INFORMATIONSBLATT

Netzbetreiber
INFORMATIONSBLATT
Anforderungen für den Anschluss eines Ersatzstromaggregats
1.Geltungsbereich
In diesem Informationsblatt finden Sie zusätzliche
Erklärungen zu den normativen Forderungen (DIN
VDE 0100-551 und VDE-AR-N 4105) sowie den
technischen Anschlussbedingungen Niederspannung
(TAB-BT) hinsichtlich des Anschlusses und des
Betriebes von Netzersatzerzeugungseinrichtungen
am Niederspannungsnetz der Creos. Diese
Informationen sollen auch zum Vermeiden von
Elektrounfällen beitragen. Zwei mögliche
Anschlussvarianten sind zu berücksichtigen:
5021-v1-DE-04.15
a)das Ersatzstromaggregat ist mobil
(ortsveränderlich),
b)das Ersatzstromaggregat ist fest installiert.
Bei fest installierten Netzersatzerzeugungs­
einrichtungen ist zusätzlich zu klären, ob ein
Kurzzeitparallelbetrieb mit dem öffentlichen
Netz gewünscht ist. Der Netzparallelbetrieb
erfordert den Einbau und die Prüfung von
Netzschutzeinrichtungen gemäß Punkt 4
dieses Informationsblatts. Der Anschluss einer
Netzersatzerzeugungseinrichtung muss gemäß
den TAB-BT beim Verteilungsnetzbetreiber (VNB)
beantragt werden.
2.Schutz
Netzersatzerzeugungseinrichtungen sind gegen
Auswirkungen bei Überlast und Kurzschluss in der
Anlage zu schützen. Kabel und Leitungen zwischen
dem Ersatzstromaggregat und der zugeordneten
Überstromschutzeinrichtung sind kurz- und
erdschlusssicher zu verlegen.
3.Mobile Notstromaggregate
Beim Einsatz mobiler Ersatzstromaggregate, welche
in eine Installationsanlage speisen (z.B. über eine
CEE-Steckvorrichtung), ist auf eine Erdung des
Sternpunkts des Aggregats zu achten, damit die
Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) im Fehlerfall
die Anlage abschalten kann. Ein Erdungswiderstand
von ≤ 50 Ohm wird empfohlen. Eine entsprechende
Erdungsmaßnahme sollte folglich direkt beim
Anschlusspunkt vorgesehen sein.
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4.Schaltung ohne und mit
Kurzzeitparallelbetrieb
4.1.Allgemein
Sämtliche Außenleiter als auch der Neutralleiter
des Netzanschlusses müssen bei der Umschaltung
der Kundenanlage vom Netz auf das Ersatzstrom­
aggregat getrennt werden.
4.2. Schaltung ohne Kurzzeitparallelbetrieb
Die 4-polige Umschalteinrichtung muss so konzipiert
sein, dass sowohl die Netz- als auch die
Ersatzstromeinspeisung getrennt werden können.
Dies kann erreicht werden mittels
a)eines Umschalters mit 3 Positionen, der erst
trennt und dann schaltet,
b)Leistungs- oder Lastschalter mit
elektromechanischer Verriegelung.
Eine Umschaltung mittels Leistungsschützen ist
aus Gründen der Zuverlässigkeit nicht zulässig.
5.Prüfung und Inbetriebnahme
Die erste Inbetriebnahme der Netzersatz­
erzeugungseinrichtung ist mit dem zuständigem
Creos-Einsatzzentrum abzustimmen.
6.Anmerkung zur
Fehlerstromschutzeinrichtung RCD
Nach DIN 0100-551 muss eine vom Verteilungsnetz
unabhängige Schutzmaßnahme wirksam sein. Alle
nachfolgend aufgeführten Beispiele sind mit einer
zentralen RCD für den notstromberechtigten
Anlagenteil vorgesehen. Es ist jedoch zu beachten,
dass ein zentral angeordnetes RCD in manchen
Bereichen (wie z.B. Krankenhäusern) für die
Sicherheit der Versorgung problematisch sein kann.
Folglich gilt: Die Anzahl, Anordnung und Ausführung
der RCD in den abgehenden Stromkreisen ist nach
DIN VDE 0100-551, DIN VDE 0100-430 und DIN
18015-2 vorzunehmen.
Bei sämtlichen Ausführungen ist das Anbringen
eines Vorhängeschlosses bei ausgeschalteten
Schaltern (0-Stellung) vorzusehen.
4.3.Kurzzeitparallelbetrieb
Kurzzeitparallelbetrieb des Ersatzstromaggregats
dient lediglich zur Überlappungssynchronisierung
nach Spannungswiederkehr mit dem VNB-Netz
oder um bei Probezwecken eine Unterbrechung der
gesamten Kundenanlage zu vermeiden. Die Dauer
des Kurzzeitparallelbetriebs ist auf die Umschaltzeit
begrenzt und soll 100 ms nicht überschreiten. Eine
entsprechende automatische Synchronisierungs­
einrichtung mit einer Umschaltautomatik ist
vorzusehen. Die Einstellwerte der Einrichtungen
müssen plombierbar sein oder auf andere Weise
gegen eine Veränderung durch den Kunden
gesichert werden können. Unter Einhaltung der
aufgeführten Sicherheitsmaßnahmen und
Schutzeinrichtungen sind Rückeinspeisungen
ins öffentliche Netz sowie Potentialanhebung
des N- bzw. PEN-Leiters auszuschließen. Bei
längerem Netzparallelbetrieb (> 100 ms) sind
die Anforderungen der TAB-BT bzw. der
Anwendungsrichtlinie VDE-AR-N 4105
„Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz“,
zu berücksichtigen.
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Übersichtsschaltplan für Notstromversorgung im TN-S-System, Netzersatzstromaggregat
fest installiert
nicht
notstromberechtigter
Anlagenteil 1)
N
notstromberechtigter
Anlagenteil 1)
PE
FehlerstromSchutzeinrichtung
RCD
PE
Umschalteinrichtung 2)
4-polig: L1,L2,L3,N
1
2
0
0
1
2
Aus
Netz
Generator
GeneratorSchutzschalter
kWh
Strombegrenzerautomat
germäß
TAB-BT
ZEP
G
Hausanschluss
kasten
L1 L2 L3 PEN
230 / 400 V
Netz
Creos
Haupterdungsschiene
Generatorsternpunkt
und Gehäuseerdung
mit der
Haupterdungsschiene
verbinden
Anlage nur teilweise notstromberechtigt
1) Anordnung, Anzahl und Ausführung der RCD in den abgehenden Stromkreisen nach DIN VDE 0100-551, -410 und DIN 18015-2
2) Die 4- polige Umschalteinrichtung kann als Umschalter mit 3 Positionen,oder Last-bzw Leistungsschalter mit elektromechanischer
Verriegelung konzipiert sein.
Bei sämtlichen Ausführungen ist das Anbringen eines Vorhängeschlosses im ausgeschalteten Zustand (0-Stellung) vorzusehen.
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Übersichtsschaltplan für Notstromversorgung im TN-S-System bei Anschluss eines mobilen
Netzersatzstromaggregats
notstromberechtigter Anlagenteil 1)
PE
N
L3
L2
L1
Fehlerstromschutzschalter
RCD
Umschalteinrichtung 2)
4
0
1
2
polig:
Aus
Netz
Generator
1 0 2
Verbindung über
bewegliche Leitung
CEE
Gerätestecker
CEE
Gerätesteckdose
L1
nicht notstromberechtigter
Anlagenteil 1)
L2
L3
N
PE
kWh
Haupterdungsschiene
ZEP
Hausanschluss
kasten
Mobiles Notstromaggregat
L1 L2 L3 PEN
Anlage nur teilweise notstromberechtigt
1) Anordnung, Anzahl und Ausführung der RCD in den abgehenden Stromkreisen nach DIN VDE 0100-551, -410 und DIN 18015-2
2) Die 4- polige Umschalteinrichtung kann als Umschalter mit 3 Positionen, oder Last-bzw Leistungsschalter mit elektromechanischer
Verriegelung konzipiert sein.
Bei sämtlichen Ausführungen ist das Anbringen eines Vorhängeschlosses im ausgeschalteten Zustand (0-Stellung) vorzusehen.
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Übersichtsschaltplan für Notstromversorgung im TN-S-System, Anlage mit Kurzzeitparallelbetrieb
nicht
notstromberechtigter
Anlagenteil 1)
N
notstromberechtigter
Anlagenteil 1)
PE
Fehlerstromschutzeinrichtung
RCD
PE
Netz
Notstrom
Automatische 4-polige
Umschalteinrichtung
vergleicht
- Netz-und Generatorspannung/ -frequenz
- Phasenwinkel der
Spannungen
steuert bei Automatikbetrieb die Schütze oder
die Schalter
Umschalteinrichtung
begrenzt den Kurzzeitparallelbetrieb auf
ca. 100 ms
kWh
Strombegrenzerautomat
germäß
TAB-BT
Generatorschutzschalter
ZEP
G
Hausanschlusskasten
Generatorsternpunkt
und Gehäuseerdung
mit der Haupterdungsschiene
verbinden
Haupterdungsschiene
L1 L2 L3 PEN
230 / 400 V
Netz
Creos
Anlage nur teilweise notstromberechtigt
1) Anordnung, Anzahl und Ausführung der RCD in den abgehenden Stromkreisen nach DIN VDE 0100-551, -410 und DIN 18015-2
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