April 2015 POSTFORUM ZIELE ERREICHT Deutsche Post DHL Group steigert den Gewinn und investiert in langfristigen Erfolg Deutsche Post DHL Group hat im vergangenen Jahr die selbst gesteckten Unternehmensziele erreicht und den Umsatz erhöht. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 3,5 Prozent oder 100 Millionen Euro auf 2,97 Milliarden Euro. Damit lag es im Zielkorridor von 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg auf 56,6 Milliarden Euro, wie CEO Frank Appel (Foto) bei der Bilanzpressekonferenz bekannt gab. Das sind 3,1 Prozent mehr als 2013. In diesem im Vergleich zur allgemeinen Konjunkturentwicklung überdurchschnittlichen Wachstum spiegelt sich vor allem der anhaltende Boom im internationalen Expressgeschäft sowie im deutschen Paketdienst wider. In beiden Geschäftsfeldern hat Deutsche Post DHL Group eine starke Marktposition. Im Expressbereich hat das Unternehmen sein selbst gestecktes Margenziel von 10 Prozent (10,1 Prozent in 2014) sogar ein Jahr früher als geplant erreicht. Neben dem Ziel für das operative Ergebnis hat der Konzern auch seine Cashflow-Prognose erfüllt. Der Vorstand schlägt der Hauptver› sammlung vor, etwa die Hälfte des bereinigten Konzern AUSSERDEM Interview mit DIVSI-Chef Matthias Kammer Grund zum Feiern – fünf Postjubiläen Das alte Handy kommt in die Post S. 3 S. 4 S. 6 Liebe Leserinnen und Leser, die Diskussionen über eine deutsche Olympia-Bewerbung haben uns die Bedeutung des Sports für das persön liche Wohlergehen ebenso wie für Wirtschaft und Gesellschaft wieder ins Gedächtnis gerufen. Sport ist eine großartige Möglichkeit, gesund zu leben, und Spaß macht er (meistens) auch noch. Selbst auf dem Bolzplatz im Hinterhof lebt der olympische Gedanke. Freiwillig und spielerisch unterwerfen sich die Sportler Regeln für fairen Wettbewerb und vergessen dabei nicht Teamwork, Leidenschaft und den Willen zum Erfolg. Die Deutsche Post DHL Group macht sich diese Werte zu eigen und engagiert sich hierzulande und international als Sportsponsor. Auf der Liste stehen zum Beispiel die FrauenfußballNationalmannschaft, renommierte Vereine wie Bayern München oder der 1. FC Köln und internationale Wettbewerbe wie die RugbyWeltmeisterschaft oder die Fastest Lap Trophy der Formel 1. Athleten profitieren direkt davon, dass die Post Nationaler Förderer der Deutschen Sporthilfe ist. Auch im Unternehmen selbst organi sieren sich im Fan Club (FC) Deutsche Post Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fußball, Laufen und Radfahren. Ein jährlicher Höhepunkt ist das Finale in Bispingen in der Lüneburger Heide, bei dem sich die besten Post-Sportler Deutschlands messen. Tradition hat schon das Duell ehemaliger FußballNationalspielerinnen gegen die Frauen-Nationalmannschaft des FC Deutsche Post vor dem DFB-Frauenfußball-Pokalendspiel am 1. Mai. Dabei ist durchaus offen, wer gewinnt. Zuletzt war es der FC Deutsche Post. So ein Sieg fördert natürlich auch das Wir-Gefühl im Unternehmen. Das vielleicht Schönste am Sport ist schließlich, dass er Menschen verbindet, und genau das hat sich die Deutsche Post DHL Group vorgenommen. Es ist verbind lich nachzulesen im Bericht zur Unternehmensverantwortung 2014. Dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die gesellschaftlichen Werte nicht nur als sportliche Herausforderung sehen, belegt z.B. die darin veröffentlichte Zahl von 108.000 Beschäftigten, die sich freiwillig beim Global Volunteer Day 2014 mit 1.700 Projekten in aller Welt beteiligt haben. Das ist gelebte Verantwortung für unsere Erde. Olympischer Geist eben. Dr. Rainer Wend, Leiter des Zentralbereichs Politik und Regulierungsmanagement Ihr Dr. Rainer Wend Fortsetzung von Seite 1 ergebnisses als Dividende auszuschütten. Das sind 85 Cent pro Aktie, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Die Dividende für 2013 in Höhe von 968 Millionen Euro konnte wie geplant vollständig aus dem Free Cashflow 2014 gezahlt werden. „Wir haben 2014 in einem weiterhin herausfordernden Umfeld solide abgeschnitten, insbesondere dank unserer starken Marktposition im E-Commerce und in den Schwellenländern“, fasste Frank Appel das Geschäftsjahr 2014 zusammen. Das stärkste Umsatzwachstum im vergangenen Jahr erzielte Deutsche Post DHL Group im vierten Quartal 2014 mit 6,3 Prozent oder 915 Millionen Euro auf 15,4 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte lag der Umsatz immer noch um 4,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Der operative Gewinn des Konzerns stieg in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres um 1,9 Prozent auf 905 Millionen Euro. Er setzt sich zusammen aus einem deutlichen Anstieg um 13,6 Prozent in der Division PeP (Post – eCommerce – Parcel) und 11,5 Prozent im Expressgeschäft von DHL. Diesen positiven Zahlen gegenüber steht aber ein Rückgang von 48,6 Prozent bei Global Forwarding – Freight, der Speditionssparte, was Appel auf die Fokussierung des Unternehmensbereichs auf das Transformationsprogramm New Forwarding Environment NFE zurückführt. Ebenfalls sank das operative Ergebnis im Bereich Supply Chain (Kontraktlogistik), und zwar um 9,6 Prozent. Das lag laut Appel an positiven Einmaleffekten im Vorjahr – ohne diese wäre das EBIT bei Supply Chain um 8,8 Prozent gestiegen. Grafik: Wesentliche Handelsströme: Volumina 2014 (inkl. Rohstoffe in MIO Tonnen. Quelle: © IHS 2014, Stand: 31. Dezember 2014) Der Konzern investierte 2014 insgesamt 1,88 Milliarden Euro und traf auch damit die Prognose. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Ausbau der Paket-Infrastruktur sowie Investitionen in die Modernisierung der Express-Hubs in Leipzig, Cincinnati, Singapur und Dubai, in effizientere Frachtflugzeuge, in Infrastruktur für Neugeschäft im Bereich Supply Chain und in das Global Forwarding – Freight-Projekt NFE. Der Vorstandsvorsitzende konkretisierte die Prognose für die Konzernentwicklung im laufenden Jahr und bekräftige die Ziele für 2016 und 2020: 2015 soll der operative Gewinn auf 3,05 bis 3,2 Milliarden Euro gesteigert werden. Seite 2 POSTFORUM 04 / 2015 EIN KODEX FÜR BIG DATA Interview mit DIVSI-Chef Matthias Kammer zum Umgang mit Massendaten Matthias Kammer (*1954) leitet das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) seit seiner Gründung 2011. Zuvor war der Verwaltungsjurist seit 2004 Vorstandsvorsitzender des öffentlichrechtlichen Verwaltungsdienstleisters Dataport. Kammer begann Anfang der 80er Jahre seinen Dienst für die Freie und Hanse stadt Hamburg (FHH) und hatte seitdem vielfältige Aufgaben im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) und der Verwaltungsmodernisierung inne. DA S DIVSI Das Deutsche Institut für Sicherheit und Vertrauen im Internet (DIVSI) ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die die Deutsche Post AG gegründet hat. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Dialog über die Online-Welt zu fördern und dazu Wissenschaft und Forschung zu unterstützen. Als Arbeitsgrundlage dienen fünf Thesen, in denen einerseits das Internet als historische Kulturleistung gewürdigt und seine Möglichkeiten zur Förderung von Wohlstand, Bildung und Informationsfreiheit gewürdigt werden, andererseits aber die gemeinsame Pflicht von Nutzern, Wirtschaft und Staat betont wird, Grundregeln für den Umgang miteinander verbindlich auszuhandeln. www.divsi.de/ueber-uns/das-institut/ 5-thesen/ Abbildung oben: Ausschnitt aus der Darstellung der Online-Aktivität eines einzelnen Users über einen längeren Zeitraum in Form von Farben – ein typisches Beispiel, um sich mit Hilfe einer Visualisierung in Big Data zurechtzufinden. Mit zunehmender Digitalisierung steigt die Datenproduktion, aber auch der Datenhunger der Wirtschaft ständig. So fordert etwa das Deutsche Verkehrs forum in seinem „Aktionsplan Intelligente Mobilität“ die Freigabe und Bereitstellung von Daten der öffentlichen Hand. Um welche Daten geht es da? Bei dieser Frage geht es letztlich um Big Data. Für diesen Begriff gehören nach meiner Einschätzung diejenigen, die ihn gewählt haben, abgestraft. Er ist inzwischen überwiegend negativ belastet. Dabei sind mit Big Data große Chancen für Wohlstand und Fortschritt verbunden. Unser bisheriges Prinzip der Datensparsamkeit passt allerdings nicht mehr dazu. Andererseits gibt es in Zusammenhang mit Big Data natürlich auch Risiken. Im Einzelfall können sie die Privatsphäre Ende der Datenvon Menschen sparsamkeit? erheblich betreffen. Um alles mit Big Data positiv Verbundene akzeptiert zum Tragen zu bringen, brauchen wir wirksame Kontrollregimes. Diese müssen in einzelnen Missbrauchsfällen harte Sanktionen verhängen dürfen. Ich denke dabei nicht nur an hohe Schadenersatzsummen, sondern auch an Möglichkeiten, die eine öffentliche Ächtung nach sich ziehen. Das Deutsche Verkehrsforum verlangt einen Datenkodex. Das DIVSI will einen „digitalen Kodex“. Ist das dasselbe? Warum brauchen wir das? Ich vermag im Detail nicht zu beurteilen, wie weit es hier in den Vorstellungen Übereinstimmungen gibt. Offensichtlich ist es jedoch so, dass die Wünsche des Verkehrsforums auch einem wirtschaft lichen Interesse entspringen. Der digitale Kodex des DIVSI hat einen anderen, keinesfalls ausschließlich kommerziellen Ansatz. Wir beschäftigen uns im Rahmen dieses Projektes mit Big Data und wollen an konkreten Beispielen zu beschreiben versuchen, wie Chancen und Risiken zusammen und nicht getrennt betrachtet werden können. Die Arbeit an dem Digitalen Kodex basiert letztlich auf einem Gedanken unseres Schirmherrn Prof. Dr. Roman Herzog. Er formulierte unser Anliegen so: „Um das Vertrauen ins Internet, in die mit ihm eröffneten Chancen und Möglichkeiten nicht zu verspielen, brauchen wir eine breite Diskussion darüber, welche verbindlichen Spielregeln hier gelten sollen. Wir brauchen Leitplanken, die uns auf dem richtigen Weg halten. Ein digitaler Kodex, von allen Verantwortlichen getragen, könnte ein Weg dahin sein.“ Wo stehen Sie bei Ihrem Projekt? Die konkrete Arbeit am Digitalen Kodex ist im April 2013 angelaufen. In der ersten Projektphase ging es vor allem um die Antwort auf Das Recht, die Grundfravergessen zu werden ge: „Braucht Deutschland einen Digitalen Kodex?“ Die beteiligten Experten haben dies mit „ja“ beantwortet. Dies hat sich in Konsultationen, Experteninterviews und öffentlichen Veranstaltungen klar gezeigt. Momentan sehen wir uns die Fragestellung zu zwei konkreten Themen an: Das „Recht auf Vergessenwerden“ sowie Big Data / Massendatenverwendung. Erörterungen zu beiden Komplexen laufen. Im Zusammenhang mit Big Data hat die Expertenrunde erstmals im Februar getagt. Seite 3 POSTFORUM 04 / 2015 Fortsetzung auf Seite 4 PRACHTBAND ZUM JUBILÄUMSJAHR Seit 525 Jahre gibt es das Postwesen in Deutschland – ein Grund zu Feiern. Doch es gibt noch vier weitere. Als Kaiser Maximilian I. 1490 eine regelmäßige Postverbindung von Innsbruck nach Mechelen quer durch Deutschland einrichten ließ, konnte er nicht ahnen, dass er die Basis für einen Global Player des 21. Jahrhunderts schuf. Die Strecke gilt als Beginn des Postwesens in Deutschland. Maximilians Hofpostmeister Franz von Taxis wurde so zum Urvater eines bestens beleumundeten Unternehmens, das schon bald ein Netzwerk durch das Heilige Römische Reich Deutscher Nation kontrollierte. Heute hat sich daraus das weltumfassende Operationsgebiet der Deutsche Post DHL Group entwickelt. Das 525. Jubiläum des ersten Taxis’schen Postkurses ist eines von fünf, die Deutsche Post DHL Group in diesem Jahr feiern kann. In jüngerer Vergangenheit liegen die Umwandlung in das eigenständige Unternehmen Deutsche Bundespost POSTDIENST 1990, die Vereinigung der Postunternehmen aus Ost und West im selben Jahr, die Privatisierung 1995 und der Börsengang im Jahre 2000. Eines wird bei der Lektüre dieser Chronik mit Blick auf die letzten 25 Jahre ganz deutlich: Ohne die mutigen Reformvorhaben und Weichenstellungen der damals verantwortlichen politischen Entscheidungsträger stünde das Unternehmen Deutsche Post nicht da, wo es heute steht. Und dass der damalige Sanierungsfall „Deutsche Bundespost“ heute der führende Logistikkonzern weltweit ist, Fortsetzung von Seite 3 Können Sie die Rolle von globalen Logistikern wie der Deutschen Post AG in diesem Kontext skizzieren? Ich kann nicht für die Deutsche Post sprechen. DIVSI ist eine Initiative der Deutschen Post, um Fragen zu Vertrauen und Sicherheit im Internet unabhängig zu untersuchen. Der von DIVSI ins Auge gefasste Digitale Kodex wird immer auf der Basis von Freiwilligkeit und Selbstverpflichtung wirken können. Insoweit kann es keine möglichen, durchsetzbaren Verpflichtungen von wirtschaftlichen Betrieben geben, sich daran zu halten. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn wir die- Briefzustellung an der Zonengrenze in Mödlareuth bei Hof (1955). Aus: „Einheit im Wandel. Deutsche Post DHL – Von der Behörde zum Global Player” 351 Seiten, Michael Imhof Verlag, 24,80 Euro, ISBN 978-3-7319-0166-2 ist im gleichen Maße dem entschlossenen Handeln und der strategischen Weitsicht des damaligen Managements zu verdanken. Bekannte und sehr viele weniger bekannte Menschen, die daran mitgearbeitet haben und noch mitarbeiten, würdigt der Konzern jetzt in dem hochwertigen Bildband unter dem Titel „Einheit im Wandel“. Und von der ersten Briefmarke über das erste Elektroauto aus dem Jahre 1899 (!) bis hin zur ersten Paketdrohne macht das Buch neben der wirtschaftlichen Geschichte auch die Innovationsfähigkeit des Unternehmens erfahrbar. Nicht ausgelassen werden historische und wirtschaftliche Fehlentwicklungen, deren Korrektur oft schmerzlich war, die aber letztlich zu wertvollen Erfahrungen für die Zukunft führten. sen Kodex so formulieren könnten, dass es insgesamt alle als Vorteil sehen, sich an die darin genannten Maßstäbe zu halten. Wie wollen Sie die erwünschte Freiwillig keit über die Datennutzung angesichts der derzeit recht emotionalisierten Debatte erreichen? Das Projekt um den Digitalen Kodex berührt ein breites Themenspektrum. Sozialwissenschaften, (Netz-) Politik, Ökonomie, Technik, Datenschutz und zivilgesellschaftliches Engagement. Eine Expertengruppe aus diesen Themenfeldern begleitet die Arbeit mit thematischen Workshops. Die so entwickelten Ergebnisse, oft nach langen und kontroversen Diskussionen entstanden, sind sicherlich mehr als theoretische Gedankenspielereien. Wir brauchen über die skizzierten Themen einen breiten gesellschaftlichen Diskurs. Es reicht nicht, eine Lösungserwartung an die Politik zu delegieren. Vielmehr muss auch die Gesellschaft klären, was sie denn will. Trauen Sie sich zu, einen Zeitrahmen für den digitalen Kodex zu umreißen? Wir gehen schrittweise vor, und dies in Jahresschnitten. Zunächst ging es um grundsätzliche Klärungen, jetzt arbeiten wir an zwei konkreten Beispielen – Big Data und Recht auf Vergessenwerden. Seite 4 POSTFORUM 04 / 2015 POST-GESCHICHTE FASZINIERT AUCH HEUTE Neues US-Postauto geplant. Mit einer der größten Ausschrei bungen dieser Art will der U.S. Die „Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunikations geschichte“ ist der größte deutsche Geschichtsverein Postal Service seine Flotte von rund 163.000 Zustellfahrzeugen erset zen. Die Interessenten sollen das „Next Generation Delivery Vehicle“ entwerfen und produzieren. Das neue Gefährt soll wegen des stark wachsenden Paketgeschäfts mehr Platz bieten. Die ersten Fahrzeuge sollen 2017 vom Band laufen und 2018 auf der Straße sein. Norwegische Post will samstags nicht mehr zustellen. Vorstandschef Dag Mejdell begründete das mit dem anhaltenden Rückgang des Das Magazin für Post- und Telekommunikationsgeschichte ist ein kulturgeschichtliches Magazin mit über 100 Seiten rund um die Themen Kommunikation, Mensch und Technik früher – heute – morgen. http://www.dgpt.org/de/Abonnement.html Regelmäßig treffen sich die Ehemaligen des Bahnpostamts 19 in Frankfurt. Dann erinnern sie sich nicht nur an alte Zeiten in den Bahnpostwaggons, in denen sie durch die Nacht rauschten und Briefe sortierten, sie tauschen auch ihr Wissen über die Geschichte der Bahnpost aus. Die „Neunzehner“ aus Frankfurt (Foto) sind nur ein Beispiel dafür, dass die Geschichte der Post nach wie vor Menschen fasziniert. So ist es wohl auch zu erklären, dass die „Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte“ Deutschlands größter Geschichtsverein ist. Über 10 000 Mitglieder, vom Wissenschaftler bis zum aktiven oder ehemaligen Postler, sind dort eingeschrieben. Zwar waren es schon einmal mehr, als die Bundespost noch Staatspost war und die DGPT finanziell unterstützte; heute profitiert der Verein von der engen Zusammenarbeit mit den Post- und Telekommunikationsmuseen, die Deutsche Post und Deutsche Telekom in der Museumsstiftung (MSPT) gemeinsam unterhalten. Mitglieder zahlen weniger für Eintritt und Publikationen und sind regelmäßige Gäste bei Veranstaltungen. Den Mitgliedern werden nicht nur interessante Events angeboten, der Jahresbeitrag von 22 Euro lohnt sich allein schon für die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift „DAS ARCHIV für Kommunikationsgeschichte“. Hier findet der Leser ein ganzes Kaleidoskop an Themen aus der Geschichte des Post- und Fernmeldewesens, aber auch viel Aktuelles wie Beiträge zu den Ausstellungen in den Kommunikationsmuseen Berlin, Frankfurt und Nürnberg. Gut besucht ist auch der Nachrichtenblog http://forum.dgpt-blog.de/, der regelmäßig über Veranstaltungen rund um die Kommunikationsgeschichte informiert. Die Ursprünge des Vereins liegen in Bayern. 1921 bildete sich in München eine Vereinigung zur Erforschung der bayerischen Postgeschichte. Die „Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunika tionsgeschichte“ wurde dann am 23. Juni 1949 in Miltenberg aus der Taufe gehoben. Sie hat ihren Rechtssitz in Bonn, die Geschäftsstelle ist im Frankfurter Kommunikationsmuseum. Vorsitzender ist der langjährige Personalvorstand der Deutschen Post, Walter Scheurle. Briefaufkommens. Medienberich ten zufolge will Posten Norge aus Kostengründen das bisherige Sys tem der First bzw. Second Class Mail abschaffen. DHL-Team hilft in Vanuatu. Frei willige Einsatzteams der Deutsche Post DHL Group unterstützen die Hilfsleis tungen in dem von einem Zyklon verwüsteten Inselstaat. Sie helfen bei der Logistik und koordi nieren die internationalen Hilfslie ferungen von einer Basisstation am Flughafen der Hauptstadt Port Vila aus. Als größte Herausforderungen nannte das Team die fehlenden Kommunikationsmittel, die teils zerstörten Transportmittel sowie die beschädigte Landebahn am Flug hafen, die das Landen größerer Versorgungsflugzeuge erschwert. Seite 5 POSTFORUM 04 / 2015 Deutsche Post AG • Zentralbereich Politik und Regulierungsmanagement • 53250 Bonn ZKZ 31287, PSdg, DAS ALTE HANDY KOMMT IN DIE POST Deutsche Post unterstützt Online-Handel bei der Rücknahme Wenn Handys, Tablets oder andere kleine Elektronikgeräte ausgedient haben, landen sie oft in der Restmülltonne, obwohl das nicht erlaubt ist. Sie enthalten Schadstoffe, aber auch wertvolle Materialien, die wiederverwertet werden können. Wohin also damit? In die Post! Die Deutsche Post bietet schon seit 2012 den Service ELECTRORETURN an. Die Verbraucher können alte Kleingeräte in einen Maxibriefumschlag stecken, die im Internet kostenlos erhältliche Versandmarke aufkleben und den Umschlag in den Briefkasten werfen oder in der Postfiliale abgeben. Voraussichtlich ab Jahresende müssen auch große Elektronikmärkte solche Geräte entgegennehmen, auch wenn der Verbraucher kein neues vor Ort kauft. Das sieht die Neuauflage des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes vor, mit der die Bundesregierung erreichen will, dass die Recyclingquote solcher Geräte erhöht wird. Die Deutsche Post kommt bei diesem Gesetz ebenfalls ins Spiel: Um den stationären Handel nicht gegenüber den Online-Shops im Wettbewerb zu benachteiligen, sieht die Gesetzesnovelle für „Vertreiber, die mithilfe der Fernkommunikationstechnik Elektro- und Elektronikgeräte unmittelbar an Nutzer abgeben“ (Gesetzestext), ebenfalls eine Rücknahmepflicht vor. Dafür komme etwa die nächstgelegene Annahmestelle eines Paketdienstes infrage, heißt es in der Begründung des Bundesumweltministeriums zu der Gesetzesvorlage. www.deutschepost.de/electroreturn Spitzen-Arbeitgeber weltweit. DHL Express ist einer von fünf „Top Employers Global 2015”. Das Top Emplo yers Institute würdigt mit dem Zertifikat Unternehmen, die weltweit hervorragende Bedingungen für die be rufliche und persönliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter unabhängig vom Einsatzort schaffen. DHL Express hat weltweit 80.000 Mitarbeiter. David Plink, CEO des Top Employers Institute, lobte, dass DHL Express „die eigenen Geschäftstätigkeiten auf eine Art und Weise harmonisiert hat, von der nicht nur die eigenen Mitarbeiter profitie ren, sondern die auch für eine Verbesserung der Effizienz der Betriebsabläufe in globalem Maßstab gesorgt hat." 14.000 Pakete pro Stunde in Singapur. DHL Express baut für 85 Millionen Euro ein Drehkreuz im Luftfrachtzentrum des Flughafens Singapur Changi. Es soll im ersten Quartal 2016 als Teil der Multi-Hub-Strategie mit vier Drehkreu zen im Raum Asien / Pazifik (Shanghai, Hongkong, Bang kok und Singapur) über 70 DHL Express Gateways in der Region verbinden. Die Anlage soll ein Frachtaufkommen von mehr als 628 Tonnen pro Tag mit einer Geschwindig keit von 14.000 Paketen pro Stunde (PPH) abfertigen kön nen. Die bestehende Anlage schafft bis zu 225 Tonnen pro Tag mit einem Tempo von 2.400 PPH. SIMSme für Unternehmen. Die Deutsche Post will Un IMPRESSUM Herausgeber: Deutsche Post AG, Zentrale, Zentralbereich Politik und Regulierungsmanagement, 53250 Bonn Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Rainer Wend Redaktion: Alexander Rometsch-Steinmann Fotos: Deutsche Post DHL, DIVSI, Fernanda B. Viégas via Wikimedia Commons, Bert Bostelmann Bestellungen und Anfragen richten Sie bitte an die Redaktion. Postforum wird CO2-neutral gedruckt auf 100 % Recyclingpapier (Umweltzeichen „Blauer Engel“). Das Postforum erscheint auch monatlich auf der Homepage von Deutsche Post DHL: www.dpdhl.de/postforum ZAHL DES MONATS ternehmenskunden für ihren Message-Dienst SIMSme 3.349 gewinnen. Eine neue Enterprise-Lösung bietet unter Fahrzeuge mit alternativen Antrieben waren bei Deutsche Post DHL Group 2014 im Einsatz. weiter Informationen. Alles wird auf Servern der Deut anderem die Verknüpfung mit dem Adressbuch und die Integration in die IT-Struktur des Unternehmens. Der Infokanal erlaubt die Übermittlung unternehmens schen Post in Deutschland mit entsprechend strengen Datenschutzregeln gehostet. Seite 6 POSTFORUM 04 / 2015
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