Zum Protokoll - Elternnetzwerk NRW

Protokoll des Bildungsseminars in Duisburg Datum: 18.04.2015 Beginn: 10:30 Uhr Dauer: ca. 4. Stunden Ort: Kommunales Integrationszentrum der Stadt Duisburg, Am Flachsmarkt 15, 47051 Duisburg Herr Erol Celik, Vorsitzender des Elternnetzwerks NRW, begrüßt die Teilnehmer und eröffnet das Seminar. Agenda 1: Begrüßung durch Gastgeber Sprecher: Herr Mario Terzic, stellvertretender Leiter des Referats für Integration der Stadt Duisburg Herr Terzic heißt im Namen des Kommunalen Integrationszentrums (KI) der Stadt Duisburg die Anwesenden in Duisburg willkommen. Er informiert darüber, dass sich die Zahl der Neuzuwanderungen in Duisburg aktuell auf ca. 12000 Personen beläuft. Darunter sind ca. 2000 Flüchtlinge. Diese wären zur Hälfte in städtischen Unterkünften und zur Hälfte in normalen Wohnungen untergebracht. Stadtteile wie Hochfeld, Meiderich und Marxloh hätten dabei den meisten Zulauf. Herr Terzic betont, dass dieses Thema mit Ängsten behaftet ist. Daher sei es sehr lobenswert, dass sich das Elternnetzwerk diesem Thema annimmt. Agenda 2: Vortrag zum Thema Flüchtlingshilfe Referent: Herr Hans Jürgen Lemmer, Leiter des Ressorts für Zuwanderung und Integration/ Integrationsbeauftragter der Stadt Wuppertal Herr Lemmer stellt das Integrationskonzept der Stadt Wuppertal vor. In Wuppertal werden ca. 80 % der ankommenden Flüchtlinge „dezentral“ in „privaten“ Wohnungen unterge-­‐ bracht, welche die Stadt Wuppertal zunächst anmietet. Wenn sich die Lage der Flüchtlinge später stabilisiert, würde der Mietvertrag dann auf die jeweilige Familie übertragen werden. Auf die dezentrale Unterbringung legt die Stadt Wuppertal besonders viel Wert. Herr Lemmer bezeichnet sein Vorgehen als „sozialvernünftig“, weil die Massenunterbringung zum Teil teurer wäre und zudem die Integration der Flüchtlinge erschweren würde. Herr Lemmer betont, dass sich die besondere Problematik für Städte wie Duisburg und Wuppertal daraus ergibt, dass sich der Bund nicht an den Kosten für Unterbringung sowie Gesundheitsversorg der Flüchtlinge beteiligt. Die Beteiligung des Bundes geschähe nur über Harz IV. Die Kommunen wie Duisburg oder Wuppertal würden daher leicht an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten kommen. Diesbezüglich wäre eine bessere finanzielle Koordination unter den Ländern, dem Bund und den Kommunen wünschenswert. Agenda 3: Vortrag zum Thema Flüchtlingshilfe in Duisburg/ Praxisbeispiel Referent: Frau Cornelia Spitzlei, Beraterin für ausländische Flüchtlinge beim Deutschen Roten Kreuz-­‐ Kreisverband Duisburg Frau Cornelia Spitzlei berichtet über die Flüchtlingsarbeit in Duisburg. Hier übernehmen die Wohlfahrtsverbände (Deutsches Rotes Kreuz/Diakonie) mit 2 Sozialarbeitern die Beratungs-­‐ tätigkeit für Flüchtlinge. Bei ihrer Arbeit werden sie von 4 ehrenamtlichen Betreuern unter-­‐ stützt. Im Vergleich dazu verfügt Wuppertal über 10 angestellte Sozialarbeiter und 6 Sozialarbeiter in privaten Organisationen. Der Personalmangel in Duisburg würde die MSO’s als Partner in der Flüchtlingshilfe unentbehrlich machen. Frau Spitzlei wünscht sich von den MSO`s ein stärkeres Engagement vor allem in Bezug auf die Betreuung von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen sowie andere Projektpartner-­‐ schaften. Agenda 4: Austausch Herr Celik fragt, wie sich die MSO‘s in der Flüchtlingshilfe konkret einbringen können? Nach Herrn Lemmer, sind die MSO`s wertvolle Partner für die KI‘s der Stadt, weil sie die Sprache der Flüchtlinge sprechen oder selber ähnliche Erfahrungen mit Migration und Flucht gemacht haben. Dabei müssten nicht immer neue Kurse oder Angebote für Flüchtlinge entstehen, sondern viel wichtiger wäre es, die Flüchtlinge in die bereits bestehenden Ange-­‐ bote der MSO`s zu integrieren. Über Projektpartnerschaften mit der Stadt könnten die MSO`s bei ihrer Arbeit mit den Flüchtlingen auch finanziell unterstützt werden. Es wäre wichtig, sich diesbezüglich an die KI`s vor Ort zu wenden (Unterstützungsanträge beim KI). Häufig wäre es auch möglich, über private Geldgeber wie „Aktion Mensch“ Projekte für Flüchtlingshilfe zu finanzieren. Agenda 5: Sonstiges Herr Celik stellt im Anschluss einige andere Projekte des Elternnetzwerkes NRW vor, in denen eine Zusammenarbeit der MSO`s möglich und erwünscht wäre (Infos unter: www.elternnetzwerk-­‐nrw.de). Wichtige Termine bzw. Aktionen zum Vormerken: „Elternkongress“ 2016 „Elternbegleiter-­‐Zertifikate“ in Zusammenarbeit mit „budy e.V.“ ab November 2015 Das nächste Bildungsseminar des Elternnetzwerks NRW wird voraussichtlich am 13.06 in Neuss stattfinden. Protokollant: Zehra Alparslan