Anders als Du - Migranten-Kindertheater mit Schneewittchen

'Anders als Du'
Migranten-Kindertheater
Dauer max. 1 Stunde
Lieder + Exposé
Ablauf: Handlung und Lieder
a) Nachdem der Ober-Zwerg die Idylle des Zwwergenhauses beschreiben, sollte das I. Lied
vom Zwergenhaus gesungen werden.
b) Wenn Schneewittchen den Leuten den Spiegel zeigt, kann das II. Lied vom Spieglein gesungen
werden, auch mehrmals.
c) Wenn Schnneewittchen ins Haus darf und alle schlafen wollen, kann das Lied/Gedicht
III. Zwergen-Schalflied gebracht werden, wobei die Kinder wie die Zwerge sind. Alle gehen davon aus,
dass jetzt Ruhe ist.
d) Aber dann kommt der Aliud, berichtet von seinem Schicksal und sucht eine Unterkunft. Da kann
das IV. Lied von der Flucht gebracht werden.
e) Wenn dann der Geheimagent auftaucht kommt das V. Lied vom Geheimagenten, das
lustig/ironisch gebracht werden soll.
f) Am Ende können alle den Kanon VI. Froh zu sein singen, auch mehrstimmig.
Zum Abschluss bekommen alle Kinder einen kleinen Spiegel geschenkt.
Szenen:
1. Szene: Das Zwergenhaus:
Einführung in die Handlung, der Ober-Zwerg agiert mit den Kindern. Sie singen das Lied vom
Zwergenhaus.
2. Szene: Schneewittchen:
Auseinandersezung Ober-Zwerg und Schneewittchen agierne mit den Kindern. Lied vom Spieglein,
Gedicht Zwergen-Schlaflied
3. Szene: Aliud:
Auseinandersetzung Ober-Zwerg, Schneewitchen und Aliud, Lied vom Spieglein, Lied von der Flucht
4. Szene: Geheimagent:
Auseinandersetzung aller Figuren, Lied vom Geheimagent, Lustiges Ende, Kanon, Geschenke
I. Lied vom Zwergenhaus
1. Im Zwergenhaus, im Zwergenhaus,
Sieht alles nett und reinlich aus,
Mit nem Tipp, Tipp, Tipp, mit nem Tipp, Tipp, Tipp, Tipp, Tipp
2. Im Zwergenhaus, im Zwergenhaus,
Stehn alle Betten gerade raus,
Mit nem Tipp, Tipp, Tipp, mit nem Tipp, Tipp, Tipp, Tipp, Tipp
3. Im Zwergenhaus, im Zwergenhaus,
Sehn alle Teller sauber aus,
Mit nem Tipp, Tipp, Tipp, mit nem Tipp, Tipp, Tipp, Tipp, Tipp
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4. Im Zwergenhaus, im Zwergenhaus,
Sehn alle Gläser blinkend aus,
Mit nem Tipp, Tipp, Tipp, mit nem Tipp, Tipp, Tipp, Tipp, Tipp
Melodie: (siehe youtube)
Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde.
Fidiralala, fidiralala, fidiralalalalala!
II. Lied vom Spieglein
1. Spieglein, Spieglein, du zeigst alles,
In Gesichtern und in Herzen,
Das macht traurig,
Das tut weh,
Wenn wir böse Menschen sehn!
2. Spieglein, Spieglein, du zeigst alles,
In Gesichtern und in Herzen,
Das macht glücklich,
Das ist schön
Wenn wir liebe Menschen sehn!
Melodie: (siehe youtube)
Taler, Taler, du mußt wandern,
Von dem einen zu dem andern,
das ist herrlich,
das ist schön,
Taler, laß dich nur nicht sehn.
III. Zwergen-Schlaflied
(Vortrag auch als Gedicht)
Ruhe dich aus mein Zwerg,
Du hast heute so viel gesehn.
Wenn deine Augen müde sind,
Im Schlaf wird alles vergehn.
Ruhe dich aus mein Zwerg,
Der Tag war so bunt.
Woanders der Morgen beginnt,
Denn die Erde ist rund.
Ruhe dich aus mein Zwerg
Von dem,was du erlebt.
Des Lebens schönstes Bild
Wird aus Erinnerung gewebt.
Ruhe dich aus mein Zwerg;
Die Mondschein leuchtet herein.
Die Bäume so stille sind;
Mein Zwerg nun schlafe bald ein.
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Melodie noch offen!(evt. als Gedicht)
IV. Lied von der Flucht
1. Wir sind durch Länder gegangen,
Verlassen der Heimat Not,
Geflüchtet mit Gram auf den Wangen,
Nur weg von Bomben und Tod.
2. Wir suchen Plätze zum Schlafen
und Frieden im neuen Land,
Dazu noch die Speise im Magen
Und eine helfende Hand.
3. Die Welt ist Heimat für Viele,
Von Grenzen und Zaun kein Wort,
Das machen wir alle zum Ziele,
Die sollen schnellstens nun fort!
Melodie: (siehe in youtube)
Wir sind durch Deutschland gefahren
Vom Meer bis zum Alpenschnee
Wir haben noch Wind in den Haaren
Den Wind von Bergen und Seen!
V. Lied vom Geheimagenten
Ein Menschlein steht im Walde
ganz still und stumm,
es hat von dem Geheimdienst
ein Mäntlein um.
Sagt, wer mag das Menschlein sein,
das da steht im Wald allein
mit streng geheimem Mäntelein?
Das Menschlein steht im Walde
gar streng geheim,
und hat auf seinem Haupte
schwarz Käpplein klein.
Sagt, wer mag das Menschlein sein,
das da steht im Wald allein
mit streng geheimen Käppelein?
Melodie: (siehe in youtube)
Ein Männlein steht im Walde
ganz still und stumm,
es hat vor lauter Purpur
ein Mäntlein um.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
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das da steht im Wald allein
mit purpur roten Mäntelein?
VI. Froh zu sein (sieh youtube)
Froh zu sein bedarf es wenig,
Und wer froh ist, ist ein König!
Melodie: Kanon ( auch mehrstimmig)
Exposé/Von Meryem Tinc
Grillenzirpen und Uhu-Rufe. Es ist Nacht und der Oberzwerg steht vor dem
Zwergenhäuschen. Er schaut nach oben zu den Sternen. Der Oberzwerg erzählt von der Arbeit
der Zwerge, von der Ordnung, von den Regeln, an die sich alle zu halten haben und der
Schönheit der Homogenität der Zwergenfamilie. Er hebt positiv hervor, dass alle sich an die
Ordnung halten und diese nie gestört wird. Melancholisch seufzt er und dreht sich zu dem
Zwergenhaus um und möchte hineingehen.
Bevor es jedoch dazu kommt, hört der Oberzwerg einen Hilferuf und dreht sich abrupt zu dem
Geräusch um. Völlig verdreckt und verängstigt kommt Schneewittchen auf ihn zu und erzählt
ihm von den schlimmen Dingen, die sie bei ihrer Stiefmutter erlebt hat. Sie bittet den
Oberzwerg darum, bei den Zwergen eine Unterkunft zu bekommen und in ihrem behüteten
Haus leben zu dürfen. Entrüstet blockt der Oberzwerg ab und wiederholt, dass bei den
Zwergen alles geordnet läuft und er keine Unruhe duldet. Es kommt zu einer Diskussion der
beiden, die damit endet, dass Schneewittchen dem Oberzwerg einen Zauberspiegel vorhält.
Dieser bewirkt, dass der Oberzwerg sich selbst in seiner wütenden Stimmung sieht und
erkennt, dass er eigentlich ein guter Mensch ist und auch so handeln möchte. Aus diesem
Grund stimmt er zu, Schneewittchen bei sich aufzunehmen.
Die Szene endet damit, dass beide ein harmonisches Lied singen und schließlich zum Haus
aufbrechen wollen.
In diesem Moment ertönt erneut ein Hilfeschrei und Aliud erscheint. Mit einem Web-Deutsch,
also einer vereinfachten Version der Deutschen Grammatik, erzählt Aliud, dass er geflüchtet
ist aus einem schlimmen Land und nun eine Unterkunft sucht. Er hat seine Familie verloren,
seine Schule, sein Ha b und Gut und ist nun vollkommen auf Hilfe angewiesen. Der
Oberzwerg lehnt jedoch erneut einen neuen Besucher ab. Aliud erklärt dem Oberzwerg und
den Kindern im Publikum, dass er der beste in seiner alten Schule war, diese jedoch zerstört
wurde. Er macht den Kindern klar, wie schön es ist, eine Schule zu haben und eine
Schultasche und jeden Tag ein Pausenbrot. Er macht klar, dass es keine Selbstverständlichkeit
ist und man dankbar sein muss.
Schneewittchen hält zu Aliud und möchte den Oberzwerg überreden, auch ihn noch bei sich
aufzunehmen. Der Oberzwerg jedoch begegnet Aliud mit klischeehaften Vorurteilen
gegenüber Ausländern, die aus dem Volksmunde stammen. Es kommt erneut zu Diskussionen,
die wieder damit enden, dass Schneewittchen dem Oberzwerg ihren Spiegel vorhält. Er
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erkennt wiederholt, dass er sich gerade falsch verhält und nimmt auch Aliud bei sich auf.
Zwar wird die ZWergenfamilie ihren Wohlstand teilen müssen, doch das nimmt er in Kauf.
Die Szene endet mit einem Lied, das wie ein Happyend scheint. Nun denkt das Publikum, das
Stück sei zuende, doch nachdem alle Protagonisten von der Bühne gehen, kommt eine neue
Person dazu.
Ein Geheimagent in voller Agentenmontur schnüffelt mit einer Lupe herum und sucht nach
Etwas oder Jemandem. Er sucht zwischen den Kindern im Publikum, unter Stühlen, hinter
den Kulissen. Dann spricht er zu den Kindern und fragt sie, ob sie Schneewittchen gesehen
haben oder jemand anderen, der geflüchtet ist. Er muss nämlich alle Flüchtlinge einsammeln
und den Behörden abgeben.
So klopft er an das Zwergenhaus und der Oberzwerg erscheint. Dieser denkt zunächst, auch
der Geheimagent suche nach einer Unterkunft. Es stellt sich jedoch heraus, dass dieser nur
Schneewittchen sucht, denn auch diese erscheint neugierig und lädt den Geheimagenten ein,
ihr Gast zu sein. Der Geheimagent ist ganz aufgebracht und erfreut, dass er Schneewittchen
gefunden hat. Er verlangt nach ihrem Ausweis, den sie natürlich nicht hat. Plötzlich kommt
Aliud dazu, mit neuer und sauberer Kleidung und einer neuen Schultasche. Der Geheimagent
packt Schneewittchen und Aliud und es kommt zu einem Gerangel, da der Oberzwerg seine
Schützlinge zu befreien versucht. Der Oberzwerg hält nun dem Geheimagenten den
Zauberspiegel vor, der jedoch zunächst nicht darauf reagiert. Beim zweiten Mal bricht seine
Fassade und auch er erkennt sein falsches Verhalten. Schließlich gibt er nach und will selbst
ein Teil der Zwergenfamilie werden. So kommt es, dass alle drei unterschiedlichen
Protagonisten von dem Oberzwerg aufgenommen werden. Auch diese Szene endet mit einem
Lied.
Version 2 des Endes
Es kommt zu einem Gerangel und der Oberzwerg hält dem Agenten den Spiegel vor. Dieser
schaut hinein, sieht jedoch nichts anderes, als sein hübsches Aussehen. Weiter versucht er, die
beiden Gefangenen festzuhalten. Der Oberzwerg gibt nach und lässt den Geheimagenten
seinen Gefangenen Handschellen anlegen. Glücklich und böse tanzt er um seine Beute herum
und singt ein bösartiges Lied über seinen Sieg. Der Oberzwerg steht verzweifelt daneben und
Schneewittchen und Aliud versuchen sich weiter zu befreien. Nachdem das Lied geendet hat,
bietet der Oberzwerg dem Geheimagenten noch an, von der Pilzsuppe zu essen, bevor er sich
mit den Gefangenen auf den Weg macht. Triumphierend schlingt der Geheimagent die Suppe
in sich hinein und wird plötzlich ganz verwirrt. Der Oberzwerg lacht und erklärt, dass er
heimlich etwas Zwergenpulver hineingetan hat. Der Geheimagent vergisst plötzlich, weshalb
er gekommen ist und die drei Protagonisten schicken ihn weg, indem sie ihm erzählen, dass er
ganz dringend nach Hause müsste.
Der Bösewicht ist in die Flucht geschlagen und die Geschichte endet mit einem Happyend.
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Lustiges Ende:
Als der Geheimagent Schneewittchen und den Aliud mit nehmen will, versucht das
Schneewittchen wieder mit dem Spiegel, ihn davon abzubringen, aber ein Geheimagent muss
seinen Auftrag erfüllen. Der Ober-Zwerg bietet ihm Edelsteine an, aber ein Geheimagent lässt
sich nicht bestechen. Schliesslich erzählt Aliud, dass man in seiner Heimat Witze erzählt,
wenn die Leute böse sind, damit sie anfangen zu lachen. Und er erzählt:
1. Witz: Am Kaffeetisch
Mami, darf ich 2 Stücke Kuchen haben. - Na klar, mein Kind. Warte ich schneide dir das
Stück in der Mitte durch!
2. Witz: Vom Tausendfüssler
Treffen sich 2 Tausendfüssler. Fragt der eine den andern. Wo ist denn ihre Frau, habe sie
schon lange nicht mehr gesehen?
Ach, die ist schon länger weg, sie ist nämlich neue Schuhe kaufen!
3. Witz: Familie Frosch
Familie Frosch macht einen Ausflug. Da kommt plötzlich ein Storch und will die
kleinen Frösche schnappen.
Wau, Wau, schreit die Frosch-Mutter aufgeregt.
Vor Schreck ergreift der Storch die Flucht.
Darauf die Mutter: Seht Kinder, wie gut es ist, wenn man Fremdsprachen kann.
Nach jedem Witz lacht der Geheimagent mit den Zuschauern, immer mehr, am Ende kann er
sich nicht mehr halten vor Lachen und vergisst alles.
Jetzt wird überall nur noch gelacht.
Alle singen nun zum Schluss den Kanon mehrstimmig: Froh zu sein bedarf es wenig und
wer froh ist, ist ein König!
Dann werden kleine Spiegel an die Kinder als Abschiedsgeschenk verteilt.
Ende
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