heißen Sommer. Der Landwirt konnte und kann diese Dinge auch in absehbarer Zukunft nicht ändern, was im Interesse des allgemeinen Friedens sicher auch gut ist. Landwirte leben mit der Natur und ihren Nutztieren. Sie sind sehr wohl darauf bedacht, durch die, nach Erfahrung und Stand der Wissenschaft, optimale Gestaltung der Umwelt ihrer Nutztiere sowie deren Genetik erfolgreich zu sein. Dazu gehören Fütterung, Haltung, Stallklima etc., aber auch Anpaarung und Selektion, die nur zusammen eine gute Leistung bei Milch, Fleisch und Fitness ermöglichen. Landwirte wissen, dass nur eine durch Zucht immer effizientere Kuh, die sich wohlfühlt, entsprechende tierische Leistungen nachhaltig erbringen kann. Noch nie waren unsere Rinder „so glücklich“ wie heute. Deshalb ist das sogenannte „Tierwohl“ nicht erst heute für Landwirte aktuell. Nachdem es inzwischen auch in Oberfranken Dörfer ohne Kühe gibt, in der Bevölkerung, auch auf dem Land, der Landwirt oft schon Exot und seit langem Hunger in Deutschland fremd ist, muss sich so mancher unserer Milchviehhalter ständig und nicht erst bei geplanten Bauvorhaben gegenüber einer mediengeprägten Öffentlichkeit für das, was er tut, rechtfertigen. Die Lebensmittel kauft man ja im Supermarkt. Bessere, verbrauchsärmere Autos durch wissenschaftlichen Fortschritt ja, bessere und effizientere Kühe durch Zuchtfortschritt, auch mit neuen Methoden, aber eher nicht. Dabei ist die Genomische Selektion ein bei fast allen Rinderhaltern angekommenes Verfahren der Zucht, das nichts mit Veränderung des Erbgutes zu tun hat, aber mit dem frühzeitigen Erkennen der genetischen Qualität des Probanden. Seit Juni 2013 sind nun aber im Rahmen der GS Erbfehler oder genomische Besonderheiten bekanntgeworden wie „Zwergwuchs“, „Minderwuchs“, „Thrombozytopathie“ und weitere, zurückzuführen auf Mutationen in der Vergangenheit. Wir sollten offen damit umgehen, um vieles bisher Erreichte, letztlich unsere züchterischen Bemühungen nicht teilweise zunichte zu machen. Wir haben mit diesen Erbfehlern bisher unbewusst gelebt. Das heutige Wissen gibt uns die Möglichkeit, maßvoll zu handeln, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten. Betroffene, bisher stark beworbene und eingesetzte Besamungsbullen sind das eine, betroffene, sonst sehr gut getestete Kandidaten mit Züchtern und Zuchtverbänden allein zu lassen und bei der Vermarktung Garantien für noch nicht einmal bekannte Defekte zu erwarten, kann der Zucht nur schaden. Wir sitzen in einem Boot. Übrigens – Gendefekte gibt es in jeder Population und sie sind als „gute Mutationen“ auch Motor der Evolution. Auch beim Menschen sind Gendefekte im dreistelligen Bereich bekannt. Viel Glück und Gesundheit in Familie, Hof und Stall wünschen Ihr Rinderzuchtverband Oberfranken und Ihr Milcherzeugerring Oberfranken 3 Auf einen Blick I. Rinderhaltung, Rinderzucht und Tiergesundheit • Rinderhaltung in Oberfranken • das gesellschaftliche Umfeld wird schwieriger • Fachzentrum Rinderzucht und Zuchtprogramm • welche Erbfehler sind von Bedeutung • Erfahrungen und Umgang mit GS • Tiergesundheit II. Rinderzuchtverband • Leistungen der Herdbuchkühe • beste Bullenmütter • Vermarktung von Zucht-und Nutzvieh • VFR-Tierschau in Ansbach • weitere Tierschauen • Personen und Daten • Lehrfahrten • Jungzüchter III. Milcherzeugerring Oberfranken • MLP – Grundlage der Selektion • Verbundberatung in Oberfranken • der Strukturwandel geht weiter • beste MLP-Betriebe in Oberfranken • die höchsten Erstlaktationen • die besten Standardlaktationen • die höchsten Jahresleistungen • die höchsten Herdenlebensleistungen • die höchsten Lebensleistungen • beste Kühe nach Lebenstagleistung usw. 2013 – das Jahr in Zahlen 91600 Milchkühe im Mai 2013 in Oberfranken (nach Viehzählung) 2545 Milchlieferanten im September 2013 (-145 seit September 2012 n. MPR) 1746 MLP-Betriebe am 30.9.13 (-91) mit 78618 Kühen (+688)= 85,5% aller MK 45,0 Kühe/MLP-Betrieb (+2,6) 49,1 % aller MLP-Kühe in Beständen über 60 Kühe 7497 kg Milch und 583 kg Fett und Eiweiß bisher bestes Ergebnis 3 Fleckviehherden und 1 Holsteinherde über 800 kg Fett und Eiweiß 4,7 % der MLP-Betr. über 700 kg Fett und Eiweiß 7 Fleckvieh- und 1 Holsteinherde über 10.000kg Milch 845,8 kg Fett und Eiweiß bei 10529 kg Milch höchste Herdenleistung 979,9 kg Fett und Eiweiß bei 12313 kg Milch höchste Erstlakt. (Fleckvieh) 1213,3 kg Fett und Eiweiß höchste Standardlakt. (Holstein) 1340,5 kg Fett und Eiweiß bei 16976 kg Milch höchste Jahresleistung (Fleckvieh) 70 Fleckviehkühe (Vorj.57) und 32 Holsteinkühe (Vorj.23) über 1000kg F/E. JL 22 Fleckviehkühe und 3 Holsteinkühe im Zuchtjahr über 100.000 kg Milch 28 Fleckvieh- und 1 Holsteinherde über 25000 kg Herdenlebensleistung 1564 HB-Kuhbetriebe (-20) mit 71855 HB-Kühen (+1247) am 30.9.13 = 45,9 K/HB-B. 7519 kg Milch/HB-Kuh und 585,2 kg Fett/Eiw. bish. höchste Leistung 29719 Rinder über RZV umgesetzt, davon 90 % über Auktionen 6 I. Rinderhaltung, Rinderzucht und Tiergesundheit Rinderhaltung in Oberfranken Milchviehhaltung in neuen Dimensionen Im Mai 2013 gab es in Oberfranken noch 3915 Rinderhalter mit 233142 Rindern. Pro Halter ergibt sich damit ein durchschnittlicher Rinderbestand von 59,5 Tieren, einschließlich der Milchkühe und sonstigen Kühe. Damit verringerte sich sowohl die Zahl der Halter wie auch die der Rinder. Die meisten Rinder pro Betrieb werden in Hof mit 72,3 gehalten, gefolgt von Coburg mit 71,1, Wunsiedel mit 67,2, Bayreuth mit 64,1, Kulmbach mit 59,8, Bamberg mit 51,0, Lichtenfels mit 49,4, Forchheim mit 45,4 und Kronach mit 38,2. Die rinderstärksten Gemeinden in Oberfranken sind Münchberg mit 4636 Tieren vor Schwarzenbach/S. mit 4560 und Pegnitz mit 4378 Rindern. Der Strukturwandel geht weiter. Von September 2012 bis September 2013 verringerte sich die Zahl der Milchlieferanten in Oberfranken laut Milchprüfring Bayern e.V. um 145 auf nun noch 2545 Milchviehbe- ein Schlüssel zum Erfolg – Kälberhaltung nwald Milchviehhaltung im Franke das Neue Wer das Alte nicht flickt und Not von bald d nicht überblickt wir Unbek. gezwickt. 7 e er strebt. Es irrt der Mensch, so lang triebe mit Milchlieferung. Damit stellten jede Woche in Oberfranken 2,8 Milchviehhalter die Milchlieferung ein. Die Zahl der Milchkühe änderte sich aber nur unwesentlich nach unten. Goethe Laut der Viehzählung vom Mai 2013, aus dem Datenbestand von HI-Tier resultierend (Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik) wurden im Mai 2013 91665 Milchkühe in Oberfranken gehalten. Das ist nur ein unwesentlicher Rückgang um weniger als 1000 Milchkühe im letzten Jahr. Die Zahl der Milchkuhhaltungen verringerte sich auf 2752 im Mai 2013. Nach dieser Zählung gaben innerhalb des letzten Jahres 177 Landwirte die Milchkuhhaltung auf, im Schnitt mit kleinen Beständen. Im Mittel aller verbleibenden Milchviehbetriebe werden 33,3 Milchkühe gehalten. Bei stabilen und sogar leicht gewachsenen Milchkuhbeständen seit 2009 in den Kreisen Wunsiedel, Hof und Bayreuth nahm andererseits aber die Zahl der Milchkühe in Kronach, Bamberg und Forchheim weiter deutlich ab. Die Zahl der Milchviehbetriebe in Ober- Milchviehhaltung in Oberfranken Mai 2013 und im Vergleich zu 2009 Landkrs.(einschl.Stadt) Milchkühe 2013 % zu 2009 Halter 2013 % zu 2009 MK/Betr.2013 Bamberg 10054 -11,5 349 -30,1 28,8 Bayreuth 22465 -0,4 603 -17,7 37,2 Coburg 9009 -3,0 226 -26,2 39,8 Forchheim 5273 -6,6 199 -27,2 26,5 Hof 18885 +0,6 509 -13,6 37,1 Kronach 4020 -13,4 161 -26,8 25,0 Kulmbach 8985 -1,0 273 -26,9 28,4 Lichtenfels 5265 -5,3 185 -26,5 28,4 7675 +1,1 247 -19,0 31,1 91631 -2,8 2752 -21,5 33,3 Wunsiedel Oberfranken 8 franken sank seit 2009 in Oberfranken um 21,5 %, d.h. jeder fünfte Milchkuhhalter hörte auf. Das trifft im Wesentlichen auf alle Kreise zu, allerdings mit geringeren Abgängen in Hof, Bayreuth und Kulmbach. Im Mittel werden in Coburg, Bayreuth und Hof die meisten Milchkühe pro Betrieb gehalten. 17,3 % der Milchviehbetriebe Oberfrankens mit bis zu 9 Kühen im Nebenerwerb halten 3,3 % aller Milchkühe, 23,4 % der Betriebe (643) mit 10 bis 19 Kühen bewirtschaften 10,1 % aller Kühe (9271), 36,8% aller Milchkuhbetriebe (1012) mit 20 bis 49 Kühen halten 34,4 % aller Milchkühe (31527), d.h. nur noch jede 3. Milchkuh wird in diesem früher typischen Betrieb gehalten. Zusammen stehen aber noch ca. 48 % aller Milchkühe in Anbindehaltung. 18,3 % der Milchviehbetriebe (506) mit 50 bis 99 Kühen bewirtschaften 37,6 % aller Milchkühe (34475). gesunde Jungviehaufzucht Gelbvieh gehört zu den gefährdeten Rassen – der RZV führt aber ein Herdbuch 9 Damit steht jede 2. Kuh in einem solchen größeren Bestand und in der Regel in einem Laufstall, der dem Tierwohl bestmöglich entspricht. 4 % aller Milchviehbetriebe (113) Oberfrankens (Bayern 2 %) mit mehr als 100 Kühen hielten im Mai 2013 14,6 % aller Kühe (13395). In 22,3 % der Milchviehbetriebe Oberfrankens mit mehr als 50 Kühen werden also inzwischen 52,2 % der oberfränkischen Milchkühe gehalten. Kühe im Vordergrund… 10 Sogar fast jede 7. Milchkuh steht in Beständen ab 100 Kühe. Aber auch diese Haltungen haben mit dem politischen Unwort „Massentierhaltung“ nichts zu tun. Die Wachstumsschwelle für Milchviehbetriebe liegt in Oberfranken inzwischen bei über 70 Milchkühen. Bis zum Ende der Milchquotenregelung am 1.4.2015 geht es um gesunde Strukturen, nicht um Wachstum um jeden Preis. Die Kombination mit der Erzeugung alternativer Energien wie Biogas und Windkraft wird bezüglich staatlicher Förderung und Garantien in der Zukunft nicht einfacher. Die optimale Bewirtschaftung des Milchviehstalles, aber auch schon vorhandener alternativer Energien, sowie die stetige Verbesserung des „know how“, also die Aus- und Weiterbildung, werden zum Schlüssel für langfristigen Erfolg. Die Beherrschung der immer komplexeren Technik, des Wohlbefindens unserer Nutztiere sind ebenso wichtig wie das eigene Leben der Landwirtsfamilie. Stetig kann auf Dauer keiner auf Volllast arbeiten, auch nach dem Grundsatz „Arbeite um zu leben und nicht lebe, um zu arbeiten“. Wachstum darf nicht zum Unwort werden, selbst in Landwirtskreisen. Fremdarbeitskräfte sollten kein Tabu mehr sein. e tig g f ä n kr Tat tützu s ter n U Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. Unsere genossenschaftlichen Wurzeln liegen in der Landwirtschaft. Deshalb unterstützen wir als starker Partner die Landwirtschaft und stehen Ihnen tatkräftig zur Seite. Ganz gleich was Sie antreibt: Wir beraten Sie partnerschaftlich und persönlich, damit Sie Ihre Ziele verwirklichen können. Denn diese genossenschaftlichen Werte sind die Grundlage unserer Arbeit. Und das aus Überzeugung. Werner Schirbel, Firmenkundenbetreuer für landwirtschaftliche Kunden Dirk Linhardt, Versicherungsspezialist der R+V www.vr-bank-bayreuth.de Das gesellschaftliche Umfeld wird schwieriger In Deutschland geht es uns gut. Seit Jahrzehnten braucht niemand zu hungern. Es stehen auch in den Supermärkten und Discountern ausreichend hochwertige Lebensmittel bereit, die im weltweiten Vergleich am wenigsten kosten, auch gemessen am Einkommen. Es gibt viele Gründe für das Wachsen der rinderhaltenden Betriebe und auch für den Umstand, dass der Landwirt in vielen Dörfern inzwischen fast ein Exot ist. Die normale Bevölkerung hat nur noch wenige Beziehungen zur Landwirtschaft und wenn, dann sind das oft verklärte und idealisierte Eindrücke aus der Kindheit mit meistens bestimmt nicht vom Tierwohl bestimmten Tierhaltungen. Deshalb ist es gut und richtig, dass auf Initiative der Staatsregierung 3. und 4. Grundschulklassen wenigstens einmal auf landwirtschaftlichen Betrieben gewesen sein sollten oder auch Kindergärten am Stall haltmachen und damit lernen, was Landwirtschaft heute bedeutet. Jeder aktive Landwirt muss im eigenen Interesse immer und immer wieder Öffentlichkeitsarbeit betreiben, bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Diejenigen, die über „Massentierhaltungen“ und das angebliche Leiden der Tiere in modernen en machen Kleine Sorg , große te or viele W . Unbek. m sind stum 12 Kuhkomfort… Ställen in Leserbriefen, Talkrunden, Diskussionsforen und in Versammlungen referieren, waren meist noch nicht in unseren heutigen Ställen, können sich aber sehr wortgewandt artikulieren. Manche Vegetarier und besonders Veganer führen fast einen Glaubenskrieg für ihre Philosophie der Ernährung ohne tierische Produkte. Es werden wissenschaftliche Arbeiten zitiert, denen aber mindestens ebenso viele gegenteilige Arbeiten gegenüberstehen, was aber unerwähnt bleibt. Milch und Fleisch werden zu den giftigsten Lebensmitteln überhaupt deklariert, obwohl bekanntermaßen Säugetiere und Menschen seit Jahrtausenden und Jahrmillionen ohne diese tierischen Lebensmittel gar nicht existieren konnten. Und nie ging es unseren Nutztieren so gut wie heute, bezogen auf Fütterung und Haltung. Sie sind ne- Kuhgerechter Stallbau in kürzester Zeit! Monteure für Hallenbau gesucht Ihre Bewerbung richten Sie bitte an unten angegebene Anschrift Sicherer Tritt ist Ihr Profit – MaxiGrip Plus Massgeschneiderte Komplettlösungen • Stallgebäude • Betonfertigteile • Stalleinrichtungen • Entmistungsanlagen • Schiebetore Hartmann GmbH & Co. KG | Hirschbachstrasse 23 | 92265 Edelsfeld Tel. +49/9665/91503-0 | Fax 91503-50 | [email protected] | www.stallbauprofis.de ben der Zucht ein wesentlicher Teil, dass unsere Fleckviehkühe heute im Durchschnitt 7500 Liter Milch im Jahr geben und Spitzenleistungen von 9000 bis 12000 Liter keine Seltenheit sind. Nur die Kuh, die sich wohlfühlt, ist zu guten und sehr guten Leistungen in der Lage. Genauso wie beim Menschen. Das abgebildete Faksimile aus dem Nordbayerischen Kurier als Reaktion eines sehr guten Beitrages einer Landwirtin bedarf keiner Worte. Selbst Beiträge einer Hochschule im Auftrag politischer Gruppierungen, die Leistung als Leserbrief im Nordbayerischen Kurier Qualzucht diffamieren, können bei sachkundigen Lesern nur Unverständnis hervorrufen. Aber: Wir müssen uns immer und immer wieder als Landwirte dieser Debatte um Tierwohl stellen, auch wenn sicher die Wortmeldungen zum Thema aus einer nicht repräsentativen Bevölkerungsgruppe kommen, die meist auch moderne Landwirtschaft nicht selbst kennen. Wellness… Steter Tropfen… 14 Die Beine sind leicht, wenn der Wille gut ist. Unbek. Aus der Arbeit des Fachzentrums Rinderzucht und deren Konsequenz Das Fachzentrum Rinderzucht hat u. a. die wichtige Aufgabe, in den Herdbuchbetrieben die potenziellen, also die leistungsseitig möglichen Bullenmütter entsprechend Exterieur zu selektieren und für diese entsprechende Anpaarungsvorschläge aus den bestätigten Bullenvätern zu erstellen. Damit wird ein wesentlicher Teil des Zuchtprogrammes realisiert. Zurzeit wird dazu eine wichtige Neuerung vorbereitet. Analog einer weltweiten Handhabung wird das gegenwärtige 9-PunkteSystem auf ein theoretisches 100-Punkte-System umgestellt (tatsächlich 67 bis max 93 bzw. 95 Punkte) und im Niveau der Beschreibung dem der Nachzuchtbewertung angepasst. Dies passiert zum Teil online im Stall mit Hilfe eines Tablet-Computers. Näheres dazu im Mitteilungsblatt. Die sich ergebenden Hauptnoten sollten genauer sein als die bisherigen. im Haus der Tierzucht… Jedes Jahr ein Kalb ... durch das Mineralfutter Betamin... durch das Spezialfutter Betavit [email protected] | www.josera-agrar.de In welchem Umfang wurde selektiert und eine gezielte Paarung durchgeführt? Im Zeitraum des letzten Zuchtjahres wurden 1518 Kühe, 293 Kalbinnen und 165 Jungrinder dem Fachzentrum Rinderzucht am AELF Bayreuth gemeldet. Darunter waren 771 Kühe mit erstmaliger Meldung (Status 32). 341 Kühe (44,2 %), 135 Kalbinnen als Erstkalbskühe (52,7 %) und 44 Jungrinder (26,6 %) wurden nach einer Beurteilung und für das Zuchtprogramm selektiert. Insgesamt wurden 913 Kühe einschließlich der älteren, schon früher selektierten, 228 Jungkühe, einschließlich solcher mit hohen Eiweißeinsatzleistungen und 118 Jungrinder, gezielt gepaart. bewährte Bullenmutter 11 Kühe, 4 Erstkalbskühe und 3 Jungrinder, hier nur bei bestem genomischen Ergebnis, wurden für einen Embryotransfer vorgeschlagen. Bei den Kühen wurden bei der Selektion nach erstmaliger Meldung 266 abgemeldet und zwar 3,3 % wegen Rahmen, 3,7 % wegen zu geringer Bemuskelung, 31,6 % wegen Euter und Melkbarkeit und 20,3 % wegen Form/Fundamentproblemen. Weitere 28,6 % hatten sonstige Mängel und 12,4 % erfüllten die Anforderungen des Zuchtprogrammes nicht. 16 erstmals Bullenmutter 239 Kühe, 36 Jungkühe und 3 Jungrinder wurden zurückgestellt, in der Regel wegen leichter Unterschreitung der Anforderungen, mangelndem Interesse beim Züchter oder derzeit schlechter Verfassung. 61 Kühe waren vor einer Selektion schon abgegangen. Bei den gezielten Paarungen im letzten Jahr muss beachtet werden, dass der Einsatz der Bullen nur eine Momentaufnahme darstellt, da aktuelle Bullen anfangs natür- wichtiges Kriterium – das Euter lich stark eingesetzt werden und andere ihren Haupteinsatz schon vor dem angegebenen Zeitraum hatten. Seit Sommer 2013 kam das Bekanntwerden von Erbfehlern dazu. Einige nun bekannte Träger wurden nur noch wenig eingesetzt. Die zu erwartenden Kälber aus Anpaarungen mit Trägern von Erbfehlern müssen vor Einleitung der genomischen Untersuchung neu bewertet werden, da selbst bei unbelasteten Müttern 50 % der Kälber wieder rezessive Träger sind. Bei mehr als 100 verschiedenen zugewiesenen Bullen wurden 22 Bullenväter stärker eingesetzt wie Empathie, Royal, Vlax, Vogt, Rumgold, Weltenburg, Polarbär, Hurrican, Silverstar, Unsere Systeme für Ihre Wirtschaftlichkeit Immer meine Wahl – automatische und konventionelle Melksysteme von GEA Farm Technologies Das Melken und Kühlen gehört für jeden Milcherzeuger zu den Bereichen, bei denen er seine Erträge klar vor Augen hat. Und wenn 20 % der Tiere 80 % der Arbeit ausmachen – egal, ob automatisch oder konventionell gemolken wird – kommt es auf das betriebsindividuelle Konzept an. Hier bietet Ihnen z. B. der Melkroboter MIone alle Möglichkeiten: Er macht Sie unabhängig von starren Melkzeiten, wächst durch sein Modulsystem mit Ihrer Herdengröße und ist mit einem Melkzentrum in ein schlüssiges Gesamtkonzept eingebunden. Damit bietet Ihnen der MIone mehr Arbeitseffektivität, höheren Tierkomfort und mehr Wirtschaftlichkeit. GEA Melken & Kühlen | Westfalia Surge Ihr GEA Fachzentrum in der Nähe informiert Sie gerne: Melktechnik Merz Winfried Schneider 96197 Wonsees-Schirradorf Tel. (0 92 20) 91 70 90 www.mt-merz.de Melk- und Kühltechnk www.gea-farmtechnologies.com 96484 Meeder Tel. (0 95 66) 13 42 www.landtechnik-schneider.de GEA Farm Technologies Witam, Wahnwitzig, Rosskur, Vorum, Mammut, Masseur, Mungo, Manigo, Hutera, Wildwuchs, Zaspin, Mailer und Ringwandl, unter denen allein mehrere Väter als heterozygote Träger von Minderwuchs und/oder Thrombopathie belastet sind. Andererseits gilt aber inzwischen, dass besonders wertvolle mit Erbfehlern belastete Bullen nur gezielt und unter Beachtung des Risikos auf der Mutterseite angepaart werden sollten. MW um 4 Punkte verbessert hatten (PI = Pedigree-Index). Dazu wurden noch eine genetisch hornlose Zweitkalbskuh und 2 Erstkalbskühe mit inzwischen nochmals deutlich verbesserten GZW und MW zum Teil auch mit gen.hornlosen Bullen gespült. Ziel ist es, die Kälber wieder zu genotypisieren. Genetische Besonderheiten, Erbfehler und kein Ende Innovatives Zuchtprogramm Ziel ist es, besonders junge Rinder und Kühe in diesem Programm über Embryotransfer zu nutzen und so allein schon über die Verkürzung des Generationsintervalles Zuchtfortschritt bei den Nachkommen zu realisieren. genetisch hornloses GS-Rind mit ET Einbezogen wurden genetisch hornlose Tiere sowie bei den Jungrindern nur sehr gut genotypisierte Jungrinder. Erbfehlerträger waren zum Zeitpunkt der Selektionsentscheidung noch nicht bekannt. Es wurde versucht, möglichst sonst wenig eingesetzte Väter anzupaaren und andererseits den Hornlosstatus bei den zu erwarteten Nachkommen zu festigen. Im Zuchtjahr wurden 3 hervorragende GSJungrinder tatsächlich gespült, die ihren PIGZW um 7 Punkte und den PI- Erbfehler sind Mutationen im Genom, die durchaus schon lange in der Population vorhanden sein können und im besten Fall die genetische Variabilität erweitern und damit die Evolution auch wesentlich beeinflussen. Beim Menschen wie auch beim Fleckvieh vermutet man 80 bis 100 derlei genetische Besonderheiten im Genom, vielleicht auch mehr. Mit gezielter Selektion auf der Vaterseite und sehr großen Besamungszahlen pro Besamungsbulle wird natürlich der Inzuchtgrad leicht erhöht und die Chance, dass Träger auf Träger trifft und dann im Extremfall (1:8) Nachkommen mit dem tatsächlichen Krankheitsbild erzeugt werden. Dann ist es eine Frage, ob diese homozygoten Träger auch leiden müssen, also tierschutzrelevant sind. Das ist bei den bekannten Erbfehlern sicher unterschiedlich zu beurteilen. Allerdings ist es ein Gebot, die Frequenz der haploiden Träger in der Population klein zu halten oder ganz zu eliminieren, ohne auf deutlichen Zuchtfortschritt zu verzichten, die genetische Variabilität nicht stärker einzuschränken und damit dann wieder den Inzuchtgrad zu erhöhen. Dazu kommt, dass weitere Erbfehler in der Zukunft bekannt werden und kein Bulle, aber auch kein weibliches Rind, frei von irgendeinem Erbfehler sein wird. “ Bauen kann nur der “Habich k. und nicht der “Hättich“ Unbe 18 Warum sind diese Erbfehler erst jetzt bekannt geworden? Entsprechende phänotypische Erscheinungen, also betroffene Tiere, sind immer wieder bekannt geworden, ohne eine schlüssige Erklärung zu finden. Da aber in der Zwischenzeit im Rahmen der genomischen Untersuchungen ca. 25000 Genotypen analysiert werden konnten, ist ein Abgleich der Haplotypen mit dem homozygoten Genotyp eines tatsächlich betroffenen Tieres über Computeranalysen möglich. Das Erkennen der nun bekannten, rezessiven Erbfehler war nach der Etablierung der genomischen Untersuchungen nur folgerichtig. Der „Haplotyp“ sind die auf einem von 2 paarigen Chromosomen, die sich nach der Reifeteilung in je 2 Allelen (also insg. 4) mit den darauf befindlichen Genen wiederfinden, wovon aber bei der Befruchtung zufällig nur ein Allel von vier an die Nachkommen weitergegeben wird und damit im Falle von mutierten Genen im Verhältnis 1:4 auch diese Erbfehler. Gleiches gilt für den Partner. Die Frequenz von Trägern in der Population bei den einzelnen genetischen Besonderheiten/Erbfehlern ist unterschiedlich hoch. Aus dieser und den Vorgängen bei der Reifeteilung (Meiose) sowie letztlich der Befruchtung mit jeweils haploiden Allelen von Vater und Mutter ergeben dann die wahrscheinlich tatsächlich homozygoten Träger im Verhältnis 1:8 mit den typischen Ausprägungen. Der Haplotypentest ist nicht absolut sicher, da z.B. durch Crossing over, also dem Austausch von DNA-Abschnitten zwischen den Chromosomen während der Meiose, nicht vorhersehbare neue Konstellationen auftreten können. Direkte Gen-/Mutationstests sind entwickelt, aber noch nicht für die allgemeine Praxis verfügbar, sondern damit sollen vorerst nur nicht abgesicherte Haplotypentests verfolgt werden, besonders ZDL. Seit Oktober 2013 sind im BAZI-Rind bei Trägern die Kürzel für Erbfehler angedruckt, inzwischen auch bei sonstigen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, Wochenblatt und Bullenlisten der einzelnen Besamungsstationen. Bullen mit Erbfehlern werden nicht mehr beworben. Welche Erbfehler sind von Bedeutung? Arachnomelie Träger des Spinnengliedrigkeitsgens können seit einigen Jahren mit einem direkten Mutations-/Gentest sicher bestimmt werden. Da immer noch im Pedigree Romel A und andere Träger vorkommen und leider bei weiblichen Tieren erst bei aktuellem Anlass untersucht wird, muss jeder potentielle GS-Kandidat in Oberfranken bei Pedigree mit Trägern den direkten Gentest durchlaufen. Es ist geplant, auf dem 54-k-Chip den Haplotypentest für Arachnomelie mit zu installieren. Das würde bei unerkannten Trägern im tiefen Pedigree zuverlässige Aussagen bringen. Ziel ist es, Träger des Arachnomeliegens von der Zucht auszuschließen. omelie Kalb mit Arachn 19 Das Wetter erkennt man am . wie den Herrn am Gesinde Winde, Unbek. Zwergwuchs (DW) Minderwuchs (FH2) Bekannt wurde diese Erbkrankheit bei Fleckvieh in Deutschland im Juni, als in Österreich, aber auch beschränkt in der deutschen Fleckviehpopulation zwergwüchsige Kälber geboren wurden, die alle den stark verbreiteten Besamungsbullen „Wille“ zum Vater hatten. Die Kälber werden sehr klein geboren und wachsen auch nur wenig weiter, sind aber lebensfähig. Sie haben eine charakteristische Kopfform. Diese Erbkrankheit geht auf den vor Jahrzehnten eingesetzten Besamungsbullen „Polzer“ zurück und ist aber außer bei „Wille“ im Pedigree sehr selten noch vertreten. Trä- Anfang August wurde diese Erbkrankheit bekannt. Homozygote Träger, also tatsächlich phänotypische Fälle werden normal bis leicht untergewichtig geboren und wachsen bis zur Geschlechtsreife nur mäßig weiter, haben einen schmalen Kopf und sind erheblich kleiner wie gleichaltrige Tiere. Innere Organe wie die Leber sind stark vergrößert. Diese beim Rind auf dem Chromosom 1 lokalisierte Erbkrankheit ähnelt einer sehr selten beim Menschen vorkommenden Erbkrankheit mit ähnlichen Symtomen dem Fanconi-Bickel-Syndrom. Die Frequenz von Trägern in der Fleckviehpopulation beträgt 4 %. Die Erwartung für homozygote Kälber mit dem tatsächlichen Krankheitsbild liegt bei 2 von 1000. In Risikogruppen, also der Verpaarung von rezessiven Trägern liegt das Risiko für homozygote Nachkommen bei allen bekannten Erbkrankheiten bei 1:8. Die Träger und Linien auf der Bullenseite sind bekannt, darunter „Winnipeg“ mit der Hälfte seiner Söhne wie auch „Waldbrand“, aber auch „Rumgo“, „Honzell“, „Malf“, „Propeller“ und „Mertin“, die früher oder in letzter Zeit stark eingesetzt wurden. Die enormen Einsatzzahlen dieser Bullen bedingt natürlich, zwergwüchsiges Kalb ger, egal ob männlich oder weiblich, geben das rezessive Gen für Zwergwuchs an jeden zweiten Nachkommen weiter. Ein direkter Gentest ist entwickelt, aber in der Routine noch nicht einsetzbar. Es wird eine Frequenz von 1,2 % für haploide Trägertiere erwartet. Aufgrund der geringen Frequenz und der Beschänkung aktuell auf „Wille“, dessen betroffene Söhne und die Hälfte seiner allerdings vielen Töchter als Träger des rezessiven Gens werden „Wille“ und betroffene Söhne nicht mehr frei eingesetzt. Ziel ist es, DW aus der Population zu verdrängen. 20 Mertin – minderwüchsiges Rind (r.) wie (l.) 17 Monate alt dass 50 % der (nicht untersuchten) Töchter als Träger dieser rezessiven Erbkrankheit gelten müssen. Konsens bei den Besamungsstationen ist mittlerweile, den Einsatz der Trägerbullen konsequent zurückzufahren, die besten schon eingestellten Söhne mit diesem Defekt nur gezielt und unter konsequenter Vermeidung von Risikoanpaarungen einzusetzen und neue Träger nur in Ausnahmefällen und Zusatznutzen wie z.B. Hornlosigkeit zu kaufen. Thrombo(zyto)pathie (TP) Seit August/September schon Insidern bekannt und seit Oktober dokumentiert ist diese weitere rezessive Erbkrankheit, die auf eine erblich bedingte Störung der Funktion der Blutplättchen (Thrombozyten) zurückzuführen ist und auch kleinste Wunden unstillbar bluten läßt. Die Frequenz der Träger in der Fleckviehpopulation liegt bei leicht über 4 %. Das Auftreten von tatsächlich kranken homozygoten Nachkommen nach Zufallspaarungen liegt bei 4 von 1000. Auch hier ist aber bei U E N Kalb mit Thrombozytopat hie der Paarung von rezessiven Trägertieren eine Wahrscheinlichkeit für homozygote Nachkommen bei 1:8 zu erwarten. Bedauerlicherweise sind aber sehr bekannte Linien und Besamungsbullen betroffen, so „Randy“, „Vanstein“. Vanstein allein hat im Laufe seines Lebens 250000 Besamungen gemacht und jede zweite seiner Töchter ist Träger von TP. Weitere bekannte rezessive Träger sind „Renner“, „Report“, „Renger“, „Ralbit“, IT E H DER NEUE SPEZIAL-MILCHAUSTAUSCHER FÜR DIE ERSTEN 3 LEBENSWOCHEN MIT DEM FUNKTIONSPAKET IgluStart Mehr Informationen unter www.calfcare.de „Ralbo“ und „Rumgo“ sowie viele weitere Besamungsbullen.. Die Störung liegt auf Chromosom 29. Die Aufzuchtverluste sind nicht unerheblich, aber es gibt auch erwachsene homozygote Rinder und Kühe. Ziel ist es auch hier, TP-Träger in der Besamung bei überragenden sonstigen Eigenschaften gezielt und bei Minimierung des Anpaarungsrisikos weiter maßvoll zu nutzen, aber neue TP-tragende Kandidaten nur mit Spitzenzuchtwerten und außergewöhnlichen Eigenschaften noch einzustellen. Zinkdefizienz-like (ähnliches)-Syndrom (ZDL) Die Kälber werden normal und scheinbar gesund geboren, leiden aber vermehrt unter Durchfalls- und Atemwegserkrankungen. Erst im Alter von 2 bis 3 Monaten entwickeln sich entzündliche Hautveränderungen, die Zinkmangel-Erkrankungen ähneln. Die Kälber müssen später, um ihnen weitere Leiden zu ersparen, getötet werden. Da der Haploid-Test hier nur unzureichend funktioniert, wird für Kandidaten mit nicht eindeutigem Haploid ein direkter Mutationstest über die Zuchtverbände angeboten. Die Aufzuchtverluste sind groß. Diese Erbkrankheit auf dem Chromosom 21 hat eine sehr niedrige Frequenz in der Fleckviehpopulation (0,1 %) und Träger sind allein aus Tierschutzgründen von der Zucht ausgeschlossen. Sofern deren Schadallelfrequenz aber sehr niedrig ist, also selten in der Population vorkommt, und keine tierschutzrelevanten Aspekte dazukommen, muss dann über das weitere Vorgehen entschieden werden. Erfahrungen und weiterer Umgang mit der genomischen Selektion (GS) Im Zuchtjahr wurden 438 GS-Untersuchungen bei GeneControl eingereicht. Davon wurden aus unterschiedlichsten Gründen 14 storniert. Damit bleiben im Schnitt 38,5 GS-Anträge pro Untersuchungstermin (11). Von den verbleibenden 424 Aufträgen waren 42 Anträge für weibliche Tiere. Von den männlichen 382 Kandidaten wurden direkt durch den RZV als Kostenträger 278 Untersuchungen beauftragt und 104 durch Züchter, Aufzüchter etc., weil die Zuchtwerte besonders bei den Müttern nicht ausreichend erschienen oder die Väter aus der Sicht des RZV eine GS-Untersuchung dieser Kandidaten kaum rechtfertigen konnten. 83 davon waren solche Kandidaten, die in Oberfranken vermarktet werden könnten. Von den weiblichen Kandidaten waren 31 interessante Jungrinder, für die der RZV 50 , der Kosten übernahm. Von diesen wurden dann 4 Rinder für einen ET im Rahmen des Innovativen Zuchtprogrammes ausgewählt. Bovine männliche Subfertilität (BMS) Es war schon in der Vergangenheit bekannt, dass manche Besamungsbullen trotz unauffälliger Spermawerte extrem schlechte Befruchtungsergebnisse hatten. Auch dieser Umstand konnte nun auf einen bestimmten Haplotypen eingegrenzt werden, der nur bei diesen Bullen auf Chromosom 19 homozygot vorkommt. Bei weiblichen Tieren ist keine Einschränkung der Fruchtbarkeit beobachtet worden. Derartige homozygote Besamungsbullen werden von der Zucht ausgeschlossen bzw. schließen sich selbst aus. Bullen mit dem BMS-Haplotyp (BMSH+-) auf nur einem Allel werden beobachtet, sind aber normal fruchtbar. Häufig betroffen sind Kandidaten-Nachkommen von „Rave“. Weitere Erbkrankheiten könnten im Rahmen der genomischen Untersuchungen erkannt werden. 22 neues Probebesteck… Bei den männlichen Kandidaten können unter Berücksichtigung der Erbfehlerproblematik, die 20 % der sehr gut getesteten Kandidaten trifft, aus Sicht Ende 2013 mit folgenden Trefferquoten, die für die Besamung geeignet geeignet erscheinen, gerechnet werden: Vom RZV beantragte Kandidaten einer von 14 getesteten (1:14), von Züchtern bestätigte GS-Untersuchungen einer von 26 (1:26), insgesamt oberfränkische Kandidaten einer von 16 (1:16) bzw 6,3 % der getesteten. gut getesteter Humpert-Sohn in Aufzucht Die Trefferquote bei GS liegt bei (1:16) Bei dieser Einschätzung wurde nicht nur die Rangierung nach goGZW einbezogen, sondern alle relevanten Merkmale aus der GS-Untersuchung. In naher Zukunft ist damit zu rechnen, dass unter Nutzung aller Zeitreserven und eventueller Teilung der Eingänge der GS-Anträge die Zeit bis zur Ergebnisveröffentlichung um eine Woche verkürzt werden kann. Nach neueren Erfahrungen ist mit dem HD-Chip auch beim Fleckvieh außer in der Validierung kein deutlicher Sicherheitsgewinn zu erwarten. Auch der bei Holsteins in der Genotypisierung weiblicher Tiere stärker eingesetzte LD-Chip zur Abdeckung von ca. 6000 Markern ist beim Fleckvieh noch kein praxisreifes Thema. Allerdings: - Die Genomische Selektion ist inzwischen bei einem Großteil unserer Züchter angekommen und sie wird als Werkzeug zur frühzeitigen Selektionsentscheidung genutzt. Wenngleich immer wieder bei einzelnen Kandidaten marginale Verschiebungen im Ver- „Flamingo“ mit… Mutter „Glocke“ gleich zur späteren Nachkommenprüfung der Söhne (Fleisch) und Töchter (Milch, Fitness) festgestellt werden, so können doch die früher auch genutzten Negativvarianten frühzeitig ausgeschlossen werden. Auch die konventionelle Zuchtwertschätzung ist nur eine Schätzung und kann den wahren Zuchtwert des Rindes nicht wiedergeben. - Gewinner der GS sind vor allem die Besamungsstationen, die zwar teurere, aber deutlich weniger Ersteinsatzbullen (früher Prüfbullen) einsetzen. Die teure Wartebullenhaltung entfällt im Prinzip und die meisten eingestellten Bullen verdienen sehr bald ihren Einsatz. - Die Genomische Selektion kann nicht besser sein als die herkömmliche Zuchtwertschätzung, denn sie baut auf dieser auf. Fast 10000 sicher geprüfte Besamungsbullen der Rasse Fleckvieh in der gesamten Population in Deutschland und Österreich, dazu …überragend getesteter Wille-Tochter 23 Südtirol und Tschechien mit einigen Merkmalen, gehen in die sogenannte Validierungsgruppe, also die Eichgruppe, ein und machen die Wertung der bei den Kandidaten festgestellten Marker (SNP) immer sicherer. - Der Nachkomme wird aber immer auch ein Stück Zufall sein, da in der Ei- oder Samenzelle vor der Befruchtung aus 2 analogen Chromosomen im Rahmen der Reifeteilung 4 haploide Allele entstehen und jeweils zufällig nur eines davon mit dem einen Allel aus Ei oder Samen wieder ein diploides Chromosom bildet. Deshalb bilden die Zuchtwerte nur das Mittel der genetischen Möglichkeiten. okaten ist Ein Bauer zwischen zwei Adv Unbek. . zen Kat ei zw ein Fisch zwischen …und neue Werk zeuge Alte… - Jeder Züchter sollte akzeptieren, dass Genotyp nicht gleich Phänotyp ist. Allein die sehr unterschiedlichen Erblichkeiten der einzelnen Merkmale zeigen, dass der Selektionserfolg anhand phänotypischer, also sichtbarer und meßbarer Werte am Tier der Selektion auf der deutliche Abweich nung bei Halbges Grundlage von Zuchtwerten unchwistern terlegen ist. 24 ... konstruieren wir seit mehr als 150 Jahren Innovativ.Erfahren.Stark. Ihr kompetenter Ansprechpartner: Peter Sauer 91352 Hallerndorf · Mob: 0170/8565027 · Fax: 09545 - 322 370 D-48488 Emsbüren Tel.: +49 5903/951- 0 www.bvl-group.de 25 Tiergesundheit Immer größer werdende Rinderbestände müssen immer besser vor Herdenkrankheiten geschützt werden. Da entsprechend internationalem Tierseuchenrecht kaum mehr systematisch geimpft wird, andererseits aber in einer globalen Welt die unbewusste Berührung mit fremden Keimen irgendwo in der Welt fast ständig durch Touristen und auch Geschäftsleute nicht auszuschließen ist, muss ein striktes Hygienemanagement im und um den Stall zur Selbstverständlichkeit werden. Durch Landwirtschaft geprägte Inselstaaten sind hier seit Jahren bezüglich strikter Vorsorge im Vorteil. Oft werden schon bei der dortigen Einreise Erklärungen zu Farmbesuchen im Heimatland verlangt und die Einfuhr von jeglichen Lebensmitteln ist richtigerweise streng untersagt. Deutschland ist ein Transitland und derartige Gefahren durch unbewussten Eintrag fremder Keime allein mit (weggeworfenen) Lebensmitteln auf Flughäfen oder Rastplätzen ist groß. Aber auch der direkte Besuch im Stall sollte mit Hygienekleidung gesichert werden. Man denke nur an die immer wieder in verschiedenen Teilen der Welt aufflammende Maul- und Klauenseuche, die im Falle eines Falles den „worst case“ für unsere Nutztierbestände darstellen würde. Der Rinderstall soll kein Hochsicherheitstrakt werden, aber im Bewusstsein vieler Rinderhalter sollte gesunde Vorsicht im 26 eigenen Interesse einen größeren Stellenwert erhalten. Dank gilt den Veterinärämtern für die zielorientierte bisherige Bekämpfung der wichtigen Herdenkrankheiten und den erreichten guten Stand. Von den meist durch Viren verursachten Herdenkrankheiten können durch konsequente und systematische Bekämpfung inzwischen einige als beherrschbar gelten. Das gilt für die BHV1 Oberfranken zusammen mit der Oberpfalz waren die ersten Regionen in Deutschland, die seit 2007 als von der EU entsprechend Richtlinie 64/432 EWG, Artikel 10, als BHV1-freies Gebiet anerkannt sind. Es folgten dann Mittel- und Unterfranken und seit 2011 alle weiteren Regierungsbezirke Bayerns. Durch strikte Vorsorge und Restriktionen bei der Zufuhr von Rindern von außerhalb der Artikel 10-Gebiete entsprechend Bundes-VO gab es zumindest in Oberfranken in diesen 6 Jahren keine Reinfektionen. Als erste Erleichterung konnte die Bescheinigungspflicht auf ein Jahr verlän- gesunde Kälberhaltung und Hygiene müssen Standard sein Das schlechteste Rad am Wagen macht den meisten Lärm. Unbek. gert werden und dann auch die Milchuntersuchungsintervalle auf ein halbes Jahr. Inzwischen sind einige weitere Bundesländer, vor allem in Mitteldeutschland, in der Sanierung so weit, dass in nächster Zeit dort auch Artikel 10-Anträge gestellt werden können. Damit steht eine Novellierung der Bundes-BHV1-VO in den nächsten Monaten an, die weitere Erleichterungen verspricht, wie der Wegfall der Bescheinigung der BHV1-Freiheit für das Verbringen von Rindern – aus Artikel 10 – in schlechter gestellte Regionen. Allein das würde den bürokratischen Aufwand, besonders bei den großen Kälberauktionen, erheblich reduzieren. Blauzungenkrankheit Nach der Pflichtimpfung 2009 auf dem Höhepunkt dieser durch Gnitzen übertragenen Viruskrankheit wurden in Deutschland keine wesentlichen Krankheitsfälle bekannt. Weiter beschäftigt uns aber der Schmallenbergvirus Hier wurden latent in den letzten 2 Jahren immer wieder Krankheitssymtome in verschiedenen Herden bekannt. Diese haben einen Ausschluss vom Export von Zuchtrindern aus diesen Betrieben zur Folge. Schmallenberg ist inzwischen nicht mehr auf Deutschland beschränkt, sondern praktisch bei entsprechenden Untersuchungen in ganz Europa existent. Handelseinschränkungen für deutsches Zuchtvieh besonders nach Osteuropa sind daher nur schwer nachvollziehbar. Das Problem Schmallenbergvirus wird hoffentlich durch eine aufgebaute natürlich erworbene Immunität bald weiter in den Hintergrund treten. Weiter aktuell bleibt die BVD-MD (Bovine Virus Diarroe/Mucosal Disease) Bei der Bekämpfung der BVD/MD mit der Pflichtuntersuchung aller den Stall verlassenden Rinder durch direkte Virusuntersuchung mittels Ohrstanze oder Blut beim Kalb und teilweiser Übernahme auf die Mütter konnte diese Herdenkrankheit mit großen wirtschaftlichen Schäden im Bestand inzwischen deutlich zurückgedrängt werden. Im Zeitraum 1.7.12 bis 30.6.13 konnte die Prävalenz (Vorkommen) von PI-Tieren (BVD-kranken Ausscheidern, auch Virämiker) in Oberfranken auf 0,1% der untersuchten Tiere (1:1000) gesenkt werden, was deutlich unter dem bayernweiten Mittel liegt. Auch bei den belasteten Betrieben mit PI-Tieren liegt ebenfalls Oberfranken mit 0,8 % weit besser als der bayerische Schnitt mit 3 %. Bei gewünschten Wiederholungsuntersuchungen, frühestens entsprechender Methode nach 21 oder 42 Tagen, sollten die vermeintlichen Virämiker streng isoliert bleiben. Prinzipiell gilt: Virämiker, die nicht krank erscheinen, sollten schnellstmöglich aus dem Bestand entfernt und geschlachtet werden. Ab 2013 gilt eine geänderte Leistungssatzung der Bayer Tierseuchenkasse. Danach sind die Virämiker spätestens nach 21 Tagen aus dem Bestand, allerdings mit einer höheren Ausmerzbeihilfe, zu entfernen. Ein inzwischen nur noch kleines Restrisiko besteht bei trächtigen Rindern hinsichtlich des Status des Fötus. Bei Unklarheiten sollte das Veterinäramt konsultiert werden. es sich regen. Überliefertes pflegen, für Neu Unbek. 27
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