Onkologisches Zentrum durch Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert

25.03.2015
Onkologisches Zentrum am
Klinikum Fulda zertifiziert:
Deutsche Krebsgesellschaft vergibt
besonderes Gütesiegel: Krebsbehandlung in Osthessen auf Spitzenniveau
Das Onkologische Zentrum am Klinikum
Fulda (OZKF) ist das fachübergreifende
onkologische Zentrum der Region. Die
Deutsche Krebsgesellschaft hat das OZKF
im Rahmen eines mehrtägigen Audits im
November letzten Jahres eingehend geprüft. Mit der offiziellen Übergabe des Gütesiegels „Onkologisches Zentrum CC“
(Caner Center) bestätigt die größte wissenschaftliche Fachgesellschaft dem Klinikum nun, dass alle geforderten Qualitätskriterien für die Krebsbehandlung - von
der Diagnose über die Behandlung bis zur
Nachsorge - erreicht werden. Das ist eine
Bestätigung für die gute Arbeit am Klinikum und eine gute Nachricht für alle Betroffenen in der Region, die eine wohnortnahe Behandlung nach dem aktuellen
Stand der Wissenschaft erwarten.
Pressestelle
Klinikum Fulda
Krebserkrankungen sind weiter auf dem Vormarsch. Aber auch die Behandlungsmöglichkeiten werden ständig besser. Die erfolgreiche
Entwicklung neuer Medikamente und die ausBarbara Froese
geprägte Zusammenarbeit der Mediziner aus
Tel.:(0661) 84-5016
E-Mail: barbara.froese@ unterschiedlichen Fachgebieten haben daran
klinikum-fulda.de
einen großen Anteil. „Neben der präklinischen
www.klinikum-fulda.de
und klinischen Forschung hat nicht zuletzt
auch die Bildung von Zentren und die UmsetMichael Schwab
zung sowie Weiterentwicklung spezifischer
Tel.:(0661) 1021007
Leitlinien unter Berücksichtigung evidenzbaMobil:0170 4028199
sierter Erkenntnisse dazu beigetragen“, erläuE-Mail: michael.schwab@
tert Prof. Dr. Heinz-Gert Höffkes, Leiter des
fulda.de
Onkologischen Zentrums am Klinikum Fulda.
„Insbesondere die intensive Zusammenarbeit
zwischen den einzelnen Abteilungen in den
großen Kliniken hat diese Erfolge möglich
gemacht. In regelmäßigen Tumorkonferenzen
stimmen die Experten alle Details der Behandlung gemeinsamen ab“, so Prof. Höffkes weiter.
Diese Entwicklung wird mit der Einrichtung
des Schwerpunktzentrums für interdisziplinäre
Krebsmedizin am Klinikum Fulda konsequent
fortgesetzt. Derzeit gibt es nur rund 70 zertifizierte Zentren deutschlandweit. „Die nächsten
Onkologischen Zentren befinden sich in Kassel, Marburg, Frankfurt a.M. und Würzburg.
Mit unserem Kompetenzzentrum OZKF können wir den Patienten vor Ort ein verbessertes
Angebot machen “, so Priv.-Doz. Dr. Thomas
Menzel, Vorstandssprecher des Klinikums
Fulda. „Dadurch ermöglichen wir den Bürgern
unserer Region den wohnortnahen Zugang
zur modernen Onkologie“, ergänzt Vorstandskollege Dietmar Pawlik.
„Das Onkologische Zentrum ist ein weiterer
Baustein, um die medizinische Qualität zu
sichern und weiterzuentwickeln, im Sinne der
Patienten. Die Zusammenführung der hochqualifizierten Kompetenzen der Einzeldisziplinen wird damit unterstrichen“, so Oberbürgermeister
und
Aufsichtsratsvorsitzender
Gerhard Möller.
Das Onkologische Zentrum am Klinikum
Fulda
Seit vielen Jahren sind am Klinikum Fulda die
so genannten Organzentren erfolgreich etabliert und zertifiziert. Dazu zählen das Darmzentrum (seit 2006, Leitung: Priv.-Doz. Dr.
Hellinger), das Brustzentrum (seit 2007, Leitung: Priv.-Doz. Dr. Hawighorst), das Prostatakarzinomzentrum (seit 2008, Leitung: Prof.
Dr. Kälble). Neu hinzugekommen sind das
Pankreaskarzinomzentrum (Leitung: Prof Dr.
Jaspersen), das Kopf-Hals-Tumor Zentrum
(Leitung: Prof. Dr. Schwager), das Gynäkologische Krebszentrum (Leitung: Priv.-Doz. Dr.
Hawighorst) sowie die Schwerpunkte Leukämien und Lymphome (Leitung: Prof. Dr. Höffkes). Gemeinsam mit den externen Kooperationspartnern wie dem PalliativNetz Osthes-
sen (PNO), der stationären Palliativmedizin
am Helios Klinikum Hünfeld, dem Hospiz St.
Elisabeth sowie dem Ambulanten Hospizdienst „Da-Sein“ bilden sie nun das Onkologische Zentrum am Klinikum Fulda. Eine wichtige Rolle spielen auch die PatientenSelbsthilfeorganisationen. Die Deutsche ilco
(Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und
Menschen mit Darmkrebs), die Frauenselbsthilfe nach Krebs, die Selbsthilfeorganisation
Bundesverband der Kehlkopfoperierten, die
Selbsthilfegruppe „Leben Trotzdem“ und die
Prostatakrebs Selbsthilfegruppe Fulda sind
offizielle Kooperationspartner des OZKF.
„Sinn und Zweck des neu zertifizierten Pankreaskarzinomzentrums ist es, den Betroffenen hier in Fulda und der Region eine heimatnahe Anlaufstelle zu bieten sowie die bestmögliche medizinische Versorgung unter einem Dach“, hob Prof. Dr. Daniel Jaspersen,
Direktor der Medizinischen Klinik II und Leiter
des Pankreaskarzinomzentrums hervor. Am
Beispiel Bauchspeicheldrüsenkrebs lässt sich
das Prinzip des Onkologischen Zentrums gut
erläutern: Nach der Diagnosesicherung in der
Medizinischen Klinik II werden die Patienten
im OZKF interdisziplinär durch die Spezialisten behandelt. „Vorrangiges Ziel ist die rechtzeitige Operation in der Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie (Direktor Priv.-Doz. Dr.
Achim Hellinger) und definitive Heilung der
Erkrankung“, so Prof. Jaspersen weiter. Anschließend wird der Behandlungserfolg im
Rahmen der regelmäßigen Nachsorge sichergestellt
Die Frauenklinik ist im Onkologischen Zentrum am Klinikum Fulda gleich mit zwei Organzentren vertreten: dem Gynäkologischen
Krebszentrum und dem bereits seit Jahren
zertifizierten Brustzentrum. „Die Qualität unserer Diagnostik und Behandlung wird dabei
nicht nur laufend durch uns, sondern auch
durch die Deutsche Krebsgesellschaft überprüft. Unsere Leistungsfähigkeit wurde mit der
Zertifizierung des OZKF durch Fachexperten
der Deutschen Krebsgesellschaft bestätigt.
Über diese besondere Auszeichnung freue ich
mich mit dem gesamten Team der Frauenklinik sehr. Die fachübergreifende Zusammenarbeit aller Experten unter einem Dach bietet für
unsere Patientinnen die beste Behandlung
ihrer Krebserkrankung mit optimalen Heilungschancen und schafft die Grundlage für
eine feste Vertrauensbasis“, so Priv.-Doz. Dr.
Thomas Hawighorst, Direktor der Frauenklinik
und Leiter des Brustzentrums sowie Gynäkologischen Krebszentrums.
Das Prostatakarzinomzentrum wurde erstmals
im Jahr 2008 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Erklärtes Ziel ist, den Patienten mit Prostatakarzinom die jeweils individuell
optimale Therapie anzubieten und gleichzeitig
die Therapieergebnisse systematisch zu erfassen. „Die bisherigen funktionellen und onkologischen Ergebnisse der radikalen Prostataentfernung bei uns sind auch im internationalen Vergleich überdurchschnittlich gut.
Wenn die Operation oder Strahlentherapie
allein nicht ausreichen, ein Rezidiv oder ein
Fortschreiten der Erkrankung zu verzeichnen
ist, besteht im OZKF die Möglichkeit, interdisziplinär im Dialog zwischen Urologen, Onkologen und Radiotherapeuten die bestmögliche
Therapie auszuwählen“, erläutert Prof. Dr.
Tilman Kälble, Direktor der Klinik für Urologie
und Kinderurologie sowie Leiter des Prostatakarzinomzentrums.
Die Heilungschancen von Krebserkrankungen
sind bei rechtzeitiger Erkennung und richtiger
Behandlung gut. Dabei sind je nach Krebsart
unterschiedliche medizinische Fachbereiche
gefragt. Im Darmzentrum Klinikum Fulda werden diese Fachbereiche seit Jahren so gebündelt, dass für jeden Patienten mit Darmkrebs individuell eine optimale Diagnostik und
Therapie erfolgt. Das Darmzentrum Klinikum
Fulda blickt dabei auf bundesweit mit am
meisten Erfahrung zurück. Unter Leitung von
Priv.-Doz. Dr. med. Achim Hellinger (Direktor
der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie)
wurde es bereits vor neun Jahren im März
2006 als erstes Zentrum in Hessen und viertes Zentrum bundesweit von der Deutschen
Krebsgesellschaft zertifiziert. „Wir haben in-
zwischen neun Überprüfungen hinter uns und
jedes Mal konnten wir uns über die Bestätigung unser hohen Behandlungsqualität durch
die Deutsche Krebsgesellschaft freuen: Dies
gibt unseren Patienten das gute Gefühl sich
vertrauensvoll in unsere Hände begeben zu
können“, erläuterte Priv.-Doz. Dr. Achim Hellinger, Leiter des Darmzentrums.
„Ich freue mich besonders, dass nunmehr auf
dem Boden der bereits bestehenden Organzentren durch die Zertifizierung des Onkologischen Zentrums am Klinikum Fulda der
nächste Schritt zu einem übergeordneten
Konzept für alle Patienten mit Krebserkrankungen gelungen ist“, so Dr. Hellinger weiter.
Vorteile für den Patienten
Der Patient profitiert von den Strukturen im
OZKF und den kurzen und klaren Entscheidungswegen. Kernstück des OZKF sind die
interdisziplinären
Tumorkonferenzen,
als
standardisiertes Forum der multidisziplinären
Behandlung sowie die Tumordokumentation,
als Standard zur internen und externen Qualitätssicherung. Zentrale Ansprechpartner und
eine gezielte Betreuung von speziell geschultem Fachpersonal - sei es in der Pflege, der
Psychoonkologie oder im Sozialdienst - gehören ebenfalls zum OZKF. Die Gewissheit einer
Behandlung nach neuesten, evidenzbasierten
- d.h. bewiesenen - Standards, besondere
Qualitätssicherungsmaßnahmen und transparenten Darstellung der Abläufe geben dem
Patienten eine klare Entscheidungshilfe. Die
regelmäßige Überprüfung durch externe Stellen schafft Vertrauen und gibt Sicherheit.
Struktur zertifizierter Zentren
Als Maximalversorger der Region verfügt das
Klinikum Fulda über zahlreiche hochspezialisierte Fachkliniken, die im Rahmen des OZKF
nun noch enger zusammenarbeiten. Neben
Chirurgen, Radioonkologen, Pathologen, Experten für die medikamentöse Tumortherapie
und weiteren Fachdisziplinen gehören dazu
auch onkologische Pflegekräfte, Psychoonkologen und der Sozialdienst. Durch die Zu-
sammenarbeit mit kooperierenden Krankenhäusern, den Ärzten und Ärztinnen in der vertragsärztliche Versorgung und den Rehabilitationseinrichtungen wird eine ganzheitliche
Versorgung möglich.
Die Deutsche Krebsgesellschaft unterteilt
zertifizierte Einrichtungen in drei Zertifizierungsstufen: Das Organkrebszentrum (C) ist
ein auf ein Organ oder ein Fachgebiet spezialisiertes Zentrum. Das Onkologische Zentrum
(CC) erstreckt sich auf mehrere Organe oder
Fachgebiete. Das Onkologische Spitzenzentrum (CCC) ist ein „Onkologisches Zentrum mit
Forschungsschwerpunkten.“
Dieses 3-Stufen-Modell der onkologischen
Versorgungsstrukturen wird von der Deutschen Krebshilfe und der Deutsche Krebsgesellschaft innerhalb eines „Nationalen Zertifizierungsprogramms Krebs“ umgesetzt. Das
Klinikum Fulda hat mit seinem zertifizierten
OZKF bereits die höchste Stufe außerhalb der
Universitätsklinken erreicht. Lediglich die
Grundlagenforschung wird in Fulda nicht angeboten.
Im Rahmen des Hessischen Onkologiekonzepts ist das OZKF darüber hinaus mit den
anderen Krankenhäusern der Region Osthessens verbunden. „Die Qualität der Versorgung
von Krebserkrankungen in der Region wird
dadurch kontinuierlich weiterentwickelt. Wir
freuen uns, mit unserem OZKF dazu einen
Beitrag leisten zu dürfen“, so Priv.-Doz. Dr.
Thomas Menzel.