Lutz Richter – unser Landratskandidat

1. Mai
Nr. 93
Mai 2015
Tag der Arbeit
Pirna Marktplatz
8. Mai
70. Jahrestag der
Befreiung vom
Faschismus
Heidenau
Platz der Freiheit
Zeitung des örtlichen Verbandes Heidenau-Dohna-Müglitztal der Partei DIE LINKE
Lutz Richter – unser Landratskandidat
Wer in diesem Landkreis Landrat werden will, hat in den kommenden Jahren eine riesige Aufgabe. Er muss zunächst Repräsentant einer Verwaltung sein und trotzdem ein Gefühl
für die Menschen unserer Region
haben. Er muss sich der drängenden Probleme annehmen, die mit
dem fortschreitenden Verlust von
Infrastruktur einher gehen. Er muss
die Situation realistisch einschätzen
und trotzdem den Mut aufbringen,
mit Ehrgeiz und Elan, neue Projekte
anzuschieben.
Vor allem aber braucht der neue
Landrat eine Vision für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge.
Diese muss über sture Verwaltung hinaus gehen und wieder einen Gestaltungsanspruch entwickeln, der diesem
Landkreis mit all seinen Reizen und
vielfältigen Möglichkeiten entspricht.
DIE LINKE hat auf ihrem Kreisparteitag
am 7. März 2015 den Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Lutz
Richter zu ihrem Kandidaten für die
Landratswahl bestimmt.
DIE LINKE sucht Bündnispartner, weil
sie sich auch denen verpflichtet fühlt,
die an den letzten Wahlen nicht mehr
teilgenommen haben. Das Gefühl von
Stillstand in der Politik, die Ohnmacht
„egal was man wählt, es kommt immer CDU raus“ hat viele Menschen ins
Nichtwählerlager getrieben. Verkrustete Strukturen aufzubrechen, die „Arroganz der Macht“ nicht länger hinzunehmen, wieder Ideen keimen zu lassen,
das ist unser Anspruch. Wo sich zu viel
Macht zu lange verfestigt, stirbt Engagement, Beteiligung und Demokratie.
Und darum sind viele Menschen zu
Recht unzufrieden mit den Zuständen
in Sachsen und im Landkreis. Wir haben in diesem Land eine tiefe Demokratiekrise, sie zeigt sich in vielen klei-
nen Situationen, wo man die Meinung
der Bürgerinnen und Bürger bei Seite
wischt. Aus dem Grunde sehen wir
den Aufbau einer lebendigen Diskussionskultur als Chance. Der Wert dieser
Region liegt in seinen Menschen mit
ihren vielen klugen Ideen. Wir sehen
in Bürgerbeteiligung keine Bedrohung
unserer Macht, wir haben begriffen,
dass niemand alleine so klug ist, wie
alle zusammen.
Nach dem 7. Juni 2015, dem Wahltag,
geht es um Viel. Das Thema Asyl überlagert den öffentlichen Diskurs. Ein
Landrat muss hier Farbe bekennen!
Lutz Richter steht für
die dezentrale Unterbringung (Wohnungsunterbringung)
von
asylsuchenden Menschen. Sie ist die würdigste Form der Unterbringung. Weder birgt
sie so viel Konfliktstoff
wie große Heime,
noch ist sie so teuer
wie große Heime und
das Wichtigste: sie ist
menschenwürdig.
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Eines der großen Herausforderungen
der Zukunft ist der Tourismus. Lutz
Richter steht für einen attraktiven und
ganzheitlichen Ansatz im Tourismus. Der Landkreis bietet vielfältige und atemberaubende Möglichkeiten. Darum muss Schluss sein
mit der parteipolitischen Einflussnahme in die Tourismuswirtschaft.
Heute ist der Tourismus im Landkreis Stückwerk – er muss aber ein
Gesamtwerk sein um in der Konkurrenz der Regionen zu bestehen.
Und letztendlich darf man nicht die
eigenen Menschen vergessen. Die
Katastrophen im Gesundheitssystem, in der Schullandschaft des Landkreises, der stete Zusammenbruch der
Infrastruktur im ländlichen Bereich, der
permanente und hochgefährliche Unterfinanzierung der kommunalen Ebene bedürfen neuer Methoden, einer
neuen politischen Kultur, eines neuen
Politikstils, frischer und erfrischender
Ideen. Die Landratswahl am 7. Juni
2015 ist eine wichtige Wahl, nutzen Sie
diese Chance für einen sozialeren, demokratischeren und zukunftsfähigeren
Landkreis.
Lutz Richter
Lutz Richter, der Kandidat der LINKEN,
wird von Bündnis 90 / Die Grünen unterstützt. Die Entscheidung der SPD
stand bei Redaktionsschluss aus. Er
ist 40 Jahre alt, hat zwei Kinder und
lebt in Pirna. Aufgewachsen ist er in
Graupa und Lohmen, absolvierte sein
Abitur auf dem Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium in Pirna-Copitz und
schloss in Heidenau eine Lehre zum
Bürokaufmann ab. Er ist seit 2014 Mitglied des Sächsischen Landtages und
dort demokratiepolitischer Sprecher
seiner Fraktion. Gleichzeitig ist er Vorsitzender des Kreisverbandes Sächsiche Schweiz-Osterzgebirge der Partei
DIE LINKE.
Erinnerungen von Helmut Großmann an das Jahr 1945 die ersten Monate
Vor reichlich einem Monat war ich 15
Jahre alt geworden und war Schüler
der Jungenoberschule in Pirna.
Am Faschingsdienstag, dem 13. Februar, wollte ich gegen 22 Uhr ins Bett
gehen. Wie üblich setzte ich die Kopfhörer meines selbstgebastelten Detektorempfängers auf. Lautes, scharfes
Ticken eines Weckers - vom Langwellensender Königs-Wusterhausen - und
die Meldung: Starke englisch-amerikanische Bomberverbände in Mitteldeutschland eingeflogen!
Als ich dies meinen Eltern mitteilen
wollte, war der Himmel über Dresden
taghell von den „Christbäumen“, und
noch ehe ich meine Eltern erreichte,
krachte es fürchterlich - das Bombardement hatte begonnen - nach Mitternacht die 2. Welle und ein riesiger
Feuersturm.
Früh auf dem Weg zur Schule mit dem
Fahrrad kamen mir Klassenkameraden
entgegen: „Wir helfen den Flüchtenden
aus Dresden“ - Ich zog den Leiterwagen einer Frau bis in die Sächsische
Schweiz. Am Donnerstag der Oberstudiendirektor der Oberschule: Ihr habt
Euch um die Geschichtsarbeit gedrückt
und Schule geschwänzt, das hat Fol-
gen! Nach dem Erlebten war uns das
schnurzegal!
Neben der Schule an den Wochenenden wurden wir in der Kaserne in Pirna
an Pistole, Gewehr, LMG und Panzerfaust ausgebildet, dann eine Woche
Panzergraben bei Liebethal ausgraben
- von dort sahen wir den Fliegerangriff
auf Heidenau - es traf die Elbwiesen
und Birkwitz.
Ende März - die Einberufung zum Arbeitsdienst in die Nähe von Prag - Wir
sollten den Endsieg retten! Nach weiterer Ausbildung fuhren wir von dort feldmarschmäßig ausgerüstet mit Fahrrädern über Dux, Brüx und Teplitz nach
Tschechisch-Zinnwald., dann über Dippoldiswalde, Oberkarsdorf nach Heidenau und lagerten in der Pestalozzischule total bewacht und abgeschirmt,
denn wir waren Pirnaer, Dohnaer und
Heidenauer.
Früh zeitig marschierte am 7. Mai 45
unser Tross in Richtung Sächsische
Schweiz. Hinter uns Kanonendonner
der näher rückenden Front. Oberhalb
von Königstein befahl unser Feldmeister: „Halt ! Waffen in den Wald ! Ab in
Richtung Westen! Haut ab!“
Zusammen mit einem Großsedlitzer erreichte ich Rosenthal-Schweizermühle und wir legten uns in einer
Scheune schlafen. Nachts hörte ich
rumpeln, das waren russische Panzer.
Am Morgen des 8. Mai versuchten wir
im durchziehenden Flüchtlingstreck
unterzutauchen. Vergeblich, russische
Soldaten fischten uns heraus in die
Kriegsgefangenschaft. Die Nazipropaganda stellte den russischen Soldaten
als bösartigen Mongolen mit einem
Messer im Mund, das Gewehr im Anschlag, dar - ein Horrorbild! Ein junger
russischer Soldat versuchte uns zu beruhigen, fütterte uns mit Blutwurst (wie
aus Friedenszeiten) und sagte: Woina
kaput. Krieg aus!
Wir wurden zum sowjetischen Kommandanten beordert, der fragte nach
unserer Einheit, nach unserem Alter und wo wir her seien! und befahl:
weiße Binde um den Arm und marsch
nach Hause! und dies in gutem, etwas
gebrochenem Deutsch!!!
Nachmittags zu Hause! meine Eltern
glücklich, mein großer Bruder war 1944
an den schweren Kriegverwundungen
verstorben.
HG
Der Sprung in den Brunnen und langer Prozess der Erkenntnis
Damit kein Missverständnis entsteht,
für mich ist klar, dass der 8. Mai 1945
der Tag der Befreiung von der Nazibarbarei war. Für uns Bürger in den neuen
Bundesländern stellte sich im überwiegenden Maße diese Erkenntnis eher
ein, als man das in den alten Bundesländern aussprechen durfte. Den größ-
ten Anteil an der Befreiung hat zweifellos die Sowjetunion mit ihrerseits 27
Millionen Opfern (V. Falin).
Dennoch möchte ich hier erklären,
dass diese Erkenntnis nicht sofort bei
jedem da war, weil persönliche Erlebnisse oft Einfluss hatten.
1945 im Mai war ich 1 Jahr und 9 Mo-
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nate alt. Meine Mutter war als schwangere Frau 1943 von Berlin in ein kleines Dorf in der Niederlausitz evakuiert
worden, um sich und mich vor Bombardierungen zu schützen. An diese Zeit
kann ich mich natürlich nicht erinnern.
Meine Mutter und auch Zeitzeugen haben berichtet, dass im April 1945 die
Rote Armee auf dem Weg nach Berlin durch das Dorf zog und auch teilweise dort campierte. Nun muss man
sich vorstellen, dass die Goebbelssche Propaganda ihre Wirkung nicht
verfehlt hatte, und sich die Bewohner
natürlich vor den „Russen“ fürchteten.
Man muss sich das alles mit dem Hintergrund erklären, was die Deutschen
als Wehrmacht und SS im Osten auch
gegen die Zivilbevölkerung angerichtet
hatten.
Jedenfalls kam es dazu, dass meine
Mutter ihrer Vergewaltigung durch einen Rotarmisten entgehen wollte. In
dieser Verzweiflung sprang sie in einen
Brunnen im Nachbargrundstück und
wollte somit ihrem Leben ein Ende bereiten. Mitbewohner und Nachbarn hatte das beobachtet und kamen zur Hilfe. Inzwischen hatte sie auch an ihren
kleinen Sohn (mich) denken müssen,
der ja dann ohne Mutter aufwachsen
müsste. Beides führte dazu, dass sie
gerettet wurde. Währenddessen hatte mich ein anderer russischer Soldat
zu sich auf den Arm genommen. Meine Mutter wurde dann geborgen und
versorgt. Ein Offizier wurde von dem
Vorfall unterrichtet und unterstützte die
Bergungsaktion. Da mehrere Kinder in
der Nähe waren, hat er dann noch an
sie Süßigkeiten verteilt.
Nach dem Krieg habe ich als kleiner
Junge einige Diskussionen erlebt, während derer man die Geschichte umschreiben wollte, wie z.B. die Russen
haben uns befreit von Speck und Eiern. Sicherlich haben sie auch Lebensmittel genommen was auch nur zu verständlich war. Die großen Zusammenhänge kannte ich noch nicht und auch
die Mehrheit der Dorfbewohner nicht.
Einige von ihnen trauerten auch der
Niederlage nach. Man meinte, der Hitler hat nicht auf seine Generäle gehört
und man hätte den Krieg nicht im Winter führen müssen. In gewisser Weise
versuchte man die Deutschen zu glorifizieren, oft um den eigenen Schmerz
über die verlorenen Angehörigen zu
lindern. Mit diesem Hintergrund kann
man sich vorstellen, dass der Sieg der
Roten Armee und der Westmächte zunächst bei einem Teil der Bevölkerung
nicht als Befreiung, sondern als eine
Niederlage empfunden wurde. Mit der
Aufarbeitung der damals jüngeren Geschichte begriffen viele Menschen erst
nach und nach, dass es wirklich eine
Befreiung war.
Meine Mutter (Vater 1945 gefallen), die
nach dem Krieg in die SPD eintrat und
dann in die SED, hat mich in ihrem Sinne zu einem fortschrittlichen Menschen
erzogen.
Peter Fischer
Der Historiker Prof. Dr. Günter Benser in Heidenau
Der gebürtige Heidenauer Günter Benser war Gastreferent in einer öffentlichen Veranstaltung der
Linksfraktion im Stadtrat und des
örtlichen Verbandes HeidenauDohna-Müglitztal. Anschaulich und
faktenreich, gespickt mit persönlichen Erinnerungen rief er die Tage
des Kriegsendes - die Befreiung
vom Hitlerfaschismus - manchen
der Älteren ins Gedächtnis und
vermittelte den Jüngeren neue
Sichten auf politische und historische Zusammenhänge. Während
der frühere Bundeskanzler Konrad
Adenauer stets nur vom „Zusammenbruch“ sprach, wurde durch
Bundespräsident
Richard
von
Weizsäcker erst 1985 von „Befreiung“ gesprochen. Deutschland war
kein Opfer sondern Täter!
Diese Verfälschung der Geschichte
zieht sich aber bis in unsere Tage
hin:
Den von vielen Politikern – auch
der SPD – genannten Begriff von
der „Zwangsvereinigung“ von KPD
und SPD setzte Prof. Benser eine
wesentlich differenziertere Betrachtung entgegen. Auch in Heidenau
erfolgte der Zusammenschluss freiwillig.
Die Beschlüsse der Konferenzen
von Jalta und Potsdam sicherten
vierzig Jahre lang Frieden - zumindest in Europa. Erst nach den
„Transformationsprozessen“ - begonnen mit der Schwächung und
dem Zerfall der Sowjetunion - begannen auch auf europäischen
Boden wieder Kriege: die Zerstükkelung Jugoslawiens, u.a. mit Hilfe Deutschlands (Bundeskanzler
Kohl) und NATO-Bomben auf Belgrad (mit deutscher aktiver Unterstützung).
Weitere in dieser Ausgabe von
„Links der Elbe“ abgedruckte Beiträge von Teilnehmern der Veranstaltung entstanden als Anregung
aus der Diskussion.
Peter Mildner
Vorbereitung der Gedenkfeier zum 8. Mai
Bei unserem dritten Treffen der Vorbereitungsgruppe kamen noch einmal viele gute Vorschläge, sowohl, was das Gedenken am sowjetischen Ehrenmal als
auch die Feier im „Sonnenhof“ betrifft.
Es war spürbar, dass auch den jüngeren
Mitgliedern des Vereins „Gemeinsam in
Heidenau“ das Gedenken am 8. Mai am
Herzen liegt. So nahm die Planung des
Ablaufs der Feierstunde schnell Kontu-
ren an. Eine unschätzbare Hilfe ist die
Musikerin Tatjana Lanz. Beeindruckend
ihr Vortrag des Buchenwald-Liedes, das
wir am Denkmal hören werden. Gemeinsam mit der ehemaligen Musiklehrerin Christa Ulrich wird sie gegen Ende
des Programms die Kinderhymne von
Brecht singen.
Wir freuen uns, dass auch das Mitglied der Linksjugend, der Gymnasiast
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Georg Wiesner auf der Veranstaltung
ein paar Worte an die Gäste richten
möchte.
Da der Vorsitzende der Linkspartei
Steffen Wolf Einladungen an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in
Heidenau verschickt hat, hoffen wir auf
eine breite Wirksamkeit unserer Veranstaltung!
Regina Michael
Noch einmal zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
In unserer letzten Ausgabe hatte ich
über meine Eindrücke zum Gedenktag
in diesem Jahr berichtet. Der Briefwechsel dazu mit dem Bürgermeister
wurde gezeigt. Kritikwürdig war das
Fernbleiben von Schülern und jungen
Leuten an dieser Veranstaltung. Dabei
dachte ich insbesondere an die Teilnahme von Schülern unseres Gymnasiums. Herr Opitz hatte seine Einflussnahme im Rahmen seiner Möglichkeiten zum Ausdruck gebracht.
Für mich war diese Situation Anlass,
mich direkt mit einem Brief an den
Schulleiter des Gymnasiums, Herrn
Beck, zu wenden. Beigelegt hatte ich
als Kopien mein Anliegen an den Bürgermeister und dessen Antwort dazu.
Sinngemäß ging es darum, dass Herr
Beck unser Stadtoberhaupt und die
Allgemeinheit bitte dabei unterstützen
möchte, jüngere Menschen zu überzeugen, an diesem, auch für sie wichtigen, Gedenktag teilzunehmen.
Der Schulleiter des Pestalozzi-Gymnasiums hat mir daraufhin mit durchaus positiven Aussagen geantwortet.
Im letzten Absatz nennt er aber einige
Einschränkungen (wie fehlender Versicherungsschutz), die für mich nicht
verständlich sind. Wenn schon administrativ nicht mehr getan werden kann,
dann sollte man im Rahmen des Erziehungsprozesses unbedingt an die
Freiwilligkeit appellieren und die Schüler entsprechend motivieren. Wenn es
dann keine schulische Veranstaltung
ist, spielt in dem Fall auch die Versicherung durch die Schule keine Rolle. Zu
jeder anderen Freizeitgestaltung, wenn
es nicht gerade ein Verein ist, sollte
sich jeder Bürger selbst versichern.
Herrn Beck werde ich sinngemäß antworten und ihm herzlich danken.
Peter Fischer
Von der Wende-Einheits-Begeisterung zum
Europäischen Patriotismus
Nachdem sich die Wendebegeisterung des Ostvolkes in der Realität des
Lebens langsam gelegt hatte, weil „ein
Heer von Glücksrittern nach Manier
mittelalterlicher Raubritter hemmungslosen Instinkt bewies, kleine und große
Schnäppchen gemacht wurden, das
Absahnen im großen Stil sich steuerlicher Begünstigung erfreute, und sich
die ohnehin geschädigten Bürger der
ehemaligen DDR enteignet sahen.
Fortan gehört der Osten weitgehend
dem Westen; und dieser Besitz wird
von Generation zu Generation vererbt“
(Günter Grass). Man gewöhnte sich an
eine gewisse Stabilisierung auf sehr
bescheidenem Niveau. Die Begeisterung wich der Apathie, ablesbar an der
kärglichen Wahlbeteiligung, nachdem
man sich doch so sehr nach freien
Wahlen gesehnt hatte. – „Mir kenn dorr
sowieso nischd ändorn“ –
In der Zwischenzeit gab und gibt
es Ereignisse, Anlässe, Maßnahmen,
Vorhaben und Episoden aller Art, die
einerseits die Apathie verfestigten,
aber auch das Missfallen und schließlich den Ärger des bisher gleichgültigen braven Bürgers erregen:
Man stelle sich die Begeisterung des
Autobesitzers vor, der früh zur Arbeit
fahren will und feststellt, dass er Autobesitzer gewesen ist. Und die freundliche Polizei meint beruhigend, dass
vielleicht 20 % Wiederbeschaffung drin
sind. Oder: Du kommst von Arbeit und
der Status Deiner Zubringerstraße ist
so geändert, dass Dein in jahrzehntelanger Gewohnheit von den Nachbarn
akzeptierter Parkplatz gestrichen ist.
– Die vorgeschriebene „Bürgerbeteiligung“ – Vergessen!
Speziell die Pirna-Copitzer hatten ihre
Freude, als sie feststellten, dass der
Zugang zum Naturseeerholungsgebiet, das sie zu DDR-Zeiten in vielen
VMI-Stunden geschaffen hatten, gesperrt wurde. „Bürgerbeteiligung“ Was
soll das sein?
Jetzt ein paar Wachstumsbeispiele. –
„Wachstum“ freut uns ja eigentlich in
jeder Form: - Geburtenrate, Kartoffeln,
Bruttosozialprodukt usw. - So melden
zum Beispiel die Sozialämter, dass die
Anzahl der Armenbegräbnisse wächst!
Auch bei den Wohnungseinbrüchen
haben wir ein solides Wachstum zu verzeichnen, in Sachsen immerhin 6,9%.
Für das Bruttosozialprodukt würden
wir mit dieser Zahl das kränkelnde China erreichen, aber bei den Einbrüchen
fragt sich mancher, wann er dran ist.
Unsere Große Koalition tut wie üblich
ALLES, um die Lage zu verbessern.
Damit ist aber nicht die Verstärkung
der Polizei und die wirksamere Strafverfolgung gemeint, sondern, entsprechend der in der Regierung üblichen
kapital-, finanz- und steuerbestimmten
Denkweise zinsverbilligte Kredite und
Steuervergünstigungen für die Hausund Wohnungsverteidigungsanlagen.
Hat in Zukunft ein Wohnungsbesitzer oder Mieter die Aufrüstung seiner
Wohnung mit Panzerglas und Panzertür versäumt (oft reicht dazu schon ein
Betrag von 300 oder 400 Euro meint
der CDU-Fraktionsvorsitzende Kauder), dann ist er eben selbst schuld.
Und, wenn er sowieso keine Steuern
zahlen muss, hat er auch nichts von
der „steuerlichen Abschreibungsmöglichkeit“. Aber unsere Innenminister –
man sollte es nicht glauben, aber wir
haben davon im Ganzen 17 Stück –
haben Alles getan und können weiter
die örtliche Polizei ausdünnen.
Gerade eben hat die Statistik ein weiteres Wachstum festgestellt, auch die
Armen wachsen, sie nehmen nicht
nur zu, sondern ihr Anteil an der Bevölkerung steigt, besonders unter den
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Alleinerziehenden. Auch in diesem Fall
wird, wohlwissend, dass gerade die alleinerziehenden Armen keine Steuern
zahlen, das Volk für dumm verkauft, indem Steuervergünstigungen versprochen werden.
An den Anlässen zu wachsender
Begeisterung beteiligt sich auch der
Landtag (mit den Stimmen von CDU
und SPD), indem er sich ein geradezu
unverschämtes Einkommenswachstum zur Linderung der Sitzbeschwerden zuschanzt. Etwa im gleichen Grade wachsen auch die von den Kommunen finanzierten Armenbegräbnisse!
Seitdem die Gesundheitsversorgung
zunehmend zur Profitquelle gemacht
wird, ist auch das Gesundheitswesen
an der beschriebenen Entwicklung beteiligt.
Große Begeisterung haben auch die
Schulschließungen erregt, besonders
deshalb, weil den Eltern die Ehre überlassen wird, sich an den Transportkosten zu beteiligen. In Bayern, so ergaben Nachfragen, wäre das undenkbar.
Aber die haben auch nicht mit den Manipulationsverlusten ihrer Landesbank
zu kämpfen, für die Sachsen schon
1500 Millionen Euro gezahlt hat.
Und wenn man nun noch die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank
und der Bundesbank zur Abwälzung
der Finanzkrise auf die kleinen Sparer,
deren Altersreserve von der Inflation
aufgefressen wird, hinzunimmt, dann
wird verständlich, dass der Druck im
Begeisterungskessel so groß wird,
dass ein Ventil gebraucht wird. Das
Volk ist mit der einfachen, repräsentativen Demokratie nicht mehr zufrieden
und verlangt das patriotische Volkswohlsein und die rigorose Lossagung
von der Islamisierung.
Dr. Günter Wild, April 2015
Auf einem Sternenstrahl in ein weltoffenes Dresden
Um für ein weltoffenes Dresden zu werben und ein Zeichen gegen Rassismus
und Intoleranz zu setzen, gab es am
13.04.15 im Vorfeld der PEGIDAVeranstaltung mit dem niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders
einen Sternmarsch zum Bahnhof
Dresden-Mitte. Initiiert vom Netzwerk
„Dresden für Alle“ starteten Anhänger
von SPD, Linken und Grünen am
Albertplatz sowie der Ausländerrat und
die Schülerinitiative an der Synagoge.
Als ehemaliger Student und Mitarbeiter
der TU Dresden schloss ich mich
dem dritten Zug von Studenten und
Wissenschaftlern an, der gegen 15
Uhr am Fritz-Förster-Platz startete,
nachdem von der LKW-Bühne Musik
gespielt wurde.
Neben vielen Studenten waren auch
der Generaldirektor der SLUB, Prof.
Th. Bürger, der Prorektor für Forschung
der TU, Prof. G. Rödel sowie weitere Professoren und Mitarbeiter der
TU anwesend, da gerade für die
Wissenschaft in der globalisierten Welt
eine gelebte Internationalität von großer Bedeutung ist. Die vielen ausländischen Studenten und Forscher sollen
sich in Dresden willkommen und sicher
fühlen. Die Hochschulstraße hinabblickend musste ich leider feststellen,
dass, gemessen an der Größe der TU,
die Teilnehmerzahl sehr überschaubar
war, auch wenn man mildernd berücksichtigt, dass soeben das Semester
angefangen hat und für viele der Start
der Demo noch in der Arbeitszeit lag.
Die Stimmung in der Demonstration
war sehr gelassen und friedlich und
das Verhältnis zu den zahlreichen
Polizeikräften entspannt und kooperativ. Obwohl der Zug zur Vermeidung von
Staus vorwiegend über Nebenstraßen
geführt wurde, kam es vereinzelt zu
Unmutsäußerungen von Autofahrern,
aber auch zu Zuspruch von Seiten einiger Passanten. Auf dem Weg über den
List-Platz zum Bahnhof Mitte schlossen sich noch weitere Teilnehmer an,
so dass am Ende nach der Vereinigung
der drei Demonstrationszüge ca.
2.500-3.000 Teilnehmer versammelt
waren. Der Sprecher von „Dresden für
Alle“, Eric Hattke, forderte zu weiteren
Anstrengungen für mehr Toleranz in
Dresden auf und sagte, dass Leuten,
die Rassismus und Hass verbreiten,
auch klar gesagt werden müsse „Bis
hierher und nicht weiter!“, wofür er viel
Applaus erhielt. Viel Zuspruch fand
auch ein niederländischer Aktivist, der
sich mit seinem Plakat direkt neben
die Bühne stellte: „Zeg NEE tegen de
PVV – Partij van Vrijemarktpolitiek en
Vremdelingenhaat!“ („Sag NEIN zur
PVV – der Partei für Politik ungezügelten Marktes und Fremdenhass“; PVV:
Geert Wilders „Partij van de Vrijheid“).
Keinen Zuspruch fand dagegen die
Tatsache, dass die Stadt Dresden zwei
Veranstaltungen weltoffener Dresdner
untersagt hatte - eine von den
Linken beantragte Demo durch das
Ostragehege und eine gemeinsame
Kundgebung der jüdischen Gemeinde,
der islamischen Gemeinde und der
Kreuzkirche am Trümmerberg. Die
Dresdner Versammlungsbehörde hat
damit das Recht auf Protest in Hörund Sichtweite de facto ausgehebelt.
Die Veranstaltung am Bahnhof Mitte
klang ganz weltoffen und musikalisch
mit der Band „Ukrainiens“ aus, die stimmungsvolle ukrainische Volkslieder
spielte. Beim Ohrwurm „Ty zh mene
pidmanula – Du hast mich betrogen“,
in dem ein junger Mann beklagt, dass
ihm seine Angebetete immer wieder
etwas verspricht und ihn dann versetzt, muss ich an die PEGIDA- und
PVV-Anhänger denken, die sich von
der Politik betrogen und nicht ernst
genommen fühlen. Doch sie erkennen
nicht, dass die Bachmanns, Luckes
und Wilders‘ eine Politik betreiben, in
deren Konsequenz sie mit Sicherheit
unter den ersten sein werden, die klagen: „Du hast mich betrogen!“.
Dr. J. Michael
Ostermarsch 2015
Für den diesjährigen Ostersonntag hatten Friedensfreunde,
darunter mehrere Mitglieder der Partei „Die Linke.“, wieder
einen Ostermarsch im Programm. Geplant war eine Friedenswanderung entlang der Elbe von Rathen nach Bad
Schandau. Wegen des kühlen und regnerischen Wetters
wurde für einen Teil der Strecke von Königstein bis Bad Schandau kurzentschlossen auf
die S-Bahn umgestiegen. Beim weiteren Fußmarsch vom Bahnhof Bad Schandau über die
Elbbrücke bis zum Kurpark erregten unser
über die ganze Breite des Fußweges getragenes Transparent und die mitgeführten Plakate
zumindest Aufmerksamkeit und ein Autofahrer
rief uns anerkennende Worte zu. Wir waren
nur ein kleines Grüppchen von etwa 20 Personen, aber man sollte nicht vergessen, dass die
Ostermärsche bei uns keine große Tradition
haben. Interessant waren die Gespräche zwischen den Teilnehmern unterschiedlicher politischer Bindung. Auf der kleinen, im Kurpark zu
diesem Anlass errichteten Bühne trat eine junge Sängerin auf und zwei Redner bekräftigten
noch einmal unser gemeinsames Anliegen. Wir
können sogar sagen, wir waren überregional
und international, denn zwei Bürger aus Děčín
nahmen teil und ein paar Kurgäste waren ste-
hengeblieben, um mit uns „Sag mir wo die Blumen sind“ zu
singen.
Wir danken Rainer Böhme von den Sebnitzer Linken für die
Organisation dieser kleinen, aber beeindruckenden Veranstaltung!
Fam. Michael
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Wer sich seiner Geschichte nicht erinnert, ist verdammt, sie zu wiederholen.
(Friedrich Schorlemmer)
Liebe Bürgerin, lieber Bürger der Stadt Heidenau,
anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus laden wir Sie
herzlich zu einer Gedenkveranstaltung am 8. Mai 2015 ein.
Folgender Ablauf ist vorgesehen
17.30 Uhr Ehrung für die gefallenen Soldaten der Roten Armee
am Denkmal auf dem Platz der Freiheit
18.00 Uhr „Sonnenhof“ Gedenkfeier, gestaltet von Heidenauer Bürgern.
Anschließend können interessierte Bürgerinnen und Bürger noch in einer
lockeren Gesprächsrunde zusammensitzen. Die Musikerin Tatjana Lanz wird
uns beim Singen deutscher und russischer Volkslieder auf dem Keyboard
begleiten.
Wir glauben, wir sind es den Millionen Opfern aller Nationen des vom
nationalsozialistischen Deutschland entfachten 2. Weltkrieges schuldig,
diesen Tag würdig zu begehen.
Katharina Hermann
Vorsitzende Verein „Gemeinsam in Heidenau e.V.“
Der Bürger ist
gefragt!?
Das BMVG
(Bundesverteidigungsministerium)
und „unsere“ Verteidigungsministerin
von der Leyen am Mikrofon,
Schriftzug WEISSBUCH 2016
im Hintergrund ... die Seite vom
Bundeskanzleramt auf www.
bundesregierung.de im neuen
Fenster ...
„Ihre Meinung ist uns wichtig! Schreiben Sie uns ihre Ideen, Anregungen
und Kritik zum neuen Weißbuch. Ausgewählte Texte werden von unseren
Redakteuren beantwortet und auf der
Seite veröffentlicht.“ heißt es.
Also beteiligen wir uns!
„Mein Vaterland macht mit
Maschinen viel gutes Geld
Maschinen für das Töten für fast
jeden Krieg der Welt „
aus einem Song von „Silly“. Er
könnte auch so ein Beitrag sein.
Steffen Wolf
Vorsitzender DIE LINKE
Örtlicher Verband Heidenau-Dohna-Müglitztal
Neues aus dem Kreistag
Der Breitbandausbau für ein schnelles
Internet stand in der letzten Kreistagssitzung auf der Tagesordnung.
Nachdem die Landkreisverwaltung
erkannt hat, dass eine schnelle Internetverbindung eine Voraussetzung für
Hotel-und Gastgewerbe sowie für den
Wirtschaftsstandort ist, wurde in der
Vorlage die Situation für den ganzen
Landkreis deutlich dargelegt.
Mit der Beschlussfassung zum Ausbau der Breitbandverbindung sollen im
Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge endlich genau diese Standortvorteile erreicht werden. Außerdem
sollte nicht jede Kommune nach Ihrer
eigenen Lösung suchen, sondern eine
Stelle eingerichtet werden die die Planungen sowie die Koordinierung der
Fördermittel beantragt und verteilt.
Wir als DIE LINKE haben schon 2009
einen Antrag genau zu diesem Thema gestellt, dieser wurde aber mit der
Mehrheit der Kreisräte abgelehnt. Es
ist aber immer wieder erstaunlich wie
sich in sechs Jahren die Meinungen
ändern können, denn dieses Mal ist
der Vorlage der Verwaltung mit großer
Mehrheit zugestimmt worden.
Die AfD hat als einzige Partei gegen die
Vorlage gestimmt, da sie glaubt, mit einem eigenen Antrag, der den gleichen
Wortlaut wie die Verwaltungsvorlagen
hatte, populistisch Boden bei den Bürgerinnen und Bürgern zu gewinnen.
Des Weiteren wurde in der Kreistagssitzung ein hauptamtlicher Beauftragter
für Integration und Migration bestellt.
Diese Stelle ist auf Antrag der Fraktion
DIE LINKE in der Kreistagsverwaltung
geschaffen worden, um für die Asylbewerber unkompliziert erste Kontakte
und Betreuung zu schaffen.
Auch hat der Kreistag einen Beauftragten für Inklusion und die Belange von
Menschen mit Behinderung bestellt.
Dies ist ein kleiner Auszug der Arbeit
im Kreistag, indem wir als DIE LINKE
mitwirken, wie sich der Landkreis für
alle Menschen entwickeln soll.
Steffen Wolf, Kreisrat
Aus dem Heidenauer Stadtrat
Nun ist es endlich vollbracht, der Haushaltsplan 2015 für Heidenau wurde
nach mehreren Entwürfen und vielen
schlaflosen Nächten in der Verwaltung,
in der letzten Stadtratssitzung mit nur
zwei Gegenstimmen (von der FDP) beschlossen.
Eigentlich ist so ein Haushaltsplan ja
nichts besonderes, wenn aber in einer
Kleinstadt wie Heidenau von einem
Jahr aufs andere mehr als 3 Millionen
Euro Gewerbesteuereinnahmen weg-
fallen schon, denn das sind immerhin
ca. 10 % der Einnahmen.
Deswegen sind wir als Linksfraktion
auch sehr froh, dass in 2015 wenigstens die Fachkabinette für das Pestalozzi-Gymnasium genehmigt wurden
und im mittelfristigen Haushalt der
„Kleine Anbau“ des Pestalozzi-Gymnasiums, denn auch das ist uns wichtig in
unserer familienfreundlichen Stadt.
Ein kleiner Wermutstropfen, die Grundsteuer B und die Hundesteuer werden
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minimal erhöht, aber alles in allem,
vielen Dank auch nochmal an die Verwaltung, eine runde Sache – der Haushaltsplan 2015.
Was uns aber mächtig stört ist,
dass die 3-Millionen-Steuerausfall –
die Steuern werden in einer anderen
Kommune entrichtet – nicht auf anderen Wegen über Bund und Land nach
Heidenau zurückfließen. Schließlich
muss die Stadt Heidenau auch für die
Beschäftigten dieser Firma und deren
Familien alle öffentlichen Leistungen
vorhalten: Straßen und Wege, öffentliche Beleuchtung, Schule und Kinderta-
gesstätte und, und, und.
Hier erwarten wir von den Abgeordneten in Land- und Bundestag, sich für
die berechtigten Interessen der Kommunen noch stärker einzusetzen.
Daniela Lobe, Stadträtin
Aktuelles zum Hochwasserschutz
Seit 2002 beschäftigt uns das Hochwasser - nicht nur das der Elbe. Das
Jahr 2013 hat uns nochmal aufgeschreckt.
Was ist in den vergangen Jahren passiert? Man hat geplant und geplant und
viel diskutiert. Nun wird mal angefangen . . .
Der zuständige Betriebsleiter der Landestalsperrenverwaltung (LTV), Herr
Bielitz, hat Stadträte und interessierte
Bürger zur Einwohnerversammlung
am 17. März informiert.
So wird nach Aussage von Herrn Höfer
LTV, ein Damm mit Spundwänden auf
eine Höhe von 9,24m Höhe (gerechnet
Fluthöhe Pegel Dresden), gleichmäßig
bis in die Stadt errichtet.
Es geht los! Fünf Bauabschnitte. Von
der Stadtgrenze zu Pirna, an der Villa
Else, der Papierfabrik entlang, bis an
die Müglitz-Mündung. Dann noch ein
Stück am Südufer der Müglitz weiter,
damit auch über die Müglitz die Elbfluten nicht in de Stadt eindringen können.
Ein weiterer Ausbau ist aber nicht in
Sicht. Die Stadtverwaltung hat zwar
ein Gutachten über die Schwachstellen
der Bahntrasse machen lassen. Man
weiß, wo die tiefsten Punkte sind, aber
dann wird viel - zu viel - Geduld von
den Bürgern erwartet.
Die Fraktion DIE LINKE/GRÜNE wird
keine Ruhe geben und immer wieder
mahnen, den Hochwasserschutz für
ganz Heidenau nicht aus den Augen
zu verlieren!
Günter Eckoldt, Stadtrat
Das sonnenüberflutete interkommunale Gewerbegebiet von Heidenau und Dresden - die Wiese wurde
mit vielen Millionen Steuergeldern hergestellt. Wann tut sich außer Fahrschule und Zaunbau etwas? Wann
werden Baulichkeiten Schatten werfen?
Neues von der Schillerstraße
Antrag der Fraktion
DIE LINKE/Grüne
Die Fraktion DIE LINKE/Grüne beantragt, die Stadtverwaltung möge prüfen
ob:
1. Auf der Schillerstraße in Heidenau
das Parken auf beiden Seiten unter
Einbeziehung der Fußwege bei der
derzeitigen Anordnung wieder gestattet werden kann
2. Zu prüfen ob eine Einbahnstraßenreglung angeordnet werden kann, um
die gefährliche Ausfahrt auf die Dohnaer Straße zu entschärfen.
Begründung:
zu 1. Durch den Wegfall des „Verkehrsberuhigten Bereiches“ auf der
7
Schillerstraße sind auch bis 15 Anwohnerparkplätze weggefallen. Dies
ist eine besondere Härte, gerade für
alleinerziehende Mütter und den Pflegedienst, der auf der Schillerstraße
27 bis zu zweimal am Tag tätig sein
muss. Leider gestaltet sich die Parkplatzsuche durch die geänderte Reg
e
lung äu-
die Straße benutzen.
zu 2. schlagen wir vor:
ßerst schwierig. Durch das Aufstellen
der Verkehrszeichen 250 „Verbot für
Fahrzeuge aller Art“ (was von den Anwohner begrüßt wird) und dem Zusatzzeichen 1020-30 „Anlieger frei „ wird
faktisch wieder eine verkehrsberuhigte
Zone geschaffen. Damit könnte auch
das Parken auf beiden Seiten wieder
erlaubt werden. Im Übrigen befinden
sich die Fußwege in dem Abschnitt der
Schillerstraße in einem schlechten
Zustand, so dass die Fußgänger
An der Einfahrt Dohnaer Straße
das Verkehrszeichen 250 „Verbot
für Fahrzeuge aller Art“ mit Zusatzzeichen zu belassen und an
der Lessingstraße das Verkehrszeichen 267 „Verbot der Einfahrt“
aufzustellen.
Steffen Wolf, Fraktion DIE LINKE/
Grüne
Schaun mer mal – ob eine
befriedigende Lösung gemeinsam
mit den Betroffenen gesucht und
gefunden wird!?
Russische Kinderhäftlinge in Pirna
Als Vertreter/innen ihrer heimatlichen
`Organisationen zur Unterstützung
ehemaliger „Kinderhäftlinge“ in faschistischen Lagern` weilen die russischen Freundinnen und Freunde
als Gäste der „Dresdner Gesellschaft
zur Hilfe für Kriegsveteranen in Russland“ eine Woche in Dresden.
Zur russischen Delegation gehören
vier Frauen, die als Kinder faschistische Lagerhaft überstehen mussten.
Beim Treffen am 21. April auf dem
gut gepflegten Ehrenfriedhof waren ca.
55 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
bei strahlendem Frühlingswetter anwesend, darunter der Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke, Mitglieder der
Vereine VVN/BdA, „Gemeinsam in die
Zukunft“ und „Volkssolidarität“.
Während der Begegnung hielten
der Oberbürgermeister, Christine Anger, Sonja Pick, Heike Sabel sowie
drei russische Gäste Ansprachen. Anschließend legten die Teilnehmer/innen gemeinsam Blumen nieder.
Besonders
beeindruckend
war
der Friedensappell von Viktor Maximow, der das Kriegsende als Soldat der Roten Armee erlebte und in
der Dresdner Gesellschaft aktiv ist.
Es kam zu zahlreichen Gesprächen.
Herr Staudte aus Pirna hatte spontan 7 DVD-Filme über die Sächsische Schweiz angefertigt, die er den
russischen Gästen übergab. Ein
weiterer älterer Teilnehmer übergab
eine rote Fahne mit Sowjetstern, mit
der sein Vater am Kriegsende auf
die sowjetischen Befreier zuging.
Die Begegnung auf dem Ehrenfriedhof
war ein würdiges öffentliches Bekenntnis zur historischen Bedeutung des
Jahrestages der Befreiung, zur Freundschaft mit den russischen Menschen,
zum Vermächtnis „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“ Sie war ein beachtlicher Beitrag zur Gestaltung und
Entwicklung der antifaschistischen Gedenk- und Erinnerungskultur in Pirna.
Die sieben russischen Frauen und
Männer waren sehr dankbar und beeindruckt.
Günter Tischendorf
DIE LINKE. Stadtverband Pirna
Anmerkung: Mitglieder der Partei
DIE LINKE aus Heidenau waren
ebenfalls anwesend. U.a. beeindruckte sie, dass OB Hanke seine
Grußworte in russischer Sprache
hielt und dabei erklärte, dass anlässlich des Tages der Befreiung
der Pirnaer Stadtrat eine Gedenkveranstaltung durchführt.
1. Mai auf dem Marktplatz in Pirna – 13:00 – 18:00 Uhr
mit dem DGB und anderen Partnern
Gute Arbeit - Gutes Leben: Start der Kampagne „Das muss drin sein!“
DIE LINKE. Sachsen kämpft insbesondere für die folgenden politischen
Forderungen und Vorschläge:
 Für Einkommen, die für ein gutes Leben reichen! Für eine existenzsichernde
Mindestsicherung ohne Sanktionen statt Hartz IV!
 Für gute Arbeitsverhältnisse, die es möglich machen, das Leben
selbstbestimmt zu planen! Weg mit Befristung und Leiharbeit!
 Für Arbeitszeitverkürzung: mehr Zeit für FreundInnen, Familie und Politik
 Für mehr Personal für gute Bildung, Gesundheitsversorgung und Pflege für
alle!
 Für bezahlbare Mieten und Energiekosten!
Links der Elbe
Zeitung des örtlichen Verbandes Heidenau-Dohna-Müglitztal der Partei DIE LINKE
Herausgeber: DIE LINKE. örtlicher Verband Heidenau-Dohna-Müglitztal und
Stadtratsfraktion DIE LINKE./Grüne der Stadt Heidenau
Redaktion
Steffen Wolf, Wiesenstraße 3, 01809 Heidenau,
Peter Mildner, Schillerstraße 20, 01809 Heidenau ([email protected])
Für den Inhalt der Artikel sind die Autoren verantwortlich.
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Fotos: privat
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Elbe Heidenau
Redaktionsschluss 24.04.2015
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