Tropenmedizin update Prof. Dr. Uwe Groß Göttingen International Health Network Universitätsmedizin Göttingen Institut für Medizinische Mikrobiologie [email protected] ÄKN, Gesprächsrunde Humanitäre Hilfe, 18.3.2015 Ebola VHF (seit Februar 2014) Guinea Seit Februar sind in den Waldgebieten im Südosten des Landes 122 Menschen an Ebola erkrankt. 78 davon sind an den Symptomen des hämorrhagischen Fiebers verstorben. Es ist der erste Ausbruch der Erkrankung in Guinea. Meldung eingestellt am: 1.4.2014 WHO/CRM -> Letalität 64%! Besonders tragisch: Die Hebamme, die anfänglich noch der infizierten Familie helfen wollte und später selbst am Ebola-Virus starb, verbreitete die Seuche in mehreren Dörfern! In ihrem Heimatdorf Dandou Pombo steckten sich ein Familienmitglied an, sechs weitere Einwohner starben. Später wurde die Frau in ein Krankenhaus in Guéckédou eingeliefert. Auch dort steckte sich ein Pfleger an, der das Virus anschließend nach Macenta trug. Dort starben 15 weitere Menschen. Außerdem infizierte der Pfleger seine Schwiegermutter in Guéckédou, sie und drei weitere Bewohner starben. Während der Beerdigung der Hebamme im Dorf Dawa infizierten sich mehrere Teilnehmer, acht Menschen starben. Zu diesem Zeitpunkt, Anfang Februar 2014, hat sich die Seuche bereits auf ein riesiges Gebiet verteilt und Hunderte infiziert. Doch es dauert noch bis zum 6. März, als Ärzte schließlich bekannt geben: Es handelt sich um das Ebolas-Virus! Schutzmaßnahmen werden verbessert, Gelder zur Verfügung gestellt, Experten eingeflogen. Trotzdem verbreitet sich die Seuche weiter rasend schnell aus. Auch aus Liberia, Sierra Leone und Nigeria werden Ebola-Fälle gemeldet. Am 8. August schließlich erklärt die WHO die Epidemie zum „internationalen Gesundheitsnotfall“. Ebola in Westafrika (Stand: 16.3.2015) Guinea 3.373 2.957 2.216 Liberia 9.482 3.150 4.241 Sierra Leone 11.742 8.484 3.687 Total 24.597 14.591 10.144 Liberia: Seit 5.3.15 keine neuen Fälle CRM, 17.3.2015 WHO, 16.3.2015 Sind Deutschland und Göttingen vorbereitet? Vorgehen bei Ebola-Verdacht an der UMG - Kompetenzteam - Die UMG ist vorbereitet für Verdachtsfälle Südafrika: Änderung der Gelbfiebervorschrift Mit sofortiger Wirkung wurde zum 31. Januar 2015 die Gelbfieber-Impfvorschrift für Reisende von Sambia nach Südafrika aufgehoben. Auch andere Länder wurden von der WHO als Länder mit geringen Gelbfieber-Übertragungsrisiko eingestuft und daher vom südafrikanischen Gesundheitsminister von der Einreisevorschrift befreit: Tansania, Eritrea, Somalia und Sao Tome & Principe und Sambia Aktuelle Gelbfieber-Einreisevorschrift für Südafrika Für Südafrika besteht seit 31.1.2015 folgende Einreisevorschrift: Eine Gelbfieberimpfung ist erforderlich für alle Reisenden (Kinder über 1 Lj.), die aus einem Land mit Gelbfieber-Übertragungsrisiko kommen und für Reisende, die sich im Transit länger als 12 Std. auf einem Flughafen aufhalten, der in einem Land mit GelbfieberÜbertragungsrisiko liegt. Bei Direktflügen aus Europa wird kein Gelbfieberimpfnachweis bei Einreise verlangt. Impfung für Risikogebiete empfohlen In Sambia besteht weiterhin ein Gelbfieber-Übertragungsrisiko im Nordwesten. Viele afrikanische Länder haben ein regionales Übertragungsrisiko für Gelbfieber. Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, endet die Erkrankung in 50% 60% der Fälle tödlich. Daher empfiehlt die WHO die Impfung für alle Reisende in Gelbfieber-Infektionsgebiete. Die Gelbfieberimpfung sollte mindestens 10 Tage vor Einreise in Gelbfieberrisikogebiete erfolgen. Außerdem sind bei Aufenthalten in ländlichen Regionen auch sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen unbedingt ratsam. Fit-for-travel,, 05.02.2015 Malaysia: Dramatische Zunahme von Dengue Fieber Die Zahl in Malaysia nimmt weiterhin zu… mehr als 84.000 Erkrankungsfälle und 160 Todesfälle. Rund die Hälfte aller Fälle wird aus dem Bundesstaat Selangor berichtet. Der am stärksten betroffene Distrikt ist Sibu mit rund 775 Erkrankungen. Auch auf den Philippinen steigt die Zahl der Erkrankungen Bis 4. November landesweit 73.815 Fälle, darunter 288 Todesfälle. Betroffen … sind vor allem Nord Mindanao (7.690 Fälle), Calabarzon (7.627 Fälle), die Region Davao (6.694 Fälle), Zentral-Visayas (6.661 Fälle), Caraga (6.276 Fälle) und die Region der Landeshauptstadt (4.312 Fälle). Die Stadtgebiete um Manila am stärksten betroffen: über 800 Erkrankungsfälle; auch in Quezon mehr als 930 Fälle. Fit-for-travel,, 07.12.2015 Brasilien: Mehr als 500.000 Dengue Fieber-Fälle Rund 587.000 Fälle wurden für das Vorjahr 2014 gemeldet. Mehr als 400 Kranke starben. Die meisten Erkrankungsfälle wurden aus dem Südosten des Landes berichtet (310.800). Auch in den westlichen Regionen wurden rund 114.000 Fälle gezählt. Aus den übrigen Landesteilen wurden weniger Fälle bekannt: Süden 24.200, Norden 49.100 und Osten 89.600. Fit-for-travel,, 17.01.2015 Australien: Ausbruch in Cairns In diesem Jahr bisher landesweit 483 Fälle, 94 davon in Queensland. CRM, 10.03.2015 Japan: Erstmals Dengue Fieber nach 70 Jahren In den vergangenen Wochen wurden mehrere Fälle des Dengue Fiebers aus Japan gemeldet. Einige der Fälle wurden aus Saitama berichtet. Saitama ist die jüngste Millionenstadt Japans, liegt nördlich von Tokio und gehört zum großen Ballungsgebiet der Hauptstadt. Weitere Infektionen wurden im Yoyogi-Stadtpark im Bezirk Shibuya in Tokio erworben. Der große Park, der Ende der Sechziger Jahre eröffnet wurde ist bekannt für eine Vielzahl an Schwertlilien und Denkmäler und wird daher auch oft von Touristen besucht. Teile des Yoyogi-Park wurden vorübergehend gesperrt, da befürchtet wird, dass die dort vorkommenden Mücken mit dem Dengue Virus infiziert sein könnten und somit das Virus auf weitere Parkbesucher übertragen könnten. Erste Fälle im August Seit den Vierziger Jahren wurden in Japan keine Dengue Fieber-Erkrankungen mehr beobachtet. In den vergangenen Jahren wurden in Japan rund 200-250 Dengue Fieber-Fälle jährlich bei Reisenden registriert, die während ihres Auslandaufenthaltes Länder mit Dengue Fieber-Vorkommen besuchten. Bei den Erkrankungen die in den vergangenen Wochen registriert wurden handelt es sich um einheimische Fälle. Es wird daher angenommen, dass durch Reiserückkehrer das Virus wieder eingeschleppt wurde und nun regional durch Mücken verbreitet, übertragen wird. Im August wurde der erste Dengue Fieber-Fall in Japan – in der Präfektur Saitama - seit nahezu 70 Jahren gemeldet. Fit-for-travel,, 11.09.2014 Karibik: Zahl der Chikungunya-Fälle steigt weiter an Die Zahl der Chikungunya Fieber -Fälle in der Karibik ist in den vergangenen Wochen weiter angestiegen. Von verschiedenen Inseln und Ländern wurden vermehrt Erkrankungen gemeldet. Die meisten Fälle werden nach wie vor aus Guadeloupe und Martinique berichtet. Seit Beginn des Ausbruchs 2013 wurden mehr als 81.000 Erkrankungen in Guadeloupe und mehr als 72.000 in Martinique registriert. In St. Martin und St. Barthelemy ist der Ausbruch mit über 4.800 und nahezu 1.400 Fälle rückläufig. Auch von den Cayman Inseln wurden Mitte Dezember rund 70 Chikungunya Fieber-Fälle berichtet. In Jamaika wurden ebenfalls vereinzelte Erkrankungen beobachtet. Auf dem Festland breitet sich der Chikungunya-Ausbruch noch sehr viel stärker aus So wurden bis vor wenigen Wochen rund 155.000 Chikungunya Fieber-Fälle aus El Salvador und rund 60.000 Fälle in Kolumbien registriert. In Nicaragua ist auch die Hauptstadt betroffen. In Kolumbien liegen die Schwerpunkte des Ausbruchs in Bolivar, Magdalena, Atlantico, Cesar und Norte de Santander. In Venezuela wird die Zahl der Infizierten seit Beginn des Ausbruchs sogar auf nahezu 1,4 Millionen geschätzt. Fit-for-travel,, 04.01.2015 Chikungunya-Fieber in Mittelamerika Im Juni 2014 meldete El Salvador erstmals Chikungunya FieberErkrankungsfälle im Land. Seither sind weitere Erkrankungsfälle dazu gekommen. Bis Ende November berichteten auch andere mittelamerikanische Länder, darunter Belize, Costa Rica, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama Chikungunya-Fälle. Die amerikanischen Gesundheitsbehörden raten daher Reisenden nach Mittelamerika gute Mückenschutzmaßnahmen zu treffen, um sich gegen Chikungunya Fieber zu schützen. Vor allem Personen mit besonderem gesundheitlichem Risiko wird empfohlen, sich vor der Reise von ihrem Arzt reisemedizinisch beraten zu lassen. Zu den gesundheitlichen Risiken zählen Arthritis, schwerwiegende chronische Erkrankungen (hoher Blutdruck, Herzkrankheiten) und Risikoschwangerschaften. Weitere Risikofaktoren für Chikungunya stellen das Alter (> 65 Jahre) und die Reisedauer (Langzeitreisende, Missionare, Entwicklungshelfer) dar © iStock/Chris Pecoraro Fit-for-travel,, 10.12.2015 Chikungunya-Fieber Sommer 2007: Ravenna, Norditalien -> starke Mückenplage (heißer, feuchter Sommer): - 197 Menschen mit Chikungunya-Fieber - Quelle: 1 Reiserückkehrer aus Indien Anpassung des Virus‘ an neue, kälteresistentere Überträgermücke: Aedes aegyptus (Afrika) -> Aedes albopictus (Asien -> Europa) -> seit 1990 in Italien Chikungunya-Fieber: über mehrere Wochen: - Fieber, Gelenk- und Kopfschmerzen - evtl. Exanthem in der 1. Woche Foto: Hochedez et al., EID 2006 West-Nil-Virus in Mitteleuropa West-Nil-Virus: - Familie Flaviviridae - behülltes RNA-Virus Quelle: Hubálek, Parasitol. Res. 2008 West-Nil-Virus Reservoir: Vögel (317 Arten, inkl. Zugvögel, Sperlinge) Vektor: Culex spp. und Aedes albopictus Inkubationszeit: 3-14 Tage Klinik: Grippe-ähnlich Meningitis/Meningoencephalitis bei 0.7% Infizierte Zugvögel Einschleppung durch Mücke per Personenflugverkehr Tel Aviv –New York USA: 1999-2001: 149 Fälle (18 Todesfälle) 2003: 9.862 Fälle (264 Todesfälle) 2008: 1.370 Fälle (37 Todesfälle) 2012: 5.674 Fälle (286 Todesfälle) Menschliche Fälle in Europa: vor allem SO-Europa Österreich (seropositiv) -> Keine Impfung, keine Therapie Fraction of mosquitos infected WN02 is more efficient than NY99 at disseminating and being transmitted by Culex pipiens Fraction of mosquitos with viral replication Fraction of mosquitos transmitting the virus (Relationship between genotype (NY99 and WN02), temperature, and days since feeding (0.5 - 40 d) as the proportion of mosquitos tested) EU und Nachbarländer: Mehr als 200 West Nil-Fieber-Fälle Das West Nil-Fieber breitet sich in Europa immer mehr aus. Nach Aussage der Gesundheitsexperten der „European Centre for Disease Prevention and Control” hat sich die Viruserkrankung auf neue Regionen ausgedehnt. Bis 20. November 2014 wurden in der Europäischen Union 74 und in den Nachbarländern 136 Erkrankungsfälle registriert. Noch im Oktober wurden Erkrankungsfälle in Italien, v.a. in den Regionen Brescia und Piacenza bekannt. Die meisten Erkrankungen in Italien wurden in den Provinzen Bologna und Cremona berichtet. Weitere vereinzelte Fälle in Lodi, Mantova, Modena, Parma, Pavia, Verona und Emilia Romagna. West Nil Fieber-Fall in Wien Aus Österreich wurde im August sogar ein einzelner Erkrankungsfall aus der Stadt Wien berichtet. In Griechenland sind die Regionen Attiki, Ileia, Rodopi und Xanthi betroffen. Insgesamt wurden in diesem Jahr 15 Erkrankungsfälle überwiegend im Monat August aus Griechenland gemeldet. In Ungarn waren es 11 West Nil FieberFälle in den Gemeinden Bacs-Kiskun, Bekes, Budapest, Csongrad, Hajdu-Bihar, Pest und Jasz-Nagykun-Szolnok. Auch in Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Israel, Palästina, Russland und Serbien wurden mehrere Erkrankungsfälle beobachtet. Fit-for-travel,, 22.11.2015 Masern 1.1.-17.3.2015: 693 Fälle allein in Berlin CRM, 18.3.2015 Masern Masernvirus Übertragung: Tröpcheninfektion, Mensch als einziger Wirt, extrem kontagiös (Kontagionsindex 95%) Inkubationszeit: 8-12 Tage Erkrankung: Masern (= 1. Krankheit) Enanthem mit Koplik Flecken, Exanthem, Komplikation: Subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSP) Quelle: CDC (links) und Groß, Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie,Thieme-Verlag, 3. Auflage 2013 (rechts) Masern - Komplikationen -> Otitis media -> Pneumonie 1 – 3 Jahre Bei 1 / 3.300 Kindern < 5 Jahre Subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) -> Demyelinisierung des gesamten Gehirns -> Spätfolge nach 4-10 Jahren, stets tödlich = slow-virus-Infektion (Masernvirus mit defektem M-Protein) Stadium 1: Veränderungen der Persönlichkeit, Schulversagen Stadium 2: Massive, repetitive Myoklonien, Krampfanfälle, Demenz Stadium 3: Rigidität, extrapyramidale Symptome, zunehmende Teilnahmslosigkeit Stadium 4: Koma, apallisches Syndrom oder Akinesien -> Tod! Masern Diagnostik: Serologie (IgM-Antikörper) SSPE -> intrathekale Antikörperproduktion Keine Kausaltherapie ! Prävention: Attenuierter Lebendimpfstoff (MMR) 1. Impfung im 11.-14. Monat, 2. Impfung bis 24. Monat IfSG: Verdacht, Erkrankung und Tod Philippinen: Masern breiten sich weiter aus Die Zahl der Masern -Fälle auf den Philippinen ist weiter angestiegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich besorgt, da im September alleine nur innerhalb eines Monats rund 10.000 Fälle landesweit registriert wurden. Insgesamt ist die Zahl der Erkrankungen in diesem Jahr auf rund 94.000 angestiegen. Laut Aussage der WHO wurden nur in China mehr Masern-Fälle gezählt (144.692) Fit-for-travel,, 26.10.2014 Südafrika: Masern aus sieben Provinzen gemeldet Aus sieben Provinzen Südafrikas … derzeit ein vermehrtes Auftreten von Masern: Gauteng, Mpumalanga, KwaZulu-Natal, Northern Cape, Western Cape, Eastern Cape und Free State. In den Jahren 2009 bis 2011 wurden rund 18.000 MasernFälle in Südafrika registriert. Fit-for-travel,, 01.01.2015 USA: Masern in Kalifornien Nahezu 70 Masern -Erkrankungen werden derzeit aus Kalifornien gemeldet. Betroffen sind v.a. Los Angeles, San Bernardino, San Diego, Orange, Alameda, Riverside, San Mateo, Santa Clara und Ventura. Über die Hälfte der Erkrankungen ist auf einen Ausbruch im Disney California Adventure Park zurückzuführen. Fit-for-travel,, 27.01.2015 …Masernausbrüche in 2014 auch in Äthiopien (>5.000 Fälle), Vietnam (>3.500 Fälle) und Dehli/Indien (>4.500 Fälle) Pakistan: Neue Einreisevorschrift für Polio Die Regierung Pakistans hat eine neue Einreisevorschrift bezüglich der Poliomyelitis eingeführt. Reisende die sich länger als vier Wochen in Pakistan aufhalten, müssen seit Juni bei Ausreise einen gültigen Polio-Impfnachweis erbringen. Aus der Impfbestätigung muss hervorgehen, dass die Polio-Impfung (oral oder parenteral) 4 Wochen bis 12 Monate vor der Abreise aus Pakistan erfolgt ist. An den großen Flughäfen von Islamabad, Karachi, Lahore und Peshawar bestehen Impfstationen. Diese Impfstationen sollen die Gefahr der Ausbreitung von Polioviren durch einen Export der Viren aus Pakistan ins Ausland entgegenwirken. Reisende die 4 Wochen bis 12 Monate vor der Abreise aus Pakistan keine Polioimpfung erhalten haben, können sich impfen lassen und erhalten eine Impfbestätigung die die Ausreise aus dem Land ermöglicht. Diese Impfstationen werden nur vorrübergehend bestehen. Die WHO empfiehlt Vorsichtsmaßnahmen für Pakistan, Kamerun und Syrien Am 5. Mai 2014 erklärte die WHO Pakistan, Kamerun und Syrien als Länder mit einem erhöhten Infektionsrisiko für Polioviren. (Im Januar 18 Neuinfektionen in Pakistan, CRM 13.3.2015). Für diese Länder gelten folgende Vorsichtsmaßnahmen: Alle Reisenden die einen Aufenthalt länger als vier Wochen planen, sollten eine Polio-Schutzimpfung 4 Wochen bis 12 Monate vor Abreise erhalten. Alle Reisenden die kurzfristig in diese Länder reisen und keine Impfung 4 Wochen bis 12 Monate vor Abreise erhalten haben, sollten mindestens und spätestens zur Abreise eine Impfung erhalten. Die Polioimpfung muss in einem internationalen Impfausweis zertifiziert werden. Fit-for-travel,, 13.06.2014 MERS-CoV (Middle East respiratory syndrome) CDC Potenzielle Hauptübertragungswege von MERS-CoV WHO, 11.3.2015: 1.060 confirmed cases, 394 deaths Influenza A(H7N9) Am 1. April 2013 hatte die WHO erstmals über menschliche Infektionen mit dem Influenza A-Virus vom Subtyp H7N9 berichtet. Bis zum 23. Februar 2015 sind fast ausschließlich in China 571 Fälle, darunter 212 Todesfälle (1 Fall in Malaysia, 2 Fälle in Kanada; alle 3 im Zusammenhang mit China). Es liegen der WHO derzeit keine eindeutigen Hinweise für Letalität: 37.1% eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung vor. Vermutlich haben sich die Erkrankten durch Kontakt zu Vögeln bzw. Geflügel angesteckt. Bei den meisten Betroffenen traten zuerst schwere grippeähnliche Symptome mit Lungenentzündung auf, dann fielen die Patienten in einen kritischen Zustand. Das Risiko einer Verbreitung der neuen Infektion nach Europa wird durch das ECDC als gering eingeschätzt. Die Möglichkeit der Einschleppung einzelner Fälle besteht jedoch. Zur Zeit ist keine Impfung gegen diese Influenza verfügbar. Vorläufige Testergebnisse weisen darauf hin, dass das Virus empfindlich gegenüber antiviralen Neuraminidasehemmern Oseltamivir und Zanamivir ist. Quelle: CRM Influenza A(H7N9) Malaysia: Neuer Malaria-Erreger breitet sich aus Zwei Drittel der Malaria -Patienten, die in den Krankhäusern Malaysias v.a. in Sarawak auf Borneo behandelt werden, haben eine Infektion mit Plasmodium knowlesi. Der Malariaerreger löst dort dreimal häufiger eine schwere Form der Malaria aus, als der gefährliche und bekannte Malariaerreger P. falciparum. Von allen Malaria-Erregern vermehrt sich Plasmodium knowlesi am schnellsten im Blut des Menschen. Täglicher Fieberschub. Jedes Jahr werden in Malaysia rund 2.000 Malaria-Patienten durch P. knowlesi infiziert. Seit 2004 weiß man, dass der Erreger auch Menschen infiziert P. knowlesi wird durch Anopheles-Mücken übertragen. Der Erreger ist in Südostasien ursprünglich bei Makaken bekannt. Seit 2004 auch Menschen infiziert. Schwerpunktmäßig in Borneo und auf der Malaiischen Halbinsel, sowie auch in Thailand, Myanmar und den Philippinen. Zwei deutsche Reisende infizierten sich mit P. knowlesi in Thailand In 2013 erkrankten 2 deutsche Rückreisende an P. knowlesi. Im Verhältnis betrachtet, ist der Erreger bei deutschen Reisenden bislang jedoch noch selten. Von 611 Malaria-Infektionen die bei deutschen Rückreisern in 2013 festgestellt wurden, waren die meisten P. falciparum-Infektionen (81%). Die Erreger der Malaria tertiana (P. vivax und P. ovale) wurden zu rund 10 % diagnostiziert. Fit-for-travel,, 08.11.2015 Korsika: Bilharziose nach Baden im Fluss In den letzten Monaten sind gehäuft Bilharziose -Fälle bei deutschen und französischen Urlaubern aufgetreten. Die Personen hielten sich in keinem bekannten Bilharziose-Gebiet auf, waren jedoch alle im Süden Korsikas unterwegs und hatten dort Süßwasser-Kontakt am Unterlauf des Flusses Cavu nahe der Stadt Porto Veccio. Fit-for-travel,, 08.11.2015 Madagaskar: Saisonal erhöhtes Pest-Übertragungsrisiko Aus der Hauptstadt Antananarivo wurden mehrere Pest -Verdachtsfälle gemeldet. Pest-Fälle auch aus dem nahe gelegenen Umfeld wie Anosibe, Anosimahavelona, Anosizato, Manjakaray, Antanimora und Ankasina. Madagaskar verzeichnet jährlich rund 200 Pestfälle Madagaskar hat mit die den meisten Pest-Fälle. In 2014 224 Erkrankungen mit 58 Toten. Seit 1990 jährlich ca. 200 Beulenpest-Fälle, insbesondere Mahajanga & Bombetoka. Pest-Bakterien werden durch Flöhe von Ratten auf den Menschen übertragen. Zu Beginn der Regenzeit suchen die Ratten in den © iStock/MikeLane45 Hütten der Menschen Zuflucht, vor allem zwischen November und April. Im Falle der Lungenpest werden die Erreger mittels Tröpfcheninfektion von Mensch-zu-Mensch direkt übertragen. Infektionsrisiko bei Trekkingreisen erhöht Die meisten Pest-Fälle weltweit werden aus Madagaskar, der Demokratischen Republik Kongo und Peru berichtet. Die WHO zählte 2013 weltweit insgesamt 783 Pest-Fälle – 126 Patienten verstarben. Vor allem in Slums und Armenvierteln. Für Reisende nur in Sonderfällen (z.B. Trekking- und Abenteuertouren in touristisch nicht erschlossene Infektionsgebiete, bzw. berufliche Exposition bei Entwicklungshelfern) ein Risiko. Fit-for-travel,, 13.1.2015 Thailand: Fleckfieber in Wäldern Rund 8.000 Fleckfieber-Fälle wurden durch das thailändische Gesundheitsamt bereits gemeldet – darunter fünf Todesfälle. Die Behörden warnen vor allem, dass in den Wintermonaten Reisende gerne in die Wälder gehen und dort einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Das Fleckfieber wird durch Bakterien (sog. Rickettsia prowazekii) verursacht und durch Läuse übertragen. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch gibt es nicht. Die typischen Beschwerden sind vor allem Fieber mit Kopf-, Glieder-, Muskelschmerzen und charakteristische Hautveränderungen, die den Namen des "Fleckfiebers" geprägt haben. Im weiteren Krankheitsverlauf kann es bei unterschiedlichen Körperorganen zu verschiedenen Funktionsstörungen kommen. Auch Reisende können an Fleckfieber erkranken – jedoch sehr selten. Fit-for-travel,, 30.11.2015 Abb.: M. Löbermann, Rostock XDR-Tb: 56/101 -> tot 12/101 -> erfolgreiche Therapie 33/101 -> Rückkehr in soziales Umfeld trotz Infektiosität MRE in den Tropen MRSA carriers in Brazil are younger and likely to report recent skin infection n = 686 general population (>1 year) -> 224/686 (32.7%) S. aureus carriers (6/224; 2.7% MRSA) -> 6/686 ( 0.9%) MRSA -> all SSCmec type IV -> spa types t002 or t021 -> no PVL Brazil: High MRSA prevalence in children daycare centers in informal settlements n = 23 daycare centers Nasal swabs of 500 children aged 3 months to 6 years Foto: U. Groß Brazil: High MRSA prevalence in children daycare centers in informal settlements n = 23 daycare centers Nasal swabs of 500 children aged 3 months to 6 years Favela/Slum MRSA rate with reference to S. aureus carriers 20.7 % Normal 10.4 % Failure to detect MRSA in aboriginals who live in remote areas of Gabon n = 100 nasal swabs from participants Carriage rate: 33% PenicllinS: 61.8% No MRSA! PVL gene positive: 55.9% -> High risk to develop necrotizing infection gabun2013.blogspot.com 600 clinical specimen from the year 2008 -> 160 S. aureus positive -> 24 (15%) = MRSA -> 54.2% ST88 -> 4 isolates = PVL MRSA in Indonesia MRSA in Indonesia 184/678 (27%) of clinical S. aureus strains = MRSA Rate of MRSA among S. aureus clinical isolates Makassar Yogyakarta Solo Bandung Jakarta Padang Semarang Denpasar Surabaya Malang IGHEP Summerschool 2013 100 % 31 % 17 % 23 % 54 % 21 % 36 % 7% 43 % 19 % Evolution of ß-Lactamases Sandeep Budhiraja, ASM MicrobeLibrary.org Rates of K. pneumoniae ESBL are highest in Latin America PubMed search of articles published since 2004 - Rates of nosocomial infections caused by ESBL Enterobacteriaceae in Latin America have increased since 2004 TZ: Increasing trend of resistance among Gram negative bacteria: 2004-2012 TZ: High carriage rate of ESBL strains in postdelivery women and neonates Neonates most likely acquire ESBL strains not from their mothers Distribution of autochthonous bacterial isolates carrying the blaNDM-1 gene Geographic distribution of New-Delhi metallo-ß-lactamase-1 producers NDM-1 - Origin: India in 2007 - First described in 2009 Origin: India, Pakistan, Bangladesh Balkan, Middle East unknown Temporal distribution of ESBL carriage rates in the community (human fecal carriage rate) Number of ESBL carriers in the community in 2010 ESBL in Banda Aceh/Indonesia Data sets from pediatric ward of Teaching Hospital 2012/2013 ESBL-E. coli = 35/ 90 (38.9%) ESBL-K. pneumoniae = 114/187 (61.0%) IGHEP Summerschool 2013 Carbapenemases in Medan/Indonesia Data sets from Clinical Microbiology from 2012/2013 37% Most carbapenemases were metallo or OXA Nearly all were sensitive to Colistin IGHEP Summerschool 2013 Antimicrobial surveillance of 5,053 strains isolated in 12 Asian countries Representation of the main digestive or environmental reservoirs of ESBL Foto: U. Groß Worldwide hit list in antimicrobial resistance rates VRE up to 26% in South Korea MRSA up to 87% in Taiwan ESBL E. coli up to 91% in Taiwan CarbapenemR A. baumannii up to 52% in Brazil CarbapenemR P. aeruginosa up to 59% in Brazil CarbapenemR K. pneumoniae up to 25% in India ESBL K. pneumoniae up to 77% in Tanzania Worldwide collection 40,625 clinical isolates Latin America: 2.1% resistent 2.1% resistent Summary - MRSA is more prevalent in slum areas - Different S. aureus epidemiology in Africa (MSSA, PVL+) - ESBL and CarbapenemaseR MRGN in tropical settings mirror the global trend, but are most serious in SE Asia and South America - Colistin still working - Global strategies for ABS are needed Kooperationen der UMG-MedMibi in 2014 Comparative epidemiology between communities in Ghana, Indonesia and Germany Clostridium difficile Azol-resistenter Aspergillus fumigatus Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
© Copyright 2024 ExpyDoc