WMH_3 MÜLHEIM Montag, 11. Mai 2015 Ganz Mülheim schien mittendrin zu sein Viele Aktionen ließen die Innenstadt am Sonntag zu einer bunten Flaniermeile werden. Auch die Geschäfte hatten geöffnet. Die Besucher nutzen das Angebot und kamen in Strömen Von Mareike Kluck So voll wie gestern war die Mülheimer Innenstadt wohl schon lange nicht mehr. Zu Tausenden strömten die Besucher bei strahlendem Sonnenschein in die City zu gleich drei Veranstaltungen. Neben dem verkaufsoffene Sonntag gab es bei „Mülheim mittendrin“ über 40 verschiedene Aktionen. Bummeln und genießen Außerdem stieg im Stadthafen noch der Mülheimer Blaulichttag. Neben einer großen Musikbühne am Forum gab es noch eine Kinderbühne am Hotel Noy. Hier kamen die kleinen Besucher auf ihre Kosten. Besonders Bauchredner Sascha Berger und Clown Zimbo strapazierten die Lachmuskeln der Kinder. Aber auch Noah Chorny mit seiner „AKlo-batik“ – Akrobatik an der höchsten Toilette der Welt – ließ auch die Erwachsenen staunen. „Meine Tochter ist ganz begeistert von dem Akrobaten“, sagt Anja Unkel. Die Broicherin nutzte den Tag für einen gemütlichen Bummel durch die Innenstadt und war ganz begeistert: „Endlich ist hier wieder richtig was los, das ist doch schön.“ Sportlich betätigen konnten sich die Besucher beim Biathlon-Wettbewerb. Teilnehmer stiegen zunächst auf einen Crosstrainer und liefen so 200 Meter, danach ging es ans Gewehr. „Die Leute können versuchen, ob sie nach einem 200-MeterLauf noch in der Lage sind wirklich zu zielen“, erklärt Organisator Klaus Kremer. „Die Gewehre sind mit Lasertechnik ausgestattet, so dass hier natürlich niemand verletzt wird.“ Der Gewinner des Tages konnte sich über eine Karte für den diesjährigen Biathlon auf Schalke freuen. Dabei sein ist alles, hieß es für Julian. Der 13-Jährige versuchte sich im Schießen, hatte jedoch nicht ganz so viel Glück. „Ist aber nicht schlimm“, versicherte Julian seiner Mutter. „Das Gewehr war einfach zu schwer für mich, da hatte ich schon Schwierigkeiten zu zielen.“ Viele Besucher nutzten aber auch die Gelegenheit, sich in einem der zahlreichen Cafés und Eisdielen in die Sonne zu setzen und einfach die Seele baumeln zu lassen. „Ich genieße einfach die Atmosphäre mit einem leckeren Eiscafé“, sagt Brigitte Jansen. „Da muss man der Stadt auch mal ein Kompliment machen, die haben hier heute wirklich etwas ganz Tolles auf die Beine gestellt.“ Der verkaufsoffene Sonntag war für die meisten Besucher eher Nebensache. Trotzdem erledigten einige Mülheimer den verpassten Wochenendeinkauf oder bummelten durch die Geschäfte. „Eigentlich brauche ich das nicht, dass auch noch sonntags die Geschäfte offen sind“, sagt Heinz Mirbach. „Aber wenn die Gelegenheit schon da ist, nutzt man es eben doch.“ Auch ein schneller Friseurbesuch war gestern für den Saarner noch drin. „Jetzt kann ich meine Frau zum Muttertag mit einer vernünftigen Frisur überraschen.“ c Eine Fotostrecke finden Sie auf WAZ.de/muelheim Rappelvoll war es auf der Schloßstraße am Sonntagnachmittag. Das Programm von „Mülheim mittendrin“, veranstaltet von der Stadtmarketing und Tourismus GmbH und der Werbegemeinschaft Innenstadt, zog viele Besucher an. FOTOS: STEPHAN GLAGLA So viel Spannendes verbirgt sich hinterm Blaulicht MST freut sich über gut besuchte City „Drei Veranstaltungen, dreifacher Erfolg“ Weit über 30 000 Besucher haben gestern bei schönem Wetter die Mülheimer Innenstadt und den Stadthafen angesteuert, sie sorgten gemeinsam mit den Künstlern für beste Stimmung. Das meldet die Mülheimer Stadtmarketing und Touristik GmbH (MST), sie freut sich über den Erfolg der drei Veranstaltungen „Mülheim mittendrin“, „Blaulichttag“ und verkaufsoffener Sonntag. Bereits am Vormittag lockte der Blaulichttag die Besucher an den Stadthafen. „Sogar vor 11 Uhr waren schon viele hier. Das zeigt das große Interesse an unserer Arbeit und den angebotenen Aktionen“, freute sich der Sprecher Thorsten Drewes. Vorführungen und Mitmachangebote hätten besonders Familien mit Kindern angesprochen. In der Innenstadt startete das Programm auf beiden Bühnen um 13 Uhr. Auf der Kinderbühne am Hotel Noy gab’s Tanz, Bauchrednerei, Clownerie, etc. Am Kurt-Schumacher-Platz sorgten Bands mit Rockund Pop-Songs sowie Schlagern für gute Stimmung. MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs freut sich darüber, dass das Programm bei allen auf Zuspruch stieß: „Es kam generationenübergreifend gut an. Menschen jeden Alters und auch Gäste aus anderen Städten waren in der Innenstadt und am Hafen unterwegs. Die Kooperation aller Veranstaltungspartner hat hervorragend funktioniert.“ Auch die Einzelhändler sind zufrieden. Marina Kloss, Mitglied der Werbegemeinschaft Innenstadt: „Der verkaufsoffene Sonntag ist für den Einzelhandel sehr erfolgreich verlaufen, die Stadt war gut besucht und wir hatten viel zu tun.“ Feuerwehr, Polizei und weitere Organisationen präsentierten ihre Arbeit am Stadthafen Von Mareike Kluck Noah Chorny mit seiner „A-Klo-batik“ an der höchsten Toilette der Welt. Beim Mülheimer Blaulichttag im Stadthafen präsentierten sich alle Mülheimer Blaulichtorganisationen und versuchten Nachwuchs zu werben. „Wichtig war uns, die Veranstaltung in die Innenstadt zu ziehen, um sie so attraktiver zu machen“, sagt Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes. „Dadurch, dass auch Mülheim mittendrin und verkaufsoffener Sonntag ist, können wir uns über mangelnde Resonanz nicht beklagen.“ Besonders beliebt war etwa das Rauchzelt. Dort wurde mit Disconebel simuliert, wie es ist, wenn man als Feuerwehrmann ein verrauchtes Gebäude betritt und nach Menschen suchen muss. Besu- Auch die DRK-Wasserwacht beteiligte sich am Blaulichttag mit einer Aktion am Hafenbecken. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit und machten mit. FOTO: GLAGLA cher konnten sich die Feuerwehrkluft samt Atemschutzgerät überstreifen. „Es war schon sehr spannend, man hat wirklich kaum etwas gesehen“, sagt Lea Lomberg, die ge- meinsam mit ihrer Schwester Lisa durchs Rauchzelt gegangen ist. Trotzdem hat die Erfahrung die 20Jährige darin bestärkt, sich bei der freiwilligen Feuerwehr zu engagie- ren. In einem Überschlagsimulator des ADAC konnten Besucher erfahren, wie es sich anfühlt, in einem Fahrzeug zu sitzen, das sich überschlägt. Für viele Besucher war es interessant, mal hinter die Kulissen der Blaulichtberufe zu schauen. Daher waren die Feuerwehrautos und Krankenwagen beliebte Besichtigungsobjekte. Besucher Marcel Neumann: „Besonders für unsere Kinder ist das alles hier total spannend.“ Für die Kinder hatte das Mülheimer Deutsche Rote Kreuz (DRK) extra eine Teddyklinik am Stadthafen errichtet. Mutter Sonja Schildner ist überzeugt: „So können Ängste bei Kindern im Umgang mit Ärzten oder dem Krankenhaus abgebaut werden.“ Ulrich Scholten als SPD-Parteivorsitzender im Amt bestätigt Beim turnusmäßigen Unterbezirksparteitag brachten auch Siemens-Beschäftigte ihre Verzweiflung zum Ausdruck Ulrich Scholten wurde auf dem turnusmäßigen Unterbezirksparteitag der SPD am Wochenende als Parteivorsitzender im Amt bestätigt. Der OB-Kandidat wurde mit 99,2 Prozent bei eigener Enthaltung einstimmig wiedergewählt. Zu seinen Stellvertretern wählten die Delegierten Dagmar Mühlenfeld und Cem Aydemir. Letzterer folgt Constantin Körner nach, der auf dem Parteitag verabschiedet wurde. Körner war nicht mehr zur Wahl angetreten, da er aus beruflichen Gründen nach Berlin geht. Neben den Wahlen stand das Schicksal der Mülheimer Siemens-Beschäftigten mit Mittelpunkt: Mehrere Hundert Mit- Ulrich Scholten wurde als SPD-Parteivorsitzender bestätigt. FOTO: STEPHAN GLAGLA arbeiter waren zusammen mit ihren Familien in die Stadthalle gekommen und setzten auf dem Parteitag ein deutliches Zeichen, um für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu kämpfen. Betriebsratsvorsitzender Pietro Bazzoli, zugleich Vorstandsmitglied der Mülheimer SPD, schwor in einer kämpferischen Rede Belegschaftsvertreter wie Delegierte auf eine harte Auseinandersetzung zum Erhalt der Arbeitsplätze ein: „Wir werden kämpfen wie die Löwen!“ Parteivorsitzender Ulrich Scholten, Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bekräftigten an die Siemensianer gewandt einhellig die Solidarität der Mülheimer SPD. „Wir stehen in dieser Auseinandersetzung hinter euch“, sagte Ulrich Scholten. Und Hannelore Kraft be- tonte: „Allerorts höre ich von einem drohenden Fachkräftemangel. Hier haben wir eine ganze Reihe junge, gut ausgebildete Mitarbeiter, die qualitativ hochwertige Arbeit abliefern.“ Dies passe nicht zu der aktuellen Entscheidung des Siemens-Vorstandes. Angesichts dieser Aktion, die eindrücklich Zeugnis von den aktuellen Sorgen so vieler Mülheimer Familien ablegte, geriet der eigentliche Anlass des Parteitages – die Wahl eines neuen Vorstandes – zeitweilig zur Nebensache. Komplettiert wurde der Vorstand um Ulrich Scholten und seine Stellvertreter Dagmar Mühlenfeld und Cem Aydemir schließlich durch Klaus Thoer, der als Kassierer im Amt bestätigt wurde, sowie die Beisitzer Rodion Bakum, Pietro Bazzoli, André Kasberger, Klaus Konietzka, Wolfgang Lorenz, Daniel Mühlenfeld, Sina Tiedtke, Jan Vogelsang und Azra Zahovic. Letztere beiden wurden erstmalig in den Vorstand gewählt; alle anderen Beisitzer wurden im Amt bestätigt. Für den Parteivorsitzenden und Oberbürgermeisterkandidaten Ulrich Scholten – als Nachfolger hatte ihn Dagmar Mühlenfeld höchstpersönlich empfohlen – waren die Wahlergebnisse ein eindrückliches Zeichen für die Geschlossenheit der Mülheimer SPD. Radwanderung rund um Moers Eine gemeinschaftliche Radwanderung rund um Moers findet am Dienstag, 12. Mai, statt. Die Teilnehmer treffen sich in der Nachbarstadt Duisburg und fahren von dort aus los. Die Tour, die über rund 50 km führt, wird im gemäßigten Tempo auf überwiegend ruhigen Nebenstrecken abseits des allgemeinen Straßenverkehrs gefahren. Ein Picknick oder etwas zu trinken sollte man dabei haben, so die Veranstalter, eine Einkehr ist vorgesehen. Der Tourenbeitrag beträgt 5 Euro. Erster Treffpunkt ist um 9.30 Uhr in DuisburgMitte am Averdunkplatz (Königstraße), zweiter Treffpunkt ist um 10.10 Uhr unter der Autobahnbrücke A40 auf Homberger Seite. Anmeldung bei Heinz Zander 0203/33 65 66. Suche nach neuen Kursleiter/innen Neue Kursleitungen sucht die Katholische Familienbildungsstätte Mülheim/Oberhausen, sie formuliert es so: „Die Arbeit mit jungen Familien ist Ihnen wichtig und Sie haben kreative Ideen sowie fundiertes Fachwissen, das Sie in unsere Kurskonzepte einbringen können? Dann melden Sie sich.“ Wer sich zutraue und Spaß daran habe, im ElternKind-Bereich bestehende und neue Kurse als Leiter/in zu betreuen, solle sich möglichst bald in der Familienbildungsstätte melden. i Auskunft unter 85996-76 oder per E-Mail über [email protected]
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