Gemeindebrief 02/2015 - Evangelische Kirchengemeinde

Gemeindebrief
der Evangelischen
Kirchengemeinde
Kusterdingen
Nr. 75
Februar 2015
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
Bald feiern wir in Kusterdingen zwei Konfirmationen. Zunächst einmal haben die Rahmenbedingungen einiges mit dem Thema „Suchen und Finden“ zu tun.
Nachdem die Pfarrerfamilie Winter - Goller nach Metzingen gewechselt hat,
war die Suche angesagt: wie und mit wem geht es weiter mit der Konfirmandenarbeit? Gerne habe ich diesen Auftrag übernommen. Doch – dann
die Suche nach einem Kollegen / einer Kollegin, die am 10. Mai den Konfirmationsgottesdienst mit der 2. Gruppe feiert. Ich selbst kann nur den 3. Mai
feiern, am 10. Mai konfirmiere ich meine Gruppe in Bodelshausen, meiner
Heimatgemeinde. Pfarrerin Kreuser aus Dettenhausen hat gerne zugesagt,
die Konfirmation mit der 2. Gruppe zu feiern.
„Suchen und Finden“ hat inhaltlich viel mit der Konfirmandenzeit zu tun.
Festliche Gottesdienste werden nun gestaltet. Unsere jungen Leute planen
im Konfirmandenunterricht und daheim ihren großen Tag. Wir Erwachsenen erinnern uns dabei vielleicht an unsere eigene Konfirmation und an jenes Auswendiglernen und Aufsagen, das einen großen Teil des Unterrichts
und der Konfirmation beherrschte.
Heute ist der Konfirmandenunterricht zum Glück ein Ort, an dem man sich
über Gott und die Welt, über den Glauben und die eigene Gemeinde und
über die Verantwortung des Christseins auseinandersetzt, seinen eigenen
Weg im Leben, im Glauben und in der Gemeinde sucht. Junge Menschen
wollen wissen, wo sie dazu gehören, wohin ihre Lebensreise geht und wofür
es sich zu leben und einzusetzen lohnt. Wenn sie im Konfirmandenunterricht über Geschichten nachdenken - biblische oder literarisch übermittelte,
die vom Anfang und vom Ende handeln, vom guten Leben und von
menschlichen Abgründen, vom Leiden und Sterben und Tod aber auch
von einer Hoffnung über den Tod hinaus, dann wird er zu einer Zeit der
wichtigen Fragen, der eigenen Orientierung, des - hoffentlich - Findens und
damit zu einem Signal, das über den Tag der Konfirmation hinausreichen
kann.
Im Konfirmationsgottesdienst stehen dann in der Mitte der Gemeinde junge
Menschen, die neben den altbewährten Formen auch eigene Ausdrucksmöglichkeiten entdeckt haben und erproben. Es behalten aber die Verpflichtungsfrage ihr Gewicht - und der Segen. Im Handauflegen wird jedem
persönlich zugesprochen: Dir gilt Gottes ganze Liebe, bisher schon und weiterhin. Auch wenn dieses Fest der Abschluss der Konfirmandenzeit darstellt,
so möchte es doch vor allem ein ermutigender Schritt in die Offenheit des
Lebens sein. Offen für ein Leben mit mehr Selbstbewusstsein und Eigenver-
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
antwortung. Offen für ein Leben mit Kritikfähigkeit und einem Gespür für
die Schwachen und Benachteiligten unserer Zeit.
Ich wünsche Euch, liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, dass Ihr an
Eurem großen Tag einen hoffnungsvollen Anfang ins Erwachsenwerden erlebt, dass Ihr bei Euren Fragen und Eurem Suchen Gott immer wieder findet , der euch stark macht und zum Leben ermutigt.
Pfarrerin Monika Schnaitmann
Ich bin ein Sucher
eines Weges
zu allem was mehr ist
als Stoffwechsel, Blutkreislauf,
Nahrungsaufnahme, Zellenzerfall.
Ich bin ein Sucher
eines Weges,
der breiter ist als ich
nicht zu schmal.
Kein Ein-Mann-Weg
aber auch keine staubige,
tausendmal überlaufene Bahn.
Ich bin ein Sucher
eines Weges
für mehr
als mich.
Günter Kunert
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
Kinder vom Mozartkindergarten unterwegs als
Kirchenentdecker
Für die Verabschiedung von Pfarrer Winter wollten wir im Kindergarten mit
den Kindern eine Kirche malen und haben festgestellt, dass es den Kindern
schwer fällt. Was ist das Typische einer Kirche? Wir haben uns den
Kirchenkalender angeschaut und dabei sind so interessante Gespräche mit
den Kindern über unsere Kusterdinger Kirche entstanden, dass wir mit den
Puhbären (das sind die mittleren Kindergartenkinder) ein Kirchenentdeckerprojekt gestartet haben.
Nun wissen wir bestens Bescheid über den goldenen Gockelhahn auf der
Kirchturmspitze und dass er die Windrichtung anzeigt. Wir wissen, dass es
eine Sonnenuhr gibt, und dass
dort wo die braunen Schlitze im
Turm sind die Glocken hängen.
Wir haben uns im Kindi mit Glokken und Glöckchen beschäftigt,
haben sie geläutet und angeschlagen, hohe und tiefe Töne erzeugt.
Wir hatten auch einige Orgelpfeifen im Kindergarten und haben reingeblasen und sie nach Tonhöhe sortiert.
Wer bläst in der Kirche in die Orgelpfeifen?
Auch die Fotos von der großen Osterkerze haben die Kinder begeistert.
Der Höhepunkt unseres Projektes war
dann ein Besuch bei der Mesnerin
Dorothea Braun in der Kirche, die uns
alle
unsere
Fragen
beantwortet hat und uns alles gezeigt hat. Wir
durften die großen und kleinen
Orgelpfeifen bestaunen und haben gemessen wir lang sie sind und
gelauscht wie sie klingen. Wir fanden die Osterkerze und wir stiegen bis zu
den Glocken nach oben. Sind die groß!!!
Die begeisterten Kirchenentdecker vom Mozartkindergarten sagen vielen
Dank.
Heidemarie Glocar
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Krippenspiel der Kinderkirche - Herbergsuche
Die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter von Kinderkirche und Kinderchor haben auch dieses Jahr wieder mit
viel Engagement und Freude an Heiligabend ein Krippenspiel aufgeführt:
Maria und Josef sind auf Herbergsuche, allerdings nicht in
Betlehem, sondern hier bei uns in Kusterdingen. In der
Vorweihnachtszeit sind die Menschen in Kusterdingen sehr
beschäftigt, sie haben für so dahergelaufene junge Leute
wirklich keine Zeit, keine Nerven, keinen Platz: Der Chorleiter übt mit seinem Chor für Weihnachten, die Oma backt mit ihren Enkelkindern leckere
Plätzchen, der Verkäufer macht Fotos
mit dem Weihnachtsmann, in der
Firma ist gerade Betriebsweihnachtsfeier, der Pfarrer bereitet die Predigt
vor und die Kinder warten auf die Bescherung – Keiner hat Zeit Jesus aufzunehmen. - Und wir?
Weihnachten ist vorbei. Auch heute ist unser Alltag voll. Lassen wir uns
unterbrechen, ansprechen und einspannen, wenn Fremde klopfen?
Heidemarie Glocar
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Kinderseite
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Weltgebetstag am 6. März
Liturgie von den Bahamas
In der ersten Märzwoche, wenn unser
Gemeindebrief erscheinen wird, findet
der Weltgebetstag statt. Vielleicht gelingt es noch, mit ihm darauf aufmerksam zu machen und zum Mitfeiern ins
kath. Gemeindezentrum St. Stephanus,
Heusteigstr. 34 Kusterdingen einzuladen.
Dieses Jahr stammt die Liturgie aus
dem Inselstaat Bahamas, der mit 700
Inseln, davon nur 30 bewohnt, zwischen USA, Kuba u. Haiti liegt und für
Kreuzfahrt - Urlauber mit seinen
Traumstränden und Korallenriffen ein
Sehnsuchtsziel ist. Der Tourismus führte dazu, dass dies kleine Land zu den
reichsten der Karibik und den hochentwickelten weltweit gehört mit guter
sozialer Entwicklung und Gleichstellung der Frauen. Feste mit Umzügen,
Tanz und viel Musik lässt es wie ein Paradies erscheinen, das eben auch
Schattenseiten aufzuweisen hat: Umschlagplatz für Drogen und illegale Finanz-Transaktionen, Rassismus gegen haitianischen Flüchtlingen (BootPeople wie im Mittelmeer!). Erschreckend hoch ist die häusliche und sexuelle Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen, weltweit die höchsten Vergewaltigungsraten!
Diese Sonnen- und Schattenseiten ihrer Heimat haben die Frauen dort zum
Thema der Liturgie gemacht. Die Geschichte aus Joh. 13, 1-17, in der Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht, also ganz konkreten Liebesdienst erweist, machen sie zur hoffnungsvollen Frage: Begreift ihr meine Liebe?
Die WGT - Bahamas - Frauen wünschen, dass eine Fußwaschung durchgeführt wird, um die Liebe Christi zu verdeutlichen.
Im Anschluss an die Liturgie wollen wir, wie bei jedem WGT mit kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Land in der Karibik mit einander gemütlich
und anregend ins Gespräch kommen.
Ingeborg Hahn
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Goldene Konfirmation
am Sonntag JUDIKA, 22. März 2015
Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.
Hebr. 3, V. 8
Vor 50 Jahren hatte unser Jahrgang 1950 / 51 am Sonntag, 21. März,
Konfirmationsfest mit Festgottesdienst und nachmittags die „Besprechung
der Denksprüche“. Das Konfirmandenabendmahl war am folgenden
Sonntag, dem Palmsonntag.
Pfarrer Adolf Klein schrieb in der Ortsbeilage des Ev. Gemeindeblattes vom
Februar 1965:
Unsere Konfirmanden
So Gott will, soll am 21. März die Konfirmation stattfinden. In
diesem Jahr haben wir hier 30 Konfirmanden, 10 Söhne und 20
Töchter.
Als Konfirmationsgeschenke erhielt man damals ein eigenes neues Gesangbuch, eine Armbanduhr, Taschenmesser, Stofftaschentücher in verschiedenen Arten, Sammeltassen, Bücher und 5 DM (oder etwas mehr).
Zum Backen bekam man von Nachbarn, Bekannten und Verwandten eine
Woche vorher Butter, Eier, Mehl und Zucker. Diese Backzutaten und Milch
durfte man damals noch dem Bäcker bringen, der stellte daraus Hefekranz
und Pfünder (gutes Weißbrot) her. Am Samstag vor der Konfirmation
brachte die Konfirmandin / der Konfirmand Hefekranz- und Pfünderteile in
die Häuser der Schenkenden als Dankeschön oder zum Mitfeiern und
bekam meistens noch 50 Pfennig dafür.
Von den Konfirmationsgeldgeschenken kauften sich die meisten ein Fahrrad.
Wir sind dankbar, dass wir mit Frieden in unserem Land, diesen besonderen Tag der Goldenen Konfirmation begehen dürfen, der mit dem Gottesdienst beginnt. Darnach gehen wir gemeinsam zum Friedhof an die Grabstätten unserer Schulkameraden Elke und Werner, stellvertretend auch für
alle anderen schon von uns Verstorbenen. Ab 12 Uhr feiern wir im „Bauernhofcafé Höfle“ und freuen uns auf ein gutes und gesegnetes Beisammensein.
Stellvertretend für alle Goldenen Konfirmandinnen und Konfirmanden
grüße ich alle Konfirmanden (goldene und diesjährige) sowie alle Leser!
Gertrud Diez
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Konfitag
Am Samstag, dem 07. Februar, trafen sich die Konfirmanden, Frau
Schnaitmann und das Konfiteam
zum Konfitag um 10 Uhr in der
Kirche.
An diesem Samstag ging es um das
Thema Taufe. Zuerst haben wir uns
mit unserem Leben, den schönen
und den nicht so schönen
Momenten, beschäftigt. Wir haben
uns Gedanken zu dem „Ursprung
allen Lebens" gemacht, dem Wasser das man zum Taufen braucht.
Außerdem durften wir erfahren, dass Gott uns nicht nur bei der Taufe
verspricht: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende".
Vor dem Mittagessen hatten wir Besuch von Frau Schwager, die in Tübingen Klinikseelsorgerin ist. Danach ging‘s zum Pizza essen ins Gemeindehaus.
Am Nachmittag gab es verschiedene
Stationen zum Thema Taufe. Wir
haben uns zum Beispiel Gedanken
über unsere Namen und unsere
Paten gemacht. Außerdem sind die
Konfirmationskerzen entstanden.
Anschließend haben wir gemeinsam
den Gottesdienst für den darauffolgenden Sonntag vorbereitet.
Zum Abschluss durften wir am Sonntag, den 08. Februar mit der gesamten
Gemeinde einen schönen Gottesdienst feiern.
Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die diesen wunderbaren Tag möglich
gemacht haben.
Tamara Diebold
Wohin soll ich gehen?
Orientierung tut not.
Auf welchem Weg komme ich zum Ziel?
Oft stehe ich ratlos da und weiß nicht,
wie und wo es weiter geht.
Es ist gut, Gott, zu wissen:
„Von allen Seiten umgibst du mich, Herr,
und hältst deine Hand über mir“.
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Konfirmation am 03. Mai 2015
Carl Augke
Carmen Glocar
Franziska Grüninger
Hanna Heusel
Torben Karl
Lea Krebs
Juan David Peter
Simon Ruhland
Lea Salzer
Panoramastr. 28
Weinbergstr. 1
Lustnauer Str. 47
Kirchentellinsfurter Str. 12
Weinbergstr. 5
Marktstr. 7
Klingenstr. 6
Hohenstaufenstr. 29
Scherrgasse 27
Konfirmation am 10. Mai 2015
Lisa Arzberger
Julian Bader
Tizian Darboe
Cedric Hornung
Julius Schäfer
Cathrin Schmid
Elisabeth Väterlein
Julius Wiedemer
Lustnauer Str. 29
Im Bongert 29
August Lämmle Str. 9
Bannholzstr. 19
Bismarckstr. 41
Heusteigstr. 42
Lustnauer Str. 64/1
Hülbeweg 12
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Konfirmation am 03. Mai 2015
Carl Augke
Carmen Glocar
Franziska Grüninger
Hanna Heusel
Torben Karl
Lea Krebs
Juan David Peter
Simon Ruhland
Lea Salzer
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Konfirmation am 10. Mai 2015
Lisa Arzberger
Julian Bader
Tizian Darboe
Cedric Hornung
Julius Schäfer
Cathrin Schmid
Elisabeth Väterlein
Julius Wiedemer
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Bald ist es soweit und der Deutsche Ev. Kirchentag (3.-7. Juni 2015) ist
endlich wieder zu Gast im Ländle. Es wird wieder vieles geboten sein, dazu
hier eine kurze Übersicht.
Am Morgen des Eröffnungstages, 3. Juni 2015, startet die Schlussetappe
der Brot-Tour von „Brot für die Welt“ von Esslingen nach Stuttgart. Infos:
http://www.brot-fuer-die-welt.de/weltgemeinde/gemeinde/brot-tour.html
Am Eröffnungstag selber, bleibt das Geschehen in der Innenstadt. Bühnen
auf Schlossplatz, Marktplatz und der Straßenkreuzung am Rotebühlplatz
werden zu Orten für die Eröffnungsgottesdienste.
Anschließend sind Alle zum Abend der Begegnung eingeladen, einem
bunten Straßenfest für Gäste und Einheimische.
Wir sind dabei!
Die Ev. Kirchengemeinde und der CVJM Kusterdingen beteiligen
sich am Abend der Begegnung. Im Abschnitt der Region Donau / Alb
sind wir mit einem Stand in der Oberen Königsstraße vertreten. Wir werden
dort „Brôdene Mauldäschla am Steckle“ anbieten. Natürlich hoffen
wir auf viele Besucher, nicht nur von fern, sondern auch aus Kusterdingen.
Kirchentellinsfurt und die Härten-Gemeinden bieten einen Busshuttle
nach Stuttgart an. Genaue Abfahrtszeiten werden rechtzeitig im Gemeindeboten veröffentlicht.
Für über 100.000 Teilnehmer gibt es an fünf Tagen ein buntes Programm
mit mehr als 2.000 Veranstaltungen. Die meisten Angebote konzentrieren
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
sich auf den NeckarPark in Bad Cannstatt und auf die Innenstadt. Im
NeckarPark befindet sich z. B. der Markt der Möglichkeiten und das Zentrum Jugend.
Weitere Veranstaltungsorte sind: Hospitalhof, Alte Stuttgarter Reithalle,
Haus der Wirtschaft, Porsche-Arena, Carl-Benz Arena, SCHARRena, Mercedes-Benz Museum, Kursaal Bad Cannstatt, Theaterhaus Stuttgart und
Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle. Die Diakonie wird um die Leonhardskirche vertreten sein. Darüber hinaus öffnen zahlreiche ev. und kath.
Gemeinden ihre Kirchen für den Kirchentag.
Der Schlussgottesdienst am Sonntag, 7. Juni, findet auf dem Cannstatter
Wasen statt.
Hier in Kusterdingen werden wir den Schlussgottesdienst mit einer LiveÜbertragung aus Stuttgart in unserer Kirche erleben.
Weitere Informationen und Hinweise z. B. Anmeldung für Teilnehmerkarten bis 15. März finden Sie unter www.kirchentag.de
Bei Fragen können Sie sich gerne auch an das Pfarramtssekretariat
wenden.
Ann-Kathrin Hartter, Annerose Kaltenbach
Abschied vom Kirchenchor
„Musik wird störend oft empfunden, dieweil sie mit Geräusch verbunden“,
reimte Wilhelm Busch. Dagegen setzt Martin Luther: „Musik ist ein reines
Geschenk und eine Gabe Gottes, sie vertreibt den Teufel, sie macht die
Leute fröhlich und man vergisst über sie alle Laster.“ Franz v. Assisi meint:
„Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen“ und J. W. v.
Goethe sagt: „Ehret die Lieder, sie sind gleich den guten Taten“. Longfellow behauptet: „Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit“ und
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
die Bibel fordert uns auf: „ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in euren Herzen“,
ebenso der Volksmund: „Drückt’ s dich wo – sing dich froh!“ und bei manchen Völkern wird der Reichtum eines Menschen daran bemessen, wie viele
Lieder er im Herzen trägt. Sophie Scholl hat festgestellt: „Musik macht das
Herz weich. Ganz still und ohne Gewalt macht sie die Tür zur Seele auf.“
Alle diese Erfahrungen und noch viel mehr dazu kann ich als langjährige
Chorsängerin bestätigen. Singen macht froh und verbindet, beim gemeinsamen Singen muss man aufeinander hören und sich auf den Andern einstimmen. Wöchentliches gemeinsames Singen in den Chorproben über viele Jahrzehnte hinweg, das ergibt auch einen unendlichen Schatz an Liedtexten und Melodien, der mein Leben bereichert und ohne den ich mir mein
Leben gar nicht vorstellen kann. Erworben habe ich mir diesen Schatz
hauptsächlich durch mehr als fünfzig Jahre singen im Kirchenchor
Kusterdingen.
Dieser wurde 1949 als „Chor des ev. Jugendwerks“ gegründet, als jugendliche Variante zum damals zumindest noch auf dem Papier bestehenden Kirchenchor, der aber während und nach dem Krieg v. a. als Beerdigungschor
noch tätig war. In den 90er Jahren, als die meisten der Sängerinnen und
Sänger das jugendliche Alter längst hinter sich gelassen hatten, wurde der
Name in „Kirchenchor Kusterdingen“ umbenannt. Waren die Anfangsjahre
noch durch viele Freizeitaktivitäten und geselliges Beisammensein geprägt,
so gab es inzwischen hauptsächlich Auftritte im Gottesdienst, auf dem
Friedhof, für die Kranken in den Kliniken und das eine oder andere Konzert
oder Geburtstagsständchen. Und nun, fast 66 Jahre nach der Gründung ist
dem Kirchenchor die Luft ausgegangen. In den zurückliegenden Jahren ist
der Chor immer mehr geschrumpft. Krankheits- oder altersbedingt mussten
viele das Chorsingen aufgeben und die wenigen Neuzugänge konnten den
Schrumpfungsprozess nicht aufhalten. Und als nun zum Jahresende 2014
die drei noch verbliebenen Männerstimmen gleichzeitig aufgaben, kam das
Ende des Kirchenchores schneller als gedacht. Schweren Herzens haben
der Chorleiter Frank Hild und weitere 13 Chormitglieder am 12. Januar
2015 die Auflösung des Kirchenchores beschlossen. Aber Frank Hild hat
angekündigt, dass er zu bestimmten Anlässen (3 bis 4 Proben) anbietet, mit
Menschen, die Zeit und Lust haben, Chorsätze einzustudieren. Und hier
nun die freudige Nachricht: das erste Projekt startet am Sonntag, 12. April
2015, mit „Taizé-Liedern“ im Gottesdienst. Die Proben dazu sind jeweils
am Mittwoch, 11., 18. und 25. März 2015 um 20 Uhr im Gemeindehaus.
Wir wollen nicht beklagen, dass es keinen Kirchenchor mehr gibt, sondern
dankbar sein für die lange Zeit, in der wir die Möglichkeit hatten, in der
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
Gemeinschaft eines Chores mit unserer Stimme Gott zu loben und dabei
Hoffnung und Zuversicht zu schenken. Wir danken der Kirchengemeinde
für die finanzielle Unterstützung bei Noten, Raum und Chorleiterhonorar.
Und wir danken allen Chorleitern, von Walter Schmid, über Alfred Kehrer,
Jörg Obergfell, Ole Engler, Claudia Sobotzik bis Frank Hild, der seit 2002
immer montags von Reutlingen kam, um mit uns intensive Chorarbeit zu
leisten. Aber dank seiner großen pianistischen Fähigkeiten und seiner unendlichen Geduld war unser Singen erfolgreich. Unvergesslich eingeprägt
hat sich mir und uns allen das Abendlied von Jörg Zink, das wir am Schluss
jeder Chorprobe sangen und Herr Hild virtuos am Klavier begleitete:
Der Abend kommt. Nun enden unsere Wege.
Du Gott der Stille, deinen Frieden lege
auf unser Haus und auf das dunkle Land,
und laß uns ruhn in deiner guten Hand.
Auch unser Weg, der Weg des Kirchenchors ist zu Ende und doch dürfen
wir auf die neuen Wege, die der Herr uns weist, vertrauen.
Mechthild Ritter
Und noch ein Abschied
Als im neuen Jahr bekannt wurde, dass das Weinhaus Wandel zum Ende
Februar schließen wird, wollte
das keiner so recht glauben.
„Dr Küafer“ oder „dr Wandel“
ist in Kusterdingen und Umgebung zu einer nicht mehr wegzudenkenden Institution geworden. Zusammen mit Kirche
und Pfarrhaus gehört das
Weinhaus seit eh und je zum
Dorfbild.
Und wenn nach einem Gottesdienst oder als Auftakt zu einem Gemeindefest ein „Ständerling“ anberaumt war, dann
rückte die ganze Familie Wandel mit Tischen, Tischdecken, Gläsern und natürlich verschiedenen Getränken an und sorgten damit für fröhliche, lockere und kommunikative Stimmung - „ihr Beitrag“ zum aktiven Gemeindeleben!
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
Bei den traditionellen Geburtstags - Präsenten für Altersjubilare brauchte
man den Wandels nur die Anzahl der gewünschten Flaschen mitteilen und
prompt wurden sie liebevoll verpackt geliefert.
Für Veranstaltungen
und Feste im Gemeindehaus boten sie einen
besonders hilfreichen,
organisatorisch entlastenden Service: die
verlässliche Bereitstellung von Getränken,
die ganz selbstverständlich in Kommission geliefert und die
Restbestände später wieder abgeholt wurden.
Liebe Wandels, Euer jahrelanger „Dienst“ war für die Kirchengemeinde
eine feine, ja bequeme Sache. Dies wird uns nicht nur sehr fehlen, wir werden uns auch arg umstellen müssen!
Uns, der Kirchengemeinde, bleibt jetzt nur noch mit wehmütigem Herzen,
aber doch großem Verständnis für Euren Entschluss jetzt aufzuhören, der
ganzen Familie für alles sehr herzlich zu danken und Euch für die Zukunft
alles Gute zu wünschen und dass Ihr es jetzt, lieber Martin und liebe Hedwig, leichter und ruhiger haben werdet.
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
Besuch des Herrenberger Altars in Stuttgart
Kennen Sie den Herrenberger Altar von Jerg Ratgeb?
Die Passionszeit ist ein geeigneter Anlass, dieses bemerkenswerte Kleinod
der Staatsgalerie Stuttgart kennenzulernen.
Seit etwa 100 Jahren steht der große Wandelaltar, den Jerg Ratgeb um
1520 für die Herrenberger Stiftskirche geschaffen hatte, in der Staatsgalerie,
weil er nach der Reformation wenig geschätzt, zugehängt und in Vergessenheit geraten ist, bis er von Kunstforschern entdeckt wurde und vom Stuttgarter Galeriedirektor für wenig Geld aufgekauft wurde. Inzwischen ist er als
Meisterwerk schwäbischer Kunst hochgeschätzt und eines der prominentesten Werke der Staatsgalerie Stuttgart. Zugegeben, auf den ersten Blick wirken die Passionstafeln mit groben, ja sogar hässlichen Kriegsknechten etwas
sperrig, was aber Ratgeb hier dargestellt hat an Symbolen, theologischen
Aussagen und zeitgeschichtlichen Bezügen ist spannend und faszinierend.
Haben Sie Lust bekommen diesen Altar genauer zu entdecken?
Dazu fahren wir am Dienstag, 31. März (nachmittags) per Bahn bzw.
Auto nach Stuttgart. Falls Sie Interesse haben, bekommen Sie nähere Informationen bei I. Hahn Tel. 3 72 28.
Übrigens, die Herrenberger erinnern sich inzwischen an Jerg Ratgeb und
den verkauften Altar. Ein Skulpturenpfad, der Ratgeb, seinen Altar und den
Bauernkrieg zum Thema hat, und den verschiedene moderne Künstler gestalteten führt vom Bahnhof bis zum Schlossberg.
Anfang Mai wird dieser eingeweiht und auch zu diesem besonderen Projekt
würde ich Interessierte gerne einladen.
Ingeborg Hahn
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
Aus dem KGR
In den letzten Wochen haben wir uns im KGR neben den Aufgaben, die das
alltägliche Gemeindeleben mit sich bringt, vor allem mit der Frage der Wiederbesetzung (Ausschreibung der Pfarrstelle, mit Interessenten Gespräche
führen ...) beschäftigt.
Außerdem mussten wir im Jahr 2014 ein brandschutztechnisches Gutachten im Gemeindehaus erstellen lassen und haben nun ein paar kleinere
Mängel zu beheben (z. B. Prospektständer im Foyer statt einem Tisch mit
Handzetteln).
Die größte Auflage, die wir zu erfüllen haben, wird aber der 2. Rettungsweg
aus dem großen Saal sein. Da gilt es nun zu überlegen, wie dieser sinnvoll
und möglichst kostengünstig gestaltet werden kann.
Ein weiterer Punkt, der uns in den letzten Wochen im KGR beschäftigt hat
und auch noch längere Zeit beschäftigen wird, ist unser Kirchendach. Da
hat sich ja der Holzwurm eingenistet und wir haben nun einen Fachmann
beauftragt, der sich das Ganze einmal anschauen und ein Gutachten erstellen wird. Nach diesem Ergebnis werden wir sehen, wie schnell wir uns
um die Sanierung, sowie um die Finanzierung kümmern müssen.
Anette Diebold
Wussten sie schon, dass
… es mittlerweile eine Steuerungsgruppe für den Pfarrplan gibt? 2024 soll
der Pfarrplan umgesetzt werden, der eine Reduzierung der bisher drei
Pfarrstellen auf den Härten auf 2 - 2 ½ Pfarrstellen vorsieht. Die Steuerungsgruppe besteht aus den Pfarrern der Härten sowie aus je zwei gewählten Mitgliedern aus den KGR der fünf Gemeinden unter der Leitung
von zwei Gemeindeberatern. Ziel dieser Steuerungsgruppe ist es, Vorschläge zu erarbeiten, wie diese Reduzierung aufgefangen werden kann.
Anette Diebold
… unsere Pfarrstelle mittlerweile ausgeschrieben war und sich einige Pfarrer und Pfarrerinnen für Kusterdingen interessiert haben?
Auch der Bewerbungsschluss ist vorbei, nun liegt es am Oberkirchenrat,
uns eine Person für die freie Pfarrstelle vorzuschlagen. Wenn es zeitlich
so läuft, wie wir uns das wünschen, dann könnten wir um Ostern herum
unseren neuen Pfarrer bzw. Pfarrerin wählen.
Anette Diebold
... es am 14. Juni einen Familien - Gottesdienst im Grünen mit Bitte für
die Ernte geben wird?
Anette Diebold
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
Tübinger Figuralchor in der Marienkirche Kusterdingen
Wie schon in den Jahren 2012 und
2013 ist in diesem Frühjahr wieder der
Tübinger Figuralchor im Gottesdienst in
der Ev. Kirche in Kusterdingen zu Gast:
Im Gottesdienst am Sonntag, 19. April, dem „Sonntag Misericordias Domini“ singt der Chor unter der Leitung von Katja Rambaum Chorwerke von
Heinrich Schütz, Johannes Brahms und Gerhard Steiff.
Liturgie und Predigt gestaltet Pfarrer Christoph Hoffmann – Richter. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht die Motette „Warum ist uns das Licht gegeben“ von Johannes Brahms. Sie ist 1878 komponiert worden und gehört
zu seinen ergreifendsten und anspruchsvollsten Motetten. Brahms bezeichnete sie als „kleine Abhandlung über das große Warum“. Die Vertonung
der Texte aus den Büchern Hiob und Jakobus, den Klageliedern Jeremias
und einem Vers aus Luthers „Canticum Simeonis“ zeigt den Weg von der
tiefernsten Frage nach dem Sinn von Leiden und Sterben bis zum Trost in
der Hoffnung „Lasset uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott
im Himmel.“
Katja Rambaum
Missionsprojekt 2015
Wir haben uns im KGR im Jahr 2015 für ein Missionsprojekt von „Licht im
Osten“ entschieden: „Bildung statt Betteln“ – Romakindern in Bulgarien
eine Chance geben. Offiziell leben etwa 400 000 Roma in Bulgarien, zum
Teil in Dörfern, in denen sie weder Arbeit noch Äcker haben, zum anderen
Teil in isolierten Großstadtvierteln. Schlechte Wohnverhältnisse und mangelnde Hygiene führen zu vielen Krankheiten. Da die Kinder oft zum Betteln gehen, um überhaupt Nahrung zu haben, können die meisten von ihnen weder lesen noch schreiben. Und ohne Schulbildung gibt es keine
Chance, diesem Kreislauf zu entkommen.
Deshalb gibt es von „Licht im Osten“ Alphabetisierungsprogramme, um
diesen Kindern Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen zu vermitteln, so dass sie in der Lage sind, anschließend den staatlichen Schulunterricht zu besuchen. Es ist den Mitarbeitern dort wichtig, nicht nur Wissen,
sondern auch christliche Werte und biblische Inhalte zu vermitteln. Darüber
hinaus werden den Kindern auch Mahlzeiten, Kleidung und Schuhe, sowie
weitere gemeinsame Aktivitäten angeboten.
Anette Diebold
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
Wir erinnern uns
Pfarrerwechsel aus anderer Perspektive
Vom Geschichtsunterricht ist uns das Zitat von der „Kaiserlosen schrecklichen Zeit“ - die alten Lateiner drückten dies vornehmer mit „interregnum“
aus - in Erinnerung. Das aus dem frühen Mittelalter stammende geflügelte
Wort betraf die Habsburger Dynastie, könnte auch auf den Kusterdinger
kirchlichen Bereich Anwendung finden. In unserem Fall wollen wir aber die
„pfarrerlose schreckliche Zeit“ doch etwas abmildern und sie in einem anderen Licht erscheinen lassen, was eher der Realität entspricht. Ein bisschen
Humor kann nicht schaden. Wir wollen doch von „interregnum“ sprechen,
indem wir es statistisch auswerten.
Statistiken können ermüdend, langweilig, ja monoton erscheinen, vor allem
wenn es um Zahlen geht. Dem wollen wir vorbeugen, indem wir sie mit Leben füllen. So kann sich, ein Pfarrerwechsel auch in anderer Hinsicht recht
aufschlussreich darstellen. Pfr. Hermann Walcker, am Rande noch so etwas
wie Ortshistoriker, hat während seiner Amtszeit in Kusterdingen (19211933) die Kirchengeschichte des Ortes näher beleuchtet und ist auf recht interessante Dinge gestoßen. Auch wir wollen sie einen Spalt öffnen, für viele
sicherlich Neuland.
Nach seinen Recherchen haben die Pfarrer in der Härtengemeinde im
Durchschnitt 16 Jahre gewirkt. (Der letzte Vertreter seiner Zunft, Martin
Winter, ist ihm also ziemlich nahe gekommen). Sein Fazit: Er schließt daraus – wir auch – dass es ihnen
in der Gemeinde gut gefallen
hat.
Die Amtsdauer ist naturgemäß
völlig verschieden. Das liegt in
der Natur der Sache. Es würde
den Rahmen dieses Beitrags
sprengen, wollte man sie im
Einzelnen aufführen, im Übrigen sind alle Amtsträger auf einer Tafel in der Sakristei erwähnt. Aus Platzgründen möchten wir nur die „Rosinen“ aus dem vielfältigen „Kuchen“
herauspicken.
Mit Florian Birer bestieg 1554 der erste ständige Geistliche die Kanzel der
Marienkirche, bis dato wurde Kusterdingen von Mähringen versorgt, wo Birer auch begraben ist. Ihm folgten weitere 30 Vertreter seines Fachs. Da fällt
mein Auge auf Johann Ulrich Pregizer (1572-1597) seines Zeichens auch
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
Kanzler der Universität Tübingen und von besonderer Gelehrsamkeit. Eine
Grabplatte in der Marienkirche erinnert an ihn.
Erwähnenswert auch die Küpferlins. So fällt Johann Erhard Küpferlin (1624
-1652) auf, in der Zeit des 30jährigen Krieges (1618-1648), mit der Pest
1634, der viele Kusterdinger zum Opfer fielen. Fast jeden Tag hatte er ein
Gemeindemitglied zu beerdigen. Die Einwohnerzahl im Jahre 1636 beträgt
nur noch 133 Seelen. Sein Nachfolger Alexander Küpferlin (1653 - 1686),
Bruder von Johannes Küpferlin, konnte auf 33 Amtsjahre zurückblicken. Er
war somit am längsten hier beheimatet, Gegenstück Johann Christoph Dörr
(1776-1777) mit einem halben Jahr. Johannes Georgius Küpferlin (16861710), Sohn von Johannes Küpferlin, starb in Kusterdingen. 86 Jahre Küpferlin – ein Menschenalter!
Festhalten wollen wir noch 1711 die Errichtung eines „Zuchthäusles“ und
1724 die erste Konfirmation in Kusterdingen führte Jakob Rudolf Pezold
(1710-1727) durch. Im Jahre 1750 erfolgte der Einbau unserer Orgel durch
Orgelbaumeister Georg Friedrich Schmahl. In diesem Jahr amtierten Johannes More (1733-1750) und Christian Heinrich Georgi (1750-1762).
Die folgenden Jahre sind durch kleinere Veränderungen gekennzeichnet,
sieht man vom Abbruch der Männerempore 1833 ab. Sie wird durch neue
Bänke ersetzt. Dies fällt in die Amtszeit von Christoph Friedrich Ditzinger. Er
zeichnet zum letzten Mal für Jugend im Pfarrhaus verantwortlich.
Nun sind wir fast in der Gegenwart angelangt und ich kann mich kürzer fassen. Das letzte Jahrhundert war mit den beiden Weltkriegen nicht minder
turbulent. Die Seelsorger waren gefragt. Pfr. Hermann Scholl (1909 - 1919)
und Pfr. Emil Martin (1934 - 1950). Die Bezeichnung „Gemeindehirte“ traf
auf sie voll zu. Viele Kusterdinger hatten ihre Väter und Söhne zu beklagen.
Nach meinen Aufschrieben hielt Pfr. Martin 70 Trauergottesdienste, darunter auch einen für seinen Sohn Fritz. Beim Fliegerangriff (15. / 16. März
1944) und der sogenannten „Polenschlacht“ (7.6.1945) war er besonders
gefragt. 7 Kusterdinger standen am Rathaus als Geiseln zum Erschießen.
Augenzeugen wollen gesehen haben, wie Pfr. Martin auf den Knien den
französischen Offizier um Gnade gebeten habe. Die Rathausstraße und der
Rathausplatz tragen deshalb den Namen Pfr. Martins. Nicht zu vergessen
die Ablieferung von 2 Kirchenglocken im Jahre 1942. Das alles habe ihm
schwer zugesetzt und viel Kraft gekostet.
Wenn in jüngster Zeit noch ein Name Erwähnung finden soll, dann derjenige von Pfr. Adolf Klein (1950-1969). In seine fast 20jährigen Amtszeit fällt
die Kirchenerweiterung von 1954 / 55 und der Wiederaufbau des in der
Bombennacht abgebrannten Vereinshauses, jetzt Gemeindehaus. Er war
also so etwas wie ein „Baubürgermeister“ einer Großstadt. In dieser Hin23
GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
sicht waren auch die beiden letzten Seelsorger Pfr. Metzger (1991 -2000)
und Pfr. Winter (2000-2014) teilweise „belastet“ was die jüngste Kirchenrenovierung anbelangt.
Pfr. Walcker habe ich noch persönlich erlebt. Unvergesslich die Begegnung
am 28. Juni 1931, als das Luftschiff „Graf Zeppelin zu Ehren des Kriegsund Veteranenvereins über dem alten Sportplatz auf dem Hin- und Rückflug nach Böblingen kreiste und die Menge in Jubel ausbrach. Generalleutnant von Hügel und Bürgermeister Polster hatten dabei „ihre Finger dazwischen“.
Friedrich Hinderer
Anschriften:
Pfarrerin Monika Schnaitmann:
Tel.: 0 70 71 – 7 86 77
Sieben-Höfe-Str. 132
Mobil: 0170 34 72 132
72072 Tübingen
Email: [email protected]
Ev. Pfarramt, Hindenburgstr. 18, 72127 Kusterdingen, Tel. 07071 - 3 23 61, Fax. 15 28 34,
([email protected]); Internetadresse: www.evangelische-kirche-kusterdingen.de/kusterdingen
Annette Diebold, Laienvorsitzende des Kirchengemeinderats: In der Klinge 19, Tel. 3 32 02
Ursula Bühler, Lustnauer Str. 12, Tel. 36 46 77
Christian Schwaiger, Wolfsgrubenstr. 3, 3 43 05
Ursel Haardt, Bismarckstr. 38, Tel. 3 12 94
Helmut Schwarz, Wolfsgrubenstr. 12, Tel. 3 14 11
Peter Katzmaier, Bismarckstr. 46, Tel. 3 71 21
Christine Väterlein, Lustnauer Str. 64/1, Tel. 36 76 17
Karin Klein, Hindenburgstr. 15, Tel. 64 02 70
Margret Zeeb, Bismarckstr. 56, Tel. 3 23 49
Mesnerin: Dorothea Braun, Uhlandstr. 1, Tel. 3 61 75
Hausmeisterin des Ev. Gemeindehauses: Katja Hahn, Eberhardstr. 4, Tel. 7 96 50 12
Kirchenpflegerin: Inge Kern, Hindenburgstr. 44, Tel. 36 06 49; privat: Hauffstr. 7, Tel. 3 82 71
Kontoverbindung der KG: IBAN = 13 6415 0020 0001 0007 55, BIC = SOLADES1TUB
Pfarramtssekretärin: Annerose Kaltenbach, privat: Wankheim, Staufenstr. 1/1, Tel. 3 44 22
Vors. des CVJM: Bernhard Groh, Silcherstr. 23, Tel. 70 55 51 www.cvjm-kusterdingen.de
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Kasualien
Getauft wurden:
Yannick Wilhelm Rudi Hink, Panoramastr. 3, am 11.01.2015
Laura Hummel, Kirchentellinsfurter Str. 6, am 11.01.2015
Sophia Natalie Meslin, Waldstr. 9, am 11.01.2015
Kirchlich bestattet wurden:
Martha Luise Rümmele geb. Raiser,81 Jahre, Bannholzstr.15
Ernst Martin Mozer,89 Jahre, Beethovenstr.5
Hedwig Anni Kemmler, geb. Kuttler, 76 Jahre, Tübinger Str.
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Kurt Karl Albert Hauser, 86 Jahre, Bismarckstr. 17 (Bergfriedhof Tübingen)
Man kann das Leben nur rückwärtsverstehen,
aber man muss es vorwärts leben.
Sören Kierkegaard
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Regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen
Kinderchor: Probe donnerstags 17.00 – 18.00 Uhr im Gemeindehaus; Leitung: Ursula Haardt, Tel. 3 12 94
Kinderkirche: sonntags 10 Uhr im Gemeindehaus
Ursula Haardt, Tel. 3 12 94
Konfirmanden: mittwochs 15.30 Uhr und 17.00 Uhr
Pfarrerin Monika Schnaitmann, Tel. 7 86 77
Racker-Club: jeden Dienstag, 9.30 Uhr im Gemeindehaus,
Katrin Groh, Tel. 70 55 51
Treffpunkt für Frauen: 14-täglich donnerstags 13.30 -16.00 Uhr
Gemeindehaus; Renate Breitmaier, Tel. 3 55 68
Frauentreff: Einmal im Monat freitags 20 Uhr im Gemeindehaus; Anette Diebold; Tel. 3 32 02
Sonntagskaffee: Jeden 3. Sonntag im Monat um 14 Uhr im
Gemeindehaus; Alfred Heusel, Tel. 3 14 23
Juniorteam: spezielle Termine um14 – 16 Uhr im Gemeindehaus
Ann- Kathrin Hartter 0176 72147970, [email protected]
Julia Reinhardt 0172 4726369, [email protected]
Kirchengemeinderatssitzung (öffentlich): einmal im Monat dienstags
um 20 Uhr im Gemeindehaus.
Grüner-Gockel-Umweltteamsitzungen: 2. Mittwoch im Monat
um 20 Uhr im Gemeindehaus. Wolfgang Weiß Tel. 36 88 17
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Termine:
Freitag, 6. März, 20.00 Uhr: Ökum. Weltgebetstag zum Thema: „Begreift
ihr meine Liebe?“ mit der Liturgie der Bahamas im Kath. Gemeindezentrum St. Stephanus Kusterdingen
Samstag, 7. März, 14.00 Uhr: „Kirchengemeinderat trifft Konfirmanden
zum Interview“
Sonntag, 8. März, 10.00 Uhr: Gottesdienst mit dem Musik-Team und
dem CVJM-Gottesdienst-Team
Mittwoch, 11. / 18. und 25.März, 20.00 Uhr Gemeindehaus Probe für
Taizé-Lieder im Gottesdienst am 12. April
Sonntag, 15. März, 10.00 Uhr: Gottesdienst mit Pfr. Ulrich Scheffbuch
ab 14.30 Uhr Sonntagskaffee
Samstag, 21. März, 19.30 Uhr: Passionskonzert, Musik von Johann Sebastian Bach, mit dem Orchester des Tübinger Kammermusikkreises
unter Leitung und Solovioline: Jochen Brusch; Solisten: Luisa Hülsmann, Oboe; NataLia Balint, Mezzosopran
Sonntag, 22 März, 10.00 Uhr: Schöpfungsgottesdienst mit dem Umweltteam „Grüner Gockel“, und den Golden Konfirmanden und Konfirmandinnen, Predigt: Prädikantin Dr. Christine Väterlein
Palmsonntag, 29. März, 10 Uhr: Gottesdienst mit Pfr. i. R. Hermann
Fischer anschließend: Kirchenkaffee
Dienstag, 31. März, Besichtigung des Herrenberger Altars in Stuttgart
Gründonnerstag, 2.April, 20 Uhr: Abendmahlsgottesdienst (Einzelkelch
u. Saft) mit Pfr. Martin Enz
Karfreitag, 3. April, 10 Uhr: Gottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahls im Anschluss (Wein und Gemeinschaftskelch) mit Pfrin. Gabriele Vollmer-Hengel
Ostersonntag, 5. April, 5:30 Uhr: Osternachtgottesdienst mit Abendmahl
10 Uhr: Gottesdienst mit Posaunenchor
Ostermontag, 6.April, 10 Uhr: Gottesdienst mit Taufe (Pfrin. Monika
Schnaitmann)
Sonntag,12. April, 10.00 Uhr: Gottesdienst mit Taizé – Lieder des Projektchors mit Prädikantin Dr. Christine Väterlein
Sonntag, 19. April, 10.00 Uhr: Gottesdienst mit Chormusik
Liturgie und Predigt: Pfarrer Christoph Hoffmann-Richter
Es singt der Tübinger Figuralchor (Leitung: Katja Rambaum)
ab 14.30 Uhr Sonntagskaffee
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE KUSTERDINGEN
Samstag, 25. April, 19.00 Uhr: „Geistliche Chormusik aus vier Jahrhunderten“, Chor- und Orgelmusik von Bach, Mendelssohn, Rheinberger und Reger mit dem Liederkranz Kusterdingen
Sonntag, 26. April, 10.00 Uhr: Gottesdienst mit Abkündigung und Fürbitte für die Konfirmanden und Konfirmanden mit dem Musik-Team
und CVJM-Gottesdienst-Team, anschl. Kirchenkaffee
Sonntag, 3 Mai, 9.30 Uhr: Konfirmationsgottesdienst mit Pfrin. Monika
Schnaitmann
Sonntag, 10 Mai, 9.30 Uhr: Konfirmationsgottesdienst mit Pfrin. Silvia
Kreuser
Himmelfahrt, 14.Mai, 10.00 Uhr: Gottesdienst mit Prädikantin Dr. Christine Väterlein
Sonntag, 17. Mai, 10.00 Uhr: Gottesdienstmit mit Pfr. i. R. Hermann
Fischer
Pfingstsonntag, 24.Mai, 10 Uhr: Gottesdienst mit dem CVJM-Team
Pfingstmontag, 25.Mai, 10.30 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst auf dem
Einsiedel mit den Posaunenchören
Sonntag, 31. Mai, 10 Uhr: Gottesdienst mit Pfr. i. R. ??? Büdke
Ev. Kirchentag in Stuttgart vom 3. - 7. Juni
Mittwoch, 3. Juni, Eröffnungsgottesdienste und Abend der Begegnung mit einem Stand der Ev. Kirchengemeinde Kusterdingen
Sonntag, 7. Juni, Gottesdienst mit Übertragung des Abschlussgottesdienstes des Kirchentags
Sonntag , 14. Juni, 10.00 Uhr: Familien-Gottesdienst im Grünen mit
Erntebitte mit Prädikantin Dr. Christine Väterlein
Sonntag, 21.Juni, 10.00 Uhr: Gottesdienst mit dem Musik-Team (CVJMGottesdienst-Team)
Sonntag, 28. Juni, 10.00 Uhr: Gottesdienst mit Pfrin. Monika Schnaitmann)
Sonntag, 5.Juli, 10.00 Uhr: Gottesdienst mit Prädikantin Christiane Beck
Sonntag, 12.Juli, 10.00 Uhr: Gottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahls mit Pfrin. Monika Schnaitmann
Sonntag, 19.Juli, 10.00 Uhr: Gottesdienst mit Dr. Uwe Rechberger
Sonntag, 26. Juli, Gemeindefest
10 Uhr: Familiengottesdienst
anschl.: Buntes Programm für Jung und Alt
Impressum:
Verantwortlich:
Layout:
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Ingeborg Hahn, Pregizerstr. 9, Tel. 3 72 28
Helmut Ritter
Anette Diebold, Friedrich Hinderer, Dr. Barbara Illing, Mechthild Ritter,
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