REGION - ortsverein niederwangen

Köniz: Mehr Geld dank Kiesabbau - News Region: Bern & Region - bernerzeitung.ch Seite 1 von 3
REGION
Mehr Geld dank Kiesabbau
Von Lucia Probst. Aktualisiert um 06:19
Eine neue Überbauungsordnung soll den Kiesabbau im Wangental für die
nächsten Jahre regeln. Am 14.Juni stimmt die Gemeinde darüber ab.
Umstritten: Der Gemeinderat zahlt auch das Serviceabo für die Lifttürme in Niederwangen aus der Kieskasse, das finden
nicht alle richtig.
Bild: Christian Pfander
Artikel zum Thema
Dieser Plan wird in vielen Dörfern für Ärger
sorgen
Kartellvorwurf gegen Kiesfirmen
Niemand will den Aushub vor der eigenen
Haustür
39'000 Franken waren es für eine neue Spielanlage
beim Kindergarten Niederwangen. 10'000 Franken
für einen Lernort in der Kiesgrube Oberwangen.
Monatlich 900 Franken fliessen derzeit auch für die
Miete der Ludothek in Niederwangen aus der Könizer
Kieskasse ins Wangental.
«Wenn es andere besser können, sollen sie
es machen»
Wo Kinderwünsche in Erfüllung gehen
Kühler Rechner mit klarer Mission
Die Kasse ist eine Besonderheit. Es gibt sie seit rund
zehn Jahren. Der aktuelle Kontostand beträgt
420'000 Franken, wie Gemeindepräsident Ueli Studer
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Mehr-Geld-dank-Kiesabbau/31717598/print.... 27.05.2015
Köniz: Mehr Geld dank Kiesabbau - News Region: Bern & Region - bernerzeitung.ch Seite 2 von 3
(SVP) ausführt. Es ist Geld, das der Kanton Bern der
Teilen und kommentieren
Gemeinde bezahlt. Und das nur für Projekte im
Wangental verwendet werden darf. Eine Art
Mehrwertabschöpfung. Denn dem Kanton gehört in Oberwangen ein wichtiges Abbaugebiet für
die Kieswerk Messerli AG, die dort ein Werk betreibt.
«Als es darum ging, diese Kiesreserven zugänglich zu machen, insistierte die Gemeinde», sagt
Studer. «Wir fanden, es könne nicht sein, dass wir nur die Lasten des Kiesabbaus tragen, wir
wollten auch am Gewinn daraus teilhaben.» So entstand die Vereinbarung. Rund eine Million
Franken Kiesgeld floss bis jetzt. Die jährlichen Beiträge variieren – je nachdem, wie viel Kies das
Werk jeweils abbaut. Basis für die Berechnung ist ein fixer Tarif von 1,2 Franken pro
Kubikmeter.
Regeln nicht sakrosankt
Am 14.Juni wird sich das Könizer Stimmvolk einmal mehr zu einer Kiesfrage äussern müssen.
Diesmal geht es um den Oberwangenhubel, der als Abbaugebiet genutzt werden soll. Das
braucht eine Zonenplanänderung. Dagegen wehren sich direkt betroffene Anwohner, die künftig
zwischen Kieswerk und Abbaugebiet eingeklemmt leben müssten – ansonsten ist bis jetzt kaum
Widerstand auszumachen. So hiess das Könizer Parlament die Pläne im März einstimmig gut.
2016 möchte die Messerli AG mit dem Abbau auf dem Oberwangenhubel starten – die Vorräte
sollten rund zehn Jahre reichen. Und erneut Geld in die Kieskasse spülen. Mit rund 4,5
Millionen Franken rechnet die Gemeinde. Die Kiesgeld-Modalitäten seien mit der Firma und
den Grundeigentümern bereits vertraglich geregelt, sagt Studer. Dass diesmal nicht der Kanton
als Vertragspartner mitmischt, erweitert dabei den Spielraum. Er schrieb Köniz bisher nicht nur
vor, das Geld fürs Wangental einzusetzen – er gibt sogar vor, damit sei das Wohnen und
Arbeiten im Tal zu fördern. Nun sind diese Regeln nicht mehr sakrosankt.
Es sei zwar völlig klar, dass dem Wangental etwas zurückgegeben werden solle, sagt Studer.
«Doch die Frage ist, ob es alles Geld sein muss.» Detailliert mit den Spielregeln beschäftigen will
sich der Gemeinderat aber erst nach einem Abstimmungs-Ja.
Als Möglichkeit geschätzt
Bis jetzt wird das Kiesgeld auf Gesuche hin verteilt, die einmal jährlich möglich sind. Sie
stammen insbesondere von den Ortsvereinen. «Für uns ist es super, diese Möglichkeit zu
haben», sagt Barbara Rothen, Präsidentin des Ortsvereins Thörishaus. Viel Kleines, das störend
sei, lasse sich so verbessern. In Thörishaus habe zum Beispiel gerade ein nicht winterfester Weg
einen neuen Handlauf erhalten, den sich viele gewünscht hätten.
«Ich erwarte schon, dass weiterhin der grösste Teil des Geldes ins Wangental fliesst», sagt
Rothen. Lärm und Verkehr durch das Kieswerk seien belastend. «Es ist nur fair, wenn die
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Mehr-Geld-dank-Kiesabbau/31717598/print.... 27.05.2015
Köniz: Mehr Geld dank Kiesabbau - News Region: Bern & Region - bernerzeitung.ch Seite 3 von 3
Bevölkerung dafür etwas zurückbekommt.» Das Kiesgeld trage sicher auch zur Akzeptanz des
Kieswerks bei.
Praller gefüllt als bisher
Gemeindepräsident Ueli Studer findet, insgesamt hätten sich die bisherigen Vergabekriterien
des Kantons bewährt. Eine Grundregel ist, nichts aus dem Topf zu bezahlen, was die Gemeinde
sowieso machen müsste. Doch es gibt immer wieder Streitfälle. Einer ist derzeit zum Beispiel das
Serviceabo für die Lifttürme beim Bahnhof Niederwangen. Der Gemeinderat hat das über
20'000 Franken teure Abo in den letzten Jahren aus Kiesgeld bezahlt. Manche fänden das nicht
richtig, sagt Studer.
Sagt das Könizer Stimmvolk am 14.Juni Ja, wäre die Kieskasse künftig praller gefüllt als bisher:
«Das ist auf jeden Fall interessant», findet Studer. «Ich bin überzeugt, dass wir das Geld
loswerden.» (Berner Zeitung)
Erstellt: 27.05.2015, 06:22 Uhr
Noch keine Kommentare
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Mehr-Geld-dank-Kiesabbau/31717598/print.... 27.05.2015