Broschüre Traineeprogramm

Arbeitsgemeinschaft für Projekte in Oekologie,
Landwirtschaft und Landesentwicklung in Osteuropa
TRAINEEPROGRAMM
Weiterbildung für Fachkräfte
der Agrar- und Ernährungswirtschaft
aus Osteuropa und Zentralasien
Grußwort BMEL
BMELV
Liebe Leserin,
Leserinnen
lieber
undLeser,
Leser,
das Bilaterale Kooperationsprogramm
Kooperationsprogrammdes
(BKP)
Bundesministeriums
des Bundesministeriums
für Ernährung,
für ErnähLandwirtschaft
rung
und Landwirtschaft
und Verbraucherschutz
(BMEL) ist seit
(BMELV)
vielen ist
Jahren
seit vielen
ein fester
Jahren
Bestandteil
fester
der
Bestandteil der
weltweiten
Zusammenarbeit
partnerschaftlichen
zwischen
Zusammenarbeit
Deutschland und
zwischen
den Partnerländern
Deutschland und
im
den Ländern
Bereich
der AgrarOsteuropas.
und Ernährungswirtschaft.
Das Ziel der Kooperation ist der Aufbau und die Pflege
politischer und wirtschaftlicher Kontakte im Bereich der Land- und ErnährungsFür die Landwirtschaft in Osteuropa und Zentralasien stellt die praxisnahe
wirtschaft.
Aus- und Weiterbildung insbesondere jüngerer Menschen eine entscheidenDie Landwirtschaft
Osteuropa
entwickelt
sich dynamisch
und besitzt
erheblide
Voraussetzung indar,
um das
hier vorhandene
erhebliche
Wachstumspoches Wachstumspotential.
tential
zu erschließen. Die Anforderungen an die Qualifikation der hier beschäftigten landwirtschaftlichen
Eine Voraussetzung
Fachkräfte
stiegen in
fürden
die Erschließung
letzten Jahren
dieses
kontinuierlich
Potentials ist
an.dieDaher
praxisnahe
ist dieAusFörderung
und Weiterbildung
von Nachwuchskräften
von Fachkräften.
ein
wichtiges
DaherElement
liegt eindes
Schwerpunkt
BKP.
des Bilateralen Kooperationsprogramms auf der Förderung von Nachwuchsfachkräften. Seit 2011 engagiert sich das BMELV im Wirtschaftskooperationsprojekt „Weiterbildung für
Das BMEL engagiert sich deshalb im Wirtschaftskooperationsprojekt „Weiterbildung für Fachkräfte der AgrarFachkräfte der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Russland, der Ukraine und Belarus“, das von APOLLO e.V.
und Ernährungswirtschaft aus Osteuropa und Zentralasien“. Seit 2014 steht es auch Bewerbern aus den zentgemeinsam mit dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und dem Verband Deutscher Maschinen- und
ralasiatischen Ländern offen. Kern dieses Projektes ist das Traineeprogramm für Absolventinnen und AbsolvenAnlagenbau (VDMA) durchgeführt wird. Wesentlicher Bestandteil dieses Projektes ist das Traineeprogramm für
ten landwirtschaftlicher Hochschulen. Bei Praktika in deutschen Agrarunternehmen sammeln sie wichtige ErfahAbsolventen von Agrarstudiengängen. Bei Praktika in deutschen Agrarunternehmen sammeln sie wichtige Erfahrungen mit betrieblichen Abläufen internationaler Firmen. Gleichzeitig lernen teilnehmende Unternehmen hier
rungen mit betrieblichen Abläufen und marktwirtschaftlich geprägten Unternehmenskulturen. Auf der anderen
potentiellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen.
Seite lernen teilnehmende Firmen potentielle Mitarbeiter kennen. Das Traineeprogramm hat sich somit als
Dank
der Vernetzung
deseiner
Vereins
APOLLO
mit den Hochschulen
in den Partnerländern
sich fürsind
dasheute
Projekt
fruchtbare
Initiative mit
hohen
Vermittlungsquote
im Arbeitsmarkt
erwiesen: Die lassen
Absolventen
junge,
gut Agrarbranche
qualifizierte Bewerberinnen
undtätig.
Bewerber gewinnen. Das Traineeprogramm hat sich als fruchtbare
alle in der
der Partnerländer
Initiative mit einer hohen Vermittlungsquote im Arbeitsmarkt erwiesen – über die Hälfte der derzeitigen AbsolvenDie vorliegende Broschüre richtet sich an interessierte Agrarunternehmen mit Engagement in Osteuropa,
ten ist heute in der Agrarbranche der Partnerländer tätig.
die Fachkräfte vor Ort suchen und durch die Weiterbildung von Trainees nachhaltig in ihre Zukunft investieren
Die
vorliegende
richtet
an interessierte
Agrarunternehmen
mit Engagement
in Osteuropa und
wollen.
Ich hoffe,Broschüre
dass wir mit
diesersich
Broschüre
neue Teilnehmer
für unser Projekt
gewinnen werden.
Zentralasien,
diewünsche
Fachkräfte
Ort allen
suchen
und durch die Weiterbildung
von Trainees nachhaltig in ihre Zukunft
In diesem Sinne
ichvor
Ihnen
gewinnbringende
Lektüre!
investieren wollen. Ich hoffe, dass wir mit dieser Broschüre neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Projekt
Ihr
gewinnen werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine gewinnbringende Lektüre!
Gunther Beger
Ihre
Leiter des Referats 624: Internationale Projekte, Twinning im BMELV
Dr. Doris Heberle
Leiterin des Referats 624 - Internationale Projekte, Twinning
im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Das Traineeprogramm
Das internationale Traineeprogramm der APOLLO e. V. richtet sich an Unternehmen der
Agrar- und Ernährungswirtschaft mit Engagement in den Partnerländern. Es bietet ihnen
die Möglichkeit, Nachwuchskräfte weiterzubilden und als potentielle Mitarbeiter in der
Praxis kennenzulernen. Teilnehmende Firmen können jedoch auch eigene Mitarbeiter
aus den Partnerländern in Deutschland fortbilden. Das Programm wird von APOLLO e. V.
als Teil des Wirtschaftskooperationsprojekts Weiterbildung für Fachkräfte der Agrar- und
Ernährungswirtschaft aus Osteuropa und Zentralasien im Auftrag des BMEL durchgeführt.
Die Trainees
sind Absolventen verschieden spezialisierter Agrarfakultäten mit ersten Berufserfahrungen,
werden in einem Unternehmen in Deutschland für
vier bis sechs Monate ausgebildet,
verfügen über Kenntnisse in der praktischen Landwirtschaft - in ihrer Heimat wie auch in Westeuropa,
haben während Praktika auf deutschen landwirtschaftlichen Betrieben umfangreiche Deutschkenntnisse erworben.
Die Unternehmen
bieten eine praxisnahe Ausbildung im Team an,
stellen die fachliche Betreuung der Trainees
vor Ort sicher,
vereinbaren dazu mit APOLLO e. V. und den
Trainees individuelle Ausbildungspläne,
erhalten von APOLLO e. V. die Unterlagen
geeigneter Bewerber und wählen ihren
Kandidaten aus,
leisten einen finanziellen Beitrag zum Programm.
APOLLO e. V.
koordiniert den Bewerbungsprozess (Teilnehmerwerbung, Bewerbervorauswahl),
organisiert den Aufenthalt der Trainees in Deutschland (Visa, Genehmigungen, Versicherung, An- und Abreise),
veranstaltet begleitende Seminare mit Fortbildungen, Vorträgen und Exkursionen für alle Trainees.
Ablauf des
Programmes
bis Ende Februar:
Anfang März:
individuelle Vereinbarung von
Anforderungsprofilen (Ablauf
der Ausbildung, Erfahrungen,
Einsatzbereiche)
Interviews mit geeigneten Kandidaten
durch APOLLO e. V.
Benennung eines Ansprechpartners
im Unternehmen
erste Auswahl von Bewerbern
durch APOLLO e. V.
Zuordnung der Bewerber zu einzelnen
Ausbildungsplätzen
Übermittlung von Unterlagen der
Kandidaten an die Unternehmen
Finanzieller Beitrag
der Unternehmen
Vorteile für die
Unternehmen
Teilnehmende Firmen beteiligen sich durch
einen finanziellen Beitrag, der folgende
Leistungen abdeckt:
Kosten für An- und Abreise der Trainees,
Kosten für private Kranken-, Unfall- und
Haftpflichtversicherung,
Kosten für Verpflegung und Lebenshaltung
(entsprechend den BAFöG-Bestimmungen),
Organisationskosten, die nicht durch die
Förderung des BMEL getragen werden.
Daneben stellt das Unternehmen vor Ort
eine Unterkunft zur Verfügung.
vereinfachte Visa- und Aufenthaltsbestimmungen für Trainees
Organisation von An- und Abreise,
Gruppenversicherung der Trainees
durch APOLLO e. V.
direkter Kontakt zu Fachkräften im Agrarbereich der Programmländer
Trainees erhalten von APOLLO e. V. ein
Stipendium. Dieses ist in Deutschland
einkommensteuerfrei.
Für die teilnehmenden Firmen
fallen keine Sozialabgaben an.
bis Ende April:
bis Ende Mai:
Juni - November:
Kandidatenauswahl durch die
Unternehmen
Beschaffung von Visa
und Organisation von Anreise
und Aufenthalt der Trainees
durch APOLLO e. V.
Ausbildungszeit und Betreuung in den
Unternehmen in Deutschland (4-6 Monate)
Erstellung eines genauen
Ausbildungsplans
Unterzeichnung eines Vertrages und
der Stipendienvereinbarung
APOLLO e. V. organisiert drei Begleitseminare:
• Einführung (Ende Juni)
• Fachseminar (Ende August)
• Abschluss (Ende Oktober)
Beispiele für Stellenprofile
„Wir legen Wert auf westeuropäisches Qualitätsdenken.“
(Volker Lüders, Personalleiter Osteuropa, John Deere & Co.)
Kundendienst und Marketing in der Landtechnik
Um talentierten Nachwuchskräften ein besseres Kundenverständnis zu vermitteln und sie stärker an das Unternehmen zu binden, bieten Landtechnikunternehmen in Deutschland die praxisorientierte Ausbildung von
Agrarfachkräften. „Im Rahmen des Traineeprogramms erhalten junge Akademiker Einblicke in den deutschen
Agrarsektor“, so Volker Lüders von John Deere. „Besonderen Wert legen wir dabei auf die Vermittlung von
westeuropäischem Qualitätsdenken, kulturellem Verständnis und von Kenntnissen über den osteuropäischen
Agrarsektor.“
„Ich habe mich immer schon für Landtechnik interessiert und
„Nach dem Ingenieursstudium in Minsk und ersten Auslandser-
bringe viel Praxiswissen aus dem Betrieb meines Vaters mit. Das hat
fahrungen in Deutschland und der Schweiz, konnte ich 2012 bei
mir in der Marketing-Abteilung bei KUHN geholfen, Produkte nicht
John Deere in einem wirklich internationalen Team für ein weltweit
nur aus der Perspektive des Unternehmens zu sehen. sondern auch
tätiges Unternehmen arbeiten. Ich fand es spannend, mit meinen
die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen. Heute bin ich im Vertrieb
Marktalysen zu den strategischen Entwicklungen des Konzerns
dieser Firma für Mittel- und Osteuropa zuständig – und spreche
beizutragen. So verstehe ich das Unternehmen besser, das ich
neben Deutsch und Englisch auch Französisch.“
heute im Gespräch mit Kunden vor Ort in Belarus vertrete.“
Andrii Khavkhun (Ukraine)
Aliaksei Abramenia (Belarus)
2012 Trainee bei KUHN Maschinen-Vertrieb GMBH, Schopsdorf
Aufgaben: Kundensegment-Analyse und Vertrieb
heute als Vertriebsmanager tätig für KUHN S.A. (Frankreich)
2012 Trainee bei John Deere GmbH & Co.KG, Mannheim
Aufgaben: Kundensegment-Analyse im Regional Strategic Marketing
heute tätig für Belrosagroservice Ltd. in Minsk (Belarus)
„Diese Ausbildung hat bereits heute eine besondere Bedeutung für die
nachhaltige Entwicklung unser Aktivitäten in den osteuropäischen Märkten.“
(Dr. Jens Christian Vaupel, Deutsche Saatveredelung AG)
Pflanzenzucht, Beratung und Saatgutproduktion
„Das Traineeprogramm ist für unser Unternehmen inzwischen eine wichtige Plattform für die Werbung neuer
Mitarbeiter“, sagt Dr. Hubert Richard Ossiewatsch von der Deutschen Saatveredelung AG. Sein Unternehmen
stellt von Beginn an Ausbildungsplätze im Traineeprogramm zur Verfügung. „Mit seinem sehr gut strukturierten
Angebot haben wir die Möglichkeit, zu einem frühen Zeitpunkt interessante Absolventen aus Russland und der
Ukraine kennenzulernen. Während der Ausbildung können wir das Potenzial der Trainees für unser Unternehmen genauer bewerten. Dank unserer positiven Erfahrungen können wir interessierte Unternehmerinnen und
Unternehmer nur zum Engagement in diesem Programm ermutigen.“
„Während der vier Monate bei der DSV AG habe ich einen ersten
„Als Trainee bei Pfeifer & Langen habe ich theoretisches Wissen
Überblick über die Aufgaben in der Saatzucht bekommen. Diese
zur Zuckerrübe immer auch in der Praxis und bei der Beratung
Erfahrungen sind eine wichtige Grundlage für meine Arbeit als
angewendet. Die hier geknüpften Kontakte nutze ich auch heute
Saatzuchthelferin, bei der ich heute die Methoden in der Rapszüch-
noch. Dank meiner Fachqualifikation und sehr guter Deutschkennt-
tung kennenlerne, Kreuzungsprogramme verfolge und Bonituren
nisse bin ich jetzt ein gefragter Spezialist in der Ukraine. Seit meiner
vornehme – bis hin zur Ernte. Es ist faszinierend, so an der Entste-
Rückkehr arbeite ich als Agronom in einem Betrieb in der West-
hung einer völlig neuen Sorte beteiligt zu sein.“
ukraine, der sich mit Rapsanbau und Milchproduktion beschäftigt.“
Maria Schkunda (Ukraine)
Diliaver Osmanov (Ukraine)
2013 Trainee in der Saatzuchtstation der DSV AG, Salzkotten-Thüle
Aufgabenbereich: Qualitätsanalysen von Wintergetreide, Bonituren;
heute als Saatzuchthelferin für die DSV AG in Salzkotten tätig
2011 Trainee beim Landwirtschaftlichen Informationsdienst
Zuckerrübe (LIZ) bei Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG, Elsdorf,
heute Agronom eines Landwirtschaftsbetriebes in der Westukraine
„Die Zusammenarbeit mit unseren deutschen Partnern
ist ein erfolgreiches und gelungenes Modell.“
(Tatiana Lyapina, EkoNiva-APK Holding)
Technologien in Tierzucht und Nahrungsmittelverarbeitung
Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft unterliegen höchsten Qualitätsstandards. Das gilt besonders
in der Tierhaltung und Nahrungsmittelverarbeitung. Das Traineeprogramm vermittelt jungen Fachkräften, dass
die durchgehende Einhaltung dieser Grundsätze entscheidend für die Qualität der Lebensmittel und damit für
die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Produkte ist.
Die Teilnehmer am Traineeprogramm verfügen als Nahrungsmitteltechnologen über umfangreiches Wissen
zu Verarbeitungsprozessen oder bringen als Veterinäre fundierte Kenntnisse zur Tierhaltung mit. „Für sie als
Fachleute sind die bei Branchenführern gesammelten Erfahrungen von großem Vorteil. Die Zusammenarbeit
mit APOLLO e. V. bietet uns als osteuropäischem Unternehmen zusätzliche Chancen zur Weiterbildung eigener
Fachkräfte“, sagt Tatiana Lyapina, verantwortlich für Personal bei EkoNiva-APK Holding aus Woronesch.
„Nach der Hochschule merkte ich, dass man auf dem Arbeitsmarkt
„Das Praktikum bei GEA Farm Technologies in Deutschland hat
ohne Berufserfahrung kaum eine Chance hatte. Im Traineepro-
mich mit der Arbeit unterschiedlicher Bereiche in der Firma
gramm konnte ich internationale Erfahrungen in einem landwirt-
vertraut gemacht. Ich weiß nun, wie wichtig zuverlässiges Team-
schaftlichen Unternehmen sammeln und neue Technologien der
work ist, um ein gutes Produkt herzustellen. Durch die Teilnahme
Geflügelproduktion kennenlernen, wie es in Russland leider nicht
am Traineeprogramm in Deutschland habe ich die Standards des
möglich war. Außerdem hat man mir im Unternehmen früh Verant-
Unternehmens dort kennengelernt und kann sie nun für GEA in
wortung übertragen. Das stärkt das Selbstbewusstsein enorm. “
meiner Heimat Russland anwenden.“
Alexander Borisov (Russland)
Valentina Merkushina (Russland)
2013 Trainee bei Aviagen EPI GmbH in Cuxhaven,
Aufgaben: Geflügelzucht und Farmmanagement
heute als Farmmanager tätig für Aviagen LLC in Tula (Russland)
2013 Trainee bei GEA Farm Technologies, Bönen
Aufgaben: Vertrieb und Kundenbetreuung,
heute tätig für GEA Farm Technologies Rus, Kolomna (Russland)
„Aufgrund der sehr guten Deutschkenntnisse konnten
die Trainees schnell in die Betriebsabläufe integriert werden.“
(Berthold Nolte, Südzucker AG)
Bodenbearbeitung, Lebensmittelherstellung und Beratung
Der Fachkräftemangel in Osteuropa ist auch für die Südzucker AG ein wichtiges Thema: Die Herausforde­rung
besteht darin, junge Hochschulabsolventen für den Einsatz in diesen Ländern vorzubereiten. Das Programm
bietet Nachwuchsfachkräften die Möglichkeit, im Rahmen von Praxisaufenthalten international agie­rende
Unternehmen aus Deutschland kennenzulernen. „Aufgrund der guten bis sehr guten Deutschkenntnisse konnten die Trainees schnell in die betrieblichen Abläufe auf unseren Betrieben integriert werden“, sagt Berthold
Nolte vom Geschäftsbereich Landwirtschaft/Rohstoffmärkte der Südzucker AG. „Aufgrund ihrer Persönlichkeit
und ihres großen Interesses erwarben sie schnell wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten und stellten für uns die
erwartete Unterstützung dar.“
„Im Traineeprogramm konnte ich meine Fachkenntnisse enorm
„Während meiner Zeit bei Pfeifer & Langen habe ich meine Kollegen
ausbauen. Die Südzucker AG habe ich 2011 als Trainee kennenge-
auf den Zuckerrübenfeldern begleitet und im Labor Qualitäts-
lernt – nach Programmschluss wurde ich übernommen. Zwei Jahre
prüfungen der Pflanzen durchgeführt. Diese Ergebnisse wurden
lang war ich in Moldawien in der Abteilung für Rohstoffsicherung
ausgewertet und flossen in die Beratung der Landwirte ein – auch
dieses größten internationalen Zuckerkonzern Europas tätig. Heute
hier war ich von Anfang an dabei. Diese erfahrungsreiche Zeit war
bin ich in Deutschland und arbeite in der Abteilung für Versuchswe-
wichtig für meine spätere Entscheidung, Agrarmanagement auf
sen und Beratung im Zuckerrübenanbau.“
internationalem Niveau zu studieren.“
Liliya Khabibrakhmanova (Russland)
Oleksandr Ievgeniuk (Ukraine)
2011 Trainee bei Südzucker AG, Zuckerfabrik Wabern/Warburg,
heute als Mitarbeiterin im Geschäftsbereich Zucker/Rüben tätig für
die Südzucker AG in Ochsenfurt
2012 Trainee beim Landwirtschaftlichen Informationsdienst
Zuckerrübe (LIZ) der Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG, Elsdorf,
studiert heute an der FH Weihenstephan-Triesdorf
Projektpartner
Das Wirtschaftskooperationsprojekt Weiterbildung für Fachkräfte der Agrar- und Ernährungswirtschaft aus
Osteuropa und Zentralasien wird von der Arbeitsgemeinschaft für Projekte in Oekologie, Landwirtschaft und
Landesentwicklung in Osteuropa (APOLLO e. V.) im Rahmen des Bilateralen Kooperationsprogramms des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durchgeführt.
Das Projekt wäre ohne die Unterstützung tatkräftiger Partner kaum denkbar, darunter vor allem der
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e. V.
Die Verbände vermitteln und organisieren den Kontakt zu Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des BMEL und aus Beiträgen teilnehmender Unternehmen.
Ost-Ausschuss engagiert sich für den
Führungsnachwuchs in Osteuropa
Die Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss der Deutschen
Wirtschaft setzt sich für eine Modernisierungspartnerschaft im
Agrar- und Ernährungssektor in Osteuropa ein. Deutsche Unternehmen sind dabei insbesondere im Bereich moderner Agrartechnologien wichtigster Partner der Region für die Einführung effizienter
und nachhaltiger Produktionsmethoden. Allerdings bildet der Mangel an gut qualifizierten Fach- und Führungskräften einen kritischen
Engpass für die Entwicklung des Sektors.
Das von der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss der
Deutschen Wirtschaft initiierte Traineeprogramm der APOLLO e. V.
für Absolventen landwirtschaftlicher Hochschulen in Russland,
der Ukraine und Belarus baut hier erfolgreich auf den Praktikantenprogrammen der Landwirtschaftsministerien auf Bundes- und
Länderebene auf und bietet jungen Hochschulabsolventen
spannende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Die beteiligten
Unternehmen knüpfen Kontakte zu hochqualifizierten, motivierten
auch sozialen Kompetenz auszeichnen. Die positive Resonanz der
Teilnehmer des Traineeprogramms und der beteiligten deutschen
Unternehmen zeigt, dass mit diesem Programm ein Beitrag geleistet wird, die Beziehungen Deutschlands zu den Partnerländern
auch über die wirtschaftliche Zusammenarbeit hinaus zu stärken.
und deutschsprechenden jungen Fach- und Führungskräften, die
Gerlinde Sauer
sich durch ihre praktischen Erfahrungen in landwirtschaftlichen
Geschäftsführerin Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft
Betrieben in Deutschland sowohl bezüglich ihrer fachlichen als
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Über APOLLO e. V.
APOLLO e. V. (gegründet 1991) entstand aus einer studentischen Initiative und ist ein gemeinnütziger Verein.
Im Vordergrund steht die fundierte praxisorientierte Fortbildung von Fach- und Führungskräften des Agrarsektors u. a. durch Praktikantenaustauschprogramme.
Die Arbeit des Vereins wird von ökologischem und sozialem Bewusstsein geprägt. Dies wird auch den Teilnehmern vermittelt. Der Erfolg der APOLLO-Programme spiegelt sich in einem lebendigen Netzwerk aus über 1.500
ehemaligen Praktikanten, Vertretern aus Wirtschaft und Politik sowie Vereinen und Nichtregierungsorganisationen wider.
Seit über 20 Jahren sind wir in der Aus- und Weiterbildung von
Agrarstudenten aktiv. Die enge Zusammenarbeit mit Universitäten
aus Osteuropa und deutschen Landwirten sowie die Förderung der
Programme durch Ministerien in Deutschland ermöglicht jährlich
über 100 Studenten ein Praktikum in der deutschen Landwirtschaft.
Weil es uns ein Anliegen ist, auch Studienabgängern eine Anschlussperspektive zu geben, haben wir unser jüngstes Projekt
entwickelt: Das Wirtschaftskooperationsprojekt und mit ihm das
Traineeprogramm ergänzen bestehende Programme. Sie öffnen
Absolventen landwirtschaftlicher Studiengänge aus den Partnerländern den Weg zu einer Ausbildung in Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Diese wiederum haben
die Gelegenheit, hochmotivierte junge Fachleute kennenzulernen,
weiterzubilden und zu beschäftigen, um sich so im wachsenden
Markt Osteuropas vorteilhaft zu positionieren.
Bernd Böttcher und Anna Konstantinova
Vorsitzende APOLLO e. V.
Kontakt:
APOLLO e. V. – Arbeitsgemeinschaft für Projekte in Oekologie,
Landwirtschaft und Landesentwicklung in Osteuropa
Karl-Kunger-Straße 67
12435 Berlin
Tel.: +49 30 47 59 91 59
Fax: +49 30 47 53 15 39
[email protected]
www.apollo-online.de