Heft 2 Hiltruper Monatshefte März/April 2015 hiltruper-missionare.de 20212 F Liebe Leserin, lieber Leser! Inhalt Josef Hegglin Die dunklen Mächte 35 Karl Hesse Erzbistum Rabaul 39 Interview mit P. Meinhard Wittwer 46 Hans-Joachim Schulze Mein Leben im hohen Norden 47 Manfred Ridil Die geheimnisvolle Orgel 50 Klaus Gräve Bildbetrachtung 54 Eckard Stiller Danke für Ihre Zeit! 55 Wir gratulieren 58 Bruder Wolfgang Altewischer gestorben 60 IMMER A KTUELL! atsheft Das Mon net: im Inter onare.de uper-missi w w w.hiltr 34 Wir wünschen uns alle ein angenehmes, sorgenfreies Leben. Wir sehnen uns nach Freiheit in vielen Bereichen. Aber wir sind abhängig, fremdgesteuert und vieles plagt uns, macht uns Sorgen, lässt uns nicht schlafen – ja macht uns krank! Miit solchen Menschen und ihren Leiden hatte Jesus auch zu tun. Vergleiche die verschiedenen Berichte über Dämonenaustreibungen. Unser Mitbruder gibt uns einen kleinen Einblick in seine Tätigkeit als Therapeut und Exorzist. An Ostern feiern wir die Befreiung Jesu vom Tode – und von allem, was uns hindert am wahren Leben. JOSEF HEGGLIN Die dunklen Mächte Pater Josef Hegglin (69) ist Schweizer Herz-Jesu-Missionar. Er lebt und arbeitet in Nitra/Slowakei als Seelsorger und Therapeut. den meisten – gottlob – nicht. Können körperliche oder psychische Krankheiten, Misserfolge im Geschäft oder in der Liebe, negative Gedanken usw. vom Teufel verursacht sein? Unmöglich ist es nicht. Die meisten Hilfesuchenden leiden an einem wirklichen, manchmal schweren Problem, das sie so schnell wie möglich loswerden möchten und hoffen, dass dies mit einem Gebet, dem sogenannten Exorzismus, möglich ist. Unser Glaube „funktioniert“ aber nicht so! Gott ist eine Person: Er will mit uns ein persönliches Exorzist Verhältnis haben und bei vielen, die zu Die Kirche verlangt, dass in jeder Diözese mir kommen, stimmt gerade dort etwas ein spezieller Dienst angeboten wird um nicht. Würde ihnen gesagt, um sich ihres Menschen zu helfen, die glauben vom Leidens zu entledigen, sollen sie um Teufel oder von Dämonen belästigt zu Mitternacht bei Vollmond mitten in einer werden. Es soll damit auch verhindert Wiese stehen und dreimal ein getötetes werden, dass sie Hilfe nicht bei irgend- Huhn um sich schwingen… würden einem Scharlatan suchen, Heiler, Magier dies die meisten von ihnen tun. Was oder Wahrsager. Der Bischof von Nitra ich ihnen aber anrate macht viel mehr bat mich für drei Jahre lang diese Auf- Sinn und ist auch einfacher: Sich allem gabe, d.h. das Amt eines Exorzisten zu voran Christus zu öffnen, Sakramente übernehmen. Jede Woche empfange ich zu empfangen und regelmässig zu beten, durchschnittlich drei bis vier Personen, anders gesagt, Hilfe bei Gott suchen. die sagen, sie würden von irgendetwas Man unterscheidet „gewöhnliche“ und „geplagt“. Einige meinen zu wissen, dass sie jemand verflucht hat oder ihnen „aussergewöhnliche“ Aktivitäten dieser durch schwarze Magie schaden will. In „negativen Wesen“, welche in der Hl. einigen Fällen mag dies zutreffen, bei Schrift verschiedene Namen haben, 35 allen voran der Teufel oder auch der Böse. Zum „Gewöhnlichen“ gehören die Versuchungen: Jeder Mensch wird in Gedanken, Sehnsüchten, Fantasien, Bedürfnissen und Gefühlen versucht etwas zu tun, das ihm und vielleicht auch anderen schadet, damit er letzten Endes das Ziel seines Lebens verfehlt. Die „aussergewöhnlichen“ Aktivitäten des Teufels sind eindrucksvoller als die Versuchungen, jedoch viel weniger gefährlich! Durch Belästigungen und sogar durch Besessenheit geht die Beziehung zu Gott nicht verloren, durch Sünde hingegen ist dies möglich. Pater Pio hat am eigenen Leib erfahren, wie Satan peinigen, schlagen und quälen kann. Gut, dass dies eine Ausnahme ist! und fanden nichts. Täglich wurde Alfons schwächer und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er sterben würde. Da rief mich seine verzweifelte Mutter an und bat um Hilfe: Der Vater komme aus Afrika und jemand hätte ihr gesagt, ihr Kind sei verhext worden. Ich ging noch am späten Abend in die Intensivstation, wo es bewegungslos lag und betete auf Lateinisch einen Teil des sogenannten „Exorzismus“, in dem ich im Namen der Kirche dem Teufel befehle, wegzugehen. Am anderen Morgen begann Alfons* wieder zu essen und nach ein paar Tagen konnte er den Spital verlassen. Eine Ärztin sagte seiner Mutter, es sei ein Wunder geschehen. Weniger dramatisch, aber gleichwohl unerträglich, Es ist geheimnisvoll, können ZwangsstöDie Heilung des Besessenen, wie Gott nicht nur rungen sein, die oft Evangeliar der Äbtissin Hitdar, 1010 dem Menschen die teuflisch aussehen, Freiheit gibt Böses es aber nicht sein zu tun sondern auch diesen geistigen müssen. Regelmässig kommen Leute zu Wesen, unsere gefährlichsten Feinde. mir und bitten um Hilfe, weil sie innerlich Alfons (die Namen aller in den Beispielen gedrängt werden, gegen Gott oder irgendAufgeführten sind geändert), ein fünf- etwas Heiliges zu fluchen und zu lästern, jähriger Bub, wollte plötzlich nur noch besonders wenn sie in der Kirche sind. schlafen. Die Mutter ging mit ihm ins Je mehr sie sich dagegen wehren, desto Spital, wo sie ihn künstlich ernähren stärker wird der Druck. Sie vermuten, mussten. Die Ärzte checkten dreimal dass dahinter der Teufel steckt, der ihr alle möglichen Untersuchungen durch Verhältnis zu Gott vernichten wolle. In 36 den meisten Fällen geht es aber um eine bekannte psychische Störung, der mit Medikamenten und Therapie geholfen werden kann. Spiritismus Die seltenste und zugleich spektakulärste „aussergewöhnliche Art“, wie ein böser Geist einen Menschen angreifen kann, ist die Besessenheit. Dabei übernimmt er für eine gewisse Zeit die Kontrolle über den Körper des Befallenen. Vieles kann dazu führen Dämonen die Türe zu öffnen wie zum Beispiel Spiritismus. Mit der anderen Welt, mit Verstorbenen oder mit Geistern Kontakt aufzunehmen ist etwas Faszinierendes wenn man erlebt, dass es tatsächlich funktioniert! Aber zu welchem Preis… Eines Tages rief mich eine Mutter an und sagte, ihre Tochter sei soeben von der psychiatrischen Klinik zurückge- kommen, sitze auf der Couch neben ihr und zittere vor Angst. Lina ist 29 Jahre alt und war bereits zum vierten Mal drei Wochen lang im Spital. Was die Ursache ihrer tiefen Angst ist, der mit Medikamenten nicht beizukommen war, konnte nicht herausgefunden werden. Aber die Familie weiss es! Als Neunjährige rief Lina nur so zum Ausprobieren Geister. Und diese kamen! Das Kind stellte ihnen Fragen und bekam Antwort durch Bewegungen eines Ringes auf dem Tisch. Etwas später experimentierte sie mit Voodoo - Praktiken, von denen sie in einer Fernsehsendung erfahren hatte. Ihre Neugier und Faszination mit dem Okkulten wuchsen bis sie schliesslich mit ihrem eigenen Blut mit diesen Mächten einen Bund schloss. Von da an ging es mit ihr rapide bergab: Angstzustände setzten ein und permanente Müdigkeit machte sie arbeitsunfähig. Jetzt suchte 37 sie Hilfe im Gebet: aber nichts half mehr, so stark sie es auch bereute, zur Beichte ging und dem Teufel entsagte. Als ich dies erfuhr, vermittelte ich der Mutter Kontakt zum Exorzisten der Diözese, in der sie auf der anderen Seite der Slowakei lebt. Noch am gleichen Abend besuchte er die Familie und als er zu beten anfing, war „die Hölle los“: Der Teufel konnte sich nicht länger verstecken und es wurde sichtbar, dass Lina an Besessenheit leidet! Wie kann das konkret aussehen? Besessenheit Ich gab einer Gruppe Exerzitien in unserem Haus in Nitra. Während eines Einzelgesprächs fing Peter, etwa 35 jährig, plötzlich an zu knurren wie ein Hund. Sein Gesicht verfinsterte sich und wurde zu einer Fratze solchen Hasses, dass ich Angst bekam, aufstand und mich auf die Seite der Tür begab. Von da her redete ich weiter mit ihm und schlug vor, dass wir beten sollten aber nicht alleine: Es sollten noch zwei andere Personen dabei helfen. Er war einverstanden und am andern Tag waren wir zu viert in meinem Sprechzimmer. Ich begann zu beten und schon nach kurzer Zeit fiel Peter wie ohnmächtig auf den Boden. In diesem Zustande salbte ich seine Stirne mit gesegnetem Öl und betete weiter. Als er wieder zu sich kam, griff er sofort wütend an seine Stirne und riss sich fast die Haut aus. Dann drehte er sich um und rieb wie verrückt seinen Kopf auf dem Teppich hin und her. Dabei verwundete er sich an der Stirn und musste versorgt werden, konnte aber 38 von jetzt an die Kommunion empfangen, was ihm vorher unmöglich war. Auf einer Predigtreise feierte ich eine Sonntagsmesse in einer grossen Stadtpfarrei. Nach der Kommunion sprach ich ein freies Gebet und bat den Herrn um Heilung und Befreiung. Da schrie ein Mann in der ersten Reihe der vollen Kirche laut auf, rannte zur Seite, stürzte gegen die Mauer und blieb wie tot liegen. Unnötig zu sagen, dass nicht nur die Gläubigen sondern ich selber auch beeindruckt waren… Die Szene war wie im Evangelium, als in der Gegenwart Jesu böse Geister schreiend ausfuhren! Schutz Ich bin überzeugt, dass viel mehr Unheil in der Welt auf die „dunklen Mächte“ zurückzuführen ist, als wir uns vorstellen können. Satan ist der Feind, der in der Nacht Unkraut zwischen den Weizen sät und wieder verschwindet (Matthäus 13, 24-30). Hasssüchtig versucht er jedem Menschen, jeder Familie, jeder Gemeinschaft und Gesellschaft so grossen Schaden wie möglich zuzufügen. Mit den Erfahrungen, die ich in den ersten beiden Jahren als Exorzist gemacht habe, rate ich eindringlich: Hände weg von allem, was mit Okkultismus zu tun hat! Gott hat es verboten, weil es für uns zu gefährlich und schädlich ist. Josef Hegglin, Geschichten aus dem Leben eures Onkels Jo, Bratislava 2014, S. 154-164. ERZBISCHOF em KARL HESSE Erzbistum Rabaul Auszüge aus dem letzten Bericht des scheidenden Erzbischofs an den Papst 2011 Mitarbeiter Missionare 1. Priester in der Erzdiözese a ) einheimische Weltpriester 41 b ) Ordenspriester MSC · einheimische 9 · ausländische 6 SDB (Salesianer) · ausländische 3 2. Ordensbrüder in der Erzdiözese MSC · einheimische 10 · ausländische 2 CFC (Christian Brothers) · einheimische 3 · ausländische 5 SDB (Salesianer) · ausländische 2 · einheimische 0 3. Ordensschwestern in der Erzdiözese Daughters of Mary Immaculate einheimische 85 Hiltruper Missionsschwestern · einheimische 22 · ausländische 3 Töchter Unserer Lieben Frau v. hlst. Herzen Jesu (OLSH) · einheimische 22 · ausländische 0 4. Laienmissionare Es gibt etwa 17 Laienmissionare, die in der Erzdiözese Rabaul arbeiten. Sie kommen von folgenden Organisationen: Australien · Pauline Association (PALMS) Neuseeland · Volunteer Service Abroad (VSA) Deutschland · Misereor · Medical Mission Institut, Würzburg 39 Erzbischof Karl im Kreise der Kinder einer Gemeinde Einige dieser Missionare (11) haben auf privater Ebene Abmachungen getroffen. Dies gilt besonders für die Laien aus den Philippinen. Diese Laienmissionare arbeiten vor allem auf dem Gebiet der Erziehung und im Gesundheitsdienst der Erzdiözese. Vollzeitkatechisten Viele Vollzeitkatechisten werden von der Erzdiözese mit Zuschüssen von der „Kongregation für die Evangelisation der Völker“ bezahlt; die anderen von den Gemeinden, in denen sie arbeiten. Während der letzten fünf Jahre hat das Pastoralzentrum „Peter To Rot“ regelmäßig Kurse zur Weiterbildung der Katechisten gegeben. Nach zwei Jahren der Ausbildung erhält der Katechist vom Erzbischof die „Missio“. Er wird als Vollzeit-Katechist in eine Pfarrei gesandt, um zu lehren 40 und das Wort Gottes zu verkünden in Dörfern und Siedlungen von 400 bis 1000 Einwohnern. Sehr oft stammt der Katechist nicht aus dem Stamm oder Clan, zu dem er gesandt wird. Er spricht nicht ihre Sprache, zumal am Anfang. Gewöhnlich arbeitet er unter Christen, doch gibt es auch noch in einigen Buschgebieten kleine Gruppen von Heiden. Der Katechist ist an erster Stelle Lehrer, der Kinder und Erwachsene im Glauben unterrichtet; dies besonders in abgelegenen Gegenden, in denen es keine katholische Schule oder Lehrpersonen gibt. Er kann Religionsunterricht in den unteren Klassen geben. Einige von ihnen unterrichten auch in der Oberstufe. Der Katechist ist Ausbilder und Koordinator für die Laien, die bereit sind, in den verschiedenen Aufgaben der Gemeinden mitzuarbeiten. Dies ist von äußerster Wichtigkeit für die Durchführung des Pastoralplanes, Christliche Basisgemeinden zu gründen. Zusammen mit pastoralen Helfern ist er oft verantwortlich für die Vorbereitung auf den Empfang der Sakramente. Er wird gebeten, die Sonntagsliturgie zu leiten, wenn kein Priester da ist. In dieser Hinsicht ist seine wichtigste Aufgabe, die Sonntagspredigt zu halten. Es werden ihm viele Hilfsmittel an die Hand gegeben. Wenn Wanderarbeiter aus anderen Gegenden von PNG kommen und katholisch werden wollen, ist der Katechist verantwortlich für die Vorbereitung. Schließlich wird der Katechist oft um Rat gefragt, besonders von Ehepaaren, die Schwierigkeiten in ihrer Ehe haben. Ihre Bedeutung für die Seelsorge Seit der Ankunft der ersten Missionare im Jahr 1882 haben die Katechisten eine bedeutende Rolle bei der Ausbreitung des Evangeliums gespielt. Heute noch Pater Klaus Eppmann ist einer der letzten deutschen Missionare sind sie das Rückgrat der Ortskirche und es macht keinen Unterschied, ob es Männer oder Frauen sind, verheiratet oder nicht; die Katechisten sind sehr hoch angesehen, wo immer sie hingehen. Die weiblichen Katechisten haben einen starken Einfluss, denn viele Stämme in Neubritannien stehen noch unter dem Mutterrecht in ihrer traditionellen Gesellschaft (Matriachat). Die Zeiten haben sich geändert. Die Menschen wandern aus ihren Dörfern aus; werden irgendwo angesiedelt. Viele Menschen aus unterschiedlichen Stämmen und Gebieten kommen in unsere Erzdiözese. Stadtviertel entstehen, christliche Gemeinschaften bilden sich. Gut ausgebildete Katechisten sind mehr und mehr gefragt. Ihr Koordinieren, Lehren und Predigen in den verschiedenen Situationen ist nötiger denn je und wird erbeten. Die Beziehungen zwischen Priestern und Priestern, Bischof und Priestern Die Beziehung der einheimischen Priester untereinander ist im Allgemeinen gut, wenngleich immer Raum für Verbesserungen da ist. Sie kommen aus verschiedenen Stämmen und sprechen verschiedene Sprachen. Sie haben auf dem Weg zum Priestertum gemeinsam studiert. Die „correctio fraterna“ die „brüderliche Ermahnung“ existiert praktisch nicht. Eine kulturelle Schranke müsste aufgehoben werden. Diejenigen, die auf isolierten Stationen arbeiten, werden immer wieder von ihrem Bischof gedrängt, regelmäßig zusammenzukommen, um sich gegenseitig zu ermutigen und zu unterschützen. 41 Theologie-Studenten im Priesterseminar Bomana, Port Moresby Die Beziehungen zwischen den einheimischen und ausländischen Priestern sind nicht ohne Spannungen: verschiedene Mentalität, der wachsende Altersunterschied, kulturelle und sprachliche Unterschiede. Tatsache ist, dass die Rollen getauscht werden. In der Vergangenheit waren es die ausländischen Priester, die die Kirche vorwärts brachten. Sie trafen verantwortlich die Entscheidungen. Jetzt werden die einheimischen Priester gefragt, diese Rolle zu übernehmen, in allen Gremien ihre Meinungen vorzutragen und so dem Erzbischof von Rabaul mit Rat beizustehen. Das geht nicht ohne Spannungen ab, mit Resignation auf der einen Seite und Zaudern auf der anderen. Die Priester der Erzdiözese kommen mehrere Male während des Jahres zusammen zu Konferenzen, Exerzitien und Fortbildung. Im Anschluss an die jährlichen Exerzitien findet ein Treffen statt, an dem das gesamte Presbyterium teilnimmt. 42 Gewöhnlich wird ein Thema besprochen, das die Priester selbst vorgeschlagen haben, und zu dem ein Experte eingeladen wird. Die Beziehungen Priester und Bischof Es ist ein großes Anliegen des Bischofs, in ständigem Kontakt mit seinen Priestern zu stehen. Das war auch der Grund, warum der Erzbischof von der isolierten Bischofsresidenz nahe Rabaul nach Vunapope gegangen ist, dem neuen Hauptsitz der Erzdiözese. Der Erzbischof versucht auf vielerlei Weise, diesen Kontakt mit den Priestern zu halten; dem dient das 1. bischöfliche Haus: es ist „Offene Haus“; 2. Einladungen zu informellen Begegnungen wie Grillpartys, besonders in der Weihnachtszeit und zu Ostern; 3. häufige persönliche Besuche bei den Priestern auf der „Gazelle“-Halbinsel 4. Besuch der Priester auf den weit entfernten Stationen wenigstens einmal im Jahr; 5. Teilnahme an den Treffen des Priesterrates und der Priesterkonferenzen; 6. Regelmäßige Herausgabe eines Newsletter mit Informationen für die Priester über die jüngsten Entwicklungen in der Erzdiözese; 7. persönliche Briefe, kleine Geschenke, Glückwünsche zu Geburtstag und Weihetag; verbunden mit kleinen Geldspenden. Diese Aufzählung der persönlichen Kontakte macht deutlich, dass zwischen Bischof und Priestern ein reges Verhältnis besteht und beide im allgemeinen konstruktiv zusammenarbeiten. Der Bischof legt Wert darauf, in engem Kontakt zu den priesterlichen Mitarbeitern zu stehen: Katechisten, Lehrer, Laien -Missionare. Es gibt Treffen in den Gruppen und Begegnungen in den Pfarreien, offiziell und inoffiziell. (Wie bekannt, hat EB Karl Hesse nach 21 Jahren als EB von Rabaul sein Amt zur Verfügung gestellt.) Die Mitarbeiter Apostolische Organisationen Legio Mariens Mit mehr als 1000 Erwachsenen und etwa 800 Jugendlichen sind die Gruppen in vielen Pfarreien sehr aktiv im apostolischen Dienst. Sie bilden zusammen mit den Diözesen der Inseln von Niugini einen gemeinsamen Verband; in der Erzdiözese von Rabaul sind es 12 Untergruppen. Die Mitglieder helfen dem Pfarrer bei seiner Arbeit: Sie besuchen die Alten und Kranken, geben Religionsunterricht in den staatlichen Schulen, leiten die Gebetsandachten und Bibelkreise. Dies besonders auf den Plantagen. Sie bereiten junge Paare auf die Ehe vor. Es kommt eine Gruppe von etwa 500 Helfern dazu. Jugendgruppen Durch den Einsatz eines Koordinators für die Jugendarbeit sind die Gruppen in den Pfarreien besser organisiert und festverwurzelt in den Pfarreien. Schulungen für die Leiter und Workshops finden regelmäßig statt. Der Einfluss der Frauen wächst in Kirche und Gesellschaft Die Katholische Mütterbewegung Die „Katholische Mütterbewegung“ besteht schon seit langem in der Erzdiözese. Regelmäßig werden Programme herausgegeben, Die Frauen sind sehr interessiert an den Veranstaltungen teilzunehmen, 43 Einheimische Schwestern übernehmen zunehmend die Aufgaben der ausländischen Missionarinnen selbst wenn es mit Kosten verbunden ist. Und in der Tat: die Mütter und die jungen Frauen finden hier Halt im Glauben und Kraft in ihrem täglichen Kampf. Sie beten gemeinsam, lernen und feiern zusammen. Die Katholische Männerbewegung In den letzten Jahren haben wir die Bildung eines Männervereins unterstützt. Es war eine Initiative der Bischofskonferenz von PNG, die auf das Drängen vieler Männer diesem Anliegen entsprachen. Kurse wurden gehalten, Gesetze und Statuten erarbeitet. Pastoralreferenten Das Amt eines Vollzeit-Referenten in den Pfarreien wurde nicht eingeführt. Mangel an Geld und Fehlen einer SpezialAusbildung waren die Haupthindernisse. In fast allen Pfarreien gibt es einen aktiven Pfarrgemeinderat, dessen Mitglieder dem Priester zur Seite stehen in der Sorge um die Pfarrei. Es gibt auch einen Finanzausschuss. Immer wieder gibt es Laien, 44 die in der Pfarrei bestimmte Aufgaben übernehmen: Zählung der Kirchgänger; bei Veranstaltungen Videos zeigen, für die Sauberkeit und Schönheit der Kirchengebäude sich einsetzen. Halbzeitkatechisten In kleinen Gemeinden gibt es den Halbzeitkatechisten: Anführer beim Gebet und Wortgottesfeiern. Daneben gibt es 1. ehemalige Vollzeit-Katechisten, die aus dem Amt ausgeschieden sind, aber immer noch ihre Dienste anbieten; 2. Lehrer auf den staatlichen Schulen, die den Priestern beim Religionsunterricht helfen 3. ehemalige Lehrer, besonders auch Lehrerinnen, die freiwillig an den staatlichen Schulen Religionsunterricht geben und die „Sonntagsschulen“ leiten. Übersetzung Pater Klaus Sanders Mother and Child Martin Morububuna – Künstler aus Papua Neuguinea Rot ist die Farbe des Lebens, gelb symbolisiert Freude. Eine Frau von den Trobiands trägt ihr Kind an der Brust und um die Stirn geschlungen ein Bilum, die traditionelle handgefertigte Tasche. Zuneigung und Hoffnung beleben diesen Augenblick. 45 der, die lebenden und verstorbenen. Sie leben mir vor, dass man in der Nachfolge Jesu glücklich sein kann. Was ist Ihre größte Freude am geweihten Leben? Meine größte Freude ist es, zu wissen, dass Gott mich trotz meiner vielen Schwächen ernst nimmt und mir zutraut, dort wo ich tätig bin, den Menschen Freude, Mut, Liebe und Verzeihung zu schenken – im Namen Gottes. Welches war das zentrale Ereignis in Ihrem Leben? Das war meine Priesterweihe, also der Tag, an dem ich spürte, wie leer ich doch vor meinem Gott dastand. Was macht Ihnen Mut? Mut machen mir die vielen Kinder, denen ich täglich in Papua Neuguinea begegne. Der Umgang mit ihnen lässt mich immer wieder erkennen, dass es sich lohnt, sich auf Gott einzulassen. Wovor haben Sie Angst? Ich habe Angst vor der Tatsache, dassauch schon in PNG – so viele Christen Gott nicht mehr ernst nehmen und sich so alle Lebensperspektiven verbauen. Wer ist Ihr größtes Vorbild? Mein größtes Vorbild sind meine Mitbrü- 46 Wie heißt Ihr Lieblingslied? Für mich als Freund der leichten Musik gibt es viele Lieder, die mir für kurze Zeit spontan zu Lieblingsliedern werden, auch solche, die ich in PNG höre. Sehr gerne höre ich jetzt die Melodien des Trio Ambisi aus West-Papua, auch wenn ich die Texte nicht verstehe. Es gibt aber auch viele deutsche Schlager, deren Texte und Melodien meinen Alltag im Urwald verschönen. Was würden Sie in der Kirche verändern? Ich wünsche mir mehr Freiraum in der liturgischen Gestaltung, in Richtung einer besseren Inkulturation. Ich vermisse in unseren Gemeinden eine sichtbare Freude bei der Gestaltung der Eucharistie. Zu vieles ist zu steif, langweilig.. Der nüchterne Altar ohne Blumen trägt zur Traurigkeit bei. Ich würde auch bei der Feier der täglichen Eucharistie gerne nur ein oder zwei Zelebranten am Altar sehen, anstatt die Messe, in der sich viele Priester um den Altar drängeln. – Bei vielen älteren Ordenspriestern ist die Frage: feiere ich eine gültige Messe, wenn ich im Volk stehe und nicht als Konzelebrant am Altar? Eine Klärung wäre angebracht. Aus der Erfahrung heraus, dass in unseren Gemeinden fast nicht mehr gebeichtet wird, wünsche ich, dass bei einem Bußgottesdienst die sog. einmalige Generalabsolution zum Zeichen der Sündenvergebung erteilt wird. HANS-JOACHIM SCHULZE Mein Leben im hohen Norden „Wieso bist du in Finnland?“ Diese Frage wird mir immer noch gestellt, obwohl ich schon seit über 20 Jahren im Land der vielen Seen lebe (es sind offiziell unglaubliche 187 888 Seen). Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, darauf so zu antworten: „Sie heißt….und sie ist Finnin“. Diese Antwort scheint zu helfen, denn danach ist die Person meistens zufrieden. Natürlich: er ist nur hier, weil er eine Finnin kennen gelernt hat. Wieso sonst sollte ein Ausländer freiwillig nach Finnland auswandern?? Ich kann diesen Gedanken eigentlich nicht nachvollziehen. Ich finde das Leben hier ihr Ruf). Aber der finnische Staat macht es einem auch nicht zu schwer, sich hier wohl zu fühlen. Eine sehr effektive und pragmatische Bürokratie, kostenlose und hervorragende Ausbildung, fabelhafte Infrastruktur und wunderschöne Wald- und Seenlandschaften sorgen für zufriedene Lebensbedingungen. Da stört es einen auch nicht, dass der Datenschutz hier nicht so streng wie z. B. in Deutschland ist, die Preise für Lebensmittel (und vor allem Alkohol) einem ganz schön den Appetit verderben können und der Winter viel zu lange dauert (so manchen 1. Mai haben Mit meinen Studenten besuchten wir 2013 wir schon im Schnee die Universität Hamburg verbracht). im sog. Wohlfahrtsstaat sehr angenehm. Natürlich habe ich auch selbst zum Wohlbefinden beigetragen, indem ich von Anfang an den Kontakt zu meinen finnischen Landsleuten gesucht und auch sofort ihre Sprache gelernt habe (die übrigens gar nicht soo schwierig ist wie 1992 wanderte ich also wegen einer Finnin in den hohen Norden aus. Ohne Perspektive auf Arbeit wagte ich den Sprung über die Ostsee. Finnland befand sich damals in einer tiefen Rezession. Ich hatte Glück und fand relativ schnell Arbeit an der Technischen Universität im 47 Weltmeisterschaft im Eisskulpturenschnitzen in Heinola, Südfinnland ostfinnischen Lappeenranta. Und schon 1994 kam ich dann an meinen heutigen Arbeitsplatz: die Wirtschaftsuniversität in Helsinki (die 2010 mit der Technischen Uni und der Hochschule für Kunst & Design zur sog. AALTO-Universität fusionierte – benannt nach dem berühmten finnischen Architekten ALVAR AALTO). Hier unterrichte ich seitdem Deutsch als Fremdsprache. Unsere Studierenden müssen im Rahmen ihres Wiwi-Studiums mindestens drei Fremdsprachen lernen (wobei Schwedisch sowieso Pflicht ist, da es die 2. Amtssprache in Finnland ist). Dieses Pflichtpensum an Fremdsprachen hat mir bisher meinen Arbeitsplatz gesichert. Und so bringe ich den Studierenden seit über 20 Jahren bei, wie man einen richtigen Smalltalk macht oder ein Unternehmen auf Deutsch präsentiert. Eine Besonderheit meines Unterrichts besteht darin, dass ich zusammen mit meinem deutschen Kollegen seit 1994 im Doppelpack unterrichte. Wir haben 48 zwei Kurse, in denen die Studierenden immer zuerst ein Selbststudium zu Hause absolvieren und erst danach gut vorbereitet in den Unterricht kommen. Dort sind dann zwei Lehrer gleichzeitig anwesend und die Studierenden erhalten die Möglichkeit, möglichst viel und effektiv auf Deutsch zu kommunizieren. Die Aufgaben im Selbststudium sind oft Hörverständnisübungen, die wir alle selbst entwickeln und in einem Tonstudio aufnehmen (zusammen mit anderen Muttersprachlern, die wir dafür engagieren). Zum Teil gibt es auch Videos, die wir auf einer Studienreise aufnehmen. Diese Reise veranstalten wir alle zwei Jahre. Sie dauert 10 Tage und führt uns immer in eine andere Region in Deutschland. In diesem Jahr geht es z. B. ins Rhein-MainGebiet. Wir werden dort unterschiedliche Unternehmen, Institutionen und eine Universität besuchen und die Vorträge je nach Möglichkeit aufzeichnen. Nach der Reise wird das Material gesichtet, editiert und mit Übungen verknüpft. So erhalten die Studierenden möglichst authentisches Material fürs Selbststudium. Manchmal wundere ich mich selbst, dass ich auch nach so vielen Jahren noch mit großer Begeisterung die immer wieder gleichen Themen unterrichte. Vielleicht liegt es an der hervorragenden Zusammenarbeit mit meinem Kollegen, vielleicht auch an den netten Studierenden, die i.d.R. mit viel Eifer Sprachen lernen wollen, da sie wissen, dass das Finnische nur von ca. 5 Mio Menschen gesprochen wird. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass ich meine Entscheidung, in dieses Land auszuwandern, niemals bereut habe. Auch wenn ich mich manchmal nach meinen Verwandten sehne (die ich 1 – 2 Mal pro Jahr besuche) oder gerne mal wieder ein gutes deutsches Bier trinken würde (hier bekommt man zwar einige deutsche Biere, aber die sind sehr teuer), so muss ich doch zugeben, dass Finnland zu meiner zweiten Heimat geworden ist (zumal ich auch eine Frau und 4 Kinder habe). Wie sagt man doch in Finnland: TERVETULOA (HERZLICH WILLKOMMEN!). Der Autor, Hans-Joachim Schulze, ist ehemaliger Schüler des Gymnasiums Johanneum in Homburg/Saar, das von den Herz-Jesu-Missionaren gegründet wurde. Pater Hans Pitruff war sein Französischlehrer. Nachrichten Hiltrup Im Juli 2014 starb Professor Pater Dr. Klaus Demmer. Kurz vor seinem Tode hatte er noch ein Buch vollendet. Sein Freund und Kollege Professor Dr. Antonio Autiero (Berlin) hat es posthum herausgegeben: Selbstaufklärung theologischer Ethik – Themen-Thesen-Perspektiven Ferdinand-Schöningh-Verlag Paderborn 2014. Das Nachwort schließt mit den Sätzen: „Wer allein auf Sichtbarkeit baut, blendet eine Dimension des Wirklichen aus. Den Moraltheologen kann das nicht unberührt lassen. Er lässt sich auf eine intensive Bewegung ein, um tiefer zu durchschauen und weiter zu überschauen. Das ist eine hohe Zumutung. Aber aus ihr speist sich Selbstachtung. Sie vollendet sich, wenn sie in Gebet mündet, wenn also das Ferne und Abstrakte zum nahen und konkreten Du wird, ohne seine erschütternde Erhabenheit zu verlieren. Theologie ist, so gesehen, Umwandlung aus dem Innen. Der Christ gibt dem Ewigen ein Gesicht und einen Namen. Das ist eine Zumutung, wie sie höher nicht gedacht werden kann.“ 49 MANFRED RIDIL Die geheimnisvolle Orgel Pater Manfred Ridil (76) hat Musik studiert für das Lehramt am Gymnasium und unterrichtete am Johanneum in Homburg/Saar. Dort leitete er auch viele Jahre den Schülerchor und das Streichorchester. Heute gehört er zum Seelsorgsteam der Gemeinde St. Edith Stein in Bitterfeld-Wolfen. Orgel in der Abteikirche Weltenburg an der Donau Früher mussten eifrige Ministranten durch Wippen den Blasebalg bedienen. Das machte einen Heidenspaß, vor allem, wenn man zum Verdruss des Orgelspielers mit dem erforderlichen Schwung aufhörte. Dieser tobte und die Pfeifen jaulten jämmerlich. Da half nur noch, flugs den heiligen Raum zu verlassen und die Treppen hinabzustürzen. Die Koppelzüge verbinden die Register und mischen so die Tonfarben. Im Gemein- 50 deleben sprechen wir von Vernetzung. Wir sind ja alle auf Zusammenarbeit angewiesen. Gemeinsam lösen wir schwierigste Probleme. Pfarrer, die alles alleine machen wollen, sind trübe Zeitgenossen (solche gibt es!). Sie scheitern an ihren Aufgaben. – Tausende Transferhölzchen und Wippen übertragen den Tastendruck auf die einzelnen Pfeifen. Es ist wie ein Weitersagen einer Nachricht durch das Gesamtgefüge der Orgel. Ein Bild für weltweite Botschaft im Missionsauftrag. fehlenswert? Ein bisschen Schummeln Die Orgel birgt auch ihre Geheimnisse. also erlaubt, ein bisschen Sünde im Es wird sich zeigen, dass sie das größte Weltenplan Gottes? Betrugsmanöver darbietet. Ihr bewun- Bis 1600 etwa konnten die Musiker nur dernswertes Tonwerk ist eigentlich mit Musikstücken bis zu zwei VorzeiWiderspruch in sich, wenn man so will chen musizieren: C-Dur, F-Dur, B-Dur, G-Dur und D-Dur. Gewagte ModulatioLug und Trug. Und: der Mensch will nen darüber hinaus waren für das Ohr einfach betrogen sein. Das fängt schon mit der Jalousie an, reicht über den unerträglich. Erst mit der temperierten Tremolant bis zu den einzelnen Tönen. Stimmung um 1600 war nun alles mögUnd der Musiker schwört auf dieses lich. Johann Sebastian Bach war so sehr Teufelswerk! darüber erfreut, dass er ein großes Werk Die Jalousie lässt den Klang anschwellen komponierte, das „Wohltemperierte oder verklingen. So erkennt man das Klavier“, ein Zyklus von Präludien und Herannahen und Sich-Entfernen einer Fugen in jeder Tonart, sowohl in Dur wie Begebenheit. Im Grunde wird da nur in Moll mit weitreichenden gewagten eine Holzklappe auf und zu gemacht. Modulationen. Da war die Lösung. Der Tremolant lässt Melodien herzerwei- Die Schummelei besteht darin, dass chend schweben und uns in Himmels- man jede Quint um ein Zwölftel ihrer sphären fühlen. In Wirklichkeit werden Schwingungen verkürzt. Ein Geiger lediglich Luftstöße ausgeführt, eine dagegen stimmt sein Instrument absolut simple Luftpumpe, die uns da verzückt. rein. Er selbst spielt ein E beispielsweise Mit großem Ernst aber ist der schlichte in C-Dur ganz anders als in E-Dur. Wenn Dreiklang zu betrachten. Hier scheint sich nun beide im Duett musizieren, wer hat wohl der Teufel selbst zu verstecken. Ich Recht? Wer hat Recht im ökumenischen spreche vom „pythagoreischen Komma“, Streit um die Wahrheit? – Sagte Jesus im Abendmahlssaal, „das ist mein Leib“ ein Fachausdruck, der erklärt werden will. Wir lieben die „reine Stimmung“. oder „das ist soviel wie mein Leib“? Fünf Das aber führt zu einer reinen Verwir- Jahrhunderte Spaltung aus Recht-haberei! rung. Stimmt man also zwölf Quinten – Die Musizierenden finden in der Praxis übereinander, dann stimmt die Oktave nicht mehr. Fragt man sich nun, was denn um Himmelswillen wichtiger sei, die Quinte oder die Oktav, dann lautet die Antwort keine von beiden. Wie soll ich jetzt noch die Musik, die reine verstehen? Das Reinste im Klang wird zu ihrem Zerstörer! In mir regt sich schon die verteufelte Frage, ist im Leben die reine Lösung eines Problems wirklich emp- Mechanik: Übertragung des Tones von der Taste in die Pfeife 51 Orgelregister aus der Kirche Alt-St. Clemens in Münster-Hiltrup eine Lösung: Sie hören genau hin, was Tastatur. Wieder eröffnet sich uns ein der andere spielt und passen sich in Geheimnis: die Unterordnung unter den Achtung vor dem Spiel des anderen an. Hauptton. Einer hat das Sagen! Nicht das Problem ist die Lösung sondern Was mich fasziniert: Zum Wohlklang der das Hinhören. Eine Grundbedingung Musik gehört in ihrem Wesen der Missklang, - zur wunderbaren Weltordnung beim gemeinsamen Musizieren. Bei einem Stimmvorgang frage ich den das Diabolische, die Sünde. „Felix culpa“, Orgelstimmer: „Stimmen Sie die Terz im sagt Paulus. Wo Licht ist, ist Schatten. Sesquialter auch temperiert oder etwa Verlockende Schönheit des „verbotenen rein?“ Er stimmt sie rein. Unglaublich! Apfels im Paradies“. Erwähnenswert ist Da höre ich also bei einem einfachen natürlich auch der Organist. Ohne ihn Dreiklang zwei verschiedene E, die rein- klingt ja nichts. Ohne Pfarrer läuft ja ste Disharmonie. Sogar der Dreiklang in nichts. Er zieht die Register. Hoffentlich sich ist schon eine unglaubliche Häufung nicht immer alle! Und hoffentlich spielt „schräger Töne“. Jeder Ton beherbergt in er nicht immer dasselbe! Und hoffentlich sich eine Unzahl rein klingender Obertöne. sucht er auch immer wieder mal zeitnahe Betrachtet man einmal alle Obertöne Musikstücke. Predigten können „so schön eines Dreiklangs, dann kann man nur muffig“ sein! Ein protestantischer Geiger den Kopf darüber schütteln, was wir so – Chirurg seines Zeichens - formulierte als schön empfinden! Das ist etwa so, als nach einer katholischen Predigt: „Sie lege ich beide Arme über die gesamte war mal wieder zum Knochenkotzen!“ 52 Vor dem Organisten liegt die Partitur eine Herausforderung. Ein Begriff lässt ihn zittern: Das Prima-vista Spiel. VomBlatt-Spiel. Du weißt nie, was kommt. Und du musst schnell reagieren. Wie viele Entscheidungen im Leben treffen uns so unerwartet. Welche Bank für mein Geld, welche Schule für mein Kind, welcher Partner für meine Ehe?! – Und was „auf der letzten Seite meiner Partitur“ steht, – wer weiß?! Nur der, der die „Partitur meines Lebens“ für mich aufgezeichnet hat. An ganz berühmten Orgeln gibt ein Zimbelstern ein hell glitzerndes Getön von sich. Durch einen Registerzug beginnt der Stern sich zu drehen und lässt, sorglos – ohne einen richtigen Ton treffen zu wollen, helle Glöckchen erklingen. Herzerfrischend bei all den schweren Gedanken der Erwachsenen plappert im Gespräch die Kinderschar dazwischen. Bei Jugendlichen und Kindern ist nicht jede Aussage abgestimmt und ausgewogen. Von oben senkt sich zum Schluss der Blick nach ganz unten. Das Fundament. Der tiefste Ton ist der Subbass. Man hört ihn eigentlich nicht, aber im Zusammenspiel bildet er das Fundament. Er trägt den Gesamtklang. Eine Orgel ohne Subbass klingt leer, fad. Papst Franziskus formuliert: „Jesus gibt unserem Leben erst den richtigen Geschmack.“ Jeder weiß, dass eine Orgel, die „Königin der Instrumente“, von Zeit zu Zeit gestimmt werden muss. Dann kommt neuer Glanz in ihren Klang. Auch mein Innenleben muss gelegentlich aufpoliert werden. Doch keine Angst! Nachrichten Hiltrup/Vunapope Nach ärztlicher Behandlung und Erholung sind Pater Theo Bäumer und Pater Meinhard Wittwer im Februar ins Erzbistum Rabaul zurückgeflogen. Dublin-Irland Im März treffen sich die Leiter der europäischen Ordensprovinzen (PEC) zur turnusmäßigen Konferenz in Dublin. Merauke-Papua Die Herz Jesu Missionare haben ein Heim für Aidswaisen gebaut, das der Ortsbischof am 8. Dezember 2014 eingeweiht hat. Die Anwesenheit des Bürgermeisters und zahlreicher Vertreter von Behörden zeigen wie wichtig diese Einrichtung ist. Pater K. van Rooij MSC bedankte sich bei vielen Spendern und Helfern am Bau. Die Leitung des Hauses übernimmt der Pfarrer P. Joni Astando MSC. Pacific Union Die Pazifik-Union hat einen neuen Oberen: Der aus Samoa stammende Pater Tomati Sefo leitet für drei Jahre die Mitbrüder dieser Gemeinschaft. Er war vorher Direktor des Priesterseminars in Suva/Fidschi. 53 Bernhard Heisig „Probleme der Militärseelsorge II“ Haben Sie genau hingeschaut? Vielleicht haben Sie – auf den ersten Blick – die durchlöcherte Zielscheibe gesehen oder den zusammengesackten Toten – erinnert an manche Darstellungen von Christus am Kreuz – ein zerfranstes Stück Mensch – ein Bild des Grauens… Ist das alles, was zu sehen ist? Täusche ich mich oder ist da noch etwas zu erkennen – genau über dem Kopf des Toten? Sieht es nicht aus wie das Haupt eines Gekreuzigten aus romanischer Zeit? Deutet sich nicht sogar eine Krone an? Bernhard Heisig (1925 – 2011) hat diese Skizze „Probleme der Militärseelsorge II“ genannt, entstanden ist sie 1965/6. Ich weiß nichts Genaueres über die Entstehung dieses Bildes. Ist es zu subjektiv, wenn mir beim Hinschauen in den Sinn kommt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“? Dieses Wort ist ja ein trotziges Wort, ein Wort, das sich nicht ablesen lässt an dem, was geschieht – als läge es auf der Hand. Es ist ein Wort des Trotzes – ein Wort von umstürzender Einsicht: Nicht der Mörder ist glaubwürdig, sondern der Machtlose mit dem erhobenen Haupt. Klaus Gräve 54 ECKARD STILLER Danke für Ihre Zeit! Seit sieben Jahren helfe ich als ehrenamtlicher Mitarbeiter (EA) auf der Palliativstation des Herz-Jesu-Krankenhauses (HJK) in Münster-Hiltrup mit. Ich darf mich kurz vorstellen: Eckhard Stiller, 53 Jahre jung, verheiratet, 2 Kinder und mittlerweile auch begeisterter „Ooooopaaaaaa“. Beruflich bin ich seit 1986 in der Spielbank Hohensyburg als Croupier tätig. In meiner freien Zeit lese ich gern ein gutes Buch, gehe ich gerne zum Essen aus. Der Besuch von Theater, Musicals und Museen steht ebenso auf dem Programm wie neue Länder zu bereisen. Oft wird mir die Frage gestellt: Wie kommt man als Croupier zum Ehrenamt auf der Palliativstation!? Es ist keine lange Geschichte. Durch zwei einschneidende Erlebnisse im engsten Familienkreis habe ich mich für den Einsatz als EA entschieden. In einem Krankenhaus, bevor es überhaupt Palliativstationen gab, kam ich zum ersten Mal mit palliativer Versorgung/ Betreuung in Berührung und fand es einfach nur toll, wie umfassend sich um den Patienten gekümmert wurde. Zufällig war dann in einem Aushang bei meinem Hausarzt zu lesen, dass in Hiltrup im HJK eine Palliativstation eingerichtet werden soll und dort noch EAs benötigt werden. Nach anderthalb Jahren Schulung und Ausbildung durften wir zum ersten Mal auf die Station. Das war eine auf- und anregende Zeit. Wir bieten einfach das Gespräch mit Gästen sowie mit Angehörigen an. Wir haben für jeden ein offenes Ohr und wir haben Zeit. Wir können über die Situation sprechen, uns über Belangloses unterhalten oder auch nur gemeinsam schweigend die Hand halten. Auf Wunsch lesen wir aus Büchern oder Zeitungen vor, kümmern uns um Musikwünsche oder erledigen kleine Besorgungen. Wir werden meistens interessiert oder begeistert empfangen, aber auch manches Mal mürrisch oder verärgert, je nachdem wie es dem Patienten geht. 55 Zwei Beispiele darf ich kurz erzählen, die mich sehr berührt haben. Eine Dame war sehr erzürnt und regelrecht wütend ob ihrer Krankheit und ihres nahen Todes. Ich konnte die Dame leider nicht beruhigen oder auf andere Gedanken bringen. Nach diesem Besuch dachte ich mir im Stillen: Jetzt geht die Frau mit so viel Zorn von dieser Welt. Im Nachbarzimmer saß ein Herr im Bett und strahlte mich schon beim Eintreten an. Auf meine Nachfrage woher seine gute Laune kommt, sagte er mir: „Herr Stiller, ich bin zum letzten Mal hier auf dieser Station und ich weiß, ich werde in den nächsten Tagen meinem Schöpfer gegenübertreten und das erfüllt mich mit großer Freude!“ Wir haben noch lange über Gott und die Welt gesprochen und viel gelacht. „Danke für Ihre Zeit!“...daher kommt dieser Satz. Unterschiedlicher konnten die beiden Gespräche nicht verlaufen. Sehr oft dreht sich auch die Unterhaltung und die Patienten möchten einiges über mich wissen. Wenn ich dann erwähne, dass ich in der Spielbank arbeite, haben wir erstmal ein neues Gesprächsthema. Dann kommen die Fragen: Was macht ein Croupier? Wie sieht Ihre Arbeit aus? Was sind das für Gäste die dort hinkommen? Als Croupier bin ich für die angebotenen Spiele wie z.B. Roulette, Black-Jack, Poker, Baccarat am Spieltisch anzutreffen. Für Spielerklärungen und auch im Kassendienst werde ich eingesetzt. Die Arbeitszeit erstreckt sich von nachmittags bis spät in die Nacht sowie an Wochenenden und Feiertagen. Unsere Gäste kommen aus allen Bereichen von jung bis alt, Frauen, Männer und alle Berufsgruppen sind vertreten. Der Umgang mit Gästen und die Arbeit am Spieltisch machen mir sehr viel Spaß und bereiten mir große Freude ebenso wie der Einsatz auf der Palliativstation. In den letzten Jahren habe ich leider weniger zeitlichen Spielraum auf der Station mitzuarbeiten und bringe mich mehr im Hintergrund ein. Ich denke, ich konnte Ihnen meine Arbeit im Krankenhaus und auch in der Spielbank etwas näher bringen. Danke 56 Werner-Mühl-Team „Werner-Mühl-Team“ aus Schwagstorf. „Auch in diesem Jahr möchten wir uns ganz herzlich bei allen Helferinnen und Helfern, die uns in irgendeiner Weise bei dieser Aktion unterstützt haben, bedanken.“ Der Dank gilt natürlich auch, wie das Team betont, den vielen Abnehmern dieser Produkte, die damit ihren Anteil an dem Ganzen haben. Aktion? Seit Jahren schon werden Plätzchen und Brot gebacken, daneben auch Marmelade erstellt und dann, wie gerade erst beim örtlichen Weihnachtsmarkt, verkauft. Es ist wie ein Brückenschlag über den Atlantischen Ozean. Von Schwagstorf nach Lima in Peru, in das Land, in dem Pater Werner Mühl seit über 30 Jahren wirkt. Vier Geschwister von Pater Werner Mühl – er kommt ja aus Schwagstorf – mit ihren Familien haben immer mehr Bekannte animiert, mitzumachen, mitzuhelfen. Mit dem jetzigen Erlös in Höhe von 779,71 Euro€konnten in den vergangenen 12 Jahren insgesamt 10.023,29 Euro zu dem auch noch zahlreiche Geldspenden eingegangen sind, eingenommen werden. Das Geld wurde Jahr für Jahr Pater Mühl zur Verfügung gestellt, der unter dem Grundgedanken „Hilfe für Kinder in Peru“ vielen bedürftigen Kindern damit helfen konnte. Kinder, die armen Familien leben, oft in schwer erreichbaren Höhen in den Anden. So kann eine Tüte Plätzchen, ein selbstgebackenes Brot, ein Glas Marmelade doch einiges bewegen. Helferinnen und Helfer und die Geschwister von Pater Mühl 57 Goldenes Priesterjubiläum 19. April 58 P.Norbert Empen P.Hans Pittruff P. Manfred Ridil P. Klaus Sanders P. Wolfgang Vogt P. Wilhelm Wöstheinrich 65 Jahre Priester 30. April P. Karl – Heinz Hoppe 55 Jahre Priester 25. April P. Bruno Bakenecker P. Bernhard Hagedorn P. Manfred Simmich Geburtstage 18. März P. Hans –Josef Limburg 80 Jahre 12. April P. Theo Bäumer 75 Jahre 59 In Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Bruder Wolfgang Altewischer msc Bruder Wolfgang Altewischer wurde geboren am 28. Januar 1928 in Hamburg Altona, und er starb am 14. Februar 2015 im Haus Franziska in Hiltrup. Er wurde also 87 Jahre alt. Im September 1949 trat er in Hiltrup in unsere Gemeinschaft ein; am 9. September 1951 legte er die erste Profess ab. Bruder Altewischer war tätig als Bäcker im Haus Hitrup und dann im Haus Oeventrop als Melker und landwirtschaftlicher Mitarbeiter. Ab 1973 wurde er im Missionshaus Hiltrup als Gärtner für das Haus und für das Kardinal-von-Galen-Gymnasium Hiltrup eingesetzt, danach beim Versand der Kalender und Monatshefte im Missionsbüro. Bis ins hohe Alter versah er im Haus Hiltrup den Tischdienst und sorgte für die Getränke in Speise- und Erholungssaal. Über lange Jahre spendete Bruder Altewischer Blut - beim hundertsten Mal bekam er dafür eine besondere Medaille vom Deutschen Roten Kreuz. Seine besondere Liebe galt der Orgelmusik. Als Mitglied der „Gesellschaft der Orgelfreunde“ nahm er teil an vielen - auch internationalen - Studienreisen. Bruder Altewischer war für uns alle ein überaus liebenswerter Mitbruder - auch und gerade in der Zeit zunehmender Schwäche und Krankheit. Auch seine Schwester, Doris Altewischer, bewunderte seine Tapferkeit und begleitete ihn liebevoll nach Kräften. Wir danken Bruder Altewischer für sein Leben mit uns. Wir feierten die Eucharistiefeier für unseren lieben verstorbenen Mitbruder am Donnerstag, den 19. Februar 2015 um 11.00 Uhr in der Kapelle des Missionshauses, Am Klosterwald 40 in Münster-Hiltrup. Anschließend erfolgte die Beisetzung auf unserem Klosterfriedhof. 60 Die Emmaus-Jünger begegnen dem auferstandenen Herrn, und erkennen Ihn am Brotbrechen Schwestern Förderer Schwester M. Gerhardis MSC-Helene Floß Geb. 21.01.1916 in Nörvenich, Kr. Düren Erste Profess03.02.1946 Gestorben 14.01.2015 in Bergisch-Gladbach-Paffrath Gertrud Heising, Horstmar Maria Polk Wolfram Klose, Köln Sigi Schulte im Walde, Emsbüren Agnes Happel, Arnsberg Lisa Gerke, Arnsberg-Oeventrop Gerhard Ripkens, Uedem Wilhelm Plogmann, Drensteinfurt Maria Bruns, Wehm Berthold Kröger, Wehm Marianne Ehl, St. Ingbert Agnes Ebbing, Münster Schwester M. Agnes Terlau MSC Geboren 17.07.1925 in Empte, Kr. Coesfeld Erste Profess03.02.1950 Gestorben 16.01.2015 in Münster-Hiltrup 61 Du Incontru (Begegnung): Auf Sardinien feiern die Christen in einer Prozession die Begegnung des Auferstandenen mit seiner Mutter 62 IMPRESSUM 123. Jahrgang Hiltruper Missionare GmbH Fotos: Johanniterstraße 6, 48145 Münster Titel: Felix Diaz, Anführer der indigenen argentinischen Gruppe Qom Foto: Adveniat Rückseite: Höhlenkloster in Kappadokien Foto: Hans Pittruff S. 35 S. 37 S. 38-44 S. 45 S. 47-49 S. 50 S. 51-52 S. 55 S. 56 S. 58-60 S. 62 S. 64 Josef Hegglin moviepilot.de MSC-Archiv missio-München Hans-Joachim Schulze Walter Schürer Henk Plas Eckard Stiller Joachim Jenkner MSC-Archiv Hermann Rech Hans Pittruff Telefon0251 93301-29 Telefax0251 93301-50 Postbank Dortmund BLZ 44010046, Kto.-Nr. 41608-468 BIC PBNKDEFF IBAN DE35 4401 0046 0041 6084 68 Commerzbank Münster BLZ 40040028, Kto.-Nr. 396016800 BIC COBADEFFXXX IBAN DE72 4004 0028 0396 0168 00 DKM Darlehnskasse Münster eG BLZ 400 602 65, Kto.-Nr. 222 500 BICGENODEM1DKM IBAN DE17 4006 0265 0000 2225 00 Unsere Zeitschrift „Hiltruper Monatshefte“ ist eine Gabe an die Freunde und Förderer der Herz-Jesu-Missionare. Es wird kein Bezugspreis erhoben. Freiwillige Spenden können auf obige Konten überwiesen werden mit der Anschrift: Missionsbüro der Hiltruper Missionare Johanniterstraße 6, 48145 Münster Jedem Heft liegt als Zahlungserleichterung ein Zahlschein (überweisungsauftrag) bei. Dies ist keinesfalls als Mahnung anzusehen. Pater Hans Pittruff MSC Am Klosterwald 40 48165 Münster Telefon 02501 449450 e-mail: [email protected] www.hiltruper-missionare.de (jedes Heft als PDF Datei vorhanden) Graphische Ausbildungsstätten Auflage: 2800 Exemplare 63
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