April 2015 - Deutsche Post DHL Group

April 2015
POSTFORUM
ZIELE ERREICHT
Deutsche Post DHL Group steigert den Gewinn
und investiert in langfristigen Erfolg
Deutsche Post DHL Group hat im vergangenen Jahr die selbst
gesteckten Unternehmensziele erreicht und den Umsatz erhöht. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 3,5 Prozent oder
100 Millionen Euro auf 2,97 Milliarden Euro. Damit lag es
im Zielkorridor von 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro. Der Umsatz
stieg auf 56,6 Milliarden Euro, wie CEO Frank Appel (Foto)
bei der Bilanzpressekonferenz bekannt gab. Das sind 3,1 Prozent mehr als 2013. In diesem im Vergleich zur allgemeinen
Konjunkturentwicklung überdurchschnittlichen Wachstum
spiegelt sich vor allem der anhaltende Boom im internationalen Expressgeschäft sowie im deutschen Paketdienst wider. In
beiden Geschäftsfeldern hat Deutsche Post DHL Group eine
starke Marktposition. Im Expressbereich hat das Unternehmen
sein selbst gestecktes Margenziel von 10 Prozent (10,1 Prozent
in 2014) sogar ein Jahr früher als geplant erreicht. Neben dem
Ziel für das operative Ergebnis hat der Konzern auch seine
Cashflow-Prognose erfüllt. Der Vorstand schlägt der Hauptver›
sammlung vor, etwa die Hälfte des bereinigten Konzern­
AUSSERDEM
Interview mit DIVSI-Chef Matthias Kammer
Grund zum Feiern – fünf Postjubiläen
Das alte Handy kommt in die Post
S. 3
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S. 6
Liebe Leserinnen und Leser,
die Diskussionen über eine deutsche
Olympia-Bewerbung haben uns die
Bedeutung des Sports für das persön­
liche Wohlergehen ebenso wie für
Wirtschaft und Gesellschaft wieder
ins Gedächtnis gerufen. Sport ist eine
großartige Möglichkeit, gesund zu
leben, und Spaß macht er (meistens)
auch noch.
Selbst auf dem Bolzplatz im Hinterhof
lebt der olympische Gedanke.
Freiwillig und spielerisch unterwerfen
sich die Sportler Regeln für fairen
Wettbewerb und vergessen dabei
nicht Teamwork, Leidenschaft und
den Willen zum Erfolg. Die Deutsche
Post DHL Group macht sich diese
Werte zu eigen und engagiert sich
hierzulande und international als
Sportsponsor. Auf der Liste stehen
zum Beispiel die FrauenfußballNationalmannschaft, renommierte
Vereine wie Bayern München oder
der 1. FC Köln und internationale
Wettbewerbe wie die RugbyWeltmeisterschaft oder die Fastest
Lap Trophy der Formel 1. Athleten
profitieren direkt davon, dass die Post
Nationaler Förderer der Deutschen
Sporthilfe ist.
Auch im Unternehmen selbst organi­
sieren sich im Fan Club (FC) Deutsche
Post Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
im Fußball, Laufen und Radfahren. Ein
jährlicher Höhepunkt ist das Finale in
Bispingen in der Lüneburger Heide,
bei dem sich die besten Post-Sportler
Deutschlands messen. Tradition hat
schon das Duell ehemaliger FußballNationalspielerinnen gegen die
Frauen-Nationalmannschaft des
FC Deutsche Post vor dem
DFB-Frauenfußball-Pokalendspiel
am 1. Mai. Dabei ist durchaus offen,
wer gewinnt. Zuletzt war es der
FC Deutsche Post.
So ein Sieg fördert natürlich auch
das Wir-Gefühl im Unternehmen.
Das vielleicht Schönste am Sport
ist schließlich, dass er Menschen
verbindet, und genau das hat
sich die Deutsche Post DHL Group
vorgenommen. Es ist verbind­
lich nachzulesen im Bericht zur
Unternehmensverantwortung
2014. Dass Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter die gesellschaftlichen
Werte nicht nur als sportliche
Herausforderung sehen, belegt
z.B. die darin veröffentlichte Zahl
von 108.000 Beschäftigten, die sich
freiwillig beim Global Volunteer
Day 2014 mit 1.700 Projekten in aller
Welt beteiligt haben. Das ist gelebte
Verantwortung für unsere Erde.
Olympischer Geist eben.
Dr. Rainer Wend, Leiter des
Zentralbereichs Politik und
Regulierungsmanagement
Ihr Dr. Rainer Wend
Fortsetzung von Seite 1
ergebnisses als Dividende auszuschütten. Das sind 85 Cent pro
Aktie, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Die Dividende für 2013
in Höhe von 968 Millionen Euro konnte wie geplant vollständig
aus dem Free Cashflow 2014 gezahlt werden. „Wir haben 2014
in einem weiterhin herausfordernden Umfeld solide abgeschnitten, insbesondere dank unserer starken Marktposition im
E-Commerce und in den Schwellenländern“, fasste Frank Appel
das Geschäftsjahr 2014 zusammen.
Das stärkste Umsatzwachstum im vergangenen Jahr erzielte Deutsche Post DHL Group im vierten Quartal 2014 mit 6,3 Prozent oder
915 Millionen Euro auf 15,4 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte lag der Umsatz immer noch um 4,1 Prozent über dem
Vorjahreswert. Der operative Gewinn des Konzerns stieg in den
letzten drei Monaten des vergangenen Jahres um 1,9 Prozent auf
905 Millionen Euro. Er setzt sich zusammen aus einem deutlichen
Anstieg um 13,6 Prozent in der Division PeP (Post – eCommerce –
Parcel) und 11,5 Prozent im Expressgeschäft von DHL. Diesen positiven Zahlen gegenüber steht aber ein Rückgang von 48,6 Prozent
bei Global Forwarding – Freight, der Speditionssparte, was Appel
auf die Fokussierung des Unternehmensbereichs auf das Transformationsprogramm New Forwarding Environment NFE zurückführt. Ebenfalls sank das operative Ergebnis im Bereich Supply
Chain (Kontraktlogistik), und zwar um 9,6 Prozent. Das lag laut
Appel an positiven Einmaleffekten im Vorjahr – ohne diese wäre
das EBIT bei Supply Chain um 8,8 Prozent gestiegen.
Grafik: Wesentliche Handelsströme: Volumina 2014
(inkl. Rohstoffe in MIO Tonnen. Quelle: © IHS 2014, Stand: 31. Dezember 2014)
Der Konzern investierte 2014 insgesamt 1,88 Milliarden Euro und
traf auch damit die Prognose. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem
Ausbau der Paket-Infrastruktur sowie Investitionen in die Modernisierung der Express-Hubs in Leipzig, Cincinnati, Singapur und
Dubai, in effizientere Frachtflugzeuge, in Infrastruktur für Neugeschäft im Bereich Supply Chain und in das Global Forwarding –
Freight-Projekt NFE. Der Vorstandsvorsitzende konkretisierte
die Prognose für die Konzernentwicklung im laufenden Jahr und
bekräftige die Ziele für 2016 und 2020: 2015 soll der operative
Gewinn auf 3,05 bis 3,2 Milliarden Euro gesteigert werden. Seite 2 POSTFORUM 04 / 2015
EIN KODEX FÜR
BIG DATA
Interview mit DIVSI-Chef Matthias Kammer
zum Umgang mit Massendaten
Matthias Kammer (*1954) leitet das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit
im Internet (DIVSI) seit seiner Gründung
2011. Zuvor war der Verwaltungs­jurist seit
2004 Vorstandsvorsitzender des öffentlichrechtlichen Verwaltungsdienstleisters
Dataport. Kammer begann Anfang der 80er
Jahre seinen Dienst für die Freie und Hanse­
stadt Hamburg (FHH) und hatte seitdem
vielfältige Aufgaben im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik (IuK)
und der Verwaltungsmodernisierung inne.
DA S DIVSI
Das Deutsche Institut für Sicherheit und
Vertrauen im Internet (DIVSI) ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die die Deutsche
Post AG gegründet hat. Sie hat sich zum Ziel
gesetzt, den Dialog über die Online-Welt zu
fördern und dazu Wissenschaft und
Forschung zu unterstützen. Als Arbeitsgrundlage dienen fünf Thesen, in denen
einerseits das Internet als historische
Kulturleistung gewürdigt und seine Möglichkeiten zur Förderung von Wohlstand,
Bildung und Informationsfreiheit gewürdigt
werden, andererseits aber die gemeinsame
Pflicht von Nutzern, Wirtschaft und Staat
betont wird, Grundregeln für den Umgang
miteinander verbindlich auszuhandeln.
www.divsi.de/ueber-uns/das-institut/
5-thesen/
Abbildung oben: Ausschnitt aus der Darstellung der Online-Aktivität eines einzelnen
Users über einen längeren Zeitraum in Form
von Farben – ein typisches Beispiel, um sich
mit Hilfe einer Visualisierung in Big Data
zurechtzufinden.
Mit zunehmender Digitalisierung steigt
die Datenproduktion, aber auch der
Datenhunger der Wirtschaft ständig.
So fordert etwa das Deutsche Verkehrs­
forum in seinem „Aktionsplan Intelligente
Mobilität“ die Freigabe und Bereitstellung
von Daten der öffentlichen Hand.
Um welche Daten geht es da?
Bei dieser Frage geht es letztlich um
Big Data. Für diesen Begriff gehören
nach meiner Einschätzung diejenigen,
die ihn gewählt haben, abgestraft.
Er ist inzwischen überwiegend negativ
belastet. Dabei sind mit Big Data große
Chancen für Wohlstand und Fortschritt
verbunden. Unser bisheriges Prinzip
der Datensparsamkeit passt allerdings
nicht mehr dazu. Andererseits gibt es in
Zusammenhang mit Big Data natürlich
auch Risiken. Im Einzelfall können sie
die Privatsphäre
Ende der Datenvon Menschen
sparsamkeit?
erheblich
betreffen. Um alles mit Big Data positiv
Verbundene akzeptiert zum Tragen zu
bringen, brauchen wir wirksame Kontrollregimes. Diese müssen in einzelnen
Missbrauchsfällen harte Sanktionen
verhängen dürfen. Ich denke dabei nicht
nur an hohe Schadenersatzsummen,
sondern auch an Möglichkeiten, die eine
öffentliche Ächtung nach sich ziehen.
Das Deutsche Verkehrsforum verlangt
einen Datenkodex. Das DIVSI will einen
„digitalen Kodex“. Ist das dasselbe?
Warum brauchen wir das?
Ich vermag im Detail nicht zu beurteilen,
wie weit es hier in den Vorstellungen
Übereinstimmungen gibt. Offensichtlich
ist es jedoch so, dass die Wünsche des
Verkehrsforums auch einem wirtschaft­
lichen Interesse entspringen. Der digitale
Kodex des DIVSI hat einen anderen,
keinesfalls ausschließlich kommerziellen
Ansatz. Wir beschäftigen uns im Rahmen
dieses Projektes mit Big Data und wollen
an konkreten Beispielen zu beschreiben
versuchen, wie Chancen und Risiken
zusammen und nicht getrennt betrachtet
werden können. Die Arbeit an dem Digitalen Kodex basiert letztlich auf einem
Gedanken unseres Schirmherrn Prof. Dr.
Roman Herzog. Er formulierte unser Anliegen so: „Um das Vertrauen ins Internet,
in die mit ihm eröffneten Chancen und
Möglichkeiten nicht zu verspielen, brauchen wir eine breite Diskussion darüber,
welche verbindlichen Spielregeln hier gelten sollen. Wir brauchen Leitplanken, die
uns auf dem richtigen Weg halten. Ein digitaler Kodex, von allen Verantwortlichen
getragen, könnte ein Weg dahin sein.“
Wo stehen Sie bei Ihrem Projekt?
Die konkrete Arbeit am Digitalen Kodex
ist im April 2013 angelaufen. In der ersten
Projektphase ging es vor allem um die
Antwort auf
Das Recht,
die Grundfravergessen zu werden
ge: „Braucht
Deutschland einen Digitalen Kodex?“
Die beteiligten Experten haben dies mit
„ja“ beantwortet. Dies hat sich in Konsultationen, Experteninterviews und
öffentlichen Veranstaltungen klar gezeigt.
Momentan sehen wir uns die Fragestellung zu zwei konkreten Themen an: Das
„Recht auf Vergessenwerden“ sowie Big
Data / Massendatenverwendung. Erörterungen zu beiden Komplexen laufen.
Im Zusammenhang mit Big Data hat die
Expertenrunde erstmals im Februar getagt.
Seite 3 POSTFORUM 04 / 2015
Fortsetzung auf Seite 4
PRACHTBAND ZUM
JUBILÄUMSJAHR
Seit 525 Jahre gibt es das Postwesen
in Deutschland – ein Grund zu Feiern.
Doch es gibt noch vier weitere.
Als Kaiser Maximilian I. 1490 eine regelmäßige Postverbindung
von Innsbruck nach Mechelen quer durch Deutschland einrichten ließ, konnte er nicht ahnen, dass er die Basis für einen Global
Player des 21. Jahrhunderts schuf. Die Strecke gilt als Beginn des
Postwesens in Deutschland. Maximilians Hofpostmeister Franz
von Taxis wurde so zum Urvater eines bestens beleumundeten
Unternehmens, das schon bald ein Netzwerk durch das Heilige
Römische Reich Deutscher Nation kontrollierte.
Heute hat sich daraus das weltumfassende Operationsgebiet der
Deutsche Post DHL Group entwickelt. Das 525. Jubiläum des
ersten Taxis’schen Postkurses ist eines von fünf, die Deutsche Post
DHL Group in diesem Jahr feiern kann. In jüngerer Vergangenheit liegen die Umwandlung in das eigenständige Unternehmen
Deutsche Bundespost POSTDIENST 1990, die Vereinigung der
Postunternehmen aus Ost und West im selben Jahr, die Privatisierung 1995 und der Börsengang im Jahre 2000. Eines wird bei der
Lektüre dieser Chronik mit Blick auf die letzten 25 Jahre ganz
deutlich: Ohne die mutigen Reform­vorhaben und Weichenstellungen der damals verantwortlichen politischen Entscheidungsträger stünde das Unternehmen Deutsche Post nicht da, wo es
heute steht. Und dass der damalige Sanierungsfall „Deutsche
Bundespost“ heute der führende Logistikkonzern weltweit ist,
Fortsetzung von Seite 3
Können Sie die Rolle von globalen
Logistikern wie der Deutschen Post AG
in diesem Kontext skizzieren?
Ich kann nicht für die Deutsche Post
sprechen. DIVSI ist eine Initiative der
Deutschen Post, um Fragen zu Vertrauen
und Sicherheit im Internet unabhängig
zu untersuchen. Der von DIVSI ins Auge
gefasste Digitale Kodex wird immer auf
der Basis von Freiwilligkeit und Selbstverpflichtung wirken können. Insoweit
kann es keine möglichen, durchsetzbaren
Verpflichtungen von wirtschaftlichen
Betrieben geben, sich daran zu halten. Es
wäre jedoch wünschenswert, wenn wir die-
Briefzustellung an der Zonengrenze in
Mödlareuth bei Hof (1955).
Aus: „Einheit im Wandel. Deutsche Post
DHL – Von der Behörde zum Global Player” 351 Seiten, Michael Imhof Verlag,
24,80 Euro, ISBN 978-3-7319-0166-2
ist im gleichen Maße dem entschlossenen Handeln und der
strategischen Weitsicht des damaligen Managements zu verdanken. Bekannte und sehr viele
weniger bekannte Menschen, die daran mitgearbeitet haben und
noch mitarbeiten, würdigt der Konzern jetzt in dem hochwertigen Bildband unter dem Titel „Einheit im Wandel“. Und von
der ersten Briefmarke über das erste Elektroauto aus dem Jahre
1899 (!) bis hin zur ersten Paketdrohne macht das Buch neben
der wirtschaftlichen Geschichte auch die Innovationsfähigkeit
des Unternehmens erfahrbar. Nicht ausgelassen werden historische und wirtschaftliche Fehlentwicklungen, deren Korrektur
oft schmerzlich war, die aber letztlich zu wertvollen Erfahrungen
für die Zukunft führten. sen Kodex so formulieren könnten, dass es
insgesamt alle als Vorteil sehen, sich an die
darin genannten Maßstäbe zu halten.
Wie wollen Sie die erwünschte Freiwillig­
keit über die Datennutzung angesichts der
derzeit recht emotionalisierten Debatte
erreichen?
Das Projekt um den Digitalen Kodex berührt ein breites Themenspektrum. Sozialwissenschaften, (Netz-) Politik, Ökonomie,
Technik, Datenschutz und zivilgesellschaftliches Engagement. Eine Expertengruppe
aus diesen Themenfeldern begleitet die
Arbeit mit thematischen Workshops. Die
so entwickelten Ergebnisse, oft nach langen
und kontro­versen Diskussionen entstanden, sind sicherlich mehr als theoretische
Gedankenspielereien. Wir brauchen über
die skizzierten Themen einen breiten
gesellschaftlichen Diskurs. Es reicht nicht,
eine Lösungserwartung an die Politik zu
delegieren. Vielmehr muss auch die Gesellschaft klären, was sie denn will.
Trauen Sie sich zu, einen Zeitrahmen für
den digitalen Kodex zu umreißen?
Wir gehen schrittweise vor, und dies in
Jahresschnitten. Zunächst ging es um
grundsätzliche Klärungen, jetzt arbeiten
wir an zwei konkreten Beispielen – Big
Data und Recht auf Vergessenwerden. Seite 4 POSTFORUM 04 / 2015
POST-GESCHICHTE
FASZINIERT AUCH HEUTE
Neues US-Postauto geplant. Mit
einer
der
größten
Ausschrei­
bungen dieser Art will der U.S.
Die „Deutsche Gesellschaft für
Post- und Telekommunikations­
geschichte“ ist der größte deutsche Geschichtsverein
Postal Service seine Flotte von rund
163.000 Zustellfahrzeugen erset­
zen. Die Interessenten sollen das
„Next Generation Delivery Vehicle“
entwerfen und produzieren. Das
neue Gefährt soll wegen des stark
wachsenden Paketgeschäfts mehr
Platz bieten. Die ersten Fahrzeuge
sollen 2017 vom Band laufen und
2018 auf der Straße sein.
Norwegische Post will samstags
nicht mehr zustellen. Vorstandschef
Dag Mejdell begründete das mit
dem anhaltenden Rückgang des
Das Magazin für Post- und Telekommunikationsgeschichte ist ein kulturgeschichtliches Magazin mit
über 100 Seiten rund um die Themen Kommunikation, Mensch und Technik früher – heute – morgen.
http://www.dgpt.org/de/Abonnement.html
Regelmäßig treffen sich die Ehemaligen
des Bahnpostamts 19 in Frankfurt. Dann
erinnern sie sich nicht nur an alte Zeiten in
den Bahnpostwaggons, in denen sie durch
die Nacht rauschten und Briefe sortierten,
sie tauschen auch ihr Wissen über die Geschichte der Bahnpost aus. Die „Neunzehner“ aus Frankfurt (Foto) sind nur ein
Beispiel dafür, dass die Geschichte der Post
nach wie vor Menschen fasziniert. So ist es
wohl auch zu erklären, dass die „Deutsche
Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte“ Deutschlands größter
Geschichtsverein ist. Über 10 000 Mitglieder, vom Wissenschaftler bis zum aktiven
oder ehemaligen Postler, sind dort eingeschrieben. Zwar waren es schon einmal
mehr, als die Bundespost noch Staatspost
war und die DGPT finanziell unterstützte;
heute profitiert der Verein von der engen
Zusammenarbeit mit den Post- und Telekommunikationsmuseen, die Deutsche
Post und Deutsche Telekom in der Museumsstiftung (MSPT) gemeinsam unterhalten. Mitglieder zahlen weniger für Eintritt
und Publikationen und sind regelmäßige
Gäste bei Veranstaltungen.
Den Mitgliedern werden nicht nur interessante Events angeboten, der Jahresbeitrag
von 22 Euro lohnt sich allein schon für
die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift
„DAS ARCHIV für Kommunikationsgeschichte“. Hier findet der Leser ein ganzes
Kaleidoskop an Themen aus der Geschichte des Post- und Fernmeldewesens, aber
auch viel Aktuelles wie Beiträge zu den
Ausstellungen in den Kommunikationsmuseen Berlin, Frankfurt und Nürnberg.
Gut besucht ist auch der Nachrichtenblog
http://forum.dgpt-blog.de/, der regelmäßig
über Veranstaltungen rund um die Kommunikationsgeschichte informiert.
Die Ursprünge des Vereins liegen in
Bayern. 1921 bildete sich in München eine
Vereinigung zur Erforschung der bayerischen Postgeschichte. Die „Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunika­
tionsgeschichte“ wurde dann am 23. Juni
1949 in Miltenberg aus der Taufe gehoben.
Sie hat ihren Rechtssitz in Bonn, die Geschäftsstelle ist im Frankfurter Kommunikationsmuseum. Vorsitzender ist der langjährige Personalvorstand der Deutschen
Post, Walter Scheurle. Briefaufkommens.
Medienberich­
ten zufolge will Posten Norge aus
Kostengründen das bisherige Sys­
tem der First bzw. Second Class Mail
abschaffen.
DHL-Team hilft in Vanuatu. Frei­
willige Einsatzteams der Deutsche
Post DHL Group unterstützen die
Hilfsleis­
tungen in dem von einem
Zyklon verwüsteten Inselstaat. Sie
helfen bei der Logistik und koordi­
nieren die internationalen Hilfslie­
ferungen von einer Basisstation am
Flughafen der Hauptstadt Port Vila
aus. Als größte Herausforderungen
nannte das Team die fehlenden
Kommunikationsmittel,
die
teils
zerstörten Transportmittel sowie die
beschädigte Landebahn am Flug­
hafen, die das Landen größerer
Versorgungsflugzeuge erschwert.
Seite 5 POSTFORUM 04 / 2015
Deutsche Post AG • Zentralbereich Politik und Regulierungsmanagement • 53250 Bonn
ZKZ 31287, PSdg,
DAS ALTE HANDY KOMMT
IN DIE POST
Deutsche Post unterstützt Online-Handel
bei der Rücknahme
Wenn Handys, Tablets oder andere kleine Elektronikgeräte ausgedient haben, landen sie oft in der Restmülltonne, obwohl das nicht
erlaubt ist. Sie enthalten Schadstoffe, aber auch wertvolle Materialien, die wiederverwertet werden können. Wohin also damit?
In die Post! Die Deutsche Post bietet schon seit 2012 den Service
ELECTRORETURN an. Die Verbraucher können alte Kleingeräte in einen Maxibriefumschlag stecken, die im Internet kostenlos erhältliche Versandmarke aufkleben und den Umschlag in den
Briefkasten werfen oder in der Postfiliale abgeben. Voraussichtlich ab Jahresende müssen auch große Elektronikmärk­te solche
Geräte entgegennehmen, auch wenn der Verbraucher kein neues
vor Ort kauft. Das sieht die Neuauflage des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes vor, mit der die Bundesregierung erreichen will,
dass die Recyclingquote solcher Geräte erhöht wird. Die Deutsche
Post kommt bei diesem Gesetz ebenfalls ins Spiel: Um den stationären Handel nicht gegenüber den Online-Shops im Wettbewerb zu benachteiligen, sieht die Gesetzesnovelle für „Vertreiber, die mithilfe der Fernkommunikationstechnik Elektro- und
Elektronikgeräte unmittelbar an Nutzer abgeben“ (Gesetzestext), ebenfalls eine Rücknahmepflicht vor. Dafür komme etwa
die nächstgelegene Annahmestelle eines Paketdienstes infrage,
heißt es in der Begründung des Bundesumweltminis­teriums zu
der Gesetzesvorlage. www.deutschepost.de/electroreturn
Spitzen-Arbeitgeber weltweit. DHL Express ist einer
von fünf „Top Employers Global 2015”. Das Top Emplo­
yers Institute würdigt mit dem Zertifikat Unternehmen,
die weltweit hervorragende Bedingungen für die be­
rufliche und persönliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter
unabhängig vom Einsatzort schaffen. DHL Express hat
weltweit 80.000 Mitarbeiter. David Plink, CEO des Top
Employers Institute, lobte, dass DHL Express „die eigenen
Geschäftstätigkeiten auf eine Art und Weise harmonisiert
hat, von der nicht nur die eigenen Mitarbeiter profitie­
ren, sondern die auch für eine Verbesserung der Effizienz
der Betriebsabläufe in globalem Maßstab gesorgt hat."
14.000 Pakete pro Stunde in Singapur. DHL Express baut
für 85 Millionen Euro ein Drehkreuz im Luftfrachtzentrum
des Flughafens Singapur Changi. Es soll im ersten Quartal
2016 als Teil der Multi-Hub-Strategie mit vier Drehkreu­
zen im Raum Asien / Pazifik (Shan­ghai, Hongkong, Bang­
kok und Singapur) über 70 DHL Express Gateways in der
Region verbinden. Die Anlage soll ein Frachtaufkommen
von mehr als 628 Tonnen pro Tag mit einer Geschwindig­
keit von 14.000 Paketen pro Stunde (PPH) abfertigen kön­
nen. Die bestehende Anlage schafft bis zu 225 Tonnen
pro Tag mit einem Tempo von 2.400 PPH.
SIMSme für Unternehmen. Die Deutsche Post will Un­
IMPRESSUM
Herausgeber: Deutsche Post AG, Zentrale,
Zentralbereich Politik und
Regulierungsmanagement, 53250 Bonn
Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Rainer Wend
Redaktion: Alexander Rometsch-Steinmann
Fotos: Deutsche Post DHL, DIVSI, Fernanda B.
Viégas via Wikimedia Commons, Bert Bostelmann
Bestellungen und Anfragen richten Sie bitte an die
Redaktion.
Postforum wird CO2-neutral gedruckt auf 100 %
Recyclingpapier (Umweltzeichen „Blauer Engel“).
Das Postforum erscheint auch monatlich auf der
Homepage von Deutsche Post DHL:
www.dpdhl.de/postforum
ZAHL DES MONATS
ternehmenskunden für ihren Message-Dienst SIMSme
3.349
gewinnen. Eine neue Enterprise-Lösung bietet unter
Fahrzeuge mit alternativen
Antrieben waren bei Deutsche Post DHL Group 2014
im Einsatz.
weiter Informationen. Alles wird auf Servern der Deut­
anderem die Verknüpfung mit dem Adressbuch und
die Integration in die IT-Struktur des Unternehmens.
Der Infokanal erlaubt die Übermittlung unternehmens­
schen Post in Deutschland mit entsprechend strengen
Datenschutzregeln gehostet.
Seite 6 POSTFORUM 04 / 2015