Donnerstag, 19. März 2015 FIV Inhalt Möhringen Wasser und Folie als Kunst Der Kunstverein Gästezimmer zeigt die Arbeiten von Juliette Dumas, die in New York lebt und arbeitet. Ihre Glaskugeln mit Wasser strahlen Ruhe aus. SEITE II Hohenheim Bunte Bälle in Bäumen Die Bälle zwischen den Stämmen der Obstbäume auf den Versuchsflächen der Uni Hohenheim sind keine Dekoration. Sie dienen vielmehr der Wissenschaft. SEITE III Leinfelden Kahlschlag auf dem Friedhof Kindersportverein testet die Fitness der Riedseeschüler Filder Seit Jahren arbeiten die Riedseeschule und der Kindersportverein Stuttgart mit seiner Kindersportschule (Kiss) zusammen. So nutzt der Verein beispielsweise die Turnhalle der Schule für seine Kurse. Und die Kiss wird auch Partner der Schule sein, wenn diese im Herbst Ganztagsschule wird. Um der Schule für ihre Unterstützung Danke zu sagen, bietet der Kindersportverein alle zwei Jahre sportmotorische Tests für die Erst- und Zweitklässler an. „Wir wollen den Lehrern einen Anhaltspunkt ge- ben, wo die Kinder stehen“, sagt die Vereinsgründerin Chirine Schmid. Die Lehrer hätten dazu oft keine Möglichkeit, weil die Sportstunden kurz und die Schülerzahlen hoch seien. Gleichzeitig wollen die Trainer den Lehrern Übungen an die Hand geben, mit denen diese an den Schwächen der Mädchen und Jungen arbeiten können. „Wir als Kiss wollen als kompetente Partner beratend zur Seite stehen“, sagt Schmid. Gleichzeitig bekomme der Verein einen Überblick über die Fähigkeiten der Kinder und kann seine Angebote daran ausrichten. Der 1. Kindersportverein kooperiert noch mit vielen weiteren Schulen auf den Fildern. Auch dort wollen die Trainer in diesem Jahr wieder einen Sporttag gestalten beziehungsweise mitgestalten. In der kommenden Woche gibt es an der Schönbuchschule einen Bewegungstag, im Sommer sind an der Fasanenhofschule „Olympische Spiele“ geplant, an der Grundschule Kaltental beteiligt sich die Kiss an den Foto: Alexandra Kratz Bundesjugendspielen. (atz) Die Freien Wähler ärgern sich über die rigorose Abholzaktion auf dem Alten Friedhof und über die Verwaltung. Die lässt die Stämme am Wegesrand liegen. SEITE IV Lokalsport Rückrunden-Start Die Fußball-Kreisliga A startet am Sonntag in die Rückrunde. Ein Blick auf die Situation der Filderteams – dazu alle Spielerwechsel der Staffel 2. SEITEN VI UND VIII Rohrer Humorer Räte wollen Antworten auf ihre S-21-Fragen Die Lokalpolitiker fordern, dass ihre Forderungen endlich ernst genommen werden. Vaihingen D ie Entscheidung aus Berlin war dann doch überraschend gekommen. Vor knapp zwei Wochen hatten sich Bahn, Land, die Region und Stuttgart darauf geeinigt, im Zuge der S-21Arbeiten in Vaihingen einen Regionalhalt einzurichten. Damit hatten sich zwei der kritischen Nachfragen erledigt, im besonderen waren dies die Punkte vier und sechs. Blieben noch eins, zwei, drei, fünf und sieben: So viele Anfragen hatten die Bezirksbeiräte seit nunmehr schon 2013 gestellt, weil sie vermuteten, die Bahn würde nachteilige Fakten für Vaihingen schaffen. Und genausoviele Anfragen waren trotz des fortwährenden Nachbohrens unbeantwortet geblieben. So nicht, dachten sich die Grünen, und fassten einfach mal alles auf zwei eng beschriebenen Seiten zusammen. Bis zur nächsten Sitzung, schrieben sie, soll die Verwaltung antworten. Sie formulierten das nicht als Bitte, sondern als Fristsetzung – und schoben auch gleich noch eine Reihe Paragrafen hinterher, die belegen sollen, dass sie das Recht dazu haben. Das war ganz im Sinne der Kollegen der anderen Fraktionen. Das Papier ging einstimmig durch. So hatten die Lokalpolitiker im Dezember 2013 ebenfalls einstimmig gefordert, dass die Radstrecke zwischen Oberaichen und Rohr durch den Bau der Rohrer Kurve nicht beeinträchtigt werden soll. Ebenfalls im Dezember hatten sie außerdem gefordert, dass die Baustellenfahrzeuge nur zeitlich eingeschränkt Zufahrt auf die A 8 erhalten sollten, um Staus zu vermeiden. Auch darauf erhielten sie keine Antwort. Wie übrigens auch auf die Forderung, mit der Rohrer Kurve auch gleich eine Grünbrücke über die Autobahn zu bauen. Im Juni 2014 dann hatten die Lokalpolitiker die Bahn gedrängt, dass mehr für den Lärmschutz für Rohr und Dürrlewang getan werden soll, denn stellenweise sind die Bagger doch recht nah am Schaufeln. Und im November 2014 hatten sie eine Koordinierungsgruppe aller Filderbezirke ins Spiel gebracht, um die Themen, die alle betreffen, gemeinsam mit der Bahn zu besprechen. ott Autos sollen Bäumen weichen An der Bassermann- und Lindenstraße will die Stadt mehr Grün pflanzen. Dass dafür die Hälfte aller Parkplätze wegfallen würde, missfällt dem Bezirksbeirat. Von Rüdiger Ott Vaihingen D as Bild, das die Stadtplaner in die Sitzung des Bezirksbeirats mitbrachten, zeigte die Misere ziemlich gut. Aufgenommen von der Vaihinger Hauptstraße aus fiel der Blick auf die Bassermannstraße. Links und rechts parken die Autos vor den Wohnhäusern, es geht recht eng zu in dem Sträßchen, und vor allem ist es grau. Betongrau. Dabei hatte eine Bürgerbeteiligung doch ergeben, dass sich die Vaihinger ganz allgemein gesprochen mehr Grün und mehr Baumstandorte wünschen. Und im Speziellen soll das nun auf der Bassermannstraße und der parallel dazu verlaufenden Lindenstraße umgesetzt werden. Für die Gegend wird derzeit ohnehin ein neuer Bebauungsplan aufgestellt. Und dies könne man doch nutzen, dort etwas anzupflanzen. „Wir sehen vor, eine einseitige Bepflanzung vorzunehmen“, sagte Jan Ferenz vom Stadtplanungsamt. Zwölf Bäume könnten so insgesamt Platz finden samt Blumenbeeten – in jeder Straße also sechs. Das würde den Straßenraum gestalterisch aufwerten, war einer Präsentation zu entnehmen, die er und sein Kollege Michael Hausiel am vergangenen Dienstag mitgebracht hatten. Auch auf die Leitungen im Untergrund werde Rücksicht genommen. Die Standorte sind nämlich genau dort, wo keine Rohre im Erdreich verlaufen, was die Sache sonst sehr teuer machen würde. Das Ganze hat jedoch noch einen anderen Haken: „Es würden einige Stellplätze wegfallen“, sagte Ferenz. Wobei einige etwas untertrieben ist. Von den insgesamt 40 Parkplätzen, 20 in der Lindenstraße und 20 in der Bassermannstraße, würde nämlich fast die Hälfte wegfallen. Acht wären es „Es ist eine in der Lindenstraße und zehn in der BassZumutung, ermannstraße. Inwie18 Stellplätze weit dies gewünscht wegfallen zu sei, sei eine Frage der lassen.“ Abwägung, heißt es in den Unterlagen der Eyup y p Ölcer,, Freie Wähler Stadtplaner. Immerhin, eine zweite Variante sieht vor, dass insgesamt nur neun Parkplätze wegfallen. Dann müssten die Blumenbeete aber kleiner ausfallen, was einer längerfristigen guten Entwicklung der Bäume widersprechen würde. „Sind die Anwohner schon mal gefragt worden, dass sie die Parkplätze verlieren?“, wollte Andreas Queckenberg von den Liberalen wissen. Die Antwort war schlicht: Nein. „Es ist eine Zumutung, 18 Stellplätze wegfallen zu lassen“, sagte Eyüp Ölcer von den Freien Wählern, was so oder so ähnlich auch die übrigen Fraktionen formulierten. Denn dort gibt es keine Garagen, und die Anwohner müssten ihre Fahrzeuge dann „Wir sind nicht wohl notgedrungen die Parkplatzin einer Nachbarstra- schützer, ße abstellen. Sogar den Grünen ging der sondern die Vorschlag zu weit, ob- Parkschützer.“ wohl sie generell für Gerhard Wick, das Baumpflanzen SÖS sind, wie sie sagten. Einzig Gerhard Wick (SÖS) verteidigte die Stadtplaner. „Wir sind nicht die Parkplatzschützer, sondern eher die Parkschützer“, sagte er. Er plädierte dafür, dass die Leute eben weniger Auto fahren sollen. Das war freilich nicht mehrheitsfähig. Aber auf die Verschönerung der beiden Straßen wollten die Lokalpolitiker denn auch nicht verzichten. „Vielleicht könnte man ein Substrat einbringen, auf dem die Fahrzeuge parken können?“, fragte Kristin Wedekind (Grüne). So etwas sei durchaus möglich. „Müssen es sechs Bäume an jeder Straße sein? Reichen nicht vier?“, fragte Axel Weber von der CDU und brachte eine weitere Möglichkeit ins Spiel. Letztlich einigten sich die Räte mehrheitlich, keinen der vorgestellten Vorschläge per se gutzuheißen. Die Verwaltung solle aber die Variante mit dem geringeren Parkplatzverlust weiterfolgen und sie durch die Nutzung von Substrat, auf dem man parken kann, ergänzen. Michael Hausiel vom Stadtplanungsamt machte den Lokalpolitikern aber wenig Hoffnung. „Ich kann das prüfen“, sagte er, „aber ich bin davon nicht überzeugt.“ Zum einen, weil die Autos den Boden verdichten und Wurzeln beschädigen könnten. Zum anderen, weil durchdrehende Reifen den Substratsplitt auf die Straße schleudern würden. Kommentar Die Lösung lautet Verzicht Bäume oder Parkplätze Das ökologische Herz Vaihingens schlägt nicht auf zweimal 100 Metern – und zwar, weil es unmöglich ist. Von Rüdiger Ott I n zwei kleinen Vaihinger Sträßchen, der Linden- und der Bassermannstraße, will die Stadt Bäume pflanzen. Acht Stück auf einer Länge von jeweils 100 Metern, zweimal. Damit soll das Ortsbild aufgehübscht, die Aufenthaltsqualität gesteigert und etwas für den Umweltschutz getan werden. Doch müssen dafür 18 von 40 Parkplätzen weichen. In der Verwaltung beschäftigen sich Mitarbeiter mit dem Thema, zeichnen Pläne. Bezirksbeiräte beschäftigen sich mit den Vorschlägen, wiegen das Für und Wider ab. Allein: die Anwohner hat niemand gefragt. Das hätte man mal besser tun sollen. Sie sind die Beschenkten, oder auch die Betroffenen, je nachdem, wie man das sehen mag. Ihre Autos müssen sie nun mal an der Straße abstellen, eine Tiefgarage gibt es nicht. Schon heute ist die Straße zugeparkt. Dass die Hälfte der Anwohner ihre Autos verkauft, nachdem die Bäume gepflanzt sind, ist eher unwahrscheinlich. Also werden sie ihre Fahrzeuge eben um die Ecke abstellen, vor dem Haus des Nachbarn. Der dürfte sich erstens darüber kaum freuen, und zweitens ebenfalls bei seinem Nachbarn parken. Problem verschoben, nicht behoben. Der Vorschlag, die Blumenbeete mit einem Substrat zu füllen, auf dem man Autos abstellen kann, lindert dieses Problem zwar, löst es aber auch nicht wirklich. Die Lösung wäre, so gut gemeint die Baumpflanzaktion auch sein mag, auf sie gänzlich zu verzichten. Das ökologische Herz des Fleckens mag woanders schlagen, auf diesen zweimal 100 Metern aber nicht. Und zwar schlicht, weil es unmöglich ist. Pretty Belinda erholt sich in der Festhalle Rohr Die Rohrer Humorer haben ein neues Stück einstudiert. In „Pretty Belinda“ geht es um Belinda, deren Ehe gescheitert ist und die um Abstand zu gewinnen mit ihren Freundinnen im Wellness-Hotel ein Verwöhnwochenende verbringt. Die Vorstellungen sind am Freitag und Samstag, 20. und 21. März, sowie am Freitag und Samstag, 27. und 28. März. Beginn ist um 20 Uhr. Die Festhalle an der Dürrlewangstraße 54 ist von 19 Uhr an geöffnet. Für Speis und Trank ist gesorgt. Der Eintritt kostet zwölf Euro. Die Karten können im Waschsalon Dobrovitz, Telefon 74 17 47, oder montags bis donnerstags jeweils von 18 bis 20 Uhr unter Telefon 74 83 83 bestellt werden. atz Freie Evangelische Schule Fahrradverkauf für den guten Zweck Möhringen Die Elterninitiative der Freien Evangelischen Schule, Hengstäcker 15, veranstaltet am Samstag, 21. März, eine Fahrradbörse. Von 9 bis 10.30 Uhr werden Räder, Kinderfahrzeuge und Zubehör angenommen. Pro zu verkaufenden Artikel sind zwei Euro zu entrichten. Zudem kommen zehn Prozent des Erlöses der Schule zu Gute. Der Verkauf dauert von 11 bis 13 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 79 41 36-0. atz Bürgerhaushalt Werbung für neue Filderbahnstraße Möhringen Mitglieder der SPD, des Bürgervereins und der Initiative Lebensraum Möhringen (Ilm) sind am Freitag, 20. März, von 14 bis 17 Uhr an einem Infostand an der Filderbahnstraße vor der ehemaligen Müller-Filiale anzutreffen. Sie machen Werbung für den Bürgerhaushalt und insbesondere für den Vorschlag mit der Nummer 10107: Bereitstellung der Mittel für die Umgestaltung der Filderbahnstraße. atz Kontakt Redaktion Filder-Zeitung Telefon: 07 11/72 05-89 61 E-Mail: [email protected]
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