Regattazeitung2014_web - Europäische Rhein Regatta

Inhalt
Vorwort des Regattaleiters
100-KM-Rudermarathon auf dem Rhein bis Bonn
Ohne Wasser kein Leben - und kein Rudern
Rudern - ein Lebensgefühl
Der Traum vom Fliegen, die Freiheit von der Schwerkraft
Meldungen 100KM
Meldungen 45KM
Vorwärtsfahren, rückwärtsschauen
Ein Gefühl der Freiheit
Impressum
Regattabüro Online
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30
31
XXIII. EUREGA2014 - 3
Vorwort des Regattaleiters
Liebe EUREGA-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer!
Liebe Leserinnen und liebe Leser!
Ich freue mich über Eure Teilnahme bei
der XXIII. EUREGA. Die EUREGA findet immer mehr Begeisterung bei aktiven Ruderinnen und Ruderern, das zeigte sich
dieses Jahr an der bereits nach 24 Stunden ausgebuchten Anmeldeliste. Eine
Vergrößerung der Teilnehmerzahl von
derzeit 75 Booten ist aufgrund der Sicherheitsauflagen leider nicht möglich. Auch
die Kapazitäten der ausschließlich ehrenamtlich tätigen Organisatoren und der
Anzahl der benötigten Helfer sind damit
erschöpft.
Unser diesjähriges Motto „wasserfest“
fegt hoffentlich den seit vielen Jahren als
Running-Gag kursierenden und zum Glück
immer wieder verworfenen Vorschlag
„R(h)einhart - die Regatta“ mit dem Maskottchen „Reinhart, die Ratte“
endgültig vom Tisch. Das gesamte EUREGA-Team wünscht Euch, dass Ihr
wasserfest und r(h)einhart wohlbehalten ins Ziel kommt!
„Letztlich erreichen die Menschen nur das,
was sie als Ziel klar vor Augen haben.
Deshalb sollten sie sich selbst auf die Gefahr hin,
fürs erste Rückschläge einstecken zu müssen,
von Anfang an ein hohes Ziel setzen.“
Henry David Thoreau, Walden
Viel Erfolg, auf dass Ihr Eurem Ziel näher kommt!
Harald Epskamp
Regattaleiter
4 - XXIII. EUREGA2014
100-KM-Rudermarathon auf dem
Rhein bis Bonn
Die
22.
EuropäischeRheinRegatta
EUREGA
des
Bonner Ruder-Vereins 1882 e.V. (BRV) fand am 4. Mai
2013 statt
380 Ruderer aus ganz Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern nahmen am Samstag an der EUREGA teil. „Besonders freue ich mich,
dass unsere Freunde vom ‚City of Oxford Rowing Club‘ der Bonner Partnerstadt sich auf den weiten Weg gemacht haben“, erklärte Regattaleiter
Harald Epskamp. Britischer Tradition folgend ruderten die fünf Engländer
in einem auf dem lebhaften Wasser des Rheins sehr anspruchsvollen Riemenboot die 100 Kilometer lange Strecke Loreley - Bonn. Diese Strecke
durch das von Bergen und Burgen gesäumte UNESCO-Kulturerbe Mittelrhein wählten 21 Boote; auf der 45 Kilometer langen Etappe NeuwiedBonn versuchten 55 Boote die Konkurrenz in der jeweiligen Klasse zu
schlagen.
Das schnellste Boot auf
der langen Strecke und
somit Gesamtsieger und
Sieger ihrer Männer-Klasse
war mit 5:09 h die Renngemeinschaft
Hamm,
Karlsruhe und StuttgartCannstadt mit Matthias
Auer, Ulf Hintze, Björn
und Henning Osthoff
und Patrick Plagge. In der
Sieger 2013
Frauen-Klasse siegte der
ARC Rhenus Bonn in 5:45 h, gefolgt vom Bonner Ruder-Verein mit nur
einer Minute Abstand. Auf der kurzen Strecke war das schnellste Boot
nach 2:14 h im Ziel. „Mit neuen Rekorden war wegen Gegenwind und
kabbeligem Wasser nicht zu rechnen“, erläuterte Hervé Loridan vom BRV.
Dem Motto der diesjährigen EUREGA „Rudern International“ wurden die
beiden Boote des ‚Luxembourg International Rowing Club‘ gerecht: An
Bord waren Ruderer aus Italien, Russland, Ungarn und Deutschland. „Am
meisten freue ich mich wieder über die rege Beteiligung der Bonner
Schülerinnen und Schüler“, sagte Epskamp. Insgesamt nahmen 25 Schülerruderer aus Bonn und Honnef und eine Mannschaft aus Bückeburg am
Mittellandkanal teil. Letztere wurden als bester Schülerverein gekürt. Den
Sonderpreis für die weitgereistete Mannschaft - zwei Fässchen Kölsch für
den langen Rückweg - erhielten die Oxforder Gäste. Den Preis für den
Verein mit den meisten Teilnehmern errang in diesem Jahr der Bonner
Ruder-Verein mit 30 Teilnehmern.
„Ihr habt Euch ein faires Rennen geliefert - alle sind wohlbehalten in Bonn
angekommen“, bedankte sich Epskamp abschließend.
Alle Ergebnisse auf: www.eurega.org
Ohne Wasser kein Leben - und
kein Rudern
Wasser ist Leben. Der globale Wasserkreislauf,
das Wechselspiel der verschiedenen Aggregatszustände Eis, flüssiges Wasser und gasförmiges beispielsweise als Nebel oder Dunst
bestimmt das Klima, transportiert Nährstoffe
und formt Landschaften. Wasser ist das
wichtigste „Lebensmittel“ für Pflanzen und
Tiere, ihre Körper inklusive der des Säugetiers
Mensch bestehen zu rund zwei Dritteln aus
H2O. Fürs Rudern ist Wasser ebenfalls unverzichtbar. Wasser ist seit Menschengedenken
faszinierend, ein Quell der Labsal, Träume, Riten und Phantasie.
Ohne Wasser kein Leben, das gilt erst recht
für wassergebundene Pflanzen und Tiere wie
den Wassersportler an sich und den Ruderer im Besonderen. Und doch tüfteln findige
Menschen seit ihrem Bestehen an einem wasserfesten Dach über ihren Köpfen - vom Aus- Lebensmittel Wasser - kann
auch nach Umwandlung in
bau von Höhlen, Flechten eines Baldachins
Wein genossen werden
aus Schilf oder Bau einfacher Hütten bis hin
zum modernen Zweckbau,
der mit verschlossenen
Fenstern,
Klimaanlage,
Belüftung, Luftbefeuchter und -bedufter die
Menschen im Innern vor
jeglichen
Witterungseinflüssen abschirmt. In
den letzten Jahrzehnten
überbietet sich zudem
die Textilindustrie in immer ausgeklügelter windund/oder wasserdichter
Funktionskleidung. „Intelligente“ Textilien sind mit
Wasser im gefrorenen Zustand als
Schneekristall
6 - XXIII. EUREGA2014
XXIII. EUREGA2014 - 7
Membranen und einer
Oberflächenbehandlung
ausgestattet, die den Luft, Wärme- und Feuchtigkeitsaustausch zwischen
drinnen und draußen gewährleisten soll.
Als Ruderer lernen wir meist lange bevor wir die
Rudertechnik auch nur
Handschuhe gegen Kälte und Nässe
ansatzweise beherrschen,
dass wir wasserfest sein
müssen. Für das Bootsmaterial ist Wasserfestigkeit eine Selbstverständlichkeit, dränge durch die
Außenhaut Wasser ins
Boot, wäre dies über kurz
oder lang sein Untergang.
Eine Rolle Tape gehört
auf jeder Wanderfahrt ins
Notfallgepäck. Bei Kunststoffbooten ermöglicht
meist ein Gang zur nächsten Tanke oder in FrankGanzkörper-Regenschutz 3D
reich zum nächsten reichbestückten Supermarkt in
Form von Kohlefasermatten und Spezialkleber die Weiterfahrt. Die Zeit
der Klinkerboote, die - länger nicht gefahren - erstmal stundenlang gewässert werden mussten, damit sich die Trockenrisse schlossen, ist zum
Glück bis auf Ausnahmen vorbei. Vergangen auch die Zeit, als die Ruderer
in einmal durchnässten Baumwoll-Trainingsanzügen den ganzen Tag mit
nassen Klamotten ausharren musste - und sie am darauffolgenden Morgen mangels Trockenmöglichkeiten wahrscheinlich aufs Neue anziehen
mussten. Vorbei die Zeit, als Wellen und Regen die Leinen-Seesäcke aus
Armeebeständen bis ins Innerste durchdrangen und nasse Zelte, morgens eingepackt und abends genauso nass wieder aufgebaut wurden,
keinerlei Schutz mehr gegen Niederschlag boten.
Heute können Ruderer
ihre mehr oder weniger
gut geformten Körper
mit ausgefuchster Textiltechnik gegen die Unbilden des Wetters wie
Wind, Kälte, Regen oder
Sonne hüllen. Gegen Nässe verfahren Ruderer nach
tendenziell zwei verschiedenen Strategien: Die minimalistische: Alles auszieFußheizung und Taschenofen
hen ggf. bis auf Badezeug
(„Je weniger man an hat, desto weniger kann nass werden“) oder die
perfektionierte Hightech-Variante (wind- oder wasserdicht in der Sommer- und Winterausführung mit UV-Schutz).
Wer im Kopf seine Wasserfestigkeit verinnerlicht hat und je nach gusto
ausgerüstet ist, kann beim Rudern im Wettkampf, Freizeitrudern und
auf Wanderfahrten unvergessliche, meist nicht wiederholbare Erlebnisse
genießen, die Natur mit ihren Elementen so hautnah spüren wie selten,
Freundschaft und Solidargemeinschaft erfahren - und über sein Inneres
und fürs Leben viel lernen.
Dick vermummt oder in kurzen Hosen am
3. Advent
8 - XXIII. EUREGA2014
XXIII. EUREGA2014 - 9
Rudern - ein Lebensgefühl
Tiefgründige Gedanken über das Rudern im
Allgemeinen und Besonderen von
US-Autor Craig Lambert, „Über den Wassern: Rudern
- eine Lebenskunst“, 1999, Ariston-Verlag
FAZ-Autor Peter Sandmeyer, „Vorwärtsfahren, rückwärtsschauen“, 13.10.2013
125 Jahre BRV, Festschrift „Ein Gefühl der Freiheit.
Rudersport und Lebenskunst“, 2007
Der Traum vom Fliegen, die Freiheit von der Schwerkraft
Seine Empfindungen beim Rudern schildert der USAutor Craig Lambert (Jahrgang 1947), der an der
Universität Cambridge für Regatten trainierte.
Eine fluktuierende Angst in den Eingeweiden schaue ich zum Steg zurück.
Ich bin im Begriff, Herz und Muskelkraft eines dieser schimmernd glatten
Wasservögel (Renneiner) zu werden. Wie habe ich es bloß geschafft,
mich in diese Klemme zu manövrieren? Mir tun schon von der frostig
frischen Kälte die Hände weh, und dabei habe ich das Ablegen noch
vor mir; auf dem Fluss wird der eiskalte Wind mir durch Haut, Fleisch
und Knochen dringen. So weit nichts Neues: quälend starke Schmerzen,
weiter nichts. Die bin ich als Ruderer gewöhnt. Das Beängstigende ist die
sportliche Prüfung, die vor mir liegt: eine Regatta, etwas, was ich noch
nie probiert habe und wovon ich nicht weiß, ob ich es überhaupt kann,
von gut können ganz zu schweigen. Eine gute Leistung zu bringen ist
zwar eminent wichtig, aber heute ist meine Hauptsorge, die Sache bis
zum Ende durchzustehen.
10 - XXIII. EUREGA2014
Genau besehen ist Regattarudern womöglich noch härter als Laufen.
Anders als das Laufen rekrutiert das Rudern alle größeren Muskelgruppen für die Überwindung des Widerstands - die Bein-, Gesäß-, Rücken-,
Bauch-, Schulter- und Armmuskulatur. Die Beanspruchung von so viel
Muskelgewebe erzeugt sofort einen enormen Sauerstoffbedarf, der sich
in der Lunge wie ein einschießender Lavastrom bemerkbar macht.
Wir fangen mit unserem Regattatraining an. Das Schöne an so einem
Kraftakt ist unter anderem, dass einem, hat man erst einmal mit ihm
begonnen, nichts übrigbleibt, als ihn auch zu Ende zu bringen. Beim
Rudern bedeutet ablegen eine nicht widerrufbare Verpflichtung. Aus
dem Boot springen und ans Ufer schwimmen ist nicht drin, sosehr einem
dann und wann danach zumute sein mag - mag die Schinderei noch so
hart werden, du bleibst bei der Stange bis zum Schluss. Das Nichtvorhandensein jeglicher realen Alternative serviert dir das aufputschende Tonikum Entschlossenheit: Dein Kurs steht fest, weil es keinen anderen gibt.
Draußen auf dem Fluss weichen meine Ängste vor dem, was geschehen
könnte, den stärkeren Forderungen dessen, was geschieht. Wer einen
Einer rudert, hat auf so vieles achtzugeben und bekommt die Folgen
jeder Unachtsamkeit so rasch und in so drastischer Form zu spüren, dass
seine Aufgabe ihn ganz in das Hier und Jetzt bannt. Die Wirklichkeit
übertrumpft das Wähnen. In dieser Beziehung gleicht eine Ruderregatta
einem Formel-1-Rennen, einer anderen Veranstaltung, die vom Teilnehmer absolute Wachheit
verlangt. Ein Rennvehikel
durch dichten Verkehr zu
steuern erzeugt enormen
physischen
und
psychischen Stress, deshalb
ist es unbedingt erforderlich, den Körper so oft wie
möglich zu entspannen.
Den Geist zu entspannen
wäre fatal.
Wir sind hier draußen in
der Dunkelheit, weil wir
etwas über uns selbst ans
Licht bringen wollen, he-
Eine Regatta durch den dichten Verkehr
auf dem Rhein, hier bei der EUREGA,
erfordert alle Aufmerksamkeit
XXIII. EUREGA2014 - 11
rausfinden wollen, wer wir sind. Mit dem Rudern machen wir uns an
Dinge, die wir nicht können, wir setzen uns mit unserem Unvermögen
auseinander. Der Geist bezwingt das Wasser. Das Skiff trägt uns ins Unbekannte.
Ränder bilden Umrisslinien. Wenn unsere Identität durch unsere Grenzen
bedingt ist, dann müssen wir unsere Grenzen ausfindig machen, um zu
erfahren, wer wir sind. Das Rudern ist ein Mittel, sie zu erkunden: Es befördert uns in jene Grauzone, wo die verschwimmende Grenze zwischen
meinem Können und meinem Nichtkönnen verläuft, wo unsere Sehnsüchte und unsere Fähigkeiten aufeinanderprallen.
Wie jedes Wagnis, das der Mühe wert ist, kann dieses Erkundungsunternehmen den, der es betreibt, entmutigen. Bis an die Grenze unserer
Leistungsfähigkeit zu gehen, bringt unweigerlich Schmerzen mit sich
und erinnert uns daran, dass wir allem Wünschen und Sehnen zum Trotz
durchaus noch keine Wesen mit unbeschränkten Möglichkeiten sind.
Jede Konfrontation mit der eigenen Leistungsgrenze gemahnt uns an
eine andere, unüberwindlichere Grenze. Dennoch, unsere einzige Alternative wäre der Stillstand. Wachsen und Werden ist unbequem; es
resultiert einzig aus Herausforderungen, denen wir uns stellen. Warum
bedeutet es so viel, unsere Leistungsfähigkeit zu steigern, unser Können
auszuweiten? Vielleicht rudern wir einem anderen Ziel als dem Horizont
entgegen, vielleicht auf eine unbekannte Küstenlinie zu. Jeder Ruderschlag bringt uns ein Stück weiter auf einer Seelenreise. Auf welchem
Boot auch immer wir sie machen - die wahre Reise geht nach innen.
dem Boot zu hören, da ist die angenehme Körperempfindung, die der
Schwung, in dem man sich befindet, bringt. Erregend wirkt Geschwindigkeit auch, weil sie mit Risiko verbunden ist. Je höher das Tempo, desto knapper die Zeit, auf eine Gefahrensituation zu regieren - desto höher folglich das Risiko und desto größer der prickelnde Reiz der Sache.
Schnelles Rudern, bei dem sich der Bug über den Wasserspiegel erhebt,
ist wie Gleitbootfahren, ja wie ein Flug und lockt uns daher mit dem
Traum vom Fliegen. Von dem in schneller Fahrt gereckten Bug her winkt
die Freiheit von der Schwerkraft und den physikalischen Naturgesetzen
- winkt und lockt mit dem Versprechen des Aufstiegs in höhere Sphären.
Schnelligkeit ist zudem mit Schönheit gepaart. Tempo verlangt Effizienz,
und Effizienz wirft allen Ballast ab und behält nur das Wesentliche zurück.
Geschwindigkeit bedingt Stromlinienform, einfache, klare Linienführung,
elegantes Design. Zugegeben, viele Läufer und Ruderer bringen es zu
enormen Geschwindigkeiten, ohne dabei sonderlich große Eleganz zu
entfalten. Sie sind Ausnahmen, aber wir müssen ihnen Anerkennung dafür zollen, dass sie ihren eigenen Weg zur Schnelligkeit gefunden haben;
auf dem Siegertreppchen zahlt sich die naturwissenschaftliche, nicht die
künstlerische Komponente der Schnelligkeit aus. Einen allein gültigen
Weg zur Schnelligkeit kann es ebenso wenig geben, wie es eine allein
gültige Formel der Schönheit gibt. Das wichtigste ist letztlich, seine Talente voll zu entfalten, Körper und Geist in einer Weise zu entwickeln, die
das Optimum an Schnelle aus ihnen herausholt.
Für uns, die „Motoren“ dieser schlanken Flitzer, ist die Auslotung unserer
Fähigkeiten ein überragendes Ziel. Wäre es anders, müsste man sie alle
für Verrückte halten, diese Leute, die sich gewohnheitsmäßig im trüben
Morgengrauen auf dem Charles River tummeln. Irgend etwas treibt uns
aus den warmen Betten in die kalte Dunkelheit hinaus: Man könnte es
den Willen, zu den Besten oder zumindest den Schnellsten zu zählen,
nennen, was beides vielleicht auf dem Wasser auf das gleiche hinausläuft.
Auf dem Wasser schnell sein zu wollen, ist ein plausibles Motiv. Trotzdem
schließt es die Erklärung, dass „Verrücktheit“ im Spiel ist, nicht aus.
Schnell zu sein ist ein gutes Gefühl, mit hoher Geschwindigkeit im Boot
dahinzuschießen eine erhebende Erfahrung. Da ist das sinnliche Vergnügen, den Wind auf der Haut zu spüren und das Gurgeln des Wassers unter
12 - XXIII. EUREGA2014
XXIII. EUREGA2014 - 13
14
StartNr.
4x+ F Masters C (MDA 43)
4+ Offen
Klasse
Meldungen 100KM
18
Maximilian Rolfes
Name 1
Claudia Grove
Lars Ehrlich
Name 2
Birgit Borowy
Helge Heyken
Name 3
Joachim Koch
Lidia Storjohann
Birte Adomat
Michael Kamphues
Name 4
Bernhard Klinger
Bernadette Witecy
Resi Busse
Jens-Peter Müller
Name 5
Stand: 26.4.2014
Elke Bolling
Berthold Scharrer
Anne Schmitz
Martin Kussmaul
Rolf Steinmann
Heike Dietzmann
Yvonne Lorenz
Kristjan Kristjansson
Günter Mertens
Andreas Fulda
Sascha Hamdorf
Lutz Gohs
Katrin Blömer
Stefan Guhr
Thilo Schwarz
4x+ Frauen
Jens Thilo-Pfeiffer
Marcus Streck
4x+ M Masters C (MDA 43)
Yskert von Kodolitsch Achim Eckardt
Martin Sehrt-Jahnke
9
Frank Jäger
David Streck
15
Rot-Gelb Hamburg
Ulf Rosenfeld
Verein
Rgm. Sportvereinigung Polizei Hamburg von 1920 e.V.
Wassersport-Abteilung, Ruder-Club Favorite Hammonia,
Ruder-Gesellschaft HANSA e.V.
Oldenburger Ruderverein (ORVO), Bremer RV v.
1882(BRV82)
Akademischer Ruder-Club Rhenus Bonn
Rgm. Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869 e.V.,
Frankfurter Ruder-Verein von 1865 e.V.
4x+ M Masters C (MDA 43)
Martin Kühn
Sibilla Drews
16
4x+ M Masters C (MDA 43)
Klaus Wulff
17
Hervé Loridan
4x+ M Masters C (MDA 43)
Bremer Ruiderverein von 1882 e.V. (BRV 82)
Oldenburger Ruderverein (ORVO), Regensburger
Ruderklub (RRK)
Bonner Ruder-Verein 1882 e.V.
4x+ M Masters E (MDA 55)
Jürgen Faust
20
Gerhard Hoffmann
19
Wolfdietrich Jacobs Werner Gast
Rgm. Karlsruher Rheinklub Alemannia e.V., Kölner Club
für Wassersport e.V., Kitzinger Ruderverein 1897 e.V.,
Koblenzer Ruderclub Rhenania 1877/1921 e.V.
Karl Ernst Heinsberg
4x+ M Masters E (MDA 55)
Jakob Duerr
Tobias Meinhold
Marc Höfling
21
Johannes Oehm
Jörg Reinhardt
Jörg Effelsberg
Moana Glade
Thomas Plocke
Julian Bellinghausen
Michael Hermann
4x+ Männer
4x+ Männer
Henning Osthoff
Jannik Kistenich
Timon Pantelouris
Martin Barth
Christian Klandt
Gunda Oest
Ingrid Uchtmann
Paula Lingscheid
Sebastian Frohn
Mika Gast
Christian Morische
Uwe Rempel
Dominik Skora
Fabian Pilatus
Niklas Schaaf
Daniel Creutzburg
Sarah Klandt
Thomas Judaschke
Ralf Renken
Till Feldmann
Olaf Behrend
Susanne Salz
Jan Hurling
Sven Seidensticker
Juliane Heinze
Thorsten Richardt
Jeroen Grewel
Arnim Burck
Katrin Müller
Kerstin Markus
Sabine Aukamp
Antonia Engel
Matthias Auer
Nicole Heusser
4x+ Männer
Akademischer Ruder-Club Rhenus Bonn
Stuttgart-Cannstatter Ruderclub von 1910 e.V.
Rgm. Stuttgart-Cannstatter Ruderclub von 1910 e.V.,
Mainzer Ruder-Verein 1878 e.V.
Rudergesellschaft Niederkassel von 1978 e.V. (RGN)
Gymnasial-Ruder-Club Bonn
Rudergemeinsschaft Grünau e.V. (RGG)
Karlsruher Rheinklub Alemannia (KRA), Ruderclub Hamm
(RCH), Ulmer Ruderclub Donau (URCD)
Bonner Ruder-Verein 1882 e.V.
Oldenburger Ruderverein (ORVO)
Oldenburger Ruderverein (ORVO)
SRC am Friedrich-Ebert-Gymnasium Bonn
Bernd Wirges
Darius Abidi
Dirk Sewohl
Patrick Plagge
Jörn Michel
1
2
4x+ Männer
4x+ Männer
4x+ Männer
Nicolas Vasseur
3
4x+ Männer
David Kaiser
Christian Szonn
4
5
6
Daniel Grave
8
4x+ Mixed
4x+ Mixed
4x+ Mixed
4x+ Mixed
Jens Schröder
Jochen Betten
10
11
12
13
Meldungen 45KM
StartNr.
75
85
86
87
Klasse
4+ Offen
4x+ F Masters C (MDA 43)
4x+ F Masters C (MDA 43)
4x+ F Masters C (MDA 43)
88
4x+ F Masters C (MDA 43)
95
57
4x+ F Masters E (MDA 55)
4x+ Frauen
Verein
Rgm. Neuwieder Ruder-Gesellschaft 1883 e.V., Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied 1882 e.V.
Rgm. Ruder- u. Tennis-Klub GERMANIA e.V. Köln, Ruder-Tennis-Hockey-Club Bayer Leverkusen
Neuwieder Rudergesellschaft (NRG)
Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich 1988 e.V. (RWB)
Rgm. Ruder- u. Tennis-Klub GERMANIA e.V. Köln, Ruder-Tennis-Hockey-Club Bayer Leverkusen, Kölner
Ruderverein von 1877 e.V.
Düsseldorfer RV 1880
Mülheimer Wassersport e.V. Köln (Müwa)
Stand: 26.4.2014
Name 1
Patrik Sassin
Petra Hörnemann
Adrienne Burgard
Ruth Rudorf
Name 2
Christoph Plotzki
Sabine Gärtner
Angela Nestler
Susanne Heitmann
Name 3
Jens Kuhn
Dorothea Simmich
Heike Homberg
Martina Weber
Name 4
Holger Scheid
Anke Hielscher
Birgit Odrosek
Brigitte Hallmann
Name 5
Sebastian Sterr
Peter Heinsberg
Jannis Pinsdorf
Sabine Vogt
petra didschun
sabine weber
regine marschand
resi norrenberg
bartels helmtrud
Rike Poppe
Anita Schepp
Regina Dreesbach-Buchholz
Petra Maier
Margareta Nolte
Ruth Saßenbach
Ulla Richter
Teresina Herb
Bernd Kemmelmeier
Annette Hilger
58
4x+ Frauen
Bonner Ruder-Gesellschaft (BRG)
Christina Ergang
Frauke Festersen
Corinna Nitsche-Hainer Monika Römelt
Sonja Shafaghi
59
60
61
62
44
48
49
41
42
43
45
46
47
76
4x+ Frauen
4x+ Frauen
4x+ Frauen
4x+ Frauen
4x+ Jun. F Jg. 1995-97
4x+ Jun. F Jg. 1998-99
4x+ Jun. F Jg. 1998-99
4x+ Jun. M Jg. 1995-97
4x+ Jun. M Jg. 1995-97
4x+ Jun. M Jg. 1995-97
4x+ Jun. M Jg. 1998-99
4x+ Jun. M Jg. 1998-99
4x+ Jun. M Jg. 1998-99
4x+ M Masters C (MDA 43)
Kölner Ruderverein 1877
Rudergesellschaft Niederkassel von 1978 e.V. (RGN)
Akademischer Ruder-Club Rhenus Bonn (ARC)
Luxembourg International Rowing Club
Schüler-Ruder-Verein Bonn (SRV)
Schüler- Ruder- Club Bonn (SRC)
Schüler Ruder Club (SRC)
Ruderriege Schaumburgia am Adolfinum Bückeburg
Schüler-Ruder-Club am Friedrich-Ebert-Gymnasium Bonn (SRC)
SRV Ernst-Kalkuhl-Gymnasium Bonn
Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied 1882 (GTRVN)
Schüler-Ruder-Verein Bonn (SRV)
Amos-Comenius-Gymnasium, Bonn (ACG)
Rudergesellschaft Wiesbaden - Biebrich 1888 e.V. (RWB)
Grete Jakschik
Anett Stepan
Susanne Rauh
Jana Bajzova
Jule Heselhaus
Jael Keck
Julian Emonds
Moritz Schuster
Thomas Stendel
Ingo Heinze
Jonas Effert
Clemens Köhn
Lennart Rottke
Hans Joachim Prinz
Lea Heider
Tanja Wirges
Christina Huckschlag
Anni Berg
Luisa Köhn
Lina Becker
Marie Keinath
Manuel Kräwinkel
Johanna Richter
Jan Kewitz
Vincent Lessing
Lennart Heselhaus
Caspar Schauhoff
Ralf Martin
Anna Elbin
Helga Passing
Michaela Sahner
Gabriela Aloova
Christina Rauch
Lea Sung
Josanne Schneider
Christian Schoo
Alexandra Vliegen
Sebastian Schmidt
Sebastian Kiehnle
Maximilian Kierdorf
Malte Morkovski
Thomas Hanfler
Tini Schucht
Horst Lüning
Tanja Löwer
Michael Mayer
Adrian Rieger
Nils Löber
Christina Blomen
Hannah Pelzing
Stefanie Trost
Dietmar Seurer
Tim Mohr
Christian Weniger
Julian Kartte
Uwe Behrensen
Weber Sabine
Svenja Lochte
Johanna Elsässer
Maria Cellina
Nina Gredig
Heike Emert
Sophie Nitschke
Gerhard Korn
Max Gerhald
Moritz Weber
Melvin Hausschild
Daniel Lücke
Adrian Zenk
Jens Ellrich
77
4x+ M Masters C (MDA 43)
RTHC Bayer Leverkusen
Jörg Jeske
Kai Polster
Klaus-Uwe Klobedantz Janis Rodmanis
Josef Witt
78
79
80
81
82
4x+ M
4x+ M
4x+ M
4x+ M
4x+ M
Bonner Ruder-Gesellschaft e.V.
Kölner Ruderverein von 1877
Crefelder-Ruder-Club 1883 (CRC)
Rudergesellschaft Niederkassel von 1978 e.V. (RGN)
Mannheimer Ruder Club von 1875 ( MRC )
Volker Hune
Nicolai Erchadi
Christian Noell
Andreas Schleimer-Noll
Bernhard Pfeil
Uwe Schüler
Werner Reinartz
Patrik Scheffler
Detmar Passing
Rüdiger Scharff
Tamara Trella
Claudia Scholz
Insa Menninger
Ute Schmitz-Wester
Claus Grossmann
Masters
Masters
Masters
Masters
Masters
C
C
C
C
C
(MDA 43)
(MDA 43)
(MDA 43)
(MDA 43)
(MDA 43)
83
4x+ M Masters C (MDA 43)
Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V (DRV)
Andreas Kutter
Michael Minnerop
84
94
89
90
91
4x+ M
4x+ M
4x+ M
4x+ M
4x+ M
Martin Krobbach
Ottfried Milzer
Brigitte Schlütter-Böhmer
Frank Durein
Ion Shore
Jean François
Horst Emmel
Erwin Hehmann
Norbert Herbel
Iris Shore
92
4x+ M Masters E (MDA 55)
93
4x+ M Masters E (MDA 55)
50
4x+ Männer
Luxembourg International Rowing Club
Rudergesellschaft Lahnstein 1922 e.V. (RGL)
Rgm. Bonner Ruder-Verein 1882 e.V., Bonner Ruder-Gesellschaft e.V.
Rudergesellschaft Speyer 1883 e.V. (RGS)
Crefelder-Ruder-Club 1883 (CRC)
Rgm. Ruder- u. Tennis-Klub GERMANIA e.V. Köln, Limburger Club für Wassersport 1895/1907 e.V.,
Bonner Ruder-Gesellschaft e.V.
Rgm. Neuwieder Ruder-Gesellschaft 1883 e.V., Ruderverein Rhenus e.V. Andernach
Rgm. Neuwieder Ruder-Gesellschaft 1883 e.V., Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied 1882 e.V.,
Kölner Club für Wassersport e.V.
Torsten Breier
Jochen Wolf
Uwe Roth
Henry Lochte
Hans Kaufmann
Hans-Jürgen
Schneider
Frederick Weiss
Damian Kupka
Fritz Bindzius
Ralf Mattil
Helmut Stanek
Masters
Masters
Masters
Masters
Masters
C (MDA 43)
C (MDA 43)
E (MDA 55)
E (MDA 55)
E (MDA 55)
Jan Burkart
Viginijus Vaitkevicius
Stephan Deutschland
Markus Wieland
Nina Jungkind
Bernd Bräuninger
Sewcyk Detlef
Giulio Carini
Sven Kramer
Otto Mayntz
Dieter Guhl
Axel Heimendahl
Henri Lejeune
Mario Leichnitz
Axel Böhmer
Ulrike Durein
Heino Thies
dieter norrenberg
thomas christ
stefan heyde
klaus schuy
helmut sassenbach
Renate Margraff
Manfred König
Herbert Scheid
Walter Dr. Rohde
Hartmut Dr. Kosche
Andreas Laser
Michael Ehrle
Markus Müller
Stefan Verhoeven
Laura Zabawa
51
4x+ Männer
Akademische Ruderverbindung Borussia Köln 1921
Hanns-Ludwig Derouet
Heinrich-Gustav Brune
Klaus-Helmut Kompch Carsten Guthardt-Schulz
Ralf Fröchtenicht
52
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4x+ Männer
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4x+ Mixed
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4x+ Mixed
4x+ Mixed
4x+ Mixed
4x+ Mixed
RGM PSVK/GTRVN
Ruder und Tennis Klub Germania 1905 e.V. (RTK Germania)
RTHC Bayer Leverkusen
Kölner Club für Wassersport e.V.
Rudergesellschaft Speyer 1883 e.V.
Rgm. Bonner Ruder-Verein 1882 e.V., Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Mülheimer Wassersport e.V. Köln
Rgm. Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonner Ruder-Verein 1882 e.V.
Mülheimer Wassersport e.V. Köln (Müwa)
Rgm. Bonner Ruder-Verein 1882 e.V., Oldenburger Ruderverein e.V.
RGM PSVK/GTRVN
Bonner Ruder Verein 1882 e.V. (BRV)
Akademischer Ruder-Club Rhenus Bonn (ARC)
Akademischer Ruder-Club Rhenus Bonn (ARC)
Rgm. Bonner Ruder-Gesellschaft e.V., Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Marcel Weinbach
Slawa Braun
Barbarella Jonischkeit
Maximilian Kroh
Kirstin Zinkgraf
Eva Hudec
Michael Frandsen
Reinhard Schulz
Robert Hardt
Klaus Siedlazek
Stephan Pauly
Antje Schultz
Klaus Fahle
Astrid Knollmann
Jaqueline Kobert
Anna Skorobogatova
Felix Schwagereit
Gerd Rippert
Dr. Thorsten Jonischkeit
Christian Mohr
Michael Picht
Monika Hudec
Sonja Hobusch
Thomas Kölsch
Katharina Küpper
Georg Wahl
Petra Pauly
Susann Preiß
Wolfgang Knorr
Kim Liu
Dominik Wilke
Torsten Carstens
Florentin Neumann
Jörg Handke
Heiner Schwartz
Piet Möller
Joachim Laibe
Alexandra Hagelstein
Anna Gehlen
Andrea Autermann
Maria Ulrich
Caroline Borchers
Siggi Casper
Wolfgang Sauerborn
Susanne Oberndörfer
Jan-Wilhelm Becker
Lea Stiller
Kathrin Hof
Elena Unruh
Charlotte Baur
0 NN
Angelika Schüler
Charlie Scheurer
Dominik Jackisch
Tobias Schmidt
Daniela Schaak
Roja Thesen
Reiner Borngässer
Annerose Kinast-Wulff
Aaron Löwenstein
Hans-Joachim Frensdorff
Robert Harbers
Christian Stümer
Hannah Berger
16 - XXIII. EUREGA2014
René Höller
Gregory Werding
Fabian Mimberg
Frank Hörstensmeier
Andrea Vogel
Andreas Römer
Daniel Schröder
Simone Stief
Marie Hessel
Katharina Jacobs
Jens Göben
Hans-Jürgen Schwan
Nicola Krusenotto
Sebastian Kramer
Moritz Dästner
Georg Dockter
XXIII. EUREGA2014 - 17
Vorwärtsfahren,
schauen
rückwärts-
Nachdenkliches von einer Wanderfahrt auf dem
Canal des Vosges von FAZ-Autor Peter Sandmeyer
(Jahrgang 1944)
Rudern ist eine eigenartige Art der menschlichen Fortbewegung, doch
vielleicht die philosophischste unter ihnen. Der Ruderer fährt vorwärts,
blickt dabei aber immer zurück. Alles, was er sieht, ist schon vergangen,
liegt hinter ihm und dem Boot, auf dem er fährt - die schöne Frau, die
schöne Anlegestelle, das schöne Fotomotiv. Der Ruderer durchfährt eine
Gegenwart, die er stets schon verlassen hat. Seinen Weg säumen tempi passati, verstrichene Gelegenheiten, verpasste Chancen. Das prägt
seine Wahrnehmung der
Welt und sein Verhältnis
zu ihr. Rudern verhilft zu
Kontemplation und einer
Haltung gelassenen Loslassens. Es ist, sagen Kenner, die preußische Art der
Meditation. Der amerikanische Soziologe und Autor Craig Lambert nennt
es „eine Lebenskunst“.
Rudern ist die ideale Methode für diese manchmal
Verpasste Chance zur Einkehr - Herbst auf melancholische
Spazierder idyllischen Lahn
fahrt durch Geschichte
und Gegenwart eines
Grenzlandes (Canal des Vosges). Mit dem beherzten Schritt auf das
schwankende Boot verlässt man die Herrschaftsbereiche der üblichen
Statik und Statistik, gewinnt Abstand und hat dann unterwegs immer
schon alles hinter sich. Das Denken verliert sich. Im Gleichtakt der Skulls
gleiten wir über den ruhigen Kanal, spüren Wind und Sonne auf der Haut,
das gurgelnde Wasser unter uns, die schmeichelnde Eleganz der Bewegung, deren Urheber wir selbst sind. Alle Wahrnehmungskanäle öffnen
sich und werden von neuem Leben duchströmt. Und gleichzeitig lässt
alles Grübeln im Kopf nach. Von außen betrachtet, könnte die stunden18 - XXIII. EUREGA2014
lange, nur von kurzen Pausen unterbrochene Wasserarbeit auf dem Kanal ereignisarm wirken. Doch die innere Wahrnehmung ist eine andere.
Das hängt auch mit dem Takt der Bewegung zusammen, einem schwingenden stetigen Rhythmus, der das Boot vorwärtstreibt und im Ruderer
das eigenartige Gefühl einer dynamischen Trance hervorruft.
Der schottische Schriftsteller Robert Louis Stevenson, „Die Schatzinsel“,
„Dr. Jekyll & Mr. Hyde“, hat solche Empfindungen anlässlich einer Bootstour auf der Oise in Frankreich mit selbstironischem Unterton beschrieben: „Ich habe begonnen, meine Ruderschläge zu zählen, und dabei
Hunderte vergessen. Ich schmeichele mir, dass nicht einmal sterbende
Tiere diese niedrige Form von Bewusstsein unterbieten können. Und was
für ein Vergnügen das war! Was für eine herzliche, duldsame Stimmung
das mit sich brachte! Da ist nichts Pedantisches mehr an einem Menschen, der diesen Zustand erreicht hat; er beginnt, sich würdevoll und
langlebig wie ein Baum zu fühlen.“
Der Fluss ist jetzt breiter und mäandriert in schönen Schwüngen, hohe
Bäume und dichtes Buschwerk begleiten ihn zu beiden Seiten, das Boot
gleitet abwechseln durch pralle Sonne und tiefen Schatten. Wir sind als
Ruderer, schrieb Craig Lambert, „Bewohner eines Zwischenreiches zwischen Himmel und Wasser, zwischen dem Karpfen und dem Kormoran.
Zwischen dem feuchten und dem luftigen Element schwebend, bewohnen wir ein Niemandsland, wo sich ein Fenster zu Geheimnissen auftut,
die dem, der festen Boden unter den Füßen hat,
verborgen bleiben. Zwischen Dunkel und Schatten, Sonnenlicht und
Nacht dahingleitend, bewegen wir uns in der Zone
der Entdeckungen.“
Zeit zur Muße, bei Chinon auf der Vil kurz
vor der Mündung in die Loire
XXIII. EUREGA2014 - 19
Ein Gefühl der Freiheit
Ein Kaleidoskop von Stimmen
Ruder-Verein (BRV 1882, 82er)
aus
THEISSCONSULT
dem
Bonner
SERVICE FÜR DAS ARBEITSLEBEN
Dienstleistungen
für Arbeitnehmer
Warum Rudern?
o
Warum gerade diese Sportart, die nicht immer bequem und manchmal
schon anstrengend ist? Sollte hier der berühmte Gleichklang, das unbedingte Zusammengehören, das aufeinander Angewiesensein eine Rolle
spielen? Ist es das geräuscharme Dahingleiten, das erarbeitete Vorankommen, ist es das Bewältigen der verschiedenen Entfernungen? Machen die leise plätschernde Bugwelle, die mit dem gleichbleibenden Geräusch eingesetzten Skulls die Faszination, wenn danach die Tauchkringel
paarweise achteraus gleiten? Macht es der Blick vom Bootsplatz auf die
gesamte, einem sichtbare Wasserfläche, auf das an einem vorbeigleitende Wasser, auf das sich allmähliche wechselnde Gestade, auf die in die
Ferne rückenden, hinter sich gelassenen Ufer? Oder ist es so, dass uns
Flussruderer die sich langsam unter einem her schiebende Seefläche mit
der meist ruhigen Spiegelbildung, den Lichtbrechungen, den Reflexen
von Licht und Wasser und Horizont, die durch die Stille der Bewegung
sich ständig ändern, immer wieder durchbrechende Bewunderung abnötigt? Werner Kümmel (Jahrgang 1926(?) )
Für mich ist Rudern außerordentlich wichtig. Und das seit 66 Jahren. Rudern gibt mir ein Gefühl der Freiheit. Ich bewege mich mit eigener Kraft
allein oder in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten vorwärts. Manchmal
muss man kämpfen gegen Strom, den Wind oder die Wellen, oder man
treibt mit dem Strom in der Sonne. Das Gefühl hat sich nicht verändert in all den Jahren. Nur das Boote tragen ist mühseliger geworden. Ku-Wa
Kramer (Jahrgang 1927)
Mein Vater und mein älterer Bruder ruderten hier bei den 82ern. Obwohl ich nicht schwimmen konnte und ständig vom Sitzen bleiben bedroht war, durfte ich schon früh und oft mit zum Bootshaus kommen.
Rudern war in meiner Familie von Anfang an etwas, was eigentlich nur
Männer machten, was Freiheit bedeutete, Ausbruch aus der Ordnung,
20 - XXIII. EUREGA2014
o
Dienstleistungen
für Arbeitgeber
o
Erstellung repräsentativer
Bewerbungen
Videobegleitetes Bewerbungstraining
Vermittlungsgespräche
Hilfen für den Arbeitsalltag bei
o
o
o
o
o
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o
Organisation
Umstrukturierung
Outplacement
Personalrecruitment
Motivationstraining
Gestaltung von Jubiläen
Die ausgelagerte
Personalabteilung
Für Non-ProfitOrganisationen
o
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Arbeitsplatzprobleme in
Seminaren aufbereitet
o
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Entfernung von der Überwachung, Vernachlässigung der eigentlichen
Pflichten - welche auch immer das gewesen sein mögen. Ein bisschen
über die Stränge schlagen, aufmüpfig sein, erwachsen werden, „die Sau
rauslassen“. Meine Mutter sprach schon damals temperamentvoll von
den „Saufkumpanen deines Vaters auf dem Bootshaus“. Mir war nicht
so ganz klar, was sie meinte. Aber es lockte. Roland Horster. (Jhrg 1940)
So ein Wahnsinn, heute zu rudern, nicht mal sonntags kann man ausschlafen - nur weil man sich zum Rudern verabredet hat - und das bei
diesem Nebel, der Dunkelheit und Kälte - ein Wahnsinn. Später auf dem
Wasser: Der Rhein ist spiegelglatt, scheinbar strömungslos. Mit niemals
erlebter Leichtigkeit gleitet das Boot dahin. An beiden Seiten verschwinden im regelmäßigen Abstand des Ruderschlags vier säuberliche Kreise
im Nebel. R.H.
Beim Rudern als Sport geht es um Geschicklichkeit, Kraft, Ausdauer, Abstimmung auf das Team, auch mit Einschränkungen muss man umgehen. Solange jeder nach seinen Möglichkeiten seinen optimalen Einsatz
gibt, herrscht in jedem Boot immer eine gute Stimmung. Wenn dann
das Boot dahin gleitet, die Mannschaft im Einklang ist, kommt in mir ein
Zustand höchster Befriedigung auf. Das fasziniert mich am Rudern. Manfred Stoll (Jhrg. 1952)
Jahren gelernt, Verantwortung zu übernehmen, selber zu organisieren,
den Mund aufzumachen, Kompromisse zu suchen, Niederlagen einzustecken, Körperbeherrschung und Bootsgefühl, Problemlösungsdenken,
handwerkliches Geschick und Durchsetzungsvermögen als Steuermann,
Wanderfahrtenleiter oder im Vorstand. David Streck (Jhrg. 1954)
Rudern gehört für mich zum Leben wie die Luft zum Atmen. Rudern ermöglicht mir unglaublich schöne Erlebnisse und Augenblicke, wenn das
Boot lang und lautlos dahingleitet, wenn im Winter nach Hochwasser Eiszapfen am Ufergeländer oder Gebüsch zurückbleiben und phantastische
Formen zeigen, wenn man durch den Nebel rudert und plötzlich ein gelber Ball am Himmel auftaucht und den Nebel lichtet, wenn ein riesiger
roter Mond hinter dem Siebengebirge aufgeht. Das sind Bilder, in denen
ich mich verlieren kann. Nicht von ungefähr wird auch von vielen der
Blick von der Fähre Rolandseck auf die Inseln Nonnen- und Grafenwerth
mit dem Drachenfels dahinter als das „Achte Weltwunder „ bezeichnet.
Das Gefühl von warmem Sommerregen auf der Haut oder von Schnee
wie von Watte umhüllt zu sein, ist für mich unbeschreiblich schön. Ich
werde dann eins mit der Natur. Wasser bedeutet Leben und ist einfach
faszinierend. Helmut Wolber (Jhrg. 1947)
Rudern gehört zu meinem Leben dazu. Es bedeutet Abstand und Ausstieg von Alltag und Routine. Man bewegt sich in der Natur und kann
gleichzeitig noch Spaß und Geselligkeit genießen - es ist quasi ein rundum Wellness-Programm. Nadine Loridan (Jhrg. 1961)
In meinem Beruf muss ich realistisch rechnen, Informationen präzise zusammenfügen, die Dinge sauber zu Ende denken, sehr diszipliniert leben.
Rudern ist in allem das Gegenteil: Die Utopie der Heimkehr zur verlorenen Natürlichkeit, der Traum vom unkonventionellen Leben mit unbegrenzter Freiheit und unbegrenzten Möglichkeiten und Optionen des
Lebens. Rudern ist die Sehnsucht der Reproduktion erlebter glücklicher
Augenblicke. Rudern nicht als Fluchtburg aus einer nüchternen Berufsoder Alltagswelt, sondern als täglicher Champagner, der das Leben und
den Beruf insgesamt zum geliebten Abenteuer macht. R.H.
Rudern hat mich erheblich und nachhaltig beeinflusst, weil wir als Schüler
alles selber organisieren mussten. Beim Rudern habe ich schon in jungen
22 - XXIII. EUREGA2014
Eiszapfen in den Uferbäumen
XXIII. EUREGA2014 - 23
Warum Wanderfahrten?
Die Ideen zu Wanderfahrten werden auf der Terrasse zehn Tage vor Fahrtantritt geboren. Die Ankündigung erfolgt dann auf einem am Schwarzen
Brett angehefteten Zettel, der immer mit Dollenfett verziert ist. Wann
verladen wird, wo es hingeht, wer mitfährt, wie lange die Sache dauert all diese Äußerlichkeiten bleiben bis zum letzten Augenblick, manchmal
auch während der ganzen Fahrt unklar. Beim Verladen sind sich die wenigen, die überhaupt gekommen sind, darüber einig, dass es sich dieses
Mal um eine unorganisierte Katastrophe handele. Nachher klappt dann
irgendwie immer alles, die Boote sind voll besetzt, die beim Verladen
Abwesenden versöhnen die ängstlichen Organisierer durch Stiftung einer
kalten Ente (Kaltgetränk aus Wein und Sekt, mit viel Feingefühl beim Rinnen über die Zitronenschalen-Spirale in den Krug zur Einheit verbunden).
Die Improvisation feiert ungeahnte Triumphe: Sie schlägt in überlegene
Genugtuung um angesichts allzu organisierter Fahrten anderer Vereine,
die einen „Fahrtenleiter“ haben, vier verschiedene Fahrtenkonten führen
und „kurz nach Mitternacht“ zum Frühsport geweckt werden. R.H.
Den BRV prägt das Wanderrudern, das schafft engere Beziehungen zwischen Mitgliedern. Die gemeinsamen Erlebnisse, gemeinsam gelitten,
sich gefreut, gelacht und gelebt zu haben, schweißen zusammen. Alfred
Drescher (Jhrg. 1938)
Die ersten Wanderfahrten waren für mich unheimlich spannend und sicher war ich auch überfordert. Ich genoss die gewonnene Freiheit und
erlitt die nötige Eigenverantwortung. Den ganzen Tag im Boot mit der
Mannschaft kräfteraubend rudern. Fremde Flüsse, unbekannte Schleusen, schlechtes Wetter, aber immer Freunde im Boot, auf die ich mich
verlassen konnte und die sich auf mich verlassen konnten. Auch heute genieße ich auf Wanderfahrten Freiheit, Abenteuer, Spaß, gute Gespräche, körperlichen Einsatz, neue Leute kennen zu lernen, mit der Natur und ihren Gewalten umzugehen, den eigenen Körper zu spüren, weg
vom Alltag zu sein. Vielleicht auch „früher“ zu spielen? M.S.
Schön ist an Wanderfahrten einfach: Man kommt aus dem täglichen
Allerlei, hat etwas Gemeinsames vor sich und lässt alles andere hinter
sich. Dann kommt: die Rhythmen, das Zusammensein, das gemeinsame Rudern, das abendliche Zusammensein. Aber eine Wanderfahrt
kann auch eine gefährliche Illusion sein. Wenn du dich für eine dreitä24 - XXIII. EUREGA2014
gige Wanderfahrt anmeldest, dann steigst für drei
Tage aus, vergisst alles um
dich herum. Aber das ist
ein Stück Pseudoerholung. Wenn du schwer im
Stress bist, dann ist das
keine Erholung. Aber es
vermittelt das Gefühl. Der
Wiedereintritt nach einer
Wanderfahrt ins Leben
ist nicht einfach. Das fällt
Natur pur - Herbst auf der Lahn
einem schwer, aus einer
Wanderfahrt wieder auszusteigen. Man will eigentlich nicht wieder in die
normale Welt zurück! Hartmut Block 1943
Eine Wanderfahrt ist immer noch eine der besten Methoden, den Alltag
wirklich komplett hinter sich zu lassen. Alles auf sich zukommen zu lassen und gerade aus den Dingen, die nicht klappen wie geplant, oft die
schönsten Erlebnisse zu gewinnen. N.L.
Ein Tag irgendwo in Frankreich. Es regnete. Wir beschlossenen, nach
einem improvisierten Frühstück auf dem Campingplatz erst einmal in
den Ort zu gehen und im Trockenen zu beratschlagen. Im Bistro bei
Café crème, Cacao oder Pression diskutierten wir stundenlang, was mit
dem Tag anzufangen sei. Ständig waren ein paar verschwunden: Kirche
besichtigen oder das Heimatmuseum oder shoppen. Ein harter, stetig
wechselnder Kern saß im Bistro und diskutierte die Lage: Rudern oder
Landtag? Draußen regnete es weiter Bindfäden. Alte Ruderlegenden
wurden aufgewärmt, Unsinn geredet und utopische Ideen gesponnen.
Einer konstruierte auf einer Serviette ein Ganz-Ruderboot-Regendach
mit Solarzellen. Die politische Weltlage wurde diskutiert, potenzielle
Ziele künftiger Wanderfahrten entwickelt und die Organisation des Bootstransports zum Jangtse erörtert. Ich traute mich nicht vom Fleck, da ich
meinte, den Meinungsbildungsprozess beeinflussen zu können. Damals
kannte ich weder die dezentrale Intelligenz des Vereins noch seine Fähigkeit zur Selbstorganisation aus scheinbarem Chaos. Gegen Mittag gab ich
die Hoffnung auf einen komfortablen Zeltplatz und ein gutes Restaurant
statt einsame Insel im Fluss und plündern der letzten Reste aus der Frühstückskiste auf, bestellte ein Bier und zettelte eine lebhafte Diskussion an
XXIII. EUREGA2014 - 25
über die Vorzüge von ökologisch wertvollen Biotopen auf Autodächern
am Beispiel der Moosschicht auf unserem Transporter. Die Wolken rissen
auf, die Gruppe zahlte und legte ab. An diesem Dienstag irgendwo in
Frankreich lernte ich eine der wichtigsten Lektionen im BRV: loslassen!
Im Überraschenden, Ungewissen, manchmal Absurden liegt der Reiz dieser Wanderfahrten. Wenn alles fließt, ist das für einen Ruderverein kein
schlechter Zustand. Margit Mertens (Jhrg. 1955)
Die Leichtigkeit und Lockerheit, mit der Wanderfahrten starten, beruht
auf Verantwortungsbewusstsein und Augenmaß, vor allen Dingen aber
auf dem Beherrschen aller steuerischen und ruderischen Fähigkeiten,
die zum unfallfreien Betrieb auf dem Wasser notwendig sind. Die Bereitschaft, Verantwortung beispielsweise beim Steuern zu übernehmen,
muss selbstverständlich werden. Nur, wenn die Leute erkennen und beurteilen können, was um sie herum abgeht, und entsprechend handeln,
kann man sich auch ein gewisses Laissez-faire in unproblematischen Situationen leisten. Besondere Aktionen wie Sieg-Rudern bei Hochwasser
und natürlich immer wieder Wanderfahrten klappen nur, wenn alle es
beherrschen und wissen, was sie tun. Das ist immer ein Abenteuer, immer interessant, nicht immer schön, dafür manchmal traumhaft und
nicht wiederholbar. D.S.
Schule für den Team-Geist und fürs Leben
Ruderer bekommen schnell Kontakt zu den Menschen am Fluss, oft wird
man angesprochen und es wird Hilfe zum Beispiel für die Suche nach
einem geeigneten Anlegeplatz angeboten, denn man ist auf einer bescheidenen Ebene unterwegs. Auf der Fahrt zwischen zwei Schleusen
kann ein drückendes Problem zu einer normalen Angelegenheit werden
und gelegentliche Selbstzweifel zerstreuen. Auf einer Wanderfahrt am
Ende eines Tages, kommt oft das Gefühl auf, einen guten Job gemacht
zu haben, das schafft stets neues Selbstvertrauen. Das war schon als
Schüler so. Ich war ein relativ leichtgewichtiger und eher schwacher Junge, fand aber trotzdem meinen Platz in der Gruppe, fühlte mich - auch
von den Alten Herren - ernst genommen und wertgeschätzt, weil Rudern
eben eine Solidar- und keine Einzelleistung ist. Klaus Henrich (Jhrg. 1949)
Rudern hat die sportliche, aber auch die soziale Komponente. Die Mannschaft im Ruderboot ist für mich das Sinnbild eines guten Teams. Ich habe
beruflich in vielen Teams gearbeitet und viele Parallelen zum Rudern im
Mannschaftsboot gefunden. Gewinnen kann immer nur das Team, nie
nur ein Einzelner. Im Boot wird das bereits auf den ersten Metern klar, im
Beruf dauert es oft sehr lange, viele kapieren das nie. M.S.
Nicht immer schöne Überraschungen wie
kilometerlanges Umtragen an einer Hochrhein-
Dreier-Team bei der Staffelregatta Elfsteden Tocht
Schleuse
26 - XXIII. EUREGA2014
XXIII. EUREGA2014 - 27
Ausstellung
Margit Mertens
B R
V
Roland Horster hat mal gesagt, bei der Haltung „ich kann, aber ich will
nicht“ werden wir sauer, bei dem Satz „ich will, aber ich kann nicht“ mag
die Freundschaft beginnen. Oder wie „Pilz“ Gutzmer es ausdrückte: „Rudern können wir Ihnen beibringen, Charakter nicht.“ Stephan Pauly (Jhrg.
1958)
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Natürlich wäre es besser gewesen, der junge Geschäftsführer in Düsseldorf hätte Fachzeitschriften studiert, statt mit den Alten Herren schon
wieder eine Moseltour zu machen. Aber wie arm wäre ich, hätte ich nicht
von zehn Uhr früh bis 18 Uhr abends bei jenem Winzer in Detzem unvergessene Weine getrunken und am Ende das erste Mal in meinem Leben
100 Flaschen eines nie mehr wiederentdeckten 71er Rieslings bestellt,
der mich lange begleitete und seitdem die ständige Suche nach dem
verlorenen Glück des damaligen Weins zu stets neuem Konsum anspornt:
Denn alle Lust will Ewigkeit. Wenn man nüchtern Zeit und Geld und Sinn
und Zweck und Vorteil und Nutzen all jener Fahrten und Mühen bilanziert, so ist das Resultat niederschmetternd: Welch eine Verschwendung,
welch eine Leichtfertigkeit, welche Exzesse des Augenblicks. Es war eine
andere Einstellung: Das Leben ist Fülle und nicht Länge. Lieber kurz und
voll als lang und leer. Das Leben ist leicht und schön. Hier und jetzt. Wie
arm wäre mein Leben ohne dieses Wilde, Ungeordnete, Leichtfertige und
Verschwenderische. Welch unrentabler Luxus! R.H.
Auf dem Meer (in Kroatien) herrscht immer eine leichte Brise, die uns
Verdunstungskühle über das Wasser und den Schweiß auf unserer Haut
bringt. Und wann immer wir wollen, legen wir Badepausen in dem erfrischenden, klaren, blauen oder grünen Wasser ein. Niemand treibt uns.
Da wir wegen Wind, Strömung und Badepausen oft nicht genau ein-
Abholmarkt
Auftragsannahme:
XXIII. EUREGA2014 - 29
schätzen können, ob und wann die Boote das Ziel erreichen und Handys noch wenig verbreitet sind, verabreden wir uns mit dem Landdienst
meist im Fischerhafen einer Ortschaft. Doch wie so oft beim BRV gerät
das Warten schnell zum Selbstzweck. Wir sitzen auf der Mole in einer
netten Hafenkneipe im Schatten, genießen die leichte Brise vom Meer
und betrachten das Gewimmel von bunten Fischerkähnen und weißen
Sportbooten. Irgendwann bestellen wir etwas zu essen. Oft ist es dunkel,
wenn wir in die Boote steigen, den Hafen verlassen und zum nahegelegenen Campingplatz rudern, wo noch keines unserer Zelte aufgebaut
ist. Mondlicht glitzert silbrig auf dem schwarzen Wasser, die Ruderblätter
wirbeln bei jedem Schlag Kaskaden funkelnder Bläschen auf, der Himmel über dem Meer ist übersät mit Sternen. Zwei Wochen treiben wir
durch die Zeit, die Tage fließen dahin und jeder hält Unvorhergesehenes,
Überraschendes, Unerwartetes bereit, das wir dankbar annehmen. Wie
unsere Piddel ins Meer, tauchen wir ein und gleiten durch diesen Urlaub
mit Ruderboot. Alles fließt - besonders beim Rudern mit dem BRV. M.M.
Regattabüro Online
Unter folgendem Link kann das Protokoll aus dem Regattabüro während
und nach der EUREGA mitgelesen werden:
goo.gl/eSzfnU
Impressum
Das Protokoll aus dem Regattabüro enthält aktuelle Meldungen zu den
Starts, zum Rennverlauf und zu Vorfällen, wie z.B. Verwarnungen und
Zeitstrafen. Hier werden auch die „kleinen Verwarnungen“ aufgelistet,
bei denen Mannschaften nicht unbedingt persönlich informiert werden.
Zeiten, Zwischenzeiten und Ergebnisse werden hier nicht angezeigt.
Herausgeber: Bonner Ruder-Verein 1882 e.V.
(BRV)
www.eurega.org
Redaktion: Layout: Fotos:
Druck:
Margit Mertens
Harald Epskamp
Margit Mertens
bonnprint.com GmbH
Wilhelm-Spiritus-Ufer 2
53113 Bonn
30 - XXIII. EUREGA2014
XXIII. EUREGA2014 - 31
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