Inhalt Vorwort des Regattaleiters 100-KM-Rudermarathon auf dem Rhein bis Bonn Ohne Wasser kein Leben - und kein Rudern Rudern - ein Lebensgefühl Der Traum vom Fliegen, die Freiheit von der Schwerkraft Meldungen 100KM Meldungen 45KM Vorwärtsfahren, rückwärtsschauen Ein Gefühl der Freiheit Impressum Regattabüro Online 4 5 7 10 10 14 16 18 20 30 31 XXIII. EUREGA2014 - 3 Vorwort des Regattaleiters Liebe EUREGA-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer! Liebe Leserinnen und liebe Leser! Ich freue mich über Eure Teilnahme bei der XXIII. EUREGA. Die EUREGA findet immer mehr Begeisterung bei aktiven Ruderinnen und Ruderern, das zeigte sich dieses Jahr an der bereits nach 24 Stunden ausgebuchten Anmeldeliste. Eine Vergrößerung der Teilnehmerzahl von derzeit 75 Booten ist aufgrund der Sicherheitsauflagen leider nicht möglich. Auch die Kapazitäten der ausschließlich ehrenamtlich tätigen Organisatoren und der Anzahl der benötigten Helfer sind damit erschöpft. Unser diesjähriges Motto „wasserfest“ fegt hoffentlich den seit vielen Jahren als Running-Gag kursierenden und zum Glück immer wieder verworfenen Vorschlag „R(h)einhart - die Regatta“ mit dem Maskottchen „Reinhart, die Ratte“ endgültig vom Tisch. Das gesamte EUREGA-Team wünscht Euch, dass Ihr wasserfest und r(h)einhart wohlbehalten ins Ziel kommt! „Letztlich erreichen die Menschen nur das, was sie als Ziel klar vor Augen haben. Deshalb sollten sie sich selbst auf die Gefahr hin, fürs erste Rückschläge einstecken zu müssen, von Anfang an ein hohes Ziel setzen.“ Henry David Thoreau, Walden Viel Erfolg, auf dass Ihr Eurem Ziel näher kommt! Harald Epskamp Regattaleiter 4 - XXIII. EUREGA2014 100-KM-Rudermarathon auf dem Rhein bis Bonn Die 22. EuropäischeRheinRegatta EUREGA des Bonner Ruder-Vereins 1882 e.V. (BRV) fand am 4. Mai 2013 statt 380 Ruderer aus ganz Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern nahmen am Samstag an der EUREGA teil. „Besonders freue ich mich, dass unsere Freunde vom ‚City of Oxford Rowing Club‘ der Bonner Partnerstadt sich auf den weiten Weg gemacht haben“, erklärte Regattaleiter Harald Epskamp. Britischer Tradition folgend ruderten die fünf Engländer in einem auf dem lebhaften Wasser des Rheins sehr anspruchsvollen Riemenboot die 100 Kilometer lange Strecke Loreley - Bonn. Diese Strecke durch das von Bergen und Burgen gesäumte UNESCO-Kulturerbe Mittelrhein wählten 21 Boote; auf der 45 Kilometer langen Etappe NeuwiedBonn versuchten 55 Boote die Konkurrenz in der jeweiligen Klasse zu schlagen. Das schnellste Boot auf der langen Strecke und somit Gesamtsieger und Sieger ihrer Männer-Klasse war mit 5:09 h die Renngemeinschaft Hamm, Karlsruhe und StuttgartCannstadt mit Matthias Auer, Ulf Hintze, Björn und Henning Osthoff und Patrick Plagge. In der Sieger 2013 Frauen-Klasse siegte der ARC Rhenus Bonn in 5:45 h, gefolgt vom Bonner Ruder-Verein mit nur einer Minute Abstand. Auf der kurzen Strecke war das schnellste Boot nach 2:14 h im Ziel. „Mit neuen Rekorden war wegen Gegenwind und kabbeligem Wasser nicht zu rechnen“, erläuterte Hervé Loridan vom BRV. Dem Motto der diesjährigen EUREGA „Rudern International“ wurden die beiden Boote des ‚Luxembourg International Rowing Club‘ gerecht: An Bord waren Ruderer aus Italien, Russland, Ungarn und Deutschland. „Am meisten freue ich mich wieder über die rege Beteiligung der Bonner Schülerinnen und Schüler“, sagte Epskamp. Insgesamt nahmen 25 Schülerruderer aus Bonn und Honnef und eine Mannschaft aus Bückeburg am Mittellandkanal teil. Letztere wurden als bester Schülerverein gekürt. Den Sonderpreis für die weitgereistete Mannschaft - zwei Fässchen Kölsch für den langen Rückweg - erhielten die Oxforder Gäste. Den Preis für den Verein mit den meisten Teilnehmern errang in diesem Jahr der Bonner Ruder-Verein mit 30 Teilnehmern. „Ihr habt Euch ein faires Rennen geliefert - alle sind wohlbehalten in Bonn angekommen“, bedankte sich Epskamp abschließend. Alle Ergebnisse auf: www.eurega.org Ohne Wasser kein Leben - und kein Rudern Wasser ist Leben. Der globale Wasserkreislauf, das Wechselspiel der verschiedenen Aggregatszustände Eis, flüssiges Wasser und gasförmiges beispielsweise als Nebel oder Dunst bestimmt das Klima, transportiert Nährstoffe und formt Landschaften. Wasser ist das wichtigste „Lebensmittel“ für Pflanzen und Tiere, ihre Körper inklusive der des Säugetiers Mensch bestehen zu rund zwei Dritteln aus H2O. Fürs Rudern ist Wasser ebenfalls unverzichtbar. Wasser ist seit Menschengedenken faszinierend, ein Quell der Labsal, Träume, Riten und Phantasie. Ohne Wasser kein Leben, das gilt erst recht für wassergebundene Pflanzen und Tiere wie den Wassersportler an sich und den Ruderer im Besonderen. Und doch tüfteln findige Menschen seit ihrem Bestehen an einem wasserfesten Dach über ihren Köpfen - vom Aus- Lebensmittel Wasser - kann auch nach Umwandlung in bau von Höhlen, Flechten eines Baldachins Wein genossen werden aus Schilf oder Bau einfacher Hütten bis hin zum modernen Zweckbau, der mit verschlossenen Fenstern, Klimaanlage, Belüftung, Luftbefeuchter und -bedufter die Menschen im Innern vor jeglichen Witterungseinflüssen abschirmt. In den letzten Jahrzehnten überbietet sich zudem die Textilindustrie in immer ausgeklügelter windund/oder wasserdichter Funktionskleidung. „Intelligente“ Textilien sind mit Wasser im gefrorenen Zustand als Schneekristall 6 - XXIII. EUREGA2014 XXIII. EUREGA2014 - 7 Membranen und einer Oberflächenbehandlung ausgestattet, die den Luft, Wärme- und Feuchtigkeitsaustausch zwischen drinnen und draußen gewährleisten soll. Als Ruderer lernen wir meist lange bevor wir die Rudertechnik auch nur Handschuhe gegen Kälte und Nässe ansatzweise beherrschen, dass wir wasserfest sein müssen. Für das Bootsmaterial ist Wasserfestigkeit eine Selbstverständlichkeit, dränge durch die Außenhaut Wasser ins Boot, wäre dies über kurz oder lang sein Untergang. Eine Rolle Tape gehört auf jeder Wanderfahrt ins Notfallgepäck. Bei Kunststoffbooten ermöglicht meist ein Gang zur nächsten Tanke oder in FrankGanzkörper-Regenschutz 3D reich zum nächsten reichbestückten Supermarkt in Form von Kohlefasermatten und Spezialkleber die Weiterfahrt. Die Zeit der Klinkerboote, die - länger nicht gefahren - erstmal stundenlang gewässert werden mussten, damit sich die Trockenrisse schlossen, ist zum Glück bis auf Ausnahmen vorbei. Vergangen auch die Zeit, als die Ruderer in einmal durchnässten Baumwoll-Trainingsanzügen den ganzen Tag mit nassen Klamotten ausharren musste - und sie am darauffolgenden Morgen mangels Trockenmöglichkeiten wahrscheinlich aufs Neue anziehen mussten. Vorbei die Zeit, als Wellen und Regen die Leinen-Seesäcke aus Armeebeständen bis ins Innerste durchdrangen und nasse Zelte, morgens eingepackt und abends genauso nass wieder aufgebaut wurden, keinerlei Schutz mehr gegen Niederschlag boten. Heute können Ruderer ihre mehr oder weniger gut geformten Körper mit ausgefuchster Textiltechnik gegen die Unbilden des Wetters wie Wind, Kälte, Regen oder Sonne hüllen. Gegen Nässe verfahren Ruderer nach tendenziell zwei verschiedenen Strategien: Die minimalistische: Alles auszieFußheizung und Taschenofen hen ggf. bis auf Badezeug („Je weniger man an hat, desto weniger kann nass werden“) oder die perfektionierte Hightech-Variante (wind- oder wasserdicht in der Sommer- und Winterausführung mit UV-Schutz). Wer im Kopf seine Wasserfestigkeit verinnerlicht hat und je nach gusto ausgerüstet ist, kann beim Rudern im Wettkampf, Freizeitrudern und auf Wanderfahrten unvergessliche, meist nicht wiederholbare Erlebnisse genießen, die Natur mit ihren Elementen so hautnah spüren wie selten, Freundschaft und Solidargemeinschaft erfahren - und über sein Inneres und fürs Leben viel lernen. Dick vermummt oder in kurzen Hosen am 3. Advent 8 - XXIII. EUREGA2014 XXIII. EUREGA2014 - 9 Rudern - ein Lebensgefühl Tiefgründige Gedanken über das Rudern im Allgemeinen und Besonderen von US-Autor Craig Lambert, „Über den Wassern: Rudern - eine Lebenskunst“, 1999, Ariston-Verlag FAZ-Autor Peter Sandmeyer, „Vorwärtsfahren, rückwärtsschauen“, 13.10.2013 125 Jahre BRV, Festschrift „Ein Gefühl der Freiheit. Rudersport und Lebenskunst“, 2007 Der Traum vom Fliegen, die Freiheit von der Schwerkraft Seine Empfindungen beim Rudern schildert der USAutor Craig Lambert (Jahrgang 1947), der an der Universität Cambridge für Regatten trainierte. Eine fluktuierende Angst in den Eingeweiden schaue ich zum Steg zurück. Ich bin im Begriff, Herz und Muskelkraft eines dieser schimmernd glatten Wasservögel (Renneiner) zu werden. Wie habe ich es bloß geschafft, mich in diese Klemme zu manövrieren? Mir tun schon von der frostig frischen Kälte die Hände weh, und dabei habe ich das Ablegen noch vor mir; auf dem Fluss wird der eiskalte Wind mir durch Haut, Fleisch und Knochen dringen. So weit nichts Neues: quälend starke Schmerzen, weiter nichts. Die bin ich als Ruderer gewöhnt. Das Beängstigende ist die sportliche Prüfung, die vor mir liegt: eine Regatta, etwas, was ich noch nie probiert habe und wovon ich nicht weiß, ob ich es überhaupt kann, von gut können ganz zu schweigen. Eine gute Leistung zu bringen ist zwar eminent wichtig, aber heute ist meine Hauptsorge, die Sache bis zum Ende durchzustehen. 10 - XXIII. EUREGA2014 Genau besehen ist Regattarudern womöglich noch härter als Laufen. Anders als das Laufen rekrutiert das Rudern alle größeren Muskelgruppen für die Überwindung des Widerstands - die Bein-, Gesäß-, Rücken-, Bauch-, Schulter- und Armmuskulatur. Die Beanspruchung von so viel Muskelgewebe erzeugt sofort einen enormen Sauerstoffbedarf, der sich in der Lunge wie ein einschießender Lavastrom bemerkbar macht. Wir fangen mit unserem Regattatraining an. Das Schöne an so einem Kraftakt ist unter anderem, dass einem, hat man erst einmal mit ihm begonnen, nichts übrigbleibt, als ihn auch zu Ende zu bringen. Beim Rudern bedeutet ablegen eine nicht widerrufbare Verpflichtung. Aus dem Boot springen und ans Ufer schwimmen ist nicht drin, sosehr einem dann und wann danach zumute sein mag - mag die Schinderei noch so hart werden, du bleibst bei der Stange bis zum Schluss. Das Nichtvorhandensein jeglicher realen Alternative serviert dir das aufputschende Tonikum Entschlossenheit: Dein Kurs steht fest, weil es keinen anderen gibt. Draußen auf dem Fluss weichen meine Ängste vor dem, was geschehen könnte, den stärkeren Forderungen dessen, was geschieht. Wer einen Einer rudert, hat auf so vieles achtzugeben und bekommt die Folgen jeder Unachtsamkeit so rasch und in so drastischer Form zu spüren, dass seine Aufgabe ihn ganz in das Hier und Jetzt bannt. Die Wirklichkeit übertrumpft das Wähnen. In dieser Beziehung gleicht eine Ruderregatta einem Formel-1-Rennen, einer anderen Veranstaltung, die vom Teilnehmer absolute Wachheit verlangt. Ein Rennvehikel durch dichten Verkehr zu steuern erzeugt enormen physischen und psychischen Stress, deshalb ist es unbedingt erforderlich, den Körper so oft wie möglich zu entspannen. Den Geist zu entspannen wäre fatal. Wir sind hier draußen in der Dunkelheit, weil wir etwas über uns selbst ans Licht bringen wollen, he- Eine Regatta durch den dichten Verkehr auf dem Rhein, hier bei der EUREGA, erfordert alle Aufmerksamkeit XXIII. EUREGA2014 - 11 rausfinden wollen, wer wir sind. Mit dem Rudern machen wir uns an Dinge, die wir nicht können, wir setzen uns mit unserem Unvermögen auseinander. Der Geist bezwingt das Wasser. Das Skiff trägt uns ins Unbekannte. Ränder bilden Umrisslinien. Wenn unsere Identität durch unsere Grenzen bedingt ist, dann müssen wir unsere Grenzen ausfindig machen, um zu erfahren, wer wir sind. Das Rudern ist ein Mittel, sie zu erkunden: Es befördert uns in jene Grauzone, wo die verschwimmende Grenze zwischen meinem Können und meinem Nichtkönnen verläuft, wo unsere Sehnsüchte und unsere Fähigkeiten aufeinanderprallen. Wie jedes Wagnis, das der Mühe wert ist, kann dieses Erkundungsunternehmen den, der es betreibt, entmutigen. Bis an die Grenze unserer Leistungsfähigkeit zu gehen, bringt unweigerlich Schmerzen mit sich und erinnert uns daran, dass wir allem Wünschen und Sehnen zum Trotz durchaus noch keine Wesen mit unbeschränkten Möglichkeiten sind. Jede Konfrontation mit der eigenen Leistungsgrenze gemahnt uns an eine andere, unüberwindlichere Grenze. Dennoch, unsere einzige Alternative wäre der Stillstand. Wachsen und Werden ist unbequem; es resultiert einzig aus Herausforderungen, denen wir uns stellen. Warum bedeutet es so viel, unsere Leistungsfähigkeit zu steigern, unser Können auszuweiten? Vielleicht rudern wir einem anderen Ziel als dem Horizont entgegen, vielleicht auf eine unbekannte Küstenlinie zu. Jeder Ruderschlag bringt uns ein Stück weiter auf einer Seelenreise. Auf welchem Boot auch immer wir sie machen - die wahre Reise geht nach innen. dem Boot zu hören, da ist die angenehme Körperempfindung, die der Schwung, in dem man sich befindet, bringt. Erregend wirkt Geschwindigkeit auch, weil sie mit Risiko verbunden ist. Je höher das Tempo, desto knapper die Zeit, auf eine Gefahrensituation zu regieren - desto höher folglich das Risiko und desto größer der prickelnde Reiz der Sache. Schnelles Rudern, bei dem sich der Bug über den Wasserspiegel erhebt, ist wie Gleitbootfahren, ja wie ein Flug und lockt uns daher mit dem Traum vom Fliegen. Von dem in schneller Fahrt gereckten Bug her winkt die Freiheit von der Schwerkraft und den physikalischen Naturgesetzen - winkt und lockt mit dem Versprechen des Aufstiegs in höhere Sphären. Schnelligkeit ist zudem mit Schönheit gepaart. Tempo verlangt Effizienz, und Effizienz wirft allen Ballast ab und behält nur das Wesentliche zurück. Geschwindigkeit bedingt Stromlinienform, einfache, klare Linienführung, elegantes Design. Zugegeben, viele Läufer und Ruderer bringen es zu enormen Geschwindigkeiten, ohne dabei sonderlich große Eleganz zu entfalten. Sie sind Ausnahmen, aber wir müssen ihnen Anerkennung dafür zollen, dass sie ihren eigenen Weg zur Schnelligkeit gefunden haben; auf dem Siegertreppchen zahlt sich die naturwissenschaftliche, nicht die künstlerische Komponente der Schnelligkeit aus. Einen allein gültigen Weg zur Schnelligkeit kann es ebenso wenig geben, wie es eine allein gültige Formel der Schönheit gibt. Das wichtigste ist letztlich, seine Talente voll zu entfalten, Körper und Geist in einer Weise zu entwickeln, die das Optimum an Schnelle aus ihnen herausholt. Für uns, die „Motoren“ dieser schlanken Flitzer, ist die Auslotung unserer Fähigkeiten ein überragendes Ziel. Wäre es anders, müsste man sie alle für Verrückte halten, diese Leute, die sich gewohnheitsmäßig im trüben Morgengrauen auf dem Charles River tummeln. Irgend etwas treibt uns aus den warmen Betten in die kalte Dunkelheit hinaus: Man könnte es den Willen, zu den Besten oder zumindest den Schnellsten zu zählen, nennen, was beides vielleicht auf dem Wasser auf das gleiche hinausläuft. Auf dem Wasser schnell sein zu wollen, ist ein plausibles Motiv. Trotzdem schließt es die Erklärung, dass „Verrücktheit“ im Spiel ist, nicht aus. Schnell zu sein ist ein gutes Gefühl, mit hoher Geschwindigkeit im Boot dahinzuschießen eine erhebende Erfahrung. Da ist das sinnliche Vergnügen, den Wind auf der Haut zu spüren und das Gurgeln des Wassers unter 12 - XXIII. EUREGA2014 XXIII. EUREGA2014 - 13 14 StartNr. 4x+ F Masters C (MDA 43) 4+ Offen Klasse Meldungen 100KM 18 Maximilian Rolfes Name 1 Claudia Grove Lars Ehrlich Name 2 Birgit Borowy Helge Heyken Name 3 Joachim Koch Lidia Storjohann Birte Adomat Michael Kamphues Name 4 Bernhard Klinger Bernadette Witecy Resi Busse Jens-Peter Müller Name 5 Stand: 26.4.2014 Elke Bolling Berthold Scharrer Anne Schmitz Martin Kussmaul Rolf Steinmann Heike Dietzmann Yvonne Lorenz Kristjan Kristjansson Günter Mertens Andreas Fulda Sascha Hamdorf Lutz Gohs Katrin Blömer Stefan Guhr Thilo Schwarz 4x+ Frauen Jens Thilo-Pfeiffer Marcus Streck 4x+ M Masters C (MDA 43) Yskert von Kodolitsch Achim Eckardt Martin Sehrt-Jahnke 9 Frank Jäger David Streck 15 Rot-Gelb Hamburg Ulf Rosenfeld Verein Rgm. Sportvereinigung Polizei Hamburg von 1920 e.V. Wassersport-Abteilung, Ruder-Club Favorite Hammonia, Ruder-Gesellschaft HANSA e.V. Oldenburger Ruderverein (ORVO), Bremer RV v. 1882(BRV82) Akademischer Ruder-Club Rhenus Bonn Rgm. Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869 e.V., Frankfurter Ruder-Verein von 1865 e.V. 4x+ M Masters C (MDA 43) Martin Kühn Sibilla Drews 16 4x+ M Masters C (MDA 43) Klaus Wulff 17 Hervé Loridan 4x+ M Masters C (MDA 43) Bremer Ruiderverein von 1882 e.V. (BRV 82) Oldenburger Ruderverein (ORVO), Regensburger Ruderklub (RRK) Bonner Ruder-Verein 1882 e.V. 4x+ M Masters E (MDA 55) Jürgen Faust 20 Gerhard Hoffmann 19 Wolfdietrich Jacobs Werner Gast Rgm. Karlsruher Rheinklub Alemannia e.V., Kölner Club für Wassersport e.V., Kitzinger Ruderverein 1897 e.V., Koblenzer Ruderclub Rhenania 1877/1921 e.V. Karl Ernst Heinsberg 4x+ M Masters E (MDA 55) Jakob Duerr Tobias Meinhold Marc Höfling 21 Johannes Oehm Jörg Reinhardt Jörg Effelsberg Moana Glade Thomas Plocke Julian Bellinghausen Michael Hermann 4x+ Männer 4x+ Männer Henning Osthoff Jannik Kistenich Timon Pantelouris Martin Barth Christian Klandt Gunda Oest Ingrid Uchtmann Paula Lingscheid Sebastian Frohn Mika Gast Christian Morische Uwe Rempel Dominik Skora Fabian Pilatus Niklas Schaaf Daniel Creutzburg Sarah Klandt Thomas Judaschke Ralf Renken Till Feldmann Olaf Behrend Susanne Salz Jan Hurling Sven Seidensticker Juliane Heinze Thorsten Richardt Jeroen Grewel Arnim Burck Katrin Müller Kerstin Markus Sabine Aukamp Antonia Engel Matthias Auer Nicole Heusser 4x+ Männer Akademischer Ruder-Club Rhenus Bonn Stuttgart-Cannstatter Ruderclub von 1910 e.V. Rgm. Stuttgart-Cannstatter Ruderclub von 1910 e.V., Mainzer Ruder-Verein 1878 e.V. Rudergesellschaft Niederkassel von 1978 e.V. (RGN) Gymnasial-Ruder-Club Bonn Rudergemeinsschaft Grünau e.V. (RGG) Karlsruher Rheinklub Alemannia (KRA), Ruderclub Hamm (RCH), Ulmer Ruderclub Donau (URCD) Bonner Ruder-Verein 1882 e.V. Oldenburger Ruderverein (ORVO) Oldenburger Ruderverein (ORVO) SRC am Friedrich-Ebert-Gymnasium Bonn Bernd Wirges Darius Abidi Dirk Sewohl Patrick Plagge Jörn Michel 1 2 4x+ Männer 4x+ Männer 4x+ Männer Nicolas Vasseur 3 4x+ Männer David Kaiser Christian Szonn 4 5 6 Daniel Grave 8 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed Jens Schröder Jochen Betten 10 11 12 13 Meldungen 45KM StartNr. 75 85 86 87 Klasse 4+ Offen 4x+ F Masters C (MDA 43) 4x+ F Masters C (MDA 43) 4x+ F Masters C (MDA 43) 88 4x+ F Masters C (MDA 43) 95 57 4x+ F Masters E (MDA 55) 4x+ Frauen Verein Rgm. Neuwieder Ruder-Gesellschaft 1883 e.V., Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied 1882 e.V. Rgm. Ruder- u. Tennis-Klub GERMANIA e.V. Köln, Ruder-Tennis-Hockey-Club Bayer Leverkusen Neuwieder Rudergesellschaft (NRG) Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich 1988 e.V. (RWB) Rgm. Ruder- u. Tennis-Klub GERMANIA e.V. Köln, Ruder-Tennis-Hockey-Club Bayer Leverkusen, Kölner Ruderverein von 1877 e.V. Düsseldorfer RV 1880 Mülheimer Wassersport e.V. Köln (Müwa) Stand: 26.4.2014 Name 1 Patrik Sassin Petra Hörnemann Adrienne Burgard Ruth Rudorf Name 2 Christoph Plotzki Sabine Gärtner Angela Nestler Susanne Heitmann Name 3 Jens Kuhn Dorothea Simmich Heike Homberg Martina Weber Name 4 Holger Scheid Anke Hielscher Birgit Odrosek Brigitte Hallmann Name 5 Sebastian Sterr Peter Heinsberg Jannis Pinsdorf Sabine Vogt petra didschun sabine weber regine marschand resi norrenberg bartels helmtrud Rike Poppe Anita Schepp Regina Dreesbach-Buchholz Petra Maier Margareta Nolte Ruth Saßenbach Ulla Richter Teresina Herb Bernd Kemmelmeier Annette Hilger 58 4x+ Frauen Bonner Ruder-Gesellschaft (BRG) Christina Ergang Frauke Festersen Corinna Nitsche-Hainer Monika Römelt Sonja Shafaghi 59 60 61 62 44 48 49 41 42 43 45 46 47 76 4x+ Frauen 4x+ Frauen 4x+ Frauen 4x+ Frauen 4x+ Jun. F Jg. 1995-97 4x+ Jun. F Jg. 1998-99 4x+ Jun. F Jg. 1998-99 4x+ Jun. M Jg. 1995-97 4x+ Jun. M Jg. 1995-97 4x+ Jun. M Jg. 1995-97 4x+ Jun. M Jg. 1998-99 4x+ Jun. M Jg. 1998-99 4x+ Jun. M Jg. 1998-99 4x+ M Masters C (MDA 43) Kölner Ruderverein 1877 Rudergesellschaft Niederkassel von 1978 e.V. (RGN) Akademischer Ruder-Club Rhenus Bonn (ARC) Luxembourg International Rowing Club Schüler-Ruder-Verein Bonn (SRV) Schüler- Ruder- Club Bonn (SRC) Schüler Ruder Club (SRC) Ruderriege Schaumburgia am Adolfinum Bückeburg Schüler-Ruder-Club am Friedrich-Ebert-Gymnasium Bonn (SRC) SRV Ernst-Kalkuhl-Gymnasium Bonn Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied 1882 (GTRVN) Schüler-Ruder-Verein Bonn (SRV) Amos-Comenius-Gymnasium, Bonn (ACG) Rudergesellschaft Wiesbaden - Biebrich 1888 e.V. (RWB) Grete Jakschik Anett Stepan Susanne Rauh Jana Bajzova Jule Heselhaus Jael Keck Julian Emonds Moritz Schuster Thomas Stendel Ingo Heinze Jonas Effert Clemens Köhn Lennart Rottke Hans Joachim Prinz Lea Heider Tanja Wirges Christina Huckschlag Anni Berg Luisa Köhn Lina Becker Marie Keinath Manuel Kräwinkel Johanna Richter Jan Kewitz Vincent Lessing Lennart Heselhaus Caspar Schauhoff Ralf Martin Anna Elbin Helga Passing Michaela Sahner Gabriela Aloova Christina Rauch Lea Sung Josanne Schneider Christian Schoo Alexandra Vliegen Sebastian Schmidt Sebastian Kiehnle Maximilian Kierdorf Malte Morkovski Thomas Hanfler Tini Schucht Horst Lüning Tanja Löwer Michael Mayer Adrian Rieger Nils Löber Christina Blomen Hannah Pelzing Stefanie Trost Dietmar Seurer Tim Mohr Christian Weniger Julian Kartte Uwe Behrensen Weber Sabine Svenja Lochte Johanna Elsässer Maria Cellina Nina Gredig Heike Emert Sophie Nitschke Gerhard Korn Max Gerhald Moritz Weber Melvin Hausschild Daniel Lücke Adrian Zenk Jens Ellrich 77 4x+ M Masters C (MDA 43) RTHC Bayer Leverkusen Jörg Jeske Kai Polster Klaus-Uwe Klobedantz Janis Rodmanis Josef Witt 78 79 80 81 82 4x+ M 4x+ M 4x+ M 4x+ M 4x+ M Bonner Ruder-Gesellschaft e.V. Kölner Ruderverein von 1877 Crefelder-Ruder-Club 1883 (CRC) Rudergesellschaft Niederkassel von 1978 e.V. (RGN) Mannheimer Ruder Club von 1875 ( MRC ) Volker Hune Nicolai Erchadi Christian Noell Andreas Schleimer-Noll Bernhard Pfeil Uwe Schüler Werner Reinartz Patrik Scheffler Detmar Passing Rüdiger Scharff Tamara Trella Claudia Scholz Insa Menninger Ute Schmitz-Wester Claus Grossmann Masters Masters Masters Masters Masters C C C C C (MDA 43) (MDA 43) (MDA 43) (MDA 43) (MDA 43) 83 4x+ M Masters C (MDA 43) Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V (DRV) Andreas Kutter Michael Minnerop 84 94 89 90 91 4x+ M 4x+ M 4x+ M 4x+ M 4x+ M Martin Krobbach Ottfried Milzer Brigitte Schlütter-Böhmer Frank Durein Ion Shore Jean François Horst Emmel Erwin Hehmann Norbert Herbel Iris Shore 92 4x+ M Masters E (MDA 55) 93 4x+ M Masters E (MDA 55) 50 4x+ Männer Luxembourg International Rowing Club Rudergesellschaft Lahnstein 1922 e.V. (RGL) Rgm. Bonner Ruder-Verein 1882 e.V., Bonner Ruder-Gesellschaft e.V. Rudergesellschaft Speyer 1883 e.V. (RGS) Crefelder-Ruder-Club 1883 (CRC) Rgm. Ruder- u. Tennis-Klub GERMANIA e.V. Köln, Limburger Club für Wassersport 1895/1907 e.V., Bonner Ruder-Gesellschaft e.V. Rgm. Neuwieder Ruder-Gesellschaft 1883 e.V., Ruderverein Rhenus e.V. Andernach Rgm. Neuwieder Ruder-Gesellschaft 1883 e.V., Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied 1882 e.V., Kölner Club für Wassersport e.V. Torsten Breier Jochen Wolf Uwe Roth Henry Lochte Hans Kaufmann Hans-Jürgen Schneider Frederick Weiss Damian Kupka Fritz Bindzius Ralf Mattil Helmut Stanek Masters Masters Masters Masters Masters C (MDA 43) C (MDA 43) E (MDA 55) E (MDA 55) E (MDA 55) Jan Burkart Viginijus Vaitkevicius Stephan Deutschland Markus Wieland Nina Jungkind Bernd Bräuninger Sewcyk Detlef Giulio Carini Sven Kramer Otto Mayntz Dieter Guhl Axel Heimendahl Henri Lejeune Mario Leichnitz Axel Böhmer Ulrike Durein Heino Thies dieter norrenberg thomas christ stefan heyde klaus schuy helmut sassenbach Renate Margraff Manfred König Herbert Scheid Walter Dr. Rohde Hartmut Dr. Kosche Andreas Laser Michael Ehrle Markus Müller Stefan Verhoeven Laura Zabawa 51 4x+ Männer Akademische Ruderverbindung Borussia Köln 1921 Hanns-Ludwig Derouet Heinrich-Gustav Brune Klaus-Helmut Kompch Carsten Guthardt-Schulz Ralf Fröchtenicht 52 53 55 56 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 4x+ Männer 4x+ Männer 4x+ Männer 4x+ Männer 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed 4x+ Mixed RGM PSVK/GTRVN Ruder und Tennis Klub Germania 1905 e.V. (RTK Germania) RTHC Bayer Leverkusen Kölner Club für Wassersport e.V. Rudergesellschaft Speyer 1883 e.V. Rgm. Bonner Ruder-Verein 1882 e.V., Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Mülheimer Wassersport e.V. Köln Rgm. Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonner Ruder-Verein 1882 e.V. Mülheimer Wassersport e.V. Köln (Müwa) Rgm. Bonner Ruder-Verein 1882 e.V., Oldenburger Ruderverein e.V. RGM PSVK/GTRVN Bonner Ruder Verein 1882 e.V. (BRV) Akademischer Ruder-Club Rhenus Bonn (ARC) Akademischer Ruder-Club Rhenus Bonn (ARC) Rgm. Bonner Ruder-Gesellschaft e.V., Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Marcel Weinbach Slawa Braun Barbarella Jonischkeit Maximilian Kroh Kirstin Zinkgraf Eva Hudec Michael Frandsen Reinhard Schulz Robert Hardt Klaus Siedlazek Stephan Pauly Antje Schultz Klaus Fahle Astrid Knollmann Jaqueline Kobert Anna Skorobogatova Felix Schwagereit Gerd Rippert Dr. Thorsten Jonischkeit Christian Mohr Michael Picht Monika Hudec Sonja Hobusch Thomas Kölsch Katharina Küpper Georg Wahl Petra Pauly Susann Preiß Wolfgang Knorr Kim Liu Dominik Wilke Torsten Carstens Florentin Neumann Jörg Handke Heiner Schwartz Piet Möller Joachim Laibe Alexandra Hagelstein Anna Gehlen Andrea Autermann Maria Ulrich Caroline Borchers Siggi Casper Wolfgang Sauerborn Susanne Oberndörfer Jan-Wilhelm Becker Lea Stiller Kathrin Hof Elena Unruh Charlotte Baur 0 NN Angelika Schüler Charlie Scheurer Dominik Jackisch Tobias Schmidt Daniela Schaak Roja Thesen Reiner Borngässer Annerose Kinast-Wulff Aaron Löwenstein Hans-Joachim Frensdorff Robert Harbers Christian Stümer Hannah Berger 16 - XXIII. EUREGA2014 René Höller Gregory Werding Fabian Mimberg Frank Hörstensmeier Andrea Vogel Andreas Römer Daniel Schröder Simone Stief Marie Hessel Katharina Jacobs Jens Göben Hans-Jürgen Schwan Nicola Krusenotto Sebastian Kramer Moritz Dästner Georg Dockter XXIII. EUREGA2014 - 17 Vorwärtsfahren, schauen rückwärts- Nachdenkliches von einer Wanderfahrt auf dem Canal des Vosges von FAZ-Autor Peter Sandmeyer (Jahrgang 1944) Rudern ist eine eigenartige Art der menschlichen Fortbewegung, doch vielleicht die philosophischste unter ihnen. Der Ruderer fährt vorwärts, blickt dabei aber immer zurück. Alles, was er sieht, ist schon vergangen, liegt hinter ihm und dem Boot, auf dem er fährt - die schöne Frau, die schöne Anlegestelle, das schöne Fotomotiv. Der Ruderer durchfährt eine Gegenwart, die er stets schon verlassen hat. Seinen Weg säumen tempi passati, verstrichene Gelegenheiten, verpasste Chancen. Das prägt seine Wahrnehmung der Welt und sein Verhältnis zu ihr. Rudern verhilft zu Kontemplation und einer Haltung gelassenen Loslassens. Es ist, sagen Kenner, die preußische Art der Meditation. Der amerikanische Soziologe und Autor Craig Lambert nennt es „eine Lebenskunst“. Rudern ist die ideale Methode für diese manchmal Verpasste Chance zur Einkehr - Herbst auf melancholische Spazierder idyllischen Lahn fahrt durch Geschichte und Gegenwart eines Grenzlandes (Canal des Vosges). Mit dem beherzten Schritt auf das schwankende Boot verlässt man die Herrschaftsbereiche der üblichen Statik und Statistik, gewinnt Abstand und hat dann unterwegs immer schon alles hinter sich. Das Denken verliert sich. Im Gleichtakt der Skulls gleiten wir über den ruhigen Kanal, spüren Wind und Sonne auf der Haut, das gurgelnde Wasser unter uns, die schmeichelnde Eleganz der Bewegung, deren Urheber wir selbst sind. Alle Wahrnehmungskanäle öffnen sich und werden von neuem Leben duchströmt. Und gleichzeitig lässt alles Grübeln im Kopf nach. Von außen betrachtet, könnte die stunden18 - XXIII. EUREGA2014 lange, nur von kurzen Pausen unterbrochene Wasserarbeit auf dem Kanal ereignisarm wirken. Doch die innere Wahrnehmung ist eine andere. Das hängt auch mit dem Takt der Bewegung zusammen, einem schwingenden stetigen Rhythmus, der das Boot vorwärtstreibt und im Ruderer das eigenartige Gefühl einer dynamischen Trance hervorruft. Der schottische Schriftsteller Robert Louis Stevenson, „Die Schatzinsel“, „Dr. Jekyll & Mr. Hyde“, hat solche Empfindungen anlässlich einer Bootstour auf der Oise in Frankreich mit selbstironischem Unterton beschrieben: „Ich habe begonnen, meine Ruderschläge zu zählen, und dabei Hunderte vergessen. Ich schmeichele mir, dass nicht einmal sterbende Tiere diese niedrige Form von Bewusstsein unterbieten können. Und was für ein Vergnügen das war! Was für eine herzliche, duldsame Stimmung das mit sich brachte! Da ist nichts Pedantisches mehr an einem Menschen, der diesen Zustand erreicht hat; er beginnt, sich würdevoll und langlebig wie ein Baum zu fühlen.“ Der Fluss ist jetzt breiter und mäandriert in schönen Schwüngen, hohe Bäume und dichtes Buschwerk begleiten ihn zu beiden Seiten, das Boot gleitet abwechseln durch pralle Sonne und tiefen Schatten. Wir sind als Ruderer, schrieb Craig Lambert, „Bewohner eines Zwischenreiches zwischen Himmel und Wasser, zwischen dem Karpfen und dem Kormoran. Zwischen dem feuchten und dem luftigen Element schwebend, bewohnen wir ein Niemandsland, wo sich ein Fenster zu Geheimnissen auftut, die dem, der festen Boden unter den Füßen hat, verborgen bleiben. Zwischen Dunkel und Schatten, Sonnenlicht und Nacht dahingleitend, bewegen wir uns in der Zone der Entdeckungen.“ Zeit zur Muße, bei Chinon auf der Vil kurz vor der Mündung in die Loire XXIII. EUREGA2014 - 19 Ein Gefühl der Freiheit Ein Kaleidoskop von Stimmen Ruder-Verein (BRV 1882, 82er) aus THEISSCONSULT dem Bonner SERVICE FÜR DAS ARBEITSLEBEN Dienstleistungen für Arbeitnehmer Warum Rudern? o Warum gerade diese Sportart, die nicht immer bequem und manchmal schon anstrengend ist? Sollte hier der berühmte Gleichklang, das unbedingte Zusammengehören, das aufeinander Angewiesensein eine Rolle spielen? Ist es das geräuscharme Dahingleiten, das erarbeitete Vorankommen, ist es das Bewältigen der verschiedenen Entfernungen? Machen die leise plätschernde Bugwelle, die mit dem gleichbleibenden Geräusch eingesetzten Skulls die Faszination, wenn danach die Tauchkringel paarweise achteraus gleiten? Macht es der Blick vom Bootsplatz auf die gesamte, einem sichtbare Wasserfläche, auf das an einem vorbeigleitende Wasser, auf das sich allmähliche wechselnde Gestade, auf die in die Ferne rückenden, hinter sich gelassenen Ufer? Oder ist es so, dass uns Flussruderer die sich langsam unter einem her schiebende Seefläche mit der meist ruhigen Spiegelbildung, den Lichtbrechungen, den Reflexen von Licht und Wasser und Horizont, die durch die Stille der Bewegung sich ständig ändern, immer wieder durchbrechende Bewunderung abnötigt? Werner Kümmel (Jahrgang 1926(?) ) Für mich ist Rudern außerordentlich wichtig. Und das seit 66 Jahren. Rudern gibt mir ein Gefühl der Freiheit. Ich bewege mich mit eigener Kraft allein oder in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten vorwärts. Manchmal muss man kämpfen gegen Strom, den Wind oder die Wellen, oder man treibt mit dem Strom in der Sonne. Das Gefühl hat sich nicht verändert in all den Jahren. Nur das Boote tragen ist mühseliger geworden. Ku-Wa Kramer (Jahrgang 1927) Mein Vater und mein älterer Bruder ruderten hier bei den 82ern. Obwohl ich nicht schwimmen konnte und ständig vom Sitzen bleiben bedroht war, durfte ich schon früh und oft mit zum Bootshaus kommen. Rudern war in meiner Familie von Anfang an etwas, was eigentlich nur Männer machten, was Freiheit bedeutete, Ausbruch aus der Ordnung, 20 - XXIII. EUREGA2014 o Dienstleistungen für Arbeitgeber o Erstellung repräsentativer Bewerbungen Videobegleitetes Bewerbungstraining Vermittlungsgespräche Hilfen für den Arbeitsalltag bei o o o o o o o Organisation Umstrukturierung Outplacement Personalrecruitment Motivationstraining Gestaltung von Jubiläen Die ausgelagerte Personalabteilung Für Non-ProfitOrganisationen o o o o Arbeitsplatzprobleme in Seminaren aufbereitet o o o o aktuell professionell verständlich praxisorientiert Vorstandsseminare Etatbewertung Rentabilitätsanalyse Umstrukturierungsbegleitung Weitere Ausführungen entnehmen Sie bitte unserer Internetseite: www.theissconsult.de THEISSCONSULT Kurt –Schumacher Str. 16 – 53113 Bonn Tel.: +49 228 620 90 80 Fax: +49 620 90 85 Entfernung von der Überwachung, Vernachlässigung der eigentlichen Pflichten - welche auch immer das gewesen sein mögen. Ein bisschen über die Stränge schlagen, aufmüpfig sein, erwachsen werden, „die Sau rauslassen“. Meine Mutter sprach schon damals temperamentvoll von den „Saufkumpanen deines Vaters auf dem Bootshaus“. Mir war nicht so ganz klar, was sie meinte. Aber es lockte. Roland Horster. (Jhrg 1940) So ein Wahnsinn, heute zu rudern, nicht mal sonntags kann man ausschlafen - nur weil man sich zum Rudern verabredet hat - und das bei diesem Nebel, der Dunkelheit und Kälte - ein Wahnsinn. Später auf dem Wasser: Der Rhein ist spiegelglatt, scheinbar strömungslos. Mit niemals erlebter Leichtigkeit gleitet das Boot dahin. An beiden Seiten verschwinden im regelmäßigen Abstand des Ruderschlags vier säuberliche Kreise im Nebel. R.H. Beim Rudern als Sport geht es um Geschicklichkeit, Kraft, Ausdauer, Abstimmung auf das Team, auch mit Einschränkungen muss man umgehen. Solange jeder nach seinen Möglichkeiten seinen optimalen Einsatz gibt, herrscht in jedem Boot immer eine gute Stimmung. Wenn dann das Boot dahin gleitet, die Mannschaft im Einklang ist, kommt in mir ein Zustand höchster Befriedigung auf. Das fasziniert mich am Rudern. Manfred Stoll (Jhrg. 1952) Jahren gelernt, Verantwortung zu übernehmen, selber zu organisieren, den Mund aufzumachen, Kompromisse zu suchen, Niederlagen einzustecken, Körperbeherrschung und Bootsgefühl, Problemlösungsdenken, handwerkliches Geschick und Durchsetzungsvermögen als Steuermann, Wanderfahrtenleiter oder im Vorstand. David Streck (Jhrg. 1954) Rudern gehört für mich zum Leben wie die Luft zum Atmen. Rudern ermöglicht mir unglaublich schöne Erlebnisse und Augenblicke, wenn das Boot lang und lautlos dahingleitet, wenn im Winter nach Hochwasser Eiszapfen am Ufergeländer oder Gebüsch zurückbleiben und phantastische Formen zeigen, wenn man durch den Nebel rudert und plötzlich ein gelber Ball am Himmel auftaucht und den Nebel lichtet, wenn ein riesiger roter Mond hinter dem Siebengebirge aufgeht. Das sind Bilder, in denen ich mich verlieren kann. Nicht von ungefähr wird auch von vielen der Blick von der Fähre Rolandseck auf die Inseln Nonnen- und Grafenwerth mit dem Drachenfels dahinter als das „Achte Weltwunder „ bezeichnet. Das Gefühl von warmem Sommerregen auf der Haut oder von Schnee wie von Watte umhüllt zu sein, ist für mich unbeschreiblich schön. Ich werde dann eins mit der Natur. Wasser bedeutet Leben und ist einfach faszinierend. Helmut Wolber (Jhrg. 1947) Rudern gehört zu meinem Leben dazu. Es bedeutet Abstand und Ausstieg von Alltag und Routine. Man bewegt sich in der Natur und kann gleichzeitig noch Spaß und Geselligkeit genießen - es ist quasi ein rundum Wellness-Programm. Nadine Loridan (Jhrg. 1961) In meinem Beruf muss ich realistisch rechnen, Informationen präzise zusammenfügen, die Dinge sauber zu Ende denken, sehr diszipliniert leben. Rudern ist in allem das Gegenteil: Die Utopie der Heimkehr zur verlorenen Natürlichkeit, der Traum vom unkonventionellen Leben mit unbegrenzter Freiheit und unbegrenzten Möglichkeiten und Optionen des Lebens. Rudern ist die Sehnsucht der Reproduktion erlebter glücklicher Augenblicke. Rudern nicht als Fluchtburg aus einer nüchternen Berufsoder Alltagswelt, sondern als täglicher Champagner, der das Leben und den Beruf insgesamt zum geliebten Abenteuer macht. R.H. Rudern hat mich erheblich und nachhaltig beeinflusst, weil wir als Schüler alles selber organisieren mussten. Beim Rudern habe ich schon in jungen 22 - XXIII. EUREGA2014 Eiszapfen in den Uferbäumen XXIII. EUREGA2014 - 23 Warum Wanderfahrten? Die Ideen zu Wanderfahrten werden auf der Terrasse zehn Tage vor Fahrtantritt geboren. Die Ankündigung erfolgt dann auf einem am Schwarzen Brett angehefteten Zettel, der immer mit Dollenfett verziert ist. Wann verladen wird, wo es hingeht, wer mitfährt, wie lange die Sache dauert all diese Äußerlichkeiten bleiben bis zum letzten Augenblick, manchmal auch während der ganzen Fahrt unklar. Beim Verladen sind sich die wenigen, die überhaupt gekommen sind, darüber einig, dass es sich dieses Mal um eine unorganisierte Katastrophe handele. Nachher klappt dann irgendwie immer alles, die Boote sind voll besetzt, die beim Verladen Abwesenden versöhnen die ängstlichen Organisierer durch Stiftung einer kalten Ente (Kaltgetränk aus Wein und Sekt, mit viel Feingefühl beim Rinnen über die Zitronenschalen-Spirale in den Krug zur Einheit verbunden). Die Improvisation feiert ungeahnte Triumphe: Sie schlägt in überlegene Genugtuung um angesichts allzu organisierter Fahrten anderer Vereine, die einen „Fahrtenleiter“ haben, vier verschiedene Fahrtenkonten führen und „kurz nach Mitternacht“ zum Frühsport geweckt werden. R.H. Den BRV prägt das Wanderrudern, das schafft engere Beziehungen zwischen Mitgliedern. Die gemeinsamen Erlebnisse, gemeinsam gelitten, sich gefreut, gelacht und gelebt zu haben, schweißen zusammen. Alfred Drescher (Jhrg. 1938) Die ersten Wanderfahrten waren für mich unheimlich spannend und sicher war ich auch überfordert. Ich genoss die gewonnene Freiheit und erlitt die nötige Eigenverantwortung. Den ganzen Tag im Boot mit der Mannschaft kräfteraubend rudern. Fremde Flüsse, unbekannte Schleusen, schlechtes Wetter, aber immer Freunde im Boot, auf die ich mich verlassen konnte und die sich auf mich verlassen konnten. Auch heute genieße ich auf Wanderfahrten Freiheit, Abenteuer, Spaß, gute Gespräche, körperlichen Einsatz, neue Leute kennen zu lernen, mit der Natur und ihren Gewalten umzugehen, den eigenen Körper zu spüren, weg vom Alltag zu sein. Vielleicht auch „früher“ zu spielen? M.S. Schön ist an Wanderfahrten einfach: Man kommt aus dem täglichen Allerlei, hat etwas Gemeinsames vor sich und lässt alles andere hinter sich. Dann kommt: die Rhythmen, das Zusammensein, das gemeinsame Rudern, das abendliche Zusammensein. Aber eine Wanderfahrt kann auch eine gefährliche Illusion sein. Wenn du dich für eine dreitä24 - XXIII. EUREGA2014 gige Wanderfahrt anmeldest, dann steigst für drei Tage aus, vergisst alles um dich herum. Aber das ist ein Stück Pseudoerholung. Wenn du schwer im Stress bist, dann ist das keine Erholung. Aber es vermittelt das Gefühl. Der Wiedereintritt nach einer Wanderfahrt ins Leben ist nicht einfach. Das fällt Natur pur - Herbst auf der Lahn einem schwer, aus einer Wanderfahrt wieder auszusteigen. Man will eigentlich nicht wieder in die normale Welt zurück! Hartmut Block 1943 Eine Wanderfahrt ist immer noch eine der besten Methoden, den Alltag wirklich komplett hinter sich zu lassen. Alles auf sich zukommen zu lassen und gerade aus den Dingen, die nicht klappen wie geplant, oft die schönsten Erlebnisse zu gewinnen. N.L. Ein Tag irgendwo in Frankreich. Es regnete. Wir beschlossenen, nach einem improvisierten Frühstück auf dem Campingplatz erst einmal in den Ort zu gehen und im Trockenen zu beratschlagen. Im Bistro bei Café crème, Cacao oder Pression diskutierten wir stundenlang, was mit dem Tag anzufangen sei. Ständig waren ein paar verschwunden: Kirche besichtigen oder das Heimatmuseum oder shoppen. Ein harter, stetig wechselnder Kern saß im Bistro und diskutierte die Lage: Rudern oder Landtag? Draußen regnete es weiter Bindfäden. Alte Ruderlegenden wurden aufgewärmt, Unsinn geredet und utopische Ideen gesponnen. Einer konstruierte auf einer Serviette ein Ganz-Ruderboot-Regendach mit Solarzellen. Die politische Weltlage wurde diskutiert, potenzielle Ziele künftiger Wanderfahrten entwickelt und die Organisation des Bootstransports zum Jangtse erörtert. Ich traute mich nicht vom Fleck, da ich meinte, den Meinungsbildungsprozess beeinflussen zu können. Damals kannte ich weder die dezentrale Intelligenz des Vereins noch seine Fähigkeit zur Selbstorganisation aus scheinbarem Chaos. Gegen Mittag gab ich die Hoffnung auf einen komfortablen Zeltplatz und ein gutes Restaurant statt einsame Insel im Fluss und plündern der letzten Reste aus der Frühstückskiste auf, bestellte ein Bier und zettelte eine lebhafte Diskussion an XXIII. EUREGA2014 - 25 über die Vorzüge von ökologisch wertvollen Biotopen auf Autodächern am Beispiel der Moosschicht auf unserem Transporter. Die Wolken rissen auf, die Gruppe zahlte und legte ab. An diesem Dienstag irgendwo in Frankreich lernte ich eine der wichtigsten Lektionen im BRV: loslassen! Im Überraschenden, Ungewissen, manchmal Absurden liegt der Reiz dieser Wanderfahrten. Wenn alles fließt, ist das für einen Ruderverein kein schlechter Zustand. Margit Mertens (Jhrg. 1955) Die Leichtigkeit und Lockerheit, mit der Wanderfahrten starten, beruht auf Verantwortungsbewusstsein und Augenmaß, vor allen Dingen aber auf dem Beherrschen aller steuerischen und ruderischen Fähigkeiten, die zum unfallfreien Betrieb auf dem Wasser notwendig sind. Die Bereitschaft, Verantwortung beispielsweise beim Steuern zu übernehmen, muss selbstverständlich werden. Nur, wenn die Leute erkennen und beurteilen können, was um sie herum abgeht, und entsprechend handeln, kann man sich auch ein gewisses Laissez-faire in unproblematischen Situationen leisten. Besondere Aktionen wie Sieg-Rudern bei Hochwasser und natürlich immer wieder Wanderfahrten klappen nur, wenn alle es beherrschen und wissen, was sie tun. Das ist immer ein Abenteuer, immer interessant, nicht immer schön, dafür manchmal traumhaft und nicht wiederholbar. D.S. Schule für den Team-Geist und fürs Leben Ruderer bekommen schnell Kontakt zu den Menschen am Fluss, oft wird man angesprochen und es wird Hilfe zum Beispiel für die Suche nach einem geeigneten Anlegeplatz angeboten, denn man ist auf einer bescheidenen Ebene unterwegs. Auf der Fahrt zwischen zwei Schleusen kann ein drückendes Problem zu einer normalen Angelegenheit werden und gelegentliche Selbstzweifel zerstreuen. Auf einer Wanderfahrt am Ende eines Tages, kommt oft das Gefühl auf, einen guten Job gemacht zu haben, das schafft stets neues Selbstvertrauen. Das war schon als Schüler so. Ich war ein relativ leichtgewichtiger und eher schwacher Junge, fand aber trotzdem meinen Platz in der Gruppe, fühlte mich - auch von den Alten Herren - ernst genommen und wertgeschätzt, weil Rudern eben eine Solidar- und keine Einzelleistung ist. Klaus Henrich (Jhrg. 1949) Rudern hat die sportliche, aber auch die soziale Komponente. Die Mannschaft im Ruderboot ist für mich das Sinnbild eines guten Teams. Ich habe beruflich in vielen Teams gearbeitet und viele Parallelen zum Rudern im Mannschaftsboot gefunden. Gewinnen kann immer nur das Team, nie nur ein Einzelner. Im Boot wird das bereits auf den ersten Metern klar, im Beruf dauert es oft sehr lange, viele kapieren das nie. M.S. Nicht immer schöne Überraschungen wie kilometerlanges Umtragen an einer Hochrhein- Dreier-Team bei der Staffelregatta Elfsteden Tocht Schleuse 26 - XXIII. EUREGA2014 XXIII. EUREGA2014 - 27 Ausstellung Margit Mertens B R V Roland Horster hat mal gesagt, bei der Haltung „ich kann, aber ich will nicht“ werden wir sauer, bei dem Satz „ich will, aber ich kann nicht“ mag die Freundschaft beginnen. Oder wie „Pilz“ Gutzmer es ausdrückte: „Rudern können wir Ihnen beibringen, Charakter nicht.“ Stephan Pauly (Jhrg. 1958) P L Ä Ä T RHEINPFEIL R O L A N D SIhrBPartner O G E Nfür Bad und Heizung HEILIG–GEIST–VIERER WILHELM SPIRITUS Lebenskunst L`ESPRIT QUATRE–VINGT DEUX Schmitz Haustechnik GmbH & Co. KG Niederlassung Bonn Ellerstr. 67-69 53119 Bonn Dr. med. Ute Keppler Telefon (02 28) 7 26 26 - 0 · Telefax (02 28) 7 26 26 - 115 Fachärztin für Augenheilkunde Staatl. anerkannte Orthoptistin Ärztehaus Rheinbach Anfahrtsskizze Keramikerstr. 61 53359 Rheinbach 9.00 - 18.00 Uhr Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. Samstag 9.00 - 13.00 Uhr 0 22 26 – 1 69 21 50 Beratung nach [email protected] Natürlich wäre es besser gewesen, der junge Geschäftsführer in Düsseldorf hätte Fachzeitschriften studiert, statt mit den Alten Herren schon wieder eine Moseltour zu machen. Aber wie arm wäre ich, hätte ich nicht von zehn Uhr früh bis 18 Uhr abends bei jenem Winzer in Detzem unvergessene Weine getrunken und am Ende das erste Mal in meinem Leben 100 Flaschen eines nie mehr wiederentdeckten 71er Rieslings bestellt, der mich lange begleitete und seitdem die ständige Suche nach dem verlorenen Glück des damaligen Weins zu stets neuem Konsum anspornt: Denn alle Lust will Ewigkeit. Wenn man nüchtern Zeit und Geld und Sinn und Zweck und Vorteil und Nutzen all jener Fahrten und Mühen bilanziert, so ist das Resultat niederschmetternd: Welch eine Verschwendung, welch eine Leichtfertigkeit, welche Exzesse des Augenblicks. Es war eine andere Einstellung: Das Leben ist Fülle und nicht Länge. Lieber kurz und voll als lang und leer. Das Leben ist leicht und schön. Hier und jetzt. Wie arm wäre mein Leben ohne dieses Wilde, Ungeordnete, Leichtfertige und Verschwenderische. Welch unrentabler Luxus! R.H. Auf dem Meer (in Kroatien) herrscht immer eine leichte Brise, die uns Verdunstungskühle über das Wasser und den Schweiß auf unserer Haut bringt. Und wann immer wir wollen, legen wir Badepausen in dem erfrischenden, klaren, blauen oder grünen Wasser ein. Niemand treibt uns. Da wir wegen Wind, Strömung und Badepausen oft nicht genau ein- Abholmarkt Auftragsannahme: XXIII. EUREGA2014 - 29 schätzen können, ob und wann die Boote das Ziel erreichen und Handys noch wenig verbreitet sind, verabreden wir uns mit dem Landdienst meist im Fischerhafen einer Ortschaft. Doch wie so oft beim BRV gerät das Warten schnell zum Selbstzweck. Wir sitzen auf der Mole in einer netten Hafenkneipe im Schatten, genießen die leichte Brise vom Meer und betrachten das Gewimmel von bunten Fischerkähnen und weißen Sportbooten. Irgendwann bestellen wir etwas zu essen. Oft ist es dunkel, wenn wir in die Boote steigen, den Hafen verlassen und zum nahegelegenen Campingplatz rudern, wo noch keines unserer Zelte aufgebaut ist. Mondlicht glitzert silbrig auf dem schwarzen Wasser, die Ruderblätter wirbeln bei jedem Schlag Kaskaden funkelnder Bläschen auf, der Himmel über dem Meer ist übersät mit Sternen. Zwei Wochen treiben wir durch die Zeit, die Tage fließen dahin und jeder hält Unvorhergesehenes, Überraschendes, Unerwartetes bereit, das wir dankbar annehmen. Wie unsere Piddel ins Meer, tauchen wir ein und gleiten durch diesen Urlaub mit Ruderboot. Alles fließt - besonders beim Rudern mit dem BRV. M.M. Regattabüro Online Unter folgendem Link kann das Protokoll aus dem Regattabüro während und nach der EUREGA mitgelesen werden: goo.gl/eSzfnU Impressum Das Protokoll aus dem Regattabüro enthält aktuelle Meldungen zu den Starts, zum Rennverlauf und zu Vorfällen, wie z.B. Verwarnungen und Zeitstrafen. Hier werden auch die „kleinen Verwarnungen“ aufgelistet, bei denen Mannschaften nicht unbedingt persönlich informiert werden. Zeiten, Zwischenzeiten und Ergebnisse werden hier nicht angezeigt. Herausgeber: Bonner Ruder-Verein 1882 e.V. (BRV) www.eurega.org Redaktion: Layout: Fotos: Druck: Margit Mertens Harald Epskamp Margit Mertens bonnprint.com GmbH Wilhelm-Spiritus-Ufer 2 53113 Bonn 30 - XXIII. EUREGA2014 XXIII. EUREGA2014 - 31 Wir rocken © dan talson - Fotolia.com Ihre Druckprodukte! Nachhaltig und umweltfreundlich! In der Raste 10-12 | 53129 Bonn | Tel. 0228 53995-0 | Fax 0228 53995-50 www.bonnprint.com | [email protected]
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