PARITÄTISCHER RUNDBRIEF APRIL 2015 SCHWERPUNKT Inklusion – Eine Gesellschaft für alle! Kreistanz zur Eröffnung Bilinguale Kita Pîya Kultur und Demenz? Zweiter Aktionstag Wohnen für alle! Fragen an Klaus Mindrup Momente 1. Mai – 31. Juli 2015 Vernissage 5. Mai 2015 um 17 Uhr Christiane Weidner Christiane Weidner fotografiert seit 2013 ehrenamtlich für den Paritätischen Berlin. Mit ihren Fotos zeigt sie in einfühlsamer Weise, wie sie den Verband und seine Mitgliedsorganisationen kennen gelernt hat und sich von den Begegnungen beeindrucken ließ. Die Ausstellung zeigt weitere Werke der vielseitigen Fotografin. Der Paritätische Berlin Brandenburgische Straße 80 10713 Berlin VORWORT Inklusion – Eine Gesellschaft für alle! Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, jedes Jahr am 5. Mai versammeln sich hunderte Menschen am Brandenburger Tor, um für die Rechte von Menschen mit Behinderung zu kämpfen. Mit Trommeln, Tröten und Plakaten stehen sie lautstark für ihre Botschaft ein: Alle Bürgerinnen und Bürger müssen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können, sei es an kulturellen Angeboten, an Bildung oder an geeignetem Wohnraum. Die Demonstranten und ihre Forderungen sind kaum zu überhören. Und doch scheint die Politik in Deutschland schon seit Jahren die Ohren zu verschließen, wenn es um die echte Gleichberechtigung von Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen geht. Am 26. März 2015 hat sich das Inkrafttreten der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN-BRK) zum sechsten Mal gejährt. Jetzt setzen viele Menschen ihre Hoffnungen auf die Staatenberichtsprüfung der Vereinten Nationen, die Deutschland gerade durchläuft. Von deren Empfehlungen, die am 10. April veröffentlich werden, werden wichtige Impulse für die behindertenpolitische Agenda erwartet. An ganz zentralen Stellen ist die UN-BRK nicht umgesetzt – auf Bundesebene ebenso wenig wie im Land Berlin. Ein Beispiel ist die Inklusion an Schulen. Zwar lernen über die Hälfte der Berliner Schüler mit Förderbedarf zusammen mit anderen Kindern an Regelschulen. Aber es fehlt an Personal und Förderstunden – und die Senatsverwaltung ringt seit Jahren um ein Gesamtkonzept zur Umsetzung von Inklusion. Bislang vergeblich. Vielerorts scheitert Inklusion an den baulichen Rahmenbedingungen. Ein Kind im Rollstuhl kann nicht an der Regelschule lernen, wenn der Fahrstuhl zu klein und die Toilette nicht behindertengerecht ist. Das Argument, barrierefreies Bauen sei zu teuer und deshalb nicht umsetzbar, darf nicht gelten. »Es kann keine Frage der Finanzen sein, ob man allgemeine Menschenrechte und Grundrechte umsetzt«, fordert Dominik Peter vom Berliner Behindertenverband in diesem Rundbrief. »Eine Gesellschaft für alle!« – der Titel dieses Rundbriefs ist ein Vorschlag der Lebenshilfe Berlin, den wir gern aufgenommen haben. Denn er fasst zusammen, wofür unsere Mitglieder seit Jahren kämpfen – und worauf sie mit Aktionen und Veranstaltung aufmerksam machen. Neben dem Protesttag am 5. Mai setzte die Lebenshilfe Berlin auch mit Angeboten rund um den Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März ein Zeichen gegen Vorurteile und die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung. Um gleichberechtigte Teilhabe an Wohnraum geht es bei der Fachtagung »Wohnen für alle!«, zu der die Spastikerhilfe und der Paritätische am 14. April einladen. Und unter dem Motto »Geht nicht – gibt’s nicht!« macht die Albert Schweitzer Stiftung am 28. Mai auf die Bedeutung von barrierefreier Kommunikation für echte Inklusion aufmerksam. Das sind nur drei Aktivitäten von vielen, die unter dem Dach des Paritätischen Berlin stattfinden. Das Referat »Menschen mit Behinderung« fasst derzeit 116 Mitgliedsorganisationen, von denen viele Großartiges für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung leisten. Hinzu kommen zahlreiche Inklusionsprojekte in den Bezirken: Anbieter der BehinderApril 2015 Barbara John ist Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtverbands Berlin. FOTO: GISELA SCHUSTER tenhilfe, Nachbarschaftseinrichtungen und Betroffene werden zusammengebracht, um den Menschen mit seelischen Erkrankungen, Lernschwierigkeiten oder anderen Beeinträchtigung eine verbesserte Teilhabe in ihrem direkten Lebensraum zu ermöglichen. Konkrete Veränderungen wie gesetzliche Rahmenbedingungen, bauliche Maßnahmen und finanzielle Investitionen sind wichtig. Zentral ist aber auch eine veränderte Haltung der Gesellschaft. »Ich will einen Denkanstoß dazu geben, dass Anderssein auch eine Bereicherung ist – dass wir alle unterschiedlich sind«, sagt die Regisseurin Elisabeth Armendia-Antoñanzas. Nur mit einer solchen Einstellung kann die »Gesellschaft für alle« gelingen. Herzlich grüßt Sie Ihre Barbara John PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 3 INHALT / IMRESSUM Der Paritätische Berlin in den Sozialen Medien Den Paritätischen finden Sie auch auf Facebook und Twitter. Wenn Sie tagesaktuelle Nachrichten über uns und unsere Mitglieder erhalten möchten, laden wir Sie ein, uns zu »liken« oder zu folgen: ParitaetBerlin Impressum Herausgeber: Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin Tel. 030 8 60 01-0, Fax 030 8 60 01 110 [email protected] Geschäftsführung: Oswald Menninger Verantwortlich: Miguel-Pascal Schaar, Pressesprecher Tel. 030 8 60 01 175, Fax 030 8 60 01 140 [email protected] Inklusion Inklusion Ihre Tochter wurde mit dem Down-Syndrom geboren. Eine Motivation für das Regie-Debüt Seite 16 von Elisabeth Armendia-Antoñanzas. »Aufzug statt Auszug« – Interessenverbände demonstrieren für mehr Gleichberechtigung von Seite 19 Menschen mit Behinderung. 6Gesamtverband 12 – 29 SCHWERPUNKT Inklusion Facebook.com/ParitaetBerlin Twitter.com/ParitaetBerlin paritaet-berlin.de Redaktion: Nina Peretz, Pressereferentin Tel. 030 8 60 01 123 [email protected] Layout und Satz: unicom werbeagentur gmbh unicom-berlin.de Titelbild: Großes Bild: Maria beim Einkauf in der Markthalle, Foto: U. Raike / Lebenswege gGmbH; kleine Bilder: Kurdische Tanzgruppe Govendaki, Foto: Yekmal e.V. (links); Kultur von und für Menschen mit Demenz, Foto: Theater der Erfahrungen (Mitte); Klaus Mindrup, MdB, Foto: Thomas Immo (rechts) ·· Fachtagung »Soziales gestalten, statt verwalten« 6 – 7 ·· Wandel des Paritätischen Rundbriefs zu einer redaktionellen Zweimonatsschrift ·· 65 Jahre Parität Berlin: Jahresempfang 2015 ·· Änderungen: Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Berlin Herstellung: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige GmbH. Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei gebleichtem Papier. Erscheinungsweise monatlich (Doppelausgaben im Januar/Februar und August/ September). Der Rundbrief hat eine Auflage von 1200 Stück. Der Verteiler umfasst alle Mitglieds organisationen der Paritätischen Landesverbände Berlin und Brandenburg. Weitere Adressaten: Gesellschaftliche Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Redaktionsschluss ist jeweils der 20. des Vormonats. Bitte senden Sie Pressemitteilungen, Beiträge, Stellenangebote und -gesuche per Mail an die Redaktion ([email protected]). Stellenanzeigen werden online und, wenn zeitlich sinnvoll (abhängig vom Erscheinungstermin), im Rundbrief veröffentlicht. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Rundbrief wird unter paritaet-berlin.de veröffentlicht. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet die Redaktion auf eine Genderschreibweise. Die Bezeichnung von Personengruppen bezieht die weibliche Form und Trans* jeweils ein. 4 Landesgeschäftstelle 8 Ältere Menschen ·· Zweiter Aktionstag »Kultur und Demenz« 8Bürgerengagement ·· 8. Berliner Freiwilligenbörse am 25. April 9Recht ·· Mindestlohn: Unsicherheit bei monatlicher Vergütung 10 – 11 Frauen ·· Türkischer Frauenverein feiert 40. Jubiläum und Weltfrauentag ·· Von Beginn an inklusiv: Fraueninitiative RuT – Rad und Tat ·· Frauencafé »süß&salzig« PARITÄTISCHER RUNDBRIEF ·· Inklusion: Teilhabechancen von Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen ·· Kommunikation macht mobil! Fachtagung zur kommunikativen Teilhabe ·· Regierung will der Reform der Eingliederungshilfe die Geschäftsgrundlage entziehen ·· Fachtagung: »Wohnen für alle! Teilhabe für Menschen mit Behinderungen« ·· Wohnungsnot: »Entwicklung bedeutet Verdrängung« Fünf Fragen an Klaus Mindrup, MdB ·· »Am liebsten bin ich Hamlet« Autobiografie eines Autors mit Down-Syndrom ·· Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März ·· »Denkanstoß geben, dass Anderssein eine Bereicherung ist« Fünf Fragen an Regisseurin Elisabeth Armendia-Antoñanzas ·· Es geht auch anders! Ein Theaterstück über Normalund Anderssein ·· Die neue Bauordnung geht alle an! Novellierung der Berliner Bauordnung ·· »Aufzug statt Auszug« Protesttag für Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ·· Brückenbauer bei der Begleitung von Menschen mit Behinderung ·· Gemeinsam statt einsam. Pilotprojekt für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ·· Ein Grundrecht, sich frei zu entfalten! Cocas e. V. ·· 10 Jahre ehrenamtliche Sozialberatung in Charlottenburg ·· »Ich verstehe den Vorstand als Unterstützung und Korrektiv« Fünf Fragen an Grit Herrnberger, FiPP e. V. April 2015 INHALTRUBRIK / IMPRESSUM APRIL 2015 HERZLICH WILLKOMMEN! Jugendhilfe Migration Neu zugewanderte Familien aus Südosteuropa, viele von ihnen Roma, brauchen Unterstützung. Seite 30 Die Broschüre leistet einen Beitrag. »Shalom« heißt »Frieden« auf Hebräisch, aber auch »Hallo«. Wie eine junge Israelin sich im Seite 32 Neuköllner Rollbergkiez engagiert. ·· Pastorin, Imam und Rabbiner – das interreligiöse Projekt »glauben. leben. in berlin« ·· Flüchtlingspolitik: »Im Vordergrund immer der humanitäre Gedanke« Fünf Fragen an Dr. Michael Schubert, Universität Paderborn ·· Entlassungswelle droht: Programm »Schwerbehinderten-Joboffensive Berlin 2010« läuft aus ·· Ein Inklusiver Abenteuerspielplatz entsteht in Zehlendorf 29 – 31 Kinder- und Jugendhilfe ·· Engagement für Jugendliche: Verdienstkreuz für Claudia Krause ·· Beziehung, Bildung, Befähigung und Beteiligung – Fachtagung: 60 Jahre SOS-Kinderdorf e. V. ·· Beiträge auf dem Blog »jugend-hilfe-bewegt-berlin« ·· Broschüre von Parität und AspE e. V.: Ambulante Hilfen zur Erziehung in Familien aus Südosteuropa/ Roma 30Soziales ·· Trauer um Kurt Söldner ·· Trauer um Günter Klatt 31Kindertagesstätten 38 – 39 Pflege ·· »Frauen stärker für Zukunftsberufe gewinnen« Fünf Fragen an Jasenka Villbrandt, MdA ·· Fotoausstellung: Gepflegt in der Gegenwart 40 Schulbezogene Jugendhilfe ·· Paritätische Fachtagung: Jugendliche mit Migrationshintergrund am Übergang Schule – Ausbildung 41Suchthilfe ·· 30 Jahre Therapieladen e. V.: Fachtagung »Cannabis Future« ·· Neue Kita zum Neuen Jahr: Eröffnungsfeier der bilingualen Kita Pîya 32 – 37 Migration ·· Masel tov »Shalom Rollberg!« – Das interkulturelle Projekt geht ins zweite Jahr ·· FiPP e. V.: Willkommenskultur in Berlin – die Situation von Flüchtlingskindern April 2015 41 Wettbewerbe und Förderpreise 43 Fachgruppen und Arbeitskreise 43 Paritätische Akademie Berlin 45 Paritätisches Personalforum 45Pinnwand 53 Externe Fort- und Weiterbildungsangebote 54 Telefonverzeichnis PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Neuaufnahme von Mitgliedern Wassertor 48 e. V. Wassertorstraße 48 10969 Berlin Telefon: 61 50 72 61 Fax: 61 65 64 86 [email protected] mgh-wassertor.de Tactile Gesundheitsmanagement gGmbH Axel-Springer-Straße 54a 10117 Berlin Telefon: 809 28 48 30 Fax: 809 28 48 39 [email protected] Seniorenpartner in School e. V. Breslauer Platz 1 12159 Berlin Telefon: 62 72 80 48 Fax: 62728049 [email protected] seniorpartner-berlin.de Landesverband Abenteuerspielplätze und Kinderbauernhöfe in Berlin e. V. Viktoriastraße 12-18 12105 Berlin Telefon: 7 51 72 44 Fax: 75 76 47 98 [email protected] akib.de Eltern für Kinder e. V. Fritschestraße 60 10627 Berlin Telefon: 46 50 75 71 Fax: 461 45 20 [email protected] efk-adoptionen.de 5 GESAMTVERBAND Parität vor Ort: Soziales gestalten, statt verwalten Fachtagung des Paritätischen Gesamtverbands FOTO: FOTOLIA.COM / ALPHASPIRIT L eere Kassen stellen soziale Einrichtungen und Dienste seit Jahren vor immer neue Herausforderungen – und bringen sie an die Grenzen ihrer Gestaltungs- und Handlungsfähigkeit. An die Einrichtungen werden neue Legitimationsanforderungen gestellt und Belege ihres wirksamen Handelns eingefordert. Diese Situation bietet aber nicht nur Gelegenheit zu Besorgnis und Resignation, sondern ist auch Anlass für eine stärkere Politisierung des Sozialen und für die Entwicklung neuer Handlungsansätze und Strategien. Kostendruck und ein sich wandelndes Steuerungsverständnis der öffentlichen Hand lassen die kommunalpolitische Lobbyarbeit, die Zusammenarbeit in Netzwerken und Bündnissen und eine gute Öffentlichkeitsarbeit sowie die Mitgestaltung kommunaler Entwicklungs- und Planungsprozesse für freie Träger immer bedeutsamer werden. Mit dem Fachtag »Parität vor Ort« will der Gesamtverband Impulse zu diesen Themen geben und den bundesweiten Erfahrungsaustausch innerhalb des Paritätischen fördern. Der Fachtag richtet sich an Vertreter/-innen paritätischer Mitgliedsorganisationen aus allen Handlungsfeldern sowie Kreisgruppengeschäftsführer/-innen und Regionalvertreter/-innen aus den Landesverbänden. Teilnahmebeitrag: Der Teilnahmebeitrag beträgt 50 Euro, inkl. Mittagessen und Getränken. Telefon neu: 8649100 (Zentrale) Wann: Dienstag, 23. Juni 2015, 10 – 17 Uhr Information Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter den bekannten Mail-Adressen sowie der Homepage erreichbar. Wo: VKU Forum, Invalidenstraße 91, 10115 Berlin (10 Minuten vom Hauptbahnhof ) LANDESGESCHÄFTSSTELLE Änderungen Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Berlin alter MO-Name.: BOOT e. V. neuer MO-Name: gemeinnützige BOOT GmbH Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter der bekannten Adresse und den Telefon-/Faxnummern, Mail-Adressen sowie der Homepage erreichbar. Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg e. V. alte Adresse: Berliner Straße 40-41, 10715 Berlin neue Adresse: Linienstraße 131, 10115 Berlin 6 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Anmeldung: Bitte melden Sie sich bis zum Freitag, den 22. Mai 2015 per Fax, Mail oder online an (bitte jede Person einzeln): Fax: 030 – 24 636-110 Mail: [email protected] Die Anmeldung wird erst mit einer Bestätigung durch den Veranstalter verbindlich – bitte bedenken Sie dies bei Ihren Reiseplanungen. Die Berechnung des Teilnahmebeitrags erfolgt im Anschluss an die Tagung. Wir weisen Sie darauf hin, dass bei Stornierungen nach dem 22. Mai 2015 der Teilnahmebeitrag in voller Höhe fällig wird. Bitte beachten Sie, dass auf dieser Veranstaltung fotografiert und gefilmt wird. Ansprechpartnerin: Mara Dehmer, Referentin für kommunale Sozialpolitik im Paritätischen Gesamtverband, 030 24 636-345, [email protected] Mehr unter der-paritaetische.de/startseite/veranstaltungen April 2015 LANDESGESCHÄFTSSTELLE Quo Vadis, Paritätischer Rundbrief? Wandel des Rundbriefs zu einer redaktionellen Zweimonatsschrift I m vergangenen Jahr hat sich das Erscheinungsbild des Paritätischen Rundbriefs stark gewandelt: Von einer reinen Sammlung aktueller Meldungen zu einem thematischen Schwerpunktheft mit redaktionellen Beiträgen. Auch die grafische Gestaltung ist ansprechender geworden. Diese Veränderungen gehen mit einem erhöhten Zeitaufwand für die redaktionelle und die gestalterische Arbeit einher. Gleichzeitig haben wir in den letzten Jahren verstärkt in die Online-Kommunikation investiert: Aktuelle Themen aus dem Verband und aus seinem Umfeld werden redaktionell aufbereitet über die Webseite und über Social Media zur Verfügung gestellt. Die neue Rubrik »Aus unseren Mitgliedsorganisationen« erlaubt es uns außerdem, mehr als zuvor auf die Nachrichten unserer Mitglieder einzugehen. Die Online-Kanäle ermöglichen es dem Paritätischen, tagesaktuell zu kommunizieren und mit den Mitgliedsorganisationen und Partnern in Interaktion zu treten. »Aktuell und interaktiv« – dies ist ein Anspruch, den der Rundbrief nicht erfüllen kann und soll. Die Kombination aus dem gestiegenen Aufwand für die Erstellung des Pari- tätischen Rundbriefs und der zunehmenden Bedeutung qualifizierter Online-Kommunikation hat uns daher dazu bewogen, die Erscheinungsweise des Rundbriefs zu überdenken. Unsere Vorstellung ist, den Rundbrief als redaktionelle Zeitschrift mit Fachbeiträgen, Serviceteil, Kulturkalender und vielem mehr in zweimonatiger Taktung erscheinen zu lassen – ähnlich den bisherigen Doppelausgaben im Januar/Februar und August/September. Für tagesaktuelle Veranstaltungen, Meldungen und Themen möchten wir gern verstärkt auf Online-Medien setzen. Wir laden Sie herzlich ein, uns Ihre Informationen zur Veröffentlichung zu senden. Auch der Paritätische Rundbrief soll weiterhin zentrales Sprachrohr des Paritätischen und – insbesondere – seiner Mitglieder sein. Hier können Sie Ihre Themen und Texte platzieren. Wir bemühen uns, die geplanten Schwerpunktthemen rechtzeitig online und im Rundbrief zu veröffentlichen, so dass Sie sich mit Ihren Beiträgen beteiligen können. Gerne gehen wir dazu mit Ihnen ins Gespräch. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen, Fragen oder Anregungen an rundbrief@ paritaet-berlin.de oder 030 86 001-123. Paritätischer Jahresempfang 2015 65 Jahre Parität Berlin und 10 Jahre Stiftung Parität Der Paritätische Rundbrief im neuen Gewand FOTO: NINA PERETZ Am 3. Juni um 15 Uhr lädt der Paritätische seine Mitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Empfang 2015 ins Umweltforum Auferstehungskirche, Pufendorfstraße 11 in 10249 Berlin-Friedrichshain ein. Wir freuen uns, den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, als Hauptredner begrüßen zu dürfen. Für Unterhaltung und Ab- wechslung sorgt ein kulturelles Potpourri aus dem Kreise Paritätischer Mitgliedsorganisationen. Sie dürfen gespannt sein! Die Einladungen werden Ende April verschickt. Über ein Online-Formular auf der Webseite des Paritätischen können Sie sich dann direkt selbst anmelden. FOTO: WALTER WEBER April 2015 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 7 ÄLTERE MENSCHEN Kultur und Demenz – passt das zusammen? Zweiter Aktionstag: Informationen und Kulturangebote von und mit Menschen mit Demenz ßend die Spannweite zwischen dem möglichen kulturellen Engagement von Betroffenen und Kulturangeboten für Angehörige. Ein Tag voller Anregungen und Zeit für Gespräche. Für alle, die mit demenziell Erkrankten leben, sie betreuen und pflegen. Schirmherr ist Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales; Unterstützer sind das Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V., die Alice Salomon Hochschule (ASH) sowie die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales. Kultur von und für Menschen mit Demenz K ultur gehört zu unserem Alltag. Wir erleben und machen Kultur. Kultur treibt uns an, prägt unser Denken. Doch wie ist das bei Menschen mit Demenz, wenn der Tag durcheinander gerät? Können Menschen mit Demenz noch aktiv Kulturangebote mitgestalten? Musik selber machen? Gar auf der Bühne stehen und Theater spielen? Und welche Kulturangebote können noch wahrgenommen werden? Museumsbesuche? Musiknachmittage? Mär FOTO: THEATER DER ERFAHRUNGEN chenstunden? Tanzen? Wer Antworten finden will, kann auf dem zweiten Aktionstag »Menschen mit Demenz im Scheinwerferlicht« fündig werden: Expertinnen und Experten weisen an Informationsständen auf geeignete Kulturangebote hin, die demenziell Erkrankte besuchen aber auch aktiv mitgestalten können. Einen achtsamen Umgang fordert der Impulsvortrag: »Wir sind noch da! Wir suchen uns nur«. Musik und Theater mit und über Menschen mit Demenz, zeigt anschlie- 18. Juni 2014 – 10 bis 15 Uhr Eintritt 5 Euro ufaFabrik, Viktoriastraße 10 – 18, 12105 Berlin Information Anmeldung: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Teilnahmebescheinigungen können ausgestellt werden: Theater der Erfahrungen: 030 855 42 06 oder ufaFabrik: 030 75 50 30 Initiatoren und Kontakt: Theater der Erfahrungen: Eva Bittner 030 855 42 06 oder Ehrenamtlicher Besuchsdienst: Michael von Jan 030 85 99 51 23 Programm: siehe Homepage theater-der-erfahrungen.de BÜRGERENGAGEMENT Information und Beratung rund ums Ehrenamt 8. Berliner Freiwilligenbörse am 25. April V iele Berliner würden sich gerne engagieren, wissen aber nicht, wo und wie. Für sie ist der 25. April ein wichtiger Termin. Denn dann lädt die Landesfreiwilligenagentur zu einer Art Info-Messe für Freiwillige ein. Wie jedes Frühjahr stellen sich dabei über 100 gemeinnützige Vereine, Projekte und Netzwerke im Roten Rathaus vor. Von 11 bis 17 Uhr beraten sie Neugierige, welche Freiwilligenarbeit individuell passen könnte. In den vergangenen Jahren kamen stets an die 2500 Besucher. Ihre Rückmeldungen zeigen: Besonders geschätzt wird die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch. An allen Ständen stehen Vertreter gemeinnütziger Organisatio8 nen bereit, um zu informieren. So lässt sich am besten klären, was den eigenen Wünschen und Möglichkeiten nahekommt. Dabei können die Besucher das enorm breite Spektrum an Engagement angeboten kennenlernen, das es in Berlin gibt. Ob Kultur und Bildung, Natur und Technik, Soziales und Sport: PARITÄTISCHER RUNDBRIEF In allen Bereichen sind freiwillige Einsätze möglich. Entsprechend können alle Altersgruppen und Geschlechter fündig werden, sei es im Repair Café, beim Großelterndienst, im Konzerthaus oder bei internationalen Freiwilligendiensten. Ein Schwerpunkt der diesjährigen achten Berliner Freiwilligenbörse heißt »Engagement verbindet – weltweit«. Einige Aussteller werden daher Formen landesübergreifenden Engagements vorstellen und zeigen, wie man sich in Berlin etwa für Flüchtlinge einsetzen kann. Wie jedes Jahr ist der Veranstalter die Landesfreiwilligenagentur Berlin e. V. zusammen mit dem Landesnetzwerk Bürgerengagement »aktiv in Berlin«. April 2015 RECHT Mindestlohn führt zu Unsicherheit bei monatlicher Vergütung Information der Paritätischen Tarifgemeinschaft e. V. D ie Einführung des Mindestlohngesetzes (MiLoG) hat erhebliche Unsicherheit verursacht und Risiken für Arbeitgeber begründet. Gemäß § 19 MiLoG kann ein Verstoß gegen das MiLoG neben Bußgeldern auch zum Ausschluss von der Teilnahme an Vergabe verfahren um öffentliche Aufträge führen. In der Praxis stellt sich derzeit die Frage, welche Höhe das monatliche Bruttoentgelt haben muss, um MiLoG-konform zu sein. Berechnung der monatlichen Mindestvergütung nach dem MiLoG Hier verbirgt sich ein Problem: Sofern eine Abrechnung nach Stunden erfolgt, ist jede Stunde mit einem Stundensatz von 8,50 Euro brutto zu vergüten. Wie aber ist das Mindestentgelt bei vereinbarter Monatsvergütung zu ermitteln? Der Arbeitgeber liest § 1 Absatz 2 MiLoG und erfährt, dass der Bruttostundenlohn mindestens 8,50 Euro je Zeitstunde beträgt. Er liest dann § 2 Absatz 1 MiLoG und stellt fest, dass der Mindestlohn zum Zeitpunkt der vereinbarten Fälligkeit – am Monatsende, spätestens aber am letzten Bankarbeitstag des darauffolgenden Monats – zu zahlen ist. Der Wortlaut dieser RegelunApril 2015 FOTO: FOTOLIA, HANS-JÖRG NISCH gen lässt nur den Schluss zu, dass jede gearbeitete Stunde zum Zeitpunkt der Fälligkeit mit 8,50 Euro brutto zu vergüten ist. Der Arbeitgeber stellt fest, dass es Monate mit 20 bis 23 Arbeitstagen gibt. Wie berechnet man nun die MiLoG-konforme Grundvergütung? Man könnte stets den Monat mit 23 Arbeitstagen ansetzen und die regelmäßige Arbeitszeit pro Arbeitstag (zum Beispiel 8 Stunden) mit 8,50 Euro multiplizieren. Das ergäbe ein Bruttoentgelt in Höhe von 1.564,00 Euro. Dies wäre zweifellos MiLoG-konform, würde aber bei vielen Arbeitgebern erhebliche Mehrkosten auslösen. Alternativ könnte man auf geringerer Basis kalkulieren und jeden Monat die Differenz zur tatsächlichen Anzahl an Arbeitstagen ausgleichen, also zum Beispiel bei 21 Arbeitstagen nur 1.428,00 Euro auszahlen. Dies führt jedoch zu einem erheblichen administrativen Aufwand. Der Gesetzeswortlaut lässt in Bezug auf die regelmäßige Arbeitszeit keine Ausnahme zu, so dass danach entweder eine tages-und stundengenaue Abrechnung im Hin blick auf die regelmäßige Arbeitszeit zu erfolgen hat oder aber ein Sicherheitsabstand einzuhalten und die höchste Anzahl an möglichen ArPARITÄTISCHER RUNDBRIEF beitstagen pro Monat der monatlichen Vergütung zugrunde zu legen ist. Praxistipp Diese Unklarheiten begründen das Risiko, dass der Arbeitgeber eine Ordnungswidrigkeit begeht. Für bestimmte Unternehmen kann dies darüber hinaus zum Ausschluss von öffentlichen Vergabeverfahren führen. Arbeitnehmer könnten jedoch irgendwann Entgelt nachfordern, denn Ansprüche nach dem MiLoG werden nicht von sogenannten Verfallklauseln erfasst. Die Entwicklungen in Rechtsprechung und Literatur zu diesem Themenkreis sind in jedem Fall aufmerksam zu verfolgen. Wir werden Sie darüber weiter unterrichten Information Wegen rechtlicher Fragen oder einer ersten kostenfreien Beratung können sich Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Berlin wenden an die: Paritätische Tarifgemeinschaft e. V. Geschäftsstelle Berlin Rechtsanwalt Gerd Luttmann Kollwitzstr. 94 – 96 10435 Berlin Telefon 4 23 88 06, Fax 31 59 19 29 [email protected] ptg-berlin.org 9 FRAUEN / INKLUSION Von Beginn an inklusiv Die Fraueninitiative RuT – Rad und Tat Die Räume von RuT in der Schillerpromenade D Frauencafé »süß&salzig« Neues Angebot von RuT Berlin Für Interessierte des Projektes RuT – FrauenKultur&Wohnen gibt es ein neues Angebot: das café süß&salzig! Dort treffen sich ab April 2015 jeden dritten Dienstag von 16 bis 18 Uhr interessierte Frauen, potenzielle und künftige Bewohnerinnen zum Austausch und Kennenlernen. Für allgemeine Informationen zu RuT-FrauenKultur&Wohnen ist dort ebenfalls Zeit. Bei mitgebrachten, kleinen Leckereien können Kontakte miteinander geknüpft werden. Sei neugierig, sei interessiert, sei dabei! Die nächsten Termine: Dienstag, 21. April, 19. Mai und 21. Juni 2015, 16-18 Uhr im RuT – Rad und Tat. Ansprechpartnerin: Kirsten Schaper, [email protected] Mehr unter rut-berlin.de 10 as RuT – Rad und Tat – Offene Initiative lesbischer Frauen e. V. ist ein Beratungs- und Kulturzentrum in Berlin-Neukölln für Frauen. Im letzten Jahr feierte das RuT bereits sein 25jähriges Bestehen. Das bedeutet, dass im RuT seit 25 Jahren Inklusion aktiv umgesetzt wird, denn von Beginn an haben sich dort Frauen und Lesben mit Behinderung engagiert. Die Gründerinnen des RuT waren eine Gruppe von älteren Lesben mit und ohne Behinderung. Dieses inklusive Miteinander wird bis heute im RuT gelebt und von unseren Besucherinnen sehr geschätzt. Bei allen Veranstaltungen und Angeboten sind Frauen und Lesben mit Behinderung besonders willkommen und bedacht. Die Räume des Zentrums sind komplett rollstuhlgerecht. Seit diesem Jahr gibt es ein zusätzliches offenes Angebot: das café inklusiv, ein offener Treff für Frauen und Lesben mit und ohne Behinderung. Bei Kaffee, Tee und Kuchen wird in netter Runde geplaudert, sich ausgetauscht und kennengelernt. Zusätzlich gibt es regelmäßig inhaltliche Schwerpunkte, zum Beispiel ein offenes Informationsgespräch zum Schwerbehindertengesetz mit einer Fachreferentin oder ein Filmnachmittag zu MS mit dem Film »Das blaue Wunder« mit der Filmemacherin Uschi Bökesch. Des Weiteren sind eine Gebärdensprach-Gruppe und ein inklusiver Foto-Workshop geplant. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: RUT – RAD UND TAT Das RuT ist bekannt für das vielfältige Outdoor-Programm. Auch in diesem Jahr gibt es wieder explizit Touren für Frauen mit Behinderung, wie eine Handbike-Tour entlang der Panke am 22. August oder einen achtsamen Spaziergang im Britzer Garten am 24. April. Auch in diesem Jahr will das RuT wieder für mehr Sichtbarkeit für ältere Lesben und Lesben mit Behinderung auf dem Berliner CSD eintreten. Wir beteiligen uns mit Fahrradrikschas und freuen uns über eine rege Teilnahme – melde dich im RuT, wenn du gefahren werden willst oder selber treten möchtest! Information Ansprechparterin: Maja Loeffler, Koordination Inklusion – Lesben mit Behinderung, [email protected] Weitere Infos auf der neuen Website rut-berlin.de Die nächsten Termine: Dienstag, 14. April, 16 – 19 Uhr café inklusiv mit Frühlingsquiz – offenes Café zum Frühlingsbeginn. Ein kleines Frühlings-Quiz bringt uns mit einem Augenzwinkern dem Frühling noch näher. Kommt vorbei zum Raten und zum Austausch, wir freuen uns auf euch! Freitag, 24. April, 14 – 17 Uhr Anmeldung bis 17. April Zur Baum- und Tulpenblüte in den Britzer Garten – ein achtsamer Spaziergang mit Kaffee-Pause. Der Spaziergang ist geeignet für alle Frauen, die gerne langsamer gehen oder auf Gehhilfen angewiesen sind, etwa zwei bis drei Kilometer. April 2015 FRAUEN 40 Jahre aktiv für Frauenrechte Türkischer Frauenverein feiert Jubiläum und Weltfrauentag D er Türkische Frauenverein Berlin e. V. hat am 7. März 2015 sein 40-jähriges Jubiläum und den Weltfrauentag gefeiert. Die Veranstaltung fand im Saal der Alten Feuerwache statt, und viele Gäste waren der Einladung gefolgt: Frauen aller Altersgruppen, Mitgliedsfrauen, Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, Frauen aus anderen Fraueneinrichtungen und Initiativen, Frauen aus der Politik – und auch interessierte Männer. Außerdem kam eine Gruppe der Heinrich-Böll-Stiftung mit der Frauenrechtlerin Nebahat Akkoc und weiteren Gästen aus der Türkei. Die Stiftung hatte Frau Akkoc am 6. März 2015 den Anne-Klein-Frauenpreis für ihr Engagement in der Kurdischen Frauenrechtsorganisation Kamer verliehen. Frauenförderung – nicht nur am Weltfrauentag ein Thema Das Programm wurde mit einer kurzen musikalischen Darbietung einer Schülerin der 8. Klasse eröffnet. Delal Atmaca von der Universität Halle, Vorstandsmitglied des Dachverbands der Migrantinnenorganisationen (DaMigra) moderierte die Veranstaltung und begrüßte die Teilnehmenden. Die Vorstandsvorsitzende des Türkischen Frauenvereins, Semsi Bilgi, berichtete in ihrer Eröffnungsrede über die 40-jährige Frauen- und Migrationsarbeit des Türkischen Frauenvereins und hob die Forderung des Vereins nach mehr Gleichberechtigung hervor. »Unsere Solidarität gehört am Internationalen Weltfrauentag grenzenlos all den vielen mutigen, kämpferischen Frauen, die sich nicht einschüchtern lassen. Wir streiten und kämpfen solidarisch für ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben ohne Ausbeutung und Unterdrückung«, so Bilgi. Zum Weltfrauentag und zur Situation der Frauen in Berlin äußerte sich die Bürgermeisterin und Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat. Dabei hob sie die Bedeutung der Frauenförderung besonders hervor. Die Bundesabgeordnete Frau Azize Tank, die gleichzeitig Gründungsmitglied des Türkischen Frauenvereins ist, berichtete über die Geschichte des Türkischen Frauenvereins und wies auf die aktuelle Situation und die Bedarfe von Migrantinnen bezüglich ihrer GleichApril 2015 stellung hin. Auch die Bundesabgeordnete Cansel Kiziltepe ging auf die Situation der Frauen und das Thema Frauenquote ein. Kampf gegen Frauenfeindlichkeit Die Vorstandssprecherin des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg, Ayse Demir, thematisierte in ihrer Rede die frauenfeindlichen Predigten in einigen Moscheen. Sie betonte, wie wichtig es ist, auf diese frauenfeindlichen Äußerungen zu reagieren. Prof. Barbara John, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin, berichtete über ihre Arbeit als Ombudsfrau für die Hinterbliebenen der NSU-Opfer und über ihren Einsatz für Flüchtlingsfrauen berichtet. Regina Seidel vom Landesfrauenrat und Mira Renka von Forum Berliner Migrantinnen-Projekte bedankten sich in ihren Begrüßungsreden für die gute Zusammenarbeit. Nach den Redebeiträgen durften sich die Gäste über einen Kurzfilm zu 40 Jahren Frauen- und Migrationsgeschichte freuen. Dieser war im Rahmen eines Projekts entstanden, das vom Berliner Quartiersfonds unterstützt wurde. In Rahmen dieses Projekts hatten sich die Teilnehmerinnen mit der Geschichte des Vereins befasst – vom Ergebnis konnten sich die Gäste nun bei der Jubiläumsveranstaltung überzeugen. Es darf gefeiert werden! Nach dem Film ging es musikalisch weiter: Die Musik Gruppe Liliht gab ihr vielseitiges Repertoire in kurdischer, hebräischer, französischer und türkischer Sprache zum besten und erklärte auch die Geschichten der Lieder. Anschließend wurde ein schönes, buntes Buffet eröffnet, das ehrenamtlich aktive Frauen vorbereitet hatten. Die Gäste nutzen die Zeit für viele informelle Gespräche und Austausch. Mit Ihrer internationalen Musikauswahl machte DJ Grace Kelly den Gästen schließlich Lust, das Tanzbein zu schwingen – viele von ihnen taten das noch bis 22 Uhr. Die Rückmeldungen der Gäste – aller Rednerinnen und Vertreterinnen von Frauen- und Migrantinnenorganisationen – zur Veranstaltung waren sehr positiv. Eine solch festliche Veranstaltung mit prominenten Gästen ist auch zentral, um mehr junge Mädchen und Frauen für die Frauenpolitik bzw. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Feierstimmung bei der Jubiläumsveranstaltung FOTO: TÜRKISCHER FRAUENVEREIN BERLIN E. V. Frauenarbeit zu motivieren. Daher ist es besonders begrüßenswert, dass das Fest vom Paritätischen Wohlfahrtverband Berlin, von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen und vom Verein der Fraktion »Die Linke« unterstützt wurde. 40 Jahre Vereinsgeschichte Der Türkische Frauenverein Berlin e. V. wurde am 8. März 1975 von fortschrittlichen Arbeitsmigrantinnen aus der Türkei mit dem Ziel »Hilfe zur Selbsthilfe« gegründet. Der Verein leistet seit 40 Jahren Integrationsarbeit, ist gemeinnützig und vereint zwei Projekte unter seinem Dach. Ein Projekt, das ebenfalls »Türkischer Frauenverein Berlin« heißt, wird seit 1979 von der Senatsverwaltung gefördert. Es bietet soziale und psychosoziale Beratung, organisiert Bildungsangebote (Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen, regelmäßige Alphabetisierungs- und Deutschkurse, Hausaufgabenhilfe) und ist ein zentraler Treffpunkt für Frauengruppen. Seit 2006 wird außerdem Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderinnen angeboten, die vom Bundesamt für Migration finanziert wird. Die Einrichtung ist sowohl in der Stadt als auch im Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg fest verankert. Das Ziel des Vereins ist, auf die Durchsetzung der Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Männern einzuwirken. Mit seinem Angebot fördert der Türkische Frauenverein Berlin den Abbau von Benachteiligungen und Gefährdungen von Frauen insbesondere in den Feldern Arbeitsmarkt, soziale Absicherung und Sicherheit. Weitere Ziele sind die Verbesserung der Chancen von Mädchen und Frauen zur gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. TÜRKISCHER FRAUENVEREIN BERLIN E. V. 11 INKLUSION Geht nicht – gibt’s nicht! Kommunikation macht mobil Fachtagung zur kommunikativen Teilhabe W ie können innovative Kommunikationsansätze die Teilhabe von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung erleichtern und Kommunikationsbarrieren überwunden werden? Diesen Fragen geht eine Fachtagung der Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen am 28. Mai 2015 im Berliner Hotel Aquino nach. Das einzigartige Konzept der Veranstaltung beinhaltet nicht nur eine Reihe fachlich anspruchsvoller Vorträge. Kommunikative Teilhabe wird auch bei der Tagung selbst erfahrbar: Gemeinsam und auf Augenhöhe diskutieren Fachleute und geistig beeinträchtigte Menschen über die hochaktuellen Programmthemen – ganz im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention mit dem Ziel der uneingeschränkten Teilhabe behinderter Menschen an der Gesellschaft. Menschen mit Behinderung als Experten in eigener Sache Alle Vorträge werden in Fachsprache und Leichter Sprache gehalten, zudem können sich die Teilnehmer interaktiv mittels Moderatoren beteiligen. In einem Welt-Café tauschen sich Fachleute mit und ohne geistige Beeinträchtigung zwischen den Vorträgen aus – und sind damit nicht nur Konsumenten, sondern auch tatsächlich Gesprächs-Teilnehmer. »Menschen mit Behinderungen können auf diese Weise anderen Teilnehmern ihre eigenen Erfahrungen vermitteln und sich mit anderen austauschen. Sie sind nicht nur Objekt der Veranstaltung, sondern kön- ching. Ein Überraschungsgast schließt mit einem Vortrag über »Kommunikation weltweit?« die Fachtagung gebührend ab. nen sich selbst in ihrer Fachlichkeit zeigen«, erläutert der Mitorganisator Nikolai Wehnelt. Wie Teilhabe durch Kommunikation auch im Alltag funktionieren kann, zeigt das vielfältige Tagungsprogramm mit visionären und gleichzeitig alltagspraktischen Themen – sei es ein Vortrag über Tablets & Co, die digitale Allround-Lösungen versprechen, oder über das Kartenaustauschprogramm PECS, das mit Symbolkarten arbeitet. Das Referat über den von der Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen eigens entwickelten Ideenkoffer mit Fächern für unterschiedliche Lebensbereiche zeigt eine innovative Alternative der Kommunikation im Alltag auf. Weitere Themen: kommunikative Konzepte bei der Vermittlung von Kultur und beim Business-Coa- Inklusion braucht Kommunikation Sabine Wilden, Initiatorin und Gastgeberin der Fachtagung unterstreicht die Bedeutung von Kommunikation für gelebte Teilhabe und die Wahl des Tagungsthemas: »Wenn wir Inklusion wollen, müssen wir neue Kommunikationswege entwickeln. Kommunikation ist die Brücke, die wir brauchen, um die scheinbaren Unterschiede zwischen Menschen auszugleichen. Die Fachtagung möchte dazu den Teilnehmern Impulse vermitteln, um eigene Ideen zu erleichtern.« Geht nicht – gibt’s nicht! Kommunikation macht mobil 28. Mai 2015 von 9 bis 17 Uhr im Hotel Aquino, Hannoversche Str. 5b, 10115 Berlin Bei Fragen zur Fachtagung wenden Sie sich bitte an Nikolai Wehnelt, Diplom-Psychologe, 030 47 477 414, [email protected] Wenn Sie Informationen über die Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen wünschen, wenden Sie sich bitte an Jill Büldt, Öffentlichkeitsarbeit, 030 47 477 345, jillbueldt@ ass-berlin.org Information Mehr unter ass-berlin.org Regierung will der Reform der Eingliederungshilfe die Geschäftsgrundlage entziehen Pressemitteilung des Bundesverbands für körper- und mehrfachbehinderte Menschen vom 18. März 2015 D ie im Koalitionsvertrag vereinbarte Entlastung der Kommunen durch eine Beteiligung des Bundes an den Kosten der Eingliederungshilfe in Höhe von fünf Milli12 arden Euro ist nicht mehr vorgesehen. Ein Vertreter des Bundesfinanzministeriums teilte auf der Sitzung der Arbeitsgruppe Bundesteilhabegesetz (AG BTHG) am 12. März 2015 mit, die PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Spitzen der Koalitionsparteien hätten sich darauf verständigt. Stattdessen sollen diese Mittel – direkt und ohne einen Zusammenhang mit den Leistungen für Menschen mit Behinderung – April 2015 INKLUSION zur Stärkung der Kommunalfinanzen in die Haushalte der Städte und Kreise fließen. Weitere Mittel zur Umsetzung der Reform oder gar für Leistungsverbesserungen sind bisher nicht in der Finanzplanung der Bundesregierung vorgesehen. Forderung: Eingliederungshilfe muss reformiert werden! Damit ist der Arbeit an der Reform der Eingliederungshilfe eine wesentliche Grundlage entzogen. Die Verbände behinderter Menschen haben sich bisher aktiv und konstruktiv in die Beratungen der AG BTHG eingebracht. Eine Teilhabe an der Gesellschaft und die Umsetzung der UN-BRK für Menschen mit Behinderung, die auf Leistungen von Einrichtungen und Diensten angewiesen sind, kann es nur geben, wenn das im Sozialhilferecht verankerte System der Eingliederungshilfe grundlegend reformiert wird. Wesentliche Elemente des Reformvorhabens sind die Umstellung der institutionellen Behindertenhilfe auf eine personenzentrierte Leistungsgestaltung, die Überwindung der Unterscheidung von stationären und ambulanten Leistungen sowie eine auf die Lebenssituation angepasste Bedarfsfeststellung und Bedarfsdeckung. Bedeutende Teile eines zwar wenig entwicklungsfähigen, aber bislang weitgehend funktionierenden Systems der Behindertenhilfe werden damit aufgegeben. Menschen mit Behinderung, ihre Angehörigen und ihre Verbände waren bisher bereit, die Risiken der Umstellungen zu tragen und an einer zukunftsfähigen Eingliederungshilfe mitzuarbeiten. Sie konnten auf der Grundlage des Koalitionsvertrages davon ausgehen, dass sie den Umbau zusammen mit Eingliederungshilfeträgern gestalten, die um rund ein Drittel von den Kosten entlastet werden. Auch konnte man davon ausgehen, dass der Zufluss der Bundesbeteiligung an der Eingliederungshilfe so gestaltet werden kann, dass damit ein Zugewinn an Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit erreicht wird und die Schnittstellenprobleme, zum Beispiel zu den Leistungen der Pflegeversicherung, gelöst werden können. Keine Reform ohne Beteiligung des Bundes Ohne die fünf Milliarden Euro im Haushalt des BMAS fehlt nicht nur ein wichtiger Motor für die Reform. Es fehlen auch wesentliche Gestaltungselemente, und die Reform muss mit Leistungsträgern umgesetzt werden, die sich vor Ausgabensteigerungen alleine durch Fallzahlensteigerun- gen ohne eine Chance auf Entlastung gestellt sehen. Ohne Gestaltungsmöglichkeiten und ohne Geld für Leistungsverbesserungen ist die Reform nicht zu machen. Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen sind auf eine gesicherte und zukunftsfähige Eingliederungshilfe angewiesen. Sie erwarten von der Bundesregierung und den Koalitionsparteien, dass sie sich an die Vereinbarung halten und die Sicherung der Kommunalfinanzen nicht gegen die Zukunft der Hilfen für Menschen mit Behinderung ausspielen. Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e. V. ist ein Zusammenschluss von rund 28.000 Mitgliedsfamilien. Er vertritt u.a. die Interessen von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen gegenüber Gesetzgeber, Regierung und Verwaltung. Information Pressekontakt: Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e. V. Norbert Müller-Fehling Brehmstraße 5-7 40239 Düsseldorf 0211 640 04-11 [email protected] Mehr unter bvkm.de Fachtagung: Wohnen für alle! Teilhabe für Menschen mit Behinderungen I n Deutschland leben zur Zeit rund 7,5 Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung. Eine gute Wohnraumversorgung bedeutet für alle Menschen Lebensqualität. Aber gerade für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen wird bezahlbarer Wohnraum immer knapper. Es gestaltet sich für die Betroffenen schwierig, an geeigneten Wohnraum zu gelangen, bzw. auch im hohen Alter im gewohnten Umfeld zu verbleiben. Daher ist es von größter Bedeutung, dass Politik, Verwaltung, Wohnungswirtschaft, Sozialwirtschaft und Betroffene an einem Strang ziehen und sich für eine bezahlbare Wohnraumversorgung einsetzen. Mit der Fachtagung »Wohnen für Alle! Teilhabe für Menschen mit Behinderungen« am 14. April bringen die Veranstalter Betroffene, WohnApril 2015 wirtschaft, Verwaltungen und Politiker zusammen, um ein effektiveres Zusammenwirken zu erzielen, gemeinsam über neue Wohnmodelle zu diskutieren und mögliche Lösungswege zu erörtern. Initiatoren sind die Spastikerhilfe Berlin eG, der Paritätische Wohlfahrtsverband LV Berlin e. V. sowie Klaus Mindrup, MdB, und Michael Groß, MdB (beide Mitglieder im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit). Bereits bei der Auftaktveranstaltung im vergangenen Oktober wurden genossenschaftliche Wohnmodelle als mögliche Wohnformen für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen vorgestellt. In Facharbeitsgruppen haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Vorschläge und Forderungen zur DiskusPARITÄTISCHER RUNDBRIEF sion zu stellen und sich auszutauschen. An der anschließenden Diskussion beteiligen sich unter anderem Verena Bentele, Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, und Andreas Geisel, Senator für Stadtentwicklung Berlin. Die Fachtagung steht unter der Schirmherrschaft von Ulla Schmidt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Information Fachtagung »Wohnen für Alle!« 14. April 2015, 11:00 bis 17:30 Uhr Bank für Sozialwirtschaft AG Oranienburger Str. 13, 10178 Berlin-Mitte Ansprechpartner: Anieke Fimmen, [email protected] Sieghard Gummelt, [email protected] Unter lebensraum-inklusiv.de finden Sie mehr Informationen zum Bündnis und seinen Partnern, aktuelle Vorträge sowie eine Charta mit Forderungen zur Umsetzung barrierefreier Wohnraumförderung. 13 INKLUSION Wohnungsnot: »Entwicklung bedeutet momentan Verdrängung« Fünf Fragen an Klaus Mindrup, MdB, SPD-Fraktion Klaus Mindrup ist in Lienen (Westfalen) als zweites von vier Kindern zur Welt gekommen. Nach dem Abi tur und Zivildienst hat er Biologie studiert. Er selbst sagt über sich: »Als Naturwissenschaftler bin ich von Hause aus ein unabhängiger Querdenker und Gestalter. Neue soziale und ökologische Formen des Wirtschaftens, eine soziale Energiewende, bezahlbare Mieten, eine Willkommenskultur und handlungsfähige Kommunen sind meine Hauptanliegen.« Konsequent engagiert er sich daher seit Jahren in der Genossenschaftsbewegung. Er ist Mitglied des Deutschen Bundestages und gehört der SPD-Fraktion an. Die Fragen stellte Miguel-Pascal Schaar. Herr Mindrup, die Frage nach der Versorgung mit Wohnraum beschäftigt Sie schon länger. Welche Motive treiben Sie dabei an? Klaus Mindrup: Die eigenen vier Wände sind für die Menschen von existenzieller Bedeutung. Für uns Sozialdemokraten war es schon immer wichtig, Menschen für dieses grundlegende Bedürfnis guten und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. In dieser Tradition sehe ich mich. Gerade in den letzten Jahren erleben wir in Berlin eine immer stärker werdende Spekulation mit Wohnraum, die den Menschen außer Acht lässt. 86 Prozent der Berlinerinnen und Berliner wohnen zur Miete, das heißt die übergroße Mehrheit der Einwohner dieser Stadt ist von den Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt direkt betroffen. Das bedeutet momentan Verdrängung, drohende Obdachlosigkeit, teurere Mieten, stärkere Konkurrenz um Wohnungen. Dies ist eine Entwicklung, die man nicht hinnehmen kann. Ich bin selbst seit über zwölf Jahren Mitglied des Aufsichtsrates der Wohnungsbaugenossenschaft Bremer Höhe, die als Graswurzelgenossenschaft im Jahr 2000 gegründet wurde. Mit der Hilfe Berlins konnten wir damals unsere Wohnanlage erwerben und sanieren. Seitdem agieren wir auch als Dachgenossenschaft für neue Projekte. Klaus Mindrup Sie engagieren sich vor Ort, im Bezirk und in einer Regierungspartei. Was können Sie konkret tun, um der Wohnungs- und Raumnot für soziale Zwecke zu begegnen? gestiegen und dieser Trend hält an. Wir brauchen daher Wohnungsneubau, um den steigenden Bedarf zu decken. Allerdings ist Wohnungsneubau teuer. Kostengünstigen Wohnraum gibt es vor allem in Altbauten. Daher brauchen wir eine Doppelstrategie: Förderung von Wohnungsneubau auf der einen Seite und Schutz von bestehenden kostengünstigen Mietwohnungen auf der anderen Seite. Daher freue ich mich, dass Berlin die Umwandlung von Mietin Eigentumswohnungen in Milieuschutzgebieten jetzt unter einen Genehmigungsvorbehalt gestellt hat. Diese Spekulationsbremse war dringend erforderlich. Im Bund haben wir vor kurzem die Mietpreisbremse beschlossen. Als nächstes werden wir bis Anfang nächsten Jahres die Modernisierungsumlage neu regeln. Der Bezirk Pankow ist seit Jahren Vorreiter beim kommunalen Mieterschutz, nennen möchte ich hier beispielhaft die Aufstellung von Milieuschutzgebieten und Sozialplanverfahren. Klaus Mindrup: Im Jahr 2013 ist die Bevölkerung Berlins um 47.800 Personen Unsere Mitglieder haben erhebliche Probleme, Räume für ihre Klienten anzumie- 14 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: THOMAS IMMO ten oder zu halten. Die Liegenschaftspolitik Berlins orientiert sich an der Gewinnmaximierung bei Verkäufen. Wir erleben vielfältig Wohnungsnot und Raumknappheit, zumindest im sozialen Bereich. Wie sozial bleibt Berlin? Klaus Mindrup: Sie beschreiben die Situation richtig. Berlin hat aber umgesteuert, allerdings hätte es für mich persönlich schneller geschehen sollen. Berlin hat alle bestehenden Instrumente zum Mieterschutz gezogen. Auch die Liegenschaftspolitik wurde geändert. Vor dem Hintergrund der Haushaltsnotlage sah Berlin sich gezwungen, Tafelsilber meistbietend zu verkaufen. Ich war immer ein Kritiker dieser Politik. So konnte ich die Veräußerung von 21.000 Wohnungen der damaligen BIH verhindern, übrigens gegen den Widerstand der Linken. In der neuen Liegenschaftspolitik des Senats geben wir jetzt auch wieder sozialen Kriterien bei der Vergabe von Liegenschaften Raum. Der Lernprozess hat hier lange gedauert, aber er ist nachhaltig. Leider trifft dies nicht auf alle Akteure zu: Im Fall der Bundesanstalt für ImmobilienaufApril 2015 INKLUSION gaben zum Beispiel ringen wir um eine Neuausrichtung. Ich bin aber guter Hoffnung, dass wir diese erreichen. Genossenschaften und städtischen Wohnungsbaugesellschaften kommt hier eine besondere Rolle zu. Unsere Aufgabe wird es sein, sie in die Lage zu versetzen, diese Rolle auch wahrzunehmen. Wir werden aber auch neu bauen müssen und zwar an vielen Stellen in der Stadt. Dabei sollten von Anfang an die Bedürfnisse Ihrer Mitglieder und deren Klienten gedacht werden. Ihre Partei, die SPD, regiert auf Bundes- und Landesebene. Wieso gelingen ihr, trotz der politischen Gestaltungsmöglichkeiten, so wenig wahrnehmbare Erfolge für eine soziale Immobilienpolitik? War die völlige Ausrichtung auf das Tempelhofer Feld ein Fehler? Klaus Mindrup: Ich sehe hier durchaus Erfolge, so habe ich selbst die Verhandlung zur Wiedereinführung von Zuschüssen für barrierefreies Bauen bei der KFW geführt. Von der Aufstockung der Städtebauförderung, die wir durch- gesetzt haben, konnte Berlin auch direkt profitieren. Neben diesen und den ordnungsrechtlichen Eingriffen bedarf es aber auch des Neubaus von günstigem Wohnraum, und das braucht Zeit. Das Tempelhofer Feld war ein zentrales Neubauprojekt des Senats, das bezahlbaren Wohnraum in der Innenstadt geschaffen hätte. Dies ist aber nicht deutlich genug geworden. Selbst nach dem Scheitern stellt sich das Projekt an sich nicht als Fehler dar. Parallel treibt der Senat seine Neubauoffensive voran. Letztendlich hat die Diskussion um das Tempelhofer Feld auch dazu geführt, dass wir in der Stadt über den Neubau von Wohnungen wieder lebhaft diskutieren. Es hat aber auch aufgezeigt, dass sich die Bevölkerung dem Problem der Wohnungsnot anders stellen muss und die Politik besser kommunizieren muss. Ich erlebe es ja gerade aktuell in meinem Wahlkreis, da protestieren die Anwohner der Elisabethaue gegen die Bebauung der dortigen Felder mit Wohnungen und fordern die Politik auf, doch erst einmal in der Innenstadt zu bauen. Die Bürger in der Innenstadt fordern, zuerst die Flächen im Außenbereich zu bebauen und ihre Freiflächen und Parkplätze zu verschonen. Wenn sich diese Haltung durchsetzt, wird die Lage für alle Wohnungssuchenden mit Handicaps noch dramatischer. Welche Rolle kommt aus Ihrer Sicht den Wohlfahrtsverbänden und damit der Parität bei der Gestaltung der sozialen Stadt und der Lösung der Wohnungs- und Raumnot zu? Klaus Mindrup: Ich denke, die wichtigste Aufgabe ist die Kommunikation. Sagen, was los ist! Dann sollten sich die Wohlfahrtsverbände offensiv in die Debatten zum Mieterschutz und zum Neubau einbringen. Bebauungskonzepte ohne umfassende Inklusion darf es nicht mehr geben. Information Mehr über Klaus Mindrup finden Sie unter klaus-mindrup.de. MEDIENFENSTER Buchtipp: »Am liebsten bin ich Hamlet« Autobiografie eines Autors mit Down-Syndrom M it seinem Buch erlaubt Sebastian Urbanski, Schauspieler mit Down-Syndrom, dem Leser einen besonderen Einblick in sein Leben: »Ich bin ein sogenannter Behinderter. Ich möchte mit meinem Buch allen Lesern zeigen, dass man mit uns genauso umgehen kann wie mit allen anderen Menschen auch.« Der spanische Schauspieler und Lehrer Pablo Pineda ist Sebastian Urbanskis großes Vorbild: »Einmal fragte mich ein Journalist, was ihn und mich verbindet. Ich antwortete ihm: ‚Der ist fast so wie ich. Er hat seinen eigenen Kopf. Wie ich. Er steckt sich hohe Ziele. Das mache ich auch. Und er hat das Down-Syndrom.‘» In seiner Autobiografie erzählt Sebastian Urbanski über sein Leben, seine Kindheit in der ehemaligen DDR, seine Jugend im Westen und seine schauspielerische Karriere. Der 36-Jährige gehört zum festen Ensemble von Ramba Zamba, hat in großen TV-Produktionen mitgewirkt und war die deutsche Synchronstimme von Pablo Pineda in »Me too – wer will schon normal sein.« Das Buch »Am liebsten bin ich Hamlet – mit dem Down-Syndrom mitten im Leben« ist am 5. März im Fischer-Verlag erschienen. Paperback 14,99 Euro. Auch als E-Book erhältlich. Vorwort von Kai Pflaume, ISBN 978-3-596-03165-8 Der Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März Ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Menschen mit Trisomie 21 – und mit anderen Beeinträchtigungen – setzte die Lebenshilfe Berlin zum Welt-Down-Syndrom-Tag. Begeisterten Applaus gab es für das inklusive Theaterstück »Es geht auch ANDERS.« im Studio des Heimathafen Neukölln. Fachvorträge und Filme standen im Mittelpunkt eines Infotags in der Evangelischen Schule Berlin Mitte. Am 26. März las der Schauspieler Sebastian Urbanski in der Pablo-Neruda-Bibliothek aus seiner Autobiografie »Am liebsten bin ich Ham- April 2015 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF let – mit dem Down-Syndrom mitten im Leben«. Der Welt-Down-Syndrom-Tag wird in diesem Jahr schon zum zehnten Mal gefeiert. Seit 2012 ist er offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt. Das Datum 21.3. wurde in Anlehnung an den medizinischen Fachbegriff Trisomie 21 gewählt: Beim Down-Syndrom ist das Chromosom 21 dreimal statt zweimal vorhanden. In Deutschland leben ca. 50.000 bis 60.000 Menschen mit Down-Syndrom, davon 1500 bis 2500 in Berlin. lebenshilfe-berlin.de 15 INKLUSION »Denkanstoß geben, dass Anderssein eine Bereicherung ist« Fünf Fragen an Elisabeth Armendia-Antoñanzas, Schauspielerin, Trainerin und Regisseurin Die Österreicherin Elisabeth Armendia-Antoñanzas lebt seit 2006 in Berlin. Die Schauspielerin hat eine Ausbildung zum Coach für persönliche Weiterentwicklung und arbeitet im Beratungsbereich. Eine ihrer Töchter wurde 2011 mit dem Down-Syndrom geboren. Seit November 2014 hat sie ihr Regiedebut mit einem inklusiven Theaterprojekt im Rahmen des »Welt-Down-Syndrom-Tags« in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Berlin. Weitere inklusive Projekte in Planung. Die Fragen stellte Kathrin Vogel. Frau Armendia, was war Ihre Motivation für das Theaterstück? Elisabeth Armendia-Antoñanzas: Die Motivation für dieses Stück ist meine Tochter Lorea, die mit dem Down-Syndrom geboren wurde. Seit diesem Zeitpunkt beschäftige ich mich mit dem Thema Anderssein und merke immer wieder, dass wir mit dem Thema Behinderung noch keinen selbstverständlichen Umgang haben. Wir haben es einfach nicht gelernt. Ich möchte mit meiner Arbeit einen Beitrag dazu leisten, dass das anders wird. »Es geht auch ANDERS« ist das erste Projekt in dieser Form, das ich umsetzte – ich plane jedoch weitere Projekte in dieser Richtung. Ich war mit Frau De Juan und Frau Panzerbieter von der Lebenshilfe Berlin im Gespräch über die Art meiner Arbeit, woraufhin sie dann mit dem Vorschlag an mich herantraten, etwas im Rahmen des Welt-Down-Syndrom-Tages 2015 zu machen. Und so kam es dann letztendlich zu der Umsetzung dieses Theaterstücks. Wie kamen die Ideen zum Stück und der Kontakt mit der Autorin zustande? Elisabeth Armendia-Antoñanzas: Ursprünglich komme ich aus dem Schauspielbereich und habe unter anderem an der École Internationale de Théâtre Jacques Lecoq in Paris studiert. Dort wird sehr körperlich gearbeitet. Das heißt, es geht darum, erst den Körper sprechen zu lassen, bevor die Sprache hinzukommt. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um pantomimisches Darstellen, sondern darum, nicht nur sprachlich, sondern auch körperlich zu kommunizieren und auch die Dynamik einer Szene zu erfas16 Elisabeth Armendia-Antoñanzas sen. Diese Form des Theaters fließt auf jeden Fall in meine Arbeit mit ein. Die Autorin, Christina Wennekamp, ist eine langjährige Freundin, die mir und meiner Familie sehr nahe steht. Wir haben viel miteinander erlebt und haben auch gemeinsam an Seminaren der Coaching Academie Bielefeld (wo ich meine Coachingausbildung gemacht habe) teilgenommen. Das heißt, Christina und ich kennen uns nicht nur sehr gut, sondern sprechen auch dieselbe Sprache, wenn es zum Beispiel darum geht, Konflikte zu lösen. Wir können uns dadurch in der gemeinsamen Arbeit einfach die Wahrheit sagen, ohne Dinge persönlich zu nehmen. Alles was nicht funktioniert, wird sofort geklärt – das macht die Arbeit sehr angenehm und unkompliziert. Christina ist ein – meiner Meinung nach – sehr kreativer und intelligenter Kopf. Sie kann das, worum es mir geht, sehr gut erfassen und auf sehr bildhafte Weise auf den Punkt bringen. Wir besprechen nach und auch während den Proben immer sehr genau, was in den PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: CÈSAR MARTINS Szenen zum Ausdruck kommen soll und versuchen dies auch den Schauspielern immer nahe zu bringen. Da es sich um Laiendarsteller handelt: Woher kamen die Akteure? Kannten sich manche Mitwirkenden schon vorher? Elisabeth Armendia-Antoñanzas: Eigentlich kannte ich nur Lena Scharfenberg, die den Song in unserem Stück gecovert hat, vorher. Da sie leider bei den beiden Vorstellungen nicht dabei sein kann, wird sie vom Band zu uns singen – dieses Mal! Das nächste Mal ist sie dann bestimmt auch mal live dabei! Die anderen Schauspieler sind größtenteils über die Kontakte der Lebenshilfe auf uns aufmerksam geworden. Außer Paul, das ist der Sohn einer Erzieherin aus der Kita unserer Kinder. Wie haben sich die Proben entwickelt? Gab es Konflikte? Elisabeth Armendia-Antoñanzas: Die Proben waren von Anfang an fantastisch. Gleich beim ersten Kennenlern-WorkApril 2015 INKLUSION Es geht auch anders. – Wie wir uns behindern Ein Theaterstück über Normal- und Anderssein shop war ich so begeistert von dieser Truppe, dass ich alle behalten wollte. Es gab kaum Konflikte in den Proben. Und da immer alle Darsteller auf der Bühne sind, gibt es in der Form keine Hauptrollen. Außerdem treffe ich auch von Anfang an immer die Vereinbarung mit meinen Leuten, dass Konflikte sofort geklärt werden und nicht weitergetragen werden. Das funktioniert sehr gut. Es fließt auch immer viel von meiner Arbeit als Coach in meine Theaterarbeit mit ein, und das ermöglicht unter anderem eine außergewöhnliche Teamarbeit. Was würden Sie als Aussage zum Theaterstück gern mit auf den Weg geben? Elisabeth Armendia-Antoñanzas: Während dieser Arbeit habe ich mich gefragt, was genau wirkliche Inklusion eigentlich so schwer macht. Das sind zwei Dinge. Einerseits der Standpunkt des Mangels: Die nehmen uns was weg, die kosten so viel, es gibt nicht genug für alle etc. Und andererseits der Standpunkt der Angst: Angst vor dem Umgang mit etwas, was man nicht kennt, Angst vor dem Anderssein, eventuell auch Angst davor, etwas falsch zu machen, und sich deshalb erst gar nicht darauf einzulassen. Keiner der beiden Standpunkte funktioniert für das Ergebnis von einem Zusammenleben, in dem alle gewinnen können. Um ein neues Ergebnis zu erzielen, müssen wir also neue Standpunkte einnehmen – dafür brauchen wir Vertrauen, Offenheit und vor allem Liebe. Mit dem Stück will ich einen Denkanstoß dazu geben, dass Anderssein auch eine Bereicherung ist – dass wir alle unterschiedlich sind, und dass das auch gut so ist. Wir SIND nicht unsere Arbeit, unsere Herkunft, oder unsere Anzahl an Chromosomen – wir HABEN eine Arbeit, eine Herkunft, oder eine Anzahl an Chromosomen, aber wir sind weit mehr als das! Und jeder von uns ist ein Teil, der einen Beitrag dazu leistet, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickelt. Wir bestimmen, ob wir uns gegenseitig bereichern oder begrenzen. April 2015 E lemente aus Körperarbeit und pantomimischer Darstellung bilden die Grundlage für das ausdrucksstarke Theaterstück »Es geht auch anders.«, laut Beschreibung ein Stück »über die Angst vor dem Normalsein und die Angst vor dem Anderssein. Entwickelt hat es die Schauspielerin Elisabeth Armendia mit dramaturgischer Unterstützung durch die Autorin Christiane Wennekamp. Es wurde am Vorabend des Welt-Down-Syndrom-Tages im Heimathafen Neukölln uraufgeführt wurde und stieß auf große Begeisterung. Mit einem Aufruf über die Lebenshilfe Berlin und einer türkischen Laienspielgruppe waren interessierte Darsteller schnell gefunden. Ab November vergangenen Jahres wurde dann jedes Wochenende intensiv geprobt. »Das Leben ist ein Spiel, und wir machen die Regeln.« Elf Personen mit und ohne Down-Syndrom setzen sich mit der Frage auseinander, was Anderssein für sie und für die Gesellschaft bedeutet. Wodurch entsteht Zusammengehörigkeit oder Ausgrenzung? Was macht das Streben nach Besonderheit und die Betonung der Individualität mit uns? Was empfinden wir dabei? Ausgrenzungskriterien wurden erfunden, pantomimisch dargestellt und ad absurdum geführt. Szenen in der U-Bahn oder beim Wettkampf zeigten: Alle wollen anders sein, aber jeder will dazugehören. Beim Hockerspiel war das Ziel, als einziger auf dem Podest zu stehen. Welches Gefühl stellte sich auf dem Podest ein? »Verdammt einsam« war die Antwort. Das war ein Wendepunkt. Ab jetzt galt es, eine Dialogform zu finden, so dass mit gegenseitiger Hilfe bald jeder einmal auf dem Podest steht und Applaus erntet. Das Stück zeigt: In der Einmaligkeit und der gegenseitigen Hilfe liegt die Kraft. Die Welt um uns herum ist von uns gemacht, und wir haben die Möglichkeit, sie zu KATHRIN VOGEL verändern. Es geht auch anders! Die Truppe in Aktion PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: MANDY SCHILLER – DENOYA PHOTOGRAPHY 17 INKLUSION Ob Privatperson oder Verein – die neue Bauordnung geht alle an Novellierung der Berliner Bauordnung E in erster Referentenentwurf stößt auf heftige Kritik – ohne Barrierefreiheit bleibt Inklusion eine Illusion. Derzeit ringt das Land Berlin um eine neue Bauordnung. Aus Sicht des Berliner Behindertenverbandes e. V. ist der Referentenentwurf dazu allerdings schlichtweg eine Katastrophe: Der Entwurf wird keine Rechtssicherheit und keine Klarheit schaffen. Weitaus schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) im Referentenentwurf völlig negiert werden. In einigen Bereichen schneidet der Referentenentwurf sogar bisher gültige Vorschriften zur Barrierefreiheit zurück. Alarmiert waren Behindertenverbände bereits durch die Art und Weise, wie der Gesetzesentwurf zustande kam. Hierzu muss man wissen, dass sich das Land Berlin für die Umsetzung der UN-BRK das nötige Fachwissen der Monitoring-Stelle für 105.000 Euro pro Jahr »eingekauft« hat. An und für sich eine löbliche Sache. Die Monitoring-Stelle ist beim Deutschen Institut für Menschenrechte angesiedelt und hat laut UN-BRK den Auftrag, die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu befördern und zu schützen sowie die Maßnahmen sämtlicher staatlicher Stellen zu überwachen. Die Monitoring-Stelle ist seit 2012 vom Land Berlin mit der Begleitung der Umsetzung der UN-BRK in Berlin beauftragt. In diesem Rahmen führt die Monitoring-Stelle eine Normenprüfung durch. Anders ausgedrückt: Sie zeigt wesentlichen Änderungsbedarf im Sinne der UN-BRK an wichtigen Gesetzen – wie der Bauordnung – auf. Der vorliegende Referentenentwurf aus der Verwaltung zur Novellierung der Bauordnung berücksichtigte die vorgelegten Ergebnisse der Normenprüfung zur Berliner Bauordnung jedoch mit keiner einzigen Silbe. Ohne Barrierefreiheit keine Inklusion Scheinbar haben weder Bauverwaltung noch Berliner Politik oder Bauwirtschaft bis heute die Bedeutung der UN-BRK verstanden – oder sie wol18 len sie nicht verstehen. Die Konvention ist keine Grundsatzerklärung wie ein Parteiprogramm oder eine unverbindliche Zielvereinbarung zwischen zwei Gruppen. Die Konvention wurde in Deutschland als Bundesgesetz verabschiedet. Sie verpflichtet die öffentliche Hand, Maßnahmen zu ergreifen, um Menschen mit Behinderung den gleichberechtigten Genuss der allgemeinen Menschenrechte und Grundfreiheiten zu ermöglichen, kurz gesagt, die Inklusion umzusetzen. Dazu gehört es auch, die physische Umwelt in gleichberechtigter Weise für Menschen mit Behinderung zugänglich zu machen. Dementsprechend sind die Bundesländer zur Umsetzung der UN-BRK verpflichtet. Einer Bauordnung fällt dabei eine besonders wichtige Aufgabe zu. Denn ohne entsprechende »Hardware« kann es keine Inklusion geben. Sprich, ohne die Herstellung von barrierefreien Gebäuden – und hier ist eine vollumfängliche Barrierefreiheit gefordert – sind die Inklusionsbemühungen in anderen gesellschaftlichen Bereichen (Schule, Ausbildung, Arbeit, Freizeit, Kultur, politische und gesellschaftliche Teilhabe) nur eingeschränkt umsetzbar oder sie verpuffen wirkungslos. Insofern ist die Bauordnung ein Gradmesser dafür, inwieweit die derzeitige Landesregierung die Weichen tatsächlich auf Inklusion stellt. Scharfe Kritik übte insbesondere die Monitoring-Stelle in einer Stellungnahme zum Referentenentwurf: »In der Gesamtschau betrachtet erscheint der aktuelle Entwurf aus Sicht der Monitoring-Stelle in keiner Weise geeignet, die verbindlichen Vorgaben der UN- Behindertenrechtskonvention umzusetzen, geschweige denn die rechtlichen Grundlagen zur Gewährleistung baulicher Barrierefreiheit in Berlin zu ver- bessern. Menschenrechtlich besonders problematisch ist, dass der Entwurf in vielerlei Hinsicht gar einen Rückschritt darstellt und zu einem strukturellen Umsetzungsdefizit führt.« Unredliche Argumente Seit der Referentenentwurf auf dem Tisch liegt, wird in allen Anhörungen und Diskussionsrunden gebetsmühlenartig behauptet, barrierefreies Bauen sei zu teuer und die Gesellschaft könne sich das nicht leisten. Grundsätzlich gilt hier: Es kann keine Frage der Finanzen sein, ob man allgemeine Menschenrechte und Grundrechte umsetzt. Die Kosten können höchstens eine Rolle bei der Frage spielen, welche Maßnahmen in welchem Zeitraum realisiert werden sollen. Wie groß der Handlungsbedarf hierbei ist, zeigt die Tabelle »Versorgungslücken an geeigneten Wohnungen« eindrucksvoll. Zudem wird die Kostendiskussion bislang völlig unredlich geführt. Zum einen werden die Kosten barrierefreien Bauens übertrieben, zum anderen wird komplett ausgeblendet, welche finanziellen Lasten der Allgemeinheit aufgebürdet werden, weil nicht genügend barrierefreie Wohnungen hergestellt werden. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Technischen Hochschule Zürich hat die Mehrkosten einmal untersucht. Diese Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass je nach Bauvolumen die Zusatzkosten für Barrierefreiheit auf bis zu 0,15 Prozent der Bausumme gedrückt werden können. Ferner können die vermeintlichen Mehrkosten für barrierefreies Bauen gesellschaftspolitisch nicht singulär betrachtet werden. Durch nicht vorhandene rollstuhl-, pflege- oder seniorengerechte Wohnungen werden sowohl Fakten – Wohnraumversorgung in Berlin · Berlin hat heute schon einen anerkannten Fehlbestand von rund 41.000 barrierefreien Wohnungen. · Rund 2400 Nutzer des Sonderfahrdienstes sind beim Verlassen ihrer Wohnung auf Treppenhilfe angewiesen. · Demografischer Wandel: In 2030 werden in Berlin über 560.000 Bürger zwischen 65 und 80 Jahre und rund 260.000 Bürger über 80 Jahre alt sein. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF April 2015 INKLUSION die Kranken- und Pflegekassen, als auch die Sozialhilfeträger, die Träger der GUV oder der GRV massiv belastet. Und die Summen, die die Sozialsysteme Jahr für Jahr nur aufgrund einer verfehlten Baupolitik stemmen müssen, sind schwindelerregend. Laut der »Potenzialanalyse altersgerechte Wohnungsanpassung« des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung von 2014 würde sich nur durch das Vorhandensein entsprechenden Wohnraums für ambulant versorgte Pflegebedürftige allein für die Pflegeversicherung und die Sozialhilfeträger in Deutschland ein Einsparpotential von bis zu drei Milliarden Euro ergeben. Wohlgemerkt pro Jahr. Anders ausgedrückt: Was Bauträger aufgrund dürftiger Vorschriften zur Barrierefreiheit einsparen können, muss an anderer Stelle die Gemeinschaft zum vielfach teureren Preis wieder ausbügeln. Unbestrittener Mangel Deutlich wird das auch an einem anderen Beispiel: In Berlin gibt es für Menschen mit Behinderung einen sogenannten Sonderfahrdienst, der ausschließlich für private Fahrten (gesellschaftliche Teilhabe) zur Verfügung steht. Der Sonderfahrdienst bietet allerdings nicht nur Fahrten an, sondern soll bei Bedarf auch eine sogenannte Treppenhilfe leisten. Denn rund 2400 Nutzer des Sonderfahrdienstes wohnen derzeit nicht in einer von ihnen eigentlich benötigten barrierefreien Wohnung, schlichtweg, weil es nicht genügend davon gibt. Jede geleistete Treppenhilfe belastet somit den Haushalt des Sozialsenators (Haushaltstitel 54010). Dass bereits akuter Handlungsbedarf besteht, ist unbestritten. Aktuell besteht für Berlin ein enormer Fehlbedarf an behindertengerechten Wohnungen (siehe Infokasten). Diesen Bedarf im Laufe der kommenden Jahrzehnte auch nur annähernd zu decken, kann nur gelingen, wenn in der Neufassung der Bauordnung die Vorgaben der UNBRK umgesetzt werden. Die anstehende Novellierung der Berliner Bauordnung betrifft auch viele Paritätische Organisationen. Sie haben heute schon erhebliche Probleme, passende und bezahlbare Räume zu finden. Um ein vielfaches schwieriger wäre es, auch noch barrierefreie Räumlichkeiten zu finden, wenn sich das Angebot aufgrund mangelnder Bauvorschriften künftig noch verknappen würde. Insofern ist eine Bauordnung, die endlich die verbindlichen Maßgaben der UNBRK sowohl für private, als auch für öffentliche Bauten umsetzt, ein wesentlicher Baustein, den Berlin zur Verwirklichung der Inklusion benötigt. DOMINIK PETER, VORSITZENDER BERLINER BEHINDERTENVERBAND E. V. Versorgungslücken an geeigneten Wohnungen Bei den Angaben dieser Tabelle handelt es sich um ein Bedarfsszenario für Deutschland. Es berücksichtigt die demografischen und sonstigen gesellschaftlichen Änderungsprozesse für jeweils drei verschiedene Personenkreise. Dieses Szenario setzt allerdings voraus, dass Neubauten weiterhin zumindest nach den bisher gültigen Regelungen zur Barrierefreiheit entstehen und bisherige Fördermaßnahmen (zum Beispiel KfW-Förderung »Altersgerecht Umbauen«) beibehalten bleiben. Personenkreise Versorgungslücke 2015 Versorgungslücke 2030 Personen über 65 Jahre mit Bewegungseinschränkungen (ohne Pflegebedürftige) 72,8 % 62,6 % Personen über 65 Jahre (seniorengerechtes Wohnumfeld) 92,6 % 89,9 % Personen mit ambulanter Pflege (auch Wohngruppen) 59,5 % 42,9 % Quelle: Prognos Endbericht »Evaluation des KfW-Programms Altersgerecht Umbauen«, Basel 22. Juli 2014 »Aufzug statt Auszug« Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai 2015 U nter dem Motto »Aufzug statt Auszug« – demonstrieren Interessenverbände am 5. Mai 2015 für mehr Gleichberechtigung für Menschen mit Behinderung. Zur Demonstration mit anschließender Kundgebung rufen der Berliner Behindertenverband, die Bundesinitiative Daheim statt Heim und der SoVD Landesverband Berlin-Brandenburg e. V. auf. Damit protestieren sie gegen jegliche Formen der Diskriminierungen, die immer noch durch bauliche Maßnahmen stattfinden. Sie fordern hundertprozentige Barrierefreiheit ohne faule Kompromisse und wollen ihre Forderungen gemeinsam an die Öffentlichkeit und die Politik herantragen: April 2015 · die Veränderung aller Bauordnungen, damit die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention umgesetzt werden; · ein städtebauliches Förderprogramm zur Beseitigung von bestehenden Barrieren im öffentlichen Raum. Komplette Umsetzung des Zwei-Sinne-Prinzips; · ein Umdenken beim Denkmalschutz, der die verbrieften Menschenrechte von Menschen mit Behinderung seit vielen Jahren mit Füßen tritt; ·Wahrnehmung der Interessen von Menschen mit Behinderungen durch öffentliche Kampagnen von Bund, Ländern und Kommunen, insbesondere für keine Barrieren auf dem Arbeitsmarkt; PARITÄTISCHER RUNDBRIEF ·Unabhängigkeit im Rahmen eines selbstbestimmten Lebens durch Beratungsstellen, in denen Menschen mit Behinderung arbeiten (sog. peer-counseling). Ablauf der Veranstaltung 11.00 Uhr: Beginn der Demonstration am Bundeskanzleramt 11.30 Uhr: Marsch vom Bundeskanzleramt zum Brandenburger Tor Inklusive Aktion: Wir reißen Mauern ein! 12.30 – 13.30 Uhr: Kundgebung am Brandenbuger Tor Information Mehr unter berliner-behindertenzeitung.de 19 INKLUSION Vielfältige Lebenswege brauchen vielfältige Angebote Brückenbauer bei der Begleitung von Menschen mit Behinderung Maria ist selbständig unterwegs – dank Betreutem Einzelwohnen FOTO: U. RAIKE D er Unternehmensverbund Lebenswege bietet seit 1992 kundenorientierte Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen an. Unser Leistungsspektrum bezieht sich auf die Eingliederungshilfe und Persönliche Assistenz nach SGB XII, SGB XI und SGB IX. Hierzu gehören: ·· Persönliche Assistenz über den ambulanten Pflegedienst ·· (Sozial-)Pädagogische Assistenz in Form von Betreutem Einzelwohnen in Wohngemeinschaften und Wohngruppen ·· Einzelfallhilfe für Kinder und Jugendliche ·· Kreatives Tageserleben für Menschen mit sehr hohem Assistenzbedarf in einem Förderbereich ·· Fortbildungen, Inhouse-Schulungen, Lehrgänge, Tagungen ·· Mobiler Service: Reinigungs- und Handwerksleistungen Individuelle und flexible Angebote insbesondere im ambulanten Bereich ermöglichen es unseren Kunden selbstbestimmt zu leben. Die Selbstbestimmung und Partizipation aller Menschen ist unser Ziel, für das wir uns gemeinsam einsetzen. Unser Anspruch ist es, dass alle Menschen unabhängig von der Art ihrer Behinderung und dem Umfang ihres Un20 terstützungsbedarfs individuelle Wohn- und Entscheidungsmöglichkeiten haben. Alle Menschen sollen überall dabei sein können, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit. Wir setzen uns insbesondere dafür ein, dass auch Menschen mit komplexen Unterstützungsbedarfen ambulante Assistenzangebote nutzen können. Alle Menschen – unabhängig von ihrem Unterstützungsbedarf – sollen frei wählen und entscheiden können, wo und mit wem sie leben möchten. Gemeinsam mit Betroffenen und ihren Unterstützern suchen wir nach Wegen, gestalten unsere Dienstleistungen und schaffen so Wahlmöglichkeiten und Handlungsoptionen. Menschen und ihre Bedürfnisse sehen In der Begleitung von Menschen mit Behinderung im öffentlichen Raum verstehen wir uns als »Brückenbauer«. Der öffentliche Raum (zum Beispiel Dienstleistungen u. Infrastruktur im Kiez) wird durch die Nutzung und das Zusammenleben aller Menschen gestaltet. Nur wenn Menschen in ihren verschiedenen Rollen (als Bürger, Kunde, Patient...), mit ihren Bedürfnissen gesehen und erlebt werden, können sie gesellschaftliche Wirkung erzielen. Um Denken und Handeln im PARITÄTISCHER RUNDBRIEF April 2015 INKLUSION Sinne der Inklusion zu verändern, bedarf es weitaus mehr als die gesetzliche Verankerung von Inklusion und Partizipation. Menschen mit Behinderung müssen sichtbar sein, damit möglichst viele Menschen erkennen, dass ihre Zugehörigkeit den Alltag bereichert. Inklusion ist wichtig für unser gesellschaftliches Miteinander. Wir alle profitieren zum Beispiel durch weniger Barrieren im Raum und in den Köpfen. Nur so kommen wir gemeinsam der Vision einer inklusiven Gesellschaft Schritt für Schritt näher. Lebenswege plant gemeinsam mit anderen Trägern im kommenden Herbst einen Fachtag zum Thema »Anders Wohnen in Berlin«. Weitere Informationen werden in Kürze auf unserer Homepage zu finden sein: lebenswege-berlin.de Der Lebenswege-Filmtipp: »Rein ins Leben mit persönlicher Assistenz«. Ein Kurzfilm mit Blitzlichtern aus dem All- tag von Menschen mit Behinderungen und ihren Assistenten. Schauen Sie auf unsere Homepage! Selbstbestimmt im eigenen Zuhause und unterwegs Sozialpädagogische Assistenz bei Lebenswege Der ambulante Leistungsbereich »Betreutes Einzelwohnen« erfährt eine zunehmende Nachfrage. In ganz Berlin wohnen Assistenznehmende, die über Lebenswege sozialpädagogische Unterstützung im Alltag, in der Freizeit, zuhause und unterwegs erhalten. Die Kunden entscheiden selbst, wie und wo sie wohnen möchten, wer zu ihnen kommt, und wann und wo die Termine stattfinden. Sie können mit Lebenswege lernen, so selbstbestimmt und selbständig wie möglich zu leben. Manche Kunden bleiben länger, bei anderen werden die Ziele innerhalb mehrerer Jahre erreicht. Eine Kundin erzählt über ihre Erfahrungen im Betreuten Einzelwohnen – ein Bericht in Einfacher Sprache Maria (im Gespräch mit Charlotte Wolff-Böcker, Juli 2014) Maria ist eine interessante Frau. Sie ist 45 Jahre alt und wohnt allein in einer schönen Wohnung in Neukölln. In der Wohnung sind viele Kunst-Werke. Maria unternimmt viel. Jeden Tag ist sie unterwegs. Nur am Mittwoch hat sie keine Termine. Das ist Marias Geschichte Maria ist schon viel gereist. Mit ihrem Rucksack war sie in vielen Ländern. Sie hat sehr viel erlebt. Wenn Maria kein Geld mehr hatte, ist sie zurück nach Deutschland gefahren. In Deutschland hat sie gearbeitet. Wenn sie wieder Geld gespart hatte, ist sie wieder gereist. Das wollte sie so weiter machen. Aber dann ist etwas passiert: Der Unfall Maria hatte einen Unfall. Der Unfall war nicht in einem gefährlichen Land. Der Unfall war in ihrer Küche in Deutschland. Maria ist ausgerutscht und hingefallen. Sie hat sich schlimm am Kopf verletzt. Sie lag im Koma. Als sie nach einigen Wochen aufgewacht ist, war vieles anders: Maria konnte sich nicht gut bewegen. Sie konnte nicht sprechen. Maria musste in eine Reha. So ging es bei Maria weiter Maria musste 5 Jahre in der Reha bleiben. Dort hat sie vieles neu gelernt: Sich zu bewegen, zu essen, sich zu waschen und vieles mehr… Sie hat jeden Tag trainiert. Und sie ist immer besser geworden. Nach 5 Jahren hat sie beschlossen: Ich probiere es. Ich will in meine eigene Wohnung ziehen. Die eigene Wohnung Maria hat sich eine Wohnung gesucht. Sie hat eine barrierefreie Wohnung in Neukölln gefunden. Die Wohnung ist sehr schön. Die Wohnung ist sehr hell. Es gibt 2 große Zimmer. Maria wusste: Ich muss noch viel lernen, um alleine wohnen zu können. Sie hat sich Hilfe geholt: Assistenz über das Betreute Einzelwohnen von Lebenswege gGmbH. April 2015 Maria und das Betreute Einzelwohnen Die Unterstützung durch das Betreute Einzelwohnen (BEW) war für Maria genau das Richtige. Sie hat viel gelernt, um selbstständig leben zu können. Zum Beispiel: Sie hat gelernt, wieder alleine unterwegs zu sein. Sie kann jetzt mit dem Bus, der U-Bahn oder der S-Bahn fahren. Sie weiß, wie man einen Tele-Bus bestellt. Außerdem kann Maria jetzt wieder alleine einkaufen. Sie weiß, was sie braucht und in welche Läden sie muss. Maria erzählt: »Am Anfang hatten wir viel zu tun! Ich musste sehr viel lernen, um wieder alleine wohnen zu können.« Das ist Maria wichtig: Maria will nur die Unterstützung, die sie braucht. Sie sagt: »Ich bin keine Frau für Mitleid. Ich kann nicht alles machen, aber ich kann einiges tun.« Maria und die Kunst Wenn man etwas über Maria schreibt, darf man die Kunst nicht vergessen. Denn die Kunst gehört zu Maria dazu. In Marias Wohnung gibt es viel Kunst. Die Kunst hat Maria selbst gemacht. An den Wänden hängen viele Bilder. Außerdem gibt es Figuren. Auf einem großen Tisch steht ein Becher mit Pinseln. Daneben ist eine Kiste mit Ton. Maria hat sehr viele Ideen! Das sagt Maria heute: »Mein Selbstbewusstsein ist durch Lebenswege stärker geworden.« Maria findet es gut, dass sie BEW hatte. 2014 wurde die Leistung der Eingliederungshilfe bei Maria beidseitig beendet. Sie hat mit Hilfe des BEW einen Grad an Selbständigkeit und Zufriedenheit erreicht. Jetzt lebt Maria ohne sozialpädagogische Unterstützung in ihrer eigenen Wohnung. K. MITTERER, U. RAIKE, D. HEITMANN Information Kontakt: Lebenswege für Menschen mit Behinderungen gGmbH i. I. Gubener Str. 49, 10243 Berlin 030 – 44 68 72-300 [email protected] lebenswege-berlin.de PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 21 INKLUSION Gemeinsam statt einsam Pilotprojekt bringt Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammen A usgrenzung, Stigmatisierung, Vorurteile – Menschen mit einer psychischen Erkrankung haben es in unserer Gesellschaft häufig nicht leicht. Im Bezirk Neukölln haben sich daher die Kooperationspartner Netzwerk Stimmenhören e. V., bipolaris e. V. und das Nachbarschaftsheim Neukölln unter der Federführung des Unionhilfswerk zu »INN« – kurz für InklusionNetzwerkNeukölln – zusammengeschlossen. Ziel des von der »Aktion Mensch« geförderten Projektes (Förderzeitraum Mai bis Oktober 2014) war es, Bürger und Betroffene ins Gespräch zu bringen, um Vorurteile gegenüber Menschen mit (psychischer) Beeinträchtigung abzubauen, Barrieren zu überwinden und Partner aus den Bereichen Freizeit und Bildung im Bezirk zusammenzuführen und so ein nachhaltiges Inklusions-Netzwerk aufzubauen. Offen für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen Innerhalb der Kulturveranstaltungsreihe «48 Stunden Neukölln» wurde INN erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Hier kam die sogenannte «Psychosebox» zum Einsatz: Mittels eines sechsminütigen Films aus Sicht eines Stimmenhörers bekamen die Gäste hier die Möglichkeit, das Erleben beeinträchtigter Menschen in Alltagssituationen nachzuempfinden. Im Rahmen des Pilotprojektes entstanden zudem zwei Yoga-Kurse sowie je ein Mal- und Bewegungskurs. Alle Angebote waren für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung offen und fanden im Nachbarschaftsheim Neukölln e. V. statt. Jeder Kurs wurde dabei von einem sogenannten Genesungshelfer begleitet. Diese Helfer sind «Experten aus eigener Erfahrung», bringen also Psychiatrie-Erfahrungen mit. Sie fungierten während der Kurse als Ansprechpartner für Menschen mit Beeinträchtigung. Insgesamt waren alle Kurse voll belegt, es gab keinerlei Irritationen. Auch der Bezirk Neukölln war an INN intensiv beteiligt. Es fand ein reger Austausch über Angebote, Vorbehalte, Erfahrungen und Definition der Genesungsbegleitung statt. Viele Wünsche an den Bezirk (zum Beispiel Unterstützung bei Wohnraumbeschaffung und Arbeit, finanzielle Un22 INN will Vorurteile gegenüber Menschen mit (psychischer) Beeinträchtigung abbauen terstützung zur Teilhabe am kulturellen Leben) wurden geäußert. Es gibt eine Zukunftsperspektive Erklärte Zielsetzung von INN war es von Anfang an, ein Nachfolgeprojekt auf den Weg zu bringen, das Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen in den Bereichen Bildung und Freizeit, aber auch im Rahmen der Anti-Stigma-Arbeit dauerhaft begleitet. Der Grundstein für diese Arbeit ist gelegt: Durch die verschiedenen Informationsveranstaltungen zur Netzwerkgründung fanden Ansprechpartner zusammen, die dauerhaft an einer Kooperation mit INN interessiert sind. Es meldeten sich zudem sowohl BetrofPARITÄTISCHER RUNDBRIEF fene als auch Verwaltungs- und Trägervertreter und Mitarbeiter von Netzwerken, die sich als INN-Interessenten auflisten ließen. Auch eine Genesungshelfer-Liste wurde erstellt, wodurch gewährleistet ist, dass alle inklusiven Angebote durch einen festen Ansprechpartner für Menschen mit (psychischer) Beeinträchtigung begleitet werden können. Im nächsten Schritt wird es nun weitere Kontaktaufnahmen zu Bildungsträgern und Vereinen geben mit dem Ziel, die konkreten Wünsche der Betroffenen einzubringen und das Angebot der Genesungshelfer bekannter zu machen. Auch der Aufbau einer personell besetzten Neuköllner Netzwerkstelle wäre denkbar. SABINE JESCHKE April 2015 INKLUSION Ein Grundrecht, sich frei zu entfalten! Cocas e. V. – Club für Behinderte und Nichtbehinderte I m Jahr 1962 fanden sich ehemalige Schüler und Schülerinnen einer Sondertagesstätte für behinderte Menschen in Berlin-Neukölln zusammen und gründeten den Cocas-Club. 1975 wurde der Verein »Cocas e. V. – Club für Behinderte und Nichtbehinderte« – gegründet. Seit 1976 ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig vom Finanzamt für Körperschaften anerkannt. Fast alle Arten von unterschiedlichsten Beeinträchtigungen sind bei unseren Mitgliedern vertreten, die Menschen ohne Behinderung sind leider in der Minderheit. Mit dem Verein gemeinsam sind unsere Mitglieder älter geworden, denn viele von uns sind seit 40 Jahren und länger dabei. 2012 feierten die Cocas e. V. immerhin ihr 50-jähriges Bestehen. Alle sind herzlich willkommen Egal, wie alt, wie jung, ob behindert oder nicht, ob arm oder reich, ob eingewandert oder Flüchtling, ob Student oder Rentner, ob aus Neukölln, Pankow oder Marzahn... Jeder und jede ist bei uns ganz herzlich willkommen! Besonders freuen wir uns allerdings über jüngere Leute, die nicht oder nur leicht behindert sind, unsere Ziele und Aktivitäten gut finden und diese unterstützen möchten. Den Vorstand der Cocas e. V. wählen die Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung, unsere Unternehmungen organisieren wir selbst und so richten sich Angebot und Effektivität nach der aktiven Mitarbeit der Mitglieder. Weder parteipolitisch noch konfessionell sind wir gebunden. Die volle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention ist unser wichtigstes Ziel. Hierbei achten wir sehr auf Barrierefreiheit, weshalb wir auch behindertenpolitisch tätig sind. Wir setzen Inklusion in die Praxis um: Wir organisieren Tagesfahrten und Reisen, machen Ausflüge, feiern Feste, gehen/rollen zu Veranstaltungen, hören interessante Vorträge, laden zu Gesprächskreisen ein, gehen Kegeln, spielen Bingo, führen Seminare und Freizeiten durch, sehen Filme usw. Es ist ein Grundrecht, sich frei zu entfalten und an allem teilzunehmen, ob mit oder ohne einer Behinderung. Wir Cocas e. V. möchten allen Vereinsmitgliedern und deren Freunden dies ermöglichen. Expertise für alle Fälle Wir helfen uns gegenseitig bei Problemen mit Ämtern, Krankenkassen, der Hilfsmittelversorgung, der Pflegeversicherung, bei Schwierigkeiten mit Betreuern, mit Assistenz, bei der Mobilität (SFD, Bus und Bahn) usw. Wir unterstützen bei Antragstellung, Widerspruchsschreiben, Wohnungssuche und anderem – wir sind die Experten in eigener Sache! Die Cocas e. V. haben ihre barrierefreien Vereinsräume (inklusive rollstuhlgerechtem WC) in der Friedrichsbrunner Straße 9 in 12347 Berlin-Neukölln. (Bus M44, dann Germaniapromenade geradeaus; Kopfsteinpflaster! Besser für Rollstuhlfahrer ab S- und U-Bahn Herrmannstraße, durch den Park). Wir treffen uns dort jeden Freitag von 14 bis 19 Uhr. Eine bescheidene Gastronomie (Getränke, Brote, Würstchen und anderes) macht den Besuch bei den Cocas noch angenehmer. Darum: Der weiteste Weg lohnt sich zu den Cocas e. V. Kommen Sie zu uns! Wir freuen uns auf Sie! Information Kontakt: [email protected], 030 625 72 00 (nur freitags, in der oben genannten Zeit), oder bei Inge Eger, 030 706 99 07. Ausflüge zu Fuß und auf Rollen FOTO: COCAS E. V. Gut beraten bei Fragen zum Thema Schwerbehinderung 10 Jahre ehrenamtliche Sozialberatung in Charlottenburg Sozial- und Gesundheitsstadtrat Carsten Engelmann gratuliert zu einem besonderen Jubiläum: Vor genau zehn Jahren fand in Charlottenburg-Wilmersdorf die erste Sprechstunde zur Beratung von Bürgerinnen und Bürgern statt, die Fragen rund um das Thema Schwerbehinderung haben. Unter dem Dach der Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle (sekis) an der Bismarckstraße 101 findet jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat von 15.00 bis 17.30 Uhr, die Sprechstunde von Hannelore Rohde-Käsling statt. Carsten Engelmann: »Rat und Auskunft suchende Bürgerinnen und Bürger fühlen sich hier seit jeher gut aufgehoben, denn Hannelore Rohde-Käsling kennt die schwierige Materie des Behindertenrechts besonders gut. Dabei weiß sie aber auch, dass sie sich selbst durch Fortbildung und Schulungen fit halten muss, um auf die vielfältigen Fragen auch die richtigen Antworten geben zu können. Ich finde das zehnjährige ehrenamtliche Engagement besonders lobenswert und hoffe, dass die Bürgerinnen und Bürger mit Frau Rohde-Käsling auch in den nächsten Jahren eine kompetente Ansprechpartnerin in allen Fragen zur Schwerbehinderung an ihrer Seite haben.« Anmeldungen für eine Beratung unter 030 89 02 85 33 oder per Mail an [email protected]. Hannelore Rohde-Käsling war 37 Jahre als Verwaltungsangestellte tätig – zwölf Jahre im Landesbehindertenbeirat, sechs Jahre Leiterin der Härtefallkommission Rollstuhlfahrer, und wirkte in diversen Fachgremien und Arbeitskreisen des Landes Berlin mit. Sie ist Mitglied des Unionhilfswerk und des Sozialwerk Berlin. 2010 erhielt sie die Berliner Ehrennadel für 25 Jahre soziales Engagement. Pressemitteilung des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin vom 11. März 2015 April 2015 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 23 INKLUSION »Ich verstehe den Vorstand als Unterstützung und Korrektiv« Fünf Fragen an Grit Herrnberger, FiPP e. V. Grit Herrnberger ist in Kleinmachnow geboren und lebt nach einigen Stationen seit 26 Jahren mitten in Berlin. Sie studierte Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin sowie Erziehungswissenschaften und Psychologie an der Universität Erfurt und war Dozentin am bundesweit ersten Studiengang für Erziehende in Berlin. Frühzeitig wandte sie sich der Qualitäts- und Personalentwicklung in Berliner Kindertagesstätten zu, unter anderem als Fachautorin des Berliner Kita-Bildungsprogramms. Sie engagiert sich für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen und deren Familien und insbesondere für verlässliche Rahmenbedingungen in der pädagogischen Arbeit. Seit 2010 leitet sie den Bereich der Weiterbildung im Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis (FiPP) e. V. Seit Dezember 2014 ist Grit Herrnberger Mitglied im Vorstand des Paritätischen Berlin. Die Fragen stellte Miguel-Pascal Schaar. Frau Herrnberger, Sie sind neu als Mitglied im Vorstand der Parität Berlin. Was wollen Sie in das Leitungsgremium einbringen und welche Themen sind Ihnen wichtig in der Verbandsarbeit? Grit Herrnberger: Ja, ich bin neu und das eröffnet Chancen und Möglichkeiten. Ich verstehe den Vorstand als eine Unterstützung und ein Korrektiv für die Arbeit im Paritätischen selbst. Der vertrauensvolle Blick auf das, was in der Landesgeschäftsstelle an jedem Tag geleistet wird, ist für mich eine Voraussetzung und Grundhaltung meiner Tätigkeit. Ein Landesverband mit 700 Mitgliedsorganisationen ist ein starker Verhandlungspartner gegenüber den sozial- und finanzpolitischen Entscheidungsträgern der Politik. Als einzige Vertreterin der Kinder- und Jugendhilfe sehe ich in der Stärkung dieses Feldes eine meiner Aufgaben. Beispielsweise neben dem quantitativen Ausbau der Kita-Plätze den Blick auf die Qualität der frühen Bildung und Erziehung nicht zu vernachlässigen. Oder der unsicheren Finanzierung der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Berlin deutlich entgegenzuwirken, um nur zwei gravierende Beispiele zu nennen. Die Herausforderungen einer dynamisch wachsenden Stadt Berlin mit all ihren sehr komplexen Themen wie Wohnen, Teilhabe an Arbeit und kulturellem Leben stellt dem Vorstand auch die Aufgabe, nach 24 dargedanken in unserer Gesellschaft zu stärken und weiterzuentwickeln. Welche Rolle haben Frauen in der Parität? Spielt das Geschlecht in der sozialen Arbeit eine Rolle? Welche? Grit Herrnberger FOTO: JANA JUDISCH außen zu wirken und gesamtparitätische Anliegen zu vertreten. Wie ist der Landesverband aus Ihrer Sicht aufgestellt und welche Herausforderung werden in der Zukunft auf ihn zukommen? Grit Herrnberger: Der Landesverband Berlin ist aus meiner Sicht hervorragend aufgestellt in einer ausgewogenen Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Fachlichkeit. Fachlich versierte Referentinnen und Referenten, die den Mitgliedern mit hoher Kompetenz beratend zur Seite stehen, sind ein wesentlicher Marker für seinen Erfolg. Und diese braucht es auch angesichts der vielen Fragen, die sich übergreifend auf alle Mitglieder auswirken. Das sind unter anderem der Umgang mit dem Fachkräftebedarf: in der Kinder- und Jugendarbeit genauso wie in der Behindertenhilfe und der Pflege. Es ist der Einsatz in den Verhandlungen als Dachverband mit den Verantwortlichen in der Landes- und Bundespolitik sowie der Umgang mit den gesellschaftlichen Herausforderungen durch Zuwanderung im Allgemeinen, und im Besonderen die Haltung gegenüber Flüchtlingen sowie die Fragen des Ankommens und Teilhabens in unserer Gesellschaft. Darüber steht die Frage für mich, wie es uns gelingt, den SoliPARITÄTISCHER RUNDBRIEF Grit Herrnberger: Obwohl der Verband Branchen vertritt, die vornehmlich »Frauenberufe« bieten, sind auch für uns gesamtgesellschaftliche Fragen relevant: Wie ist es mit Frauen in Führungspositionen? Wie ist es mit gleicher Bezahlung? Zusätzlich müssen wir uns fragen: Wie finden Männer in die Landschaft der sozialen Berufe? Ich komme aus einer Mitgliedsorganisation, in der von 738 Angestellten mehr als 630 weiblich sind. Dass die Geschäftsführung von zwei Frauen geleistet wird, ist heute immer noch eine Besonderheit. Die Herausforderungen in der Inklusionsdebatte sehe ich heute allerdings weniger in Fragen der Geschlechtergleichstellung als in der sozialen Frage nach Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dafür müsste diese Debatte in der Mitte der Gesellschaft ankommen, und da sehe ich sie bislang noch nicht. »Auf dem Weg zum inklusiven Arbeiten« – das ist für mich eine bessere Beschreibung dessen, was wir im Verband hinbekommen können und sollten! Sie sind zudem Bereichsleitung im FiPP e. V., dem Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, einem freien Träger der Kinderund Jugendhilfe unter dem Dach des Deutschen Paritätischen. Welche Schwerpunkte setzen Sie hier? Grit Herrnberger: Fortbildung und Beratung von Fachkräften sind und bleiben ein entscheidendes Thema für die Bewältigung von neuen Entwicklungen. Aus diesem Grund investiert FiPP e. V. in die Qualifizierung aller Mitarbeitenden in hohem Maße. Führungskräfte in den mehr als 50 Einrichtungen sehen wir als Schlüsselpersonen, die wir schwerpunktmäßig mit Seminaren und individuellem Coaching unterstützen. Im Jahresfortbildungsprogramm finden Belange der Hauswirtschaftskräfte genauso Berücksichtigung wie die der Erzieherinnen und Erzieher vor Ort. DaApril 2015 INKLUSION rüber hinaus verstehe ich mich als Teil des Managements im Träger und übernehme Verantwortung in der Personalund Organisationsentwicklung: Sei es in der Entwicklung von Personalrecruiting-, Auswahl- und Einarbeitungsverfahren oder im Trainee-Programm für eigenen Führungskräftenachwuchs. Welche Rolle spielt künftig die Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe Ihrer Organisation? Grit Herrnberger: Gerade im Hinblick auf die Fragen, die das Thema Inklusion an uns stellt, fragen wir uns: Sind wir gerüstet? Wie reflektieren wir unsere Arbeit, unsere Haltung? Wie sichern wir den Zugang in unsere Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit ihren individuellen Bedürfnissen – und dabei ist »Barrierefreiheit« weiter gedacht als in der baulichen Dimension. Menschen mit ihren Begabungen und auch mit ihren Beeinträchtigungen willkommen zu heißen, dazu braucht es ein hohes Maß an Fachwissen und die jeweiligen Kooperationspartner, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Das FiPP nimmt mit seinen Schwerpunkten in der Anti-Bias-Arbeit und der »Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung« seit Jahren eine Vorreiterrolle in Berlin ein. Dieses Engagement wurde gerade gewürdigt in der Auswahl einer FiPP- Kita als Konsultationskita für das Land Berlin im Schwerpunkt »Inklusion und Vielfalt«. Im Mittelpunkt der diesjährigen FiPP-Arbeitstagung mit mehr als 120 Mitarbeitenden steht das Thema »Inklusion«, um das Trägerprofil zu schärfen und auf diesem Weg in der Praxis weiter voranzukommen. Information FiPP e. V. ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit mehr als 700 Mitarbeitenden. FiPP e. V., seit 1982 Mitglied in der Parität, richtet sich mit seinen Angeboten in Bildung und Erziehung sowohl an Familien mit Kindern in den ersten Lebensmonaten als auch an Kinder und Jugendliche in Grund- und weiterführenden Schulen bis zum Übergang in den Beruf. Mehr unter fippev.de. Entlassungswelle für Schwerbehinderte droht Programm »Schwerbehinderten-Joboffensive Berlin 2010« läuft aus I m Jahr 2009 wurde vom Senat das Programm »SchwerbehindertenJoboffensive Berlin 2010« (SchwoB 2010) aufgelegt. Einer der Schwerpunkte war, Betriebe des Allgemeinen Arbeitsmarktes zu motivieren, Schwerbehinderte einzustellen, die bisher in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) beschäftigt wurden und die selbst interessiert waren, auf dem »normalen« Arbeitsmarkt zu arbeiten. Ein Programm, das erstmals eine Fünf-Jahres-Perspektive eröffnete, das den Betrieben eine finanzielle Absicherung für ihr Sozialengagement gewährte, das sowohl bei den Betrieben wie auch bei den Beschäftigten mit Behinderung die Erwartung weckte, dass nach den fünf Jahren eine Weiterbeschäftigung möglich sein könnte. 55 Personen aus Werkstätten nutzten diese Möglichkeit. Die Fünf-Jahres-Förderung läuft jetzt aus. Geringe Nachhaltigkeit Die BAG Integrationsämter der Bundesrepublik haben festgelegt: Ein leistungsgeminderter Arbeitnehmer muss mindestens 50 Prozent der arbeitsvertraglich geforderten Leistung erreichen, um dauerhaft gefördert zu werden. Ist zu erwarten, dass ein Mitarbeiter mit Schwerbehinderung diese 50 Prozent Leistungen erreichen kann? Jemand, der vorher in einer WfbM beschäftigt wurde und der mehrere Überprüfungsprozesse seiner WfbM-Eignung über sich ergehen lassen musste? Selbst nach fünf Jahren Förderung dürfte das nur eine Ausnahme darstellen. Das heißt: April 2015 Ein wirtschaftlich arbeitendes Kleinbzw. Mittleres Unternehmen (KMU) muss realistischerweise diese leistungsschwächeren Mitarbeiter jetzt entlassen. Das haben die Initiatoren des Programms SchwoB 2010 wissen können. Von Nachhaltigkeit also nur geringe Spuren. Dazu kommt die Erhöhung des Mindestlohnes auf 8,50 Euro pro Stunde, von der die Mitarbeiter mit Behinderungen ja wohl nicht ausgenommen werden dürfen. Die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz gehen mit dem Programm »Budget für Arbeit« einen anderen Weg. Dieses Programm hat generell gesehen einen ähnlichen Ansatz. Allerdings mit einem wesentlichen Unterschied: Das Programm SchwoB 2010 gewährte engagierten Betrieben eine zeitlich befristete »Prämie« in der Hoffnung, dass die Personen mit Behinderung ihre Leistungen entsprechend steigern können. Das »Budget für Arbeit« bietet eine »Eingliederungshilfe« für Personen mit Einschränkungen: Der überörtliche Sozialhilfeträger (§ 97 SGB XII) eröffnet Menschen, die bisher in einer WfbM gearbeitet haben, die Möglichkeit der Nutzung des Persönlichen Budgets (§ 17 SGB IX) zur Erleichterung der Eingliederung auf dem Ersten Arbeitsmarkt, und das heißt: Bis zu 80 Prozent Minderleistungen werden finanziert Damit stehen die Menschen im Mittelpunkt; sie haben eine gesetzliche Grundlage und sind weniger vom Wohlwollen oder zeitlich befristeten Programmen abhängig. (Dieser Ansatz verwirkPARITÄTISCHER RUNDBRIEF licht so einen wesentlichen Punkt der UN-Behindertenrechtskonvention.) Aber selbst unter finanziellem Gesichtspunkt bedeutet die Verlagerung auf den überörtlichen Sozialhilfeträger eine wesentliche Einsparung für die Gesellschaft: Platzgelder, Investitionen und Betriebskosten für die Werkstätten verringern sich, Steuern und Sozialabgaben, inklusive Arbeitslosen- und Rentenversicherung, werden abgeführt. Arbeitslosigkeit droht Derartige Überlegungen benötigen eine längere Zeit der Umsetzung im Gesetzgebungsprozess. Allerdings läuft das Programm SchwoB 2010 in den nächsten Monaten aus; dann steht mindestens ein großer Teil der 55 Mitarbeiter vor dem Übergang in die Arbeitslosigkeit bzw. vor der (unklaren) Wiederaufnahme in eine WfbM. Es muss dringend eine Lösung gefunden werden, um den Mitarbeitern mit Behinderungen und insbesondere auch den KMU eine Perspektive zu bieten. Erschwerend kommt dazu, dass die KMU in keiner Programmbeschreibung und in keinem Zuwendungsbescheid darauf hingewiesen wurden, dass diese Arbeitnehmer in den fünf Jahren der Prämienzahlung auf ein Mindestleistungsniveau von 50 Prozent regulärer Arbeitskräfte gebracht werden müssen! Information Siegfried Zoels ist Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission und Geschäftsführer der Zweckbetriebe Tischlerei und Schneiderei von Fördern durch Spielmittel e. V. (1. Arbeitsmarkt). 25 INKLUSION Inklusion ist unteilbar Teilhabechancen von Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen B eim Thema Inklusion nimmt die Öffentlichkeit in der Regel Menschen mit Beeinträchtigungen wahr, die sich artikulieren können. Menschen mit geistiger und schwerer Mehrfachbehinderung und ihre Teilhabechancen sind nur selten Thema. Der Umgang mit ihren Bedürfnissen sollte jedoch der Maßstab für gelungene Inklusion sein und ist eine Querschnittaufgabe für Politik und Gesellschaft. Menschen mit schwerer geistiger Behinderung leben ganz im Hier und Jetzt. Sie sind spontan und immer sie selbst. Sie brauchen einfühlsame, verständnisvolle Mitmenschen und tragfähige Beziehungen. In der Regel haben sie einen sehr hohen Unterstützungsbedarf im pädagogischen, therapeutischen und pflegerischen Bereich. Eine Anlaufstelle zu allen Fragen zum Thema Behinderung und Teilhabe ist die Beratungsstelle Rund-um Lebenshilfe. Sie bietet Austausch, Beratung und Informationen zu Rechtsfragen und konkreten Unterstützungsangeboten. Eltern schwer mehrfachbehinderter Kinder sehen sich im Alltag großen Herausforderungen gegenüber. Die Lebenshilfe unterstützt sie mit ihren Sozialpädiatrischen Zentren, der Inklusionskita, der Einzelfallhilfe, der stundenweisen Entlastung von Angehörigen durch Besuchs- und Begleitdienste sowie umfangreichen Reise- und Freizeitangeboten. Während inzwischen zahlreiche Kitas in Berlin Kinder mit schweren Mehrfachbehinderungen aufnehmen, ist der Besuch von Regelschulen aufgrund der Klassengrößen und der schlechten Ausstattung inzwischen sogar rückläufig. Gemeinsam mit anEinfühlsame Begleitung ist das A und O 26 deren Initiativen engagiert sich die Lebenshilfe politisch, um die schulische Inklusion in Berlin voranzubringen. Tagesförderstätten – Bildung und Arbeit Der Zugang zum Arbeitsmarkt ist Menschen mit schwerer geistiger Behinderung verwehrt. Sie gelten entsprechend den Regelungen im SGB IX als nicht werkstattfähig, weil sie »kein Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeit erbringen können«. Ihren Anspruch auf ein zweites Milieu außerhalb ihres Wohnumfeldes erbringen Fördergruppen und Tagesförderstätten. Mit ihrer ganzheitlichen Betrachtungsweise stellen die Tagesförderstätten die individuellen Bedürfnisse und Ressourcen des einzelnen Menschen in den Mittelpunkt. Jeder erfährt hier, selbst etwas bewirken zu können sowie eigenständiges und selbstbestimmtes Handeln. Eine klare, überschaubare Tagesstruktur vermittelt Sicherheit und Verlässlichkeit. Die beiden Tagesförderstätten der Lebenshilfe entwickeln mit ihren arbeitsweltbezogenen Bildungsinhalten persönliche Fähigkeiten und Gemeinschaftssinn, stärken Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Mit anderen Akteuren im Sozialraum kooperieren sie projekthaft und gehen mit unterschiedlichen Aktionen direkt in den Kiez. Zum Beispiel drehte die Tagesförderstätte Harbigstraße mit dem Verein Videoaktiv den bundesweit viel beachteten Film »Total behindert«, in dem Menschen mit schwerer Behinderung vor und hinter der Kamera aktiv waren. Klienten der Tagesförderstätte Neukölln sind stundenweise mit Assistenz in Betrieben der Umgebung tätig, schaffen so Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung und helfen Vorurteile abzubauen. FOTO: HANS D. BEYER Wohnen wie andere Im SGB IX ist der Grundsatz »ambulant vor stationär« verankert. Dennoch hat Berlin großen Nachholbedarf bei der Schaffung von kleinteiligen Wohnangeboten für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. In der Praxis lebt dieser Personenkreis in stationären Einrichtungen mit Sechser- bis Achtergruppen. Die Evaluationsergebnisse aus dem »Projekt Heime« zum Leistungs- und Vergütungssystem für stationäre Einrichtungen der Behindertenhilfe belegen eine erhebliche Benachteiligung schwerst behinderter Menschen. Der hohe Aufwand für die notwendige pflegerische Grundversorgung geht zunehmend zu Lasten individueller Teilhabe. Dies widerspricht dem Gedanken eines modernen Teilhabegesetzes, das Selbstbestimmung und Partizipation am gesellschaftlichen Leben nach den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention umsetzen soll. Insbesondere die Politik ist gefordert, die Eingliederungshilfe in ein modernes Teilhaberecht zu überführen und so weiterzuentwickeln, dass sie eine zielgenaue, personenzentrierte Unterstützung von Menschen mit Behinderung ermöglicht. Das geplante Bundesteilhabegesetz braucht zudem die Verbindung zur Pflege, damit Menschen mit Behinderung den gleichen Zugang zu Leistungen der Pflegeversicherung haben wie alle anderen auch. Behinderte Menschen, die in stationären Einrichtungen leben, erhalten bisher lediglich eine Pauschale von 256 Euro monatlich aus der Pflegeversicherung. Eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Pflegeversicherung darf Menschen in stationären Einrichtungen CHRISTIANE MÜLLER-ZUREK nicht länger diskriminieren. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF April 2015 INKLUSION Sozialraumorientierte Inklusion im Paritätischen Berlin Das Referat für Behindertenhilfe und die Geschäftsstelle Bezirke begleiten mit aktiver Unterstützung der jeweiligen Sozialstadträtinnen und der Behindertenbeauftragten in den Bezirken Inklusionsprojekte. Anbieter der Behindertenhilfe, Nachbarschaftseinrichtungen und Betroffene werden zusammengebracht, um Menschen mit seelischen Erkrankungen, Lernschwierigkeiten oder anderen Beeinträchtigung eine verbesserte Teilhabe in ihrem direkten Lebensraum zu ermöglichen. Projekt Partner Zeitraum »Pankower Lieblingsorte. Ein Kiez-Atlas für fast alle« Alt-Pankow Menschen mit und ohne Behinderung erkunden ihren Sozialraum und begutachten ihre Lieblingsorte nach festgelegten Kriterien zum Beispiel nach persönlichen Barrieren. Ergebnisse sind in einem Wegweiser in Leichter Sprache festgehalten. Stadtteilzentrum Pankow – Bürgerhaus e.V. und Träger der Behindertenhilfe Bezirksamt September 2010 – Juni 2011 »Stadtteil-Zentrum Inklusiv« Pankow Gegenseitige Öffnung des Stadtteilzentrums für Menschen mit Behinderung und der Einrichtungen der Träger der Behindertenhilfe mit Hilfe einer inklusiv arbeitenden Arbeitsgruppe. Stadtteilzentrum Pankow – Bürgerhaus e.V. und Träger der Behindertenhilfe Bezirksamt Vorlaufphase 2012/2013 Hauptphase ab September 2013 (Laufzeit 3 Jahre) »Tempelhof inklusiv« Tempelhof Öffnung der Kursangebote für Menschen mit Behinderung. Begleitforschung: Analyse der Bedingungsfaktoren für das Gelingen von inklusiven Kursen und Erarbeitung von Handlungsempfehlungen. Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum in der ufaFabrik e.V. (NUSZ), Kath. Hochschule für Sozialwesen Berlin, Träger der Behindertenhilfe, Bezirksamt Begleitforschung: April-September 2011 Angebot fortlaufend »Mittendrin in Weißensee. Ein Kiez-Atlas für fast alle« Analog zu Modell-Projekt in Alt-Pankow Pankow – Weißensee Nachbarschaftshaus und Selbsthilfetreff Frei-Zeit-Haus e.V. , Träger der Behindertenhilfe, Bezirksamt Januar – Dezember 2013 »Ich kenne was und zeig dir das. Mein Lieblingsort in Treptow-Köpenick« Analog zu Modell-Projekt in Alt-Pankow Treptow – Köpenick Villa offensiv – Haus der Generationen – Mai 2012 – Dezember 2013 offensiv ´91 e.V., Träger der Behindertenhilfe, Bezirksamt »Zeig mir Deine Welt! – Spaziergänge durch Hellersdorf« Analog zu Modell-Projekt in Alt-Pankow Hellersdorf Stadtteilzentrum Hellersdorf Ost – Mittendrin leben e.V., Träger der Behindertenhilfe, Bezirksamt Juni 2014 – aktuell »Das Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz: Inklusiv für alle?!?« Öffnung des Stadtteilzentrums für Menschen mit Behinderung, Identifizierung von Barrieren Prenzlauer Berg Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz – Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH und Träger der Behindertenhilfe Juli 2014 – aktuell »Kiez-Atlas Friedrichshain« Inklusionsprojekt Friedrichshain Analog zu Modell-Projekt in Alt-Pankow Begehungen der ausgewählten Orte beginnen ab April 2015 Friedrichshain Bastille – Gemeinsam sind wir stark e.V. Bezirksamt Friedrichshain Träger der Behindertenhilfe Ende 2014 Projektstart Begehungen der ausgewählten Orte ab April 2015 Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz – Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH und Träger der Behindertenhilfe – Stadtteilzentrum Pankow – Bürgerhaus e.V. und Träger der Behindertenhilfe Bezirksamt Mittendrin leben e.V. – Die reha e.V. – Mittendrin in Brandenburg gGmbH – Mittendrin im Wuhletag gGmbH – Tiele-Winckler-Haus GmbH Stadtteilzentrum Hellersdorf-Ost 5. Mai 2015 Aktuell Anmeldung möglich Paritätischer Berlin Ende 2014 – Premiere Ende 2015 »Ich kenne meine Rechte« Fachtag in einfacher Sprache. Der Fachtag informiert über die UN-Behindertenrechtskonvention »Zeig mir Deine Welt! Spaziergänge durch Hellersdorf« Analog zu Modell-Projekt in Alt-Pankow entsteht ein Kiez-Atlas Filmprojekt »Mehr als Inklusion« Filmemacher Ralf Mischnick beleuchtet das Thema Inklusion von verschiedenen Seiten und zeigt, was es für die Menschen in ihrem Alltag bedeutet. April 2015 Region PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Ende 2014 – aktuell 27 INKLUSION Gemeinsam stark für jeden Einzelnen! Ein Inklusiver Abenteuerspielplatz entsteht in Zehlendorf In Zehlendorf baut der Jugendhilfeträger contact – Jugendhilfe und Bildung gGmbH derzeit den berlinweit ersten inklusiven Abenteuerspielplatz. Auf dem Gelände der Jugendhilfeeinrichtung KBH werden bis zum September 2015 zahlreiche Spielbereiche gestaltet. Das Motto der Einrichtung lautet: »Gemeinsam stark für jeden Einzelnen!« Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Nationalitäten, Religionen, sexuellen Identitäten und finanziellen Hintergründen mit und ohne Behinderungen und gesundheitlichen Einschränkungen nutzen das Haus mit seinen Angeboten. Anne Beyer, Redakteurin des Paritätischen Blogs jugendhilfe-bewegt-berlin, sprach mit Uwe Lamm, Geschäftsführer, und Vera Fritsche, Sozialarbeiterin und Projektkoordinatorin. Wie entstand die Idee zu einem inklusiven Abenteuerspielplatz? Uwe Lamm: Der lebensweltlich orientierte Raum Zehlendorf-Süd weist im Strukturatlas 2013 die schlechtesten Werte des Stadtteils Zehlendorf auf. Der enorm hohe Anteil alleinerziehender und arbeitssuchender Menschen ist gekoppelt an einen überproportional hohen Anteil an Hilfen zur Erziehung. Unsere dortige Jugendfreizeiteinrichtung KBH weist zudem einen signifikanten Anteil an Kindern mit Behinderungen auf. So gab es im gemeinsamen Nachdenken mit Politik und Verwaltung des Jugendamtes die Schlussfolgerung, neben den notwendigen reaktiven Interventionen wie Erziehungs- und Eingliederungshilfen eben auch die Gestaltung der Räume und Freizeitmöglichkeiten mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Die inklusive Ausrichtung dieses Abenteuerspielplatzes garantiert uns zukünftig eine bunte, vielfältige und sicherlich auch anspruchsvolle Aufgabe. Für welche Zielgruppe wurde der Spielplatz geplant? Uwe Lamm: Alle Menschen, egal mit welchem Hintergrund und unabhängig von Alter, Eigenart oder Handicap sind herzlich willkommen. Wir versuchen, den Spielplatz so zu gestalten, dass er tatsächlich für alle Menschen begehbar, nutzbar und vor allem attraktiv sein kann. Nach der Eröffnung im September 2015 freuen wir uns an den Vormittagen von 9 bis 13 Uhr auf Schulkassen und angemeldete Gruppen, die in all ihrer Vielfalt zu uns kommen können. 28 Alles inklusive! Auf dem Abenteuerspielplatz in Zehlendorf Für die Nachmittage soll der Abenteuerspielpatz dann für kleine und große Bürgerinnen und Bürger von 13:30 bis 18 Uhr zur Verfügung stehen. Was mussten Sie bei den Materialien, Konstruktionen etc. beachten, um dem Aspekt der Inklusion gerecht zu werden? Vera Fritsche: Unsere konstante Prämisse ist, dass Spielräume für alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, zugänglich sein sollten. So gilt es auch für uns als Team, bestehend aus Projektkoordination, Fachberatung durch einen Spielplatzbauer und pädagogischem Team, explizit Spiel- und Gestaltungsräume zu entwickeln, die dieser Prämisse gerecht werden. Der augenscheinlichste Aspekt ist eine barrierefreie Planung. Insbesondere dabei ist auf Material- und Farbauswahl zu achten. So gestalten wir beispielsweise ein Wege-Leitsystem, welches durch ein kontraststarkes Farbkonzept funktioniert. Das heißt im Konkreten, dass wir den rollstuhlgerechten Wegebelag in einem hellen Farbton halten, damit er als Kontrast zu der grünen Wiesenfläche auch für seheingeschränkte Menschen wahrgenommen werden kann. Ein im Weg integriertes Blindenleitsystem wird entwickelt. Darüber hinaus werden durch Farbmarkierungen die verschiedenen Spielräume auf der Fläche markiert. Auch gilt es langfristig gemeinsam mit den beteiligten Akteuren ein Akustik-Konzept zu entwickeln, welches eine weitere Orientierung auf dem Spielplatz bietet. Auch andere SinPARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: KBH neswahrnehmungen gilt es, in die Planung zu inkludieren. Duft- und Tast erlebnisse werden gezielt eingesetzt, um die verschiedenen Bereiche erfahrbar zu machen. Da wir Inklusion als einen Prozess verstehen, sind kontinuierliche Bauworkshops geplant, in denen Holzmodule gemeinsam gestaltet werden können. Beispielsweise werden ab April ein rollstuhlgerechter Sandkasten wie auch rollstuhlgerechte Hochbeete gemeinsam mit allen Akteuren gebaut. In welcher Form werden Anwohner, Kinder und Jugendliche mit in die Gestaltung des Spielplatzes einbezogen? Vera Fritsche: Von Herbst 2013 bis Sommer 2014 haben wir eine intensive partizipative Projektphase als Grundstein für eine gelungene und aus dem SOR kommende Planung durchgeführt. Es gab Projekttage mit den Kindern und Jugendlichen des KBHs, um Wünsche und Träume eines inklusiven Abenteuerspielplatzes zunächst herauszufinden und zu formulieren. Darauf aufbauend wurde nach der Planning-for-real-Methode ein Modell der Fläche angefertigt und gestaltet. Es wurden Diskussionsabende für Nachbarn und Eltern veranstaltet und eine enge Zusammenarbeit mit Schülern des Paul-Braune-Förderzentrums und der Johann-August-Zeune-Schule für Blinde angeboten. Die Kinder und Jugendlichen des KBHs und der anliegenden Nachbarschaft werden kontinuierlich über Baunachmittage und Aktionstage beteiligt. Der nächste Aktionstag findet am Samstag, April 2015 INKLUSION den 9. Mai, statt, an dem wir alle Interessierten und Baulustigen einladen, mit uns gemeinsam unser Freilichttheater zu gestalten. Durch diese fortwährende konzeptionelle Struktur wollen wir allen interessierten Menschen aus dem Sozialraum die Möglichkeit geben, ihre eigenen Ideen einzubringen und verwirklichen zu können. So soll ein offener Raum der Begegnung initiiert und nachhaltig verfestigt werden. Sobald der Spielplatz eröffnet ist, werden durch die verschiedenen Nutzergruppen Wechselwirkungen zwischen einem institutionellen Bildungskontext und der offenen Kinderund Jugendarbeit stattfinden und somit wird der Inklusionsgedanken zu einer gelebten Realität in der Nachbarschaft. Also ganz im Sinne der Sozialraumorientierung? Vera Fritsche: Ja. Durch das partizipative Projektverfahren wird einerseits Handlungsfähigkeit bei den beteiligten Akteuren gestärkt, welche sich direkt sichtbar im Sozialraum zeigt und so eine Wirksamkeit des eigenen Handelns aufzeigt. Anderseits entsteht ein konkreter Raum, in dem Inklusion direkt erlebbar wird und ein Bewusstsein für eine offene und vielseitige Gesellschaft kann sich somit weiter entwickeln und auf nicht-institutionalisierte Kontexte transferieren. Müsste es Ihrer Meinung nach nicht noch viel mehr solcher Projekte geben? Uwe Lamm: Neben der klassischen Fallarbeit ist es für Anbieter im Bereich der Jugendhilfe unabdingbar, auch Räume zu gestalten. Wer nur noch in der Reaktion arbeitet, wird den Raum nicht mehr aus- reichend einbeziehen und somit nicht wirklich ressourcenorientiert arbeiten. Eines der Anliegen der SRO ist es, belastbare Sozialräume zu schaffen und Menschen zu aktivieren. Dafür sind solche Projekte unschlagbar, da direkt lebensweltlich bei den Bürgerinnen und Bürgern angedockt wird und das sichtbare Ergebnis durch gemeinsame Erarbeitung entsteht. An dieser Stelle geht unser herzliches Dankeschön an das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf und den Paritätischen Landesverband Berlin, durch deren Unterstützung dieser Inklusive Abenteuerspielplatz entstehen kann. Information Vera Fritsche ist staatlich anerkannte Sozialarbeiterin und Projektkoordinatorin der contact – Jugendhilfe und Bildung gGmbh zur Errichtung des ersten inklusiven Abenteuerspielplatzes in Berlin. Uwe Lamm ist Geschäftsführer der contact – Jugendhilfe und Bildung gGmbH KINDER- UND JUGENDHILFE Engagement für Jugendliche in seelischer Not Claudia Krause mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet C laudia Krause, Gründerin und 1. Vorsitzende des Vereins jung und jetzt e. V., erhielt für ihr außerordentliches Engagement in der Kinder- und Jugendhilfe das Verdienstkreuz am Bande. In einer feierlichen Zeremonie im Gutshaus Steglitz händigte der Bürgermeister des Bezirkes Steglitz-Zehlendorf, Norbert Kopp, Krause die Ordensinsignien aus. Seit 2001 engagiert sich die inzwischen pensionierte Grundschullehrerin ehrenamtlich für Heranwachsende in seelischer Not. Als Gründerin des Vereins jungundjetzt e. V. hat sie mit jugendnotmail.de ein Online-Beratungsangebot ins Leben gerufen, das bis zum heutigen Zeitpunkt über 11.000 jungen Ratsuchenden mit circa 85.000 Notmails geholfen hat. jugendnotmail.de ist eine der ersten Online-Beratungen im deutschsprachigen Raum, die Kinder und Jugendlichen anonym und kostenlos schnelle Hilfe zur Selbsthilfe bietet. Deutlich mehr Zulauf als erwartet Der Bezirksbürgermeister dankte Krause für ihren hohen persönlichen Einsatz zum Wohle der Gesellschaft und stellte fest: »Kindern zu helfen, ist für Frau Krause mehr als eine Profession, es ist ihre Berufung. Ihr ehrenamtliches Engagement seit 15 Jahren in April 2015 Feierliche Ehrung mit Bürgermeister, Schirmherrin und Unterstützern der Kinder- und Jugendhilfe kann man gar nicht genug würdigen. Ihre Idee, Anfang 2000 eine Online-Beratung zu gründen, war visionär.« Seit Bestehen von jugendnotmail.de wächst die Zahl der Notrufe stetig an. Die Gründerin resümiert: »Als wir mit jugendnotmail.de ins Netz gingen, hätten wir nie erwartet, so viele junge Menschen zu erreichen. Heute erleben wir Monate, in denen wir bis zu 1500 Notrufe bearbeiten. Eine Spitzenleistung, die unser Berater-Team da vollbringt.« Viele ehrenamtliche Kräfte sowohl im beratenden als auch im organisatorischen Bereich unterstützen seit Gründung den Verein. Mit ihrem Engagement erhalten sie das nicht mehr wegzudenkende Angebot in der Jugendarbeit. Um den Fortbestand des Vereins PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: JUNGUNDJETZT E. V. zu sichern, ist er mittelfristig auf dauerhafte Finanzierung angewiesen, damit Miete, Strom, Telefon etc. bezahlt werden können. »Die Vielzahl der Notmails fordern eine Verbindlichkeit, der wir gerne nachkommen. Auf lange Sicht haben wir hier eine soziale Verantwortung übernommen, die es nun dauerhaft zu sichern gilt«, so Krause weiter. Da dies nicht ohne finanzielle Unterstützung geht, ist sie ständig auf der Suche nach Partnern und Sponsoren. Mit dem Stadtteilzentrum Steglitz konnte 2013 ein großer Kooperationspartner gewonnen werden. Information Ansprechpartnerin bei jungundjetzt e. V.: Dr. Stefanie Gießen, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, 030 80 49 66 93, [email protected] 29 KINDER- UND JUGENDHILFE SOZIALES Trauer um Kurt Söldner Der Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg trauert um sein Ehrenvorstandsmitglied Kurt Söldner. Er ist am 26. Februar 2015 im Alter von 87 Jahren verstorben. Kurz Soldner war Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes, langjähriger Vorsitzender des Kreisverbunds Süd, Vorsitzender der Fachschaft für Hirnverletzte und hatte zahlreiche Ehrenämter inne. Die Trauerfeier / Urnenbeisetzung findet am 10. April in Bad Waldsee statt. Trauer um Günter Klatt Günter Klatt, »Urgestein« der DLRG, ist im 96. Lebensjahr verstorben. Seit mehr als 80 Jahren war er in der Lebensrettungsgesellschaft aktiv und gehörte nach dem Krieg zu den Mitbegründern der Wasserrettungsgesellschaft. 2009 erhielt Günter Klatt die Paritätische Ehrennadel in Gold unter anderem für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement als Rettungsschwimmer. In der Laudatio hieß es: »Er ist dienstältester Rettungsschwimmer deutschlandweit, und vermutlich sogar weltweit. 6000 Wasserrettungsstunden gehen auf sein persönliches Konto.« Der Paritätische Berlin spricht der Familie des Verstorbenen, dem Vorstand der DLRG, den Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen der Rettungsgesellschaft Mitgefühl zum Verlust dieses beeindruckenden Menschen aus. KINDER- UND JUGENDHILFE Beiträge auf dem Blog »jugendhilfe-bewegt-berlin« in den vergangenen vier Wochen · Ein Inklusiver Abenteuerspielplatz entsteht in Zehlendorf · Privathaus für Flüchtlinge · Junge Studierende engagieren sich ehrenamtlich für Roma-Kinder · 7 auf einen Streich: John Anthony Brooks, Fußballspieler · Die Kunstkoffer kommen Alle Beiträge und noch viel mehr unter jugendhilfe-bewegt-berlin.de Wir freuen uns auf Ihre Kommentare! 30 Beziehung, Bildung, Befähigung und Beteiligung Fachtagung am 7./8. Mai 2015: 60 Jahre SOS-Kinderdorf e. V. K inder und Jugendliche brauchen bestmögliche Entwicklungs- und Lernbedingungen für ihr Aufwachsen – auch in der Kinder- und Jugendhilfe. Dieses Postulat berührt grundlegende Aspekte von Beziehung, Bildung, Befähigung und Beteiligung, die Bestandteil jedweden pädagogischen Handelns sind. Junge Menschen benötigen verlässliche Beziehungen, um in Vertrauen groß zu werden; sie müssen auf ihrem Bildungsweg unterstützt sowie dazu befähigt werden, ihr Leben selbst in die Hand nehmen zu können. Zentrale Voraussetzung hierfür ist, dass sie in eigener Sache beteiligt sind. Wie lassen sich die Kernprozesse Beziehung, Bildung, Befähigung und Beteiligung mit Blick auf die Anforderungen, vor denen Mädchen und Jungen in der Jugendhilfe heute stehen, so konzipieren, dass Impulse für die pädagogische Praxis entstehen? Die SOS-Fachtagung »Beziehung, Bildung, Befähigung und Beteiligung – Zuversicht für junge Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe« am 7. und 8. Mai 2015 geht aus verschiedenen fachlichen Blickwinkeln der Frage nach, wie Beziehungen beschaffen sein müssen, damit sie die Basis für ein gelingendes Aufwachsen in der Jugendhilfe bilden. Welchen Bildungsauftrag hat die Kinder- und Jugendhilfe und wie kann sie ihm gerecht werden? Was ist mit Befähigung gemeint und wie beziehungsweise wozu können junge Menschen befähigt werden? Die Veranstaltung findet anlässlich des 60-jährigen Bestehens des SOS-Kinderdorf e. V. statt und richtet sich an Fachkräfte von öffentlichen und freien Trägern der Kinderund Jugendhilfe ebenso wie an interessierte Kolleginnen und Kollegen aus Fachverbänden und Hochschulen. Zur Abendveranstal- tung mit anschließenden Gesprächen am Buffet sind die Teilnehmer herzlich eingeladen. Information Mehr zu Programm und Anmeldung unter sos-fachportal.de/paedagogik/veranstaltungen/fachtagung2015 Ambulante Hilfen zur Erziehung in Familien aus Südosteuropa/ Roma Broschüre des Paritätischen Berlin in Kooperation mit AspE e. V. erschienen D er Zuzug von Menschen aus Südosteuropa stellt die Länder und auch die Berliner Bezirke vor große Herausforderungen in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Jugend, Bildung und Gesundheit. Insbesondere die Jugendämter stehen immer häufiger vor der Herausforderung, dass neu zugewanPARITÄTISCHER RUNDBRIEF derte Familien aus Südosteuropa, viele von ihnen sind Roma, Unterstützung benötigen, um das Wohl ihrer Kinder zu sichern und ihnen notwendige Entwicklungschancen bieten zu können. Viele der Familien empfinden aufgrund ihrer geschichtlichen Erfahrung den Kontakt April 2015 KINDER- UND JUGENDHILFE zum Jugendamt als Bedrohung. Die Broschüre »Ambulante Hilfen zur Erziehung in Familien aus Südosteuropa/ Roma« des Paritätischen Berlin in Kooperation mit AspE e. V. leistet einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in den Hilfen zur Erziehung. Ergebnisse und Empfehlungen, die aus Qualitätszirkeln zu interkulturellen Fragestellungen und flexibleren Hilfeprozesse hervorgegangen sind, sollen an andere Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen und freien Jugendhilfe weitergegeben werden. Die Kinder- und Jugendhilfe kann nur erfolgversprechend ansetzen, indem sie sich der Heterogenität dieser Migrantengruppe bewusst ist, ihre geschichtlichen Hintergründe mitberücksichtigt, ihre verschiedenen Werte, Normen und Traditionen respektiert und ihre momentanen Lebensbedingungen beachtet. AspE e. V. arbeitet bereits seit 2008 im Rahmen der ambulanten Jugendhilfe verstärkt mit Familien der Sinti und Roma. Die Mitarbeiter konnten sich über die Jahre ein umfangreiches Erfahrungswissen aufbauen, das kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Seitdem hat AspE e. V. zu diesem Schwerpunkt Sprach- und Integrationsprojekte angeboten, Familienhilfen durchgeführt, Expertenwissen weitergegeben. Der Verein hat in Netzwerken und Arbeitsgemeinschaften mitgearbeitet und verstärkt Mitarbeiter mit entsprechenden ethnischen, kulturellen und sprachlichen Kompetenzen für den Träger gewinnen können. Information Laden Sie die Broschüre auf paritaet-berlin.de/pressemedien/broschueren.html herunter. In geringer Stückzahl kann sie über [email protected] bestellt werden. Im Foyer der Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Berlin (Brandenburgische Straße 80, 10713 Berlin-Wilmersdorf) liegt die Broschüre auch aus und kann in größerer Stückzahl mitgenommen werden. KINDERTAGESSTÄTTEN Neue Kita zum Neuen Jahr Eröffnungsfeier der bilingualen Kita Pîya D as kurdische Neujahrsfest »Newroz« am 20. März nahm der kurdische Elternverein Yekmal – Verein der Eltern aus Kurdistan in Berlin e. V. zum Anlass, die Eröffnung seiner ersten bilingualen Kita namens Pîya (kurdisch/deutsch) in Berlin-Wedding zu feiern. Pîya ist die erste kurdisch-deutsche Kita Berlins. Der kurdische Elternverein lud Kinder, Gäste, Kollegen und Nachbarn zu einem bunten Unterhaltungsprogramm ein. Das Fest fand bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen statt. Die Begrüßungsreden hielten Vertreter von Yekmal e. V., Kooperationspartner Marina Burd von Mitra e. V., Hakas Tas von den Linken und Fabio Reinhard von der Piratenpartei. Bei kurdischer Musik und kurdischem Kreistanz der Gruppe Govendaki kamen alle Gäste zusammen und tauschten sich bei Gesprächen aus. Eine aufblasbare orientalische Hüpfburg kam wieder besonders gut beim jungen Publikum an, ebenso das Kinderschminken und das große Waffelessen. In der ersten Etage der Kita sorgte ein Zauberer für viel Schabernack und großes Staunen bei den Kindern. Für das leibliche Wohl wurde selbstverständlich auch gesorgt: Ein reichhaltiges Buffet mit warmen und kalten Speisen wartete auf die Gäste. Anlässlich des Festes war auch eigens ein bilinguales Kinderbuch in kurdischer und deutscher Sprache geApril 2015 schrieben und veröffentlicht worden, das nun und auf dem Fest präsentiert wurde. Das Buch heißt »Fuchshochzeit« und ist von Kindern gemalt worden. Viele Hürden überwunden Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Yekmal (Günay Darici, Müslüm Bostanci, Renas Akar, Xece Akar, Lerzan Jandil, Cornelia Rasulis, Edmund Cekanavicius, Barbara Foltz und Petra Spieseke) haben zwei Jahre lang mit viel Herz und unermüdlichem Engagement viele Hürden genommen, haben den Kampf mit der Bürokratie, die Finanzierung und Probleme während einer langen Bauphase gestemmt. Doch die Mühe hat sich gelohnt und das Ergebnis ist überzeugend: Aus einer alten Remise hat Yekmal e. V. eine moderne Kita gezaubert. Günay Darici sagt: »Wir haben mit Yekmal eine kleine, aber feine, gemütliche Kita für Kinder geschaffen. Hier sollen sie sich wohl fühlen und eine schöne und erlebnisreiche Zeit verbringen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass alle Berliner und ausländischen Mitbürger unser Konzept ‚Bilinguale Kita – kurdisch/deutsch‘ annehmen und mögen werden.« Die Kita-Erzieherinnen Marion Gericke (Kitaleiterin), Mehtap Kahriman, Safiye Cavus und der musikalische Leiter Ciwan Tengezar sind sehr herzlich und engagiert. Sie sind um jedes Kind bemüht und gehen auf jedes PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Kreistanz: Kurdische Tanzgruppe Govendaki FOTO: YEKMAL – VEREIN DER ELTERN AUS KURDISTAN IN BERLIN E.V. individuell ein. Die Kita verfügt über zwei Gruppenräume, die als Lern- und Erfahrungsräume dienen, und ist modern gestaltet. Es gibt Spiel- und Leseecken, einen kleinen Garten mit Sandkasten, Spielzeug und eine Küche, in der für die Kinder das Essen gekocht wird. Für die alltägliche Büroarbeit gibt es einen Extraraum. Mit der bilingualen Kita Pîya hat sich Yekmal e. V. einen Traum erfüllt. Yekmal möchte mit der Kita einen Impuls in der Stadt setzen und Kitaplätze für kurdische, aber nicht nur für kurdische Kinder anbieten. Information Kita Pîya, Barfusstr. 13, 13349 Berlin Kontakt: Yekmal – Verein der Eltern aus Kurdistan in Berlin e. V., Waldemarstr. 57, 10997 Berlin-Kreuzberg; 030 61 62 58 48, [email protected] 31 MIGRATION Masel tov »Shalom Rollberg!« Das interkulturelle Projekt geht ins zweite Jahr Shalom« bedeutet »Frieden« auf Hebräisch und »Shalom Rollberg!« ist die Geschichte einer unüblichen und fruchtbaren Begegnung zwischen Hagar Levin, einer jungen Frau aus Tel Aviv, die sich seit 2012 bei Morus 14 engagiert, und Bewohnern des Rollbergviertels. Das Projekt bringt Mitglieder der Berliner jüdischen Community mit Bewohnern und Akteuren des Rollbergkiezes zusammen. So trägt es dazu bei, gegenseitige Berührungsängste ab- und echte Freundschaften aufzubauen. H agar Levin blickt auf die Entwicklungen in ihrem Projekt zurück. W ie die Zeit vergeht! Im Projekt »Shalom Rollberg!« ist 2014 viel ausprobiert worden, neue Freundschaften sind entstanden. Bevor wir das Jahr 2015 skizzieren, blicken wir erstmal kurz zurück. Im letzten Quartal haben zwei Veranstaltungen »Shalom Rollberg!« maßgeblich geprägt: Wie erkläre ich mit einfachen Worten und trotzdem sachlich meinen Schützlingen den Nahost-Konflikt? Diese Frage hat 2014 unsere Schülerhelfer beschäftigt, zumal viele Kinder und Jugendliche in ursprünglich palästinensischen Familien aufwachsen. Am 2. und am 9. November haben wir hierzu mit Miphgasch e. V. zwei Workshops durchgeführt. Bei regen Diskussionen haben die Beteiligten Neues gelernt und sich mit der Vielschichtigkeit der Problematik auseinandergesetzt. Vielen Dank an Yildiz Yilmaz vom »Café Stern« für die leckere Verpflegung! 2015 überlege ich mir, wie ich ähnliche Workshops für interessierte Jugendliche aus dem Rollbergviertel anbieten kann. Ein einzigartiges Versöhnungsprojekt Am 19. November haben fast 100 Zuhörer einen außergewöhnlichen Abend mit Rami Elhanan und Bassam Aramin von »The Parents Circle – Families Forum« (PCFF) verbracht. Das PCFF ist eine Organisation von palästinensischen und israelischen Familien, die alle ein Familienmitglied im Konflikt verloren haben. Sie ist in der Art, wie sie einen Weg für Versöhnung und Frieden sucht, einzigartig. In den Räumlichkeiten der katholischen Gemeinde St. Clara fand ein sehr bewegendes Gespräch über die Arbeit des PCFF und 32 Das Team von »Shalom Rollberg!«: Hagar, Josh, Nehama und Rachel (v.l.n.r) über die persönliche Geschichte der beiden Referenten statt. Beeindruckt war ich von den sehr persönlichen Redebeiträgen und von der Anzahl an Menschen, die dadurch auch die Arbeit von MORUS 14 und von »Shalom Rollberg!« kennen gelernt haben. Vielen Dank an die Berliner Kanzlei P+P Pöllath + Partners, an das Team des Gemeinschaftshauses, an die Dolmetscherinnen und an meine Kollegin Janet Bornkessel für die Unterstützung. Neben diesen Highlights ging natürlich die Projektarbeit weiter. Am 24. November haben zwei vierte Klassen mit den Lehrern des Projekts der Regenbogenschule zum interreligiösen und interkulturellen Lernen (»PRiiL«) und einige Eltern die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße besucht. Der Rabbiner Daniel Alter hat die Schüler durch das gesamte Gebäude der Synagoge geführt und Gebete, Schabbat, Tora und andere jüdische Traditionen erklärt. Englisch lernen mit Muttersprachlern In der wöchentlichen Englischgruppe hat sich auch etwas getan. Als ehrenamtliche Nachfolgerin von Liora Jaffe leitet nun seit November 2014 Rachel Seiger gemeinsam mit Josh Weiner die Veranstaltung. Dadurch konnten wir eine Gruppe für Anfänger und eine für Fortgeschrittene bilden. Rachel arbeitet beim JDC (American Jewish Joint Distribution Committee), sie kommt aus Ohio (USA), hat Tanz und Theater in Jerusalem studiert und ist nun in einem PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: FERIDE AYDEMIR jüdischen Zentrum in Berlin aktiv. Alle Schüler ab der 6. Klasse aus dem Rollbergquartier sind jeden Donnerstag um 18 Uhr herzlich willkommen! Leider klappt es nicht immer so einfach. Csaba Czikra, der eine Sportgruppe im September angefangen hatte, musste leider aufhören. Es ist wirklich schade. Vielen Dank Csaba, dass Du uns geholfen hast. Kreatives Nachmittagsprogramm Dafür ist ein neues Gesicht seit November 2014 bei »Shalom Rollberg!« aufgetaucht. Nehama Grenimann hat die Nachfolge von Masha Feigel antreten und leitet die Kunstgruppe. Sie ist Kunsttherapeutin und hat viel Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen. Nehama kommt aus Jerusalem und lebt seit einigen Monaten mit ihrer Familie in Berlin. Die Gruppe trifft sich jeden Donnerstag um 16 Uhr. Rollberger Schüler der 4. bis 6. Klasse sind herzlich eingeladen mitzumachen. Last but not least: Schon lange wollte ich versuchen, bei »Shalom Rollberg!« ein Theaterprojekt mit Jugendlichen aus unserem Viertel zu starten. Durch eine Begegnung mit Hila Rubenstein, einer Schauspielerin aus Israel, kann es Realität werden. Seit dem 21. Januar trifft sich die Gruppe mittwochs, von 17 bis 18 Uhr. Acht Workshops sind erst einmal geplant. HAGAR LEVIN Information Interessierte melden sich im Vereinsbüro oder unter 030 68 08 61 10. Mehr unter morus14.de/schalom-rollberg.html April 2015 MIGRATION Willkommenskultur in Berlin FiPP e. V. beleuchtet die Situation von Flüchtlingskindern E rfahrungen mit Flüchtlingsfamilien in und in der Nähe von FiPP-Einrichtungen« – zu diesem Thema haben Vorstand und Geschäftsführung des FiPP e. V. zum 29. Januar 2015 zu einer Veranstaltung eingeladen, bei folgende Fragen gestellt wurden: Was wissen wir über die Situation von Eltern und Kindern? Welchen Herausforderungen begegnen wir? Welche Fragen haben wir? Wie wollen und können wir handeln, um die Familien wirklich willkommen zu heißen? 37 Teilnehmerinne und Teilnehmer, Mitglieder, Mitarbeitende und Experten sind in die Kita »Grüne Aue« gekommen, um sich zu informieren, die eigenen Erfahrungen und Gedanken mit anderen auszutauschen und zu überlegen, welche Wege der engagierte Verein gehen kann, um die Situation von Flüchtlingsfamilien in Berlin etwas zu erleichtern, um ihnen zu helfen, hier anzukommen. Dabei wurde der Begriff »Flüchtlinge« weit definiert, als Menschen, die hierhergekommen sind, weil sie in ihrem Heimatland keine Möglichkeit sehen, menschenwürdig zu leben. Das schließt insbesondere auch Roma ein, die aus dem Osten und Südosten Europas kommen, auch wenn ihre Heimat entweder zur EU gehört oder in einem sogenannten »Sichereren Herkunftsstaat« liegt. Damit haben soziale Organisationen und viel mehr noch die Flüchtlingsfamilien mit einer nahezu unübersehbaren Fülle von Regelungen zu tun, die den Status und die Rechte der Familien betreffen. Holger Spöhr und Claudia Gaudszun vom Paritätischen, ein Lehrer einer »Willkommensklasse« in Spandau sowie Kolleginnen, die als Sozialarbeiterinnen in Flüchtlingsheimen in der Nähe von FiPP-Einrichtungen arbeiten, konnten durch ihre Auskünfte dieses Dunkel aufhellen. Sie berichteten von der oft gegeneinander gerichteten Praxis der verschiedenen mit Flüchtlingen befassten Ämter. Hans-Jürgen Kuhn vom Vorstand des FiPP e. V. stellte dar, wie »Willkommensklassen« seitens der Senatsverwaltung gedacht sind, Mitarbeitende des FiPP e. V. gaben Einblicke dazu, was sie getan haben, um Flüchtlingsfamilien in ihre Arbeit einzubeziehen. Parität und FiPP e. V. im Austausch FOTO: JANA JUDISCH Was kann getan werden, um Flüchtlingskinder in Kitas aufzunehmen? Wenn die Mitarbeitenden eines Kita-Teams sich über die Aufnahme verständigt haben, können sie ihre Bereitschaft deutlich machen und Eltern ermutigen, ihnen ihr Kind anzuvertrauen. Eltern geben ihr Kind manchmal schwer ab. Sie oder ihre Kinder können Ängste haben, weil sie im Verlauf der Flucht vielleicht traumatische Erfahrungen durchgemacht haben oder weil sie einfach zu wenig über Kitas und das deutsche Bildungssystem wissen. Wenn es durch die Aufnahme von Flüchtlingskindern zu einer Überbelegung kommt, gibt es einen gewissen Ermessensspielraum. Claudia Gaudszun hat für den Paritätischen eine Ideenskizze entwickelt, die neben der Verpflichtung, ein sozialpä- Zur Lage der Flüchtlingsfamilien Das Land Berlin hat 2014 etwa 13.000 Flüchtlinge (im engeren Sinne) aufgenommen. 2015 werden es mehr werden. Viele der Ankommenden sind Kinder und Jugendliche. Nach drei Monaten des Aufenthalts hier haben Kinder das Recht auf einen Kitaplatz bzw. sind schulpflichtig, sobald ihr Asylantrag angenommen wurde (Erfassung beim LAGeSo) und eine polizeiliche Anmeldung / Bürgeramt vorliegt. Wenn bei Kindern Schulpflichtversäumnisse vorkommen, kommt es zu Schulpflichtverletzungsanzeigen. Das Verfahren bis zur Bewilligung eines Kitaplatzes ist langwierig, zumal die Familien oft gezwungen sind umzuzie- April 2015 hen. Zur Aufnahme bedarf es eines Bescheids des jeweiligen Bezirksamtes; ebenso für einen Hortplatz. In gebundenen Ganztagsschulen ist die Betreuungszeit bis 16 Uhr anerkannt. Der Schulunterricht findet zunächst meist in »Willkommensklassen« statt. Zwar sind Willkommensklassen in den Unterkünften nicht gestattet, jedoch sind sie aus Raummangel zunehmend nicht in den Schulen selbst, sondern in anderen Gebäuden. Dadurch und auch durch lange Wartezeiten bei der Zuweisung von Oberschulplätzen ist die Integration in das normale Schulleben erschwert. In den Unterkünften gibt es niedrigschwelligen Deutschunterricht für Erwachsene und bei Bedarf Nachhilfe für Schülerinnen und Schüler. Zum Jahresbeginn 2014 besuchten fast 2700 Kinder und Jugendliche »Willkommensklassen«, Anfang 2015 waren es rund 3900. Erst jetzt hat der Senat beschlossen, den Bezirken mehr Geld für die Investitionen zur Einrichtung von Willkommensklassen zu geben. Bisher wurden genügend Lehrkräfte für Willkommensklassen gefunden. Dabei sind auch Studenten in höheren Semestern und »Seiteneinsteiger«. »Ferienschulen« sind ein freiwilliges Angebot für Kinder und Jugendliche, bei dem Deutsch lernen mit gezielten Freizeitangeboten verbunden wird. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Diese werden durch freie Träger angeboten. Viele Kinder verlassen ihre Kitagruppe bzw. ihre Willkommensklasse schnell und ohne Vorankündigung. Über die Hintergründe dessen (Umzug, Veränderung des Status) gibt es von den Betroffenen kaum Rückmeldung. Die Sozialdienste der Wohnheime zeigen den Schulen die Veränderung an bzw. melden die Familien innerhalb Berlins um. Ob und wie der Übergang in Regelklassen gelingt, wird individuell am Leistungsstand durch die Lehrer der Willkommensklassen beurteilt und entsprechend in die Regelklassen gewiesen. 33 MIGRATION dagogisch betreutes Spielzimmer in jeder Unterkunft einzurichten, auch die Aufnahme von einzelnen Kindern in Kitas als Ziel hat oder aber – als ersten Schritt –, kleine »Willkommensgruppen« in Kitas zu bilden. Zu Letzterem gibt es unterschiedliche Meinungen: Einerseits trägt das »Sprachbad«, also die freundliche Begegnung mit Deutsch sprechenden Kindern dazu bei, dass neu hinzu kommende Kinder schnell Deutsch lernen und sich zunehmend der Gemeinschaft zugehörig fühlen. Andererseits dominieren in einigen Kitas Kinder aus Migrationsfamilien, die selbst andere Muttersprachen haben und noch nicht gut deutsch sprechen. Wahrscheinlich muss in jeder Kita situativ entschieden werden, welches jeweils der bessere Weg ist: Kleingruppen, die Aufnahme in Regelgruppen oder eine Kombination von beidem. Dabei sollte berücksichtigt werden, ob die Familie mittelfristig in der jeweiligen Unterkunft bleibt. Es gilt, die allgemeinen Prinzipien der Inklusion anzuwenden und zu differenzieren. Erfahrungen aus FiPP-Einrichtungen und Projekten An Schulen, in denen es Willkommensklassen gibt, geschah die Einrichtung »Hals über Kopf«, weitgehend ohne Kommunikation mit den Verantwortlichen. Zunächst war gar nicht klar, was für Kinder kommen werden. In den meisten Schulen dominieren Roma-Kinder aus EU-Ländern oder aus Balkanstaaten. Es wäre gut, wenn die Kinder möglichst bald Regelklassen besuchen würden, damit sie am allgemeinen Schulleben teilnehmen können. Es wird so gut wie möglich versucht, die Kinder einzubeziehen, sei es im Rahmen der Sozialarbeit, im Ganztag, bei Unternehmungen und Projekten. Auch die Freizeitmöglichkeiten und Ferienzeiten werden genutzt. Im gebundenen Ganztag bleiben bisher nur wenige Kinder bis 16 Uhr, obwohl sie das Recht dazu hätten – die meisten verlassen die Schule nach Unterrichtsschluss und ohne Mittagessen. Kitas sind gute Orte für Flüchtlingskinder. Ein Beispiel ist die »Grüne Aue« in Grünau, wo in enger Zusammenarbeit mit der Sozialarbeiterin der nahen Unterkunft insgesamt drei Flüchtlingskinder aufgenommen wurden. Obwohl dies Neuland für die Kita war, konnten in dieser Kooperation anfäng- liche Schwierigkeiten gut angegangen werden. Für die Eingewöhnung war Dolmetschen hilfreich, um die Familiensituation zu begreifen. Sobald die Erzieherinnen und Erzieher mit den Familien vertraut waren, entwickelte sich eine nonverbale Verständigung. Ähnliche Erfahrungen wurden in der Kita Warthestraße gemacht. Dort sind ohnehin viele Kinder, deren Familien aus anderen Ländern kommen. Sich in das Kitaleben einzugewöhnen und Deutsch zu lernen, verläuft bei Flüchtlingskindern ganz ähnlich wie bei anderen auch. Flüchtlingskinder sind schon seit vielen Jahren Gäste in der Kluckstraße, einer Freizeitstätte für Kinder mit großem Familiengarten. Ideen und Angebote werden mit Sozialarbeiterin Martina Brieske abgestimmt, so dass sie in der Unterkunft Kinder motivieren kann. Hier müssen keine Plätze vergeben werden – die Kinder sind einfach da und der Garten wird auch von ihren Familien genutzt. Vorstand Trennstedt und Geschäftsführerin Sieg FOTO: JANA JUDISCH Informationen und Beratung Sachdienliche Informationen zu dem Anspruch auf Kita-Betreuung und Schulbesuch auf der Senatswebsite unter: berlin.de/sen/bildung/foerderung/ sprachfoerderung/fachinfo.html Der Paritätische Berlin: Holger Spöhr, Referat Migration, 030 86 001-177, [email protected] Claudia Gaudszun, Referat Kinder und Kitas, 030 86 001-179, [email protected] Der überparteiliche »Beirat für Zusammenhalt« wurde Ende 2014 durch den 34 Sozialsenator Czaja berufen. Er berät den Senat mit dem Ziel, eine Willkommenskultur für Flüchtlinge in Berlin zu etablieren. Mitglieder sind vier ehemalige Regierungsmitglieder. Er hat seine Geschäftsstelle beim Paritätischen und ist erreichbar unter: 030 86 001-333, [email protected]. Der Migrationsrat Berlin-Brandenburg ist »ein Dachverband von über siebzig »Migrant_innen«-Selbst organisationen. Jenseits von Merkmalen wie Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung sind wir die Interessenvertretung unterschied- licher Bevölkerungsgruppen in Berlin und Brandenburg«. migrationsrat.de Unter dem Motto »Menschenrechte kennen keine Grenzen« ist der Flüchtlingsrat tätig. Er »ist ein Netzwerk engagierter Gruppen und Einzelpersonen, die sich für die Rechte von Flüchtlingen und die Wahrung ihrer Menschenwürde einsetzen.« fluechtlingsrat-berlin.de Über die offiziellen Bildungsangebote für Flüchtlingskinder informiert die Website zur »schulischen Integration«. Dort finden sich auch Details zum System sowie der Didaktik der schulischen Sprachförderung, un- PARITÄTISCHER RUNDBRIEF ter anderem in »Willkommensklassen« und Ferienschulen: berlin.de/sen/bildung/foerderung/sprachfoerderung Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in nahen Unterkünften sind Ansprechpersonen für die Zusammenarbeit mit der Einrichtung und zur Entwicklung von Kontakten und Angeboten für Flüchtlingsfamilien. Die Integrationsbeauftragten der Bezirke finden sich in berlin.de auf den jeweiligen Bezirksseiten. Sie sind mögliche Ansprechpartner für alle Fragen, die mit den bezirklichen Gegebenheiten und Möglichkeiten für Flüchtlingsfamilien zu tun haben. April 2015 MIGRATION In Rahnsdorf, wo eine Unterkunft im Entstehen ist, beteiligt sich der FiPP e. V. an Kieztreffen, um mit der Nachbarschaft und engagierten Menschen auf einen guten Weg zu kommen. Für die Kinder in der Freizeiteinrichtung »Mansarde« wird es ein großes Erlebnis, die Flüchtlingskinder und ihre Familien kennen zu lernen. Wie geht es weiter mit der Willkommenskultur für Flüchtlingsfamilien im FiPP e. V.? Der Wunsch des FiPP e. V. ist, von guten Erfahrungen zu lernen, diese in Einrichtungen und Projekten aufzugreifen und weiterzuentwickeln; sich dabei auch in anderen Bereichen umzuschauen, wie Willkommenskultur realisiert werden kann. Erste Anregungen zur Weiterarbeit sind: Eine Infothek zum Thema »Flüchtlingsfamilien im FiPP e. V.« aufbauen, den Austausch fortführen, zum Beispiel in einer Folgeveranstaltung, einen eigenen Leitfaden für Aufnahme und Be- gleitung von Flüchtlingskindern in der Kita und im Ganztag entwickeln. Es soll eine gute Struktur entwickelt werden, um Ideen und Anregungen in die Praxis umzusetzen, und nach Verbündeten vor Ort in den Kiezen, in der bezirklichen und berlinweiten Fachöffentlichkeit gesucht werden. Für Vorstand und Geschäftsführung bleibt das Thema aktuell. Es wurde damit begonnen, die Anregungen aufzugreifen. Fragen, Hinweise, Informationen werden vorerst über den Vorstand ausgetauscht. [email protected] Ein Fazit: FiPP e. V. kann die Flüchtlingspolitik in Deutschland nur marginal beeinflussen. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, die Situation der geflüchteten Familien hier lebenswerter zu gestalten und dazu beizutragen, dass sie hier heimisch werden. Das ist das erklärte Ziel. BARBARA TENNSTEDT Im Gespräch mit Pastorin, Imam und Rabbiner Abschluss des interreligiösen Projekts »glauben. leben. in berlin« I m intensiven Gespräch mehr voneinander erfahren, mit Mikrofon und Kamera in der Hand eigenen Fragen nachgehen, aber auch gemeinsam zugunsten anderer handeln: Diese Anliegen verfolgte das interreligiöse Projekt »glauben. leben. in berlin« mit seinen drei Modulen – einer Reihe interreligiöser Begegnungen, einem mehrteiligen Videoworkshop und einem gemeinnützigen Aktionstag. Hauptzielgruppe waren Jugendliche und junge Erwachsene mit Interesse an der speziellen interreligiösen Thematik. Der Deutsch-Russische Austausch e. V. hatte das etwas mehr als einjährige Projekt, das nun Ende März zum Abschluss kam, initiiert und als Kooperationspartner das muslimische Interkulturelle Zentrum für Dialog und Bildung sowie die Jüdische Gemeinde zu Berlin gewonnen. Kofinanziert wurden die Maßnahmen durch den Europäischen Integrationsfonds und den Paritätischen Berlin. Besuch in Gotteshäusern Das erste Modul wurde von Juni 2014 bis Februar 2015 in Form meist ganztägiger Einzelveranstaltungen verwirklicht, bei denen verschiedene Gotteshäuser in Berlin besucht wurden – Kirchen (ev. und kath.), Moschee und Synagoge, buddhistische Zentren, ein Hindu-Tempel, die Bahai-Gemeinde. Zentraler Bestandteil war immer ein ausführliches Gespräch mit einem oder einer Geistlichen bzw. Gemeindevertretern, das von den Teilnehmenden jedes Mal so intensiv genutzt wurde, dass die Zeit kaum reichte. Der thematische Bogen reichte von Gottes- und Jenseitsvorstellungen über die religiöse Alltagspraxis bis zu Fragen, die sich aus den vor Ort gesammelten Eindrücken vom jeweiligen Gotteshaus oder Andachtsraum ergaben. Vier Clips vor allem zu interreligiösen Fragen entstanden von November 2014 bis Januar 2015 im Videoworkshop des Projekts. Wie man so einen Dreh anpackt und anschließend das Material schneidet, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hier von einem erfahrenen Filmprofi lernen – die Themen und Konzepte bestimmten sie selbst. Etwas Gutes tun – und dabei Spaß haben Der Aktionstag, vorgesehen als Tag des gemeinsamen Engagements für eine gute Sache, wurde auf deutlichen MehrheitsApril 2015 Besuch in der Buddhistischen Gesellschaft Berlin e.V. FOTO: DEUTSCH-RUSSISCHER AUSTAUSCH E.V. wunsch der über 20 Teilnehmer hin als Ausflugstag für eine rund zwanzigköpfige Gruppe von Kindern und Jugendlichen aus dem Flüchtlingsheim in Berlin-Siemensstadt gestaltet (in Kooperation mit der AWO-Mitte). Dank Unterstützung durch AquaDom & Sea Life Berlin ging es dabei nach Kuchenschlacht und Spielen gemeinsam kostenlos ins Aquarium. »glauben. leben. in berlin« hatte insgesamt rund 120 unmittelbare Projekteilnehmerinnen und -teilnehmer, die meisten im Alter von 15 bis 25 Jahren, von denen manche nur einmal, andere bei etlichen Terminen dabei waren. Etwa die Hälfte der Teilnehmer gehörten dem Islam an, die anderen dem christlichen Glauben (verschiedene Konfessionen), dem Judentum oder der Bahá’í-Religion. Auf glaubenlebeninberlin.de sind Verlauf und Ergebnisse des Projekts mit Fotos, Texten und Videos dokumentiert. Nachzulesen sind dort auch Teilnehmerkommentare – darunter dieser eines 20-jährigen Studenten aus Ägypten: »Vielleicht können wir ein bisschen was machen, was die Politik nicht kann.« ANDREA GOTZES, DEUTSCH-RUSSISCHER AUSTAUSCH E. V. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 35 MIGRATION Flüchtlingspolitik: »Im Vordergrund immer der humanitäre Gedanke« Fünf Fragen an Dr. Michael Schubert, Historiker an der Universität Paderborn Dr. Michael Schubert ist Historiker und Politologe. Er promovierte in Geschichte an der Universität Osnabrück, wo er lange Zeit am interfakultativen und interdisziplinären Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) tätig war. Seit 2010 forscht und lehrt er im Bereich der Neuesten Geschichte/ Zeitgeschichte am Historischen Institut der Universität Paderborn, wo er das DFG-Forschungsprojekt »Die Verwaltung des Illegalen. Migratorische und aufenthaltsrechtliche Illegalität in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert« durchführt. Die Fragen stellte Miguel-Pascal Schaar. Herr Dr. Schubert, wie ist es dazu gekommen, dass Sie sich als Politologe und Historiker des Themas Zuwanderung angenommen haben? Michael Schubert: Mein Interesse für die Begegnung von Mehrheiten und Minderheiten in Geschichte und Gegenwart prägte sich im Rahmen meines Studiums, der Promotion und der nachfolgenden Beschäftigung am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück aus. In meiner Dissertation untersuchte ich aus einer solchen Begegnung erwachsende koloniale Herrschaftsansprüche, die auch in den deutschen Kolonien in Afrika rassistisch legitimiert und repressiv durchgesetzt wurden. Auch in den mit Zuwanderung verbundenen Integrationsprozessen geht es – unter anderen Vorzeichen – um Anerkennung oder Ausgrenzung von Minderheiten in einer Mehrheitsgesellschaft. Das deutsch-niederländische Großprojekt der in Deutschland 2007 erschienenen »Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart«, das ich auf deutscher Seite als wissenschaftlicher Redakteur mitbearbeitete, beschäftigt sich mit den intergenerativen Integrationsprozessen von über 200 Zuwanderergruppen. Es zeigt sich da: Ein ganz bedeutender Anteil am Verlauf des Integrationsprozesses kommt – neben der gesellschaftlichen Verhandlung der Aufnahme und Eingliederung von Migranten – der staatlich-politischen Einordnung und rechtlichen Behandlung der Menschen zu. Migranten können zum Beispiel als politische Flüchtlinge anerkannt oder als »illegale« Arbeitswanderer abgelehnt werden. Um das Jahr 1685 kam es zu einer furchtbaren Verfolgung der Hugenotten in Frankreich. Sie flohen um ihr Leben in verschiedene Länder, auch nach Preußen. Kurfürst Friedrich Wilhelm hat etwa 20.000 calvinistisch geprägte Flüchtlinge mit offenen Armen empfangen. Was ist damals passiert und was war daran gut? Michael Schubert: Die Hugenotten wurden seit den 1660er-Jahren in Frankreich wegen ihrer protestantischen Religion (Calvinismus) verfolgt. Den Höhepunkt der rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Ausgrenzung bildete das Revokationsedikt von Fontainebleau 1685. In diesem wurde die protestantische Religionsausübung durch König Ludwig XIV. verboten. Die Calvinisten wurden gezwungen, zum Katholizismus zu konvertieren, was etwa 80 Prozent von ihnen, zumindest dem Schein nach, auch taten. 150.000 Hugenotten flohen zwischen 1685 und 1700 illegal aus Frankreich, über36 Dr. Michael Schubert FOTO: PRIVAT wiegend nach England, in die Niederlande, in die Schweiz und in deutsche Territorien, hier vornehmlich nach Brandenburg-Preußen. Die Flüchtlinge erhielten in den europäischen Ländern Daueraufenthaltsgenehmigungen und zahlreiche rechtliche und wirtschaftliche Privilegien. Brandenburg-Preußen gewährte zum Beispiel Steuerfreiheiten und bot kostenlose Bauplätze an. Die »Glaubensverwandten« galten als fähige Händler, Handwerker und Bauern und sollten die Zahl der Untertanen erhöhen (Peuplierung/Bevölkerung) und das neue oder kriegsverwüstete Land erschließen (Kolonisation). In dieser Hinsicht kann von einer »Win-Win-Situation« gesprochen werden: Das Aufnahmeland bot den Flüchtlingen humanitäre Hilfe und erlangte wirtschaftliche Prosperität. Der Berliner Senat rechnet im Jahr 2015 ebenfalls mit 20.000 flüchtigen Menschen, die in die Hauptstadt kommen und Hilfe benötigen. Was können wir von der Flüchtlingspolitik des Kurfürsten für das heutige Handeln lernen? PARITÄTISCHER RUNDBRIEF April 2015 MIGRATION Michael Schubert: Im Vordergrund einer Flüchtlingspolitik, die diesen Namen zu Recht tragen soll, müssen immer der humanitäre Gedanke und das Verantwortungsbewusstsein sehr reicher und freiheitlicher Staaten und Gesellschaften in einer überwiegend von ärmeren und weniger freien Verhältnissen geprägten Welt stehen. Das Argument einer gesellschaftlichen Überforderung durch die Aufnahme von einigen zehntausend Flüchtlingen in Deutschland kann nicht gelten angesichts der Tatsache, dass den Hauptanteil der Flüchtenden auf der Welt generell die Länder aufzunehmen haben, die den für die Flucht verantwortlichen Krisenländern direkt anliegen: Libanon hat bei etwa vier Millionen Einwohnern mit über einer Million syrischen Flüchtlingen umzugehen. Die agitative Aussage, Deutschland könne nicht das »Sozialamt der Welt« sein, ist angesichts solcher Situationen zutiefst zynisch. Darüber hinausgehend ist eben von der Geschichte der französischen Religionsflüchtlinge im 17. und 18. Jahrhundert zu lernen, dass die Fähigkeiten der Menschen, die nach Deutschland kommen, genutzt werden sollten. Beispielsweise im Rahmen einer Arbeitsmarktpolitik, bei der die Agentur für Arbeit die Flüchtlinge als neue Zielgruppe entdecken kann: Flüchtlinge sollten gewissermaßen in ihrer multiplen Identität ernst genommen werden, zum Beispiel als Schutzsuchende und als lernbegierige, zum Teil gut ausgebildete und gebildete Arbeitskräfte. Zwar sollten die Schwierigkeiten bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen und die damit verbundenen Ängste mancher einheimischer Bevölkerungsgruppen nicht übergangen werden. Aber es geht doch darum, von diesem Bild der Miserabilität wegzukommen, das das Thema der Begegnung von Minderheiten und Mehrheiten oft bestimmt. Dazu gehört es, die Potentiale der Flüchtlinge anzuerkennen und zu nutzen und ihnen einen rechtlichen und sozialen Status zu geben, der Zukunftsperspektiven für die Migranten und für das Aufnahmeland eröffnet. Was macht eine gute Migrationspolitik aus Ihrer Sicht heute aus? Michael Schubert: Eine gute Migrationspolitik fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt, indem sie erstens humanitäre Verantwortung übernimmt und zweitens Zuwanderung den wirtschaftlichen und demographischen Bedürfnissen des Zuwanderungslandes entsprechend regelt. Flüchtlingspolitik mit ihrem zu allererst humanitären Anspruch ist Teil der Migrationspolitik. Die derzeitige Flüchtlingspolitik fördert den Zusammenhalt nicht, da sie das Vertrauen in den Rechtsstaat und seine Institutionen erschüttert: Die Mitgliedsländer der EU haben nicht zuletzt auch durch die starke Befürwortung Deutschlands mit dem Schengen-Raum eine Festung errichtet, an deren Mauern den Flüchtlingen mit Repression und Bedrohung an Leib und Leben begegnet wird. Die Ungleichheitsgrenze zwischen Europa und dem »Rest der Welt« ist hoch technologisiert und martialisiert. Durch zahlreiche EU-Verordnungen und auf Basis von computergestützten Informations- und Kontrollsystemen wird Flucht illegalisiert: Durch eine Nachtsichtgeräte- und Satellitengestützte Flüchtlingsabwehr an der »blauen« und »grünen Grenze«, durch Grenzzäune, Abschiebelager und repressive Rückführungsaktionen durch Grenzschützer und Mitarbeiter der Europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen (Frontex). Eine gute Flüchtlingspolitik sollte sich dieser Repression entledigen, die aus Flüchtlingen in der gesellschaftspolitischen Diskussion »schlechte Zuwanderer« macht. Gute Migrationspolitik ist aber auch durch eine Zuwanderungsförderung April 2015 geprägt, die Migration generell in einem positiven Licht erscheinen lässt, weil sie die wirtschaftliche Entwicklung des Landes fördert und die demographische Entwicklung hin zu einer alternden Gesellschaft abfedert. Der Sachverständigenrat für Zuwanderung und Integration hat auf diese Notwendigkeit in seinem Jahresgutachten bereits 2004 hingewiesen. Nachdem der Vorschlag keinen Eingang in das Zuwanderungsgesetz von 2005 gefunden hatte, dringt jetzt langsam in die politische Diskussion wieder ein, dass eine indikatorengestützte Auswahl »guter Köpfe« anhand der Bedürfnisse des Zuwanderungslandes notwendig ist. Wie beurteilen Sie die Einordnungen in Wirtschaftsflüchtlinge und politische Flüchtlinge? Und was raten Sie der Politik, um einen gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern? Michael Schubert: Der derzeitigen Diskussion um »Wirtschaftsflüchtlinge« und »politische Flüchtlinge« mangelt es an einer klaren Begrifflichkeit. Offensichtlich ist nicht deutlich und wird auch von Politikern in der Diskussion nicht deutlich vertreten, dass es sich beim Begriff des »Wirtschaftsflüchtlings« um eine vorurteilsbeladene Konstruktion eines vermeintlichen Sozialschmarotzers handelt, während der »Politische Flüchtling« ein rechtlicher Status ist, der in Deutschland durch Artikel 16a des Grundgesetzes (Asylrecht) erlangt werden kann. Menschen grundsätzlich das Recht abzusprechen, ihnen nicht angenehmen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen zu entfliehen, kommt einem Ernährungsverbot gleich. Wie aber die Aufnahmestaaten durch ihre Rechtsetzung mit Migranten umgehen, auf Basis welcher Kriterien sie den Zuwanderern zum Beispiel politisches Asyl gewähren, ist eine andere Sache. Wir sollten uns daran erinnern, dass die abwertende Rede von »Wirtschaftsflüchtlingen« zu Beginn der 1990er Jahre die Pogrome rechtfertigte, die zu brennenden Asylbewerberheimen und letztlich zu einer Zurücknahme der Generosität des Artikels 16 im deutschen Grundgesetz führte. Die Geschichte zeigt, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt oft durch negative Integration, das heißt auf Kosten der Ausgrenzung eines Dritten erreicht wird. Dies ist einfach und zutiefst agitativ. Das Sprechen von »Wirtschaftsflüchtlingen« folgt der Logik negativer Integration und unterteilt die Zuwanderer in »Gute« und »Schlechte«. Eine der Zeit angemessene Politik sollte dagegen die Herausforderung annehmen, die bei einem Teil der einheimischen Bevölkerung vorherrschende Angst vor »kultureller Fremdheit« und dem Verlust vermeintlicher Etabliertenvorrechte zu entkräften. Information Mehr zum Projekt DFG-Forschungsprojekt »Die Verwaltung des Illegalen. Migratorische und aufenthaltsrechtliche Illegalität in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert« finden Sie hier: gepris.dfg.de/gepris/projekt/247819356 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 37 PFLEGE »Frauen stärker für Zukunftsberufe gewinnen« Fünf Fragen an Jasenka Villbrandt, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus Jasenka Villbrandt ist in Kroatien geboren und lebt seit 1972 in Berlin. Als Diplom-Pädagogin hat sie lange Zeit in der Sozialberatung gearbeitet. Seit vielen Jahren ist sie politisch aktiv; nach ihrer Tätigkeit als Bezirksverordnete in Tempelhof-Schöneberg ist sie seit 2004 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Frau Abgeordnete Villbrandt, Sie waren von der Abschaffung des Schulgeldes in Berliner Altenpflegeschulen nicht so begeistert wie der zuständige Senator. Warum? Jasenka Villbrandt: Von der Abschaffung des Schulgelds wäre ich sehr begeistert gewesen, habe sie ja selbst immer wieder gefordert. Aber den Senatsbeschluss halte ich für Makulatur. Noch lange ist nicht klar, ob die Schulgeldbefreiung wirklich kommt, die Finanzierung steht doch gar nicht. Die Befreiung ist nur eine Option für die Haushaltsberatungen 2016/2017, und für das laufende Jahr soll Senatorin Scheeres mal schauen, ob sie irgendwo Gelder für die Schulgeldbefreiung auftreibt. Die Altenpflegeschülerinnen und -schüler, die jetzt von ihrer sowieso schon geringen Ausbildungsvergütung das Schulgeld zahlen müssen, haben sich zu früh gefreut. Es ist die Frage, ob sie überhaupt jemals davon profitieren werden. Da die Gesamtsumme für die Übernahme des Schulgelds gedeckelt ist, bleibt zudem offen, wer in welchem Umfang profitieren könnte. Wenn die Zahl der Schülerinnen und Schüler steigt, was angeblich alle wollen, dann wird das dazu führen, dass weniger Geld für die oder den Einzelnen bleibt. Irritierend ist, dass sich der Senat nicht darüber einig ist, ob eine Änderung des Schulgesetzes nötig ist. Ich gehe also davon aus, dass sich dieser Prozess noch lange hinziehen wird – und das ist von Seiten des Senats politisch gewollt. Dabei könnte der Senat einfach mal einen Blick in andere Bundesländer werfen. Um noch einmal auf Ihre Eingangsfrage zurückzukommen: Senator Czaja sollte sich nicht mit großen Ankündigungen schmücken und falsche Hoffnungen machen, wenn er die Umsetzung mit seinen Kolleginnen und Kollegen noch nicht in trockene Tücher gebracht hat. Das finde ich unseriös, und das ärgert mich. Was muss aus Ihrer Sicht konkret passieren, damit sich die Bedingungen in der ambulanten und stationären Pflege für Betreute und Mitarbeitende verbessern? Jasenka Villbrandt: Die meisten Entscheidungen müssen auf der Bundesebene getroffen werden, wie zum Beispiel die Definition des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs oder eine bessere Entlohnung der Pflegearbeit. Im stationären wie im ambulanten Bereich haben wir Pflege im Minutentakt und damit unerträgliche Zustände für die Betreuten und für die Pflegenden. Die Pflege muss im Spektrum der Gesundheitsberufe eine neue und bessere Position bekommen. Pflege ist ein höchst verantwortungsvoller, ein körperlich und psychisch stark beanspruchender Job, und von dieser Arbeit muss man auch einigermaßen gut leben können. Die Kontrollen der Pflegequalität sind im stationären und ambulanten Bereich sehr ungleich geregelt. Während stationäre Einrichtungen regelmäßig nicht nur durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK), sondern 38 Jasenka Villbrandt FOTO: FRAKTION BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auch durch die Heimaufsicht kontrolliert werden, wird in der ambulanten Pflege viel zu viel auf die Selbstkontrolle und die Kontrolle durch die Angehörigen gesetzt. So wünsche ich mir eine Harmonisierung verschiedener Kontrollen im stationären Bereich und eine Entwicklung maßvoller Kontrollen im ambulanten Bereich. Ich wünsche mir für die Pflegenden in Berlin eine engagierte Pflegekammer, die ihnen einen besseren Zugang zu Entscheidungsebenen ermöglicht, und ich wünsche ihnen engagierte Gewerkschaften, die einen angebrachten Tariflohn aushandeln. Den Gepflegten und Pflegenden wird es nur zusammen gut gehen können. Auf Ihrer Homepage steht, dass eine Leitlinie ihres politischen Handelns ist: »…dass jede und jeder in unserer Gesellschaft gebraucht wird und Chancen bekommt, die eigenen Potentiale zu erkennen und einzubringen«. Was heißt Ihr Vorsatz übersetzt und politisch für beispielsweise Seniorinnen oder Frauen mit Behinderung in Berlin? Jasenka Villbrandt: Zuerst heißt das, dass nichts in diesen beiden Bereichen ohne die Einbeziehung der Betroffenen geschehen darf. Seniorinnen wie auch Frauen mit Behinderung sind die besten Expertinnen in eigener Sache, und es ist notwendig, dass sie die erforderliche Unterstützung bekommen, um sich einzubringen. So stehe ich zum Beispiel seit Jahren mit dem Landesseniorenbeirat und der Landesseniorenvertretung PARITÄTISCHER RUNDBRIEF April 2015 PFLEGE RUBRIK im Dialog darüber, wie das Seniorenmitwirkungsgesetz überarbeitet werden soll, um eine optimale politische Teilhabe für Seniorinnen und Senioren in Berlin zu ermöglichen. Vielleicht lassen sich nicht alle Forderungen umsetzen. Aber ich finde, es wichtig, herauszufinden und zu berücksichtigen, was die Betroffenen wünschen, und dann gemeinsam daran zu arbeiten, möglichst viel zu realisieren. Wir haben in Berlin viele hervorragende Beispiele über Aktivitäten von Seniorinnen oder Frauen mit Behinderungen. Das sind bisher Nischen, solche Aktivitäten brauchen gute Rahmenbedingungen und unsere Anerkennung. Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) hat für Frauen mit Behinderung notwendige Weichen gestellt, die Umsetzung dieser Ziele muss jedoch mehr an Schwung bekommen, hier bin ich auf Berlin nicht besonders stolz. Aber ich setze mich im parlamentarischen Rahmen dafür ein, dass die UN-BRK ernstgenommen und umgesetzt wird. Welche Rolle kommt aus Ihrer Sicht in diesen Fragen der Parität zu? Welche Erwartungen haben Sie an den Verband? Jasenka Villbrandt: Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat bisher unter den großen Verbänden eine führende Rolle gespielt, wenn es um die Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen in unserer Gesellschaft geht. Auch wenn es um Visionen geht. Innovatives hat beim Paritäter schneller eine Lebenschance bekommen als bei anderen großen Trägern, und auch die Vielfalt unter den Mitgliedsorganisationen ist bemerkenswert. Ich möchte, dass das so bleibt. Der 8. März ist von den Vereinten Nationen als jährlicher »Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden« ausgerufen worden. Wie steht es aus Ihrer Sicht um die Frauenpolitik in Berlin? Was würden Sie in einer Regierungsverantwortung anders machen? Jasenka Villbrandt: Ich bin in einem Land großgeworden, in dem der 8. März regelmäßig gefeiert wurde, allerdings hatte das mit den Rechten der Frau in der Realität wenig zu tun. Die Frauen bekamen Blumen und meistens eine Betriebs- feier, aber ertrugen dann weiter ihre Doppelbelastungen und schlechtere Berufschancen und Bezahlung. Deshalb habe ich keine besondere Beziehung zu solchen Tagen heute. Deutschland hat vor einigen Jahrzehnten einen Qualitätssprung in der Frauenpolitik gemacht, stagniert jedoch heute meiner Meinung nach. Die Entscheidungen, die politisch beschlossen wurden, werden nicht umgesetzt. Die Besetzung wichtiger Posten ist ebenso wie die ungleiche Bezahlung immer wieder ein Thema. Ich bin der Meinung, dass zum Teil neue Antworten gesucht werden müssen, wenn es um Politik für junge Frauen geht. Denn für die heutige Generation von Frauen hat sich einiges verändert, zum Beispiel die hohe Bedeutung des Berufes und der Mobilität für das Leben. Die finanzielle Unabhängigkeit in Kombination mit beruflicher Selbstverwirklichung ist für junge Frauen oft das erste Ziel, und so verschiebt sich auch der Kinderwunsch immer weiter nach hinten. Neben dem Ausbau von Kitaplätzen und Ganztagsschulen könnten flexible Arbeitszeitmodelle und spezielle Kita-Öffnungszeiten ein paar Probleme für junge Frauen abbauen. Ich fordere, dass das Ehegattensplitting abgeschafft und stattdessen die Bildung der Kinder unterstützt wird. Während man bisher schnell dabei war, nach Frauen zu rufen, wenn es darum ging, den Fachkräftemangel in schlecht bezahlten Berufen und im Bereich der prekären Beschäftigung zu bekämpfen, sollte man dazu übergehen, Frauen stärker als bisher für anerkannte Zukunftsberufe zu gewinnen. Viele Frauen meiner Generation haben in Teilzeit gearbeitet, um ihre Kinder gut zu versorgen. Heute sind viele von ihnen von Altersarmut betroffen, denn ihre Renten reichen für ein sorgenfreies Leben im Alter nicht aus. Das wollen junge Frauen anders haben. Insgesamt bin ich der Meinung, dass die Politik gefordert ist, geschlechtergerechte Rahmenbedingungen zu schaffen, die die unterschiedlichen Lebenszusammenhänge von Frauen und Männern berücksichtigen. Information Weitere Information über Jasenka Villbrandt finden Sie unter jasenka-villbrandt.de und gruene-fraktion-berlin.de/fraktion/abgeordneter/jasenka-villbrandt. Ausstellungseröffnung: »Gepflegt in der Gegenwart« D ie Lebenserwartung der Menschen in unseren Breiten steigt stetig, und damit auch die Zahl pflegebedürftiger Personen. Eine besondere Rolle nimmt in diesem Zusammenhang die ambulante Pflege ein. Denn die meisten wollen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung leben bleiben. Das Ziel der Wanderfotoausstellung »Gepflegt in der Gegenwart« des Paritätischen Berlin ist es, die Pflegenden und die von i hnen Gepflegten ins Rampenlicht zu rücken. Einladung zur Eröffnung der Fotoausstellung Gepflegt in der Gegenwart Eröffnungsgottesdienst am Sonntag, 10. Mai 2015, 10 Uhr Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, Berlin-Schöneberg U Nollendorfplatz – Weitere Informationen: Rogatekloster.de PAR Fotoausstellung Postkarte 2015-03.indd 1 April 2015 Information Eucharistiefeier am Sonntag, Thema des Gottesdienstes »Spiritualität in der Pflege«, Predigt: Pastorin Dr. Astrid G iebel, Diakonie Deutschland. Anschließend Eröffnung der Fotoausstellung in den S eitenschiffen der ZwölfApostel-K irche. Die A usstellung ist bis zum 30. Mai 2015 zu sehen. Öffnungszeiten: An den Sonnabenden 16., 23. und 30. Mai 2015, ab 11 Uhr. 17.03.15 13:13 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 39 SCHULBEZOGENE JUGENDHILFE Jugendliche mit Migrationshintergrund am Übergang Schule – Ausbildung Paritätische Fachtagung am 8. Mai 2015 Ein möglicher Einstieg ins Berufsleben? J unge Menschen mit ausländischen Wurzeln sind nach dem 14. Kinder- und Jugendbericht in Deutschland noch immer benachteiligt, wenn es um Bildungs- und Berufschancen geht. Abhilfe schaffen können gelingende Übergänge. Der Fachtag »Jugendliche mit Migrationshintergrund am Übergang Schule – Ausbildung« des Paritätischen Gesamtverbandes in Kooperation mit dem Paritätischen Berlin am 8. Mai 2015 widmet sich dieser sensiblen Übergangsphase von der Schule in die Ausbildung und nimmt Lebenslagen, Lebensperspektiven und Ressourcen junger Menschen mit Migrationshintergrund in den Blick. Im Zentrum stehen hierbei insbesondere Handlungsmöglichkeiten und Erfordernisse im Rahmen der Jugendsozialarbeit nach dem SGB VIII (Jugendsozialarbeit an Schulen, Jugendberufshilfe) mit Konzentration auf sozialpädagogische Aufgaben. Der Fachtag stellt Ergebnisse einer interviewbasierten Forschung zu Über40 FOTO: FIPP E. V., PROJEKT PLAN B gangssituationen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund vor. Der Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Werner Sacher erläutert die Bedeutung der interkulturellen Elternarbeit im Zusammenhang mit Berufsvorbereitung und Begleitung im Übergangsprozess und wie Elternbeteiligung gelingen kann. Impulse aus der Praxis öffnen Diskussionen zwischen Expertinnen und Experten auf dem Podium und den Tagungsteilnehmern. Den Veranstaltern ist es wichtig zu betonen, dass die Frage der schlechteren Chancen nicht auf Diskussionen um individuelle Bildungsvoraussetzungen reduziert werden darf. Der Bundesbildungsbericht 2014 verweist auf das stark selektierende Merkmal Staatsangehörigkeit, was die Einmündung in die Berufsbildung betrifft. Danach haben junge Menschen mit Migrationshintergrund bei gleichen Notenvoraussetzungen ungünstigere Übergangssituationen. Diese Aspekte sind von den PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Veranstaltern mitgedacht und werden thematisiert. Die Fachtagung richtet sich insbesondere an Fach- und Führungskräfte aus der Jugendsozialarbeit an und in Schulen und der Jugendberufshilfe, an Eltern, junge Menschen sowie an Interessierte aus Schulen, Migrantenvereinen und Jugendmigrationsdiensten. Information Das Programm sowie Informationen zur Anmeldung und Hotels finden Sie auf paritaet-berlin.de im Veranstaltungskalender. Für inhaltliche Rückfragen zur Tagung wenden Sie sich an Elvira Kriebel, Bundeskoordination Jugendsozialarbeit im Paritätischen Gesamtverband, Referat Schulbezogene Jugendhilfe im Paritätischen Berlin, Tel.: 030 8 60 01-166, [email protected] Für organisatorische Fragen steht Ihnen Sabina Mohr, Sekretariat Schulbezogene Jugendhilfe, Paritätischer Berlin, Tel.: 030 8 60 01-165, Fax: 030 86001 220, [email protected] zur Verfügung. Bitte melden Sie sich bis zum 27. April 2015 an: [email protected]. Der Fachtag ist gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen. April 2015 SUCHTHILFE Cannabis Future – Neue Wege in der Cannabispolitik? Fachtagung zum 30-jährigen Jubiläum des Therapieladen e. V. M an weiß heute sehr viel mehr über die psychischen und sozialen Auswirkungen des Cannabiskonsums und kann Menschen mit Cannabisproblemen wirksame spezifische Hilfe anbieten. In der Berliner Suchthilfe werden heute dreimal so viel Cannabisklienten betreut als noch vor zehn Jahren. Dabei hat sich die Anzahl der Problemkonsumenten, das sind in Berlinetwa 50.000, in den letzten 10 bis 15 Jahren gar nicht erhöht, aber die Sensibilisierung für Cannabisprobleme ist verbessert und damit der Zugang und die Angebote der Suchthilfeträger. Unabhängig davon setzen sich eine große Anzahl von Strafrechtsprofessoren, Gesundheitsexperten und mehrere Suchtfachverbände für eine Veränderung der Drogenpolitik ein. Sie folgen damit einem Trend, der auch international diskutiert und in einigen Ländern bereits umgesetzt wird. Hauptargument: Das Cannabisverbot ist präventiv unwirksam und die Verhältnismäßigkeit der Repression und Strafverfolgung ist nicht gegeben und erzeugt zusätzliche Schäden und Kosten. Eine streng regulierte Freigabe von Can nabis für Erwachsene könnte neue Impulse für eine verbesserte Prävention Konsumformen offener und damit besser kommuniziert werden. Insgesamt würde damit die Diskussion um das Ausmaß der Risiken aller psychoaktiver Substanzen versachlicht und auf eine rationalere Grundlage gestellt werden. Auf der Fachtagung »Cannabis Future« am 8. Juni 2015 von 8:15 bis 17:15 Uhr im Roten Rathaus soll mit namhaften erfahrenen Experteninnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen, die politische Debatte um die Cannabisfreigabe auf eine wissenschaftlich fundierte, rationale Grundlage gestellt werden. Der Therapieladen e. V. feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum und lädt zu diesem Anlass alle am Thema Interessierten zu dieser cannabisspezifischen Fachtagung herzlich ein. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz statt. Die Tagungsgebühr inklusive Verpflegung beträgt 80 Euro (Studenten 60 Euro). und Frühintervention bieten, indem die wissenschaftlich fundierten wirklichen Risiken für besondere Zielgruppen und Information Anmeldung und weitere Informationen unter therapieladen.de WETTBEWERBE UND FÖRDERPREISE Jetzt bewerben! Aktuelle Wettbewerbe und Förderpreise Der Deutsche Alterspreis 2015 Gesucht: die besten Ideen im und für das Alter – in der Stadt! Ältere Menschen von heute als Pioniere für morgen, die zeigen, was im Alter machbar ist und ihr Lebensumfeld aktiv mitgestalten. Mit dem Deutschen Alterspreis 2015 prämiert die Robert Bosch Stiftung die besten Ideen im und für das Alter in der Stadt. Gleichzeitig sind Städte und Gemeinden aufgefordert, kreative Ideen für ein aktives Altern zu entwickeln. Eine Bewerbung ist bis zum 22. April möglich! Der April 2015 mit insgesamt 120.000 Euro dotierte Preis steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig. Bewerben können sich einerseits Einzelpersonen, Gruppen, Vereine und Organisationen, die zeigen, wie ältere Menschen aktiv das (Zusammen-)Leben in ihrer Stadt oder Gemeinde mitgestalten; andererseits Städte, Gemeinden und Initiativen aus der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft oder dem unternehmerischen Bereich, die zu einer altersfreundlichen Gestaltung des PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Lebensumfeldes und zum Dialog der Generationen beitragen. Auch Initiativen, die beide Aspekte vereinen, sind zur Teilnahme aufgefordert. Allerdings sind nur Bewerbungen von Vorhaben, die derzeit in Umsetzung oder bereits vollendet sind, teilnahmeberechtigt. Nähere Informationen unter alterspreis.de. Sonderpreis der Commerzbank-Stiftung »Ideen für morgen« Neue Ideen für eine zukunftsfähige Leseförderung! Mit dem Sonderpreis »Ideen für morgen« fördert die Com41 WETTBEWERBE UND FÖRDERPREISE merzbank-Stiftung innovative Konzepte, die sich 2015 dem Themenkomplex »Migration und Integration« widmen. Bewerbungen können bis zum 31. Juli 2015 eingereicht werden. In Deutschland leben rund 16,5 Millionen Menschen, die eine andere Muttersprache haben. Diese bringen nicht nur ihre eigene Sprache, sondern auch vielfältige Kulturen und Traditionen mit. Ziel ist, die Realisierung von Projekten zu ermöglichen, die über das Thema Leseförderung und -kompetenz das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft bereichern. Gesucht sind innovative Ideen und Konzepte mit konkreten Plänen zur Umsetzung und Finanzierungsbedarf. Bewerben können sich sowohl Einzelpersonen als auch Institutionen, die Ideen entwickelt, aber noch nicht umgesetzt haben. Diese können sich an unterschiedliche Altersstufen und Zielgruppen richten. Ausgezeichnet wird ein Preisträger, dessen »Ideen für morgen« mit Hilfe des Preisgeldes in Höhe von 6.000 Euro und einer individuellen Unterstützungszeit von zwei Jahren zu realisieren sind. Bundeskonferenz »gesund und aktiv älter werden« am 12. Juni 2015 in Berlin prämiert. aelter-werden-in-balance.de/fotowettbewerb-bewegte-momente.html Förderpreis »Helfende Hand« Der Förderpreis »Helfende Hand – Preis des Bundesministeriums des Innern zur Förderung des Ehrenamtes im Bevölkerungsschutz« würdigt Ideen und Konzepte, die Menschen für ein Ehrenamt im Bevölkerungsschutz begeistern. Zudem zeichnet der Preis Unternehmen aus, die den freiwilligen Einsatz ihrer Mitarbeiter vorbildlich unterstützen. Die Bewerbungsphase läuft noch bis zum 31. Juli. Anfang September werden die nominierten Projekte bekannt gegeben. Berliner Klima Schulen 2015 Wettbewerb für alle Berliner Schülerinnen und Schüler Der Klimawandel als Herausforderung: Wir alle können einen Beitrag leisten. Durch den sparsamen Umgang mit Energie, den Einsatz effizienter und innovativer Technologien und den konsequenten Umstieg auf Erneuerbare Energien können wir unsere Lebensqualität auf eine zukunftsfähige Grundlage stellen. Um kreative Ideen rund um den Klimaschutz zu fördern, haben die Berliner Senatsverwaltungen für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie für Stadtentwicklung und Umwelt zusammen mit der GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft den Wettbewerb »Berliner Klima Schulen« ins Leben gerufen. Der Wettbewerb ist ab einer Teamgröße von mindestens drei Personen offen für alle Altersstufen. Alle Ideen und Arbeiten rund ums Thema Klima und Klimaschutz von der Meinungsumfrage bis zum Theaterstück oder Energiesparprojekt können eingereicht werden. Für aufwändigere Projekte kann eine Starthilfe von bis zu 500 Euro beantragt werden. Eine Jury ermittelt die Sieger, die noch vor den Sommerferien feierlich ausgezeichnet werden. Zu gewinnen sind bis zu 5.000 Euro. Anmeldeschluss ist der 4. Mai 2015. Im Anschluss startet die Online-Abstimmung über den Publikumspreis für die beste Projektidee. Das Gewinnerteam erhält vier Übernachtungen inklusive klimafreundlicher Halbpension in einem A&O Hostel nach Wahl. Mehr unter helfende-hand-foerderpreis.de Weitere Infos unter berliner-klimaschulen.de Älter werden in Balance – online Fotowettbewerb Der Fotowettbewerb »Gesucht: Bewegte Momente« der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sucht Motive, die Freude an Bewegung im Alltag ausdrücken. Die Teilnahme am Wettbewerb ist bis zum 15. April 2015 möglich. Teilnahmeberechtigt sind alle, eine der abgebildeten Personen auf dem Foto muss jedoch älter als 60 Jahre sein. Fotos können in den Kategorien »bewegter Alltag«, »bewegte Freizeit« und »Sport« eingereicht werden. Die Gewinner werden auf der Wandel durch Engagement: Kinder und Jugendliche gestalten ihre Schule – herausragende Beispiele gesucht Die neue Ausschreibung des Förderpreises »Verein(t) für gute Schule« ist gestartet. In diesem Jahr werden Initiativen gesucht, bei denen Kinder und Jugendliche selbst dafür verantwortlich sind, Veränderungen an ihrer Schule vorzunehmen. Die Projekte sollen eine Vorbildfunktion haben und von Schülerinnen und Schülern angeregt oder umgesetzt werden, ein relevantes Problem angehen und langfristig wirken. Mehr unter deutscher-lesepreis.de/mitmachen 42 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Erste Ergebnisse sollten bereits erkennbar sein. Möglich ist die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern. Bis zum 30. April 2015 können sich Schulfördervereine mit einer Projekt skizze bewerben. Von den nominierten 30 Projekten werden drei Projekte ausgewählt, die im November 2015 feierlich ausgezeichnet werden. Neu in diesem Jahr ist eine Kooperation mit der Stiftung Schüler Helfen Leben, der ersten und einzigen von Schülern gegründeten Stiftung in Deutschland. Sie schreibt einen zusätzlichen Sonderpreis für grenzüberschreitendes Jugendengagement aus, worauf sich Projekte bewerben können, die die oben genannten Kriterien erfüllen und Austausch und/oder Unterstützung von Jugendlichen im Ausland im Fokus haben. Der Sieger erhält eine Förderung für einen Jugendaustausch mit einem Land in Südosteuropa im Wert von 5.000 Euro. Alle nominierten Initiativen erhalten die Chance, Ende 2015 für den gemeinsamen Austausch an einem Seminartag zum Thema Kinder- und Jugendbeteiligung teilzunehmen. Detaillierte Informationen zur Ausschreibung finden Sie unter stiftung-bildung-und-gesellschaft.de und stiftungbildung.com. Kulturprojekte Berlin GmbH – Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung Die Geschäftsstelle des Projektfonds gibt das Startsignal für die zweite Förderrunde der Fördersäule 1 in 2015. Kulturprojekte mit Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen können für maximal zwölf Monate unterstützt werden. Die Antragsstellung erfolgt online. Die Bewerbungsfrist endet am 4. Mai 2015. Bei einer positiven Bewilligung können die Projekte im Juli 2015 beginnen. Gefördert werden Kooperationsprojekte, die künstlerische Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen fördern und neue Zugangsmöglichkeiten zu Kunst und Kultur eröffnen. Maßgeblich für eine Förderung ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen mindestens einem Kunst- oder Kulturpartner und mindestens einem Bildungs- oder Jugendpartner. Die Anträge müssen im Tandem gemeinsam entwickelt und eingereicht werden. Partnerinnen und Partner können sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen oder Institutionen sein. Detaillierte Förderbestimmungen, das Online-Antragsformular und weitere Informationen finden Sie unter projektfonds-kulturelle-bildung.de. April 2015 FACHGRUPPEN UND ARBEITSKREISE Fachgruppen und Arbeitskreise Beim Paritätischen treffen sich Fachgruppen (FG) und Arbeitskreise (AK). Termine und Informationen erhalten Sie über paritaet-alsopfleg.de, im passwortgeschützten Extranet pariextra.de oder über die jeweils angegebene Telefonnummer. FG Ältere Menschen Forum Jugendhilfeausschüsse JHA FG Behindertenhilfe FG Psychiatrische und psychosoziale Versorgung FG Suchthilfe | AK Gesundheit | FG Hiv, Aids, STI und Hepatitiden FG Krankenhäuser FG Sozialstationen FG Stationäre pflegerische Versorgung AK Soziale Beratung | AK § 67 SGB XII und Schuldnerberatung | AK Qualität § 67 SGB XII FG Familie, Frauen, Mädchen FG Kita | Integrations-AG FG Jugendberufshilfe | FG Hilfen zur Erziehung | FG Jugendarbeit FG Schulträger FG Betreuung Schulkinder | FG Schulbez. Jugendhilfe | AK Koordinierende Leitungen im Ganztagsbereich FG Migration AK Straffälligen- und Opferhilfe AK Kultur im Paritätischen Telefon: 8 60 01-501 Telefon: 8 60 01-165 Telefon: 8 60 01-152 Telefon: 8 60 01-555 Telefon: 8 60 01-168 Telefon: 8 60 01-101 Telefon: 8 60 01-503 Telefon: 8 60 01-501 Telefon: 8 60 01-171 Telefon: 8 60 01-176 Telefon: 8 60 01-179 Telefon: 8 60 01-165 Telefon: 8 60 01- 161 Telefon: 8 60 01-166 Telefon: 8 60 01-177 Telefon: 8 60 01-171 Telefon: 8 60 01-183 PARITÄTISCHE AKADEMIE BERLIN Paritätische Akademie Berlin Veranstaltungsinformationen Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie bei: Paritätische Akademie Berlin Telefon: 030 27 58 282-12, [email protected] Der erstgenannte Preis gilt für Seminarteilnehmer aus Mitgliedsorganisationen, der an zweiter Stelle genannte Preis für Seminarteilnehmer aus Nicht-Mitgliedsorganisationen. Soweit nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen in Berlin statt. Mai 2015 Kontrakturprophylaxe in der PflegeGrundlagen und Hinweise für die Praxis | Nr.: 071530 | 4. Mai 2015 | 79 / 89 Euro Netzwerke gestalten und moderieren | Nr.: 091504 | 5. Mai 2015 | 169 / 189 Euro Fachkundenachweis für betriebliche Datenschutzbeauftragte in sozialen Einrichtungen | Nr.: 071514 | 11. – 13. Mai 2015 (Beginn) | 979 / 1039 Euro Stockholmreise: Integration und Vielfalt als gesellschaftliche Ressource | Nr.: 031501 | 18. – 22. Mai 2015 | 790 Euro April 2015 QM Aufbauseminar Interne/r Auditor/in | Nr.: 081532 | 19. Mai 2015 | 235 / 259 Euro KiQu – aktualisierte BBP Schulung – Workshop | Nr.: 081562 | 20. Mai 2015 | 99 / 109 Euro Dialogische Intensivtage zu psychischen Erkrankungen – Einführung in psychiatrische Krankheitsbilder | Nr.: 081510 | 20. – 22. Mai 2015 | 390 / 460 Euro Prozessentwicklung | Nr.: 081536 | 21. – 22. Mai 2015 (Beginn) | 445 / 490 Euro Rhetorische Tricks und ihre Abwehr (Logik, Argumentation und Schlagfertigkeit) | Nr.: 071577 | 26. – 27. Mai 2015 | 289 / 339 Euro PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Traumapädagogik | Nr.: 091555 | 28. – 29. Mai 2015 | 249 / 269 Euro Juni 2015 Das 1 x 1 für (neue) Führungskräfte | Nr.: 081528 | 5 Tage im Juni | 860 / 1.032 Euro Ein Team leiten- Basiswissen für eine erfolgreiche Teamleitung | Nr.: 091511 | 1. – 3. Juni 2015 | 369 / 419 Euro Schweigen ist Silber – Reden ist Gold! | Fachlich argumentieren in der MDK-Prüfung. | Nr.: 071531 | 5. Juni 2015 | 79 / 89 Euro 43 PARITÄTISCHE AKADEMIE BERLIN Souverän im Erzieherberuf | Nr.: 091536 | 8. – 9. Juni 2015 | 299 / 349 Euro Moderationstraining | Nr.: 091505 | 15. Juni 2015 | 169 / 189 Euro Basislehrgang PQ-Sys®. Die Basisausbildung im Qualitätsmanagement | Nr.: 081524 | 8. – 10. Juni 2015 (Beginn) | 890 / 980 Euro Akupressur – achtsam und ausgeglichen sein | Nr.: 091550 | 16. Juni 2015 | 169 / 189 Euro Leadership 2.0 – Das zeichnet Sie als Führungskraft der Zukunft aus! | Nr.: 081570 | 9. – 10. Juni 2015 | 359 / 439 Euro Einführungsseminar KiQu Report | Nr.: 081545 | 11. Juni 2015 | 195 / 220 Euro Prozessvisualisierung | Nr.: 081551 | 11. – 12. Juni 2015 | 445 / 490 Euro Workshop: Krisenkommunikation – Vorbereitung auf das Unvorhersehbare | Eine Einführung | Nr.: 081518 | 12. Juni 2015 | 179 / 219 Euro Verhandeln – Kampf, Kompromiss oder Win-Win | Nr.: 081572 | 17. – 19. Juni 2015 | 539 / 659 Euro Starke Eltern – Starke Kinder® | Elternkursleiterschulung | Nr.: 091531 | 23. – 26. Juni 2015 | 449 / 529 Euro Z -Kurs »Leitungstätigkeit in Berliner Kindertagesstätten« | Nr.: 091501 | Beginn 29. Juni – 3. Juli 2015 | Insgesamt 5 Module | 990 / 1.190 Euro Motivierende Gesprächsführung | Nr.: 081505 | 30. Juni – 2. Juli 2015 | 390 / 460 Euro Seminarraum in der Tucholskystraße 44 Juli 2015 Zeit- und Selbstmanagement im Pflegealltag. Kann man Wichtiges von Dringlichem unterscheiden? | Nr.: 071571 | Juni Juli 2015 | 79 / 89 Euro KiQu – Informationsveranstaltung zum aktualisierten Berliner Bildungsprogramm | Nr.: 081568 | 7. Juli 2015 | 59 / 69 Euro KiQu – aktualisierte BBP Schulung – Workshop | Nr.: 081563 | 7. Juli 2015 | 99 / 109 Euro Gründung einer Integrationsfirma | Nr.: 081573 | 10. Juli 2015 | 179 / 219 Euro Methoden der kollegialen Beratung, Konfliktlösungsstrategien in Teams, Aufbauseminar | Nr.: 071505-2 | 2. – 3. Juli 2015 | 320 / 365 Euro FOTO: STEFANIE GALLANDER PARITÄTISCHER RUNDBRIEF April 2015 PARITÄTISCHES PERSONALFORUM / PINNWAND Paritätisches Personalforum Unsere kommenden Veranstaltungen im April und Mai 15. April 2015: 16. April 2015: 21. April 2015: 23. April 2015: 30. April 2015: 7. Mai 2015: 12./13. Mai 2015: 19. Mai 2015: 21. Mai 2015: 27. Mai 2015: 28. Ma 2015: Online-Fundraising für soziale Projekte Datenschutz-Frühstück Der ehrenamtliche Vorstand (Theorie und Praxis) Beschäftigtendatenschutz Grundlagen der interkulturellen Kommunikation »Compliance«-Grundlagen Frühjahrsrunde Arbeitsrecht: Aktuelle Rechtsprechung und Gesetzesvorhaben Datenschutz für Führungskräfte bei freien Trägern Leitungskompetenz im Personalwesen (Führen in Theorie und Praxis) Meldungen bei ELStAM – Bescheinigungen im Lohnbereich Gestaltung von Arbeitsverträgen Auf Online-Anmeldungen gewähren wir einen Rabatt von 3 Prozent auf die Seminargebühr. Informationen zu unseren Seminaren erhalten Sie unter paritaetisches-personalforum.de oder 030 55 17 41 02. Pinnwand Stellenangebote Sozialarbeiter/in für Betreutes Wohnen gem. §§ 67/68 SGB XII mit staatlicher Anerkennung von sbh-service gGmbH zum nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht Wir wünschen uns Bewerber/innen, die innovativ, strukturiert und zielorientiert denken und handeln und die Spaß am Umgang mit Menschen haben. Wir bieten eine abwechslungsreiche Beschäftigung, unterstützen eigenverantwortliches Arbeiten durch kollegiale Strukturen und Supervision und würdigen engagiertes und erfolgreiches Handeln sowohl finanziell als auch durch berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung! sbh-service gGmbH, Bundesallee 42, 10715 Berlin, [email protected] Erzieher/innen bzw. Kindheitspädagog/innen von FRÖBEL Berlin gGmbH für 40 Wochenstunden gesucht. Die FRÖBEL-Gruppe betreibt Kindergärten, Horte und Familienberatungseinrichtungen in mehreren gemeinnützigen Gesellschaften in Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein sowie Kindergärten in Australien, Polen und der Türkei. Gegenwärtig werden bundesweit 12 000 Kinder in 140 Einrichtungen von 2400 FRÖBEL-Mitarbeiter/innen betreut. In Berlin betreibt FRÖBEL 19 Kindertageseinrichtungen. Wir suchen für unseren Kindergarten »Im Grünen« in Berlin mit einer Arbeitszeit von 40 Wochenstunden Erzieher/innen bzw. Kindheitspädagog/innen. Der Kindergarten »Im Grünen« befindet sich im schönen April 2015 Stadtbezirk Treptow-Köpenick und grenzt an den Stadtwald Königsheide. Hier betreut ein engagiertes Team liebevoll ca. 240 fröhliche und lebendige Kinder in unserem Nest und im offenen Bereich. Der große Garten bietet den Kindern viel Platz zum Spielen und Entdecken. Naturpädagogik und Bewegung sind dem Team ein wichtiges Anliegen. Die regional tätigen Fachberaterinnen begleiten die Fachkräfte im Kindergarten, um die pädagogische Qualität zu sichern. Zusätzlich bietet die Einrichtung ein bilinguales Sprachkonzept an. Das Leitungsteam arbeitet in engem Kontakt mit dem Team und den Eltern zusammen. Sie verfügen über fundiertes pädagogisches Fachwissen und eine staatliche Anerkennung als Erzieher/in oder einen Studienabschluss als Kindheitspädagogen/ in. Erste Berufserfahrungen sind von Vorteil. Sie arbeiten gerne im Dialog mit anderen und begeistern sich für die Themen der Kinder. Sie sind motiviert, Ihre eigenen Ideen zu verwirklichen. Wir suchen Bildungsexpertinnen, Beziehungsgestalter, Seelentrösterinnen, Spielpartner, Ermutigerinnen, Sprachvorbilder, Elternbegleiterinnen und Teamplayer, die Lust haben, Kindern eine sichere Basis zu bieten, von der aus sie die Welt entdecken können und die sich dafür einsetzen, dass Kinder – egal welcher Herkunft oder Familiensprache – gleiche Bildungschancen bekommen. Wir bieten Ihnen: ·· stetige fachliche Qualifizierung, ·· die Chance, eine Fach- oder Führungskarriere einzuschlagen, ·· den FRÖBEL-Haustarifvertrag mit einer attraktiven betrieblichen Altersvorsorge und tariflich gesicherten Vorbereitungszeiten, PARITÄTISCHER RUNDBRIEF ·· eine professionelle Organisation und Unterstützung in allen Fragen der pädagogischen Arbeit durch unsere regionalen Fachberatungen ·· die Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren. Sind Sie neugierig auf uns geworden? Dann freuen wir uns, Sie kennen zu lernen. Richten Sie Ihre Bewerbung bitte an Annette Höhne, 030/ 6364209 unter [email protected] oder Südostallee 214/214 a, in 12487 Berlin. Weitere Informationen unter froebel-gruppe.de und unter facebook.de/FroebelKarriere. Erzieher/in oder Integrationserzieher/in für 30 Wochenstunden ab sofort von Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V. für Kita und Familienzentrum Die Brücke in der Gensinger Straße in Berlin-Lichtenberg zur Erweiterung des Teams gesucht. Wir betreuen und fördern in unserer Kita circa 180 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren. Unsere Schwerpunkte liegen in der Bewegungs- und Sprachförderung sowie in der Integrationsarbeit und Familienförderung/Familienbildung. Ihre Aufgaben: ·· Umsetzung der pädagogischen Inhalte des Berliner Bildungsprogramms und der Einrichtungskonzeption ·· Förderung individueller Kompetenzen und Ressourcen bei Kindern ·· Beobachtung und Dokumentation der Lern- und Entwicklungsprozesse des Kindes ·· Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern ·· Mitwirkung an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Einrichtungskonzeption 45 PINNWAND Wir bieten: ·· Mitarbeit in einem engagierten Team ·· vielfältige Fort- und Weiterbildungsangebote ·· Vergütung nach den Arbeitsvertragsbedingungen des Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V., zuzüglich betrieblicher Altersvorsorge Wir legen Wert auf: ·· kooperative Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien ·· Bereitschaft zur Begleitung und Beratung von Familien mit Migrationshintergrund bzw. von Familien in schwierigen Lebenssituationen ·· eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Team Was wir uns von Ihnen wünschen: ·· Ausbildung als staatlich anerkannte/r Erzieher/in ·· solides pädagogisches Fachwissen ·· Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeit ·· Flexibilität und Engagement ·· Freude im Umgang mit Kindern sowie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern Wenn Sie sich über diese vielseitige Aufgabe informieren möchten, wenden Sie sich bitte unter 030 51 00 95 48 an Frau Saatweber. Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen senden Sie per Post oder Mail an: Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V. Kita und Familienzentrum Die Brücke, z. Hd. Marion Saatweber, Gensinger Straße 58, 10315 Berlin, [email protected] Erzieher/in oder Integrationserzieher/in für 30 bzw. 39 Wochenstunden ab sofort von Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V. für die Kita im Kinder- und Familienzentrum Kikiflo in der Volkradstraße in Berlin-Lichtenberg zur Erweiterung des Teams gesucht. Wir betreuen und fördern in unserer Kita circa 85 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren in der offenen Arbeit. Unsere Schwerpunkte liegen in der Bewegungs- und Sprachförderung sowie in der Integrationsarbeit und Familienförderung/ Familienbildung. Ihre Aufgaben: ·· Umsetzung der pädagogischen Inhalte des Berliner Bildungsprogramms und der Einrichtungskonzeption ·· Förderung individueller Kompetenzen und Ressourcen bei Kindern ·· Beobachtung und Dokumentation der Lern- und Entwicklungsprozesse des Kindes ·· Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern ·· Mitwirkung an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Einrichtungskonzeption Wir bieten: ·· Mitarbeit in einem engagierten Team ·· vielfältige Fort- und Weiterbildungsangebote ·· Vergütung nach den Arbeitsvertragsbedingungen des Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V., zuzüglich betrieblicher Altersvorsorge Wir legen Wert auf: ·· kooperative Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien ·· Bereitschaft zur Begleitung und Beratung von Familien mit Migrationshintergrund bzw. von Familien in schwierigen Lebenssituationen ·· eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Team Was wir uns von Ihnen wünschen: ·· Ausbildung als staatlich anerkannte/r Erzieher/in ·· solides pädagogisches Fachwissen ·· Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeit ·· Flexibilität und Engagement Künstlerin der Galerie Art Cru 46 ·· Freude im Umgang mit Kindern sowie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern Wenn Sie sich über diese vielseitige Aufgabe informieren möchten, wenden Sie sich bitte unter 030 52 67 87 49 an Frau Dittrich. Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen senden Sie per Post oder Mail an: Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V., Kinder- und Familienzentrum Kikiflo, z. Hd. Ilka Dittrich, Volkradstraße 4, 10319 Berlin, [email protected] Heilpädagogen/Heilerziehungspfleger (m/w) von Drogentherapie-Zentrum Berlin e. V. ab sofort für 30 Wochenstunden gesucht. Ihr Herz schlägt am höchsten für den Klientenkontakt. Das Drogentherapie-Zentrum Berlin e. V. ist ein anerkannter Suchthilfeträger im Land Berlin mit einem komplexen Versorgungsangebot in den Bereichen Behandlung, Betreuung und Integration von Abhängigkeitskranken. Wir suchen für unsere Therapeutische Wohngemeinschaft Nodrax in Berlin-Adlershof für die Betreuung von Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung und komorbider psychischer Störungen ab sofort eine/n engagierte/n Heilpädagogen/Heilerziehungspfleger (m/w) mit einer Arbeitszeit von 30 Wochenstunden. Ihre Aufgaben und Einsatzfelder: ·· Begleitung und Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags ·· Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten ·· Aktivierung zur Selbstständigkeit ·· Erstellung von Behandlungs- und Rehabilitationsplänen ·· Bezugsbetreuung ·· Einzel- und Gruppenarbeit ·· Krisenintervention FOTO: EBERHARD AURIGA PARITÄTISCHER RUNDBRIEF April 2015 PINNWAND Wir wünschen uns: ·· Berufserfahrung im Bereich der Eingliederungshilfe für Personen mit einer psychiatrischen Erkrankung ·· konstruktives Zusammenwirken in der örtlichen Teamstruktur ·· Mitwirkung an der inhaltlichen Projektentwicklung ·· Fähigkeit zur Empathie und Abgrenzung Wir bieten: ·· Ihnen die Mitarbeit in einem multidisziplinären Team mit externer Supervision ·· ein interessantes Arbeitsgebiet mit hohem fachlichen Anspruch ·· eine der Position angemessene leistungsgerechte Entlohnung und unterstützen die Fort- und Weiterbildung. Da für diese Stelle PC-Nutzerkenntnisse eine wichtige Voraussetzung sind, übersenden Sie uns bitte Ihre Mailbewerbung an Frau Stahl ([email protected]). Erzieher oder Facherzieher für Integration (m/w) von OUTLAW gGmbH zum nächstmöglichen Zeitpunkt in Voll- oder Teilzeit gesucht. OUTLAW gGmbH – Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe Region Berlin sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt engagierte Erzieher oder Facherzieher für Integration (m/w) – Kennziffer 2 15 47 – für die Kindertagesstätte Alt-Wittenau in Voll- oder Teilzeit. In der Kita werden bis zu 200 Kinder mit und ohne Förderbedarf im Alter von acht Wochen bis zum Schuleintritt betreut. Das sollten sie mitbringen: ·· Sie sind Erzieher/in und haben evtl. eine Zusatzqualifikation als Integrationserzieher/in. ·· Erfahrung in der U3-Betreuung ist von Vorteil. ·· Das Berliner Bildungsprogramm ist Ihnen vertraut. ·· Sie haben Interesse an frühkindlicher und interkultureller Bildung. ·· Die konzeptionelle Weiterentwicklung der Kita wird von Ihnen unterstützt. ·· Sie arbeiten professionell mit den Eltern, im Team und mit dem Träger zusammen. ·· Flexibilität, Initiative und Engagement zeichnet Sie aus. Das dürfen Sie von uns erwarten: ·· eine herausfordernde und verantwortungsvolle Tätigkeit ·· eine angemessene Bezahlung ·· großzügige Unterstützung bei Fort- und Weiterbildung ·· zusätzliche Altersvorsorge (arbeitgeberfinanziert) ·· einen Arbeitsplatz bei einem Unternehmen mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten Die OUTLAW gGmbH – das sind bundesweit ca. 200 Teams und Einrichtungen, darunter 45 Kindertageseinrichtungen in Berlin, Leipzig, Dresden, Halle, Bochum, Duisburg und Münster/Münsterland.Sie haben Interesse bei einem innovativen Träger der Kinder- und Jugendhilfe zu arbeiten? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung über das Online-Formular auf unserer Homepage (outlaw-jugendhilfe.de/stellenmarkt-online.html) oder schriftlich – unter Angabe der Kennziffer an: OUTLAW gGmbH, Christine Huinink, Lehrter Str. 57, Haus 1, 10557 Berlin Heilerziehungspfleger/in oder Krankenpfleger/ in, Umfang 75% der Regelarbeitszeit, unbefristet, von Träger gGmbH gesucht. Die Träger gGmbH bietet differenzierte Hilfen in unterschiedlichen Wohnformen für psychisch kranke und suchtkranke Menschen sowie für Menschen mit Picknick der Körpererfahrungsgruppe für schwer mehrfach behinderte Menschen April 2015 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF einer geistigen Behinderung an. Unsere verschiedenen Wohn- und Betreuungsangebote befinden sich in den Berliner Bezirken Reinickendorf und Mitte. In einem weitläufigen Altbau gegenüber dem Dorf anger Alt-Reinickendorf bieten wir Wohnplätze für Menschen mit einer geistigen Behinderung in 25 Einzelzimmern sowie fünf Appartements für Menschen, die das Leben im »eigenen Reich« dem Gruppenleben vorziehen. Im Ortsteil Tegel Süd liegt unsere Wohngemeinschaft für Menschen mit einer geistigen Behinderung mit vier Plätzen. Mitarbeiterteams aus verschiedenen Berufsgruppen betreuen im Wohnheim rund um die Uhr (auch nachts), in der Wohngemeinschaft in den Nachmittags- und Abendstunden und bieten Unterstützung und Begleitung in allen Lebensbereichen unter Wahrung größtmöglicher Individualität und Selbstbestimmung. Wir wünschen uns Mitarbeiter/innen mit der Bereitschaft zu Schicht- und Wochenenddiensten (keine Nachtdienste), Engagement und Flexibilität in der herausfordernden Betreuungsarbeit sowie die Bereitschaft zur Fortbildung. Wir bieten Ihnen einen Arbeitsplatz in einem multiprofessionellen Team, regelmäßige Fortbildungen und Supervision sowie Vergütung nach TV-L Berlin mit Heim- und Schichtzulage. Bewerber/innen mit einer anerkannten Schwerbehinderung werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt. Bitte richten Sie Ihre vollständige Bewerbung an: Träger gGmbH, Frau Wertenbruch, Alt-Reinickendorf 45, 13407 Berlin, [email protected] Weitere Informationen unter traeger-berlin.de ErzieherIn mit dem Schwerpunkt Sprachförderung/LogopädIn (Teilzeit) im Rahmen der »Offensive Frühe Chancen« für die Kita Krümel- FOTO: SPASTIKERHILFE BERLIN E.G. 47 PINNWAND kiste von FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis e. V. ab sofort befristet für 20 Wochenstunden gesucht. FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis e. V. ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit über 50 Einrichtungen und Projekten in neun Berliner Bezirken. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören Kindertagesstätten, Ganztagsbereiche, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, schulbezogene Projekte und Berufsorientierungsangebote. Nähere Informationen unter fippev.de. Die Bundesinitiative »Offensive Frühe Chancen« hat zum Ziel, Kinder unter drei Jahren von Beginn an altersgerecht und in einer in den Betreuungsalltag integrierten Weise im Erwerb der deutschen Sprache zu unterstützen. Neben der unmittelbaren Förderung von Kindern in Einzel- oder Gruppenangeboten ist die Einbeziehung der Eltern in die sprachliche Förderung ihrer Kinder eine wesentliche Aufgabe der Zusatzkraft. Die Wissensvermittlung an ErzieherInnen und Eltern sowie die Beratung zum Thema Sprachförderung sind ein weiteres Aufgabengebiet. Einschlägige Erfahrungen und Fachkenntnisse in der Arbeit mit Kindern unter sechs Jahren sowie eine entsprechende abgeschlossene Ausbildung sind notwendig. Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzt FiPP e. V. die Vielfalt der Kompetenzen von MitarbeiterInnen und ermutigt ausdrücklich InteressentInnen mit Migrationshintergrund und/oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir freuen uns auf eine engagierte und teamorientierte Mitarbeit und sehen der Zusendung von kompletten schriftlichen Bewerbungsunterlagen gern entgegen. Wenn Rücksendung erwünscht, bitte mit frankiertem Rückumschlag. Diese richten Sie bitte an: FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, Frau Janina Krieblin, Sonnenallee 223a, 12059 Berlin Gern können Sie Ihre Bewerbungsunterlagen auch online zusenden (bitte maximal 3 MB): [email protected]. Staatlich anerkannte Erzieher/in von FiPP e. V. ab sofort für 30 Wochenstunden gesucht. Wir suchen ab sofort für unsere Kita »Villa Flitzesternchen« eine/n staatlich anerkannten Erzieher/in mit einer wöchentlichen Grundarbeitszeit von 30 Stunden. Nach Bedarf ist eine variable Arbeitszeiterhöhung möglich. Die Kita liegt in Berlin-Hermsdorf und betreut rund 100 Kinder in altersgemischten Gruppen. Das Recht aller Kinder auf Beteiligung und Selbstbestimmung im Kitaleben wird hier ganz groß geschrieben. In der pädagogischen Arbeit fördert die Einrichtung das Spielen der Kinder und ihre freie Bewegungsentwicklung. Wesentliche Ziele der Bildungsbegleitung liegen in der Unterstützung der kindlichen Phantasie und Kreativität durch Anregungen in Bereichen wie Musik oder auch den Naturwissenschaften. Es erwartet Sie: ·· ein pädagogisches Konzept der halboffenen Arbeit ·· regelmäßige Fortbildungsangebote und eine qualifizierte Beratung ·· eine offene Teamarbeit ·· ein gutes und wertschätzendes Betriebsklima ·· eine solide Bezahlung nach der Allgemeinen Vergütungsordnung des FiPP e. V. Voraussetzungen sind: ·· eine pädagogische Ausbildung mit staatlicher Anerkennung ·· möglichst erste Erfahrungen und Fachkenntnisse für die Arbeit im Kita- und Krippenbereich. Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzen wir die Vielfalt der Kompe- Elham Fathie, Künstlerin vor ihren Werken 48 tenzen von MitarbeiterInnen. Wir ermutigen ausdrücklich InteressentInnen mit Migrationshintergrund und/ oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige Bewerbung per Mail (max. 3 MB) an: [email protected]. Wenn Sie die Briefform wählen, so legen Sie bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine Rücksendung erwünscht ist. Bitte senden Sie diese an: FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, Frau Janina Krieblin, Sonnenallee 223a, 12059 Berlin Staatlich anerkannte/n ErzieherIn von FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis e. V. ab sofort für 30 Wochenstunden gesucht. FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis e. V. ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit rund 55 Einrichtungen und Projekten in neun Berliner Bezirken. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören Kindertagesstätten, Ganztagsbereiche, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, schulbezogene Projekte und Berufsorientierungsangebote. Nähere Informationen unter fippev.de. Wir suchen ab sofort für die Kita »Wirbelwind« in Berlin-Mahlsdorf-Süd eine/n staatlich anerkannte/n ErzieherIn mit einer wöchentlichen Grundarbeitszeit von 30 Stunden. Nach Bedarf ist eine variable Arbeitszeiterhöhung möglich. Die Kita liegt in Mahlsdorf-Süd und bietet Platz für 77 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren in altersgemischten Gruppen. Die ErzieherInnen legen in ihrer Arbeit großen Wert auf die individuelle Entwicklung jedes einzelnen Kindes und auf eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Kita ist ein »Haus der kleinen Forscher«, das heißt sie macht Natur und Technik in FOTO: HEIDE SCHOSTEK PARITÄTISCHER RUNDBRIEF April 2015 PINNWAND kindgerechten Experimenten erlebbar. Der großzügig angelegte Garten bietet den Kindern vielfältige Möglichkeiten zum Bewegen und Spielen. Es erwartet Sie: ·· ein pädagogisches Konzept der halboffenen Arbeit ·· regelmäßige Fortbildungsangebote und eine qualifizierte Beratung ·· eine offene Teamarbeit ·· ein gutes und wertschätzendes Betriebsklima ·· eine solide Bezahlung nach der Allgemeinen Vergütungsordnung des FiPP e. V. Voraussetzungen sind: ·· eine pädagogische Ausbildung mit staatlicher Anerkennung ·· möglichst erste Erfahrungen und Fachkenntnisse für die Arbeit im Kita- und Krippenbereich Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzen wir die Vielfalt der Kompetenzen von MitarbeiterInnen. Wir ermutigen ausdrücklich InteressentInnen mit Migrationshintergrund und/ oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige Bewerbung per Mail (max. 3 MB) an: [email protected]. Wenn Sie die Briefform wählen, so legen Sie bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine Rücksendung erwünscht ist. Bitte senden Sie diese an: FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, Frau Janina Krieblin, Sonnenallee 223a, 12059 Berlin Fachanleiter/-in für den Bereicheverbund Büro/ IT- / Medien-Service mit einer guten Mischung aus fachspezifischen und pädagogischen Kompetenzen zur Anleitung einer Gruppe, 30-35 Wochenstunden, von SPEKTRUM Gesellschaft für berufliche Bildung und Integration mbH für ih- ren Unternehmensbereich SPEKTRUM NetzWerk, eine anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), am Standort Oleanderstr. 18 in 10407 Berlin (Prenzlauer Berg) ab sofort gesucht. Ihre Aufgaben: ·· Sie übernehmen die berufliche Förderung, Betreuung und Arbeitsanleitung von Menschen mit (v.a. psychischer) Behinderung, vermitteln Arbeitstechniken und Theorie und organisieren den Arbeitsablauf. ·· Sie dokumentieren die berufliche Rehabilitation, führen Schulungen durch und sind zuständig für die Erstellung des Schulungsmateriales. ·· Darüber hinaus sind Sie bei der Weiterentwicklung der Dienstleistungsangebote für die Fachbereiche Büroservice / IT-Service / Medien-Service beteiligt. Ihre Qualifikation: ·· Ausbildung im kaufmännischen, Medien- oder IT-Bereich sowie mindestens 2 Jahre Berufserfahrungen. ·· Sie bringen Kenntnisse aus den Bereichen Microsoft Office 2010 und Adobe CS mit. ·· Sie besitzen eine hohe Affinität zur Technik in den oben genannten Bereichen. ·· Sie haben eine Sonderpädagogische Zusatzausbildung, Ausbildungserfahrung und Ausbildereignungsprüfung nach AEVO sowie Erfahrung in sozialen Einrichtungen. ·· Sie besitzen ausgeprägte analytische Fähigkeiten, sind teamfähig, haben eine hohe Lernbereitschaft und gute kommunikative Fähigkeiten sowie eine hohe soziale Kompetenz und Freude an der Arbeit mit Menschen. ·· Persönlich zeichnen Sie sich durch Eigeninitiative, Erfolgsorientierung sowie Systemdenken aus. Die Vergütung erfolgt gemäß der Aufgabenstellung nach Vereinbarung. Eröffnung des Gedenkorts T4 April 2015 Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen und möglichem Eintrittsdatum bis zum 30. April 2015 (Frist). Kennziffer des Stellenangebotes (bitte angeben): NetzWerk 15/01. Bewerbungsunterlagen bitte nur per Mail in nur einem PDF an [email protected]. Exam. Altenpfleger/innen, Krankenschwestern/-pfleger, Pflegehelfer/innen, Mitarbeiter/ innen für die Alltagsbegleitung, Fachkraft (m/w) für die Betreuungsarbeit und Ergo- bzw. Kunsttherapeut/in von Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen gesucht. Die ausführliche Ausschreibung finden Sie unter: ass-berlin.org/stellenausschreibungen_970.html Soweit nichts anderes in der jeweiligen Stellenausschreibung angegeben ist, richten Sie bitte Ihre aussagefähige Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Foto, Zeugnisse etc.) an: Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen - Geschäftsführung -, Bahnhofstraße 32, 13129 Berlin. Gern können Sie sich auch per Mail bewerben. Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung an folgende Mail-Adresse: [email protected]. Schwerbehinderte werden bei vergleichbarer Eignung bevorzugt. Wir weisen darauf hin, dass wir aus Kostengründen die eingereichten Unterlagen nur bei Anfügung eines entsprechend frankierten Rückumschlages zurücksenden können. Staatlich anerkannte/n ErzieherIn in der Kinderund Jugendfreizeiteinrichtung »Kompass« in Marzahn-Hellersdorf, 30 Wochenstunden, nach FOTO: JÖRG HANUSCH PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 49 PINNWAND Bedarf ist eine variable Arbeitszeiterhöhung bis maximal 35 Stunden möglich, von FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis ab sofort gesucht. FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe und mit rund 50 Einrichtungen und Projekten in neun Berliner Bezirken tätig. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören Kindertagesstätten, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der schulbezogenen Jugendsozialarbeit, Projekte und Berufsorientierungsangebote sowie Einrichtungen der Ganztagsbetreuung. Nähere Informationen unter fippev.de Es erwarten Sie: ·· Möglichkeiten für Gestaltungsspielraum und inhaltliche Schwerpunktsetzung ·· regelmäßige Fortbildungsangebote und eine qualifizierte Beratung ·· offene Teamarbeit ·· gutes und wertschätzendes Betriebsklima ·· solide Bezahlung nach der Allgemeinen Vergütungsordnung des FiPP e. V. Die Aufgabenbereiche umfassen die: ·· Planung, Mitgestaltung und Umsetzung von pädagogischen Angeboten im Rahmen der Offenen Arbeit mit Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren sowie die Durchführung von Projekten und Veranstaltungen ·· Planung von Angeboten der außerschulischen Arbeit im Team ·· Vernetzungs- und Gremienarbeit Voraussetzungen sind: ·· Abschluss als staatlich anerkannte/r ErzieherIn oder gleichwertige Qualifikation ·· Erfahrungen in der offenen Arbeit 2-jähriger Berufserfahrung, strukturierte Arbeitsweise, Erfahrung im Führen eines Teams, Erfahrung in der beruflichen Rehabilitation insbesondere psychisch behinderter Menschen, Sonderpädagogische Zusatzausbildung von Vorteil Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung an: WERGO GmbH, Tassostr. 17, 13086 Berlin oder per Mail an [email protected]. Mitarbeiter/-in für unsere Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM), Fachbereich Hauswirtschaft/Wäscherei, 30h–40h/Woche), von WERGO GmbH ab sofort gesucht. Die WIB- Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH und ihre Tochtergesellschaften fördern die soziale Integration behinderter und sozial benachteiligter Menschen durch Beratung, Betreuung, Beschäftigung und Arbeit im Verbund von Projekten und Firmen. In zehn Einrichtungen an verschiedenen Standorten werden ca. 1.300 Menschen betreut und beraten. Aufgaben: ·· Anleitung, Koordinierung und Gestaltung der Arbeitsabläufe unter Berücksichtigung der individuellen behinderungsbedingten Einschränkungen der Teilnehmer/-innen und Beschäftigten; ·· Mitarbeit bei der Erstellung von Eingliederungsplänen und Dokumentationen der beruflichen Rehabilitation; ·· Unterstützung der Teilnehmer/-innen und Beschäftigten beim Einsatz eigener Ressourcen im Sinne der beruflichen und individuellen Weiterentwicklung; ·· sach- und fachgerechte Abwicklung von gewerblichen Aufträgen; ·· Aufbau/Weiterentwicklung des Standortes Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzen wir die Vielfalt der Kompetenzen von MitarbeiterInnen. Wir ermutigen ausdrücklich InteressentInnen mit Migrationshintergrund und/ oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige Bewerbung per Mail (max. 3 MB) an: bewerbung@ fippev.de Wenn Sie die Briefform wählen, so legen Sie bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine Rücksendung erwünscht ist. Bitte senden Sie diese an: FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, Janina Krieblin, Sonnenallee 223a, 12059 Berlin Voraussetzungen: ·· Abgeschlossene Ausbildung als Textilreiniger/-in oder Hauswirtschaftler/-in oder vergleichbare Qualifikation bzw. Studium mit mindestens 2-jähriger Berufserfahrung vorzugsweise in einer Wäscherei ·· strukturierte Arbeitsweise ·· Erfahrung in der beruflichen Rehabilitation insbesondere psychisch behinderter Menschen, Sonderpädagogische Zusatzausbildung von Vorteil Teamleiter/-in für die Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM), 30 – 40 Wochenstunden) von WERGO GmbH ab sofort gesucht. Aufgaben: Anleitung, Koordinierung und Gestaltung der Arbeitsabläufe unter Berücksichtigung der individuellen behinderungsbedingten Einschränkungen der Teilnehmer/-innen und Beschäftigten; Mitarbeit bei der Erstellung von Eingliederungsplänen und Dokumentationen der beruflichen Rehabilitation; Unterstützung der Teilnehmer/-innen und Beschäftigten beim Einsatz eigener Ressourcen im Sinne der beruflichen und individuellen Weiterentwicklung; sach- und fachgerechte Abwicklung von gewerblichen Aufträgen (insbesondere Grünflächenpflege, städtischer Naturschutz); fachliche Führung der Mitarbeiter/-innen des Fachbereiches Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung als Gärtner/-in bzw. vergleichbare Qualifikation oder Studium mit mindestens Freiwilligen unter 27 Jahren im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes für das Wohnheim Mitte von aktion weitblick – betreutes wohnen – gGmbH ab 16. April gesucht. Die Tätigkeit wird im Rahmen der Bestimmungen des Bundesfreiwilligendienstes vergütet. Weitere Informationen finden Sie unter bundesfreiwilligendienst-berlin-brandenburg.de Der Beginn des Dienstes liegt zwischen dem 16.04.2015 – 15.05.2015 oder dem 16.07.2015 – 15.10.2015 Aufgabenbereiche: Alle Aufgaben werden unter Anleitung, bzw. Absprache mit dem Fachpersonal durchgeführt: ·· Hilfestellung beim Erlernen der Selbständigkeit, zum Beispiel Unterstützung beim Kochen und Einkaufen ·· Unterstützung einer aktiven Freizeitgestaltung, zum Beispiel spazieren gehen, musizieren, basteln, spielen 50 Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung an: WERGO GmbH, Tassostr. 17, 13086 Berlin oder per Mail an [email protected]. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF ·· Mitarbeit und Mithilfe bei der Gestaltung der Gruppenräume ·· Teilnahme und aktive Mitgestaltung bei Veranstaltungen der Einrichtungen, zum Beispiel Sommerfest, Adventsfeiern o. Ä ·· Unterstützung des Fachpersonals bei organisatorischen Tätigkeiten Anforderungen: ·· Interesse an der Tätigkeit für und mit behinderten Menschen ·· Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit ·· Flexibilität und Teamfähigkeit ·· Konfliktfähigkeit Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an die Geschäftsstelle der aktion weitblick – betreutes wohnen – gGmbH, Markelstr. 24a, 12163 Berlin oder [email protected]. Kita-Leitung für das Kinder- und Familienzentrum Kikiflo von Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V. zum nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht. Im Kinder- und Familienzentrum Kikiflo werden rund 85 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahre betreut Ihre Aufgabe: Als Leiter/in führen Sie die Kita mit Familienzentrum eigenverantwortlich und wirken maßgeblich an der Entwicklung der Einrichtung mit. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Sozialpädagogin des Familienzentrums. Sie übernehmen die pädagogische Leitung und Förderung des Teams und steuern die pädagogischen Inhalte unter Berücksichtigung des Berliner Bildungsprogramms. Ihnen obliegt die Verantwortung für Budget, Organisation und Verwaltung. Sie verstehen sich als professionelle/r Partner/in der Familien und der Ihnen anvertrauten Kinder. Wir legen Wert auf: ·· kooperative Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien ·· fundierte Kenntnisse der Frühpädagogik ·· eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Team ·· Weiterentwicklung des Konzeptes ·· Weiterentwicklung und Sicherstellung des trägerinternen Qualitätsmanagements Was wir uns von Ihnen wünschen: ·· abgeschlossenes Hoch-/Fachhochschulstudium der Sozialpädagogik oder ·· Erziehungswissenschaft oder Ausbildung als staatlich anerkannte/r Erzieher/in mit Zusatzqualifikation (zum Beispiel Sozialmanagement, Kitaleitung ·· mehrjährige Berufserfahrung, auch in Leitungsfunktion / Koordinationsaufgaben ·· ausgeprägte Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeit ·· Flexibilität, Engagement und Eigeninitiative ·· Freude im Umgang mit Kindern sowie einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Eltern Wir bieten: ·· Unterstützung durch eine Kitafachberaterin ·· vielfältige Fort- und Weiterbildungsangebote sowie Supervision ·· Vergütung nach den Arbeitsvertragsbedingungen des Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V., zuzüglich betrieblicher Altersvorsorge Wenn Sie Interesse an der Stelle haben, dann wenden Sie sich bitte an Frau Piekarski unter 030 – 362 30 44 oder [email protected] April 2015 PINNWAND Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an: Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V., Weiter Blick 46, 14089 Berlin. FrauSuchtZukunft sucht ab sofort eine Köchin/ Koch im Bereich Café Seidenfaden. Wir suchen eine flexible, kreative Köchin/Koch für unser alkohol- und drogenfreies Frauencafé/Catering, Arbeits – und Ausbildungsprojekt für süchtige und anders benachteiligte, langzeitarbeitslose Frauen in Berlin- Mitte. Wir bieten Ihnen: ·· selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten in einem engagierten Team ·· einen interessanten und vielseitigen Arbeitsplatz in einem sozialen Unternehmen ·· 30 Wochenstunden auf ein Jahr befristet mit der Option auf Verlängerung und Erweiterung ·· Wir erwarten ·· eine abgeschlossene Ausbildung als Köchin/ Koch ·· Anleitungs- und Ausbildungserfahrung (mglst. AEVO) ·· Berufserfahrung im a la carte Bereich, Catering und in der Verarbeitung von frischen Produkten ·· Erfahrungen in der vegetarischen und veganen Küche ·· eine hohe soziale Kompetenz für den Umgang mit unserer Zielgruppe Wir freuen uns über Ihre Bewerbung per Mail an [email protected]. D. Rünger, Leiterin Café Seidenfaden FrauSuchtZukunft, Dircksenstr. 47, 10178 Berlin Fon: 28 59 94 51 Stellengesuche Psychologin/Systemische Familientherapeutin sucht Teilzeitstelle Ich bin 34 Jahre alt, Diplompsychologin und beende im März 2015 meine vierjährige Weiterbildung zur Systemischen Familientherapeutin. Während meiner Weiterbildung habe ich bereits fa- milien- und paartherapeutisch gearbeitet und bringe jahrelange Erfahrungen in der stationären Jugendhilfe (TWG) mit. An der Arbeit mit Jugendlichen, Familien und Paaren habe ich Interesse und Freude. Es gelingt mir oft, auch zu jenen in Kontakt zu kommen, die im Umgang eher schwierig sind. Zu meinen Stärken gehören Einfühlungsvermögen, Klarheit und Ausdauer. Ich suche eine Teilzeitstelle (20 Stunden) in Erziehungsberatungsstellen oder Einrichtungen der Jugendhilfe und freue mich auf Ihre Rückmeldung. Kontakt: Susann Prehl, [email protected] 0163 8694155 Anstellung als Sozialarbeiterin oder Erzieherin 35-40 Wochenstunden ab 1. August 2015 gesucht. Suche Anstellung als Sozialarbeitern oder Erzieherin mit 40 Wochenstunden ab 1. August 2015. Mein Name ist Feentje Grüsser. Ich bin 33 Jahre alt, vielseitig interessiert, flexibel und erfahren. Ich suche Arbeit in einer Kindertagesstätte/ Kinderkrippe oder im Bereich der Behindertenhilfe. Schicht- und Wochenendiensten stehe ich offen gegenüber. Neuen Herausforderungen sehe ich mit großer Motivation und Freude entgegen. Auch kann ich mich schnell in ein neues Team einfinden und in eine neue Arbeit einarbeiten. Mir ist es sehr wichtig, die mir anvertrauten Klienten in ihrer Einzigartigkeit anzunehmen, individuell zu fördern und empathisch zu begleiten. Ebenso liegt mir viel an einer vertrauensvollen, respektvollen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit allen am Hilfeprozess beteiligten Akteuren. Berufliche Erfahrungen konnte ich bisher im Bereich der Sozialpädagogischen Familienhilfe, in einer Mutter-Kind-Einrichtung mit 24 Stunden Betreuung sowie in einer Kinderkrippe sammeln. Durch die Aneignung theoretischer Kenntnisse im Studienschwerpunkt über die Bewältigung von Krisen und ressourcenorientierter Sozialarbeit und die Anfertigung meiner Diplomarbeit über Sexualität bei geistig behinderten Erwachsenen fühle ich mich bereichert, auch mit diesem Personenkreis zu arbeiten. Aus persönlichen Gründen werde ich mit meiner Familie wieder nach Berlin umziehen und suche zum 1. Kinder-Kunstwerk April 2015 August 2015 eine 35 bis 40 Stunden Stelle am südwestlichen Rand von Berlin. Über Ihr Interesse an meiner Person und interessante Angebote freue ich mich sehr. Kontakt: Feentje Grüsser, [email protected] Kindheitspädagogin M.A. sucht Stelle als Bildungsreferentin/ wissenschaftliche Referentin im Bereich Frühe Bildung/ Kindertagesstätten Ich suche eine Tätigkeit: ·· mit Praxisbezug und Bezug zur Praxisforschung ·· in der Beratung, Aus-, Fort- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften ·· mit neuen HerausforderungenIch bringe mit: ·· Masterabschluss (1,5) im Studiengang »Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik ·· fundierte Fachkenntnisse in der Frühpädagogik, Didaktik und Erwachsenenpädagogik ·· Erfahrung in der Evaluation von Qualität in Kindertagesstätten ·· Berufspraktische Erfahrungen als pädagogische Fachkraft ·· Organisationsfähigkeit, sehr gute Kommunikationsfähigkeiten, Engagement, Problemlösekompetenz ·· fundiertes Wissen und Erfahrung in der wissenschaftlichen Arbeit ·· vielfältige Leitungserfahrungen und Moderationskompetenzen ·· sehr gute Englisch-Kenntnisse Über Ihr Interesse an meiner Person und interessante Angebote freue ich mich sehr. Kontakt: [email protected] Sekretariat/ Sachbearbeitung /Mitgliederservice – Kauffrau für Bürokommunikation (49 J.) sucht ab März 2015 neue Tätigkeit Ich (w, 49 J.) suche eine neue interessante Tätigkeit (ab 130 Stunden monatlich). Seit 2008 habe ich als Assistentin der Geschäftsführung für verschiedene Mitgliedsorganisationen gearbeitet. Die Erledigung allgemeiner Sekretariatsaufgaben, Büroorganisation, Terminplanung, Vor- und Nachbereitung von Sitzungen, Geschäftskorrespondenz, FOTO: KERSTIN WÜSTENHÖFER LOGES PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 51 PINNWAND vorbereitende Buchhaltung und die ordnungsgemäße Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen sind mir durch den Arbeitsalltag vertraut. Mein Tätigkeitsbereich beinhaltete zudem den Mitgliederservice, insbesondere die Stammdatenpflege, den Einzug der Beiträge sowie die telefonische und schriftliche Betreuung der Mitglieder. Hierbei habe ich gelernt, mich rasch in neue Datenbanksysteme einzuarbeiten und meine Kenntnisse kontinuierlich zu erweitern. Einen versierten Umgang mit den MS-Office-Anwendungen Word, Excel und Outlook können Sie voraussetzen, ebenso gute Englischkenntnisse. Meine Stärken: Ich bin in der Lage, mich schnell in neuen Tätigkeitsbereichen zurechtzufinden und suche immer nach Möglichkeiten, mich persönlich weiterzubilden und weiterzuentwickeln. Meine höfliche und freundliche Art erleichtert mir den Kontakt zu anderen Menschen. Selbstständiges lösungsorientiertes Denken und Handeln ist für mich ebenso selbstverständlich, wie die gute Zusammenarbeit im Team. Wenn Sie mich in einem persönlichen Gespräch näher kennenlernen möchten, freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme. Mail: [email protected], Mobil : 0176-97923503 Psychiatrieerfahrene Psychologin sucht Teilzeitstelle Mein Name ist Ines Voßhagen & ich befinde mich momentan in der Weiterbildung zur Psychotherapeutin. Ich verfüge über erste Erfahrungen in der therapeutischen Arbeit (Einzel/Gruppe) mit psychisch Erkrankten und Dementen und suche nach einer Teilzeitstelle beispielsweise in Unterstützung und Begleitung psychisch Erkrankter im Alltag. Ich bin gespannt auf Ihre Rückmeldung. Ines Voßhagen, [email protected], 0178-6375140 Akquise und Evaluation von Standorten für Kindertagesstätten in Deutschland Kategorie: Kindertagesstätten Fachliche Unterstützung bei der Akquise und Evaluation von trägerspezifischen Kitastandorten Ich habe mich auf die Akquise und Evaluation von Standorten für Kindertagesstätten in freier Trägerschaft spezialisiert. Der Umfang meines Angebots umfasst: ·· Akquise und Prüfung von geeigneten Miet- und Bauflächen nach trägerspezifischen Suchkriterien ·· Makro-/ Mikroanalysen der Umgebung und des Platzbedarfs ·· Vorgespräche mit zuständigen Ämtern (Jugendamt, Stadtplanung, Bauamt u.a.) ·· Genehmigungsverfahren (zum Beispiel Aufnahme in die Kitabedarfsplanung) ·· Klärung der Endgeldfinanzierung ·· Prüfung und Verhandlung von Mietverträgen ·· Antragsverfahren von Investitionskosten ·· Investorensuche und Präsentation ·· Aufbau eines standortbezogenen Kontaktnetzes Bisher bezog sich mein Aufgabenfeld bei der Suche und Realisierung von neuen Standorten auf die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, NRW und derzeit Baden-Württemberg. 52 Die Realisierung unterstützen dabei (je nach Bedarf) Projektleiter, Bauberater, Architekten, die sich genau wie ich auf den Aufbau und die Projektleitung von Kitaeinrichtungen spezialisiert haben. Ich würde mich freuen, Ihnen bei der Realisierung Ihrer Projekte behilflich sein zu dürfen. Kontakt: Brit Linde, Mobil: 0173 – 23 20 634 Telefon: 030 – 428 00236, Mail: [email protected] Zukunftsplanung: Suche ein gutes, engagiertes, freundliches Team für eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit ab März/April 2015 im Bereich Fundraising/Marketing für NPOs bzw. CSR für Unternehmen. Interessierte möchten mir einfach schreiben: [email protected] Gerne schicke ich Ihnen bei Bedarf alle relevanten Unterlagen über mich zu bzw. beantworte mögliche Fragen per Mail oder Telefon. Psychiatrieerfahrene Sozialpädagogin sucht Teilzeitbeschäftigung Mein Name ist Franziska Haas, 35 Jahre, aus Brandenburg an der Havel. Als psychiatrieerfahrene Sozialpädagogin suche ich eine Herausforderung im Umgang mit psychisch kranken Menschen. Nebenbei möchte ich gerne die EX/IN Ausbildung für die Genesungsbegleitung absolvieren. Daher suche ich eine abwechslungsreiche Teilzeitbeschäftigung in einem netten und ausgeschlossenen Team, in dem ich mich persönlich weiterentwickeln kann. Zu meinen persönlichen Stärken gehört die Empathie, Strukturierung des Alltags, Organisationsfähigkeit, Verantwortungsgefühl, Verlässlichkeit und der Ideenreichtum. Kontakt: Franziska Haas, Telefon: 0160/90372061 Mail: [email protected] Projektleiter, Bauleiter und Kommunikationstrainer löst Ihre derzeitige Ressourcenfrage Meine bisherigen Arbeitsfelder: ·· Projektleitung für die Reintegration von Häftlingen durch Qualifizierung ·· Entwicklung und Umsetzung von Akquisekonzepten ·· Kommunikationstrainings (Train the Trainer) ·· Bauleitung, Angebotserstellung, Abrechnung ·· Projektleitung in der Produktentwicklung (Baustoffindustrie) ·· Produktmanagement Konzeptionell erfahrener Fundraiser und Kommunikationsstratege sucht neue Herausforderung in gutem Team! Kompetenzen: ·· strategisch: Grundsätzliche Strategie-Entwicklung für NPO/NGOs zur Optimierung des Fundraising sowie der begleitenden Markenkommunikation, incl. ROI-Evaluierungen. ·· operativ: Maßnahmen-Planung und Wirtschaftlichkeitsanalyse für alle kommunikativen Fundraising-Maßnahmen (zum Beispiel Mailings, Plakat, TV, Print, Online-Kommunikation/Multi-Channel, SEO/ SEA) mit dem Ziel einer optimalen ROI-Quote. ·· konzeptionell: Entwicklung neuer Fundraising-Formate bzw. Optimierung bestehender Formate und Inhalte mit dem Ziel durch gute Ideen, sich auf dem umkämpften Fundraising-Markt sich besser Gehör zu verschaffen. ·· Online/Social Media: Entwicklung und Umsetzung geeigneter Internet-Aktivitäten mit dem Ziel die Markenrelevanz zu steigern und das Spenderpotenzial auszubauen. ·· Partnerakquisition: Neu-Akquisition markengeeigneter Partner und Entwicklung/Umsetzung zielorientierter Kooperationsideen, ebenso Akquisition von Media-Freischaltungen Online wie Offline. Persönlichkeit: ·· verbindlicher, ziel- und ergebnisorientierter Führungsstil ·· hohe soziale Kompetenz: Motivator, Inspirator, Teamplayer, Netzwerker ·· strategischer und kreativer Kopf mit Blick für Menschen und Zahlen ·· übergreifend denkend und handelnd, zielstrebiger Organisator und »Macher« mit Verantwortungsbewusstsein und Kreativität ·· Werte-Mensch, der sich gerne weiterbildet, es wichtig findet, mit anderen Wissen zu teilen und für den Helfen und für andere da zu sein, eine elementare und natürliche Lebenseinstellung ist PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Ich bin interessiert an der Mitarbeit in einem Unternehmen, welches den Anspruch hat, im sozialen Bereich Impulse zu setzen und neue Aufgaben zu bewältigen. Hierfür stehe ich ab März 2015 zur Verfügung (auch Teilzeit). Gerne sende ich weitere Unterlagen, die Ihnen mehr Informationen zu meiner Person geben. Patrick Roos, [email protected] Beschäftigung als Hauswirtschafterin gesucht Ich bin eine junge berufshungrige Hauswirtschafterin, die Ihnen ihre Leistungen im Bereich Hauswirtschaft/ Reinigung und Kinderbetreuung anbieten möchte. Der Umgang mit Kindern und die Arbeit in einer Kita bereiten mir große Freude.«An jedem Anfang liegt ein Zauber« Was ich mitbringe: Ich kann gut organisieren, selbstständig arbeiten und bin teamfähig und sehr zuverlässig. Für das Erstellen von Einkaufslisten und Essenplänen, die Zubereitung von Mahlzeiten und die Einhaltung und Kontrolle der Hygienevorschriften, bin ich gut qualifiziert. Ich bin kreativ, habe eine gute Auffassungsgabe, arbeite immer sorgfältig und genau und bin gut belastbar. Kontakt: [email protected] Suche Teilzeitstelle als Hauswirtschaftskraft/Küchenkraft oder Anleiterin in der Hauswirtschaft Seit dem 1. März 2013 arbeite ich als Betreuungshelferin/ Hauswirtschaftskraft in der Kaspar Hauser Stiftung. Dort beschäftige ich mit einem Kollegen junge Betreute im Berufsbildungsbereich/ Arbeitsbereich der Cafeteria/ Küche und Hauswirtschaft einer Behindertenlernwerkstatt Kaspar Hauser Stiftung. Da mein Arbeitsvertrag Ende Februar ausläuft, sehe ich für mich dort leider keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr. Ich bin auf der Suche nach einer umfassenden und verantwortungsvollen Tätigkeit. Was bringe ich mit: ·· fundierte langjährige Kenntnisse, die ich bisher sammeln konnte: ·· 2 Jahre Wirtschafterin und Erziehungshelferin in einer WAB Wohngruppe mit 6 Kindern im Alter von 5 -18 Jahren ·· Betreuungskraft/Erzieherin in einer Kita im offenen Bereich und Kleinkindbereich April 2015 PINNWAND / PARITÄTISCHES BILDUNGSWERK ·· 9 Monate Hauswirtschafterin/Köchin in einer stationären familiären Kinderwohngruppe ·· Weiterbildung in Ernährung und Erziehung/ OSZ Pädagogik Eine schnelle Auffassungsgabe, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Kommunikation und Geduld prägen meinen Arbeitsstil. Ein liebevoller und respektvoller Umgang ist für mich selbstverständlich. Aufgrund meines Einfühlungsvermögens und einer sehr guten Beobachtungsgabe habe ich auch ein Ge- spür für die Wünsche und Bedürfnisse der Klienten, Kinder und der Mitarbeiter. Auch mit schwierigen Situationen werde ich gut fertig und bei Stress behalte ich den Überblick. Ich bin jederzeit einsatzbereit, körperlich belastbar und kann mich gut organisieren. Über ein persönliches Gespräch würde ich mich sehr freuen. Bitte kontaktieren Sie mich. Janin Bleicker, Strömannstraße 98, 13125 Berlin Telefon: 030 40 00 35 14, Mobil: 0176 637 36 392 Mail: [email protected] Büroraum zu vermieten Das Berliner Zentrum für Selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen – BZSL e. V. bietet einen Büroraum zur Vermietung an. Mit Nebenflächen (Flur, Wartezimmer, Teeküche, Sanitär). Mitnutzung des Seminarraums ggf. möglich. Die Räume befinden sich in der Gustav-Adolf-Straße 130. Nähere Angaben unter [email protected], 030 44 32 74 16 Paritätisches Bildungswerk Landesverband Brandenburg e. V. Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen und das Bildungsprogramm für 2014 erhalten Sie beim Paritätischen Bildungswerk LV Brandenburg e. V., Stephensonstraße 24-26, 14482 Potsdam, Telefon 0331 748 18 75; Fax: 0331 748 18 77; [email protected]; bildung-paritaet-brb.de. Das Bildungsprogramm für 2015 kann beim Paritätischen Bildungswerk kostenlos angefordert werden. Alle Veranstaltungen finden in den Räumen des Paritätischen Bildungswerks Brandenburg in Potsdam statt. April 2015 – Freie Plätze gibt es noch für: Trennungsprozesse begleiten – Kinder und Jugendliche in Trennung und Trauer begleiten | Sem.-Nr. 15-905 | 14. April 2015 | 85 Euro Das Mitarbeitergespräch | Sem.-Nr. 15-108 | 15. – 16. April 2015 | 220 Euro Biografie verstehen – Der Schlüssel zur Gestaltung unseres Lebens | Sem.-Nr. 15-209 | 16. – 17. April 2015 | 170 Euro Verstrickungen in der sozialpsychiatrischen Arbeit | Sem.-Nr. 15-808 | 16. – 17. April 2015 | 180 Euro Rechtsfragen im beruflichen Alltag von Pflegekräften | Sem.-Nr. 15-609 | 20. April 2015 | 95 Euro WAS-WO-WIE in der Pflegedokumentation | Sem.-Nr. 15-610 | 20. April 2015 | 95 Euro Kursbeginn: Praxisanleiter/in im heilerziehungspflegerischen und heilpädagogischen Berufsfeld – Zertifikatskurs – | Kurs-Nr. 15-702 | 20. April 2015 | 830 Euro Die systemische Sichtweise ... Arbeit mit Genogrammen | Sem.-Nr. 15-210 | 20./21. und 29. April 2015 | 260 Euro Schwierige Führungssituationen | Sem.-Nr. 15-109 | 21. – 22. April 2015 | 220 Euro April 2015 Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz | Sem.-Nr. 15611 | 22. April 2015 | 105 Euro Fälle der ambulanten Psychiatrie | Sem.-Nr. 15-810 | 18. Mai 2015 | 95 Euro Der Atem – das Tor zur Mitte | Sem.-Nr. 15-402 | 23. April 2015 | 90 Euro Adipositas ernährungstherapeutisch behandeln | Sem.-Nr. 15-812 | 19. Mai 2015 | 95 Euro Öffentliche Musikaufführung und Gebührenpflicht an die GEMA | Sem.-Nr. 15-128 | 30. April 2015 | 75 Euro Nähe und Distanz in der Pflegebeziehung | Sem.-Nr. 15-614 | 20. Mai 2015 | 95 Euro Mai 2015 Entbürokratisierung in der Pflegedokumentation | Sem.-Nr. 15-647 | 04. Mai 2015 | 95 Euro Sexuelle Aufklärung und Beratung – Schutz vor sexuellem Missbrauch | Sem.-Nr. 15-705 | 05.-06. Mai 2015 | 180 Euro Bewegung, Lagerung und Transfer in der Pflege | Sem.-Nr. 15-612 | 06.-07. Mai 2015 | 170 Euro Umgang mit Ernährungsproblemen von Heimbewohner/innen | Sem.-Nr. 15-613 | 07. Mai 2015 | 95 Euro Stress lass nach – Wege zur Gelassenheit | Sem.-Nr. 15-403 | 11.-12. Mai 2015 | 190 Euro Umgang mit von Gewalt betroffenen Frauen in der psychosozialen Arbeit | Sem.-Nr. 15-811 | 18. Mai 2015 | 95 Euro Wir haben schon alles versucht – Ideenworkshop für komplizierte PARITÄTISCHER RUNDBRIEF »Spiel ohne Grenzen?« – Inklusion von Menschen mit Behinderungen in sozialpädagogischen Aktionen | Sem.-Nr. 15-707 | 20. – 21. Mai 2015 | 180 Euro Zukunftsorientiertes Personalmanagement in der Pflege | Sem.-Nr. 15-615 | 21. – 22. Mai 2015 | 200 Euro Demenz im Wandel der Aufmerksamkeit | Sem.-Nr. 15-616 | 27. Mai 2015 | 95 Euro Gespräche klar und empathisch gestalten | Sem.-Nr. 15-212 | 27. – 28. Mai 2015 | 170 Euro Wissen wir eigentlich wie gut unsere Arbeit ist? – Vom praktischen Nutzen von Evaluationen | Sem.-Nr. 15-110 | 28. – 29. Mai 2015 | 220 Euro Bildungsprozesse im künstlerischen Tun des Kindes | Sem.-Nr. 15-906 | 28. – 29. Mai 2015 | 170 Euro Von der Führungskraft zur Führungspersönlichkeit – Pferdegestützter Workshop – | Sem.-Nr. 15-111 | 29. – 30. Mai 2015 | 280 Euro 53 TELEFONVERZEICHNIS Telefonverzeichnis des Paritätischen Berlin Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin Brandenburgische Str. 80 10713 Berlin Telefon: 030 8 60 01 0 Fax: 030 8 60 01 110 Name Bereich / Funktion John, Prof. Barbara Vorstandsvorsitzende -182 -260 [email protected] Abend, Ronald Catering -105 -110 [email protected] Bodrow, Margita Stiftungsmittel -125 -210 [email protected] Böckel, Sabine vom Drittmittel -121 -240 [email protected] Bußler, Anett MO Datenbank -154 -240 [email protected] Drees, Heike Ref. Suchthilfe/Gesundheit/HIV, Aids -168 -210 [email protected] Drusche, Angelika Sekr. Geschäftsführung -103 -260 [email protected] Enders, Dr. Judith-Christine Referat Kinder und Kitas -178 -220 [email protected] Engel, Petra Verbandskommunikation -107 -140 [email protected] Fischer, Ursula Verwaltungsleiterin -111 -240 [email protected] Gaubert, Sigrid Sekr. Behindertenhilfe & Werkstätten -152 -210 [email protected] Gaudszun, Claudia Ref. Kinder und Kitas -179 -220 [email protected] Grof, Martina Catering -105 -110 [email protected] Groß, Heike Hambura, Jan Sekr. Soziales/Migration/Familie, Frauen, Mädchen Beirat für Zusammenhalt / Geschäftsstelle beim Paritätischen -172 -333 -220 [email protected] -140 [email protected] Helbig, Christiane Stiftungsmittel -145 -210 [email protected] Herchner, Claudia Sekr. Geschäftsführung / Aufnahmen -102 -260 [email protected] Hoyer, Martin Ref. Kinder und Kitas / Schule -161 -220 [email protected] Köppe, Brigitte Empfang -200 -110 [email protected] Kriebel, Elvira Ref. Schulbezogene Jugendhilfe/Bundeskoordination Jugendsozialarbeit Zuwendungsberatung -166 -220 [email protected] -124 -240 [email protected] -173 -210 [email protected] Menninger, Oswald Sekr. Suchthilfe/Gesundheit/HIV, Aids und Psychiatrie/Queere Lebensweisen Geschäftsführer -104 -260 [email protected] Mohr, Sabina Sekr. Jugendhilfe/Schulbezogene Jugendhilfe -165 -220 [email protected] Mokanska, Ewa Empfang -200 -110 [email protected] Peretz, Nina Verbandskommunikation, Pressereferentin -123 -140 [email protected] Purmann, Reinald Ref. Behindertenhilfe -151 -210 [email protected] Riesmeier, Yvonne Finanzbuchhaltung -113 -240 [email protected] Schaar, Miguel-Pascal Leiter Verbandskommunikation, Pressesprecher -175 -140 [email protected] Schlimper, Dr. Gabriele Stv. Geschäftsführerin -108 -260 [email protected] Schmid, Rita Verbandskommunikation -183 -140 [email protected] Schödl, Regina Ref. Soziales -171 -220 [email protected] Schulz, Andreas Ref. Jugendhilfe -162 -220 [email protected] Selinger, Evelyn Ref. Familie, Frauen, Mädchen -176 -220 [email protected] Spöhr, Holger Ref. Migration -177 220 [email protected] Stoll, Sandra Sekr. Kinder & Kitas/Schule -163 -220 [email protected] Wachholz, Chris Drittmittel / Praktikanten -127 -240 [email protected] Wanke, Hans-Jürgen Personal / Organisationsberatung -186 -260 [email protected] Personalbüro Personalverw. (Sprecht. Mi) -135 -240 [email protected] Lange, Bettina Lüderitz, Alke Telefon Fax [email protected] paritaet-berlin.de Mail Tagungsraum E.04: -117 | Tagungsraum E.05: -118 | Tagungsraum E.06: -119 | Tagungsraum 1.14 -274 | Tagungsraum 5.04: -115 | Keller: -198 54 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF April 2015 TELEFONVERZEICHNIS Referate Ambulante Pflege und Hospize Stationäre Pflege und Altenhilfe Psychiatrie/Queere Lebensweisen Name Kollwitzstraße 94–96 10435 Berlin Telefon: 030 8 60 01 0 Fax: 030 8 60 01 550 Bereich / Funktion Telefon 030 8 60 01 0 Mail Kalla, Karina Sekr. Stationäre Pflege und Altenhilfe, Sekr. Ambulante Pflege und Hospize -500 [email protected] Mettin, Beate Ref. Amb. Pflege und Hospize -503 [email protected] Reumschüssel-Wienert, Christian Ref. Psychiatrie/Queere Lebensweisen -555 [email protected] Schilling, Arne Pflegequalität -502 [email protected] Zobel, Dr. Oliver Ref. Stationäre Pflege und Altenhilfe -501 [email protected] Geschäftsstelle Bezirke Kollwitzstraße 94–96 10435 Berlin Telefon: 030 8 60 01 0 Fax: 030 8 60 01 660 Name Bereich / Funktion Telefon 030 8 60 01 0 Mail Friebe, Melanie Bezirksbeauftragte für Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick -613 [email protected] Hilla-zur Horst, Renate Bezirksbeauftragte für Pankow und Spandau -619 [email protected] Jeglinski, Anne Bezirksbeauftragte für Friedrichshain-Kreuzberg und Steglitz-Zehlendorf -602 [email protected] Kelp, Angelika Bezirksbeauftragte für Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Reinickendorf -617 [email protected] Pleyer, Markus IT-Verantwortlicher, Bezirksbeauftragter für LichtenbergHohenschönhausen und Marzahn-Hellersdorf -623 [email protected] Rose-Kotsch, Petra Sekretariat -600 [email protected] Schlimper, Dr. Gabriele Stv. Geschäftsführerin, Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke -601 [email protected] Telefonverzeichnis der Paritätischen Akademie Paritätische Akademie Berlin gGmbH | Tucholskystr. 11 | 10117 Berlin Standort Name Telefon / Fax Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin Brosk, Ariane 030 8 60 01 126 [email protected] Wanke, Hans-Jürgen (Geschäftsführung) 030 8 60 01 186 [email protected] Tucholskystr.11, 10117 Berlin April 2015 Mail Fax: 030 8 60 01 240 Fax: 030 27 59 41 44 Dreyer-Weik, Heidemarie 030 27 58 282 15 [email protected] Fischer, Claudia 030 27 58 282 27 [email protected] Gallander, Stefanie 030 27 58 282 26 [email protected] Heinzel, Petra 030 27 58 282 13 [email protected] Kant, Ina 030 27 58 282 28 [email protected] López, Isabel (Sekretariat) 030 27 58 282 12 [email protected] | [email protected] | [email protected] Scattolon, Nathalie 030 27 58 282 18 [email protected] Steinmetz, Susanne 030 27 58 282 14 [email protected] Strittmatter, Viola 030 27 58 282 25 [email protected] Thurner, Rudi 030 27 58 282 16 [email protected] Tiemann, Kristina 030 27 58 282 18 [email protected] Wagner, Stephan (Geschäftsführung) 030 27 58 282 29 [email protected] | [email protected] Yüksel, Dilek 030 27 58 282 17 [email protected] PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 55 ParitaetBerlin paritaet-berlin.de
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