Februar 2015 - Der Paritätische Berlin

PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
JANUAR / FEBRUAR 2015
SCHWERPUNKT
Sozialwirtschaft
Ein Arbeitsmarkt der Zukunft
Verdienstorden
Ehrung von Eva Bittner
Neue Bezirksbürgermeisterin
Birgit Monteiro gewinnt Wahl
Cannabis-Debatte
Jubiläum des Therapieladens
Malen wie die Großen
Vernissage: 18. Februar 2015
17.00 Uhr
Brandenburgische Straße 80, 10713 Berlin
Familienarbeit und Beratung e. V., kurz FAB, wurde 1982 von
Schöneberger Familienhelfern gegründet. Der Verein ist gemeinnützig, anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und
Mitglied im Paritätischen. Er bietet vielseitige Unterstützungsleistungen für Familien, Erwachsene und junge Menschen mit und ohne Behinderung an.
Einmal im Monat begeben sich Kinder, Eltern und Familien
unter der Anleitung von Tatjana Schikorski auf die Spuren
großer Meister der Moderne. Dann malen, kritzeln, spachteln, tupfen sie – wie die Großen.
Die Ausstellung ist vom 19. Februar bis Ende April in den
Räumen des Paritätischen Berlin zu sehen.
VORWORT
Sozialwirtschaft
Ein Arbeitsmarkt der Zukunft
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,
vor wenigen Tagen wurde Birgit Monteiro zur neuen Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg gewählt. Das ist ein erfreuliches Wahlergebnis für die Wohlfahrtspflege, denn Frau Monteiro ist, neben anderen Stärken, auch durch und durch Sozialpolitikerin. Zuvor hat sie das Nachbarschaftszentrum
»Kiezspinne« in Lichtenberg mit aufgebaut und war als Leiterin des Verbands für sozial-kulturelle Arbeit jahrelang für
Stadtteilzentren in ganz Berlin zuständig. Auf die Frage, welche Eigenschaft sie wohl auf ihrem Weg am meisten vorangebracht hat, sagt sie: »Ich bin lernfähig und es ist mir immer
wieder ein Vergnügen, Neues kennenzulernen und anzueignen.« Sich mutig auf neue Herausforderungen einlassen und
flexibel auf immer schnellere Veränderung reagieren – diese
Kompetenzen gewinnen zunehmend im Bereich der sozialen
Arbeit an Bedeutung.
Unser Alltag wird vernetzter, digitaler und vor allem
schnelllebiger. Was die einen begrüßen, ruft bei anderen
Stirnrunzeln oder Widerstände hervor. Auf was müssen soziale Einrichtungen sich einstellen? Welche Kompetenzen brauchen wir in der Zukunft, und wie eignet man sie sich an?
Braucht heute zwangsläufig jeder einen Online-Auftritt, eine
Webseite, Social Media? Aus Sorge, etwas zu verpassen, werden nicht selten vorschnell Maßnahmen ergriffen. In der Eile
wird dann übersehen, dass Digitalisierung viel mehr bedeutet als eine Webseite zu haben, oder dass eine Facebook-Seite
nicht für jede Einrichtung sinnvoll ist. Angst und Verunsicherung sind schlechte Ratgeber. Stattdessen gilt es, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und besonnen auf Veränderungen zu reagieren – gegebenenfalls mit Beratung von
außen.
Denn viele der Entwicklungen, die auf uns zukommen,
sind in der sozialen Arbeit längst Alltagspraxis. Stichwort
Vernetzung: Schon vor Jahrzehnten haben die Initiatoren von
Stadtteilzentren erkannt, dass sie nur durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Einrichtungen die passenden Angebote vor Ort machen können.
Gleichzeitig wachsen die Ansprüche. Wenn sich gemeinnützige Einrichtungen zu Sozialunternehmen wandeln, gewinnen »Hard Skills« aus dem Wirtschaftsbereich an Bedeutung: Führungskompetenzen, Finanzexpertise und zunehmend auch technologisches Wissen. Um angehende
Führungskräfte in der Sozialwirtschaft und Leitungen sozialer Einrichtungen auf ihre Aufgaben vorzubereiten, gibt es
unzählbare Angebote – von Fortbildungen über Zusatzausbildungen bis hin zu Studiengängen. Die berufsbegleitenden
Masterstudiengänge »Sozialmanagement« und »Management
von Sozialeinrichtungen« der Paritätischen Akademie sind
gute Beispiele für zukunftsorientierte Ausbildung, setzen sie
doch zugleich auf internationale Vernetzung und auf Wirksamkeit vor Ort. Ein Grund, aus dem sich auch Birgit Monteiro 2005 entschieden hat, neben dem Beruf noch an der Paritätischen Akademie zu studieren.
Die Sozialwirtschaft ist ein bedeutender Arbeitsmarkt der
Zukunft. Durch die demographische Entwicklung und andere Faktoren wird in den nächsten Jahren der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften steigen. Gute Aussichten für MenJanuar / Februar 2015
Barbara John ist Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtverbands Berlin.
FOTO: GISELA SCHUSTER
schen, die in der sozialen Arbeit tätig sind, und eine Herausforderung für die freie Wohlfahrtspflege. Denn qualifizierte
Fachkräfte entscheiden über den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit Ihrer Organisation. Mit den Worten von Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro: »Ich glaube an die Menschen.
Und ich weiß, was man gemeinsam mit anderen aus eigener
Kraft bewegen kann.«
Zum Jahresbeginn gibt Ihnen dieser Rundbrief einen Einblick, welche Entwicklungen die Sozialwirtschaft für Organisationen und ihre Mitarbeitenden bereithält.
Herzlich grüßt Sie Ihre
Barbara John
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
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INHALT / IMRESSUM Impressum
Herausgeber:
Paritätischer Wohlfahrtsverband
Landesverband Berlin
Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin
Tel. 030 8 60 01-0, Fax 030 8 60 01 110
[email protected]
Geschäftsführung: Oswald Menninger
Verantwortlich:
Miguel-Pascal Schaar, Pressesprecher
Tel. 030 8 60 01 175,
Fax 030 8 60 01 140
[email protected]
Kunst im Paritätischen
Chancenspiegel 2014
Das Kultur-Angebot Paritätischer Mitglieder ist
groß. Die neue Rubrik zeigt das Programm der
Seite 16
nächsten Wochen. Wie gerecht ist das deutsche Bildungssystem
und wie steht es um die Bildungschancen von
Seite 19
Kindern und Jugendlichen?
Facebook.com/ParitaetBerlin
Twitter.com/ParitaetBerlin
paritaet-berlin.de
Redaktion:
Nina Peretz, Pressereferentin
Tel. 030 8 60 01 123
[email protected]
Layout und Satz:
unicom werbeagentur gmbh
unicom-berlin.de
5 – 7
Titelbild:
Großes Bild: Vorstellung des Kita-Bildungsprogramms, Foto: Marcus Luttmer; kleine Bilder:
Staatssekretär Gerstle ehrt Eva Bittner, Foto:
Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales
(links); Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro,
Foto: Büro Monteiro (Mitte); Andreas Gantner,
Geschäftsführer von Therapieladen e. V., Foto:
privat (rechts)
Herstellung:
Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige
GmbH.
Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei gebleichtem
Papier. Erscheinungsweise monatlich (Doppelausgaben im Januar/Februar und August/
September). Der Rundbrief hat eine Auflage von
1200 Stück. Der Verteiler umfasst alle Mitglieds­
organisationen der Paritätischen Landesverbände Berlin und Brandenburg. Weitere Adressaten:
Gesellschaftliche Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen aus Politik, Wirtschaft
und Wissenschaft.
Redaktionsschluss ist jeweils der 20. des Vormonats. Bitte senden Sie Pressemitteilungen, Beiträge, Stellenangebote und -gesuche per Mail an die
Redaktion ([email protected]). Stellenanzeigen werden online und, wenn zeitlich
sinnvoll (abhängig vom Erscheinungstermin), im
Rundbrief veröffentlicht.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Rundbrief wird unter paritaet-berlin.de
veröffentlicht.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet
die Redaktion auf eine Genderschreibweise. Die
Bezeichnung von Personengruppen bezieht die
weibliche Form und Trans* jeweils ein.
4
8
Landesgeschäftsstelle
·· Neue Mitglieder des Paritätischen/ Änderungen
·· Inspiriert zu neuen Ideen. Auszeichnung für
Margit Hankewitz
·· Vorschläge für Auszeichnungen
·· Schreib mal wieder!
Kostenlose Abgabe von Wohlfahrtsmarken
·· Beratung direkt beim Paritätischen:
Zuwendungsrecht und Finanzen
·· 65 Jahre Paritätischer Berlin – Jahresempfang 2015
Ältere Menschen
·· Eva Bittner / Theater der Erfahrungen mit Bundesverdienstorden geehrt
8 – 10 Gesundheit
·· Krebsberatung Berlin bei der Friedenauer Gesundheitsmeile
·· Gesundheit gemeinsam verantworten. Kongress
Armut und Gesundheit
·· »Von entscheidender Bedeutung ist die Aufklärung«. Fünf Fragen an Karin May, DMSG
9Freiwilligenarbeit
·· weltwärts-Programm: SAGE Net sucht Einsatzstellen für Ehrenamtliche
10 – 15 Kinder- und Jugendhilfe
·· » Kinder brauchen schnelle und unbürokratische Hilfe«. Fünf Fragen an Benita Eisenhardt,
MenschenKind
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
·· Beiträge auf dem Blog
»jugendhilfe-bewegt-berlin«
·· Übergang in Ausbildung oder Studium:
Jugendberufsagentur in Berlin
13 – 16 Kultur
·· Dokumentarfilm »Faschingskinder« jetzt
als DVD erhältlich
·· Tanz, Musik und Theater. Kulturveranstaltungen
unter dem Dach des Paritätischen Berlin
14Migration
·· Nein zu Gewalt im Namen der Ehre.
Veranstaltung 10. Todestag Hatun Sürücü
15
Menschen mit Behinderung
·· Auszeichnung für barrierefreie Filme.
Nominierungen Deutscher Hörfilmpreis 2015
16 – 17 Pflege
·· Anerkennung für Pflegende: Kandidaten für
»Berliner Pflegebär« vorschlagen
·· Altenpflege: Begleiten und Ängste nehmen.
Benefizkonzert der Unionhilfswerk-Stiftung
·· Abschaffung des Schulgeldes in der Pflege.
Wer trägt die Kosten?
18Recht
·· Paritätische Tarifgemeinschaft: Löschung aus dem
Vereinsregister wegen wirtschaftlicher Tätigkeit
Januar / Februar 2015
INHALTRUBRIK
/ IMPRESSUM JANUAR / FEBRUAR 2015
Barrierefreies Lesen
Zur besseren Lesbarkeit und im ­Sinne
der Barrierefreiheit haben wir die
Schrift im Paritätischen Rundbrief vergrößert. Zusätzlich stehen alle Rundbriefe unter paritaet-berlin.de/pressemedien/rundbrief.html zum Down­load
zur Verfügung und können am Bildschirm vergrößert oder mit Lesegerät
gelesen werden.
ÄNDERUNGEN
Mitgliedsorganisationen des
Paritätischen Berlin
Zukunft ist für alle da
Familien von Inhaftierten
Aber wie sieht die Zukunft aus? Die Sozialwirtschaft muss sich auf mehr Vernetzung und
neuen Qualifikationsbedarf einstellen. Seite 23
Der Treffpunkt e. V. unterstützt, wenn ein
Familienangehöriger im Gefängnis ist –
und unterstützt bei der Haftentlassung. Seite 32
Reistrommel e. V.
Neue Adresse:
Coswiger Straße 5
12681 Berlin
Telefon- und Faxnummer sowie
E-Mail-Adresse und Homepage
haben sich nicht geändert.
19Schule
·· Deutsche Schulsysteme:
Chancenspiegel 2014 veröffentlicht
Schwerpunktthema
19 – 21 Schwepunktthema: Sozialwirtschaft – ein
Arbeitsmarkt der Zukunft
·· Fachkräftemangel: Was bringt das neue
Pflegeberufegesetz?
·· »Nachbarschaftsvereine ermöglichen Begegnung«.
Fünf Fragen an Birgit Monteiro, Bürgermeisterin
von Lichtenberg
·· »Soziale Arbeit muss sich stärker in die politische
Diskussion einbringen«. Fünf Fragen an Prof. Heinz
Stapf-Finé, Alice Salomon Hochschule Berlin
·· Zukunft ist für alle da. Herausforderungen für
soziale Dienste
·· Sozialbereich von morgen: Wie viel Wirtschaft
verträgt die soziale Arbeit?
·· Natur(wissenschaften) von Anfang an. Fachschule
für Sozialpädagogik der tjfbg gGmbH
·· Das Personal ist unser Kapital!
Berufliche Zukunft in der sozialen Arbeit
·· Quo Vadis, Fortbildung? Lösungswege in Zeiten
des Fachkräftemangels
·· Integration und Teilhabe: Studienreise der
Paritätischen Akademie nach Stockholm
30 – 31 Stadtteilzentren
·· Ein zivilgesellschaftlicher Schatz.
Stadtteilzentren im sozialpolitischen Raum
32 – 33 Straffälligen- und Opferhilfe
·· »Die Familie ist der soziale Empfangsraum für den
Haftentlassenen«. Fünf Fragen an Christel Brendle,
Treffpunkt e.V.
Januar / Februar 2015
33 – 35 Suchthilfe
·· »Angebote der Suchthilfeträger verbessert«.
Fünf Fragen an Andreas Gantner,
Therapieladen e. V.
·· Vorankündigung: Fachtagung Cannabis future –
Jenseits von Ideologie
·· Psychosoziale Betreuung drogensubstituierter
Menschen in Berlin
35 – 37 Wohnungsnot
·· Beratungsstellen zur Vermeidung von Wohnungsverlust. Empfehlungen des Paritätischen Berlin
38 – 39 Wettbewerbe und Förderpreise
40 – 42 Fort- und Weiterbildungsangebote
des Paritätischen Berlin
·· Made in Berlin – zertifiziert in Österreich!
Master of Science (MSc): Management von
Sozialeinrichtungen
·· Zeit zu lernen – lebenslang – Postgradualer
weiterbildender Master-Fernstudiengang
»Sozialmanagement«
·· Veranstaltungsinformationen Paritätische
Akademie
Psychosoziale Beratung und
Behandlung für Alkohol- und
Medikamentenabhängige –
Therapeutische Arbeitsgemeinschaft
Adresskorrektur:
Goebenstraße 8, 10783 Berlin
Telefon- und Faxnummer sowie
E-Mail-Adresse und Homepage
haben sich nicht geändert.
pad e. V., jetzt gGmbH
Name alt:
pad e. V. – Eltern und Jugendliche
gegen Drogenmissbrauch
Kastanienallee 55
12627 Berlin
Name neu:
pad – präventive, altersüber­
greifende Dienste im sozialen
Bereich – gGmbH
Telefon- und Faxnummer sowie
E-Mail-Adressen und Homepage
haben sich nicht geändert.
mithilfe Gmbh
42 – 48 Pinnwand
49 Externe Fort- und Weiterbildungsangebote
50 – 51 Telefonverzeichnis
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Neue Anschrift:
Kopernikusstraße 23, 10245 Berlin
Telefonnummer neu: 347 47 61 11
Faxnummer neu: 347 47 61 95
E-Mail-Adressen und Homepage
haben sich nicht geändert.
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LANDESGESCHÄFTSSTELLE
Inspiriert zu neuen Ideen
Auszeichnung für Margit Hankewitz
Ehrung von Margit Hankewitz
D
Vorschläge für Auszeichnungen
Mitgliedsorganisationen
können
engagierte Ehrenamtliche für eine
Auszeichnung mit der Paritätischen
Ehrennadel in Silber oder Gold
vorschlagen. Voraussetzung: Außergewöhnliches Engagement für
ein soziales Thema in Anbindung
an eine Mitgliedsorganisation. Die
Ehrennadel in Silber setzt ein mindestens 10-jähriges Engagement
voraus, bei jüngeren Menschen gegebenenfalls weniger. Maßgeblich
sind die besondere Vorbildfunktion
und herausragende Breitenwirkung
des Engagements. Die Ehrennadel
in Gold setzt ein mindestens 25-jähriges Engagement voraus. Bitte richten Sie Ihre Vorschläge möglichst bis
Ende Februar 2014 an: [email protected].
Ergänzend zur ausführlichen Begründung benötigen wir folgende
Angaben: Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Anschrift und Beruf, evtl.
bereits erfolgte Ehrungen oder Auszeichnungen.
6
as Engagement von Käte und Harry
Tresenreuter, den Gründern des Sozialwerk Berlin e. V., gab sicher den
Anstoß für Margit Hankewitzs ehrenamtliche
Tätigkeit im Sozialwerk. Weniger bekannt ist,
dass sie bereits vor 44 Jahren im Resozialisierungsprojekt der Justizvollzugsanstalt Tegel
aktiv wurde. Sie organisierte in ihrer Freizeit
neben ihrer Berufstätigkeit als Diplomfinanzwirtin regelmäßige Gesprächsrunden zur Vorbereitung auf die Haftentlassung.
Im Alter von 29 Jahren entwickelte sie
Interesse am Besuchsdienst im Sozialwerk.
Ebenso wie ihre Mutter Käte nahm Margit
die Einsamkeit vieler Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen wahr. Ihre Besuche in den Einrichtungen stießen auf positive Resonanz und erfreuten beide Seiten, die
Besuchten und die Besucherin.
In den vergangenen Jahrzenten hat Margit
Hankewitz viele Herausforderungen gemeistert, sowohl beruflich als auch privat. Die Besuchsdienste sind für sie ein fester Faktor geblieben, der sie zu neuen Ideen inspirierte. So
nimmt Margit Hankewitz den Therapiehund
Bella mit in die Einrichtungen, ein Ereignis
für die Bewohner! Sie gewinnt den »Schlösschenchor« für musikalisch-literarische Auftritte in den Einrichtungen, eine wertvolle Ergänzung im kulturellen Angebot für beide Seiten. Auch im Sozialwerk wird ihr Engagement
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: SOZIALWERK BERLIN
umfangreicher: Sie wirkt bei den Dampferfahrten für Heimbewohner, bei Ausflugsfahrten und Weihnachtsfeiern für Pflegebedürftige
mit. Jährlich wurden und werden hier circa
2000 Menschen erreicht. Sie initiiert neue Angebote wie Kreatives Gestalten, Sonntagsspaziergänge, Erzählcafé, Schlösschenballett oder
eine Modenschau, um nur einige zu nennen.
Bereits 1996 wirkte Margit Hankewitz im
estländischen Tallinn daran mit, ein Zentrum
nach dem Vorbild des Sozialwerkes Berlin aufzubauen. Zur Mitverantwortung im Vorstand
des Berliner Sozialwerkes entschied sie sich
schon vor 28 Jahren. Seit Mai 2013 ist sie Vorsitzende des Sozialwerkes und führt gemeinsam mit vielen Weggefährten das Lebenswerk
von Harry und Käte Tresenreuter sowie der
neu hinzugekommenen Mitglieder fort. Und
sie entwickelt es weiter, indem sie noch stärker
versucht, junge Menschen von den Potentialen der Älteren zu überzeugen. Sie öffnet das
Haus zum Bespiel vermehrt für Schulklassen,
Auszubildende, Studenten und lädt zum Dialog ein.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin verleiht Margit Hankewitz die Paritätische
Ehrennadel in Gold für ihr besonderes Engagement und ihr impulsgebendes, jahrzehntelanges ehrenamtliches Wirken für das Sozialwerk Berlin e. V. Die Ehrung überreichte
Barbara John am 19. Dezember 2014.
Januar / Februar 2015
LANDESGESCHÄFTSSTELLE
Schreib mal wieder!
Kostenlose Abgabe von Wohlfahrtsmarken und Ergänzungsmarken der Post
W
ir möchten unseren Mitgliedsorganisationen einmalig kostenlos
Wohlfahrts- und Ergänzungsmarken der Deutschen Post zur Verfügung stellen.
Es werden Wohlfahrtsmarken im Wert
von, 1,45 Euro, 0,55 Euro, 0,45 Euro und 0,05
Euro sowie in sehr geringer Stückzahl Ergänzungsmarken der Deutschen Post über 0,03
Euro und 0,02 Euro vergeben.
Die Wohlfahrts- und/oder Ergänzungsmarken sind in der Landesgeschäftsstelle des
Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Landesverband Berlin e. V. (Brandenburgischen
Straße 80, 10713 Berlin) abzuholen.
Dazu benötigen wir von den Mitgliedsorganisationen folgende Angaben:
·· Ansprechpartner mit Telefonnummer für
Rückfragen
·· E-Mail-Adresse, die für die Benachrichtigung zur Abholung der Wohlfahrts- und/
oder Ergänzungsmarken benötigt wird
·· Anzahl der beantragten Wohlfahrts- und/
oder Ergänzungsmarken
·· Anschrift der Mitgliedsorganisation
Information
Der Antrag kann formlos per Post, Mail oder
Fax gestellt werden. Ein vorgefertigtes Formular ist als Download unter paritaet-berlin.de
(Aktuelles aus dem Berliner Landesverband)
zu finden oder kann dem Paritätischen Rundbrief, Ausgabe Januar/Februar 2015, entnommen werden. Mitgliedsorganisationen, die am
Erwerb von Wohlfahrts- und Ergänzungsmarken interessiert sind, stellen ihre Anträge bis
zum 30. April 2015.
Kontakt: Frau Bußler, Tel. 030 86 001-154, Fax 86-001-240,
[email protected]
Beratung jetzt direkt beim Paritätischen
Protokoll der
Mitgliederversammlung 2014
Das Protokoll finden Paritätische Mitgliedsorganisationen als Beilage in
diesem Rundbrief.
Servicestelle Zuwendungsrecht und Finanzen
S
eit September 2011 betreibt der Paritätischen Berlin in Kooperation mit dem
Verband für sozial-kulturelle Arbeit e. V. die
Servicestelle für Zuwendungsrecht und Finanzen. Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Berlin haben hier die Möglichkeit,
sich über aktuelle Entwicklungen im Zuwendungsrecht zu informieren.
Seit dem 1. Januar 2015 ist die Servicestelle nun direkt beim Paritätischen Berlin angesiedelt. Das bewährte Angebotsspektrum
steht unseren Mitgliedern natürlich weiterhin
zur Verfügung: Gruppen- und Einzelberatung
zu Themen des Zuwendungsrechts für freie
Träger und aktuelle Informationen im Rundbrief »Zuwendungsrecht aktuell«. Ihre Ansprechpartnerinnen beim Paritätischen, Beatrix Herkströter, Bettina Lange und Heike
Januar / Februar 2015
Groß (Organisation), erreichen Sie per Mail
an [email protected].
Im ersten Quartal 2015 sind drei Gruppenberatungen zu folgenden Themen geplant:
17. Februar 2015: Vor-Ort-Prüfungen (unter anderem Vorbereitung der Prüfung, was darf ein
Prüfer, gängige Fehler der Prüfer, Widersprüche bei Prüfbescheiden)
17. März 2015: Abrechnung von Overheadkosten
65 Jahre Paritätischer Berlin –
Jahresempfang 2015
Mit dem Jahresempfang am Mittwoch, den 3. Juni 2015 feiert der
Paritätische Berlin sein 65-jähriges
Jubiläum. Beginn ist um 16 Uhr im
Information
An den Beratungen können 15 Interessierte teilnehmen. Sie finden jeweils von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr in der Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Berlin, Brandenburgische Str. 80, 10713
Berlin, statt. Bitte melden Sie sich per Mail an [email protected].
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Umweltforum Auferstehungskirche,
Pufendorfstr. 11 in Berlin-Friedrichshain. Eine schriftliche Einladung erfolgt im Frühjahr.
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ÄLTERE MENSCHEN
Eva Bittner für ihr Engagement geehrt
Gründerin des »Theater der Erfahrungen« erhält Bundesverdienstorden
F
ür ihren außergewöhnlichen Einsatz in der sozialkulturellen Seniorenarbeit wurde Eva Bittner
vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
ausgezeichnet. Im Kreise von Familienangehörigen und langjährigen Weggefährtinnen und -gefährten nahm sie
am 6. Januar die hohe Auszeichnung
vom Staatssekretär für Soziales, Dirk
Gerstle, in der Senatsverwaltung für
Gesundheit und Soziales entgegen.
Seit 35 Jahren leiten Eva Bittner und
Johanna Kaiser das Theater der Erfahrungen in Berlin und entwickelten in
dieser Zeit neue Formen der Seniorenkulturarbeit. So haben die beiden neben
der Theaterarbeit mit alten Menschen
neue Schwerpunkte etabliert: generationsübergreifende Projekte, interkulturelle Produktionen, Aufbau kreativer
Gruppen in verschiedenen Stadtteilen
Berlins sowie eine Verzahnung des Praxisprojekts mit Berliner Hochschulen.
In seiner Laudatio hob Staatssekretär Dirk Gerstle die besondere Leistung
der Ausgezeichneten hervor: Eva Bittners langjähriges Engagement und Interesse an innovativer Theaterarbeit,
mit dem sie gleich nach Abschluss ihres
Studiums das »Theater der Erfahrungen«gründete. Dirk Gerstle ging auf die
Geehrt: Eva Bittner mit Staatssekretär Gerstle
große Bedeutung dieses Theaters ein,
das jungen und alten Laienschauspielerinnen und -schauspielern die Möglichkeit eröffnet, eigene Lebenserfahrungen
sowie gesellschafts- und generationsbedingte Problematiken zu verarbeiten. In
seinem 35-jährigen Bestehen habe sich
das »Theater der Erfahrungen«zu einem
gesamtstädtischen Akteur entwickelt.
An dieser Entwicklung sei Eva Bittner maßgeblich beteiligt, so der Staatsekretär: »Ihr gelingt es mit Engagement,
Kreativität und tiefem Respekt vor den
Spielerinnen und Spielern, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, der in
dieser Form Vergleichbares sucht. Für
ihre langjährige engagierte Arbeit in der
FOTO: SENATSVERWALTUNG F. GESUNDHEIT UND SOZIALES
Berliner Seniorenkulturarbeit gebührt
Eva Bittner großer Dank und Anerkennung.« Eva Bittner ist Theaterwissenschaftlerin und Theaterpädagogin. 1980
gründete sie in Berlin das »Theater der
Erfahrungen«, das sich seit 1983 in der
Trägerschaft des Nachbarschaftsheims
Schöneberg e.V. befindet. Bereits im April 2014 erhielt das Theater als Impulsgeber für zeitgemäße Seniorenkulturarbeit
die Theodor-Heuss-Medaille 2014 für
bürgerliche Initiative und Zivilcourage.
Information
Kontakt und weitere Information: Theater der Erfahrungen – Werkstatt der alten Talente, Vorarlberger
Damm 1, 12157 Berlin, Tel. 030 8 55 42 06,
[email protected].
GESUNDHEIT
Gesundheit und Vorsorge im Kiez
Krebsberatung Berlin bei der Friedenauer Gesundheitsmeile
G
esundheitsangebot im eigenen
Kiez kennenlernen, in Praxen, Läden und Geschäfte hineinschnuppern
und Neues zu verschiedenen gesundheitlichen Fragen lernen – darum ging
es bei der 4. Gesundheitsmeile rund um
das Friedenauer Malerviertel. Die rund
20 teilnehmenden Einrichtungen hatten gemeinsam ein buntes Programm
erarbeitet, zu dem sie die Besucher in
ihre Räumlichkeiten einluden.
Die Mitarbeiterinnen der Krebsberatung Berlin hatten in den Vorjahren die Gelegenheit geboten, die Veranstaltung mit einem Tänzchen auf der
Straße einzuläuten. Da das Haus jedoch
dieses Mal eingerüstet war, fanden die
angebotenen Programmpunkte drinnen
8
statt. Nichtsdestotrotz waren die Vernissage, ein Vortrag und ein Gesangsworkshop gut besucht.
In der Vernissage wurden Bilder
gezeigt, die in der Kunstwerkstatt der
Krebsberatung entstanden sind. Viele
der Künstlerinnen waren anwesend und
wurden für ihre Bilder und deren Wirkung beglückwünscht. Der Vortrag zu
Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung konnte offensichtlich eine Kenntnislücke vieler Besucher und Zuhörer
schließen, denn er war sehr gut besucht.
Und auch das Singen war nicht nur für
die, die mitmachten, ein großer Spaß,
sondern auch für die Zuhörer. Auf dem
Buffet konnten sich die Besucher mit
leckeren Kleinigkeiten versorgen.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Seit 1983 berät und informiert die
Krebsberatung Berlin Menschen, die
an Krebs erkrankt sind, und deren Angehörige. Das Team bietet Unterstützungsmöglichkeiten, die vielen Erkrankten und Angehörigen dabei helfen, mit der Diagnose Krebserkrankung
umzugehen, ihre körperlich-seelische
Krise zu überwinden und ihr Leben
neu zu gestalten. Das Besondere an der
Beratungsstelle ist, dass die Mitarbeiterinnen ganz persönlich mit der Krankheit Krebs konfrontiert wurden, entweder als Betroffene oder als Angehörige.
Information
Weitere Informationen zu den Angeboten der Beratungsstelle unter krebsberatung-berlin.de.
Januar / Februar 2015
FREIWILLIGENARBEIT
Weiterentwicklung des weltwärts-Programms
SAGE Net sucht Einsatzstellen für Ehrenamtliche
I
m Jahr 2008 hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst weltwärts ins Leben gerufen.
Dieser Freiwilligendienst richtete sich
bislang an junge Menschen aus Deutschland. Seit 2013 können auch junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren aus
den Partnerländern einen Freiwilligendienst in Deutschland leisten. Durch die
neue weltwärts Süd-Nord-Komponente
werden Partnerschaften zwischen dem
Globalen Süden und Norden gestärkt
sowie ein gleichberechtigter, interkultureller Austausch gefördert.
Das South African German Network e. V. (SAGE Net) hat seit 2008 bereits über 150 weltwärts-Freiwillige von
Deutschland nach Südafrika gesandt,
und im Februar dieses Jahres werden
nun die ersten beiden Freiwilligen aus
Südafrika in Deutschland erwartet.
SAGE Net hat diese als Aufnahmeorganisation in enger Kooperation zusammen mit seinen Partnern vor Ort ausgewählt und vorbereitet.
Das Gespräch mit Partnerorganisationen in Südafrika hat gezeigt, dass das
Interesse im südlichen Afrika deutlich
höher ist als die derzeitige Anzahl der
Einsatzstellenplätze für weltwärts-Freiwillige in Deutschland. SAGE Net
möchte deshalb 2015 gerne zwei weitere Plätze in Berlin zur regelmäßigen
Aufnahme südafrikanischer Freiwilliger schaffen.
Hierfür werden Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Berlin gesucht,
die interessiert und in der Lage sind, einen Freiwilligen in ihrem Projekt aufzunehmen (inklusive Unterbringung,
Sprachförderung, sinnvoller Tätigkeit
über ein Jahr). Für die Entsendung eines Freiwilligen übernimmt das BMZ
75 Prozent der Kosten.
Die teilnehmenden Freiwilligen verfügen bei ihrer Ankunft in Deutschland bereits über grundlegende, deutsche Sprachkenntnisse. Sprachkurse
sind außerdem Bestandteil des einjährigen Freiwilligendienstes, da der Spracherwerb für dessen Gelingen unabdingbar ist. Die Süd-Nord-Komponente des weltwärts Programms findet
in Kooperation mit dem Bundesfreiwilligendienst (BFD) statt, und alle Einsatzplätze sind anerkannte BFD-Plätze.
Information
Bei Fragen steht Ihnen Carola Blendermann gern als
Ansprechpartnerin zur Verfügung: [email protected], 030 31 99 12 56. Mehr unter
sage-net.org und weltwaerts.de.
GESUNDHEIT
Gesundheit gemeinsam verantworten
Kongress »Armut und Gesundheit«
D
er Kongress »Armut und Gesundheit« ist die bundesweit größte
Plattform, die den Zusammenhang von
sozialer Lage und Gesundheitschancen
thematisiert und Teilnehmende aus den
unterschiedlichsten politischen und gesellschaftlichen Bereichen zum fachlichen Austausch zusammenbringt.
Unter dem Motto »Gesundheit gemeinsam verantworten« bieten sich bei
insgesamt 100 Veranstaltungen, in Pausengesprächen und auf dem Markt der
Möglichkeiten an zwei Tagen viele Gelegenheiten, Erfahrungen auszutauschen,
Entwicklungen mitzubestimmen und
neue Kooperationen anzustoßen. Bei
der inhaltlichen Gestaltung des Kongressprogrammes wirken zentrale Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens intensiv mit. Insgesamt 450
Referierende stellen an beiden Veranstaltungstagen verschiedenste Aspekte
der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung vor. Veranstalter sind neben
Gesundheit Berlin-Brandenburg auch
Januar / Februar 2015
die Deutsche Gesellschaft für Public
Health und die Technische Universität
Berlin. Die Schirmherrschaft des Kongresses übernehmen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Berlins Regierender Bürgermeister Michael
Müller. Am Vortag des Kongresses findet die Satellitenveranstaltung »Füreinander Sorge tragen« zum Schwerpunkt
Familiengesundheit des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit statt sowie die NetzwerktaPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
gung des Netzwerks Gesundheitsförderung D/A/CH. Eine Pressekonferenz ist
ebenfalls für den 4. März 2015 geplant.
Information
Kongress »Armut und Gesundheit – Gesundheit gemeinsam verantworten«, Donnerstag und Freitag, 5. und 6.
März 2015, Technische Universität Berlin, Hauptgebäude.
Unter armut-und-gesundheit.de finden Sie weitere Informationen sowie das Kongressprogramm mit einer
Übersicht aller Workshops, Fachforen und Podiumsdiskussionen.
9
GESUNDHEIT
»Von entscheidender Bedeutung ist die Aufklärung«
Fünf Fragen an Karin May, Geschäftsführerin der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft
Landesverband Berlin DMSG e. V.
Karin May ist gebürtige Brandenburgerin. Seit ihrem Studium der Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Berlin lebt sie in der Hauptstadt. Sie engagiert sich seit 2010 in der Berliner DMSG für die Interessen und Verbesserung
der Lebensqualität von MS-Betroffenen. Die Fragen stellte Miguel-Pascal Schaar.
Frau May, wie äußert sich das Krankheitsbild Multiple Sklerose und
welche Auswirkungen hat es für daran erkrankte Menschen?
Karin May: Als Folge einer Entgleisung des Immunsystems
kommt es zu entzündlichen Herden im Gehirn, Rückenmark
und in den Sehnerven. Bei dieser Krankheit der »1000 Gesichter« sind die häufigsten Symptome Sehstörungen, Miss­
empfindungen, Störungen des Gleichgewichts, Lähmungen,
Blasenfunktionsstörungen und Fatigue, eine unverhältnismäßig schnelle Ermüdbarkeit. Dies hat bei vielen Patienten Konsequenzen zum Beispiel für die Berufsfähigkeit und insgesamt
für die Lebensqualität.
Die Diagnose MS ruft tiefe Verunsicherung hervor. Was hilft Patienten, die daran erkrankt sind?
Karin May: Von entscheidender Bedeutung ist eine Aufklärung des Patienten über das Krankheitsbild und die bestehenden Behandlungsmöglichkeiten. Die Therapie der MS
beruht auf drei Säulen: Behandlung des Schubes mit Kortisolpräparaten, symptomatische Behandlung einzelner Störungen zum Beispiel mit Krankengymnastik oder auch verschiedenen Medikamenten, Immuntherapie gegen das
Fortschreiten der Behinderung. Insgesamt hat die MS-Therapie in den letzten 20 Jahren deutliche Fortschritte gemacht, auch wenn die Krankheit noch nicht als heilbar gilt.
Neben den erwähnten Behandlungsmöglichkeiten ist auch
der Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen der DMSG, ein wichtiges Element
bei der Krankheitsbewältigung für den Einzelnen.
Wie können Angehörige und Freunde helfen? Wie reagieren Arbeitgeber optimal?
Karin May: Krankheitsbewältigung bedeutet auch, über die
verschiedenen Therapiemöglichkeiten den Kampf gegen die
Krankheit aufzunehmen. In der Phase der Diagnoseeröffnung – aber auch danach – ist es wichtig, seelische Unterstützung hierbei zu erhalten, eingebettet in eine realistische
Aufklärung über die fraglos vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten. Angehörige und Freunde können hier unter anderem durch Begleitung, Zuhören und gelebtes Verständnis
helfen. Leider ist die Diagnose MS immer noch mit starken
Vorurteilen beziehungsweise der Verkennung der tatsächlichen Behandlungsmöglichkeiten verbunden. Dies gilt auch
für Arbeitgeber. Diese sollten durch gezielte Informationssuche bestehende Vorurteile abbauen und im Gespräch mit
der betroffenen Person individuelle Lösungen suchen, wenn
dies zur Fortführung der Beschäftigung überhaupt erforderlich wird.
Was leistet die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Landesverband Berlin e. V. und welche Angebote machen Sie?
10
Karin May
FOTO: PRIVAT
Karin May: 1982 aus dem Zusammenschluss engagierter Ärzte,
Sozialarbeiterinnen/Sozialarbeiter und Helfender entstanden,
ist die DMSG LV Berlin e. V. heute eine menschenrechtsorientierte Selbstvertretungsorganisation MS-Betroffener im Sinne
der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung. Mit über 2100 Mitgliedern sind im Berliner Landesverband fast die Hälfte aller Berliner MS-Betroffenen organisiert. Wir richten unser Augenmerk in erster Linie auf die Verbesserung und Erweiterung der
Beratung, Behandlung und Versorgung von an MS erkrankter
Personen in Berlin mit dem Ziel, die individuelle Lebensqualität zu verbessern. Dies wird unter anderem realisiert durch: das
Angebot psychosozialer Beratung durch Sozialpädagoginnen,
Betroffenenberatung und Psychologinnen, sozialpädagogische Begleitung im Betreuten Einzelwohnen und einer Wohngemeinschaft, zahlreiche Informationsveranstaltungen, Gesundheitskurse und inklusive Freizeitangebote, Begegnungsund Austauschmöglichkeiten in begleiteten Angehörigen- und
Neubetroffenengruppen sowie derzeit 26 Selbsthilfegruppen
im gesamten Berliner Stadtgebiet. Außerdem geben wir zahlreiche Informationsschriften zu den unterschiedlichsten Themen weiter und tragen so auch Stück für Stück zur Aufklärung
über die Erkrankung bei. Unsere Angebote richten sich sowohl
an MS-Erkrankte als auch an ihre Angehörigen, Freunde, Arbeitgeber und alle am Thema Interessierten.
Wie beurteilen Sie das Versorgungsnetz für an MS erkrankte Menschen in Berlin?
Karin May: Für eine Metropole wie Berlin ist das Versorgungsnetz für an MS erkrankte Menschen relativ gut geknüpft,
auch wenn immer wieder im Einzelfall zum Teil auch deutliche Lücken nachweisbar sind. Das Krankheitsbild der MS
konzentriert sich immer mehr auf einzelne Spezialisten unter
den Ärzten und spezielle Therapieeinrichtungen. Diese Entwicklung kommt bei einer so komplexen Erkrankung wie der
MS den Patienten eher zugute, im ländlichen Bereich sieht
die Entwicklung vergleichsweise häufig ungünstiger aus.
Dasselbe gilt auch für die Angebote der hauswirtschaftlichen, pflegerischen und sozialpädagogischen Unterstützung.
Information
Weitere Informationen unter dmsg.de.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Januar / Februar 2015
GESUNDHEIT / PFLEGE / KINDER UND JUGENDHILFE
»Kinder brauchen schnelle und unbürokratische Hilfe«
Fünf Fragen an Benita Eisenhardt von MenschenKind
Benita Eisenhardt ist Diplom-Rehabilitationspädagogin, studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitet seit Anfang 2013 bei MenschenKind –
Fachstelle für die Versorgung chronisch kranker und pflegebedürftiger Kindern
unter Trägerschaft des Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg. Die Fragen
stellte Miguel-Pascal Schaar.
Frau Eisenhardt, was ist »MenschenKind«? In welchem Feld sind Sie
tätig?
Benita Eisenhardt: MenschenKind ist eine Berliner Fachstelle,
die sich für eine verbesserte Versorgung von chronisch kranken und pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen einsetzt. Familien mit schwer kranken Kindern stehen einem zergliederten Hilfesystem gegenüber, das stark zwischen medizinischen, therapeutischen, pflegerischen, pädagogischen und
psychosozialen Hilfeleistungen unterscheidet. Schwer chronisch kranke Kindern haben aber oftmals in allen diesen Bereichen einen Hilfebedarf und die Familien benötigen viel
Kraft und Zeit, um die passenden Hilfen für ihre persönliche
Situation zu finden.
MenschenKind knüpft Versorgungsnetzwerke und wirkt so
der Zergliederung des Hilfesystems entgegen, bündelt Informationen und stellt diese allen an der Versorgung Beteiligten
zur Verfügung. Zeigen sich dabei strukturelle Versorgungsengpässe, greifen wir sie auf und melden sie an die jeweiligen
Akteure im Hilfesystem und an politische Entscheidungsträger zurück.
Vor dem Hintergrund der zahlreichen internationalen Krisenherde
nimmt auch die Zahl von Flüchtlingskindern mit Behinderung in Berlin stark zu. Welche Überschneidungen hat ihre Stelle zu dieser Thematik?
Benita Eisenhardt: Unsere Stelle kam im Februar 2013 das
erste Mal mit dieser Thematik in Berührung, als wir von einem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst um Unterstützung bei einer Fallbegleitung gebeten wurden. Es ging um
den damals 12-jährigen Hisham, der seit einer Virusinfektion in seinem zweiten Lebensjahr schwerstbehindert ist. Die
Infektion konnte damals aufgrund von Bombenangriffen auf
die Heimatstadt der Familie nicht rechtzeitig behandelt werden. Bis heute ist sein Gesundheitszustand kritisch. Hisham
hat eine spastische Tetraparese, Epilepsie, und benötigt rund
um die Uhr umfassende Pflege und Unterstützung. Geflohen vor der Gewalt, der auch der Vater des Jungen zum Opfer fiel, hoffte die Mutter in Deutschland auf medizinische
Hilfe für Hisham.
Im Rahmen der Fallbegleitung mussten wir feststellen, dass
die Versorgung des Jungen mit den notwendigen Hilfen jedoch nicht so ohne weiteres möglich ist, weil im Rahmen des
Asylbewerberleistungsgesetzes nur eine medizinische Notfallversorgung vorgesehen ist. Anträge für pflegerische Unterstützung und Pflegehilfsmittel zogen sich über Monate in die
Länge, wurden abgelehnt, gingen in ein Widerspruchsverfahren, wurden erneut abgelehnt und so weiter. Letztendlich ist
Hisham bis heute, zwei Jahre nach seiner Ankunft in Berlin,
noch immer nicht ausreichend versorgt. So fehlt beispielsweise
ein speziell angepasster Rollstuhl, obwohl niemand bezweifelt, dass er ihn braucht.
Januar / Februar 2015
Benita Eisenhardt
FOTO: MENSCHENKIND
Wie begegnet Ihre Einrichtung dieser Herausforderung?
Benita Eisenhardt: Während der Fallbegleitung von Hisham
hörten wir von vielen anderen Hilfeanlaufstellen mit ähnlichen Schwierigkeiten bei der Versorgung von Flüchtlingskindern mit Behinderung. Daher griffen wir das Thema in
einem Fachaustausch mit Mitarbeitern aus Kinder- und Jugendgesundheitsdiensten, Jugendämtern, Sozialpädiatrischen
Zentren und Beratungsstellen im Dezember 2013 auf. Dabei
zeigte sich, dass Hisham kein Einzelfall ist. Allein durch die
Teilnehmer des Fachaustausches wurden 42 ähnliche Fälle
beschrieben. Fast alle Familien warteten monatelang auf Hilfeleistungen, oder die Hilfen wurden ganz abgelehnt. Wegen
der Überlastung aufgrund des starken Anstiegs der Flüchtlingszahlen waren die Sachbearbeiter der Leistungsstelle
kaum zu erreichen. Auch wurde beklagt, dass bei vielen Kindern eine nachhaltige Hilfeplanung aufgrund des unsicheren
Aufenthaltes nicht möglich sei. Die Hilfeanlaufstellen äußerten den Wunsch nach einer speziellen Anlaufstelle für diese
Familien, da für die sehr zeitaufwendige Fallbegleitung sowohl das nötige Fachwissen im Bereich des Asylrechtes als
auch die Ressourcen fehlen würden. Sinnvoll sei für diese Familien ein professionelles Fallmanagement.
MenschenKind suchte mit den Ergebnissen des Fachaustausches das Gespräch mit dem Landesamt für Gesundheit
und Soziales und mit Berliner Abgeordneten und brachte das
Thema in verschiedene Netzwerktreffen ein. Im November
2014 griffen wir als Einrichtung des Humanistischen Verbands Berlin-Brandburg gemeinsam mit der Lebenshilfe Berlin und dem Berlin Global Village e. V. das Thema erneut im
Rahmen eines Fachsymposiums auf. In den verschiedenen Ex-
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
11
GESUNDHEIT / PFLEGERUBRIK
/ KINDER UND JUGENDHILFE
pertenbeiträgen wurde die strukturelle Problematik der Unterversorgung dieser Kinder
deutlich, da Flüchtlingskinder über das Asylbewerberleistungsgesetz nur einen begrenzten
Zugang zum hiesigen Hilfesystem haben. Wie
die Experten im Fachsymposium herausarbeiteten, besteht jedoch auch für Flüchtlingskinder mit Behinderung über die EU-Verfahrensrichtlinie für Asylsuchende, die UN-Behindertenrechtskonvention und nicht zuletzt
über die UN-Kinderrechtskonvention ein
Versorgungsanspruch, der auch über das Asylbewerberleistungsgesetz (§ 6 AsylblG) gedeckt werden könnte. Eine Benachteiligung
der Flüchtlingskinder gegenüber Kindern mit
deutscher Staatszugehörigkeit dürfte demnach
nicht passieren.
MenschenKind wird das Thema an politische Entscheidungsträger herantragen und
sich weiter für eine bessere Versorgung von
Flüchtlingskindern mit Behinderung ein­
setzen.
Woher kommen die von Ihnen beschriebenen
Flüchtlingskinder und welche Bedürfnisse haben
sie aufgrund ihrer Behinderung?
Beiträge auf dem Blog »jugendhilfe-bewegt-berlin« in den
vergangenen vier Wochen
·Arbeitsbedingungen in den (ambulanten) Hilfen zur Erziehung
· Inklusive Bildung im Märchenland
· Work and Box Company Berlin
· Berliner Beratungs- und Ombudsstelle Jugendhilfe (BBO Jugendhilfe) nimmt ihre Arbeit auf
Alle Beiträge und noch viel mehr unter jugendhilfe-bewegt-berlin.de
Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
12
Benita Eisenhardt: In den meisten uns bekannten Fällen fliehen die Familien aus Krisenregionen, um ihre Kinder vor Gewalt, Verfolgung und Hunger zu schützen. Sie kommen
aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, Iran
und Tschetschenien und haben oft traumatisierende Erfahrungen hinter sich.
Die Kinder brauchen schnelle und unbürokratische Hilfe, um mit den Erfahrungen
und der neuen Situation fertig zu werden.
Sie wachsen und entwickeln sich, und deswegen ist Zeit ein gänzlich anderer Faktor als
bei erwachsenen Menschen. Wenn ein Kind
bis zu zwei Jahre nicht in die Schule kann,
weil der Rollstuhl nicht bewilligt wurde, hat
diese fehlende Versorgung Auswirkungen auf
die Entwicklung des Kindes, unter Umständen beeinflusst dies das gesamte weitere Leben negativ.
Wie andere Kinder auch, haben Flüchtlingskinder mit Behinderung Bedürfnisse nach Sicherheit und Gemeinschaft und nach Möglichkeiten der Entwicklung. Darüber hinaus
haben Kinder mit Behinderung je nach Ursache und Ausprägung behindertenspezifische
Bedürfnisse. In der UN-Kinderrechtskonvention ist die Sicherung dieser Bedürfnisse festgeschrieben, und Deutschland hat sich verpflichtet, die Rechte der Kinder unabhängig
ihrer Herkunft und Nationalität anzuerkennen. Diese Rechte umfassen unter anderem
den Schutz im Krieg und auf der Flucht, die
Gleichbehandlung aller Kinder, das Recht auf
Gesundheit und deren Sicherung, das Recht
auf Bildung und auch das Recht auf besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung (unicef.de).
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Woran fehlt es in der Betreuung von Flüchtlingskindern mit Behinderung? Was muss im Versorgungsnetz verbessert werden?
Benita Eisenhardt: Aus meiner Sicht sind diese
Kinder so schnell wie möglich in das reguläre Hilfesystem zu integrieren. Bis dies
möglich ist, könnte eine Ausführungsvorschrift für den Paragraphen 6 des Asylbewerberleistungsgesetzes die Berücksichtigung
der UN-Kinderrechte sowie der UN-Behindertenrechtskonvention
sicherstellen.
Dies lässt sich auf Landesebene umsetzen.
Zudem braucht es beschleunigte Leistungsverfahren bei den zuständigen Stellen. Zur
Vereinfachung der angemessenen medizinischen Versorgung von Geflüchteten wäre eine
Gesundheitschipkarte nach dem Bremer Modell sicher auch eine hilfreiche Maßnahme.
Aus bezirklicher Sicht führt die Unterversorgung durch die Bewilligungslage zu einer Überforderung der Kinder- und Jugendgesundheitsdienste, der Sozialpädiatrischen
Zentren und anderer Anlaufstellen, da die
Versorgung dieser Kinder nur mit sehr zeitaufwändiger Hilfe von Fachkräften der sozialen Arbeit geleistet werden kann. Diese
Dienste müssten entweder mehr Ressourcen
für die Fallbearbeitung zur Verfügung gestellt
bekommen, oder besser noch durch eine extra Anlaufstelle für das Fallmanagement dieser Kinder ergänzt werden.
Daneben sind Schul- und Kitabesuch auch
für Flüchtlingskinder mit Behinderung zu sichern, und den pädagogischen Einrichtungen sollten ebenfalls zusätzliche Ressourcen
für die Betreuung von hochtraumatisierten
Flüchtlingskindern zur Verfügung gestellt
werden.
Die Unterbringung erfolgt auch für die Familien mit beeinträchtigten Kindern über die
Berliner Unterbringungsleitstelle des Senats.
Diese steuert bisher jedoch nicht ausreichend
die Unterbringung in barrierefreie Wohnheime bei entsprechendem Bedarf, zumal es
kaum solchen Wohnraum für Asylsuchende
in Berlin gibt. Eine schnellstmögliche Unterbringung dieser Kinder und ihrer Familien
auf dem freien Wohnungsmarkt ist sinnvoll,
damit das Hilfenetzwerk um das Kind herum nicht wieder zerbricht, sobald die Familie die Unterkunft wechseln muss (vom Erstaufnahmewohnheim in ein Folgewohnheim
und weiter in eine eigene Wohnung).
Legt man die Sicherung der Kinderrechte bei
allen, die Kinder betreffenden Angelegenheiten zugrunde, ist eine bessere Versorgung dieser Kinder möglich.
Information
Weitere Informationen unter menschenkind-berlin.de.
Januar / Februar 2015
KINDER UND JUGENDHILFE
Für einen erfolgreichen Übergang in
Ausbildung oder Studium
Jugendberufsagentur in Berlin auf dem Weg
I
n Berlin gibt es eine neue Anlaufstelle
für junge Menschen, die Schwierigkeiten
auf dem Weg zur Berufsausbildung haben. Am 17. Dezember 2014 hat eine Lenkungsgruppe den Entwurf der Kooperationsvereinbarung zur Gründung einer Jugendberufsagentur Berlin verabschiedet. Die Partner
unterstrichen damit ihre Bereitschaft zu einem neuen ausbildungspolitischen Bündnis.
Übergreifendes Ziel der Jugendberufsagentur Berlin ist es, jeden Jugendlichen oder jungen Erwachsenen zu einem Berufsabschluss zu
führen, indem sie umfassend und ggf. aufsuchend berät. Die Berater sollen Zielperspektiven klären und ein realistisches Qualifizierungsangebot unterbreiten, mit dem die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen bis zum
erfolgreichen Ausbildungsabschluss oder im
Einzelfall einer nachhaltigen Beschäftigungsaufnahme begleitet werden.
Direkter Kontakt zu Schülern
An den Integrierten Sekundarschulen werden Teams aus einem Koordinator oder einer
Koordinatorin für das Duale Lernen, einer
Berufsberaterin oder einem -berater der Arbeitsagentur sowie einer Lehrkraft der beruflichen Schulen die Schülerinnen und Schüler für die konkrete Anschlussgestaltung in
der beruflichen Qualifizierung beraten und
unterstützen. Unversorgte Jugendliche oder
solche, die einen Qualifizierungsplatz nach
der 10. Klasse nicht antreten, werden systematisch von der Jugendberufsagentur kontaktiert.
Gerät ein junger Mensch während der
Qualifizierung in Schwierigkeiten, wird er
durch die Jugendberufsagentur beraten, damit es nicht zu einem Abbruch kommen
muss. Auch diejenigen, die eine Qualifizierung abbrechen, sind Zielgruppe der Jugendberufsagentur.
»Heute haben wir einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Jugendberufsagentur erreicht. Die Berliner Jugendberufsagentur wird allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zum Alter von 25 Jahren als
Anlauf-, Beratungs- und Unterstützungsstelle
dienen, damit der Übergang in Ausbildung
oder Studium erfolgreich gelingt. Die Jugendberufsagentur wird eine multiprofessionelle,
passgenaue Beratung anbieten. Die Partner
wirken in einer noch nie dagewesenen engen
Kooperation zusammen«, so Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft.
Januar / Februar 2015
Die Kooperationsvereinbarung basiert auf
der Arbeit von über 80 Fachleuten aus allen
Ebenen der Berliner Verwaltung sowie der
Arbeitsagenturen, Jobcenter und Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, die in
insgesamt 29 Arbeitssitzungen zügig und in
engagierter Weise seit dem Juni alle wesentlichen Prozesse und den Vereinbarungsrahmen
erarbeitet haben. Mit der Vereinbarung ist der
Weg frei für die regionale Umsetzung.
Alle Leistungsangebote durch zahlreiche
Partner vertreten
Zur Lenkungsgruppe gehören Senatorin
Sandra Scheeres, Senatorin Dilek Kolat, die
Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, Jutta
Cordt, Bezirksbürgermeisterin Angelika
Schöttler, Bezirksbürgermeisterin Monika
Herrmann, Bezirksbürgermeister Stefan Komoß und der stellvertretende Bezirksbürgermeister Falko Liecke, unter Beteiligung der
Sozialpartner, UVB und DGB, den Kammern, der IHK und HWK, dem Landesjugendhilfeausschuss und des Landesausschusses für berufliche Bildung.
Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen: »In den letzten drei Jahren konnten wir die Jugendarbeitslosigkeit
in Berlin deutlich verringern. Durch die Kooperation von Senat und Regionaldirektion
starten wir jetzt eine weitere Stufe in der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Die Jugendberufsagentur Berlin vereint unter einem
Dach und aus einer Hand alle Leistungsangebote für einen gelungenen Übergang von der
Schule in das Berufsleben. Wir geben damit
allen Jugendlichen die bestmöglichen Chancen. Unser Ziel ist es, dass uns kein Jugendlicher mehr verloren geht.«
Ende des ersten Halbjahres 2015 soll es in
vier Bezirken die ersten regionalen Anlaufstellen geben, Ende 2016 in allen Bezirken.
Information
Quelle: Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft vom 17. Dezember.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
KULTUR
Thema »Behinderung zwischen
Ost und West«
Dokumentarfilm »Faschingskinder«
jetzt als DVD erhältlich
In »Faschingskinder« erzählt Filmemacher Gunther Scholz die Wiederbegegnung mit den Protagonisten
aus seiner Dokumentation von 1981
über den Kindergarten der Ost-Berliner Schule für Körperbehinderte –
ein Blick in den Alltag von Menschen
mit Behinderung zwischen Ost und
West. Das Projekt wurde gefördert
von der Aktion Mensch, der Mayer
& Partner GmbH in Berlin, der Rahn
Dittrich Group, dem Paritätischen
Wohlfahrtsverband Berlin und der
RWS-Gruppe.
Die DVD »Faschingskinder« können
Paritätische Mitgliedsorganisationen
kostenlos erhalten. Bitte schreiben
Sie uns hierfür eine Mail an presse@
paritaet-berlin.de. Nicht-Mitglieder
haben die Möglichkeit, die DVD für
zehn Euro zu bestellen. Wenden Sie
sich dafür an: [email protected].
Weitere Informationen zum Film und
Kulturförderverein unter kwei.de
13
KINDER UND JUGENDHILFE
»Zukunftsweisend für behinderte
Kinder- und Jugendliche in Berlin«
Institut für Soziale Gesundheit veröffentlicht Bericht zur
Versorgungssituation
MIGRATION
Nein zu Gewalt im Namen
der Ehre
Veranstaltung 10. Todestag
Hatun Sürücü
Anlässlich des 10. Todestages von Hatun Sürücü lädt der Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung am
6. Februar 2015 zu der Veranstaltung
»Nein zu Gewalt im Namen der Ehre«
ein.
Am 7. Februar 2005 wurde Hatun
Sürücü mit 23 Jahren von ihrem
jüngeren Bruder auf offener Straße
in Berlin-Tempelhof erschossen. Sie
wollte ein freies und selbstbestimmtes Leben führen und hat damit
bewusst gegen die strengen Regeln
und tradierten Ehrvorstellungen ihrer
Familie verstoßen. Durch den Mord
wollte der Täter die Ehre der Familie
retten.
Hatun Sürücüs Schicksal steht für
unzählige Mädchen und Frauen, aber
auch Homosexuelle, die unter Gewalt
im Namen der Ehre leiden. Bei der
Veranstaltung wird ihrer gedacht und
Solidarität mit ihnen »ausgedrückt«.
Betroffene kommen selbst zu Wort
und die Autorin Güner Balci wird aus
ihrem neuen Buch »Aliyahs Flucht”
lesen.
Seit 2002 beschäftigen sich der Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung und die Unterarbeitsgruppe »Schulaktionen gegen Gewalt”,
die von der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Bezirkes
Friedrichshain-Kreuzberg koordiniert
werden, mit dem Thema Zwangsverheiratung. In den oben genannten
Gremien sind die Berliner Antigewaltprojekte, Krisen- und Zufluchtseinrichtungen, Terre des Femmes,
der Lesben- und Schwulenverband
Berlin-Brandenburg, Frauenhäuser,
Schulen, Rechtsanwältinnen, Polizei,
Jugendämter und Jobcenter, die mit
dem Thema konfrontiert sind, vertreten.
»Nein zu Gewalt im Namen der Ehre«
am Freitag, den 6. Februar von 16 bis
18 Uhr. Der Ort wird noch bekannt
gegeben.
Eine Informationsbroschüre des Arbeitskreises gegen Zwangsverheiratung können Sie hier herunterladen:
big-berlin.info/medien/zwangsverheiratung.
14
Sind alle da? Gemeinsames Spiel auf dem Schulhof
I
m Dezember-Rundbrief hat Prof. Karlheinz Ortmann vom Institut für Soziale
Gesundheit der Katholischen Hochschule
für Sozialwesen Berlin (KHSB) den Bericht
»Beschreibung und Bewertung der Versorgungs- und Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche mit geistigen, körperlichen und seelischen Behinderungen in Berlin
(VERSUKI) bereits angekündigt. Nun wurde
dieser veröffentlicht und steht der Fachwelt
für weitergehende Diskussionen zur Verfügung.
Die Referenten beim Paritätischen Berlin für Behindertenhilfe (Reinald Purmann)
und Jugendhilfe (Andreas Schulz) erachten
den Bericht als notwendig für eine zukunftsweisende Sozialpolitik im Sinne von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung. Die
rechtskreisbezogene Abgrenzung der Unterstützungsangebote in Eingliederungshilfe für
geistige und körperliche Behinderte im SGB
XII und Eingliederungshilfe für seelisch Behinderte im SGB VIII wird den Interessen der
Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Sorgeberechtigten nicht gerecht. Auch den Trägern,
die Leistungen in diesen Bereichen anbieten,
sind immer wieder Steine in den Weg gelegt,
wenn sie sich um eine optimalen Versorgung
und Umsetzung der Hilfeleistungen durch die
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: KATRIN WEGENER
unterschiedlichen rechtlichen und strukturellen Grundlagen bemühen.
Auszüge aus dem Bericht
»Der vorliegende Forschungsbericht beschreibt und analysiert vor dem Hintergrund
der unterschiedlichen Inanspruchnahme von
Eingliederungshilfen nach SGB VIII und
SGB XII die Besonderheiten und Herausforderungen der Eingliederungshilfen für das
Land Berlin. Das Ziel des Forschungsprojekts
war die Darstellung des Ist-Standes der Eingliederungshilfen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung im Rahmen des SGB
XII und SGB VIII in Berlin und insbesondere in den drei Bezirken Pankow, Tempelhof-Schöneberg und Lichtenberg. So sollten
leistungsrechtliche und leistungserbringungsrechtliche Rahmenbedingungen der Versorgungs- und Unterstützungsangebote für Kinder (Altersgruppe 6 bis 13) mit geistigen, körperlichen und seelischen Behinderungen in
Berlin und besondere Bedarfe für spezielle
Zielgruppen valide beschrieben und analysiert werden. (…)
Die Beschreibung und Analyse wurde im
Laufe des Forschungsprozesses aufgrund der
Datenlage auf die Altersgruppe der 0- bis
18-Jährigen erweitert.
Januar / Februar 2015
KINDER UND JUGENDHILFE
(…) Die Datenlage zur Eingliederungshilfe nach §§ 54-60 SGB XII ist auf Landesund noch mal mehr auf der Bezirksebene als
unzureichend einzuschätzen, so dass nur wenige Aussagen über die Versorgungslage von
Kindern und Jugendlichen mit geistigen und
körperlichen Behinderungen getroffen werden
können. (…) Als eine Altersgruppe, die einen
auffallend hohen Anteil an Eingliederungshilfe nach SGB XII bei den 0-bis 18- Jährigen
hat, ist die Gruppe im schulpflichtigen Alter
allgemein und insbesondere die Gruppe der
11- bis 15-Jährigen zu benennen. (…) Für das
Jahr 2009 ist ein deutlicher Rückgang an Eingliederungshilfe nach SGB XII zu verzeichnen, der wahrscheinlich im Zusammenhang
mit einer damaligen Umstellung der Honorierung von Einzelfallhelferinnen und -helfern
steht. Dies zeigt, dass die Kontinuität des Einsatzes von Eingliederungshilfe nicht gegeben
ist und somit unmittelbar zu Lasten der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung gehen
kann.
Für das Land Berlin können (…) für die
Eingliederungshilfe nach SGB VIII folgende
Aussagen getroffen werden: Die quantitative
Datenlage zur Eingliederungshilfe nach SGB
VIII ist weitaus umfassender als zur Eingliederungshilfe nach SGB XII. (...) Auffallend ist
der hohe Anteil der Kinder und Jugendlichen
mit Migrationshintergrund in dieser Hilfeform im Land Berlin. Neben diesem Indikator für soziale und gesundheitliche Ungleichheit spielt ebenso das niedrige Einkommen
(Transferleistungen und soziale Situation) in
der Eingliederungshilfe nach SGB VIII im
Land Berlin eine bedeutende Rolle. (…)
Die Zugangswege und Zuständigkeiten
für Eingliederungshilfen nach SGB XII und
SGB VIII sind in den drei Studienbezirken
uneinheitlich. Leistungen der Eingliederungshilfen sind somit für Hilfesuchende schwer zu
erschließen. (…)
Auf der Basis der Datenanalyse lassen sich
folgende Herausforderungen für die Verbesserung der Versorgungs- und Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche mit geistigen, körperlichen und seelischen Behinderungen in Berlin festhalten:
Zugangswege verbessern
Um zu vermeiden, dass Hilfesuchende an den
hohen Zugangshürden scheitern, sollte ein
einheitliches niedrigschwelliges Eingangsmanagement entwickelt und umgesetzt werden.
Soziale Benachteiligung in den Blick nehmen
Eine hohe Zahl von den Empfängerinnen und
Empfängern stammt aus Elternhäusern, die
von sozialer Benachteiligung betroffen beziehungsweise bedroht sind. Die aufgrund von
Behinderung bereits bestehende oder drohende Exklusion kann durch soziale Benachteiligung verstärkt werden. Dies muss bei der
Januar / Februar 2015
Weiterentwicklung der Eingliederungshilfen
berücksichtigt werden.
Altersgruppenspezifische Leistungen
entwickeln
Es zeigen sich altersgruppenbezogene Unterschiede in der Inanspruchnahme von Leistungen zu den Eingliederungshilfen. Diese sollten zum Anlass genommen werden, das Leistungsgeschehen altersgruppenbezogen zu
beobachten und Versorgungs- und Unterstützungsleistungen altersgruppenspezifisch zu
entwickeln.
Honorierung einheitlich regeln
Die Fachleistungsstundensätze für die Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII sind in
Berlin im Berliner Rahmenvertrag für Hilfen
in Einrichtungen und durch Dienste der Kinder- und Jugendhilfe geregelt. Eine derartige
Regelung für die Eingliederungshilfe nach
SGB XII gibt es nicht. Hier muss eine Vereinheitlichung erfolgen.
Datenlage verbessern
Im Land Berlin sollten mehr Daten zu den
Eingliederungshilfen nach SGB XII und SGB
VIII für Berlin insgesamt und für die Bezirke erhoben werden, um passgenaue Unterstützungs- und Versorgungsangebote vorhalten zu können. Diese Daten sollten auch eine
Vergleichbarkeit zwischen den verschiedenen
Leistungsangeboten zulassen.
Forschung intensivieren
Hier ist insbesondere die Ermittlung von Bedarfen sowie die Beschreibung und Bewertung der Versorgungs- und Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche mit Behinderung aus der Sicht der betroffenen Kinder
und Jugendlichen sowie Ihrer Eltern und Familien zu nennen.«
Der Paritätische Berlin wünscht sich, dass die
Analyse der Forschergruppe den fachpolitischen Diskurs in der Jugend- und Eingliederungshilfe durch Fakten befruchtet. In Kürze
werden die beiden oben genannten Referate
den VERSUKI-Bericht mit einer gesonderten
Veröffentlichung würdigen und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziale Gesundheit am Freitag, den 20. März 2015 auf
einer Fachveranstaltung an der Katholischen
Hochschule für Sozialwesen Berlin von 10-12
Uhr wesentliche Inhalte des Berichts und politische Handlungsnotwendigkeiten präsentieren. Bitte merken Sie sich den Termin vor,
eine offizielle Einladung folgt.
Information
Laden Sie den vollständigen Bericht hier herunter:
khsb-berlin.de/forschung/institute/isg/projekte/
Das Interview mit Prof. Dr. Ortmann finden Sie auf
paritaet-berlin.de unter der Rubrik »Fünf Fragen«.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
MENSCHEN MIT
BEHINDERUNG
Auszeichnung für
barrierefreie Filme
Nominierung für den Deutschen
Hörfilmpreis 2015
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV) hat
die Nominierungen für die Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises
am 17. März 2015 bekannt gegeben.
Bereits seit 13 Jahren weist die Veranstaltung immer wieder auf die Bedeutung barrierefreier Filme hin und
trägt so maßgeblich dazu bei, dass
inzwischen jährlich rund 100 Kinofilme mit einer Hörfilmfassung auf den
deutschen Markt kommen.
Angesichts der rasanten Entwicklung
darf aber die Qualität der Hörfilme
nicht auf der Strecke bleiben. Die
zwölf für den Preis nominierten
Produktionen aus den Kategorien
Kino und TV überzeugen durch ihre
hochwertigen Bildbeschreibungen.
Im Rennen um die begehrte Auszeichnung für den besten Hörfilm
des Jahres befinden sich beispielsweise in der Kategorie Kino die Filme
»Auf das Leben« (Deutschland 2014,
Regie: Uwe Janson) und »Phoenix«
(Deutschland 2014, Regie: Christian
Petzold) und in der Kategorie TV die
Filme »Landauer – Der Präsident«
(Deutschland 2014, Regie: Hans
Steinbichler) sowie »Unsere Mütter,
unsere Väter« (Deutschland 2013,
Regie: Philipp Kadelbach).
Die Preisträger werden im Rahmen der festlichen Verleihung am
17. März 2015 in Berlin im historischen Atrium der Deutschen Bank
Unter den Linden bekanntgegeben.
Hörfilme ermöglichen es blinden
und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und
zu genießen. Diese Filme sind mit
einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale
Elemente der Handlung sowie Gestik,
Mimik und Dekor beschreibt. Diese
Bildbeschreibungen werden in den
Dialogpausen eingesprochen. Der
Deutsche Hörfilmpreis wird seit 2002
vom DBSV verliehen und von der
Aktion Mensch unterstützt. Weitere
Informationen unter deutscher-hoerfilmpreis.de.
15
KULTUR
Tanz, Musik und Theater
Kulturveranstaltungen unter dem Dach des Paritätischen Berlin
Kunst im Paritätischen
PFLEGE
Dank und Anerkennung für
pflegende Angehörige
Jetzt Kandidaten für »Berliner
Pflegebär« vorschlagen
Pflegenden Angehörigen, Nachbarn
und Freunden in Berlin eine Anerkennung und Wertschätzung für
ihre wichtige und beeindruckende
Leistung entgegenzubringen, das ist
Ziel der »Woche der pflegenden Angehörigen«. Sie findet bereits zum 3.
Mal statt und geht vom 4. bis 10. Mai.
Im Zentrum der speziell für pflegende Angehörige organisierten Kulturwoche steht die Verleihung der Ehrennadel »Berliner Pflegebär« am 4.
Mai ab 11.00 Uhr in der Urania Berlin.
Stellvertretend für alle werden zehn
Angehörige aus unterschiedlichen
Pflegezusammenhängen geehrt.
Bis zum 15. Februar 2015 haben Sie
wieder die Möglichkeit, über ein
Online-Formular einen Vorschlag
für die Ehrung eines Angehörigen
zu machen. Alle vorgeschlagenen
Angehörigen erhalten ein Anerkennungsschreiben des Senators und ein
kleines Geschenk.
Das Formular sowie weitere Informationen finden Sie unter woche-der-pflegenden-angehoerigen.de.
Fachstelle für pflegende Angehörige, 030 69 59 88-97, [email protected].
16
FOTO: CHRISTIANE WEIDNER
29. Januar, 17 Uhr; 30. Januar, 19 Uhr;
1. Februar, 16 Uhr:
Theater der Erfahrungen, Musical:
»Altes Eisen«
ufaFabrik, Viktoriastr. 10-18,
12105 Berlin-Tempelhof
Musical über das Alter und die große Liebe,
theater-der-erfahrungen.nbhs.de, Karten 9 /
7 Euro, Theaterkasse der ufa-Fabrik unter
030 75 50 30 oder ufafabrik.de, öffentlich
3. Februar: One Hit Wonder Party;
3. März: Schlager Party; 7. April: TanzParty, jeweils 19-23 Uhr, Musikabend
Albert-Schweizer-Stiftung Wohnen und Betreuen, 13129 Berlin, Bahnhofstr. 32, Haus
Berlin, ass-berlin.org, für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung
5. Februar, 19 Uhr, Ausstellung/Vernissage,
Galerie Art Cru Berlin, Oskar Zaumseil
Oranienburger Str. 27, 10117 Berlin, Zeichnungen und Druckarbeiten, art-cru.de/kommende , Eintritt frei, Ausstellung von 6. Februar bis 7. März, öffentlich
16. Februar, 15 Uhr (90 min), Führung
Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin e. V (ABSV)
Inklusive Führung in Kooperation mit dem
ABSV, Gedenkstätte Hohenschönhausen,
Genslerstr. 66, 13055 Berlin, Führung durch
Gedenkstätte, Originalgegenstände können
berührt und ertastet werden, absv.de/kulturveranstaltungen, Eintritt frei
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Anmeldung unter 030 895 88-0 oder per
Mail: [email protected], für blinde/sehbehinderte Menschen mit Begleitpersonen
18. Februar, 17 Uhr, Ausstellung/ Vernissage, Paritätischer Berlin, Kunst im Paritätischen: »Malen wie die Großen«
Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin, K
­ inder, Eltern und Familien auf die
Spuren großer Meister der Moderne,
paritaet-berlin.de, Eintritt frei, Ausstellung von
19. Februar bis Ende April, öffentlich
8. März, 15 Uhr, Memoiren-Lesung,
Wohngemeinschaftsbereich der Union
sozialer Einrichtungen
Bochumerstr. 28, 10555 Berlin, Lesung aus
der Biographie eines Menschen mit Beeinträchtigung, Eintritt frei,
öffentlich
24. März, 16 Uhr, Führung,
Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin e. V (ABSV)
Was die Steine des Märkischen Museums erzählen, Märkisches Museum, Am Köllnischen Park 5, 10179 Berlin, Umfangreiche
Gesteinssammlung, Vorstellen von Sammlungsstücken des Museums, absv.de/kulturveranstaltungen, Führung – Eintritt 5 Euro,
Begleitperson frei bei »B« im SBH.
030 895 88-0 oder per Mail: [email protected],
für blinde/sehbehinderte Menschen mit Begleitpersonen
Januar / Februar 2015
PFLEGE
Altenpflege: Begleiten und Ängste nehmen
Benefizkonzert der Unionhilfswerk-Stiftung
E
in Tropfen Hilfe ist mehr wert als ein ganzer Ozean
voller Mitgefühl. «Mit diesem Zitat Albert Schweitzers eröffnete Bundesgesundheitsminister Herrmann
Gröhe seine Festrede anlässlich des Benefizkonzertes der Unionhilfswerk-Stiftung am 1. Dezember. Und brachte damit
den Grundgedanken des Spendenzwecks – die Förderung der
AltersHospizarbeit – auf den Punkt. Denn auch hier geht es
meist um die (vermeintlich) kleinen Dinge: da sein, Zuhören,
im Sinne des Patienten handeln.
Um diesen Ansatz noch konsequenter verfolgen zu können, wurde der sogenannte »Palliativgeriatrische Konsiliardienst« (PGKD) ins Leben gerufen. Er soll in Zukunft
hauptamtliche pflegerisch-medizinische Betreuung mit ehrenamtlicher psychosozialer Lebens- und Sterbebegleitung
verknüpfen. Eine palliativgeriatrisch versierte Schwester oder
ein Pfleger sowie ein zusätzlicher palliativgeriatrisch erfahrener Arzt begleiten und beraten vor Ort – speziell ausgerichtet auf die Bedürfnisse des Alters und die Bedingungen in
der vollstationären Altenpflege. Das Pilotprojekt läuft von Januar 2015 bis Dezember 2016, die Finanzierung der Fortsetzung für ein weiteres Jahr muss noch gesichert werden. Bundesminister Gröhe lobte das Modellprojekt als »Angebot, das
begleitet und hilft, Ängste abzubauen. «Er ging zudem auf die
aktuelle Sterbehilfedebatte ein. Weder aktive Sterbehilfe noch
ärztlich assistierter Suizid, so der Gesundheitsminister, dürften jemals zur »Behandlungsvariante« werden.
Benefizkonzert im der Friedrichstadtkirche
FOTO: PATRICIA KALISCH
Im Anschluss an Gröhes Rede lauschten die Zuhörer in
der ausverkauften Friedrichstadtkirche der beeindruckenden Aufführung des Knaben- und Männerchores der Posener Philharmonie, »Die Posener Nachtigallen«. Er zählt nicht
ohne Grund zu den bekanntesten Chören der Welt. Durch
den Abend führte der beliebte rbb-Moderator Alexander
Dieck. Um die gute Sache zu unterstützen, verzichtete er auch
in diesem Jahr wieder auf seine Gage.
Information
Informationen zum Spendenprojekt finden Sie unter palliative-geriatrie.de/pgkd.
Abschaffung des Schulgeldes in der Pflege
Wer trägt die Kosten für weitere Ausbildungsplätze?
D
as Schulgeld für angehende Altenpflegerinnen und
Altenpfleger in Berlin soll abgeschafft werden. Die
Entscheidung des Senats dazu meldete die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Anfang Januar.
Senator Mario Czaja erklärte dazu: »Mit dem Beschluss
des Senats, das Schulgeld für Pflegeberufe auf der Basis der
Ausgaben von 2014 zu übernehmen, ist eine wichtige und
gute Entscheidung zur Stärkung der Pflege getroffen worden. Denn in der wachsenden Stadt Berlin leben auch immer mehr ältere Menschen. Aktuell gibt es 112.500 pflegebedürftige Berlinerinnen und Berliner, im Jahr 2030 werden es
170.000 sein. Und damit wir auch künftig gut gepflegt werden, brauchen wir mehr Fachkräfte in der Pflege, auch dafür werten wir den Beruf weiter auf. Dazu gehört zwingend
die Abschaffung des Schulgelds in der Pflege. Dies war mir
und meiner Partei über die vergangenen Monate und Jahre ein
wichtiges Anliegen. Denn es ist schwer zu erklären, dass jemand, der den wichtigen Beruf der Altenpflege ergreifen will,
für seine Ausbildung rund 150 Euro monatlich für die Berufsschule zahlen muss.
Diese Entscheidung sei ein weiterer, wichtiger Baustein,
mit dem der Pflegeberuf aufgewertet und die Pflege insgesamt gestärkt würde. »Wir werden weiter daran arbeiten, dass
die Pflege in der Gesellschaft den Platz bekommt, der ihr zusteht«, fasste der Senator seine Pläne zusammen.
Januar / Februar 2015
Die Sozialpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/
Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin, Jasenka Villbrandt, warnte in einer Stellungnahme allerdings vor vorschneller Euphorie. Sie bemerkte, die Kappungsgrenze für die
Übernahme des Schulgeldes sei die Ausgabenhöhe von 2014.
Da der Senat aber die Ausbildungszahlen erhöhen wolle, bedeutet dies einen Anstieg der Gesamtausgaben, wahrscheinlich über das Niveau von 2014 hinaus. »Wir werden sehr genau beobachten, wie der Senat die Übernahme des Schulgeldes umsetzen wird«, so Jasenka Villbrandt.
Um diesen richtungsweisenden Beschluss umsetzen zu
können, müsse jedoch zunächst das Schulgesetz geändert werden. (Hier stehen die zuständigen Senatsverwaltungen in engem Kontakt.) Die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales geht gegenwärtig davon aus, dass nach dieser Änderung
für den Doppelhaushalt 2016/2017 Mittel für die Altenpflegeausbildung auf der Basis der Zahlen von 2014 bereitstehen
werden. Wie die finanzielle Lücke gestopft werden kann, die
gegebenenfalls durch die Erhöhung der Ausbildungsplätze
entsteht, ist derzeit unklar.
Information
Mehr zum Thema unter
berlin.de/sen/soziales und unter jasenka-villbrandt.de
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
17
RUBRIK
RECHT
Löschung aus dem Vereinsregister wegen
wirtschaftlicher Tätigkeit
Informationen der Paritätischen Tarifgemeinschaft
S
eit das Kammergericht (KG) Berlin Kindergartenvereine als Wirtschaftsvereine
bewertet
hat,
kommt es vermehrt zu Fällen, in denen bereits eingetragenen Vereinen vom
Vereinsregister die Rechtsfähigkeit entzogen wird. Das Brandenburgische
Oberlandesgericht hat dem jetzt in zwei
Urteilen Grenzen gesetzt.
Nach Paragraph 22 BGB kann ein
Verein, dessen Zweck auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet ist, nicht durch Eintragung ins Vereinsregister rechtsfähig – zum e. V. –
werden. Das ist nur durch staatliche
Verleihung möglich, die aber nur in seltenen Ausnahmefällen erteilt wird. In
der Praxis scheiterten bisher Vereine
mit wirtschaftlichen Zwecken meist
schon bei der Eintragung. Waren sie dagegen eingetragen, fand in aller Regel
keine weitere Prüfung statt. Ein Entzug
der Rechtsfähigkeit war die seltene Ausnahme.
Seit der Rechtsprechung des KG
Berlin (Beschluss vom 18. Januar 2011,
25 W 14/10) hat sich diese Praxis offensichtlich geändert. Vermehrt werden die Satzungen von Vereinen geprüft und die Löschung aus dem Vereinsregister betrieben. Neu ist dabei,
dass Vereine betroffen sind, die früher
nicht als Wirtschaftsvereine betrachtet wurden – insbesondere Schulträger,
Kindergartenvereine und Kultureinrichtungen.
Das Brandenburgische Oberlandesgericht (OLG) hat sich jetzt in zwei Fällen mit der Löschungspraxis der Vereinsregister beschäftigt und klargestellt, dass dem Bestandschutz bei der
Entscheidung ein wesentliches Gewicht eingeräumt werden muss. Die
Beschlüsse betrafen einen Garagenverein (08. Juli 2014, 7 W 124/13) und einen Kindergartenverein (04.08.2014, 7
W 83/14).
Rechtliche Grundlage für die
­Löschung
Nach Paragraph 395 Abs. 1 des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der
freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG)
kann das Registergericht eine Eintragung im Register von Amts wegen lö18
FOTO:HANS-JÖRG NISCH
schen, wenn sie wegen des Mangels einer wesentlichen Voraussetzung unzulässig ist. Das ist zum Beispiel der Fall,
wenn der Verein wirtschaftliche Zwecke hat und deswegen nicht hätte eingetragen werden dürfen.
Die Löschungsregelung des Paragraphen 395 FamFG ist aber eine Kann-Regelung. Das Registergericht hat demnach einen Ermessensspielraum, in
dessen Rahmen auch Interessen des zu
löschenden Vereins Berücksichtigung
finden können. Bei der Ausübung dieses Ermessens – so das OLG – ist das
öffentliche Interesse an der Bereinigung des Registers und dem Schutz des
Rechtsverkehrs gegen das Bestands­
interesse des Beteiligten abzuwägen.
Dabei gilt: Dem Bestandsinteresse
des Vereins ist ein Vorrang einzuräumen. Es muss also wichtige Gründe für
die Löschung geben. Die bloße ungerechtfertigte Eintragung genügt nicht.
Als mögliche Gründe nennt das OLG:
·· den Gläubigerschutz. Es spricht also
gegen eine Löschung, wenn der Verein
nie Probleme mit der Erfüllung seiner
Verbindlichkeiten hatte und die wirtschaftlichen Risiken im Geschäftsverkehr eher gering sind.
·· eine Verletzung der Pflichten gegenüber dem Registergericht (zum Beispiel unterlassene Anmeldungen)
·· Anträge des Vereins, die einen deutlichen Bearbeitungsaufwand erfordern,
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
zum Beispiel ein Antrag auf Bestellung eines Notvorstandes
·· Fehlen solche Gründe, besteht kein
öffentliches Interesse an der Löschung
des Vereins. Das Bestandsinteresse des
Vereins hat dann Vorrang.
Gegen eine Löschung spricht dagegen
nach Auffassung des OLG vor allem
auch, dass der Verein schon sehr lange
eingetragen war. In den behandelten
Fällen waren das 10 beziehungsweise 18
Jahre.
Fazit
Folgt man der Rechtsauffassung des
OLG, sollte die Löschung von seit vielen Jahren bestehenden Vereinen die
Ausnahme sein. Das gilt besonders in
Fällen, wo die wirtschaftliche Tätigkeit keinen Umfang annimmt, der mit
dem gewinnorientierter Unternehmen
vergleichbar ist. Vereine, bei denen das
Vereinsregister die Löschung betreibt,
sollten bei ihrem Einspruch also die Argumentation des OLG nutzen.
Information
Wegen rechtlicher Fragen oder einer ersten kostenfreien Beratung können sich Mitgliedsorganisationen des
Paritätischen Berlin wenden an die:
Paritätische Tarifgemeinschaft e. V.
Geschäftsstelle Berlin, Rechtsanwalt Gerd Luttmann
Kollwitzstr. 94 – 96 | 10435 Berlin
Telefon 423 8806, Fax 3159 1929
[email protected] | ptg-berlin.org
Januar / Februar 2015
SCHULE
RUBRIK
Chancengerechtigkeit und Leistungsfähigkeit der
deutschen Schulsysteme
Chancenspiegel 2014 veröffentlicht
B
ildungschancen sind Lebenschancen. Der Chancenspiegel der Bertelsmann-Stiftung untersucht, wie es um
die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in
den deutschen Schulsystemen steht, und
fragt nach deren Leistungsfähigkeit und
Gerechtigkeit. Mithilfe von Daten aus der
amtlichen Statistik und aus Schulleistungsuntersuchungen werden die Schulsysteme
der Bundesländer in den Gerechtigkeitsdimensionen »Integrationskraft«, »Durchlässigkeit«, »Kompetenzförderung« und »Zertifikatsvergabe« vergleichend betrachtet.
Ein Schwerpunkt der Analysen liegt
2014 auf den regionalen Unterschieden von
fairen Bildungschancen innerhalb der Bundesländer: Ergänzend zu den Analysen auf Bundeslandebene
werden verfügbare bildungsstatistische Daten auf der Ebene
von Kreisen und kreisfreien Städten in den beiden Dimensionen »Durchlässigkeit« und »Zertifikatsvergabe« in den Blick
genommen.
Bildungschancen in Deutschland: positive Trends, aber
weiter großer Handlungsbedarf
Es zeigen sich durchaus positive Entwicklungen, so das Fazit
des vorliegenden Chancenspiegels: Mehr Schüler haben Zugang zum ganztätigen Lernen, weniger Schüler brechen die
Schule ohne Abschluss ab und mehr Schüler erreichen die
(Fach-)Hochschulreife. Aber zum Fazit gehören auch weniger
erfreuliche Befunde. So ist festzustellen, dass es beim Ganztagsschulausbau nur langsam vorangeht und dass es auch
Stagnation gibt: Der Anteil der Schüler, die keine Regelschulen besuchen können, ist zuletzt nicht mehr zurückgegangen.
Außerdem tut sich wenig auf der hartnäckigsten Baustelle für
die Chancen von Kindern und Jugendlichen
in Schulen: Der Bildungserfolg, gemessen in
Kompetenzen von Neuntklässlern in Mathematik, bleibt weiterhin stark von der sozialen Herkunft abhängig. Hier gelingt es Schulen in Deutschland immer noch zu wenig, die
herkunftsbedingten Nachteile ihrer Schüler
auszugleichen.
Unverändert stark ausgeprägt ist auch das
Gefälle zwischen den Bundesländern. So zeigt
der unterschiedliche Umgang mit Inklusion
und schulischem Ganztag, dass es für diese
zentralen Herausforderungen nach wie vor kein gemeinsames
Verständnis der Länder oder bundesweite Standards gibt. Im
Ergebnis bedeutet das auch, dass die Schulsysteme der Länder
den Kindern und Jugendlichen höchst unterschiedliche Bildungschancen bieten – wenn auch kein Land überall vorbildlich und kein Land überall Schlusslicht ist.
Der Chancenspiegel wird in den kommenden Jahren fortgeschrieben. Herausgeber sind die Bertelsmann Stiftung, das
Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der Technischen Universität Dortmund und das Institut für Erziehungswissenschaft (IfE) der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Information
Den vollständigen Chancenspiegel und weitere Informationen finden Sie unter
chancen-spiegel.de.
SCHWERPUNKT: SOZIALWIRTSCHAFT
Fachkräftemangel im Pflegebereich
Was bringt das neue Pflegeberufegesetz?
D
ie Pflegebranche ist eine
Wachstumsbranche, die in
nicht allzu ferner Zeit ein Personalproblem haben wird: Ob in Modellrechnungen des Statistischen Bundesamtes, Prognosen des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBFK)
oder Auswertungen von aktuellen Stellenanzeigen, alles weist auf eine drastische Unterbesetzung hin. Bis zum
Jahr 2030 – so Modellrechnungen der
Bertelsmann-Stiftung – werden bis zu
500.000 Vollzeitstellen in der Pflege
unbesetzt sein.
Januar / Februar 2015
Pflegeoffensive zeigt Wirkung
Diese Erkenntnisse sind nicht neu und
so werden auch Maßnahmen ergriffen,
um Menschen für das Berufsfeld zu interessieren. Im Jahr 2012 wurde bundesweit die Pflegeoffensive gestartet,
mit den Zielen einer stufenweisen Steigerung der Ausbildungszahlen bis 2015,
einer verstärkten Nachqualifizierung
von Pflegehelfern zur Altenpflegefachkraft sowie der Steigerung der Attraktivität des Berufsfeldes, beispielsweise
durch verbesserte Gesundheitsförderung, einen ausgewogeneren PersonalPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
mix und eine leistungsgerechte Vergütung. Der Zwischenbericht zur »Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive
Altenpflege« stellt fest, dass die Offensive durchaus Wirkung zeigt. So wurde
im Jahr 2014 mit bundesweit 26.740
Eintritten in eine Altenpflegeausbildung ein Höchstwert erreicht. Die
VIA-Berufsfachschule für Altenpflege
bildet seit 2012 ebenfalls verstärkt Pflegehelfer zu Fachkräften aus.
Daneben wird in einem Modellversuch in Berlin erprobt, wie eine gemeinsame Alten- und Gesundheits-und
19
SOZIALWIRTSCHAFT
Krankenpflegehilfeausbildung gestaltet werden kann, um Menschen mit einem weniger qualifizierenden Berufsabschluss für eine Pflegetätigkeit zu gewinnen und gegebenenfalls zu einem
späteren Zeitpunkt als Pflegefachkraft
weiter zu qualifizieren.
In verschiedenen Bundesländern –
auch in Berlin – wird versucht, verstärkt Menschen mit Migrationshintergrund für einen Pflegeberuf zu interessieren. Der Berliner Senat wirbt
gerade verstärkt um Menschen mit türkischem Migrationshintergrund. Diese
Modelle werden unterschiedlich angenommen, so ist in Baden-Württemberg
beispielsweise gerade ein Modellversuch gescheitert. An der VIA-Berufsfachschule für Altenpflege setzen wir
auf gemischte Klassen, mit einem Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund, der etwa dem prozentualen
Anteil an der Berliner Gesamtbevölkerung entspricht.
Tätigkeit in der Pflege soll attraktiver werden
Eine weitere Bestrebung ist die Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufes
an sich. Geplant ist ein neues Pflegeberufegesetz: Die bisher getrennt geregelten Ausbildungen in der Altenpflege,
der Gesundheits- und Krankenpflege
sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sollen zu einer generalistisch ausgerichteten Pflegeausbildung
zusammengeführt werden. Der Pflegeberuf soll weiterentwickelt und attraktiver ausgestaltet werden. Im Mai 2014
haben die zuständigen Bundesministerien im Bund-Länder-Workshop zur
Vorbereitung der Finanzierungsentscheidung für das geplante neue Pflegeberufegesetz ein Forschungsgutachten
vorgestellt. Im November 2014 wurden
hierzu Arbeitspapiere zu den Themen
Ausbildungsziele und -inhalte, Struktur der beruflichen Ausbildung, Anforderungen an die Pflegeschulen, Finanzierung, Zulassungen und Durchlässigkeit im Pflegesystem diskutiert.
Konkrete Ergebnisse, auf die wir unsere
weitere Arbeit in der Schule ausrichten
könnten, liegen bisher nicht vor.
Als weitere Maßnahme zur Attraktivitätssteigerung wird auch in Berlin die
Einführung einer Pflegekammer diskutiert. Erste Schritte wurden bereits unternommen. In den Diskussionen mit
unseren Auszubildenden zeigt sich ein
differenziertes Meinungsbild: Obwohl
die Arbeit der künftigen Pflegekammer positiv gesehen wird, überwiegen
meist die Bedenken, von den geringen
Verdiensten in der »Alten«-Pflege noch
Beiträge aufbringen zu müssen.
sere Grundlage zu stellen: Ab sofort soll
für die Auszubildenden das Schulgeld
übernommen werden und die Anleiterinnen in der praktischen Ausbildung
für 2,5 Stunden in der Woche von ihrer sonstigen Tätigkeit freigestellt werden. Auch hier liegen den Ausbildungsbetrieben und Berufsfachschulen noch
keine Informationen zur organisatorischen und finanziellen Umsetzung dieser neuen Regelung vor. Offensichtlich
scheint ein weiteres Wachstum der Ausbildungszahlen nicht geplant zu sein,
da die Ausbildungszahlen von 2014 als
Grundlage für eine gedeckelte Finanzierung für 2015 gelten.
Gute, qualifizierte Ausbildung ist
teuer. Die bisherigen Maßnahmen sind
Schritte in die richtige Richtung, reichen aber sicher nicht aus, um die erforderliche Steigerung der Ausbildungszahlen und damit die prognostizierten
Lücken in den Fachkraftzahlen auszugleichen. Die Finanzierung bei knappen Budgets wird sich dabei nicht
überraschend als Haupthindernis herausstellen. Als Berufsfachschule für Altenpflege erwarten wir das neue Pflegeberufegesetz mit Spannung.
MARITA ZIEREP
STELLV. SCHULLEITUNG, VIA-BERUFSFACHSCHULE FÜR ALTENPFLEGE
Schulgeld für Pflegeausbildung
fällt weg
Aktuell hat der Berliner Senat entschieden, die Finanzierung und die Qualität
der Altenpflegeausbildung auf eine bes-
Information
Mehr zum Angebot der Schule unter
via-berufsfachschule.de
»Nachbarschaftsvereine ermöglichen Begegnung,
Kennenlernen und Verstehen unterschiedlichster Menschen«
Fünf Fragen an Birgit Monteiro, Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg
Birgit Monteiro ist 1969 in Strausberg geboren. Nach Berufsausbildung mit Abitur
zum Landmaschinen- und Traktorenschlosser studierte sie bis 1991 an der Hochschule für Ökonomie und bis 1998 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit
1995 SPD-Mitglied, wurde sie 2006 ins Abgeordnetenhaus Berlin gewählt. Dort
ist sie arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD und Ansprechpartnerin für Menschen mit Behinderung. Von 2005 bis 2008 absolvierte Birgit Monteiro ein berufsbegleitendes Studium Sozialmanagement an der Alice-Salomon-Hochschule
Berlin/ Paritätische Akademie. Sie war von 2000 bis 2010 Geschäftsführerin des
Nachbarschaftlichen Interessenverbundes Kiezspinne und leitet seit 2010 den
Dachverband der Nachbarschaftshäuser, den Verband für sozial-kulturelle Arbeit. Am 22. Januar 2015 wurde Birgit Monteiro zur Bezirksbürgermeisterin von
Lichtenberg gewählt. Die Fragen stellte Nina Peretz.
Frau Monteiro, Sie haben nach einem abgeschlossenen Studium und
mehrjähriger Berufserfahrung noch einmal studiert. Was hat Sie zu
diesem Schritt bewegt?
20
Birgit Monteiro: Ich habe Geschichte und Germanistik studiert
und bin eher zufällig beruflich im sozialen Bereich gelandet. In den ersten Jahren bedeutete das vor allem »learning by
doing«. Im Nachbarschaftsverein Kiezspinne lernte ich, was
ein Projekt ist, wie, wo und wann man Fördergelder beantragt
und die etwas gewöhnungsbedürftige »Projektsprache«. Unsere ehrenamtliche Schatzmeisterin zeigte mir, wie man per
Excel Finanzpläne erstellt und was aus buchhalterischer Sicht
in der Vereinsarbeit zu beachten ist. Unserem Verein gelang es
dann, EU-Mittel für den Neubau eines Nachbarschaftshauses in Lichtenberg zu erkämpfen. Unser Nachbarschaftshaus
»Orangerie« entfaltete eine eigene Attraktivität und Anziehungskraft, der Verein wuchs und übernahm die Trägerschaft
über neue Projekte, was es ermöglichte, weitere Mitarbeitende
einzustellen. In dieser Phase wollten und mussten wir unsere
Arbeit professionalisieren, wozu der Erwerb von zusätzlichem
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Januar / Februar 2015
SOZIALWIRTSCHAFT
gerschaften von der Kita über Schülerclubs und Jugendfreizeiteinrichtungen bis hin zu Pflegediensten und Hospizen wirken Nachbarschaftsvereine in alle Lebensbereiche, ermöglichen Begegnung und damit auch ein Kennenlernen und
Verstehen unterschiedlichster Menschen.
Den Nachbarschaftsverein Kiezspinne in Lichtenberg haben Sie mit
aufgebaut – mit knappen Mitteln und einem motivierten Team. Welche Erfahrungen aus dieser Anfangsphase sind für Sie heute noch
prägend?
Birgit Monteiro: Ich lernte dort sehr gut den Amtsschimmel
kennen. Mal bekam ich an einem Montag per Eilboten die
Genehmigung des Bezirksamtes für ein Kiezfest auf dem
Schulhof überbracht, obwohl das Fest bereits am Samstag zuvor stattgefunden hatte. Ein anderes Mal wurden wir schriftlich aufgefordert, die Räume einer Schule, die wir nutzten, besenrein zu übergeben, obwohl das Gebäude zum Abriss vorgesehen war. Manchmal wussten wir nicht, ob wir lachen oder
weinen sollten. Anderseits waren es die Nachbarinnen und
Nachbarn, die mir immer Mut gegeben haben, die anpackten, wenn es gar nicht weiterging, die uns selbst mit zinslosen
Krediten aus größten Notsituationen halfen. Ich glaube an die
Menschen. Und ich weiß, was man gemeinsam mit anderen
aus eigener Kraft bewegen kann.
Seit 2006 sitzen Sie neben Ihren anderen Aufgaben auch im Abgeordnetenhaus von Berlin. Gerade wurden Sie zur Bezirksbürgermeisterin gewählt. Wie empfinden Sie das Zusammenspiel von Politik und
Sozialwirtschaft?
Neue Bezirksbürgermeisterin: Birgit Monteiro
FOTO: BÜRO MONTEIRO
theoretischen Rüstzeug notwendig wurde. So war ich dankbar
für die Möglichkeit, an der Paritätischen Akademie berufsbegleitend einen Masterstudiengang Sozialmanagement absolvieren zu können.
Sie sind seit 15 Jahren in der Entwicklung von Nachbarschaftshäusern und -zentren aktiv und leiteten bis vor kurzem den Dachverband der Nachbarschaftshäuser. Welche Bedeutung hat die Nachbarschaftsarbeit für die soziale Situation in der Stadt?
Birgit Monteiro: Nachbarschaftsarbeit wirkt sehr nachhaltig in
den Kiezen und trägt wesentlich zum friedlichen und solidarischen Umgang von Einheimischen und Zugezogenen, von
Jung und Alt sowie von Arm und Reich bei. Nachbarschaftsvereine agieren kompetent und vernetzend in ihren Kiezen
und Sozialräumen. Sie übernehmen ganz konkret Verantwortung, sie können und wollen sich den Nachbarinnen und
Nachbarn nicht entziehen. Im Gegenteil: Menschen aus der
Nachbarschaft engagieren sich als ehrenamtliche Vorstände
und schaffen die Strukturen, die sie für ihr Engagement brauchen. Nachbarschaftsvereine erspüren frühzeitig aktuelle Bedarfs- und Problemlagen. Sie verstehen es, zu bürgerschaftlichem Engagement zu ermutigen, und schätzen dessen Eigensinn als Triebkraft für gesellschaftliche Entwicklungen. Sie
akquirieren und bündeln Mittel aus den verschiedensten Fördertöpfen und heben damit die Parallelstrukturen zwischen
verschiedenen Fachbereichen und Fördergebern auf. Mit TräJanuar / Februar 2015
Birgit Monteiro: Nach der sogenannten Maserati-Affäre gab es
eine Phase des Misstrauens zwischen den Akteuren, die das
Zusammenspiel sehr erschwert hat. Vertrauen ist aber die Basis jeder fruchtbringenden Zusammenarbeit, es entsteht vor
allem aus gemeinsamer Arbeit. Ich bin froh, dass ich als jemand, der beide Seiten kennt, zu einer Wiederannäherung
beitragen konnte.
»Zeit meines Berufslebens habe ich eigentlich immer mindestens
zwei Jobs gleichzeitig gemacht«, schreiben Sie. Ihre Vita könnte man
auch mit dem Satz »Langweilig wurde es nie« zusammenfassen. Welche Eigenschaften und Kompetenzen haben sich auf Ihrer Laufbahn
als besonders nützlich herausgestellt?
Birgit Monteiro: Als ich mich im Dezember 1999 in der Kiez­
spinne vorstellte, sagte ich von mir, dass ich lernfähig sei. Das
bin ich immer noch. Und vor allem ist es mir immer wieder ein Vergnügen, neues kennenzulernen und anzueignen.
Ich bin keine Perfektionistin, aber kann sehr viele Dinge sehr
schnell hintereinander oder auch parallel abarbeiten. Ich bin
eine Teamspielerin und begegne allen Menschen mit einem
Vertrauensvorschuss. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verband und Gesellschaft für sozial-kulturelle Arbeit
erlebe ich als sehr kompetent und motiviert. Wir wissen, dass
wir uns aufeinander verlassen können. Ich versuche, die Stärken und Ressourcen von möglichst vielen Menschen miteinander zu verknüpfen und für gemeinsame Anliegen nutzbar
zu machen.
Information
Mehr unter gska-berlin.de, stz.spinnenwerk.de und unter birgit-monteiro.de
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
21
SOZIALWIRTSCHAFT
»Soziale Arbeit muss sich viel stärker
in die politische Diskussion einbringen«
Fünf Fragen an Prof. Heinz Stapf-Finé, Studiengangsleiter an der Alice Salomon Hochschule Berlin
Prof. Dr. Heinz Stapf-Finé wurde am 26. Juni 1962 in Aschaffenburg geboren.
Nach seinem Studium der Soziologie und Volkswirtschaftslehre in Marburg und
Madrid promovierte Stapf-Finé zum Thema Alterssicherung in Spanien. Danach
war er unter anderem als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Marburg und am Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) Berlin tätig.
Von 1999 bis 2002 war Stapf-Finé als Politikreferent der Deutschen Krankenhausgesellschaft, anschließend bis 2010 als Bereichsleiter Sozialpolitik im DGB-Bundesvorstand tätig. Seit April 2010 ist er Professor für Sozialpolitik an der Alice
Salomon Hochschule Berlin, seit 2012 ist Studiengangsleiter des Masterstudiengangs Sozialmanagement, den die Alice-Salomon Hochschule Berlin in Kooperation mit der Paritätischen Akademie Berlin anbietet.
Professor Stapf-Finé, auch wenn es uns hierzulande verhältnismäßig gut geht – die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise macht vor
Deutschland nicht Halt. Zeigen uns die Krisenjahre, dass Markt und
freie Wirtschaft versagt haben?
Stapf-Finé: Die Krisenjahre, die angesichts der Diskussion um
die Zukunft Griechenlands in der Eurozone nicht vorbei zu
sein scheinen, zeigen: Wenn man wie in den vergangenen
Jahrzehnten zu stark auf Markt und freie Wirtschaft setzt,
sind Krisenerscheinungen ganz normal. Die Frage müsste also
vielmehr lauten, ob dem Marktversagen durch eine richtige
Form der Regulierung begegnet worden ist, also ob die Politik
die nötigen Lehren daraus gezogen hat. Voraussetzung dafür
wäre aber eine offene und umfassende Diskussion um die Krisenursachen gewesen. Leider verblieb diese aber sehr an der
Oberfläche. Meist gilt der Zusammenbruch des Immobilienmarkts in den USA als Krisenursache. Dabei handelt es sich
aber nur um eine spezifische Erscheinungsform. Nach meiner
Analyse gibt es drei Hauptursachen für die Krise:
Erstens: Immer mehr Kapital sucht Anlagemöglichkeiten im
internationalen Finanzmarkt. Woher kommt das viele Geld?
Durch jahrelange Umverteilung von unten nach oben wurden
die Reichen immer reicher und mussten zusehen, ihr Geld gewinnbringend anzulegen.
Zweitens: Warum die Umverteilungspolitik in die falsche
Richtung? Jahrelang sollten die Lohnzuwächse gering sein,
um den Faktor Arbeit billig zu machen, damit die Produktion kostengünstig und international konkurrenzfähig bleibt,
insbesondere in Ländern wie Russland, China und Deutschland. In Ländern wie USA und Spanien hingegen hat man
nicht wie bei uns Konsumverzicht geübt , sondern der breiten
Masse der Bevölkerung günstige Kredite gegeben, um Konsum, aber auch Wohnen zu finanzieren. Das führt zu großen
ökonomischen Ungleichgewichten im globalen Maßstab. Die
Verschuldung der einen finanziert die Exportüberschüsse der
anderen.
Und das ganze wurde drittens garniert mit der Philosophie,
die freie Wirtschaft sei produktiver, wenn man sie von staatlichen Eingriffen befreit.
Zwar ist nun schon einiges in Angriff genommen worden,
was die Regulierung des Bankensektors und die Ausstattung
der Banken mit Eigenkapital betrifft. Aber an die wirklichen
Krisenursachen (wachsende Ungleichheit zwischen Arm und
Reich und globale ökonomische Ungleichgewichte) hat man
22
Professor Heinz Stapf-Finé
FOTO: WERNER SCHÜRING
sich noch nicht herangewagt. Im Gegenteil: Die Strategie der
Krisenbewältigung, nämlich Austeritätspolitik, also strenger
Sparkurs, verschärft die der Krise zugrundeliegenden Probleme.
Ist die Sozialwirtschaft ein krisensicherer Arbeitsmarkt?
Stapf-Finé: Ja und nein. Bei zunehmenden sozialen Problemen
wächst ja sozusagen der Bedarf an sozialer Unterstützung.
Doch die Sozialwirtschaft unterliegt dem sozialen Paradoxon:
In Phasen ökonomischer Krisen wären zwar mehr soziale Leistungen nötig, aber es gibt nicht genug Ressourcen zur Finanzierung. Allerdings ist die Situation in Deutschland nicht mit
derjenigen in von der Krise gebeutelten Ländern im Süden
Europas vergleichbar. Dort hat die Sozialwirtschaft viel stärker mit dem Problem zu kämpfen, dass Projekte nicht weitergeführt werden und Sozialarbeiter selbst zum Sozialfall werden.
Ein Paradox, das Sie beschreiben, heißt »Arm trotz Arbeit«. Wofür
steht es und wo liegt die Ursache?
Stapf-Finé: Leider gibt es nicht die Ursache, sondern ein ganzes
Bündel an Ursachen. Diese sind zum einen ökonomischer Art.
Die jahrelange Exportorientierung hat zu minimalen Lohn-
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Januar / Februar 2015
SOZIALWIRTSCHAFT
steigerungen und schwacher Binnennachfrage geführt. Zudem hatte eine kurzfristige Gewinnorientierung in den Unternehmen einen hohen Kostendruck zur Folge. Leidtragend
waren abhängig Beschäftigte in Branchen, die mit dem Wettbewerbsdruck nicht mithalten konnten. Zudem gibt es politische Ursachen. Die Einführung von Hartz IV ohne gleichzeitigen gesetzlichen Mindestlohn war ein Fehler, der jetzt
endlich beseitigt wird. Zudem wurden die Regelungen zur
Zumutbarkeit von Arbeit im Falle von Arbeitslosigkeit verschärft, mit einer Abwärtsspirale für die Betroffenen. Und
schließlich sind Kombilöhne eine versteckte Subvention für
Unternehmen, die Löhne unterhalb des Existenzminimums
zahlen.
Dann gibt es noch eine ganze Reihe gesellschaftlicher Ursachen: Die Abhängigkeit des Bildungsstands einer Person von
dem der Eltern, die fehlende Gelegenheit zur Weiterbildung
für sozial Benachteiligte, die eingeschränkte Möglichkeit der
Teilhabe für die Betroffenen, was sie anfällig für soziale Segregation macht, und schließlich die geringe Anerkennung der
Betroffenen. Das führt dazu, dass bestimmte Gruppen stärker
davon bedroht sind, arm trotz Arbeit zu sein: Beschäftigte im
Dienstleistungssektor, Menschen mit Migrationshintergrund,
mit niedrigem Bildungsstand, kinderreiche Familien und negativ vom Gender Pay Gap Betroffene. Häufig ist es im Einzelfall ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren.
Welche neuen Herausforderungen gibt es angesichts dieser Lage für
die soziale Arbeit bzw. welche besondere Verantwortung hat sie?
Stapf-Finé: Soziale Arbeit hat sich mit diesem Phänomen bisher zu wenig beschäftigt. Menschen werden beraten und unterstützt, weil es familiäre Probleme und Konflikte, Alkohol-
und Drogenkonsum, schulische Probleme und ähnliches gibt.
Die zugrunde liegende Ursache wird zu wenig in den Blick genommen. Das bedeutet, soziale Arbeit muss viel stärker wieder kritische gesellschaftliche Analyse betreiben. Sie muss sich
als Expertin für das Soziale viel stärker in die politische Diskussion einbringen. Und neben Methoden der Arbeit, die sich
auf Individuen oder Gruppen beziehen, auch wieder viel stärker auf gemeinwesenorientierte Ansätze besinnen.
Haben Sie als Studiengangsleiter des Masterstudiengangs Sozialmanagement manchmal Sorge um Ihre Studenten, wenn Sie sie nach
dem absolvierten Studium auf einen unsicheren Arbeitsmarkt entlassen?
Stapf-Finé: Nein, im Gegenteil. Zum einen sehe ich bei den
Teilnehmenden viel Bereitschaft, sich auf lebenslanges Lernen
einzulassen. Es sind in der Regel Menschen, die ein großes
Maß an beruflicher Erfahrung mitbringen, was den Studiengang ja auch Sicht der Lehrenden so attraktiv macht. Zum anderen geben wir im Studiengang an vielen Stellen die Möglichkeit, kritisches Reflektieren von Zusammenhängen und
Ursachenfaktoren zu üben und dabei auch das eigene Handeln auf den Prüfstand zu stellen. Und nicht zuletzt vermitteln wir die Fähigkeit zu Managementhandeln, das auf dem
Arbeitsmarkt zunehmend gefragt ist, auch wenn man der zunehmenden Ökonomisierung der sozialen Arbeit wiederum
kritisch begegnen kann.
Information
Mehr zum Studiengang finden Sie unter
ash-berlin.eu/studienangebot/weiterbildende-masterstudiengaenge/sozialmanagement.
Zukunft ist für alle da
Welche Herausforderungen warten auf soziale Dienste?
Z
ukunft ist für alle da« – mit
diesem Slogan warb Rita Süssmuth vor einem Vierteljahrhundert um Wählerstimmen. Damit
war nicht nur ein Gemeinplatz formuliert, sondern auch eine Aufgabe sozialer Dienste markiert: nach vorne zu
schauen und Entwicklungen zu antizipieren. Das ist so schnell geschrieben
wie vernachlässigt, denn es fehlt schon
der Gegenwart nicht an Herausforderungen: Warum sollte man also zusätzliche in der Zukunft suchen? Einige
Gründe dafür gibt es.
Innovationen in der
Soziallandschaft
Technische Innovationen wirken zeitversetzt, aber umso stärker auf den sozialen Bereich. Die Digitalisierung
zeigt, wie schnell Fähigkeiten entwertet und bisher nachrangige Kompetenzen in den Vordergrund rücken können. Der Gestaltwandel der altehrJanuar / Februar 2015
Dr. Joachim Rock
würdigen Berufe des Journalisten oder
Buchhändlers stehen exemplarisch für
das Nebeneinander der Erosion und
Evolution von Fähigkeiten, für die
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: PARITÄTISCHER GESAMTVERBAND
Veränderung von Arbeits- und Mobilitätsstrukturen. Begriffe wie Carsharing, Homeoffice und Crowdsourcing,
die vor wenigen Jahren nur Fremdwör23
SOZIALWIRTSCHAFT
ter waren und inzwischen in die Alltagssprache Eingang gefunden haben, sind Symptome der Veränderung.
Soziale Dienste sind davon anders,
aber nicht weniger stark betroffen.
Ein Beispiele dafür bietet die Selbsthilfe mit der Ablösung der »Entmündigung durch Experten« (Ivan Illich)
durch die Befähigung zum Expertentum in eigener Sache. Dieser Schritt
hat das Dienstleister-Kunden-Verhältnis enthierarchisiert, vom Kopf auf die
Füße gestellt. Offenheit, Innovationsfähigkeit und Flexibilität sind deshalb
Voraussetzungen für die Zukunft sozialer Dienste, Befähigung und Qualifizierung sind wichtige Erfolgsfaktoren.
Die Entwicklung der Sozialwirtschaft ist eng verbunden mit der Entwicklung der sozialen Infrastruktur,
die sich regional ganz unterschiedlich
darstellt. Die Frage, ob ein Aus-, Aufoder gar ein Rückbau von Daseinsvorsorgestrukturen erforderlich ist, wird
häufig schon wenige Kilometer weiter andere Antworten erfordern. Spaltungsprozesse wie die zwischen Stadt
und Land, alt und jung, gesund und
krank, arm und reich bewirken, dass
die Nachfrage nach sozialer Integration vor Ort wächst. Bewältigt werden
können diese Herausforderungen nur
im Nahraum: in der Nachbarschaft,
im Kiez, in der Stadt. Damit wächst
die Bedeutung von Sozialraumorientierung und kommunaler Sozialpolitik. Allgemeingültige Konzepte verlie-
ren an Geltungskraft, Aktivitäten vor
Ort gewinnen hingegen an Relevanz.
Vernetzung als Erfolgsfaktor
Auch einzelne Dienste und Einrichtungen sind betroffen. Wer nur ein
bestimmtes Angebot in einem festen
Rahmen anbietet, konnte sich lange
Zeit gerade aufgrund dieser Spezialisierung seiner Stellung sicher sein.
Unter veränderten Rahmenbedingungen werden dagegen Anschlussfähigkeit und Vernetzung zu Qualitäten.
Das Mehrgenerationenhaus mit seinen unterschiedlichen Bereichen ist
nur ein Beispiel für die Notwendigkeit, den Schritt von der Funktionalität zur Multifunktionalität zu vollziehen. Die Zukunftsfähigkeit sozialer
Organisationen wird deshalb künftig
auch davon abhängen, wie sie in Partnerschaftsstrukturen und lokale Netzwerke eingebunden sind. Je breiter die
Verankerung, desto leichter entwickelt
sich häufig die Finanzierung der eigenen Arbeit.
Der entscheidende Akteur ist dabei immer der Mensch, als Beschäftigter und Dienstleister ebenso wie
als Betroffener und »Koproduzent«
von Dienstleistungen. Eines der großen Probleme der Sozialwirtschaft,
der Fachkräftemangel, wird nur dann
überwunden werden, wenn man sicher
stärker an den Ansprüchen, Fähigkeiten und Potentialen beider Gruppen
orientiert.
Besondere Fähigkeiten sichtbar
machen
Die gemeinnützigen sozialen Dienste
haben bessere Ausgangsbedingungen
als andere Akteure, um sich dem Wandel nicht nur anzupassen, sondern ihn
aktiv zu gestalten. Sie haben zahlreiche hervorragende Qualitäten. Die Fähigkeit zur Selbstdarstellung und zum
Sichtbarmachen der eigenen Leistungen gehört nicht immer dazu. Sie ist
aber grundlegend, um die wachsenden
Anforderungen an einen Nachweis der
eigenen Qualität und »Wirkung« genügen zu können.
Der Freien Wohlfahrtspf lege mit
ihren gemeinnützigen Diensten und
Einrichtungen wurde schon häufig bescheinigt, zwischen Staat und
Markt keine Zukunft zu haben. Die
Entwicklung hat diese Prognosen widerlegt. In einem wachsenden Markt
konnte sie ihre Bedeutung sichern und
ausbauen, als Dienstleister ebenso wie
als Anwalt des Sozialen und als Instanz zur Förderung von Selbsthilfe
und Engagement. Daraus lassen sich
aber keine Garantien für die Zukunft
ableiten. Grundlegend für den Erfolg
ist die Fähigkeit der Organisationen,
durch Flexibilität Gestaltungsspielräume zu bewahren und dabei ihren
Grundsätzen treu zu bleiben. Reservate gibt es nicht mehr.
DR. JOACHIM ROCK, ABTEILUNGSLEITER ARBEIT,
SOZIALES UND EUROPA, PARITÄTISCHER GESAMTVERBAND
Nur die Besten für den Sozialbereich von morgen!
Wie viel Wirtschaft verträgt die soziale Arbeit?
E
ine Stellenanzeige des Stadtteilzentrum Steglitz e. V.
hat im Dezember ungeahnte Reaktionen ausgelöst.
»Wir nehmen nur die Besten« war die Überschrift der
Ausschreibung für die Position einer Kitaleitung – gefolgt von
einer ausführlichen Beschreibung der Tätigkeit und der Bedingungen beim Träger.
Klare Haltung des Stadtteilzentrums: »Bevor wir eine
Stelle mit jemanden besetzen, der nicht hundertprozentig unsere Anforderungen erfüllt, lassen wir die Stelle lieber eine
Weile unbesetzt und teilen die Arbeit irgendwie anders auf.
Wir wollen, dass die Leute, die wir einstellen gut zu uns passen, dass sie sich fachlich und menschlich auf hohem Niveau
bewegen und dass sie ein gutes Aushängeschild für unseren
Verein sind. Unsere Kunden sollen absolut begeistert von unseren Mitarbeitenden, unserem Verein, unserer Arbeit sein.
Hundert Prozent Qualität. Und wer dann eingestellt wird,
weiß, dass er nun zum Kreis der Besten gehört. Wir denken,
dass wir – auch in Zeiten des Fachkräftemangels – keine Ab24
striche machen dürfen, wenn es um Qualität geht. Denn es
geht um Menschen, um die wir uns zu kümmern haben.«
Allergisch gegen Wirtschaft und Wettbewerb?
Die Reaktionen in den Foren und sozialen Netzwerken waren überraschend, werfen aber ein interessantes Licht auf die
Denk- und Sichtweise der im Sozialbereich Tätigen. Kritisiert
wurde insbesondere, dass es im Sozialbereich keine messbaren
Kriterien gibt, um festzulegen, wer zu den Besten gehört, es sei
schwierig »Leistung bei prozessorientiertem Arbeiten zu messen«. Und eine typische – wenn auch in dieser Deutlichkeit
unübertroffene – Formulierung aus einem Diskussionsforum:
»Wieder mal ein Beleg dafür, inwieweit der Sozialdarwinismus
und Selektionsgedanken in die Gesellschaft verankert sind,
was bereits mit der Kita beginnt und im hiesigen dreigliedrigen Schulsystem manifestiert wird. Selektion über alles und
sich dann wundern, warum es kein ‚Team‘, kein Miteinander
und nur noch Konkurrenz- und Anspruchsdenken gibt.«
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Januar / Februar 2015
SOZIALWIRTSCHAFT
Diese Rückmeldungen sind nicht repräsentativ für unsere
ganze Branche – es gab auch positives Feedback und einige
gute Bewerbungen! Dennoch bleibt eine Frage zurück: Wie
kommt es, dass Formulierungen und klar definierte Leistungsund Qualitätsanforderungen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im sozialwirtschaftlichen Bereich im Jahr 2015 noch immer so häufig zu vehementen Abwehrreaktionen führen? Warum reagiert unser Berufsstand so »allergisch« auf alles, was
nach »Markt«, »Wirtschaft«, »Leistung« und »Wettbewerb«
klingt? Meine These: Es herrscht eine tief sitzende Angst vor
der »Ökonomisierung der sozialen Arbeit«. Und ehrenwerte
Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter wollen unseren Bereich
schützen vor dem Zugriff »neoliberaler Sozialunternehmer«,
die den Sozialbereich nur als »Markt« und als profitablen Wirtschaftszweig betrachten. Diese Angst mündet in einer allseits
spürbaren Innovationsfeindlichkeit unserer Branche.
Reaktion auf veränderte Bedingungen
Ist eine solche Sichtweise sinnvoll, notwendig? Ich meine:
Nein. Unser Bereich ist – wie wohl jeder andere auch – Spiegelbild einer sich verändernden gesellschaftlichen Realität
und sich dramatisch verändernder globaler Rahmenbedingungen. Hendrik Epe, Sozialarbeiter und Sozialmanager aus
Endigen in Baden-Württemberg, beschreibt es in seinem Blog
(hendrikepe.wordpress.com) treffend: »Organisationen, auch
und gerade Organisationen der Sozialwirtschaft, müssen in
der heutigen, immer komplexer werdenden Zeit in der Lage
sein, schnell auf geänderte Bedingungen, geänderte Anforderungen, geänderte Bedürfnisse – einerseits der Leistungserbringer, andererseits der Leistungsträger – reagieren zu können. Innovationen, neues Denken, neue, andere, hoffentlich
bessere Lösungen für neue Probleme stehen im Fokus. Dazu
bedarf es Mitarbeitenden, die selbstverantwortlich in komplexen Situationen und idealerweise noch mit Begeisterung für
das, was sie tun, agieren.«
Mit anderen Worten: Die Organisationen UND die Mitarbeitenden müssen in der Lage sein, flexibel, kunden- und
marktorientiert und vor allem schnell und vernetzt auf Probleme und soziale oder gesellschaftliche Entwicklungen zu reagieren. Wer zu langsam ist oder nicht in der Lage ist, die notwendige Anpassungsleistung zu erbringen, wird schon bald
vom »Markt« verschwinden. Man kann das begrüßen oder ablehnen – die Haltung dazu wird an der grundsätzlichen Ausgangssituation nicht viel ändern. Logische Folge: Wir müssen neue Organisationsformen, neue Arbeitstechniken, neue
Qualifikationen bei den Mitarbeitenden, ein neues Verständnis unserer Rolle und Bedeutung entwickeln. Kurzum: Wir
brauchen Innovationsfähigkeit.
Soziale Probleme lösen – und damit Geld verdienen
Hier kann ein Blick über den Tellerrand helfen: Zunächst im
Schatten der klassischen Sozialarbeit – nun aber immer präsenter in der gesellschaftlichen Wahrnehmung – hat sich ein
Ansatz entwickelt, den wir mit Begriffen wie »Social Entrepreneurship« oder »Social Business« bezeichnen. Im Kern geht es
um die Frage: Wie können soziale und gesellschaftliche Probleme auch mit unternehmerischen Methoden und Mitteln
gelöst werden? Wie können wir soziale Dienstleistungen und
Projekte so bauen, dass sie effektiv zur Lösung einer sozialen
Problemlage beitragen UND man damit trotzdem Geld verdient. Die Frage ist vor dem Hintergrund sinkender staatlicher
Zuschüsse und der Kürzung von Fördermitteln in vielen Bereichen sozialer Arbeit hochgradig relevant. Und: Sind unternehmerische Lösungen möglicherweise nachhaltiger, ihre WirJanuar / Februar 2015
.garage – Perspektiven jenseits der Arbeitslosigkeit
FOTO:THOMAS MAMPEL
kungen möglicherweise größer, weil sie sich mehr als klassische
Angebote an den realen Bedingungen und Marktverhältnissen ausrichten müssen? Die Frage lässt sich noch nicht beantworten – erste Ansätze deuten darauf hin, dass uns hier noch
spannende Diskussionen bevorstehen. Auch in Berlin arbeiten
viele – vorwiegend junge – Menschen am Aufbau sozialer Unternehmern und Geschäftsmodelle. Zwei Beispiele gefällig?
In Berlin-Wedding entsteht derzeit das Baumhaus Berlin.
Ein privatwirtschaftlich organisiertes (GbR) sozial-kulturelles
Zentrum. Ein »Zentrum für Weltverbesserer«, das vollständig
ohne staatliche Fördermittel auskommen will und das schon
vor seiner Eröffnung über ein Unterstützernetzwerk von mehreren hundert Menschen verfügt, das unter anderem auch den
Ausbau der Räume mitfinanziert.
Die Internetplattform Makersflair versteht sich als Marktplatz für Macher & Macherinnen, als ein Ort, an dem jeder
Fertigkeiten erlernen oder anderen beibringen kann. Diese
werden durch Kurse oder Workshops erlernt beziehungsweise
beigebracht, die vor Ort beim Anbieter stattfinden. Jedem,
der Interesse hat, kreativ zu sein oder der etwas herstellen will,
möchte Makersflair eine Anlaufstelle bieten. Ob Kunst, Gebrauchsgegenstände, Möbel, Kosmetik, Kleidung oder leckere
Köstlichkeiten, alles was sich mit relativ einfachen Mitteln
selbst herstellen lässt, kann hier ebenso gelernt werden wie
Reparatur- und Renovierungs-Skills. Hilfe zur Selbsthilfe, natürlich ressourcenorientiert.
Lust auf Veränderung
Beide Gründungen wurden von der .garage berlin (garageberlin.de) begleitet und unterstützt. Die .garage – eine Ausgründung aus dem Stadtteilzentrum Steglitz e. V. – versteht sich
selbst als soziales Unternehmen. Sie begleitet und berät Menschen, die für sich neue Perspektiven jenseits der Arbeitslosigkeit entwickeln wollen. Darüber hinaus berät sie mit ihrem
Projekt »andersberater« (andersberater.de) soziale Organisationen und Unternehmen in Wachstums- und anderen Entwicklungsprozessen und in Fragen von Marketing, Organisation und Strategie. Unter den Kunden und Partnern: Junge
»Social Entrepreneurs«, die Kitas, Altenprojekte oder Nachhaltigkeitsinitiativen aufgebaut haben – aber auch immer
mehr klassische Träger, die Lust auf Innovation und Veränderung haben und sich den neuen Herausforderungen stellen.
Die oben erwähnte Anzeige war erfolgreich. Die Stelle
konnte hervorragend besetzt werden. Und sie hat zur Diskussion eingeladen. Der von mir sehr geschätzte Kollege Oliver
Schmidt, Unternehmensberater aus Berlin, hat die Diskussion
und die dahinter liegende Problematik schön und treffend zusammenfasend auf den Punkt gebracht: »Die Ansprüche an
Sozialunternehmen sind hoch – und das ist gut so.« Denn:
Was wäre denn die Alternative?
THOMAS MAMPEL, GESCHÄFTSFÜHRER DES STADTTEILZENTRUMS STEGLITZ E. V.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
25
SOZIALWIRTSCHAFT
Natur(wissenschaften) von Anfang an
Fachschule für Sozialpädagogik der technischen Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gGmbH
D
ie Diskussion um eine naturwissenschaftliche Grundbildung ist nach wie vor ein
bestimmendes Thema in aktuellen
Bildungsdebatten und stellt eine Herausforderung für unser gegenwärtiges
und zukünftiges Bildungssystem dar.
In allen Bildungsplänen der Länder
für Kindertageseinrichtungen wurde
seit dem Jahr 2004 naturwissenschaftliche Grundbildung als zentrales Element frühkindlicher Bildung verankert. In den Grundschulen sind naturwissenschaftliche Inhalte bereits seit
den 70er Jahren in den Curricula für
den Sachunterricht festgeschrieben.
Kindern sollen Möglichkeiten geboten
werden, ausgehend von sinnlichen und
handlungsbasierten Erfahrungen mit
Phänomenen, ihre Umwelt und ihre
Lebenswelten zu erforschen. Um Inhalte dieses Bildungsbereiches umzusetzen, ist es wichtig, dass er auch Bestandteil der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern ist, damit diese
auf ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vorbereitet werden.
Naturwissenschaftliche Bildung
zum Anfassen
Natur(wissenschaft) ist an unserer
Fachschule für Sozialpädagogik der
technischen Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjf bg) gGmbH ein
Teil des Profilunterrichts »Naturwissenschaftliche, technische, mathematische und medienpädagogische
Kompetenz«. Wir verstehen (naturwissenschaftliches) Lernen als selbstbildenden Prozess. Die Berücksichtigung der Erfahrungen und Interessen sowie eine hohe Eigenaktivität der
Kinder stehen im Fokus unseres didaktischen Verständnisses. Dieses Verständnis kommt auch in der Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher
zum Tragen.
Der Profilunterricht findet in der
KON TE XIS Lernwerkstatt der tjf bg
gGmbH statt, einem Raum, in dem es
vielfältige Alltags- und Fachmaterialien, Modelle, Werkzeuge und Arbeitsflächen gibt. Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher haben hier die
Möglichkeit, selbstständig Erfahrungen zu machen und eigeninitiativ naturwissenschaftlichen Fragestellungen
nachzugehen. Dabei werden sie jedoch
nicht alleine gelassen, sondern von den
26
Profilunterricht in der Lernwerkstatt
Mitarbeitenden der Lernwerkstatt und
den Lehrenden der Fachschule unterstützt. Die Lehrenden werden zu Lernbegleitern und Gestaltern von Lern­
umgebungen und bieten individuelle
Hilfestellungen an. Die eigenen Erfahrungen in Verbindung mit selbstständigem Tun stehen hier im Mittelpunkt
der Auseinandersetzung
Zeit für Experimente
Auf der anderen Seite beschäftigen
wir uns auch mit einem Verständnis
naturwissenschaftlicher Bildung, das
sich in Hinblick auf didaktische und
methodische Entscheidungen an fachspezifischen (physikalischen, chemischen und biologischen) Zielen, Inhalten und Methoden orientiert. Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher
lernen beispielsweise verschiedene Versuche und Experimente zu Oberthemen wie Pflanzen, Wasser, Luft oder
Strom kernen und probieren sie aus.
Einen besonderen Stellenwert genießen der Austausch und die Reflexion. Um diesem Bereich eine fachliche
Rahmung zu geben, werden grundlegende und aktuelle Forschungsbefunde
zur Didaktik der Naturwissenschaften
im Elementarbereich und im Primarbereich vorgestellt und mit den Fachschülerinnen und -schülern diskutiert.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO:TJFBG GGMBH
Die Fachschüler erhalten Raum und
Zeit, eigene Erfahrungen und Pro­
bleme in Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Inhalten zu erörtern. Die Lehrenden werden dabei
zu Moderatoren und setzen neue Impulse für die weitere Auseinandersetzung bzw. Weiterbeschäftigung. Auf
diese Weise können die Fachschülerinnen und -schüler ein Verständnis von
Naturwissenschaften in Auseinandersetzung mit ihrem Selbst entwickeln.
Diese Tatsache ist eine wichtige Vo­
raussetzung, um dann in ihrer Arbeit
mit den Kindern, Situationen und Angebote zu planen, durchzuführen und
auszuwerten.
An der Fachschule für Sozialpädagogik der tjf bg gGmbH legen wir besonderen Wert auf die enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis. So
bieten wir die Ausbildung berufsbegleitend in Teilzeit an. Das bedeutet,
dass die Studierenden Ausbildungsinhalte unmittelbar in der Praxis in einem sozialpädagogischen Berufsfeld
anwenden können.
FLORIAN SCHÜTTE, PÄDAGOGISCHER MITARBEITER
Information
Weitere Informationen unter tjfbg-fachschule.de
Januar / Februar 2015
SOZIALWIRTSCHAFT
Das Personal ist unser Kapital! –
Viel mehr als ein abgenutzter Slogan?
Berufliche Zukunft in der sozialen Arbeit
V
or einigen Tagen hatte ich wieder einmal eine Hochglanzbroschüre eines großen sozialen Anbieters in den
Händen, in dem sich das Unternehmen als vorbildlicher Arbeitgeber dargestellt hat, bei dem es sich zu arbeiten
lohnt. Er formulierte dabei den Slogan »Das Personal ist unser
Kapital«. Um dies zu untermauern, benutzte er Schlagworte
wie »Fortbildungsmöglichkeiten«, »Aufstieg auf der Karriereleiter«, »sicherer Arbeitsplatz« und »leistungsgerechte Bezahlung« und formulierte diese gekonnt aus. Natürlich unterstellen wir der Organisation an dieser Stelle, dass sich hinter den
beschriebenen Möglichkeiten tatsächlich etwas Positives und
Verwirklichbares für den (potentiellen) Mitarbeiter verbirgt.
Wer die Sozialbranche mit den eigenen Möglichkeiten, insbesondere aber auch mit den Grenzen in diesem Bereich kennt,
weiß, wie schwer es tatsächlich sein kann, einen Arbeitsplatz
anzubieten, bei dem sich der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer gleich »wohl fühlen«.
Personalbedarf nimmt zu
Soziale Organisationen klagen zunehmend über die Verschlechterung der Rahmenbedingungen. Nimmt man diese
Klagen erst, stellt sich die Frage, inwieweit es den Unternehmen angesichts dieser (äußeren) Rahmenbedingungen möglich sein soll, die (inneren) Rahmenbedingungen, also hier die
Arbeitsbedingungen, so zu gestalten, dass der Anspruch eines
attraktiven Arbeitgebers tatsächlich realisiert werden kann.
Die seit Jahren kontrovers geführten Debatten über Kürzungen von Sozialleistungen lassen sich auf eine Reihe von
tiefgreifenden Veränderungen und Entwicklungen zurückführen, die uns dem Grunde nach alle bekannt sind: Demografischer Wandel, soziokulturelle Herausforderungen, politisch-ökonomische Veränderungen, Globalisierungsfolgen
und zunehmende Europäisierung. Insbesondere der Faktor
des demografischen Wandels spielt beim Thema Arbeitsmarkt
eine herausragende Rolle. Im Pflegesektor wird sich der Personalbedarf bis zum Jahre 2050 in etwa verdoppeln. Demgegenüber entscheiden sich nur vier bis viereinhalb Prozent der
Schulabgänger derzeit für eine Ausbildung in einem Pflegeberuf. Die generelle ausbildungsrelevante Zielgruppe wird zwischen 2006 und 2020 um rund 25 Prozent sinken. Der Trend
zu höheren Bildungsabschlüssen bewirkt dabei, dass der
Rückgang vor allem bei den nicht studienberechtigten Absolventen stattfindet. Das Jahr 2014 wird aller Voraussicht nach
das siebte Jahr in Folge sein, bei dem sich der Bewerberüberhang auf dem Markt für Auszubildende zu einem Stellenüberhang entwickelt hat. Die Sozialwirtschaft als angebliche Zukunftsbranche kann heute in einigen Regionen Deutschlands
kaum noch Kräfte für den Kita- und Pflegebereich finden.
Viele Organisationen sind deshalb mittlerweile dazu übergegangen, Imagekampagnen zu starten, um sich als attraktiver Arbeitgeber darzustellen und aktiv um (Ausbildungs-)
Nachwuchs zu werben. Wie realistisch und effektiv diese dann
tatsächlich sind, darf teilweise zu Recht angezweifelt werden.
Das Fortbildungsbudget wird vom Kostenträger nicht ausreichend finanziert und ist meist zu gering, um zusätzliche Ausgaben zu generieren. Aufstiegschancen gestalten sich teilweise
Januar / Februar 2015
langwierig, die leistungsgerechte Bezahlung ist den Namen
nicht wert und das Thema Arbeitssicherheit wird durch die
Zunahme von Projektfinanzierungen in Frage gestellt.
Viele Gründe für die soziale Arbeit
Unbestritten ist, dass soziale Arbeit persönliche, kommunikative und soziale Kompetenzen benötigt, das ganzheitliche Denken und Handeln fördert, Team- und Prozessdenken braucht und lebenslanges Lernen notwendig macht. In
der Sozialbranche gibt es aktuell und perspektivisch gute Jobchancen und nicht selten auch flexible Arbeitszeiten. Das wiederum kann bei geschickter Abstimmung eine hohe Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeuten.
Aufgeschlossene Personalmanager wissen das zu nutzen
und sind sich bewusst, dass Mitarbeiter, die wegen des Geldes kommen, oft auch wegen des Geldes wieder gehen. Sie
setzen daher auf ein vielfältig gestaffeltes Motivationssystem,
das für die Beschäftigten einen echten Mehrwert darstellt, der
neben ihren beruflichen auch ihre vermeintlich privaten Interessen befriedigt. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen,
dass der engagierte Mitarbeiter der Zukunft nicht mehr nur
des Geldes wegen zur Arbeit geht, sondern sich eine Work-Life-Balance wünscht. Dazu gehören die oben erwähnten flexiblen Arbeitszeiten. Beschäftigte legen zunehmend Wert darauf,
dass sie nicht nur als Mitarbeiter, sondern auch als Mensch
wahrgenommen werden. Ihnen ist in der Regel eine Einbindung in Entscheidungsvorgänge wichtig, was wiederum eine
transparente Informations- und faire Kommunikationspolitik
voraussetzt. Nicht erst in der Zukunft, sondern schon jetzt
zeigt sich in Untersuchungen deutlich, dass Mitarbeiter neRalf Greif
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: PRIVAT
27
SOZIALWIRTSCHAFT
ben dem reinen Broterwerb eine Verbindung zwischen ihrem
Arbeitsalltag und ihrem Privatleben suchen. Demnach wird
ein Angestellter umso zufriedener sein, wenn er seinen ideellen Anspruch, der sich unter Umständen in der Sinnhaftigkeit
des eigenen Tuns, im Wertschöpfungsgedanken oder im gesellschaftlich-sozialen Engagement darstellt, auch am Arbeitsplatz wiederfindet und realisieren kann.
An die Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst
Deshalb ist es notwendig, dass es in NPO´s zukünftig ein ausgefeiltes und umsetzbares Personalakquise-Management und
Personalentwicklungskonzept gibt, das den »Mensch-Mitarbeiter« kennt und auf ihn abgestimmt ist. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Fähigkeiten eines Mitarbeiters
nicht nur dem Unternehmen nutzen, sondern auch erhalten
und im Interesse des Arbeitgebers sowie des Arbeitsnehmers
gefördert werden. Personalverantwortliche unterstützen deshalb ihre Mitarbeiter nicht nur in den Bereichen, die für die
reine Erbringung der Arbeitsleistung notwendig sind, sondern
wissen auch (viel mehr als bisher) die Neigungen und Fähigkeiten ihrer Beschäftigten auf anderen Gebieten zu schätzen.
Sie sind dabei kreativ und mutig in der Auslegung des Tarifvertrags und verstecken sich nicht hinter bisherigen Auslegungen und juristischen Spitzfindigkeiten. Stattdessen erarbeiten sie mit ihren Fachkräften zusätzliche Maßnahmen
zur Gesundheitsförderung und Freizeitgestaltung, bieten Lebensarbeitszeitmodelle an und machen begleitende Angebote,
die dem »Mensch-Mitarbeiter« helfen, sich mit seinen Fähigkeiten in das Unternehmen einzubringen und gleichzeitig der
Verwirklichung der Ansprüche an sein Leben förderlich sind.
Im Idealfall verfügen Personalmanager über ein ausgefeiltes Fort- und Weiterbildungskonzept, das sich aktuellen und
zukünftigen Anforderungen anpasst. Ihnen ist bewusst, dass
dieses Konzept keine notwendige Last, sondern ein wichtiges strategisches Managementinstrument ist. Kurz: Personalverantwortliche nehmen es wirklich ernst, dass Fachkräfte ihr
Kapital sind, kooperieren ernsthaft und auf gleicher Augenhöhe mit ihnen und besorgen die notwendigen Ressourcen zur
Umsetzung der dafür erforderlichen Maßnahmen. Qualitativ
hochwertige soziale Arbeit kann in der Zukunft nur dann gewährleistet werden, wenn nicht nur die vorhandenen, also bereits ausgebildeten Fachkräfte gewonnen und gefördert werden, sondern auch zusätzliche attraktive Ausbildungsplätze
geschaffen werden können. Das Thema Personalakquise und
-entwicklung ist demnach viel mehr als eine Diskussion über
Standards und Verfahren in der Personalabteilung. Die erfolgreiche Umsetzung des Slogans »Das Personal ist unser Kapital«
sichert die Aufrechterhaltung der sozialen Dienstleistungen in
Deutschland und damit das im Grundgesetz verankerte Sozialstaatsprinzip. RALF GREIF, UNTERNEHMENSBERATER UND VERÄNDERUNGSMANAGER
Quo Vadis, Fortbildung?
Lösungswege in Zeiten des Fachkräftemangels
M
it dem Fachkräftemangel,
der zur Zeit in allen Bereichen sozialer Organisationen
immer stärker spürbar wird, ist es ein
bisschen wie mit der Wettervorhersage:
Man kann zwar in der Regel nicht exakt sagen, wie das Wetter im Februar
wird, aber man weiß eigentlich ganz genau, dass es dann wesentlich kälter sein
wird als im August. Betrachtet man die
großen Strukturen im Sozialbereich,
wird schnell deutlich, dass sich im Zeitraum von 2013 bis 2017 folgende drei
Bewegungen überlagern:
Verrentungswelle von
Führungskräften
Im Jahr 1968 wurden Fachhochschulen als neuer Hochschultyp eingeführt.
In den folgenden Jahren kommt es zu
einer Gründungswelle. Wer 1970 mit
20 Jahren an einer der neu gegründeten Fachhochschulen ein Studium der
Sozialarbeit aufgenommen hat, geht irgendwann zwischen 2010 und 2015
in Rente. Die damals zum ersten Mal
akademisch ausgebildeten jungen Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagogen eroberten aufgrund der als höherwertig eingeschätzten Ausbildung an
einer akademischen Institution relativ
28
land um etwa drei Monate pro Jahr. Für
das Jahr 2010 nahm man als Durchschnitt für Männer 77 Jahre, für Frauen
82 Jahre an. Die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe sind Menschen, die älter als 80 Jahre geworden sind. Praktisch bedeutet dies, dass
im Bereich der Betreuung und Versorgung älterer Menschen eine massive
Ausdehnung aller Arten von Diensten,
einschließlich der unterschiedlichsten
Pflegeformen, im Gange ist. Anders
ausgedrückt, wir brauchen dringend
zusätzliche Fachkräfte und Leitungspersonal.
Stephan Wagner
FOTO: STEFANIE HERBST
schnell viele Leitungspositionen in sozialen Organisationen und blieben dort.
Die Folge ist, dass zwischen 2013 und
2017 rund 25 Prozent der Leitungskräfte sozialer Organisationen ausgetauscht werden.
Höheres Alter – mehr Betreuung
Das Durchschnittsalter der Bevölkerung wächst seit 150 Jahren in DeutschPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Neue Kitaplätze geschaffen
Für den Bereich der Kinder- und Jugendarbeit war man eigentlich auf Basis der chronisch niedrigen Geburtenraten in Deutschland (1,4 Kinder pro
Frau), davon ausgegangen, dass hier
mit einem Schrumpfen der Facheinrichtungen für Kinder- und Jugendliche zu rechnen ist. Aber dann wurde
der gesetzliche Anspruch auf einen
Kitaplatz durchgesetzt, um Frauen den
Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern, und statt abnehmender Zahlen
wuchs der Bereich in den letzten Jahren kräftig. Auch hier werden zusätzliJanuar / Februar 2015
SOZIALWIRTSCHAFT
che Fachkräfte, besonders im Leitungsbereich benötigt.
Jedes dieser Szenarien würde für
sich allein ausreichen, um zu einer spürbaren Veränderung des Fachkräftebedarfs zu führen, ihr gleichzeitiges Auftreten verschärft die Situation deutlich.
Es ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten, dass es zu einer Entspannung der
Situation kommt. Dazu müssten neue
Fachhochschulen gegründet werden,
um den Output an ausgebildeten Kräften zu erhöhen. Aber selbst wenn die
Politik hier reagieren würde, würde es
beim jetzt gültigen System mindestens
vier Jahre dauern, bis neue Bachelorabsolventen von den Hochschulen kämen. Bei Masterabsolventen wären es
sogar mindestens sieben Jahre, da neugegründete Einrichtungen in der Regel erst nach fünfjährigem Bestehen die
Erlaubnis zur Einrichtung von Masterkursen erhalten.
Orientiert an Zielen und Lösungen
Verbandliche berufliche Fort- und Weiterbildung ist in der Regel lösungsorientiert. Wir machen das, was für die
Bedarfsstruktur der Mitgliedsbetriebe
notwendig und gesetzlich möglich ist.
Und was in dem einen Land Europas
nicht geht, geht oft in einem anderen.
So waren wir in der Lage, im Rahmen
unserer langen Kooperationsbeziehung
zur Donau-Universität Krems in Österreich einen berufsbegleitenden Masterkurs für die Leitung von Kinder- und
Jugendeinrichtungen zu entwickeln.
Dieser Kurs kann von erfahrenen Fachkräften sogar ohne ein Abitur, lediglich
mit dem Abschluss einer Fachschule für
Erzieher studiert werden. Damit schaf-
fen wir einen schnellen und effektiven
Zugang zur Qualifizierung neuer Fachkräfte und ermöglichen denjenigen, die
sich in der Ausübung des Erzieherberufs auf die Praxis und an praktischen
Erfahrungen orientiert haben, eine akademisch abgesicherte Leitungsausbildung.
Es gilt, was schon immer gegolten hat: »In der Not bringt der Mittelweg den Tod.« Wenn es ernst wird und
stürmt, muss man die eingetretenen
Wege verlassen, und statt systematisch
abgestufter, langfristiger Hierarchiemodelle sind mutige neue Visionen und
innovative Strukturen gefragt.
Quo Vadis, Fortbildung? Es geht
voran, auf bisher nur von wenigen betretenen Pfaden!
PROF. DR. STEPHAN F. WAGNER,
GESCHÄFTSFÜHRER DER PARITÄTISCHEN AKADEMIE BERLIN
Integration und Teilhabe als gesellschaftliche Ressource
Studienreise der Paritätischen Akademie nach Stockholm
U
nter dem Motto »Integration und Teilhabe als gesellschaftliche Ressource« führt die Paritätische Akademie auch 2015, vom 18. bis 22. Mai, wieder eine Studienreise nach Stockholm durch. Bei der letzten Studienreise
haben die Teilnehmenden ein beeindruckendes Integrationsprojekt kennengelernt, das auch in diesem Jahr wieder besucht wird:
Livstycket: Ein modernes Wissens- und
Designcenter in Tensta
Das 1992 gegründete Zentrum liegt im Stockholmer Vorort
Tensta, in dem 90 Prozent der rund 20.000 Bewohner einen
Migrationshintergrund haben. Livstycket hat sich zum Ziel
gesetzt, Frauen mit Migrationshintergrund die schwedische
Sprache zu vermitteln und durch gemeinsame Aktivitäten die
Isolation der Migrantinnen aufzubrechen.
Insgesamt lernen und arbeiten etwa 130 Frauen aus vielen verschiedenen Nationen bei Livstycket. Sie kommen überwiegend aus den Krisen- und Kriegsgebieten Somalia, Syrien,
Afghanistan, Irak und Iran. Die Teilnehmerinnen sind zwischen 35 und 70 Jahre alt. Oft sind sie traumatisiert und deshalb auch nicht in der Lage, schnell zu lernen. Ihre Teilnahme
kann von sieben Monaten bis zu sechs Jahren dauern – jeweils
abhängig von den individuellen Lebenslagen, die auch viel mit
der Sozialisation der Betroffenen zu tun hat. Zielgruppe sind
vorwiegend Frauen mit niedrigem Bildungsniveau. Bei regelmäßiger Anwesenheit erhalten die Frauen Geld – entweder
von der Arbeitsagentur oder in Form von Sozialhilfe. Wenn
sie dem Angebot fernbleiben, werden ihnen die Bezüge gekürzt. Diese Tatsache erleichtert es vielen, die Teilnahme gegenüber ihren Männern zu rechtfertigen.
Insbesondere muslimische Frauen leben häufig isoliert
und haben kaum soziale Kontakte nach außen, viele von ihnen sind Analphabetinnen. Ziel des Projektes ist es, Schwedisch in Kombination mit einer künstlerischen Tätigkeit zu
Januar / Februar 2015
Livstycket-Koordinatorin Halina Hylander
FOTO: HEIDEMARIE DREYER-WEIK
erlernen, zum Beispiel dem Bedrucken von Stoffen. Das Design der Textilien hat ein hohes Niveau und die inneren Bilder aus dem »alten« Leben der Frauen kehren auf die Stoffe
der Textilien zurück. Sie veranstalten auch Modeschauen, bei
denen oft Kopftücher Gegenstand des Designs sind.
Lernen mit allen Sinnen und nah am Alltag
Die Livstycket-Koordinatorin Halina Hylander beschreibt
das Projekt »Alphabetisierung«: »Zwanzig Monate wurde ein
Buchprojekt mit dem schwedischen Alphabet ‚von Analphabeten für Analphabeten‘ gestaltet. Die Buchstaben stehen in
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
29
SOZIALWIRTSCHAFT
RUBRIK
Verbindung mit Alltagsgegenständen und Kulturtechniken,
beispielsweise das Erlernen der Buchstaben T und e beim Tee
trinken. Pflicht war die regelmäßige Teilnahme und die gleiche Gruppenzusammensetzung während des Zeitraums der
Herstellung. Am Ende des Projekts konnten 13 von 16 Frauen
lesen und schreiben. Es wurden 1000 Exemplare gedruckt
und verkauft.«
2011 gab es eine Kooperation mit dem Nordischen Museum Stockholm: Die Ausstellung »Neues Schweden trifft auf
altes Schweden« stieß auf großes Interesse und hatte eine sehr
positive Resonanz in der schwedischen Öffentlichkeit. Inzwischen kooperiert Livstycket auch mit internationalen Frauenorganisationen in der Türkei, den USA und Uganda. Dadurch
entstanden gemeinsame Projekte wie Nähworkshops, die starken Lern- und Förderungscharakter haben. Finanziert wird
Livstycket durch ein Jahresbudget der Kommune Stockholm
sowie zu einem größeren Teil durch Sponsoren und EU-Gelder.
Fazit von Halina Hylander: »Das Projekt präsentiert sich
viel nach außen, damit die Gruppe sichtbar ist und bleibt. Das
ist unsere Idee von gelingender Integration.«
Auf der Studienreise lernen die Teilnehmenden weitere Projekte der Integrationsarbeit kennen. Themenschwerpunkte sind:
·· Frühe Förderung von Migrantenkindern / Anspruch von
muttersprachlichem Unterricht und Schwedisch als Zweitsprache, was in Schweden gesetzlich verankert ist
·· Interkulturelle Stadtteilarbeit in der Altstadt Stockholms
(Gamla Stan)
·· Besuch von Schulen und Vorschulen mit hohem Migrantenanteil
·· Gespräch mit der Vorsitzeden der Linkspartei des Stockholmer Stadtparlaments
HEIDEMARIE DREYER-WEIK
Information
Es gibt derzeit noch freie Plätze. Die Reise ist in Berlin als Bildungsurlaub anerkannt.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.akademie.org (Fortbildungsreisen) oder
per Mail an: [email protected], Tel. 030 275 82 82-15
STADTTEILZENTREN
Ein zivilgesellschaftlicher Schatz
Bedeutung von Stadtteilzentren für den sozialpolitischen Raum
Diskussion über den Umgang mit Bürgerprotesten im Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte
S
tadtteilzentren (STZ) sind Infrastruktureinrichtungen, die maßgeblich dazu beitragen, die Zivilgesellschaft im jeweiligen Sozialraum
zu fördern. Stadtteilzentren sind Einrichtungen und regionale Verbundstrukturen, die Nachbarschaftsarbeit,
30
Selbsthilfe und Ehrenamt fördern und
Familien, Kinder, Jugendliche, Alleinstehende sowie ältere Menschen fördern – gleich welcher Herkunft, Weltanschauung oder Religion sie angehören. STZ stehen allen Menschen im
Land Berlin offen gegenüber und sind
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: MARKUS PLEYER
Teil einer gesamtstädtischen sozialen
Infrastruktur.
Vernetzung als Kernkompetenz der
Stadtteilzentren
Den Kern eines jeden Stadtteilzentrums ist ein Verbund aus einer regiJanuar / Februar 2015
STADTTEILZENTREN
onalen Selbsthilfekontaktstelle und
mindestens einer Nachbarschaftseinrichtung. Dieser Verbund hat den
Auftrag, im jeweiligen Sozialraum
Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement der Bürgerinnen und
Bürger, insbesondere im Bereich der
Selbst- und Nachbarschaftshilfe, bereitzustellen und regionale und lokale
Vernetzungsstrukturen zu fördern.
Dabei werden die unterschiedlichen
Interessen und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt, so
dass die Angebote bedarfsgerecht und
zielgruppenorientiert geplant werden
können.
Auch für andere Akteure in den
lokalen und regionalen Engagementnetzwerken sind Stadtteilzentren
wichtige Kompetenzpartner: Sie arbeiten nach fachlichen Standards und
sind Anlaufstelle für Fragen der Weiterentwicklung von Nachbarschaftsarbeit, ehrenamtlichen Engagement
und Selbsthilfe. Die besondere Stärke
der Zentren liegt darin, dass ihr Leistungsprofil an die unterschiedlichen
Bedarfslagen im jeweiligen Stadtteil
angepasst ist, dass also zielgerichtete
und sozialraumorientierte Angebote
gemacht werden.
Ziele der Stadtteilzentren
STZ helfen, den Stadtteil als Lebensraum so zu gestalten, dass sich Menschen und Gruppen unterschiedlichster Herkunft, Religion und unterschiedlichen Alters zugehörig fühlen
können. Eigeninitiative und Selbstverantwortung der Bürgerinnen und Bürger sind dabei zugleich Ziel und Erfolgsvoraussetzung. Durch die Arbeit
in den Zentren können soziale Notlagen gemindert beziehungsweise ihrer
Entstehung vorgebeugt werden. Durch
niedrigschwellige Angebote für Menschen im Sozialraum wird die Teilnahme und Teilhabe ohne Barrieren
gefördert. Dadurch wird der Vereinzelung und Vereinsamung von Menschen im Kiez aktiv entgegengewirkt.
Stadtteilzentren haben das Ziel, Strukturen für bereichsübergreifende soziale Arbeit zu schaffen und Selbsthilfeunterstützungstellen zu bilden, die
zugleich Knotenpunkte der Vernetzung von Sozial-, Gesundheits- und
Bildungsbereich sind. Schließlich wollen die Zentren Initiativen von Menschen mit Migrationshintergrund fördern, diese für andere Bewohnerinnen
und Bewohner der Region zugänglich
machen und so aktiv zur interkulturellen Öffnung beitragen.
Januar / Februar 2015
Konkrete Unterstützung,
Beratung und Förderung
Konkrete bedarfsgerechte Dienstleistungen, die in STZ aus einer Hand
gewährleistet werden, sind familienunterstützende Angebote, Angebote
der Gesundheitsfürsorge und -prävention, aber auch Angebote zur Freizeitgestaltung, die sich an den Interessen
der Bürger orientieren und die verschiedene Partner im Stadtteil einbeziehen. Hierfür koordinieren STZ die
Dienstleistungen auch unterschiedlicher Träger vor Ort. Die Unterstützungsangebote durch Fachkräfte in
STZ gehen von niedrigschwelliger Information zu den sozialen Angeboten
im Stadtteil bis hin zu fachkompetenter Beratung und Unterstützung bestehender Einrichtungen und Träger. Um
die Stadtteilarbeit weiterzuentwickeln,
kooperieren STZ also mit sozialen, gesundheitsfördernden, kommunalpolitischen, familien- und frauenfördernden oder kirchlichen Einrichtungen
im Bezirk. Auch auf die Öffnung von
Regeleinrichtungen in den Sozialraum
wirken die STZ hin. Eine wichtige
Aufgabe besteht außerdem darin, neue
Selbsthilfegruppen zu initiieren und
zu fördern. Hierfür stellen sie Räume
und Dienstleitungen zur Verfügung,
unterstützen, vermitteln und beraten
bei Bedarf.
Wesensmerkmale von
Stadtteilzentren
Welche besonderen Merkmale ermöglichen es nun den Stadtteilzentren, ihre
Umgebung in dieser Form mitzugestalten? Das zentrale Wesensmerkmal
der STZ ist die Förderung von Ehrenamt und bürgerschaftlichen Engagement vor Ort. Engagierte Bürgerinnen
und Bürger werden in die Aktivitäten
der Stadtteilzentren eingebunden und
bei ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten
unterstützt. Darüber hinaus geben die
Fachkräfte in den Zentren Anregungen für neues bürgerschaftlichen Engagement und fördern bestehende Aktivitäten durch Motivation und Anerkennungskultur. Stadtteilzentren sind
immer darum bemüht, neuen Ressourcen für die Nachbarschaftsarbeit zu beschaffen und weitere Einrichtungen im
Kiez für die sozialraumorientierte Arbeit zu gewinnen.
Die Leitungskräfte der Zentren wirken immer auch in fachlichen und politischen Gremien im Bezirk mit. Sie
kennen die Ressourcen der sozialräumlichen Strukturen und die Methoden
der Bürgerinnen- und BürgerbeteiliPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
gung genauso wie die jeweils spezifischen Situationen und Lebenslagen der
Bewohnerinnen und Bewohner. Bei der
Erfassung des Bedarfes im jeweiligen
Sozialraum beziehen STZ die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv und generationsübergreifend mit ein. Wenn
STZ soziale Dienstleistungen planen
und gestalten, ziehen sie alle Generationen und Lebenslagen mit ihren Bedürfnissen in Betracht, denken und handeln
also in jeder Hinsicht bereichsübergreifend und integrierend.
Stadtteilzentren können auf Grund
ihrer Struktur und ihrer Wesensmerkmale flexibel und zeitnah auf aktuelle
Herausforderungen reagieren. Ein aktuelles Beispiel: Auf Grund steigender
Flüchtlingszahlen wird die Frage der
Unterbringung der Flüchtlinge derzeit in Berlin intensiv diskutiert. Sogenannte Con­
tainerorte entstehen, vielfach begleitet durch teilweise heftige
Bürgerproteste. Die Fähigkeit, alle Betroffenen einzubinden und gemeinsam
mitzudenken, macht STZ auch zu idealen Vermittlern bei der Integration von
Flüchtlingen in einem Bezirk.
So haben das STZ Steglitz e. V., das
STZ Marzahn Mitte und das Nachbarschaftszentrum offensiv’91 e. V.
in Niederschöneweide jeweils vor Ort
Bürgerversammlungen organisiert, bei
denen alle Beteiligten vor Ort, angefangen Bürgerinnen und Bürger aus
der Nachbarschaft, Vertreter der Wohnungsbaugesellschaften vor Ort, Betreiber der Flüchtlingsunterkünfte,
weiterer sozialer Organisationen, der
lokale Polizeiabschnitt bis hin zu Leitungen von Einkaufszentren gemeinsam ins Gespräch kommen. Unterstützt wird dies auch vom Beirat für
Zusammenhalt in Berlin. Bei diesen
Veranstaltungen wurden die Bürger
bzw. Anwohner unter anderem auch
gezielt über den Stand der Planungen
und Baumaßnahmen informiert. Darüber hinaus bieten die Betreiber der
Flüchtlingsunterkünfte Sprechstunden für Anwohner an, in denen diese
ihre Fragen rund um die neuen Flüchtlingswohnstätten loswerden können.
Der Verein offensiv’91 e. V. hat zum
Beispiel eigens eine Wohnung in der
Nähe der neuen Flüchtlingsunterkunft
eingerichtet, die als Begegnungsstätte
für Anwohner und Flüchtlinge sowie
als Informationsstandort dienen soll.
Hier zeigt sich eindrucksvoll, um welchen zivilgesellschaftlichen Schatz es
sich bei den Stadtteilzentren handelt.
DR. GABRIELE SCHLIMPER,
STELLV. GESCHÄFTSFÜHRERIN DES PARITÄTISCHEN BERLIN
31
STRAFFÄLLIGEN- UND OPFERHILFE
»Die Familie ist der soziale Empfangsraum
für den Haftentlassenen«
Fünf Fragen an Christel Brendle, Beratungsstelle für Angehörige von Inhaftierten/Treffpunkt e. V.
Christel Brendle, stammt aus Baden-Württemberg und studierte Sozialwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Seit über 20 Jahren engagiert sie sich
bei Treffpunkt e. V. für die Belange von Angehörigen von Inhaftierten, dabei hilft
ihr unter anderem die Zusatzausbildung zur Familientherapeutin erheblich.
Frau Brendle, wie verbindet der Treffpunkt e. V. die Familienbildung
und die Jugend- und Straffälligenhilfe miteinander?
Christel Brendle: Aufgabe und Zielsetzung der Familienbildung ist, das Zusammenleben der Familie für einen gelingenden Alltag zu fördern. Dementsprechend geht es um Wissen, Orientierung und Kompetenzen und um die Förderung
von Selbsthilfepotentialen sowie eigene Ressourcen. Mit diesem Verständnis verbinden sich die Bereiche der straffälligen
Jugendlichen, der Angehörigen von Inhaftierten, der arbeitssuchenden Mütter und der Menschen mit der Auflage zu gemeinnütziger Arbeit. Fast alle sind Teil einer Familie und benötigen Wissen, Kompetenzen und Unterstützung für eine
Neuorientierung und einen gelingenden Alltag.
Dieser Ansatz von Familienbildung ist niederschwellig, situationsbezogen und erfahrungsorientiert.
Der Treffpunkt e. V. hat seine Arbeit vor 22 Jahren mit der Beratung für Angehörige von Inhaftierten begonnen. Im Laufe
der Jahre haben wir immer mehr Themen aufgenommen, die
dabei unterstützen, entweder die Inhaftierung eines Familienmitgliedes zu vermeiden oder die Familie zu stabilisieren.
Konkret handelt es sich hier um die Vermittlung von gemeinnütziger Arbeit, den Täter-Opfer-Ausgleich und die sozialen
Trainingskurse zur Haftvermeidung. Dazu haben wir Angebote zum beruflichen Wiedereinstieg und für Freizeit und Begegnung von Familien entwickelt.
Alle Teams sind untereinander eng vernetzt und treffen sich
wöchentlich, um eine durchgehende Hilfe in guter Kooperation sicherzustellen.
Besonders schön ist es, wenn wir Menschen und Familien
über mehrere Lebensstationen begleiten und fördern können.
Beispielsweise eine Frau, die aufgrund der Inhaftierung ihres
Mannes zu uns kam, dann über die Beratung von den Familienangeboten erfahren hat und schließlich eine Maßnahme
zum beruflichen Einstieg besuchte.
Sie engagieren sich als Einrichtung besonders für Angehörige von
Gefangenen. Wie kam es dazu?
Christel Brendle: Die Geschäftsführerin von Treffpunkt e. V.,
Hilde Kugler, arbeitete vor über 25 Jahren als Sozialarbeiterin
in der Justizvollzugsanstalt Nürnberg. Im Rahmen dieser Tätigkeit erkannte sie die besonderen Problemlagen betroffener
Angehöriger und das Fehlen von Hilfsangeboten. Sie gründete im Jahr 1991 den Verein Treffpunkt e. V. und stellte mich
ein Jahr später als erste feste Mitarbeiterin ein. Meine Aufgabe
bestand darin, eine Beratungsstelle für Angehörige von Inhaftierten aufzubauen. Die Nachfrage war in den Anfangsjahren
eher bescheiden. Durch eine breite und kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit und ein immer differenzierteres Hilfsange32
Christel Brendle
FOTO: TREFFPUNKT E. V.
bot stieg die Anzahl der Ratsuchenden von Jahr zu Jahr und
pendelt sich mittlerweile bei rund 350 Erwachsenen mit rund
250 Kindern ein.
Wie stellt sich die Lage von Angehörigen inhaftierter Menschen da?
Christel Brendle: Die Situation der Betroffenen hängt im Wesentlichen von deren Beziehung zum Inhaftierten ab. So haben zum Beispiel die Eltern eines Inhaftierten ganz andere
Probleme als Partnerinnen. Eltern quälen sich mit Fragen wie
»Was habe ich in meiner Erziehung falsch gemacht?« oder sie
sorgen sich sehr um die Zukunft ihres inhaftierten »Kindes«
nach der Haftentlassung. Bei Partnerinnen stehen häufig existentielle Fragen im Vordergrund, da der Lebensunterhalt ohne
das Einkommen des Ehemannes gesichert werden muss. Der
Gang zu den Behörden ist oft unvermeidlich, sehr zeitaufwändig und mit einer großen Hemmschwelle verbunden.
Angehörige erleben ein Wechselbad der Gefühle, in dem sich
Scham und Trauer, Wut und Sorge um den Inhaftierten abwechseln. Je belastender das Delikt ist, beispielsweise bei einem Sexual- oder Gewaltdelikt, desto intensiver werden diese
Gefühle erlebt. Auch für Kinder ändert sich die Lebenssituation durch die Inhaftierung grundlegend. Sie müssen den Alltag ohne den inhaftierten Elternteil leben und bei besonderen
Familienereignissen wie dem ersten Schultag, Ostern, Weihnachten etc. vermissen sie den Vater besonders.
Sie haben die Prävention als Aufgabenfeld seit über 20 Jahren besonders in den Blick genommen. Was tun Sie hier und welche Erfahrungen machen Sie?
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Januar / Februar 2015
STRAFFÄLLIGENRUBRIK
UND OPFERHILFE
Christel Brendle: Stabile familiäre Verhältnisse bieten den besten Schutz nach einer Entlassung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Rückfallprävention. Wir stützen die Familie
in dieser besonders schwierigen Lebenssituation durch psychosoziale Einzelgespräche, Hilfe bei der Alltagsbewältigung
(Behördengänge, Schriftverkehr etc.), Gesprächsgruppen und
Fragen zum Umgang mit den Kindern. Dadurch möchten wir
erreichen, dass die Familie wieder zu ihrem Gleichgewicht findet, gestärkt wird und der Haftentlassene in ein funktionierendes soziales Netz zurückkehren kann. Die Familie ist ja sozusagen der soziale Empfangsraum für den Haftentlassenen.
Erfahrungsgemäß ist die erste Zeit der Inhaftierung am belastendsten, da strömen so viele Ereignisse gleichzeitig auf die
Angehörigen ein, dass hier der Hilfebedarf am größten ist.
Oft finden sich die Angehörigen nach einiger Zeit in ihrer
veränderten Lebenssituation zurecht. Manche können diese
Krise sogar als Chance nutzen, um zu wachsen, selbständiger
zu werden und ihre Beziehung zum inhaftierten Partner neu
zu definieren. Je nach Bedarf stehen wir den Angehörigen beratend und unterstützend zur Seite – die Familie entscheidet
selbst, wie lange sie unser Unterstützungsangebot wahrnehmen möchte.
Prävention heißt für uns jedoch nicht nur Sekundär- und Tertiärprävention – also Maßnahmen für Straffällige und stark
gefährdete Zielgruppen wie auffällige Jugendliche – sondern
wir engagieren uns auch durch Familienbildung, Trainingsund Aufklärungskampagnen für eine sehr frühzeitige und
breite Prävention.
Über Ihr Projekt »Coping« nehmen Sie die physische, psychische und
geistige Verfassung von Kindern von Strafgefangenen in den Fokus.
Was beobachten Sie?
Christel Brendle: Durch die angespannte Familiensituation
steht weniger Zeit und Aufmerksamkeit für die Kinder zur
Verfügung. Oftmals müssen die Kinder Aufgaben übernehmen, denen sie aufgrund ihres Alters nicht gewachsen sind.
Da die Inhaftierung häufig zum Familiengeheimnis wird, ziehen sich viele Kinder aus Angst, etwas Falsches zu sagen, zurück. Isolation kann die Folge sein.
Die Coping-Untersuchung hat gezeigt, dass Kinder Inhaftierter mehr psychische und körperliche Probleme haben als Kinder einer vergleichbaren Normstichprobe. Knapp 25 Prozent
der 11- bis 17-jährigen Kinder schätzen sich selbst im Fragebogen SDQ (»Strengths and Difficulties Questionnaire«) als
»grenzwertig auffällig« oder »auffällig« psychisch belastet ein,
beispielsweise mit emotionalen Problemen (45,7 Prozent), Hyperaktivität (29,3 Prozent), Verhaltensauffälligkeit (26,5 Prozent) oder Problemen im Umgang mit Gleichaltrigen (21,4
Prozent). Deshalb engagieren wir uns für diese Kinder in
mehrfacher Weise: Einerseits ganz praktisch mit einer eigenen
Onlineberatung für Kinder und Jugendliche unter juki-online.de, auf der sie sich informieren und beraten lassen können. Andererseits bieten wir vor Ort Ausflüge für Kinder und
ihre Mütter und eine Gesprächsgruppe an.
Mit unserem neuen Projekt »Takt« möchten wir Kindern indirekt helfen, indem wir Berufsgruppen wie Lehrer, JVA-Beamte, Polizisten, Schulsozialarbeiter und Erzieher in Seminaren für den Umgang mit Kindern von Inhaftierten sensibilisieren.
Information
Weitere Informationen unter treffpunkt-nbg.de.
Mehr zur Coping-Untersuchung lesen Sie in Bieganski, Starke, Urban: »Kinder von Inhaftierten. Auswirkungen. Risiken. Perspektiven.« Dresden/Nürnberg 2013
SUCHTHILFE
»Die Angebote der Suchthilfeträger wurden verbessert«
Fünf Fragen an Andreas Gantner, Geschäftsführer von Therapieladen e. V.
Andreas Gantner stammt aus Baden-Baden und
studierte Psychologie an der TU Berlin. Nach Abschluss des Studiums im Jahr 1989 begann seine
Tätigkeit im Berliner Therapieladen e. V., wo er bis
heute neben seiner Arbeit als Psychotherapeut seit
1992 auch als Geschäftsführer des Vereins tätig ist.
Im Rahmen seiner langjährigen Berufserfahrung
mit Cannabisklienten hat er an mehreren cannabisspezifischen Forschungsprojekten mitgewirkt und
Fachbeiträge veröffentlicht. Miguel-Pascal Schaar
sprach mit ihm über wirkungslose Drogenverbote,
Exoten in der Suchthilfe und eine Jubiläumsfachtagung im Juni.
Herr Gantner, wie nehmen Sie die Diskussion um den Görlitzer Park und das polizeiliche Wirken gegen Dealer in Kreuzberg
wahr?
Andreas Gantner: Hier vermischen sich
verschiedene komplexe gesellschaftliche Probleme, die aus meiner Sicht
Januar / Februar 2015
Andreas Gantner
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: PRIVAT
eine sachliche Diskussion erschweren.
Das zunehmend aggressivere Auftreten
von Dealern im Görlitzer Park ist mit
dem ungeklärten Status von Flüchtlingen beziehungsweise der prekären Lage
von Migranten verbunden und steht im
Zusammenhang mit dem umkämpften illegalen Drogenmarkt, auf dem
eine Menge Umsatz gemacht wird. Die
Nachfrage nach Drogen, insbesondere
Cannabis, ist weiterhin hoch und lässt
sich durch das bestehende Drogenverbot und das Verfolgen der Kleindealer
nur sehr bedingt eindämmen. Zusätzlich treffen jetzt in Kreuzberg grundsätzlich unterschiedliche Politikvorstellungen aufeinander, wie das Flüchtlings-, Drogen- und Dealerproblem zu
lösen sei. Hier versucht der Bezirk mit
der Coffeeshop-Idee eine grundsätzliche Drogenpolitikwende einzuläuten,
die jedoch als Alleingang eines Bezirks
33
SUCHTHILFE
wenig Chancen haben dürfte. Kurzfristig wird
mehr Polizeipräsenz Wirkung im Görlitzer
Park zeigen. Damit lässt sich aber längerfristig der Drogenmarkt von Angebot und Nachfrage nicht eindämmen, denn Cannabis ist in
Deutschland zur Alltagsdroge geworden. In
Berlin haben etwa 290.000 Personen im letzten Jahr Cannabis geraucht. Das bestehende
Drogenverbot ist bei dieser Konsumentengruppe wirkungslos.
Mancher Politiker tritt für eine Legalisierung von
Cannabis ein. Wie stehen Sie dazu?
VORANKÜNDIGUNG – BITTE MERKEN SIE SICH DEN TERMIN VOR!
Fachtagung am 8. Juni 2015 im
Roten Rathaus Berlin
Cannabis future –
Jenseits von Ideologie
Aktuelle Trends zum präventiven,
therapeutischen, medizinischen und
drogenpolitischen Umgang mit Cannabis und Cannabiskonsumenten
Anlässlich seines 30-jährigen Jubiläums lädt der Therapieladen e. V. in
Kooperation mit dem Paritätischen
Wohlfahrtsverband Berlin und der
Senatsverwaltung für Gesundheit
und Soziales zu einer großen Cannabisfachtagung ein. Zehn namhafte
Referenteninnen und Referenten
berichten über nationale und internationale Entwicklungen zum Thema
Cannabis und Cannabispolitik.
Näheres zum Programm und zur Anmeldung ab Februar 2015 auf therapieladen.de.
34
Andreas Gantner: Nicht nur in Berlin, sondern
auch auf Bundesebene wollen Bündnis90/
Die Grünen und Die Linke eine Überprüfung und auch Veränderung des Betäubungsmittelrechts bei Cannabis im Sinne einer regulierten Freigabe unter kontrollierten legalen Bedingungen. Auch eine große Anzahl
von Strafrechtsprofessoren sowie mehrere
Suchtfachverbände setzen sich für eine Veränderung der Drogenpolitik ein. Sie folgen
damit einem Trend, der auch international
von namhaften Experten (siehe Global Drug
Commision Report) empfohlen und in einigen Ländern bereits umgesetzt wird, da die
Wirksamkeit des Drogenverbots in Frage gestellt ist und die Verhältnismäßigkeit der repressiven Mittel bezüglich der Strafverfolgung nicht gegeben ist. Wir im Therapieladen haben uns immer für eine differenzierte
Risikodebatte bei Cannabis eingesetzt und
dafür auch Präventionsmaterialien entwickelt (»Cannabis denn Sünde sein?«). Die Risiken des frühen Einstiegs und dauerhaften
Konsums sind heute unbestritten. Eine regulierte Freigabe von Cannabis für Erwachsene könnte aus meiner Sicht neue Impulse
für eine verbesserte Prävention und Frühintervention bieten, indem die wissenschaftlich fundierten Risiken für besondere Zielgruppen und Konsumformen offener und damit besser kommuniziert werden. Insgesamt
würde damit die Diskussion um das Ausmaß
der potentiellen Risiken aller psychoaktiver
Substanzen versachlicht und auf eine rationalere Grundlage gestellt werden. Für die verständliche Sorge, dass mit einer kontrollierten
Freigabe von Cannabis das Ausmaß von Cannabisproblemen, insbesondere bei Jugendlichen, stark wächst, gibt es keine Evidenz.
Den Therapieladen gibt es seit 30 Jahren. Wie sah
der Start der Einrichtung aus und welche Entwicklung hat die Einrichtung genommen?
Andreas Gantner: In den 80er und 90er Jahren
waren wir als cannabisspezifische Einrichtung noch die Exoten in der Suchthilfe, die
zu dieser Zeit stark von der Heroinproblematik geprägt war. Probleme mit Cannabis wurden damals nicht von allen in der DrogenPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
hilfe ernst genommen. Dies hat sich seit den
2000er Jahren deutlich verändert. Durch den
rasanten Anstieg der Cannabiskonsumenten seit Mitte der 90er Jahre wurden in der
Folge verschiedene nationale und internationale Forschungs-, Präventions- und Interventionsprojekte durchgeführt, an denen sich der
Therapieladen beteiligt hat. Wir wissen heute
sehr viel mehr über die psychosozialen Auswirkungen des Cannabiskonsums und können für Cannabiskonsumenten mit Suchtproblemen wirksame Behandlungsangebote
machen. In der gesamten Berliner Suchthilfe
werden heute dreimal so viele Cannabisklienten betreut als noch vor zehn Jahren. Dabei
hat sich die Anzahl der Problemkonsumenten, das sind in Berlin etwa 50.000, in den
letzten zehn bis fünfzehn Jahren gar nicht erhöht, aber der Zugang und die Angebote der
Suchthilfeträger wurden verbessert, hier haben wir also Erfolge zu vermelden.
Welche Angebote machen Sie dort mit welchen Kapazitäten?
Andreas Gantner: Wir sind spezialisiert auf die
ambulante Therapie und behandeln erwachsene Cannabisklienten im Rahmen der ambulanten Rehabilitation (SGB VI) mit Einzel- und Gruppentherapie. Bei Bedarf bieten
wir zusätzlich ambulant psychiatrische Behandlung, da wir auch Spezialangebote für
Menschen mit Psychoseerkrankung (Double
Trouble) und anderen psychischen Störungen
haben. Hier haben wir derzeit bis zu 90 Klienten aktuell in Therapie. Für Jugendliche bis
18 Jahren haben wir ein jugend- und familientherapeutisches Angebot (Multidimensionale Familientherapie), das wir im Rahmen
der Jugendhilfe (SGB VIII) gewährleisten.
Auf der Basis einer im Therapieladen durchgeführten großen internationalen Familientherapiestudie (in den Jahren 2006-2010) zeigte
sich, dass der Einbezug der Eltern und anderer wichtiger Bezugspersonen die wirksamste
Therapie für Minderjährige mit Cannabisproblemen darstellt. Derzeit werden rund 20 bis
25 Familien aus allen Bezirken beziehungsweise Jugendämtern Berlins ambulant-therapeutisch betreut.
Sie planen eine Cannabisfachtagung. Welche Themen werden dort zur Sprache kommen und was soll
das Ziel der Veranstaltung sein?
Andreas Gantner: Wir werden am 8. Juni 2015
auf unserer Jubiläumsfachtagung im Roten
Rathaus zehn namhafte Referenten einladen,
die über den aktuellen Stand der etablierten
Präventions- und Therapieangebote für Cannabiskonsumenten berichten. Im Anschluss
werden, ausgehend von dem internationalen
Forschungsstand zu den gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums, Referenten aus
Januar / Februar 2015
SUCHTHILFE
der Schweiz und den Niederlanden über die
internationale Entwicklung der Cannabispolitik berichten. Dabei werden Regulierungsmodelle für die kontrollierte Freigabe und deren
erste Ergebnisse vorgestellt, die auch als Möglichkeit in Deutschland diskutiert werden.
Ziel der Veranstaltung soll sein, die politische
Debatte um die Cannabisfreigabe, die oft in
den Medien polarisiert und plakativ dargestellt wird, auf eine wissenschaftlich fundierte
rationale Grundlage zu stellen. Man kann bei
dem Thema durchaus unterschiedlicher Meinung sein, aber jeder sollte seine Argumente
gut begründen können.
WOHNUNGSNOT
Beratungsstellen zur Vermeidung von
Wohnungsverlust
Empfehlungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin
D
rohende Wohnungslosigkeit zu verhindern, ist in Berlin notwendiger
denn je. Wohnungen, deren Bruttowarmmiete den Angemessenheitskriterien
der Wohnaufwendungenverordnung genügen
und die auf Grund von Mietschulden verloren gehen, werden in der Regel zu einem höheren Mietpreis neu vermietet. In überwiegender Anzahl sind sie nicht mehr im günstigen Preissegment des Wohnungsmarktes zu
finden.
Durchschnittlich 28 Prozent des Nettoeinkommens wenden Haushalte für Wohnkosten auf; armutsgefährdete Menschen in
Haushalten von Alleinerziehenden dagegen
schon 51 Prozent und armutsgefährdete Alleinlebende sogar 60 Prozent (Quelle: Statistisches Bundesamt). Mietschulden sind
dementsprechend die Hauptursache für die
Androhung und Vollstreckung von Räumungsverfahren. Diese entstehen in den häufigsten Fällen durch Überschuldung, unregelmäßige Einkommen sowie daraus resultierende familiäre Konflikte und Probleme und
sind oftmals typisch für die Lebenslage vieler
dieser Haushalte. Die Versorgung mit Wohnraum ist jedoch ein elementares Grundbedürfnis. Menschen, die über keinen Wohnraum verfügen, leben am Rande der Gesellschaft ohne Chance, ein menschenwürdiges
Leben zu führen.
Orientiert an den zunehmend heterogenen Problemlagen und Bedürfnissen der Zielgruppe, müssen sich auch die Angebote der
Beratung und Unterstützung weiterentwickeln und neu ausrichten. Insbesondere bei
der Verhinderung von Wohnungsverlusten
besteht erheblicher Handlungsbedarf. Träger,
die Hilfen gem. §§ 67 ff SGB XII (»Hilfe zur
Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten«) anbieten, stellen zudem fest, dass die
Zielgruppe multiple Problemlagen aufweist,
die allein über die Versorgung mit Wohnraum
nicht lösbar sind.
Januar / Februar 2015
Gerade aufgrund des engen Wohnungsmarktes in Berlin empfiehlt der Paritätische
Berlin daher, dem Prinzip »Prävention vor Intervention« Vorrang zu geben. Entgegen der
Praxis, Betroffenen Hilfe in Form ordnungsrechtlicher Unterbringungen zukommen zu
lassen, wenn sie ihre Wohnung schon verloren haben, sollten bereits im Vorfeld Hilfen
installiert werden, um den Wohnungsverlust
zu vermeiden. Folgende Ziele stehen bei der
Prävention von Wohnungsverlust im Mittelpunkt:
Psychosoziale Betreuung
drogensubstituierter Menschen
in Berlin
Ein fachlicher Beitrag von Heike
Drees, Heike Attinger, Anneke Groth
Seit 15 Jahren werden Leistungen
der Psychosozialen Betreuung (PSB)
und des Betreuten Wohnens für drogensubstituierte Menschen in Berlin
im Rahmen des SGB XII, §§ 53, 54
finanziert. Den Rahmen bildet der
Berliner Rahmenvertrag und die
darin geregelten einrichtungsindividuellen Leistungs-, Prüfungs- und
Vergütungsvereinbarungen nach §
75 ff SGB XII. Auf dieser Grundlage
können freie Träger für die Leistungsbereiche PSB und Betreutes Wohnen
mit dem Land Berlin Verträge nach
§ 53/54 SGB XII schließen. Berlin ist
das einzige Bundesland, das Leistungen zur Teilhabe im Rahmen der
Sozialgesetzgebung für die Zielgruppe drogensubstituierter Menschen
finanziert. Die Teilhabeplanung erfolgt auf der Basis eines ganzheitli-
·· Verhinderung des Wohnungsverlustes durch
frühzeitige Intervention
·· Sicherung von angemessenem Wohnraum
für die Betroffenen
·· Strukturelle Einwirkung auf den Wohnungsmarkt, so dass eine Entspannung im günstigen Preissegment erreicht werden kann
·· Finanzielle Entlastung der bezirklichen
Haushalte durch Vermeidung kostenintensiver ordnungsrechtlicher Unterbringung mit
Hilfe kostengünstigerer präventiver Maßnahmen
Vernetzung der Akteure
Die erfolgreiche Prävention von Wohnungsverlust erfordert unserer Einschätzung nach
eine deutlich bessere Verzahnung und Koordinierung vorhandener Hilfen. Bezirke, freie
Wohlfahrtspflege und Wohnungswirtschaft
stehen somit vor der Herausforderung, bestehende Instrumente zur Vermeidung von Wohnungsnotfällen weiterzuentwickeln und neue
Angebote zu schaffen.
Umfassende Prävention von Wohnungsverlust kann sich nicht auf die Kommune und
deren sozialhilferechtliches Leistungsspektrum beschränken, sondern ist auf eine Vernetzung mit den Angeboten der freien Wohlfahrtspflege, als Anbieter sozialer Dienstleistungen, und der Wohnungswirtschaft, als
Anbieter von Wohnraum, angewiesen.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
chen Gesundheitsverständnisses und
schließt eine individuelle Lebensweltorientierung im Sinne personenzentrierter Hilfen ein. Dazu gehören
auch besondere Herausforderungen,
beispielsweise Elternschaft, Kinderschutz, komorbide Störungen. Die
Qualitätsstandards der PSB umfassen
bestimmte Formen der Kommunikation und Kooperation, eine kontinuierliche Qualifikation der Fachkräfte
und die Verknüpfung wissenschaftlicher Erkenntnisse mit der Praxis.
Der Fachartikel ist erschienen in der
Zeitschrift »Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation«,
2015-1 (95).
Lesen Sie den vollständigen Artikel
auf paritaet-berlin.de unter »Aktuelles« bzw. unter paritaet-berlin.de/
themen-a-z/gesundheit/sucht.html.
35
WOHNUNGSNOT
Der Paritätische Berlin empfiehlt die bezirkliche Entwicklung einer trägerübergreifenden Kooperation, in der die gesamte Wohnungsnotfallhilfe zusammengeführt und sinnvoll aufeinander abgestimmt wird. Damit könnten die Voraussetzungen für einen dauerhaften Verbleib in gefährdetem
Wohnraum geschaffen werden. Die beteiligten Träger müssten dafür ein gemeinsam abgestimmtes Frühwarnsystem entwickeln, das die rechtzeitige Intervention im Falle eines bevorstehenden Wohnungsverlustes ermöglicht. Innerhalb der
Verwaltung ist eine Beratungsstelle zur Verhinderung von
Wohnungsverlust vor allem auf die Vernetzung und Kooperation mit folgenden Bereichen angewiesen (sofern vorhanden):
·· Wohnungslosenhilfe / soziale Wohnhilfe
·· Allgemeiner Sozialer Dienst – Jugend
·· Sozialpsychiatrischer Dienst, Gesundheitsamt, Eingliederungshilfe
·· Jobcenter
·· Wohnungsamt
·· Gebäudewirtschaft/ Hochbau / Liegenschaften
Die Kooperation und Vernetzung mit externen Akteuren umfasst insbesondere
·· Gerichte/ Gerichtsvollzieher
·· Wohnungswirtschaft
·· freie Träger
In der Praxis
Prävention wäre beispielsweise möglich, indem das Jobcenter
bei Eingang eines Antrages auf Mietschuldenübernahme die
Betroffenen auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung mit dem Bezirk an eine Beratungsstelle zur Verhinderung
von Wohnungsverlust beim zuständigen Bezirk vermittelt,
welche die entsprechenden Hilfen anbietet und koordiniert.
Ein weiteres Instrument, das bereits früher einsetzt, sind
Vereinbarungen mit den Wohnungsgesellschaften, die bei
Ausbleiben der Miete die Information der Beratungsstelle zur
Verhinderung von Wohnungsverlust vorsehen. Die datenschutzrechtlichen Voraussetzungen hierfür sind im Vorfeld
zu klären und könnten ggf. bei Unterzeichnung des Mietvertrages mit aufgenommen werden. Die Beratungsstelle gegen
Wohnungsverlust nimmt postalisch Kontakt zu den betroffenen Mietschuldnern auf und informiert über das Beratungsangebot. Reagiert die Mieterin oder der Mieter nicht auf das
Anschreiben, so folgt die aufsuchende Beratung, um vor Ort
Hilfe beim Erhalt des Wohnraums anbieten zu können.
Aufgaben der Beratungsstelle zur Prävention von
Wohnungsverlust
Es wird empfohlen, die Übernahme der Mietschulden für die
Betroffenen von einer Beratung abhängig zu machen. Diese
kann direkt bei den in der Beratungsstelle für Wohnungsverlust tätigen sozialpädagogischen Mitarbeitenden oder bei kooperierenden freien Trägern in Anspruch genommen werden.
Bei der Einrichtung bezirklicher Beratungsstellen wäre zu beachten, dass diese Aufgaben nicht den vorhandenen Personalkapazitäten zugeordnet, sondern neu geschaffen werden.
Um von einem reaktiven, verwaltenden Umgang mit der
bestehenden Wohnungsnotfallproblematik zu einer aktiven,
präventiven Rolle zu gelangen, empfiehlt der Paritätische Berlin, der Beratungsstelle zur Verhinderung von Wohnungsverlust folgende zentrale Inhalte und Befugnisse zu übertragen:
·· die Entscheidungskompetenz über die Gewährung finanzieller Hilfen zur Wohnungssicherung,
·· den Aufbau von verbindlichen Kooperationen mit der Wohnungswirtschaft, sozialen Trägern und dem Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), Arbeitsagenturen bzw. -gemeinschaften, Sozialämtern, Amtsgerichten, Schuldnerberatungsstellen etc.,
·· die Einbindung der Arbeit der Beratungsstelle in die Stadtteilsozialarbeit (Mitwirkung und Planung, Arbeitskreise,
Stadtteilfeste usw.),
·· die Einführung eines Berichtswesens und Controllings (Ergebniskontrolle, Dokumentationswesen),
Kinder fotografieren ihren Kiez. Fotos: Beide aus dem Projekt »Hingucker«, HvD LV Berlin-Brandenburg
36
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Januar / Februar 2015
WOHNUNGSNOT
RUBRIK
·· eine kontinuierliche Fortbildung,
·· den Ausbau der Kooperation zwischen den Leistungsträgern nach SGB II und SGB XII, der Schuldnerberatung, der
Wohnungswirtschaft, freien Trägern u.a.
Zielgruppen der Beratungsstelle zur Verhinderung von Wohnungsverlust sind Menschen:
·· mit Mietschulden, deren Mietverhältnis noch nicht gekündigt wurde,
·· deren Mietverhältnis wegen Mietschulden gekündigt wurde,
·· die von einer Räumungsklage bedroht sind oder
·· die unmittelbar von Wohnungsverlust bedroht sind, also
Personen, gegen die ein nicht vollstreckter Räumungstitel
vorliegt.
Kostenersparnis und Nutzen der Arbeit einer
Beratungsstelle zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit
Die Bündelung und Verantwortung bei der Prävention von
Wohnungsverlust bei einer Beratungsstelle bringt folgende
Vorteile mit sich:
Durch die Arbeit einer zentralen Beratungsstelle können
Kosten in erheblichem Umfang eingespart werden. Die bisher vorrangig praktizierte »Bekämpfung« bzw. »Verwaltung«
von Wohnungsnot bindet kommunale Ressourcen in großem Umfang. Steigende Kosten und ein kaum kalkulierbarer, insbesondere finanzieller Bedarf sind die Folgen. Durch
ein frühzeitiges Eingreifen einer Beratungsstelle (zum Beispiel durch Mietübernahme) in jedem Einzelfall entsteht dagegen nur ein Bruchteil der Kosten, die eine Unterbringung
in einer Unterkunft verursacht.
Bundesländer, die Konzepte zur Prävention von Wohnungsverlust konsequent anwenden, haben nachweislich
wirksame Instrumente zum Abbau bzw. zur Vermeidung
neuer Fälle von Wohnungslosigkeit geschaffen. Kommunale
und städtische Haushalte wurden entlastet, weil teure Unterbringungsmaßnahmen mit hohen Folgekosten durch kostengünstigere Präventionsmaßnahmen ersetzt wurden. Konkret
gingen folgende Erfahrungen mit der Einführung zentraler
Beratungsstellen einher:
·· Die Zahl der wohnungslosen Personen bzw. Familien
konnte merklich reduziert werden. Berechnungen aus nordrhein-westfälischen Großstädten zeigen, dass die Kosten für
die Übernahme von Mietschulden lediglich ein Zehntel bis
ein Siebtel der Kosten verursachen, die für die Unterbringung in Unterkünften aufgebracht werden müssen.
·· Die Belegung in Wohnungslosenunterkünften ging zurück,
so dass Einrichtungen geschlossen bzw. einer neuen Nutzung zugeführt werden konnten.
·· Mit dem Abbau der Wohnungslosenunterkünfte ging eine
Entschärfung sozialer Brennpunktlagen einher.
·· Die Zusammenarbeit mit den Wohnungsanbietern verbesserte sich. Durch die frühzeitige Information der Beratungsstellen konnte die Selbsthilfe der Betroffenen aktiviert
und so drohende Wohnungsverluste vermieden werden.
·· Der Haushalt wurde entlastet, weil teure Unterbringungsmaßnahmen mit hohen Folgelasten durch kostengünstigere
Präventionsmaßnahmen ersetzt werden konnten.
Ein wesentlicher Vorteil ergibt sich für die betroffenen Mietschuldner: Durch die Einrichtung einer zentralen Beratungsstelle kann eine schnelle, der Situation entsprechende und
lösungsorientierte Hilfe organisiert werden. Die zuständige
Fachkraft in der Beratungsstelle erhält als zentrale Ansprechperson alle notwendigen Informationen und kann damit weitergehende, insbesondere sozialarbeiterische Hilfen für die
betroffenen Mietschuldner organisieren oder vermitteln.
Information
Ihre Ansprechpartnerin beim Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin:
Regina Schödl, Referat Soziales, Tel: 030 86001-171, [email protected]
Januar / Februar 2015
FOTO: HVD LV BERLIN BRANDENBURG E.V.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
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WETTBEWERBE UND FÖRDERPREISE
Wettbewerbe und Förderpreise
Projekte fördern für das Miteinander von jungen Menschen aus unterschiedlichen Milieus
Mit der »Werkstatt Vielfalt« fördert die
Robert-Bosch-Stiftung Projekte, die
das Miteinander von Jugendlichen aus
unterschiedlichen sozialen, kulturellen
oder religiösen Milieus zum Thema haben. Für eine Förderung kommen Projekte in Frage, die das Miteinander junger Menschen im Alter von 8 bis 27
Jahren mit anderen Jugendlichen oder
Menschen fördern, das Verständnis verschiedener gesellschaftlicher Gruppen
füreinander vertiefen und die aktive
Teilhabe junger Menschen an ihrem
Lebensumfeld unterstützen. Die Projekte der Werkstatt Vielfalt bauen Brücken zwischen den verschiedenen Lebenswelten.
Wenn Sie eine zündende Projektidee haben, die das Miteinander zwischen Jugendlichen und Menschen aus
anderen Kulturen fördert, wenden sie
sich direkt an die Stiftung Mitarbeit.
Die Stiftung Mitarbeit ist Träger des
Programms »Werkstatt Vielfalt« der Robert-Bosch-Stiftung.
Die erste Ausschreibungsrunde läuft noch bis zum
16. März 2015. bosch-stiftung.de/content/language1/
html/45489.asp
Deutsche Bürgerpreis unter dem
Motto »Kultur leben – Horizonte erweitern«
Der Deutsche Bürgerpreis wird von
der Initiative »für mich. für uns. für
alle.« – einem Bündnis aus Sparkassen, Bundestagsabgeordneten, Städten,
Landkreisen und Gemeinden vergeben.
Mit der Vergabe des Preise soll die Anerkennung ehrenamtlicher Leistungen
und auf politischer Ebene die Verbesserung der Rahmenbedingungen für
freiwilliges Engagement gestärkt werden. 2015 steht der Deutsche Bürgerpreis im Zeichen der Kultur. Ehrenamtliches Engagement im kulturellen Umfeld ermöglicht Teilhabe und
schafft vielerorts die Grundlage für
gemeinsames kreatives Schaffen. Mit
Sach- und Geldpreisen im Gesamtwert
von rund 400.000 Euro ist er Deutschlands größter Ehrenamtspreis. Bewerben kann sich jeder, der einem gemeinschaftlichen und demokratischen Prinzip verpflichtet ist und im kulturellen
Bereich einem ehrenamtlichen Engagement nachgeht.
38
Unter dem diesjährigen Motto »Kultur leben – Horizonte erweitern« beginnt die Bewerbungsphase am 2. März
und endet am 30. Juni 2015. Weitere
Informationen zur Ausschreibung finden Sie unter:
deutscher-buergerpreis.de
»Respekt gewinnt« - Berliner Ratschlag für Demokratie fördert bürgerschaftliches Engagement
Projekte gegen Rechtsradikalismus,
Rassismus oder Antisemitismus können sich für den Preis »Respekt gewinnt« bewerben. Auf der Plattform
»Respekt gewinnt« wird bürgerschaftliches Engagement gezeigt und ausgewählt. Alle Arten von demokratischen
Projekten werden vom Berliner Ratschlag veröffentlicht. Bis zu 5000 Euro
und viele Sachpreise können Sie für ihr
Projekt erhalten. Der Projektwettbewerb »Respekt gewinnt!« wird vom Berliner Ratschlag für Demokratie (bzw.
der Geschäftsstelle in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und
Frauen, Oranienstraße 106, 10969 Berlin) ausgeschrieben. Kinder und Jugendliche, die die Volljährigkeit noch
nicht erreicht haben, benötigen für die
Teilnahme das Einverständnis der Eltern. Durch die den Upload von Materialien auf der Web-Plattform werden
die Teilnahmebedingungen akzeptiert.
Einsendeschluss ist der 30. April 2015.
berlinerratschlagfuerdemokratie.de
Gesucht: Ideen für die Rolle der
Pflegekräfte von morgen
Ausschreibung des vdek-Zukunftspreises 2015 unter dem Motto »Pflegekräfte
der Zukunft – Ideen und Konzepte für
die zukünftige Rolle der Pflegekräfte in
der Versorgung«
Kontinuierlich steigende Lebenserwartung und niedrige Geburtenraten –
Deutschlands Gesellschaft altert. Insbesondere die Berufsgruppen im Gesundheits- und Altenpflegebereich sind
von den Auswirkungen des demografischen Wandels betroffen. Neue Ideen
und Ansätze zur zukünftigen Rolle der
Pflegekräfte und der Attraktivität des
Berufsfeldes sind daher gefragt.
Der Verband der Ersatzkassen e. V.
(vdek) sucht innovative Ideen und Best
Practice Beispiele, die Antworten auf
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
die Herausforderungen der gesellschaftlichen Veränderung für die Arbeit und
die zukünftige Rolle von Pflegekräften geben. Zur Bewerbung aufgefordert
sind daher Projekte zur Ausbildung von
Pflegekräften, neuen Formen der Beschäftigungspraxis sowie Projekte, die
Ideen zur Verhinderung bzw. Abschwächung des Pflegekräftemangels aufzeigen. Die besten Konzepte werden mit
einem Preisgeld im Gesamtwert von
20.000 Euro prämiert. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 29. März
2015.
Weitere Informationen zum vdek-Zukunftspreis 2015
gibt Herr Müller unter 030 269 31-1761,
[email protected]. Die Teilnahmebedingungen
und den zugehörigen Meldebogen finden Sie unter
vdek.com/ueber_uns/vdek-zukunftspreis/zukunftspreis_2015.html.
Unicef sucht Junior-Botschafter
In vielen Ländern der Welt sind Unterdrückung, Ausbeutung und Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen
nach wie vor an der Tagesordnung.
Wenn du dich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einsetzen willst,
dann bewerbe dich als Junior-Botschafter. Mitmachen können alle Kinder und
Jugendlichen bis 18 Jahren, die sich mit
dem Thema Kinderrechte auf der ganzen Welt auseinandersetzen. Gesucht
wird eine Aktionsidee zum Thema Kinderrechte und Partizipation, die allein,
mit Freunden, Geschwistern oder Mitschüler/-innen durchgeführt wird. Einsendeschluss für Texte, Fotos, Gebasteltes und CDs/DVDs, die die Aktion dokumentieren, ist der 31. März 2015.
younicef.de/juniorbotschafter.html
Menschen mit Zivilcourage aus der
Region gesucht – Startschuss für
neue Ausschreibung des Bündnisses für Mut und Verständigung
Hinsehen und sich einmischen, dafür
braucht man Zivilcourage. So, wie die
Preisträgerinnen und Preisträger des
Bandes für Mut und Verständigung,
der jährlichen Auszeichnung für beispielhaftes Handeln gegen rassistische
Diskriminierung und Gewalt und für
ein friedliches, respektvolles Miteinander.
Ab sofort können Vorschläge für
die 22. Auszeichnung »Band für Mut
Januar / Februar 2015
WETTBEWERBE UND FÖRDERPREISE / PARITÄTISCHE AKADEMIE
und Verständigung« eingereicht werden. Gesucht werden Bürgerinnen
und Bürger sowie Initiativen aus Berlin und Brandenburg, die sich einmischen, wenn Menschen aus rassistischen
Gründen diskriminiert oder angegriffen werden. Und die durch ihre engagierte ehrenamtliche Arbeit einen wichtigen Beitrag zur interkulturellen und
sozialen Verständigung leisten.
Vorschläge können bis spätestens 1. März 2015 unter
[email protected]
oder beim DGB Bezirk Berlin-Brandenburg, Bündnis für
Mut und Verständigung, Keithstraße 1-3, 10787 Berlin,
eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie
unter respekt.dgb.de.
Made in Berlin – zertifiziert in Österreich!
Master of Science (MSc): Management von Sozialeinrichtungen
Schwerpunkt Kinder- und Jugendeinrichtungen
Ein Studienangebot, das sich an praxiserfahrene Berufstätige aus Kinder- und
Jugendeinrichtungen mit und ohne vorherige akademische Ausbildung richtet.
Interessierte mit und ohne Abitur können bei entsprechender Eignung und vorherigen Berufserfahrung zum Studium zugelassen werden. Bewerbungen sind
bis zum 8. Mai 2015 möglich. Das Studium beginnt am 18. Mai 2015 in Berlin
und dauert zwei Jahre. Kosten: 7195 Euro
Kontakt:
Paritätische Akademie Berlin,
Stefanie Gallander
Tucholskystraße 11, 10117 Berlin
Tel. 030 27 58 282-26, [email protected]
FACHGRUPPEN UND ARBEITSKREISE
Fachgruppen und Arbeitskreise
Beim Paritätischen treffen sich Fachgruppen (FG) und Arbeitskreise (AK). Termine und Informationen erhalten Sie über
paritaet-alsopfleg.de, im passwortgeschützten Extranet pariextra.de oder über die jeweils angegebene Telefonnummer.
FG Ältere Menschen
Telefon: 31 59 19-30
Forum Jugendhilfeausschüsse JHA
Telefon: 8 60 01-165
FG Behindertenhilfe
Telefon: 8 60 01-152
FG Psychiatrische und psychosoziale Versorgung
Telefon: 8 60 01-122
FG Suchthilfe | AK Gesundheit | FG Hiv, Aids, STI und Hepatitiden
Telefon: 8 60 01-168
FG Krankenhäuser
Telefon: 8 60 01-101
FG Sozialstationen
Telefon: 31 59 19-34
FG Stationäre pfl. Versorgung
Telefon: 31 59 19-30
AK Soziale Beratung | AK § 67 SGB XII und Schuldnerberatung | AK Qualität § 67 SGB XII
Telefon: 8 60 01-171
FG Familie, Frauen, Mädchen
Telefon: 8 60 01-176
FG Kita | Integrations-AG
Telefon: 8 60 01-179
FG Jugendberufshilfe | FG Hilfen zur Erziehung | FG Jugendarbeit
Telefon: 8 60 01-165
FG Schulträger
Telefon: 8 60 01- 161
FG Betreuung Schulkinder | FG Schulbez. Jugendhilfe | AK Koordinierende Leitungen im Ganztagsbereich
Telefon: 8 60 01-166
FG Migration
Telefon: 8 60 01-177
AK Straffälligen- und Opferhilfe
Telefon: 86001-171
Januar / Februar 2015
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
39
PARITÄTISCHE AKADEMIE
Zeit zu lernen – lebenslang
Postgradualer weiterbildender Master-Fernstudiengang »Sozialmanagement«
E
s sind die besonderen persönlichen Eigenschaften, die die Absolventinnen des weiterbildenden Fernstudiums »Sozialmanagement«
mit seinem hohen Praxis- und Berufsbezug für Arbeitgeber interessant machen: Zielstrebigkeit, Eigenverantwortlichkeit, Organisationstalent und ein
hohes Maß an Eigenmotivation. Und es
ist das hohe Maß an Sicherheit, dass die
Erwartungen auch tatsächlich erfüllt
werden, denn ohne Entwicklung dieser
Fähigkeiten hätten sie ein Fernstudium
nicht erfolgreich abschließen können.
Mit ihrer schon vorhandenen Berufserfahrung sowie der Tatsache, dass
sie ihr erworbenes Wissen bereits während des Studiums in die Praxis umsetzen können, zeigen Studierende aller
Altersstufen im postgradualen Studium
die Neuverteilung von Lernzeiten über
die gesamte Lebensspanne hinweg einschließlich der Ausformung einer anhaltenden Weiterbildungsbereitschaft.
Das berufsbegleitende Fernstudium
mit Präsenz- und E-Learning-Einheiten sowie unterstützendem Coaching
wurde in dieser Zeit zu einem der erfolgreichsten akademischen Studienangebote im Bereich Sozialmanagement
im deutschsprachigen Raum entwickelt. Studienstrukturen, organisatori-
sche Abläufe und Begleitungskonzept
sind optimal auf die Studierbarkeit neben anspruchsvoller Berufstätigkeit
ausgerichtet.
Zielgruppe: (stellvertretende) Geschäftsführende, Leitungskräfte aus
Organisationen und Einrichtungen,
Projektleitende, Teamleitende, zukünftige Führungspersönlichkeiten mit einem ersten akademischen Abschluss.
Der nächste Studiendurchgang startet am 9. November 2015 in Berlin.
Information und Beratung
Petra Heinzel, Telefon: 030 275 82 82-13
[email protected]
Paritätische Akademie Berlin
Veranstaltungsinformationen
Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie bei:
Paritätische Akademie Berlin
Telefon: 030 27 58 282-12, [email protected]
Der erstgenannte Preis gilt für Seminarteilnehmer aus Mitgliedsorganisationen, der an zweiter Stelle genannte Preis für Seminarteilnehmer
aus Nicht-Mitgliedsorganisationen. Soweit nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen in Berlin statt.
März 2015
Master of Science – Management von
Sozialeinrichtungen, Schwerpunkt
Kinder- und Jugendeinrichtungen
Nr.: 011561 | 16. März 2015 (Beginn)
7195 / 7195 Euro
Beratende Fachkraft im Kinderschutz, »insoweit erfahrene Fachkraft« nach § 8a SGB VIII. – Berufsbegleitender Zertifikatskurs.
Nr.: 071520 | 2. bis 4. März 2015 (Beginn) | 1490 / 1790 Euro
Zuwendungsrecht
Nr.: 081507 | 2. bis 3. März 2015
359 / 439 Euro
KiQu – Informationsveranstaltung
zum aktualisierten Berliner Bildungsprogramm
Nr.: 081567 | 9. März 2015
59 / 69 Euro
40
Der Werdenfelser Weg. Vermeidung
von freiheitsentziehenden Maßnahmen
Nr.: 071544 | 6. März 2015
79 / 89 Euro
KiQu Schreibwerkstatt Teil 1
Nr.: 081540 | 9. März 2015
75 / 82 Euro
KiQu Schreibwerkstatt Teil 2
Nr.: 081541 | 9. März 2015
75 / 82 Euro
KiQu – aktualisierte BBP Schulung
– Workshop
Nr.: 081561 | 10. März.2015
99 / 109 Euro
Easy? Azas Projektförderung
Nr.: 081500 | 10. März 2015
179 / 219 Euro
Managementbewertung
Nr.: 081533 | 11. März 2015
210 / 231 Euro
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Achtsamkeit und Klarheit in den
Arbeitsalltag bringen
Nr.: 081533 | 11. bis 13. März 2015
379 / 459 Euro
Entwicklung moderner QM Sys.
Nach DIN EN ISO 9001 im Bereich
sozialer Dienste
Nr.: 081535 | 12. bis 13. März 2015
445 / 490 Euro
Lizenzlehrgang »Interne/r KiQu
Evaluator/in« mit neuen BBP
Inhalten
Nr.: 081526 | 16. bis 18. März 2015
Beginn
720 / 792 Euro
Erfahrungsaustausch »insofern erfahrener Kinderschutzfachkräfte«.
Inhaltlicher Schwerpunkt:
die Kindesanhörung.
Nr.: 071522
19. bis 20. März 2015
159 / 179 Euro
Januar / Februar 2015
PARITÄTISCHE AKADEMIE
Umgang mit auffälligen Verhaltensweisen im Pflegealltag – Persönlichkeitsstile erkennen und angemessen
reagieren
Nr.: 071570 | 19. bis 20. März 2015
159 / 179 Euro
Konstruktiv und fair in schwierigen
Gesprächen. Konfliktprävention mit
dem »Harvard-Konzept«
Nr.: 071576 | 19. bis 20. März 2015
239 / 289 Euro
Humorvoll agieren und reagieren im
Führungsalltag
Nr.: 091545 | 19. bis 20. März 2015
299 / 349 Euro
Personalmangel in der Pflege. Systematisch nach neuen Mitarbeitern
suchen
Nr.: 071576 | 26. bis 27. März 2015
159 / 179 Euro
April 2015
Stressmanagement in der stationären Pflege
Nr.: 071541 | 13. bis 14. April 2015
(Beginn)
679 / 789 Euro
Rollenwechsel … und Morgen Führungskraft
Nr.: 091506 | 16. April 2015 (Beginn)
479 / 499 Euro
Macht der Worte
Nr.: 091530 | 16. bis 17. April 2015
419 / 489 Euro
Workshop: Marketing für Beratungsdienstleistungen –
Eine Einführung
Nr.: 081519 | 20. April 2015
179 / 219 Euro
Nachbereitung einer Externen KiQu
Evaluation
Nr.: 081548 | 24. April 2015
145 / 160 Euro
Grundlagen für die Arbeit mit Ehrenamtlichen
Nr.: 041502 | 27. April 2015
53 / 65 Euro
Zertifikatskurs: Methodenkompetenz in der psychosozialen Beratung-frauenspezifisch
Nr.: 081520 | 27. bis 29. April 2015
(Beginn)
1.560 / 1.840 Euro
Fachkundenachweis für betriebliche
Datenschutzbeauftragte in sozialen
Einrichtungen
Nr.: 071514 | 11. bis 13. Mai 2015 (Beginn)
979 / 1039 Euro
Stockholmreise: Integration und Vielfalt als gesellschaftliche Ressource
Nr.: 031501 | 18. bis 22. Mai 2015
Auf Anfrage
QM Aufbauseminar Interne/r
Auditor/in
Nr.: 081532 | 19. Mai 2015
235 / 259 Euro
»Stress lass nach« –
Achtsamkeit im Job
Nr.: 091551 |27. bis 28. April 2015
299 / 349 Euro
KiQu – aktualisierte BBP Schulung – Workshop
Nr.: 081562 | 20. Mai 2015
99 / 109 Euro
Ausbildung zum Projektleiter / zur
Projektleiterin
Nr.: 071500 | 28. bis 30. April 2015
(Beginn)
2.990 / 3.590 Euro
Dialogische Intensivtage zu
psychischen Erkrankungen
Nr.: 081510 | 20. bis 22. Mai 2015
390 / 460 Euro
Mai 2015
Prozessentwicklung
Nr.: 081536 | 21. bis 22. Mai 2015 (Beginn) | 445 / 490 Euro
Kontrakturprophylaxe in der PflegeGrundlagen und Hinweise für die
Praxis
Nr.: 071530 | 4. Mai 2015
79 / 89 Euro
Rhetorische Tricks und ihre Abwehr
(Logik, Argumentation und Schlagfertigkeit)
Nr.: 071577 | 26. bis 27. Mai 2015
289 / 339 Euro
Netzwerke gestalten und moderieren
Nr.: 091504 | 5. Mai 2015
169 / 189 Euro
Traumapädagogik
Nr.: 091555 | 28. bis 29. Mai 2015
250 / 270 Euro
Seminarraum in der Tucholskystraße
FOTO: STEFANIE GALLANDER
Methoden der Kollegialen Beratung.
Konfliktlösungsstrategien in Teams.
Nr.: 071505 | 23. bis 24. April 2015
(Beginn)
640 / 730 Euro
AZAV-QM Entwicklung
Nr.: 081534 | 24. April 2015 (Beginn)
210 / 231 Euro
Aufbau Anwenderschulung KiQu
Datenbank
Nr.: 081544 | 24. April 2015
145 / 160 Euro
Januar / Februar 2015
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
41
PINNWAND
Paritätisches Personalforum
Unsere nächsten Weiterbildungen
17. Februar 2015: 19. Februar 2015: 27. Februar 2015: 3. März 2015: 5. März 2015: Grundlagen der Interkulturellen Kommunikation
Datenschutz für Betriebsräte
Mindestlohngesetz und Pflegemindestlohn
Meldungen bei ELStAM – Bescheinigungen im Lohnbereich
Das neue Mindestlohngesetz und die Rente mit 63
Eine Anmeldung für unsere Veranstaltungen ist erforderlich.
Informationen zu unseren Seminaren erhalten Sie unter paritaetisches-personalforum.de oder 030 55 17 41 02.
Pinnwand
Stellenangebote
Sozialarbeiter bzw. Sozialpädagogen
(m/w) für 38,5 Std. /Wo. für unsere
Jugend- und Suchtberatungsstelle
Drogennotdienst vom Notdienst für
Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e. V. zum nächstmöglichen
Zeitpunkt gesucht.
Sie suchen eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Tätigkeit in zentraler Lage Berlins? Wenn Sie noch
folgende berufliche Voraussetzungen mitbringen, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.
Aufgabenbereich:
·· Beratung und Betreuung von drogenabhängigen
Jugendlichen und Erwachsenen im Drogennotdienst
·· Vermittlung von Klientinnen und Klienten in weiterführende (therapeutische) Maßnahmen
Anforderungen:
·· Erfahrungen im Sucht- u./od. Psychiatrie-Bereich
·· Erfahrungen in der Jugendhilfe
·· Kenntnisse in Gesprächsführung und Interventionstechniken
·· Bereitschaft zur Arbeit auch zu unüblichen Zeiten
(mit vorheriger Planung)
·· Gute EDV-Kenntnisse
Wir bieten:
Neben einer spannenden Tätigkeit, klaren Strukturen
und hohen Qualitätsstandards bieten wir interne und
externe Hospitationen, Fallcoaching, Supervision und
einen einjährigen MI-Kurs. Fort- und Weiterbildungen
sind selbstverständlich.
Bewerbungen ausschließlich per E-Mail an [email protected]. Papierunterlagen können
aus technischen Gründen nicht berücksichtigt werden
und werden nicht zurückgesandt. Weitere Infos unter
notdienstberlin.de
Leitung für Kita in Steglitz Lichterfelde-Süd vom Stadtteilzentrum Steglitz
e. V. gesucht.
Das Stadtteilzentrum Steglitz e. V. sucht für eine Kita
in Lichterfelde-Süd (Bezirk Steglitz-Zehlendorf) eine
engagierte und erfahrene Leitung. Das Stadtteilzent-
42
rum Steglitz e. V. ist ein ein moderner und innovativer
Träger, der seit 1995 generationsübergreifend, sozialraum- und familienorientiert arbeitet. Derzeit sind
rund 165 Mitarbeitende in 20 Projekten für den Verein
tätig. Der Verein wird geleitet einem ehrenamtlichen
Vorstand und einem hauptamtlich angestellten Geschäftsführer. Die fachliche Leitung der verschiedenen
Arbeitsbereiche obliegt den Bereichsleitungen.
Die Kindertagesstätte »Lichterfelder Strolche« befindet
sich in einem Kinder-, Jugend- und Nachbarschaftszentrum und ist ein tragender Teil der stadtteilbezogenen
Konzeption und Ausrichtung der Einrichtung; sie wird
derzeit von rund 60 Kindern besucht.
Unsere Arbeitsstruktur und unsere Unternehmenskultur sind geprägt von gegenseitiger Wertschätzung,
Kooperation und Zusammenarbeit auf Augenhöhe und
flachen Hierarchien. Auf allen Arbeitsebenen ist unsere
Haltung und der Umgang miteinander geprägt von Offenheit, gegenseitigem Vertrauen und Professionalität.
Unserer neuen Leitungskollegin bzw. unserem neuen
Leitungskollegen bieten wir ein angenehmes, kooperatives und innovationsfreundliches Arbeitsklima, angemessene Vergütung auf der Grundlage eines im Verein
gemeinsam entwickelten Vergütungsmodells und eine
betriebliche Altersversorgung. Darüber hinaus bieten
wir die Möglichkeit zu regelmäßiger Weiterbildung,
Supervision, Fachberatung und regelmäßigen kollegialen Austausch mit anderen EinrichtungsleiterInnen
unsers Vereins – und vor allem ein tolles, sympathisches und engagiertes MitarbeiterInnen-Team in der
Kita …!
Wir freuen uns, wenn Sie uns Ihre Bewerbung (gerne
auch mit einem Vertraulichkeitsvermerk) per Mail an
[email protected] schicken.
Informationen über das Stadtteilzentrum Steglitz
e. V. finden Sie auf unserer Website stadtteilzentrum-steglitz.de
Sozialarbeiter/in (30 Wochenstunden)
für den Bereich Kinder- und Jugendarbeit vom Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V. ab sofort für 30 Wochenstunden gesucht.
Der Flipperklub ist ein Kinder- und Jugendtreffpunkt
mitten im Schöneberger Kiez für Kinder und JugendPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
liche mit und ohne Behinderung. Schwerpunkte sind:
·· Arbeit mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen
·· interkulturelle Arbeit
·· geschlechterspezifische Angebote
·· Theater- und Zirkuspädagogische Angebote
·· offene Freizeitangebote
·· Einzelgespräche
·· Elternarbeit
Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren
finden im Flipperklub einen Ort, an dem sie ihre Freizeit gestalten können. Für die Verwirklichung dieser
Aufgabe suchen wir ab sofort ein/e Sozialarbeiter/in
(30 Wochenstunden). Wir wünschen uns eine/n Mitarbeiter/in mit viel Freude an der Arbeit mit Kindern
und Jugendlichen, mit der Fähigkeit zur selbständigen,
verlässlichen und verantwortungsbewussten Arbeit
und der Bereitschaft zu enger Zusammenarbeit mit
Eltern und Kooperationspartnern (Schulen, Kindertagesstätten, Jugendamt, etc.). Wir bieten die Mitarbeit
in einem aufgeschlossenen Team bei einem innovativen Träger mit einer leistungsgerechten Vergütung
und attraktiver Zusatz-versorgung sowie regelmäßiger
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung an:
Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V.
Annemarie Kühnen-Hurlin, [email protected]
KitaleiterIn für die »Kita Melli-Beese-Haus« von FIPP e. V. ab April 2015
gesucht.
FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische
Praxis ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit über 50 Einrichtungen und Projekten in neun
Berliner Bezirken. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören
Kindertagesstätten, Ganztagsbereiche, Einrichtungen
der offenen Kinder- und Jugendarbeit, schulbezogene
Projekte und Berufsorientierungsangebote. Nähere Informationen unter fippev.de
Wir suchen ab April 2015 eine/n KitaleiterIn für unsere
Kita »Melli-Beese-Haus«. Die 2007 erbaute und 2013
Januar / Februar 2015
PINNWAND
erweiterte Kita »Melli-Beese-Haus« liegt am Landschaftspark Johannisthal im Bezirk Treptow-Köpenick
und bietet Platz für 95 Kinder. Die Kinder werden von
derzeit 14 PädagogInnen in zwei Krippengruppen, im
Alter von 8 bis 36 Monaten und vier Elementargruppen,
in der Altersmischung von drei bis sechs Jahren, begleitet. In unserem teiloffenem Konzept wählen die Kinder
ihre Spielpartner und Spielorte selbstständig und sind
in verschieden Gremien wie zum Beispiel Morgenkreis
oder Kinderkonferenz an der pädagogischen Gestaltung beteiligt. Grundlagen unserer Arbeit sind der
Anti-Bias-Ansatz, das Berliner Bildungsprogramm und
durch unsere naturnahe Lage die Beachtung ökologischer Aspekte im Lernen und Handeln.
Aufgabenbereiche:
·· fachliche, organisatorische und betriebswirtschaftliche Leitung der Kindertagesstätte
·· Konzeptions- und Qualitätsentwicklung
·· Teamentwicklung, Personalführung und Personalauswahl
·· Planung und Kontrolle des Personaleinsatzes unter
Berücksichtigung der Bedarfe von Kindern und
Familien; Management der Platzbelegung und des
Personalbedarfs
·· Mitarbeit an der Finanzplanung und- verwaltung
·· Mitarbeit an der Öffentlichkeitsarbeit und dem
Fundraising
·· Zusammenarbeit mit den Eltern und dem Träger
·· Gewährleistung der Umsetzung von gesetzlichen
Vorschriften und Verordnungen
·· Stellenanforderungen/notwendige Kompetenzen:
·· Ausbildung als ErzieherIn mit staatlicher Anerkennung, SozialpädagogIn oder vergleichbarer
Qualifikation
·· gute Führungskompetenzen und eine Qualifizierung
zur Führungskraft
·· Erfahrungen und Kompetenzen zur Team- und Konzeptionsentwicklung und in der partnerschaftlichen
Arbeit mit Eltern
·· Ideen zur Umsetzung des Bildungsprogramms
·· Beteiligung an der konzeptionellen Weiterentwicklung des Trägers und an der Verankerung seiner
Schwerpunkte in den Kitas, insbesondere auch
bezogen auf die vorurteilsbewusste Bildung und
Erziehung und den Early-Excellence-Ansatz
·· Vision zur Öffnung der Kita nach außen
·· Computerkenntnisse (Word, Excel, Outlook)
·· betriebswirtschaftliche Leitungskompetenzen
Es erwartet Sie neben qualifizierter Beratung eine
offene Teamarbeit im Kreis der MitarbeiterInnen und
KitaleiterInnen, flache Hierarchien und eine Unternehmenskultur, in der es Spaß macht, Ideen, Kraft und
Initiative einzubringen.
Wir freuen uns auf eine engagierte und teamorientierte Mitarbeit und sehen der Zusendung von kompletten
schriftlichen Bewerbungsunterlagen gern entgegen.
Wenn Rücksendung erwünscht, bitte mit frankiertem
Rückumschlag. Diese richten Sie bitte an: FiPP e. V. –
Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, Frau
Janina Krieblin, Sonnenallee 223a, 12059 Berlin
Gern nehmen wir die Zusendung Ihrer Bewerbungsunterlagen auch online entgegen: [email protected]
Betreuer/innen für unsere Therapeutischen Wohngemeinschaften und unser Apartmentwohnen für Menschen
mit psychischen Erkrankungen in
Wechselschicht, Vollzeit oder Teilzeit
Januar / Februar 2015
nach Vereinbarung, zunächst befristet
für ein Jahr, von WIB- Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH ab 1. Februar
2015 gesucht.
notwendig
·· Kenntnisse im Hamet- Profilverfahren wünschenswert
·· hohe Kooperations- und Teamfähigkeit
Die WIB- Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH und
ihre Tochtergesellschaften fördern die soziale Integration behinderter und sozial benachteiligter Menschen
durch Beratung, Betreuung, Beschäftigung und Arbeit
im Verbund von Projekten und Firmen. In zehn Einrichtungen an verschiedenen Standorten werden rund
1300 Menschen betreut und beraten.
Weitere Informationen über uns finden Sie auf unserer
Homepage unter www.wib-verbund de. Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an:
Aufgaben:
·· Soziale Beratung, Betreuung und Förderung von
chronisch psychisch kranken Menschen im Betreuten
Wohnen
·· Zusammenarbeit mit Kostenträgern, Kooperation mit Ärzten, Krankenhäusern und amtlichen
Betreuern
·· Erarbeitung von Rehabilitationsplänen
·· Umsetzung von tagesstrukturierenden Angeboten
für Klienten, Krisenintervention
Voraussetzungen:
·· Abgeschlossenes Studium Sozialarbeit/-pädagogik oder Ausbildung zum Ergotherapeuten/in,
Heilerziehungspfleger/in, Krankenpfleger/in oder
vergleichbare Qualifikation
·· Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit psychischen Erkrankungen
·· Belastbarkeit, Verantwortungsgefühl und Teamfähigkeit
Bitte senden Sie Ihre schriftliche Bewerbung an:
WIB-Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH, Tassostr. 17,
13086 Berlin oder per E-Mail an [email protected].
Für Fragen steht Ihnen Frau Minge telefonisch unter
030 47 99 11 29 gern zur Verfügung.
Integrationsberater/-in, Teilzeit 30
Stunden/Woche; befristet bis zum
31. Juli 2017, für den Integrationsfachdienst Initiative Inklusion Nord
und für hörbehinderte Menschen von
WIB – Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH ab 1. Februar 2015 gesucht.
Aufgaben:
·· Berufsorientierung von schwerbehinderten
Schülern/-innen an Förder-schulen und integrierten
Sekundarschulen mit den Förderbedarfen Hören,
Sehen, Autismus sowie geistige und körperlich- motorische Entwicklung
·· Durchführung von Kompetenzanalysen und Teilnahme an Berufswegekonferenzen
·· Akquise von Praktikumsstellen auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt sowie Begleitung der Praktika
·· enge Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, den
Schulen und Eltern
·· Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit
Voraussetzungen:
·· Abgeschlossene Ausbildung/Studium Sonder- oder
Rehabilitationspädagogik oder vergleichbare
Qualifikation
·· Berufserfahrung und Kenntnisse in der Arbeit mit
jungen schwerbehinderten Menschen und mit
Arbeitgebern
·· gute Kenntnisse der Deutschen Gebärdensprache
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
WIB – Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH, Tassostr. 17, 13086 Berlin oder per Mail an [email protected].
Juristen/Juristin (TDöV 13) für die
Bereiche Recht, Politik und Beratung
vom Zentralrat Deutscher Sinti und
Roma in Heidelberg zum 1. Februar
2015 gesucht.
Aufgaben:
·· Bearbeitung der juristischen Angelegenheiten
des Zentralrats im Bereich des Entschädigungs-/
Wiedergutmachungsrechts, der Minderheitenrechte,
Minderheitenvertretung und Anti-Rassismus-Arbeit
·· Vorbereitung und Begleitung politischer Initiativen
mit Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und anderen
Einrichtungen
Anforderungen:
·· Volljurist
·· Erfahrung in der politischen Arbeit für Minderheiten
und Menschenrechte
·· Kenntnis des nationalen und internationalen Minderheitenrechts und der Minderheitenpolitik
·· soziale Kompetenz
·· Fremdsprachenkenntnisse
·· (eventuell Anwaltszulassung für Angestelltenverhältnis)
Informationen zur Arbeit des Zentralrates unter www.
sintiundroma.de
Bewerbungen bitte an den Vorsitzenden des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma e. V.,
Romani Rose, Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg;
oder per e-Mail an: [email protected]
Integrationsberater/in, (30 bis 40 Wochenstunden) für ein individuelles berufliches Coaching im Netzwerk Arbeit
und seelische Gesundheit Lichtenberg
von der WIB- Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH ab 1. Februar 2015 zur
Beratung und Begleitung psychisch
beeinträchtigter Menschen in ihrer
sozialen und beruflichen Integration
gesucht.
Die WIB- Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH und
ihre Tochtergesellschaften fördern die soziale Integration behinderter und sozial benachteiligter Menschen
durch Beratung, Betreuung, Beschäftigung und Arbeit
im Verbund von Projekten und Firmen. In zehn Einrichtungen an verschiedenen Standorten werden rund
1300 Menschen betreut und beraten.
Aufgaben:
·· Erfassen der beruflichen Interessen, Voraussetzungen und des Unterstützungsbedarfs im Sinne eines
Clearings
43
PINNWAND
·· gemeinsame Planung von Schritten zur sozialen und
beruflichen Integration
·· Begleitung der Integrationsschritte, ggf. Überleitung
in geeignete sozialintegrative Angebote
·· Akquisition geeigneter Erprobungs- und Arbeitsplätze
·· Unterstützung/Begleitung bei Bewerbungen
·· Beratung von Arbeitgebern
·· Zusammenarbeit mit Kostenträgern, insbesondere
mit dem JobCenter Lichtenberg und mit Kooperationspartnern im Bezirk
lich InteressentInnen mit Migrationshintergrund und/
oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir freuen
uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige Bewerbung per E-Mail (max. 3 MB) an [email protected].
Wenn Sie die Briefform wählen, so legen Sie bitte einen
ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine
Rücksendung erwünscht ist. Bitte senden Sie diese an:
FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische
Praxis,
Janina Krieblin, Sonnenallee 223a, 12059 Berlin
Voraussetzungen:
Küchenhilfe (m/w), 25 Std./Woche, für
das Zentrum für Gesundheit & Rehabilitation von TANNENHOF Berlin-Brandenburg e. V. ab sofort gesucht.
Therapeut(inn)en in Teilzeit (30 h/Wo)
für unser AutismusTherapieZentrum,
Kategorie: Stellenangebote – Jugendhilfe von DER STEG gGmbH kurzfristig, zunächst befristet auf ein Jahr,
gesucht.
Aufgaben:
Voraussetzungen:
·· Ausgabe der Mittagsmahlzeiten
·· Reinigungsarbeiten im Küchenbereich
·· Einhaltung der HACCP Richtlinien
·· Kontrolle und Überwachung der Reinigungsfirma
im ZGR
·· Zusammenarbeit mit dem Küchenteam und dem
Küchenleiter Pfalzburger
·· Unterstützung der Leitung des ZGR in allen Belangen der hauswirtschaftlichen Tätigkeiten
·· Einhaltung des OM Konzeptes des Trägers
·· Abschluss als Rehabilitationspädagoge/in, Sonderpädagoge/in, Heilpädagoge/in (UNI/FH)
·· Berufserfahrung in der Förderung von Menschen mit
Autismus
·· Berufserfahrung im sozialen Kompetenztraining
Voraussetzungen:
Wir bieten:
·· Berufserfahrung als Küchenhilfe
·· selbstständiges Arbeiten
·· Zuverlässigkeit und Arbeitsmotivation sowie Teamfähigkeit, Schichtbereitschaft, Gesundheitspass.
·· ein hoch interessantes Aufgabengebiet, welches
die ambulante autismusspezifische Förderung von
Kindern und Jugendlichen, soziales Kompetenztraining sowie intensive Elternberatung, Elternanleitung und Netzwerkarbeit bezüglich der geförderten
Klient(inn)en umfasst.
·· fundierte fachliche Einarbeitung
·· regelmäßige Fortbildungsmöglichkeiten
·· regelmäßige Supervisionen
·· Vergütung anlehnend an TV-L – Entgeltgruppe 9
·· Dipl. Sozialarbeiter/in (bzw. vergleichbare Qualifikation)
·· Erfahrungen in der beruflichen Rehabilitation und
Integration psychisch kranker Menschen
·· Erfahrungen in der Arbeitsvermittlung und Arbeitgeberberatung sehr von Vorteil
·· Überblick über die psychosozialen Angebote für
psychisch kranke Menschen
Bitte senden Sie Ihre schriftliche Bewerbung an:
WIB – Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH,
Tassostr. 17, 13086 Berlin oder per E-Mail an
[email protected].
Erzieher/in für unsere Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung »Fairness«,
Ehrenfelder Str. 25, 12524 Berlin,
Grundarbeitszeit bis zu 30 Stunden/
Woche, von FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis
ab sofort gesucht.
FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische
Praxis ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe
und mit rund 50 Einrichtungen und Projekten in neun
Berliner Bezirken tätig. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören Kindertagesstätten, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der schulbezogenen Jugendsozialarbeit, Projekte und Berufsorientierungsangebote
sowie Einrichtungen der Ganztagsbetreuung. Nähere
Informationen unter fippev.de
Es erwarten Sie:
·· Gestaltungsspielraum und inhaltliche Schwerpunktsetzung in der pädagogischen Praxis
·· regelmäßige Fortbildungsangebote und eine qualifizierte Beratung
·· offene Teamarbeit
·· gutes und wertschätzendes Betriebsklima
·· solide Bezahlung nach der Allgemeinen Vergütungsordnung des FiPP e. V.
·· Die Aufgabenbereiche umfassen die:
·· Planung, Mitgestaltung und Umsetzung von
pädagogischen Angeboten im Rahmen der offenen
Arbeit sowie die Durchführung von Projekten und
Veranstaltungen, schwerpunktmäßig mit Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren; der Einsatz im
Kindertreff für die Altersgruppe 6 bis 12 Jahre sollte
flexibel möglich sein
·· Vernetzungs- und Gremienarbeit
Voraussetzungen sind:
·· staatlich anerkannte/n ErzieherIn oder gleichwertige Qualifikation
·· Erfahrungen in der offenen Arbeit
Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzen wir die Vielfalt der Kompetenzen von MitarbeiterInnen. Wir ermutigen ausdrück-
44
Für Fragen steht Ihnen Herr Schade gerne zur Verfügung, Telefon 030 76 49 25-42.
Der THBB bietet eine leistungsgerechte Entlohnung
und unterstützt Fort- und Weiterbildung.
Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an [email protected], bitte beachten Sie, dass Ihre Bewerbung eine Dateigröße von 5 MB nicht überschreiten
sollte oder per Post an:
TANNENHOF Berlin-Brandenburg e. V., Personalabteilung, Meierottostr. 8 – 9, 10719 Berlin
tannenhof.de.
Physiotherapeut/Spor ttherapeut
(m/w), 20-40 Std./Wo., für das DRV-anerkannte stationäre Sucht-Therapiezentrum »Die Pfalzburger« in Berlin-Wilmersdorf mit 56 Therapieplätzen
und 10 ganztägig-ambulanten Plätzen
von TANNENHOF Berlin-Brandenburg
e. V. ab sofort oder später gesucht.
Voraussetzungen: Berufserfahrung, Teamfähigkeit,
Belastbarkeit
Aufgaben: Anleitung von Gruppen, Durchführung allgemein therapeutischer Behandlungen, Zusatzqualifikation Manuelle Lymphdrainage & Manuelle Therapie
von Vorteil. Erstellen von Therapieberichten.
Sie arbeiten gerne in Eigenverantwortung, sind kontaktfreudig, verfügen über ein hohes Maß an Motivation und haben Freude am täglichen Umgang mit
Rehabilitanden aus dem Suchtbereich.
Für Fragen steht Ihnen Herr Dr. Humphreys, Ärztliche
Leitung, gerne zur Verfügung, Telefon 030 36 75 25-0.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Der TANNENHOF Berlin-Brandenburg e. V. bietet eine
leistungsgerechte Entlohnung und unterstützt Fortund Weiterbildung.Ihre Bewerbung erbitten wir per
E-Mail an [email protected], bitte beachten
Sie, dass Ihre Bewerbung eine Dateigröße von 5 MB
nicht überschreiten sollte oder per Post an:
TANNENHOF Berlin-Brandenburg e. V., Personalabteilung, Meierottostr. 8 – 9, 10719 Berlin
tannenhof.de
Wir wünschen uns Mitarbeiter(innen) mit Einfühlungsvermögen und hoher Kommunikationsfähigkeit und
erwarten eine unbedingte Bereitschaft zur Weiterbildung und selbständigem Arbeiten sowie ein überdurchschnittliches Engagement.
Mehr über die Inhalte der Arbeit können Sie über www.
dersteg.de/angebot/autismustherapiezentrum-atz.html
erfahren. Ihre Bewerbungsunterlagen (Anschreiben,
Lebenslauf, Ausbildungsnachweise) senden Sie bitte
an [email protected]
DER STEG gGmbH, AutismusTherapieZentrum
Alt-Reinickendorf 29, 13407 Berlin
Mitarbeiter/in für unser Waschhaus in
Vollzeit / Früh- und Spätschicht, vorerst befristet für ein Jahr. von der WIB
Integ GmbH ab sofort gesucht.
Die WIB Integ GmbH, ein Unternehmen im Verbund der
WIB – Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH, ist ein
Integrationsunternehmen nach SGB IX § 132 mit der
sozialen Zielsetzung, schwerbehinderte Menschen in
den Arbeitsprozess zu integrieren und ihnen eine dauerhafte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu
ermöglichen. Das Waschhaus ist ein Betrieb der WIB
Integ GmbH. Dort werden alle Dienstleistungen eines
Wäschereibetriebes unter der Leitung einer Meisterin
in Zusammenarbeit mit behinderten und nicht behinderten Mitarbeitern erbracht.
Aufgaben:
·· Sach- und fachgerechte Auftragsabwicklung im
Waschhaus
·· Anleitung Koordinierung und Gestaltung der
Arbeitsabläufe unter Berücksichtigung der individuJanuar / Februar 2015
PINNWAND
ellen behinderungsbedingten Einschränkungen der
Mitarbeiter/-innen
·· Sicherstellung der qualitäts- und termingerechten
Bearbeitung der Wäsche von gewerblichen und privaten Kunden, Annahme und Ausgabe der Wäsche,
Kassieren, Pflege der Kundenkontakte
·· Mitarbeit an der Erstellung individueller Bildungspläne für behinderte Mitarbeiter/-innen, Durchführung von Arbeitserprobungen, praktischen Trainings
zum Erlernen und Verbessern der Fertigkeiten der
behinderten Mitarbeiter/-innen
Voraussetzungen:
·· abgeschlossene Berufsausbildung als Textilreiniger/-in oder Hauswirtschaftler/-in
·· mindestens 2-jährige Berufserfahrung im Bereich
Wäscherei
·· selbständige Arbeitsweise, Kontaktfreude
·· Erfahrung als Fachanleiter/-in im Werkstattbereich
mit behinderten Menschen wünschenswert
·· Sonderpädagogische Zusatzausbildung von Vorteil
Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen an:
WIB – Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH, Tassostr. 17, 13086 Berlin oder per Mail an [email protected]. Für weitere Anfragen steht Ihnen Frau Minge,
Tel: 030 479 91 129, gern zur Verfügung.
Physiotherapeuten (m/w) 20 Std./Wo.
für das Haus Schönbirken in Vielitzsee
bei Lindow, einer stationären Einrichtung der medizinischen Rehabilitation für Suchtkranke von Tannenhof
Berlin-Brandenburg gGmbH ab sofort
gesucht.
Das Haus Schönbirken ist eine von der DRV Berlin-Brandenburg anerkannte stationäre Alkoholentwöhnungseinrichtung mit 32 Plätzen und liegt am Stadtrand von
Lindow (Mark).
Voraussetzungen:
·· Eine strukturierte und selbständige Arbeitsweise
·· vorzugsweise Erfahrungen in einem neurologischen
Behandlungskonzept und in der Behandlung von
stationären Patienten
·· Teamfähigkeit, Organisationsgeschick und Einfühlungsvermögen
·· Freude am Umgang mit Menschen
Aufgaben:
·· Rehabilitationsplanung
·· Einzel- und Gruppenarbeit einschließlich Dokumentation
·· Wir bieten
·· eine enge Mitarbeit und Einbindung in ein multidisziplinäres Team
·· Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und
·· eine leistungsbezogene Vergütung der Tätigkeit.
Für Fragen stehen Ihnen Frau Hellfors und Frau Hoffmann gerne zur Verfügung, Telefon 033933 405 10.
Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an [email protected]. Bitte beachten Sie, dass Ihre Bewerbung eine Dateigröße von 5 MB nicht überschreiten
sollte oder per Post an:
TANNENHOF Berlin-Brandenburg gGmbH / Personalabteilung
Meierottostraße 8 – 9, 10719 Berlin
tannenhof.de
Januar / Februar 2015
Heilerziehungspfleger/innen
oder
Krankenpfleger/innen von der Träger
gGmbH zum nächstmöglichen Zeitpunkt bzw. zum 1. März 2015 gesucht.
Die Stellen haben den Umfang von 50 bis 75 Prozent
der Regelarbeitszeit und sind unbefristet.
Wir wünschen uns Mitarbeiter/innen mit der Bereitschaft zu Schicht- und Wochenenddiensten (keine
Nachtdienste), Engagement und Flexibilität in der
herausfordernden Betreuungsarbeit sowie die Bereitschaft zur Fortbildung.
Wir bieten Ihnen einen Arbeitsplatz in einem multiprofessionellen Team, regelmäßige Fortbildungen
und Supervision sowie Vergütung nach TV-L Berlin mit
Heim- und Schichtzulage. Bewerber/innen mit einer
anerkannten Schwerbehinderung werden bei gleicher
Qualifikation bevorzugt.
Bitte richten Sie Ihre vollständige Bewerbung an:
Träger gGmbH, Frau Wertenbruch
Alt-Reinickendorf 45, 13407 Berlin
[email protected]
Die Träger gGmbH bietet differenzierte Hilfen in unterschiedlichen Wohnformen für psychisch kranke
und suchtkranke Menschen sowie für Menschen mit
einer geistigen Behinderung an. Unsere verschiedenen Wohn- und Betreuungsangebote befinden sich
in den Berliner Bezirken Reinickendorf und Mitte. In
einem weitläufigen Altbau gegenüber dem Dorfanger
Alt-Reinickendorf bieten wir Wohnplätze für Menschen
mit einer geistigen Behinderung in 25 Einzelzimmern
sowie fünf Appartements für Menschen, die das Leben
im »eigenen Reich« dem Gruppenleben vorziehen. Im
Ortsteil Tegel Süd liegt unsere Wohngemeinschaft für
Menschen mit einer geistigen Behinderung mit vier
Plätzen.
Mitarbeiterteams aus verschiedenen Berufsgruppen
betreuen im Wohnheim rund um die Uhr (auch nachts),
in der Wohngemeinschaft in den Nachmittags- und
Abendstunden und bieten Unterstützung und Begleitung in allen Lebensbereichen unter Wahrung größtmöglicher Individualität und Selbstbestimmung. Weitere Informationen unter traeger-berlin.de.
Hauswirtschaftskraft (m/w) für Lichtenrader Kinderhof vom Tannenhof
Berlin-Brandenburg ab sofort für 20
Stunden pro Woche gesucht.
Der Tannenhof Berlin-Brandenburg sucht für den eingetragenen Verein ab sofort für die neue intensivtherapeutische stationäre Betreuungseinrichtung für Kinder
auf dem Lichtenrader Kinderhof in Berlin-Lichtenrade
eine Hauswirtschaftskraft (m/w) 20 Stunden pro Woche.
Das stationäre Betreuungsangebot richtet sich an Kinder im Grundschulalter die zeitweilig nicht zu Hause leben können und deren Beschulung in einer Regelschule
nicht erfolgen kann.
Der Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. bietet eine
leistungsgerechte Entlohnung und unterstützt Fortund Weiterbildung.
Für Fragen stehen Ihnen Frau Roth und Frau Schott gerne zur Verfügung Tel: 030 303 60 336.
Ihre Bewerbung erbitten wir per Mail an bewerbung@
tannenhof.de, bitte beachten Sie, dass Ihre Bewerbung
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
eine Dateigröße von 5 MB nicht überschreiten sollte,
oder per Post an:
Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH / Personalabteilung,
Meierottostraße 8 – 9, 10719 Berlin
www.tannenhof.de.
Staatlich anerkannte/r Erzieher/in, 30
Stunden/Woche, nach Bedarf ist eine
variable Arbeitszeiterhöhung möglich, von FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis ab
sofort für unsere Kita »Sonnenkäfer«
gesucht.
FiPP e. V. ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit rund 55 Einrichtungen und Projekten in neun
Berliner Bezirken. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören
Kindertagesstätten, Ganztagsbereiche, Einrichtungen
der offenen Kinder- und Jugendarbeit, schulbezogene
Projekte und Berufsorientierungsangebote. Nähere Informationen unter fippev.de
Die Kita bietet insgesamt 130 Kindern mit und ohne
Behinderung im Alter von acht Wochen bis sechs
Jahren Geborgenheit und gibt ihnen vielfältige Möglichkeiten zum gemeinsamen Spielen und Lernen. Als
Bildungseinrichtung fördern die ErzieherInnen vor allem Sprache, Neugier und Freude am Lernen, das Spiel,
die musikalische Früherziehung und die ganzheitliche
Bewegung sowie die Psychomotorik.
Es erwartet Sie:
·· ein pädagogisches Konzept der halboffenen Arbeit
·· regelmäßige Fortbildungsangebote und eine qualifizierte Beratung
·· eine offene Teamarbeit
·· ein gutes und wertschätzendes Betriebsklima
·· eine solide Bezahlung nach der Allgemeinen Vergütungsordnung des FiPP e. V.
Voraussetzungen sind:
·· eine pädagogische Ausbildung mit staatlicher
Anerkennung
·· möglichst erste Erfahrungen und Fachkenntnisse für
die Arbeit im Kita- und Krippenbereich
Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzen wir die Vielfalt der Kompetenzen von Mitarbeiter/innen. Wir ermutigen ausdrücklich Interessent/innen mit Migrationshintergrund
und/ oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir
freuen uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige
Bewerbung per E-Mail (max. 3 MB) an: bewerbung@
fippev.de
Wenn Sie die Briefform wählen, so legen Sie bitte einen
ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine
Rücksendung erwünscht ist. Bitte senden Sie diese an:
FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische
Praxis, Janina Krieblin, Sonnenallee 223a, 12059 Berlin
Staatlich anerkannte/r Erzieher/in mit
Zusatzausbildung zur/zum Facherzieher/in für Integration, 30 Stunden/
Woche, nach Bedarf ist eine variable
Arbeitszeiterhöhung möglich, von
FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die
pädagogische Praxis ab sofort für unsere Kita »Sonnenkäfer« gesucht.
FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische
Praxis e. V. ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit rund 55 Einrichtungen und Projekten in neun
45
PINNWAND
Berliner Bezirken. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören
Kindertagesstätten, Ganztagsbereiche, Einrichtungen
der offenen Kinder- und Jugendarbeit, schulbezogene
Projekte und Berufsorientierungsangebote. Nähere Informationen unter fippev.de. Die Kita bietet insgesamt
130 Kindern mit und ohne Behinderung im Alter von
acht Wochen bis sechs Jahren Geborgenheit und gibt
ihnen vielfältige Möglichkeiten zum gemeinsamen
Spielen und Lernen. Als Bildungseinrichtung fördern
die ErzieherInnen vor allem Sprache, Neugier und
Freude am Lernen, das Spiel, die musikalische Früherziehung und die ganzheitliche Bewegung sowie die
Psychomotorik.
Es erwarten Sie:
·· ein pädagogisches Konzept der halboffenen Arbeit
·· regelmäßige Fortbildungsangebote und eine qualifizierte Beratung
·· eine offene Teamarbeit
·· ein gutes und wertschätzendes Betriebsklima
·· eine solide Bezahlung nach der Allgemeinen Vergütungsordnung des FiPP e. V.
Voraussetzungen sind:
·· eine pädagogische Ausbildung mit staatlicher
Anerkennung
·· Zusatzausbildung zur/zum FacherzieherIn für
Integration oder gleichwertige Ausbildung
·· möglichst erste Erfahrungen und Fachkenntnisse für
die Arbeit im Kita- und Krippenbereich
Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzen wir die Vielfalt der Kompetenzen von Mitarbeiter/innen.Wir ermutigen ausdrücklich Interessent/innen mit Migrationshintergrund
und/ oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir
freuen uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige
Bewerbung per E-Mail (max. 3 MB) an: bewerbung@
fippev.de
Wenn Sie die Briefform wählen, so legen Sie bitte einen
ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine
Weltrheumatag
Rücksendung erwünscht ist. Bitte senden Sie diese an:
FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische
Praxis
Janina Krieblin, Sonnenallee 223a, 12059 Berlin
Ausgebildeter Koch (m*/w*) mit fachlichen Kenntnissen in à la carte, Bankett und Catering, 30 Std. pro Woche,
von Schwulenberatung Berlin für
ihr Restaurant/ Kulturbetrieb »wilde
Oscar« gesucht.
Die Schwulenberatung Berlin sucht für ihr Restaurant/
Kulturbetrieb »wilde Oscar« einen ausgebildeten Koch
(m*/w*) mit fachlichen Kenntnissen in à la carte, Bankett und Catering. Wechseldienst, teamfähig und vertraut mit schwulen Lebenswelten. 30 Std. pro Woche,
vorerst für ein Jahr befristet, Verlängerung möglich.
Info unter: wildeoscar.de
Bewerbung ab sofort an:[email protected] oder an Schwulenberatung Berlin, Niebuhrstr.
59/60, 10629 Berlin
Erzieherinnen und Erzieher bzw. Kindheitspädagoginnen und Kindheitspädagoge für unseren neuen Kindergarten Straßburger Straße, Arbeitszeit in
Vollzeit (40 h/Woche) und Teilzeit (20
h/30 h/Woche) von der FRÖBEL-Gruppe gesucht.
Der neu erbaute Kindergarten Straßburger Straße befindet sich im schönen Stadtteil Prenzlauer Berg. Die
Einrichtung wird im zweiten Quartal 2015 eröffnet.
Hier wird ein engagiertes Team liebevoll rund 120
fröhliche und lebendige Kinder in unserem Nest und im
offenen Bereich betreuen. Der große Garten bietet mitten in der Stadt den Kindern viel Platz zum Spielen und
FOTO: JACQUELINE HIRSCHER
Entdecken. Mit Unterstützung von Leitung und Fachberatung werden die Erzieherinnen und Erzieher in
ihrem pädagogischen Alltag unterstützt und begleitet.
Zusätzlich bietet die Einrichtung bilinguale Sprachförderung an und arbeitet reggioorientiert. In der hauseigenen Küche werden Speisen für eine ausgewogene
Ernährung frisch zubereitet.
Sie verfügen über fundiertes pädagogisches Fachwissen und eine staatliche Anerkennung als Erzieher/in
oder einen Studienabschluss als Kindheitspädagogen/
in. Erste Berufserfahrungen sind von Vorteil. Sie arbeiten gerne im Dialog mit anderen und begeistern sich
für die Themen der Kinder. Sie sind motiviert, Ihre eigenen Ideen zu verwirklichen.
Wir suchen Bildungsexpertinnen, Beziehungsgestalter, Seelentrösterinnen, Spielpartner, Ermutigerinnen,
Sprachvorbilder, Elternbegleiterinnen und Teamplayer,
die Lust haben, Kindern eine sichere Basis zu bieten,
von der aus sie die Welt entdecken können und die sich
dafür einsetzen, dass Kinder – egal welcher Herkunft
oder Familiensprache – gleiche Bildungschancen bekommen.
Wir bieten Ihnen
·· stetige fachliche Qualifizierung,
·· die Chance, eine Fach- oder Führungskarriere
einzuschlagen,
·· den FRÖBEL-Haustarifvertrag mit einer attraktiven
betrieblichen Altersvorsorge und tariflich gesicherten Vorbereitungszeiten,
·· eine professionelle Organisation und Unterstützung
in allen Fragen der pädagogischen Arbeit durch
unsere regionalen Fachberatungen,
·· die Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren.
Sind Sie neugierig auf uns geworden? Dann freuen wir
uns, Sie kennen zu lernen. Richten Sie Ihre Bewerbung
bitte an Jana Beyer, 030 21 23 51 12 unter [email protected] oder Alexanderstraße 9, in 10178 Berlin. Weitere Informationen unter foebel-gruppe.de und
facebook.de/FroebelKarriere.
Projektleiter/in für die Arbeit mit
wohnungslosen Menschen (§67 SGB
XII, Bahnhofsdienst und medizinische
Versorgung) in Vollzeit vom Humanistischen Verband Deutschlands, Landesverband Berlin-Brandenburg e. V.
zum 16. März 2015 gesucht.
Neustart - Beratung und Wohnunterstützung ist eine
Einrichtung, die Hilfen für Menschen in besonderen Lebenslagen anbietet. Neustart ist in diesem Feld der sozialen Arbeit seit 1995 im Berliner Bezirk Reinickendorf
tätig und blickt somit auf eine nunmehr 18-jährige Geschichte zurück. Im Weiteren baut Neustart sein Angebot
aus und wird zukünftig auch in Weißensee Beratung und
Wohnungsunterstützung anbieten.
Der TagesTreff »MUT zur Nachbarschaft« am Bahnhof
Lichtenberg ist ein weiteres Angebot des Humanistischen Verband Deutschlands und bietet medizinische
und zahnmedizinische Versorgung für die auf der Straße
lebenden Menschen »vor Ort« an. Hier angegliedert ist
eine Tagestreff mit Essensausgabe und Kleiderkammer.
Anforderungsprofil:
·· Hochschulabschluss als Sozialpädagog_in
·· mehrjährige Tätigkeit mit Leitungsverantwortung
·· fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse
·· Erfahrung im betreuten Wohnen nach § 53, 67 SGB
XII
46
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Januar / Februar 2015
PINNWAND
·· sehr gute Kenntnisse in der entsprechenden Sozialgesetzgebung
·· wünschenswert – Kenntnisse der Struktur und
Organisation der medizinischen Versorgung
Wohnungsloser
·· Freundlichkeit und Kommunikationsfähigkeit,
Flexibilität
·· Identifikation mit den Grundsätzen des Humanistischen Verband Deutschlands
Wir bieten:
·· eine Vergütung nach Haustarif, Gruppe 11 in Vollzeit
mit 38,5 Wochenstunden
·· Urlaubsgeld und Jahresprämie ab dem 2. Beschäftigungsjahr,
·· Kinderzuschläge
·· Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung
·· Tätigkeit bei einem Träger mit weltlichhumanistischem Profil
Ihr Aufgabengebiet:
·· Betriebswirtschaftliche Gesamtverantwortung der
Standorte
·· Personalverantwortung
·· Steuerung und Entwicklung der Standorte
·· Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit
Anforderungsprofil:
·· Hochschulabschluss als Sozialpädagog/in ·· Mehrjährige Tätigkeit mit Leitungsverantwortung
·· fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse
·· Erfahrung im betreuten Wohnen nach § 53, 67 SGB
XII
·· sehr gute Kenntnisse in der entsprechenden Sozialgesetzgebung
·· wünschenswert – Kenntnisse der Struktur und
Organisation der medizinischen Versorgung
Wohnungsloser
·· Freundlichkeit und Kommunikationsfähigkeit,
Flexibilität
·· Identifikation mit den Grundsätzen des Humanistischen Verband Deutschland
Bewerber/innen mit anerkannter Schwerbehinderung
werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Bei gewünschter Rücksendung der Bewerbungsunterlagen bitten wir, einen ausreichend frankierten Rückumschlag beizulegen, anderenfalls werden
die Unterlagen nach fünf Monaten vernichtet.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis
zum 8. Februar 2015 zu richten an:
Humanistischer Verband Deutschland, Landesverband
Berlin-Brandenburg e. V.
Abt. Gesundheit und Soziales, Leitung
Wallstr. 61 – 65
10179 Berlin
Telefonnummer: 030 61 39 04 0
E-Mail: [email protected] (maximal 5 MB)
Stellengesuche
Suche Teilzeitstelle als Kauffrau für
Bürokommunikation ab Mitte Februar
2015
Ich habe beim Paritätischen Schleswig-Holstein gelernt
und wäre dort auch übernommen worden. Allerdings
ziehe ich nun aus privaten Gründen von Kiel nach BerJanuar / Februar 2015
lin. Gern würde ich weiterhin im sozialen Bereich tätig
sein. Ich möchte in Teilzeit arbeiten (25 – 30 Wochenstunden), da ich einen dreijährigen Sohn habe, für den
bereits ein Kita-Platz in Berlin besteht.
Zu meiner Person:
·· Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation
·· sehr gute PC-Kenntnisse (MS-Office, hervorzuheben
ist hierbei, dass ich grafisch sehr kreativ bin mit dem
Programm PowerPoint)
·· gute Englisch-Kenntnisse in Wort und Schrift
nach sechsmonatigem Au-Pair Aufenthalt in Groß
Britannien
·· Teamfähigkeit
·· gewissenhaft und strukturiert
·· Selbständigkeit und Verantwortungsbewusstsein
Wenn ich zu Ihrem Team passen könnte lasse ich Ihnen
gern meine Bewerbungsunterlagen zukommen.
Kontaktieren Sie mich einfach unter: mk-schulz@web.
de oder 0176-64848477
Berufsbegleitende Ausbildung zum
Erzieher: Praxisstelle ab Januar/Februar gesucht. Kein Praktikum!
Ich heiße Daniel, bin 40 Jahre alt und suche auf diesem
Wege ein/e/n Hort/Kita/Heim oder ähnliches, welches
mich berufsbegleitend ab Januar/Februar zum Erzieher
ausbildet. Das Arbeiten mit den jungen Menschen hat
mir früher schon sehr viel Freude gemacht, während
meiner Zeit beim DLRG. Dort war ich als Trainer und
Animateur tätig. Den Wunsch, Erzieher zu werden,
trage ich schon lang mit mir rum. Jetzt ist die Zeit gekommen, das Ganze zu verwirklichen und ihm Gestalt
zu geben. Das benötigte handwerkliche Können für
allerlei Bastelaktivitäten wird natürlich direkt mitgebracht und angewendet. Ich sehe mich als Begleiter
der Kinder und Jugendlichen, ebenso auch als guten
Ratgeber und Helfer und versuche so, stets das Beste
den Kindern mit auf dem Weg zu geben. Insgesamt
also ein großer Mehrwert für Ihre Einrichtung. Über
eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue
ich mich jetzt schon.
[email protected], Telefon: 0178 614 71 02
Teilzeitbeschäftigung (ca. 20 bis 30
Wochenstunden) im Bereich der Betreuung und Pflege geistig und körperlich behinderter Menschen im
Raum Berlin ab dem Frühjahr 2015
gesucht.
Dreijährige Berufserfahrung in diesem Bereich habe ich
zwischen 2003 und 2006 sammeln können, zunächst als
Zivildienstleistender an einer Berliner Schule für leicht
bis schwerstbehinderte Kinder und anschließend im
Rahmen einer zweijährigen Tätigkeit in der Betreuung
und Pflege eines geistig und körperlich behinderten
junges Mannes bei der Gesellschaft für Sozialarbeit e. V.
Mein weiterer Berufsweg führte mich nach einem
Politikwissenschafts- und einem wirtschaftlichen
MBA-Studium in eine leitende Position in der Entsorgungsbranche. Kürzlich habe ich mit einer Partnerin ein
eigenes Unternehmen gegründet, welches wir in den
kommenden drei Jahren im Nebengewerbe führen werden. Für diesen Zeitraum suche ich nun eine Teilzeitbeschäftigung, in der ich meine Erfahrungen in und meine
Freude an der Betreuungsarbeit einbringen kann.
Persönlich zeichnen mich höchste Zuverlässigkeit,
schnelle Lernfähigkeit und größte Hilfsbereitschaft
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
aus. Ferner verfüge ich über die in der Betreuung und
Pflege notwendige Verbindlichkeit und Konsequenz,
die gerade jungen Menschen wichtige Orientierung
bieten kann. Gerne übernehme ich Aufgaben sowohl
im Bereich der täglichen Unterstützung als auch im
Bereich der Pflege. Zeitliche Flexibilität und die Bereitschaft zu 8- bis 12-stündigen Schichten (früh, spät,
nachts) sind natürlich ebenfalls gegeben. Ich bin im
Besitz des Führerscheins Klasse B und verfüge über
reichlich Fahrerfahrung.
Bei Interesse an meiner Mitarbeit erreichen Sie mich
entweder per E-Mail an [email protected] oder
unter 0178-8274181. Falls ich den Anruf nicht direkt
entgegennehmen kann, hinterlassen Sie mir bitte eine
Mailboxnachricht, ich werde mich umgehend zurückmelden.
Erfahrene Projektleitung sucht neuen,
spannenden Wirkungskreis
Seit 2002 bin ich in der beruflichen Erwachsenenbildung tätig und habe mehrjährige Erfahrung in der
Beantragung und Leitung von EU- und ESF-Projekten.
Meine Interessensschwerpunkte:
·· Beantragung und Koordination von Projekten,
insbesondere in den Bereichen Bildung, Gesundheit
und Kultur
·· Organisation von Fortbildungen / Veranstaltungen
·· Beratung und Bildungsbegleitung
·· Akquise
Meine beruflichen Tätigkeiten:
·· Gesundheitswesen: Hebamme
·· Medizintechnik und Softwarebranche: Akquise und
Vertrieb
·· Berufliche Erwachsenenbildung:
·· Beantragung von EU-Bildungsprojekten
·· Koordination von ESF und EU-Bildungsprojekten,
inklusive Berichterstattung
·· Projektbezogene Öffentlichkeitsarbeit
·· Beratung und Bildungsbegleitung von TeilnehmerInnen und Unternehmen
·· Akquise von TeilnehmerInnen, Unternehmen und
Projektpartnern
·· Organisation von Seminaren, Studienreisen,
Abschlusskonferenzen
Meine Kernkompetenzen
·· Kommunikationsfähigkeit
·· Organisationsvermögen
·· Selbstständigkeit
·· Teamfähigkeit
·· Durchsetzungsfähigkeit
·· Führungsfähigkeit
·· Engagement
·· Willen zum Erfolg
·· Meine Ausbildung
·· Magister Abschluss Philosophie und Kulturwissenschaft
·· Hebamme
Da meine Stelle als Elternzeitvertretung zum 30. September ausgelaufen ist, bin ich auf der Suche nach
einer neuen, für mich spannenden und sinnvollen Tätigkeit.
Ich freue mich, von Ihnen zu hören.
Anette Deharde-Rau, [email protected]
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PINNWAND
Ich suche einen Arbeitsplatz im hauswirtschaftlichen Bereich – Hausmeisterdienste
Ich suche einen Arbeitsplatz als Hauswirtschaftshilfe,
Haustechniker oder Hausmeister zur sofortigen Einstellung. Nach sieben Jahren Selbständigkeit möchte
ich mich umorientieren und suche eine neue Herausforderung. Meine Berufserfahrung erstreckt sich von
handwerklichen Tätigkeiten über Handelsgeschick mit
Partnerfirmen bis zur Personalführung.
Das bringe ich mit:
·· 100% Zuverlässigkeit
·· körperliche Fitness und handwerkliches Talent
·· kommunikative und soziale Fähigkeit
·· sehr gute PC und MS Office-Kenntnisse
·· Hilfsbereitschaft und Lernfähigkeit
·· Flexibilität in Arbeitsaufgaben und Zeit
·· Polnischkenntnisse
Das suche ich:
·· eine Arbeitsstelle im Raum Berlin
·· Arbeitszeit von 30 Stunden/Woche bis Vollzeit
·· tarifliche Vergütung
Wenn ich Ihr Interesse geweckt habe, würde ich mich
freuen, Ihnen meine Bewerbungsunterlagen zukommen lassen zu dürfen. Ich bin stets zu erreichen unter
der Telefonnummer 0172 32 76 780 oder per E-Mail:
[email protected]
Walter Mokanski
gleitende Ausbildung zum Erzieher
zum nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht.
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt möchte ich eine berufsbegleitende Ausbildung zum Erzieher beginnen.
Hierfür benötige ich noch neben dem Ausbildungsplatz
an einer Fachschule eine Praxisstelle im Umfang von
mindestens 20 Stunden. Ich bitte Sie, mir mitzuteilen,
wenn eine solche Stelle an einer Ihrer Einrichtungen zu
besetzen ist. Ein siebenwöchiges Praktikum bei der Kita
»Krabbelkäfer« in Tempelhof habe ich zum 31. Dezember 2014 abgeschlossen.
Meine langjährige Tätigkeiten als Kinderchorleiter,
Nachhilfelehrer und Kirchenmusiker, die mir immer viel
Freude bereitet haben, werde ich auch in den Beruf des
Erziehers einbringen können.
Gern möchte ich Sie in einem Gespräch von meiner
Qualifikation überzeugen.
Ullrich Ripke, Zechliner Straße 5b, 13359 Berlin
Telefon: 030 85 74 79 15, mobil: 0170 87 84 79
[email protected]
Dipl. Soziologin sucht ab sofort Teilzeitstelle (bis 30 St./ Woche) als bilinguale Fachkraft im sozialen Bereich in
Berlin
In den Bereichen:
·· Schule (als Sozialarbeiter/ Sozialpädagogin)
·· Sozial pädagogische bzw. Familien- Beratung
·· Sozialarbeitertätigkeiten in Projekten
Ich bringe mit:
Praxisstelle im Umfang von mindestens 20 Stunden für meine berufsbe-
DLRG-Schaltzentrale
·· 2 abgeschlossene Studien (in der Türkei und in
Deutschland)
FOTO: DENIS FOEMER
·· Erfahrung im schulischen Bereich (in der Türkei als
pädagogische und psychologische Beraterin)
·· sozialpädagogische Beraterin bei Jugend Wohnen
im Kiez
·· Erfahrung in frauenspezifischen Bereichen (Beratung, Organisation, Freizeitangebote usw.)
·· Sozialarbeitertätigkeiten im Projektbereich
·· Übersetzungsarbeiten und Durchführung muttersprachlicher Informationsveranstaltungen beim VdK
Berlin-Brandenburg e. V.
·· Deutsche und türkisch (Muttersprache) Kenntnisse
·· Word- und Excel-Kenntnisse
·· ab sofort verfügbar
E-Mail: [email protected]
Raume zu vermieten
Großzügiges und helles Büro in Kreuzberger Loft barrierefrei!
Das Loft befindet sich im Quergebäude eines um 1900
erbauten, typischen Berliner Wohn‐ und Geschäftshauses. Die Räume liegen im 2. OG, sind frisch saniert (Eichenparkett) und barrierefrei. Sie haben einen eigenen
Eingang. Fläche insgesamt 96 m²
·· Büroraum 70m²
·· Küche/ Sanitärbereich/ Flur 26 m² (wir teilen uns
die Nutzung)
·· die Küche ist voll ausgestattet und hat 32 qm
Miete: 12 Euro / qm, zuzüglich 2 Euro / qm Nebenkosten (Heiz‐ und Betriebskosten), provisionsfrei/ keine
Kaution !!! In der Etage vorhanden und dazu gebucht/
gemietet werden können sind:
·· ein Seminarraum inklusive Beamer und Flipcharts
etc. (bis 25 Personen)
·· ein Besprechungsraum inklusive Beamer und
Flipcharts etc. (bis 8 Personen)
Möglich und kostengünstig ist:
·· die Beteiligung an regelmäßiger Reinigung
·· (2 x die Woche)
·· Drucker‐ und Kopierernutzung (Selbstkosten)
Auf Wunsch können vorhandene Büromöbel genutzt
werden.
Lage: Die Räume befinden sich in bester Kreuzberger
Kiezlage, in unmittelbarer Nähe zum Landwehrkanal
und der Thielenbrücke, die Kreuzberg mit Neukölln
verbindet. Die Gegend ist geprägt durch Restaurants,
Cafés und Geschäfte. Zur Erholung ist der Landwehrkanal und der Görlitzer Park fußläufig zu erreichen. Für
zahlreiche kleine Unternehmen und Kreative hat sich
der Standort in den letzten Jahren zu einer der begehrtesten Lagen entwickelt. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gewährleisten Busse unter anderem
vom Hermannplatz und dem Görlitzer Bahnhof.
Wir sind ein Integrationsfachdienst und bieten Existenzgründungsberatung für Menschen mit einer
Schwerbehinderung. Im Berliner Team arbeiten fünf
Berater/Innen und eine Verwaltungsangestellte.
Kontakt:
Manfred Radermacher, Telefon: 030 611 34 29, Mail:
[email protected]
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PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Januar / Februar 2015
PARITÄTISCHES BILDUNGSWERK
Paritätisches Bildungswerk
Landesverband Brandenburg e. V.
Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen und das Bildungsprogramm für 2014 erhalten Sie beim Paritätischen Bildungswerk LV
Brandenburg e. V., Stephensonstraße 24-26, 14482 Potsdam, Telefon 0331 748 18 75; Fax: 0331 748 18 77;
[email protected]; bildung-paritaet-brb.de.
Das Bildungsprogramm für 2015 kann beim Paritätischen Bildungswerk kostenlos angefordert werden.
Alle Veranstaltungen finden in den Räumen des Paritätischen Bildungswerks Brandenburg in Potsdam statt.
Februar 2015
Kursbeginn: Soziale Einrichtungen
professionell managen! – Zertifikatskurs | Kurs.-Nr. 15-100 |
10. Februar 2015 | 2500 Euro
Darf es sonst noch was sein? Serviceverhalten in der Pflege und Betreuung | Sem.-Nr. 15-603 |
10. Februar 2015 | 95 Euro
Leistungen bei Pflegebedürftigkeit –
Ansprüche gegen Pflegekassen und
Sozialämter | Sem.-Nr. 15-604 |
11. Februar 2015 | 100 Euro
Demenz bei Menschen mit geistiger
Behinderung | Sem.-Nr. 15-703 |
11. Februar 2015 | 100 Euro
Entscheidungen treffen – aber wie? |
Sem.-Nr. 15-102 | 12. Februar 2015 |
110 Euro
Achtsamkeit als Haltung – Gelassenheit im Stress | Sem.-Nr. 15-400 |
12.-13. Februar 2015 | 190 Euro
Beziehungen sind alles – Beziehungsaufbau als Basis für Krankheitseinsicht, Motivation, Veränderungsarbeit | Sem.-Nr. 15-801 |
16. Februar 2015 | 95 Euro
Teamentwicklung und Führungskompetenz | Sem.-Nr. 15-103 |
19. – 20. Februar 2015 | 220 Euro
Gewaltprävention – Den Funken
wahrnehmen | Sem.-Nr. 15-205 |
23. – 24. Februar 2015 | 200 Euro
Lernförderung – »Bewegung ist das
Tor zum Lernen« | Sem.-Nr. 15-901 |
24. – 25. Februar &
28. – 29. April 2015 | 260 Euro
Notwendige Rechtskenntnisse für
den ehrenamtlichen Vorstand« |
Sem.-Nr. 15-104 | 25. Februar 2015 |
95 Euro
Persönliche Ziele entwickeln und
verfolgen – Selbst- und Zeitmanagement | Sem.-Nr. 15-206 |
26.-27. Februar 2015 | 180 Euro
Expertenstandard »Bewegungsförderung in der Pflege« | Sem.-Nr. 15605 | 27. Februar 2015 | 100 Euro
März 2015
Kursbeginn: Praxisanleiter/in im sozialpädagogischen Berufsfeld – Zertifikatskurs | Kurs.-Nr. 15-900 |
3. März 2015 | 720 Euro
Lebensmittelhygiene mal ganz anders – einfach und verständlich |
Sem.-Nr. 15-500 | 17. Februar 2015 |
100 Euro
Durchsetzung von Übernahmeansprüchen im Sozialrecht – Ein
Leitfaden für die Praxis | Sem.-Nr.
15-105 | 2. März 2015 | 120 Euro
Ernährung und Psyche – Essen zwischen Kopf und Bauch | Sem.-Nr. 15802 | 17. Februar 2015 | 95 Euro
Wertschätzende Kommunikation |
Sem.-Nr. 15-606 | 2. – 3. März 2015 |
180 Euro
Klientenzentrierte Gesprächsführung | Sem.-Nr. 15-204 | 17. – 18. und
25. Februar 2015 | 260 Euro
Psychische Störungen bei Mitarbeiter/innen wahrnehmen, erkennen
und behandeln | Sem.-Nr. 15-106 |
2. – 3. März 2015 | 220 Euro
Kursbeginn: Weiterbildung zum/zur
Ehrenamtsmanager/in bzw. Ehrenamtskoordinator/in! | Kurs.-Nr. 15101 | 17. Februar 2015 | 620 Euro
Januar / Februar 2015
Sexualerziehung in Kindertagesstätten Neu! | Sem.-Nr. 15-902 |
5. März 2015 | 85 Euro
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Den Rücken schonen beim Arbeiten –
Der erfahrbare Atem nach Prof. I.
Middendorf | Sem.-Nr. 15-401 |
6. – 7. März 2015 | 190 Euro
Muss ich mich darum kümmern oder ist es nur modern? –
Burn-out-Prävention |
Sem.-Nr. 15-107 | 9. März 2015 |
110 Euro
Grundrechte und ihre Bedeutung in
der Arbeit mit psychisch erkrankten
Menschen | Sem.-Nr. 15-804 |
19. März 2015 | 95 Euro
Sucht im Alter – Süchtiges Verhalten
kennt keine Altersgrenzen |
Sem.-Nr. 15-607 | 13. März 2015 |
95 Euro
Verhandlungen mit dem Kostenträger führen – ambulant und stationär
im SGBXII | Sem.-Nr. 15-704 |
16. – 17. März 2015 | 190 Euro
Bewegung für Menschen im Alter |
Sem.-Nr. 15-608 |
17. – 18. März 2015 | 170 Euro
Wehret den Anfängen – Grenzen setzen, Aggressionen minimieren, arbeitsfähig sein und bleiben |
Sem.-Nr. 15-805 |
18. – 19. März 2015 | 180 Euro
Mit der Stimme überzeugen –
Stimm- und Sprechtraining |
Sem.-Nr. 15-207 |
23. – 24. März 2015 | 210 Euro
Rhetorik-Training für Frauen |
Sem.-Nr. 15-126 | 24. März 2015 |
85 Euro
Achtung – Neuer Starttermin für:
Basiskurs – Fachbetreuer/in für Autismus | Kurs.-Nr. 15-701 |
20. April 2015 | 840 Euro
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TELEFONVERZEICHNIS
Telefonverzeichnis des Paritätischen Berlin
Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin
Brandenburgische Str. 80
10713 Berlin
Telefon: 030 8 60 01 0
Fax: 030 8 60 01 110
Name
Bereich / Funktion
John, Prof. Barbara
Vorstandsvorsitzende
-182
-260 [email protected]
Abend, Ronald
Catering
-105
-110 [email protected]
Bodrow, Margita
Stiftungsmittel
-125
-210 [email protected]
Böckel, Sabine vom
Drittmittel
-121
-240 [email protected]
Bußler, Anett
MO Datenbank
-154
-240 [email protected]
Drees, Heike
Ref. Suchthilfe/Gesundheit/HIV, Aids
-168
-210 [email protected]
Drusche, Angelika
Sekr. Geschäftsführung
-103
-260 [email protected]
Engel, Petra
Verbandskommunikation
-107
-140 [email protected]
Fischer, Ursula
Verwaltungsleiterin
-111
-240 [email protected]
Gaubert, Sigrid
Sekr. Behindertenhilfe & Werkstätten
-152
-210 [email protected]
Gaudszun, Claudia
Ref. Kinder und Kitas
-179
-220 [email protected]
Grof, Martina
Catering
-105
-110 [email protected]
Groß, Heike
Hambura, Jan
Sekr. Soziales/Migration/Familie, Frauen, Mädchen
Beirat für Zusammenhalt / Geschäftsstelle beim Paritätischen
-172
-333
-220 [email protected]
-140 [email protected]
Helbig, Christiane
Stiftungsmittel
-145
-210 [email protected]
Herchner, Claudia
Sekr. Geschäftsführung / Aufnahmen
-102
-260 [email protected]
Hoyer, Martin
Ref. Kinder und Kitas / Schule
-161
-220 [email protected]
Köppe, Brigitte
Empfang
-200
-110 [email protected]
Kriebel, Elvira
Ref. Schulbezogene Jugendhilfe/Bundeskoordination
Jugendsozialarbeit
Zuwendungsberatung
-166
-220 [email protected]
-124
-240 [email protected]
-173
-210 [email protected]
Menninger, Oswald
Sekr. Suchthilfe/Gesundheit/HIV, Aids und
Psychiatrie/Queere Lebensweisen
Geschäftsführer
-104
-260 [email protected]
Mohr, Sabina
Sekr. Jugendhilfe/Schulbezogene Jugendhilfe
-165
-220 [email protected]
Mokanska, Ewa
Empfang
-200
-110 [email protected]
Peretz, Nina
Verbandskommunikation, Pressereferentin
-123
-140 [email protected]
Purmann, Reinald
Ref. Behindertenhilfe
-151
-210 [email protected]
Reumschüssel-Wienert, Christian
Ref. Psychiatrie/Queere Lebensweisen
-122
-210 [email protected]
Riesmeier, Yvonne
Finanzbuchhaltung
-113
-240 [email protected]
Schaar, Miguel-Pascal
Leiter Verbandskommunikation, Pressesprecher
-175
-140 [email protected]
Schlimper, Dr. Gabriele
Stv. Geschäftsführerin
-108
-260 [email protected]
Schmid, Rita
Verbandskommunikation
-183
-140 [email protected]
Schödl, Regina
Ref. Soziales
-171
-220 [email protected]
Schulz, Andreas
Ref. Jugendhilfe
-162
-220 [email protected]
Selinger, Evelyn
Ref. Familie, Frauen, Mädchen
-176
-220 [email protected]
Spöhr, Holger
Ref. Migration
-177
220 [email protected]
Stoll, Sandra
Sekr. Kinder & Kitas/Schule
-163
-220 [email protected]
Wachholz, Chris
Drittmittel / Praktikanten
-127
-240 [email protected]
Wanke, Hans-Jürgen
Personal / Organisationsberatung
-186
-260 [email protected]
Personalbüro
Personalverw. (Sprecht. Mi)
-135
-240 [email protected]
Lange, Bettina
Lüderitz, Alke
Telefon
Fax
[email protected]
paritaet-berlin.de
Mail
Tagungsraum E.04: -117 | Tagungsraum E.05: -118 | Tagungsraum E.06: -119 | Tagungsraum 1.14 -274 | Tagungsraum 5.04: -115 | Keller: -198
50
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Januar / Februar 2015
TELEFONVERZEICHNIS
Referate
Ambulante Pflege und Hospize
Stationäre Pflege und Altenhilfe
Name
Telefon: 030 8 60 01 0
Fax: 030 8 60 01 550
Kollwitzstraße 94–96
10435 Berlin
Bereich / Funktion
Telefon
030 8 60 01 0
Mail
Kalla, Karina
Sekr. Stationäre Pflege und Altenhilfe, Sekr. Ambulante Pflege und Hospize
-500 [email protected]
Mettin, Beate
Ref. Amb. Pflege und Hospize
-503 [email protected]
Schilling, Arne
Pflegequalität
-502 [email protected]
Zobel, Dr. Oliver
Ref. Stationäre Pflege und Altenhilfe
-501 [email protected]
Geschäftsstelle Bezirke
Telefon: 030 8 60 01 0
Fax: 030 8 60 01 660
Kollwitzstraße 94–96
10435 Berlin
Name
Bereich / Funktion
Telefon
030 8 60 01 0
Mail
Friebe, Melanie
Bezirksbeauftragte für Neukölln, Tempelhof-Schöneberg
und Treptow-Köpenick
-613 [email protected]
Hilla-zur Horst, Renate
Bezirksbeauftragte für Steglitz-Zehlendorf, Pankow und Spandau
-619 [email protected]
Kelp, Angelika
Bezirksbeauftragte für Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte, Reinickendorf
und Friedrichshain-Kreuzberg
-617 [email protected]
Pleyer, Markus
IT-Verantwortlicher, Bezirksbeauftragter für LichtenbergHohenschönhausen und Marzahn-Hellersdorf
-623 [email protected]
Rose-Kotsch, Petra
Sekretariat
-600 [email protected]
Schlimper, Dr. Gabriele
Stv. Geschäftsführerin, Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke
-601 [email protected]
Telefonverzeichnis der Paritätischen Akademie
Paritätische Akademie Berlin gGmbH | Tucholskystr. 11 | 10117 Berlin
Standort
Name
Telefon / Fax
Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin
Brosk, Ariane
030 8 60 01 126
[email protected]
Wanke, Hans-Jürgen (Geschäftsführung)
030 8 60 01 186
[email protected]
Tucholskystr.11 , 10117 Berlin
Januar / Februar 2015
Mail
FAX: 030 8 60 01 240
FAX: 030 27 59 41 44
Dreyer-Weik, Heidemarie
030 27 58 282 15
[email protected]
Fischer, Claudia
030 27 58 282 27
[email protected]
Gallander, Stefanie
030 27 58 282 26
[email protected]
Heinzel, Petra
030 27 58 282 13
[email protected]
Kant, Ina
030 27 58 282 28
[email protected]
López, Isabel (Sekretariat)
030 27 58 282 12
[email protected] | [email protected] | [email protected]
Scattolon, Nathalie
030 27 58 282 18
[email protected]
Steinmetz, Susanne
030 27 58 282 14
[email protected]
Strittmatter, Viola
030 27 58 282 25
[email protected]
Thurner, Rudi
030 27 58 282 16
[email protected]
Tiemann, Kristina
030 27 58 282 18
[email protected]
Wagner, Stephan (Geschäftsführung)
030 27 58 282 29
[email protected] | [email protected]
Yüksel, Dilek
030 27 58 282 17
[email protected]
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
51
ParitaetBerlin
paritaet-berlin.de