Pressemitteilung - Franckesche Stiftungen

Pressemitteilung
Franckesche Stiftungen zu Halle
021-16
Halles Kultur stärkt demokratische
Grundwerte
Gemeinsame Banneraktion von hallischen
Kultureinrichtungen
„HALLES KULTUR ZEIGT FLAGGE“
Kontakt
Dr. Kerstin Heldt
Leiterin Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0345 2127 405
E-Mail: [email protected]
Friederike Lippold
Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0345 2127 431
E-Mail: [email protected]
Weitere Einrichtungen sind herzlich eingeladen, sich zu
beteiligen!
Mit einer Banneraktion unter dem Thema „Halles Kultur zeigt
Flagge“ wollen zunächst zehn hallische Kultureinrichtungen ein
klares Signal für die demokratischen Grundwerte in die
Öffentlichkeit tragen.
Initiator der Aktion sind die Franckeschen Stiftungen mit ihrem
Direktor Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke: „Hintergrund der
Kampagne ist die Wahrnehmung, dass sich in den vergangenen
Monaten das politische Klima im Land verändert hat und die
öffentlichen Auseinandersetzungen an Schärfe zugenommen haben.
Dabei haben sich auch menschenverachtende Töne in die
gesellschaftlichen Debatten gemischt, die nicht hinnehmbar sind.
Diskussionen sind notwendig und willkommen, aber sie dürfen nicht
den Kanon der demokratischen Grundwerte verlassen, die im
Grundgesetz festgeschrieben sind und die unsere Gesellschaft
zusammenhalten.“
Jede der teilnehmenden Einrichtungen wird ab dem Startschuss am
13. April 2016 ein Banner öffentlich anbringen, das an den ersten
Artikel des deutschen Grundgesetzes erinnert: Die Würde des
Menschen ist unantastbar. Dieser Satz wird von jeder Einrichtung
durch weitere ausgewählte Statements aus dem Grundgesetz
ergänzt. Die Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, die die
ersten Banner der Aktion vor der Oper in Halle aufhängt, hat sich
„Für die Freiheit von Kunst und Wissenschaft“, „Für soziale
Teilhabe“ und „Für Asylrecht“ entschieden. „Im Grundgesetz steht
»Die Würde des Menschen ist unantastbar« und nicht, die Würde
des deutschen Menschen ist unantastbar. Mit dieser Kampagne
wollen wir Vertrauen stiften und am Gesamtgesicht unserer Stadt
unmissverständlich mitwirken. Denn Rassismus ist
verfassungswidrig und darf niemals zum Grundverständnis
zivilisierter Bürger gehören.“ sagt Matthias Brenner, Intendant des
Neuen Theaters Halle.
Alle Banner der Aktion auf www.franckehalle.de/presse
Aktuelle Informationen zur Kampagne auf
www.facebook.com/FranckescheStiftungen
#halleskulturzeigtflagge
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Franckesche Stiftungen zu Halle
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Alle Banner der Aktion sind auf www.francke-halle.de/presse zu
finden. Über aktuelle Ereignisse informieren wir auf
www.facebook.com/FranckescheStiftungen und unter
#halleskulturzeigtflagge.
„HALLES KULTUR ZEIGT FLAGGE“ ist eine konzertierte Banneraktion
der Franckeschen Stiftungen zu Halle,
der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V.,
des Halloren- und Salinemuseums Halle,
dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale),
der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt,
des Kunstvereins „Talstraße“ e.V.,
der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Martin-LutherUniversität,
des Stadtmuseums Halle,
der Stiftung Händel-Haus Halle und
der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle.
Kunstverein „Talstraße“ e.V.: „Die Ausstellungsprojekte des
Kunstvereins ‚Talstrasse‘ stehen seit 25 Jahren für Meinungsfreiheit
und insbesondere für die Freiheit der Kunst, wie auch für
interkulturellen Dialog und Toleranz. So war es uns eine große
Freude und wichtiges Anliegen uns an der von den Franckeschen
Stiftungen initiierten Demokratiekampagne zu beteiligen. Mit
unseren Statements machen wir deutlich, dass wir als fester
Bestandteil der halleschen Kulturlandschaft an der
gesellschaftlichen Debatte teilnehmen.“
Dr. Frank D. Steinheimer, Leiter des Zentralmagazins
Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-LutherUniversität: "Der freie Geist der Aufklärung in Forschung und Kunst
hat unsere Universität jahrhundertelang geprägt und ermöglicht
noch heute unsere Forschungsleistungen und Kreativität. Ohne eine
diverse Forschungskultur, ohne Input von außen, ohne auch anders
denkende Menschen ist Innovation nicht möglich. Fehlende Freiheit
und fehlende Toleranz führt zur Stagnation."
Die Stiftung Händel-Haus weist gemäß § 2 des Grundgesetzes auf
das Recht der freien Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und
der des Mitmenschen hin. Clemens Birnbaum, Direktor: „Mit
diesem humanistischen Recht wird jedem Einzelnen die Möglichkeit
gegeben, in freier Entscheidung sein Leben zu gestalten, sofern dies
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– ein sehr wichtiger Zusatz – nicht auf Lasten der Mitmenschen
geht. In der Biografie Händels, der selbst bestimmte, als Komponist
tätig zu werden, und der ebenso für sich entschied, zunächst nach
Italien und später nach England zu gehen, um sich dort
weiterzubilden, zu arbeiten und zu leben, spiegelt sich dieses
Freiheitsrecht exemplarisch wider. Möglicherweise ging er deshalb
auch nach England, weil dieses Land im Vergleich zu anderen,
zentralistisch und absolutistisch regierten Staaten weit mehr
Entfaltungsmöglichkeiten bot. Händel nutzte dies.“
Manon Bursian, Vorstand der Kunststiftung des Landes SachsenAnhalt, mit ihrem Statement für Gleichheit vor dem Gesetz:
„Gleichheit heißt nicht, dass alle das Gleiche haben oder tun
müssen. Der Staat soll jedoch viele mitnehmen, in dem er
grundsätzlich allen ermöglicht, dass zu erreichen, was sie selbst
möchten. Das ist ein weiter Weg, zu dem jeder seinen Beitrag
leisten muss.“
Jane Unger, Direktorin des Stadtmuseums Halle: „Die im
Grundgesetz garantierten Menschenrechte sind keine
Selbstverständlichkeit. Sie müssen von jedem Einzelnen gelebt
werden. Dazu zählt insbesondere das solidarische Miteinander im
Sinne einer gegenseitigen Hilfe und Unterstützung derjenigen, die in
Not geraten sind, unabhängig von ihrer Herkunft. Dafür stehen wir
als Stadtmuseum in besonderem Maße, denn der Blick in die
Geschichte lehrt uns, was passiert, wenn dieses nicht geschieht und
wie verwundbar dieser Grundkonsens ist.“
Thomas Bauer-Friedrich, Direktor des Kunstmuseums Moritzburg
Halle: „Vor dem Hintergrund der derzeitigen innereuropäischen
Herausforderungen an die Zivilgesellschaften und ganz aktuell an
die Freiheit der Kunst ist es mir wichtig, dass sich auch das
Kunstmuseum Moritzburg als Kunstmuseum des Landes SachsenAnhalt an der gemeinsamen Aktion der halleschen
Kultureinrichtungen beteiligt. Gerade in diesen Tagen erfahren wir
einmal mehr, wie gefährdet die freie Entfaltung von Kunst und
Kultur ist, würden die Werte unseres Grundgesetzes nicht mehr
gelten. Ich hoffe, dass es uns gelingt, zum Nachdenken darüber und
Diskussionen anzuregen.“
Weitere Institutionen sind eingeladen, sich der Aktion
anzuschließen!