Schutzmassnahmen 4.2 Schutz gegen thermische Einflüsse Schutz gegen Überhitzung → Gebläse-Heizsystem Ausser bei Speicherheizgeräten dürfen Heizelemente von Gebläse-Heizsystemen erst in Betrieb gesetzt werden, wenn die erforderliche Luftströmung erreicht ist. Wird die Gebläseleistung reduziert oder ausgeschalten, müssen die Heizelemente ausser Betrieb gesetzt werden. Zudem ist ab einer Heizleistung > 3 kW das Gebläse mit einem Nachlauf von mindestens 60 s zu schalten (3 4.2.4.1). 9 Auftrag: Ergänzen Sie das Schema für ein Gebläse-Heizsystem (≤ 3 kW) und beantworten Sie nachfolgende Fragen. L Rahmen und Verkleidung von E aus nichtbrennbarem Stoff Handschalter 0 1 2 B1 M B2 B3 E Warmluft Kaltluft N Bild: N4.2_8 ℓ max. M GebläseB1Temperaturbegrenzer E HeizelementB2Strömungswächter ℓmax. 1 mB3Temperaturregler Nr. Frage Antwort mit Klartext 1 Wozu dient der Strömungswächter? Sicherzustellen, dass die Heizelemente erst in Betrieb gesetzt werden, wenn die erforderliche Luftströmung erreicht ist. 3 4.2.4.1.1 2 Welche drei Bedingungen gelten für den Temperaturbegrenzer, die 2. unabhängige Sicherheitsvorkehrung? Abstand zum Heizelement max. 1 m, Temperatureinstellung max. 85 °C, darf nicht selbständig wieder einschalten 3 4.2.4.1.1 3 Was muss bei Gebläse-Heizsystemen mit > 3 kW Heizleistungen beachtet werden? Um Wärmestau zu vermeiden muss das Gebläse einen Nachlauf von ≥ 60 s haben. 3 4.2.4.1.1 4 Welche Räume dürfen nicht mit Umluft geheizt werden? Zählen sie mind. 2 Beispiele auf. Feuergefährdete Räume mit brennbarem Staub wie z. B. Schreinereien, Sägereien, Heustall usw. 3 4.2.4.1.1 © Electrosuisse Blatt–Nr.: 4.2 – 6 Schutzmassnahmen 4.3 Überstromschutz Kenngrössen der Kurzschluss-Schutzeinrichtungen Es gibt eine ganze Reihe an unterschiedlichen Kurzschlussstrombezeichnungen. Das nachfolgende Bild zeigt den Zusammenhang einiger wichtiger Kurzschlussströme zur Überprüfung des Leiterschutzes auf. 4/4 IK3 (3-polig) maximaler IK IK3 ( 3-polig ) IK (1-polig ) oder 3/4 v. IK1 1/4 v. IK3E ≤ 10 000 3 oder Formel gilt für Kurzschlussströme, die höchstens 5 s anstehen! Bild: N4.3_18 Wie wir bereits festgestellt haben, sind kleine Kurzschlussströme für den Leiterschutz problematischer. Die Formel zur Ermittlung der max. Abschaltzeit berücksichtigt deshalb auch den IKmin.. 13 Auftrag: Beantworten Sie nachfolgende Fragen. Nr. Frage Antwort mit Klartext 1 Was bedeutet 10‘000 A Nennschaltvermögen Energiebegrenzungsklasse 3 10’000 3 2 Berechneter 1-poliger Kurzschlussstrom am Leitungsende 360 A. Wie gross ist IKmin. und weshalb die Umrechnung? 3 Bild 4.3.4.1 IKmin. = 360 A · 0,75 = 270 A Es werden Unbekannte wie Übergangsimpedanzen, Leitererwärmung, Spannungsschwankungen usw. berücksichtigt. 3 4.3.4.5.2.2.1 / 4.3.4.5.1.2.2.2 3 Am Leitungsende betragen die Kurzschlussströme zwischen L -PE 280 A, L -N 250 A und IK3E 800 A. Welchen Wert nehmen Sie für IKmin.? Es ist der kleinste (schlechteste) Wert zu berücksichtigen 250 A · 0,75 = 187,5 A Kontrolle → 800 A · 0,25 = 200 A 3 4.3.4.5.2.2.2 4 Folgende Werte sind Ihnen bekannt: IK1 = 320 A, S = 1,5 mm2, Leiter PVC isoliert. Innert welcher Zeit muss die Abschaltung erfolgen? © Electrosuisse IKmin. = 320 A · 0,75 = 240 A t = (115 · [1,5 mm2 : 240A ])2 = 0,517 s 3 4.3.4.5.1.2 Blatt–Nr.: 4.3 – 1 0 Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel 5.3 Einrichtungen zum Trennen, Schalten, Steuern und Überwachen Übungsbeispiele Dimensionierung von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen 9 Auftrag: Bestimmen Sie den minimal erforderlichen Nennstrom des jeweiligen RCDs. Lösungsweg muss ersichtlich sein. Praxisbeispiel Berechnung Bild: N5.3-RCD_9 63 A Verbraucher sind nicht bekannt. Die Summe IN mal Gl. Faktor ist > 63 A; (111 A ∙ 0,7 = 78 A). → IN RCD = 63 A 40A RCD 3LN IN RCD = 63A 25A 16A 20A 10A Bild: N5.3-RCD_10 10A L1 16A L1 / L2 / L3 25A L2 / L3 IN RCD = 63A 10A L1 Achtung: siehe Merksatz 16A L1 / L2 / L3 100 A RCD 3LN Bild: N5.3-RCD_11 80 A RCD 3LN 10A IN = 7 A 20A IN = 4 A 16A IN RCD = 40 A 25A Achtung: siehe Merksatz 10A IN = 11 A Bild: N5.3-RCD_12 IN = 17A 25A 100A RCD 3LN IN = 8A 20A 16A L1 / L2 IN RCD = 63 A 16A L2 / L3 Achtung: siehe Merksatz 10A L3 Bild: N5.3-RCD_13 63A RCD 3LN IN RCD = 63 A Verbraucher sind nicht bekannt. Die Summe IN von L2 mal Gl. Faktor ist; 57 A ∙ 0,8 = 45,6 A. → IN RCD = 63 A 40A 25A 16A 16A 10A IN = 12 A IN = 7A Die Summe IN mal Gl. Faktor + die Summe IN der Festanschlüsse; 20 A ∙ 0,8 + 22 A = 38 A. → IN RCD = 40 A Die Summe IN mal Gl. Faktor + die Summe IN der Festanschlüsse; 32 A ∙ 0,8 + 25 A = 50,6 A. → IN RCD = 63 A IN + die Summe IN der Festanschlüsse ist; > 63 A (40 A + 33 A = 73). → IN RCD = 63 A IN = 9A IN = 5A Merke: Die Anwendung eines Gleichzeitigkeitsfaktors setzt viel Fingerspitzengefühl voraus. Zu erwartende Erweiterungen sind dabei ebenfalls in die Berechnung mit ein zu beziehen. © Electrosuisse Blatt–Nr.: 5.3_RCD – 6
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