PDF - IHK zu Leipzig

StANDORTPOLITIK
IHK-Fachkräftemonitor
Sachsen
Das Prognosetool für die Wirtschaft
Mai 2015
Herausgeber:
Industrie- und Handelskammer zu Leipzig
Goerdelerring 5
04109 Leipzig
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Geschäftsbereich Grundsatzfragen
Abteilung Wirtschafts- und Standortpolitik
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Mai 2015
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Prognose 2021: Die Fachkräftelücke öffnet sich weiter
Bis zum Jahr 2021 stehen der Wirtschaft in Sachsen bereits rund 124.000 Fachkräfte weniger zur
Verfügung als heute. Es wird dann voraussichtlich einen strukturellen Engpass von ca. 6 % geben.
Bereits in den kommenden drei Jahren kann es zu einem Rückgang des Angebotspotenzials um 5 %
kommen, sodass im Jahr 2018 ein struktureller Engpass von voraussichtlich ca. 4 % vorzufinden sein
wird. Neben dem erwarteten Engpass an ausgebildeten Technikern wird es Sachsen auch an Kaufleuten fehlen.
Zur Sicherung seines Wachstums benötigt der Wirtschaftsstandort Sachsen ein ausreichend hohes
und qualifiziertes Fachkräftepotenzial. Das Angebot an qualifizierten Arbeitnehmern wird aufgrund
des fortschreitenden demografischen Wandels abnehmen. Die Folge ist eine wachsende Fachkräftelücke, die Unternehmen kurz- und mittelfristig vor große Herausforderungen stellt.
Darüber hinaus beeinflussen Entwicklungen, etwa die zunehmende Verlagerung von Ausbildungsanfängern aus kaufmännischen hin zu technischen Berufen und der immer höhere Akademisierungsgrad, die Zusammensetzung des Fachkräftepotenzials.
www.fachkraeftemonitor-sachsen.de
Abbildung 1: Entwicklung des Angebots- und Nachfragepotenzials aller Fachkräfte bis zum Jahr 2021
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Das Fachkräftepotenzial:
Struktur, Durchschnittsalter, Frauenanteil
 Struktur des Fachkräfteangebots in Sachsen
Das Fachkräfteangebot in Sachsen wird im Jahr 2015 von beruflich Qualifizierten, insbesondere mit kaufmännischer Ausrichtung, dominiert. Insgesamt haben ca. 60 % des Fachkräftepotenzials eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Lediglich etwa
4 % des Angebotspotenzials sind Akademiker*. Bei den beruflich
Qualifizierten hat mehr als jede vierte Fachkraft (ca. 28 %) eine
Weiterbildung zum Meister, zum Fachwirt oder zum Fachkaufmann absolviert und gilt damit als beruflich hochqualifiziert.
Abbildung 2: Angebotspotenzial nach Qualifikationen im Jahr 2015
* Einteilung der Berufe in der KldB
2010 nach Tätigkeiten und Anforderungsniveaus sowie die NichtBerücksichtigung einzelner akademischer Berufe im FKM macht die
Vergleichbarkeit zu anderen offiziellen Statistiken (etwa der BA) nur
bedingt möglich.
 Durchschnittsalter steigt in den kommenden 6 Jahren im Schnitt um 1,1 Jahre
Das Durchschnittsalter der Fachkräfte in allen Wirtschaftszweigen steigt von 44,6 im Jahr 2015 auf voraussichtlich 45,7 Jahre
im Jahr 2021 an. Die Branche mit dem höchsten Durchschnittsalter ist derzeit Verkehr, Transport und Lagerei mit 46,2 Jahren.
Das jüngste Durchschnittsalter weist das Gastgewerbe mit 42,9
Jahren auf. Bis zum Jahr 2021 werden die Fachkräfte im Wirtschaftszweig Einzelhandel überdurchschnittlich stark altern: Dort
steigt das Durchschnittsalter von heute 44,3 auf 46,2 Jahre.
Abbildung 3: Durchschnittsalter in allen Wirtschaftszweigen im Jahr 2015 und 2021
IHK-Fachkräftemonitor Sachsen 2015
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 Frauenanteil variiert zum Teil stark zwischen den Wirtschaftszweigen
Durch eine Erhöhung des Frauenanteils in einigen Branchen
könnten in Sachsen ungenutzte Fachkräftepotenziale erschlossen werden. Insbesondere die Wirtschaftszweige Baugewerbe
(ca. 13 %), Metallerzeugung (ca. 19 %), Fahrzeugbau (ca. 21 %)
und Maschinenbau (ca. 21 %) weisen im Jahr 2015 im Vergleich
zu allen anderen Wirtschaftszweigen niedrige Frauenquoten auf.
Der Frauenanteil in allen Wirtschaftszweigen beläuft sich auf
etwa 47 %. Ein überdurchschnittlicher Frauenanteil lässt sich
u. a. bei den Wirtschaftszweigen Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (etwa 56 %), Gastgewerbe (ca. 56 %) und Einzelhandel
(ca. 58 %) feststellen. Mit etwa 68 % sind im Wirtschaftszweig
öffentliche Dienstleistungen relativ betrachtet die meisten Frauen beschäftigt.
Abbildung 4: Frauenquote in allen Wirtschaftszweigen im Jahr 2015 und 2021
Fachkräfteengpässe in Sachsen
 Engpass 2015: Es fehlen Fachkräfte mit beruflicher Ausbildung
Der Fachkräfteengpass kann die sächsischen Unternehmen bereits im Jahr 2015 vor große Herausforderungen stellen. Insgesamt stehen rund 42.000 Fachkräfte weniger zur Verfügung als
von den Unternehmen benötigt werden. Neben rund 5.100 Akademikern fehlen mit annähernd 37.000 Fachkräften diejenigen
Fachkräfte, die eine Berufsausbildung absolviert haben.
 Prognose 2021: Demografischer Wandel reduziert das Angebotspotenzial
Der IHK-Fachkräftemonitor Sachsen prognostiziert, dass es bereits ab dem Jahr 2015 zu einem Rückgang des Fachkräftepotenzials in Sachsen kommen wird. Das Angebot an Fachkräften wird
von derzeit etwa 1.318.000 auf 1.194.000 Personen im Jahr 2021
sinken. Der prognostizierte Engpass im Jahr 2021 beträgt rund
73.000 Fachkräfte. Während der Engpass aktuell im Wesentlichen
durch die konjunkturelle Entwicklung geprägt ist, wird der zukünftig größte Einflussfaktor – insbesondere auch nach dem Jahr
2021 – der demografische Wandel sein.
 Beruflich Qualifizierte: Heute fehlen Techniker, morgen auch Kaufleute
Aktuell beträgt der Engpass bei den technischen Berufen etwa
6 % bzw. 30.000 Personen. Im kaufmännischen Bereich ist dagegen derzeit ein nahezu ausgeglichener Arbeitsmarkt von 7.000
bzw. 1 % vorzufinden. Bis zum Jahr 2021 kann sich diese Situ-
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ation unter anderem aufgrund des Rückgangs an kaufmännisch
Qualifizierten ändern, sodass in diesem Jahr der Engpass an Kaufleuten mehr als doppelt so hoch sein kann wie bei den technisch
qualifizierten Fachkräften.
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Abbildung 5: Engpass- und Überschussentwicklungen nach Qualifikationen im Zeitverlauf bis zum Jahr 2021
 Akademisch Qualifizierte
Der Engpass aller Akademiker beträgt in Sachsen im Jahr 2015
etwa 8 %, was in absoluten Werten etwa 5.100 Personen entsprechen würde. Der Großteil davon entfällt auf ca. 1.900 fehlende Wirtschaftswissenschaftler – hier beträgt der relative Engpass
ca. 14 %. Außerdem fehlen etwa 1.600 bzw. 8 % Architekten. In
den kommenden Jahren wird das Akademikerangebot voraussichtlich in gleichem Maße wie die Nachfrage steigen, sodass hier
der Fachkräfteengpass bis zum Jahr 2021 relativ konstant bleibt.
 Engpässe nach Wirtschaftszweigen
Die beschäftigungsstärksten Wirtschaftszweige 2015 sind in
Sachsen die „öffentlichen Dienstleistungen“ mit rund 323.000
Fachkräften und der „Einzelhandel“ mit etwa 167.000 Fachkräften. Während im „Einzelhandel“ ein Überschuss von 2.000 Personen bzw. 1 % vorzufinden ist, liegt bei den „öffentlichen Dienst-
leistungen“ ein Engpass von etwa 5.000 Personen bzw. 2 % vor.
Den absolut größten Engpass weisen jedoch die „personenbezogenen und sonstigen Dienstleistungen“ mit ca. 14.000 fehlenden
Fachkräften bzw. 8 % auf. Diese Entwicklung ist auch mittelfristig
zu beobachten.
Fachkräftebedarf in einzelnen Wirtschaftszweigen in Sachsen
 Verteilung des Fachkräftebedarfs über alle Wirtschaftszweige
Im Jahr 2015 werden voraussichtlich die Wirtschaftszweige „beratende und wirtschaftsnahe Dienstleistungen“ mit ca. 11 % und
„Information und Kommunikation“ mit ca. 8 % sowie „personenbezogene und sonstige Dienstleistungen“ mit rund 8 % den größten relativen Engpass aufweisen. In Anbetracht des absoluten
Engpasses gehören auch die „öffentlichen Dienstleistungen“ mit
annähernd 5.000 Personen zu den Wirtschaftszweigen mit den
höchsten Bedarfen, der relativ gesehen ca. 2 % betragen wird. Im
Zeitverlauf bis zum Jahr 2021 wird sich die Verteilung der größ-
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ten Fachkräftebedarfe voraussichtlich nicht ändern, sodass die
genannten Wirtschaftszweige wieder auf den vorderen Plätzen
zu finden sein werden. Der prognostizierte Engpass beträgt nach
aktuellem Kenntnisstand für die „beratenden und wirtschaftsnahen Dienstleistungen“ im Jahr 2021 etwa 17 % (15.000 Fachkräfte), die „Information und Kommunikation“ ca. 17 % (5.000
Personen) und für die „personenbezogenen und sonstigen Dienstleistungen“ rund 12 % (20.000 Personen).
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Abbildung 6: Branchen mit den größten relativen Engpässen im Jahr 2015 (oben) und 2021 (unten)
Entwicklung von Angebots- und Nachfragepotenzial
nach Wirtschaftszweigen
 Fachkräftesituation im Wirtschaftszweig Maschinenbau über alle Fachkräfte
Der Wirtschaftszweig Maschinenbau ist während des Betrachtungszeitraums zwischen den Jahren 2015 und 2021 durch leicht
steigende Fachkräfteengpässe gekennzeichnet. Während im Jahr
2015 ein Angebotspotenzial von ca. 30.500 Personen verzeichnet
werden wird, werden etwa 32.300 Personen nachgefragt werden.
Dies entspricht einem Fachkräfteengpass von 1.800 Personen.
Mittelfristig bis zum Jahr 2018 werden das Angebotspotenzial
auf 29.600 Personen und das Nachfragepotenzial auf 30.500 Per-
sonen zurückgehen. Der Fachkräfteengpass beläuft sich dann auf
etwa 900 Personen bzw. 3 %. Bis zum Jahr 2021 werden sowohl
das Angebots- als auch das Nachfragepotenzial weiter absinken:
So wird ein Fachkräfteangebotspotenzial von etwa 28.600 Personen einem Nachfragepotenzial von ca. 30.400 Personen gegenüberstehen. Daraus resultiert ein Fachkräfteengpass von rund
1.800 Personen bzw. 6 %.
Abbildung 7: Entwicklung des Angebots- und Nachfragepotenzials im Wirtschaftszweig Maschinenbau bis zum Jahr 2021
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 Fachkräftesituation im Wirtschaftszweig Einzelhandel
Die Fachkräftesituation im Wirtschaftszweig Einzelhandel im
Jahr 2015 lässt sich wie folgt charakterisieren: Das Angebotspotenzial beläuft sich auf ca. 167.000 Personen und überschreitet das Nachfragepotenzial der Unternehmen, das auf ca.
165.000 Personen beziffert wird. Daraus resultiert ein Fachkräfteüberschuss von 2.000 Personen, was bedeutet, dass der
relative Überschuss etwa 1 % beträgt. Im Zeitverlauf sinkt das
Angebotspotenzial voraussichtlich schwächer als das Nachfragepotenzial, sodass mittelfristig bis zum Jahr 2018 mit
einem steigenden Fachkräfteüberschuss zu rechnen ist. Langfristig bis 2021 könnten sich Angebots- und Nachfragepotenzial mit rund 148.000 bzw. 150.000 Personen so entwickeln,
dass sich der Engpass auf 2.000 Fachkräfte bzw. 1 % belaufen
kann.
Abbildung 8: Entwicklung des Angebots- und Nachfragepotenzials im Wirtschaftszweig Einzelhandel bis zum Jahr 2021
 Fachkräftesituation im Wirtschaftszweig Verkehr, Transport und Lagerei
Im Wirtschaftszweig Verkehr, Transport und Lagerei ist im Laufe
des Betrachtungszeitraums von 2015 bis 2021 damit zu rechnen, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt zuspitzt. Während
im Jahr 2015 einem Angebotspotenzial von 72.400 Personen
ein Nachfragepotenzial seitens der Unternehmen von 75.900
Fachkräften gegenübersteht, was einem Fachkräfteengpass
von 3.500 Personen entspricht, kann es bis zum Jahr 2018 zunächst zu einer Entspannung der Fachkräftesituation kommen.
Bis zu diesem Jahr könnte das Angebot auf 67.400 sowie die
Nachfrage auf 68.600 Personen absinken. Daraus resultiert ein
Fachkräfteengpass von 1.200 Personen. Im weiteren Zeitverlauf
bis zum Jahr 2021 könnten sowohl das Fachkräfteangebots- als
auch das –nachfragepotenzial weiter zurückgehen, was sich in
einem strukturellen Engpass von rund 3.500 Personen niederschlagen könnte.
Abbildung 9: Entwicklung des Angebots- und Nachfragepotenzials im Wirtschaftszweig Verkehr, Transport und Lagerei bis zum Jahr 2021
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Fachkräftesituation im IHK-Bezirk Leipzig
 Fachkräfteangebot nach Qualifikationen im IHK-Bezirk Leipzig
Die untere Grafik macht deutlich, dass das Angebotspotenzial an
Fachkräften im Jahr 2015 im IHK-Bezirk Leipzig in erster Linie
aus beruflich Qualifizierten, insbesondere mit kaufmännischer
Ausbildung (ca. 63 %), besteht. Der Anteil der akademisch Quali-
fizierten* fällt dagegen deutlich geringer aus. Im Zeitverlauf zeigt
sich jedoch, dass sich das Angebotspotenzial in Abhängigkeit der
verschiedenen Qualifikationsstufen unterschiedlich entwickeln
kann (siehe nachfolgende Abbildung 11).
Abbildung 10: Angebotspotenzial nach Qualifikationen im Jahr 2015
* Einteilung der Berufe in der KldB
2010 nach Tätigkeiten und Anforderungsniveaus sowie die NichtBerücksichtigung einzelner akademischer Berufe im FKM macht
die Vergleichbarkeit zu anderen
offiziellen Statistiken (etwa der
BA) nur bedingt möglich.
 Entwicklung des Fachkräfteangebots nach Qualifikationen
Abbildung 11 zeigt, dass das Angebotspotenzial bei beruflich
Qualifizierten mit kaufmännischer Ausrichtung voraussichtlich
am stärksten abnehmen wird. Hier ist im Zeitraum der Jahre
2015 bis 2021 mit einem deutlichen Rückgang von bis zu ca.
12 % zu rechnen. Bei den akademisch Qualifizierten wird sich
das Angebot dagegen nur um ca. 8 % reduzieren und auch bei
den technisch Qualifizierten ist der Rückgang mit etwa 5 % auf
einem moderaten Niveau.
Abbildung 11: Angebotspotenzial nach Qualifikationen von 2015 bis 2021
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Sozio-demografische Entwicklungen im IHK-Bezirk Leipzig
 Durchschnittsalter steigt bei beruflich Qualifizierten stärker als bei Akademikern
Die Akademiker im IHK-Bezirk Leipzig werden im Jahr 2015 im
Durchschnitt 46,7 Jahre alt sein. Dieses Durchschnittsalter steigt
bis zum Jahr 2021 nach aktuellem Kenntnisstand auf 46,9 Jah-
re an. Im selben Zeitraum kann sich das Durchschnittsalter der
beruflich Qualifizierten um 1,4 Jahre von 44,3 auf 45,7 Jahre
erhöhen.
 Frauenquote divergiert deutlich zwischen den Berufsgruppen
Der Anteil an weiblichen Fachkräften variiert zwischen den Berufsgruppen aktuell von ca. 5 % in der Fahrzeug-, Luft-, Raumfahrt- und Schiffbautechnik und etwa 83 % im Bereich der Gesundheits-, Körperpflege-, Wellnessberufe und Medizintechnik.
Generell zeigen die Berufsgruppen, die dem sogenannten MINTBereich zugeordnet werden können, bisher noch die niedrigsten
Werte.
Abbildung 12: Frauenquote in Berufsgruppen im Jahr 2015
 Fachkräftebedarf im IHK-Bezirk Leipzig im Vergleich zu anderen IHK-Bezirken
Insgesamt stehen der Wirtschaft im IHK-Bezirk Leipzig im Jahr
2015 rund 339.000 Fachkräfte zur Verfügung. Bis zum Jahr 2021
kann das Fachkräftepotenzial – vergleichbar mit der Entwicklung
im Bundesland – um rund 9 % abnehmen. Somit beträgt das Angebotspotenzial im Jahr 2021 im IHK-Bezirk Leipzig voraussichtlich rund 308.000 Fachkräfte. Das Nachfragepotenzial kann im
gleichen Zeitraum von etwa 330.000 auf ca. 307.000 Fachkräfte
sinken. Dies bedeutet, dass der Überschuss von ca. 9.000 Personen
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(3 %) im Jahr 2015 auf etwa 1.000 nicht nachgefragte Fachkräfte
(0,3 %) im Jahr 2021 zurückgehen könnte. Der Trend rückläufiger Fachkräfteüberschüsse könnte sich im weiteren Zeitverlauf
bis zum Jahr 2021 fortsetzen und schließlich in steigende Fachkräfteengpässe übergehen. Diese Entwicklung findet in ähnlicher
Form in den anderen IHK-Bezirken sowie im gesamten Bundesland Sachsen statt.
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Abbildung 13: Vergleich des Fachkräftebedarfs in den IHK-Bezirken im Jahr 2015 und 2021
2015
2021
 Fachkräfteengpässe und -überschüsse nach Berufsgruppen und Qualifikationen heute und
morgen im IHK-Bezirk Leipzig
Der Bedarf an Fachkräften kann zwischen den verschiedenen Berufsgruppen sowie Qualifikationen stark variieren.
So ist beispielsweise ein Engpass von etwa 13 % bzw. 340 Fachkräften bei den hoch Qualifizierten im Bereich der technischen
Forschungs-, Entwicklungs-, Konstruktions- und Produktionssteuerungsberufe im Jahr 2015 vorzufinden. Zeitgleich beträgt
der relative Überschuss bei Fachkräften mit hoher Qualifikation
im Bereich der Reinigungsberufe rund 37 % (180 Personen).
Diese Rangfolge wird sich voraussichtlich bis zum Jahr 2021 ge-
ringfügig ändern. In diesem Jahr ist der größte relative Engpass
ebenfalls bei den hochqualifiziert beruflich Ausgebildeten im
Bereich der technischen Forschungs-, Entwicklungs-, Konstruktions- und Produktionssteuerungsberufe anzutreffen, während
der größte relative Überschuss bei Fachkräften mit mittlerer Qualifikation im Bereich der Kunststoffherstellung und –verarbeitung,
Holzbe- und -verarbeitung vorzufinden sein wird. Die Haupttreiber für diese Entwicklung sind unter anderem in der demografischen Entwicklung und der veränderten Zusammensetzung des
Angebotspotenzials zu sehen.
Abbildung 14a: TOP 5 der relativen Engpass- und Überschussberufsgruppen im Jahr 2015
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Abbildung 14b: TOP 5 der relativen Engpass- und Überschussberufsgruppen im Jahr 2021
IHK-Fachkräftemonitor Sachsen 2015
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Der IHK-Fachkräftemonitor
Durch die demografische Entwicklung werden Fachkräfte knapp
– nicht immer und überall, aber oft gerade dort, wo Unternehmen sie besonders brauchen. Das Anwerben und Qualifizieren von
Fachkräften benötigt Zeit und bedeutet eine hohe Investition.
Der IHK-Fachkräftemonitor liefert eine gute Informationsbasis
für die Mitgliedsunternehmen der sächsischen Industrie- und
Handelskammern, die Politik und für ‎Jugendliche vor der Berufswahl. Der IHK-Fachkräftemonitor ist ein Instrument, um regionale
Fachkräfteengpässe und –entwicklungen zu erkennen und Entscheidungen rechtzeitig darauf ausrichten zu können. Die Internetanwendung ist unter www.fachkraeftemonitor-sachsen.de frei
zugänglich und intuitiv verständlich.
 Was analysiert der IHK-Fachkräftemonitor Sachsen?
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Er zeigt Angebot und Nachfrage von Fachkräften in Sachsen und dem IHK-Bezirk Leipzig bis in das Jahr 2021, wahlweise auch nach einzelnen Wirtschaftszweigen und Berufsgruppen.
Er wertet die Arbeitsmarktsituation von beruflich Qualifizierten und Akademikern aus.
Er gibt Aufschluss über das Durchschnittsalter sowie den Frauen- und Männeranteil in den unterschiedlichen Regionen, Branchen und Berufsgruppen.
Er weist die Branchen und Berufsgruppen mit dem höchsten Fachkräfteengpass oder -überschuss aus.
 Datenqualität
Die Prognosen basieren auf einem wissenschaftlich fundierten Modell und werden jährlich aktualisiert. In das Prognosemodell fließen
insbesondere auch die Ergebnisse der Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammern ein und spiegeln damit die Einschätzungen der Unternehmerinnen und Unternehmer vor Ort wider.
 Besteht überhaupt ein Fachkräfteengpass?
Der IHK-Fachkräftemonitor Sachsen gibt dazu eine fundierte Auskunft, da er die zeitliche Entwicklung, regionale und branchenbezogene
Besonderheiten sowie Berufsgruppen analysiert.
Berufsgruppen
Zeit
Wie sieht die Fachkräftesituation in den einzelnen
Berufsgruppen aus?
Wie entwickeln sich Angebot und Nachfrage
von Fachkräften? Die Darstellung in der
Zeitspanne bis zum Jahr 2021 ermöglicht Ihnen
eine überlegte Entscheidung.
Region
Branche
Wie sieht die Fachkräftesituation in Sachsen
und dem IHK-Bezirk zu Leipzig ganz konkret aus?
Wie sieht die Fachkräftesituation ganz konkret
in Ihrer Branche aus? Die Branchenauswertung
ist auch als Ranking möglich!
Haben Sie Fragen zur Fachkräftesituation in Sachsen? Können wir Sie bei der Fachkräftesicherung in Ihrem Unternehmen unterstützen?
Bitte sprechen Sie uns an!
IHK zu Leipzig
Kevin Löber
E-Mail: [email protected]
Tel.: 0341 1267-1322
Verantwortung für das Gesamtprojekt: Der IHK-Fachkräftemonitor ist ein Projekt der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, entwickelt und umgesetzt vom Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR aus Darmstadt.
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