jahresbericht 2013 jahresbericht 2013 jahresbericht 2013

JA H R E S B E R I C H T
2013
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JAHRESBERICHT 2013
desRinderzuchtverbandes
Oberfranken
des
Fachzentrums Rinderzucht
am AELF Bayreuth
desMilcherzeugerringes
Oberfranken
sowie weiterer
ORGANISATIONEN DER RINDERZUCHT
in OBERFRANKEN
Impressum
Herausgeber:
Rinderzuchtverband Oberfranken e. V.
Adolf-Wächter-Str. 12
95447 Bayreuth
Telefon: 09 21/591 - 208 und 290
Fax: 09 21/59 11 60
Internet: www.RZV-Oberfranken.de
E-mail: [email protected]
in Zusammenarbeit mit MER Oberfranken,
und der Mithilfe des Fachzentrums Rinderzucht
Fotos: Oertel, Protschky (4), Völkl (2), Raps (1)
Das Titelbild zeigt den besten Waldbrand-Sohn „Wildfire 167020“
vor der Eremitage in Bayreuth
Für den Inhalt der Anzeigen sind allein die Auftraggeber verantwortlich.
Gestaltung und Druck:
Kohlmann Medienkontor GmbH
37431 Bad Lauterberg, Hauptstraße 36 - 38
E-mail: [email protected]
Internet: www.kohlmann-medienkontor.de
2
Zum Geleit
Vollkommen ist kein Glück auf dieser Erde (Horaz)
D
as Zuchtjahr 2013 ist Geschichte. Es wurde begleitet von Wetterextremen wie dem langen
Winter, einem nassen Frühjahr und heißen
Sommer. Der Landwirt konnte und kann diese Dinge
auch in absehbarer Zukunft nicht ändern, was im Interesse des allgemeinen Friedens sicher auch gut ist.
Landwirte leben mit der Natur und ihren Nutztieren.
Sie sind sehr wohl darauf bedacht, durch die, nach Erfahrung und Stand der Wissenschaft, optimale Gestaltung der Umwelt ihrer Nutztiere sowie deren Genetik
erfolgreich zu sein. Dazu gehören Fütterung, Haltung,
Stallklima etc., aber auch Anpaarung und Selektion,
die nur zusammen eine gute Leistung bei Milch,
Fleisch und Fitness ermöglichen. Landwirte wissen,
dass nur eine durch Zucht immer effizientere Kuh, die
sich wohlfühlt, entsprechende tierische Leistungen
nachhaltig erbringen kann. Noch nie waren unsere
Rinder „so glücklich“ wie heute. Deshalb ist
das sogenannte „Tierwohl“ nicht erst heute für Landwirte aktuell. Nachdem
es inzwischen auch in
Oberfranken Dörfer ohne Kühe gibt, in der Bevölkerung, auch auf
dem Land, der Landwirt oft schon Exot
und seit langem
Hunger in Deutschland fremd ist, muss
sich so mancher
unserer Milchviehhalter ständig und nicht erst bei geplanten
Bauvorhaben gegenüber einer mediengeprägten Öffentlichkeit für das, was er tut, rechtfertigen. Die Lebensmittel kauft man ja im Supermarkt. Bessere, verbrauchsärmere Autos durch wissenschaftlichen Fortschritt ja, bessere und effizientere Kühe durch Zuchtfortschritt, auch mit neuen Methoden, aber eher nicht.
Dabei ist die Genomische Selektion ein bei fast allen
Rinderhaltern angekommenes Verfahren der Zucht,
das nichts mit Veränderung des Erbgutes zu tun hat,
aber mit dem frühzeitigen Erkennen der genetischen
Qualität des Probanden. Seit Juni 2013 sind nun aber
im Rahmen der GS Erbfehler oder genomische Besonderheiten bekanntgeworden wie „Zwergwuchs“, „Minderwuchs“, „Thrombozytopathie“ und weitere, zurückzuführen auf Mutationen in der Vergangenheit. Wir
sollten offen damit umgehen, um vieles bisher Erreichte, letztlich unsere züchterischen Bemühungen nicht
teilweise zunichte zu machen. Wir haben mit diesen
Erbfehlern bisher unbewusst gelebt. Das heutige Wissen gibt uns die Möglichkeit, maßvoll zu handeln, ohne
das Kind mit dem Bade auszuschütten. Betroffene, bisher stark beworbene und eingesetzte Besamungsbullen
sind das eine, betroffene, sonst sehr gut getestete Kandidaten mit Züchtern und Zuchtverbänden allein zu
lassen und bei der Vermarktung Garantien für noch
nicht einmal bekannte Defekte zu erwarten, kann der
Zucht nur schaden. Wir sitzen in einem Boot.
Übrigens – Gendefekte gibt es in jeder Population und
sie sind als „gute Mutationen“ auch Motor der Evolution. Auch beim Menschen sind Gendefekte im dreistelligen Bereich bekannt.
Viel Glück und Gesundheit in Familie, Hof und Stall
wünschen
Ihr Rinderzuchtverband Oberfranken
und Ihr Milcherzeugerring Oberfranken
3
Auf einen Blick
I. Rinderhaltung, Rinderzucht
und Tiergesundheit
• Rinderhaltung in Oberfranken
• das gesellschaftliche Umfeld wird schwieriger
• Fachzentrum Rinderzucht und Zuchtprogramm
• welche Erbfehler sind von Bedeutung
• Erfahrungen und Umgang mit GS
• Tiergesundheit
II. Rinderzuchtverband
• Leistungen der Herdbuchkühe
• beste Bullenmütter
• Vermarktung von Zucht-und Nutzvieh
• VFR-Tierschau in Ansbach
• weitere Tierschauen
• Personen und Daten
• Lehrfahrten
• Jungzüchter
III. Milcherzeugerring Oberfranken
• MLP – Grundlage der Selektion
• Verbundberatung in Oberfranken
• der Strukturwandel geht weiter
• beste MLP-Betriebe in Oberfranken
• die höchsten Erstlaktationen
• die besten Standardlaktationen
• die höchsten Jahresleistungen
• die höchsten Herdenlebensleistungen
• die höchsten Lebensleistungen
• beste Kühe nach Lebenstagleistung usw.
2013 – das Jahr in Zahlen
91600 Milchkühe im Mai 2013 in Oberfranken (nach Viehzählung)
2545 Milchlieferanten im September 2013 (-145 seit September 2012 n. MPR)
1746 MLP-Betriebe am 30.9.13 (-91) mit 78618 Kühen (+688)= 85,5% aller MK
45,0 Kühe/MLP-Betrieb (+2,6)
49,1 % aller MLP-Kühe in Beständen über 60 Kühe
7497 kg Milch und 583 kg Fett und Eiweiß bisher bestes Ergebnis
3 Fleckviehherden und 1 Holsteinherde über 800 kg Fett und Eiweiß
4,7 % der MLP-Betr. über 700 kg Fett und Eiweiß
7 Fleckvieh- und 1 Holsteinherde über 10.000kg Milch
845,8 kg Fett und Eiweiß bei 10529 kg Milch höchste Herdenleistung
979,9 kg Fett und Eiweiß bei 12313 kg Milch höchste Erstlakt. (Fleckvieh)
1213,3 kg Fett und Eiweiß höchste Standardlakt. (Holstein)
1340,5 kg Fett und Eiweiß bei 16976 kg Milch höchste Jahresleistung (Fleckvieh)
70 Fleckviehkühe (Vorj.57) und 32 Holsteinkühe (Vorj.23) über 1000kg F/E. JL
22 Fleckviehkühe und 3 Holsteinkühe im Zuchtjahr über 100.000 kg Milch
28 Fleckvieh- und 1 Holsteinherde über 25000 kg Herdenlebensleistung
1564 HB-Kuhbetriebe (-20) mit 71855 HB-Kühen (+1247) am 30.9.13 = 45,9 K/HB-B.
7519 kg Milch/HB-Kuh und 585,2 kg Fett/Eiw. bish. höchste Leistung
29719 Rinder über RZV umgesetzt, davon 90 % über Auktionen
6
I. Rinderhaltung, Rinderzucht
und Tiergesundheit
Rinderhaltung in Oberfranken
Milchviehhaltung in neuen Dimensionen
Im Mai 2013 gab es in Oberfranken noch 3915 Rinderhalter mit 233142 Rindern. Pro Halter ergibt sich damit ein durchschnittlicher Rinderbestand von 59,5 Tieren, einschließlich der Milchkühe und sonstigen Kühe.
Damit verringerte sich sowohl die Zahl der Halter wie
auch die der Rinder. Die meisten Rinder pro Betrieb
werden in Hof mit 72,3 gehalten, gefolgt von Coburg
mit 71,1, Wunsiedel mit 67,2, Bayreuth mit 64,1,
Kulmbach mit 59,8, Bamberg mit 51,0, Lichtenfels mit
49,4, Forchheim mit 45,4 und Kronach mit 38,2. Die
rinderstärksten Gemeinden in Oberfranken sind
Münchberg mit 4636 Tieren vor Schwarzenbach/S. mit
4560 und Pegnitz mit 4378 Rindern.
Der Strukturwandel geht weiter. Von September 2012
bis September 2013 verringerte sich die Zahl der
Milchlieferanten in Oberfranken laut Milchprüfring
Bayern e.V. um 145 auf nun noch 2545 Milchviehbe-
ein Schlüssel zum Erfolg – Kälberhaltung
nwald
Milchviehhaltung im Franke
das Neue
Wer das Alte nicht flickt und
Not
von
bald
d
nicht überblickt wir
Unbek.
gezwickt.
7
e er strebt. Es irrt der Mensch, so lang
triebe mit Milchlieferung. Damit stellten jede Woche in
Oberfranken 2,8 Milchviehhalter die Milchlieferung
ein. Die Zahl der Milchkühe änderte sich aber nur unwesentlich nach unten.
Goethe
Laut der Viehzählung vom Mai 2013, aus dem Datenbestand von HI-Tier resultierend (Quelle: Bayerisches
Landesamt für Statistik) wurden im Mai 2013 91665
Milchkühe in Oberfranken gehalten. Das ist nur ein
unwesentlicher Rückgang um weniger als 1000 Milchkühe im letzten Jahr. Die Zahl der Milchkuhhaltungen
verringerte sich auf 2752 im Mai 2013. Nach dieser
Zählung gaben innerhalb des letzten Jahres 177 Landwirte die Milchkuhhaltung auf, im Schnitt mit kleinen
Beständen. Im Mittel aller verbleibenden Milchviehbetriebe werden 33,3 Milchkühe gehalten.
Bei stabilen und sogar leicht gewachsenen Milchkuhbeständen seit 2009 in den Kreisen Wunsiedel, Hof und
Bayreuth nahm andererseits aber die Zahl der Milchkühe in Kronach, Bamberg und Forchheim weiter
deutlich ab. Die Zahl der Milchviehbetriebe in Ober-
Milchviehhaltung in Oberfranken Mai 2013 und im Vergleich zu 2009
Landkrs.(einschl.Stadt) Milchkühe 2013
% zu 2009
Halter 2013
% zu 2009
MK/Betr.2013
Bamberg
10054
-11,5
349
-30,1
28,8
Bayreuth
22465
-0,4
603
-17,7
37,2
Coburg
9009
-3,0
226
-26,2
39,8
Forchheim
5273
-6,6
199
-27,2
26,5
Hof
18885
+0,6
509
-13,6
37,1
Kronach
4020
-13,4
161
-26,8
25,0
Kulmbach
8985
-1,0
273
-26,9
28,4
Lichtenfels
5265
-5,3
185
-26,5
28,4
7675
+1,1
247
-19,0
31,1
91631
-2,8
2752
-21,5
33,3
Wunsiedel
Oberfranken
8
franken sank seit 2009 in Oberfranken um 21,5 %, d.h.
jeder fünfte Milchkuhhalter hörte auf. Das trifft im Wesentlichen auf alle Kreise zu, allerdings mit geringeren
Abgängen in Hof, Bayreuth und Kulmbach. Im Mittel
werden in Coburg, Bayreuth und Hof die meisten
Milchkühe pro Betrieb gehalten.
17,3 % der Milchviehbetriebe Oberfrankens mit bis zu
9 Kühen im Nebenerwerb halten 3,3 % aller Milchkühe,
23,4 % der Betriebe (643) mit 10 bis 19 Kühen bewirtschaften 10,1 % aller Kühe (9271), 36,8% aller Milchkuhbetriebe (1012) mit 20 bis 49 Kühen halten 34,4 %
aller Milchkühe (31527), d.h. nur noch jede 3. Milchkuh wird in diesem früher typischen Betrieb gehalten.
Zusammen stehen aber noch ca. 48 % aller Milchkühe
in Anbindehaltung. 18,3 % der Milchviehbetriebe (506)
mit 50 bis 99 Kühen bewirtschaften 37,6 % aller
Milchkühe (34475).
gesunde Jungviehaufzucht
Gelbvieh gehört zu den gefährdeten Rassen –
der RZV führt aber ein Herdbuch
9
Damit steht jede 2. Kuh in einem solchen größeren
Bestand und in der Regel in einem Laufstall,
der dem Tierwohl bestmöglich entspricht.
4 % aller Milchviehbetriebe (113) Oberfrankens (Bayern
2 %) mit mehr als 100 Kühen hielten im Mai 2013
14,6 % aller Kühe (13395). In 22,3 % der Milchviehbetriebe Oberfrankens mit mehr als 50 Kühen werden also inzwischen 52,2 % der oberfränkischen Milchkühe
gehalten.
Kühe im Vordergrund…
10
Sogar fast jede 7. Milchkuh steht in Beständen ab 100
Kühe. Aber auch diese Haltungen haben mit dem politischen Unwort „Massentierhaltung“ nichts zu tun.
Die Wachstumsschwelle für Milchviehbetriebe liegt in
Oberfranken inzwischen bei über 70 Milchkühen.
Bis zum Ende der Milchquotenregelung am 1.4.2015
geht es um gesunde Strukturen, nicht um Wachstum
um jeden Preis. Die Kombination mit der Erzeugung
alternativer Energien wie Biogas und Windkraft wird
bezüglich staatlicher Förderung und Garantien in der
Zukunft nicht einfacher. Die optimale Bewirtschaftung des Milchviehstalles, aber auch schon vorhandener alternativer Energien, sowie die stetige
Verbesserung des „know how“, also die Aus- und
Weiterbildung, werden zum Schlüssel für langfristigen Erfolg. Die Beherrschung der immer komplexeren Technik, des Wohlbefindens unserer Nutztiere
sind ebenso wichtig wie das eigene Leben der Landwirtsfamilie. Stetig kann auf Dauer keiner auf Volllast
arbeiten, auch nach dem Grundsatz „Arbeite um zu leben und nicht lebe, um zu arbeiten“. Wachstum darf
nicht zum Unwort werden, selbst in Landwirtskreisen.
Fremdarbeitskräfte sollten kein Tabu mehr sein.
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tig g
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Tat tützu
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Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
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Das gesellschaftliche Umfeld wird
schwieriger
In Deutschland geht es uns gut. Seit Jahrzehnten
braucht niemand zu hungern. Es stehen auch in den
Supermärkten und Discountern ausreichend hochwertige Lebensmittel bereit, die im weltweiten Vergleich
am wenigsten kosten, auch gemessen am Einkommen.
Es gibt viele Gründe für das Wachsen der rinderhaltenden Betriebe und auch für den Umstand, dass der
Landwirt in vielen Dörfern inzwischen fast ein Exot ist.
Die normale Bevölkerung hat nur noch wenige Beziehungen zur Landwirtschaft und wenn, dann sind das
oft verklärte und idealisierte Eindrücke aus der Kindheit mit meistens bestimmt nicht vom Tierwohl bestimmten Tierhaltungen. Deshalb ist es gut und richtig,
dass auf Initiative der Staatsregierung 3. und 4. Grundschulklassen wenigstens einmal auf landwirtschaftlichen Betrieben gewesen sein sollten oder auch Kindergärten am Stall haltmachen und damit lernen, was
Landwirtschaft heute bedeutet. Jeder aktive Landwirt
muss im eigenen Interesse immer und immer wieder
Öffentlichkeitsarbeit betreiben, bei jeder sich bietenden
Gelegenheit. Diejenigen, die über „Massentierhaltungen“ und das angebliche Leiden der Tiere in modernen
en machen
Kleine Sorg , große
te
or
viele W .
Unbek.
m
sind stum
12
Kuhkomfort…
Ställen in Leserbriefen, Talkrunden, Diskussionsforen
und in Versammlungen referieren, waren meist noch
nicht in unseren heutigen Ställen, können sich aber
sehr wortgewandt artikulieren. Manche Vegetarier und
besonders Veganer führen fast einen Glaubenskrieg für
ihre Philosophie der Ernährung ohne tierische Produkte. Es werden wissenschaftliche Arbeiten zitiert, denen
aber mindestens ebenso viele gegenteilige Arbeiten gegenüberstehen, was aber unerwähnt bleibt. Milch und
Fleisch werden zu den giftigsten Lebensmitteln überhaupt deklariert, obwohl bekanntermaßen Säugetiere
und Menschen seit Jahrtausenden und Jahrmillionen
ohne diese tierischen Lebensmittel gar nicht existieren
konnten. Und nie ging es unseren Nutztieren so gut wie
heute, bezogen auf Fütterung und Haltung. Sie sind ne-
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ben der Zucht ein wesentlicher
Teil, dass unsere Fleckviehkühe
heute im Durchschnitt 7500 Liter
Milch im Jahr geben und Spitzenleistungen von 9000 bis 12000 Liter keine Seltenheit sind.
Nur die Kuh, die sich wohlfühlt, ist zu guten und sehr
guten Leistungen in der Lage.
Genauso wie beim Menschen. Das
abgebildete Faksimile aus dem
Nordbayerischen Kurier als Reaktion eines sehr guten Beitrages einer
Landwirtin bedarf keiner Worte.
Selbst Beiträge einer Hochschule im
Auftrag politischer Gruppierungen, die Leistung als
Leserbrief im Nordbayerischen
Kurier
Qualzucht diffamieren, können bei sachkundigen Lesern nur Unverständnis hervorrufen. Aber: Wir müssen
uns immer und immer wieder als Landwirte dieser Debatte um Tierwohl stellen, auch wenn sicher die Wortmeldungen zum Thema aus einer nicht repräsentativen Bevölkerungsgruppe kommen, die meist auch moderne Landwirtschaft nicht selbst
kennen.
Wellness…
Steter Tropfen…
14
Die Beine sind leicht,
wenn der Wille gut ist.
Unbek.
Aus der Arbeit des Fachzentrums Rinderzucht und deren Konsequenz
Das Fachzentrum Rinderzucht hat u. a. die wichtige
Aufgabe, in den Herdbuchbetrieben die potenziellen,
also die leistungsseitig möglichen Bullenmütter entsprechend Exterieur zu selektieren und für diese entsprechende Anpaarungsvorschläge aus den bestätigten
Bullenvätern zu erstellen. Damit wird ein wesentlicher
Teil des Zuchtprogrammes realisiert. Zurzeit wird
dazu eine wichtige Neuerung vorbereitet. Analog einer
weltweiten Handhabung wird das gegenwärtige 9-PunkteSystem auf ein theoretisches 100-Punkte-System umgestellt (tatsächlich 67 bis max 93 bzw. 95 Punkte) und
im Niveau der Beschreibung dem der Nachzuchtbewertung angepasst. Dies passiert zum Teil online im Stall
mit Hilfe eines Tablet-Computers. Näheres dazu im
Mitteilungsblatt. Die sich ergebenden Hauptnoten sollten genauer sein als die bisherigen.
im Haus der Tierzucht…
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In welchem Umfang wurde selektiert und
eine gezielte Paarung durchgeführt?
Im Zeitraum des letzten Zuchtjahres wurden 1518 Kühe, 293 Kalbinnen und 165 Jungrinder dem Fachzentrum Rinderzucht am AELF Bayreuth gemeldet. Darunter
waren 771 Kühe mit erstmaliger Meldung (Status 32).
341 Kühe (44,2 %), 135 Kalbinnen als Erstkalbskühe
(52,7 %) und 44 Jungrinder (26,6 %) wurden nach
einer Beurteilung und für das Zuchtprogramm selektiert.
Insgesamt wurden 913 Kühe einschließlich der älteren,
schon früher selektierten, 228 Jungkühe, einschließlich solcher mit hohen Eiweißeinsatzleistungen und
118 Jungrinder, gezielt gepaart.
bewährte Bullenmutter
11 Kühe, 4 Erstkalbskühe und 3 Jungrinder, hier nur
bei bestem genomischen Ergebnis, wurden für einen
Embryotransfer vorgeschlagen. Bei den Kühen wurden
bei der Selektion nach erstmaliger Meldung 266 abgemeldet und zwar 3,3 % wegen Rahmen, 3,7 % wegen zu
geringer Bemuskelung, 31,6 % wegen Euter und Melkbarkeit und 20,3 % wegen Form/Fundamentproblemen.
Weitere 28,6 % hatten sonstige Mängel und 12,4 % erfüllten die Anforderungen des Zuchtprogrammes nicht.
16
erstmals Bullenmutter
239 Kühe, 36 Jungkühe und 3 Jungrinder wurden zurückgestellt, in der Regel wegen leichter Unterschreitung der Anforderungen, mangelndem Interesse beim
Züchter oder derzeit schlechter Verfassung. 61 Kühe
waren vor einer Selektion schon abgegangen.
Bei den gezielten Paarungen im letzten Jahr muss beachtet werden,
dass der Einsatz der Bullen
nur eine Momentaufnahme darstellt,
da aktuelle
Bullen anfangs natür- wichtiges
Kriterium – das Euter
lich stark eingesetzt werden und andere ihren Haupteinsatz schon
vor dem angegebenen Zeitraum hatten. Seit Sommer
2013 kam das Bekanntwerden von Erbfehlern dazu.
Einige nun bekannte Träger wurden nur noch wenig
eingesetzt. Die zu erwartenden Kälber aus Anpaarungen mit Trägern von Erbfehlern müssen vor Einleitung
der genomischen Untersuchung neu bewertet werden,
da selbst bei unbelasteten Müttern 50 % der Kälber
wieder rezessive Träger sind. Bei mehr als 100 verschiedenen zugewiesenen Bullen wurden 22 Bullenväter stärker eingesetzt wie Empathie, Royal, Vlax, Vogt,
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als heterozygote Träger von Minderwuchs und/oder
Thrombopathie belastet sind. Andererseits gilt aber inzwischen, dass besonders wertvolle mit Erbfehlern belastete Bullen nur gezielt und unter Beachtung des Risikos auf der Mutterseite angepaart werden sollten.
MW um 4 Punkte verbessert hatten (PI = Pedigree-Index). Dazu wurden noch eine genetisch hornlose
Zweitkalbskuh und 2 Erstkalbskühe mit inzwischen
nochmals deutlich verbesserten GZW und MW zum
Teil auch mit gen.hornlosen Bullen gespült. Ziel ist es,
die Kälber wieder zu genotypisieren.
Genetische Besonderheiten, Erbfehler
und kein Ende
Innovatives Zuchtprogramm
Ziel ist es, besonders junge Rinder und Kühe
in diesem Programm über Embryotransfer zu
nutzen und so allein schon über die Verkürzung des Generationsintervalles Zuchtfortschritt bei den Nachkommen zu realisieren.
genetisch
hornloses
GS-Rind
mit ET
Einbezogen wurden genetisch hornlose Tiere sowie bei
den Jungrindern nur sehr gut genotypisierte Jungrinder. Erbfehlerträger waren zum Zeitpunkt der Selektionsentscheidung noch nicht bekannt. Es wurde versucht, möglichst sonst wenig eingesetzte Väter anzupaaren und andererseits den Hornlosstatus bei
den zu erwarteten Nachkommen zu festigen.
Im Zuchtjahr wurden 3 hervorragende GSJungrinder tatsächlich gespült, die ihren PIGZW um 7 Punkte und den PI-
Erbfehler sind Mutationen im Genom, die durchaus
schon lange in der Population vorhanden sein können
und im besten Fall die genetische Variabilität erweitern
und damit die Evolution auch wesentlich beeinflussen.
Beim Menschen wie auch beim Fleckvieh vermutet
man 80 bis 100 derlei genetische Besonderheiten im
Genom, vielleicht auch mehr. Mit gezielter Selektion
auf der Vaterseite und sehr großen Besamungszahlen
pro Besamungsbulle wird natürlich der Inzuchtgrad
leicht erhöht und die Chance, dass Träger auf Träger
trifft und dann im Extremfall (1:8) Nachkommen mit
dem tatsächlichen Krankheitsbild erzeugt werden.
Dann ist es eine Frage, ob diese homozygoten Träger
auch leiden müssen,
also tierschutzrelevant sind. Das ist bei
den bekannten Erbfehlern sicher unterschiedlich zu beurteilen. Allerdings ist
es ein Gebot, die
Frequenz der haploiden Träger in der Population klein zu halten oder
ganz zu eliminieren, ohne auf deutlichen Zuchtfortschritt zu verzichten, die genetische Variabilität nicht
stärker einzuschränken und damit dann wieder den
Inzuchtgrad zu erhöhen. Dazu kommt, dass weitere
Erbfehler in der Zukunft bekannt werden und kein
Bulle, aber auch kein weibliches Rind, frei von irgendeinem Erbfehler sein wird.
“
Bauen kann nur der “Habich
k.
und nicht der “Hättich“ Unbe
18
Warum sind diese Erbfehler erst jetzt
bekannt geworden?
Entsprechende phänotypische Erscheinungen, also betroffene Tiere, sind immer wieder bekannt geworden,
ohne eine schlüssige Erklärung zu finden. Da aber in
der Zwischenzeit im Rahmen der genomischen Untersuchungen ca. 25000 Genotypen analysiert werden
konnten, ist ein Abgleich der Haplotypen mit dem homozygoten Genotyp eines tatsächlich betroffenen Tieres
über Computeranalysen möglich. Das Erkennen der
nun bekannten, rezessiven Erbfehler war nach der
Etablierung der genomischen Untersuchungen nur
folgerichtig. Der „Haplotyp“ sind die auf einem von 2
paarigen Chromosomen, die sich nach der Reifeteilung
in je 2 Allelen (also insg. 4) mit den darauf befindlichen Genen wiederfinden, wovon aber bei der Befruchtung zufällig nur ein Allel von vier an die Nachkommen
weitergegeben wird und damit im Falle von mutierten
Genen im Verhältnis 1:4 auch diese Erbfehler. Gleiches
gilt für den Partner.
Die Frequenz von Trägern in der Population bei den
einzelnen genetischen Besonderheiten/Erbfehlern ist
unterschiedlich hoch. Aus dieser und den Vorgängen
bei der Reifeteilung (Meiose) sowie letztlich der Befruchtung mit jeweils haploiden Allelen von Vater und
Mutter ergeben dann die wahrscheinlich tatsächlich
homozygoten Träger im Verhältnis 1:8 mit den typischen Ausprägungen. Der Haplotypentest ist nicht absolut sicher, da z.B. durch Crossing over, also dem Austausch von DNA-Abschnitten zwischen den Chromosomen während der Meiose, nicht vorhersehbare neue
Konstellationen auftreten können. Direkte Gen-/Mutationstests sind entwickelt, aber noch nicht für die allgemeine Praxis verfügbar, sondern damit sollen vorerst
nur nicht abgesicherte Haplotypentests verfolgt werden,
besonders ZDL. Seit Oktober 2013 sind im BAZI-Rind
bei Trägern die Kürzel für Erbfehler angedruckt, inzwischen auch bei sonstigen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, Wochenblatt und Bullenlisten der einzelnen Besamungsstationen. Bullen mit Erbfehlern werden nicht mehr beworben.
Welche Erbfehler sind von Bedeutung?
Arachnomelie
Träger des Spinnengliedrigkeitsgens können seit einigen
Jahren mit einem direkten Mutations-/Gentest sicher
bestimmt werden. Da immer noch im Pedigree Romel
A und andere Träger vorkommen und leider bei weiblichen Tieren erst bei aktuellem Anlass untersucht wird,
muss jeder potentielle GS-Kandidat in Oberfranken bei
Pedigree mit Trägern den direkten Gentest durchlaufen.
Es ist geplant, auf dem 54-k-Chip den Haplotypentest
für Arachnomelie mit zu installieren. Das würde bei
unerkannten Trägern im tiefen Pedigree zuverlässige
Aussagen bringen. Ziel ist es, Träger des Arachnomeliegens von der Zucht auszuschließen.
omelie
Kalb mit Arachn
19
Das Wetter erkennt man am
.
wie den Herrn am Gesinde
Winde,
Unbek.
Zwergwuchs (DW)
Minderwuchs (FH2)
Bekannt wurde diese Erbkrankheit bei Fleckvieh in
Deutschland im Juni, als in Österreich, aber auch beschränkt in der deutschen Fleckviehpopulation zwergwüchsige Kälber geboren wurden, die alle den stark
verbreiteten Besamungsbullen „Wille“ zum Vater hatten. Die Kälber werden sehr klein geboren und wachsen auch nur wenig weiter, sind aber lebensfähig. Sie
haben eine charakteristische Kopfform. Diese Erbkrankheit geht auf den vor Jahrzehnten eingesetzten
Besamungsbullen „Polzer“ zurück und ist aber außer
bei „Wille“ im Pedigree sehr selten noch vertreten. Trä-
Anfang August wurde diese Erbkrankheit bekannt. Homozygote Träger, also tatsächlich phänotypische Fälle
werden normal bis leicht untergewichtig geboren und
wachsen bis zur Geschlechtsreife nur mäßig weiter, haben einen schmalen Kopf und sind erheblich kleiner
wie gleichaltrige Tiere. Innere Organe wie die Leber
sind stark vergrößert. Diese beim Rind auf dem Chromosom 1 lokalisierte Erbkrankheit ähnelt einer sehr
selten beim Menschen vorkommenden Erbkrankheit
mit ähnlichen Symtomen dem Fanconi-Bickel-Syndrom. Die Frequenz von Trägern in der Fleckviehpopulation beträgt 4 %. Die Erwartung für homozygote Kälber mit dem tatsächlichen Krankheitsbild liegt bei 2
von 1000. In Risikogruppen, also der Verpaarung von
rezessiven Trägern liegt das Risiko für homozygote
Nachkommen bei allen bekannten Erbkrankheiten bei
1:8. Die Träger und Linien auf der Bullenseite sind bekannt, darunter „Winnipeg“ mit der Hälfte seiner Söhne wie auch „Waldbrand“, aber auch „Rumgo“, „Honzell“, „Malf“, „Propeller“ und „Mertin“, die früher
oder in letzter Zeit stark eingesetzt wurden. Die enormen Einsatzzahlen dieser Bullen bedingt natürlich,
zwergwüchsiges Kalb
ger, egal ob männlich oder weiblich, geben das rezessive Gen für Zwergwuchs an jeden zweiten Nachkommen
weiter. Ein direkter Gentest ist entwickelt, aber in der
Routine noch nicht einsetzbar. Es wird eine Frequenz
von 1,2 % für haploide Trägertiere erwartet. Aufgrund
der geringen Frequenz und der Beschänkung aktuell
auf „Wille“, dessen betroffene Söhne und die Hälfte
seiner allerdings vielen Töchter als Träger des rezessiven Gens werden „Wille“ und betroffene Söhne nicht
mehr frei eingesetzt. Ziel ist es, DW aus der Population
zu verdrängen.
20
Mertin – minderwüchsiges
Rind (r.) wie (l.) 17 Monate
alt
dass 50 % der (nicht untersuchten) Töchter als Träger
dieser rezessiven Erbkrankheit gelten müssen.
Konsens bei den Besamungsstationen ist mittlerweile,
den Einsatz der Trägerbullen konsequent zurückzufahren, die besten schon eingestellten Söhne mit diesem
Defekt nur gezielt und unter konsequenter Vermeidung
von Risikoanpaarungen einzusetzen und neue Träger
nur in Ausnahmefällen und Zusatznutzen wie z.B.
Hornlosigkeit zu kaufen.
Thrombo(zyto)pathie (TP)
Seit August/September schon Insidern bekannt und
seit Oktober dokumentiert ist diese weitere rezessive
Erbkrankheit, die auf eine erblich bedingte Störung der
Funktion der Blutplättchen (Thrombozyten) zurückzuführen ist und auch kleinste Wunden unstillbar bluten
läßt. Die Frequenz der Träger in der Fleckviehpopulation liegt bei leicht über 4 %. Das Auftreten von tatsächlich kranken homozygoten Nachkommen nach Zufallspaarungen liegt bei 4 von 1000. Auch hier ist aber bei
U
E
N
Kalb mit Thrombozytopat
hie
der Paarung von rezessiven Trägertieren eine Wahrscheinlichkeit für homozygote Nachkommen bei 1:8 zu
erwarten. Bedauerlicherweise sind aber sehr bekannte
Linien und Besamungsbullen betroffen, so „Randy“,
„Vanstein“. Vanstein allein hat im Laufe seines Lebens
250000 Besamungen gemacht und jede zweite seiner
Töchter ist Träger von TP. Weitere bekannte rezessive
Träger sind „Renner“, „Report“, „Renger“, „Ralbit“,
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„Ralbo“ und „Rumgo“ sowie viele weitere Besamungsbullen.. Die Störung liegt auf Chromosom 29. Die Aufzuchtverluste sind nicht unerheblich, aber es gibt auch
erwachsene homozygote Rinder und Kühe. Ziel ist es
auch hier, TP-Träger in der Besamung bei überragenden sonstigen Eigenschaften gezielt und bei Minimierung des Anpaarungsrisikos weiter maßvoll zu nutzen,
aber neue TP-tragende Kandidaten nur mit Spitzenzuchtwerten und außergewöhnlichen Eigenschaften
noch einzustellen.
Zinkdefizienz-like (ähnliches)-Syndrom (ZDL)
Die Kälber werden normal und scheinbar gesund geboren, leiden aber vermehrt unter Durchfalls- und Atemwegserkrankungen. Erst im Alter von 2 bis 3 Monaten
entwickeln sich entzündliche Hautveränderungen, die
Zinkmangel-Erkrankungen ähneln. Die Kälber müssen
später, um ihnen weitere Leiden zu ersparen, getötet
werden. Da der Haploid-Test hier nur unzureichend
funktioniert, wird für Kandidaten mit nicht eindeutigem Haploid ein direkter Mutationstest über die Zuchtverbände angeboten. Die Aufzuchtverluste sind groß.
Diese Erbkrankheit auf dem Chromosom 21 hat eine
sehr niedrige Frequenz in der Fleckviehpopulation
(0,1 %) und Träger sind allein aus Tierschutzgründen
von der Zucht ausgeschlossen.
Sofern deren Schadallelfrequenz aber sehr niedrig ist,
also selten in der Population vorkommt, und keine
tierschutzrelevanten Aspekte dazukommen, muss
dann über das weitere Vorgehen entschieden werden.
Erfahrungen und weiterer Umgang mit
der genomischen Selektion (GS)
Im Zuchtjahr wurden 438 GS-Untersuchungen bei GeneControl eingereicht. Davon wurden aus unterschiedlichsten Gründen 14 storniert. Damit bleiben im
Schnitt 38,5 GS-Anträge pro Untersuchungstermin (11).
Von den verbleibenden 424 Aufträgen waren 42 Anträge für weibliche Tiere. Von den männlichen 382 Kandidaten wurden direkt durch den RZV als Kostenträger
278 Untersuchungen beauftragt und 104 durch Züchter, Aufzüchter etc., weil die Zuchtwerte besonders bei
den Müttern nicht ausreichend erschienen oder die Väter aus der Sicht des RZV eine GS-Untersuchung dieser
Kandidaten kaum rechtfertigen konnten. 83 davon waren solche Kandidaten, die in Oberfranken vermarktet
werden könnten. Von den weiblichen Kandidaten waren 31 interessante Jungrinder, für die der RZV 50 ,
der Kosten übernahm. Von diesen wurden dann 4 Rinder für einen ET im Rahmen des Innovativen Zuchtprogrammes ausgewählt.
Bovine männliche Subfertilität (BMS)
Es war schon in der Vergangenheit bekannt, dass manche Besamungsbullen trotz unauffälliger Spermawerte
extrem schlechte Befruchtungsergebnisse hatten. Auch
dieser Umstand konnte nun auf einen bestimmten Haplotypen eingegrenzt werden, der nur bei diesen Bullen
auf Chromosom 19 homozygot vorkommt. Bei weiblichen Tieren ist keine Einschränkung der Fruchtbarkeit
beobachtet worden. Derartige homozygote Besamungsbullen werden von der Zucht ausgeschlossen bzw.
schließen sich selbst aus. Bullen mit dem BMS-Haplotyp (BMSH+-) auf nur einem Allel werden beobachtet,
sind aber normal fruchtbar. Häufig betroffen sind Kandidaten-Nachkommen von „Rave“.
Weitere Erbkrankheiten könnten im Rahmen
der genomischen Untersuchungen erkannt
werden.
22
neues Probebesteck…
Bei den männlichen Kandidaten können unter Berücksichtigung der Erbfehlerproblematik, die 20 % der sehr
gut getesteten Kandidaten trifft, aus Sicht Ende 2013
mit folgenden Trefferquoten, die für die Besamung geeignet geeignet erscheinen, gerechnet werden:
Vom RZV beantragte Kandidaten einer von 14 getesteten
(1:14), von Züchtern bestätigte GS-Untersuchungen einer von 26 (1:26), insgesamt oberfränkische Kandidaten einer von 16 (1:16) bzw 6,3 % der getesteten.
gut getesteter
Humpert-Sohn
in Aufzucht
Die Trefferquote bei GS liegt bei (1:16)
Bei dieser Einschätzung wurde nicht nur die Rangierung nach goGZW einbezogen, sondern alle relevanten
Merkmale aus der GS-Untersuchung.
In naher Zukunft ist damit zu rechnen, dass unter Nutzung aller Zeitreserven und eventueller Teilung der
Eingänge der GS-Anträge die Zeit bis zur Ergebnisveröffentlichung um eine Woche verkürzt werden kann.
Nach neueren Erfahrungen ist mit dem HD-Chip auch
beim Fleckvieh außer in der Validierung kein deutlicher Sicherheitsgewinn zu erwarten. Auch der bei Holsteins in der Genotypisierung
weiblicher Tiere stärker eingesetzte LD-Chip zur Abdeckung von ca. 6000 Markern
ist beim Fleckvieh noch kein
praxisreifes Thema.
Allerdings:
- Die Genomische Selektion ist inzwischen bei einem
Großteil unserer Züchter angekommen und sie wird
als Werkzeug zur frühzeitigen Selektionsentscheidung genutzt. Wenngleich immer wieder bei einzelnen Kandidaten marginale Verschiebungen im Ver-
„Flamingo“ mit…
Mutter „Glocke“
gleich zur späteren Nachkommenprüfung der Söhne
(Fleisch) und Töchter (Milch, Fitness) festgestellt
werden, so können doch die früher auch genutzten
Negativvarianten frühzeitig ausgeschlossen werden.
Auch die konventionelle Zuchtwertschätzung
ist nur eine Schätzung und kann den wahren
Zuchtwert des Rindes nicht wiedergeben.
- Gewinner der GS sind vor allem
die Besamungsstationen, die
zwar teurere, aber deutlich weniger Ersteinsatzbullen (früher Prüfbullen) einsetzen. Die teure Wartebullenhaltung
entfällt im Prinzip und
die meisten eingestellten
Bullen verdienen sehr bald ihren Einsatz.
- Die Genomische Selektion kann nicht besser sein
als die herkömmliche Zuchtwertschätzung, denn sie
baut auf dieser auf. Fast 10000 sicher geprüfte Besamungsbullen der Rasse Fleckvieh in der gesamten
Population in Deutschland und Österreich, dazu
…überragend getesteter Wille-Tochter
23
Südtirol und Tschechien mit einigen Merkmalen,
gehen in die sogenannte Validierungsgruppe, also
die Eichgruppe, ein und machen die Wertung der
bei den Kandidaten festgestellten Marker (SNP) immer sicherer.
- Der Nachkomme wird aber immer auch ein Stück
Zufall sein, da in der Ei- oder Samenzelle vor der
Befruchtung aus 2 analogen Chromosomen im Rahmen der Reifeteilung 4 haploide Allele entstehen
und jeweils zufällig nur eines davon mit dem einen
Allel aus Ei oder Samen wieder ein diploides Chromosom bildet. Deshalb bilden die Zuchtwerte nur
das Mittel der genetischen Möglichkeiten.
okaten ist
Ein Bauer zwischen zwei Adv Unbek.
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ein Fisch zwischen
…und neue Werk
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Alte…
-
Jeder Züchter sollte akzeptieren, dass Genotyp
nicht gleich Phänotyp ist.
Allein die sehr unterschiedlichen Erblichkeiten der
einzelnen Merkmale zeigen, dass der Selektionserfolg anhand phänotypischer, also sichtbarer und
meßbarer Werte am Tier
der Selektion auf der
deutliche Abweich
nung bei Halbges
Grundlage von Zuchtwerten unchwistern
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Tiergesundheit
Immer größer werdende Rinderbestände müssen immer besser vor Herdenkrankheiten geschützt werden.
Da entsprechend internationalem Tierseuchenrecht kaum mehr systematisch geimpft wird,
andererseits aber in einer globalen Welt die
unbewusste Berührung mit fremden Keimen irgendwo in der Welt fast ständig durch Touristen
und auch Geschäftsleute nicht auszuschließen ist,
muss ein striktes Hygienemanagement im und um den
Stall zur Selbstverständlichkeit werden. Durch Landwirtschaft geprägte Inselstaaten sind hier seit Jahren
bezüglich strikter Vorsorge im Vorteil. Oft werden
schon bei der dortigen Einreise Erklärungen zu Farmbesuchen im Heimatland verlangt und die Einfuhr von
jeglichen Lebensmitteln ist richtigerweise streng untersagt. Deutschland ist ein Transitland und derartige Gefahren durch unbewussten Eintrag fremder Keime allein mit (weggeworfenen) Lebensmitteln auf Flughäfen
oder Rastplätzen ist groß.
Aber auch der direkte Besuch im Stall sollte
mit Hygienekleidung gesichert werden.
Man denke nur an die immer wieder in verschiedenen
Teilen der Welt aufflammende Maul- und Klauenseuche, die im Falle eines Falles den „worst case“ für unsere Nutztierbestände darstellen würde. Der Rinderstall
soll kein Hochsicherheitstrakt werden, aber im Bewusstsein vieler Rinderhalter sollte gesunde Vorsicht im
26
eigenen Interesse einen größeren Stellenwert erhalten.
Dank gilt den Veterinärämtern für die zielorientierte
bisherige Bekämpfung der wichtigen Herdenkrankheiten und den erreichten guten Stand.
Von den meist durch Viren verursachten Herdenkrankheiten können durch konsequente und systematische
Bekämpfung inzwischen einige als beherrschbar gelten.
Das gilt für die
BHV1
Oberfranken zusammen mit der Oberpfalz waren die
ersten Regionen in Deutschland, die seit 2007 als von
der EU entsprechend Richtlinie 64/432 EWG, Artikel
10, als BHV1-freies Gebiet anerkannt sind. Es folgten
dann Mittel- und Unterfranken und seit 2011 alle weiteren Regierungsbezirke Bayerns. Durch strikte Vorsorge
und Restriktionen bei der Zufuhr von Rindern von
außerhalb der Artikel 10-Gebiete entsprechend Bundes-VO gab es zumindest in Oberfranken in diesen 6
Jahren keine Reinfektionen. Als erste Erleichterung
konnte die Bescheinigungspflicht auf ein Jahr verlän-
gesunde Kälberhaltung und Hygiene müssen Standard sein
Das schlechteste Rad
am Wagen macht den
meisten Lärm. Unbek.
gert werden und dann auch die Milchuntersuchungsintervalle auf ein halbes Jahr. Inzwischen sind einige weitere Bundesländer, vor allem in Mitteldeutschland, in
der Sanierung so weit, dass in nächster Zeit dort auch
Artikel 10-Anträge gestellt werden können. Damit steht
eine Novellierung der Bundes-BHV1-VO in den nächsten Monaten an, die weitere Erleichterungen verspricht,
wie der Wegfall der Bescheinigung der BHV1-Freiheit
für das Verbringen von Rindern – aus Artikel 10 – in
schlechter gestellte Regionen. Allein das würde den bürokratischen Aufwand, besonders bei den großen Kälberauktionen, erheblich reduzieren.
Blauzungenkrankheit
Nach der Pflichtimpfung 2009 auf dem Höhepunkt dieser durch Gnitzen übertragenen Viruskrankheit wurden
in Deutschland keine wesentlichen Krankheitsfälle bekannt.
Weiter beschäftigt uns aber der
Schmallenbergvirus
Hier wurden latent in den letzten 2 Jahren immer wieder Krankheitssymtome in verschiedenen Herden bekannt. Diese haben einen Ausschluss vom Export von
Zuchtrindern aus diesen Betrieben zur Folge. Schmallenberg ist inzwischen nicht mehr auf Deutschland beschränkt, sondern praktisch bei entsprechenden Untersuchungen in ganz Europa existent. Handelseinschränkungen für deutsches Zuchtvieh besonders nach Osteuropa sind daher nur schwer nachvollziehbar. Das
Problem Schmallenbergvirus wird hoffentlich durch eine aufgebaute natürlich erworbene Immunität bald
weiter in den Hintergrund treten.
Weiter aktuell bleibt die
BVD-MD
(Bovine Virus Diarroe/Mucosal Disease)
Bei der Bekämpfung der BVD/MD mit der Pflichtuntersuchung aller den Stall verlassenden Rinder durch direkte Virusuntersuchung mittels Ohrstanze oder Blut
beim Kalb und teilweiser Übernahme auf die Mütter
konnte diese Herdenkrankheit mit großen wirtschaftlichen Schäden im Bestand inzwischen deutlich zurückgedrängt werden. Im Zeitraum 1.7.12 bis 30.6.13
konnte die Prävalenz (Vorkommen) von PI-Tieren
(BVD-kranken Ausscheidern, auch Virämiker) in Oberfranken auf 0,1% der untersuchten Tiere (1:1000) gesenkt werden, was deutlich unter dem bayernweiten
Mittel liegt.
Auch bei den belasteten Betrieben mit PI-Tieren liegt
ebenfalls Oberfranken mit 0,8 % weit besser als der
bayerische Schnitt mit 3 %. Bei gewünschten Wiederholungsuntersuchungen, frühestens entsprechender
Methode nach 21 oder 42 Tagen, sollten die vermeintlichen Virämiker streng isoliert bleiben. Prinzipiell gilt:
Virämiker, die nicht krank erscheinen, sollten
schnellstmöglich aus dem Bestand entfernt und geschlachtet werden.
Ab 2013 gilt eine geänderte Leistungssatzung der Bayer
Tierseuchenkasse. Danach sind die Virämiker spätestens nach 21 Tagen aus dem Bestand, allerdings mit
einer höheren Ausmerzbeihilfe, zu entfernen. Ein inzwischen nur noch kleines Restrisiko besteht bei trächtigen Rindern hinsichtlich des Status des Fötus. Bei
Unklarheiten sollte das Veterinäramt konsultiert werden.
es sich regen.
Überliefertes pflegen, für Neu
Unbek.
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