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PRESSE-INFORMATION
Magdeburg, Juni 2015
UNESCO Welterbe in Sachsen-Anhalt
tief verwurzelt – hoch hinaus. Ein Waisenhaus auf dem Weg zum UNESCO
Welterbe
Als einzigartiges Zeugnis sozialer und pädagogischer Architektur bürgerlichen
Ursprungs aus der Barockzeit bewerben sich die Franckeschen Stiftungen um
Aufnahme in das UNESCO Welterbe. Im Juni 2016 wird die Entscheidung fallen. Der
Aufnahmeantrag listet eine Reihe von Begründungen für die Einzigartigkeit des
historischen Bauensembles rund um den Lindenhof der Franckeschen Stiftungen
auf:
Am 13. Juli 1698 legte August Hermann Francke (1663-1727) den Grundstein für
das Hallesche Waisenhaus, das von Beginn zugleich auch ein Schulhaus war, als
Ausdruck weltumspannender Reformpläne, die die reformatorischen Impulse Martin
Luthers aufgriffen und vollendeten. Nicht zufällig setzte Francke als Bauherr
Maßstäbe. Architekturmerkmale von Schlössern und Palais, Schulen und Klöstern
und auch utopischen Städten vereinte der Theologe und Pädagoge zu einem neuen
Bautyp. Die der Öffentlichkeit zugewandte Fassade des Waisenhauses steht für eine
neue Facette des europäischen Barock, die Repräsentation ohne prunkvollen
Schmuck als Ausdruck des pietistischen Protestantismus zeigt. Vom Waisenhaus
ausgehend in östlicher Richtung errichteten Francke und seine Nachfolger in 50
Jahren Bauzeit eine singuläre Bildungsarchitektur. Parallel zur Stadtmauer der
Altstadt Halle entstand ab 1713 der größte Fachwerkwohnhausbau der Zeit, der mit
27 Metern Höhe und 115 Metern Länge für die Zeitgenossen ein sichtbares, kühnes
bauliches Zeichen der Veränderungsideen war. Die konsequente Weiterentwicklung
der Holzgerüstbauweise ließ hier ein Bauwerk entstehen, das funktional, vielseitig
nutzbar und wegweisend war. Gegenüber auf der Südseite ist heute der älteste
erhaltene freistehende Bibliotheksbau bürgerlichen Ursprungs in Deutschland zu
besichtigen. Das große Gebäude für die öffentlich zugängliche Büchersammlung
zeigt ein hohes Maß an Authentizität: hier ist der Dreiklang von Architektur, Interieur
sowie die Büchersammlung original erhalten.
Die Franckeschen Stiftungen arbeiten heute in der Tradition ihres Gründers August
Hermann Francke. In die historischen Gebäude sind über 40 pädagogische, soziale,
wissenschaftliche und christliche Partnereinrichtungen eingezogen, die gemeinsam
mit den Einrichtungen der Franckeschen Stiftungen einen lebendigen
Bildungskosmos schaffen, in dem über 4000 Menschen leben, lernen und arbeiten.
In vielfältigen Vernetzungsprojekten werden die Ideen Franckes in die Gegenwart
übersetzt und zeichnen den Weg in die Zukunft. Zwei Ausstellungen laden 2015 in
die Franckeschen Stiftungen ein:
Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 (0) 391/568 99 63 Telefax
+49 (0) 391/568 99 51
Presse: Friederike Süssig-Jeschor Telefon +49 (0) 391/568 99 85 Mobil +49 (0) 151/52 62 64 68 E-Mail: [email protected] und Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 (0) 391/568 99 71 Mobil +49 (0) 151/52 62 64 69 E-Mail: [email protected] www.investieren-in-sachsen-anhalt.de
Assoziationsraum Wunderkammer. Zeitgenössische Künste zur Kunst- und
Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen
1698 legte August Hermann Francke eine Sammlung begehrter Naturalien und
Artefakte aus aller Welt zu Bildungszwecken an. Die schon im 18. Jahrhundert
zahlreichen Besucher schätzten die wertvolle Sammlung als Sinnbild der
wohlgeordneten Schöpfung Gottes und als Wissensspeicher des Halleschen
Pietismus. Eine zeitgenössische Kunstausstellung nimmt jetzt die barocke Kunstund Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen zum Ausgangspunkt, um
Prinzipien der Wunderkammer zu reflektieren. Junge, international agierende
Absolventen der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zeigen zusammen mit
international verorteten KünstlerInnen ihre Werke. Die Lust am Entdecken ferner
Welten, die Spannung des Unerklärlichen, die Vielfalt der Naturformen und die durch
Neugierde angetriebene experimentelle Forschung sind dabei nur einige der
Prinzipien, die sowohl die Ordnung der Wunderkammer als auch die aktuelle
Ausstellung bestimmen, deren Fundament ein global orientiertes Denken ist. 24.
April - 16. August 2015 I Historisches Waisenhaus
tief verwurzelt – hoch hinaus. Die Franckeschen Stiftungen auf dem Weg zum
UNESCO-Welterbe
Jahresausstellung im Historischen Waisenhaus
Am 12. September 2015 eröffnet im Waisenhaus eine Ausstellung, die die Augen
der Besucher auf die besonderen Qualitäten und die Einzigartigkeit des seit 1698
entstandenen, singulären barocken Gebäudeensembles lenken wird. Im Mittelpunkt
der Jahresausstellung steht das nominierte Welterbe, das Historische Waisenhaus
und das Gebäudeensemble um den Lindenhof. Sie verkörpern die
menschheitsgeschichtlichen Aufgaben von Fürsorge und Bildung. Die Ausstellung
wird auf die Frage antworten, worin der universelle Wert der Anlage besteht, der
Grundbedingung für eine Aufnahme in die Welterbeliste ist.
13. September 2015 – 20. März 2016 I Historisches Waisenhaus
Kontakt
Franckesche Stiftungen zu Halle
Franckeplatz 1, 06110 Halle
Tel (0345) 2127450
www.francke-halle.de
Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 (0) 391/568 99 63 Telefax
+49 (0) 391/568 99 51
Presse: Friederike Süssig-Jeschor Telefon +49 (0) 391/568 99 85 Mobil +49 (0) 151/52 62 64 68 E-Mail: [email protected] und Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 (0) 391/568 99 71 Mobil +49 (0) 151/52 62 64 69 E-Mail: [email protected] www.investieren-in-sachsen-anhalt.de