Medizinische Fachinformation Brust, Fläschchen, Brei: Die Ernährung im 1. Lebensjahr – eine Investition in die langfristige Gesundheit 4. Soester Hebammen Seminarkongress, 6. März 2015 Dr. oec. troph. Dagmar Kreft Nestlé Wissenschaftlicher Dienst, Frankfurt Medizinische Fachinformation „Ein Mangel an guter Ernährung in den ersten 1000 Tagen bedeutet stets auch einen Mangel an Möglichkeiten im späteren Leben.“ Bundespräsident Joachim Gauck anlässlich der Woche der Welthungerhilfe 2013 Die ersten 1000 Tage sind prägend. Themenübersicht 1. Brust • Wird mein Baby satt, wenn die Muttermilch noch nicht richtig fließt? • Was macht Muttermilch so wertvoll? Medizinische Fachinformation Medizinische Fachinformation Die Muttermilch macht‘s! • Weltweit anerkannter „Zaubertrank“ für Babys. • Zu Beginn des Lebens deckt sie alle Ernährungsbedürfnisse. Medizinische Fachinformation Was ist Kolostrum? Erstmilch, die während der Schwangerschaft und der ersten Tage nach der Entbindung gebildet wird. Eigenschaften: • dickflüssig- durch den hohen Eiweißgehalt • gelblich - durch Karotinoide • gut verdaulich - durch niedrigen Fettgehalt. „Die wenigen Tropfen der Vormilch hielt man lange für wertlos,(…). Heute kennen wir den unvergleichlich hohen Wert der Vormilch, den das Neugeborene nur voll ausschöpfen kann, wenn es frühzeitig und häufig angelegt wird, um jeden Tropfen dieser Kostbarkeit aus der Brust der Mutter zu saugen.“ Nationale Stillkommission (2001) Nationale Stillkommission (2001). Zufüttern von gesunden, gestillten Neugeborenen. BfR online Die Besonderheiten des Kolostrum Medizinische Fachinformation ● Das Kolostrum wird bereits am ersten Tag nach der Entbindung gebildet ● Kolostrum enthält hohe Anteile an Antikörpern (Immunglobuline, z.B. slgA) und ist für den Immunschutz sehr bedeutsam ● Muttermilch enthält weitere Abwehrstoffe gegen Infektionen, wie z. B. Zytokine und Enzyme (Lysozym, Lactoferrin und Lactoperoxidase) Der Immunschutz durch das Kolostrum im Blut des Babys bleibt 3 – 6 Monate bestehen. Wachtel U; Helgarth R (1994). Ernährung und Diätetik in Pädiatrie und Jugendmedizin. Bd 1, George-Thieme-Verlag, Stuttgart Flüssigkeitsbedarf in den ersten 3 Lebenstagen Medizinische Fachinformation Monatsschr Kinderheilkd 160: 585-588 Konsensuspapier der österreichischen Ernährungskommission der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) (2012) Nach der Geburt verlieren Babys Gewicht Die durchschnittliche physiologische Gewichtsabnahme bei ausschließlich gestillten Neugeborenen beträgt 5-7%. • Dies entspricht fast genau dem Wasserüberschuss, mit dem ein Baby geboren wird. Medizinische Fachinformation „Der physiologische Gewichtsverlust eines Neugeborenen bleibt unter 10% und erreicht sein Maximum zumeist zwischen 3. und 4. Lebenstag..“ AWMF-Leitlinie (2012). 024/005. Ab wann ist der Wasserverlust unphysiologisch? • Gewichtsabnahme >10 % des Geburtsgewichtes (echte Dehydratation) • muss ausgeglichen werden. Nationale Stillkommission (2001). Zufüttern von gesunden, gestillten Neugeborenen. BfR online AWMF-Leitlinie (2012). Betreuung von gesunden reifen Neugeborenen in der Geburtsklinik. AWMF online 024/005 Warum braucht ein Neugeborenes normalerweise keine zusätzliche Flüssigkeit? Medizinische Fachinformation Der Wasserumsatz eines Neugeborenen ist an den ersten 3 Tagen bis auf ein Drittel reduziert. Warum? • Geringer Verlust über Haut und Lunge. • Nierenfunktion auf geringe Harnausscheidung eingestellt. Flüssigkeitsquellen eines Neugeborenen: • Wasserüberschuss des Extrazellularraumes • Lungenwasser • Blut aus der Plazenta • Nur in geringem Maße Kolostrum und Oxidationswasser. Nach der Geburt wird vor allem der Überschuss des extrazellulären Wassers abgebaut – das macht >90% des Gewichtsverlustes aus. Nationale Stillkommission (2001). Zufüttern von gesunden, gestillten Neugeborenen. BfR online Warum braucht ein Neugeborenes normalerweise keine zusätzliche Energie? Medizinische Fachinformation Der Energieumsatz eines Neugeborenen ist stark reduziert: Energiebedarf Warum? Neugeborenes in den ersten 2-3 Tagen 35 – 50 kcal/kg KG/Tag Praktisch kein Energiebedarf für Wachstum + Ausscheidung, reduziert für Grundumsatz + Aktivität Säugling im ersten Vierteljahr 120 kcal/kg KG/Tag Hoher Energiebedarf für Wachstum (35-40%) + Ausscheidung (10%) „Nach der Abnabelung steht das Neugeborene mit seinem Stoffwechsel wohl auf eigenen Füßen, doch läuft der innere Motor noch keineswegs auf vollen Touren.“ Nationale Stillkommission (2001) Wichtige Voraussetzung: • Wärme. • Keine kindlichen Schreiattacken durch unnötige Trennungen von der Mutter (Sauerstoffverbrauch). Energiequellen eines Neugeborene: • Reserven in Leber (Glykogen) und Fettgewebe. • Nur im geringen Maße die erste Milch (Kolostrum). Nationale Stillkommission (2001). Zufüttern von gesunden, gestillten Neugeborenen. BfR online Blutglucose in den ersten Lebenstagen Medizinische Fachinformation Richtig ist: nach der Abnabelung fällt der Blutzucker ab. Aber: Schon nach 1 - 2 Stunden steigt er auch ohne Nahrungszufuhr wieder an. • Aufgrund der beginnenden hormonellen Eigenregulation des Stoffwechsels. Zur Info: Energiequellen des Gehirns • Neben Glucose auch Spaltprodukte des Fettabbaus (Laktat, Ketonkörper) deshalb weniger von der Zufuhr von Glucose abhängig als Erwachsene. „Jedem Pädiater ist bekannt, dass ein Neugeborenes ganz ohne Nahrung nach Geburt mehrere Tage ohne Schaden überlebt, im Alter von 4 Wochen dies aber kaum mehr als 2 Tage möglich ist.“ Nationale Stillkommission (2001) Nationale Stillkommission (2001). Zufüttern von gesunden, gestillten Neugeborenen. BfR online Alle Fachgesellschaften sind sich einig: Zufüttern nur nach medizinischer Indikation! ● Medizinische Fachinformation - Leitlinie (2012) zum Zufüttern in den ersten Lebenstagen: ● Beschränkung auf das medizinisch indizierte Minimum ● Keine zusätzliche Flüssigkeit (Wasser, Glucoselösung, Säuglingsnahrung) in den ersten 72 Stunden ● Indikation zum Zufüttern: u.a. wenn Gewichtsverlust > 10% und/oder bei Zeichen von Exsikkose oder Hyperglykämie ● Um Gewichtsverlust rechtzeitig zu bemerken, Neugeborenes 1x täglich entkleidet wiegen Betreuung von gesunden reifen Neugeborenen in der Geburtsklinik Nr. 024/005 AWMF-Leitlinie der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin und der Dt. Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (2012) Alle Fachgesellschaften sind sich einig: Zufüttern nur nach medizinischer Indikation! Medizinische Fachinformation ● Empfehlung ÖGKJ (2012): „Kein prophylaktisches Zufüttern in den ersten 24 – 48 h, außer bei medizinischer Indikation“ ● Empfehlung DGKJ (1989): „Der Einsatz (…) darf, wenn überhaupt, nur unter strenger Indikation erfolgen, um den Stillerfolg nicht zu gefährden.“ Der Kinderarzt 20(10): 1429 160: 585-588; Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde (DGKJ) (1989). Konsensuspapier der Österreichischen Ernährungskommission der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) (2012). Monatsschr Kinderheilkd Medizinische Fachinformation Medizinische Indikationen zum Zufüttern ● Kindliche Ursachen laut - Säuglinge mit sehr niedrigem Geburtsgewicht oder sehr früh geborene Babys < 1500 g oder < 32 Schwangerschaftswochen - Säuglinge, die aufgrund medizinischer Probleme einem Risiko zu niedriger Blutzuckerwerte ausgesetzt sind, wenn Muttermilch nicht sofort verfügbar ist - Säuglinge die dehydriert oder fehl- /unterernährt sind, und Mutter- /Frauenmilch allein den Mangel nicht beheben kann - Säuglinge die mit starkem Flüssigkeits- bzw. Gewichtsverlust > 10%, falls es nicht möglich ist, eine ausreichende Flüssigkeits- bzw. Nahrungsversorgung zu gewährleisten Adaptierte Übersetzung der WHO-Empfehlung „Acceptable medical reasons for supplementation“; WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“; Stand: Februar 2012 Medizinische Fachinformation Medizinische Indikationen zum Zufüttern ● Mütterliche Ursachen - Verzögerte Milchbildung (72 - 120 Stunden) - Pathologie der Brust - Herpes simplex (Herpesläsionen an der Brustwarze) - Unbeherrschbare Schmerzen beim Stillen Erforderliche Medikation (z.B. zytotoxische Medikamente oder Radiopharmazeutika), die mit dem Stillen nicht vereinbar ist Adaptierte Übersetzung der WHO-Empfehlung „Acceptable medical reasons for supplementation“; WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“; Stand: Februar 2012 Kontraindikationen bezüglich Zufütterung Medizinische Fachinformation • Säuglinge mit Hyperbilirubinämie (ohne Notwedigkeit zur Phototherapie), die gut trinken, nasse Windeln haben und Stuhl absetzen, Gewichtsabnahme < 7%. • Schläfrige Neugeborene ohne sonstige Krankheitszeichen. • Babys, die nachts nicht schlafen oder stundenlang gefüttert werden wollen. • Mütter, die müde sind oder schlafen wollen. Stellungnahme ÖGKJ (2012). Monatsschrift Kinder- und Jugendheilkunde 160:585-588 Wenn schon zufüttern – dann möglichst Frauenmilch! Medizinische Fachinformation 1. Wahl: Abgepumpte Muttermilch, soweit vorhanden 2. Wahl: Pasteurisierte Frauenmilch, soweit vorhanden Jedes Zufüttern bei einem Neugeborenen soll immer im Dokumentationsblatt festgehalten werden. • Hilfreich: Limit für die Gewichtsabnahme von 7% bis 10% farblich markieren. Stellungnahme ÖGKJ (2012). Monatsschrift Kinder- und Jugendheilkunde 160:585-588 Und wenn keine Frauenmilch zur Verfügung steht? Medizinische Fachinformation 3. Wahl: • Proteinhydrolysat bzw. Nährlösungen (max. für die ersten 72 Std.) 4. Wahl: • Säuglingsnahrung • • Kein Wasser oder Glucoselösung. Bei Hypoglykämie kann eine Maltodextrinlösung gegeben werden. „Vieles spricht heute dafür, dass zur Zufütterung nicht Wasser oder Glukoselösung genügen, sondern eine geeignete Milchnahrung mit allen Nährstoffen grundsätzlich besser ist.“ Stellungnahme ÖGKJ (2012). Monatsschrift Kinder- und Jugendheilkunde 160:585-588 Nährlösungen für die ersten Lebenstage Medizinische Fachinformation Enthalten weniger Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate als Anfangsnahrungen und sind nur als Supplement für die ersten 72 h konzipiert! ● Energiesupplemente (wie Primergen oder Hipp NE) werden nur in Deutschland, in Österreich und der Schweiz eingesetzt. ● In anderen Ländern werden Energiesupplemente offenbar nicht verwendet bzw. gebraucht. Stellungnahme ÖGKJ (2012). Monatsschrift Kinder- und Jugendheilkunde 160:585-588 Kurze Zusammenfassung der praktischen Empfehlungen Medizinische Fachinformation • „Stillen oder Muttermilch ist die Nahrung der ersten Wahl. • Im Bedarfsfall nach ärztlicher Indikation (Hypoglykämie) Maltodextrin. • Bei auffälligem Gewichtsverlust (7 bis 10 Prozent) nach drei Tagen am besten eine komplette Säuglingsmilchnahrung, vorzugsweise eine geprüfte Hydrolysatnahrung verwenden.“ Prof. Dr. Karl Zwiauer (2012). NNI News Medizinische Fachinformation Bifidusbakterien und ihr Einfluss auf die Darmflora ● Die Darmflora von gestillten Säuglingen besteht zu bis zu 99 % aus Bifidusbakterien* ● Die Probiotika in der Muttermilch fördern den Aufbau einer Bifidus-Schutzflora im Darm und tragen so zur Entwicklung einer gesunden Immunabwehr bei – besonders wichtig für kaiserschnittgeborene Säuglinge ● Die Bifidus-Schutzflora hilft, akuten Durchfallerkrankungen vorzubeugen *Mitsuoka T (1982). Bifidobacteria Microflora 1; 3-24 Medizinische Fachinformation Bedeutung von Muttermilch für Kaiserschnitt-Säuglinge ● Bei einer vaginalen Geburt kommt der Säugling auf natürliche Weise in Kontakt mit der Vaginal- und Rektalflora der Mutter ● Dabei findet eine orale Aufnahme der für das Immunsystem wichtigen mütterlichen Bakterien statt, die die Grundlage für eine gesunde BifidusSchutzflora legen ● Kaiserschnittgeborene Kinder kommen nicht in Kontakt mit der mütterlichen Flora, weswegen der Aufbau der Schutzflora über die Muttermilch, die Bifidusbakterien enthält, besonders wichtig ist Wahr oder falsch? Mythos: • Nach ein paar Monaten des Stillens enthält die Muttermilch so gut wie gar keine Nährstoffe mehr. Das Baby ist dann schnell unterversorgt, wenn man weiter stillt. Medizinische Fachinformation So ist's wirklich: • Die Zusammensetzung der Muttermilch verändert sich und wird den Bedürfnissen des Kindes angepasst. Mit dem fünften, sechsten Monat fängt man zudem mit der Beikost an und führt auf die Weise zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe zu. Wahr oder falsch? Mythos: • Von der Anstrengung beim Sport wird die Milch sauer. Stillende sollen deswegen auf Sport verzichten. Medizinische Fachinformation So ist's wirklich: • Der Milchgeschmack kann sich ganz leicht verändern, wenn es die Mutter mit dem Sport total übertrieben und sich vollkommen ausgepowert hat. Davon abgesehen verändert ein bisschen Sport den Milchgeschmack nicht. Medizinische Fachinformation Die ersten 1000 Tage Wachstum Immunsystem Geistige Entwicklung Themenübersicht 2. Fläschchen • Welche Säuglingsnahrung ist die richtige, wenn ich nicht stille? • Was bedeutet HA, was LCP? Medizinische Fachinformation Medizinische Fachinformation Das Wunder, das jeder sehen kann: WACHSTUM Eiweiß – kommt im Körper neben Wasser am häufigsten vor Medizinische Fachinformation Das Wort Protein (Eiweiß) leitet sich ab von “proteno” (griechisch: ich bin der erste) und “protos” (griechisch: vorrangig, wichtig). Es bringt die Bedeutung der Eiweiße für das Leben zum Ausdruck. Medizinische Fachinformation Frauenmilch verändert sich! Gehalt (g/100 ml) 2 Kolostrum (Erstmilch) 1-3 Tage nach der Geburt • schon vor dem Milcheinschuss • dickflüssig, gelblich • reich an Antikörpern Transitorische Milch (Übergangsmilch) 2-3 Wochen Reife Milch ab etwa 2 Wochen nach der Geburt 0,86 5,7 2,6 46 kcal/100 ml Eiweiß Antikörper (sIGA) Kohlen- Fette Energie hydrate 1,1 0,016 7 3,9 63 kcal g/100 ml Wachtel U; Helgarth R (1994). Ernährung und diätetik in Pädiatrie und Jugendmedizin. Bd.. 1, George-Thieme-Verlag, Stuttgart Protein in der Muttermilch – ein sehr wichtiger Lebensbaustein für Babys Gesundheit Medizinische Fachinformation Die Proteinqualität & der Proteingehalt der Muttermich sind ideal Medizinische Fachinformation Stillen reduziert das Risiko für Übergewicht und Adipositas Medizinische Fachinformation Die CHOP-Studie zeigt: erhöhte Proteinaufnahme führt zu einer ungewollt schnellen Gewichtsentwicklung Medizinische Fachinformation Die tägliche Proteinaufnahme übersteigt die empfohlene Proteinaufnahme deutlich Medizinische Fachinformation Schon +0,2 g mehr Protein je 100 kcal beschleunigt die Gewichtsentwicklung Medizinische Fachinformation Empfehlungen der EFSA zu Proteinqualität und Proteingehalt in Säuglingsnahrungen (2014) EFSA = European Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) Medizinische Fachinformation Medizinische Fachinformation Ein unglaublich kompliziertes Wunder: Das Immunsystem Medizinische Fachinformation Immer wieder erstaunlich! Der Darm ist nicht nur das wichtigste Verdauungsorgan, sondern gleichzeitig auch das größte Immunorgan. Hier befinden sich nahezu 80% aller Immunzellen. Der Darm stark vergrößert: viele kleine Ausstülpungen vergrößern die Oberfläche. Neurodermitis ist die häufigste allergische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Medizinische Fachinformation Häufigkeiten allergischer Erkrankungen („jemals“) bei Kindern und Jugendlichen (0 bis 17 Jahre), nach Geschlecht Robert-Koch-Institut (Hrsg.) (2008). Erkennen – Bewerten – Handeln Allergieprävention in der Stillzeit Medizinische Fachinformation ► Studien zeigen, dass der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel während der Stillzeit nicht das Allergierisiko des Kindes verringert! ► Außerdem: Je stärker Sie ihren Speiseplan einschränken, desto schwieriger wird es, sich ausgewogen zu ernähren! ► Deshalb: Vielseitig und abwechslungsreich ernähren in der Stillzeit! Kuhmilch verdoppelt Neurodermitis-Risiko Medizinische Fachinformation + 100% Standard-Säuglingsnahrung mit unverändertem Kuhmilcheiweiß verdoppelt das Risiko eines atopischen Ekzems bei allergiegefährdeten Kindern. Relatives Risiko eines atopischen Ekzems - Metaanalyse von Kindern mit einer positiven Familienanamnese Gdalevich M, et al. J Am Acad Derm. 2001;45:520-527. Am besten vier bis sechs Monate lang stillen! Medizinische Fachinformation Muttermilch schützt jedes zweite allergiegefährdete Baby vor der Ausbildung einer Allergie. Konsequent sein lohnt sich: Am besten ist es, wenn ein allergiegefährdetes Baby mindestens vier Monate lang nur Muttermilch bekommt! Gestillte Babys starten perfekt geschützt ins Leben. Wenn nicht gestillt wird oder nicht genügend Muttermilch zur Verfügung steht … Medizinische Fachinformation … dann empfehlen Experten HA-Nahrung mit einem in der Allergieprävention bestätigten Hydrolysat. Wichtiger Hinweis zum Stillen Stillen ist für Ihr Baby die beste Ernährungsform und zugleich ein guter Schutz gegen Krankheiten. Häufiges Anlegen ist der beste Weg, den Milchfluss anzuregen. Die Entscheidung, nicht zu stillen, ist nur schwer rückgängig zu machen. Wenn Sie eine Säuglingsanfangsnahrung verwenden wollen, sprechen Sie bitte mit Ihrer Klinik, Ihrer Hebamme oder Ihrem Kinderarzt. Die GINI-Studie: Medizinische Fachinformation Die weltweit größte Allergiepräventionsstudie, gefördert vom Bundesministerium. HA-Nahrung kann allergiepräventiv wirken. Aber nicht jede HA-Nahrung wirkt. Erhalten allergiegefährdete Babys in den ersten 4 Monaten konsequent und ausschließlich geprüftes HA, so lässt sich das Auftreten allergischer Hauterkrankungen wie Neurodermitis signifikant senken, und zwar langfristig bis zum Alter von 10 Jahren! Können alle HA-Nahrungen Allergien vorbeugen? NEIN! Bei allen HA-Nahrungen ist das Eiweiß aufgespalten (gesetzlich vorgeschrieben). Sie unterscheiden sich aber je nach Eiweiß und Art der Aufspaltung. Nicht alle wirken gleich gut. Über den allergievorbeugenden Effekt sagt der Begriff „hypoallergen“ allein nichts aus. Medizinische Fachinformation Kuhmilchprotein verdoppelt das Risiko für Neurodermitis…. …und wirksam gespaltenes Hydrolysat HA senkt es wieder ! Medizinische Fachinformation HA Klinisch bewiesen Risikoreduktion für atopische Dermatitis Geprüftes HA Ernährungsempfehlungen der Leitlinie zur Allergieprävention Gesunde, abwechslungsreiche Ernährung in der Schwangerschaft, inkl. Fisch *AWMF = Arbeitsgemeinschaft der wiss. med. Fachgesellschaften Stillen in den ersten 4 Lebensmonaten Medizinische Fachinformation Geprüftes HA, wenn die Mutter nicht stillen kann oder möchte AWMF: Leitlinie zur Allergieprävention (2014) Was empfehlen Experten außerdem zur Allergieprävention? Medizinische Fachinformation Medizinische Fachinformation Wer gilt als allergiegefährdet? „Angesichts der hohen Zahl allergiekranker Kinder sollten sich bereits werdende Eltern informieren, wie sich das Allergierisiko bei Kindern senken lässt.“ Prof. Dr. Carl-Peter Bauer Stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA) Wichtig zu wissen: Allergien werden vererbt: Je nach Familienanamnese liegt das kindliche Risiko einer Allergie bei 20 bis 80 %. Neurodermitis (atopische Dermatitis) ist die häufigste atopische Manifestation im Kindes- und Jugendalter. Hat mein Kind ein erhöhtes Allergierisiko? Ein einfacher Fragebogen gibt Klarheit! Medizinische Fachinformation Mit der richtigen Ernährung und weiteren Vorsorgemaßnahmen können man das Allergierisiko eines Babys deutlich reduzieren! Ihr Kind hat ein erhöhtes Allergierisiko! So sieht die Praxis aus – nicht alle Kinder bekommen die richtige Nahrung ! Nur 1 von 10 allergiegefährdeten Säuglingen erhält eine wissenschaftlich geprüfte HA-Nahrung. Medizinische Fachinformation Deshalb ganz wichtig! Medizinische Fachinformation Eltern brauchen eine professionelle Beratung! Medizinische Fachinformation Ein faszinierendes Wunder: Die geistige Entwicklung Was sind LCP? Medizinische Fachinformation LC-PUFA sind besonders lange ( 20 C-Atome) mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Long chain poly unsatturated faty acids). Muttermilch ist natürlicher Lieferant der Omega 3-LCP Docosahexaensäure (DHA).* Wichtig für die kognitive Entwicklung und die Sehfähigkeit. Muttermilch fördert die geistige Entwicklung des Säuglings. * Kilari et al. (2009), Koletzko et al. (2008) Gehirn und Netzhaut lagern in der NeonatalPeriode beträchtliche Mengen LC-PUFA ein. Medizinische Fachinformation DHA-Gehalte im menschlichen Gehirn.* Nicht gestillte Säuglinge ohne LC-PUFA-Supplementation weisen einen schlechteren LC-PUFA-Status als gestillte Säuglinge auf.* * Lauritzen et al. (2001) „Was meinen die bloß?“ Medizinische Fachinformation Verpackungen lesen und verstehen! HA Allergiegefährdete Säuglinge brauchen einen besonderen Schutz. Deshalb ist das Eiweiß in HANahrungen dank eines speziellen Herstellungsverfahrens besonders allergenarm (HA = hypoallergen). Omega-3-Fettsäuren (LCP) Die wertvollen Omega-3-Fettsäuren / LCP kommen auch in Mutter-milch reichlich vor und sorgen für eine optimale Entwicklung von Gehirn und Sehvermögen des Babys. Themenübersicht 3. Brei • Welcher Brei kommt wann und wie schmeckt er meinem Baby? Medizinische Fachinformation Ernährungsabschnitte im 1. Lebensjahr 1. Still- oder Trinkphase 2. Schrittweise Einführung von Beikost Medizinische Fachinformation 3. Allmählicher Übergang auf Kleinkindkost Für den Überblick: Der Ernährungsplan für das 1. Lebensjahr. Medizinische Fachinformation Was ist Beikost? ... alle Nahrungsmittel, die ein Säugling außer Muttermilch, Anfangsnahrung und Folgenahrung im 1. Lebensjahr bekommt. Vorteile Industrie Medizinische Fachinformation Medizinische Fachinformation Wann mit Beikost beginnen? Die Beikosteinführung sollte frühestens nach dem 4. Monat, spätestens nach dem 6. Monat zusätzlich zum Stillen bzw. zur Milchnahrung erfolgen. Geburt Beikostbeginn sehr früh = vor der 17. Lebenswoche 7 Monate Beikostbeginn sehr spät = nach der 26. Lebenswoche Allergierisiko Wachstum und Entwicklung Gefahr des Verschluckens Zufuhr lebenswichtiger Nährstoffe, insbesondere Eisen Unvollständige Verdauung Überfütterung Auslassen von „Meilensteinen der Entwicklung“ Woran erkenne ich, dass ein Baby reif für Beikost ist? Medizinische Fachinformation Das Baby… interessiert sich stark für andere Nahrung. kann selbst aufrecht sitzen. ist bereit zu kauen. kann selbstständig Lebensmittel in den Mund stecken. drückt mit dem Löffel gefütterte Nahrung nicht mehr mit der Zunge heraus. will häufiger gestillt werden. Wenn ein Kind so weit ist, werden Monat für Monat eine Still-/Milchmahlzeit nach der anderen durch einen Brei ersetzt. Welche Beikost braucht ein Kind? Medizinische Fachinformation 1. Brei: vom Mono-Gemüse zum Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei • Üblicherweise beginnt man mit dem Füttern von Brei am Mittag. • Frühestens nach dem 4., spätestens nach dem 6. Monat. • Fertige Breie: Für alle Schritte und Altersstufen im Gläschen und im Becher. • Für die Selbstzubereitung: Menü nach Rezepten des FKE*. 1. 2. 3. Für die ersten Tage Etwa ab der 2.Woche Etwa ab der 3.Woche Gemüse, z.B. Karotten oder Kürbis Gemüse + Kartoffeln Gemüse + Kartoffeln + Rapsöl + Fleisch** oder Fisch** * FKE = Forschungsinstitut für Kinderernährung. ** Mageres Fleisch (v. a. Rind) sollte als Eisenlieferant nun regelmäßig auf dem Tisch stehen. Einmal wöchentlich ist Fisch eine gesunde Alternative, da er viele Omega-3-Fettsäuren enthält. Welche Beikost braucht ein Kind? Medizinische Fachinformation 2. Brei: Milch-Getreide-Brei • Etwa 1 Monat später als das Menü. • Üblicherweise am Abend • Fertige Breie: als Milch-Breie oder Getreide-Breie zum Anrühren oder verzehrfertig als sogenannte Abend-Breie. • Für die Selbstzubereitung: Milch-Getreide-Brei nach Rezepten des FKE. Milch Getreide Obst Vollmilch mit 3,5 % Fett oder Folgemilch Flocken oder Grieß für Säuglinge, am besten Vollkorn mit Jodzusatz, ohne weitere Zusätze Frisches Obst der Saison (Banane nicht täglich), Früchte aus Gläschen Welche Beikost braucht ein Kind? Medizinische Fachinformation 3. Brei: Frucht und Getreide • Etwa 1 Monat später als der Milch-Getreide-Brei. • Üblicherweise am Nachmittag. • Fertige Breie: als „Frucht und Getreide“Breie im Gläschen. • Für die Selbstzubereitung: Getreide-Obst-Brei nach Rezepten des FKE. Getreide Obst Fett Flocken oder Grieß für Säuglinge, am besten Vollkorn mit Jodzusatz, ohne weitere Zusätze Frisches Obst der Saison (Banane nicht täglich), Früchte aus Gläschen Rapsöl Medizinische Fachinformation Warum füttere ich diese 3 Mahlzeiten? Milchnahrung Getreide-Obst-Brei = + Zufuhr der Nährstoffe entspricht den Empfehlungen der DGE* Kritische Nährstoffe: Eisen Jod Gemüse-KartoffelFleisch-Brei MilchGetreide-Brei Jede Mahlzeit ist ein wichtiger Baustein für die abwechslungsreiche, gesunde Tagesernährung. * DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung Welche Beikost bei allergiegefährdeten Kindern? Beikostbeginn auch für allergiegefährdete Säuglinge zwischen der 17. und der 26. Lebenswoche: Eine Verzögerung des Beikostbeginns hat keinen Vorteil. Der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel hat ebenfalls keinen Vorteil. Langsamer Beginn: Anfangs sollten am besten nur ein oder zwei neue Zutaten pro Woche eingeführt werden. Medizinische Fachinformation Ein neues Thema im Beikostalter: Medizinische Fachinformation Wann braucht ein Baby Getränke? In den ersten 4 bis 6 Monaten reicht Mutter- bzw. Säuglingsmilchnahrung normalerweise aus. An heißen Tagen oder bei Fieber braucht das Kind zusätzliche Flüssigkeit. Ab dem Beikostalter bitte zu jeder Mahlzeit zusätzliche Flüssigkeit anbieten. Werden alle 3 Beikostmahlzeiten gefüttert, sollte das Kind mindestens 250 ml pro Tag trinken. Einem Kind darf die Trinkflasche nicht zum Dauernuckeln überlassen werden. Geeignete Getränke: Wasser, ungesüßter Tee Etwa ab 10 Monaten können Getränke aus dem Becher angeboten werden. und verdünnter Saft Welche Milch braucht ein Kind im Beikostalter? Medizinische Fachinformation • Nach und nach ersetzt jede Beikostmahlzeit eine Milchmahlzeit. • Weiterhin sollte das Kind mindestens 1-mal täglich gestillt werden oder eine Flasche trinken. • Mutter + Kind bestimmen, wann abgestillt wird. • Für nicht-gestillte Babys sind nach dem 6. Monat ist Folgenahrungen die geeignete Säuglingsnahrung: Wichtig: Beikosteinführung heißt nicht automatisch Abstillen! Was ist die Hauptbotschaft? Medizinische Fachinformation Babys sind wunderbar!
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