Inspiration. Lebensart. Ihre Platinum Kreditkarte. L icht Über die Kunst, Räume zu verzaubern Messer Arbeitsutensilien für Meisterköche Patagonien Fantastische Fauna am Ende der Welt 3 | 2015 Memory Mein erster ... Artikel D as Jahr des Mauerfalls – 1989 – war auch für mich ein Jahr des Umbruchs. Nachdem ich in München Volkswirtschaft studiert hatte, war ich an die Privat-Uni Witten/Herdecke gegangen, um zu habilitieren. Doch nach einem halben Jahr musste ich einsehen, dass mich eine akademische Laufbahn schnell langweilen würde (und dazu die Chancen, Professor zu werden, 50:1 gegen mich standen). Also zurück nach München, raus aus der Theorie, rein in die Praxis. Mein Doktor vater war überzeugt, dass meine Stärken sowieso eher im journalistischen denn im wissenschaftlichen Bereich lägen. Und wie es der Zufall wollte, lernte ich im Bistro Föhn kurze Zeit später Dr. Thomas Schneider, den damaligen Chefreporter des neu gegründeten Wirtschaftsmagazins „!Forbes“, kennen. Nachdem ich ihm sagte, was ich studiert hatte und dass ich Geld verdienen wolle, erwiderte er nur lapidar: „Dann komm morgen vorbei und fang als Reporter an, Tagessatz 400 Mark.“ Auch wenn sich junge Kollegen jetzt die Augen reiben: So waren die Zeiten, als Print-Medien in voller Blüte standen und Geld noch keine Rolle spielte. Volontariat hatte ich natürlich nie eines gemacht. Außerdem hatte ich keine Ahnung, wie eine Redaktion funktionierte. Am nächsten Tag ging es bereits los, und nachdem ich mich mit der IBM-KugelkopfSchreibmaschine vertraut gemacht hatte, begann sogleich die Arbeit an der ersten Story. Der vielbewunderte und gefürchtete Star unter den Redakteuren, Paul C. Martin, wollte eine Geschichte über den FondsChef André Kostolany bringen, und einen Teil davon sollte ich schreiben. Klar, kein Problem, dachte ich mit frischem Uni-Selbstbewusstsein – über Wirtschaft weiß ich alles, schreiben kann ich auch, da kann nichts schiefgehen. Nach zwei Wochen Recherche, unzähligen Gesprächen und deutschlandweiten Reisen zu Kostolanys Vorträgen, legte ich meinen ers ten Entwurf Dr. Thomas Schneider, dem verantwortlichen Redakteur vor. Der las in einer Minute drüber, schaute mich kurz an, murmelte etwas von „Alles Mist“, riss die Blätter in viele kleine Schnipsel und reichte sie mir mit den Worten „nochmal neu“ zurück. Das wiederholte sich noch dreimal, bis er den Text achselzuckend entgegennahm und mir mitteilte, dass die Story aus dem Blatt gekippt wurde, weil „eine spannende Enthüllungsgeschichte“ den ganzen Raum brauchte. Und mit den zwei nächsten Artikeln lief es auch nicht besser. Es kam, wie es kommen musste: Nach einem halben Jahr war ich bei „!Forbes“ Geschichte, und bald darauf war es auch das Magazin selbst. Ich aber schon gesuchter Autor von Wirtschaftsthemen bei „Elle“, „Bunte“ und „Playboy“ – mit einer Referenz von „!Forbes“ öffneten sich für mich die Türen. Und Dr. Thomas Schneider schien von meiner Arbeit nicht so enttäuscht gewesen zu sein, wie es der Kostolany-Artikel vermuten ließ: Er wechselte als stellvertretender Chefredakteur zur „Bunte“ und nahm mich mit. Ich führte Interviews, schrieb Reportagen und Kommentare, es folgten die ersten Bücher und Magazinentwicklungen. Die meisten meiner Artikel habe ich längst vergessen, den ersten werde ich wohl immer im Gedächtnis behalten. Dr. Stefan Rieß ist Associate Partner der Personalberatung Ising International Consulting in München. Daneben führt er zusammen mit seiner Frau Claudia Rieß das Content-Büro Paradies neun, das Verlage und Unternehmen bei Neuentwicklungen und Relaunches von Büchern, Magazinen und anderen Medien berät. Foto: Annette Hempfling/Ising International Consulting von Dr. Stefan Rieß Inhalt Licht 4 12 Patagonien 2 Magazin Produkte, die das Leben schöner machen 4 Titel Licht und Schatten Über die Kunst, Räume zu verzaubern 9Bestform Tipps für Gesundheit und Fitness 10 Genuss Messer für Meisterköche 10 Messer 18 Berlin Grundregeln für langanhaltende Schärfe 12 Reise Paradies am Ende der Welt Fotos: Fulvio Zanettini/Laif (1 o l), Pichugin Dmitry/Shutterstock.com (1 o r), Bildagentur Huber/L. Grandadam (1 m), Mapics/Shutterstock.com (1 u) Die fantastische Tierwelt Patagoniens Platinum Angebote in dieser Ausgabe: Copperhead Alchemist Box von Sélection Prestige ........... 2 ! Picknickkoffer und Reisedecke von Land-Living ................ 3 Im Original befindet sich an Verlosung: Ingo Maurers Stehlampe „Knüller“ ................... 8 dieser Stelle ein detailliertes Profimesser von DICTUM ...................................................... 11 Vorteilsangebot für Inhaber derFinest Platinum Kreditkarte. Reisen mit Windrose Travel ...................................... 15 Arrangement „Hole in One“ im Schlosshotel Monrepos ... 16 Sonderarrangement im Waldorf Astoria Berlin ................. 19 Beiliegendes Gewinnspiel: Workshop „Erfolgreich führen“ 16 Golf Fürstlich golfen Schlosshotel Monrepos 17 Eventkalender Ausgesuchte Veranstaltungen 18 Kultour Berlin Die Metropole erleben und „The Botticelli Renaissance“ sehen 20 Lebenslinien Der Grenzüberschreiter Michael Poliza, Fotograf und Reiseveranstalter 3 | 2015 1 Magazin Autarke Einraumkapsel Das ist das Haus für die entlegensten Winkel der Welt: Solarzellen und ein Windrad erzeugen Energie, Regenwasser wird für die Nutzung in Küche und Bad aufgefangen und aufbereitet. Das Architekturbüro Nice Architects aus Bratislava in der Slowakei hat das schimmernde Ei entwickelt. Der Prototyp wurde auf dem Pioneers Festival, einer Innovationsmesse in Wien, vorgestellt und wird auch auf der EXPO in Mailand präsentiert. Die Wohn-Kapsel bietet Platz für zwei Personen, ist mit Küchenzeile, Klappbett, Dusche und WC ausgestattet. Ende des Jahres soll mit der Produktion begonnen werden. Der Preis ist noch unbekannt. Ecocapsule sieht aus wie ein Hightech-Wohnwagen, hat diesem gegenüber allerdings einen Nachteil: Wenn das radlose Heim umziehen soll, benötigt man einen Anhänger – und einen Kran: Es wiegt 1500 Kilogramm, Selbstversorger: Die mobile Einraumwohnung deckt ihren Energiebedarf aus regenerativen Quellen. bei Maßen von 4,50 Meter Länge, 2,55 Meter Höhe und 2,35 Meter Breite. www.ecocapsule.sk Das gewisse Etwas alkoholischer Getränke spezialisiert, die es nicht in jedem Supermarkt zu kaufen gibt. Dem Unternehmen ist es gelungen, in Deutschland unter anderem den Champagner Armand de Platinum Angebot: Brignac, den Sake Ty-Ku, den Wodka Crystal Head oder den belgischen Gin Copperhead zu Gin Tinktur etablieren. Für exklusive Geschmackserlebnisse bietet Sélection Prestige die Copperhead Alchemist Box an. Sie enthält neben einer Flasche der Wacholderspirituose drei Essenzen, mit denen die Drinks verfeinert werden können: ein Digestivum, Aperitivum und Energeticum. Einfach mit einer Pipette vier bis acht Tropfen dazugeben und die unterschiedlichen Geschmacksnuancen genießen. Copperhead Alchemist Box, 59,90 Euro, www.flaschenmann.de Geschmacksnote: Neben dem Gin liefert die Box drei Essenzen, mit denen sich die Spirituose individuell verfeinern lässt. 2 3 | 2015 PlatinumSpecial: Sélection Prestige bietet Platinum Karteninhabern die Alchemist Box von Copperhead zum Preis von 59,90 Euro statt 64,90 Euro Im Original befindet sich an zzgl. 4,90 Euro Versandkosten. dieser Stelle ein detailliertes Bestellung: Telefonischfür unter der RufVorteilsangebot Inhaber nummer 04Kreditkarte. 05-20, online mit der030/604 Platinum dem Rabattcode PlatinumAlchemist auf www.flaschenmann.de, per E-Mail unter [email protected] mit dem Kennwort PlatinumAlchemist oder über Ihren Concierge-Service, Tel. 0211/50 65 44-51 52. ! Anbieter: Sélection Prestige, Torstr. 177, 10115 Berlin Angebot gültig bis 29. Februar 2016. Fotos: Ecocapsule by Nice Architects (2 o), Copperhead (2 u), Land-Living (3 o), SanDisk (3 u) Sélection Prestige ist eine junge Firma in Berlin: Sie hat sich auf den Import und Vertrieb Magazin Diesen Korb bekommt man gerne Die alten Griechen nannten es Eranos, die Römer Prandium – das gemeinsame Speisen unter freiem Himmel. Doch erst die Briten brachten das Picknick während des Viktorianischen Zeitalters – die Queen (1819–1901) war bekannt für diese Vorliebe – zur formvollendeten Perfektion. Noch heute kann man beim Tennisturnier in Wimbledon oder beim Galopprennen in Ascot Familien mit Korb und Decke, Geschirr und Teekanne beobachten, die eine regelrechte Zeremonie veranstalten. Der klassische Picknickkoffer mit Echtleder-Griffen, wie ihn der Onlinehändler Land-Living in verschiedenen Ausführungen anbietet, enthält Teller und Tassen, mehrteilige Essbestecke aus poliertem Edelstahl, Kellnermesser für das stilechte Öffnen von Champagneroder Weinflaschen, Kühl- und Frischhalteboxen sowie separate Weidenkörbchen, um Tassen und Gläser bruchsicher transportieren zu können. Picknickkoffer Premium, ab 239 Euro, zzgl. Versandkosten, www.land-living.com Platinum Angebot: Klassiker im Schottenkaro PlatinumSpecial: Bei Kauf eines Picknickkoffers aus dem „PremiumSortiment“ erhält der Platinum Karteninhaber eine original englische Reisedecke aus 100 % reiner Wolle im Wert von 69 Euro als Geschenk. ! Bestellung: Telefonisch unter der Rufnummer 05204/92 35 46, Im Original befindet sichonline an mit dem Gutscheincode Platinum dieser Stelle ein detailliertes auf www.land-living.com per Vorteilsangebot füroder Inhaber E-Mailder unter [email protected] Platinum Kreditkarte. mit dem Kennwort Platinum. Im Verlauf des Online-Bestellprozesses im Feld „Bemerkungen zur Bestellung und Lieferung“ das Kennwort Platinum eingeben. Zusätzlich geben Sie in diesem Textfeld auch das von Ihnen gewünschte Design des englischen Reiseplaids an. Anbieter: Land-Living OnlineVersandhandel, Lise-Meitner-Str. 1, 33803 Steinhagen Für stilechte Picknicks: Weidenkoffer mit allen wichtigen Utensilien. Angebot gültig bis 31. Dezember 2015. Anschluss gesucht Nicht immer setzen sich in der Computerbranche neue Ideen durch: Die Schnittstelle Thunderbolt („Donnerblitz“) beispielsweise verglüht gerade unaufgeregt im digitalen Kosmos. Davon sollte man bei der Verbindung mit dem sperrigen Namen USB Typ-C nicht ausgehen. Der neue Standard, der z. B. im aktuellen Apple MacBook integriert ist, liest genauso schnell wie USB 3.1, hat aber einen entscheidenden Vorteil: Egal, wie rum man ihn dreht – der Stecker passt immer. Fantastisch, aber: Deswegen kaufen sich die Konsumenten keine neuen Geräte, der alte Anschluss bleibt für viele das Tor zur Datenübertragung. SanDisk entwickelte deswegen mit dem Dual-USB-Laufwerk Typ-C ein Flash-Laufwerk mit 32 GB Kapazität für Typ-C-konforme Notebooks, Smartphones und Tablets. Dank des Doppelanschlusses passt der Speicher aber auch an die bislang üblichen USB-Anschlüsse – perfekt für den Datenaustausch zwischen neuen Geräten und den liebgewonnenen alten. Dual-USB-Laufwerk Typ-C, 32 GB, ca. 50 Euro, zzgl. Versandkosten, www.sandisk.de Zukunftssicher: Dieser USB-Stick passt an aktuelle Geräte und jene der kommenden Generation. 3 | 2015 3 Titel 4 3 | 2015 Licht und Schatten Licht schafft Stimmungen und inszeniert Objekte, Licht ist am wirkmächtigsten, wenn es Schatten wirft – über die Kunst, mit Licht öffentliche Räume zu verzaubern. Fotos: ##### von Dr. Martin Tschechne Wenn es Nacht wird im Saarland, erstrahlt die stillgelegte Völklinger Hütte in neuem Glanz: Hochöfen und die Gichtrohre sind farblich akzentuiert, der Schrägaufzug wirkt im weißblauen Licht wie ein filigraner, raumumfassender Körper. 3 | 2015 5 I rgendwann hatte der Maestro die Nase Kurfürstendamm in Berlin oder die Maximi- voll. Da saßen die Zuschauer auf ihren lianstraße in München eher die Bühne oder Fauteuils im Parkett, prächtig herausge- der Ort für das Publikum? Wie viel Kunst putzt, aßen und lachten, warfen einander steckt in den grandiosen Lichtspielen eines Scherze und Komplimente quer durch den Hans Peter Kuhn auf dem Gelände der Völk- Saal zu und beobachteten durch ihre Lor- linger Hütte, und welche Rolle bleibt dem gnons das muntere Treiben in den Logen. Weltkulturerbe aus Hochöfen und Schloten? Man zeigte sich, man plauderte. Richard Oder ganz allgemein: Dient Beleuchtung Wagner schäumte. Wie sollten die Akteure eher der Inszenierung von Objekten oder der auf der Bühne mit den dramatischen Orientierung von Subjekten? Wie viel Schutz Bögen seiner Musik ankommen gegen das bietet eine gut ausgeleuchtete Umgebung, absurde Theater der Eitelkeiten im hell er- und wie lässt sich auch das Gefühl von Si- leuchteten Zuschauerraum? Ganz einfach: cherheit durch Helligkeit befördern? Wie Er machte das Licht aus. viel Licht braucht eine Stadt? Und wo ist 1876 war das, zu den ersten Opernfest- Dunkelheit geboten? spielen in Bayreuth. Seither sitzen die Zu- Es komme auf den Ort an, stellte die Stadt- schauer im Dunklen, hören zu und schauen entwicklungsbehörde der Hansestadt Ham- designer. „Das geschieht meist unterbe- nach vorn, wo der große Komponist Helden burg in einem Konzeptpapier fest, zu dem wusst. Aber bei den rein praktischen Be- in Drachenblut baden und einen bleichen Lichtplaner und Architekten ihre Ideen und leuchtungen wird zum Beispiel immer da- Mond über die Szene ziehen lässt. „Götter- ihre Erfahrungen zusammengetragen hat- rauf geachtet, dass die Menschen sich sicher dämmerung“, „Der fliegende Holländer“ – ten. Eine Promenade, so das Resümee der Ex- fühlen.“ Die erste Funktion des Lichts also, nicht, dass Kusshand und Abendgala keine perten, brauche anderes Licht als eine Durch- draußen wie drinnen: Raum öffnen, Über- Rolle mehr spielten. Doch das Theater ist gangsstraße; die für Hamburg so typischen sicht schaffen, Abstand einräumen, wo die seither ein anderes geworden: Licht defi- Brücken ließen sich durch sensible Beleuch- Dunkelheit Gefahr bedeuten könnte. Eine niert Räume, gibt ihnen Sinn und Funktion tung als besondere Merkmale der Stadt her- Laterne leuchtet die unebene Wegstrecke und leitet das Verhalten der Menschen, die vorheben. Und auch eine Hauptverkehrsader aus, ein Strahler hebt den Zebrastreifen her- sich darin bewegen. wirke freundlicher und besser überschaubar, vor, und selbst eine Funzel bringt Licht in wenn sie gut ausgeleuchtet und durch helle die dunklen Ecken einer Altstadt. „Aber Kreuzungen gegliedert sei. spannend“, fügt Maurer, Ehrendoktor des Inszenierung oder Orientierung? Wagners Kunstgriff lässt sich übertragen Es komme auf den Ort an, betont auch Londoner Royal College of Art, hinzu, „span- auf die Bühnen des alltäglichen Lebens – Ingo Maurer. „Jedes Licht weckt Emotio nend wird Licht erst durch die Kombination nur: Sind der Jungfernstieg in Hamburg, der nen“, sagt der in München ansässige Licht- und den Wechsel von Hell und Dunkel.“ 6 3 | 2015 Fotos: Fulvio Zanettini/Laif (4/5), Walter Schmitz/Jahreszeiten Verlag (6 o l), Martin Kreuzer/ Look-Foto (6 u), Ryszard Filipowicz/Shutterstock.com (6/7), Micha L. Rieser/CC BY-SA 3.0 (7 u) Titel Titel U-Bahnhof HafenCity Universität in Hamburg: An Wochenenden und Feiertagen wechselt die Beleuchtung zur vollen Stunde (ganz links). Der Lichtdesigner Ingo Maurer (links unten) entwickelt Konzepte für den öffentlichen Raum, darunter auch die Beleuchtung des Münchner U-Bahnhofs Westfriedhof, s. Cover dieser Ausgabe. Raffiniert illuminiert wirkt das architektonische Ensemble der früheren Handelskontore noch deutlicher. Heute ist die Speicherstadt in Hamburg Weltkulturerbe (links). Geschäfte, Ateliers und Galerien unter dem Viadukt in Zürich-West: Bei besonderen Veranstaltungen erglimmen die Bögen in unterschiedlicher Couleur (rechts unten). Wie viel Licht braucht eine Stadt? Und wo ist Dunkelheit geboten? Die zweite Funktion des Lichts: Akzente set- tionen an und lade das Auge ein, das Objekt Backsteinwände der Speicher glühen auf zen, Blicke lenken – im Theater bei Wagner, überhaupt wahrzunehmen. Mehr noch: wie die Wände gotischer Kathedralen. aber auch bei der Inszenierung von öffent- Licht richtig verwendet kann Gefühle wie Es setzt sich fort, wenn die Sonne hinter lichem Raum. „Wir durften es letztes Jahr in Stolz, Zugehörigkeit, Ehrfurcht, Identität dem Alten Land versunken ist und nun der Esch-sur-Alzette in Luxemburg umsetzen“, hervorrufen, glaubt Maurer und fügt mah- Künstler die Fassaden zum Leben erweckt. berichtet Maurer. „Zwei stillgelegte Hochöf- nend hinzu: „Dafür müssen die Kommunen Dann treten Seilzüge und Erker aus dem en, die wir wie eine Kathedrale inszenierten, aber einen g ewissen Mut beweisen.“ Schatten, Windenhäuschen, Rampen und um sie der Bergwerksstadt als Industrie- dunkle Ladeluken erzählen von Stolz und denkmal zu bewahren. Auf dem Platz dazwi- Inspiriert vom Abendlicht schen haben wir fünf Lichtobjekte platziert, In Hamburg war es so etwas wie Bekenner- Nur nicht zu hell! Nur nicht zu viel! Nur nicht ganz bewusst so, dass hellere und dunklere mut, der die Speicherstadt aufleuchten ließ. aufdringlich! Tausend Strahler sind im Ein- Bereiche entstanden.“ Entschlossenheit der Hamburger Kaufleute. Es muss einer dieser spektakulären Sonnen- satz, trotzdem spricht Michael Batz von Erst der Kontrast nämlich, erläutert der untergänge über der Elbe gewesen sein, der einem „Triumph des schwachen Lichts“, renommierte Lichtdesigner, erst der Ver- den Lichtkünstler Michael Batz inspirierte: und Jörn Walter, Oberbaudirektor der Stadt, zicht auf eine ebenmäßige Ausleuchtung Gegen Abend taucht der Hafen in dunkles pflichtet ihm bei: Die himmelwärts stre- schaffe Spannung, rege Phantasie und Emo- Rot, das Wasser reflektiert das Licht, und die bende Neogotik der Funktionsgebäude – 3 | 2015 7 Titel erst in der klugen Choreografie von Licht Sie lebe weit draußen auf dem Lande, nachts Was also tun? Akzente setzen, sagen die De- und Schatten offenbare sie die Idee ihrer Er- gehen im Dorf die Lichter aus – und dann, mit signer. Eine Fassade anzustrahlen, ohne bauer, ihr Bekenntnis zur hanseatischen Ge- Triumph in der Stimme: „Aber wir können gleich den Nachthimmel auszuleuchten. schichte und zur kühnen Technik, die sich die Milchstraße noch sehen!“ Alexander Den natürlichen Rhythmus von Tag und hinter den Fassaden verbirgt. Wunsch, der Mediziner im Studio, stimmt ihr Nacht respektieren, sagen die Mediziner. Au- uneingeschränkt zu. Der stete Wechsel von ßerdem: flimmernde, knallige Lichtquellen Tag und Nacht bestimme den Biorhythmus: meiden, stattdessen gesünderes Vollspek- „Dunkelheit ist wichtig“, sagt also Ingo Natürliches Licht setze Hormone frei und be- trum-Licht installieren. Maurer – und er denkt dabei nicht allein an günstige den Aufbau von Vitaminen. „Wer Hamburg liefert ein leuchtendes Beispiel Ästhetik und dramaturgisch wichtige Kon- aber die Zyklen der Natur ignoriert,“ warnt dafür, dass weniger mehr sein kann: Am traste. Er hat auch das Wettleuchten der der Arzt, der sich zugleich Lichtbiologe Jungfernstieg und rund um die Binnen Werbung im Sinn, jeder gegen jeden um die nennt, „wer das hellblaue Licht des Tages alster, im Herzen der Stadt, haben sich die Aufmerksamkeit des Publikums: Firmen künstlich simuliert und das weichere, rote Besitzer von Hotels und Kaufhäusern, Res zentralen und Kaufhäuser, Einkaufspassa- von Morgen und Abend ausblendet, um seine taurants und Geschäften darauf geeinigt, gen und Ministerien: „Der Nachthimmel ist Leistung zu steigern, der wird anfällig gegen nur weiße Beleuchtung zu dulden. Kein viel zu hell“, warnt der Lichtdesigner. „Das Krankheit.“ Seit Prometheus den Göttern im nervöses Flackern, keine lärmigen Farben. ist Lichtverschmutzung – zum Schaden für alten Griechenland das Feuer, also das Licht, Das Licht geht an. Und wie auf einer Bühne Menschen und Tiere.“ Weniger wäre mehr. stahl, um es den Menschen zu schenken, liegt erstrahlt über der dunklen Wasserfläche auch ein Fluch darauf: Niemand versündigt der Alster: die Inszenierung einer sehr noblen Innenstadt. ■ Ist weniger mehr? „Dunkelheit ist wichtig“, sagt auch die Frau am Hörertelefon in Deutschlandradio Kultur. sich ungestraft gegen die Natur. Platinum Gewinnspiel: Design fürs Heim Der Münchner Lichtdesigner Ingo Maurer verlost unter den Lesern des PlatinumStyle Magazins ein Exemplar der Stehlampe Knüller, entworfen von Bernhard Dessecker. Der Name ist Programm: Das Gerüst des Schirms besteht aus Metalldraht, der Diffusor aus Seidenpapier, das der Gewinner zerknüllt, in das Geflecht steckt und wieder auseinanderzieht, um das Licht optimal durchscheinen zu lassen. Weitere Infos unter http://ingo-maurer.com ! So nehmen Sie an der Verlosung teil: sich an Im Original befindet dieser ein 30. detailliertes Den Coupon ausfüllen undStelle bis zum September 2015 Vorteilsangebot für E-Mail Inhaberan: faxen an 089/21 71-60 25 06 oder per der Platinum Kreditkarte. [email protected]. Ja, ich möchte die Stehlampe Knüller gewinnen: Name, Vorname Straße PLZ, Ort Kunde bei der Sparkasse * Unter allen Teilnehmern wird der Gewinner gezogen und schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung ist nicht möglich. Mitarbeiter von Bayern Card-Services und PLUSCARD dürfen nicht teilnehmen. * freiwillige Angabe 8 3 | 2015 Fotos: Tom Vack, München/Ingo Maurer (8), Mauritius Images/imageBroker/Uwe Umstätter (9) Technische Daten: Durchmesser 60 cm, Höhe 220 cm, Schirmhöhe individuell einstellbar, 2 x 26-Watt-Kompaktleuchtstofflampen TC-DEL. Bestform Wer boxt, lügt nicht Raus aus dem Anzug, rein in den Ring: Unternehmer, Manager und Kreativberufler haben eine neue Herausforderung für sich entdeckt: Boxen. von Cornelia Sauer Der Faustkampf ist ein archaischer Sport, Im Ring erfahren Manager, was es heißt, sich raue Sportart ein? Womöglich aus dem glei- bei dem sich der moderne Mensch, zurück- zu behaupten. Sie lernen aber auch, dass sie chen Grund, den die amerikanische Schrift- geworfen auf Muskelkraft und Geschick, zu Boden gehen dürfen. Selbst ein K. o. ist stellerin Joyce Carol Oates für sich erkannte. neu vermisst. Will ich austeilen? Kann ich o. k. „Das Hinfallen ist unproblematisch, nur In einem Essay schrieb sie: „Selbstverständ- einstecken? Darf ich mir vertrauen? Reale das Liegenbleiben nicht“, erklärt Hoffmann. lich ist Boxen primitiv; aber auch von Geburt, Schläge und reale Schmerzen schaffen Aus- Darum rate er in solchen Situationen: „Allen Tod und Sexualität könnte man sagen, dass nahmesituationen. Darin finden sich auch Mut zusammennehmen, ans eigene Selbst sie primitiv sind. Was uns dazu zwingt, wenn boxende Führungskräfte wieder. glauben – und mit Schmerzen rechnen.“ Mut auch widerwillig, anzuerkennen, dass unse- ist erlernbar, wenn man wachsen will. Das re tiefsten Erfahrungen im Leben körper- gilt im gleichen Maße für den Job. licher Art sind – und dies, obwohl wir glauben, im Grunde geistige Wesen zu sein.“ ■ Im Ring fällt die Maske Dr. Kai Hoffmann ist Box-Coaching-Pionier Für Laien mag der Zweikampf im Ring oft- in Deutschland. Der in Philosophie und Psy- mals einer brutalen Prügelei gleichen, dabei choanalyse promovierte Unternehmensbe- folgt er seit Ende des 19. Jahrhunderts kla- rater steigt selbst seit Jahren in den Ring und ren Spielregeln. Im Faustkampf ist aggres- hat dabei ein untrügliches Gespür für Men- sives Verhalten erwünscht! Im Berufsalltag schen entwickelt. „Wer boxt, lügt nicht“, sagt führt es dagegen selten zum gewünsch- er, und: „Ein Klient kann mir stundenlang ten Ziel. Im Sport kann man lernen, etwas vormachen, aber wenn er erst einmal damit umzugehen. im Ring steht, fällt seine Maske schnell.“ Der eine zeigt einen hohen Wutpegel schon, Den Gegner lesen wenn er auf einen Sandsack schlägt, der an- Ein kluger Boxer wird, wenn er dere zieht sich scheu zurück, obwohl er eine einen Punch einstecken musste, Lücke in der Deckung des Gegners erkennt. nicht unmittelbar zurückschla- Kai Hoffmann unterstützt die Manager bei gen. Der Weg zum Triumph kann der Wahrnehmung ihrer Emotionen und Re- zwar auch in einem Duell mit of- aktionen – und lehrt sie, diese zu akzeptie- fenem Visier gelingen, bei dem die ren und zu handhaben. Defensive vernachlässigt Coaching für Manager: Boxen schult den Charakter. wird. Aber erst taktisches Verhalten, Zum Mitmachen: Box-Coach Dr. Kai Hoffmann Gartenstraße 100 60596 Frankfurt am Main www.drkaihoffmann.de das „Lesen“ der gegnerischen Absichten und das Entwickeln probater Gegenmittel schenken dem Sieger Souveränität. Warum lassen sich Manager auf so eine 3 | 2015 9 Genuss Messer für Meisterköche E s gibt sie noch, die alteingesessenen Läden, die Geschäfte, in denen Verkäufer agieren, die ihr Wissen in lang- jähriger Erfahrung erworben haben. Wie hier im Ladengeschäft von Holzapfel im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg. Es bereitet die Bühne für Schneidwerkzeuge jeder Art. Von Magneten aufgerichtet, stehen sie wie Soldaten da: japanische Santoku-Messer – die „Allzweckwaffe“ für Fisch, Fleisch und Gemüse –, Hackebeile, Spezial-Scheren, Äxte und sogar Sägen: eben alles, was präzi- Eine gute Klinge ist die Königin der Küche: Um lange Freude an ihr zu haben, genügen ein paar einfache wie einschneidende Regeln. von Jörn Kabisch se zerteilen kann. Der Fachverkäufer ist ein Mann schneidender Sätze: „Es ist leichter, ein Messer scharf zu halten, als ein stumpfes zu schärfen“. Für Thomas Schulz ist Schärfe ohnehin keine Frage des Sein oder Nicht-Sein. Für ihn ist Schärfe lediglich ein „Momentzustand“ – vor allem in der Küche. Stumpfe Messer: eine Qual Nichts kann das Kochen mehr verderben als ein Messer, das nicht bequem durch eine Zwiebel dringt, Kräuter quetscht statt sie zu schneiden oder der Flachsen auf einem Stück Rinderfilet nicht Herr wird. Stumpfe Messer sind eine Qual, deswegen passen Profiköche peinlich auf ihr Arbeitsgerät auf und verleihen es nur ungerne. Schließlich ist eine gute Klinge die Königin der Küche. Neben der Schneide sind auch Gewicht und Ausbalancierung des Gerätes wichtig, damit das Arbeiten leicht und schnell von der Hand geht. Eine qualitativ gute Legierung sorgt dafür, dass Messer lange schnittfest bleiben, gleichzeitig aber ohne große Mühe wieder zu alter Schärfe geführt werden können. Das ist der Unterschied zwischen Stahl- und Kescharf, sind sie aber doch einmal abgestumpft, braucht man gleich eine Spezialschleifmaschine aus dem Fachhandel. Messerstahl hat einen höheren Kohlenstoffanteil als beispielsweise Edelstahl. Das macht es hart genug für einen feinen Schliff. Rockwell lautet die Einheit, in der Metallhärte gemessen wird. Bei fernöstlichen Messern liegt der Wert im Schnitt über 60, bei den europäischen um 56. Japanische Messer sind also feiner und etwas schärfer, dafür ist das Metall spröder, sodass die Klinge 10 3 | 2015 Fotos: Bildagentur Huber/L. Grandadam (10), Dictum (11) ramikmessern: Letztere bleiben zwar lange Genuss leichter brechen kann. Außerdem sind sie nicht vor Rost geschützt. Platinum Angebot: Preisgünstige Produkte werden aus Stahl- Profimesser aus Japan streifen gestanzt und anschließend geschliffen, hochwertige Schneidewerkzeuge dage- Das seit mehr als 160 Jahren bestehende Unternehmen DICTUM führt ein breites Portfolio an Werkzeugen für Handwerk und Garten, Materialien, Oberflächenmitteln sowie Messer für Küche und Outdoor. Die Firma aus Metten schafft und verkauft einzigartige Produkte mit langer Lebensdauer, frei von umwelt- oder gesundheitsschädlichen Stoffen. Ihre Herkunft ist garantiert und dokumentiert. Japansägen werden beispielsweise dort hergestellt, wo es der Name vermuten lässt. gen einzeln geschmiedet. Jedes gute Messer, erfährt man bei Holzapfel, bestehe aus mindestens drei Lagen. Die Schneidklinge in der Mitte steckt in einer Art „Schutzhülle“ aus weicherem Stahl, der einen höheren Chromanteil besitzt. Chrom macht das Metall „rostträge“, wie der Fachmann sagt, zugleich aber PlatinumSpecial: 15 % Preisnachlass auf das außergewöhnliche Allzweckmesser Fukaku-Ryu Hocho, Santoku und das edle Gemüsemesser Fukaku-Ryu Hocho, Usuba: 62 gefaltete Randlagen rostfreien Edelstahls in handgefertigter Damaszenerstruktur umgeben deren Schneid-Mittellage. Der achteckige Griff ist aus gemasertem Im Original befindet sich statt an 179 Euro. Die Ahornholz. Beide kosten jeweils nur 152 Euro dieser Stelle ein detailliertes Lieferung ist zudem versandkostenfrei. Vorteilsangebot für Inhaber Bestellung: Telefonisch unter der Rufnummer 0991/91 09-901, der Platinum Kreditkarte. per E-Mail an [email protected] oder im Internet unter der Adresse www.dictum.com/sparkasse. Bitte die Artikelnummern 719750-050 (Santoku) und 719751-050 (Usuba) für den Preisvorteil angeben. relativ weich, was sich auf die Schärfe auswirkt. Messer aus Mehrlagenstahl – auch Da- ! maszener Stahl genannt – bestechen vor allem durch ihren optischen Reiz. Schärfer sind die Geräte, die aussehen, als habe man Baumscheiben versilbert und anschließend eine Klinge daraus geschmiedet, jedoch nicht. In den Auslagen von Holzapfel liegen vor allem große Messer. Mit ihnen lässt sich Anbieter: DICTUM GmbH, Donaustr. 51, 94526 Metten neunzig Prozent der Arbeit in der Küche gut Angebot gültig bis 29. Februar 2016. bewältigen. Die optimale Form muss jeder für sich entdecken. Geräte, die sich zu schwer anfühlen, verführen zum Drücken und Hacken. So etwas mögen weder die Zutaten, noch die Klinge. Die geschwungene Form eu- oder Kunststoff. Auf Schneidbrettern aus heißen muss. Bei jeder Benutzung wird die ropäischer Messer ist empfehlenswert für Glas oder Stein, die viele für hygienischer scharfe Schneide des Messers in mikrosko- alle, die in der Vorwärtsbewegung schnei- halten, wird jedes Messer relativ schnell pisch kleinen Dimensionen zur Seite gebo- den. Die ausladenden, an Beile erinnernden stumpf: „Sie wirken wie ein Schleifstein, der gen. Der Wetzstab richtet diese Uneben- asiatischen Exemplare entsprechen einer falsch angesetzt wird.“ heiten auf, sodass die Schneide wieder eine anderen Schnitttechnik: dem kräfteschonen Ein Wetzstab empfiehlt sich als zusätz- den Rückwärtsziehen. Wer das ideale Koch- liches Utensil. Er besteht aus sehr hartem Wann ein Messer wirklich scharf ist, ver- messer gefunden hat, benötigt selten noch Stahl. Damit schleift man nicht, die Klinge rät der Tomatentest: Gleitet die Klinge durch was anderes: ein kleines Schälmesser und wird abgezogen oder gerichtet, wie es bei ein großes Brotmesser mit Wellenschliff – da- den Schneidwerkzeugmechanikern korrekt das Gemüse wie durch weiche Butter, hat man das perfekte Küchenwerkzeug. ■ gerade Linie bildet. mit ist jeder Koch bestens gerüstet. Die richtige Unterlage Doch ohne gute Pflege sind auch teuerste Exemplare bald ein Fall für den Schrott. „Messer gehören nicht in die Spülmaschine“, wiederholt Thomas Schulz vor der Kundschaft. Durch die Lauge und Fruchtsäuren bildet sich auf den Oberflächen Lochfraß, ähnlich wie Karies den Zahn schädigt, kann sich nun Rost auf der Klinge bilden. Wer ein Messer gut behandelt, wird es kaum je zum Schleifen bringen müssen. Dazu gehört, es nach dem Reinigen von Hand schnell zu trocknen und stets die rich- Metall oder Keramik: Welches Messer ist besser? • Japanische Kochmesser schneiden langanhaltend und extrem scharf. Das liegt an der Härte des Stahls. Dadurch sind sie aber rostanfälliger und brauchen mehr Pflege. Nüsse knacken, Melonen brechen verzeihen sie oft nicht. • Messer hiesiger Machart sind robuster verarbeitet und gut geeignet für Wiegen und Hacken. Sie sind wegen des erhöhten Chromanteils – der sie „rostträger“ macht – meist nicht ganz so scharf. In die Spülmaschine gehören beide nicht, nach dem Spülen mit der Hand sollten sie gleich abgetrocknet werden. • Keramikmesser sind ähnlich scharf wie ihre japanischen Pendants aus Metall. Sie bleiben lange schneidfest. Haben sie ihre Schärfe aber einmal verloren, müssen sie unter einen Spezialschleifer. Lange Lebensdauer ist ihnen häufig aus einem anderen Grund nicht vergönnt: Sie gehen schnell zu Bruch, wenn sie auf den Boden fallen. tige Unterlage zu wählen: Bretter aus Holz 3 | 2015 11 Reise Paradies am Ende der Welt Im Süden von Chile sagen sich Nandu und Guanako, Viscacha und Huemul „Buenas Noches“. Ein Besuch in der fantastischen Tierwelt Patagoniens. Bodenständig: Der Nandu gehört zu den Laufvögeln. Fliegen kann er nicht. G augenzwinkernd, und olden glänzt das trockene Gras in der ihn für Jägerlatein. Novembersonne. Der Wind zeichnet Ist er aber nicht.“ Tat- sein Lachen legt sein wellenförmige Muster in das Hal- sächlich bewegt sich wettergegerbtes Ge- sicht in viele sympa- menmeer, das dicht am Boden satt grün hinter einem Felsen leuchtet. Es reicht bis zum Fuß der scharf eine Kreatur mit grün- zackigen Berge. Hier präsentieren sich die lich-grauem chilenischen Anden mit ihren schneebe- schwarze Augen lugen unsi- deckten Gipfeln nochmals in all ihrer cher unterhalb der langen Ohren „Grandeza“, bevor sich das Gebirge im fla- hervor. Das Bergviscacha zählt zu den Ha- Torres del Paine. Das Schutzgebiet im Süden chen Feuerland verliert. Wanderführer Al- senmäusen und ist mit den Chinchillas Chiles liegt am „Fin del Mundo“, am Ende berto Vega hat weder für Berge noch für verwandt. Aber wieso schimmert das Gran- der Welt. So bezeichnen die Südamerikaner Gras einen Blick. „Da! Sehen Sie den grünen nenhaar grünlich? „Das Gras Patagoniens jene Region, in der die Magellanstraße die Hasen?“, ruft er. Grüner Hase? Klingt außer- färbt ab. Daher leuchtet das Viscacha in ver- natürliche Grenze zu Feuerland bildet und irdisch. Alberto lacht: „Die meisten halten schiedenen Grüntönen“, erklärt der Chilene der amerikanische Kontinent endet. Stun- 12 3 | 2015 Fell. Zwei thische Knitterfältchen. Festen Schrittes stiefelt der Mittvierziger durch den frühsommerlichen Nationalpark Illustration Karte: Eva Stadler; Fotos: Sylvain Cordier/Hemis/Laif (12), Pichugin Dmitry/Shutterstock.com (13) von Andrea Lammert Reise Langbeinig: Das Guanako zählt zur Familie der Kamele und lebt auf dem offenen Grasland. Nur in harten Wintern sucht es die Wälder auf. 3 | 2015 13 Reise denlang fährt man auf der Nord-Süd-Tan- nah: Er bearbeitet mit seinem Schnabel den streift. „Wer ihn sehen will, muss früh auf- gente Carretera Austral, ohne einem Men- Stamm, um die Rinde zu lösen und darunter stehen. Im Morgengrauen sind die Chancen schen Larven und Raupen zu finden. am größten“, rät der Chilene und zeigt nach begegnen. Glasklare Flüsse gurgeln in tiefem Blau durch die Land- rechts. Auf einer Wiese stehen zwölf ebenso schaft. Wälder aus Südbuchen und Arrayán- Wilde Wetterwechsel Bäumen bilden eine undurchdringliche Eben hat der gefiederte Kopf noch rot in der größten Säugetiere der Anden –, etwa zwei Wildnis, die bis zu den Bergspitzen von kei- patagonischen Frühlingssonne geleuchtet, Meter lang und 1,60 Meter hoch. Einige der als plötzlich der Wind zu Sturm braunen Kamele mit dem wolligen Fell rich- wird und Regen durch die ten ihren Kopf nach Westen und blicken fast Luft peitscht. Alberto zieht andächtig in den beginnenden Sonnenun- gelassen seine Kapuze tergang. „Das tun sie gerne! Warum, hat man tief ins Gesicht: „Unser noch nicht herausgefunden“, informiert der zu wandern. Er zeigt typisches Wetter – Re- Guide und fährt mit einer Anekdote fort: auf den Río Paine, der gen, Sonne, Wind – al- „Früher stopften sich Wanderer den Dung sich als ungezügelter les in wenigen Stun- der Tiere in die Kleidung, wenn sie überra- Strom den. Keine Bange, es schend in den Bergen übernachten muss- nem Zaun gezähmt wird. Eine Szenerie, die schon Walt Disney zu seinem Film „Bambi“ inspiriert haben soll. Alberto liebt es, hier seinen Weg bahnt: „Das Wasser der Flüsse kann man überall bedenkenlos trinken.“ Dann legt er seinen Zeigefinger auf die Lippen: „Psst, hören Sie langhalsige wie langbeinige Guanakos – die hört bald wieder auf.“ Er ten. Das isoliert und hält den Körper schön steuert auf den schüt- warm.“ Die kleine Gruppe reagiert amüsiert zenden Wald zu und blickt und befremdlich zugleich und ist froh zu immer wieder forschend auf wissen, dass am Abend gemütliche Hotel- den Boden. Damwildspuren sucht er, betten auf sie warten. mal.“ Das rhythmische Glucksen des Flusses am liebsten würde er einen Hufabdruck vom wird von einem gleichmäßigen „Tock – Tock Huemul entdecken, dem seltenen Südan- Der König der Lüfte – Tock“ durchschnitten. Es dringt aus dem denhirsch. Stattdessen findet er nur abge- Obwohl am nächsten Tag alle vor dem Mor- Scheinbuchenwald ganz in der Nähe. Der schabte Rinde an den Bäumen. „Hier reiben gengrauen aufstehen, zeigt sich kein Puma. Wanderführer holt ein Fernglas aus der Ta- sich die Hirsche ihr Geweih“, erklärt er die Dafür huscht ein ockerfarbener Andenfuchs sche und peilt die Richtung an, aus der das Furchen. Schnell wie an der Ostsee hat sich über den Weg und verschwindet im Ge- Klopfen kam. Bald schon wird er fündig: das Wetter wieder aufgeklart, graue Wolken büsch. Ein kalter Wind pfeift über die weite „Ein Magellanspecht. Ihn erkennt man an ziehen rasch am Himmel vorüber. Ebene. In der Ferne glitzert der Lago Nor- seinem knallroten Kopf“, erklärt er und Grüne Hasen und Südandenhirsche ha- denskjold enzianblau und im Hintergrund reicht das Gerät weiter. Durch die geschlif- ben eines gemeinsam – sie zählen zur Beute ragen drei markante Granitmonoliten, die fenen Gläser scheint der große Vogel ganz des Pumas, der hier durch die Gegend Torres del Paine, wie Riesenspatel in die Unverkennbar: Nur beim männlichen Magellanspecht ist der Kopf feuerrot (oben). Vereinzelt: Pumas sind als Einzelgänger unterwegs. Ihr Streifgebiet kann bis zu 1000 Kilometer groß sein (rechts). Fantastisch: Der Nationalpark Torres del Paine im Süden Chiles zählt zu den bevölkerungsärmsten der Welt – und zu den Traumzielen unzähliger Abenteurer (rechts oben). Arglos: Magellanpinguinen kann man sich bis auf Armlänge nähern (ganz rechts unten). 14 3 | 2015 Fotos: Matyas Rehak/Shutterstock.com (14 o), Age Fotostock/Look-Foto (14 u), Miles Ertman/Masterfile/Corbis (15 o), Ekaterina Pokrovsky/Shutterstock.com (15 u) zu Reise Höhe. Während die Wanderer ein Panora- kilometer schnell laufen. „Übrigens“, ergänzt Platinum Angebot: ma-Bild nach dem anderen schießen, folgt Alberto mit einem schelmischen Grinsen, Alberto Vegas Blick in den Himmel, wo der „bei den Nandus brütet der Vater die Kleinen Reisen als Lebensart Andenkondor seine Kreise zieht. Vornehm aus und zieht sie groß.“ spreizt der König der Lüfte die Handschwingen an den Flügelenden ab. „Seine Flügel- Zum Schluss in die Fjorde spannweite kann bis zu drei Metern betra- Nach diesem Abenteuer im Nationalpark gen“, schwärmt der Guide ehrfurchtsvoll. Da bringt er seine Gruppe zurück in den Nor- man die größten Greifvögel der Welt meis den. Von dort geht es mit der Fähre auf Mini- tens nur als Silhouette hoch am Himmel zu kreuzfahrt nach Puerto Montt. Mit keinem Gesicht bekommt, hat er Bilder mitgebracht anderen Verkehrsmittel kann man derart – deutlich ist auf den Fotos die weiße Hals- tief in die weit verzweigte Fjordwelt „eintau- krause mit dem nackten Kopf zu erkennen. chen“. Wie auf einer Leinwand ziehen Ber- „Ganz selten habe ich ihn auf einem Felsen ge, Wälder und Inseln vorbei. Zwischen sitzen gesehen. Ich bin jedes Mal beein- Penas-Golf und Pulluche-Kanal zeigen sich druckt von seinen Ausmaßen.“ mit etwas Glück Delfine, Seelöwen oder so- Die strahlende Sonne wärmt nicht nur die Wanderer. Auch ein Nandu-Vater mit seinen fünf schwarz-grau gestreiften Küken stakst durch die mit blühenden gar Buckelwale, Magellan-Pinguine posieren fotogen auf den Felsen. „Bin ich froh, kein Pinguin zu sein“, scherzt Alberto zum Abschied. „Bei denen brü- Lupinen übersäte Land- ten auch die Männer schaft. Die Laufvögel die Eier aus. Salud! mit dem massigen Kör- Zum Wohl“, wünscht per, dem langen Hals der Guide und erhebt und den spindeldürren sein Glas mit chile- Beinen werden bis zu 1,40 Meter hoch und können mit ihrer enormen Schrittweite bis zu 60 Stunden- nischem Chardonnay, der mit seinem kräftigen Grasaroma so herrlich zur Landschaft passt. ■ Patagonien, Namibia, Indochina oder die Himalaya-Region: Windrose Finest Travel organisiert seit mehr als 40 Jahren Urlaube in die geheimnisvollen Winkel der sieben Kontinente. Neben exklusiven Reisen in kleinen Gruppen mit qualifizierter Reiseleitung bietet der Berliner Veranstalter auch maß geschneiderte Individual-Arrangements jenseits der üblichen touris tischen Pfade an. PlatinumSpecial: Bei Buchung einer Windrose-Katalogreise für ein oder zwei Personen erhält der PlatinumStyleKarteninhaber einen Reisegutschein in Höhe von 250 Euro und ein Jahresabo für „Falstaff – Das Magazin für Lifestyle und Genuss“. Das Abo endet nach zwölf Monaten Imautomatisch. Original befindet sich an ! Information Buchung: Telefonisch dieser&Stelle ein detailliertes unter der Rufnummer 030/20 17 21-0, Vorteilsangebot für Inhaber per E-Mail [email protected] derunter Platinum Kreditkarte. mit dem Kennwort PlatinumStyle oder über Ihren Concierge-Service, Tel. 0211/50 65 44-51 52. Veranstalter: Windrose Finest Travel, Fasanenstraße 33, 10719 Berlin; Tel. 030/20 17 21-0; www.windrose.de Angebot gültig für Buchungen bis 31. Dezember 2015. 3 | 2015 15 Golf Fürstlich golfen Wie kombiniert man Golfplatz, Lustschloss und Autobahn? Karl F. Grohs entwarf mit der Anlage Schloss Monrepos in Ludwigsburg ein Gelände, das seinesgleichen sucht. von Stefan Maiwald Platinum Angebot: Herrlich wohnen Das Schlosshotel Monrepos bietet 77 neu gestaltete, attraktive Zimmer und Suiten in einer Parklandschaft mit barockem Seeschloss, Golfplatz, dem Gourmetrestaurant Gutsschenke sowie dem Weingut Herzog von Württemberg. Leistungen: Sonderarrangement „Hole in One“: eine Übernachtung im komfortablen DZ mit kulinarischem Willkommensgruß, Frühstücksbuffet, Vier-Gang-Abendmenü in der Gutsschenke sowie einem Greenfee pro Person Kosten: 400 Euro für zwei Personen im DZ oder 260 Euro pro Person im EZ ! PlatinumSpecial: kostenfreies Upgrade in Im Original befindet sichsowie an die nächsthöhere Zimmerkategorie dieser Stelle detailliertes eine Flasche Rotwein ausein dem Weingut des Vorteilsangebot Herzogs von Württemberg für Inhaber der Platinum Kreditkarte. Buchung: Telefonisch unter 07141/30 20 oder E-Mail an [email protected], Kennwort PlatinumStyle Sparkasse Monrepos Anbieter: Schlosshotel Monrepos, Domäne Monrepos 22, 71634 Ludwigsburg Angebot auf Anfrage und nach Verfügbarkeit gültig bis 29. Februar 2016. 16 3 | 2015 Becken zu verfehlen, so ist es von hier oben dem Bau: Quer durch das Plangebiet nicht einfach, den Ball sicher zu platzieren. zog sich eine sechsspurige Auto- In der ersten Halbrunde zeigt bereits die bahn, die A 81, und im Westen grenzte eine Bahn 2 mit einem seitlichen Wasserhinder- vierspurige Bundesstraße an, die B 27. Der nis und einer zu überspielenden Schlucht Landschaftsarchitekt Karl Ferdinand Grohs alle golfarchitektonische Raffinesse. Die schuf unter diesen Voraussetzungen den Bahn 8 lässt mit einem weiten Blick in die ersten Platz in Deutschland, der komplett in Löwentaler Höhen die über das Gelände lau- die Landschaft modelliert wurde – die Anla- fenden Hochspannungsleitungen verges- ge Schloss Monrepos in Ludwigsburg, ein sen. Lediglich die Löcher 14 und 15 im Denk- Schmuckstück, rund 20 Kilometer nördlich malpflegebereich gestaltete Grohs wegen von Stuttgart: 1993 als 9-Loch-Anlage eröff- der massiven Auflagen anders, als es die ers net, 2007 erweitert auf 18 Löcher. ten Entwürfe vorsahen. Sie sind recht leicht „Um die Entwicklung zu beschleunigen, zu spielen und fallen qualitativ etwas ab. habe ich das Projekt als Teil der sogenann- Groh würde sie sofort überarbeiten, aber ten Grünen Mitte zwischen den Städten „nicht jedem ist der Nutzen von gutem De- Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen, Frei- sign leicht zu vermitteln“. Das war ihm zu- berg und der Gemeinde Tamm verkauft“, mindest beim allerersten Handicap gelun- schmunzelt Grohs, der schon an die gen, der querenden Autobahn: Grohs entwarf 100 Golfanlagen in Baden Württemberg neu eine öffentliche Brücke, die auch Spaziergän- geplant oder grundlegend verändert hat. ger, Jogger und Reiter nutzen und die den Von den vielen gelungenen Löchern sticht vereinseigenen Golfplatz zu einer kleinen die 12 hervor, ein Par 4 mit erhöhtem Ab- Attraktion in der „Grünen Mitte“ machen. schlag und Ausblick auf den Monrepos-See Golfclub Schloss Monrepos, Monrepos 26, und das Schloss. Das Fairway ist breit, aber 76134 Ludwigsburg, Tel. 07141/22 00 30, so wie man beim Sprung vom Zehnmeter- www.golfclub-monrepos.de turm Angst hat, das perspektivisch winzige Greenfee 65 Euro, Sa 80 Euro, So 95 Euro Platinum Golf-Community: Entdecken Sie die Welt der Platinum Golf-Community Ihrer Kreditkarte mit außergewöhnlichen Golf-Events, spektakulären Golfreisen, Greenfee-Ermäßigungen u. v. m. Werden Sie kostenlos Mitglied unter www.platinum-gc.de Foto: Schlosshotel Monrepos D as größte Handicap gab es schon vor Eventkalender Oktober 2015 bis Januar 2016 1.–31. Oktober 18.–22. November 22.–31. Januar 2016 Verdi Festival in Parma Cologne Fine Art & Antiques Mozartwoche in Salzburg „La Traviata“, „Nabucco“, „Aida“ und „Rigoletto“ Von Experten ausgewählte Galerien und Hochkarätige Reise durch die musikalische gehören zu den weltweit am meisten gespiel Händler zeigen in Köln Alte und Moderne Welt des Meisters. Spannend: Interpretationen ten Opern des berühmten Maestros aus der Kunst, Design, Möbel und Kunsthandwerk. von Händels Werk „Acis and Galatea“, das Emilia-Romagna. Das norditalienische Parma Ob Sammler oder Kunstfreund: Auf der viel Mozart seiner Zeit anpasste und Mendelssohn feiert den Geburtstag von Giuseppe Verdi einen seitigen Messe findet jeder etwas. später neu orchestrierte. Monat lang mit einem Festival im neoklassi- Köln, Koelnmesse; www.colognefineart.de Salzburg, Stiftung Mozarteum und andere; zistischen Opernhaus. Ebenfalls einen Besuch wert sind das Geburtshaus des Komponisten 27. November–31. Dezember www.mozarteum.at > Konzerte > Mozartwoche in Roncole und seine Villa in Sant’Agata. Weihnachtsmarkt in Budapest Parma, Teatro Regio di Parma; Bis Silvester lockt der ungarische Markt Karneval in Venedig www.teatroregioparma.org mit dem Duft süßer Hefeteig-Kuchen Mit dem „Engelsflug“ einer italienischen Schö- („Kürtőskalács“), Glühwein und mehr als nen vom Glockenturm auf den Markusplatz 100 Ständen. Massenware ist hier nicht zu beginnt das Fest für die Augen. Prächtige sehen: Die Kunsthandwerker sind von der Masken und leuchtende Stoffe werden zu Einmal im Leben dabei sein, wenn auf der Nationalen Künstlervereinigung ausgewählt. phantasievollen Kostümen kombiniert. Ihre Verrazano Narrows Bridge der Startschuss Budapest, Vörösmarty Platz; http://visit Träger flanieren inkognito durch die Gassen, fällt! Den Läufertraum durch die Metropole, budapest.travel/budapest-events > Calendar und einer von ihnen wird bei der Parade den die niemals schläft, realisieren akkreditierte of Events > Budapest Christmas Market Preis für das schönste Kostüm gewinnen. 1. November New York City Marathon Reiseagenturen. Und wer es von der Insel Staten Island über Brooklyn, Queens und die 1.–6. Dezember 23. Januar–9. Februar 2016 Venedig, u. a. Markusplatz; www.carnevale.venezia.it Bronx bis nach Manhattan in den Central Park Schokoladenfestival chocolART schafft, der schafft es bekanntlich überall. Tübingens historische Altstadt wird zum Schla- New York City, Staten Island; raffenland für Genießer. Rund 100 Chocolatiers Art Innsbruck www.tcsnycmarathon.org und Manufakturen aus aller Welt zeigen, was Das Kunstevent feiert 20. Jubiläum. Galerien feine, hochwertige Handwerkskunst aus Kakao- und Händler präsentieren von internationaler bohnen zaubert. Liebhaber süßer Köstlich- zeitgenössischer Kunst bis zu Antiquitäten 13.–28. November Deep Purple Tour 28.–31. Januar 2016 keiten vertiefen ihr Wissen in Pralinenkursen, alles, was Liebhaber begeistern könnte. Durch zwölf deutsche Städte rocken sich bei Kakaomalerei, Lesungen und Vorträgen. Innsbruck, Messe Innsbruck, Halle A; Sänger Ian Gillan, Schlagzeuger Ian Paice (seit Tübingen, Zentrum; www.chocolart.de www.art-innsbruck.at > messe 2016 1968 dabei), Bassist Roger Glover, Gitarrist Steve Morse und Keyboarder Don Airey. Im Gepäck: das neue, 20. Studioalbum und natürlich Klassiker wie „Highway Star“, „Black Night“ oder „Smoke On The Water“. Verschiedene Städte; www.deeppurple.com > Tour > current-tour-dates Platinum Concierge-Service: Wenden Sie sich für alle Fragen und für Buchungen von Eintrittskarten, Anreise und Unterkünften gern an den Platinum Concierge-Service: Tel. 0211/50 65 44-51 52 3 | 2015 17 Kultour BERLIN Die Botticelli-Ausstellung macht Berlin wieder einmal zum Nabel der Kunstwelt. Bei der Gelegenheit könnte man doch auch die anderen Vorzüge der Hauptstadt genießen. von Gisela Buddée B erlin ist bekanntlich arm – aber reich an Museen: 180 an der Zahl, darunter das Weltkulturerbe Museumsinsel. Seit Jahren ist die Hauptstadt wieder Zentrum der Künste, Kulturen und Wissenschaften. Nun untermauert die Gemäldegalerie diese Vormachtstellung mit der Schau einer der kostbarsten Sammlungen der Welt, der Ausstellung „The Botticelli Renaissance“. dert fast vergessen war. Sandro Botticelli inspirierte nicht nur Künstler wie Degas, Magritte und Warhol, sondern auch das Luxuslabel Bulgari, Lady Gaga (im Song „Venus“) und David LaChapelle („Rebirth of Venus“). Die Gemäldegalerie mit der größ„Botticelli Renaissance“: Bardi-Altar, 1484 (links). 1228 Pfeifen, mehr als 200 Register: die Kinoorgel Mighty Wurlitzer im Musik instrumenten-Museum (links). Garantiert hervorragende Küche: Chefkoch Pascal Verrooten, Restaurant Vox im Grand Hyatt (unten). Fulminante Ausstellungen, jede Menge Spektakel und eine immer wieder beeindruckende Skyline: Berlin lockt mit jungen und alten Attraktionen. 18 3 | 2015 Fotos: Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie/Jörg P. Anders (18 o), Mapics/Shutterstock.com (18 l), Age Fotostock/ Look-Foto (18 m), Amin Akhtar/Laif (18 u), Denis Makarenko/Shutterstock.com (19 o), Waldorf Astoria 2015 (19 u) Kaum zu glauben, dass der Florentiner, Zeitgenosse Michelangelos, im 19. Jahrhun- ten Botticelli-Sammlung außerhalb Italiens hat noch Leihgaben aus Privatsammlungen und anderen Museen zusammengetragen. Viele werden vom 24. September bis 24. Januar 2016 zum ersten Mal in der Öffentlichkeit gezeigt (www.botticelli-renaissance.de). Laute und leise Töne Wer weiter in der Vergangenheit stöbern möchte, der findet in Nachbarschaft des Potsdamer Platzes das Musikinstrumenten- Premierenkino: Mit dem neu eröffneten Zoo Palast hat Berlin eine repräsentative Bühne. Spektakulär: der Große Saal mit Wasservorhang und 150 000-Watt-Anlage. Museum am Kulturforum. Mit dem Audioguide lassen sich alten Instrumenten be- Hervorragende Küche garantiert um die Scheiben. Der Sonnenuntergang ist die kannte und auch vergessene Musikstücke Ecke das Restaurant Vox im Grand Hyatt, das Stunde der Monkey-Bar im zehnten Stock entlocken. Und sonnabends um 12 Uhr ent- neben klassischen Gerichten auch feine Su- des Hotels 25hours auf der Rückseite des führen die Spezialeffekte der Mighty Wurlit- shi-Kreationen aus der offenen Showküche Bikini-Hauses (www.25hours-hotels.com > zer, eine riesige goldverzierte Kinoorgel aus anbietet (www.vox-restaurant.de). Berlin). Zu gepflegten Cocktails und lecke- der Stummfilmzeit, mit Eisenbahnrattern rem Fingerfood verwandelt sich die Stadt in und Vogelgezwitscher in die Stummfilmzeit Der neue, alte Westen (www.mim-berlin.de > Bildergalerie). Die alte Mitte der Stadt und der Osten lagen „Joldelse“ genannte Siegessäule schimmert Jahrzehnte in der Gunst der Besucher weit aus dem Tiergarten bis hierher. Überblick mit Geschichte ein Lichtermeer, und die von Berlinern auch vorne, aber längst hat sich auch der alte Nur wenige Schritte sind es zum neuen Der Kollhoff-Tower an der Potsdamer Stra- Westen, das berühmte „West-Berlin“ aufge- Zoopalast, der seine Bedeutung als Premie- ße 1, das Hochhaus mit den goldenen Zin- macht in die Zukunft. Gegenüber der Ge- renkino wiedererlangt hat: Wo sonst gibt es nen, gewährt vom Panoramapunkt auf dem dächtniskirche in der Budapester Straße so einen prächtigen Kinosaal, dessen Was- Dach den Blick über Osten und Westen, Tier- verwandelte sich das Bikini-Haus in eine servorhang manchem Film mühelos den garten und Brandenburger Tor. Im 24. Stock schicke Concept Mall (www.bikiniberlin.de). Rang abläuft (www.zoopalast-berlin.de). steht ein Original-Mauerstück, und eine Frei- Die Kissen vor dem Panoramafenster im Erd- Den Kurfürstendamm sollte man noch hi- lichtausstellung informiert über die Ge- geschoss sind fast immer belagert, ermögli- nunterbummeln zum Kaffeehaus Grosz, wo schichte des Platzes, an dem die westliche chen sie doch Blickkontakt mit den Tieren mit Palmen, Spiegeln und vergoldeten Säu- Welt vor so wenigen Jahren zu Ende war auf dem Affenfelsen im Zoo – oder: den Affen (www.panoramapunkt.de). freie Sicht auf die Neugierigen hinter den len die Belle Epoque wiedererstanden ist (www.grosz-berlin.de). ■ Platinum Angebot: In Berlin eröffnete 2013 das erste Waldorf Astoria Deutschlands. Die Innenarchitektur des 118 Meter hohen Towers am Bahnhof Zoo orientiert sich am Art-decó-Stil des New Yorker Originals. Es bietet vier gastronomische Einheiten, darunter im 15. Stock die „Library Lounge“ (Bild), einen Rückzugsort für entspannte Momente mit zahlreichen Zeitungen, Magazinen und einer exklusiven Auswahl an Büchern. Interpretationen der französischen Küche und eine exklusive Weinauswahl. Leistungen: 232 Zimmer inklusive 80 Suiten, bodentiefe Panoramafenster mit beeindruckendem Ausblick in den oberen Etagen. Im Sterne-Restaurant Les Solistes bietet Maître de Cuisine Pierre Gagnaire außergewöhnliche Anbieter: Waldorf Astoria Berlin, Hardenbergstr. 28, 10623 Berlin, www.waldorfastoriaberlin.com Berlin exklusiv Kosten: Ab ca. 280 Euro pro Standard-DZ. PlatinumSpecial: 15 % Nachlass auf den zum Zeitpunkt der Buchungsanfrage besten verfügbaren Zimmerpreis sowie kostenfreien Zugang zum 2000 qm großen „Guerlain Spa“. ! Buchung: Telefonisch unter der 030/81 40 00-0 oder per E-Mail an Im Original befindet sich an [email protected] dieser Stelle ein detailliertes mit dem Kennwort PlatinumStyle Vorteilsangebot für Inhaber Waldorf Astoria. der Platinum Kreditkarte. Angebot auf Anfrage und nach Verfügbarkeit gültig bis 29. Februar 2016. 3 | 2015 19 Lebenslinien Der Grenzüberschreiter Schauspieler, Unternehmer, Millionär: Michael Poliza schien lange Jahre alles zu gelingen – bis er merkte, dass Erfolg allein nicht glücklich macht. von Gesine Günthör in „Tadellöser und Wolf“. „Doch damit ver- Im Jahr 1997 verkauft er seine Firmen, steckt langes Haar, lässig gekleidet, betritt diente ich weder viel Geld, noch wurde der den Erlös in Aktien und verliert beim Bör- die Bühne der Innovations-Konfe- rote Teppich vor mir ausgerollt.“ sencrash Ende der 1990er Jahre einen Groß- renz TEDx 2012 in Berlin. Das Thema: „Gren- teil davon. Die Krise ist nun auch existenzi- zen überschreiten“. Was macht diesen Mann Millionär in jungen Jahren so überzeugend? Vielleicht die ungeküns 1976 geht Poliza als Austauschschüler nach Boot und startet mit seiner Lebensgefährtin telte Art seines Vortrags, das selbstverständ- Dallas und studiert im Anschluss „Computer die „Starship Millennium Voyage“ – eine liche Auftreten. Sicher aber sein Mut, mehr- Science“ in Tulsa, Oklahoma. Er ist Anfang dreijährige Expedition, die den Zustand der mals im Leben von vorne anzufangen. zwanzig, als er seine IT-Firma „Polisoft“ Naturreservate der Erde dokumentiert. Es ist ell. Mit dem, was ihm bleibt, erwirbt er ein 1958 in Hamburg geboren, jobbt Poliza im gründet und wenig später 120 Mitarbeiter eine großartige Phase für Poliza, der erneut Restaurant seiner Eltern. Hier verkehren beschäftigt. Er baut weitere Unternehmen ein Umbruch folgt, als die Expedition sich auch Filmleute der Produktionsfirma Stu- auf, in den USA, aber auch in Deutschland, dem Ende zuneigt. Die Beziehung scheitert: dio Hamburg, was ihm zu seiner ersten wo er als einer der jüngsten Millionäre Auf- „Zwei Jahre auf einem Schiff zählen wie Komparsenrolle verhilft. In den 1970er Jah- sehen erregt. Es sind die 1980er Jahre, die zwanzig Jahre Ehe.“ Er will nicht nach Ham- ren wirkte er als Teenager in verschiedenen Pioniere der EDV-Branche sind eine über- burg zurück. Er hat kein Zuhause, keinen Be- Fernsehproduktionen mit. Am bekanntes- schaubare Truppe von „Nerds,“ die sich un- sitz und keine Perspektive. ten: Die Rolle des jugendlichen Kempowski tereinander austauschen. Poliza erwirbt sich Fotograf und Veranstalter für exklusive Reisen: Michael Poliza vereint Job und Passion. 20 3 | 2015 den Beinamen „EDV-Retter in Not“, weil er Noch ein Neuanfang häufig die technische Lösung hat, wenn an- Das Unternehmen Starship weist ihm den dere nicht mehr weiterwissen. Es ist die Zeit, Weg zu einer neuen Leidenschaft: dem Foto- in der er Bill Gates kennenlernt. Poliza surft grafieren. Sein Bildband über die Expedition auf der höchsten Welle, da scheinen die wird ein Bestseller und damit zu einer neuen Kümmernisse der Anderen belanglos. Form des Broterwerbs. Unter den Zielen, die „Meine Freundin verzweifelt in dieser Zeit er als Fotograf ansteuert, ist Afrika der Konti- über ihrer Studienarbeit. Einem meiner nent, der ihn nicht mehr loslässt. Die Wild- Freunde, einem hochanständigen Kerl, wer- nis, die Stille, unberührt von jeglicher Zivili- den zweihundert Mark Kredit verwehrt. Und sation. Er fährt immer wieder hin und bringt ich feilsche währenddessen mit den Banken bei den Aufnahmen wilder Tiere eine Geduld um Millionen.“ Poliza ist Ende 30 und fühlt auf, die er sich zu New-Economy-Zeiten nie sich wichtig, aber glücklich ist er nicht: „Nur zugetraut hat. Michael Poliza ist mit dem weil man eine Sache gut beherrscht, heißt Herzen dabei. Und er eröffnete vor sechs das nicht zwingend, dass diese Sache glück- Jahren ein neues Geschäftsfeld: individuelle lich macht. Bill Gates folgte dem Weg, Geld zu noch mehr Geld zu machen, ich folgte Reisen zu jenen Menschen und Orten, die ihm die schönsten Bildmotive bieten. ■ meinem Herzen.“ www.mp-experiences.de Foto: Michael Poliza M ichael Poliza, Mitte fünfzig, halb- Mystery Uneinholbar Wen oder was suchen wir? von Felix Woerther Sein Tem- fehlen wie, etwa zweihundert Jahre zuvor, po ist ganz einem Georg Christoph Enberg. bemerkenswert, kommt Zum Erstanblick, so heißt es, gehört das der doch Welt. Allerdings gilt die Tatsache: Je mehr keiner an ihm vorbei. von ihm, desto größer sein düsterer Neben- Nur logisch des- effekt. Auch in der Dreigroschenoper ist von halb, dass seine ihm die Rede, nicht da, wo man die einen, Geschwindigkeit sondern die anderen sieht. Zwar sind seine allseits Maß der Din- Schranken unsichtbar, auch drängelt es sich lautlos als Hupe auf. Aber was wäre ge ist. Dabei scheint das Gesuchte auf der Welt ungleich verteilt zu Stockhausen, nach eigenem Bekunden letzten Endes ein Tunnel ohne diesen Hoff- sein: Von Natur aus im Norden lange kaum nicht ganz von dieser Welt und posthum nungsschimmer? Also: Weg mit dem Schef- vorhanden, tritt es dort nur für kurze Zeit wohl auf Sirius zuhause, widmete dem Ge- fel, und schon geht es einem auf. umso mehr in Erscheinung. suchten gar eine Heptalogie. Berühmt aber – von Malern festgehalten, Weniger kryptisch ist, dass die Franzosen von Dichtern beschrieben – ist seine spezi- gleich eine ganze Epoche – eine der wich- elle Art in manch südlicher Gegend. In der tigsten der Neuzeit – nach dem Gesuchten Toskana etwa oder in der Provence. Apro- benannten. Ein Hinweis dies, der hoffent- pos Dichter: Die letzten Worte des meist lich zur Aufklärung beitragen mag. Ob nun zitierten Deutschen galten angeblich einem poppig oder aphoristisch: Eingangs würde Mehr davon. Und der Komponist Karlheinz es einem Roy Enstein namentlich ebenso [Gesucht wird: Licht. Goethes letzte Worte waren „Mehr Licht“, Stockhausen komponierte die siebenteilige Oper „Licht“, Siècle des Lumières, Zeitalter des Lichts (wörtlich: der Lichter), heißt im Französischen die Epoche der Aufklärung. Brechts „Dreigroschenoper“: „Denn die einen sind im Dunkeln / Und die andern sind im Licht.“] Impressum Herausgeber: Bayern Card-Services GmbH, Türkenstraße 9, 80333 München Projektleitung: Heidi Bauer, Vera Heubel Konzeption und Realisation: TRAVEL HOUSE MEDIA GmbH, München Redaktion und freie Mitarbeit: Axel Nowak (Leitung und Konzeption), Gisela Buddée, Gesine Günthör, Jörn Kabisch, Andrea Lammert, Stefan Maiwald, Verónica Reisenegger, Julia Richter, Dr. Stefan Rieß, Cornelia Sauer, Eva Stadler, Dr. Martin Tschechne, Felix Woerther Bildredaktion: Tobias Schärtl, Nafsika Mylona, Axel Nowak, Eva Stadler Gestalterische Konzeption: Eva Stadler, München Dokumentation: Christine Miller Herstellung: Anna Bäumner Druck: Druckerei Plenk KG, Berchtesgaden Titelbild: U-Bahn-Station Westfriedhof, München; Fotograf: Markus Tollhopf, Hamburg, © Ingo Maurer GmbH, München © 2015 ISBN 978-3-8342-2080-6 Alle von uns gemachten Angaben und Informationen wurden sorgfältig recherchiert. Eine Haftung oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der zur Verfügung gestellten Informationen kann jedoch nicht übernommen werden. Zur Nutzung der Vorteilsangebote sind nur Inhaber der Platinum Kreditkarte berechtigt. Wir weisen darauf hin, dass bei Nutzung der Vorteilsangebote ein Vertragsverhältnis ausschließlich zwischen dem jeweiligen Anbieter und dem Endkunden begründet wird. Etwaige Reklamationen und Beanstandungen können daher ausschließlich gegenüber dem jeweiligen Anbieter geltend gemacht werden, eine Haftung der kartenausgebenden Sparkasse besteht nicht. Alle Angebote nach Verfügbarkeit. Preise abhängig von Währungsschwankungen und Auslandsentgelt. Copyright: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass eine Verwendung bzw. Verwertung sämtlicher Angaben wie Angebote, Abbildungen und Texte jeder Art, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Bayern Card-Services GmbH (BCS) gestattet ist. abenteuer aus erster hand. »Einmal im Leben« dort sein, wo die Welt noch wild ist. In zehn exklusiven Abenteuergeschichten zeigt MERIAN, wie sich dieser Traum verwirklichen lässt. Sei es im Himalaja, im All oder vor der eigenen Haustür. Flankiert werden die reich bebilderten Reportagen von 100 buchbaren Angeboten, die mit Planungshilfen sowie Adressen von Spezialanbietern vorgestellt werden. Entdecken Sie das Abenteuer neu! ISBN 978-3-8342-1930-5, 24,99e (D), 25,70e (A). www.merian.de
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