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ausgabe
Friday Magazine
8. bis 21. Mai 2015
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In Zu sa m m toe nma rbu se u m
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Editorial
Cover-Foto: Joëlle Lehmann. Fotos Inhalt: Joëlle Lehmann (1), zvg
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Wir habion lebt – weit wegzenierung.
Generatund perfekter Ins
4.
Kultur
Ab Seite 1
Auf Instagram können
wir unsere Umgebung
konstruieren, wie es uns
gefällt. Das Smartphone
wird auf die frischen Blumen vom Markt gehalten,
schön auf dem Brockitisch
arrangiert, die «Vogue»
wie zufällig daneben,
Filter drüber, und schon
sieht die Welt super aus.
Aber wie lebt unsere junge
Generation wirklich? Was
zeigen wir gern? Was verstecken wir lieber? Sind
wir Materialisten? Oder
Idealisten? Was besitzen
wir? Was fehlt uns? Diesen
Fragen sind wir mit dieser
Spezialausgabe nach­
gegangen.
Die Fotografin Joëlle
Lehmann und FridayRedaktor Martin Fischer
porträtieren für uns
Singles, Familien, Wohngemeinschaften, Verliebte,
Realisten und Träumer.
Sie fuhren in die Städte,
in die Abgeschiedenheit,
in die Vororte und aufs
Land – ohne die gängigen
Klischees der Schweiz bestätigen oder widerlegen
zu wollen.
Joëlle wurde zur Beobachterin und hat mit
ihrer Kamera Dinge entdeckt, die weit entfernt
ten Schuhe im Gang oder
der Designerstuhl in der
Stube. Losgelöst von uns
selbst könnten sie auch zu
jemand anderem gehören.
Aber seht selbst in
diesem Heft, wie individuell wir sind und wie
viel wir doch gemeinsam
haben.
Mit dem Erscheinen dieser
Kerstin Netsch,
Ausgabe beginnt im Foto­
Co-Redaktionsleiterin
museum Winterthur Jo­
ëlles Ausstellung «Home
Stories», die bis 7. Juni
im Rahmen des neu eta­
blierten Ausstellungsformats «Situations»
seum
im Fotomuhur:
zu sehen ist. Friday
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wird dort zum Aus8 . Mai –7. J
stellungskatalog, in
dem die Porträtierten
zu Wort kommen. Unser
Dank gilt Thomas Seelig,
dem Co-Direktor des Foto­
museums, den wir für
unser Projekt begeistern
konnten, sowie unserer
Bildredaktorin Rike Hug,
die Joëlles Arbeit inhaltlich begleitet hat und
auch mal bis Mitternacht
auf der Redaktion blieb,
um Bilder zu besprechen.
Porzellanfeen oder
Kakteen? Poster oder
Polaroids? Sneakers oder
Highheels? Bücher- oder
Plattensammlung? Wo
liegt da schlussendlich
der Unterschied, fragten
wir uns, als wir Hunderte
von Bildern sortierten
und entdeckten, wie
ähnlich wir Dinge um
Das Team auf Tour: Fotouns herum arrangieren.
grafin Joëlle und Redaktor
Wir alle bedienen uns beMartin (r.) auf Besuch
stimmter Codes, die etwas
in Lausanne (die ganze
über unsere PersönlichStory ab S. 26).
keit verraten. Seien es
die ordentlich aufgereih!
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sind von der inszenierten
Privatheit, die normal
geworden ist.
Martin erzählt die
Geschichten dazu: Von
Luke, 23, aus Obwalden,
der neben Job, Weiterbildung und Sport kaum Zeit
hat, seinem Vater auf dem
Hof zu helfen. Oder von
der 15-jährigen Leslie, die
davon träumt, beim Kickboxen eines Tages einen
Ausstellu n g »
« H O M E ST O R IES
Was zeigen wir
gern? Was
verstecken wir
lieber?
Mann zu besiegen. Haben
sie alle etwas gemeinsam?
Vielleicht die Sehnsucht
nach Individualität.
Es war nicht einfach,
Leute zu finden, die bereit
waren, uns ihr Zuhause zu
zeigen und die Kontrolle
abzugeben. «Ich fotogra­
fierte analog, um freier
arbeiten zu können», sagt
Künstlerin Joëlle. Nichts
konnte mal eben schnell
gelöscht werden.
Umso mehr möchten
wir an dieser Stelle allen
danken, die bereit waren,
uns hereinzulassen. Zeit
mit uns zu verbringen
und Joëlle sogar zu erlauben, ihre Müll­säcke auf
dem Balkon festzuhalten
oder den kleinen Altar,
der an den verstorbenen
Freund erinnert.
Fr id ay N o.
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Am
Start
Die machen euren Alltag ein kleines
bisschen fantastischer: Notizbücher
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aus «Alice im Wunderland».
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Das Schweizer
Top­model Sarina
Arnold hat die eigene
Schmuck­kollektion
weiterent­wickelt: Die
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ringe aus der SquareKollektion ihres Labels
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Silber, vergoldet und
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Öl im Gesicht? Redaktorin Marie Hettich
musste sich überwinden, die Oil Cleansing
Method zu testen.
Es hat sich gelohnt.
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David Beckham
ist endlich auf
Instagram.
Pastellfarben in
der Wohnung.
Die App My Idol.
OUT
Nicht rausgehen
wollen weils
regnet.
Shoppen wie VIPs
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Fr id ay N o.
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19 /2 0
Beim Hemd die
oberen zwei Köpfe
offenlassen.
Vor Gedenkstätten
und Heilig­t ümern
Selfies knipsen.
Redaktion: Marc-André Capeder / Fotos: Andreas Ortner (1), Thomas Wagner (1), zvg
Die Vorstellung, mir jeden
Abend Öl aufs trockene,
geschminkte Gesicht zu
klatschen, fand ich gar
nicht gut. Das soll reini­
gen? Und hinterlässt Öl
nicht einen ekligen Film?
Aber: Die vielen Fans der
Oil Cleansing Method
müssen ja irgendwo her­
kommen. Also hab ichs
ausprobiert – und habe
keine Argumente mehr
dagegen: Nach dem Ab­
spülen mit Wasser sind
Puder und Wimpern­
tusche ohne Rückstände
verschwunden (ich habs
nach dem ersten Mal mit
Gesichtswasser und
Wattepad getestet), die
Haut ist superweich und
strahlt. I’m in!
For the real special lady in your life
In Sicht
cle a n K a r o
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D ie se n S o a llfa r b e n a u c h
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Der FensterrahmenPrint liegt im
Trend – vor allem
in Schwarz-Weiss
wirkt der Look cool
und clean.
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wenn du zu trockener
Haut neigst.
Mascara auftragen,
ohne Spuren auf dem
Augenlid zu hinterlassen?
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erst am unteren Wimpernkranz anwenden und dann
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2. APP STARTEN, TIPP #49 SCANNEN UND PASSENDES VIDEO
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Buntermacher
Die neuen Frühlingsparfums bringen
Früchte wie Brombeere, Feige und
Zitrone in die Nase. Und die Flacons
Farbe ins Badezimmer.
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1
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“Fingernägel ohne Nagellack sehen schrecklich
aus. Dieser Anblick macht
mich immer traurig.”
Schauspielerin Zooey Deschanel, 35
Sie schimmern um die
Wette: Rot, Pink und
Apricot sind die essenziellen Farben der neuen
Lippenstift-Kollektion
von Clinique.
Die Handcrème des
britischen Pflegebrands Molton
Brown duftet
frühlings­gerecht
nach Rhabarber
und Rose.
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Rhubarb & Rose von Molton
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­ hea- und Murumuru-Butter
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Resort Collection ist
mit Feige, Orangenblüte und Frangipani eine Hommage
an azurblaue Tage
am Meer: Eau de
toilette, ab Fr. 93.von Elie Saab.
2 Poppiges Pinkrosa
innen wie aussen
mit Valentina Pink ,
Eau de parfum
mit Brom­beere,
Pfingst­rose
und CashmeranHolzaromen: ­
Fr. 107.- von Valentino. 3 Le Jardin de
Monsieur Li ist mit
Riesenbambus,
­Jasmin und Zitrone
ein spritzig-gelbes
Duft­erlebnis: Eau
de toilette, ab ­
Fr. 66.– von Hermès. ­
4 Blumarine Ninfea
bezaubert mit
­Paradiesapfel, Seerose und Vanille:
Eau de parfum, ab
Fr. 39.90 von Blumarine. 5 Jimmy Choo
Blossom soll die
Trägerin mit roten
Früchten und Rosennoten in eine
Partyqueen verwandeln: Eau de
parfum, ab Fr. 55.von Jimmy Choo.
Haarmoney
70 0 0
Dollar kostet eine
Frauenperücke in
“Game of Thrones”.
Redaktion: Irène Schäppi / Fotos: Flavio Leone (1), zvg
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Romantisch wird es mit einem Tisch
voller Kerzen. Lampions aus Papier
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Für die Deko eines Sommerfestes sind Blumen unverzichtbar.
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Fr id ay N o.
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19 /2 0
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Mutter Maria liebt es,
die Wohnung zu dekorieren.
Nikos Xylouris, kretischer
Musiker, darunter traditionelle
Instrumente.
Auch im Garten
lebt Maria sich
aus: “Die Schweiz
ist ein schönes
Land, so grün,
so geregelt.”
Ruhig und aufgeräumt: In dieser Siedlung
am Rand von Dübendorf lebt die Familie.
Kreta ist überall:
Wandbild ­eines
minoischen Tempels
über dem Esstisch.
Fr id ay N o.
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“Wir sprechen
zu Hause nur
Griechisch,
oder wir ver­
suchen es
zumindest.”
Zoe, mit Vater
George und
Mutter Maria.
Zoe, 20
Dü bendor
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Am Briefkasten vor dem
Mehrfamilienhaus klebt ne­
ben dem Familiennamen ein
Schild: «Vereinigung der
Kreter in der Schweiz». Hier,
am grünen Rand von Düben­
dorf, lebt Zoe mit den Eltern
ihren Alltag zwischen Mittel­
meer und Militärflugplatz,
zwischen Herkunft und Hei­
mat. Die Regel zu Hause: «Wir
sprechen nur Griechisch,
oder wir versuchen es zu­
mindest. Oft kommt halt ein
Gemisch raus», sagt Zoe. Im
Herbst beginnt sie, Journa­
lismus zu studieren, jetzt
tischt sie Muffins auf, «die
sind selbst gemacht».
Ihr Vater George heisst
eigentlich Georgios, er ist
in der Schweiz geboren, Zoes
Mutter lernt er während
dem Militärdienst auf Kreta
kennen. Maria ist 17, als sie
mit ihm hierherzieht, «die
Schweiz ist ein schönes Land,
so grün, so geregelt, ich
fühle mich sehr wohl hier».
Direkt hinter dem Haus
fliesst der Chriesbach durch
den Garten. «Diese Wohnung
ist der grösste Luxus, den
wir uns gönnen», sagt der
Vater. Auf dem flachen Haus­
dach, neben den zwei Satel­
litenschüsseln, hat sich
Zoe mit Freundinnen das Kon­
zert von Madonna angehört,
das vom Flugplatz herüber­
schallte. Das Gartenhäuschen
ist komplett in Blau-Weiss
gestrichen und mit der grie­
chischen Flagge bemalt, im
Keller haben alle drei ihre
eigene Kreter Tracht, im Re­
gal daneben steht selbst ab­
gefülltes Olivenöl, Vater und
Fr id ay N o.
17
19 /2 0
Tochter beherrschen die tra­
ditionellen Tänze. «Ich will
möglichst viel über Kretas
Kultur lernen», sagt Zoe.
Zoes Beziehung zu den
Eltern ist eng. Die Familien­
rituale: «Wir essen jeden
“Wir gehen
zusammen ins
Fitness, alle
drei.”
Zoe
Tag zusammen Znacht, das
ist mir wichtig», sagt die
Mutter. «Und wir gehen auch
zusammen ins Fitness, alle
drei», sagt Zoe. Wenn es die
Zeit zulässt, trainieren sie
mehrmals pro Woche im ActivFitness-Center, «alles ein
bisschen, Kraft, Ausdauer,
Zumba», sagt Zoe. «Ohne Sport
funktioniere ich nicht.»
Auf Kreta haben die Eltern
Land gekauft. «Vielleicht,
irgendwann mal, bauen wir
dort was.»
Rep or ta g
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Patricks Grosi hat einen Ehrenplatz, über seinen Eltern.
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P at
Bern
Wenn Patrick in der Stadt
unterwegs ist, kennt er
überall jemanden, «spätes­
tens in der zweiten Beiz.
Ich sage immer: Bern ist ein
Dorf, einfach mit Tram».
Er ist nicht viel zuhause.
Seine liebste Freizeit­
beschäftigung: Käfele oder
eis ga zie – das kann am
Nachmittag anfangen und
nach Mitternacht in einem
Atelier von Kollegen enden.
Alles im Griff.
Fr id ay N o.
18
19 /2 0
Hier steht nichts
zufällig rum:
“Die Sachen be­
deuten mir auch
etwas.”
Oder er trifft seine Freunde
draussen, auf dem Platz vor
dem Haus, in dem er wohnt:
«Wir haben eine FacebookGruppe, Occupy Läuferplatz,
hier grillieren wir im Sommer oft.»
Seine liebste Freizeitbeschäftigung:
Käfele oder eis
ga zie.
Patricks 2,5-Zimmer-Wohnung liegt im Berner MatteQuartier. Ihm gefällt «der
Groove der Matte, so entspannt». Aus der Zeitung
hat er eine Skizze des Zür-
cher Malers Andreas Dal Cero
ausgeschnitten und aufge­
hängt. «Dieses Bild hat Kuno
Lauener von Züri West zum
Song ‹I schänke dr mis Härz›
inspiriert.» Patrick erzählt
viel, denn hier, in seinem
Terrain, gibt es zu so vielem
was zu sagen: Zu den Postern
an den Wänden («Dieser
Grafiker hat sein Atelier
gleich da drüben»), zum
alten Foto von den Eltern
(«Sie sind noch zusammen,
ein Wunder heutzutage»),
oder zu seiner blauen 125erYamaha («Jahrgang 1984,
sie klingt wie ein Rasen-
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mäher»). In der Wohnung
hat sich über die Jahre
«es Chrüsimüsi» an Dingen
angehäuft, und doch steht
nichts zufällig hier rum:
Die Vintage-Hutsammlung,
die «Herr Lehmann»-Bücher,
die Polaroidkamera, mit der
er die Personen festhält,
die ihn zuhause besuchen.
«Es muss schon ein bisschen
ästhetisch sein, klar. Und
die Sachen bedeuten mir
auch etwas.» Einen Ehrenplatz hat auch das Foto von
seinem Lieblingsgrosi
gekriegt, über dem der
Eltern.
Patrick arbeitet zurzeit in Zürich als Kartograf an der Neuausgabe des
«Schweizer Weltatlas».
Mit der Pola-Kamera rechts fotografiert Patrick Freunde, die ihn
zuhause besuchen.
Blick aus seiner
Wohnung im
­Berner MatteQuartier auf
den Läuferplatz.
Patricks 125er-Yamaha, Jahrgang 1984: “Sie klingt wie ein Rasenmäher.”
Fr id ay N o.
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Rep or ta g
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Extragestell für ihre Schuhe
im Schlafzimmer.
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2
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U
Aline ist erst gerade von
der Arbeit nach Hause gekom­
men. «Sorry, noch voll im
Businesslook.» Heisst: Bluse
von Company’s, Hose in Leder­
optik von Topshop, Schuhe
von Alexander Wang («meine
aktuellen Lieblinge»). Ihren
schwarzen Mini Cooper mit
den zwei weissen Rennstrei­
fen hat sie in der Tiefgarage
parkiert, der Lift bringt
uns direkt in die Wohnung im
obersten Stock des Mehrfami­
lienhauses. «Behaltet die
Schuhe ruhig an. Was wollt
ihr trinken?» Wohnung gleich
Bewohner: offen, modern.
“Ich will erfolg­
reich werden,
etwas Besonderes
erreichen.”
«Die Seesicht ist schon su­
per», sagt Aline, die Hände
aufs Terrassengeländer ge­
stützt. Seit neun Jahren lebt
sie mit ihrer Mutter und
deren Partner hier, alle drei
arbeiten Vollzeit.
Aline liebt Mode. Taschen
und Schachteln von Chanel,
Marc Jacobs oder Bally stehen
in ihrem katalogwürdigen
Schlafzimmer. Dazu: ein Maga­zinstapel neben dem Bett,
die «Vogue», «InStyle», «Jalouse», das «Porter»-Maga­
zin, 27 Paar Schuhe im Extra­
gestell, der Schrank voll mit
Kleidern, Hüten, Gürteln.
«Ich hab noch mehr Sachen,
im Keller», sagt Aline, etwas
verlegen, aber auch zu­frieden.
Wie sie sich das alles leistet?
«Ich arbeite ja» – sie ist Ver­
Um die Einrichtung
im Wohnzimmer
kümmert sich ihre
Mutter. “Sie hat
Talent.”
Das Sofa in ihrem Zimmer benutzt sie kaum:
“Abends surfe und lese ich immer im Bett.”
marktungsassistentin in
einer internationalen Immo­
bilienfirma.
Auf der Terrasse gibts
Apéro mit Crudo und Gru­
yère, Aline schenkt sich
einen Ice Tropez ein, «ein
Freund hat die aus St-Tropez
mitgebracht». Sie reist, so
Fr id ay N o.
22
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Rep or ta g
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Apérozeit, im
Hintergrund der
­Sempachersee.­
“Die Aussicht ist
schon super.”
Gemischtes Terrassengrün.
viel sie kann, einer ihrer
besten Freunde arbeitet
«zum Glück bei einer Airline,
da kann ich oft mitfliegen».
In den vergange­nen Monaten
war sie in Dubai, St- Tropez,
Paris, London, Ös­terreich,
Norwegen, Ita­lien. Ihre internationalen Freunde kennt
sie vom Sprachaustausch in
London.
«Ich hab immer gern ge­
arbeitet», sagt Aline, «das
hab ich von meiner Mutter.
Ich will erfolgreich werden,
etwas Besonderes erreichen.
Und zwar mit etwas, das mir
Spass macht.» Wenn sie das
sagt, wirkt das nicht berechnend, sondern bestimmt. Sie
weiss noch nicht, wo sie mal
arbeiten möchte, «vielleicht
bleibe ich in der Immobilienbranche, London würde mich
reizen». Und, ganz Generation-Y-gerecht: «Ich lasse
es auf mich zukommen und
probiere einfach möglichst
viel aus. Das hab ich bisher
immer so gemacht.»
Typische Stubenelemente:
Flatscreen und Sideboard.
An dieser Privatstrasse wohnt Aline.
Fr id ay N o.
24
19 /2 0
Alles Liebe
zum Muttertag
Für die beste
Mama der Welt
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Rep or ta g
e
G e org y , s ,
e
v
Y
d
n
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Issam 3 3
a lle
La u sa n n e
Fixie, Brecheisen
und Psychobilder:
Issams Zimmer.
Yves, Georgy und Issam wohnen zusammen in einer WG.
Yves, WG-Spitzname Dark, ist
Tiefbauzeichner und Rapper.
Er hat für seine WG eine
Hymne geschrieben, seit
Januar ist sie auf Youtube:
«Maison de plaisance»,
Freudenhaus. Das Video
hat Issam, WG-Spitzname
Maïs, gemacht. Ein Zusammenschnitt von Handyclips aus
dem Alltag an der Rue SaintFr id ay N o.
26
19 /2 0
Laurent 14 in Lausanne. Party,
Smartphones, Joints, Liegestütze.
Die Küche ist der wich­
tigste Raum. «Hier passiert
alles, wir rauchen, planen,
würfeln, streiten», sagt
Issam. Er hat ein blaues Auge:
«Vom Rumblödeln mit den
Jungs.» Sieben Personen sind
in der Wohnung, als wir kommen. Zu den drei Bewohnern
kommen: ein Künstler, ein
Musikproduzent, ein Filmemacher, ein Coiffeur. Der
schneidet später Georgy –
Jugendfreunde
und KreativCrew: Georgy,
Issam und Yves.
Yves trägt einen
Pulli des
WG-eigenen
Kleiderlabels.
Plattensammlung mit Deko.
Hier schaut
der Coiffeur
persönlich
vorbei: Georgy
kommt unter
den Rasierer.
“In der Küche
passiert alles,
wir rauchen,
planen, würfeln, streiten.”
Yves ist Tiefbauzeichner
und Rapper.
Seiner WG hat
er einen Song
gewidmet:
“Maison de
plaisance”.
Einmal pro Woche kommt der Putzmann.
Fr id ay N o.
27
19 /2 0
Rep or ta g
e
WG-Spitzname Mani – über
der Badewanne die Haare. Auf
dem Küchentisch stehen Red
Bull, Aschenbecher und Bier.
«Wir haben immer Besuch, die
Leute gehen hier ein und aus.
Unten wohnt jetzt aber eine
Familie mit Baby, wir versuchen, leiser zu werden», sagt
Georgy. Kollektivlachen.
Georgy arbeitet «im
Finanzbereich», daneben:
modeln, networken. Und er
treibt die Miete ein: «Nicht
immer einfach.» Die Wohnung
ist, der ständigen WG-Party
zum Trotz, ordentlich: kein
dreckiges Geschirr im Abwaschbecken, keine Kleiderhaufen in der Schlafzimmerecke, die Schuhe schön
aufgereiht, den ganzen Gang
entlang. Jedes Wochenende
kommt der Putzmann vorbei.
Issam ist gerade von der
Arbeit zurück, er ist Operateur in einem Kino in Vevey,
nebenbei betreibt er ein
eigenes Liebhaberkino in
Lausanne. In seinem Zimmer
hängen Insekten und schweres Eisenwerk, daneben das
Filmplakat der Trashkomödie
Georgys Kleiderschrank.
Die ganze WG
kommt auf
über 100 Paar
Sneakers.
Mitten in der
Lausanner
Altstadt: Rechts
der Hauseingang
der Rue SaintLaurent 14.
Fr id ay N o.
28
19 /2 0
«Wrong Cops». Update von
letzter Nacht: Er hat bei einer
Frau übernachtet. «Uuuuh!»
Applaus, abklatschen. Rauchen, lachen, Bier trinken.
“Wir haben immer
Besuch, die Leute
gehen bei uns ein
und aus.”
Seit drei Jahren wohnen sie
gemeinsam in der Altstadt
Lausannes. Sie zelebrieren
ihre WG, haben sogar einen
Crew-Namen: YSLXIV. Steht für
den Rapper der WG, Yves, den
Strassennamen Saint-Laurent
und die Hausnummer 14 (römisch: XIV). Alle drei tragen
Trainerhosen, Sportshirts,
Reebok-Turnschuhe (in der
Wohnung stehen über 100 Paar
Sneakers, vor allem Reeboks).
Zusammen hosten sie Partys,
von Genf bis Zürich, und sie
haben eine eigene, streng
limitierte Streetwear-Marke,
Armes. In den Schlafzimmern
stehen Fixies, hochglanz-
poliert, «die kannst du hier
nicht auf der Strasse lassen», und Tattoos haben alle
drei mehr, als man auf einen
Blick erfassen kann, «aber
Issam hat wohl die meisten»,
sagt Georgy. «Zeig doch mal,
Maïs!» Issam steht auf, wortlos, zieht den Pulli über den
Kopf, gespielt widerwillig
und auch ein bisschen stolz.
Die drei «Saint-Lo»-Jungs
sind Jugendfreunde. Sie kennen sich seit zwanzig Jahren,
aus einem Quartier im Norden Lausannes. Ihre Wurzeln
haben sie in Ruanda, Tunesien
und Bulgarien. «Fehlt nur
noch ein Chinese in der
Wohnung», sagt Issam. Und
wieder kommt jemand zur
Tür rein.
Georgy: “Issam
hat wohl die meisten
Tattoos von uns
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Rie d iko n
ZH
Marc zeigt auf seine roten
Haare: «Der Kater heisst
Röschtli, den Namen hab ich
ihm gegeben.» Neben Röschtli
liegt Junga, die zweite Katze,
in der Sonne. Alice und Marc
haben vor kurzem das 2-JahrJubiläum ihrer Beziehung
gefeiert, im «Steakhouse
Texas» in Dübendorf, ihrem
Lieblingslokal. Als sie sich
verliebten, ging es schnell:
Seit sie ein Paar sind, wohnen sie auch zusammen.
«Das Beste an der Wohnung
ist der grosse Balkon und
dass wir in zehn Minuten zu
Fuss am Greifensee sind»,
sagt Alice. «Wir sind absolut
keine Stadtmenschen.» Auf
den Balkon haben sie Töpfe
gestellt, «vorne Blumen,
hinten Erdbeeren, Tomaten,
Cornichons, Peperoni – mal
schauen, ob dann auch alles
wächst», sagt Marc. Die dominierende Interieurfarbe
ist, passend, Grün: die Vorhänge im Schlafzimmer, die
Stühle am Esstisch, die Kaffeemaschine, Duschvorhang,
WC-Deckel. Neben den Katzen
haben Alice und Marc vier
junge Degus, südamerikanische Nagetiere.
Auf dem Balkontisch: ein
Päckchen Parisienne Orange,
von dem sich beide bedienen,
und M-Budget-Mineralwasser.
«Alkohol trinken wir praktisch nie.»
Riedikon ist ein Teil Usters, eine halbe Autostunde
von Zürich entfernt, vorbei
an Shoppingcentern, Spielplätzen, Autogaragen und zum
Schluss an Bauernhäusern.
Hinter dem Fernseher wächst auch was.
Weiter auf S. 32
Fr id ay N o.
30
19 /2 0
“Beim Zusammenleben muss man
auch Kompromisse
eingehen”, sagt
Alice – sie mag
Marcs Elfenfiguren nicht. Unten:
Einer der Degus.
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Inlineskater und Velo­­fah­
rer kreuzen sich in Voll­
montur auf den Trottoirs
vor dem Haus, auf der
Hauptstrasse dröhnts zur
Feierabendzeit: «Gleich
“Für eine
Ver­lobung ist
es noch etwas
früh.”
nach dem Kreisel hier be­
ginnt eben die 80er-Zone».
Marc, gelernter Zimmer­
mann, arbeitet als Logi­s­ti­­ker, Alice ist Malerin. «Wir
haben in der Wohnung vie­
les selber gemacht.» Den
Katzenbaum haben sie aus
Einzelteilen zusammenge­
setzt, «die haben wir für
zehn Franken auf tutti.ch
gefunden».
An ihren rechten Ring­
fingern tragen sie schwere
Freundschaftsringe. «Nur
symbolisch, für eine Ver­
lobung ist es noch etwas zu
früh», sagt Marc.
“Nur zehn Franken auf
tutti.ch”: Den Katzen­
baum haben sie selber
zusammengesetzt.
Schild an der Wohnungstür:
“Wir machen vieles selber.”
Sie wohnen
zu­sammen,
seit sie
zusammen
sind.
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Rep or ta g
e
Auf dem Balkon besprüht Tanja Deckel
und Ahornsamen mit Goldfarbe.
Sie würde
gern mal am
Meer leben,
“irgendwo,
wo es immer
warm ist”.
“Ja, es sieht
noch etwas
leer aus.”
Vor kurzem noch hatte
Tanja lange Haare “bis
zum Füdle”.
Sie spielt
­Gitarre und
studiert
­Me­diale Künste. Zurzeit
­arbeitet sie
“vor allem m
­ it
Klängen”.
“Mein Zimmer
sieht aus,
als ob ein
Zwölf­jähriger
hier leben
würde”, findet
Tanja.
Fr id ay N o.
34
19 /2 0
Die 3,5-Zimmer-Wohnung im Basler
Gundeli-Quartier ist Tanjas
erste Wohnung, seit sie bei den
Eltern ausgezogen ist.
1
2
,
a
j
n
Ta
B a se l
Ihre Haare, die «bis zum
Füdle» reichten, hat Tanja vor
einem Monat abgeschnitten.
Sie studiert Mediale Künste
an der Kunsthochschule, «das
ist wie freie Kunst, aber mit
moderneren Mitteln – Sound,
Installationen, Performance».
Neben dem Studium balanciert
sie drei Jobs – putzt Hotel­
zimmer, liefert als Velo­
kurier Essen aus, steht im
Club Kuppel an der Garderobe.
«Wie willst du mit Kunst Geld
verdienen?», habe ihr Vater
sie gefragt. Inzwischen ist
Tanja im dritten Semester und
sagt: «Ich könnte mir nichts
anderes mehr vorstellen.»
Sie hockt auf dem Balkon­
geländer und zupft auf ihrer
kleinen Wandergitarre rum,
die sie auf der Strasse ge­
funden hat. Der halbe Balkon
glänzt golden. Tanja hat
Samen­­blätter vom Ahorn, die
so schön propellerartig zu
Boden fallen, mit Goldspray
besprüht. «Sieht schön aus,
nicht?» Sie wohnt mit einer
Kollegin in einer 3,5-ZimmerParterrewohnung im Gun­deli, «wir haben noch keine
Einweihungsparty gemacht».
Wenn möglich ist Tanja
mit ihrem Rollbrett unter­
wegs, wie sie es charmant
altmodisch nennt. Abends
schaut sie auf dem aus Palet­
ten zusammengesetzten Sofa
gern Dokus auf DMAX, «ich mag
die über Flussmonster». Über
ihr Zimmer sagt sie trotz
Blümchenbettwäsche: «Es
sieht aus, als ob ein zwölfjäh­
riger Junge hier lebte.»
Tanjas Traum: «Ich stells
mir cool vor, am Meer zu leben,
irgendwo, wo es immer warm
ist, zu surfen und ein biss­
chen kreativ zu sein.» Sie
spart für Surfferien auf
Fuerteventura.
“Wie willst du
mit Kunst Geld
verdienen?”, hat
ihr Vater sie
gefragt.
Garderobe mit
Fingerhaken.
Fr id ay N o.
35
19 /2 0
Rep or ta g
e
Mittagessen
mit Shania:
Vegischnitzel
und Stocki.
Motivation
an der Badezimmertür.
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Cor
1
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n
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S
mit
Z
Wet ziko n
Nach drei Jahren in den USA ist
Corinne zurück in der Schweiz.
H
Corinne steht am Herd, auf
ihrem linken Arm trägt sie
ihre bald zweijährige Tochter Shania, die Hüfte mamitypisch eingeknickt, um das
Gewicht des Kindes aufzufangen. Mit der freien Hand
wendet sie das Vegi-PfefferGrillsteak von Cornatur in
der Pfanne. Im Topf daneben:
Stocki. «Ich esse vegetarisch. Ich habe wieder angefangen zu trainieren, ich
will mich gesund ernähren.»
Die alleinerziehende Mutter ist Single und vor einem
Jahr in ihre 3,5-Zimmer-Wohnung gezogen; vorher hat sie
Fr id ay N o.
36
19 /2 0
in den USA gelebt, nun ist
sie zurück an jenem Ort, an
dem sie schon gelebt hat, in
Wetzikon: «Ich versuche gerade, meine Selbständigkeit
wieder aufzubauen, und muss
aufs Geld achten. Die Wohnung ist bezahlbar, und hier
habe ich Freunde. Ich wüsste
nicht, wohin sonst.» Auf der
Innenseite der Badezimmertür steht «Good morning
sunshine!», «eine kleine
Shanias
Papi ist
Ameri­kaner,
Corinne
spricht oft
Englisch
mit ihr.
Abends, wenn
die Kleine
schläft, schaut
Corinne Serien
auf DVD, “Ally
McBeal” zum
Beispiel.
Fr id ay N o.
37
19 /2 0
Rep or ta g
... Shanias
Spielzeug
bei der
Badewanne.
e
Motivation, um den Tag zu
starten». Corinne macht
Massagen, PermanentMake-up, Enthaarungen mit
Zuckerpaste. Dafür hat sie
2006 war Corinne
Schweizer
Meisterin im­
Bodybuilding.
in einem Raum auf derselben
Etage ein Behandlungszimmer mit Pritsche eingerichtet. Noch hat sie wenig
Kunden.
Die Geburt ihrer Tochter
hat, natürlich, alles verändert. Vorher war der Sport
in Corinnes Leben zentral,
2006 war sie Schweizer Meisterin im Body­building. Seit
Shania da ist, fehlt die Zeit.
Für Sport, für Freunde, für
sich selbst. «Es gibt nur sie
und mich. Manchmal wünsche
ich mir meine Freiheit zurück, aber meine Tochter ist
gleichzeitig auch das Grösste
und Schönste.» Während
wir reden, wirft sie Shania
Plüschgemüse aus der IkeaSpielküche zu.
«Ihr Name bedeutet ‹Ich
bin auf dem richtigen Weg›.»
Shanias Vater ist Amerikaner, zu 50 Prozent BlackCherokee-Indianer. Indianer
faszinieren Corinne seit
ihrer Kindheit. «Ich fand
die Winnetou-Filme toll.»
Familienfotos auf
dem Cheminée und ...
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Die Geschichte mit Shanias
Vater ist eine kurze, unglückliche Liebesstory. Sie
lernen sich in Miami kennen, kurz nach Corinnes
Auswanderung 2011. Doch
noch während der Schwangerschaft verlässt er sie.
«Ich muss erst wieder Fuss
fassen hier. Shania gibt
mir die Kraft und Ausdauer
weiter­zumachen», sagt
Corinne.
Im März postet sie ein
Selfie auf ihrer SportlerFacebook­site «Nöldi's Sport
Activity». Im Sport­tenü,
mit deutlich definierten
Muskeln: «Got my figure
back!! 51 kg, jipiyayjehjipiyayo!»
“Sie gibt mir
die Kraft
weiter­zu­machen”:
Corinne über
ihre Tochter
Shania.
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Rep or ta g
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In der Kiste
die neuste
Kleiderlieferung seines
Sponsors –
Lukas macht ab
und zu noch
FreeskiFilmchen.
Say, Statler, do you think The
Muppet Show will be any better
live?
Für seinen
tödlich ver­
unglückten
Freund hat
Lukas einen
Altar ein­
gerichtet.
Auf dem Hof
des Vaters
hilft Lukas
immer sel­
tener mit –
neben Job,
Sport und
Weiterbildung
bleibt kaum
Zeit.
Fr id ay N o.
40
19 /2 0
Im ganzen
Haus steht
viel rum,
auch im Badezimmer.
Sein Unterarm ist
mit übergrossen Schnee­
flocken tätowiert.
Mit seinem
VW Amarok
gehts an den
Wochen­enden
in die Berge.
Das Bauernhaus, in dem
Lukas mit Eltern,
Schwester und deren
Baby wohnt.
3
2
,
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k
Lu
Ke r n s OW
Say, Statler, do you think The
Muppet Show will be any better
live?
16 Uhr. Die Fensterläden sind
noch geschlossen. «Ich bin
mit dem ersten Zug aus Lu­
zern vom Ausgang nach Hause
gekommen.» Es ist Sonntag­
nachmittag, und Lukas ist
noch nicht lange wach.
Er lotst uns mit Anweisun­
gen übers Handy zum Hof aus­
serhalb des 6000-Einwoh­nerDorfes Kerns, auf Google Maps
finden wir das Bauernhaus
nicht. Lukas’ Ski stehen im
Hauseingang, seine DownhillBikes im Keller, im Treppen­
haus hängen Auszeichnungen
von kantonalen Viehschauen,
im Flur thront eine Truhe
Fr id ay N o.
41
19 /2 0
Hier wohnt
ein Sportler:
Veloschuhe,
Turnschuhe,
Skischuhe,
Hanteln, schön
ordentlich
aufgestellt.
vom Schwingfest. «Als Kind
hab ich auch mal geschwun­
gen.» In der Stube läuft der
Fernseher, Formel 1, obwohl
niemand schaut. «Ich mag
Fahrzeuge.»
Zu seinem Wohnort und
Lebensalltag sagt Lukas: «Es
pässlet.» Er ist 1,89 Meter
gross, durchtrainiert, auf
dem Kopf trägt er ein Cap,
«immer, ausser zum Arbei­
ten, da darf ich nicht, da
muss dann halt ein bisschen
Gel ins Haar». Der gelernte
Automechaniker bildet sich
zum Automobildiagnostiker
weiter. Das bedeutet neben
dem 100-Prozent-Pensum noch
einen Extratag Schule. Ob­
wohl er eigentlich von einem
Job im Schnee träumt, als
Snowpark-Designer zum Bei­
spiel. Er kann sich vorstel­
len, auch mal irgendwo an­
ders zu leben für eine Weile,
«in Kanada oder Neuseeland»,
Hauptsache, man kann Ski­
fahren oder biken.
Im Zimmer im zweiten
Stock: ein grosses Bett, da­
neben Hanteln, ein Skischuh­
trockner, kein Deko-Chichi,
ein Riesenschrank für die
Rep or ta g
e
Kleider («Die Mutter macht
die Wäsche, sie hat Angst,
dass ich die Maschine rui­
niere»), Pokale und Medail­
len, die neuste ist vom
Strongman-Run, einem Lauf­
rennen. Lukas’ linker Arm
ist volltätowiert mit Schnee­
flocken. Freeski-Wettkämpfe
fährt er inzwischen keine
mehr, «ich mach aber noch
kleinere Filme». Er musste
sich entscheiden: Skifahren
oder Weiterbildung.
Auf der Wiese neben dem
Stall steht gleich neben dem
Traktor sein schwarzer Pickup-Truck, ein VW Amarok,
mit «Luke»-Schriftzug am
Heck. Auf der grossen Lade­
fläche: ein Paar Ski. «Auf dem
Hof helfe ich immer seltener
Lukas und Vater
Fritz auf der Bank
vor dem Stall.
“Mutter macht
die Wäsche – sie hat
Angst, dass
ich die Maschine
ruiniere.”
mit», sagt er. «Keine Zeit.»
Lieber fährt er am Wochen­
ende in die Berge. «Ausschla­
fen wie heute ist selten an­
gesagt.»
Unter dem Bett kriecht
Lukas’ langhaarige Katze her­
vor, «eine norwegische Wald­
katze, sie heisst Jinx, aber
wir nennen sie Luis». Lukas
erzählt von einem seiner
besten Freunde, der im Som­
mer 2013 beim Absturz einer
Piper während eines Rund­
flugs ums Leben kam. Ein
paar Hundert Meter Luftlinie
von seinem Zuhause. Lukas
hat ihm einen kleinen Altar
mit Kerzen eingerichtet, im
Gestell, bei den Caps und den
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“Mit Leuten, die mich
wegen meiner Tattoos
verurteilen, will ich
nichts zu tun haben.”
0
3
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n
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l
Me
B iel
An der Wand die
Yoga-Übungen,
die Melanie meist
abends macht.
Mel liebt Biel, «gerade das
Multikulti, das viele nicht
mögen». Sie ist hier aufgewachsen, deutschsprachig,
spricht aber auch «Bieler
Gassenfranzösisch, das muss
man können, wenn man hier
wohnt». Mit ihrem Freund,
mit dem sie seit drei Jahren
zusammenlebt, besucht sie
Fussball- und Hockeyspiele
der Bieler Clubs, «heut Abend
ist noch ein Cupspiel vom
FC Biel», sagt sie und nimmt
einen Schluck Bier. Ihre
Lieblingsclubs sind alle
aus B-Städten: Union Berlin,
FC Basel, FC Biel.
Melanie hat in den vergan­
genen Jahren einiges umgekrempelt: Viel Joggen, Yoga,
weniger Ausgang, das Stu­dium
zur Sozialpädagogin abgeschlossen. Früher habe sie es
oft übertrieben, «ich hab zu
viel getrunken, war untreu,
anspruchslos und wollte
nicht erwachsen werden». Das
ist vorbei. «Ich sagte mir:
Besser gebe ich mehr Geld
für eine schöne Wohnung aus
als fürs Feiern. Hat funk­
tioniert.» Die Miete beträgt
2200 Franken für dreieinhalb
Zimmer und Garten. Wie gelassen Melanie von früheren
Eskapaden erzählt, zeigt,
wie sehr sie sich mit sich
selbst auseinandersetzt. «Das
Rep or ta g
e
Das Kätzchen
über Melanies
Hauseingang
scheint ein
Problem zu
haben.
Leben ist ein Balance-Ding.»
Melanies Mutter ist drogensüchtig. Sie vernachlässigte
ihre Familie und verliess
Melanie, als sie neun Jahre
alt war. «Heute ist sie im
Heroinabgabeprogramm und
wird betreut. Ich besuche
sie oft. Es geht ihr so gut,
dass sie eine eigene Wohnung
sucht», sagt sie mit dem
Elan, mit dem sie immer
spricht.
Seit elf Jahren immer
an Melanies Seite: Bobesh,
oder Böbu, der ruhige Schäferhund, mit Lampi-Ohr und
Bandana um den Hals. «Ich
hab ihn, seit er sieben Wochen alt war, er kommt auch
“Ich kann
nichts wegwerfen”, sagt
Melanie.
“Meine Tattoos
sind wie ein
Filter.”
mit zur Arbeit und zum
Joggen». Als Kind war sie
ein «Meersäuli-Mädchen».
Im Schuhgestell, gleich
hinter der Eingangstür,
stehen Dutzende Paare NikeTurnschuhe und genauso
viele Heels. «Für mich gibts
nur zwei Sorten Schuhe»,
sagt Melanie. Sie hängt an
ihren Kleidern und den ganzen Gegenständen in der
Wohnung, «ich kann nichts
wegwerfen». Und was ist mit
den Tattoos? «Meine Tattoos
sind ein Filter. Wenn mich
jemand deswegen ver­urteilt,
dann will ich auch nichts
mit ihm zu tun haben.»
Als Nächstes will sie sich
den rechten Arm schwärzen
lassen.
Wenn sie stirbt, wünscht
sich Melanie, dass, ihre
Asche in der Taubenlochschlucht, nördlich der
Stadt, in die Schüss gestreut
wird. «Dann fliess ich nochmal durch ganz Biel, in den
See.» Das hat sie bereits
schriftlich festgehalten.
Die Caps ihres
Freunds im
Schlafzimmer.
“Malen
beruhigt
mich.”
Klein Melanie mit ihrem Gotti.
Fr id ay N o.
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Buben von Freunden auf Besuch.
«Die Wetterstimmungen sind überwältigend», sagt Céline.
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Simon mit selbst gebackenem Brot.
Der Grundproviant wird per Helikopter
auf die Alp geflogen.
Zum vierten
Mal bereits
sind ­Céline
und ­Simon
von Juni bis
September
auf der Alp
Munt, hoch
über Zernez.
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C
32
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S
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Alp M u nt
Gewaschen wird von Hand,
getrocknet über dem Herd.
Aus der Milch der fünf DemeterZiegen macht Céline Frischkäse.
“Es ist eng, man muss
sich mit sich und den
anderen auseinander­
setzen – ausweichen
geht nicht.”
Fr id ay N o.
49
19 /2 0
GR
Wenn die Familie im Juni auf
der Alp ankommt, «gibt es
zu Beginn schon mal etwas
Krach», sagt Céline. Einen
Monat brauchen sie, «um rich­
tig anzu­kommen». Die jungen
Eltern und ihre zwei Töchter
leben hier eng aufeinander,
«man muss sich mit sich selbst
und den anderen auseinander­
setzen. Es gibt keine Möglich­
keiten auszuweichen».
Céline und Simon kümmern
sich auf der Alp Munt um über
80 Tiere, vor allem Kühe und
Rinder sowie einen Stier, «der
ist zum Decken dabei». Schon
viermal sind sie im Sommer
drei Monate in diese Hütte
gezogen, hoch über dem Enga­
din. Die übrigen neun Monate
arbeiten sie als Grafiker. Ihre
grösste Angst hier ist, «dass
eine Kuh abstürzt oder dass es
zu Totgeburten kommt». Das
ist vergangenen Sommer gleich
zweimal vorgekommen.
Es ist ein einfaches Leben auf
2000 Meter Höhe: Das Wasser für
die Badewanne erhitzen sie mit
Feuer, Strom gibts wenig, von
einer Solarzelle. «Älplerma­
gronen sind das Spitzenmenü,
gefolgt von Pizza mit Brennnes­
seln», sagt Céline. Den Gross­
teil des Proviants bringt ein
Heli­kopter von Zernez hinauf,
jeweils zu Beginn der Alpzeit.
Céline und Simon haben es so
berechnet, dass es jeden Tag für
ein Feierabendbier reicht.
Rep or ta g
e
“Gracias, Mami”: Der Ämtliplan für
Bade- und Schlafzimmer, in Spanisch.
d
n
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1
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Lynn e, 14
Lesli
E
Wo r b e n B
Lynn und Leslie mögen ihr
Zuhause nicht sonderlich:
«Es ist ein Bauernkaff hier.»
Die beiden Halbkubanerinnen,
in Havanna geboren, leben
mit ihren Eltern in einem
Ein­familienhaus mit Garten,
alle zwei Jahre geht die Familie für mehrere Wochen nach
Kuba. Lynn und Leslie sehen,
geschminkt, älter aus, als sie
sind. Aus Leslies Smartphone
scheppert Latinpop. Mit den
Eltern gibts «viel Streit,
aber wir haben es schon
auch gut zusammen». Beweis
sind Instagram-Videos, in
denen sie mit ihrer Mutter
in der Küche tanzen.
Wo sie mal leben wollen?
Achseln zucken. «Zum Aus­
ziehen haben wir eh kein
Geld», sagt Leslie. «Biel wäre
geil. Irgendwo in der Stadt
halt», sagt Lynn, aufgesetzt
cool. Sie war gestern bis
halb vier Uhr im Ausgang,
Dubstep-Party in der Kufa
Lyss. An ihrem Wohnort nervt
die beiden Teenager, dass
nichts los ist – der nächste
Laden, der nächste Treffpunkt, alles weit weg.
Weiter auf S. 52
Fr id ay N o.
50
19 /2 0
Schwestern und
Freundinnen:
Lynn (l.) und
Leslie würden
gern in der
Stadt wohnen.
Ein Riesenschinken: Das Nachtessen,
schon parat auf dem Gartentisch.
Familienporträt in Verkleidung:
Lynn vorne links, Leslie vorne rechts.
Die Wand über Lynns Bett gehört den Freunden,
deren Briefen und dem Sänger Ardian Bujupi.
Fr id ay N o.
51
19 /2 0
Rep or ta g
e
Lynn, die Ältere, macht eine
Coiffeurlehre. Leslie will
nach der Schule Apothekerin
werden oder das KV machen.
Die Schwestern sind auch
Freundinnen, beide kick­
boxen, zwei Trainings pro
Woche. Abends liegen die
beiden meist zusammen in
einem ihrer Betten. Whats­
“Ich würde
gern mal gegen
einen Mann
kämpfen.”
Leslie
app, bisschen Instagram,
bisschen Facebook, Snapchat.
«Das Bett ist mein Liebling­
sort im Haus», sagt Lynn.
Einen Stock tiefer steht Mama
Maria in der Küche. Sie hat
sich vor zwanzig Jahren auf
Kuba in ihren Mann Erich ver­
liebt. Er sitzt auf dem Sofa.
Maria bereitet das Nachtessen
vor, einen Schinken.
Das Haus der Familie er­
reicht man über schmale
Asphaltstrassen. So schmal,
dass sie keinen Mittelstrei­
fen haben. Die Häuser hier
sehen nach Vorstadt aus, die
Gegend ist ländlich. Auf der
Strasse führt ein Bauer zwei
Esel vorbei.
Über Lynns Bett hängen
Bilder und Zettel: Fotos von
Freundinnen, von einem Ha­
vanna-Oldtimer, dem albani­
schen Sänger Ardian Bujupi.
«Der hat in Bern gespielt,
vor kurzem.» Lynn und Leslie
waren schon an Konzerten von
Chris Brown, One Direction
und Luca Hänni. Auf einem
Blatt über dem Bett steht
«Jesus Loves You». Beide
beten, «ich jeden Tag», sagt
Leslie. Ihre Träume? Lynn:
«Wieder richtig lange Haare
zu haben. Und ich will zur
Schweizer Armee.» Leslie:
«Ich würde gern mal gegen
einen Mann kämpfen. Und ge­
winnen, natürlich.»
Massagestuhl,
daneben gleich
die Welt.
“Das Bett ist
mein Lieblings­
ort im Haus”,
sagt Lynn.
Fr id ay N o.
52
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BELINDA BENCIC
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Rep or ta g
e
“Gemeinsame Mittagessen sind selten”, sagt Madeleine,
“einer muss halt jeweils arbeiten”.
Die Lieblingsliege der beiden,
Vintage, von De Sede.
Martin ist
neben seinem
Job als Anwalt
in mehreren
Bands Bassist.
Fr id ay N o.
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19 /2 0
Tochter
Uma auf
Papis
Schoss.
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M a r t i n i ne , 3 6
M a d ele
Zü ric h
“Jetzt habe ich ein Daheim”: Madeleine in der Küche.
Das Wohnhaus im Kreis 7 fällt
in der Nachbarschaft nicht
auf, grau und grob steht es
am Rand der Busschlaufe am
Hegibachplatz, wo die Busse
wieder Richtung Innenstadt
wenden. Im Innern, im vierten Stock: Ein Altbau-Traum,
mit zwei Balkonen und sechseinhalb Zimmern. Martin hat
sein Musikzimmer, Madeleine
ihr Ankleidezimmer. Die
Wohnung ist «typisch eingerichtet, ein Mix aus Brocki,
Design und Familienstücken»,
sagt Madeleine.
Fr id ay N o.
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19 /2 0
Martin arbeitet 80 Prozent
als Anwalt, Mittagessen zu
dritt, wie heute, sind
«selten, weil einer von uns
halt arbeiten muss», sagt
Madeleine. Martin hat Essen
vom Inder mitgebracht. Er
nimmt Tochter Uma auf den
Arm, küsst sie, bevor er sie
am oberen Küchentischende
in den Babystuhl setzt.
Madeleine ist jetzt, nach dem
Mutterschaftsurlaub, wieder
60 Prozent im PR-Bereich
tätig. Das Kind ist unter der
Woche zwei Tage mit Mami,
«Freitag ist Papi-Tag», und
Rep or ta g
e
zwei Tage in der Krippe –
«gleich nach dem positiven
Schwangerschaftstest haben
wir einen Krippenplatz gesucht, das ist echt schwierig
hier.» Martin macht sich
bald selbständig, «auch um
flexibler zu sein, ich brauche mehr Zeit für Madeleine
und das Kind und für die
Musik», sagt er.
Madeleine und Martin laden
gern zum Essen ein, «wenn wir
schon so viel Platz haben». Er
macht dann Fettuccine oder
Ravioli mit der eigenen Pastamaschine, er sei schon «ein
bisschen gastrosexuell», sagt
Martin. Beide sind zum Studieren nach Zürich ge­zogen
und wohnen nun seit 16 Jahren
“Zuhause rum­
zuhängen ist für
mich immer noch
speziell.”
Das Cheminée ist in Betrieb,
“im Winter machen wir Marroni”.
Madeleine
in der Stadt, seit zwei Jahren
zusammen, seit acht Monaten
zu dritt. «Früher hab ich nur
gewohnt. Jetzt hab ich ein
Daheim. Zuhause rumzuhängen
und nicht ständig rauszu­
gehen, ist für mich immer
noch speziell. Ich finds super», sagt Madeleine.
Unverzichtbar ist das
Gästezimmer, in dem immer wieder Freunde, die im
Ausland leben, für ein paar
Tage Platz finden. Und: «Eine
Flasche Prosecco im Kühlschrank.»
Das Waschbecken
mit Retro-Deko
im Gästezimmer,
Kunststoffstatue
auf dem Balkon.
Ein Teil von Madeleines begehbarem
Kleiderschrank.
Madeleine und Martin laden
gern Freunde zum Essen ein:
Korridor mit Blick auf das
Esszimmer (l.).
Madeleine in Thai-Tracht – ein Feriensouvenir –,
ein altes Hugo-Boss-Poster, Hutschachteln und
eine Pinwand mit Fotos im Kleiderzimmer.
Fr id ay N o.
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C l ub B e
Wettbewerb: Gewinne Tickets für «The Showcase» mit The Avener
Als kreativer Mann im Hintergrund war der 28-jährige Tristan Casara in den vergangenen Jahren an
vielen erfolgreichen Projekten beteiligt. Mit seiner eingeschlagenen Solo-Karriere tritt der Franzose
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Kostenlose Teilnahme am Wettbewerb: Theshowcase.20min.ch
«The Showcase» auf Twitter: @The_Showcase und #theshowcase
ALBUM OUT NOW
Culture
Club
“Bei uns zuhause
liegt überall
was rum”: Joëlle
und ihre Katze
Charlie.
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Joëll e Lehzudringen . D ochch – und d er
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Leben Erinnerungen h ht en .
eigene pa ss am BeobHaecttich
S
arie
terview: M
In
˚˚
Joëlle, wie ist es, in
das Leben fremder Leute
einzudringen? Anfangs
war es schwierig für
mich. Plötzlich stehst
du in einer Wohnung, die
vielleicht nicht deinem
Geschmack ent­
spricht, oder vor
Leuten, die ganz
anders drauf
sind. Bei so man­
chen Dingen, die
ich entdeckt
habe, dachte ich
erst: «Das kann
ich doch nicht
fotografieren,
ich will doch nie­
manden bloss­
stellen.» Aber
darum gehts ja
nicht.
Worum denn?
Darum, mich von
einem bestimm­
ten Bild im Kopf
zu lösen und un­
berührt zu foto­
grafieren, was
ich vorfinde, was
den Leuten ent­
spricht. Irgend­
wann hatte ich
total Spass da­
ran, eine Beob­
achterin zu sein,
das war ich nämlich schon
immer.
Hat dich ein Zuhause
besonders beeindruckt?
Das allererste, das ich fo­
tografiert habe. Das Paar
wohnt mit seinen Kindern
drei Monate im Jahr ohne
Strom und fliessend Was­
ser auf einer Alp. Mich
hat das an die Zeit erin­
nert, als ich mit meiner
Familie in einem Camper
durch die USA gereist bin
und wir auch nur vom
Nötigsten gelebt haben.
Eigentlich gings mir nie
besser.
Gibt es etwas, das alle
Wohnungen gemeinsam
­hatten? Ich habe den Ein­
druck, dass alle ihr Reich
individuell gestalten wol­
len — und doch ist vieles
austauschbar. Die Woh­
Fr id ay N o.
58
19 /2 0
nungen in meinem
­privaten Umfeld sehen
auch alle sehr ähnlich
aus: Gestapelte Design­
bücher, Blumen, ein
Brocki-­Spiegel, ein
Beizentisch und ein
dänisches Sofa — fertig
ist das alternative
«Schöner Wohnen».
Und wie wohnst du?
Chaotisch. Als Teenie
war ich fast schon ein
Messie, so schlimm ist
es aber nicht mehr. Ich
mag es lebendig, bei uns
liegen überall Papier­
stapel und Filzstifte
rum, und es kleben Zeich­
nungen an der Wand.
Wie viel Joëlle steckt
in den Fotos? Sehr viel.
Friday hat mir alle
Freiheiten gelassen.
Ich konnte analog, spon­
tan und unsauber foto­
grafieren. Manchmal
sieht man auch Dinge von
mir auf den Bildern,
meine Tasche oder so.
Aber das ist okay. D
­ ie
Fotos zeigen den Moment,
die kurze Ver­bindung
zwischen den Leuten
und mir.
Joëlle Lehmann, geboren
in Biel und Mutter zweier
Kinder, lebt in Burgdorf.
Sie hat an der ZHdK Foto­
grafie studiert und im
Januar abgeschlossen.
Die 32-Jährige hat schon
mehrfach für Friday foto­
grafiert. 2014 hat sie an
der “Pla(t)form” im Foto­
museum Winterthur ihr
Portfolio präsentiert.
Joëlle arbeitet am
liebsten performativ.
• Joëlles Ausstellung
“Home Stories” ist bis
7. Juni im Rahmen des neu
etablierten Ausstellungs­
formats “Situations” im
Fotomuseum Winterthur
zu sehen.
Joëlle dankt Kasper Kobel.
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SKORPION
(21.4. – 21.5.)
Sonne, Merkur und
Venus stehen in deinem Sternzeichen:
Du bist verliebt! Auch
der Rest klappt wie am
Schnürchen – vor allem,
wenn du an dich selbst
glaubst.
ZWILLINGE
(24.10. – 22.11.)
Die gute Nachricht: Du
hast sagenhafte Liebessterne. Die schlechte: Ein
Missverständnis bedroht
die Idylle. Red darüber,
Er hat
einen Lauf: bevor es zu spät ist.
Robert
Pattinson, am
13. Mai 29.
(22.5. – 21.6.)
Es gibt Hindernisse zu überwinden und Probleme zu lösen.
Aber no panic – du schaffst
das. Und bloss keinen falschen
Stolz, lass dir ruhig helfen.
KREBS
STEINBOCK
(22.12. – 20.1.)
Lieber knallhart als butterweich: Warum sollst du
immer das machen, was andere
wollen? Sag einfach Nein,
wenn du keinen Bock hast.
LÖWE
WASSERMANN
(23.7. – 23.8.)
JUNGFRAU
Teilnahmeschluss: Donnerstag, 21. Mai, 23.59 Uhr.
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz
geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Lösung des Rätsels der vergangenen Nummer: 4 Fehler
(23.11. – 21.12.)
Am Wochenende meldet sich
eine alte Liebe – und du läufst
Gefahr, rückfällig zu werden.
Bleib standhaft. Was gerade
super klappt, sind alle Lernund Fortbildungsaktivitäten.
(22.6. – 22.7.)
Mars pumpt dich mit Energie
voll. Die brauchst du auch: Es
ist Zeit, ein paar Vorsätze
umzusetzen – von der BikiniDiät bis zur Weiterbildung.
b)
SCHÜTZE
Versprich nicht mehr, als du
halten kannst. In der Liebe
musst du nach vorne schauen
statt zurück. Schluss mit dem
Altbekannten, ja?
(24.8. – 23.9.)
Am Wochenende kassierst du
viele Ahs und Ohs. Jeder ist
begeistert von dem, was du
draufhast. Trotzdem brauchst
auch du manchmal Hilfe. Das
macht dich nicht schwächer,
sondern sympathischer.
WAAGE
(24.9. – 23.10.)
Entscheidungen sind wieder
mal nicht deine Stärke. Sich
bei anderen Rat holen ist okay,
aber aktiv werden musst du
schon selber.
Fr id ay N o.
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Liebe (21.1. – 19.2.)
Auch wenn die Liebe ein Traum
ist: Bleib realistisch. Sonst
wird das Aufwachen schmerzhaft. Am Montag mit Volldampf
in die Woche starten!
FISCHE
(20.2. – 20.3.)
WIDDER
(21.3. – 20.4.)
Deine Ausstrahlung ist super,
und das weisst du auch. Aber
Vorsicht: Selbstgefälligkeit
sorgt für ein Minus auf dem
Imagekonto. Deine Faustregel
für den Job: Dich nicht ärgern,
nur wundern.
Am Wochenende lieber geizen
als prassen, ist besser fürs
Konto. Bei einer brandheissen
Info, die man dir zuspielt, ist
Eile angesagt: jetzt oder nie!
Geld Fitness
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