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Willkommensinitiativen in Brandenburg. Eine
Bedarfsanalyse zu bürgerschaftlichem
Engagement für Flüchtlinge
Studie des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung
Ricarda Kutscha
Dr. Madeleine Sauer
Dr. Judith Vey
Aufbau der Präsentation
1) Aufbau der Kurzstudie
2) Ergebnisse der Kurzstudie
2.1) Welchen Unterstützungsbedarf haben Flüchtlinge,
der durch Ehrenamtliche gedeckt werden kann?
2.2) Welche Unterstützungsangebote bieten
ehrenamtliche Gruppen derzeit an?
2.3) Spannungsfeld Regelversorgung: Ergänzung oder
Übernahme durch Ehrenamtliche?
2.4) Handlungsbedarf: Wie kann die Arbeit der
Ehrenamtlichen unterstützt werden?
1) Aufbau der Kurzstudie
Forschungsfragen
1) Welchen Unterstützungsbedarf haben Flüchtlinge, der
durch Ehrenamtliche gedeckt werden kann?
2) Welche Unterstützung bieten ehrenamtliche Gruppen
derzeit an?
3) Wo kann ehrenamtliches Engagement die
Regelversorgung sinnvoll ergänzen?
4) Wie kann die Arbeit der Ehrenamtlichen unterstützt
werden?
Örtliche Verteilung der Interviews
Bewohner*innen (19)
Heimmitarbeiter*innen (3)
Initiativen (12)
Sonstige professionelle
Strukturen (3)
Quelle:
googlemaps
Quelle:
googlemaps
2) Ergebnisse der Kurzstudie
2.1) Welchen Unterstützungsbedarf haben
Flüchtlinge, der durch Ehrenamtliche gedeckt
werden kann?
Bedürfnisse der Flüchtlinge
Biografie, bisherige Erfahrungen und aktuelle
Lebenssituation bestimmen Bedürfnisse
Bedürfnisstruktur sehr unterschiedlich
Bedürfnisse verändern sich (kontinuierlich)
Zwei Typen von Bedürfnissen
Zentrale, längerfristige
Bedürfnisse
Kurzfristige,
alltagsbezogene
Bedürfnisse
Arbeit, Studium,
Praktikum
Auszug aus GU und
eigene Wohnung
Rechtliche
Anerkennung als
Flüchtling
Zentrale, längerfristige
Bedürfnisse
Generell
Selbstständigkeit
und Unabhängigkeit
Familiennachholung
Klassischer
Tätigkeitsbereich
der Sozialen Arbeit
Sprachkurse
- über B1
hinaus -
Gesundheitsversorgung
Anwendung der
Sprachkenntnisse
Zugang und
Teilhabe
Respekt und
Anerkennung
Kurzfristige,
alltagsbezogene
Bedürfnisse
Orientierung
und
Information
Verbesserung
der Ausstattung
Kita-/Schulbesuch
Kinderbetreuung
Austausch
mit Lokalbevölkerung
Mögliche
Tätigkeitsfelder
für Initiativen
Betreiben von Cafés,
Orten des Zusammentreffens
Alltagsorientierung
(z.B. Stadtführungen,
Mülltrennung)
Pat*innensystem
Kinderbetreuung
Betreiben von Internetcafés
Konkrete Handlungsbereiche für Initiativen
Empfehlungen für ehrenamtliches
Engagement
Bedürfnisse der Bewohner*innen abfragen
Räume für Bedürfnisartikulation schaffen, um u.a.
persönliche Beziehungen aufzubauen
Präsenz im Heim kann eine Verbesserung der
Unterbringungsbedingungen bewirken
Einbindung der Flüchtlinge in lokale Strukturen
anstelle Aufbau von Parallelangeboten
2.2) Welche Unterstützung bieten
ehrenamtliche Gruppen derzeit an?
Altersgemischte Gruppe inkl.
Schüler*nnen & Menschen mit
Fluchtbiographie
Ältere Menschen
(nicht mehr im
Berufsleben)
Studentisch
geprägte
Gruppen
Frauengruppen
Gruppe mit hohem Anteil an Menschen
mit eigener Fluchtbiographie
Beruflich
heterogene
Gruppe
(Mitte 20 - 30)
Ältere Menschen,
Erwerbslose &
wenige Berufstätige
Wer engagiert sich in der Flüchtlingshilfe?
Zusammensetzung der interviewten Gruppen
Kommunikation:
Sprachbarrieren,
Bedürfnisorientierung
Räumliche
Distanz: Heim &
Ehrenamtliche
Räume: Zugang
& Erreichbarkeit
Bedarf:
Ressourcen &
Informationen
Ort: städtischer /
ländlicher Raum
Zusammenarbeit:
Initiative, Heimleitung,
Landkreis & Behörden
Was beeinflusst die Arbeit der Initiativen?
Mobilität:
Fahrdienste
Fahrräder
Beraten:
Sozial- &
Rechtsberatung
Einzelfallberatung
& Betreuung
Alltag:
Pat*innen
Orientierung
Freundschaften
Sprache:
Deutschkurse
Dolmetschen
Übersetzen
Nachbarschaft:
Willkommensfeste
Ängste abbauen
& informieren
Begegnungsmöglichkeiten
Begleiten:
Amtsgänge
Arztbesuche
Anerkennung von
Abschlüssen
Jobsuche
Austausch:
Workshops zu Flucht
& Asyl
Nationalessen
Cafés
Freizeit:
Sport
Ausflüge
Kurse
Kinder:
Freizeitangebote
Kinderbetreuung
Hausaufgabenhilfe
Politik:
Interessensvertretung
Gremienarbeit
Stellungnahmen
Öffentlichkeitsarbeit
Strukturen schaffen
Unterstützungstätigkeiten der Initiativen
2.3) Spannungsfeld Regelversorgung:
Ergänzung oder Übernahme durch
Ehrenamtliche?
Professionelle Aufgaben im Tätigkeitsbereich
Mobilität:
Fahrdienste
Fahrräder
Beraten:
Sozial- &
Rechtsberatung
Einzelfallberatung
& Betreuung
Alltag:
Pat*innen
Orientierung
Freundschaften
Sprache:
Deutschkurse
Dolmetschen
Übersetzen
Nachbarschaft:
Willkommensfeste
Ängste abbauen
& informieren
Begegnungsmöglichkeiten
Begleiten:
Amtsgänge
Arztbesuche
Anerkennung
von Abschlüssen
Jobsuche
Austausch:
Workshops zu Flucht
& Asyl
Nationalessen
Cafés
Freizeit:
Sport
Ausflüge
Kurse
Kinder:
Freizeitangebote
Kinderbetreuung
Hausaufgabenhilfe
Politik:
Interessensvertretung
Gremienarbeit
Stellungnahmen
Öffentlichkeitsarbeit
Strukturen schaffen
Folgen mangelnder staatlicher Unterstützung
in der Flüchtlingsversorgung und -hilfe
Flüchtlinge
Ehrenamtliche
Unzureichende Versorgung
& Betreuung
Abarbeiten an strukturellen
Gegebenheiten, z.T.
Unzufriedenheit und/oder
Überlastung (finanziell,
emotional, inhaltlich)
Abhängigkeit vom
Engagement Einzelner &
lokaler Gegebenheiten
2.4) Wie kann die Arbeit der Ehrenamtlichen
unterstützt werden?
Handlungsbedarf auf struktureller Ebene (I)
Prüfung der Eignung lokaler Strukturen vor
Aufnahme von Flüchtlingen
Professionelle Regelversorgung sicherstellen
und ausbauen. Z.B. Einhaltung der
Mindeststandards, Verfahrensstellen in allen
Landkreisen einrichten,
Beschwerdemanagement für Flüchtlinge
Besonderheiten des ländlichen Raums
berücksichtigen. Z.B. mobile Sozial- und
Rechtsberatung für Flüchtlinge
Handlungsbedarf auf struktureller Ebene (II)
Sprachbarrieren verringern. Z.B. telefonischer
Übersetzungsdienst für Behördengänge und
Arztbesuche, Sprachkurse über B1 hinaus
finanzieren
(Klein-)Kinderbetreuung sicherstellen, damit
Frauen ehrenamtliche & professionelle
Angebote wahrnehmen können
Räume schaffen. In den Unterkünften, die
auch für Inis zugänglich sind & interkulturelle
Begegnungsorte außerhalb
Handlungsbedarf auf struktureller Ebene (III)
Kooperation zwischen den Akteur*innen
verbessern & Bedürfnisse der Flüchtlinge
integrieren. Z.B. Koordinations- &
Beschwerdestellen für Ehrenamtliche
einrichten, Vernetzung der Akteur*innen
Unterstützung & Anerkennung der Arbeit
der Ehrenamtlichen. Z.B. Übernahme von
Material- und Fahrtkosten, Ehrenamtliche als
Akteur*innen ernst nehmen
Schulungen & Information für Ehrenamtliche.
Z.B. Kurse zu Unterstützungsmöglichkeiten und
rechtlichen Rahmenbedingungen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!