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KULTUR
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Der Vescon Kunstkatalog 2014 präsentiert das Schaffen von Jack Bauer
Ein Schubkünstler
Foto: Wolfgang Zac
Fabrics
Jack Bauer in der Edition Vescon
Neben dem Kunstkatalog entstand mit
dem Künstler auch die traditionelle
Kunst-Edition von Vescon. Acht verschiedene Motive aus den Jahren 1997
bis 2014 wurden dabei im Vescon-Spezialdruckverfahren der Tochtergesellschaft PrintoLux auf Aluminiumplatten
gedruckt. Jedes davon im DIN A3 Format
mit einer Auflage von je 25 Stück. SZ
VESCON 2014
Dietmar
Haubenhofer
Heimo
Reicher
Jack Bauer
hundertsiebenundneunzig mal achttausendneunhundertfünfundfünfzig kilometer
Der Vescon Kunstkatalog als eigenständiges Kunstwerk des Jack Bauer
Die Publikation zeigt vergangene Arbeiten des Künstlers genauso wie aktuelle, und wird schlussendlich selbst zum
Kunstwerk. Der erste Teil widmet sich
dem Zeichner Jack Bauer und zeigt Arbeiten aus der Reihe „Kosmologien“. Hier
ist es der „schnelle, sichere Strich“, der
die Faszination der Papierarbeiten ausmacht. Erotische Motive verschmelzen
mit Fabelwesen, wachsen gemeinsam zu
einem großen undefinierbaren Ganzen,
das den Betrachter immer wieder aufs
Neue überrascht. Der restliche Teil des
Buches ist eine Art Retrospektive, allerdings ohne chronologische Reihenfolge,
Foto: Wolfgang Zac
ISBN 978-3-902347-37-6
aber mit dem Anspruch, die wichtigsten
Facetten von Bauers Kunst unter einen
Hut zu bringen. Darunter auch zahlreiche Fotografien, wie jene aus Jack Bauers Bauernhof in Slowenien, in dem er
auch ein Atelier betreibt. Scheinbar unauffällige Betrachtungen und Blickwinkel auf Pflanzen mutieren dabei zu genialen Kunstwerken. Spannend sind auch
die Arbeiten Bauers, die in Los Angeles in Zusammenarbeit mit Karin Haase
produziert wurden. Der majestätische
Sternenhimmel über LA, und das Glimmern und Glitzern der darunterliegenden Stadt, wurden dabei zu einer Hommage an die amerikanische Malerei. Ein
auf den ersten Anblick abstraktes Substrat, dass bei genauerem Betrachten
zahllose Figuren offenbart.
Fabrics
Kosmologien XVII, 2014
Foto: Wolfgang Zac
Heliotrop
Die Geschwindigkeit in Bauers Kunst
Der Begriff Geschwindigkeit zieht sich
durch Bauers Werk wie ein roter Faden,
und findet sich immer wieder in den unterschiedlichsten Arbeitsreihen. Zum
Beispiel in der Serie „Jackflash“, einer
Reihe an Aluminiumskulpturen. Die daraus stammende Skulptur „Der Mumienflitzer“ aus dem Jahre 2007 wurde
in der Ausstellung „Jochen Rindt Memorial“ gezeigt. Bauer zeigt damit einen aus Aluminium geflochtenen Lotus-Rennwagen des legendären Grazer
Formel 1 Rennfahrers Jochen Rindt.
Die Geschwindigkeit bestimmt auch die
restlichen Skulpturen aus „Jackflash“.
Vor allem die „Rochettas“, Spindeln aus
Aluminiumdraht. Ihre Eigenschaftsarmut ist konzeptionell, sie besitzen kein
Oben und Unten, keinen Anfang und
kein Ende – sie sind Protoplasma, kunstvolle Kaulquappen, die ihre endgültige
Form erst in der Fantasie des Betrachters annehmen. Die Geschwindigkeit als
Thema ist in Bauers Kunst aber nicht nur
Ausdruck, sie ist auch im Entstehungsprozess essentiell. „Die Geschwindigkeit
erlaubt es mir, gerade beim Zeichnen,
das Denken auszuschalten. Es bleibt
keine Zeit dafür – mein Kunst entsteht
ohne endgültige Kontrolle.“
Der Mumienflitzer (Memorial an Jochen Rindt), 2007
Foto: Archiv Jack Bauer
Dramatisch bewegt, aber kein Theatermensch wie der Vater
„Wir sind sicherlich beides Schubkünstler“, beantwortet Jack Bauer die Frage
nach künstlerischen Schnittpunkten mit
seinem berühmten, verstorbenen Vater,
dem Poeten Wolfi Bauer. Klar, es gäbe in
ihnen beiden eine gewisse dramatische
Bewegtheit. „Mehr hat unsere Kunst
dann aber nicht gemeinsam. Theatermensch bin ich definitiv keiner.“ Jack
Bauer ist der Dichtung allerdings nicht
abgeneigt, wendet sich ihr aber nur aus
reinem Eigenbedarf zu. Magisch angezogen hat ihn hingegen immer schon die
Malerei und das Zeichnen, dies zu seiner Profession werden zu lassen war ihm
schon als Kind klar. An der Angewandten studierte er unter Professor Christian Ludwig Attersee. „Attersee war
eine großartiger Lehrer. Er war mit uns
viel unterwegs – die Praxis des Reisens,
des Trinkens und Besuchens von internationalen Kunstausstellungen und Museen hat seinen Schülern enorm viel gebracht!“
Jack Bauer
Die Leidenschaft für die Kunst wurde
im Unternehmen durch Gründer Dietmar
Haubenhofer zu einem wichtigen Teil
der Unternehmensphilosophie. Mittlerweile ist es 18 Jahre her, als man den
ersten Kunstkatalog präsentierte. Damals mit Vida Sajko. Die jährliche Publikation in enger Zusammenarbeit mit
dem österreichweit tätigen Galeristen
Gerhard Sommer wurde in den darauffolgenden Jahren zu einem gefragten Medium. Im Jahre 2006 wurde man dafür
mit dem begehrten MAECENAS-Preis des
Landes Steiermark ausgezeichnet. Von
der Kunst „infiziert“ ist auch Haubenhofers Freund und Vescon Österreich-Geschäftsführer Heimo Reicher. Gemeinsam präsentieren sie Ende November die
neueste Publikation. Nach der sensationellen Zusammenarbeit mit Herman
Nitsch im vergangenen Jahr entschloss
sich Haubenhofer schlussendlich für einen aufstrebenden österreichischen
Künstler, der bereits zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland hinter sich
hat: Jack Bauer.
„Als ich mich in Gerhard Sommers Galerie in Graz zum ersten Mal mit den
Arbeiten Jack Bauers beschäftigte, erschloss sich mir eine erotisch aufgeladene, aber keineswegs unmoralische
Bilderwelt. Seine Zeichnungen empfinde
ich als unbefangen und tiefgründig. Dabei kommt ihm die Gabe zu Gute, den
schnellen und sicheren Strich zu beherrschen und sich stets auf das Wesentliche zu konzentrieren.“ Neben dem
großen Talent fürs Zeichnen ist es zu
gleichen Teilen die hohe Authentizität
des Künstlers, die bei der Zusammenarbeit für Vescon den Ausschlag gab.
„Künstlerschaft, so habe ich in meiner
langjährigen Auseinandersetzung mit
der Materie gelernt, ist immer mehr als
die bloße Produktion von Kunstwerken.
Denn einer Kunst, die sich nicht aus einer Haltung und aus einem gelebten Leben speist, fehlt die persönliche Botschaft. Ganz anders dagegen die Werke
von Jack Bauer: je mehr man sich mit
ihnen beschäftigt, desto mehr beschäftigt man sich mit dem Künstler selbst“,
so Haubenhofer.
Foto: Croce & Co
Bereits seit 1996 engagiert sich das international tätige
Unternehmen VESCON im Kunst- und Kulturbereich. Unter
der Leitung von CEO Dietmar Haubenhofer wird einmal
im Jahr ein hochwertiger Kunstkatalog präsentiert, der
aus enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Künstler
entsteht. Für 2014 hat man sich für eine Zusammenarbeit mit Jack Bauer entschieden.